Licht ohne Wärme von mangacrack (Ob unser Kampf jemals enden wird? ...) ================================================================================ Leben und Sterben - Ein Ende und ein Anfang --------------------------------------------- Kommentar: Ich hasse es Rosiel schreiben zu müssen. Er war die ganze Zeit ein narzisstisches, selbst verliebtes Arschloch (und mochte ihn dafür), aber durch seinen Charakterwandel ist er schwerer zu schreiben. Katan tut mir ein wenig Leid, da er nicht zu Wort kommt, aber das würde jetzt zu weit führen. Jetzt, nachdem ich Setsuna getötet habe, komme ich endlich zu einem Punkt, den ich schon lange mal in Augenschein nehmen wollte. Vor allem, weil diese Begegnung im Manga gar nicht stattfindet. Viel Spaß beim Lesen mangacrack xxx ::Kapitel 11 - Ein Ende und ein Anfang:: „Setsuna!“ Alles verschwamm vor seinen Augen, als er zu Boden fiel. Das Messer in seiner Brust verursachte ihm höllische Schmerzen und er konnte nichts dagegen tun. Er hörte Sarahs Schrei und er konnte das entsetzte Gesicht seiner Mutter sehen. Vielleicht hatte er gedacht, er würde sich wehren. Ha. Nein. Dazu war er nicht mehr in der Lage. Ohne seine Astralkraft war er schwach und die Kopfschmerzen setzten wieder ein. Er röchelte, weil er keine Luft bekam und an seinem Rücken brannte es. Er fühlte sich alleine. Alexiel war nicht da. Sie war immer da gewesen. Doch warum ließ sie ihn jetzt alleine? Er hörte ein Fenster zersplittern. Und er fühlte die Astralkraft, die auf einmal den Raum erfüllte. Schwach öffnete Setsuna die Augen und sah, wie Rosiel voller Zorn die Frau anstarrte, die er sein ganzes Leben lang Mutter genannt hatte. Katan fiel neben ihm auf die Knie und legte Setsunas Kopf auf seinen Schoß. „Katan“, krächzte Setsuna leise und wimmerte als eine Bewegung ein Bruchstück des Messers sich noch tiefer in seine Brust bohrte. „Shh“, versuchte Katan den jungen sterbenden Engel zu beruhigen bis Rosiel-sama über die Sünderin gerichtet hatte. „Es wird bald aufhören, Setsuna-sama.“ Setsuna versuchte sich auf Katans Gesicht zu konzentrieren, aber mit dem strömenden Blut, verließ ihn auch das letzte bisschen Kraft, dass ihm geblieben war. Sein Kopf fiel zur Seite, sodass er auf Rosiels Rücken sehen konnte, wo seine drei prächtigen Schwingen gerade aus seinem Körper hervor brachen. Seine Mutter hatte das Messer eng an ihre Brust gepresst und zitterte. Sie schien die Erscheinung nicht glauben zu können und das was sie sah, machte ihr Angst. „Engel“, stammelte sie. „Ein ... ein Engel. Ich bin gerettet. Nehmt dieses Monster mit, dass ich gebar und erlöst meine Tochter. Gott soll über diesen Teufel richten.“ Bei ihrem letzten Satz deutete sie auf Setsuna, dessen Blut den weißen Teppich tief rot färbte. Rosiel hingegen schien vor Wut nach Worten zu suchen und der einzige Grund, warum er das Erdenweib noch nicht getötet hatte, war weil er ihr eine schlimmere Strafe zukommen lassen wollte. Reine Bösartigkeit fühlte er für diese Kreatur. Seine Schuldgefühle, dass er für Setsunas Tod praktisch mit verantwortlich war, stellte er hinten an. „Sünderin“, donnerte Rosiel in der Sprache der Engel, deren Klang Mudo-san in die Knie gehen ließ. Die Sprache der Engel in ihrer ursprünglichen Form war nicht für menschliche Ohren gemacht. Es lag zu viel Macht dahinter. „Sünderin. Teufelsweib“, zischte Rosiel weiter. „DU wirst diejenige sein, die gerichtet werden wird. Auf ewig sollst du leiden für deine Tat. Dein eigenes Kind umzubringen. Ein Engelskind noch dazu. Deine Hände in dem Blut eines Unschuldigen zu baden!“ Zu gerne würde Rosiel eine Astralwelle loslassen, die diese Frau zerfetzt hätte, doch er hatte anderes im Sinn. Er streckte seine Hand auf und eine unsichtbare Macht ergriff Setsunas Mutter. Sie wurde ruckartig nach vorne gerissen, als würden unsichtbare Fäden an ihrem Körper befestigt sein. Sie sah wie die unheimliche Gestalt, dessen Stimme ihre Ohren bluten ließ, die Hand schwenkte, sodass sie sich jetzt nicht ihm zuwendete, sondern von unsichtbarer Hand in die Richtung von Sarah gedrückt wurde. Sarah selbst stand hilflos an die Wand gepresst und hatte die Hände vor den Mund geschlagen. Noch mehr verfiel sie in Angst, als ihre Mutter den Arm hob, in der sie das blutige Messer hielt. „Nein, Mutter, was tust du da?“, schrie Sarah verängstigt. „Willst du mich auch töten, so wie meinen Bruder?“ Nun bekam es auch Setsunas Mutter mit der Angst zu tun, als sie merkte, dass sie wirklich keine Gewalt über ihren Körper hatte. Ihre Tochter, schrie sie in Gedanken, da sie laut nicht dazu fähig war. Gott, nicht ihre Tochter. „Gott wird dich nicht retten. Niemand wird das“, versprach Rosiel und ließ als das Schlechte in Setsunas Mutter emporsteigen. Zwar hob sich nun die unsichtbare Macht, die sie bis jetzt in ihrer Gewalt gehabt hatte, aber sie wurde durch etwas anderes ersetzt. Zunächst stand Setsunas Mutter noch unschlüssig da. Keinen Meter von ihrer Tochter entfernt, das Messer erhoben. „Auch du hast gesündigt“, ließ die entsetzte Seite der Mutter betreffend der Wahrheit über die Beziehung ihrer Tochter und ... diesem Monster sagen. „Du musst gerichtet werden. Du hast gesündigt.“ Das Mantra wiederholte sich in ihrem Kopf. Rosiel hatte eine Seite in der Mutter hervorgebracht, zu der ein Mensch normalerweise nicht in der Lage wäre, aber für den anorganischen Engel war es ein leichtes Gefühle zu verstärken, die schon da waren. Die Tatsache, dass die Frau bereits kaltblütig einen Mord begangen hatte, machte es noch einfacher die schwarz gefärbte Seele endgültig in die Verdammnis zu schicken. „Stirb“, sprach Rosiel mit Grabesstimme und sprach damit Sarahs Urteil. „AH!“ Splash! Blut spritzte erneut als Setsunas Mutter wieder und wieder auf ihre Tochter einstach. Die entsetzten Augen des nun toten Mädchens trieben die vom Seelenzerfall befallenen Mutter nur noch weiter. „Sünderin. Sünderin. Sünderin. Sünderin.“ Rosiel betrachtete die wahnsinnige Frau mit Verachtung und Ekel. Ein weiterer Schwenk ließ sie zu Sinnen kommen und über ihrer Tochter zusammenbrechen, wo sie liegen blieb. Rosiel blickte kurz entschuldigend zu dem kleinen Mädchen Sarah. „Deine Zeit war abgelaufen, Kind. Geh ins Paradies und triff noch ein weiteres Mal auf den Engel der Heilung. Doch wir brauchen das dritte Element dringender als dich.“ Es tat ihm nur wenig Leid, das kleine Menschenmädchen getötet zu haben. Sie hatte Jibrils Wesenszüge verloren. Das war nicht mehr die mutige Frau, die sich trotz seiner schmutzigen Methoden gegen Sevothtarte auflehnte, sondern nur ein kleines verängstigtes Menschenkind. Rosiel betrachtete die Sterbende noch kurz, ehe er sich dann Setsuna zuwendete. Der Halbengel lag da, in seinem eignen Blut, der Blick nach oben gerichtet. Rosiel glaubte nicht, dass Setsuna Katan wahrnahm. „Setsuna“, flüsterte Rosiel und ließ sich vorsichtig nieder. Er ignorierte das Blut, dass über den Boden floss und seine Kleidung durchtränkte. Rosiel griff nach Setsunas Hand, die sich bereits jetzt seltsam kalt anfühlte. Mit seinem Daumen strich er über den Handrücken, ehe die Hand dann an seine Lippen führte. Kälte breitete sich in Rosiel aus, er konnte fühlen wie Setsuna starb. Es war eine Wiederholung der Ereignisse. Auch als seine geliebte Schwester hingerichtet worden war, hatte er sie sterben gefühlt. Er hatte ihren Schrei in seiner Seele gehört, doch er hatte Angst, Schmerz und Erlösung nicht auseinander halten können, während er in der Erde geruht hatte. Nachdem Alexiels letzte Schwingung verschwunden war, war er in einen tiefen Schlaf gefallen. Weiter hatte er sich gegen ihren Bann nicht auflehnen können und eine Welt ohne Alexiel hatte er nicht bewohnen wollen. Trotz des Hasses der seinen Verstand vernebelt hatte. „Ro...siel?“, krächzte Setsuna und der anorganische Engel konnte die Verwirrung in dem Gesicht seines kleinen Bruders lesen. „Was...?“ „Es tut mir Leid, Setsuna“, entschuldigte sich Rosiel. „Ich wusste, dass es passieren würde, aber nicht so bald.“ „Ich … sterbe...“, brachte der blonde Halbengel hervor, als würde ihm das jetzt erst bewusst. „Ja“, bestätige Rosiel traurig, denn er brachte es nicht über sich Setsuna anzulügen. Katan kauerte neben ihm und machte ein schuldbewusstes Gesicht. Er wusste, warum das hier passiert war. „Warum...?“, röchelte Setsuna. Selbst jetzt noch merkte der Messias, dass etwas nicht stimmte. Und er wollte wissen was. Selbst wenn sich dieses Sterben anders anfühlte, als beim letzten Mal. Es war kälter, härter und schmerzvoller. „Erinnerst du dich, als ich dich vor einiger Zeit vom Selbstmord abgehalten habe?“, fragte Rosiel. Setsuna schaffte es ein Nicken anzudeuten. „Du solltest schon damals sterben. Deine Zeit war abgelaufen. Einmal tot, kommt man nicht mehr zurück. Menschen glückt das, wenn sie schwer verletzt sind, aber ihr vorherbestimmter Todeszeitpunkt noch nicht gekommen ist.“ „Und meiner...?“, fragte Setsuna leise, schaffte es aber nicht den Satz zu Ende zu sprechen. „Ja“, sagte Rosiel und strich Setsuna das Blut aus dem Mundwinkel. „Ich wollte es verhindern, deinen Tod hinaus zögern, aber man kann den Tod nicht besiegen. Nicht einmal du oder ich.“ „Uriel...“, hauchte Setsuna und er schien erleichtert zu sein. Er würde nicht alleine sein. Nicht komplett. Das war sein einziger Gedanke. Dennoch klammerte sich Setsuna an Rosiels Hand, die er aber immer weniger spüren konnte. In ihm wurde alles taub. Die Augenlider wurden schwerer und schwerer, bis er sie nicht mehr offen halten konnte. Aber er wollte noch nicht gehen! Sarah. … Rosiel! „Lass los Setsuna“, befahl Rosiel, auch wenn es ihm schwer fiel. „Geh hinüber auf die andere Seite. Such Alexiel.“ Alexiel... Setsunas Geist begann zu schweifen. Da war nur Dunkelheit, diese altbekannte Dunkelheit. Das letzte Mal war es nicht so schlimm gewesen. Als er das erste Mal gestorben war, hatte er sich nicht so schrecklich gefühlt. Jetzt griffen entsetzlich kalte Hände nach ihm, die ihn nach unten zerrten und mit rissen. Setsuna kam sich entsetzlich verlassen vor. Es war keiner da. Kein Adam Kadamon, der ihm wie beim letzten Mal hinüber begleitet hatte. Da war nicht der Wunsch seine Schwester zu retten. Da war … gar nichts. Nur der endlose Fall, von dem er wusste, dass er kein Ende haben würde. Dieses Mal würde er wirklich sterben. Seine Kraft war aufgebraucht. Doch immerhin waren jetzt die Schmerzen fort. - „Such Alexiel, Setsuna“, flüsterte Rosiel noch einmal, dieses Mal mit Schmerz in der Stimme, den er zuvor Setsuna nicht hatte hören lassen wollen. Er hatte nicht alleine sein wollen. Doch die Tage, die er Setsuna geschenkt hatte, waren es hoffentlich wert gewesen. Denn sie würden sich nie wieder sehen. Niemals. Schließlich war Setsuna 'nur' eine Reinkarnation von Alexiel. Wenn Alexiel, seine Schwester, erwachen würde, dann würde das Setsunas Seele nicht überleben. Vorsichtig streichelte Rosiel Setsunas braun blondes Haar und er fühlte, wie Katan eine Hand auf seine Schulter legte. „Rosiel-sama?“, fragte Katan einfühlsam. Rosiel wusste, dass Katan alles für ihn tun würde und selbst bedauerte die Situation nicht verhindert zu haben. „Geh und stell sicher, dass die Menschen erfahren, was diese Frau getan hat“, sagte Rosiel. „Es wäre zu einfach sie jetzt zu töten. Sie soll im Gefängnis verrotten bis ihr Tag kommt und dann von Enra-oh gerichtet wird.“ „Jawohl, Rosiel-sama“, sagte Katan und verschwand. Wahrscheinlich um die Polizei zu rufen. Doch das alles war Rosiel jetzt nicht mehr wichtig. Für einen Moment hockte er noch so da, dann hob er Setsunas Leichnam vorsichtig auf, um ihn an einem besseren Ort zu begraben. Für die Menschen ließ er eine von seiner Magie erschaffene Imitation zurück. Sie würde zerfallen, sobald sich der Sargdeckel über den falschen Leichnam schloss. „Komm Setsuna“, sagte Rosiel und fühlte wie dessen Körper erkaltete. „Ich bringe dich an einen besseren Ort als diesen hier.“ Dann verschwand er in einem Ball aus Licht, um dem Himmel seinen Messias zurück zu geben. - Wieder flog Setsuna durch die Dunkelheit. Wie beim letzten Mal war da nur das endlose Nichts. Er konnte nichts sehen, nichts hören und auch ansonsten nichts wahrnehmen. Er schwebte nur vor sich hin und wartete in der Dunkelheit. „Setsuna...“ Jemand rief seinen Namen. Setsuna drehte sich in der Dunkelheit. Wo war die Stimme her gekommen? Beim letzten Mal hatte ihn Kato erweckt. Doch wer war es jetzt? „Setsuna, komm her“, rief die Stimme. „Komm her zu mir.“ Der menschliche Messias konnte nicht sagen, ob er sich wirklich bewegte, doch auf einmal war da Licht um ihn herum. Sanftes, warmes Licht. Als er in der Licht hinein schwebte, wurde ihm gewahr, dass er wieder eine Gestalt hatte. Hände, Arme … Setsuna schloss seine Augen, weil es sich so gut anfühlte. Er fühlte sich sicher. „Setsuna“, sagte die Stimme wieder und diesmal war sie dicht neben ihm. Und jetzt erkannte er sie. Zwar hatte er sie noch nie bewusst vernommen, sondern nur in Gedanken, wenn ihr Bewusstsein ihn überrannte. Er öffnete die Augen ein wenig und merkte, dass er an eine Brust gedrückt worden war. Langes, braunes und leicht gelocktes Haar kam in sein Blickfeld, als es sich über den Busen der Frau legte, die ihn umarmt hatte. Setsuna hob den Kopf. „Alexiel?“, fragte er müde. Und jetzt sah er zum ersten Mal ihr Gesicht. Richtig. Nicht nur im Spiegel, als er in ihrem Körper gewesen war. Sie standen sich jetzt richtig gegenüber. Ihr erstes Treffen. Sonst hatte sie eher immer in ihm geschlummert und ihn den Weg gezeigt. Manchmal hatte er sich gewünscht, er hätte öfter auf sie gehört. Aber er hatte ihre Gefühle nicht immer verstanden, auch wenn sie seit seiner Geburt bei ihm war. Alexiel lächelte und strich Setsuna über den Kopf. „Ich habe auf dich gewartet“, sagte sie. „Ich wollte dich schon solange treffen. Doch ich wusste, es wäre erst nach deinem Tod möglich.“ „Tot?“,wiederholte Setsuna. So richtig hatte er das noch nicht begriffen. In Alexiels Augen schimmerte Bedauern, als sie dem Jungen über das Haar strich. „Es tut mir Leid, Setsuna. Es tut mir so Leid“, sagte Alexiel. „Ich wollte mich zurück ziehen und dir ein sorgenfreies Leben gönnen, nach allem was du getan hast. Doch dich traf der Fluch den Uriel einst über dich verhängte. Du bist jung eines grausamen Todes gestorben, so wie alle Inkarnationen vor dir.“ „Deswegen also...“, murmelte Setsuna und löste sich aus der Umarmung. Ein wenig peinlich war ihm das schon. „Aber ich hätte sowieso nicht auf der Erde leben können“, versuchte er Alexiel die Schuldgefühle auszureden. „Rosiel meinte, dadurch dass meine Flügel verschwunden sind, wäre die Erde wie Gift für mich gewesen.“ Alexiel sah überrascht Setsuna an. „Rosiel?“, fragte sie. „Rosiel war bei dir auf der Erde?“ Setsuna nickte und setzte sich hin. Sie schwebten immer noch im Nichts, da machte es keinen Unterschied, ob man stand oder lag. „Er hat mich daran gehindert … mich umzubringen. Als ich aus dem Himmel zurück kehrte, setzten die Kopfschmerzen ein und ich wurde mit den Geschehnissen nicht fertig.“ Entschuldigend sah er Alexiel an. Sie schien ihm das jedoch nicht übel zu nehmen. „Es ist in Ordnung, Setsuna. Du hast viel durchgemacht.“ „Ach was...“, meinte er. Aber er wollte nicht zugeben, dass einige Dinge, doch noch auf seiner Seele lasteten. „Nein, Setsuna“, sagte Alexiel streng. „Ich möchte dir danken. Du hast das getan, was ich hätte tun sollen. Im Gegensatz zu mir, bist du nicht davon gerannt.“ „Aber...“, wollte er einwenden. So viel Dank verdiente er gar nicht. „Ohne dich wäre das nicht möglich gewesen.“ Alexiel lächelte erneut, dann sagte sie. „Haben wir gut gemacht, nicht war?“ Setsuna grinste zurück. „Ja.“ Dann streckte Alexiel ihre Hand aus. „Komm, Uriel wartet auf uns.“ Zögerlich ergriff Setsuna Alexiels ausgestreckte Hand. Es war merkwürdig, dass sie sich so um ihn kümmerte. Er hatte nie so richtig gewusst, wie er Alexiel einordnen sollte. Sie war immer wie ein Schatten gewesen, der ihn verfolgte und jeder schien sie zu kennen, nur er nicht. Aber vielleicht war jetzt ja Zeit dazu, sie kennen zu lernen, dachte Setsuna, als er von Alexiel in den Hades gezogen wurde. ## Flashback – Ende ## Setsuna rollte sich unter der Decke zusammen, als Rosiel den Raum wieder verließ. Es war noch früh, die Sonne ging gerade erst auf. Jemand, der so alt war wie Rosiel, brauchte nicht viel Schlaf, wenn überhaupt. Doch bei ihm waren nun mal einige menschliche Verhaltensweisen noch vorhanden. Zwar war inzwischen wirklich einige Zeit vergangen, seit er und Alexiel den Hades – seltsamerweise zusammen und lebendig – wieder verlassen hatten, doch es war in Ordnung so. Er hatte Zeit gebracht, sich daran zu gewöhnen, jetzt ein Engel zu sein. Laut Uriels Erklärung war das die Belohnung für seine Taten. Aber viel Wahl hätte er ohnehin nicht gehabt, da sich seine Seele zu sehr verändert hatte, als das er einfach wieder als Mensch hätte wiedergeboren werden können. Setsuna gähnte und streckte sich. Rosiel würde ihn bald aus den Federn scheuchen und auf den Unterricht bestehen, den er entweder von ihm, Katan oder Alexiel bekam. Denn zur Akademie konnten sie ihn noch nicht schicken, weil er die Sprache der Engel zwar beherrschte, sie aber nicht schreiben konnte. Es würde noch einige Zeit dauern, bis sein Leben als Engel so richtig losgehen konnte. Vielleicht konnte er Katan dazu überreden, ihn zur Erde zu begleiten. Er wollte Kato und Kira besuchen. Das war nämlich der größte Schock gewesen, als er bei Uriel ankam. Seine alten Freunde hatten ihren Weg auch zurück ins Reich der Toten gefunden (was aber Luzifers Schuld zu sein schien), damit sie auf der Erde Dämonen jagen konnten. Uriel war gerade dabei gewesen, ihnen Körper zu machen, als er mit Alexiel erschienen war. Himmel. Damit hatte er so gar nicht gerechnet, doch wieder waren es Kato und Kira gewesen, die ihn mit einigen Arschtritten davon überzeugten, dass er im Himmel besser aufgehoben war, als bei ihnen auf der Erde. Aber sie hatten ihn versichert, dass sie sich wiedersehen würden. Das genügte ihm für den Anfang. Schläfrig zog sich Setsuna die Decke über den Kopf. Nicht allzu bald würde Rosiel wieder hier herein schneien und ihn zum Aufstehen zwingen. Notfalls mit Gewalt, das wusste Setsuna. Familienleben eben. xxx So. Damit wäre auch dieser Interlude zu Ende. Ich wollte die Begegnung zwischen Alexiel und Setsuna schreiben, da sie im Manga nie statt findet. Alexiel ist dennoch ein wenig weich, kommt vielleicht daher, dass sie jetzt endlich auch eine Frau sein kann und nicht nur Gefangene ist, was sie zum Großteil ihres Lebens halt war. Setsuna hingegen reagiert so stark auf die Bemutterung, die er erfährt, weil er selbst kaum welche erfahren hat. Sein Vater hat sich nicht um ihn gekümmert, seine Mutter hasste ihn, selbst die Scheidung seiner Eltern war wegen ihm. Das hat mich irgendwie Setsuna ein wenig … anders darstellen lassen. Das nächste Kapitel ist der letzte Teil von 'Chroniken der Finsternis' und Michael taucht wieder auf. mangacrack Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)