Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 11: Sinnesfreude ------------------------ Ich muss sagen, ich bin mit dem Titel sehr unzufrieden. Genau so wie der des nächsten Kapitels... natürlich haben beide wieder eine tiefere Bedeutung (Ach? Welche? Du hast dir was dabei gedacht?), aber insgesamt bin ich mit beiden nicht sehr glücklich. Ich hoffe mal, das Kapitel ist besser als der Titel... Wie man sich schon denken kann, geht es hier um Yami ^.^ Ich wünsche euch viel Spaß mit ihm - und entschuldigt, dass er total OOC ist. Ich habe zwar versucht, Yami Yami sein zu lassen, aber die Situation ist einfach eine komplett andere... damit eben auch ein stark abgeänderter Charakter. Viel Spaß beim Lesen ^.^ P.S.: Ich quatsche hier dauernd in Yen, hier mal eine kleine Umrechnungstabelle: 1000 Yen sind 7 bis 8 Euro. ____________________________________________________________________________ Katsuya schaute immer wieder auf die Uhr. Noch einunddreißig Minuten. Noch acht. Noch drei. Zwei. Anderthalb. Fünfundvierzig Sekunden. Fünfzehn. Drei. Zwei. Eins. „Wechsel!“, rief Marik durch die Wirtschaft. „Endlich!“, erwiderte Katsuya noch fast im selben Moment. Nach dem Abliefern einer Bestellung ging er auch sofort zurück zur Bar, an der Yami noch immer wartete – und Cocktails trank. „Na?“ „Na?“, er knuffte ihn lieb, „Der wievielte Cocktail ist das jetzt?“ „Öhm…“, der schwarz Gekleidete überlegte kurz, „Vierter oder Fünfter.“ „Aber sonst geht es dir gut?“, fragte der Punk leicht anklagend. „Echt gut.“, Yami lächelte, „Schön, dass du fertig bist. Wie lange brauchst du zum Umziehen?“ „Lenk nicht ab. Seit wann trinkst du so viel?“ „Wenn du mich auch eine Stunde warten lässt – außerdem bin ich ziemlich trinkfest.“ „Du bist aber kein Alkoholiker, oder?“ Er blickte kurz verdutzt. „Ach, daher weht der Wind. Nein, ich bin nicht abhängig.“ „Okay…“, flüsterte der Blonde, „Entschuldigung.“ „Ich lass das mit dem Alkohol in deiner Gegenwart, okay?“ „So schlimm geht’s mir auch nicht!“, fauchte Katsuya und wandte sich ab. Yami folgte ihm in den Angestelltenraum, wo die Mädchen gerade fertig mit Umziehen waren. Beide wurden gleich schrecklich rot, als sie ihn sahen, doch lenkten damit ab sich schminken zu müssen. Marik hingegen stierte unverhohlen auf seinen Hintern. „Mein Gott, nehmt euch ein Zimmer…“, knurrte der Braunäugige letzteren an. Niemand erlaubte sich so etwas bei seinem besten Freund, selbst wenn der Stricher war! „Immer doch…“, säuselte der Hellblonde und schmiegte sich Yami, „Oder was sagst du?“ „Fünfzigtausend und ich bin dein.“, meinte der nur gelassen. Marik biss sich nur auf die Lippe und wandte sich ab. „Es ging ja nur mal das Gerücht, dass du die Typen, die gut sind, umsonst in dein Bett lässt…“, grollte er eingeschnappt. „Stimmt auch. Aber über das Argument in mein Bett zu kommen, zieht nicht. Da könnte ja jeder antraben.“ Der Gebräunte schmollte weiter und sagte keinen Ton mehr dazu. Aber auch Katsuya schwieg. In ihm kochte einfach nur kalte Wut. Abscheu. Sorge. Warum tat Yami sich das an? Warum? Er wusste doch, dass der Ältere das über alles hasste, wenn man ihn auch nur antatschte. Ebenso wie er selbst es hasste. Also warum? Warum ließ er es zu, dass andere so über ihn redeten? Ihn so ansahen? Sie behandelten ihn wie ein Stück Vieh! Ein Gegenstand zur Benutzung und Befriedigung, den man gebrauchte und wegschmiss, wenn man ihn nicht mehr mochte. Einmal bezahlt und schon bekam man alles, was man wollte. Eine schöne Lüge und eine Truggestalt von Liebe. Das war ein Betrug am Leben. Ein Betrug an sich selbst. Ein Betrug an den Gefühlen. Es war ekelhaft! Diese Typen waren ekelhaft! All diese Typen, die Yami so behandelten. Seinen besten Freund Yami. So ein wunderbares Wesen, das durch diese dreckigen Kerle zerstört wurde. Geschändet. Konnten sie denn nicht sehen, wie sie ihm die Federn ausrissen? Katsuya schreckte auf. Die Typen? War das, was ihn ekelte, nicht das, was Yami mit ihnen tat? Sondern das, was sie Yami antaten? Hatte er sich selbst die ganze Zeit falsch verstanden? Stimmt eigentlich, Sex zwischen Männern war nichts Schlimmes, nichts, was ihn ekelte. Hatte er sich selbst so oft falsch gedeutet? Waren es die Typen, die ihn ekelten? Die, die seinen besten Freund so niedermachten? Die seinen Stolz durch den Schmutz zogen? Die einen solchen Engel zum Sterben verurteilt hatten? Er warf einen Blick auf den jungen Mann, der schweigend neben ihm durch die Gassen ging. Er hatte ihm so viel erzählen wollen. Von seinem neuen Leben, von der Schule, von Ryou und Bakura. Von Kaiba. Und jetzt? „Yami?“, fragte er vorsichtig an. „Ja?“ Seine Stimme war sanft und beruhigend. Es lag so viel Sicherheit darin. Sie war ausdrucksstark, beherrscht, selbstsicher. Und doch so weich… „Was empfindest du dabei?“ „Wobei?“ Sein Blick lag weiter auf dem Weg, seine Gesichtszüge waren entspannt, sein Atem ruhig. Er hätte sogar Priester sein können, so wunderbar war die Aura, die er ausstrahlte. So eine unglaubliche Ruhe und Sicherheit. „Nun, wenn einer… wenn so ein Typ… wenn…“, Katsuya geriet trotz allem ins Stottern. Er konnte es nicht aussprechen. „Wenn ich einen Freier habe?“, meinte der andere vorsichtig, während er sich seinem Freund zu wand. Katsuya nickte zaghaft. Ihm war das mehr als nur peinlich. „Was ich dann fühle…“, Yami atmete tief durch, „Das kommt auf den Typen an. Es gibt die verschiedensten – manche versuchen dich ein bisschen zu erregen, machen sich dadurch aber nur selbst scharf. Ein paar muss man da sogar erinnern, ein Kondom anzulegen und dich einzucremen. Ansonsten nehmen sie dich dann einfach nur und befriedigen sich. Das sind Typen, die sind wie Bauerntölpel. Die nehme ich normalerweise nur, wenn ich schnell Geld brauche. Ich finde die einfach nur ekelhaft, aber es ist einfach und es geht schnell. Das kommt einer Vergewaltigung ziemlich nah…“, seine Stimme war leiser geworden, doch hob sich nun wieder, ebenso wie sein Kopf, „Dann gibt es manche, die wollen erst von dir erregt werden, um dich im Endeffekt auch nur durchzuvögeln. Die kümmern sich genauso wie die erste Gruppe auch nur einen Dreck um dich. Da musst du sogar noch dafür sorgen, dass alle Vorbereitungen stimmen, sonst vergewaltigen die dich wirklich. Und die meisten von denen schlagen auch gern mal zu, wenn du nicht auch lustvoll stöhnst und tust, als wären sie die Größten im Bett. Bei denen kommt mir die Galle hoch. Ich würde sie am liebsten alle aus meinem Terminplan schmeißen, aber leider ist das die größte Gruppe Kunden. Wenigstens kann ich von denen eine Menge Geld verlangen.“ Der Blonde spürte auch, wie ihm allein bei der Erzählung übel wurde. Er hätte den Älteren am liebsten umarmt und nie mehr zu einem dieser Teufel gelassen. Alles in ihm sträubte sich gegen diese Unbekannten, von dessen Geld Yami da lebte. „Dann gibt es die ganz Unangenehmen, die dich wirklich vergewaltigen. Sie reißen dir die Klamotten vom Leib, schmeißen dich aufs Bett und dringen ohne jede Vorbereitung in dich ein. Sie stoßen immer wieder zu und freuen sich noch, wenn du vor Schmerzen schreist. Das ist der totale Horror…“ Katsuya konnte es nicht genau erkennen, aber er war sich allein vom Gefühl her sicher, dass Yami Tränen in den Augen standen. Was hatte man ihm bloß schon alles angetan? Verzweifelt seufzend legte er einen Arm um den Kleineren. „Zu denen geh ich auch nie wieder. Meisten kriegt man eh kein Geld und wird einfach nur rausgeworfen. Manchmal sogar nackt, blutend und schmutzig. Das ist das Schlimmste überhaupt. Und dir hilft natürlich kein Mensch. Die musst mit höchstens einer Zeitung bekleidet zu irgendwem, der dir ein paar Klamotten leiht und dich ein bisschen pflegt. Und solche Leute sind für Abschaum wie mich rar gesät.“ „Ich hab dich lieb, Yami…“, schluchzte Katsuya. Er weinte. Jedes Wort seines Freundes war wie ein Messer in seinem Herz. Warum tat man ihm das an? Warum tat man seinem Yami das an? Warum tat er selbst sich das an? „Soll ich aufhören?“, fragte der Ältere vorsichtig. „Nein…“, flüsterte der Blonde nur, „Ich weine nur die Tränen, die du nicht weinen kannst.“ „Lieb von dir.“, Yami kuschelte sich in die Umarmung, während beide weiter gingen, „Wenn du einmal mit Blut und Sperma zwischen den Beinen nackt durch drei Blocks wandern musstest, dann weißt du, was die Hölle ist. Die Hälfte der Typen, die an dir vorbeikommen, schlagen dich oder reißen dich nieder. Manche vergewaltigen dich sogar. Alle anderen sehen einfach nur weg oder lachen dich aus. Und wenn du dann schmutzig und blutend und nackt vor der Tür deines Nachbarn stehst, um um deinen Schlüssel zu bitten, dann weißt du, dass du echt das Ende der Hierarchie bist. Selbst das Vieh ist mehr wert als du. Da kann man sich noch so hart einen guten Status in der Gosse erarbeitet haben, an solchen Tagen bist du wieder ein Nichts. Da interessiert das nicht, ob du so exklusiv bist, für eine Nummer ganze fünfzigtausend Yen verlangen zu können. Da bist du nur ein zusammen geprügelter Hund.“ Katsuya wusste, was das war. Wenn man am Boden lag. Wenn der ganze Körper schmerzte und man sehen konnte, wie sich das eigene Blut auf dem Beton ausbreitete. Wenn der Stolz gebrochen war. „Aber das sind wirklich nur die schlimmsten Fälle. Na gut, es gibt noch echte Psychopathen, aber an die bin ich zum Glück noch nie geraten… nun… sonst wär’ ich wohl heute nicht hier. Das sind die, die dich während oder nach dem Sex umbringen.“, sein Blick sah genauso aus wie Ryous, „Und es gibt manche, die verlangen die scheußlichsten Sachen. Die wollen, dass du die schlimmsten Stellungen einnimmst. Oder fesseln dich ans Bett und knebeln dich und schlagen zu. Oder sie nehmen irgendwelche Sachen… Gerten und Lackzeug oder so ist ja noch ganz harmlos. Aber es gibt ganz schreckliches Zeug, das sie an dir ausprobieren wollen. Kneifzangen, heißes Wachs oder… heißes Eisen. Messer und ganz harte Dinge. Oder Elektroschocker…“, ihm versagte die Stimme. Katsuya heulte laut auf und drückte den anderen an sich. Warum? Warum tat man ihm das an? Warum? „Danke…“, flüsterte Yami ganz leise, „Danke für die Tränen…“ „Und was… machst du… wenn sie… dich zwingen?“, schniefte der Blonde. „Rennen. So schnell es geht. Nur rennen.“, der Blick des Älteren klärte sich wieder ein wenig, „Ich hab’s mir angewöhnt, meinen Schlüssel nie mit mir mitzuschleppen. Dafür passiert es zu oft, dass ich irgendwo wegrennen muss. Ohne Klamotten meistens. So etwas passiert sogar bei Kunden, die ich seit Jahren kenne…“ „Warum?“, fragte Katsuya endgültig, „Warum tust du dir das an?“ Yami schwieg. Er schwieg noch immer, als sie sich auf das fast zerrissene Sofa im Keller der Kaschemme setzen, in der Katsuya lebte. Er schwieg auch, als der Blonde ihn wieder in den Arm nahm. „Ich bin Abschaum…“, flüsterte der Ältere. „Nein.“, meinte Katsuya fest überzeugt und sah dem anderen in die Augen, „Du bist mein bester Freund. Du bist der wundervollste Mensch, den ich kenne. Du bist der einzige, der mich versteht. Du bist der einzige, der all meine Sorgen und Ängste kennt. Du bist die wichtigste Person meines Lebens.“ „Du hast eben gehört, was für einen tollen Job ich habe. Womit ich so meine Zeit verbringe. Du hast es schon immer verabscheut, genau so, wie du mich verabscheust.“ „Yami!“, Katsuya ohrfeigte ihn – sanft natürlich, „Zweifel niemals an unserer Freundschaft! Ich würde dich nie verabscheuen! Mein Ekel trifft nur alle, die dich so sehr verletzt haben!“ Der junge Mann zwinkerte verwirrt, lächelte mit Tränen in den Augen und schluchzte schließlich doch. Verzweifelt klammerte er sich an Katsuya und weinte. Weinte, ohne sich irgendwie beruhigen zu können. Als würde all die Trauer mit einem Schlag aus ihm heraus fließen. All die Verzweiflung und der Schmerz. Als wäre das Blut seiner Wunden jetzt seine Tränen. All die Angst und all die schrecklichen Erinnerungen. Zumindest erklärte Katsuya es sich so. Alles, was er wusste, war, dass sein bester Freund heulend in seinen Armen lag. Er hatte Yami noch nie weinen gesehen. Sonst erzählte er immer all den Scheiß, der ihm so passierte und heulte sich die Augen aus. Das war nichts, wirklich gar nichts gegen Yamis Schmerzen! Und trotzdem hatte sich sein bester Freund immer um ihn gekümmert und ihn aufgebaut. Jetzt musste er mal endlich etwas von all der Liebe zurückgeben. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis Yami langsam ruhiger wurde. Katsuya kraulte ihn unentwegt im Nacken und am Schopf, fuhr ihm über den Rücken und drückte ihn mit dem anderen Arm an sich. Ganz leise summte er eine sanfte Melodie und wiegte seinen Freund, den er auf seinen Schoß gezogen hatte, wie ein kleines Kind. Die Veränderung merkte man eigentlich nur, da Yami nun lautlos weinte und die Arme um Freund schlang. „Möchtest du ein Taschentuch?“ So etwas besaß sogar Katsuya. Bei Ryou geklaut, um es genau zu nehmen. Der Ältere nickte nur. „Geht es dir besser?“, fragte der Blonde etwas später. „Ja, danke… sorry, dass ich gedacht habe, du würdest dich vor mir ekeln. Unsere Freundschaft ist mir heilig!“, er betonte das letzte Wort besonders. „Nur deswegen weinst du wie ein Schlosshund?“ „Du bist der Hund.“, Yami kicherte, „Ich bin das Kätzchen, vergessen?“ Katsuya lächelte glücklich. „Jetzt geht’s mir besser.“, der frisch Ausgeweinte strahlte wieder, „Ich glaub’, ich hab soeben all den Mist der letzten acht Jahre in den Wind gepfiffen. Ich fühl’ mich wie neu geboren!“ „Echt?“, fragte der Blonde verdutzt. Jetzt lachte Yami sogar leise. „Echt.“ „Und jetzt?“, fragte Katsuya irgendwann in die Stille, in der sie sich angelächelt hatten. „Och, ich kann dir ja mal von den lieben Freiern erzählen.“, der Ältere grinste ihn an. „Ob ich das hören will?“, der Blonde lachte, „Mal gucken, ob ich das verkrafte.“ „Tja, ganz selten kriegen mich Typen mal zu einem Orgasmus. Da müssen sie aber wirklich gut sein. Oder wirklich gut aussehen.“, sein Grinsen wurde noch böser, „Das ist echt klasse, wenn dich mal ein gut aussehender Mann bestellt, der auch noch auf deine Bedürfnisse achtet.“ Katsuya zog eine Augenbraue hoch. „Die gibt’s?“ „Rar gesät, aber ja, die gibt’s.“ „Wieso bestellen die Stricher? Die müssten doch haufenweise Typen an sich kleben haben.“ „Haben sie meistens auch.“, noch breiteres Grinsen, „Aber die wollen lieber mich statt tausend jammernde Jungfrauen.“ „Das Gegrinse wird langsam unheimlich.“, Katsuya knuffte ihn mit dem Ellbogen in die Seite, „Und was soll das mit den jammernden Jungfrauen?“ „Ach, Kats…“, Yami lachte auf, „Du bist so süß, wenn du naiv bist.“ „Ich bin überhaupt nicht naiv!“ „Doch.“, er wurde wieder ernst, aber lächelte weiter, „Stell dir einen gut aussehenden, reichen, jungen Mann in der Blüte seiner Jahre vor, der selbst im Bett noch gut ist. Was, meinst du, hat der für Probleme?“ „Gar keine?“, meinte Katsuya, während er die Augenbrauen zusammenzog und den Kopf schief legte. Yami lächelte nur. Und der Blonde musste unwillkürlich an Kaiba denken – der passte perfekt ins Profil. „Beziehungsprobleme.“, schlussfolgerte er, „Ein Benehmen, durch das so ungefähr jede Beziehung scheitert – außer eine reine Sexbeziehung.“ „Erfasst.“, lobte ihn sein bester Freund, „Und welche Probleme hat eine Sexbeziehung zu einem stinknormalem Typen?“ „Dass er mehr will, Forderungen stellt, Probleme macht, Sexstreik verhängt, einen mit vielen anderen betrügt oder plötzlich mit HIV positiv auftaucht.“, wiederholte Katsuya, was Hiroto ihm mal erzählt hatte. „Exakt. Was ist also das Unkomplizierteste?“ „Sich den Sex zu kaufen.“, endete der Punk seine Überlegungen. „Schlaues Hündchen.“, und schon wieder grinste Yami. Das war echt ungewöhnlich und hieß eigentlich immer, dass er etwas Böses tat oder jemanden ärgern wollte. Dieses Grinsen war eine Provokation! Was hatte er ihm jetzt gesagt? … Hündchen! Katsuya knurrte. „Na?“ „Du hörst dich schon genauso an wie mein Lehrer…“ „Ach ja, du wolltest mir was erzählen.“, meinte Yami – diesmal freundlich lächelnd. Und Katsuya erzählte. Von der Schule, von Ryou und Bakura. Von seinen Ferien und von dem Fall mit dem Mathelehrer. Und von Kaiba. Von Kaiba ganz besonders, um es genau zu nehmen. Doch der Blonde achtete strikt darauf, weder seinen Namen noch sein Aussehen zu erwähnen – wenn Yami den erkannte, er würde vor Scham im Boden versinken. Ihm, dem nichts peinlich war! Ihm! Und warum? Weil Kaiba irgendwie anders war. Und Yami leider ziemlich offen. „Bist du in ihn verknallt?“, fragte er dreist dazwischen, als Katsuya wieder auf seine ungewöhnliche Augenfarbe gekommen war. „Bitte was?“, fragte jener nur erstaunt nach. „Hast du dich in deinen Lehrer verknallt?“ „Spinnst du?“, schrie der Größere sofort zurück, „Doch nicht in dieses Arschloch!“ „Ach, schon gesehen?“ Katsuya zwinkerte verwirrt mit den Augen. Was wollte Yami denn damit sagen? Und er dachte… …und dachte… …und wurde knallrot. „Yami!“ „Entschuldige, ich konnte es mir nicht verkneifen…“, dieser kugelte sich vor Lachen auf der kaputten Couch, „Du sahst zu gut aus!“, er suchte nach Halt, „Ich hätte es nicht besser treffen können…“ „Was ist so schlimm daran, dass ich seine Augen interessant finde?“, giftete Katsuya. „Ach komm, das ist doch nicht alles, oder?“, der Kleinere piekste ihn in die Seite, „Komm, komm… sei ein braves Hündchen und sag’s dem Herrchen.“ „Du bist nicht mein Herrchen!“ „Ne, das ist dein Lehrer, was?“ „Yami!“ Doch der kugelte sich schon wieder vor Lachen – noch so eine komische neue Charaktereigenschaft. Und diesmal schien er sich gar nicht mehr einzukriegen. Er lachte, bis er vor Krämpfen gar nicht mehr lachen konnte und schließlich nach Luft japste. „Pah, du bist doof.“, meinte Katsuya nur, drehte sich weg und schmollte. An Kaiba fand er sicher nichts! Okay, sein Wesen war interessant, sein Art unnachahmlich und er schien völlig undurchschaubar – aber ansonsten waren es nur die Augen. Nur die Augen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)