Die dunkle Ritterin von Dolette ================================================================================ Kapitel 13: Auf dem Hof der Lichtsprungs ---------------------------------------- + Auf dem Hof der Lichtsprungs Im Lager herrschte schon reges Treiben, als die ersten Sonnenstrahlen durch die Baumstämme drangen und jeder machte sich eilig daran sein Lager abzubrechen. Zu grauenvoll waren die Ereignisse der letzten zwei Tage gewesen, als das man länger als nötig bleiben wollte. "Ich überlasse von jetzt an euch das Kommando, bis Lady Lichtsprung und ich wieder zu euch stoßen, Borigan." Der Angesprochene salutierte und erwiderte: "Jawohl, Herrin!" Er wandte sich ab, um bei den restlichen Gegenständen zu helfen, die noch zu verstauen waren. Dolette drehte sich zu der Priesterin, die neben ihr auf ihrem Schimmel saß. "Bereit, wenn ihr es seid!", kam es nüchtern. Sie hatte offenbar noch immer nicht die geringste Lust auf diesen Ausflug, aber Marialle dachte nur bei sich, 'Selbst Schuld' und trieb ihr Pferd in Gang. "Dann auf!", gab sie sich betont fröhlich zurück. Innerlich überlegte sie wie sie die Stimmung der Elfe etwas anheben konnte. So war es keine gute Grundlage für das Gespräch das sie suchte. So ritten sie eine ganze Weile schweigend nebeneinander her, bis sie einen Versuch wagte: "Sag mal, magst du eigentlich Feiern?", fragte sie bemüht beiläufig und bekam einen überraschten Blick als Reaktion. "Feiern?", war die knappe Gegenfrage. "Ja Feiern, Feste! Du weißt schon, ein wenig Spaß haben und naja loslassen, sich ablenken. Ich habe dir ja erzählt, dass ich fünf Brüder habe und drei davon sind verheiratet. Ich habe bereits fünf Nichten und Neffen, wenn ich nach Hause komme gibt es immer ein großes Fest, weil ich so selten Zeit finde, vorbei zu schauen.", erklärte Marialle beinah überschwenglich und ein wenig zog sich ihre Brust zusammen, als sie zur Seite schielte. Sie sah die Elfe prüfend an, doch regte sich wenig in ihrem Gesicht, bis sie sich entschloss zu sprechen, da hellte sich ihre Miene sichtlich auf. Ebenso das Gemüt der Priesterin, die darauf erleichtert die Luft ausstieß. "Ein großes Familienfest also? Das klingt wunderbar, Marialle." Ein ehrliches Lächeln zierte ihre vollen Lippen und die Priesterin entspannte sich schlagartig. "So wie das klingt, wird das ja gar nicht so schlimm, wie es deine Miene noch vor ein paar Tagen vermuten ließ." 'Schon bemerkenswert, dass sich das Eis so schnell brechen lässt.', dachte die junge Frau bei sich und schmunzelte. "Hast du etwa eine Vorliebe für solche Feste?", fragte die Priesterin zaghaft. "Kommt auf die Begleitung an." Dolette schien die aufsteigende Röte auf Marialles Wangen amüsiert zu registrieren. Die Frauen lächelten sich an und so verging der Ritt friedlich, bis sie am frühen Nachmittag, das Landgut der Familie Lichtsprung erreichten. Der Hof war groß, auch wenn er nicht prunkvoll war. Ein großes Haupthaus mit ganzen zehn Zimmern und zwei Nebenhäuser mit der Hälfte an Zimmern, standen am Ende eines breiten Trampelpfades, der durch eine Allee Obstbäume führte. Dahinter stand eine Scheune, mit kleinen Ställen an jeder Seite, von ihr ging eine riesige Koppel ab, auf der allerlei Tiere grasten. Eine Gruppe Kinder tobte bei einem der Apfelbäume, an dessen Ast zwei Schaukeln aufgehängt waren. Als sie Marialle entdeckten, stürmten sie mit lauten Willkommensrufen auf die beiden Reiterinnen zu. Zwei kleine Mädchen von fünf Wintern liefen aufgeregt vorran, während die älteren schlendernd folgten. "Tante Mari!!! Tante Mariiiii! Endlich besuchst du uns mal wieder! Wen hast du denn da mitgebracht?" "Sie ist eine Paladin, oder was meinst du, Leah?", rief erst eines der quirligen Mädchen. Die andere wandte sich zum Ende leiser an ihre Zwillingsschwester. "Auf jeden Fall, schau dir das Schwert an, Larah! Onkel Gustav hat mir erzählt, dass sie so eins bekommen wenn sie ihre Meisterprüfung bestanden haben!" Die Elfe lächelte amüsiert, von ihrer Stute, auf die beiden aufgeweckten Mädchen hinab. "Ihr seid ja wirklich zwei aufmerksame junge Damen.", sagte sie zwinkernd, an die beiden gewandt. "Ohhhh wie erhaben sie spricht sie ist so toll. Wie heißt ihr Lady Paladin?", fragte Leah aufgeregt. Dolette schwang sich elegant von ihrem Pferd, kniete vor den kleinen Mädchen nieder und gab jeder von ihnen einen vollendeten Handkuss. "Dolette Glutklinge, Paladin Meisterin des Ordens der silbernen Hand, ich bin eure ergebene Dienerin, Myladys." Die beiden Mädchen fächerten sich gegenseitig Luft zu und kicherten. Lächelnd erhob sich die Quel'dorei und schaute auf die drei anderen Kinder die dazu traten. Zwei Knaben und ein hübsches junges Mädchen, das Marialle wie aus dem Gesicht geschnitten war. "Und ihr seid?", fragte die Paladin freundlich an die Nachzügler gewandt. "Guten Tag, Mylady. Ich bin Johannez und das sind Beatrice und Patrice. Es ist uns eine Ehre euch kennen zu lernen, Lady Glutklinge.", sprach der älteste der drei. Er war 14, die schüchtern zu der Elfe aufschauende Beatrice, zwölf und Patrice zehn Winter alt. "Die Freude ist ganz meiner Seits, junger Herr." Es war immer eine Freude ihre Nichten und Neffen zu treffen, aber sie so aufgeregt um die Elfe rumtänzeln zu sehen, war einfach Balsam für ihre erschütterte Seele und ließ Marialles Herz deutlich schneller schlagen. Gemeinsam mit den Kindern gingen sie gemächlich in Richtung des Haupthauses, aus dem auch schon eine betagte Frau trat, die obwohl man ihr ihre Jahre ansah, immer noch eine schöne Erscheinung bot, gefolgt von zwei weiteren. "Gustav! Gemahl! Mari besucht uns!", rief sie noch laut ins Haus und schritt dann den Besuchern schnell entgegen. "Mein Kind, es ist so schön, dass du da bist. Sieh dich an! Ausgebildete Priesterin. Wir haben uns so gefreut als dein Brief uns erreichte. Du machst deinen Vater und mich so stolz!", rief sie ihr entgegen bis sie, die frisch gebackene Priesterin in eine liebevolle Umarmung zog. "Du bist so schön geworden, meine Kleine." Ein feuchter Schimmer lag in den Augen der beiden Frauen die sich lange im Arm hielten. "Ich habe dich so sehr vermisst, Mutter.", flüsterte Marialle und gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. "Meridith, Charlotte wie schön euch zu sehen!", wandte sie sich an ihre Schwägerinnen und umarmte auch sie herzlich. "Willkommen zu Hause, Mari.", gab Charlotte freudig zurück. "Wen hast du uns denn da mitgebracht?", fragte Meridith und bekam prompt von ihren aufgedrehten Töchtern die Antwort: "Mami, Mami! Das ist Dolette Glutklinge, eine echte Paladin Meisterin. Sie ist soooo toll Mami, schau nur ihr Schild und ihre Rüstung!" "Und ihr Schwert erst, Mami!", ergänzte Leah ihre Zwillingsschwester. "Haha, ihr seid ja Feuer und Flamme, meine Mädchen! Es ist uns eine Ehre euch auf unserem Hof begrüßen zu dürfen, Mylady.", sprach die Mutter der wilden Mädchen freundlich zur Paladin. "Kommt ihr beide! Dein Vater wird hoch erfreut sein, Kind." Und Marialle wurde von ihrer Mutter ins Haupthaus gezogen, wo ihr Vater ihr schon, auf seinen Gehstock gelehnt, entgegen kam. "Marialle, Tochter! Was für eine Schönheit du geworden bist, komm in meine Arme, mein Kind." Auch von ihrem Vater wurde sie in eine, fast erdrückende Umarmung gezogen. "Beim Licht Vater, es tut gut dich wohlauf zusehen." "Johannez! Hol deinen Vater und deine Onkel, und sie sollen ein fettes Ferkel mitbringen, heute wird gefeiert!", rief der Alte seinem Enkel zu, der sich auf dem Absatz umdrehte und raus zur Weide lief. "Und es geht los.", flüsterte Marialle lächelnd der Elfe zu, so dass nur sie es hören konnte. "Was ist denn hier los?" Fragend betrat eine schöne, blonde Frau den Raum und zog Marialle direkt in eine weitere der vielen Umarmungen, sobald sie die Situation erfasst hatte. "Katrice, ich grüße dich, liebe Schwägerin." "Grüß dich selber, Mari! Fast drei Jahre warst du nicht mehr zu Hause. Aber schau dich an. Du bist eine Frau geworden. Ausgebildete Priesterin noch dazu.", gab die älteste ihrer Schwägerinnen lachend zurück und knuffte sie sanft in den Arm. Katrice war ihr schon immer die Liebste gewesen. Ihr Gemüt war der Sonne gleich und die Sonne faszinierte die junge Priesterin seit jeher. Sie rauften eine Weile spielend bis vier hochgewachsene Männer und ein kleinerer den großen Vorflur betraten und sich wild auf ihre kleine Schwester stürzten. "Schwesterherz! Du hier?" "Wilkommen zu Hause, Mari!" "Wie kommts, dass du uns mit deiner Anwesenheit beehrst, Kleine?" "Wen hast du denn da im Schlepptau, Kicki?" "Lass dich drücken, du Zwerg!" Es war unmöglich raus zu hören, von wem, welche Begrüßung, aus dem Knäuel an Geschwistern drang, aber jede Stimme klang glücklich. "Beim Licht! Ich ersticke ihr Wilden! Lasst ab sonst jage ich euch einen Zauber auf den Hals!", befahl sie lachend. Ihr Blick huschte kurz zu der Paladin, die zwar amüsiert das Geschehen verfolgte, aber auch einen verständnislosen Ausdruck im Gesicht hatte. Marialle war sich bewusst woher dieser rührte, sicher konnte sie sich nicht erklären warum sie ihr erzählt hatte, das Verhältnis zu ihrer Familie wäre distanziert, denn das genaue Gegenteil war der Fall und das war ihr jetzt irgendwie unangenehm. Sie schenkte ihr ein entschuldigendes, schiefes Lächeln und Dolette schien zu verstehen und erwiderte es. "Da jetzt alle da sind, darf ich weiteres mal vorstellen? Dolette Glutklinge, Paladin vom Orden der silbernen Hand und Kommandantin auf unserer aktuellen Mission." Ein Raunen ging durch die Großfamilie und Gustav, der älteste der Brüder sprach deutlich mit seiner dunklen dröhnenden Stimme über das Gewusel hinweg: "Ui, Kicki! Und eure Mission erlaubt es euch einen Abstecher auf den bescheidenen Hof deiner Familie zu machen?" Dolette antwortete für sie: "Wir haben unsere Mission soweit beendet und sind genaugenommen, auf dem Rückweg. Meine Männer gehen zu Fuß vorraus, wir werden sie auf den Pferden leicht einholen." Und das Gemurmel erklang auf ein neues. Marialles Vater lachte laut, die Szenerie in seinem Haus schien ihn sehr zu amüsieren. "Tochter! Warum begleitest du deinen Gast nicht erstmal aufs Gästezimmer und ihr ruht euch ein wenig aus. Heute Abend werden wir dann deine bestandene Prüfung gemeinsam feiern." Die Priesterin nickte ihrem Vater dankbar zu, sie hätte ihre Stimme eh nicht über das Wirrwarr ihrer Familie erheben können, und zog die Elfe sanft aus dem Vorflur. "Ahhh diese Ruhe!", ließ sich die Priesterin vernehmen. Dolette lachte. "Ihr habt wahrhaftig eine große Familie, Mylady Lichtsprung.", erwiderte sie gespielt hochtragend. "Ich kann dir sagen, es ist ein Segen die meiste Zeit nicht hier zu sein." "Das glaube ich dir nur halb, ich habe in deinen Augen genau den ehrlichen Schimmer, tiefempfundener Freude gesehen!", gab die Paladin siegessicher lächelnd zu bedenken. "Jaja, du beobachtest immer ganz genau, was?", neckte Marialle zurück. "Dich? Aber immer doch!" Sie zwinkerte, was Marialle bei den ehrlichen, wenn auch im Scherz gesprochenen Worten, die Röte ins Gesicht schießen ließ. "Was hältst du davon wenn ich dir ein wenig die Ländereien zeige bevor die Sause los geht? Oder willst du dich lieber ausruhen?", wechselte sie rasch das Thema. "Ruhen können wir wenn wir Tod sind. Zeig mir alles was es hier zu sehen gibt!" Und so schickten sich die zwei an den riesigen Hof zu erkunden. Marialle führte die Paladin, durch die Häuser, an ihren Familienmitgliedern vorbei, durch die Scheune bis hinaus auf die weiten Koppeln und Felder. Sie hatte zu jedem Ort eine Geschichte zu erzählen und die Zeit verging im Nu. Als sie ihren ausgiebigen Rundgang beendeten, stand die Sonne schon tief am Firmament und sie wurden sehnlichst im großzügigen Garten hinter dem Haupthaus erwartet. Ein riesiger Tisch stand in der Mitte der Veranda, der für alle genügend Platz bot. Das Spanferkel drehte sich schon eine Weile über dem Feuer und die Frauen wuselten von Küche zur Veranda und zurück, während die Männer schon, laut lachend mit Metkrügen, anstießen. "Da sind ja endlich unsere Ehrengäste! Hast wohl keinen Winkel auf eurem Rundgang ausgelassen, was Kicki?", erklang die brummige Stimme von Gustav dem Jüngeren. "Es wäre ja kein richtiger Rundgang wenn ich Dinge auslassen würde, Gus!" Marialle bot der Elfe den Platz neben sich an, diese fragte mit dem gewohnt forschendem Blick: "Wieso nennen sie dich eigentlich Kicki?" Marialle verzog beschämt das Gesicht. "Ach da ich ja die Jüngste bin nennen sie mich seit meiner Geburt Kicki das Küken. Nicht wahr ihr Halunken?" Jazper war am schnellsten. "Halunken? Wir? Ich glaube du vergisst noch immer, dass wir in überragender Überzahl sind, Schwesterherz!" Alle sechs Männer lachten aus voller Kehle. "Heute ist ein Familienfest und ich bin nicht eingeladen?" Erklang später eine angenehm helle Stimme von der Küchentür, die Marialle nicht einordnen konnte. "Daria, Liebste, komm her, heute ist endlich das Familienmitglied erschienen, das du noch nicht kennst!" Eine junge schwarzhaarige Frau trat näher an die Gesellschaft. "Marialle ist da?", fragte sie erfreut. "Ja komm! Mari schau was ich mir für ein Prachtweib geangelt habe! Darf ich vorstellen, das ist Daria, meine Verlobte." Die Priesterin erhob sich lächelnd und schloss den Neuankömmling sogleich in die Arme. "Wie schön dich kennen zu lernen, Daria. Willkommen in der Familie! Na Berti, jetzt wirds aber langsam Zeit für dich, wenn sogar Jazper dich überholt.", fügte sie noch neckend an ihren Bruder Berthold hinzu. "Du musst grade Töne spucken Kicki! Ein Weib in deinem Alter sollte selbst schon längst unter der Haube sein!", gab er zurück und zog sie aus der Umarmung mit Daria, um ihr die langen Haare zu zerzausen. Scham breitete sich hochrot auf ihren Wangen aus, wurde aber schnell von Zorn abgelöst. "Eh, lass das du Grobian! Weißt du wie lange es jeden Morgen dauert dieses endlos lange Wirrwarr zu einem Zopf zu flechten?" Aus den Augenwinkeln sah sie wie die Elfe mit einem breiten Grinsen das Geschehen amüsiert verfolgte. "Ach Daria, das ist übrigens Dolette." Diese deutete eine kleine Verbeugung an. "Ich bin erfreut nun die gesamte Familie Lichtsprung kennen gelernt zu haben.", sagte sie zu der leicht eingeschüchterte, schwarzhaarigen. "Ich auch Dolette.", gab sie mit gesenktem Blick zurück. In diesem Moment wurde die junge Frau von zwei quietschenden Mädchen davon gezogen. "Daria, stell dir vor, sie ist eine Paladin Meisterin und eine Hochelfe noch dazu! Sie hat bestimmt schon unglaublich viel erlebt!" Und die drei entfernten sich etwas von der Veranda. "Die beiden scheinen deine Verlobte ja sehr zu mögen Jazper.", stellte Marialle, an ihren jüngsten Bruder gewandt, fest. "Das kannst du laut sagen, Mari! Ich kriege sie kaum zu Gesicht sobald sie hier ist.", antwortete er gespielt theatralisch. "Warte nur bis du eigene Kinder hast, Jaz, dann bekommst du sie gar nicht mehr zu sehen!", ließ sich das Familienoberhaupt vernehmen. "Da hat der alte Mann recht!", erklang die stimme von Gustav dem Jüngeren. "Wie war das mein Sohn?", stieß der Ältere lachend hervor. "Da lässt sich doch nichts beschönigen, Vater!", stimmten Gunter und Grubert wie aus einem Munde mit ein. Typisch Zwillinge, schmunzelte Marialle. "Ah endlich die Damen des Hauses. Sind die Vorbereitungen beendet? Kann ich das Spanferkel anschneiden, liebe Frau?", fragte er Magareth, Marialles Mutter. "Ja ja Vater! Ungeduldig wie immer!", erwiderte sie milde schmunzelnd. Und als sich alle an den gutbürgerlichen Köstlichkeiten, des Hauses Lichtsprung, satt gegessen hatten, erhob Gustav der Ältere das Wort und wandte sich an die Paladin und die Priesterin. "Lady Dolette, Marialle, wie sieht es aus? Stoßt ihr mit einem Krug Met, mit eurer Familie an? Eine Freundin meiner kleinen Tochter gehört natürlich zur Familie. Auf ein weiteres Mitglied in unserem wilden Haufen!" Die Elfe lief rot an, was Marialle mit einem Grinsen registrierte, dann antwortete sie für sie beide. "Aber gern, Vater." Und sie schenkte ihm das Lächeln, das er so an seiner kleinen Tochter liebte. Sie bekamen von Meredith eingeschenkt und als die sich endlich hinsetzte, ließ die Paladin sich räuspernd vernehmen: "Wenn ich etwas sagen darf?" Marialles Vater nickte ihr aufmunternd und lächelnd zu. "Ich möchte mich bei euch allen, für den Empfang in eurer Mitte und eurer überaus herzlichen Gastfreundschaft bedanken. Ich habe in den vielen Jahren, die ich bereits lebe schon viel erlebt, aber noch nie habe ich mich bei Fremden so zu Hause gefühlt. Also danke, danke euch allen!" In den dunkelblauen Augen war kurz ein feuchter Schimmer zu erblicken, der die Aufrichtigkeit unterstrich, die aus den Worten der Hochelfe an ihre Zuhörer drangen. Sie blinzelte und er war wieder verschwunden. Einen Herzschlag schwiegen alle gerührt und dann erklang die donnernde Stimme von Gustav dem Jüngeren: "Hört, hört! Wenn wir unsere Familie weiter so ausweiten, wird der Name Lichtsprung noch auf ganz Azeroth in aller Munde sein!" Alle brachen in schallendes Gelächter aus und klopften anerkennend auf den Tisch. "Fabelhafte Worte, Dolette! Wahrlich fabelhaft!" Zufrieden lehnte sich der Alte zurück an seine Lehne und Marialle konnte den Stolz und das Glück in den Augen des Familienoberhauptes sehen, als sein Blick über die lachenden Gesichter seiner großen Familie wanderte. Und das Gefühl was den ganzen Tag schon in ihr empor stieg, steigerte sich ins Unermessliche. Sie bemerkte gar nicht wie ihr links und rechts je eine Träne über die Wangen kullerten, aber dafür ihre Mutter. Diese zog sie so gleich von dem Stuhl und führte sie in die Küche, von draußen drang weiterhin lautes Gelächter in den Raum. "Was hast du, Liebes?", fragte sie ohne Umschweife, mit besorgter Miene. "Na man wird doch mal, vor lauter Familienglück, ein oder zwei Tränchen verdrücken dürfen, oder nicht Mutter?" Magareth sah ihre Tochter prüfend an. "Selbstverständlich, aber ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass das nicht alles ist." Sie nahm ihre Mutter liebevoll in die Arme, wohl wissend dass sie ihr nichts vorzumachen vermochte. "Ach Mama..." Mehr brachte sie nicht heraus, sie wollte sich ihrer Mutter nicht anvertrauen, zu groß erschien ihr die Gefahr, sie mit ihren Gefühlen, für die Paladin zu verletzten, oder gar schlimmeres. "Meine Tochter, eine Mutter sieht wenn ihr Kind verliebt ist und erst recht wenn noch dazu unglücklich." Verdammt! Sie hätte es besser wissen müssen, natürlich konnte sie nichts vor ihrer Mutter verbergen, mal abgesehen davon, dass sie ihr Herz schon immer auf der Zunge trug. Mehr als ein Nicken brachte sie nicht zu Stande. "Es ist Dolette, habe ich recht meine Tochter?" Marialle erschrak und alle Gesichtszüge drohten ihr zu entgleisen. Magereth wartete keine Reaktion ab und beantwortete direkt die unausgesprochene Frage ihrer Tochter. "Deine Blicke sprechen Bände. Ihre allerdings auch. Wisst ihr es voneinander?" Wieder folgte nur ein stummes Nicken. Marialle war ergriffen von dem ehrlichen Verständnis und dem Wissen, was in den Augen ihrer Mutter lag. Diese konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, bevor sie wieder ernst fort fuhr: "Verstehe also rührt dein Kummer, von den Problemen die da auf euch zu kommen würden?" Die Klarsicht der älteren Frau verblüffte sie immer mehr. "Ja, zwei Frauen, unterschiedliche Völker, mal ganz abgesehen von der unterschiedlichen Lebensspanne. Ich sagte ihr, dass mir das alles egal sei, aber ich bin da wohl zu naiv." Magereth strich der jungen Priesterin sanft über die feuchten Wangen. "Da ist was dran, Mari.", gab sie sanft zu. "Dennoch denke ich, dass wenn man sich liebt, jeder Weg lohnt, egal wie steinig er sein mag. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr größtes Problem darin besteht, mit der Gewissheit leben zu müssen, dich irgendwann unausweichlich verlieren zu müssen. Unwissenheit ist nun mal oft ein Segen, Kleines." So viel wärme lag in diesen Worten und eine Geborgenheit breitete sich in ihr aus, wie Marialle sie nur bei ihrer Mutter fand. Sie lehnte sich zurück in die Umarmung und ließ ihren Tränen freien Lauf. "Ich nahm sie mit hier her, um noch einmal mit ihr darüber reden zu können, in der Hoffnung, dass ein wenig von dem Glück was ich hier mit ihr zusammen empfinde, auf sie überspringt, aber nun weiß ich nicht was ich ihr sagen soll." Magereth schmunzelte wieder, während sie ihrer Tochter liebevoll über das weiche, braune Haar strich. "Ein zauberhafter Gedanke und er verfehlt seinen Effekt auch nicht. Nur denke ich nicht, dass du es nötig hast ihre Gefühle für dich noch weiter zu entfachen. Ihr Blick, wenn sie dich ansieht sagt alles. Aber ohne die passenden Worte, wirst du sie nicht von ihrer Angst befreien können, Mari. Und da hört mein Rat leider auch schon auf. Versuch ihr die Angst zu nehmen, dann hast du eine Chance." Die junge Frau hatte sich wieder etwas gefasst und das Gesagte machte ihr tatsächlich etwas Mut, bis sie zur Tür hinaus, auf das traute Treiben ihrer Familie schaute. "Was wird Vater nur sagen?" Und schon ließ sie den Kopf wieder hängen. "Da machst du dir wirklich zu viele Gedanken, Kind! Auch wenn er ein Mann ist, so kennt dein Vater seine Kinder ebenso gut wie ich." Marialle blickte erschrocken in die braunen Augen ihrer Mutter und die Erkenntnis gab ihr noch mehr Mut. Ihr Vater hatte es erkannt und die Paladin trotzdem bereitwillig in seiner Familie willkommen geheißen. Ein erleichtertes Lächeln glitt über ihre Lippen. "Und über alle anderen brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Was wir akzeptieren ist auch für sie alle absolut in Ordnung." Magereth hatte recht, vielleicht musste man einfach nicht alles so schwer nehmen und mal auf eine Karte setzen. Sie drückte diese weise Frau noch einmal fest an sich, bevor sie sie fragte: "Wollen wir zurück?" Diese nickte lächelnd. "Sicher, du wirst bestimmt schon sehnlichst vermisst." Und lächelnd kehrten Mutter und Tochter zurück auf die Veranda wo sich alle miteinander unterhielten. Gustav der Ältere hatte sich auf Marialles Platz neben der Hochelfe niedergelassen und ließ sich Geschichten ihres Volkes erzählen. Sie lachten beide Herzhaft und erneut stieg eine Woge des Glücks in der jungen Priesterin auf, die alles voran gegangene in den Schatten stellte. Er sah wie seine Tochter auf die Veranda trat und machte ihr einige Momente später platz. Rief quer über den Tisch zu seinem Jüngsten: "Jazper, würdest du uns die Ehre erweisen und uns mit deinem Flötenspiel beglücken?" Der junge Mann sah auf. "Natürlich, gern Vater." Er stellte sich ein klein wenig Abseits, holte seine Panflöte aus der geräumigen Hosentasche und begann eine seichte Melodie anzustimmen die hie und da immer mal wieder flottere Töne aufwies. "Berthold, sei so gut und tanz an meiner Statt mit deiner lieben Frau Mutter." Er nickte ihm sanft lächelnd zu. 'Es ist immer dasselbe und immer wieder schön.', dachte Marialle bei sich. Er klatschte fröhlich in die Hände, als sein Sohn begann seine Frau über die Veranda zu führen. "Na los ihr anderen auch alle, macht eurem alten Herrn die Freude!" Und alle taten wie ihnen geheißen. Die Eheleute fanden zu Paaren zueinander und Daria tanzte im Kreis mit den Kindern, nur Marialle und Dolette blieben über. Mit Erstaunen vernahm sie die leisen Worte der Paladin: "Darf ich bitten, Mylady?", fragte sie und hielt der Priesterin galant eine Hand entgegen. Zögerlich ergriff die junge Priesterin die ihr gebotene Hand und das sanfte Leuchten aus Silber und Gold erschien augenblicklich. Die Zwillinge applaudierten wild und riefen wie aus einem Munde: "Was für ein schöner Zauber, schaut doch nur!" Und auch alle anderen ließen sich kurzzeitig von dem fesselnden Schauspiel bezaubern, ehe sie wieder ihren Tanz aufnahmen. Die beiden Frauen sahen sich in die schimmernden Augen und beließen es dabei. Marialle zuckte mit den Schultern und wurde so gleich zu den anderen auf den freien Platz der Veranda gezogen, wo auch sie ungezwungen zu tanzen begannen. "Führst du etwa öfter?", fragte die Priesterin interessiert. Ein glockenklares Lachen erklang. "Nun, ich kann ein und für sich gar nicht tanzen, aber führen liegt mir wohl im Blut." Sie lächelten sich einvernehmlich an und tanzten so eine ganze Weile mit den anderen. Die Paladin wurde zwischenzeitlich von den Zwillingen in Beschlag genommen, die offensichtlich einen richtigen Narren, an der Elfe gefressen zu haben schienen und Marialle musste mit jedem ihrer Brüder einmal tanzen. Als der Mond schon hoch am Himmel stand waren Grubert und Meredith die ersten, die ihre Zwillinge zu Bett brachten und es dauert noch eine ganze Weile bis die älteren drei Kinder ihnen folgten. Und so löste die Gesellschaft sich Stück für Stück auf, bis nur noch Gustav der Ältere und der Jüngere, mit samt Gattininnen und Dolette und Marialle übrig waren. Sie hatten den Tisch gemeinsam abgeräumt und saßen jetzt noch bei einem weiteren Krug Met zu sechst und ließen die Nacht ausklingen. "Katrice wollen wir uns auch langsam verabschieden?" Sie unterdrückte ein Gähnen und nickte nur. "Na dann komm! Gute Nacht ihr Lieben, bis morgen Früh.", hallte seine brummige Stimme noch ein paar Augenblicke nach. "Gut, Mutter dann lass uns auch zu Bett gehen, ich kann diese langen Feiern auch kaum noch durchstehen.", scherzte Marialles Vater zu seiner Frau gewandt. "Gute Nacht ihr zwei, macht auch nicht mehr so lange!" Margereth zwinkerte ihrer Tochter aufmunternd zu und Gustav klopfte Dolette sachte auf die Schulter. "Gute Nacht auch von uns.", erwiderte die Elfe lächelnd. "Sag mal, wann hast du deine Rüstung eigentlich abgelegt?", fragte Marialle die Paladin verwundert darüber, dass es ihr erst jetzt auffiel. Waren das etwa die Auswirkungen des Mets? Sie hatte heute zum ersten Mal mitrinken dürfen und so schien die Hitze gar nicht mehr aus ihren Wangen zu schwinden. "Ehm." Die Hochelfe blickte an sich herab. "Ach so, ja. Nach dem ausgiebigen Essen natürlich! Sie wurde doch reichlich unbequem. Aber wann bekommt man schon mal ein so schmackhaftes Mahl gereicht." Sie lachten beide herzhaft und gelöst. Das Lachen ebbte in ein sanftes Lächeln, das beide Münder der Frauen zierte. "Hast du vielleicht noch Lust auf einen kleinen Verdauungsspaziergang? Es gibt da noch einen See den ich dir heute Nachmittag noch nicht gezeigt habe." Gespannte Erwartung lag in ihrem Blick und sie war froh in dem der Paladin kein Missfallen zu finden. Stattdessen sagte diese: "Ich sagte doch vorhin schon, zeig mir alles!" Da ergriff die Priesterin prompt ihre Hand und zog sie mit sich. "Schnell wir müssen uns beeilen, der Tag ist nicht mehr fern." Die Hochelfe lachte leise. "Sonst wirst du ein Frosch, oder was?" "Haha, sehr witzig! Dann ist der Mond untergegangen und der See verliert seinen Zauber." Das Lachen der Paladin wandelte sich in ein verstehendes Lächeln und sie hob die Priesterin in einer einzigen, fließenden Bewegung hoch auf ihre Arme, wobei ihre linke Hand begann gold und die Stelle des Oberschenkels die von ihr umfasst wurde, silber zu leuchten. Sie beachtete es gar nicht und lief in einem beeindruckendem Tempo los. "Du musst mir schon sagen wo lang, Mari!", zwinkerte sie zu ihrem erstaunten Gesicht herab. Der Angesprochenen stockte der Atem, getragen auf den Armen, der Frau die sie so sehr wollte und dann auch noch mit dem familiären Kosenamen bedacht. Es erschien Marialle mehr und mehr wie ein Traum mit der Quel'dorei zusammen zu sein. "Mit deinen super scharfen, Hochelfenaugen müsstest du ihn doch dahinten schon sehen!" Sie selbst konnte die Umrisse der Baumgruppe schon schemenhaft erkennen, die den kleinen See umgaben. "Ach da vorne? Na dann nichts wie hin.", sprach sie leichthin und zog das Tempo noch etwas an. Marialle war fasziniert von der ausgesprochen guten Laune, die die Elfe an den Tag legte. So unbeschwert war sie zu keinem Zeitpunkt der letzten Tage gewesen. Sie lehnte sich instinktiv etwas mehr an die Paladin und spürte wie sich als Antwort der Griff um ihren schlanken Körper verstärkte. "Ist dir kalt?" 'Nicht im geringsten!' In ihr kochte ein Feuer an Emotionen und die Flammen wärmten sie von innen. "Ein klein wenig, vielleicht vom Wind.", war ihre Antwort und Dolette zog frech grinsend eine Augenbraue hoch, was ihr diesen unbeschwerten, jugendlichen Ausdruck verlieh. Sie erreichten die Baumgruppe als sich die Sonne am Firmament schon durch einen kleinen grüngelben Streifen abzeichnete. Dolette trug sie nun langsam durch die Bäume bis sich ihnen ein wunderschöner Anblick bot. Das Mondlicht tauchte den See, samt Lichtung in ein überirdisches Leuchten, irgendwas an den Pflanzen unter der Wasseroberfläche fluoreszierte wodurch der See in den unterschiedlichsten Farben zu glitzern schien. Sie spürte das Herz der Elfe erst jetzt deutlich schneller schlagen und das, obwohl sie kurz zuvor noch gerannt war. "Marialle, das ist wirklich atemberaubend!" Sie sah sich staunend um. "Nicht wahr? Du kannst mich jetzt übrigens runterlassen, wir sind ja da." Sie schmunzelte als sie einen verwirrten Blick erntete, der nur langsam durch Erkenntnis abgelöst wurde. "Ach so, ja natürlich. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich dich noch immer trage." Verlegen ließ sie die Priesterin sanft von ihrem Arm hinab bis sie sich nah gegenüber standen. Viele Herzschläge vergingen und Marialle suchte vergebens nach dem Funken Verzweiflung in den dunklen, noch golden schimmernden, Augen der Paladin, der ihnen noch Tags zuvor anheim war. Sie sah in ihnen nur wärme und Zufriedenheit, dasselbe was sie auch in ihren eigenen ausstrahlte. "Ich kann dir gar nicht sagen wie dankbar ich dir bin.",  unterbrach die Elfe schließlich die Stille. "Dankbar? Wieso denn das?" Die junge Frau war etwas irritiert. Immer wurde sie von der Hochelfe im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen getragen und nun war sie es, die sich bedankte? "Ich war in meinem, doch recht altem Leben, noch nicht ein einziges mal so glücklich wie heute Nacht.", erklärte sie von selbst diese Offenbarung. "Dole, ich...das freut mich.", gab Marialle unsicher zurück. "Weißt du, als du mit deiner Mutter in der Küche warst kam dein Vater zu mir. Ein wahrhaft weiser Mann. Und stell dir vor, er kam ohne große Umschweife, darauf zu sprechen, dass er sich schon die ganze Zeit gefragt hätte warum du und ich so einen sehnsüchtigen Blick in den Augen haben und dass wir unglücklich aussähen." Sie machte eine Pause und musste schmunzeln. "Er sagte du würdest dein Herz schon seit Kindertagen auf der Zunge tragen und auch ich könnte nicht gut verstecken, was in mir vor geht. Und ohne groß, nach irgendwelchen Umständen zu fragen, erklärte er schlicht, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Dass man sein Leben nicht von Angst bestimmen lassen darf, man über jeden Herzschlag den man mit dem Wesen das man liebt, verbringen darf, froh sein soll und dass Hoffnung das hellste aller Lichter ist." Ein warmes Feuer loderte in Marialle und sie wagte es nicht zu sprechen. "Da wurde mir klar, dass du die bist, mit der ich lachen und weinen kann, die mich nachts hält wenn ich Albträume habe und die mir die Last halbiert, die ich schon so lange schultere. Und ich will nicht mehr hadern und Angst haben, ich will jeden Augenblick an deiner Seite sein, egal wie viel Zeit uns miteinander vergönnt ist." Marialle liefen schon lange stille Tränen über die Wangen, als sie gebannt den Worten der Elfe lauschte und ihr Herz aus ihrer Brust zu springen drohte. "Dole...ich weiß gar nicht...wie? Heißt das?", stammelte sie zwischen ihren leisen Schluchzern. "Na wenn du dir noch ein wenig deiner jugendlichen Naivität bewahren konntest, also wenn..." nun erstarb auch die Stimme der Elfe. Sie erkannten beide in den Augen der anderen, dass es keine weiteren Worte mehr brauchte und so war das einzige was über die Lippen der Paladin kam: "Ich mag es wenn du mich Dole nennst.", bevor sich lächelnde Lippen auf die der Priesterin legten und sie in einen so zaghaften Kuss verwickelten, als würden sie noch nach der Wahrhaftigkeit dieses Moments suchen. Ihre Lippen strahlten hell in silber und gold und in diesem Augenblick, berührten die ersten Strahlen der Sonne, die Oberfläche des Sees und umhüllten die eng umschlungenen mit einem sanften Leuchten, das sich wunderschön in den magisch anmutenden Ort einfügten. Marialle drückte sich sanft von der Hochelfe zurück. "Dir ist klar, dass ich vorhin einfach nicht in der Lage war deinen Namen komplett auszusprechen?", fragte sie frech und glücklich grinsend. "Selbstverständlich war mir das klar! Es gefiel mir trotzdem, irgendwie." Sie zog die junge Frau wieder dichter zu sich und bevor sie noch etwas erwidern konnte, presste sie erneut ihre Lippen auf die der Priesterin. Ihre Zungen begannen einvernehmlich einen leidenschaftlichen Tanz. Dolette hob sie wieder hoch zu sich auf die Arme und trug sie ein Stück weg vom Ufer zu einem großen Baum. Als sie die Menschenfrau hinlegte, rang diese mit ihrem rasenden Herzen. Sie war so unfassbar aufgeregt. Die Priesterin fragte sich ein weiteres mal ob das alles hier real war. Doch sie hatte keine Chance sich weiter mit ihren störenden Gedanken herumzuärgern, als sie die neugierigen, forschenden Augen auf ihrem Körper spürte. Diesmal war der Blick ungewohnt für die junge Frau. In ihm steckte unendlich viel Verlangen und Sehnsucht. Sie fragte sich unwillkürlich ob sie selbst auch so schaute. Als sich ihre Blicke dann trafen, war die Frage beantwortet. Viele Herzschläge vergingen als bernsteinfarbene Augen denen ein sanftes silbernes Leuchten innewohnte, in die dunkelblauen schauten in denen ein goldener Glanz schimmerte. Dolette sprach mit erstickter und bedeckter Stimme, als hätte sie Angst, dem Moment seinen Zauber zu nehmen, würde sie ihre Stimme zu laut erheben. "Mari, ich liebe dich, ich liebe dich über alles." Und ihre Augen weiteten sich dabei leicht, als hätte sie die Erkenntnis grade erst anheim gesucht, als sie sie aussprach. Marialles Kehle war trocken. Ihr Herz hämmerte immer schneller, bis sich plötzlich eine Ruhe in ihr ausbreitete, die ihr Gewissheit gab, dass das hier real und richtig war und so antwortete sie mit einem feuchten Glanz in ihren Augen, aber einem festen Entschluss in ihrer Stimme: "Ich liebe dich auch, Dole!" Und sie zog die glücklich lächelnde Elfe zu sich hinab, küsste sie wild und verlangend. Ihre Hände strichen über den schmalen, aber muskulösen Rücken und krallten verspielt in den blauen Stoff, um ihrem Verlangen noch mehr Ausdruck zu verleihen. Es rang der Paladin ein Keuchen ab, wodurch sie den Kuss unterbrechen musste. Marialle nutzte diese Unachtsamkeit und küsste den schlanken Hals der Elfe vom Ohr bis zum Schlüsselbein, dabei ließ sie hin und wieder ihre Zunge hervorschnellen und hinterließ so eine kleine feuchte Spur. Als sie sanft und neckend ein paar mal zu biss wurde aus dem Keuchen schnell ein leises unterdrücktes Stöhnen. Dolette stemmte ein Bein zwischen die der Priesterin und ließ ihre Hände nun forschend über den Körper der Frau streifen. Die Menschenfrau atmete heftig in die vielen kleinen Küsse die sie auf dem Hals verteilte und nahm sich eine Pause, um der Erregung nun ihrerseits freien Lauf zu lassen. Mit jedem wohligen Schauer den die Elfe der jungen Frau durch den Körper jagte, bekam sie ein sehnsüchtiges Seufzen als Antwort. Die Paladin machte sich an dem Stoffgurt zu schaffen und flüsterte ihr dabei leise zu: "Darf ich?" Marialle brachte nur ein Nicken zustande, ihren Atem wagte sie nicht an so etwas Unwichtiges, wie Worte, zu verschwenden. Als hätte Dolette die Gedanken gehört wurden ihre Handgriffe präziser und schlussendlich riss sie grob an dem Stück Stoff, wodurch sich ihre Taille aufbäumen musste und ihr Schritt unsanft gegen das Bein der Hochelfe gepresst wurde. Ein lautes Keuchen durchdrang das Ende der Nacht und obwohl kein Zweifel an seiner Richtigkeit war, wusste Marialle in diesem Moment nicht mehr wie ihr geschah. Dolette zog sie in eine sitzende Position auf ihr angewinkeltes Bein und küsste sie erneut. Ihre Zunge drang gebieterisch durch die Lippen der Priesterin und ihre Finger krallten sich in die wohlgeformten Hüften der jungen Frau. Marialle schob ihr Becken instinktiv vor und zurück und als ihr die Auswirkungen dieser Bewegungen bewusst wurde, bewegte sie es in ausladenderen Schüben. Sie keuchte ungehemmt in den wilden Kuss, der sich dem Rhythmus ihrer Hüften angeglichen hatten. Dabei vergrub sie ihre Hände in den goldblonden Wellen der Frau, auf deren Schoß sie grade ein Vergnügen erlebte, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermochte. Sie bemerkten gar nicht wie das Leuchten, das ihre Küsse und Berührungen hinterließen, sich immer mehr ausbreitete und nachglomm obwohl eine Stelle nicht mehr berührt wurde. Marialle ließ ihre Hände hinab zum Saum des blauen Hemdes wandern und zogen es ohne zögern hoch. Die Paladin ließ es geschehen und es wurde achtlos neben sie geworfen. Die Priesterin erhob sich leicht und ließ sich ihrerseits die Seide über den Kopf ziehen. Als die Elfe spürte wie auch an ihrer Hose genestelt wurde ließ sie diese achtlos zu Boden rutschen. Sie zog die Menschenfrau zu sich in den Stand, küsste liebevoll ihren Hals und strich mit der einen Hand zärtlich über ihren Hintern, mit der anderen löste sie den Stoff der den Busen der jungen Frau bedeckte. Marialle machte Anstalten es ihr gleich zu tun und die Elfe ließ sie gewähren, wenn sie sich auch nicht ganz so geschickt anstellte. Die Paladin streifte mit der anderen Hand das letzte störende Stück Stoff über den runden Hintern und ließ es zu Boden gleiten. Dann drückte sie sich ein kleines Stück zurück um es auch an sich nieder fallen zu lassen. Marialle betrachtete sie dabei unverhohlen, ließ ihren Blick über die muskulöse und doch wohlgeformte Statur der Elfe gleiten, die sie so gleich mit sich wieder zu Boden riss. Sie fand sich auf der Elfe, die unter ihr lag, sitzend wieder und musste Grinsen. Die Paladin erwiderte es, eine Spur gefährlicher, doch die sanfte Berührung mit der sie nun die Wange der Priesterin bedachte, strafte ihrer Blicke Lügen. Sie ließ ihre Hand herunterfahren über die samtweiche Haut der Menschenfrau und kam jäh zum Stoppen. Marialle sah in ihre verwunderten Augen und stellte mit ihren eine Frage. "Das Leuchten...die Verbindung scheint stärker zu werden, jetzt hinterlässt es schon eine Spur wo ich dich berührt habe, ähnlich wie in unseren Augen." Marialle war das grade ganz egal und so ließ sie es einfach von neuem aufleuchten in dem sie die Elfe in einen weiteren Kuss verwickelte. Dolette vermochte nicht sich dagegen zu erwehren, also strich sie stattdessen zärtlich den Rippenboden der jungen Frau entlang und grinste in den Kuss, als sie spürte wie die Priesterin eine Gänsehaut bekam. Sie strich vorsichtig mit beiden Händen über die runden Brüste der Frau über ihr, was nun ihr, einen Schauer durch den Körper zu jagen schien. Dolette fing an sie sanft zu massieren und der Kuss gewann deutlich an Begierde und Leidenschaft. Marialle begann sich langsam auf dem Schoß der Elfe zu bewegen und war erstaunt, wie deutlich sie den Schameshügel der Elfe spüren konnte, der sich drängend zwischen ihren Lippen vor und zurück bewegte und dabei eine feuchte Spur davon trug. Beide stöhnten, ob der unerwarteten Reaktionen die ihre Körper auf diese Verbindung abgaben. Marialle löste sich aus dem Kuss und richtete sich auf, legte eine Hand auf den Unterleib der Elfe und die andere hinter sich auf einen ihrer Oberschenkel. Sie schob ihr Becken jetzt schneller auf der Scham der Paladin vor und zurück und lehnte sich dabei leicht auf ihre vordere Hand, was die Untere aufkeuchen ließ. Sie selbst musste laut keuchen als Dolette ihr dabei unbändig in die Brüste krallte. Die beiden Frauen tauschten einen vielsagenden Blick aus, der von der Priesterin gespielte Entrüstung verdeutlichen sollte. Sie schlossen aber zügig wieder genießend die Augen und führten ihren rythmischen Tanz fort. Die lustvollen Anstrengungen ließen schon glitzernde Schweißperlen auf der Stirn der Priesterin entstehen, von denen immer wieder mal eine hinab rann und auf Dolettes Bauch zerbarst. Das Stöhnen wurde schneller, genau wie die Bewegungen der beiden. Die Paladin ließ immer wieder eine Hand über die weiche Haut der Frau wandern, vom Ohr, über den Hals und das Schlüsselbein, bis zum Po, was Marialle weiter anstachelte. Und so näherten sie sich gemeinsam dem Punkt an dem sie drohten auseinander gerissen zu werden. Und so war es ein heiß glühendes, wild tanzendes Feuer was Marialle laut im Einklang mit Dolette aufstöhnen, fast schreien ließ. Ein letzter Blick in die nun, mehr goldenen als blauen Augen der Elfe verriet ihr, dass auch sie am Höhepunkt angelangt war und sie sah, dass sowohl sie selbst als auch die Elfe gänzlich von ihren Lichtern eingehüllt war. Dann sackte die junge Priesterin kraftlos auf der Paladin zusammen die genau wie sie selbst immer noch schwer atmete. Sanfte Arme umschlangen sie und zogen sie noch enger an sich. Ihre Haut, überall auf der eigenen zu spüren, verlangte der Priesterin ein wohliges Seufzen ab. Allein der Mond konnte bezeugen welch ein wunderschönes Bild, die silbern und golden, leuchtenden Gestalten abgaben, die unter dem Baum lagen. Der an dem, noch immer fluoreszierenden See stand und in der Morgenröte des hereinbrechenden Tages, in den unterschiedlichsten Farben funkelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)