Rain on your skin von mangacrack (Es ist deine Entscheidung, was du mit deiner Zukunft anfängst.) ================================================================================ Kapitel 4: Alte Liebe --------------------- Titel: Hurting Past Autor: mangacrack Email: mangacrack.ju-san@web.de Fandom: Prince of Tennis Genre: Drama Warning: Darkfic/Angst, FutureFic Teil: 4/ ca. 20 Rating: PG-16 Pairing: Kommt noch. Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee. Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Oishi gibt Eiji die Schuld und Eiji? Und der? Der hat ebenfalls seine Meinung zur Trennung des Golden Pairs. ::Kapitel 4 – Alte Liebe:: /Nein!/, dachte Kikumaru Eiji, als er hörte, dass Ryoma angeblich wieder in Japan sei. Ungläubig starrte er Oishi ins Gesicht, diesen aber nicht wirklich wahrnehmend. Wie konnte das sein? Ochibi war doch solange fort gewesen? Wie konnte der jetzt einfach wieder auftauchen? Aber, halt. Eine Möglichkeit gab es ja noch. „Ist das sicher, Oishi?“ Er merkte gar nicht, dass er Oishi fast normal ansprach und diesen damit sehr verwirrte, doch die Neuigkeit lenkte Kikumaru viel zu sehr ab. Er hatte Oishi von der anderen Seite des Platzes aus gesehen und sich gefragt, was dieser hier wohl wollen könnte. Zuerst war ihm in den Sinn gekommen, das Oishi ihm wieder nachspionieren wollte, wie es dessen Angewohnheit war. Doch auf kürzerer Entfernung hatte Eiji gesehen, dass den Anderen irgendetwas beschäftigte. Viel zu unaufmerksam blickte er in die Gegend. „Bist du dir sicher, Oishi?“ „Ja! Glaubst du etwa ich lüge?“, antwortete ihm Oishi. Kikumaru bekam nicht mit, dass Oishi sehr verwirrt war, sondern interpretierte dessen Worte ganz anders. Schnell verfinsterte sich sein Gesicht. „Es wäre ja nicht das erste Mal, das du das tust!“ Dieser bewusst gewählte Vorwurf, der so aus heiterem Himmel kam, traf Oishi und dessen Blick senkte sich schuldbewusst zu Boden. Eigentlich hatte er dieses Thema heute vermeiden wollen. Eiji hatte wieder einmal ins Schwarze getroffen und sein Partner wünschte sich nichts mehr als diesem entkommen zu können. Er wollte so schnell wie möglich abhauen, doch es blieb Oishi nicht anderes übrig als das jetzt durchzustehen, wie unangenehm es auch sein mochte. Oishi wollte schon zu einer längeren Erklärung ansetzen, besann sich aber eines Besseren und meinte nur kurz: „Momo hat mich angerufen. Echizen soll bei ihm im Laden gewesen sein!“ Eiji biss sich auf die Lippe. Verdammt, Momo würde nicht lügen. Und schon gar nicht bei diesem Thema. Viel zu sehr waren die Wellen damals hochgeschlagen als der Kleine verschwand, als das jemand damit Scherze treiben würde, denn sie hatten sich noch nicht wirklich beruhigt. Eiji verfiel ins Grübeln. Es tat ihm zwar ein bisschen Leid, dass er Oishi jetzt gerade einen Lügner genannt hatte, aber entschuldigen würde er sich nicht bei ihm. Niemals. Nicht nachdem Oishi sein Vertrauen einst so bitter missbraucht hatte. Oishi verdiente es ein Lügner genannt zu werden. Gut, es war nicht nur der Auslöser gewesen, warum er sich von Oishi getrennt hatte, aber es war ein Grund. Einer von vielen. Kikumaru drehte sich weg und wandte Oishi den Rücken zu, um zu gehen. „Eiji warte bitte!“ Oishi hielt ihn zurück. Verärgert wandte Kikumaru den Kopf nach hinten. „Was willst du noch?“, fragte er barsch und erhielt auf seine bösen Blicke keine Antwort. Kikumaru hatte nicht vor freundlich zu Oishi zu sein, denn zwar hatten sie sich gegenseitig ungefähr gleich viel verletzt, sodass sie eigentlich quitt wären, aber Hoffnungen wollte er Oishi nun nicht machen und jeder neutrale Ton oder eine normale Geste hätte sein Doppelpartner als Zeichen gesehen, dass er zu ihm zurückwollte. Wobei Oishi in seiner Freundlichkeit eben jenes auch noch tun würde, selbst wenn Eiji es nicht ernst meinte, sondern einfach nur seinen Spaß wollte. Doch das würde er nicht tun. So sehr mit den Gefühlen anderer zu spielen wollte er nun nicht, auch wenn er dazu in der Lage war. Oishi hatte ihn zwar immer für sehr naiv und schutzbedürftig gehalten, doch das war er nicht. Das wollte er nicht sein. Er hasste es von den anderen Menschen immer unterschätzt und bemuttert zu werden. Sie nahmen ihn nicht ernst, selbst wenn er es ernst meinte. Auch Oishi gehörte zu ihnen. Um ehrlich zu sein, hatte er manchmal das Gefühl gehabt, das Oishi nur mit ihm zusammen war, weil dieser selbst depressiv veranlagt war und seine Fröhlichkeit für selbst nutzte. Als wollte er versuchen durch ihn fröhlich zu werden. Eigentlich wäre er sofort bereit gewesen jedem Menschen zu helfen, wenn dieser seiner Hilfe brauchte, doch er hatte sich so ausgenutzt gefühlt! Immer wieder hatte Oishi beteuert, dass alles in Ordnung wäre und hatte seine Hilfe immer ausgeschlagen. Das hatte ihn verletzt. Sehr sogar, aber er hätte es Oishi zu Liebe ertragen, bis es diesem besser ginge, doch dann hatte Oishi angefangen ihn anzulügen. Zunächst nicht direkt, sondern hatte einfach Dinge verschwiegen, aber es war immer weiter gegangen. Viel zu weit. Irgendwann hatte Eiji es nicht mehr ertragen können, gefangen zu sein zwischen Oishis Leid und dessen Lügen. Er wusste nicht wieso Oishi ihn belogen hatte, die Tatsache an sich hatte ihm eigentlich schon gereicht um ihm den Rücken zu kehren, denn IHN, Oishis zweite Hälfte, zu belügen und zu sagen es wäre nichts, nur weil man Angst hatte, das hatte er nicht ertragen können. Wenn er es sich jetzt sogar Recht überlegte, dann wollte er auch gar nicht wissen, warum Oishi es getan hatte. Vielleicht sollte es als sein alter Teamkamerad seine Pflicht sein sich Sorgen zu machen, aber Eiji fragte sich, ob er das so ohne weiteres tun konnte, sich um Oishi zu kümmern. Nicht nur, weil es ihm weh tat in Oishis Nähe zu sein, weil er da an diese alten Gefühle erinnert wurde und an das was Oishi getan hatte. Nein, er hatte auch Angst, dass er sich womöglich wieder in Oishi verlieben könnte. Denn seine Wünsche und sein Begehren hatten sich in zwei Teile gespalten. Einerseits wollte er wieder zurück um wieder diese glückliche perfekte Zeit noch einmal zu erleben, doch anderseits fürchtete er dass der Riss zwischen ihrem Band nicht wieder reparierbar war. Wenn der Versuch scheiterte, ihre alte Beziehung neu aufzubauen, würde ihm das alle glücklichen Erinnerungen an Oishi nehmen, weil er sie mit Schmerz und Bedauern überdeckt werden würden. Eiji fürchtete das ihn das zerstören würde. Deswegen durfte er gar nicht erst darüber nachdenken! Einmal atmete er tief ein und auf um das Zittern seiner Hände verschwinden zu lassen, drehte sich dann vollkommen von Oishi weg, um diesen nicht ansehen zu müssen. Oder damit dieser den Schmerz in seinen Augen nicht sah und umkehrt war es vermutlich dasselbe. Oishi hielt ihn nicht noch einmal auf, weil der noch offen zu seiner angeblichen Liebe stand. Eiji ging davon ohne ein Wort des Abschieds und ohne sich noch einmal umzudrehen bis er aus Oishis Sichtfeld verschwunden war. Als er um eine Gebäudeecke gebogen war, lehnte er sich an die Hauswand und versuchte wieder richtig zu sich zu kommen. Minutenlang blieb er stehen und versuchte seinen Herzschlag unter Kontrolle zu kriegen, weil sein Organ wie wild gegen seine Brust hämmerte. Ob vor Ärger, Wut oder Aufregung konnte er nicht sagen. Die roten Strähnen fielen ihm ins Gesicht und Eiji war froh darüber. Er hätte jetzt gerne geweint, weil er sich so elend fühlte und früher wäre er schon noch vor Oishi in Tränen ausgebrochen. Doch jetzt? Nein, er konnte nicht weinen. Seit einiger Zeit schnürte es ihm immer die Kehle zu, seine Augen brannten wie verrückt und er fühlte sich schrecklich, aber Tränen brachte er nicht zustande. War er vielleicht nicht mehr fähig zu weinen? Um ehrlich zu sein, er hatte um Oishi nie geweint. Er hatte nicht wirklich um ihre Beziehung getrauert, denn als sie sich getrennt hatten, waren sie bereits am Ende. Als sie sich getrennt hatten, waren sie nur an dem Punkt angelangt gewesen, wo es bereits zu spät war. Sie verstanden einander nicht mehr und in Turnieren schafften sie es nur, durch ihre langjährige Erfahrung zusammenzuspielen. Mit Vertrauen hatte das nur wenig zu tun. Doch Eiji musste sich eingestehen, dass der Court der einzige Platz war, wo sie sich normal miteinander unterhalten konnten. Kikumaru sah in den Wolken behangen Himmel hinauf. Der Wind rauschte in den Bäumen und Blätter wirbelten auf der Straße. Bis auf diese Geräusche war fast nichts zu hören. Autos klangen nur schwach in der Ferne. Vor ihm lang der Tennisplatz verlassen da und er kam zu der Erkenntnis, dass der Court wirklich der einzige Ort war, wo Oishi noch der Mensch war, wie er ihn in Erinnerung hatte. Vielleicht sollte er Tezuka danken, dass der ihm immer eingebläut hatte, dass persönliche Gefühle, die die Konzentration und den Kampfgeist störten, in einem Match nichts verloren hatten. Wer das nicht befolgen kann, darf kein Tennis spielen und hoffen jemals Regular zu werden, hatte ihr Buchou gesagt. Und Eiji hatte sich daran gehalten. In seiner einstigen Sorgen freien Welt war das auch nicht sehr schwer gewesen. Heute sah das schon anders aus. Heute war es die hart erlernte Nüchternheit, die ihm das ermöglichte, denn im Gegensatz zu früher würde diese Sache nicht so einfach wieder in Ordnung kommen, als das man es einfach auf später verschieben konnte. Eiji seufzte, stieß sich an der Wand ab und lief dann in Richtung Umkleidekabine. Schnell griff er sich seine Sachen und verschwand, ohne seine Sachen vorher zu wechseln. Er wollte jetzt nicht hier duschen. Es kam ihm seltsam und leer vor, in dem Gebäude. Die Kinder waren schon alle nach Hause gegangen und er würde abschließen müssen. Sonst tat er das auch und dann war es genauso still, doch heute störte es ihn. Kikumaru schulterte seine Sachen und verließ den Komplex. Er wollte schnell nach Hause, wer wusste, ob Oishi nicht doch noch hier war. Komischerweise begegnete ihm auf der Straße kein Mensch. Dabei wäre ein bisschen Gesellschaft ihm sogar ganz recht gewesen, sollte es auch ein Fremder sein, Hauptsache er konnte etwas finden, das ihn ablenkte. Er suchte eine Weile lang in seiner Jackentasche bis er seinen MP3 Player fand und steckte sich die Stöpsel in die Ohren. Es war eine gute Art eine Weile der Realität zu entfliehen. Als das Lied anspielte, erkannte er es sofort. Es war auf Englisch, doch schon vor langer Zeit hatte er sich von Fuji den Inhalt übersetzen lassen. »And for all this There's only one thing you should know... I've put my trust in you Pushed as far as I can go« Besonders diese Textstelle sagte ihm zu. Er fand, dass das auf ihn und Oishi passte. Ein wenig zumindest. Oder sogar vollkommen? Eiji fragte nicht nach der Antwort. Er weigerte sich weiter darüber nachzudenken und nach vorne zu blicken, so wie er es immer tat, wenn ihn etwas bedrückte. Doch die Fröhlichkeit wollte sich nicht einstellen. Doch auch darüber dachte er nicht nach. Doch auch darüber dachte er nicht nach. Wenn Kikumaru mehr über sich und Oishi nachgedacht und versucht hätte Oishis wirkliche Gefühle zu verstehen, dann wäre er zu dem Ergebnis gekommen, das er sich in dem selben Zwiespalt befand wie sein Doppelpartner. So dachte er nur daran, dass er sich beeilen musste schnell nach Hause zu kommen, da Fuji sich vielleicht schon Sorgen machte. ‚Und da ist nur noch eine Sache, die du wissen solltest...ich habe so viel Vertrauen in dich gesetzt, bis ich nicht mehr konnte.’ ************************************ Die Liedtextstelle ist aus ‚In the End’ von Linken Park und der letzte Satz meine eigne Übersetzung. Ich bin zwar keine große Leuchte in Englisch, aber das dürfte doch stimmen, oder? Das ich das Golden Pair getrennt habe, hat genau zwei Gründe: Einmal konnte ich mir nicht vorstellen, das die Beiden ewig zusammenbleiben und bis an ihr Lebensende ohne Streit und Beziehungskrisen ihren Alltag durchleben. Die Folge ‚Kikumaru alone’ hat mich sehr hierzu inspiriert. Sie hat mir aufgezeigt, wie kommen zu meinem zweiten Grund, warum ich das so geschrieben habe, das sie auf Grund ihres Charakters es vielleicht doch schwer haben, sich zu einigen, wenn sie mal NICHT einer Meinung sind. Ich könnte jetzt meterweise Aufsätze über das Golden Pair schreiben, doch ich lasse es. Vielleicht gibt ja die Charakterbeschreibung auf Animexx Auskunft genug. Wer im nächsten Kapitel auftaucht, das habe ich ja schon angedeutet. Ich freue mich auf jeden Fall über Feedback und über Verbesserungsvorschläge. Kleine Anmerkung: Ich werde nicht auf Pairing Wünsche eingehen, denn die alle unter einen Hut zu kriegen, ist unmöglich, doch ich kann euch versprechen, dass es spannend bleibt. Mangacrack Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)