All my tomorrows... von Nevaeh ================================================================================ Kapitel 10: Part 3 - Bulma 2 ---------------------------- Kapitel 2: … won´t save me today Bulma saß auf dem Küchenboden und rauchte, eine Tasse Espresso neben sich. Sie wusste, ihre Mutter konnte es absolut nicht leiden, wenn sie das machte, so viele Räume, ausgerechnet in der Küche rauchen, und dann auch noch auf dem Boden rumsitzen! Bulma grinste bei dem Gedanken. Für sie hatte es sich immer angefühlt wie eine Hauptrolle in einer romantischen Komödie, und im nächsten Moment würde der männliche Hauptdarsteller reinplatzen und sie würden die ganze Nacht über allen möglichen Quatsch reden um schließlich Sex zu haben und für immer glücklich und zufrieden zu sein. Oder so. Sie nahm noch einen Zug, der Rauch reflektierte das Licht aus dem Flur, die Tür war gerade aufgegangen. Zwei Schritte, das leise ploppen beim Öffnen der Kühlschranktür… „Brauchst dir gar nicht erst die Mühe zu machen, da ist nichts drin.“ Kurze Pause, Schließen der Tür, ein Paar Sneakers, die vor ihr erschienen. „Hab auch schon nachgesehn.“ Vegeta schaute auf sie herab, vermutlich versuchte er herauszufinden, ob sie ihn verarschen wollte. „Warum machst du dann nichts?“ „Ich bin reich. Ich weiß nicht wie. Warum machst DU nichts?“ Sie hörte ein kurzes Lachen, bevor Vegeta in die Hocke ging, damit sie auf Augenhöhe waren. „Ich hab bis vor kurzem auf Raumschiffen gelebt. Ich weiß auch nicht, wie.“ Bulma zog noch einmal und drückte den übriggebliebenen Stummel auf dem Fußboden aus. Noch etwas, was ihre Mutter hasste. „Tja, dann müssen wir wohl warten, bis die Leute auftauchen, die Frühstück machen. Willst was zu trinken?“ Bulma grinste ihn über den Rand ihrer Kaffeetasse an. Vegeta kniff nur kurz die Augen zusammen und verzog seinen Mund. „Wann kommen die denn?“ Bulma schaute betont intensiv auf ihre Uhr. „In zwei Stunden.“ Dann sah sie ihn wieder an. „Auf Raumschiffen, soso, und was hast du da so gemacht? Mit Wissenschaftlern sozialisiert?“ Statt zu antworten setzte er sich neben sie, nahm sich die Zigarettenpackung, die neben ihr lag und zündete sich eine an. „Ich halte nicht viel von… sozialisieren.“ „Was du nicht sagst… Hier ist es doch besser, nicht? Auf nem Planeten, mit nem Himmel? Luft? Oder nicht?“ Er zog noch einmal, sah sie wieder an, seine komplett schwarzen Augen, wie riesige Pupillen. „Solltest du nicht Angst vor mir haben?“ Bulma sah kurz weg, trank einen Schluck, irritiert von der Frage. Aber er hatte Recht, er wollte sie alle töten, vermutlich immer noch, und trotzdem hatte sie nicht mal gezuckt, als er sich neben sie setzte. Oder überhaupt, jedes einzelne Mal, wenn sie zu ihm gegangen war, die letzten Wochen hinweg. „Vielleicht schauspielere ich nur gut.“ „Dann solltest du es dabei belassen.“ Er nahm ihr die Tasse aus der Hand und warf seine Zigarette hinein. „Das Zeug ist einfach widerlich, warum trinkt ihr Erdlinge das?“ Bulma war mehr als irritiert vom plötzlichen Themenwechsel, aber alles war besser als den vorherigen Gesprächsfaden weiter zu führen. „Weißt, wo wir gerade beim Thema sind…“ Zwei Stunden später schimpfte ihre Putzfrau auf Italienisch über die vielen kleinen Ascheflecken auf den Küchenfliesen und den angetrockneten Kaffee, und noch viel mehr über ihre verzogene Chefin, die zu ihrer Verteidigung nur lachend nach einem Sandwich verlangte. Für zwei. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Und, wie läuft´s bei dir? Ist der Bekloppte immer noch friedlich?“ Bulma grinste breit, seelenruhig weiter an ihrer Präsentation tippend. „Jap, wir haben unsere Momente.“ „… fickst du ihn?“ Yamchu war sicher nicht eifersüchtig, aber irgendwie schien er sich wesentlich schwerer damit zu tun als Bulma, Vegeta als keine Bedrohung mehr einzustufen. Vielleicht hatte er Recht damit. Aber das interessierte sie gerade nicht sonderlich. „Würds dich denn stören?“ „Ja verdammt, das würd mich stören! Genau DAS würd mich stören!“ „Reg dich wieder ab, ich glaub, er hat so was wie nen Sextrieb gar nicht. Ich mein, er hat‘s noch nicht mal versucht.“ „Na dann bin ich ja beruhigt, dass du das getestet hast.“ „Aber wir reden. Nachts. Also zumindest reden wir ein wenig und dann schweigen wir wieder und rauchen.“ „Aha.“ „Das ist wirklich sehr entspannend, weißt du? Ich hab das Gefühl, wir werden langsam Freunde.“ „Aha. Du weißt, was Freunde sind?“ „Was soll das denn wieder heißen?“ „Nichts für ungut, Bulma. Freut mich. Sehr.“ „…“ „Hast du heut Abend Zeit?“ „Oh, das ist jetzt angemessen, zuerst beleidigen und dann nach nem Fick fragen!“ „Eigentlich wollt ich ins Kino, den neuen Film mit Bruce Willis ansehen. Danach können wir aber gern ficken, wenn du das willst.“ „… ich hol dich um sieben ab.“ Sie legte auf, ihre Finger hörten kurz mit tippen auf. Er hatte ja Recht, sie sollte nicht mit ihm reden, aber er hatte nichts getan, weswegen sie… Angst haben sollte. Sie biss sich auf die Lippe. Das war es nicht, selbst wenn er sie bedrohen würde… sie hätte trotzdem keine Angst. Sie hätte keine Angst. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Wir sollten Sex haben.“ Vegeta sah in den Himmel, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Das bläuliche Licht aus dem Trainingsraum ließ seine Haare schimmern. Bulma widerstand nur mit Mühe dem Drang, sie anzufassen. „Hm. Können wir. Wenn deine Wunde verheilt ist.“ Also hatte er doch einen Sextrieb! Allerdings… „Was für eine Wunde denn?“ „Die Wunde, aus der du blutest. Schon seit ein paar Tagen.“ Er sah auf ihre Beine. „Das ist doch dein Geschlechtsorgan?“ „… ja. Ich hab meine Periode. Noch nie davon gehört?“ Sie versuchte, sich nicht zu wundern. Er konnte ja auch nicht lesen und kannte keine Redewendungen, vielleicht bekommen Saiyajin ja nicht ihre Tage! „Nein. Macht wohl nur ihr Erdlinge.“ „Ich mache das nicht, das ist eine normale Reaktion meines Körpers! Wen ich nicht schwanger bin, wird eine Eizelle abgestoßen!“ Er drehte leicht seinen Kopf. „Erscheint mir nicht sehr praktisch, dass ihr dabei Blut verliert.“ „Aha. Find ich auch. Kanns nicht ändern. Bin nicht Mutter Natur. Also dann wenn du kein Blut mehr an mir riechen kannst, hm, was übrigens unglaublich widerlich ist!“ „Ich finde es widerlich, dass deine Geschlechtsorgane bluten. Wir können gern weiter darüber diskutieren.“ Bulma verzog nur ihr Gesicht, bevor sie aufstand und ging. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sie trug ein rotes Kleid, aus einem glänzenden, leicht fallenden Stoff. Obwohl es bis zum Hals geschlossen war und bis zu ihren Knien reichte, konnte Vegeta nicht seine Augen von ihr nehmen. „Also, wie sieht’s jetzt aus, rieche ich angenehm?“ Wenn sie nur einmal still wäre… Er stand von seinem Bett auf, stellte sich vor sie, sie roch leicht nach Zigaretten und Alkohol. „Ja.“ Sie lachte, laut. „Du bist so ein Trottel, unglaublich. Dann lass mich rein.“ Vegeta ging einen Schritt zur Seite. Er war sich nicht sicher, was sie von ihm erwartete, aber in der Situation hatte er sich schon öfters befunden und die beste Strategie war einfach abzuwarten. „Hilfst du mir mal mit dem Reißverschluss?“ Wie auch jetzt. Das Kleid fühlte sich noch viel angenehmer an, als es den Anschein gehabt hatte. Der Stoff glitt mit einer kaum hörbaren Bewegung von ihren Schultern und zeigte ihm ihren nackten Rücken, weiße Haut übersät mit kleinen braunen Flecken. Er stupste einen davon an. „Was ist das?“ Bulma drehte ihren Kopf nach hinten. „Was ist was? Meine Schulter?“ „Die kleinen Flecken.“ Sie runzelte die Stirn, wie es der kleine Erdling immer machte, wenn sie irritiert von seinem Unwissen war. Könnte sich langsam mal dran gewöhnen. „Sommersprossen. Das haben Leute mit so weißer Haut wie ich.“ Er fuhr leicht mit dem Finger darüber. So was hatte er noch nie gesehen, aber es gefiel ihm. Wie eine kleine Himmelskarte auf der Haut. Der kleine Erdling drehte sich abrupt um, funkelte ihn kurz an, fast meinte er, sie wollte ihn schlagen, als sie nur ihren Kopf schief legte und die Arme vor ihren Brüsten verschränkte. Leider waren kaum kleine Flecken darauf zu sehen. „Wie wärs mit Ausziehen? Ich bin hier nicht zum anglotzen.“ Er zog sich sein T-shirt über den Kopf, lehnt sich vor, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. „Wie wärs, wenn du jetzt still bist.“ Sie grinste. „Dann solltest du besser dafür sorgen, dass ich beschäftigt bin.“ Nichts leichter als das. Sie konnte wirklich gut küssen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es war nur noch leichtes Keuchen zu hören, unterdrückte Seufzer, Rascheln von Stoff, der von ihren Körpern beiseitegeschoben wurde. Er spürte ihre großen Brüste, die sich gegen seinen Brustkorb pressten, ihre Hände an seinen Schultern, ihr Mund, der ihm fest in den Hals biss… Er reagierte instinktiv, eine Handlung, die er schon so oft ausgeführt hatte, die ihm so natürlich vorkam, dass er sich nur im letzten Moment noch bremsen konnte, als er ihr mit der Hand ins Gesicht schlug. Es reichte, um ihr die Nase zu brechen, und ihr erschrockenes Keuchen wurde durch einen Schwall Blut gedämpft, der ihr schlagartig aus der Nase lief. Ihr Blick sagte ihm alles, ‚warum hast du das gemacht?‘ Wie so vieles war er sich nicht bewusst, dass die Erdlinge keine Gewalt beim Sex wollten. Ihr Biss allerdings hatte ihm etwas anderes gesagt, aber bisher war er auch noch nie mit einer Frau zusammen gewesen, die so… empfindlich war. Sie hielt sich die Hand an die Nase, er sah, dass sie noch nicht sicher war, ob sie weinen sollte oder nicht. Er sollte gehen, das Zimmer verlassen, sie kann sich schon um sich selbst kümmern, aber es sträubte sich alles in ihm, sie einfach dort sitzen zu lassen. Wortlos packte er sie am Arm und zog sie hinter sich her. Ausnahmsweise protestierte sie nicht einmal, als sie ihm ins Bad folgte und sich auf den Toilettensitz setzte. „Was machst du da?“ Ihre Stimme war gedämpft und undeutlich, ihr schien Blut in den Hals gelaufen zu sein. „Mich um deine gebrochene Nase kümmern.“ Sie nahm ihre Hand weg, das Blut tropfte ihr weiter über den Mund auf ihre nackten Brüste. Er hatte das Gefühl, sie würde es sehr unangebracht finden, wenn sie jetzt nach unten sehen würde. „Das hättest du mal vor ner Minute denken sollen, du blödes Ar… AUA!“ Empört schubste sie seine Hand weg, die gerade ihre Nase befühlt hatte. Ihre Fassung hatte sie wohl wieder erlangt. „Der Bruch ist glatt. Deine Nase bleibt hübsch.“ Der kleine Erdling starrte ihn nur mit großen Augen an. Immerhin war sie still, als er ihr ein Stützpflaster aufklebte und ihr Watte gab, um die Blutung zu stoppen. „Machst du das öfters? Oder bist du nebenbei noch Sanitäter?“ Er verzog seinen Mund leicht zu einem Grinsen. „Was meinst, wie oft mir das schon passiert ist?“ „Was denn, hast du dir beim Masturbieren ausversehen ins Gesicht geschlagen?“ Er ignorierte ihren Kommentar und hielt ihr ein Handtuch hin. „Wisch dir das Blut weg.“ Oder nicht. Besser nicht. Die roten Flecken passen gut zu den braunen Tupfen. Er sagte nichts. Bulma sah ihn durch den Spiegel an, ihre Nase fing schon an zu schwellen. „Wo solls denn hingehen, Meister?“ Er drehte sich noch einmal um, eigentlich wollte er zurück in sein Zimmer. Sie war nicht mehr verfügbar für den Abend, aber er musste sich trotzdem Abhilfe schaffen. „Wir sind hier noch nicht fertig, oder?“ Sie wischte sich über ihren Mund, ihre Lippe war leicht aufgeplatzt. Vegeta konnte sie nur anstarren. Sie war nicht wie die anderen Menschen. Der kleine Erdling mit den hellen Augen, der kleine Erdling, der nicht aufhören konnte zu reden, ständig neugierig, keine Angst, sie hatte nie Angst. Er legte den Kopf leicht schief und wartete, bis sie fertig war. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Bulma lag auf dem Rücken, die Augen an die Decke gerichtet. Sie versuchte noch zu begreifen. Was sie gerade gemacht hatte. Warum. Warum. Sie widerstand dem Bedürfnis, sich die Hand auf die Stirn zu schlagen. Ihre Nase pochte abartig, ihr ganzes Gesicht fühlte sich wund und geschwollen an und sie wollte gar nicht wissen, wie sie aussah. Es war… gut gewesen. Ohne Zweifel. Besser als erwartet, sogar, eigentlich hatte sie gar nichts erwartet. Aber er hatte ihr ins Gesicht geschlagen! Sie sah leicht zur Seite, auf Vegetas Profil, die Augen geschlossen, gleichmäßig atmend. Er schlief nicht. Natürlich hatte er ihr geholfen, das tat nur nichts zur Sache. Noch viel schlimmer, es machte ihr nichts aus. Es machte ihr immer noch nichts aus. Eigentlich machten ihr nur die Schmerzen was aus! Sie verzog das Gesicht, was eine neue Welle durch jeden einzelnen Knochen in ihrem Kopf jagte und zog scharf Luft durch ihre Zähne ein. „Nimm ein Schmerzmittel.“ Bulma drehte ihren Kopf ruckartig um. Vegeta lag immer noch mit geschlossenen Augen neben ihr. Hatte sie sich das gerade eingebildet? Nein, er machte leicht die Augen auf. „Das sollte helfen.“ „Mich NICHT zu schlagen hätte geholfen! Also halt einfach die Fresse!“ Er schloss die Augen wieder. „In ein paar Tagen ist das sowieso verheilt.“ Er öffnete sie wieder. „Entschuldige, kleiner Erdling.“ Bulma spürte das Pochen in ihrer Nase noch mehr durch das Blut, das ihr in die Wangen floss. „Du kennst meinen Namen, du Arsch. Wie wär‘s mit benutzen?“ Sie setzte sich auf, ein unangenehmer Gedanke bahnte sich einen Weg an die Oberfläche. „Weißt du, Vegeta, du hast mich vor ein paar Tagen gefragt, warum ich keine Angst vor dir hab.“ „Nicht direkt.“ Sie ignorierte ihn. „Weil du von allem was kämpfen kann angegriffen werden wirst, wenn du mir etwas tust. Und dann kannst du nicht mehr gegen Goku kämpfen. Was ja offensichtlich der Grund ist, warum du noch hier bist.“ Sie drehte sich zu ihm um, endlich hatte er die Augen komplett geöffnet. „Sieht so aus, als wär‘s so weit.“ Er setzte sich langsam auf, sie merkte, dass sein vernebeltes Gehirn, das noch am letzten Orgasmus festhing, gerade prozessierte, was sie angedeutet hatte. „Bringt also nichts zu sagen, es war keine Absicht.“ Sie biss sich auf die Lippe, bereute es allerdings sofort wieder. Ein seltsames Geräusch kam aus Vegetas Richtung, welches sich in ein Kichern verwandelte. Sie starrte ihn nur an, sicher, dass er jetzt komplett ausgeflippt ist. „Ist alle…“ „Immerhin war‘s das wert!“ Bulma war einen Moment zu baff um darauf etwas zu erwidern. „Was?“ „Es wär doch schade für etwas zu sterben, dass weniger gut gewesen wäre, nicht wahr?“ Er grinste sie an, leicht irre ihrer Meinung nach. „Oh. Natürlich, warum hab ich nicht dran gedacht! Wow, ich wusste nicht mal, dass ich SO GUT BIN!“ Er reagierte nur mit noch mehr Gelächter darauf. Bulma schüttelte nur den Kopf. „Eigentlich dachte ich, du wirfst etwas für mich um und ich behaupte dann, ich hatte einen wirklich blöden Unfall. Aber sterben ist natürlich auch eine Option.“ Vegeta hörte schlagartig auf zu Lachen und wurde rot. DAS war es wert gewesen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Hey Bulma! Alles in Ordnung bei dir?“ Bulma verdrehte die Augen. Kaum ging sie ans Handy, musste sie sich so was anhören! „Hallo Yamchu, schöner Tag heute, nicht? Das Wetter ist so frisch, aber sonnig und der leichte Wind…“ „Ja Danke, der Wink ist angekommen. Ich dachte, unsere Beziehung wär schon über blödsinnigen Smalltalk hinweg.“ „Sorry, hab das Memo verpasst, in dem wir auch über Höflichkeit hinweg waren. Und was willst du jetzt?“ Sie hörte Yamchu schwer ausatmen am andern Ende der Leitung. „Weißt du, so unglaublich es klingt, manchmal ruf ich auch einfach nur an um zu reden! Das macht man doch so?“ Bulma nahm sich noch einen Keks und kaute ausgiebig. „Okay, schön, wie geht es dir, Bulma? Du bist in letzter Zeit rumgelaufen wie ein Unfall, das ist alles!“ Sie schluckte betont laut, leckte sich ihre Finger ab, ebenfalls absichtlich laut und begutachtete den Status ihres Nagellacks. „Ich hab mir mein Knie verdreht und das Handgelenk verstaucht, ich bin Mechanikerin, da passiert das halt. Kein Ding.“ „Vergiss mal die gebrochene Nase nicht.“ „Ach komm, das ist schon ewig her!“ Zwei Monate, um genau zu sein. Seit zwei Monaten hatte sie Sex mit Vegeta und sie arbeiteten noch dran. Er hatte es sich zu Herzen genommen und nicht nochmal versucht, sie zu schlagen, allerdings war er offensichtlich nicht gewohnt, so viel Rücksicht zu nehmen und es gab dem einen oder anderen Unfall. Aber es störte sie nicht. Sie stellte ihre Einstellung nicht einmal in Frage, er war speziell. Das war er ohne Zweifel und sie würde ihn schon noch für schwache Menschen sensibilisieren. Bis dahin musste sie allerdings allzu neugierige Fragen abwimmeln. „Du fickst den Bekloppten, nicht?“ So viel dazu. Sie strich sich nachdenklich über die Nase, die kleine Erhebung, die sie seit dem Bruch dort spüren konnte. Es war zwar nichts zu sehen, aber dieses kleine Andenken war ihr erhalten geblieben. „… ja.“ Er wusste es also. Sie hätte es sich denken können. „Yamchu, es ist alles in Ordnung, wirklich. Absolutes Einverständnis zwischen uns, du musst dir keine Sorgen machen und ich möchte keinen Sex mehr mit dir.“ Eine lange Pause folgte darauf. „Hat er gesagt, er will das nicht? Wenn er dich zu etwas zwingt, dann...“ „Nein, tut er nicht. Ich hab immer noch Sex, mit wem ich will. Gestern erst war ich auf ner Gala und hatte nen Quickie mit nem Kellner und heute Morgen… jedenfalls stört es ihn nicht. Das ist meine Entscheidung.“ „Na gut.“ Bulma biss sich auf ihre Lippe. Das war alles ein bisschen anders gelaufen als geplant. „Hör zu, ihr zwei seid… ihr seid speziell. Ich fühl mich nicht gut dabei, mit euch beiden Sex zu haben und er wohnt hier, deswegen hab ich mich für ihn entschieden. Wir können aber immer noch abhängen, wie sonst, nur ohne Sex. Ist das… in Ordnung für dich?“ Sie hörte ein Lachen, ein richtig herzhaftes Lachen. „Was isn so lustig?“ Ihre Stimme war gereizt. Das war eine ernste Sache und nichts, worüber er sich lustig zu machen hatte! „Ach weißt du, Bulma, bisher wolltest du doch unsere Beziehung ausschließlich für den Sex und jetzt auf einmal ist das der optionale Faktor! Das ist einfach lustig. Komm schon, diese Ironie!“ Bulma setzte in ihrer Liege auf. Das berührte sie sehr unangenehm, weil sie genau wusste… dass es stimmte. Sie hatte immer darauf beharrt, dass sie beide nur miteinander schliefen, weil für etwas anderes waren sie nicht tauglich. Und dabei hatte sie komplett alles andere übersehen. „Yamchu, wir hätten heiraten können.“ Sie zupfte an ihren Socken herum. „Wir hätten heiraten können und Kinder kriegen können und eine Familie sein… Ich denke, wir zwei hätten gut zusammen gepasst. Und wir haben es ja versucht. Wir hatten uns doch mal vorgenommen, ein Paar zu sein. So mit dem ganzen drum und dran, zusammen wohnen, monogam leben, alle Gedanken miteinander teilen… Und es war beschissen. Wir sind ein gutes Team wir zwei, erinnerst du dich noch, als wir diese Studentin flachgelegt haben?“ „Ich denk, wir sind auch in anderen Hinsichten ein gutes Team.“ „Jaja, aber als wir zusammen waren, so richtig, da waren wir nicht wir. Da waren wir die Vorstellung die wir von einem Paar hatten. Wir waren eine Idee, verstehst du? Und… ich hab es vermisst, wir beide zu sein. Es ist einfach…“ „Wir sind Freunde. So unglaublich das für dich auch klingen mag, Bulma, aber das ist es, was du suchst. … mir ging´s genauso. Also mach dir keinen Kopf, wir werden Freunde bleiben und wenn Goku den Bekloppten gekillt hat oder du das eventuell erledigst, dann können wir auch wieder vögeln.“ Bulma kicherte, zupfte aber immer noch an ihrer Socke. „Oder so.“ Sie schwiegen. „Tut mir leid.“ „Kein Thema. Dafür sind Freunde da, nicht wahr? Aber Bulma…“ Sie ahnte es. Sie ahnte, dass da noch was kommen musste. „Wenn er irgendetwas macht, dich bedroht oder dich verletzt, dann sag es mir. Ich kümmer mich drum.“ „Yamchu. Er wird dich umbringen, falls du so bescheuert bist, das wirklich versuchen zu wollen.“ „Das wär´s wert.“ Bulma starrte einen Moment ihr Handy an, bevor sie es ausschaltete und wegwarf. Es war ein Sonntagnachmittag im Spätherbst und Bulma hatte sich mit ein paar Keksen in den Wintergarten gelegt, um ein wenig zu entspannen. Mittlerweile hatte sich der Himmel zugezogen und ein Sturm bahnte sich an. Sie blieb sitzen, bis der starke Regen aufgehört hatte, gegen das Dach zu schlagen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sie war gerade aufgestanden, der kleine Erdling, Bulma, er konnte sich immer noch nicht recht entscheiden, wie er sie nennen sollte. Es war ihm schon ein paar Mal rausgerutscht, Bulma, ihr Name, während er abgelenkt war, durch einen Orgasmus meistens. Aber es bedeutete so viel Nähe, ein Name, und Nähe war das Letzte das er wollte. Sein Blick wanderte auf ihren Rücken. Sie zog schon wieder dieses seltsame Kleidungsstück an, dessen Sinn sich ihm erst nach einer Weile ergeben hatte. Er wusste nicht genau, warum sie es anzog, ob es ein traditionelles Kleidungsstück der Erdlinge war… offensichtlich sollte es stützen, aber hauptsächlich machte es nur ihre hübschen, großen Brüste runder. Vegetas Blick schweifte ein wenig ab, als er überlegte, wie gut es einigen anderen ehemaligen Bekanntschaften von ihm gestanden hätte. Sie hatten ähnliche Sachen getragen, meistens aber drückten die nur alles platt. Das hier war viel besser. Sie schien seinen Blick bemerkt zu haben, da sie kurz inne hielt, bevor sie sich betont langsam weiter anzog. Man konnte sagen was man wollte, aber sie war perfekt. Und er wusste nur zu gut, dass es ihm nicht gut tun würde, länger bei ihr zu bleiben. Sich daran zu gewöhnen. „Weißt du, Vegeta…“ Die Art, wie sie seinen Namen aussprach, mit dieser seltsamen Betonung, hart auf dem ‚g‘. Allein das führte schon dazu, dass er… „Du musst nicht hier bleiben.“ Das kam unerwartet. Er antwortete nicht, sie wollte offensichtlich noch mehr sagen. „Hier, auf dem Planeten. Ich versteh das, allerdings wär´s mir Recht, wenn du was sagen könntest, dann bereite ich dir ein Raumschiff vor. Das ist sicherer.“ Er sah sie eine Weile an, bevor er antwortete, seine Stimme immer noch rau. „Warum meinst du, dass ich gehen will?“ Sein Blick wanderte weg von ihr, an die Zimmerdecke. „Ich hatte noch keinen Kampf mit Kakarott und dann sind da noch diese…“ Er wedelte mit der Hand. „… Androiden.“ Sie zog sich ein Shirt über den Kopf. „Das würd ich ja alles glauben, wenn du öfters trainieren würdest. Ich hab aber eher das Gefühl, dass du jede Gelegenheit nutzt, genau das nicht machen zu müssen.“ Er starrte weiter an die Decke. Sie hatte Recht. Er hatte kein Interesse zu trainieren. Kakarott zu besiegen, zu töten, mit ihm zu kämpfen, das hatte interessant geklungen, aber mittlerweile war er sich nicht mehr sicher, ob er wirklich wollte. Hier auf dem Planeten bleiben, sich daran gewöhnen, einen Kampf kämpfen, der ihn nicht interessierte, nur um einer Person zu zeigen, dass er der Bessere war? Und das war noch lange nicht bewiesen. Ein verfickter Supersaiyajin… „Willst du sterben, Bulma?“ Er hörte ihre nackten Füße auf dem Boden, ihre Hand, die ihm plötzlich ans Bein schlug. „Natürlich nicht, du Trottel! Was soll die blöde Frage?“ Vegeta sah hoch, ein Grinsen auf seinen Lippen. „Selbst wenn Kakarott mich nicht mehr interessiert, wenn ich gehe, was macht ihr dann, wenn die Maschinen kommen? Sterben?“ „Sei mal nicht so scheinheilig, du bist nicht der Einzige, der kämpfen kann!“ Sie machte eine kurze Pause. „Außerdem ist das nicht dein Kampf. Ich… ich will natürlich nicht sterben, aber das hier ist nicht dein Problem. Es ist nicht dein Zuhause. Du kannst gern bleiben, aber ich werd sicher nicht versuchen, dich abzuhalten, wenn du gehen willst.“ Sie meinte es offensichtlich ernst. Er biss sich auf die Innenseite seiner Lippe. Kakarott… selbst wenn, er müsste schon einiges auffahren, um überhaupt eine Chance zu bekommen. Und er würde frühestens einwilligen, gegen ihn zu kämpfen, wenn sie diese Maschinen beseitigt hätten. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr bemerkte er, dass er unbewusst schon längst beschlossen hatte, den Planeten zu verlassen. Er musste ein Super Saiyajin werden, um überhaupt etwas bewirken zu können. Und DAS würde er hier nicht schaffen. Bulma starrte ihn noch eine Weile an, bevor sie sich umdrehte und Socken anzog. Er mochte sie. Auf eine seltsame Art und Weise mochte er sie. Aber sie würde sterben, sie und alle anderen und Kakarott auch und dann könnte er immer noch gegen die Maschinen kämpfen, falls er jemals meinte, sich testen zu müssen. Aber vorerst… es hatte Spaß gemacht. Es war so… sorglos gewesen. Und er hatte sich daran gewöhnt. Die Ewigkeit sollte nicht schön für ihn sein. Zeit, aufzubrechen. „Wie schnell kannst du ein Schiff bereit machen?“ Der kleine Erdling hob seinen Kopf. Sie sah ihn mit ihren großen, hellen Augen an, so hell, in ihrem Gesicht voller kleiner brauner Punkte, die Sternenkarte auf ihren Wangen, und nur er durfte sie sehen, nur er bekam ihre volle Schönheit zu Gesicht. „Zwei Tage.“ „Gut.“ Er stand auf und ging. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Bulma saß auf ihrem Bett, eine Zigarette in der Hand, und betrachtete die dicken Schneeflocken, die vor ihrem Fenster langsam zu Boden fielen. Sie nahm einen tiefen Zug, bemerkte, dass sie bereits den Filter angeraucht hatte und drückte den Stummel wehmütig aus. Das war ihre letzte… Sie blieb eine Weile auf dem Bett sitzen, ihre Finger ständig in nervöser Bewegung, bis sie endlich ihr Handy nahm und eine Nummer wählte. Sie wollte sich noch eine Zigarette nehmen, aber die Packung war leer. Vorsorglich. „Hallo?“ „Hallo Yamchu.“ Ihre Stimme war weit weniger gefasst, als sie es sich gewünscht hätte. Eine kurze Pause. „Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja. Schon. Bloß, weil ich einmal anrufe, denkst du gleich…“ „Er ist weg. Der Bekloppte. Vegeta. Bist du… ist alles ok?“ Bulma atmete langsam aus. „Ich hab keinen Liebeskummer oder so was, du Trottel! Ich wollt dir nur… ich hab da was entdeckt. Und ich muss es wem sagen. Und du…“ Sie redete nicht weiter. „Was? Hast du eine seltsame Alien Geschlechtskrankheit und musst sterben?“ „Ich bin schwanger.“ Sie hörte ihn am andern Ende der Leitung atmen. Offensichtlich fiel ihm darauf kein blöder Spruch ein. „Wie?“ „Das hab ich mich auch gefragt. Ich nehm die Pille. Sollte eigentlich nicht gehen. Aber sein verschissenes Alien-Sperma ist wohl immun gegen menschliche Hormone.“ „Warum hast du denn kein Kondom verwendet?“ „Weil ich nicht dran gedacht hab!“ Sie schrie fast. „Ich kam mir blöd vor, ihn drauf anzusprechen und er hat auch nichts gesagt und außerdem dachte ich gar nicht, dass es nötig ist! Was meinst du, ich wär total bescheuert oder was? Fick dich doch!“ Wieder eine Pause. „Tut mir Leid. Aber Bulma… willst du… behältst du es?“ Sie schloss kurz die Augen. Das hatte sie sich auch schon überlegt. Ihr allererster Gedanke war es gewesen, es sofort abtreiben zu lassen. Gar nicht warten, noch ist es ein kleiner Haufen Zellen, ein kleines Missgeschick, schnell und einfach, Sache erledigt. Aber leider… hat sie darüber nachgedacht. Sie wollte kein Kind, hatte nie eins gewollt und wollte auch jetzt nicht. Es passte nicht in ihren Lebensplan, sie hatte keine Empathie für so was und sowieso, als sie und Yamchu ein Paar waren, war genau das einer der häufigsten Streitpunkte gewesen. Was sollte jetzt anders sein? … er würde nie wieder die Gelegenheit bekommen. Sie wusste es. Wenn dieses Kind verschwindet, dann würde jede Chance verschwinden, dass Vegeta nochmal ein Kind bekommen könnte. Sie wusste, dass er das nicht geplant hatte. Sie wusste es. Und sie ahnte, dass er nie vorgehabt hatte, eins zu zeugen. Selbst, wenn er zurückkommen sollte, selbst, wenn sie wieder Sex haben sollten, den gleichen Fehler würde sie nicht zweimal machen. Aber er hatte nur diese eine Chance. Und egal wie sie es drehte und wendete, egal wie sehr ein Kind sie stören würde, egal wie viel Angst sie davor hatte, eins zu bekommen, schwanger zu sein… sie konnte ihm nicht diese einzige Gelegenheit nehmen. „Ja. Ich behalte es.“ „Na gut.“ „Ich… ich habs noch niemandem gesagt. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll, ich mein…“ „Bulma. Beruhig dich. Wir machen das schon.“ Sie umklammerte ihr Handy stärker. „Wir machen das schon.“ Sie schaltete aus und weinte ein wenig. Yamchu kam später vorbei. Sie weinte noch ein bisschen mehr. Fin ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sooo, nach langer langer Zeit wär das auch geschafft! Ich hab hier bestimmt wieder ein paar Sachen verpackt, die niemand so sieht wie ich (Vegeta will nicht trainieren? Blasphemie!) aber was solls. Und noch ein kleiner Ausblick auf die nächste Zeit: Make a Difference ist momentan im Hiatus und ich weiß gar nicht, was ich mir dabei gedacht hab, das erste Kapitel zu posten. WEIL eigentlich will ich ja über Krieg schreiben, aber ich hab nicht viel Ahnung von Militär und ich muss dafür Infos sammeln. Also wird da wieder gepostet wenn ich schlauer bin und schon was geschrieben hab. Nochmal ein Jahr Wartezeit werd ich niemandem und erst Recht nicht mir antun. Ich werd zwischendurch türlich noch an den PWP Kurzgeschichten weiterschreiben. Sexszenen hab ich durch die Bank noch nicht geschrieben, aber ich will es definitiv ausprobieren! Da ich das nicht in meinen sonstigen FFs machen werde, könnt ihr also da mal reinsehn, falls euch das interessiert, alle unter ‚State of the Art‘ gepostet, die meisten werden wohl Englisch sein. Uuuuuund da Arktan ja eigentlich n Remake von nem Charakter aus meiner ersten uralten FF sein sollte, aber im Endeffekt mit dieser Person nichts zu tun hat, hab ich als Andenken an die gute alte Zeit beschlossen, die FF nochmal zu schreiben. Wird dann tatsächlich eine Trunks/OC, aber was solls. Titel gibt’s auch schon, ‚Falling Away‘ und wenn ich da was hab, dann gibt’s auch bald erste Kapitel. Zu guter Letzt hab ich noch vor, eine FF zu schreiben, die in der Zeit Veggie und Crew bei Freeza spielt. Die hat aber noch nicht mal nen Titel, wird also noch dauern. So viel dazu. Dann bedanke ich mich herzlich, dass ihr bis hier durchgehalten habt und vielleicht bis zum nächsten Mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)