No Remains von -Eisregen- (Gajeevy - FF) ================================================================================ Kapitel 9: In der Dunkelheit ---------------------------- Kapitel 9 In der Dunkelheit (Eine andere Sicht der Dinge) Stechende, grüne Augen beobachten die kleine Höhle im Wald Tsumei. Der Beobachter versteckt sich geübt hinter einem Felsvorsprung. Das Prasseln des Feuers entlockt ihm ein kurzes Aufatmen. Es ist laut genug, sodass die Magier in der Höhle nicht bemerkt haben, dass er auf einen Ast getreten ist. Die kleine Blauhaarige ist ohnehin schon am schlafen. Aufmerksam beobachtet der Späher, wie sich der große schwarzhaarige Magier erhebt und an das Schlaflager herantritt. Die Gesichtszüge entspannt, wenn nicht sogar belegt mit zartem Rotschimmer. Eilig kritzelt er einige Notizen in ein Heft, „Interessant“, bevor er sich wieder der Höhlenszene widmet. Der Dragonslayer liegt bereits hinter der zierlichen Frau und streicht ihr behutsam über die Wange. „Das wird ja immer besser“, zischt der Versteckte und reiht weiter Buchstabe an Buchstabe, ohne seinen Blick von dem ungleichen Paar zu nehmen. Als die Beiden Arm in Arm in den Schlaf fallen, rührt sich der Grünäugige in seinem Versteck und schleicht auf leisen Sohlen in die Höhle hinein. Sie bemerken ihn nicht, das ist gut. Sein Spion-Zauber scheint sogar die feine Nase des Drachenmagiers zu überlisten. Das prasselnde Feuer und die entspannte Haltung aller Schlafenden, erlaubt es der Person sich noch weiter umzuschauen. Als diese die rote Schleife um Gajeels Handgelenk bemerkt, erhellt sich dessen Miene. „Soso“. Vorsichtig durchwühlt der Fremde die Taschen, die sorgsam in einer Ecke gestapelt waren und schreibt weiterhin eifrig seine Ergebnisse aus. Fahles Mondlicht scheint durch ein kleines Fenster und spendet nur unterschwellig Licht. In der Mitte des kleinen Raumes steht ein dunkler Schreibtisch. Er sieht abgewetzt aus, die Zeichen der Zeit deutlich sichtbar. Er wurde auf einem kleinen zerfetzten, roten Teppich platziert, der grade groß genug war, alle vier Schreibtischbeine und den Holzstuhl zu unterlegen. Wandert der Blick über den restlichen Boden, sind nur kalte Schieferplatten erkennbar, auf denen Staubnester und kleine Steinchen tanzten. Der Wind der durch das undichte Gemäuer bläst, wiegt sie im langsamen Takt immer hin und her. Schwere Schritte erklingen, als sich die dunkle Holztür öffnet und ein Mann den verlassenen Raum betritt. Er ist gehüllt in dein lilafarbenes Gewand und trägt einen passenden spitzen Hut der einen Teil seines Gesichtes und die schwarzen Haare verdeckt. Seine Miene ist verhärtet und angespannt, seine Augen zu schmalen Schlitzen geformt. Der kleine Holzstuhl knarzt verdächtig, als sich der Mann auf ihn niederlässt. Mit geballter Faust schlägt er auf die Schreibtischplatte ein und er starrt ins Leere. Dieser verdammte Drache wird ihm büßen, dass er ihn an die Gilde der Fliegen verraten hat. Seit Jahren sind seine Gedanken geprägt von Rachegelüsten und Hass. Er war einmal einer der zehn heiligen Magier gewesen und Master einer starken, unbezwingbaren Gilde, doch nun war er gezwungen, im Untergrund zu hausen und sich versteckt zu halten. Viele seiner alten Leistungsträger verließen nach der Auflösung die Gilde und kehrten ihm den Rücken. Von seinen fünf stärksten Magiern sind ihm nur zwei geblieben. Er ballt seine Faust fester zusammen, sodass seine Finger fast weiß erscheinen. Er hasste sie alle, doch seine Mordlust richtet sich ausschließlich gegen Einen, den Eisendragonslayer Gajeel Redfox. Dieser schlug damals sein Angebot, in der Dunkelheit weiter zu agieren, einfach aus und hielt sich versteckt. Erst Monate später erreichte ihn die Nachricht, dass sich der Eisenmagier Fairytail angeschlossen hatte. Das hatte er ich nie träumen lassen. Wütend erhebt sich der Mann und lässt seine aufkommende Wut an seinem Schreibtisch aus. Er packt das schmale Ende und mit einem Ruck, schleudert er diesen quer durch den Raum. Mit einem lauten Knall zerbarst das Mobiliar und kracht in Einzelteilen zu Boden. An dem Gemäuer ist der Aufprall ebenfalls nicht vorbeigegangen. Seicht schlierend rieselt weißer Kalkstein herab und bedeckt die dunklen Holzreste. Der Mann bedenkt den Haufen mit verbittertem Schnauben und dreht sich zu dem kleinen Fenster. Was ist nur aus ihm geworden? Er war Master der reichsten Gilde Fiores und nun lebt er in einem Gebäude im tiefsten Hinterland, weit abgeschottet von der Zivilisation. Es ist so wackelig gebaut, das jeder Windzug wie ein schwerthieb auf seine blasse Haut trifft und kein Feuer die Räume wirklich heizen kann. Sein Blick schweift über die nicht vorhandene Vegetation. Es ist einfach zu trocken und zu kalt, als dass sich hier Pflanzen und Lebewesen freiwillig niederlassen würden. Der steinharte, rötliche Sandboden ist aufgeplatzt und der Wind treibt kleine Sandwehen über das offene Gelände. Er hasst diese Welt. Oh ja, und er würde der Menschheit schon früh genug zeigen, dass er noch lebt, dass es mit ihm noch nicht zu Ende gegangen ist. Er wird sich rächen und er hat auch schon erste Vorkehrungen getroffen. Vor wenigen Monaten traf er auf ein Zwillingspärchen. Die beiden Frauen waren furchtbar stark und er hat es tatsächlich geschafft, sie für seine neue Untergrundorganisation zu rekrutieren. Sie liebten jede Art von Kampf, sie liebten den Tod und deshalb passten sie auch so gut zu ihm. Vor seinem inneren Auge sieht er die beiden Frauen vor sich. Eya und Eyon waren hoch gewachsen und hatten weiße Haare. Ihr Markenzeichen war ein sternförmiges Tattoo, welches Eya auf der linken und Eyon auf der rechten Wange trug. Ähnlich wie Titania beherrschten sie die Schwertkunst, doch ihre Schwerter hatten eine eigenständige Magie. Eyas Schwert durchdringt jegliche physische Form, der Mann schmunzelt, auch eiserne Drachenschuppen und Eyons Schwert bemächtigt sie dazu, ihren gegenüber psychische Schmerzen zuzufügen. Sie eignen sich perfekt für seine Angriffsstrategie. Zudem darf er nicht vergessen, dass Aria und Monsieur Sol ihm die Treue geschworen hatten. Sie konnten ihren alten Gefährten ebenso wenig verstehen. Ein lautes bösartiges Lachen entfährt seiner Kehle und der Magier schüttelt sich inbrünstig. Ja sie werden seine Racheengel sein. Nur der letzte Schlag wird ihm gehören. Ein lautes Klopfen reißt den Missetäter aus seinen Tagträumen. „Komm rein!“ Seine Stimme grollt tief und hallt an den kühlen Wänden zurück. Herein tritt ein kleines Mädchen. Sie ist zierlich und trägt einen schwarzgrünen Overall. „Master Jose“ zögernd schreitet das Kind auf ihn zu und fixiert ihn mit ihren stechenden, grünen Augen „Ich habe neue Informationen“ Das Mädchen ist sein Spitzel, durch ihre zarte Erscheinung erregt sie kaum öffentliche Notiz und ihre Fertigkeit sich nahezu unsichtbar zu machen macht sie zu dem besten Spion, den er sich vorstellen konnte. „Wir wissen jetzt, wie wir den Drachen brechen können“ Master Jose horcht auf und eine ungeahnte Freude macht sich in seinem Innersten breit. „Es gibt da jemanden, der ihm sehr nah steht“ erzählt das Kind weiter. Lachend schlägt der Mann seine Hände zusammen. Eine Entführung, ja, das klingt nach sehr viel Spaß. „Es ist ein Mädchen.“ Ein bösartiges Aufblitzen in seinen Pupillen lässt die Spionin zurück schrecken. „Mmmaster?“ Zögernd inspizierte die Spionagemagierin die Gesichtszüge des Mannes. Sie ist eine der Wenigen, die in die Pläne des Dunklen eingeweiht ist, doch seinem Blick nach zu urteilen, wird das bevorstehende Gemezel blutiger, als sie erwartet hatte. Oh ja, das wird noch besser, als er sich das jemals in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hat. Du bist erledigt Gajeel Redfox. ___to be continued__________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)