Ausbruch der Gefühle
Kapitel 12 (Ausbruch der Gefühle)
"Ist das ein Grund um bei mir zu bleiben?"
Dieser Satz hallte immer noch in Itachis Kopf. Sein Bruder hatte ihn mit dem Kuss
sprichwörtlich überrumpelt, er wusste selber nicht so genau warum er erwidert
hatte, aber etwas tief in seinem Inneren hatte ihn dazu gezwungen.
>>Sasuke, du...deine Lippen,...sie sind so weich so sanft...und du hast so gut
geschmeckt, aber nach was? Ich glaube nichts schmeckt so gut wie du...und
dein Geruch...er ist so beruhigend...sind es Lilien? Ich weiß es nicht...aber
wenn ich jetzt gehe, dann sterbe ich in Inneren...
Verdammt Sasuke, was hast du mit mir gemacht...
Du bist doch hinten in der Wohnung, kaum 50m entfernt, aber warum kommt es mir so
vor als ob ich dich niemals erreichen könnte. Warum vermisse ich dich, will dich
berühren, dich in meinen Armen halten, küssen und nie wieder loslassen? <<
Eine wohl bekannte Sehnsucht stieg in ihm auf, da war es wieder Gefühl, das
Gefühl als würde Lava in ihm brennen. Aber er fand dieses Gefühl schön, er
wollte mehr davon.
Itachi stand mit wackligen Beinen auf. Als Sasuke nämlich kurz nach ihrem Kuss
bemerkt hatte, dass Itachi fieberte, hatte er sofort das vergangene
zurückgedrängt und sich blitzschnell aufgemacht um seinen kranken Bruder zu
versorgen. Außerdem hatte er das Gefühl, dass sein Bruder ihm Zeit geben wollte. Aber im Inneren hatte sich Itachi schon längst entschieden.
**
Sasuke stand in der Küche. Er dachte über das Geschehene von gerade eben nach.
Zuerst hatte er seinen Bruder nur aufhalten wollen, aber er hatte nicht damit
gerechnet, was dieser Kuss auslösen könnte. Sasuke lehnte sich an den Küchentisch
und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
>>Warum, warum habe ich das getan? Was denkt Itachi jetzt über mich? Warum hat
er erwidert, was fühlt er? (Schöne Frage^^)
Es war so überwältigend, seine Lippen, seine Haut, sein Geruch einfach alles.
Ich will mehr. <<
Eine Welle der Sehnsucht überrollte den 15- jährigen Ninja. Er sehnte sich nach
Itachi, nach seinem Bruder. Aber dieser hatte sich in all den Jahren verändert. Früher hatte er stets ein Lächeln für Sasuke gehabt und sofort erkannt, wenn dieser verwirrt oder ängstlich war. Doch jetzt schien es, als das sein Bruder seine Hilfe
brauchte.
>>Er war so verstört, als er an meiner Tür stand, als hätte er nicht gewusst,
dass das meine Tür ist. Hat er unbewusst gehandelt? Und jedes Mal, wenn ich mit
ihm Rede, scheint es, als dass er sich nicht unter Kontrolle hat. Das er bei dem
leisesten Anzeichen von Gefahr, egal welcher Art, davonläuft um sich zu
schützen. Wie ein verletztes und verschrecktes Tier. Aber wie konnte es dazu kommen? <<
Sasuke ging weiter seiner Arbeit nach. Dabei fragte er sich, ob Itachi
eigentlich glücklich war. Nein, sicher nicht. Itachi wirkte, als wenn er nie
richtig glücklich gewesen wäre, zumindest nach seiner momentanen
Gefühlsverfassung her.
>>Wie auch. Bei der Akatsuki kann man nicht glücklich werden, vor allem Itachi
nicht. So wie er sich jetzt benimmt, hätte er bei der Akatsuki niemals überleben
können. <<
Sasuke grübelte, er verstand seinen Bruder nicht. Verzweifelt rieb er sich die
Stirn.
>>Aber er dieses Leben doch freiwillig gewählt, er hat mich allein gelassen.
Vollkommen allein.<<
Sasuke stiegen die Tränen ins Gesicht. Immer wenn er daran dachte, wie sein
Bruder sich von ihm abgewandt hatte, schmerzte seine Brust.
Doch diesmal war der Schmerz tausendmal schlimmer als sonst.
>>Itachi du bist so fern. Ich könnte jetzt einmal quer durch die Wohnung laufen,
doch uns trennen Jahre. Jahre der Einsamkeit und der Verzweifelung.<<
Der Schmerz trat jetzt mit aller Kraft nach außen, all die Jahre in der er ihn
verschlossen und in sich hinein gefressen hatte, schienen sich in Luft
aufzulösen. Sasuke konnte sich nicht mehr beherrschen. Hemmungslos liefen ihm
die Tränen über das Gesicht, er sank auf dem Boden zusammen und wurde von
Weinkrämpfen geschüttelt. Nach wenigen hoffnungslosen Versuchen, sich unter Kontrolle zu kriegen, gab er auf. Und schließlich brach das aus ihm heraus, was er all die Jahre tief in sich verschlossen hatte:
"ITACHI, WARUM HAST DU MICH ALLEIN GELASSEN? WARUM ?
WAR ICH DIR SO WENIG WERT, DASS DU MICH NICHT GLÜCKLICH MACHEN KONNEST?
ICH LIEBE DICH DOCH!"