No Remains von -Eisregen- (Gajeevy - FF) ================================================================================ Kapitel 15: Home ---------------- Mit voller Kraft stößt sich der Eisendragonslayer vom Boden ab. Seine Augen zusammengekniffen, seine Haltung restlos angespannt. Das rote Aufblitzen in seinen Pupillen ist getränkt von Aggression und Kampflust. Noch in der Luft verwandelt er seinen Arm in einen Rammbock, der den Magier der dunklen Gilde mitten in die Magengrube trifft. Bluthustend sackt dieser auf die Knie, als aus dem Hinterhalt bereits zwei weitere Männer auf Gajeel zugeschossen kommen. Mit seinem metallenen Arm kann er die Angriffe mit Leichtigkeit parieren und die Magier zurückwerfen. Jede einzelne Muskelfaser zum Zerbärsten gespannt, starrt er den Trupp vor sich an. Er freut sich auf die Schlacht. Zähnefletschend macht er sich für eine neue Attacke bereit. Es werden immer mehr Gegner und der Eisendrache muss immer mehr Treffer einstecken. Ein Schlag mitten ins Gesicht schleudert ihn einige Meter weit zurück. In seinem Rücken spürt er die unebene, spitze Rinde eines alten Baumes, der verdächtig knackst, als ihn die volle Wucht seines Körpers trifft. Mit einem Lächeln wischt sich der Schwarzhaarige den Schweiß von der Stirn und begibt sich erneut in Kampfposition. Er knackt mit seinen Fingerknöcheln und stiert in die geschockten Gesichter der dunklen Magier. Aus seinem Arm ist ein mit metallischen Dornen besetztes Schwert geworden, welche gleichmäßig rotieren. Hysterisch lachend stürzt er sich auf die Männer und zerschlägt ihre Formation mit wenigen Hieben. Außer dem Anführer liegen schon nach kurzer Zeit alle bewusstlos am Boden. „Fairy Tail!“, schnaubt der Kontrahent verächtlich und attackiert Gajeel mit einem magischen Sandsturm. Der muskulöse Eisenmagier zeigt sich unbeeindruckt und verwandelt sein Schwert zurück in seine normale Form. Arglos schließt er die Augen, bleckt die Eckzähne und mit einem stoßwellenartigen ‚Tetsuryu No Houkou‘ löst er den feindlichen Angriff auf. Der Master der dunklen Gilde schaut ihn entgeistert an und setzt sich rückwarts in Bewegung. „Fliehen bringt dir nichts, mein Auftrag ist es, euch dem magischen Rat auszuliefern und das werde ich auch tun.“, höhnt Gajeel, bleibt aber regungslos stehen. Sichtlich verwirrt, da Aussage und Verhalten des Eisenmagiers nicht übereinstimmen, dreht sich der Sandmagier um und sprintet los, den Blick immer über die Schulter werfend, fixiert auf das Fairy Tail Mitglied, welches seine Gilde so einfach zerschlagen konnte. Unsanft läuft er gegen etwas Hartes und sackt benommen zu Boden. Bevor ihm die Sicht letztlich schwindet, schaut er hinauf. Er will unbedingt noch sehen, was ihn so leicht hat stoppen können. Mit stockendem Atem erkennt er eine muskuläre Statue, dicht bewachsen mit schwarzem Fell. Von weither nimmt er noch Stimmen wahr. „Nice Timing, Lily!“ Überwältigt von so viel Kraft und taktischem Feingefühl, fällt der Magier in die Bewusstlosigkeit. „Gihi“ Lily flattert aufgekratzt kleine Kreise über den Kopf seines Partners. „Das hat nun wirklich lange gedauert“, sinniert der Kater und mustert seinen Freund. Dieser wirkt entspannt, die Spuren des Kampfes kaum noch sichtbar. „Was sie mit Kraft nicht erreichen konnten, konnten sie durch Versteck spielen wettmachen.“, brummt der Dragonslayer. Er will endlich nach Hause. Ein paar Wochen hat es gebraucht, diese blöde Gilde zu finden, eine weitere um sie zu beschatten und Informationen zu beschaffen und ein paar Tage Kampf waren nötig, um sie dingfest zu machen. Makarov hatte diesen Auftrag direkt vom magischen Rat erhalten und da Gajeel ein ausgezeichneter Kämpfer und besonnener Magier war, hatte er ihn damit betraut. Von seinen Spionagefertigkeiten gar nicht zu sprechen. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Gajeel schaut seinen Partner verwirrt an, als dieser zu lachen beginnt. „Was denn?“, schnaubt der Schwarzhaarige. „Ich hab mich gefragt, ob Levy wohl herausgefunden hat, was es mit dieser Schriftrolle auf sich hat.“ Der Exceed legt den Kopf schief und beobachtet die Reaktion des Drachentöters. „Mir egal“, knurrt dieser und erhöht das Schritttempo. Nur noch einen Tag Fußmarsch trennen das Team vom Gildengebäude. Er freut sich schon auf eine große Portion Eisen und ein weiches Bett. Lily sitzt auf Gajeels Schulter. Der Kater ist sehr müde und konnte seinen Partner überzeugen ihn die letzten Kilometer zu tragen. Zähneknirschend hat ihm der Drache zugestimmt, denn er weiß, wie ungern Pantherlily ihn um diesen Gefallen gebeten hat. Nach nur wenigen Minuten schläft der Exceed ein. Gajeel beobachtet seinen Freund und marschiert gedankenverloren weiter. Natürlich hat auch er sich gefragt, ob Levy schon Fortschritte gemacht hat, aber jedes Mal, wenn seine Gedanken um die zierliche Blauhaarige kreisen, versetzt es ihm einen Stich in die Herzgegend. Sie ist ein Sonnenschein, das Licht persönlich und er ist die Dunkelheit. Sie ist eine Fee und er ist ein Drache. Sie ist die Freundlichkeit in Person, er ist ein Einzelgänger. Wenn er ihr nicht gefährlich wird, dann die vielen Feinde die er sich im Laufe seines Lebens gemacht hat. Wieder schmerzt sein Brustkorb und auch sein Magen rebelliert. Er runzelt die Stirn und versucht ihr Bild vor seinen Augen zu verscheuchen. Er hat sie verletzt, fast getötet und auch wenn es schon Jahre her ist, ist es grausame Realität. Sie hat ihm einfach verziehen. Aber er sich nicht. Zähneknirschend wischt er sich über die Stirn. Sobald sie die Gilde erreichen, wird er den nächsten Auftrag annehmen. Einen langen Auftrag, um endlich wieder Abstand zwischen sich und die Scriptmagierin zu bringen. Gajeel glaubt fest daran, dass er seine Gefühle dann besser unter Kontrolle kriegen kann. Schwer atmend stapft er voran. Nachdem sie eine Nacht in ihren eigenen Betten verbracht und ausgiebig geduscht hatten, macht sich Team Redfox auf den Weg zur Gilde. Es herrscht wie immer ausgelassene Stimmung in den riesigen Hallen und auch der Außenbereich der Bar ist dank des guten Wetters stark besucht. Fröhlich winkend begrüßt Mirajane die Beiden und stellt sofort eine Schüssel Eisen und einen Kiwishake bereit. „Na wie war‘s?“, hakt sie nach, als der Dragonslayer ihr den Bericht vorlegt. „Die waren einfach zu schwach“, mault dieser und Lily beginnt zu schmunzeln. Die Augen des Katers suchen den Aufenthaltsraum nach einer gewissen Blauhaarigen ab und Mirajane scheint seinem Blick zu folgen. „Suchst du was, Lily?“, fragt sie neugierig nach und ein Grinsen umspielt ihre Mundwinkel. Beide widmen ihre Aufmerksamkeit nun dem schwarzhaarigen Magier, der sich ebenfalls suchend umblickt. „Wo ist denn Levy?“ Der Exceed legt den Kopf schief und unterdrückt den Wunsch in schallendes Gelächter auszubrechen. Bei seiner Frage ist der Drachentöter merklich zusammengezuckt und hat seinen Blick schlagartig wieder auf seinen Teller gerichtet. Lisanna, die die Szenerie ebenfalls beobachtet hat, lehnt sich neben ihrer Schwester über die Theke. „Sie ist mit den Raishinshu unterwegs. Sie und Fried haben Anhaltspunkte für eine Übersetzung gefunden.“ Die Schwestern kichern, ihre Aufmerksamkeit immer noch auf den großen Drachentöter geheftet. Gajeels Haltung entspannt sich. Er ist froh zu hören, dass es dem Zwerg gut geht. Ein leichtes Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht. Hat sie es tatsächlich geschafft, die Schrift sichtbar zu machen? Im nächsten Moment knirscht er wieder in sich hinein. Er wollte doch aufhören, an sie zu denken. Abwesend schweift sein Blick über die Mitglieder der Gilde. Es waren wieder einige neue Gesichter dazu gekommen. Doch auch die Bekannten haben sich alle versammelt. Außer Laxus und Gildarts, die beide auf S-Rang Missionen waren, ist die gesamte Gilde anwesend. Jet und Droy jammern sich gegenseitig etwas vor, weil Levy sie nicht mitgenommen hat, zugegeben, dass freut den Dragonslayer, und Team Natsu erzählt den Anderen von ihren Erlebnissen des letzten Auftrags. Nur Elfman scheint Trübsal zu blasen. Während er versucht desinteressiert zu gucken, lauscht Gajeel der Unterhaltung zwischen den Take-Over-Geschwistern. „Sie kommen bestimmt bald zurück.“ Lisanna tätschelt sachte Elfmans Schulter. „Evergreen ist stark, außerdem ist sie nicht alleine“, tröstet Mirajane ihren Bruder. „Ein Mann macht sich Sorgen um Frauen. Das ist männlich!“ Sein Blick schweift durch den Schankraum. Plötzlich springt Natsu auf und brüllt Unverständliches in Richtung Gray. Dieser zögert nicht lange und wenige Sekunden später ist der halbe Tisch mit einer Eisschicht überzogen. Auch Erzas Erdbeerkuchen. Wutentbrannt springt diese auf und lässt ihre Aggression an den Streithähnen aus. „Erza kämpft für ihr Schwäche, das ist männlich“, entfährt es Elfman, der nun ebenfalls aufgesprungen ist. Mit rollenden Augen mustern sich Pantherlily und der Eisenmagier. Es ist doch irgendwie immer dasselbe. Am Abend kehrt langsam wieder Ruhe ein. Team Natsu hat sich auf den Weg zu einer neuen Mission gemacht und auch Gajeel hält einen neuen Auftragszettel in der Hand. „Lass uns bis morgen warten, vielleicht ist sie dann ja wieder zurück.“ Pantherlily flüstert seinem Partner diese Worte regelrecht zu und schaut ihn flehend an. Mit einem Murren pinnt dieser das Papier zurück an das Board und folgt seinem Freund in die Abendsonne hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)