All my tomorrows... von Nevaeh ================================================================================ Kapitel 9: Part 3 - Bulma 1 --------------------------- Disclaimer: Dragonball Z gehört Akira Toriyama Kapitel 1: …won´t save me today Ihre Augen brannten. Sie strich sich mit der Hand über ihre müden Lider, während sie den Monitor ausschaltete. Es war schon… kurz vor halb fünf. Zu früh für die Sonne aber auch zu früh zum Schlafen gehen. Sie stand langsam auf, streckte sich, steif vom langen sitzen an ihrem Schreibtisch und machte sich auf den Weg in die Küche, Kaffee machen. Ein paar Augentropfen vielleicht… Die Flure im Haus waren dunkel und verlassen, kein Wunder um die Uhrzeit, aber Bulma liebte es, allein durch das schlafende Haus zu gehen. Sie machte nie Licht, aber das war auch nicht notwendig. Ihre Gedanken wanderten an die nachfolgenden Stunden, ob sie lieber an dem Projekt arbeiten sollte, dass ihr einer ihrer Mitarbeiter am vorigen Tag geschickt hatte oder lieber weiter die Daten der letzten Messung des Hüllmaterials von Gokus Schiff auswerten sollte… sie bemerkte einen kleinen Lichtstrahl, ein kleiner, gelber Strahl, der vermutlich unter einer Tür heraus schien und ihr im allgemeinen Dunkel überaus grell und störend auffiel. Sie ging näher, leise, vermutlich jemand, der ebenfalls die Küche benutzen wollte, ganz leise, als plötzlich ihr Handy klingelte. Erschrocken fuhr sie zusammen, einen Aufschrei gerade noch unterdrückend. Immerhin hatte sie es nachts immer auf Vibrationsalarm, das blöde Teil… sie sah kurz auf das Display, bevor sie ranging, obwohl sie schon davor wusste, wer um die Uhrzeit noch was von ihr wollen könnte. „Ja?“ „Bulma, gut das du rangegangen bist! Dieser Abend war so beschissen bisher!“ „Ah ja? Ich bin müde, fass dich kurz.“ Yamchu natürlich. Seit geraumer Zeit verspürte sie immer mehr das Bedürfnis, ihn danach zu fragen, was er eigentlich falsch verstanden hatte! Eine ‚Beziehung mit gegenseitigen Vorteilen‘ beinhaltete nicht, dass sie seine schwule Freundin spielt (haben Männer so etwas überhaupt?), sondern nur die Tatsache, dass sie Sex haben, wenn sie Lust darauf haben und wenn nicht, dann sollte er sich jemand anders suchen und sie damit in Ruhe lassen. Den ganzen Beziehungskram hatten sie schon hinter sich, dass daraus nichts wurde, war niemandes Schuld, also warum wurde sie dann dafür bestraft! Allem Anschein nach hat ihn jemand sitzen lassen (oder er hat ihn nicht hochgekriegt? Das würde sie lieber hören, wäre unterhaltsamer) und sie durfte mal wieder herhalten für Gejammer und ausführliche Beschreibungen. Es war ja nicht so, als ob sie nicht auch viel redete, aber sie war auch eine Frau und außerdem rief sie nicht ihn an, wenn sie sich bei wem ausheulen wollte. „…Und dann hatte sie doch tatsächlich kein Höschen darunter getragen, kannst du dir das vorstellen?“ „Hm.“ Wohl doch die erste Alternative. Mittlerweile hatte sie die Küche erreicht und wie vermutet, befand sich eine weitere Person im Raum. Vegeta stand vor dem Kühlschrank und schien sehr davon eingenommen, sich für ein Getränk zu entscheiden. Sie blieb kurz stehen, wägte ab, ob seine Anwesenheit sie störte (tat sie nicht), ob er Anzeichen machte, dass sie ihn störte (er sah nicht einmal hoch, also nein) und ging mit einem kleinen Schulterzucken weiter. Bitte. „… dann hab ich ihr noch einen verfickt schönen Abend gewünscht und jetzt sitz ich hier. Ich mein, wer versetzt einen denn, wenn man schon nackt ist?“ „Offensichtlich war die Schlampe nicht zufrieden, mit dem, was sie zu sehen bekam.“ Dummes Weib. Yamchu hatte viele Fehler, das wusste sie bestens, aber es hatte schon seinen Grund, warum sie sich immer noch zum Vögeln trafen und sie dafür sogar sein Gelaber in Kauf nahm. Sie nahm eine Tasse aus dem Schrank, stellte sie in die Maschine. Cappuchino… und eine Kippe. Sie zog eine halb leere Packung aus ihrer Hosentasche und steckte sich eine an, einen tiefen Zug nehmend. „Wie steht´s bei dir, bist grad beschäftigt?“ Und da wären wir auch schon. Sie nahm die Zigarette aus ihrem Mund, blies langsam den Rauch aus. „Sehr. Ich machs mir grad selbst. Es geht doch nichts gegen deine Stimme und jammervolle Klage über dein Versagen, um mich heiß zu machen.“ Sie grinste leicht. Idiot. „… Verarscht du mich gerade? Das war eine ernstzunehmende Sache, ich dachte, du würdest das verstehen!“ Er bekam keinen Fick und spielte die Heulsuse, in ihren Augen war das erbärmlich und nicht dramatisch, aber bitte. Sie wollte sowieso Nein sagen, jetzt erst recht. „Hör zu, ich hab noch Arbeit zu erledigen, also erspar´s mir. Tu der Menschheit einfach einen Gefallen und fick dich heut Nacht selbst.“ Sie legte auf, bevor er noch etwas sagen konnte. Sie steckte ihre Zigarette wieder in den Mund und griff nach ihrer Tasse, als sie registrierte, dass Vegeta sich noch immer in der Küche befand, eine Coke in der Hand und sie ansah. Bulma runzelte ihre Stirn, als sie knapp danebengriff und ihre Tasse mit einem lauten Scheppern auf den Fliesen zersprang, Kaffee großzügig über ihre Vans verteilend. „Verdammter Scheißdreck!“ Genervt kickte sie ein paar Scherben beiseite, bevor sie sich eine neue Tasse holen ging. Vegeta stand immer noch da. „Was? Die Putzfrau räumt das weg.“ „Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass du das selber machen würdest.“ Wie war das denn bitte gemeint? Sie war kurz davor, was zu sagen, aber ließ es bleiben. Es war ihr Haus, sie musste sich für gar nichts rechtfertigen. Leicht verstimmt wandte sie sich wieder der Kaffemaschine zu, als ihr etwas einfiel. „Vegeta!“ Er drehte sich im Türrahmen um, anscheinend hatte er gerade beschlossen, sie lange genug angestarrt zu haben. Es war nur ein kleiner Geistesblitz, der Bulma dazu bewogen hatte, ihn zurück zu rufen. Wenn er in der Küche rumlungerte anstatt zu trainieren, und in den vergangenen Wochen war es ihr nicht entgangen, dass Vegeta ähnliche… ‚Arbeitszeiten‘ wie sie hatte, dann konnte er nicht trainieren, was wiederrum nur auf einen Grund zurückzuführen war… „Ist mit der Anlage alles in Ordnung?“ „Ja.“ Vegeta war schon halb durch die Tür raus, als Bulma noch einmal nachhakte. „Hör mal, wenn irgendwas nicht geht, selbst ne Kleinigkeit, dass sag es. Bei den Belastungen könnte das ganze Teil in die Luft fliegen, wenns n Defekt hat.“ Sie glaubte zwar nicht, dass es ihn verletzen könnte, aber ihr Haus war direkt daneben und das Scheißteil neu zu bauen… lieber auf Nummer sicher gehen. Er schien kurz nachzudenken, bevor er antwortete. „Eins von den Lichtern neben der Bedienkonsole flackert.“ Kein sarkastischer Spruch? Ernsthaft? Sie hätte einen von sich gegeben, an seiner Stelle. Aber vielleicht tat er ihr auch einfach nur den Gefallen, zu reden wie ein Erwachsener, und das war sie einfach nicht gewöhnt. „Gut. Ich komm gleich mit und seh´s mir an.“ Damit wär auch die nächste Arbeit entschieden. Sie warf ihren Zigarettenstummel in die Kaffeepfütze, wo sie zischend ausging und deutete Vegeta an, dass sie gehen konnten. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es war zum Kotzen. Vegeta konnte nicht nachvollziehen, wie er sich in einem offensichtlich wohlhabenden Haus selbst etwas zu trinken holen musste! Das war nicht einmal so sehr das Problem, er begrüßte sogar die Gelegenheit, eine Pause einzulegen, aber er konnte kaum die Schriftzeichen der Erdlinge entziffern und natürlich war die Kühlungsanlage voll mit Getränken, die alle gleich aussahen. Er überlegte noch, einfach rein zu greifen und eins zu nehmen oder noch ein wenig länger vor der offenen Tür zu stehen und die angenehme Kühle zu genießen, als er spürte, dass sich der Erdling, der ihn hier wohnen ließ, näherte. Einen kurzen Moment später betrat sie das Zimmer, in ein Gespräch vertieft… dem Inhalt nach zu urteilen mit dem anderen Erdling, mit dem sie gelegentlich Sex hatte. Wobei er bemerkt hatte, dass die Häufigkeit dieser Besuche stark abgenommen hatte, seit er hier wohnte. Warum sie wohl nicht einfach in seine Wohnung gingen? Er wischte den Gedanken beiseite. Der eine kam nicht mehr, stattdessen kamen andere, der Erdling schien sich daran nicht zu stören. Er blies etwas Luft aus und griff sich schließlich eine Flasche. Co… was auch immer. Anstatt zu gehen blieb er noch kurz stehen, beobachtete sie, während sie ihm den Rücken zudrehte und ihn offensichtlich nicht registrierte. Die Riten der Erdlinge interessierten ihn nicht sonderlich, aber er kam nicht umhin, über einige von ihnen Kenntnisse zu erhalten, wobei das größte Rätsel immer noch diese Frau darstellte. Soweit er wusste, pflegten die Erdlinge sich in Paaren zusammen zu finden, lebenslänglich vermutlich, wie bei den meisten Rassen, wenn es religiös motiviert war. Diese Frau hielt davon aber allem Anschein nach nichts, ihre Beziehungen schienen eher nach seiner Vorstellung davon zu verlaufen. War sie eine Anomalie? Verweigerte sie sich dem Glauben auf ihrem Planeten oder spielte es doch eine geringere Rolle als er annahm? Vegeta hatte tatsächlich darüber nachgedacht, sie zu fragen, aber Neugier würde bedeuten, dass sie dasselbe tun könnte und wenn er ehrlich zu sich war… er hatte kein Interesse. Ein wenig Neugier an einem Planeten, der bei dem bevorstehenden Kampf mit großer Sicherheit zerstört werden wird, war eine Sache, von diesem aufdringlichen Erdling mit Fragen zu seiner Vergangenheit bedrängt zu werden, eine ganz andere. Er wollte weder darüber nachdenken noch darüber reden, also tat er es nicht. Als sie ihre Tasse auf den Boden warf, bemerkte er, dass er sie gedankenverloren angestarrt hatte, obwohl sie schon längst ihr Gespräch beendet hatte. Es war egal. Dass sie die Scherben in eine Ecke trat brachte allerdings ein Grinsen auf seine Lippen. Reiche Personen waren überall im Universum gleich. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sie gingen schweigend durch die hell beleuchteten Gänge des Hauses. Bulma hatte keinen Zweifel, dass sie beide auch ohne Licht ihren Weg gefunden hätten, aber irgendwie erschien es ihr nicht richtig, mit wem anders im Dunkeln herumzulaufen. Sie runzelte leicht ihre Stirn, es war ihr absolut verhasst, ihre Gewohnheiten zu verändern und die Tatsache, wegen wem sie es gemacht hatte, störte sie nur noch mehr. Als sie endlich den Weg vor dem Haus betraten, schummrig beleuchtet durch das diffuse Licht der Straßenlampen, spürte sie sich förmlich aufatmen. Sie ignorierte sogar den Schwall schwüler Luft, der ihre Klamotten sofort dazu brachte, an ihr zu kleben. „Ich muss noch in die Werkstatt, mein Zeug holen, du kannst schon mal vorgehn.“ Sie gestikulierte ein wenig in Richtung des Trainingsraums. Vegeta sah sie nur an, ein paar Sekunden länger, als es notwendig gewesen wäre, bevor er sich umdrehte und in die andere Richtung davon ging. Sie sparte sich eine Bemerkung. War es eh nicht wert. Schon seit dem ersten Tag… Bulma konnte nicht anders als sich zu wundern, warum er so viel quasselte, wenn es ans Kämpfen ging, aber seit den paar Wochen, die er bei ihr wohnte, kaum etwas gesagt hat. Andererseits redeten sie alle viel, wenn sie kämpften, vermutlich war´s so etwas wie ein notwendiger verbaler Schwanzvergleich, bevor die Action anfing. Bei dem Gedanken konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen. Sie schnappte sich schnell ihren Werkzeuggürtel, überlegte kurz, noch mehr mitzunehmen, verwarf den Gedanken, es war ja gerade mal ne Lampe hinüber und wieder raus gegen die Wand aus schwüler, stickiger und widerlich feuchter Luft. Bulma fuhr sich mit der Hand über ihren schweißfeuchten Nacken, spielte kurz mit den lose herabhängenden Haaren und machte sich eine geistige Notiz, sie loszuwerden. Es war Sommer, Zeit für eine Kurzhaarfrisur. Das flackernde Licht war das erste, das sie bei betreten des Trainingsraums bemerkte. Das Vegeta nicht schon vorher was gesagt hatte… aus den Augenwinkeln sah sie eine Bewegung, er stand neben der Tür und verzog angewidert das Gesicht. Bulma zog nur eine Augenbraue hoch. „Schmeckt´s nicht?“ „Zu süß.“ Na immerhin, eine Antwort. „Cola ist immer süß, warum nimmst nicht Wasser?“ Bulma erwartete eigentlich eine pampige Antwort, aber das eisige Schweigen, das stattdessen folgte, ließ sie nur ein wenig theatralisch aufseufzen, bevor sie auf die Bedienkonsole kletterte, um sich die Lampe näher anzusehen. Vermutlich war nur der Leuchtstoff alle… ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sie hatte die Lampe ausgetauscht. Sie hatte an der Lampe herum geschraubt. Sie hat wahllos Knöpfe gedrückt. Je länger Vegeta ihr zusah, desto mehr bekam er das Gefühl, sie hatte keine Ahnung, was sie eigentlich machte. Als nächstes stemmte sie ihre Hände in die Hüfte, seufzte sehr laut auf und drehte sich um. Sie drehte sich um. Nur jahrelanges Training hatte dafür gesorgt, dass sein Gesichtsausdruck standhaft blieb, ein wenig nippen an dem braunen Zeug… „Was machst du da eigentlich? Du kannst auch trainieren, is mir egal, Hauptsache keine Gravitation und schieß nix auf mich, ja?“ Schlucken. „Okay, bitte, tu was du willst. Die Lampe hat jedenfalls nichts, es ist irgendwas mit der Elektronik nicht in Ordnung, ich muss mir das mal ansehn. Kann n Weilchen dauern.“ „Hn.“ Sie blies sich eine Strähne aus der Stirn, oder versuchte es zumindest, der Erdling schien mit der feuchtwarmen Luft zu kämpfen, bevor sie anfing, unter die Konsole zu kriechen. Sie trug nur kurze Shorts. Er nahm noch einen Schluck. Warum trainieren, das hier war auch nicht so schlecht. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Verdammt!“ Ein Kabel war verschmort und hatte die Elektronik im näheren Umkreis angesengt. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, wusste sie nicht einmal genau, was an der Stelle reguliert wurde, außer natürlich der verschissenen Lampe. Sie stupste vorsichtig eines der Kabel an, dessen Isolierung nur noch in schwarzen Stücken herabhing und als Dank riss es mit einem kleinen Zing und alles wurde dunkel. „Fuck!“ Sie war erschrocken, ihr Kopf hatte sich ruckartig nach oben bewegt, sie befand sich zum größten Teil in einer engen Maschine und… kein Blut, immerhin etwas. „Hey, bist du noch da? Vegeta?“ „Hast du dich verletzt?“ Was für eine Frage war das denn? Machte er sich etwa tatsächlich Sorgen oder hatte er nur Angst, dass seine Mechanikerin nicht mehr funktionsfähig sein würde? Wie auch immer, darüber konnte sie sich auch später den Kopf zerbrechen. „Ich lieg auf dem Rücken und hab mir fast den Schädel eingeschlagen, zieh mich raus.“ Ihr blieb kaum eine Sekunde zu überlegen, ob das wirklich eine so gute Idee gewesen ist, das konnte man schon falsch verstehen als nahezu unverwundbare Person und ihr Kopf war sowieso schon lädiert und eine kleine Panikattacke bahnte sich ihren Weg und eine warme Hand packte ihren Knöchel und langsam schlitterte sie über den Boden, begrüßt von Vegetas Schritt in Hocke, das Spandex war wirklich sehr eng… Ihr Blick wanderte hoch zu seinem Gesicht, in dem sich ein sehr finsterer Ausdruck breit gemacht hatte. „Das Licht ist aus.“ Ach was. „Ja, meine Schuld, sorry. Also irgendwie gab es wohl ne Überhitzung und ne Isolierung ist geschmolzen, auf alle Fälle siehts da drin ziemlich wüst aus.“ Bulma kämpfte damit, in Vegetas Gesicht zu sehen, das allerdings keinen allzu einladenden Eindruck machte. Wieso ließ er eigentlich ihren Knöchel nicht los, hatte er Angst, sie würde weglaufen und ihn im Dunkeln sitzen lassen oder was? So dunkel war es nicht mal, die Notbeleuchtung war an. „Jedenfalls muss ich nachsehn, welche Systeme da angeschlossen sind und dann alles austauschen, was dauern wird. Ne Weile. Länger. Also falls du noch was anderes zu tun hast…“ Aufstehn, aufstehn, aufstehn! Und schön langsam, ging eh nicht anders, seine Hand abschütteln… „Ich, ähm… ich bin dann mal in der Werkstatt.“ Und Abgang. Sie konnte dem Drang nicht widerstehen, ihre Hand ins Gesicht zu klatschen, als sie wieder Rasen unter ihren Füßen spürte. Das hatte sie ja sehr elegant hingekriegt… Und zu allem Übel konnte sie nicht das Gefühl abschütteln, dass sie nicht gerade einen kompetenten Eindruck gemacht hatte. Das war allerdings auch nicht ihre Schuld, ihr Vater hatte den Trainingsraum gebaut, sie konnte ja wohl kaum alles wissen. In ihrer Werkstatt angekommen machte sie sich erst einmal auf die Suche nach den Blaupausen, bevor sie nicht wusste, was überhaupt kaputt war, konnte sie nicht anfangen, irgendwas zu reparieren. Eine halbe Stunde später war sie schon wieder unterwegs über den Rasen, in ihrer Hand die benötigten Unterlagen, die sie mit der tatsächlichen Anlage vergleichen musste, damit sie den Mechanikern in der Firma Bescheid geben konnte, an was sie arbeiten sollten, wenn sie schlafen gegangen war und ein Kaffee. Ersatz für den, der als Pfütze in ihrer Küche lag. Für ne Zigarette war auch noch Zeit… ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es war nicht viel Zeit vergangen, bis Vegeta den Erdling wieder über die Wiese stapfen hörte. Er wunderte sich ein wenig darüber, dass sie tatsächlich noch gekommen war, aber im Grunde war es ihm egal. Er würde sowieso nicht mehr trainieren, aber er hatte auch noch kein Interesse daran, schlafen zu gehen, also konnte er ihr genauso gut noch beim Arbeiten zusehen. Oder was auch immer sie da gemacht hatte. Anstatt rein zu gehen, blieb sie am Eingang stehen und fing an zu rauchen. Offensichtlich hatte sie ihn nicht bemerkt, aber die Erdlinge bemerkten sowieso fast nichts. Die Sonne ging gerade über den Dächern der benachbarten Häuser auf und ließ den Himmel in einem grellen rot glühen. Es war nicht das erste Mal, dass er bei Tagesanbruch noch wach war, allerdings das erste Mal, dass er den Sonnenaufgang überhaupt registrierte. Es sah fast aus wie… zu Hause. Als ob. Der Himmel war rot gewesen, ja, aber das hier war kein Vergleich, das verschwommene rot, welches für ein paar Minuten am Himmel zu sehen war, bevor wieder alles dunstig blau wurde. Er sah wieder auf den Erdling, ihr Profil halb im Schatten verborgen, nur umrahmt von einem roten Lichtkranz, der alle paar Sekunden von einem Schleier aus weißem Rauch durchbrochen wurde. Es war absolut windstill. Ihm war es schleierhaft, wie sich der Rauch dennoch in ständig wechselnden Formen um ihr Gesicht bewegen konnte, an manchen Stellen so dicht, dass er nicht einmal mehr die weichen Konturen dahinter erkennen konnte. Er konnte die Augen nicht abwenden, der Anblick hatte etwas… Sie sah ihn an, direkt in seine Augen, bevor sie erschrocken zusammenzuckte. „Ich… ich hab dich gar nicht gesehn, sorry, ähm…“ Er hatte auch nicht gesehen werden wollen. Mit einem leisen Grollen setzte er sich auf die Eingangsstufen des Trainingsraums. „Und wie sieht´s aus?“ Der Erdling runzelte leicht die Stirn. „Ach, das meinst. Ich muss die Systeme mit den …“ Sie wedelte mit der Hand auf einen Stapel Papier am Boden. „Blaupausen vergleichen und dann wird das heute noch jemand reparieren können, wenn ich weiß, was los ist. Also vermutlich.“ „Hn. Worauf wartest du dann?“ Sie zog an ihrer Zigarette. „Ich wollte offensichtlich noch eine rauchen. Das kann ich da drin nicht machen, wegen der Lüftung. Außerdem ist es nicht mein… Zimmer.“ Sie zog noch einmal, den kleinen Rest warf sie in ihre Tasse. „Wie siehts eigentlich aus, passt das mit der Lüftung? Nicht zu heiß? Die Ventilatoren sind zwar stark, aber bei dem hohen Druck ist die Kühlung schwer, weißt? Ach ja, die Luft, geht´s mit der? Ist weiter oben im Zimmer auch noch was oder pappt alles am Boden?“ Vegeta konnte förmlich ihr Unbehagen spüren, nur weil er sie ansah. Sahen sich die Erdlinge nicht an, wenn sie miteinander redeten oder war er das Problem? Er grinste leicht, was sie noch unbehaglicher werden ließ. „Im Vergleich zur planetaren Temperatur ist es heiß, mich stört das allerdings nicht. Der Sauerstoffgehalt…“ Er überlegte kurz. Er kannte die hier üblichen Maßeinheiten nicht, also musste er improvisieren. „… eine Armlänge über Türhöhe ist sehr gering. Er ist sehr hoch kurz über dem Boden.“ Der Erdling kniff die Augen zusammen, während sie überlegte. „Hm, ich werd mal sehn… bei wie viel g trainierst du momentan?“ Die Frage kam unerwartet. Er hatte keine Ahnung, er stellte die Anzeige nach Gefühl ein. Ein g war offensichtlich die Schwerkraft des Planeten, wie groß war dann der Unterschied… er konnte sich gerade noch zurückhalten, bevor er sich gedankenverloren auf die Lippe biss und sagte ihr schnell eine Zahl, die sich relativ richtig anhörte. „200.“ Sie sah ihn lange an, bevor sie ihre Tasse auf den Boden stellte und die Papiere aufhob, die sie dort abgelegt hatte. „Gut. Vor heute Abend wird das hier nichts mehr, also kannst du auch schlafen gehn oder so.“ Es war das dritte Mal, dass sie ihm das sagte. Offensichtlich wollte sie ihn wirklich dringend loswerden. Als er sich nicht von seinem Platz in der Tür wegbewegte, drückte sie sich schließlich an ihm vorbei. Sie war wieder umrahmt von Licht, vom schummrigen Licht der Notbeleuchtung, aber es war nicht annähernd so schön wie ein paar Minuten davor. Schön, ha. Das war das Wort, das er gesucht hatte. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es kam Bulma wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich ein kleines Rascheln hörte. Vegeta schien sich tatsächlich verzogen zu haben. Die ganze Situation kam ihr irgendwie absurd vor. Es war, was, ein Jahr her? Eine mickrig kurze Zeit seit Vegeta zum ersten Mal auf der Erde aufgetaucht war, mit der einzigen Absicht, sie alle umzubringen (So war es doch? Sie würde ihn bestimmt nicht darauf ansprechen) von Namek ganz zu schweigen (da war sie sich sicher) und jetzt saßen sie hier seelenruhig nebeneinander im Morgengrauen und hielten ein Pläuschchen bei Kaffee und Kippen. Irgendwie war das nicht in Ordnung. Sie grinste, als ihr plötzlich eine Idee kam. Er hatte eine sehr lange künstlerische Pause eingelegt, bevor er ihr auf ihre letzte Frage geantwortet hatte… ein paar Handgriffe später hatte sie die letzten verwendeten Gravitationseinstellungen aufgerufen. 175, 164, 162, 173, 170, 168… Bulma pustete sich eine Strähne aus der Stirn. Na das erklärte doch so einiges. Bis zum Abend hatten die Mechaniker der Caspule Corp. den Schaden repariert, ein paar Tage später wurde ein neues Ventilationssystem eingebaut und eine Woche darauf stolperte Vegeta über eine Flasche Wasser, die jemand in den Eingang gestellt hatte. Es lag ein Buch mit einer Audiodatei darunter. Die Stimme des kleinen Erdlings, der ihm offensichtlich die Aussprache der Erdlingszeichen vorlas. Kein Kommentar dazu, nur klare Anweisungen. Es hatte einen entspannenden Effekt, es sich beim Training anzuhören. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Bulma warf genervt ihren Kugelschreiber auf den Tisch, während sie mit gerunzelter Stirn auf den Monitor starrte. Das sah nicht gut aus. Sie korrigierte sich: Das sah überaus beschissen aus! Die Ergebnisse der Materialanalyse der extrem widerstandsfähigen Außenhaut von Gokus Raumschiff waren zuerst so beeindruckend gewesen! Offensichtlich war das superleichte und extrem widerstandsfähige Hüllmaterial eine Legierung aus mehreren bekannten Metallen in einer bisher unbekannten Zusammensetzung. So weit so gut, auch wenn Bulma ein klein wenig enttäuscht darüber war, dass sie kein neues Element gefunden hatten, aber dann wiederrum sollte man der Science Fiction auch nur so weit trauen. Nur haben die Chemiker aus der Forschungsabteilung gemeint, die Zusammensetzung wär zwar bekannt, aber sie haben keinen Weg, das so herzustellen, zumindest nicht so bald und es würde lange dauern, rauszufinden, wie das gemacht wurde, also sofern sie keine Daten von den Erbauern hätte… Woher denn? Sie warf sich nach hinten, die Lehne ihres Stuhles quietsche empört auf. Es gab niemanden, der das wissen konnte, zumindest nicht hier, vielleicht irgendwo im All, aber was brachte ihr das jetzt? Um aber alles noch schlimmer zu machen, kamen auch noch gleich die Ergebnisse von der Analyse der Sichtscheibe der Kugel von einer anderen Arbeitsgruppe. Ein neues Copolymer mit bisher unbekannten Monomeren, extrem widerstandsfähig, so einzigartig, dass Bulma dabei ein leichtes Herzflattern verspürte. Bulma sah schon, wie sie damit einen komplett neuen Markt erschließen konnte, das Monopol auf die Ausstattung der internationalen Raumfahrt bei der Capsule Corporation und überall ihr Firmenlogo drauf, aber nein, das können sie ja auch nicht herstellen! Was Bulma aber wohl am meisten nervte, war die Tatsache, dass sie nichts machen konnte. Sie war keine Chemikerin, sie brauchte die fertigen Materialien, um damit Test zu machen, damit sie die Eigenschaften kannte und dann entsprechende Maschinen entwickeln konnte, aber wie die Materialien herzustellen waren, das war nicht ihr Gebiet und es machte sie wahnsinnig! Sie lehnte sich wieder vor, starrte intensiv den Bildschirm an, als ob er ihr sagen würde, was sie wissen wollte. Er war nicht sehr gesprächig. Sie warf kurz einen Blick auf ihre leere Kaffeetasse, als sie eine spontane Idee bekam und sich ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Vegeta ignorierte das erste Pochen gegen die Tür des Trainigsraums. Vermutlich ist nur von draußen was dagegen geflogen, der Wind wehte oder so was. Beim zweiten Mal hielt er schon kurz inne und beim dritten Mal war ihm klar, das offensichtlich jemand rein wollte. Irritiert ließ er sich auf den Boden sinken und schaltete die Schwerkraft ab, als die Tür schon aufgerissen wurde. „Hast du mal kurz Zeit?“ Vegeta konnte nicht gleich deuten, was mit dem Erdling los war. Sie sah aus, als wäre sie gerannt und dabei gegen nen Baum gelaufen, zumindest war ihr Gesicht ganz rot und ihre Augen waren blutunterlaufen. „Wolltest du die Tür eintreten?“ Sie sah ihn nur kurz an, bevor sie nickte. „Egal, komm her, ich muss dich was fragen.“ Warum gab er sich überhaupt mit ihr ab? Sie hatten kaum drei Worte miteinander gewechselt die letzten paar Wochen, was also … Bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, schob sie ihm eine Tasse in die Hand und setzte sich auf die Stufen vor der Tür. Er beäugte den Inhalt nur misstrauisch, bevor er die Tasse neben sich stellte und ihr zusah, wie sie an ihrem tragbaren Rechner herumhantierte. „Okay, schau her, sagt dir das was?“ Vegeta sah auf den Monitor. Dann sah er Bulma an. Lang. „Und? Das ist von Gokus Schiff, die Legierung für die Außenhülle und ich muss wissen, wie ihr das hergestellt habt! Vielleicht kennst du die Namen für die Metalle nicht, brauchst du die chemische Struktur?“ Gleich fing sie wieder an, hektisch zu tippen, aber Vegeta sparte sich einen Kommentar. „Okay, das hier? Wie habt ihr das gemacht? Ich brauch nur ein paar Hinweise, vielleicht ne Apparatur, n Aufbau, Fabrikstruktur, irgendwas? Ich brauch vorerst auch nicht viel, nur kleine Mengen, Labormaßstab reicht!“ Sie sah ihn begeistert an. „Willst du deinen Kaffee nicht?“ Vegeta folgte ihrem Blick, der auf die Tasse gerichtet war. „Erdling, was willst du eigentlich?“ Sie sah in ernsthaft verwirrt an. „Herstellungsverfahren für diese Legierung.“ Als ob es das offensichtlichste der Welt wäre. „Und woher soll ich das wissen? Ich bi… war ein Soldat, kein Mechaniker!“ „Dafür hätte es wohl eher Chemiker gebraucht, aber egal. Du warst doch da! Du hast das Zeug verwendet! Ich mein…“ „Aus was ist dein Haus gebaut?“ Der Erdling starrte ihn mit offenem Mund an. „Wa…?“ „Oder die Tasse. Dein Gerät. Weißt du, wie die Materialien hergestellt werden?“ Ihr Blick änderte sich langsam, eine gewisse Resignation machte sich breit. „Scheiße.“ „Ich hab keine Fabrik jemals von innen gesehen. Ich hatte nicht mal ne Ahnung, dass das Metall war.“ Sie klappte ihr Gerät wieder zu. „Okay, wär ja auch zu leicht gewesen. Und das Polymer…?“ „Ich geh wieder rein.“ „Ich hab dir Kaffee mitgebracht, willst du den nicht?“ War das irgendeine seltsame Art der Erdlinge, darauf zu beharren, etwas zu inspizieren, wenn es einem in die Hand gedrückt wird? Er verdrehte kurz die Augen, bevor er die Tasse hochhob und daran roch. „Hab ihn schwarz gelassen, ich bin davon ausgegangen, dass das wohl am ehesten…“ Er hielt ihr die Tasse hin. „Das Zeug ist bitter.“ Er presste den Knopf für den Schließmechanismus der Tür. Sie hätte den Erdling erwischt, wenn sie nicht schnell aufgesprungen wäre, wobei der Kaffee auf ihrem Oberteil landete. Die Tür isolierte sehr gut, das er trotzdem ein ‚Du blödes Arschloch!’ hören konnte, bewies nur, dass der kleine Erdling eine sehr laute Stimme hatte. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Bulma klopfte genervt mit ihren Fingern auf ihrem Schreibtisch rum, während sie versuchte, mit ihren Augen ein Loch in ihren Monitor zu brennen. Ihre Mitarbeiter tänzelten alle schon ganz nervös um ihren Platz rum, bloß nicht zu nah ran, sie könnte ja was werfen! Und damit hatten sie mehr als Recht. Gut, sie konnte akzeptieren, dass Vegeta nichts wusste, was irgendwie interessant war, zumindest nicht das, was sie aktuell am meisten interessierte. Aber sie rauszuschmeißen, SIE verdammt noch mal, die es IHM erlaubte, überhaupt in ihrem Haus zu wohnen und zu essen und NICHTS zu bezahlen! Wütend schlug sie mit der Faust auf ihren Schreibtisch, bevor sie sich ruckartig umdrehte. „Billy! Herkommen!“ Einer der nervös aussehenden Menschen in den Arbeitsquadraten hinter ihr erhob sich zögerlich und kam auf seine Chefin zugeschlurft. Er wusste nicht, was sie wollte, aber das musste er nicht, ein Blick auf ihr Gesicht reichte. „Chef.“ Bulma grinste leicht, die Genialität ihres Planes war selbst für ihre Verhältnisse überraschend hoch. „Besorg mir was zu trinken. Bevorzugt ein Sportgetränk, möglichst nicht süß oder bitter, wenig Zucker, wenig Kohlensäure.“ Als er sich nicht rührte, zog sie nur ihre Augenbrauen hoch. „Was? Ist die Anweisung zu schwer?“ Billy senkte betreten seinen Blick, bevor er leise murmelte: „Die Analysen von …“ „Scheiß auf die Analysen, das ist wichtiger! Henry, übernehmen Sie die Analysen!“ Ein weiterer nervöser Mitarbeiter sprang erschrocken auf und salutierte, was Bulma nur mit einem ungläubigen Gesicht quittierte. „Sonst noch was?“ „Nein nein, bin schon weg, Chef!“ Billy lief fast zur Tür hinaus, während Bulma sich zufrieden grinsend in ihrem Stuhl zurücklehnte und ihren liegen gelassenen Papierkram aus einem Stapel fischte. Es musste einfach funktionieren! Offensichtlich hatte Vegeta Informationen, offensichtlich hatte er ein Problem mit Getränken und wenn sie ein Problem lösen konnte, würde sie an das andere rankommen. Einfach genial. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Als sie in ihr Badezimmer humpelte und die Tür hinter sich zuschlug, verspürte sie wie schon lange nicht mehr das Bedürfnis, etwas zu zerschlagen. Vegetas Shirt auf ihrem Klositz war genau das richtige und nachdem sie mehrere Minuten damit zugebracht hatte, es in Stücke zu reißen (also, es zu versuchen, zumindest) fühlte sie sich wesentlich besser. Er hatte einfach ihren genialen Plan zunichte gemacht! Das angeblich perfekte Sportgetränk wurde mit einer gerümpften Nase und dem Kommentar, ‚Es schmeckt nach Pisse!’ zurückgewiesen und sie wurde unsanft vor die Tür gesetzt. Schon wieder! Wobei sie auch noch über die verschissene Treppe gestolpert war und sich ihren Knöchel verknackt hatte. Aber nicht mit ihr! So lief das nicht, das war absolut glasklar! Billy hatte schon Anweisung für die Besorgung von nem neuen Drink bekommen (und wenn er‘s nicht gut macht, dann kann er seinen anstehenden Urlaub mit seiner Verlobten vergessen!) und Bulma überlegte schon, wie sie ihrem Vater erklären sollte, dass er den Schließmechanismus zum Trainigsraum außer Kraft setzen sollte. Vegeta stammte aus einer Gesellschaft mit einer unglaublich entwickelten Technologie und er hatte kein Recht, alle ihre Erkenntnisse für sich zu behalten! Sie schmiss das Shirt auf den Boden, trat noch mal gründlich drauf (schlechte Idee, sagte ihr Fuß) und stapfte zufrieden in ihr Zimmer. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Es klopfte. Schon wieder. Dieses Geräusch fing langsam aber sicher an, ihn in den absoluten Wahnsinn zu treiben! Er hatte sich ja nichts dabei gedacht, als der definitiv geistesgestörte Erdling ihn das erste Mal nervte, sie war ja Wissenschaftlerin und er hätte auch was wissen können, aber nachdem er das verneinte… gut, ein zweites Mal hätte er auch noch verstanden, aber mittlerweile war die dritte Woche vergangen, in der sie ihn jeden verfickten Abend beim Training nervte, ihm irgendwas zu trinken gab, was er absolut nicht verstehen konnte und ihm Fragen stellte! Rausschmeißen half nichts. Ignorieren half nichts. Nicht ignorieren half noch viel weniger. Außer Kopf abreißen oder den Planeten verlassen gingen ihm langsam die Möglichkeiten aus und seine Geduld war wirklich am Ende. Es pochte noch einmal. Laut. Für einen schwachen Erdling hatte sie eine erstaunlich resistente Faust. „Verpiss dich endlich!“ Bulma wich einen Schritt zurück, ihre Augen ein wenig geweitet Dank der … Begrüßung. „Ich bin doch grad erst gekommen.“ Vegeta schloss kurz die Augen. Er wohnte hier, sie umzubringen wäre unpraktisch, ganz ruhig… „Geh einfach weg. Nimm deinen Scheiß und geh WEG!“ Bulma pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, und zog eine Packung Zigaretten aus ihrer Hosentasche. „Magst eine? Zur Entspannung?“ Er klammerte sich fest genug an den Türrahmen, um eine kleine Delle zu hinterlassen, bevor er ihr die Packung aus der Hand riss und sich hinsetzte. Jetzt war es auch schon egal. Er sah den Ausdruck der Freude auf ihrem Gesicht. Ganz schlecht. „Ich hab mir geda…“ „Ruhe. Trink dein Zeug und sei einfach still.“ Er sah sie an, während er sich eine Zigarette anzündete. Bulma schloss ihren Mund (sie konnte das tatsächlich!), nahm sich wortlos eine Zigarette, sah sich den grauschwarzen Nachthimmel an, und schwieg. Es war fast angenehm. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Der letzte Teil ist schon geschrieben und wird nach einer angemessenen Wartezeit von ein paar Tagen von mir hochgeladen v.v Bis dahin Danke fürs Lesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)