Hot Games von mangacrack (Fuji x Ryoma) ================================================================================ My Feelings, Your Feelings -------------------------- Titel: Hot Games Kommentar: Meine erste PoT Fanfiction. Deswegen ist Fuji teilweise etwas sehr OoC und Ryoma etwas zu vielschichtig für seinen sonst eher geradlinigen Charakter. Ansonsten möchte ich nur noch anmerken, dass ich sämtlichen Figuren um 3 Jahre älter gemacht habe, damit sie dem richtigen Alter entsprechen. Viele vergessen leider häufig, dass Ryoma in der Original Serie erst 12 Jahre alt ist. mangacrack xXx Kapitel 1 - My Feelings, your Feelings Fuji seufzte leise erleichtert auf, als er den kalten Wasserstrahl auf seiner Haut spürte. Es war eine Wohltat nach einem anstrengenden Spiel, wie das von vorhin, duschen zu dürfen. Genüsslich schloss er die Augen und lehnte sich an die kalte Kachelwand hinter ihm. Deswegen sah er auch nicht, wie jemand anderes eintrat, in der Tür stehen blieb und ihn still beobachtete. Normalerweise hätte Fuji so etwas bemerkt, doch er hatte nicht mehr genügend Kraft um auf seine Umwelt zu achten. Schließlich hatte er gerade sich ein Spiel gegen Atobe von Hyotei geliefert, wie man es nur selten zu sehen bekam. Sie waren beide sehr stark und keiner war bereit gewesen, dem anderen auch nur einen einzelnen Punkt zu schenken. Am Ende hatte Atobe dann nur sehr knapp in einem Tiebreak verloren. Fuji gab zu, dass ihn das sehr ärgerte, dass er den anderen nicht mit einem größeren Abstand besiegt hatte, obwohl er dazu eigentlich in der Lage gewesen wäre. Aber warum musste das Freundschafts Turnier ausgerechnet heute stattfinden? Es war Sommer, Juli um genau zu sein, und die großen Ferien hatten schon vor einer ganzen Weile angefangen. Das war auch gut so, denn unter diesen Wetterbedingungen, die gerade zurzeit in Japan herrschten, war es nahezu unmöglich sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Denn es war heiß! Noch nie hatte Fuji eine derartige Hitze erlebt! Schon allein im Schatten waren es fast 38° und in der Mittagszeit in der Sonne sogar über 40°. Die Getränke wurden nicht einmal mehr im Kühlschrank richtig kalt, ein Eis schmolz in Minuten weg und wenn sich ein normaler Mensch mehr als 10 Minuten bewegte, war die Folge, dass man kraftlos zusammenklappte. Verständlich, dass er jetzt vollkommen ausgelaugt war, nachdem er fast eine ganze Stunde gegen Atobe gespielt hatte. Ursprünglich hatte sein Bruder ja auch noch gegen ihn spielen wollen, doch er hatte ehrlich zugeben müssen, dass er dazu nicht mehr fähig war. Wenn er jetzt wieder auf den Platz gehen würde, könnte ihn selbst Horio besiegen, weil er nicht mal mehr fähig war einen Schläger zu halten. Nur Wenige hatten bisher von seiner Schwäche gewusst, denn er hatte nur selten unter solchen Bedingungen gespielt. Doch nun wusste wohl jeder, der auf diesem kleinen Turnier anwesend gewesen war, dass Fuji Syusuke anfällig für Hitze war. Er vertrug sie einfach nicht. Jedes Wetter konnte er aushalten, egal, ob es kalt, nass oder schwül war. Nur bei sehr großer Hitze machte sein Körper nicht mehr mit. Was sich heute leider stark auf das Spiel ausgewirkt hatte. Es war ursprünglich geplant gewesen, vor den Trainingscamp Wochen ein Turnier, zwischen den Schulen Hyotei, Fudomine, Seigaku, St.Rudolph und Rikkaidai, zu veranstalten, um den einzelnen Spielern die Möglichkeit zu geben, zu entdecken, wo ihre Schwächen lagen. Fuji wusste, dass er seine eigene Schwäche nun gefunden hatte. Die nächsten zwei Wochen würden wohl mehr als nur hart werden, denn er hat sehr wohl gesehen, wie Inui alle seine Daten gesammelt hatte. Wahrscheinlich würde er ihm schon morgen Anweisungen erteilen, wie er seinen Körper aufbauen und gegen Hitze etwas resistenter machen konnte. Ob die Anderen wohl ähnliche Probleme hatten? Sicherlich, doch sie würden sicher nicht auf den Spielfeld plötzlich zusammenklappen. Fuji war dankbar, dass Oishi das nicht gesehen hatte, sondern sich im Moment auf den Bahamas mit seinen Eltern befand. Dann hätte die überbesorgte ‚Mutter’ von Seigaku ( Oishis Spitzname) vermutlich ihn gezwungen das Spiel freiwillig zu beenden. Er betete nur, dass Eiji seinem Freund nichts davon erzählen würde, denn selbst ein Tensai durfte vor etwas Angst haben. Und vor Oishi durfte man Angst haben, wenn dieser etwas absolut ernst meinte, besonders, wenn es die Gesundheit betraf. Selbst ihr starrsinniger Kapitän Tezuka würde sich wohl dem Vize fügen, wenn dieser die Anordnung erteilte, dass er das Spiel auf Grund von Gesundheitlichenproblemen zu beenden hatte. Denn wenn es um Gesundheit ging, war Oishi der Herr aller Dinge. Fuji stellte den Wasserhahn ab, griff nach seinem Handtuch und band es sich um die Hüfte. Von draußen ertönten die Rufe der anderen Spieler vom Platz. Das nächste Spiel hatte wohl schon begonnen. Als er aus der Dusche gestiegen war, hörte Fuji hinter sich ein leises Rascheln und drehte sich um. In der Tür stand Ryoma. Verwundert sah Fuji ihn an. „Ryoma, was machst du hier?“ Er hörte wie der Jüngere wütend durch die Nase schnaubte. „Was ich hier mache? Das fragst du mich ehrlich? Ich bin hergekommen, weil ich mir ernsthafte Sorgen um dich gemacht habe!“ „Warum? So ernst war das vorhin doch nicht, oder?“ Ryomas Augen weiteten sich und der sonst so kühle Ausdruck fiel von seinem Gesicht. Hastig trat der Grünhaarige auf ihn zu und fasste ihn bei den Schultern. „Fuji! Du bist vorhin zusammengeklappt. Mehrmals ist dir der Schläger aus der Hand geflogen, weil du nicht mehr die Kraft hattest Atobes Bälle zurückzuschlagen. Und da soll ich mir keine Sorgen machen?! Ich habe dich so noch NIE zuvor gesehen!“ Fuji sah wirklich ernsthafte Sorge in den Augen des Kleineren. Er trat noch dichter auf ihn zu und nahm das Gesicht in seine Hände. Er fand es süß, dass sich Ryoma solche Sorgen um ihn machte. Normalerweise war sein Freund immer etwas abweisend, was aber jedoch zweifelsfrei an seiner Natur lag und nicht weil er ihn nicht liebte. Und um sich noch einmal von genau dem zu überzeugen, wie viel Ryoma für ihn empfand, küsste er ihn. Heiß und innig. Schon nach kurzer Zeit schlangen sich Ryomas Arme um seinen Hals, während seine sich einen Weg, nach unten zum Hosenbund des anderen suchten und das Shirt herauszerrten. Doch bevor er damit weitermachen konnte, Ryoma auszuziehen, suchten dessen Hände die Seinen und legten sich auf sie. Ihre beider Hände ruhten jetzt auf Ryomas Hüfte und sein Kleiner beugte sich vor, um ihn diesmal sanft und zärtlich zu küssen. Langsam, vorsichtig und geduldig trafen sich nun ihre Lippen. Der Jüngere konnte sich nicht helfen sich an Fuji zu kuscheln und dessen Körperwärme in sich aufzunehmen. Er konnte schon beinahe den Herzschlag seines Geliebten hören. Den ruhigen gleichmäßigen Herzschlag. Ryoma legte auf ein Mal sein Kopf auf Fujis Brust und umarmte ihn. Es tat so gut. Er schloss die Augen und atmete Fujis Geruch ein. Da war Schweiß, ein Hauch von Wasabi, wahrscheinlich hatte Fuji heute schon wieder Unmengen von dem scharfen Zeug verputzt, denn es verging kein Tag an dem er das nicht tat, und der Geruch von Tennis. Es war schwer zu beschrieben, wie Tennis roch, aber Ryoma war der Meinung, dass es so war. Der Geruch der Uniform hatte sich wahrscheinlich an ihre Körper gehaftet, oder so etwas in der Art. Aber es war einfach so, dass er beides mehr als vom ganzen Herzen liebte. Tennis und Fuji Syusuke. Wenn man ihm das einst gesagt hätte, bevor er nach Japan gekommen war, dann hätte er diesen Menschen für verrückt erklärt. Doch heute konnte er sich nichts Besseres wünschen! Die schönsten Tage seines Lebens standen ihm jetzt, da sie Sommerferien hatten, noch bevor. Morgens in Fujis Armen aufzuwachen, den ganzen Tag Tennis spielen, nur um dann am Abend mit Fuji wieder schlafen zu gehen. Es war wie ein Traum. Also drückte er sich noch ein wenig fester an Fuji. Jener lächelte und wuschelte dem Kleinen durch die Haare. Es war ein richtiges Lächeln, bei dem Ryoma immer eine ganze Armee von Ameisen im Bauch herumkrabbelte. Es war nicht das gelangweilte Lächeln, dass Fujis Gesicht zierte, wenn er im Unterricht saß und völlig unterfordert war. Es war auch nicht das leicht hinterlistige Lächeln mit dem Blitzen in den Augen, dass Ryoma meist davor warnte, dass sein Freund ihn wieder einmal auf irgendeine gemeine Weise quälen wollte. Wobei sich das ‚Quälen’ eher darauf bezog, dass er Ryomas Erlösung im Bett ein wenig hinauszögerte. Es war auch nicht das Lächeln, dass all seine Erwartung zum Ausdruck brachte, wenn er sich auf dem Court befand und einen besondern Gegner gefunden hatte, den er liebend gern fertig machte. Dieses Lächeln hatte Ryoma schon oft gesehen. Nein, es war das Lächeln, das Fujis Seele öffnete und ihm zeigte, wie sehr er ihn doch liebte. Dieses Lächeln gehörte ihm, so lächelte Fuji nur für ihn und Ryoma hoffte, dass das auch immer so bleiben würde. „Fuji“ „Saa, Echizen?“ Ryoma sah zu Fuji auf und bemerkte, dass dieser seine Augen geöffnet hatte. Er versank in dem tiefen Blau der Augen, die so tief waren, wie der Ozean. Ja, Fuji war wie die See. Still, tief und unergründlich. Und er war der Sturm, der die See in Bewegung brachte. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um etwas größer zu sein,denn er war in all den Jahren immer noch nicht größer als Fuji geworden, und küsste Fuji auf die Nasenspitze. „Ai shiteru“, flüsterte Ryoma, sodass sogar Fuji Probleme hatte die Worte zu verstehen. Doch eine Welle puren Glücks rollte über seinen Körper. Ryoma benutzte diese Worte nicht oft und es hatte lange gebraucht, bis er sie zum ersten Mal ausgesprochen hatte. Doch er hütete sie wie ein Schatz. Seine Liebe zu Ryoma. Fuji wusste, dass er das Herz des Jungen in seinen Händen hielt, doch genau so war es bei ihm. Die Vorstellung ohne Ryoma leben zu müssen, war der schrecklichste und schlimmste Alptraum, den er je gehabt hatte. Er würde womöglich sterben vor Langeweile. Der Tensai beugte sich wieder zu Ryoma runter und hauchte ihm ein Kuss auf die Lippen. Es war wie eine Art Auftakt auf das Kommende, denn Fuji spürte Ryomas Erregung an seinem Oberschenkel. Fast sofort schob er sein Bein zwischen Ryomas Schritt. Fuji ahnte worauf das hinauslaufen würde. Sie hatten beide schon seit längerer Zeit keinen Sex mehr gehabt, weil Ryoma bis vor kurzem noch in den USA gewesen war. Um ehrlich zu sein, war dies der erste Moment seit langem, wo die beiden malwieder wirklich allein waren. Normalerweise würde er es ja vorziehen, das Ganze ein wenig langsamer angehen zu lassen, um das heiße Spiel noch ein wenig mehr auszukosten, doch er spürte durch Ryomas Hose, wie sehr erregt sein Koi doch war. „Ryoma! Was...?“ Fuji sprach den Satz nicht zu Ende, strich aber leicht über die Beule in der Hose des anderen, die ihm zeigte, wie hart Ryoma doch schon war. Atemlos standen sie sich gegenüber und Ryoma presste sich gegen ihn. „Was glaubst du eigentlich ... Wie ich ... Wie mein Körper reagiert, wenn ich dich nach fast drei langen Wochen endlich wieder sehe und du dich im Kampf mit Atobe befindest?“ „Was hat Atobe damit zu tun?“ „Weißt du nicht, wie sehr du mich da vorhin gefoltert hast? Wir hatten kaum Chancen uns vernünftig zu begrüßen und dann schwitzt du dein Shirt so schnell durch, dass es so dicht an deinem Body klebt, als wärst du damit geboren worden. Noch dazu bindest du es dir dann, nach einiger Zeit so zum Knoten, dass dein gesamter Bauch zu sehen ist. Mal ganz zu schweigen von dem, was du dir noch so alles geleistet hast“ Fuji begriff. Am Anfang hatte er das normale blauweiße Regular Shirt mit Ärmeln getragen, doch schon nach kurzer Zeit war ihm das eindeutig zu viel Kleidung am Körper gewesen. Er hatte das triefnasse Shirt ausgezogen und sich ein Frisches ohne Ärmel übergestreift. Dabei war sein Oberkörper für einige Momente nackt gewesen. So verschwitzt, wie er war und dazu in der sehr kurzen Hose, die ihm ungefähr bis zu der Mitte seiner Oberschenkel ging, musste er aus Ryomas Sicht wirklich fast nackt gewesen sein. Fuji grinste. Schade, dass er das Gesicht von Ryoma zu dem Zeitpunkt nicht gesehen hatte. Das würde aber auch erklären, warum Tomoko in Ohnmacht gefallen und Sakuno blutrot angelaufen war. Diese naiven Mädchen. Dass er bei ihnen eine solche Reaktion auslöste, hatte er nicht weiter beachtet, doch an Ryoma hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Ob Momo das vielleicht fotografiert hatte? Möglicherweise. Denn dieser hatte doch seinen Apparat mitgenommen, um aus demselben Grund Kaidoh knipsen zu können. „Nun, ich war mehr damit beschäftig, mir die Ohren zuzuhalten, als Atobe sein eigenes Hemd ausgezogen hat, um es zu wechseln, um keine Gehörschaden zu kriegen.“ Fuji setzte eines seiner berühmten Lächeln auf. Es war wirklich wahnsinnig amüsant gewesen zu sehen wie die weiblichen Fans von Hyotei geschrieen hatten. „Ich weiß, was du denkst. Aber hast du auch Tezukas Gesicht dabei gesehen? Wenn es Atobe noch ein wenig mehr übertrieben hätte, wäre Tezuka wahnsinnig geworden. Er hätte jedes einzelne von ihnen am liebsten in den Boden gestampft. So wie ich.“ Bei diesen Worten unterbrach Ryoma ihr Gespräch und legte seine Lippen wieder auf die von Fuji. Er brauchte nicht befürchten, dass jemand herein kommen würde. Alle anderen befanden sich noch beim Spiel und der eifersüchtige Tezuka würde den Duschraum hinter Seigakus Aufenthaltsraum wohl kaum in der nächsten Zeit aufsuchen, wenn sich Atobe wo ganz anders befand. Ryoma begann Fuji begierig zu küssen. Wie lange hatte er das schon nicht mehr getan? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Dafür küsste er seinen Geliebten besonders lange und ausgiebig um die Erinnerung wieder aufzufrischen. Als sich dann seine und die Zunge von Syusuke trafen, hatte er das Gefühl, als wenndie Erde aufhören würde sich zu drehen. Genau das war es, was ihn dazu brachte, Syusuke immer und überall küssen zu wollen- weil die Welt dann stehen blieb, es nur noch sie beide gab und er all seine Probleme vergaß. Bald hatte Ryoma den Wunsch mehr von der Haut Syusuke ’s zu spüren. Er nahm das, was ihm am nächsten war. Fujis Hals. Ryoma begann mit der Stelle, wo Hals und Kopf sich trafen, direkt unter dem Kinn. Freudig merkte er, wie Syusuke den Kopf nach oben reckte um ihm mehr Freiraum zu geben. Er kannte Fuji schon lange genug um zu wissen, wie sehr dieser es mochte, dort verwöhnt zu werden. Er benutzte seine Zunge, seinen Mund und seine Zähne um nicht auch nur eine Stelle außen vor zu lassen. Langsam wurde Fujis Atem wieder schneller. Dann wanderte er mit seinem Kopf weiter nach unten, zu den Schulterblättern und zu der Brust. Fuji lehnte seinen Kopf zurück an die Wand, gegen die Ryoma ihn gedrängt hatte und genoss die Berührungen. Seine Haut schien zu brennen, da wo er berührt wurde und sein Blut brodelte wie Lava vor Erregung. Langsam stieg in ihm Hitze auf. Eine andere Hitze als die, die ihn vorhin so fertig gemacht hatte. Nun kam Ryoma zu seinem Bauch und erneut ging sein Atem ein wenig schneller. Der Bauch war schon immer sehr empfindlich gewesen. Aber im Grunde genommen war sein Körper überall empfindlich, wo Ryoma ihn berührte. Schon nach kurzer Zeit verspürte er den Wusch, dass Ryoma sich nicht nur mit seinem Bauch beschäftigen würde. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis Ryomas Hände endlich den Knoten des Handtuches erreichten. Aber anstatt ihn zu lösen, spielte er nur ein bisschen damit herum, ehe er seinen Weg nach unten fortsetzte. Fuji biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzustöhnen oder gar zu betteln und hoffte das Ryoma auch so wissen würde, was er wollte. Ryoma strich mit seinen sanften Fingern über die starken Oberschenkel seines Liebsten. Endlich konnte er sie auch berühren. Während Fujis Match hatte es seine gesamte Selbstbeherrschung gekostet sich zurückzuhalten. Denn die Fetzen, die Fuji als Kleidung erachtete, waren so kurz, dass sie gerade mal das Nötigste bedeckten. Die Hitze war aber auch unerträglich. Das hinderte ihn jetzt dennoch nicht daran, angeheizt von vorhin durch Syusukes mit Schweiß getränktem Körper, seinen Koi ein wenig hinzuhalten. Das Zittern des Unterleibs des Anderen ignorierte er einfach als er die harte Erregung Fujis durch das Handtuch küsste. Nun entlockte er seinem Syusuke endlich ein aufkeuchendes Stöhnen. Es brauchte viel, um Fuji so zum Stöhnen zu bringen und manchmal, wenn er sich gut anstellte, dann bettelte er sogar um etwas. Ryoma glaubte nicht, dass er seinen Liebsten heute dazu bringen würde, denn sie hatten nicht sonderlich viel Zeit. Deswegen erbarmte er sich und fuhr mit seinen Händen jetzt unter das Handtuch, ohne dieses aber zu entfernen. Fuji legte derweil seine Hände auf die Schultern Ryomas, um sich abzustützen, als die kühlen Hände an seines Kois Erregung fassten, denn seine Knie wurden so weich, dass sie ihn nicht mehr alleine getragen hätten. Genussvoll schloss er die Augen, als die massierenden Hände, die immer wieder über sein Glied streiften, ihm den Atem nahmen. Bis jetzt verließen die Laute nur stockend seinen Mund, als er jedoch endlich etwas Feuchtes, Nasses an seinem Schaft spürte, konnte auch der Tensai ein lautes Stöhnen nicht mehr zurückhalten. Er liebte es, wenn Ryoma ihn so bearbeitete. Und für dieses Gefühl würde er alles tun. Seine Hände krallten sich dann in Ryomas Haare, um dessen Kopf da zu halten, wo er sich gerade befand und wo Fuji seinen Geliebten am dringendsten brauchte. Ryoma folgte nun endlich dem Wunsch und dem Verlangen Fujis und nahm die Erektion in den Mund. Mit seiner Zunge fuhr er lutschend über den Schaft und verteilte gleichzeitig kleine Küsse darauf. Fuji versuchte mit seinem Unterleib weiter nach vorne zu kommen, doch mit sanfter Gewalt hielt Ryoma die Hüfte an ihrem Platz. Nach einiger Zeit jedoch erbarmte sich der junge Tennisspieler und nahm die Erektion gänzlich in den Mund. Trotzdem saugte er zunächst nur vorsichtig daran und genoss das leise Keuchen Fujis, das seinen eigenen Taten Folge leistete. Syusuke keuchte. Er liebte dieses Gefühl. Er mochte es, wenn Ryoma auch ihn mal ein wenig zappeln ließ. Oft genug tat er es bei dem Jüngeren. Doch gleichzeitig wünschte sich der Tensai sehr, dass Ryoma sich endlich seiner erbarmen würde. Sein Atem ging schwer und vor seinen Augen verschwamm alles. In seinen Gedanken existierte nur noch Ryoma, als dieser sich nun endlich über ihn hermachte. Er biss sich auf die Lippe um ein zu lautes Aufstöhnen zu verhindern und ein kleines Blutgerinnsel lief an seinem Kinn herunter. Er wünschte sich jetzt nun sehnlichst nicht hier zu sein, sondern in seinem Zimmer, auf seinem Bett oder bei Ryoma zu Hause. Die Kachelwand war doch etwas unbequem, besonders als Ryoma seine Hüfte dagegen drückte, um ihn an seinem Platz zu halten. Denn ansonsten hätte er wohl unkontrolliert in Ryomas Mund gestoßen. Ein wenig später kam er mit einem Aufschrei in dem Mund des Jüngeren. Fuji brach nun in sich zusammen und glitt an der Wand herunter bis er keuchend auf dem Boden saß, fast nackt wohlgemerkt, um wieder zu Atem zu kommen. Währenddessen setzte sich Ryoma rittlings auf seinen Schoß und schlang seine Arme um den Hals des Größeren. Glücklich ihn wieder bei sich zu haben, kuschelte er sich an Fuji und genoss das Gefühl der abertausend Schmetterlinge in seinem Bauch. Zufrieden schloss er die Augen und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge. Wie sehr hatte er doch seinen Syusuke vermisst! Die drei Wochen in den USA ohne ihn waren schrecklich einsam gewesen. Gewiss nicht langweilig und tagsüber hatte er nur selten die Gelegenheit dazu gehabt an ihn zu denken, da er stundenlang mit Kevin Tennis gespielt hatte, aber dann abends, wenn er im Bett gelegen und durch das Fenster zu den Sternen hinaufgesehen hatte, hatte er sich gewünscht, dass Fuji neben ihm liegen und ihm im Arm halten würde. „Syusuke“, flüsterte Ryoma. „Hmm?“, kam es dann ebenso leise wieder zurück. „Ich hab dich vermisst!“ Damit suchte Ryoma, immer noch mit geschlossnen Augen, den Mund Fujis und küsste ihn sinnlich. Damit leckte er das inzwischen getrocknete Blut weg und verlor sich dann an Fujis Lippen. All das, was er die gesamte Zeit vermisst hatte, kam jetzt hoch und überwältigte ihn wieder. Leise keuchte er gegen die Lippen des Anderen, als ihm ein wenig später der Atem ausging. Auch Fuji wurde von seinen eigenen Gefühlen überwältigt. Er konnte es noch gar nicht richtig glauben, dass Ryoma endlich wieder da war und nun die restlichen Sommerferien ihm allein gehörte. Sofort zog er ihn noch ein wenig dichter zu sich und küsste ihn heftiger, um sich auch ganz sicher zu sein, dass dies kein Traum war. Langsam fuhren seine Hände nun unter das Shirt von Ryoma, um die nackte Haut berühren zu können. Ryoma rückte dichter an ihn heran, sodass sich dann ihre Unterleiber berührten. Doch er war zu sehr abgelenkt, als das er Fujis Vorhaben zunächst bemerken würde. Denn dieser küsste Ryoma um den Verstand und konnte somit gleichzeitig seine Hände tätig werden lassen. Fuji ließ seine linke Hand unter dem Shirt den Rücken hinunter wandern, bis er am Hosenbund der Trainingshose ankam. Er wanderte damit weiter hinunter und legte sie dann auf die feste Pobacke Ryomas und verharrte da einen Moment, ehe er sie ein wenig massierte. Ryoma drückte seinen Hintern in die Hand, doch da Fuji sich gleichzeitig zurücklehnte und ihn dabei küsste, gestaltete sich das Unterfangen ein wenig schwierig. Ryoma keuchte, als er fühlte, wie Fuji nun mit dem Bund seiner Hose spielte, als wolle er mit seiner Hand hinein fahren, es dann doch aber wieder bleiben ließ. Fuji hatte wieder sein berühmtes geheimnisvolles Lächeln auf dem Gesicht, wo man nie genau wusste, was er dachte. Doch wenn man genau hinsah, konnte man ein schelmisches aufblitzen in den Augen sehen. Tief sah er Ryoma in die Augen, der ihn erwartend anblickte und entspannt stillhielt. So entspannt, wie man nur sein konnte, wenn einem eine große Beule in der Hose prangte. Es war jetzt Fujis Spiel und wie auf dem Court brach hier wieder die Dominanz aus dem Tensai hervor. Fuji liebte es, ein Spiel zu dominieren, wenn es jemanden gab, der es wert war, geführt zu werden. Jemand wie Ryoma. Fuji fuhr nun mit seinem Spiel fort und begab nun auch seine rechte Hand auf Wanderschaft. Doch anstatt ebenfalls den Hintern zu verwöhnen, schlug diese einen anderen Weg ein. Die Hand Fujis glitt den Bauch hinunter, Ryoma seufzte bei dieser Berührung, um anschließend über die Hose zu fahren und die Beule zu streicheln. „Ahhh!“ Ryoma bewegte seine Hüfte gegen die Hand, die seinen Schaft durch die Kleidung massierte. Er rieb sich an Fujis Hand und warf den Kopf zurück. Dabei richtete er sich ein wenig auf, sodass Fuji die Hose ein wenig nach unten ziehen konnte, nur etwas weiter als über die Hüfte. Fuji nahm diese Einladung dankend an und während ihre Küsse immer inniger wurden, ließ er seine Hände jetzt endlich in die Hose gleiten. Er wusste, dass das verbotenes Gebiet war. Doch es gehörte ihm. Ganz und gar ihm! Nur er und kein anderer war dazu bestimmt diese Region anzufassen und berühren zu dürfen. Als Haut auf Haut traf, beschleunigte sich Ryomas Atem unkontrolliert. Es war einfach nur gut! Fujis lange schmale Finger der wohlgeformten Hand umschlossen seinen Schaft und zuerst fuhren nur die Fingerspitzen an der Stelle auf und ab, wo sie gerade lagen. Doch das reichte Ryoma schon aus, um seinen Unterleib kreisend zu bewegen, in der Hoffung um seinen Geliebten dazu zu bringen weiter zu machen. Aus seinem Mund kamen nur noch abgehackte Atemstöße. Dann fuhr Fuji mit seinen Fingern über die Spitze und massierte den Schaft, so wie er es eben durch die Kleidung getan hatte. Das tat er dabei auf eine Art und Weise, die Ryoma seinen eignen Namen vergessen lies. Er konnte nicht mehr. Fujis glänzender Körper in der Sonne war ja schon fast zu viel gewesen, besonders als gewisse Vorstellungen sich nicht aus seinem Kopf vertreiben ließen. Doch das diese Vorstellungen nun auch noch wahr wurden, das war das Glück seines Lebens. „Ah...ha. Hmm!“ Ryoma begann seinen Schaft, der immer noch von Fuji bearbeitet wurde, durch seine Kleidung hindurch an Fujis Bauch zu reiben. Sein Geliebter verstand die stumme Aufforderung, wusste aber auch, dass sie ihr Spiel hier nicht zu Ende spielen konnten. Stattdessen führte er seine zweite Hand, die bis dahin Ryomas runden kleinen Po massiert hatte, zwischen die Pobacken und drückte sie leicht auseinander. Er strich eine Weile lang noch über die runde Öffnung, die Ryoma kleine Seufzer entlockte, ehe er dann langsam einen Finger darin verschwinden ließ. Ein Zucken durchlief Ryomas Körper, die bis dahin geschlossenen Augen weiteten sich und dem Mund entfuhr ein Aufschrei. All das und die langsamen Bewegungen des Fingers ließen ihn nun endlich den Höhepunkt erreichen. Nun brach auch Ryoma erschöpft auf Fuji zusammen. Sein Kopf landete auf der Schulter des anderen, der ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht hatte. Eine Weile lang blieben sie hier so liegen, bis Fuji irgendwann meinte: „Saa, Echizen! Es ist unbequem hier unten auf dem Fußboden. Lass uns heimgehen, ja?“ Der Kleine grunzte nur unwirsch. Ihm konnte es doch egal sein, wo sie waren. Fujis Schoß war überall gleich bequem. Zur Demonstration dessen, kuschelte er sich noch dichter an seinen Syusuke und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Er wollte noch nicht aufstehen. „Na, Ochibi? Keine Lust?“ Fuji fand das unheimlich süß, wie Ryoma sein Kuschelbedürfnis auslebte. Das konnte oft sehr überraschend kommen. Eiji war ihm meist etwas zu stürmisch. Doch scheinbar fühlte sich Ryoma bei ihm wohl. Kurz leckte Fuji Ryoma mit seiner Zunge zärtlich über die Wange. Er hatte gesehen, wie Karupin das bei Ryoma machte und da es seinem Koi gefiel, warum sollte er es nicht ebenso machen. Ein leises Schnurren entwich Ryomas Kehle. Nun, es sah so aus, als würden sie noch eine Weile hier bleiben. Aber nur solange, bis sie die Stimmen hörten, die ihnen sagen würden, dass das nächste Match begonnen hatte. Dark Romanze ------------ Titel: Hot Games Kommentar: Schließt sich direkt an das letzte Kapitel an. Ein wenig düstere Stimmung gemischt mit Sapness. Ach ja, das erste Kapitel ist ein Adult und wird aber an niemand von mir verschickt. Also bitte nicht erst fragen. Danke Mangacrack xXx ::Kapitel 2 - Dark Romanze:: Fuji sah schweigend dem Wagen hinterher, der davon fuhr und dann hinter der nächsten Ecke verschwand. Warum musste das Leben so ungerecht sein? Er gab zu, dass es in seiner Brust schmerzte und seine Augen brannten leicht. Er war ... enttäuscht. So richtig tief enttäuscht. Ehrliches Bedauern konnte er jetzt fühlen. Der Tensai seufzte und setzte sich auf die Kante einer Mauer am Straßenrand. Die Dämmerung war schon herein gebrochen und senkte sich über die Stadt. Langsam wurde es dunkel und die ersten Straßenlampen begannen zu flimmern. Der Himmel war in ein dunkles Rot getaucht und ging mit der Zeit in ein tiefes Blau über, bis es dann gänzlich Schwarz wurde. Über ihm funkelten schon schwach ein paar Sterne, während am Horizont noch die letzten Sonnenstrahlen zu sehen waren. Eigentlich war es ja nahezu perfekt, um noch einen abendlichen Spaziergang nach Hause zu machen. Es war warm, still und romantisch. Doch leider hatte er keine Begleitung. Er war vollkommen allein. Fuji senkte leicht den Kopf und beobachtete aus den Augenwinkeln die Leute, die die Tennisanlage verließen. Das Freundschaftsturnier, das heute veranstaltet worden war, war nun endlich zu Ende gegangen. Bis spät Abends hatte es noch gedauert. Er und Ryoma waren letztendlich doch wieder zum Spiel zurückgekehrt, da ihr Verschwinden doch Einigen aufgefallen wäre. Außerdem hatte man Momo geschickt, um sie wieder zurückzuschleifen. Nun, er hatte sich den Rest des Tages nicht mehr anstrengen müssen, da Tezuka ihm verordnet hatte, sich so viel wie möglich im Schatten aufzuhalten. Deswegen hatte er die meiste Zeit unter einen Schirm gesessen und - Atobe like - Ponta geschlürft. Dieser hatte direkt neben ihm gesessen und mit der gleichen Aufmerksamkeit die Spiele verfolgt. Natürlich hatte Atobe einen eigenen Sonnenschirm, der auch von besserer Qualität war als seiner. Genauso wie er das Getränk nicht aus der Dose schlürfte, sondern aus einem vornehmen Glas, aber es war im Grunde genommen dasselbe gewesen. Aber schließlich wäre es für den Kapitän von Hyotei undenkbar sich mit jemandem anderes den Schirm zu teilen. Obwohl, Fuji grinste, als Tezuka sich dazugesellt hatte, denn er hatte ihm selbstverständlich von dem Butler einen zweiten Stuhl bringen lassen. Auch wenn Fuji glaubte, dass Atobe lieber auf Tezukas Schoß gesessen hätte. Doch leider waren viel zu viele Leute um sie herum gewesen. Deswegen hatte sich auch Ryoma von ihm ferngehalten. Fuji fuhr sich mit seiner rechten Hand durch die Haare und musste einen weiteren Seufzer zurückhalten. Er hätte seinen Kleinen gerne noch ein bisschen um sich gehabt. Jetzt hatten sie sich solange nicht gesehen und dann das. Die paar Minuten im Badezimmer reichten nun wirklich nicht aus! Eine Welle von Emotionen rollte über Fuji hinweg und er gab zu, dass er damit nicht wirklich zu Recht kam. Er hatte bisher nie wirklich ernsthafte Probleme damit gehabt. Er hatte sie wohl wissend umgangen oder sie mit Leichtigkeit bewältigt. Deswegen wusste er jetzt nicht wirklich etwas mit sich anzufangen, weil er sich fühlte als würde er in ein tiefes schwarzes Loch stürzen. So depressiv war er noch nie gewesen. Auch nicht, als Yuuta die Schule gewechselt hatte. Aber natürlich wusste Fuji woran das lag. Er wusste wieso seine Gefühle im Moment Achterbahn fuhren und sein Herz schmerzhaft gegen seine Brust hämmerte. Er vertrug es einfach nicht, lange von Ryoma getrennt zu sein. Er brauchte den Kleinen. Mit seiner ganzen Seele. Die drei Wochen zuvor war er unkonzentriert, reizbar und zum Fürchten gewesen. Wie eine eingesperrte Raubkatze war er herumgeschlichen und hatte jeden in der Luft zerfetzt, der es wagte, ihn auch nur schief anzusehen. Momo hatte den Fehler gemacht. Ein einziges Mal. Danach war der Spezialist für Sprünge drei Tage lang stets in die andere Richtung geflüchtet, wenn er ihn auch nur gesehen hatte. Dann nie wieder. Nur Tezuka und Eiji waren mutig genug gewesen ihn anzusprechen. Doch auch sie waren vorsichtig gewesen, wobei sie doch diejenigen waren, die er neben Ryoma natürlich, nicht wirklich verletzten konnte. Tezuka, weil er sein Kapitän war und so etwas wie eine natürliche Autorität hatte, die ihn unantastbar machte und derjenige der Eiji absichtlich verletzten würde, musste noch geboren werden. Selbst er konnte es nicht. Oder gerade er? Normalerweise machte es ihm nichts aus Andere ohne ihr Wissen in eine bestimmte Richtung zu lenken, wenn er sah, dass es nötig war, aber gegenüber Eiji konnte er das nicht. Er konnte den kleinen Akrobaten einfach nicht belügen oder gar ihn anderwärtig verletzten. Eigentlich mochte er es ja nicht andere anzulügen und das würde er auch nie. Nur war es manchmal einfacher zu sagen, dass es einem gut ging, auch wenn es nicht der Fall war, wenn man in Ruhe gelassen werden wollte. So wie jetzt. Aber warum fühlte er sich so leer? Er fühlte sich unvollständig. Ausgebrannt. Dabei wusste er doch genau, dass er Ryoma morgen wieder sehen würde. Es gab also keinen Grund traurig zu sein oder zu zweifeln. Doch die Nacht würde lang werden. Sehr lang. Fuji sah hinauf in den mit Sternen bedeckten Himmel und stellte fest, dass es bereits vollkommen finster geworden war. Auch die Letzten waren schon gegangen und er saß alleine auf der Mauer vor dem verlassnen Gelände. Hatte er solange hier gesessen? Der Tensai stand auf und schüttelte sich kurz, um die Müdigkeit von seinem Körper zu verbannen. Langsam ergriff er seine Tasche mit den Tennisschlägern, warf sie sich über die Schulter und setzte sich in Bewegung. Alleine wanderte er durch die Straßen und begegnete keiner Menschenseele. Die Häuser waren erleuchtet und ab und zu erklang aus einem Garten ein fröhliches Lachen. Fleischgeruch lag in der Luft. Das Wetter war ideal zum Grillen. Doch das alles interessierte ihn nicht. Mit Bedacht setzte er einen Fuß vor den Anderen, wanderte auf dem Bürgersteig entlang wie eine verlassene Seele. Selbst im Licht der Laternen wirkte er wie ein Schatten, der nur kurz in Erscheinung trat, ehe er dann wieder mit den Schatten der Häuser verschmolz. Die Hauptstraßen meidend, wo lauter überfüllte Cafes und noch geöffnete Bars sich befanden, machte Fuji sich auf den Heimweg. Ihm war jetzt nicht nach Gesellschaft. Wie gerne wäre er jetzt mit Ryoma zu sich nach Hause gelaufen. Es war ja sowieso keiner zu Hause. Seine Eltern interessierten sich nicht für das Leben ihrer Kinder und andersherum genauso wenig. Seine Schwester hatte jemanden kennen gelernt und würde sicher bald ihre eigene Familie gründen. Normalerweise wäre er jetzt mit Yuuta allein gewesen, doch was kümmerte es ihn, was Yuuta in seiner Freizeit machte? Er wollte seinen kleinen Bruder nicht bedrängen. Schon vor langer Zeit hatte Yuuta ihm klar gemacht, dass er sein eignes Leben führen wollte. Deswegen vertraute er seinem Otouto genug um zu wissen, dass dieser keinen Unsinn anstellen würde. Doch er wusste nicht genau inwiefern Mizuki sich zurückhalten konnte keinen Unsinn anzustellen. Grummelnd zog Fuji ärgerlich die Augenbrauen zusammen. Der Gesichtausdruck war schon fast wieder zum Fürchten. Das war eine der wenigen Male, wo sich Yuuta gegen ihn durchgesetzt hatte. Er hatte ihn dazu gebracht Mizuki zu tolerieren. Akzeptieren tat er den schwarzhaarigen Manager noch lange nicht, aber wenn Yuuta meinte, dies wäre der Richtige für ihn… Dann konnte er nichts dagegen machen. Aber gewarnt hatte er Mizuki. Und diese Warnung würde der auch sicherlich nicht zu schnell vergessen. Als er zu Hause ankam, die Stille ihn empfing und er ins Stockdustere blickte, spürte Fuji wie ihm eine Träne über die Wange rollte. Schnell wischte er sich sie weg. Er wollte nicht weinen. Es gab doch keinen Grund dazu. Außer das Ryoma nicht da war. Dieser blöde Echizen. Nicht Ryoma, sondern der Herr Vater. Er hatte Ryoma aus irgendeinem nichtigen Grund vom Platz abgeholt und war mit ihm nach Hause gefahren. Dabei hatte er…, dabei hatten sich sie beide so darauf gefreut heute Nacht zusammen einschlafen zu können. Ihre Einsamkeit überbrücken. Denn sie beide waren einsam. In gewisser Weise. Zwar hatte er Freunde, doch diese konnten ihn nur schwer verstehen. Wie sollte man auch wenn man so ein Genie war, wie er. Er ließ sich nun mal nicht in die Karten sehen. Er wollte nicht. Und Ryoma? Soweit er wusste, hatte Ryoma seine Zeit in den USA damit verbracht Tennis mit seinem Vater zu spielen. Denn in den Schulen dort gab es keine Tennisclubs, so wie hier. Er hatte also nie wirklich Freunde gehabt. Und alle anderen hatten ihn beneidet, weil er vier Mal die Juniorenmeisterschaften gewonnen hatte. Deswegen hatte Echizen immer noch Schwierigkeiten über seine Gefühle zu reden. Doch das war es, was sie letztendlich verband, dachte Fuji, als er in sein Zimmer kam und seine Sachen abstellte. Müde, ausgebrannt und deprimiert warf er sich auf das Bett und blieb liegen. Am liebsten würde er jetzt bis morgen früh so liegen bleiben und seiner Sehnsucht frönen. Doch ein Blick auf seine Kakteen ließ ihn seufzend wieder aufstehen. Außerdem hatte er noch nichts gegessen. Anderswo steigt Ryoma gerade aus der riesigen Badewanne und ließ das Wasser ablaufen. Neben baden gab es nur wenige Dinge, die diesem Genuss das Wasser reichen konnten. Er griff an die Hand und holte sich ein frisches Handtuch aus dem Regal. Mit Freude bemerkte er, dass es das Handtuch war, dass Fuji ihm einst geschenkt hatte, nachdem er es aus Versehen einmal mit eingesteckt hatte. Er wickelte sich darin ein und versank fast darin. Denn das Handtuch war riesig. Er konnte es sich über die Schulter legen und dennoch reichte es fast bis zum Boden. Wollig kuschelte er sich darin ein. Als er sich abtrocknete stellte er sich vor, wie Fuji jetzt hinter ihm stehen und ihn den Rücken abrubbeln würde. Er würde sich hinter ihn setzten oder stellen, je nach dem, die Arme um ihn schlingen und ihn wärmen. Ein trauriger Gesichtsausdruck überkam sein Gesicht. Warum musste sein Vater ihn auch abholen? Er war doch normalerweise auch nicht so. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn er mit Fuji hätte nach Hause gehen können. Er vermisste ihn doch so sehr. Er hatte nie eine Person gehabt nach der er sich so sehr sehnte, wie nach Fuji. Als er nach Japan gekommen war, hatte er nicht gedacht, dass sich sein Leben so schnell ändern könnte. Am Anfang hatte er noch versucht seine neuen Teammitglieder auf Distanz zu halten, doch das war ihm nicht gelungen. Es war neu für ihn gewesen jemanden zu haben, der ihn einfach so mochte, doch ehe er irgendwelche Bedenken entwickeln konnte, hatten ihn Kikumaru-senpai und Momo längst in ihre Herzen geschlossen. Seit dem Tag trug er den Spitznamen ‚Ochibi’. Für Inui war er ein Satz neuer Daten gewesen, die analysiert werden mussten. Oishi mochte ihn sowieso und war stets um ihn besorgt, während Kaidoh ihn zunächst nur zu dulden schien. Ha, falsch gedacht. Auch Kaidoh fand ihn vollkommen in Ordnung, besonders wenn er sich mit ihm verbündete und Momo fertig machte. Denn obwohl die beiden, nun zugegeben, eine recht seltsame Beziehung miteinander führten, war ihre Rivalität erhalten geblieben. Taka-san war froh über jeden der Sushi mochte und schien ihn für sein Talent beim Tennis zu bewundern. Übrig geblieben waren dann also nur noch Tezuka und Fuji. Tezuka hatte ihn wohl von Anfang an interessant gefunden und ihn anschließend darauf getrimmt Seigakus neue Stütze zu werden. Inzwischen behandelte er ihn wie einen kleinen Bruder. Ryoma konnte nicht leugnen, dass Tezuka sein großes Vorbild war. Blieb nur noch Fuji übrig. Fuji war die Person gewesen, die ihn mit seiner Präsenz am meisten verwirrt hatte. Es war seltsam für ihn gewesen eine Person zu treffen, die er nicht lesen konnte. Er konnte nicht sagen, ob Fujis Art Tennis zu spielen eher Angriff oder Verteidigung war. Oder gar wann er ernst spielte und wann nicht. Was Tezuka anging, so wusste Ryoma inzwischen mehr über ihn und dessen Spielweise. Anders, vollkommen anders, war das bei Fuji. Selbst nach den drei Jahren, die sie schon zusammen spielten war er nicht sonderlich viel schlauer geworden. Auch die Tatsache, dass sie zusammen waren, half ihm nicht viel. Sie spielten zwar öfter gegeneinander, weil das Tennis ihr ein und alles war, aber gerade dadurch hatte er begriffen, beziehungsweise begreifen müssen, dass es noch Jahre dauern würde bis er Fuji besiegen könnte. Bis er besser war als Fuji. Aber vielleicht würde er das auch nie. Ryoma hatte sich das mal in einer ruhigen Minute im Bett neben seinem Freund überlegt, als dieser friedlich schlief. Nur bei Fuji würde er es vielleicht dulden, dass dieser immer besser sein würde als er, aber es war zu früh, um das zu sagen. Viel zu früh. Er hatte noch viele Jahre Zeit und bis dahin würde er noch oft gegen Fuji spielen. Sie hatten noch ihr ganzes Leben vor sich. Deswegen wagte er auch nicht daran zu denken, was sein mochte, was passierte, wenn Fuji in circa zwei Jahren Seigaku Senior High verlassen würde und damit seinen Schulabschluss hätte. Langsam kehrte er nun in sein Zimmer zurück, darauf bedacht keinen Laut zu machen und niemandem zu begegnen. Seine Mutter und seine Cousine würden sofort wissen, was los war: weibliche Intuition!, wie sie das immer nannten. Und seinem Vater würde er wahrscheinlich den Hals umdrehen, dafür, dass er jetzt nicht bei Fuji war. Dafür, dass er jetzt alleine war. Ryoma schmiss sich auf das Bett und grapschte sich eine Zeitschrift, die hier irgendwo herum lag. Aus den USA hatte er Etliche davon mitgebracht, denn dort gab es wesentlich mehr Auswahlmöglichkeiten als in Japan. Karupin kam nach einer Weile ins Zimmer geschlichen und ließ sich am Fußende nieder. Er war froh, dass sein Herrchen wieder da war. Dennoch hatte der Kater das Gefühl, dass sein Herrchen nicht lange bleiben würde, denn Ryoma war von einer seltsame Unruhe gepackt worden. Er konnte nicht einmal in Ruhe lesen ohne sich ständig hin und her zu drehen. Komisch. Dabei konnte er doch sonst auch stundenlang in Fujis Schoß sitzen ohne sich zu regen. Da, jetzt war er mit seinen Gedanken schon wieder bei Fuji. Er war ihm offensichtlich hoffnungslos verfallen. Ryoma dachte daran zurück, wie ihm das erste Mal aufgefallen war, dass Fuji ihm etwas bedeutete. Es war ein seltsamer Tag gewesen. Daran konnte er sich noch gut erinnern. Er hatte unendlich viel damit zu tun gehabt, die Bande von noch nicht erwachsenen Kleinkindern, die sich im Allgemeinen auch Mitglieder des Seigaku Tennisclubs nannten, zu bändigen. An dem Tag wollte nichts, aber auch gar nichts klappen. Er hatte es darauf geschoben, dass die Schule erst gerade wieder angefangen hatte und sich alle noch an das neue Jahr gewöhnen mussten. Es war das Jahr gewesen, wo er dann nicht nur ohne Tezuka und den Anderen auskommen musste, sondern auch ohne Momo und Kaidoh. Es hatte ihn sehr geschmerzt plötzlich allein zu sein. Er war derjenige an den sich alle wandten und er war auch derjenige, der alle aus den Schwierigkeiten reiten sollte. Müde hatte er sich am Ende des Tages auf eine Bank gesetzt, als schon alle weg waren. Dann war auf ein Mal Fuji aufgetaucht. Er hatte hinter ihm gestanden und ihn seltsam, aber warm angelächelt. Ryoma war in dem Moment schon fast geschockt gewesen. Er hatte den Älteren fast ein Jahr nicht gesehen und deswegen hatte ihn die Begegnung ehrlich aus der Bahn geworfen. Bis heute sagte Fuji, dass er etwas an der Junior High zu erledigen gehabt hätte, doch Ryoma glaubte schon lange nicht mehr daran, denn als sie sich am Abend nach einem Match wieder trennten( Ryoma konnte sich diese Chance doch nicht entgehen lassen) hatte ihn ein seltsames Gefühl gepackt. Er hatte lange nicht gewusst, was es war. Stetig war es gewachsen, wann immer er sich mit Fuji zum Spielen verabredete. Irgendwann war er halb verrückt geworden. Eine turbulente Zeit war das gewesen, dachte Ryoma, auch wenn es gerade mal ein Jahr her war. Ihm kam es so vor, als wenn es schon Ewigkeiten zurück lag. Wieder drehte er sich auf seinem Bett und schmiss die Zeitschrift in den Raum. Er hatte sowieso in den letzten Minuten nicht mehr hinein gesehen. Krampfhaft versuchte er sich an den Gedanken zu gewöhnen, jetzt schlafen zu gehen, um so schnell wie möglich bei Fuji zu sein, doch es gelang ihm nicht. Nach einer Weile stand er auf und trat ans Fenster. Es war offen und so strömte die kalte Nachtluft hinein. Den Mond betrachtend, fragte sich Ryoma, ob sein Syusuke gerade wohl dasselbe tat. Wie schön wäre es jetzt zusammen am Fenster zu stehen. Warum war Fuji nicht hier? Ryoma schlang die Arme um sich selbst. Er zitterte. Er brauchte Fuji. Seinen Fuji. Fuji war sein. Er gehörte ihm. Nur ihm. Ryoma sah zu dem Foto, dass auf der Fensterbank stand. Darauf waren er und Fuji zu sehen. Eiji hatte es gemacht. Es war ungefähr ein Monat her. Es zeigte sie beide, wie sie unter einem Baum im Schatten lagen und schliefen. Erschöpft vom Training hatten sie sich eigentlich nur einen Moment ausruhen wollen, doch irgendwie war die Sonne so schön warm gewesen, dass er selbst einfach eingeschlafen war. Halb auf der Seite liegend, hatte er Fujis Schoß als Kopfkissen benutzt. Dieser hatte sich gegen den Stamm gelehnt und die Hand um seine Hüfte geschlungen. Es war ein friedliches Bild. Minuten schien er es anzustarren ehe er es in die Hand nahm und sanft darüber strich, als wäre es sein einziger Besitz. Als er es so betrachtete, merkte Ryoma, dass er es nicht konnte. Er konnte nicht bis morgen warten, um Fuji wieder zu sehen. Er wollte, dass Fuji ihn in seinen Armen hielt, so wie heute ganz kurz im Bad. Doch das war ihm nicht genug. Er wollte ihn berühren, ihn festhalten und noch so vieles anderes. Mit einem Ruck stand Ryoma auf und ließ sich von der Fensterbank gleiten, auf der er bis eben gesessen hatte. Er wechselte seine Kleidung von den einfachen Boxershorts in sein Trainingsoutfit. Das schwarze Shirt und die Trainingsanzüge von Seigaku ergänzten sich perfekt. Als nächstes Griff er zu seiner Tasche mit den Schlägern und packte das nötigste für morgen ein. Er würde gleich mit Fuji zum Training gehen, auch wenn er offiziell noch nicht in der Schule war, doch er hatte schon im letzten Jahr in der Senior High trainieren dürfen. Es würde also keinen stören, wenn er sich auch in den Sommerferien ihnen anschloss. Dazu nahm er noch den Wechselanzug mit und einige normale Kleidung zum Wechseln. So schnell würde er nicht wieder nach Hause kommen. Vielleicht hatte sein Vater ihn auch nur ein letztes Mal sehen wollen, bevor er die nächsten Wochen zu Fuji und auf den Tennisplatz verschwand. Leise lächelte Ryoma. Ja, dass was es wohl gewesen. Sein Vater kannte ihn wohl besser, als er glaubte. Nach außen hin tat er immer so, als würde sein Vater ihm nichts bedeuten und auch andersherum geschah das so. Doch in Wirklichkeit liebte Ryoma seinen Vater sehr. Für sein Verständnis. Für sein Verständnis für die Liebe zum Tennis. Lautlos schlich sich Ryoma die Treppe herunter. Die Tasche mit den Schlägern und dem anderen Zeugs hatte er sich um die Schulter gehängt, wie sonst auch. Gerade als er das Haus verlassen wollte, fiel ihm noch etwas ein und kehrte in die Küche zurück. Er grapschte sich einen Stift und kritzelte eine kurze Nachricht auf ein Stück Papier, dass er auch den Küchentisch legte. Nakano würde den Brief morgen früh finden. Damit zog er sich die Schuhe an und verließ das Haus. Eine weitere Jacke brauchte er nicht, denn es war warm genug. Zum ersten Mal seit Wochen war er dankbar für die Hitze, die das Training fast unmöglich machte, zumindest stark verkürzte, und Fuji so sehr leiden ließ. Der Arme war in letzter Zeit nicht ganz er selbst. Seit Anfang Mai war es in etwa so heiß und die Hitze schien nicht abnehmen zu wollen. Dafür nahm aber Fujis Gelassenheit ab. Nicht das andere das sehr bemerkt hätten, doch er sah es wohl. Fuji war manchmal zerstreut, verwirrt. Etwas das eigentlich nicht seinem Charakter entsprach, dachte Ryoma, als er im schnellen Gang die Straße hinunter lief. Aber für ihn selbst hatte es den Vorteil, dass er auch mal Fujis schwache Seite sah. Auch wenn er sein Freund war, so bedeutete das nicht automatisch, dass Fuji sich ihm vollständig öffnete. Nicht einmal ihm. Er war zwar näher dran, als irgendjemand sonst, aber den wahren Fuji kannte er auch noch nicht vollständig. Er wollte nicht sagen, dass sein Freund ihn belog, dass würde Fuji nie tun, aber er wusste, wie Fuji tickte. Er war die Reinkarnation der Manipulation. Er meinte es nicht böse, das gewiss nicht, aber wenn man so oft gelangweilt war, wie Fuji, dann war es in Ordnung sich manchmal ein wenig Vergnügung zu verschaffen. Er wurde, den Göttern sei dank, zu besonderen Anlässen als Opfer ausgesucht. Ryoma lief weiter die mäßig beleuchtete Straße hinunter. Fast wünschte er sich er, hätte sein Fahrrad benutzt, aber wer wusste, ob das nicht schon längst eingerostet war, so selten wie er es benutzte. Er war nur als Schatten wahrzunehmen, der die Straßen entlang huschte und wenn ihn jemand gesehen hätte, so hätte man vermutet es wäre ein Einbrecher auf der Flucht. Immer schneller wurden seine Schritte bis Ryoma tatsächlich rannte. Er konnte nicht mehr stoppen, würde erst anhalten, wenn er bei Fuji war. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er vor dem Haus stand, in dem sein Liebster wohnte. Für einen kurzen Moment zögerte Ryoma. War es wirklich in Ordnung, wenn er jetzt klingelte? Wer weiß, wen er aufwecken würde. Fujis Eltern wollte er nicht begegnen, doch soweit er Fuji verstanden hatte, waren diese sowieso nie zu Hause. Vor allem nicht, wenn ihre Kinder Ferien hatten und demnach ständig zu Hause waren. Von Yuuta wusste er, dass er heute nach dem Spiel mit Mizuki mitgegangen war und Fujis Blick zu Folge, war er darüber nicht gerade begeistert gewesen. In solchen Fällen hieß es dann immer: Mund halten. Und in seinem Fall speziell dann auch noch: Mund halten, Fuji küssen. Oh, wie oft hatte er Momo dadurch das Leben gerettet, denn Fuji hatte die Angewohnheit alles zu vergessen, wenn er mit Ryoma beschäftigt war. Gut, alles vergaß er nicht, dann hätte Ryoma ein schönes Leben gehabt, aber so konnte man zumindest Fujis Gemüt besänftigen. Was leider auch bedeutete, dass er immer als Erstes Fuji zum Fraß vorgeworfen wurde, wenn dieser, ausnahmsweise Mal, schlechte Laune hatte. Danach durfte man Ryoma aber nicht mehr unter die Augen treten, denn je schlechter Fuji gelaunt war, desto mehr musste Ryoma sich anstrengen um ihn wieder gnädig zu stimmen. Nicht sehr einfach, sein Leben. Zweifelnd sah er auf das dunkle Haus. Sollte er wirklich? Doch da entdeckte er, dass in der Küche noch Licht brannte. Sein Herz machte einen kleinen Freudensprung. Mit schnellen Schritten lief er zum Küchenfenster und konnte tatsächlich eine Person ausmachen, die in der Küche herumwerkelte. Das musste Fuji sein, Yumiko war viel zu vernünftig um so spät nachts noch herumzuwandern. Doch wie sollte er auf sich aufmerksam machen? Wenn er mit einem Ball gegen die Scheibe schlug, musste er fürchten, dass diese zu Bruch ging. Dann erblickte er den Baum, der sich neben dem Fenster in die Höhe reckte. Wenn er daran hochkletterte und von dort aus...Ryoma dachte den Gedanken gar nicht zu Ende, sondern machte sich gleich daran seine wahnsinnige Idee in die Tat umzusetzen. Immer noch mit der Tennistasche auf dem Rücken. Fuji kaute missmutig auf seinem Sushi herum, dass er im Kühlschrank gefunden hatte. Er hatte extra viel Wasabi hinzugefügt um sich aufzuheitern, bei jedem normalen Menschen wären jetzt die Geschmacksnerven für immer taub gewesen, doch wie normal war schon Fuji?! Aber irgendwie schmeckte es fad. Er hatte den Kopf in die rechte Hand gestützt und blätterte in einer Zeitschrift. Obwohl er aufmerksam zu lesen schien, konnte er nicht wirklich sagen, was darin stand, denn seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Er wusste nur, dass es eine englische Zeitschrift aus den USA war, die Ryoma mitgebracht hatte. Ryoma. Fuji seufzte. Normalerweise war die englische Sprache für ihn kein Problem, aber heute schien er die Buchstaben nicht zu Wörtern zusammenfassen zu können. Er fuhr aus seiner Trance, als es plötzlich klopfte. Verwundert sah er sich um. Die Tür zur Küche war offen, da stammte es also nicht her. Ungläubig drehte er seinen Kopf zum Fenster und sprang im nächsten Moment ruckartig auf. Der Stuhl fiel scheppernd zu Boden. Fuji stürmte zum Fenster und legte seine Hände auf die Scheibe. Genau da, wo Ryomas Hände lagen. Dieser hockte auf dem Fenstersims, der gerade breit genug war, sodass Ryoma sich hinhocken konnte. Dennoch musste es sehr ungemütlich dort draußen sein. „Ryoma, was machst du da draußen?“ „Ist doch egal“, erklang es dumpf von draußen durch die Scheibe, „Lass mich rein!“ Und Fuji beeilte sich die Sachen, die innen vor dem Fenster standen, beiseite zu räumen, da er trotz aller Wiedersehensfreude nicht wollte, dass seine geliebten Kakteen zu Schaden kamen. Es dauerte eine ganze Weile bis es so weit war und zum ersten Mal in seinem Leben verfluchte Fuji seine Leidenschaft für Kakteen. Er öffnete das Fenster und die leicht kühle Nachtluft strömte herein. Ryoma, der nicht damit gerechnet hatte und das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte, stürzte vorne über, als sein Halt verschwand. Fuji reagierte sekundenschnell. Er trat vor, setzte einen Fuß nach hinten, stabilisierte seinen Stand und schlang seine Arme um den fallenden Körper Ryomas. Dieser war froh in Fujis Armen gelandet zu sein, hing aber noch halb aus dem Fenster. Während er Fuji zur Begrüßung küsste, zog er hinten vorsichtig einen Fuß nach dem Anderen ins Zimmer und hielt sich dabei an Fujis Schultern fest. Mit einem Arm griff er nach hinten, um das Fenster wieder zu zudrücken, als er den Rahmen jedoch nicht richtig zu greifen bekam, langte Fuji an Ryoma vorbei und half ihm, indem er seine Hand auf die des Jüngeren legte und sie so führte. Nachdem das Fenster endlich geschlossen war, wechselte Ryoma aus der Hocke in eine bequemere Position. Als er saß, ließ er seine Beine rechts und links herunterbaumeln, rutsche dabei so weit wie möglich an Fuji heran. „Ryoma“, flüsterte Fuji glücklich und zog diesen in eine Umarmung. Er sollte eigentlich fragen, was Ryoma hier machte, aber er kannte ja die Antwort. Nur wäre er nicht so verrückt und stur wie Ryoma gewesen ihre Sehnsucht ganz einfach zu überbrücken. „Wollte dich sehen. Hab’s zu Hause ohne dich nicht ausgehalten. Konnte nicht schlafen“, nuschelte Ryoma in Fujis Nacken. Er würde Fuji jetzt gerne noch einmal leidenschaftlich küssen, doch auf einmal schien ihn die Müdigkeit zu überrumpeln. Schlaff hing er in Fujis Armen. „Ryoma“ Fuji drückte seinen Koi leicht von sich weg und streichelte dessen Wange. Dann legte er seine Stirn an die des Anderen. Leise lauschte er Ryomas Atem, der sich langsam wieder beruhigte. War sein Kleiner so schnell gerannt? Ohne es wirklich wahrzunehmen, driftete Ryoma immer mehr ab. Er merkte nicht wie Fuji seine Arme unter ihn schob und ihn hochhob. Er war müde und er konnte dankbar sein, dass Fuji viel Kraft besaß, die es ihm ermöglichte den Kleinen in sein Zimmer zu tragen und ihn vorsichtig auf dem Bett abzulegen. Schnell zog er Ryoma den Trainingsanzug aus und entledigte sich selbst seiner Kleidung ehe er dann mit Boxershorts ins Bett stieg und die Decke über sie streifte. Ryoma rutschte sofort dichter an Fuji und kuschelte sich an ihn. Jetzt konnte er sicher sein, dass er ruhig schlafen würde. Er war nicht mehr allein. Sweet Valentine --------------- Titel: Hot Games Kommentar: Es gibt Leute, die den Valentinstag nicht mögen. Ryoma ist einer von ihnen. Schließlich hat er mit Liebe doch nichts an der Kappe, oder? mangacrack xXx ::Kapitel - Sweet Valentine:: Als Ryoma am Morgen aufwachte, wusste er, dass der Tag lang werden würde. Beim Aufstehen verhedderte er sich in der Bettdecke und fiel mit einem lauten Plumbs aus dem Bett. Während er auf der Erde lag, sein Gesicht von Karupin abgeschlabbert wurde und er mit den Fingern einen kleinen Rhythmus trommelte, verfluchte er den Menschen, der den Valentinstag erschaffen hatte. Sein Schicksal bedauernd stand er auf und zog sich seine Schuluniform an. Er schulterte seine Tennistasche und lief nach unten in Küche, um seine übliche Ration Milch zu trinken, die ihm Inui verordnet hatte. Doch als er unten ankam, sprang das Grauen schon fast aus seinem Gesicht. Auf dem Küchentisch lagen, sorgfältig aufgetürmt und mit Kärtchen versehen, viele rosa Herzen mit Schleife drum herum. Es waren schon fast zehn Stück und sein Vater stand davor, untersuchte sie sorgfältig. Ryoma wusste nicht worüber er sich mehr ärgern sollte, über die Neugierde seines Vaters oder über die Mädchen, die es wagten, ihm diese Herzen in den Briefkasten zu werfen. Mit scheinbar regungsloser Miene setzte er sich auf seinen Stuhl und räumte dabei die Schokolade auf den Boden. Warum musste es diesen Tag überhaupt geben? Mädchen beschäftigten sich wochenlang damit Schokolade zu kochen, zu machen und zu verpacken, nur um sie dann ihrem Schwarm zu geben. All die schöne Zeit, die dabei verplempert wurde. Die könnte man so schön nutzen, um Tennis zu spielen, aber was verstand schon ein Mädchen? In dem Moment kam seine Mutter ins Zimmer und lächelte ihn freundlich an. „Na, Ryoma? Wirst du heute wieder viel Schokolade bekommen?“ Ryoma grummelte in seine Milch. „Aber sicher, ist ja mein Sohn! Nicht wahr Ryoma?“, rief sein Vater dazwischen und hatte ein anzügliches Grinsen auf dem Gesicht. „Erwartest du Schokolade von deiner großen Liebe?“ „Tou-san no Baka“, entwich es Ryoma. Musste sein Vater das ansprechen? Seit Monaten wurde er damit genervt, dass Ryoma scheinbar kein Interesse an Mädchen hätte. Etwas, dass ein Vater ungemein störte, da er wollte, das Ryoma erwachsen wurde. Zum Glück weiß er nichts von Fuji, dachte sich Ryoma als er ein wenig später das Haus verließ. Wer weiß, was passieren würde, wenn er es erfuhr. Es war nicht die Tatsache, dass sein Vater vielleicht etwas gegen seine Beziehung hätte oder dass Fuji ein Junge war, die ihn schweigen ließ und er nicht sagte, dass er schon seit geraumer Zeit mit Fuji zusammen war. Nein, es war eher die Angst vor den Sextipps, die er dann kriegen würde. Und er würde sie kriegen, dafür kannte er seinen Vater zu gut. Schließlich war er schon im zarten Alter von acht Jahren aufgeklärt worden, nachdem er zufällig eines der Pornohefte im Zimmer seines Vaters entdeckt hatte. Das erklärte zwar nicht seine Furcht vor dem Valentinstag, aber es zeigte mal wieder, wie gestört sein Leben doch war. Ryoma lief schon mit Entsetzten die Straßen entlang. Überall sprangen ihm Herzchen, rosa Schleifen und Schokolade entgegen. Jedes Schaufenster war in rosa ausgekleidet. Auch in dem Tennisshop, an dem er wie jeden Morgen vorbei kam, schien es heute nur rosa zu geben. Rosa Schläger, rosa Schweißbänder und sogar rosa Klebeband für Griff. Ryoma glaubte, dass sein Ende gekommen war. Konnte es noch schlimmer kommen? Ja, es konnte, wie er wusste. Er war ja noch nicht mal in der Schule. Trotzdem hörte er, wie von hinten sich eine Horde weiblicher Monster näherte. „RYOMA-SAMA! NIMM MEINE SCHOKOLADE!“ Tomoko vorne weg. „A-ano, R-ryoma-kun. Ich möchte ... “ Sakuno wurde wohl von dem Pulk mitgerissen und war zu schwach, um sich zu befreien. Normalerweise wäre es ihr viel zu peinlich gewesen, ihm in der Öffentlichkeit die Schokolade zu geben. Sie wäre noch röter als sonst geworden, hätte stundenlang kein Wort herausgebracht und hätte ihm schlussendlich irgendwie dann doch das Herz überreicht. Schnallte sie es eigentlich nicht? „ECHIZEN-SENPAI!!!!!!!!“ Die restlichen Mädchen, die er nicht kannte. Er drehte sich vorsichtig um. Alles was er sah, war eine riesige Staubwolke und lauter rosa Herzen, die schon auf ihn zugeflogen kamen. Lernten sie es denn nicht? Er war mit Fuji zusammen! Doch Ryoma befürchtete, das ihm das hier jetzt nichts nützten würde. Nicht heute. Nicht am Valentinstag. Seigakus Pillar of Support nahm die Beine in die Hand und flüchtete. Er rannte um einige Ecken, lief durch unzählige Kleinstraßen und hatte wirklich Probleme, die Mädchen – Entschuldigung: Monster – abzuschütteln. Letztendlich schaffte er es dann doch noch sich in einer kleinen Gasse zu verstecken. Doch der, der ihm seine Haut rettete, war Momo. Beziehungsweise Momo und Kaidoh. Noch nie war er so froh gewesen, die Zwei zu sehen. Sie nahmen ihn freundlicherweise in die Mitte und liefen zur Schule. So war geschützt vor allen weiblichen Wesen, denn Momo und Kaidoh waren heute nicht sonderlich gut drauf. Momo, weil er von Kaidoh noch keine Schokolade bekommen hatte und Kaidoh, weil er nicht wusste, wie er seinem Freund die Schokolade überreichen sollte. Am Schultor trennten sich dann ihre Wege. Und Ryoma war wieder auf sich allein gestellt. „Pass auf dich auf, Kunimitsu! Diese Biester sind gefährlich, besonders am Valentinstag.“ „Keine Sorge, Keigo. Ich werde mit ihnen fertig.“ Ryoma starrte die Szene, die sich ihm bot, ungläubig an. Atobe hatte Tezuka scheinbar mit dem Auto zu Schule gefahren, drückte ihm just in diesem Moment einen Kuss auf die Wange und sagte ihm, er solle vorsichtig sein, da Valentinstag war. Irgendetwas stimmte hier nicht. Definitiv nicht. Tezuka würde sich NIE, unter keinen Umständen von Atobe zur Schule fahren lassen. Und Atobe würde in der Öffentlichkeit niemals einen derartigen eifersüchtigen Ausdruck auf dem Gesicht haben. Mal abgesehen von dem Wangenkuss. Waren die jetzt alle krank? Als Tezuka sich daran machte den Schulhof zu überqueren, gesellte sich Ryoma dazu, direkt hinter seinen Buchou, um in dessen Schatten Schutz zu finden. Freudig bemerkte er, dass sich die Mädchen sich nicht an den Kapitän der Tennismannschaft herantrauten. Also war auch an einem solchen Tag auf die Autorität Tezukas verlass. Kami sei dank. Kurz vor seinem Klassenzimmer trennten sich dann ihre Wege und als Tezuka hinter der nächsten Ecke verschwunden war, fiel ihm siedendheiß ein, dass eigentlich noch sein Buch im Spind war. Für einen Moment wog Ryoma ab, eine Rüge vom Lehrer kassieren oder noch einmal durch die Gänge, wo sämtliche Mädchen tuschelten und erröteten, wenn er auch nur vorbei lief. Er entschied sich für die angenehmere Variante und betrat das Klassenzimmer. Ohne Buch. Normalerweise machte es ihm nichts aus stets von ein paar Mädchen begleitet zu werden. Er hatte sich daran gewöhnen müssen, als der 9. Jahrgang Seigaku Junior High verließ und die ganzen Tezuka, Fuji und Eiji Fans sich ein neues Opfer suchten mussten. Also ihn. Auch Momo und Kaidoh waren belagert worden, doch die hatten sich ja nach einem Jahr aus dem Staub gemacht und waren – ehrlich gesagt – heilfroh gewesen, dass Ryoma mehr Aufmerksamkeit bekam als sie. Doch heute waren ihm die Frauen unheimlich. Jetzt, da er die Seigaku Senior High besuchte, schienen die weiblichen Wesen mit der Zeit noch verrückter geworden zu sein als vorher. Er wusste, dass es Mädchen gab, die verschiednen Jungen mehrere Herzen schenkten. Krank. Einfach nur krank war das doch! Falsch, korrigierte er sich als er das Klassenzimmer betrat und seinen Platz entdeckte. Das hier war krank. Sie hatten seinen Stuhl mit einem Sitzpolster belegt, rosa- selbstverständlich, Schleifen um die Beine gebunden und einen riesigen rosa Luftballon in Herzform an die Stuhllehne gebunden, auf dem ‚Ryoma-sama’ geschrieben stand. Voller Horror starrte er auf all das Rosa. Wie er diese Farbe doch hasste. Gab es nichts anderes? Konnte die Valentinstag Farbe nicht schwarz sein? Oder quietschgelb, das würde er ja noch ertragen. Um genau zu sein, mochte er die Farbe, denn schließlich war ein Tennisball auch gelb. Oder? Seufzend setzte er sich auf seinen Platz, entfernte die Schleifen und das Polster, ließ den Luftballon zum Fenster hinaus fliegen und schob den Berg von Schokoherzen in die große Plastiktüte, die er mitgebracht hatte. Sie war erst halbvoll, aber im Laufe des Tages würde sich sicher noch einiges ansammeln. Am Schluss würde er die Tüte dann ins Clubhaus bringen, so wie alle Regulars von Seigaku. Es war eine Tradition, die eigentlich daraus entstanden war, dass sie angefangen hatten untereinander die Schokoladensorten zu tauschen, nachdem der Valentinstag vorbei war. Momo mochte kein Marzipan, Kaidoh keine Nüsse, Inui war allergisch auf Nugat, Eiji bekam immer bittere Schokolade, die er überhaupt nicht mochte und er selbst hatte immer zuviel. Heute Abend würden sie einfach zwei Runden weniger rennen und dafür Schokolade sortieren. So bekam jeder am Ende das, was er haben wollte. Bis auf Fuji, denn Wasabi Schokolade hatte er bisher noch nicht gesehen. Die weiteren Stunden verliefen so, wie Ryoma es sich gedacht hatte: Rosa. Selbst die Lehrer schienen von dem ganzen Kitsch angetan zu sein und duldeten das Gekicher und Getuschel in den Stunden. Auch machte es nichts aus, dass er ständig zu spät kam, weil die Mädchen ihm die Schokolade unbedingt einzeln geben wollten. Konnten die nicht sammeln und ihm irgendwann einen großen Korb überreichen, wenn sie ihm schon Schokolade schenken mussten? Das wäre weitaus praktischer. Doch Schokolade war nicht alles, was Ryoma heute in dem Wahnsinn trieb. Ständig tauchten irgendwo Rosen auf, an denen man sich stach. Horio zum Beispiel hatte sich aus Versehen auf einen Rosenstrauch gesetzt, der auf einem Stuhl lag und für Tezuka gedacht gewesen war. Nicht nur, dass jetzt im Krankenzimmer war und ihm die Stacheln aus dem Hintern gezogen wurden, er hatte auch von den Mädchen eins oben drauf bekommen, da der Strauß jetzt unbrauchbar war. Am Ende war die Aufregung umsonst, denn als die Mädchen den neu gekauften Strauß überreichen wollten, bekamen sie leider mit wie Tezuka die Blumen in die nächste Tonne schmiss. Sie konnten ja nicht ahnen, dass er allergisch gegen Rosen war. Was genauso nervend war, waren die Liebesengel, die überall an den Wänden klebten und von der Decke hingen. Doch das war nichts im Hinblick auf den Schwall von Liebesbriefen, die er erhielt. Er hatte eigentlich nur zu seinem Spind gehen und das vergessene Buch holen wollen. Dumm nur, dass er sich seinen Weg dahin erst einmal freikämpfen musste. Scheinbar war sein Spind eine Art Sammelstelle für Liebesbriefe geworden. In den Schlitzen war schon lange kein Platz mehr, deswegen wurden die Übrigen auf dem Boden gestapelt. Dumme Gänse! Wussten sie nicht, dass diese Briefe nie geöffnet wurden? Denn auch diese kamen in eine Plastiktüte und wanderten ins Clubhaus. Das Lagerfeuer heute Abend würde schön werden. Auch irgendwas Verrücktes, dass aus dem Valentinstagswahn entstanden war. Alle Liebesbriefe wurden am Abend beim Schokoladeessen via Lagerfeuer vernichtet. An normalen Tagen wanderten sie nur in den Papierkorb und Ryoma kümmerte sich schon lange nicht mehr darum, ob dabei irgendwelche Gefühle verletzt wurden. Er hatte nie irgendjemandem Hoffnungen gemacht. Fuji hatte sich einfach genommen, was er wollte. Doch das war etwas anderes. Zwischen Fuji – seinem Fuji Syusuke – und diesen schrecklichen, weiblichen Wesen lagen Unterschiede, die man einfach nicht mit einander vergleichen konnte. Das war als wenn Sakuno gegen Atobe spielen müsste und auch noch hoffte haushoch zu gewinnen. Ryoma sah auf die Schuluhr. Er hatte jetzt eine ganze Stunde frei bevor das Training begann. Dann war er hoffentlich endlich sicher. Sicher vor diesem Rosa. Die Bälle waren gelb, die Jacken weiß-blau und die Hosen schwarz. Nix rosa. Deprimiert suchte er sich einen Platz, wo er vor den gackernden Gänsen sicher war. Das war heute nur der Umkleideraum der Stammspieler, der Tennismannschaft. Niemand Unbefugtes würde sich dort hinein wagen, solange Tezuka hier Kapitän war. Den armen Balljungen, der sich vor einem Monat hierher mal verirrt hatte und von Tezuka dabei leider erwischt worden war, hatte er nie wieder gesehen. Nun der Frischling hatte aber auch Pech gehabt, ausgerechnet Tezuka und Atobe in einer sehr zweideutigen Situation zu erwischen. Er konnte nur von Glück zu sagen, dass er Atobe nicht als Kapitän von Hyotei erkannt hatte. Etwas fertig von den Ereignissen des bisherigen Tages zog er sich um und ließ sich dann auf der Bank im Raum nieder. Irgendetwas fehlte ihm. Er konnte es nicht greifen, dennoch verspürte er Sehnsucht. War es vielleicht, weil er Fuji den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte? Normalerweise wartete der doch immer schon am Schultor auf ihn. Warum dann heute nicht? War Fuji böse auf ihn, weil er selbst nicht begeistert über den Valentinstag gewesen war? Ryoma zog die Beine an und stütze seine Arme darauf. Seinen Kopf vergrub er in seinen Händen und machte sich ganz klein. Er sah auf die große Tüte von Schokolade, die er erhalten hatte. So viele Leute versuchten ihm damit zu sagen, wie sehr sie ihn liebten. All das konnten sie sich seinetwegen auch sparen, doch warum musste ausgerechnet die Person, von der er Schokolade akzeptieren würde, sich ihm heute nicht ein einziges Mal zeigen. Denn Ryoma gab zu, ja er wollte Schokolade! Er wollte Schokolade von Fuji! Auch wenn er das nie zugeben würde. Ryoma wandte den Kopf nicht zur Tür, als diese quietschend aufging. Ein kleiner Hoffungsschimmer glomm auf, dass es vielleicht Fuji sein könnte, aber dem war leider nicht so. „Nya, Ochibi!“ Eiji Kikumaru! Ryoma drehte seinen Kopf jetzt doch und musste aufpassen nicht von der Glückseligkeit erschlagen so werden, die der Ältere ausstrahlte. Nach kurzer Zeit sah er auch den Grund dafür. Es war das Schokoherz an seiner Brust, das ihn wohl so glücklich machte. Auf der Karte prunkte ein großes ‚von Oishi’. Kein Wunder also, dass Eiji der Sonnenschein persönlich war. Deprimiert verkroch er sich wieder. Es kümmerte ihn nicht wirklich, dass eine ganze Weile von Eiji nichts zu hören war, der einfach nur dastand und mit einem ernsten Gesichtsausdruck auf Ryoma herunter sah. Das Verhalten des Jüngsten sagte schon viel. Ein Anderer hätte vielleicht geglaubt, dass Echizen einfach nur genervt wäre, doch wenn man Ryoma lange genug kannte, dann lernte man durch sein kühles Verhalten zu sehen. Und im Moment sah Ryoma so aus, als hätte er einen Tränenausbruch. Zwar weinte er nicht wirklich, aber Eiji konnte sich vorstellen wie Ryoma sich fühlen mochte. Leise schlich er heraus, ohne das Ryoma etwas merkte. Vor der Tür grinste er Fuji an, der gewartete hatte, da Kikumaru für ihn die Lage checken sollte. Eiji hob einen Daumen in die Höhe und grinste. „Der perfekte Moment!“, wisperte er seinem besten Freund im Vorbeigehen zu. Fuji lächelte dankbar und betrat dann den Raum. Eigentlich war er ja nicht feige, doch er war sich nicht ganz sicher gewesen, ob Ryoma wirklich dort drin war. Er hatte ihn den ganzen Tag gesucht, doch scheinbar hatte sich Ryoma während der Pausen irgendwo verkrochen, um den ganzen Mädchen auszuweichen. Er wusste einfach nicht wie man mit ihnen umgehen sollte. Normalweise brauchte er für so etwas nur ein freundliches Lächeln und die lieben Damen der Schöpfung waren bereit ihm alle seine Wünsche zu erfüllen, doch scheinbar war das an Valentinstag anders. Sie hatten ihm heute die Schokoherzen unbedingt einzeln überreichen und ein Lächeln erhalten wollen. Jedes Mal wenn er sich Ryoma auch nur genähert hatte, in der Hoffnung eine ruhige Minute zu bekommen, um diesen sein Geschenk zu überreichen, war eine Schar von Mädchen auf ihn zugestürmt und hatte ihn aufgehalten. Das hatte man davon, wenn man so beliebt war. Grauenhaft war das. Und heute schienen sie sogar immun gegen seinen Blick zu sein, der sonst alle lebenden Wesen in die Flucht schlug. Leise seufzte er. Dann trat er in den Raum hinein und setzte sich neben Ryoma auf die Bank. Der reagierte im ersten Moment gar nicht, sondern war viel zu sehr in seinen Gedanken versunken. Erst als Fuji dichter an ihn heran rückte und einen Arm um ihn legte, nahm er den Tensai wahr, sah ihn jedoch nicht an. „Fuji-senpai“ Für einen Moment fiel Ryoma in seine alte Gewohnheit zurück seinen Freund mit Senpai anzureden. Jedoch deutete Fuji das anders. „Bist du sauer, Ryoma?“ Ryoma schwieg. Er wusste nicht genau, ob er sauer war. Sie hatten sich auf nichts geeinigt, was den Valentinstag betraf. Nur, dass Fuji seine Schokolade am St. White bekommen würde und er seine eben am Valentinstag. Doch letztes Jahr war er so sehr davon genervt gewesen, von allen Seiten mit Schokolade beschmissen zu werden, dass ein normaler Mensch angenommen hätte, dass er ihm nächste Jahr keine haben wollte. Teilweise wollte Ryoma das auch noch, aber irgendwie... „Glaubst du echt, ich würde dir heute unter die Augen treten und kein Geschenk für dich haben?“ Ryoma fuhr herum und sah Fuji zum ersten Mal an. Dieser hatte seine Augen geöffnet und das blau schimmerte liebevoll. Ryoma verlor sich darin und alle seine Bedenken wurden hinweg geschwemmt. Es war ihm auf einmal egal, ob er sich nun dem Wahn der Verliebten anschließen würde und vor lauter Romantik und Kitsch geblendet werden würde. Wenn das bedeutete, dass Fuji ihn so ansah, dann würde er selbst das Rosa ertragen. „Hier!“ Fuji drückte etwas in die Hand. „Ich musste eine Weile suchen, aber ich wollte dir kein rosa Herz überreichen. Davon hast du wahrscheinlich schon so viel“, sprach Fuji und küsste ihn. Ryoma seufzte und lehnte sich in den sanften Kuss. Bittend leckte Fuji über seine Lippen, während er auch den anderen Arm um Ryoma legte und diesen zu sich heranzog. Der Kuss war nicht hungrig, leidenschaftlich und fordernd, wie es Ryoma gewohnt war, sondern voller zärtlicher Liebe. Eine ganze Weile saßen sie da und küssten sich auf der Bank in dem Umkleideraum. Als sie sich voneinander lösten, sah Fuji Ryoma tief in die Augen und flüsterte ihm ein ‚Ich liebe dich’ ins Ohr. Ryoma erschauderte und errötete leicht ehe er ihm dankbar ein kleinen Kuss auf die Lippen auch. „Syusuke?“ „Hmm“ „Ich liebe dich!“ Fuji lächelte nur. Er wusste, dass Ryoma es ernst meinte. Er stand auf und bemerkte laut, dass das Training gleich anfangen würde und beeilte sich auf den Platz zu kommen. Wahrscheinlich war es besser Tezuka heute nicht zu verärgern, solange Atobe noch nicht wieder bei ihm gewesen war. Gerade wegen dem Valentinstag. Ryoma schloss für einen Moment die Augen und lauschte in sich hinein, wie sein Herz aufregt klopfte. Auch er war wohl nicht ganz ohne Romantik geboren worden. Er öffnete seine Augen mit der Erwartung ein großes Schokoherz in den Händen zu halten. Doch er erstarrte. „FUJI!“ Draußen lachte Fuji als er den Ausruf hörte. Jetzt war alles wieder beim Alten. Ryoma war wieder voller Eifer ihm etwas beweisen zu wollen und würde ihn gleich zu einem Match herausfordern, mit dem Wissen, dass er verlieren würde, aber er würde dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, ihm den kleinen Spruch heimzuzahlen, der auf dem Valentins Geschenk geschrieben stand. Denn auf den quietschgelben Schokotennisball hatte Fuji gekritzelt: Für meinen kleinen unromantischen Ryoma zum 52. Tag nach seinem Geburtstag. Don't Talk, Just Kiss --------------------- Titel: Hot Games Kommentar: Das normale Leben ist auch nicht einfach. Besonders nicht, wenn Fuji das für sich ausnutzt und diesmal Ryoma sogar einen Vorteil rausschlagen kann. mangacrack xXx :: Kapitel 4 – Don‘t Talk, Just Kiss:: Es begann im Grunde genommen an einem ganz normalen Tag im Hause Echizen. Das merkte Ryoma als er mal wieder viel zu spät aufstand. Hastig schlug er die Bettdecke zurück, verscheuchte Karupin mit einem Armwedeln von seinen Beinen, der nur ungehalten fauchte und verschwand ins Bad. Innerhalb von einer halben Minute kam er wieder herausgestürmt und rannte zu seinem Schrank, um sich Klamotten herauszusuchen. Blindlings griff er nach ein paar Sachen und zog sie an, während er die Zahnbürste noch immer im Mund hatte. Ryoma wusste, dass Kikumaru-senpai jetzt sicher wieder geschimpft hätte, hätte er ihn sehen können. Schon fast hörte seine Stimme: „Nya, Ochibi. Nicht gut für deine Zähne, nya! Du musst sie besser pflegen, sonst fallen sie dir irgendwann aus, nicht Oishi? Nya, hoi hoi?“ Verwirrt schüttelte Ryoma den Kopf während er versuchte in die Hose zu schlüpfen. Ein Unterfangen, das ihm aber nicht ganz gelingen wollte, denn gleichzeitig musste er seinen Kopf um mindestens 90° drehen, um die Uhr im Auge zu behalten. Als er endlich einen Blick darauf erhaschen konnte, spukte er vor Schreck die Zahnbürste im hohen Boden wieder aus und Ryoma sprintete in Richtung Küche, während er sich im Laufen das T-Shirt über den Kopf zog. Er grapschte sich die Flasche Milch, die auf dem Esstisch stand und ignorierte seinen Vater, der sich wie immer einen Spruch nicht verkeifen konnte. „Na, Ryoma. Du kommst zu spät“, dabei schlich sich ein breites Grinsen auf die Lippen des Hausherren. Es war doch jedes Mal dasselbe mit seinem Sohn. Ryoma fluchte ein paar unschöne Worte, sodass seine Mutter ihn tadelte und fragte, woher er diese Wörter kannte. Doch er hörte nicht zu. Ryoma befand sich schon wieder auf der Suche nach seiner Trainingsjacke. Verstimmt stellte er fest, dass sie halbfeucht über der Wäscheleine hing. Er fluchte. Er war gestern in den Regenguss geraten, nachdem er zu lange mit Fuji herumgemacht hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hatten sich unter ihren Lieblingsbaum zurückgezogen, als es angefangen hatte wie aus Kübeln zu schütten. Auch das Blätterdach hatte sie nicht schützen können. Hastig hatten sie sich getrennt, um sich so schnell wie möglich zu Hause umziehen zu können. Eigentlich hatte Ryoma ja noch mit Fuji telefonieren wollen, aber durch das Gewitter war das unmöglich gewesen. Also hatte sich Ryoma einsam in Zimmer verkrochen. In letzter Zeit hatten sie nur sehr wenig Zeit füreinander gehabt. Sicher, sie hatten sich zwar gesehen, aber sie waren nie wirklich alleine gewesen. Die Schule hatte eben wieder angefangen. Bei dem Morgentraining war er selbst meist noch nicht wach genug, um irgendetwas außer seinem Tennisschläger wahrzunehmen. Dann hatten sie Unterricht und in den Pausen sahen sie sich auch nur in der Kantine. Dann kam das Nachmittagstraining. Erst abends schafften sie es ein paar Minuten für sich zu gewinnen, doch leider machten sich die Hausaufgaben nicht von allein. Selbst Fuji sah derzeit ein wenig genervt und geschafft aus, obwohl ihm Unterricht sonst eigentlich nichts ausmachte. Verärgert und verstimmt griff sich Ryoma seine Tennistasche und verließ das Haus. Jetzt konnte er es eben nicht mehr ändern, dass seine Jacke nass war. Ein Blick auf die Uh, auf der anderen Straßenseite ließ ihn aber aus seinen Gedanken fahren. Er war mal wieder VIEL ZU SPÄT. Ryoma fing an zu rennen, in der Hoffnung doch noch irgendwie rechtzeitig zu kommen. Er hatte es natürlich nicht geschafft. Das wusste Ryoma schon als er kurz vor Schultor war. Der Hof war leer. Es waren nur noch ein paar Nachzügler zu sehen, die in gleicher Hast zum Schulgebäude rannten wie er. Ryoma legte noch einen Zahn zu. Warum immer er? Warum konnten Schulen nicht erst um zehn anfangen und der Unterricht sich ausschließlich auf Tennis beschränken? Dann wäre sein Leben doch perfekt. Aber nein. Sein Leben war verflucht, denn in eben diesem Moment ertönte die Schulglocke. Das heißt er würde wieder einmal zu spät kommen. Er sauste um die Ecke, um so schnell wie möglich auf den Court zu kommen. Schon von weitem sah er die Spieler, wie sie sich gerade aufwärmten. Seine innere Hoffnung war ja, dass Tezuka noch nicht da war, sodass er sich einfach dazu stellen konnte. Er kam schnaufend am Court an und landete ausgerechnet neben Inui, der irgendetwas wie verrückt in sein Notizbuch kritzelte. Vermutlich zählte er die verschlafeen Schüler. Natürlich wurde er trotzdem bemerkt. Inui rückte sich seine Brille zu recht und meinte dann: „Echizen. Du bist schon wieder zu spät.“ „Hm“ „Das zweite Mal in der Woche.“ „Hm“ Ryoma wusste, was das bedeutete. Schnell sah er sich um und erblickte den Vize-Kapitän am anderen Ende des Courts. Ob Oishi ihm helfen würde? Er wollte schon loslaufen, als er am Kragen festgehalten wurde. Mit erwartungsvollen Entsetzten sah er sich um. Inui rankte über ihm auf, die Brillengläser blitzen im Sonnenlicht, ein schauriges Lächeln war im Gesicht seines Senpais zu sehen und in der anderen Hand, die ihn nicht am Kragen gepackt hatte, hielt Inui ein durchsichtiges Glas mit einer dampfenden grünen Flüssigkeit darin. „Echizen. Wie ausgemacht, wirst du für meinen neuen Gemüsesaft trinken, da du bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zu spät gekommen bist.“ NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN! Ryoma fiel jede Lässigkeit ab. Er zappelte, strampelte und versuchte von dem wahnsinnigen Älteren loszukommen, doch der hatte seinen kleinen Kohai fest im Griff. Er würde dafür Sorgen, dass Ryoma diesen Saft trank. Dann würde er es sich innerhalb kürzester Zeit angewöhnt haben nicht zu spät zu kommen. Doch bevor Inui Ryoma seinen ‚Gemüsesaft’ andrehen konnte, tauchte Ryomas Retter auf. „Saa, Inui. Glaubst du wirklich, dass es gut Echizen das trinken zu lassen?“ Inui betrachtete Fuji eingehend. Der Tensai still und heimlich hinter ihm aufgetaucht und lächelte ihn unschuldig an. Es war nie gut, wenn Fuji unschuldig lächelte. Das war definitiv ein Zeichen. Auch für Ryoma, aber aus einem anderen Grund. Dieser betrachtete Fuji nämlich im Moment als eine von Gott gesandte Hilfe. Ryoma wusste nicht, was Fuji dazu brachte ihm zu helfen, aber er würde in der nächsten Zeit sorgfältig darauf achten, dass Fuji in dieser nachsichtigen Stimmung auch blieb. Normalerweise machte es ihm mehr Spaß die anderen leiden zu sehen. „Es ist für seine Gesundheit“, versuchte Inui sich zu schützen. Wer wusste schon, was dem Tensai jetzt wieder durch den Kopf ging. „Außerdem ist es eine Maßnahme, damit er nicht ständig zu spät kommt.“ „Saa, ist das so?’’ Jetzt wurde Inui leicht unruhig. Er befand sich zwar in derselben Jahrgangstufe wie Fuji und fürchtete diesen nicht so sehr wie die Kohais, dennoch wäre es ein Fehler, es nicht zu tun. Er war zwar seltsam, aber nicht wahnsinnig. „Wir brauchen Echizen doch noch. Es wäre ein Fehler, ihm schon morgens deinen schrecklichen Penal Tea einzuflößen. Er könnte nicht richtig trainieren.“ Ryoma nickte heftig, stimmte Fuji zu, auch wenn just gerade keiner auf ihn achtete. „Aber meine Daten...“, murmelte Inui vor sich hin. Nun denn dann musste er seine schönen Daten eben aufgeben. Denn er würde es nicht wagen vor Fujis Augen Ryoma den Gemüsesaft trinken zu lassen. „Du willst Daten, Inui?“, Fujis Stimme klang scheinheilig. „Wie wäre es, wenn du im Ausgleich für Ryomas verlorene Daten Momos neue Spezialattacke nimmst, die er gerade an Kaidoh testet?“ Nun wurde Fuji auch von Inui als Gesandter Gottes angesehen. Neue Daten! Suchend sah er sich um. „Die beiden sind auf dem hintersten Court“, schaffte es Fuji noch zu sagen, ehe Inui in die angegebene Richtung verschwand. „I Data.“ Erleichtert sah Ryoma der Staubwolke hinterher, die Inui-senpai hinterlassen hatte. Er war wohl noch gerade einmal so davon gekommen. Dankbar wendete sich Seigakus Pillar of Support an den Tensai. „Fuji!“ „Hm?“ Fuji gab einen fragenden Laut von sich. Er stellte sich gerne dumm. Schließlich wusste er doch genau, was Ryoma meinte. „Arigato“, kam es leise zurück. Sein Leben war gerettet worden. Penal tea am frühen morgen überlebte doch kein Mensch. Fuji lächelte, trat einen Schritt auf Ryoma zu und nahm seine Hände aus den Hosentaschen, die bis dahin darin geruht hatten, die gelangweilte Pose des Tensais unterstützend. Ryoma hörte sein eigenes Herz lauter schlagen und sein Blut rauschte in seinen Ohren. Heute war wieder irgendetwas an Fujis Präsens, die einen wachsam bleiben ließ. Spannung schien in der Luft zu schweben und Ryoma sah den Tensai sofort herausfordernd an. Fuji konnte darauf nur amüsiert lächeln. Es war doch zu süß, wie Ryoma seine sanfte Seite zu verstecken versuchte. Zugegeben, es gelang ihm auch oft, doch nicht oft genug, Fuji davon zu überzeugen, dass es auch noch diese gewisse andere Seite gab. Und er war derjenige, der diese Seite am besten kannte. Er trat noch dichter an Ryoma heran und pinnte diesen an die Hauswand. Die Arme hielt er nach oben und hielt sie mit seiner linken Hand zusammen. „Fuji? Was machst du da?“, fragte Ryoma vorsichtig. Nicht, dass es ihm was ausmachen würde von Fuji berührt zu werden, aber eigentlich war jetzt Zeit für Training. Und knutschen mussten sie nicht unbedingt vor all den anderen. „Du musst mir doch was bieten, Ryoma“, meinte Fuji. Der nächste Satz war allerdings noch leiser, als Fuji Ryoma ins Ohr hauchte: „Schließlich habe ich dich ja nicht umsonst gerettet!“ Sprach ’s, leckte sich noch einmal über die Lippen ehe er sich vollends zu Ryoma hinunter beugte. „FUJI! ECHIZEN!“ Ryoma wusste nicht wie ihm geschah, als der schöne Körperkontakt plötzlich verschwand und Fuji einen halben Meter weiter weg sich die Gegend besah. Verwirrt und verstört wollte er denjenigen anfahren, der sie unterbrochen hatte und der verhindert hatte, dass er seinen Guten-Morgen Kuss von seinem Freund bekam. Doch er ließ es bleiben, als er sah, dass es Tezuka war, der sich aufgebracht vor den zwei Störenfrieden aufbaute. Ryoma begann erneut zu beten. Runden zu laufen war zwar immer noch besser als diesen Gemüsesaft zu trinken, aber Tezuka war in letzter Zeit schrecklich launisch. Man wusste nie, was ihm als nächstes nicht passte. „Echizen“ Die ruhige beherrschte Stimme war schon fast beängstigend. Vorsichtshalber zog sich Ryoma sein Cap noch tiefer ins Gesicht, um seinen Kapitän nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Fuji grinste nur und tat so, als ob er überhaupt nicht wusste, was hier gerade ablief. Und scheinbar hatte sich Tezuka heute wirklich auf ihn spezialisiert. Denn Fuji würdigte er nicht mal eines Blicks. „Du bist zu spät“ „Gomen nasai, Tezuka-boucho“, murmelte Ryoma. „Das passiert zu häufig“ „Hai!“ „20 Runden um den Platz“ „Hai!“ Ryoma wollte sich schon wegdrehen, doch daraus wurde nichts. „Und Echizen...“ „Hai?“ „Wie war das mit gewissen Aktivitäten auf dem Court?“ Verdammt. Warum musst der sich ausgerechnet jetzt daran erinnern? „Keine Knutschereien, während des Trainings.“ „Und?“ „Keine überflüssigen zwischenmenschliche Beziehungen während des Trainings.“ Ryoma verdammte diese Regel, die Tezuka neu eingeführt hatte, seit ihm die Knutscherei auf den Tennisplätzen zu viel geworden war. Seit dem war so gar nichts mehr erlaubt! “Ah, Tezuka-boucho?“, richtete Ryoma noch einmal das Wort an ihn. „Was ist, Echizen?“ „Bist du sauer?“ „Nein. Auf dich nicht. Und jetzt geh.“ „Hai.“ Mit diesen Worten verschwand Ryoma erleichtert. Er hasste es, wenn Tezuka auf ihn sauer war. Denn Tezuka bedeutete ihm mehr, als er zunächst zugeben mochte. Tezuka verstand ihn. Auf andere Weise, als Fuji ihn verstand. Er sah Tezuka als eine Art älteren Bruder, der ihn unterstütze. Und den er zu übertreffen hatte. Als Ryoma seine Tasche abgelegt hatte, fing er an seine Runden zu laufen. Nun wandte sich Tezuka Fuji zu, dem Übeltäter. Er betrachtete Fuji genau. Sein Lächeln hatte sich in ein Grinsen verwandelt und schien äußerst erheitert. Auch wenn er nach außen hin versuchte beschämt oder ertappt auszusehen. Doch das kaufte ihm niemand ab. Am allerwenigsten er, Tezuka. „Musste das sein, Fuji? Du weißt, das Echizen sich durch dich gerne ablenken lässt.“ Tezuka versuchte gar nicht erst Fuji zu belehren, denn das konnte er nicht. Zumindest würde nichts Vernünftiges dabei herauskommen, wenn er es täte. Fuji würde dennoch alles tun, um am Ende das zu kriegen, was er haben wollte. Er konnte als Kapitän und als Fujis Freund nur versuchen das Chaos ein wenig einzudämmen, dass dieser so gerne mit nur wenigen Sätzen veranstaltete. Er war derjenige, der dann meist das Chaos wieder in Ordnung bringen musste, während Oishi dann mit Mühe und Not seine Aufgaben erledigte. Aber wie sollte man diesen Haufen auch anders bändigen? Ihr Team bestand aus einem gelangweilten Tensai, einem Denker mit einem seltsamen Geschmack, einer launischen hyperaktiven Katze, sowie einer arroganten und tennisfanatischen Katze, einer schüchternen Schlange und einem Trottel, ohne den die innere Harmonie flöten ging. Die einzig halbwegsnormalen waren Oishi, Taka und er selbst. Aber um ehrlich zu sein, anders wollte er es auch nicht haben. Jetzt wandte er sich wieder Fuji zu, der sich jetzt scheinbar doch noch dazu herab ließ, ihm zu antworten. „Saa, Tezuka. Ich wollte ihn nur begrüßen.“ Schweigend hob Tezuka eine Augenbraue. „Das kaufe ich dir nicht ab“, sprach er mit ernster Stimme. „Echt nicht?“, das schien Fuji mit ernster Belustigung zu sagen. Fuji wusste, dass er ihn besser kannte, als viele Menschen sonst. Er war vielleicht neben Ryoma und Eiji der Einzige, die Fuji wirklich etwas kannten. Nicht das Fuji nicht immer wieder zu Überraschungen fähig war. Gerade erst letzte Woche hatte Fuji ihm eröffnet, dass er sich regelmäßig mit Oshitari dem Tensai von Hyotei traf. Er hatte gemeint, dass sie beide sich wunderbar verstehen würden. Das kaufte er ihnen sogar ab. Er hatte am nächsten Tag zufällig beobachtet, wie die beiden sich über Gesetze der Physik unterheilten, von denen Tezuka bis dato nicht einmal gehört hatte. Schrecklich diese Intelligenz. Diese schrecklichen Tensais! Da fühlte man sich ja glatt dumm! Doch er durfte beruhigt sein. Atobe ging es nicht anders. Fuji bemerkte, das Tezukas Gedanken woanders hinglitten. Ein Glück. Fuji kannte natürlich den Grund, warum dieser in letzter Zeit so verstimmt war und fast allergisch auf Liebe im Allgemeinen und im Besonderen reagierte. Sollte er sich den kleinen Spaß erlauben? Er wog kurz vor und Nachteile ab, entschied sich dann aber dafür. Er würde zwar Runden laufen müssen, aber es würde sich lohnen. Schließlich war es ja das, was er wollte. Zurück zu Ryoma und ihn ärgern. „Saa, Tezuka“, begann Fuji. „Warum bist du in letzte Zeit so gereizt?“ „Ich bin nicht gereizt“, kam es gefährlich ruhig zurück. Verstimmt darüber aus seinem Gedankengang herausgerissen worden zu sein und verstimmt über den Grund seiner Verstimmtheit sah er Fuji an. „Echt? Ich dachte, du würdest jegliche Verliebtheit vom Court bannen, weil du selbst Atobe so lange nicht gesehen hast.“ Tezuka glaubte einen Hauch Verletztheit in Fujis Stimme zu hören. Mit Reue sah er ihn an. Er wollte nicht, dass Fuji litt. Doch er ahnte, dass auch Fuji im Moment nur wenig Zeit für Ryoma hatte. So wie es ihm mit Atobe ging. „War ich in letzter Zeit so schlimm?“ Fuji antwortete nicht, sondern nickte nur. Dabei waren die blauen Augen geöffnet und fixierten ihn. Tezuka bekam ein schlechtes Gewissen. Hatte er es wirklich übertrieben? Scheinbar schon, denn Fuji drehte sich weg und trottete langsam in Richtung Tennisplatz. Es war ihm scheinbar egal, dass dabei noch mehr Zeit verstrich. „Ich verstehe ja, dass du Atobe vermisst und das du viel zu tun hast, aber musst du das an uns auslassen?“ „Ich lasse meine Stimmung nicht an euch aus“, versuchte Tezuka zu protestieren. Er mochte es nicht, wenn Fuji ihn so vorführte und genaustens über seine Gefühle bescheid wusste. „Wie kommt es dann, dass Eiji nicht mal mehr sich traut Ochibi zu knuddeln, weil er sonst Angst hat, dass du ihn zusammenstauchst?“ Tezuka schluckte. Stimmte das? Er sah rüber zu Eiji, der wirklich nicht wie sonst wirkte und sich gerade zurückhielt, um Oishi nicht zu umarmen. Etwas, das eigentlich undenkbar war. „Tezuka. Etwas Strenge mag ja gut sein, aber übertreib es nicht.“ „Ich werde daran denken, Fuji.“ Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden. Fuji war froh, dass er erreicht hatte, was er wollte und Tezuka beschloss bald mal über seinen Verhalten nachzudenken. Auch wenn der Boucho das Gefühl nicht mochte von Fuji den Kopf gewaschen zu bekommen. Er wollte sich gerade bei Fuji bedanken, als dieser sich kurz umwandte und mit einem boshaften Grinsen meinte: „Das heißt, es ist in Ordnung, das Momo gerade seine Zunge in Kaidohs Hals steckt?“ Tezukas Kopf fuhr herum und folgte Fujis Finger, der auf zwei Gestalten, nein eigentlich drei Gestalten, zeigte, die auf Court B standen, sich über das Netz lehnten und sich wirklich ausgiebig küssten. Inui stand etwas weiter abseits und zählte wohl die Ausdauer, die die beiden beim Küssen aufbringen konnten. GROOOOAAAAR Tezukas Seele wurde von einem Kampfschrei erschüttert, den er natürlich nicht laut zu äußern wagte. „MOMOSHIRO! KAIDOH! Zurück zum Training!“, donnerte die Stimme des Kapitäns über das Feld. Tezuka stob davon. Deswegen sah er auch nicht Fujis glückliches Grinsen. Dieser konnte mit der Bilanz des Tages zufrieden sein, obwohl er eigentlich noch nicht mal richtig angefangen hatte. Er hatte Tezuka aus der Fassung gebracht, Ryoma gleich mit dazu und diesem vor dem schrecklichen Schicksal des grauenhaften Gemüsesaftes bewahrt, Eiji konnte ab heute wieder jeden zu Tode knuddeln, wahrscheinlich zu Ryomas Leidwesen, und er ... er konnte... „Ach ja, Fuji. 10 Runden um den Platz!“, rief Tezuka noch von irgendwoher. ... er konnte Runden laufen. Glücklich trabte Fuji los und schloss sich Ryoma an, der gerade bei seiner 11. Runde war und seinen Senpai verwundert anschaute. „Was war das?“, fragte Ryoma neugierig. So ganz hatte er die Szene zwischen Fuji und Tezuka nicht verstanden. Doch Fujis Lächeln beantwortete eigentlich schon alles. Ryoma kannte die Stimmungen seines Freundes gut genug, um zu wissen, dass dieser gerade wieder irgendetwas angestellt hatte. Auf Kosten von Tezuka. Und Momo und Kaidoh, wie es schien, die jetzt ebenfalls anfingen Runden zu laufen. „Saa. Ich habe uns sehr glücklich gemacht“, kam die Antwort zurück. Ryoma hob nur verwundert eine Augenbraue. Er bezweifelte das ein wenig. „Ach, ja?“ „Ja.“ „Syusuke.“ „Ja.“ „Auch wenn du uns vielleicht glücklich gemacht hast und Boucho sich endlich ein wenig beruhigt, könntest du BITTE deine Finger von meinem Arsch nehmen?“ Fuji seufzte und beschloss sein Vorhaben Ryoma so richtig schön durchzunehmen, auf später zu verschieben. Der Tennis Court war vielleicht doch nicht der richtige Ort dafür. Toughts for Two --------------- Titel: Hot Games Kommentar: Teil 1 von 2 … :: Kapitel 5 – Toughts for Two:: „Mada Mada dane“ Was anderes brachte Ryoma im Moment nicht zustande. Wie konnte das sein? Was hatte er angestellt? Warum wurde er so bestraft? Am liebsten hätte er jetzt wütend mit dem Fuß auf den Boden gestampft oder jemanden einen Twist Serve ins Gesicht geschlagen, doch er beherrschte sich. Wie würde das denn aussehen? Er drehte sich verärgert zu der Person um, die hinter ihm stand. „Fuji-senpai! Die Halle ist besetzt!“ „Saa. Das lässt sich anscheinend nicht ändern!“ Dennoch waren sie beide irgendwie enttäuscht. Auch Fuji konnte man das irgendwie ansehen und das Ryoma frustriert war, sah man auf den ersten Blick. Die Kappe tief ins Gesicht gezogen, die goldenen Augen blitzen wütend auf und der Ball wippte auf dem Tennisschläger auf und ab. Ryoma biss sich auf die Lippe. Warum ausgerechnet heute? Heute hatte Tezuka ihnen allen frei gegeben und sie vom Nachmittagstraining befreit, da Hyotei heute wohl AUCH kein Training hatte. Tezuka war schneller verschwunden gewesen, als man sehen konnte. Laut Oishi war er mit dem Klingeln aus dem Klassenzimmer gestürmt und war danach nicht mehr zu sehen gewesen. Ryoma wusste nicht, ob er erleichtert oder verängstigt sein sollte, dass ihr Buchou auch so etwas wie Hormone besaß. Natürlich hatten die Regulars von Seigaku diese Zeit für sich nutzen wollen. Momo und Kaidoh waren zusammen trainieren gegangen, denn in sein Trainingsprogramm ließ sich ‚sein Mamushi nun mal nicht reinreden’ wie Momo zu sagen pflegte. Aber es schien ihm auch nicht viel auszumachen mit Kaidoh trainieren zu gehen. Nun wer würde das schon? Wenn Fuji schwitzend vor ihm herlaufen würde, mit nichts weiter bekleidet als einer knappen Shorts und einen kurzen Shirt, dann würde auch ER dieses Trainingsprogramm durchziehen. Aber er war ja nicht Momo. Er war auch nicht Inui, den er heute beobachtet hatte, wie der sämtliche Notizhefte, Rechnungen und Taschenrechner eingesammelt hatte und schnurstracks in Richtung Rikkaidai Residenz verschwunden war. Oh Gott, er wollte gar nicht wissen, was für Dinge er mit Renji machen würde. Andere Leute dachten an Sex, doch vielleicht war in Inuis Gehirn kein Platz dafür? Neben den ganzen Zahlen? Ryoma verbot sich den Gedanken, sich Inui und Renji beim Sex vorzustellen. Dann doch lieber Oishi und Eiji. Er hatte die beiden Mal aus Versehen beim Sex erwischt. Es war reiner Zufall gewesen, doch es war nun einmal passiert. Zum Glück hatten sie ihn nicht bemerkt. Er wollte gar nicht weiter darüber reden, doch natürlich hatte Fuji ihn ausgequetscht. Schließlich merkte der Tensai es, wenn Ryoma nachmittags bei ihm auftauchte, ihn bei den Hausaufgaben störte und ihn wortlos ins Schlafzimmer dirigierte. Das einzige was Ryoma nicht so sehr gefallen hatte, war die Information, dass es wohl EIJI war, der da beim Sex das sagen hatte. Es hatte eine Weile gebraucht um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Eiji Kikumaru der Seme war und nicht Oishi. Wobei Oishi auch nicht besonders viel Durchsetzungsvermögen besaß. Wie gesagt, das ‚Golden Pair’ war nach der Schule irgendwo hin verschwunden, um sich einen schönen Tag zu machen. Gott wer weiß, was Kikumaru-senpai jetzt wieder durch den Kopf gegangen war. Der einzige, der sich nicht an der allgemeinen Hormonverspürung beteiligte und nicht mit einem dümmlichen Grinsen verschwunden, war Taka gewesen. Taka konzentrierte sich zunehmend mehr auf das Sushi Geschäft seines Vaters und seit er nur noch ab und zu zum Tennis spielen vorbei kam, gab es auch keine Probleme mehr bei den Ranking Matsches. Sowieso war Taka der Ausnahme Fall der Tenniswelt um sie herum. Er war zum Bespiel der einzige Mensch, den Ryoma kannte, der NUR mit Mädchen ausging. Ryoma seufzte. Die Lage war jetzt unangenehm. Er hatte Fuji zu einem Match überreden können, einem richtigen Match. Der Tensai hatte ihm versprochen ernst zu spielen, doch egal wo sie hinkamen, die Plätze waren belegt. Selbst da, wo er gegen Tezuka das erste Mal gespielt hatte, war der Platz besetzt. Ryoma fand das nicht lustig. Wenn Fuji jetzt die Lust daran verlor, weil nirgendwo ein freier Court zu finden war, dann würde sich vielleicht so schnell keine Gelegenheit mehr bieten. „Zu schade, dass es keinen freien Platz mehr gibt.“ Ryoma sah Fuji an. Hatte dieser etwa wirklich spielen wollen? Normalerweise war es extrem schwer ihn dazu zu überreden, sobald sie sich außerhalb ihres Trainings befanden. Vielleicht weil er sich in den Kopf gesetzt hatte Ryoma zu zeigen, dass es noch andere schöne Dinge außer Tennis gab? Natürlich war selbst der Tensai nur mäßig erfolgreich. Denn den Großteil der Woche spielten sie Tennis. Standen Turniere an, fiel Freizeit schon mal weg. Hatten sie abends frei, so verbrachten sie die Zeit lieber miteinander. Und sie verbrachten dann viel Zeit miteinander. Seit Fuji es sich angewöhnt hatte, ihm und Eiji bei seinen Hausaufgaben zu helfen, trafen sie sich meist gleich nach der Schule bei Fuji zu Hause. Ihm gefiel sein Leben und es war gut so. Nur selten war er noch zu Hause, doch das störte ihn nicht weiter. Die Matches gegen seinen Vater hatte er nach wie vor und ansonsten war er zufrieden. Genau in diesem Moment fiel ihm etwas ein, wo sie doch noch vielleicht spielen könnten. Auch wenn der Gedanke ihn ein wenig nervös machte. „Ich wüsste noch einen Ort, wo wir Tennis spielen könnten. Und wo wir vor allem ungestört sind.“ Ryoma betonte das Wort ‚ungestört’ auf eine derart spezielle Art und Weise, dass Fuji aufmerksam wurde. Was hatte der kleine Kohai sich jetzt schon wieder ausgedacht? „Ach ja?“ Ryoma trat einen Schritt naher an Fuji heran, sodass die Nähe schon fast persönlich wurde. Ryoma schulterte seinen Tennisschläger und kümmerte sich nicht darum, wo der Ball hinflog. Ryoma beugte sich vor, sodass er Fuji fast berührte und meinte dann leise: „Bei mir zu Hause!“ Fuji hob verwundert seine Augenbrauen. Es war ein allgemeines Gerücht, dass sich hartnäckig hielt, das Ryoma seinen eignen Tenniscourt zu Hause hatte. Er hatte das noch nicht überprüfen können, denn er war bisher nur einmal bei Ryoma gewesen. Sie hatten sich darauf geeinigt, lieber nicht ihre Treffen bei den Echizens zu Hause stattfinden zu lassen, denn laut Ryoma würden sie dann ständig von seinem Vater belästigt werden. Und das war weder ihm, noch Ryoma recht. Knutschorgien hielt man doch besser allein und nicht in der Gegenwart besorgter Eltern ab. Sie beide hatten es da gut. Fujis Eltern waren sehr selten zu Hause, Echizens Eltern dachten er würde irgendwo Tennis spielen und seine Schwester störte sich nicht an zwei Jungen, die in Fujis Zimmer machten was sie wollten. Und Yuuta? Nun Yuuta war nur selten zu Hause. Einmal weil er lieber trainierte, um ihn zu schlagen und außerdem, weil Mizuki ihm half. Und da Mizuki nicht wirklich vor seinen Augen sich an Yuuta heranmachen wollte, befand sich Yuuta eben nicht zu Hause. „Echt? Du willst mich mit zu dir nach Hause nehmen?“, fragte Fuji eben so leise zurück. Der Ton Fujis ließ Ryoma leicht schaudern. Ja, seine Wagen färbten sich sogar leicht rosa. Doch ehe Fuji darauf eingehen konnte, drehte Ryoma sich weg und zog seine Kappe tiefer ins Gesicht. „Made made dane“ Fuji kicherte. Ryoma war ja so süß. Lächelnd folgte er ihm zur Bushaltestelle. Er musste zugeben, dass er ein bisschen aufgeregt war. Mit zu Ryoma zu gehen, war etwas, dass er für heute eigentlich nicht geplant hatte, aber wenn sein Kleiner das so wollte, dann sollte ihm das Recht sein. Selbst wenn seine Eltern entdecken würden, dass sie zusammen waren, so konnten sie nicht verhindern, dass sie sich sahen. Sie gingen auf dieselbe Schule, spielten im Training miteinander und sahen sich regelmäßig bei Turnieren. Es war unmöglich sie auseinander zu reißen. Das würde er auch nicht zu lassen. Er würde notfalls um Ryoma kämpfen. Für einen Moment verhärtete sich Fujis Blick, die Augen hatte er unwillentlich geöffnet. All diese Gedanken hatte der Tensai, als er mit Ryoma zusammen auf den Bus wartete, er sie in Ryomas Viertel bringen sollte. Um sie herum standen ein paar Leute, doch Fuji achtete nicht auf sie. Seine Gedanken hingen immer noch bei Echizens Familie fest. Er wusste, es war unlogisch sich Sorgen zu machen und das es nur Probleme bringen würde, doch er konnte nicht anders. Es störte ihn, dass er im Moment nichts an dieser Situation ändern konnte. Er würde warten müssen. Dabei hasste er es doch warten zu müssen, wenn er das Ergebnis nicht kannte. „Fuji-senpai?“ Ryoma sah Fuji an. Dieser wirkte ungewöhnlich ernst und redete nicht wie sonst. Normalerweise redete Fuji immer über irgendetwas und er gab seine kurzen Kommentare dazu ab. So verhielten sie sich in der Öffentlichkeit. Aber Ryoma musste zugeben, dass es auch recht amüsante Stunden gab, in denen sie beide redeten. Wenn er von Amerika erzählte, zum Bespiel und alles ganz genau beschreiben musste, denn als Photograf wollte Fuji schließlich alles wissen. Oder Fuji erzählte Anekdoten aus seiner Zeit als Freshman und was er und Kikumaru damals schon alles angestellt hatten. Dann lachten sie meist sehr vie,l doch das fand immer in Fujis Zimmer statt, wenn sie alleine waren. Natürlich gab es auch die Momente, in denen sie kein einziges Wort sprachen und sie einfach nur die Stille genossen. Doch jetzt war das irgendwie anders, wunderte sich Ryoma. Es war fast so, als würde Fuji sich weigern etwas zu sagen. Dabei hatte er doch nichts falsch gemacht. Oder? Ryoma wollte Fuji noch einmal ansprechen, doch in diesem Moment kam der Bus und das Dröhnen des Fahrzeugs übertönte seine Frage. Sie stiegen wortlos ein, wobei Fuji nur langsam hinter ihm einstieg. Ryoma drehte sich um, um zu sehen, wo Fuji denn blieb. Es erschreckte ihn fast zu sehen, wie Fujis schöne blaue Augen trostlos gen Boden gerichtet waren. Ryoma entschied sich dazu stehen zu bleiben, denn mit ihren großen Taschen, in denen sich die Schläger befanden, sich nebeneinander hinzusetzen, wäre unbequem. Er stellte sich in eine Ecke und betrachtete Fuji erneut, der sich einfach neben ihn stellte und sich an der oberen Stange festhielt. Doch noch immer sah er ihn nicht an, sondern starrte gedankenverloren aus dem Fenster, dass Ryoma in seinem Rücken hatte. „Syusuke?“, wisperte Ryoma leise. Er war besorgt. „Was ist mit dir?“ Fuji hob langsam dem Kopf. Seine Augen wirkten ausdruckslos und Ryoma wusste sofort, dass er es hier mit dem wahren Fuji zu tun hatte. Der Tensai, der sich unter der Oberfläche verbarg und den man nur selten zu Gesicht bekam. Und wenn man ihn zu Gesicht bekam, dann war es ernst. Oder Fuji beschäftigte irgendetwas. „Nichts“, versuchte Fuji sein Glück. Doch er glaubte nicht, dass Ryoma sich so leicht abschütteln ließ. „Echt nicht? Sieht nicht danach aus, als wäre ‚nichts’. Wenn wirklich nichts wäre, dann würdest du anders reagieren.“ Ein kurzes, bitteres Auflachen entwich Fujis Kehle. Jeder andere Mensch auf der Erde hätte sich nicht getraut jetzt nachzufragen, was mit ihm los sei, weil das absoluter Selbstmord war. Doch ausgerechnet Ryoma Echizen, der Mensch der sich offiziell so gar nicht für seine Mitmenschen interessierte, kümmerte sich um ihn. Was hatte ihn eigentlich dazu gebracht, sich in diesen Jungen zu verlieben? Auf den ersten Blick schienen sie nämlich nicht zusammen passen zu wollen. Er war derjenige, der sich um andere Menschen sorgte, während sie Ryoma völlig egal waren, solange er nur Tennis spielen konnte. Doch Ryoma bekam unter seinem Cap und hinter seinem ‚Mada mada dane’ mehr mit als man glaubte, während er sich oft nicht wirklich darum scherte, was andere Leute dachten. Was sie wirklich dachten. Warum hatte er es dann bei Ryoma getan? Das kleine Wunderkind hatte sich aus seinen Gedanken einfach nicht mehr fortbewegt. Es hatte auch nicht geholfen, dass er ständig Ryomas Blicke in seinem Rücken gespürt hatte. Sicher war Ryoma nur anfangs an seinen Tennisfähigkeiten interessiert gewesen, doch seit ihrem verhängnisvollen unvollendeten Spiel im Regen hatte ein Band die beiden verknüpft. Sie hatten sich beide dagegen gewehrt, doch es nichts genützt. Als er dann die Seigaku Junior High verlassen hatte, hatte er geglaubt, er wäre Ryomas Bann entkommen. Ein ganzes Jahr lang hatte er das geschafft, sich Ryoma zu entziehen, doch das nächste Jahr, nachdem er ihn wieder gesehen hatte, war noch schlimmer gewesen. Der Wunsch bei Ryoma zu sein, war so stark gewesen, das er nicht anders hatte tun können. Deswegen hatte er an einem regnerischen Tag zum ersten Mal in seinem Leben, sich nur von seinen Gefühlen leiten lassen. Es war seltsam, das gab er zu. Er war seltsam, sie waren seltsam. Vielleicht mochten sie auch ein seltsames Paar sein, aber es funktionierte zwischen ihnen. Und um nichts in der Welt würde er Ryoma hergeben. Eher würde er aufhören Tennis zu spielen (dann bekäme er Ärger mit Ryoma) oder seine gesamten Kakteen verkaufen, als das er zuließ, dass Ryoma gewaltsam von seiner Seite gerissen wurde. Fuji biss sich auf die Lippe. Wann immer er sein wahres selbst herausließ, kam dabei meist nichts Gutes raus. Und wenn es nur seine Gedanken waren. „Syusuke?“, seine Name klang in seinen Ohren und als er Ryoma ansah, wusste er, dass nur dieser ihn je so nennen würde. „Ryoma“, wisperte der Tensai leise. Aus einem Impuls heraus nahm er Ryoma in seine Arme und presste diesen an seinen Körper. Er vergrub seinen Kopf an Ryomas Schulter, etwas das durch den Wachstumsschub des Tennis Prinzen möglich geworden war, und hielt ihn fest. „Ich will dich nicht verlieren.“ Ryoma wusste zuerst nicht wie ihm geschah, doch bei Syusuke Fuji war alles möglich. Es war angenehm ihm so nahe zu sein, deswegen wehrte er sich nicht. Außerdem war das hier der wahre Fuji. Der Fuji, der sich sonst immer versteckte. Ryoma wusste aus Erfahrung heraus, dass, wenn der wahre Syusuke freiwillig zu ihm kam, diesen irgendetwas beschäftigte. Dann brauchte Fuji ihn. Und er konnte nichts weiter tun als Fuji das zu geben, was er haben wollte. Seine Nähe. Es tat Ryoma weh, Fuji so zu sehen, doch er hatte akzeptiert, dass es die bittere Wahrheit war. Fuji war einsam. Sehr einsam. Von klein auf hatte er lernen müssen, dass er besser war als alle anderen. Die anderen Kinder wollten nicht mehr mit ihm spielen und so blieb Fuji alleine. Und das für eine sehr lange Zeit. Er flüchtete sich ins Tennis und versteckte sein wahres Ich immer mehr. Bis er Freshman an der Seigaku Junior High wurde schaffte er das auch. Doch dann traf er Eiji Kikumaru und Kunimitsu Tezuka. Aus Erzählungen wusste Ryoma, dass ab da Fuji wieder aufzutauen begann. Immer mehr begann er sich zu offenbaren und als er dann Regular wurde, konnte man ihn schon wieder als normal bezeichnen. Doch der Tensai existiere immer noch in ihm. Und er, Ryoma, war der Einzige,der diesem Tensai je wirklich begegnet war.Selbst Mizuki und Kirihara hatten nur eine Ahnung davon bekommen,wie Fujis Seele wirklich aussah.Beide hatten ihn auf dem Court getroffen, er auch außerhalb des Platzes. „Ich will dich nicht verlieren“, flüsterte Fuji erneut in sein Ohr. Unwillkürlich umarmte Ryoma seinen Koibito etwas fester, um diesem zu zeigen, dass er für ihn da war. „Ich werde bei dir bleiben.“ Es fast noch leiser als Fujis Satz zuvor und wahrscheinlicher konnte es auch nur Fuji hören, doch das war gut so. Es klang vielleicht übertrieben, doch Ryoma wusste, dass Fuji das brauchte. Den Beweis dafür, dass er nicht alleine war. Das er nicht mehr einsam war. Gerade als es Ryoma in den Sinn kam Fuji mit einem sanften Kuss zu beruhigen, so kam dieser nämlich immer auf andere Gedanken, da stellte er fest, dass sie aussteigen mussten. Ryoma grummelte und löste sich von Fuji, als er den Haltknopf drückte. Die Blicke der Leute die schon die ganze Zeit auf ihn geruht hatten, ignorierte er. Schweigend stiegen sie aus. TEIL 1 – ENDE Almost Alone ------------ Titel: Hot Games Kommentar: Teil 2 von 2. Wenn Eltern mit den Liebschaften ihres Sohnes umgehen müssen. :: Kapitel 6 - Almost alone:: Es dauerte noch eine ganze Weile bis sie bei Ryoma zu Hause ankamen. Fuji bewunderte das große Tor und die Mauer. Es war eine ganz andere Wohngegend als bei ihm. Hier waren die Häuser traditionell japanisch gebaut, während sie bei ihm im Wohnviertel eher einen westlichen Touch hatten. Trotzdem war er leicht nervös wegen dem, was ihn erwartete. Er hatte sich zwar soweit wieder beruhigt und den Tensai wieder zurückgedrängt, dennoch war dieser jederzeit bereit herauszukommen und Ryoma zu verteidigen. Denn das war wohl der größte Unterschied zwischen Ryoma und Tezuka. In seiner Beziehung mit Tezuka hatte der Tensai Tezuka immer als eine Art Rivalen angesehen und diesen nie richtig akzeptiert. Das war wohl der Grund gewesen, warum es zwischen ihm und Tezuka nicht funktioniert hatte. In ihrem letzten Jahr auf der Seigaku Junior High war das deutlich geworden und dank Ryoma waren sie auch irgendwie dann im neuen Schuljahr stillschweigend auseinander gegangen. Nicht das Ryoma davon wusste, das ahnte der kleine Prinz höchstens, doch er hatte es ihm nie wirklich erzählt, was zwischen ihm und Tezuka abgelaufen war. Wahrscheinlich dachte sich Ryoma einfach seinen Teil dazu. Denn es war offensichtlich das er und Tezuka sich nahe standen und zudem war er schon mit Sex-Erfahrungen in seine jetzige Beziehung gegangen. Ryoma war ja nicht schwer von Begriff, das hatte er der Welt oft genug bewiesen. Fast beiläufig legte Fuji Ryoma eine Hand auf die Schulter, als dieser die Tür aufschloss. Er zeigte Ryoma, dass er da war und dass er immer da sein würde, wenn Ryoma was brauchte. Wenn er ihn brauchte. Denn Fuji glaubte, dass Ryoma ebenfalls sich Gedanken darum machte, was er zu seinen Eltern sagen sollte, sollten diese entdecken, dass ihr Sohn doch eher an seinem Senpai interessiert war, als an Mädchen. Ryoma wandte sich zu ihm um. „Meine Eltern kommen erst heute Abend. Kaa-san hat Baka Ojaji irgendwo mit hingenommen und Nakano ist auch nicht da. Wenn sie kommt und dich entdeckt, wird sie allerdings darauf bestehen, dass du zum Essen bleibst!“ „Saa. Alles was du willst Ryoma!“ Dann betraten sie das Haus. Wie er schon vermutet hatte, war alles aus Holz und sehr japanisch eingerichtet. Doch es gefiel ihm. Er setzte sich neben Ryoma um sich die Schuhe auszuziehen. „Tadaima!“, hörte er Ryoma rufen. Für einen Moment lang wunderte sich Fuji. War etwa doch jemand zu Hause? Die Frage beantwortete sich als eine Colourpiont Perserkatze um die Ecke geschlichen kam. Fuji erinnerte sich, dass er sie schon ein paar Mal auf dem Schulhof hatte herumstreichen sehen. „Mreow!“ „Karupin!“ Was als Nächstes passierte fand Fuji sehr verwunderlich, doch gleichzeitig freute er sich darüber. Auf Ryomas Gesicht erschien ein offenes und ehrliches Lächeln, sodass auch seine Augen anfingen zu strahlen. Es war als läge plötzlich Ryomas Seele offen und irgendwie hatte Fuji das Gefühl, das er hier nun seine frühere Entscheidung bestätigt bekam, Tezuka in den Wind zu schießen. Er hatte hier eben die versteckte Emotion gefunden, die er bei ihrem Buchou so lange gesucht hatte. Das machte ihm Hoffnung. Es machte ihm Hoffnung, das Ryoma nicht eine Mischung aus ihm und Tezuka war, ein Tenniswunder der seine Gefühle komplett verbarg. Wobei sich die Frage stellte, ob Tezuka überhaupt welche hatte. Sollte er mal Oshitari fragen, was Atobe darüber wusste? Vielleicht bei ihrem nächsten Treffen. „Mreow! Miau!“ Jetzt kam Karupin auf ihn zu geschlichen und beäugte ihn argwöhnisch. Wohl bereit sein Herrchen jederzeit zu verteidigen. „Pass auf. Er ist manchmal etwas kratzbürstig!“ Die nächste Aktion der Katze überraschte jedoch sie beide. Karupin drehte sich nicht um, wie erwartet, sondern sprang auf Fujis Schoß und ließ sich genüsslich von ihm streicheln. „Saa. Dein Kater scheint mich wohl zu mögen.“ Ryoma grummelte. Das war seins! „Verräter!“ Nur wurde nicht ganz klar, ob er jetzt Karupin oder Fuji meinte, was nun Fuji wieder amüsant fand. Die besorgten Gedanken waren verschwunden. „Saa, du brauchst nicht eifersüchtig zu sein!“ Mit diesen Worten stand Fuji auf und verscheuchte Karupin von seinem Schoß. Dieser verschwand im Wohnzimmer, da er das Gefühl hatte, dass er hier im Moment nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit bekommen würde. War auch so, denn Fuji trat dicht an Ryoma heran und nahm dessen Kinn zwischen seine Finger und hob es leicht an, sodass sie sich beide gegenseitig fest in die Augen sahen. „Eigentlich müsste doch ich eifersüchtig sein, oder nicht? Schließlich müsste doch ich Angst haben, dass du deiner Katze mehr Aufmerksamkeit schenkst als mir.“ „Das glaube ich eher weniger. Wenn du dich vernachlässigt fühlen würdest, dann würdest du schon dafür sorgen, dass meine Augen wieder zu dir wandern. Nicht wahr?“, gab Ryoma frech zurück. Fuji leckte sich hungrig seine Lippen. „Saa. Ich denke schon. Obwohl, dann nicht nur deine Augen wandern würden, wenn ich mich vernachlässigt fühle!“ Damit schloss Fuji seine Augen und legte seine Lippen, auf die von Ryoma. Der Kleinere stöhnte leise auf und öffnete bereitwillig seinen Mund, als Fuji mit seiner Zunge darüber strich. Der Kuss war sanft und zärtlich. Ohne Hast und in aller Ruhe küssten sie sich. Es sah niemand zu, also tobten sie sich aus, so lange sie konnten, ehe der Sauerstoffmangel das Paar zwangsweise trennte. Mit beschleunigtem Atem standen sie sich gegenüber. „Saa, Ryoma. Zeigst du mir ... dein Zimmer?“ „Mein Zimmer?“ „Ja, ich finde wir sollten es ausnutzen, dass wir noch eine Weile allein sein werden. Und außerdem...“, Fuji brach den Satz ab, um Ryoma auf die Folter zu spannen. „Was?“ „Und außerdem müssen wir doch dein Bett einweihen. Es ist noch u-n-s-c-h-u-l-d-i-g!“ Fuji zog Ryomas Hüfte näher an sich heran. „Nur weil du mich darauf noch nicht genommen hast, kannst du noch lange nicht sagen, dass mein Bett unschuldig ist.“ „Gibt es da etwa Dinge, die du mir zu erzählen hast, Ryoma?“ „Äh...ano…!“ Verdammt wie redete man sich jetzt damit heraus? Doch Fujis breites und dreckiges Grinsen sagte alles. Doch zum Glück war er nicht eifersüchtig. Einem eifersüchtigen Fuji wollte selbst er nicht begegnen. „Oder hattest du etwa gewisse Träume, wo ich eine wesentliche Rolle spielte?“, hauchte Fuji kaum hörbar, doch laut genug, dass Ryoma es verstand. „Ich weiß nicht was du meinst“, kam es von Ryoma leicht bissig zurück, aber nicht ohne zu erröten. Fuji grinste nur. Er hatte da so seine Erfahrungen mit Ryomas Träumen. „Ich kann zwar nicht genau sagen, was du träumst, aber ich kann mir vorstellen wie sie aussehen und vor allem...“, Fuji legte noch etwas Erotik drauf, „...weiß ich wie sie sich auswirken!“ Darauf wusste Ryoma nichts zu erwidern. Denn er wusste ja, wie recht Fuji hatte. Schnell verdrängte er die Erinnerung. Das war eigentlich ein Erlebnis, das er aus seinem Gedächtnis streichen wollte, doch Fuji erinnerte ihn immer wieder daran. Ryoma spürte, wie er plötzlich mit einem Ruck hochgehoben wurde. „Wo ist jetzt dein Zimmer?“ Ryoma wies ihm den Weg. Später, als sie dabei waren sich die Kleider vom Leib zu reißen und Ryoma unter Fujis Händen festgenagelt und dem Wahnsinn nahe war, meinte Fuji: „Du gehörst mir, ... Ryoma.“ „Meine ... meinet ... hm ... wegen.“ Ryoma war egal, ob er jetzt Fujis Eigentum oder das von Ryuzaki-sensei war, Hauptsache Fuji tat endlich etwas und ließ ihn nicht so zappeln. Er versuchte sich gegen Fujis festen Griff zu wehren, doch es gelang ihm nicht. „Das werde ich auch deinen Eltern klar machen ... Auch wenn ... vielleicht nicht auf diese Art und Weise!“ „J-ja!“, keuchte Ryoma. Er hatte nicht wirklich verstanden, was Fuji gerade zu ihm gesagt hatte, dafür war er viel zu abgelenkt von Fujis rechter Hand gewesen, die ihre eigenen Wege ging. * Einige Zeit später saßen die Beiden dann zusammen in der Küche und genehmigten sich eine kleine Zwischenmahlzeit. Es war etwas Zeit vergangen und normalerweise würden sie jetzt mit Eiji und Momo beim Burger essen sitzen und Momo und Ryoma würden ihre Senpais bezahlen lassen. Stattdessen gab es jetzt Sushireste vom Vortag. Ryoma hatte sogar etwas Wasabi finden können, in dass Fuji großzügig seine Röllchen tunkte. „Das schmeckt gut, Ryoma.“ „Hat meine Cousine gemacht. Sie ist meist diejenige die kocht, wenn Kaa-san nicht da ist und arbeitet.“ „Deine Mutter arbeitet?“ „Jep. Tou-san ist meist zu Hause und hütet den Tempel hier. Nur deswegen ist das Haus auch so groß. Nakano studiert noch und kommt deswegen früher nach Hause als Kaa-san. Deswegen macht sie meist das Essen.“ „Kann dein Vater das nicht machen?“ „Baka Ojaji? Niemals.“ „Saa, du hast eine interessante Familie Ryoma.“ „Sag das nicht, am Ende fühlt sich mein Vater noch geschmeichelt.“ So ging es noch eine ganze Weile hin und her. Es wäre eigentlich eine ganz normale Situation gewesen, hätte Ryoma nicht Fujis Schoß in Anspruch genommen, um sich von diesem Füttern zu lassen. Ryoma lehnte sich zufrieden zurück und entspannte sich. In Fujis Schoß war es immer noch am schönsten. Leise gab er einen wohltuenden Laut von sich, als Fuji anfing seinen Nacken zu kraulen. Er wusste, er würde sein versprochenes Match noch bekommen. Fuji würde Wort halten, deswegen konnte er sich jetzt auch noch ein wenig ausruhen. Sie würden nachher spielen, vielleicht kurz bevor seine Eltern wieder kamen. Fuji war gesättigt, ausgeruht und befriedigt. Letzteres konnte zu einem entscheidenden Faktor werden, wenn sie gegeneinander irgendwo privat spielen wollten. Wenn er gegen Fuji spielen wollte. Denn dann konnte es Fuji plötzlich einfallen ihn aus heiterem Himmel heiß und hungrig zu küssen. Befand sich dann dort in der Nähe noch ein ruhiges Plätzchen, wie zum Bespiel der Clubraum der Regulars spät nachmittags, hatte Ryoma meist nicht viel dagegen zu setzen. Ein wenig später erhoben sie sich. Ryoma voller Tatendrang Fuji zu schlagen und Fuji amüsiert, da er Ryoma wohl wieder fertig machen würde. Aber es würde Spaß machen. Ryoma öffnete die Terrassentür und Fuji offenbarte sich der Traum eines jeden Regulars. Ein hauseigener Court. „Wow! Beeindruckend Ryoma. Ich glaube hier wäre ich auch zum Tennisfanatiker geworden.“ „Mada mada dane! Ich hab schon mit Tennisschläger und Bällen hantiert ehe ich laufen konnte.“ „Sicher. Und du hattest auch kein Lieblingskuscheltier, sondern ein flauschigen Tennisball in deinem Bett, habe ich recht?“ „...“ „Nee, echt jetzt?“ Fuji hatte die Augen geöffnet und es war offensichtlich zu sehen, dass er das urkomisch fand. Und dann passierte etwas Seltenes. Fuji bekam einen Lachanfall. Er musste sich am Holzbalken festhalten, um nicht umzukippen, hielt sich seinen Bauch und die Tränen rannen ihm über das Gesicht. „Mada mada dane“ Ryoma war beleidigt. Das war nun mal so gewesen. Bis er sechs Jahre alt gewesen war, hatte er einen Tennisball mit in sein Bett genommen. Irgendwann hatte er sich das abgewöhnt, da der Ball ihn im Rücken piekte, wenn er sich nachts aus Versehen darauf legte. Irgendwann später kam dann Karupin. „Nicht böse sein Ryoma“, meinte Fuji, als er wieder normal reden konnte, „Saa, aber das ist so typisch du!“ Da konnte Ryoma nicht wirklich wieder sprechen. Um von dem peinlichen Thema abzulenken, begann er mit seinem ersten Aufschlag. Schon bald darauf flogen die Bälle quer über den Platz. * Nanjiroh kam etwas genervt nach Hause. Oder besser gesagt, mehr als genervt! Warum hatte er noch mal diesem Shoppingtrip zugestimmt? Und eingewilligt die Tüten zu tragen? Und versprochen sich eine neue Gradrobe zuzulegen? Plus alles zu bezahlen, was seine Frau sich wünschte? Ach ja, weil sonst seine Frau alle seine perversen kleinen Heftchen verbrennen würde. Verdammt. Jetzt war schon etwas Größeres nötig, um ihn wieder aufzuheitern, dachte das ehemalige Tennisass, als er die vielen Tüten abstellte. Vielleicht sollte er Ryoma quer über den Platz jagen, um seinen Frust abzubauen. So wie er wusste, war heute bei Seigaku sowieso kein Training gewesen. Doch er stellte verwundert fest, dass auf seinem Tenniscourt gerade wohl doch gespielt wurde. Und zwar zu zweit und nicht nur Ryoma, der den Ball an die Wand spielte. Das klang anders. Zielstrebig suchte er sich seinen Weg durch das Wohnzimmer zur Terrasse, um zu sehen mit wem Ryoma diesmal spielte. Ein paar Mal war dieser Typ mit dem Dunk Smash da gewesen. Interessanter Spieler mit guter Spielweise, doch irgendwie hörten sich die Bälle diesmal anders an. Als er nach draußen trat, wusste er, dass er Recht gehabt hatte. Der Spieler hatte diesmal braunes halblanges Haar und trug ebenfalls die Seigaku Regular Uniform. Nun ja, wen sonst würde Ryoma zu sich nach Hause einladen, um mit ihm Tennis zu spielen? Natürlich einen anderen Regular, der heute ebenfalls kein Training hatte. Nanjiroh sah den beiden eine Weile zu und gab keinen Laut von sich, sodass die zwei Spieler ihn nicht bemerkten. Sie waren viel zu sehr auf das Spiel fixiert. Seinem Sohn sah er auf den ersten Blick an, dass ihn jetzt nichts und niemand stoppen konnte. Er jagte mit einem Eifer den Bällen nach und schlug mit einer Begeisterung zu, wie Nanjiroh es selten erlebt hatte. Ryomas Augen waren nur auf den Ball und auf den Gegner fixiert. Ball. Gegner. Ball. Netz. Schlag. Gegner. Ball. Er kannte das Gefühl, das jetzt durch Ryoma strömte. Es war pure Freiheit. Die Welt, in der sich Ryoma nun befand gehörte ihm. Ihm ganz allein und er war frei. So hatte er schon oft gegen ihn gespielt. Wenn Ryoma jeden Bezug zur Realität verlor und erst wieder aufwachte, wenn das Match beendet war. Doch etwas war heute anders. Er schien nicht gegen den Anderen zu spielen. Sie schienen miteinander zu spielen. Das war etwas, dass ihm neu war. Nanjiroh sah genauer ihn. Seine Vermutung bestätigte sich. Ryoma und der andere Junge schenkten sich manchmal Bälle, täuschten an, gingen dann vor ans Netz, nur um dann wieder einen Ball weit hinten anzunehmen. Dabei ließen sie sich nicht aus den Augen. Nicht einmal den Blickkontakt schienen sie zu verlieren. Noch einmal betrachtete er seinen Sohn. Ryoma strahlte eine Freude aus, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Er konnte förmlich das aufgeregte Blut durch dessen Adern rinnen sehen. Und Ryoma wurde auch nicht müde. Nicht ein klitzekleines bisschen wurden seine Bewegungen langsamer oder seine Schläge schwächer. Nun sah sich Nanjiroh den fremden Jungen doch noch einmal genauer an. Was war so besonders an ihm, dass er Ryoma zu solchen Leistungen treiben konnte? Nach ein paar Minuten wusste er es. Der Junge war gut. Der Junge war sogar verdammt gut. Ein verdammt guter Tennisspieler, der Ryoma immer wieder herausforderte, ihm Bälle zuspielte, die für Ryoma immer nur sehr knapp zu erreichen waren. Doch Ryoma ließ sich davon nicht beeindrucken. Sein Sohn steigerte sich immer mehr, nahm so viel wie der andere ihm gab, nur dass der andere das Tempo unmerklich steigerte, doch das konnte wahrscheinlich nur er, durch seine Erfahrung, wahrnehmen. Nanjiroh beobachtete die beiden Spielenden noch eine ganze Weile. Dann erhob der fremde Junge seine Stimme. Er hatte gerade einen schweren Ballwechsel gewonnen. „Saa, Ryoma. Damit steht es jetzt 4:3. Ich führe, wenn du nicht anstrengst, wird das nicht mehr viel heute.“ „Mada mada dane.“ Wie schon so häufig schien Ryoma nicht darauf antworten zu wollen. Fuji grinste. Hach, war es schön Ryoma auf diese Weise zu ärgern. „Dein ‚Mada mada dane’ bringt dich aber auch nicht viel weiter.“ Inui hatte mal gezählt wie häufig am Tag Ryoma diesen Satz über den Lippen brachte. Es war erschreckend gewesen. Und Inui hatte sogar die Raten des ‚Mada mada dane’ ’s aufgezählt, sowie die verschiednen Gefühle, die da hinter steckten. Fuji hatte das amüsant gefunden. Vor allem, weil der Datenmensch absolut recht gehabt hatte. Doch Fuji wollte jetzt nicht weiter darauf eingehen. Ryoma würde es nicht mögen, wenn er das Spiel länger als nötig unterbrechen würde. Doch zuerst musste er was gegen seine trockne Kehle tun. „Ah, Moment Ryoma!“ Ryoma runzelte die Stirn und hielt im Aufschlag inne. Gerade wollte er mit dem Twist Aufschlag beginnen, um so Fujis 4:6 Niederlage einzuhalten, als dieser einfach rüber geschritten kam. Was hatte der Tensai jetzt schon wieder vor? „Ich will mir, was zu trinken holen gehen“, erklärte Fuji, als er vor Ryoma stand, „Ich bin durstig!“ Das letzte Wort hatte Fuji seltsam geflüstert und sich sehr dicht an Ryoma herangebeugt. Dabei sahen sie sich tief in die Augen. „Bist du dir sicher, dass du durstig bist, Syusuke? Earlier you said, you would suck me dry!” “Ah. Hab ich das?” „Which you actually did!“ Das böse Grinsen auf Fujis Gesicht sagte aus, dass dieser genau wusste, was Ryoma meinte. Schneller als Ryoma reagieren konnte, packte Fuji Ryomas Kinn, hielt es zwischen seinem Daumen und seinen restlichen Fingern, während er dann sanft mit dem Daumen über Ryomas Lippen streichelte, nur um kurz darauf seine Lippen auf die von Ryoma zu legen. Ryomas rechte Hand krallte sich fast sofort in Fujis Shirt, die andere ließ den Schläger nicht los, küsste Fuji dennoch genauso wie dieser ihn. Eigentlich wäre es ein sehr schöner gewesen, doch er wurde abrupt von Ryomas Eltern unterbrochen, die die beiden bis dahin nicht bemerkt hatten. Erst das laute ROMMS ließ Ryoma und Fuji aufblicken. Als sie sahen, was mehr oder weniger angerichtet hatten, meinte Ryoma nur: „Ups!“ Das konnte die Situation im Moment wohl ganz gut beschreiben. Ryoma konnte mit Sicherheit sagen, dass dies der seltsamste Anblick seiner Eltern war, den er je gesehen hatte. Seine Mutter hatte es aus den Socken gehauen und war in Ohnmacht gefallen. Sie hatte wohl nach seinem Vater die Terrasse betreten und war gerade noch so von Nakano aufgefangen worden. Dafür hatte diese aber die vielen Einkaufstüten fallen lassen müssen, die nun weit verstreut auf dem Boden lagen. Sein Vater hielt sich an einem Balken fest und schien alleine nicht mehr stehen zu können, doch Ryoma konnte nicht erkennen, ob er nun entsetzt oder erfreut war. Fuji stand einfach nur daneben und schien sich an dem Chaos, das er angerichtet hatte, zu erfreuen. Angst oder Sorge konnte man nicht aus seinem Gesicht ablesen. Das war mal wieder typisch, fand Ryoma. Fuji machte sich immer zu den verschiedensten Zeiten seine Gedanken, nur nicht, wenn es angebracht war. Anstatt jetzt besorgt zu sein, so wie vorhin im Bus, grinste er hier nur vergnüg, als hätte man ihm erzählt, dass man Weihnachten vorverlegt hätte. Also konnte man auf ihn nicht wirklich zählen, wenn es jetzt darum ging seine Eltern zu beruhigen. Oh Gott, wo sollte das nur hinführen? Ein wenig später saßen sie dann alle im Wohnzimmer. Ryomas Mutter saß, immer noch etwas blass, auf dem Sofa, Nanjiroh neben ihr und versuchte sie zu beruhigen. Zwischendurch blickte der ehemalige Tennisspieler immer wieder zu seinem Sohn herüber. Nakano hatte sich geschickt aus der Affäre gezogen, indem sie laut verkündet hatte, dass sie Tee machen und das Abendessen zubereiten würde. Fuji saß rechts von Ryoma und sah ungewöhnlich ernst drein. Selbst Ryoma konnte im Moment nicht sagen, was er annähernd dachte, oder was er fühlte. Ryoma wusste nicht, was er davon halten sollte. Er hatte sich nie groß darüber Gedanken gemacht, was seine Eltern zu seinen neuesten Neigungen sagen würden. Wobei ‚neu’ vielleicht nicht ganz passte. Er interessierte sich einfach nicht für Mädchen. Er hatte sein Gehirn nun mal, wie es Fuji zu sagen pflegte, auf Tennis eingestellt. Ryoma dachte über Tennis, er fühlte durch Tennis und er beurteilte mit Tennis seine Mitmenschen. Zum größten Teil jedenfalls. Es gab nur wenige Dinge, die absolut gar nichts mit Tennis zu hatten und die er trotzdem mochte. Das wären dann Karupin, freie Burger bezahlt von seinen Senpais und Fuji. Innerlich wappnete er sich dafür, Fuji mit Haut und Haaren zu verteidigen. „Also, Ryoma“, ergriff seine Mutter das Wort, „Würdest du uns bitte erklären, was diese ... Szene ... da eben sollte?“ Ryomas erster Gedanke war seine Mutter zu fragen, was es an dieser Szene, wie sie es so schön ausdrückte, noch zu erklären gäbe. Doch das wäre wohl nicht angemessen, das jetzt zu sagen. „Also“, begann Ryoma. „Das hier“, er wies auf Fuji, „ist Fuji Syusuke. Er ist einer der Regulars von Seigaku, allgemein bekannt als Tennis Tensai, spielt normalerweise auf Singles 2 und ist ... mein Freund!“ Der letzte Abschnitt war jetzt vielseitig deutbar. Seine Mutter ging natürlich sofort darauf ein, in der Hoffnung, dass das ganze doch nicht so war, wie es aussah. „Das heißt, das eben war nur eine Art Spiel? Nicht ernst gemeint?“ Ryoma hätte sich am liebsten an den Kopf geschlagen. War das vorhin nicht eindeutig genug gewesen? Für einen Moment überlegte er, ob er nicht doch seine Mutter belügen sollte, um diese zu beruhigen, doch er wusste, dass er das nicht konnte. Er sah kurz rüber zu Fuji, dessen Miene sich überhaupt nicht verändert hatte. Nur die Augen waren offen und das klare Blau seiner Augen, schien etwas deuten zu wollen, doch Ryoma konnte diesmal nicht aus ihnen ablesen, was Fuji wollte. Ryomas Hand krallte sich in seinen Stoff. Nein, er konnte hier nicht lügen. Erstens wäre Fuji dann sicher enttäuscht von ihm und außerdem würde Fuji für ihn es auch mit dem Himmel und der Hölle aufnehmen, nur um bei ihm zu bleiben. Dann musste er ihm das jetzt auch beweisen, dass er bereit war, dasselbe für ihn zu tun. Ryoma schluckte und griff nach Fujis Hand. Er spürte wie diese gedrückt wurde. „Nein, Kaa-san“ „Wie ‚nein’?“ „Nein, Fuji ist nicht irgendein Freund, sondern mein Freund“, sprach Ryoma und um ganz sicher zu sein, dass seine Mutter ihn auch verstanden hatte, setzt er noch ein obendrauf. „Freund im Sinne von Boyfriend!“ Darauf war erst einmal Stille. Ryoma sah unauffällig zu seinem Vater, der immer noch nichts gesagt und seine Augen im Moment bei seiner Frau hatte. Jeder schien auf die Antwort von Ryomas Mutter zu warten. „Also gut“, sagte sie nach einer Weile. „Ich werde es im Moment wohl nicht ändern können. Wenn du meinst, dass du so glücklich bist, dann werde ich das ... tolerieren.“ Damit stand sie auf und verließ, ohne Ryoma noch einmal eines Blickes zu würdigen, den Raum. Betroffen sah Ryoma ihr nach. „Kaa-san“, murmelte er leise und wollte Anstalten machen ihr nachzulaufen. Doch mit sanfter Gewalt hielt Fuji ihn zurück. „Nein, Ryoma“, flüsterte Fuji. „Lass ihr Zeit. Ich denke, deine Mutter muss jetzt alleine sein.“ „Syusuke!“ Ryoma warf sich leise schluchzend in Fujis Arme. Dieser drückte ihn ganz fest an sich. Er wusste ja, dass Ryoma hin und wieder von extremen Verlustängsten geplagt wurde, vor allem seit er ganz allein das dritte Jahr auf der Seigaku Junior High verbracht hatte. Liebevoll strich Fuji Ryoma über den Rücken. „Ist gut, Ryoma. Nicht weinen“ meinte er beruhigend. „Es wird alles gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin für dich da.“ So ging es noch eine ganze Weile weiter. Nanjiroh saß wie vergessen auf dem Sofa und betrachtete das Paar. Ihm machte es nichts aus, dass sein Sohn offenbar nicht an Mädchen oder weiblichen Wesen im Allgemeinen interessiert war. Sein Sohn hatte sich zu lange auf Tennisspieler und Tennis an sich konzentriert, als das er Mädchen noch als etwas anders als nervende Fangirls wahrnehmen konnte. Er hatte schon länger den Verdacht gehabt, dass es da jetzt jemanden in Ryomas Leben gab. Das machte ihm eher zu schaffen. Der Gedanke, dass er nicht mehr so wichtig für Ryoma war wie früher, schmerzte ein wenig. Doch er hatte zu lange das vermutet, als das er sich nicht schon an den Gedanken gewöhnt hätte. Außerdem war er zuversichtlich, dass sein Sohn ihn gewiss nicht vergessen würde. Schließlich wollte dieser ihn noch beim Tennis schlagen und bis er das schaffte, würden noch Jahre vergehen. Leicht lächelte er, dann stand Nanjiroh auf und ging zu den beiden anderen herüber. „Ryoma. Fuji-san.“ Sein Sohn und dessen Freund sahen zu ihm auf. Aus Ryomas Augen strahlte deutlich die Angst heraus, nehmt ihn mir nicht weg, schienen sie sagen zu wollen. Bei Fuji Syusuke sah er nur Entschlossenheit. Darauf vorbereitet um Ryoma zu kämpfen, um ihn auf gar keinen Fall aufzugeben. Kurz wuschelte er Ryoma durch das Haar. „Ich habe nichts gegen eure Beziehung. Wirklich nicht Ryoma. Für mich wirst du immer derselbe bleiben. Mir ist es egal, ob du nun mit einem Rivalen, deinem Buchou oder mit jemandem ganz anderes ausgehst, Hauptsache du bist glücklich!“ „Wirklich?“ „Wirklich. Und keine Sorge. Deine Mutter wird sich schon daran gewöhnen.“ „Danke“ Ryoma vergrub seinen Kopf wieder in Fujis Haaren. „Und du!“ Nanjiroh sah Fuji scharf an. „Ja?“ „Wenn du Ryoma wehtust, dann sorge ich dafür, dass du es für immer bereuen wirst! Haben wir uns verstanden?“ „Ja, Echizen-san!“, antwortete Fuji, “Aber keine Sorge, ich werde nicht zu lassen, dass Ryoma auf irgendeine Art und Weise verletzt wird.“ Als Nanjiroh dem Jungen in die Augen sah, wusste er, dass dieser Recht hatte. Dieser Junge würde Ryoma beschützten. Beruhigt verließ auch nun er den Raum, um nach seiner Frau zu sehen. Er musste sich also keine Sorgen um Ryoma machen. * Nanjiroh und Rinko standen später nebeneinander und beobachteten ihren Sohn, wie er mit Fuji ihm Garten herumtollte und das ernste Gespräch schon wieder zu vergessen haben schienen. „Warum Liebster?“, fragte seine Frau ihn. „Warum muss sich Ryoma ausgerechnet einen Jungen suchen? Kann er nicht so sein wie andere Kinder?“ „Rinko. Ryoma ist etwas Besonders. Das seine erste große Liebe jetzt ein Junge ist, nun ich habe zwar nicht damit gerechnet, aber es überrascht mich nicht sonderlich.“ „Wie bitte? Du hast davon gewusst?“ „Nein, nicht direkt. Aber egal wie alt Ryoma war, er hat immer nur von starken Tennisspielern gesprochen. Oder von Jungen, mit denen er eine interessantes Match gehabt hatte.“ Rinko schwieg eine Weile lang. Es war wahr, was ihr Mann da erzählte. Wie hieß der Junge mit dem sich Ryoma vor zwei Jahren ständig zum Training getroffen hatte, weil sie angeblich noch etwas zu klären hätten? Shinji? Oder die Erzählungen von seinem Buchou über all die Jahre hinweg? Oder sein seltsames Verhalten vor einem Jahr? Nein, sie hätte es wissen müssen. Komisch, dass ihr Mann da mehr Gespür gehabt hatte. „Aber bist du sicher, dass das gut ist?“, sprach sie ihre letzten Bedenken aus. „Sie ihn dir doch an.“ Mehr sagte Nanjiroh nicht. Rinko sah auf die Wiese und wusste dann, was er meinte. So frei und fröhlich schien sie ihren Sohn noch nie gesehen zu haben. Lachend jagte er gerade Fuji-san hinterher, der breit grinsend vor ihm her lief, Ryomas Cap in der linken Hand haltend. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich um, Ryoma konnte nicht mehr schnell genug bremsen und Beide segelten zu Boden. Im Fall noch, schlang Fuji seine Arme um Ryoma und sorgte dafür, dass dieser weich auf ihn viel. Zusammen lagen sie dann ihm Gras und schienen nichts um sich herum wahrzunehmen, so wie alle Verliebten. Und dass die beiden verliebt waren, konnte sie als Frau auf den ersten Blick sehen. Ja, dachte Rinko. Vielleicht war es besser Ryoma entscheiden zu lassen. TEIL 2 VON 2 - ENDE Let‘s make Party ---------------- Titel: Hot Games Kommentar: Zuletzt noch. Ich weiß, dass insgesamt der Plot ein bisschen einfach ist, doch in zukünftigen Fanfics werde ich daran arbeiten. Ich hoffe euch haben die OneShots trotzdem gefallen. mangacrack xXx :: Kapitel 7 – Let‘s go Party:: Ryoma stand vor seinem Kleiderschrank und wusste nicht recht, was er anziehen sollte. Er war im Moment nur mit einer schwarzen Boxershorts bekleidet und starrte hingebungsvoll in den Spiegel. Verdammt. Warum musste er jetzt einen auf Frau spielen und nicht wissend sich fragen musste, was er denn nun anziehen sollte. Blöder Event. Blödes Datum. Wollte er da überhaupt hin? Kam darauf an, wie sich das entwickeln würde. Eigentlich könnte es ja ganz lustig werden, doch wenn er eben nicht wusste, was er anziehen sollte. Doch er musste bald los, also zurück zum Problem. Zum Glück wusste er schon, was für eine Hose er anziehen wollte. Seine Cousine Nanako hatte sie ihm einmal mitgebracht und sie ganz offiziell ‚Date Hose’ getauft. Aber hallo, als wenn er so mit Fuji ausgehen würde. Denn er hatte dieser Hose im Geheimen einen neuen Namen gegeben. ‚Zeig-mir-deinen-geilen-Arsch-Hose’ nämlich. Um die Allgemeinheit aufzuklären, es handelte sich hierbei um eine extrem enge schwarze Lederhose, die Ryoma allerdings noch nie angehabt hatte. Er hatte sich das noch nie wirklich getraut, noch nie war ihm der Anlass dafür passend gewesen. Doch heute war wohl der richtige Moment dafür gekommen. Entschlossen seinen Plan durchzuziehen, griff er sich die Hose und zog sie sich an. Sie saß überraschenderweise sogar sehr gut und es war mehr Platz in der Hose, als er zunächst angenommen hatte. Ryoma drehte sich ein wenig betrachtete die Hose von allen Seiten im Spiegel. Ja, sie saß gut. Er konnte verstehen, warum Nanako sie gekauft hatte. Plötzlich schlich sich ein Grinsen über das Gesicht. Was Fuji wohl dazu sagen würde? Das sollte er schnell erfahren. Fast zeitgleich, als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, schellte von unten her die Türklingel. Er hörte wie die Tür aufging und kurz darauf seine Cousine rief: „Ryoma-kun! Fuji-san ist hier!“ „Er soll rauf kommen, ich bin noch nicht ganz fertig!“, rief Ryoma zurück. Ob Fuji ihm weiterhelfen könnte? Er wusste nämlich nicht, was er dazu anziehen sollte. Es war allgemein bekannt, das Seigaku sich etwas in der Kleiderwahl vergreifen konnte, wenn es um private Anlässe ging. Fuji mit seinem schrecklichen Kleidergeschmack vorne weg, gefolgt von Inui und gelegentlichen Ausrutschern von Kaidoh und Momo. Auf keinen Fall wollte er dadurch Aufmerksamkeit erregen. Da fiel ihm ein, dass sich beim Thema Kleidung noch ein zusätzliches Problem auftat. Er musste darauf gefasst sein Fuji den ganzen Abend entweder nicht zu kennen oder diesem kurzfristig ein anderes Outfit zu verpassen. Er hatte zum Glück vor drei Wochen heimlich diese allseits bekannte orangene Hemd, dieses türkise Shirt und diesen uralten verstaubten Pullover verbrannt. Zwar hatte er danach dafür büßen müssen und die Tatsache, dass er bei Fuji, wenn auch nur zeitweise, in Ungnade gefallen war, war nicht besonders erbaulich, dennoch baute Ryoma darauf, dass Fuji bei ihm natürliche Hemmungen hatte. Fuji konnte ihn nicht verletzten, dass war der einzige Vorteil, den Ryoma Fuji gegenüber in dieser Sache hatte, aber leider wusste Fuji auch genau, wie er es ihm heimzahlen konnte, auch ohne das man es als verletzten bezeichnen konnte. Trotzdem musste er drauf gefasst sein in den nächsten Wochen in den Wahnsinn getrieben zu werden. Doch es war es ihm wert gewesen. „Ah, Ryoma. Hier bist du!“ „Komm rein!“ Ryoma würdigte Fuji erstmal keines Blickes. Zu sehr beschäftige ihn noch die Kleiderfrage und an Fujis Präsens hatte er sich inzwischen zu sehr gewöhnt, als das er sich über dessen plötzliche Anwesenheit erschrecken müsste. Dennoch drehte er sich dann, um Fuji zu begrüßen und verschob die Frage des Oberteils in hintere Gegenden seines Kopfes. Als er Fuji erblickte hatte er auch gar keine Zeit mehr dazu. Sprachlos starrte er den Menschen an, der gerade durch die Tür gekommen war und eben diese gerade verschloss. DAS war sein Syusuke Fuji? Nein. Nie und nimmer. Fuji war zwar in vielerlei Hinsicht übermenschlich, aber dennoch irgendwo ein Mensch. Das, was hier vor ihm stand, war ein GOTT. „Mund zu, Ryoma“, grinste Fuji. Der freute sich, dass er wohl doch die richtige Kleidung getroffen hatte. Eigentlich hatte er die Menschheit mal wieder so richtig schocken wollen, aber dann hatte er es sich anders überlegt. Anstatt den lila Pullover von Mizuki anzuziehen, der mit den Rosen drauf und den der Manager von St.Rudolph mal bei Yuuta vergessen hatte, hatte er die andere Seite seiner Schranktür aufgemacht. Dort lag die Kleidung, die normale Leute anziehen würden um Aufsehen zu erregen. Doch Fuji brauchte keine Kleidung, um das Augenmerk aller auf sich zu richten. Doch alleine Ryomas Anblick war es wert. Der stand nämlich mit offnem Mund da, lediglich mit einer sehr engen Lederhose bekleidet und starrte ihn an. Zumindest seine Kleidung und es schien ihm zu gefallen, so fern man das auf Grund des Schockzustandes sagen konnte. „Syusuke! Wie...wie kommst du zu solch einem Outfit?!?“ „Gekauft!“ Oh mein Gott. Fuji hatte sich dieses Outfit gekauft? Wann? Ryoma brauchte noch eine Weile um das Ganze in Worte zu fassen. Bei einem normalen Menschen wäre das vielleicht nichts Ungewöhnliches gewesen, wenn dieser sich so kleidete, aber FUJI? Fuji trug eine eng anliegende braune Hose, die irgendwie farblich mit seinen Haaren harmonierte und diese schier endlosen, nicht enden wollenden Beine betonte, dazu irgendein farbliches einheitliches Shirt und eine Art Lederjacke, vollkommen in schwarz und dunkelblau gehalten. Ryomas Augen saugten sich an dieser Erscheinung fest. Es fehlte eigentlich nur noch der Motorradhelm oder der Cowboyhut. Diese Jacke machte Fuji einfach nur sexy. Eben jener sexy Mann kam jetzt zu ihm herüber. „Ich dachte mir, es würde dir gefallen! Ich denke, das tut es, oder?“ Ryoma nickte andächtig. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben gehabt, dass Fuji jemals etwas Normales tragen würde, doch seine Träume waren sogar noch übertroffen worden. „Ich weiß nur nicht, ob es mir gefällt, dass auch die Anderen dich so sehen werden.“ Fuji lachte leise. Er hatte gemerkt wie leise Ryoma gesprochen hatte, doch dennoch hatte der Kleine nicht vor ihm verbergen können, wie erstickt er geklungen hatte. Es hatte ihn doch tatsächlich umgehauen. Das sonst so wortgewandte Tenniswunder war anscheinend nicht einmal mehr zu einem ‚mada mada dane’ fähig. Ryoma atmete langsam und kontrolliert um sich zu beruhigen, doch je näher Fuji ihm kam, desto schwerer wurde es. Dieser Anblick betörte ihn einfach nur. Seine Augen suchten nach diesen kleinen Details, die dieses Outfit betonte. Vor allem diese Hüften. Plötzlich zog Ryoma Fuji mit einem Ruck zu sich heran, sodass dieser seine Hände auf Ryomas nackten Schultern ablegen musste, um das Gleichgewicht zu bewahren. Dann küsste Ryoma Fuji, um seinen Besitzanspruch geltend zu machen. Gemeinsam keuchten sie auf. Fuji wusste nicht, wo ihre Münder miteinander verschmolzen oder wo sich ihre Zungen trafen. Hauptsache Ryoma war sein. Besitz ergreifend krallten sich seine Finger in Ryomas Schultern, der seine Hände um Fujis Hüfte schob und dort liegen ließ. „Hmm.“ Oh Gott, warum konnte er von diesem Mund einfach nicht genug kriegen? Fujis Griff wurde ein wenig fester und er presste seine Lippen noch ein wenig härter auf die von Ryoma. „Ähm. Gomen nasai, ich will euch ja nicht stören, aber ich wollte nur sagen, dass ihr bald los müsst! Man wartet euch draußen!“ Nanako stand mit hochrotem Kopf an der Tür und es war ihr sichtlich peinlich Ryoma und Fuji beim Küssen unterbrochen zu haben. Sie war froh, dass man annehmen konnte, dass ihr Kopf auf Grund der Situation zu rot war, doch erheblich zu ihrer Gesichtsfarbe trug Fujis Knackarsch bei, der von der Hose noch mehr betont wurde. So ein gut aussehender Mann, doch leider war er erstens schon vergeben, zweitens gehörte er zu ihrem Cousin und drittens war Fuji vielleicht doch ein bisschen zu jung für sie. Aber anhimmeln durfte man ihn doch, oder? Denn Nanako wusste, dass Fuji-san sehr viel älter wirken konnte, wenn er wollte. Einmal waren ihre Stundentenfreundinnen hier gewesen und hatte Fuji gesehen, wie er mit Ryoma draußen Tennis gespielt hatte. Sie hatten ihn auf etwa 21 geschätzt, doch Fuji-san war doch erst 17 Jahre alt! Ihr war das sehr peinlich gewesen, dass ihre Freundinnen sich lang und breit über diesen –überaus gut aussehenden Mann- unterhalten hatten. Später hatte sie von Ryoma erfahren, dass Fuji-san das sehr lustig gefunden hatte. Aber wie sie festgestellt hatte, fand Fuji-san vieles lustig. Besonders, wenn Ryoma sich dann aufregte oder hochrot anlief. Schnell ging sie nach unten und verdrängte diese Gedanken. Das ging sie nichts an. * Zurück in Ryomas Zimmer hatten die beiden Turteltauben gerade es geschafft sich von einander zu lösen. Nun standen sie beide vor Ryomas Kleiderschrank und beratschlagten sich. „Weiß!“ „Grün!“ „Weiß!“ „Grün!“ Oder besser, sie konnten sich nicht auf die Farbe einigen. Am Ende wurde es dann doch grün, denn Fuji setzte seinen Kopf durch und sie gingen gemeinsam nach unten. Allerdings nicht ohne ihre Hände ineinander verflochten zu haben. Hand in Hand gingen sie Treppe runter. Kurz vor dem Wohnzimmer bleiben sie stehen und Ryoma verabschiedete sich von seinen Eltern. „Kaa-san, Tou-san. Wir gehen jetzt.“ Seine Eltern sahen auf und Ryomas Mutter ging zu ihnen herüber. Prüfend sah sie ihren Sohn und danach Fuji an. „Ja, so kann man euch gehen lassen. Man wird euch meilenweit hinterher starren.“ Ryoma wurde rot. Das von seiner Mutter zu hören, war etwas anders, als wenn er es von Fuji hörte. „Kaa-san!“ Doch er wurde wissentlich ignoriert. Seine Mutter sprach einfach weiter. „Du wirst auf das hören, was Fuji-san dir sagt, hörst du mich Ryoma? Mir ist nicht wohl dabei, dich dahin gehen zu lassen, bei den ganzen vielen anderen Menschen, die ich nicht kenne.“ „Mutter, du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Ich kenne alle, die da rumlaufen.“ „Aber man hört doch von so vielen Geburtstagspartys, die schief gehen, weil es immer ein paar Unbekannte gibt, die sich selbst einladen.“ „Mutter, es ist Atobe Keigo der feiert. Niemand kommt an seinen Wachhunden oder seinen Bodyguards vorbei. Niemand Fremdes wird dieses Grundstück unerlaubt betreten:“ „Wirklich?“ „Wirklich!“ Ryoma war langsam schon etwas genervt. Seit seine Mutter erfahren hatte, dass er nicht immer nur bei seinen Regulars übernachtete, sondern regelmäßig irgendwelche Geburtstage feierte, war sie extrem vorsichtig geworden. Sie hatte wohl Angst ihn nie wieder zu sehen. Oder vielleicht erschreckte sie einfach nur der Gedanke, was ihr kleiner braver (unschuldiger) Ryoma alles anstellen könnte. Als wenn er klein, brav und unschuldig wäre. Nun, klein vielleicht schon, brav im gewissen Maße vielleicht auch noch, aber sicher nicht unschuldig. Doch nun wandte sich Ryomas Mutter Fuji zu. „Fuji-san. Bitte pass auf Ryoma gut auf. Er stellt manchmal solch dumme Sachen an. Ich möchte nicht, dass er sich mit den falschen Typen anlegt und sich verletzt!“ „Keine Sorgen, Echizen-san. Ich werde gut auf Ryoma aufpassen!“ Damit wurden sie endlich entlassen. Nanjiroh verhielt sich zum Glück still, denn er wollte Ryoma nicht den Spaß verderben. Auch er war einst auf die Seigaku Tennis Schule gegangen und damals wie heute war es üblich seine Geburtstage zusammen mit den anderen Schulen zu feiern. Es würde Alkohol fließen und das nicht zu knapp. Doch Ryoma sollte seinen Spaß haben, aber er wusste es zumindest besser als seine Frau. Deswegen hielt er demonstrativ still, als Ryoma und Fuji Hand in Hand das Haus verließen. * „Als ob es bei Atobes Geburtstagsfeier ruhig zu gehen wird. Zum Glück weiß meine Mutter nichts von dem vielen Alkohol, den Atobe hat besorgen lassen“, meinte Ryoma, als sie das Haus verließen. „Ich würde eher sagen, zum Glück weiß Tezuka nichts vom Alkohol.“ „Hat Atobe es ihm also wirklich verschwiegen?“ „Nicht direkt. Er hat es ihm wohl schon gesagt, doch ich glaube nicht, dass Tezuka sich in diesem Moment darum geschert hat. Er wird ihn eher darum gebeten haben, mit seinem Mund etwas ganz anders zu tun.“ „Mada mada dane“ Ryoma verfluchte manchmal Fujis Hobby. Sein Freund liebte es mit ihm über das Sexualleben anderer zu tratschen. Beziehungsweise Fuji redete und er hörte zu. Gewisse Dinge waren ja noch ganz interessant oder amüsant, wie zum Beispiel die Geschichten des Golden Pairs, wenn Eiji Oishi aus heiterem Himmel überfiel und dieser weder ein noch aus wusste. Armer Uke Oishi. Da hatte er es ja noch besser mit Fuji, denn schließlich wusste er ja, wie man Fuji in den Wahnsinn treiben konnte, doch er bezweifelte, dass Oishi wusste, wie man Eiji kontrollieren konnte. Doch der Nachteil an sich bei Fujis Hobby war, dass er auch über Paare redete, wo er absolut nicht wissen wollte, wer wie wo mit wem zusammen war. Angefangen bei Sanada, Inui und Renji. Über die seltsamen Gestalten wollte er nichts hören, was deren Sexualleben betraf. Verwundert blieb er plötzlich stehen. Wie kamen sie jetzt eigentlich zu Atobe? Laufen? Fragend sah er zu Fuji? „Ähm, Syusuke?“ „Saa, was ist Ryoma?“ „Wie kommen wir hin?“ Die Frage wurde beantwortet als neben ihnen ein Auto hielt und Fujis Schwester das Fenster runter ließ. „Ah. Syusuke, Ryoma-kun. Kommt und steigt ein. Wir müssen uns beeilen.“ Ryoma nickte nur. Wieder sah er zu Fuji um gesagt zu bekommen, wo er einsteigen sollte. „Hinten links.“ Schnell lief Ryoma um das Auto herum, öffnete die Tür und ließ sich hinter den Fahrersitz plumpsen. Er saß zwar gerne vorne, doch Fuji hatte eindeutig längere Beine als er, deswegen war es für ihn auch bequemer vorne zu sitzen. „Ah. Echizen!“ Vor Schreck klebte Ryoma fast an der Scheibe. Er hatte nicht gemerkt, dass da jemand neben ihm saß. Er wandte seinen Kopf nach rechts und starrte in ein Gesicht, das sich sehr dicht vor ihm befand. „WAAH!“ „Was erschreckst du dich so, Echizen-kun? Wir sollten doch so langsam miteinander vertraut sein, so oft wie wir uns schon über den Weg gelaufen sind.“ Ryoma beruhigte sich nur allmählich und war dann aber endlich zu einer Antwort fähig. „Mizuki!“ „Eben jener! In ganzer Person!“ Die halbe Portion hätte ihm genügt. Mizuki! Von all den Leuten auf die er hätte treffen können! Warum ausgerechnet der? Er hatte zwar nichts gegen den Manager von St.Rudolph und fand es sogar ab und zu ganz lustig zuzusehen, wie Mizuki alles und jeden in den Wahnsinn trieb, aber er hasste es, wenn Mizuki ihn im Visier hatte. Schnell versuchte er abzulenken. „Was machst du hier, Mizuki?“ „Ich hatte Sehnsucht nach dir!“ Diese dummen Kommentare. Mizuki wusste, dass Ryoma das ärgerte und stieg natürlich sofort darauf ein. Schnell warf Ryoma einen Blick nach vorne, doch Fuji schien nicht zu zuhören. Umso besser für Mizuki, dachte er. Dann drohte diesem nämlich im Moment keine Gefahr. Aber Fuji würde wahrscheinlich auch so nicht eingreifen. Einmal, weil er es viel zu amüsant fand, wie Mizuki ihn in den Wahnsinn trieb und andererseits, weil Mizuki seine Grenzen kannte, besonders wenn Fuji in der Nähe war. Verdammt noch eins! „Also, was glaubst du denn?! Natürlich fahren wir auch da hin, wo ihr hinfahrt. Zu Ore-samas Geburtstagfeier natürlich!“ „Wir?“ Ryoma lugte an Mizuki vorbei und entdeckte Yuuta, der ihn schweigend ansah und nur zu Begrüßung nickte. Er hatte eine leicht gerötete Gesichtsfarbe, doch als Ryoma genauer hinsah, wusste er auch warum. Während ihres ganzen Gesprächs, hatte Mizuki scheinbar seine rechte Hand auf Yuutas linkem Oberschenkel gehabt und fuhr auch jetzt noch damit fort diesen zu streicheln. Dabei sah er ihn nicht einmal an und Yuuta, prüde und schüchtern wie er war, traute sich nicht Mizuki darum zu bitten aufzuhören. „Wie kommt es dazu, dass ihr beide eingeladen seid?“ Normalerweise hatte Atobe nicht mal einen zweiten Gedanken für die Spieler von St.Rudolph übrig. „Yuuta ist mit dabei, weil Syusuke-kun sich das so gewünscht hat.“ „Darauf hätte er auch verzichten können“, kam es irgendwo von Yuuta her. Mizuki drehte sich zu ihm um und beugte sich dicht an Syusukes jüngeren Bruder heran. „Nana, sag so etwas doch nicht. Wir werden viel Spaß haben!“ Dabei kam die Hand Yuutas Lendenbereich schon gefährlich nahe. Ryoma ignorierte das. Viel mehr störte ihn die Anrede ‚Syusuke-kun’. Den Vornamen durfte außerhalb der Familie nur er benutzen! Tezuka und Eiji waren da eine Ausnahme, aber das Mizuki es sagte! Doch es ging nicht anders. Die Anrede ‚senpai’ war unnütz, da sich Mizuki und Fuji im selben Jahrgang befanden und mit ‚Fuji’ konnte er ihn schlecht anreden, denn dann würden sich zusätzlich noch Yumiko und Yuuta angesprochen fühlen. Also musste er das hinnehmen. „So weiß ich trotzdem immer noch nicht, was du hier zu suchen hast.“ Mizuki drehte sich wieder zu ihm, die Hand blieb wo sie war und Yuutas Gesicht nahm den Ton einer reifen Tomate an. „Ore-sama selbst hat mich eingeladen.“ „Ore-sama?“ „Atobe!“ Ach ja, das war diese seltsame Bezeichnung von Atobe an sich selbst. „Warum sollte Atobe dich einladen?“ „Das hat seine Gründe. Wir verstehen uns ziemlich gut.“ Oh ja, das glaubte Ryoma ihm sogar. Wenn die Beiden aufeinander trafen, dann multiplizierten sich deren Affektiertheit und ihr seltsames Benehmen. Von ihrer Einbildung mal ganz zu schweigen. Voller Grauen und Belustigung zugleich dachte er an das letzte Jahr zurück, wo Eiji seinen Geburtstag gefeiert hatte und Mizuki und Atobe sich irgendwann einmal über den Weg gelaufen waren. Es war ein Schauspiel sonders gleichen gewesen. Nachdem sie sich erstmal eine halbe Stunde lang um den besten und schönsten Partytrinkbecher gestritten hatten, waren sie dazu übergegangen gegenseitig voreinander anzugeben. Dabei hatten sie festgestellt, dass sie die gleiche Marke von Lockenwicklern benutzen und beide eine Leidenschaft für Marzipan Osterhäschen hatten. Der Anfang einer wunderbaren Freundschaft war gesetzt gewesen. Dass alle Andern das nicht so toll fanden störte sie gar nicht. Nach zwei Monaten hatte man sie wieder dazu gebracht, die Teams von Hyotei und St.Rudolph doch wieder für sich trainieren zu lassen. Was noch alles vorgefallen war, wollte Ryoma gar nicht wissen. Es reichte ihm schon der Anblick Tezuka mit rosa Schleifchen im Haar vor den Beiden flüchten zu sehen. Fuji hatte Wochen gebraucht, um Tezuka wieder einigermaßen normal hinzubekommen, doch Ryoma schwor sich bis heute, dass es ihn amüsiert hatte. Auf jeden Fall waren seit dem, Mizuki und Atobe, unter‚Terrible Pair’ oder auch ‚Horror Double’ bekannt. Ryoma lehnte sich zurück und versuchte sich zu entspannen. Am Besten er würde sich gleich sofort ein paar Cocktails genehmigen, wenn sie angekommen waren. Dann wäre er aufgeheitert und zu abgelenkt, als das er sich dann noch Gedanken um diese Verrücktheiten machen müsste. Doch war Atobe Keigo allein nicht schon Verrücktheit genug? So langsam begann er an Tezukas Verstand zu zweifeln. Wie hielt er es mit dem nur aus. Aber vielleicht wurde es ja gar nicht so schlimm. * „Ore-sama ist erfreut über eure Anwesenheit, sodass ihr ihn unterhalten könnt.“ Nein, es war nicht schlimm, dass musste Ryoma zugeben. Es war grauenhaft. Sie waren gerade auf den Parkplatz gefahren und waren ausgestiegen, da kam ihnen Atobe schon entgegen. Er hatte sie alle ‚ganz herzlich’ begrüßt, doch man konnte ihn ja nicht einmal ansehen oder man bekam Augenkrebs. Atobe trug zwar eine ganz normale Hose, doch er hatte es geschafft sich ein Hemd zu besorgen, das einen riesigen Rüschenkragen besaß. Hilfe! Das dachte wohl auch Tezuka, der hilflos und vollkommen fertig nun aus der Tür geschlichen kam. Sofort suchte er Schutz bei Fuji, der ihn in die Arme nahm und beruhigend über den Rücken strich. Tezuka vergrub seinen Kopf verzweifelt in seinen Händen. Was er wohl heute schon alles hat durchstehen müssen? Doch er konnte seinem Lover wohl nicht allzu böse sein, denn er hörte Tezuka sagen ‚Heute nicht Fuji, wenn es ihn denn glücklich macht’. Sehr löblich von Tezuka-Buchou, doch war es es wirklich wert sich von Atobe in den Wahnsinn treiben zu lassen, wenn man dabei selbst zu Grunde ging? Ryoma wusste schon jetzt, dass er diesen Abend nur mit Alkohol überstehen konnte. Eigentlich wäre dies jetzt ein passender Moment gewesen, um einen weiteren Absatz in der Gesichte zu machen, um Ryoma weitere Peinlichkeiten zu ersparen, doch Atobe hatte seinen eignen Willen. Er kam zu Ryoma herüber geschritten, der sich gerade an die Bar verdrücken wollte, nachdem Fuji mit Tezuka verschwunden war, um dafür zu sorgen, dass dieser einen beruhigenden Tee erhielt. „Hallo, Echizen!“ „Tag Monkey-King!“ „Echizen, Ore-sama ist angegriffen! Du wagst es heute Ore-sama so anzureden! Schämst du dich nicht?“ „Nö.“ „Dann gib Ore-sama wenigstens dein Geschenk!“ „Du glaubst ich hätte ein Geschenk für dich?“ „Ore-sama denkt nicht. Ore-sama weiß, dass du es nicht wagen würdest ohne Geschenk hier aufzutauchen. Dafür hat Tensai Fuji-kun sicher gesorgt.“ Da hatte er Recht. Fuji hatte ihn solange bearbeitet bis er tatsächlich was für Atobe gekauft hatte. Aber der hatte das wahrscheinlich nur getan, weil Tezuka ihn darum gebeten hatte. Vielleicht hatte er es aus erzieherischen Gründen getan – Tezuka war der Meinung er müsste besser erzogen werden, erfolgloses Unterfangen – oder er hatte es, um sein eigenes Wohl getan. Vermutlich würde Atobe ihm so lange in den Ohren liegen, wie wenig er doch gemocht wurde, weil man vergessen hatte ihn zu beschenken. Und wenn er sich jetzt Tezuka so ansah, dann war er verdammt froh, dass er es doch getan hatte. Er brauchte seinen Buchou doch noch. Also übergab er Atobe seufzend das verpackte Geschenk und Atobe hüpfte glücklich davon. Ryoma wusste, dass ihm das T-Shirt gefallen würde, dass er ihm gekauft hatte. Er hatte es aus den USA mitgebracht und es war von Anfang an für Atobe bestimmt gewesen. Und vielleicht war es auch ganz gut so, dass Atobe morgen nicht mehr wissen würde, von wem er das Shirt hatte. Denn darauf stand geschrieben: I am hot, I am cool, I am the KING! In schwarz mit weißem Schriftzug. Er hätte lieber das weiße Shirt mit dem rosa Schriftzug genommen, doch dann hätte Tezuka ihn sicherlich umgebracht. Ryoma betrat die Vorhalle und ließ sich von irgendeinem Angestellten den Weg zeigen. Um Fuji musste er sich keine Sorgen machen, der würde schon wieder auftauchen. Als er die Festhalle erreichte, war er doch positiv überrascht. Hier gab es wohl wirklich alles. Die eine Seite führte durch unzählige Türen hinaus auf die Terrasse und von dort aus in den Garten. Weiter hinten am Ende des Saals war die Bar, wo sich bereits einige Leute tummelten und irgendwo daneben war das Buffet, das auf großen breiten und zahlreichen Tischen aufgebaut war (Momo’s Heaven came to earth!) und Ryoma war sicher, dass auch er sich an diesem Essen beteiligen würde. Wann bekam man schon derartig gutes Essen umsonst? Der Rest des Raumes war mit Tischen, Stühlen, einer gemütlichen Sitzecke mit Sesseln und einer großen Tanzfläche ausgestattet. Tanzfläche. OH HILFE! Ryoma wusste, dass er möglichst bald sich zumindest etwas Alkohol zuführen musste, sonst würde er den Abend nicht überleben, wenn Fuji kam und ihn mit auf die Tanzfläche zerrte. Zumindest hatte dieser es aufgegeben ihm ALLE Standarttänze beibringen zu wollen. Er kannte die Grundlagen, woher, sollte sein Geheimnis bleiben und das musste reichen. Diesen Tänzen zog er Fujis Art zu tanzen gewiss vor. Denn tanzen mit Fuji musste neu definiert werden. Wenn Fuji mit ihm tanzte, dann endete das meist in Hardcore-Petting. Sicherheitshalber suchte er schon jetzt einmal nach den Toiletten. Gut, sie waren groß, weitläufig und es gab mehrere Kabinen und am anderen Ende des Saals waren sie auch noch mal vorhanden. Das war vielleicht später sogar dringend nötig, dass zu wissen. * Es war ungefähr 10 Uhr abends und draußen war es schon fast dunkel geworden. Die Sonne war untergegangen und der Himmel wurde zunehmend finsterer, genau so wie Ryomas Gemüt. Er hatte in den letzten Stunden nicht sehr viel von Fuji zu sehen bekommen und trank aus Frust deswegen Cocktails. „Meinst du nicht, dass es langsam genug ist, Ryoma? Sonst kannst du nicht mehr gerade stehen, wenn Fuji wieder kommt.“ Ryoma drehte den Kopf und entdeckte: Kirihara Akaya. Er setzte sich so hin, dass sein Kopf auf der Rückenlehne lag und er den Dämon von Rikkaidai in die Augen sehen konnte. Der nahm ihm jetzt demonstrativ das Glas aus der Hand und hielt ihm dafür irgendetwas non alkoholisches hin. Als Ryoma es wortlos entgegen genommen hatte, ließ er sich neben Ryoma nieder, allerdings auf dem Tisch, sodass Ryoma sich nicht schon wieder umsetzen musste. „Was willst du, Akaya?“ „Dich aufheitern“, meinte Kirihara nur und legte seinen Arm auf Ryomas Schulter. Ryoma schwieg für einen Moment, lächelte dann aber leicht. Kiriharas Gegenwart war angenehm. Er war diese Art von Gegenwart ja von dem Anderen gewöhnt. In Kirihara hatte er einst einen Freund gefunden, der ihn auf eine andere Art und Weise verstand, als jeder andere auf dieser Welt. „Und wie willst du das anstellen? Dich in Syusuke verwandeln?“ Kirihara lachte leise. Ryoma war direkt wie immer. Tat normalerweise so, als wenn er keine Ahnung von Gefühlen hätte, sondern nur für Tennis lebte, wurde aber depressiv, wenn er zu lange von seinem Fuji getrennt war. Es war schon fast süß, wie sehr die beiden einander brauchten. Denn es hatte sich herausgestellt, dass meist er derjenige war, der sich um Ryoma kümmern musste, wenn dieser Liebeskummer hatte. Mit Shinji konnte man schlecht reden. Zumindest konnte man schlecht mit ihm über etwas reden. Er führte normalerweise nur Monologe. Es war schon verwunderlich wie ausgerechnet sie drei aneinander geraten waren. Es war so gewesen, dass nach dem Nationalen eine große Lücke entstanden war als die Senpais auf die höher gehende Schule gewechselt waren. Für die kleinen Rookies, die es gewohnt gewesen waren, ständig einen Senpai um sich zu haben mit dem man spielen konnte, der einen forderte, sodass man sich verbessern konnte, war das ein großes Problem gewesen. Irgendwann waren sie darauf gekommen doch gemeinsam zu trainieren, neben dem üblichen Schultraining. Bis heute war das eine art Geheimnis. Die Senpais hatten so ihre Probleme damit, wenn es um die Konkurrenz ging. Doch jetzt musste er erstmal Ryomas Problem lösen. Er hatte inzwischen gelernt, dass ein depressiver und einsamer Ryoma, kein schöner Ryoma war. „Also wie genau willst du Fuji dazu bringen seinen Arsch hierher zu bewegen?“ „Oh das ist gar nicht so schwer. Weißt du“, flüsterte Kirihara als er Ryoma langsam näher kam, „Fuji ist dafür bekannt, dass er ein unglaubliches Gespür dafür hat, wo du bist und wer in dieser Nähe ist. Also wird er wohl auch wissen, was ich jetzt gleich tue!“ „Was wirst du denn tu-mppphhh!“ Ryoma wusste warum er Kirihara mochte und warum er ihn nicht mochte. Dies war wieder einer der Moment, wo er ihn zum Teufel jagen könnte. Doch leider war Yukimura nirgendwo zu sehen. Doch er wusste, wofür das war. Dumm war nur, dass er nicht wusste, wie er ihn zurückküssen sollte. Sollte er so tun, als ob er beinahe vergewaltigt wurde oder sollte er sich zurücklehnen und den Kuss genießen? Wenn er ersteres tat, dann würde Akaya morgen ein seelisches Wrack sein, weil Fuji dann jenseits sämtlicher Gewalt gegangen wäre, doch das wollte er seinem Kumpel nicht antun, dafür spielte Kirihara zu gut Tennis. Doch er wollte nicht wissen, was passierte wenn er Kirihara tatsächlich zurückküsste. Er wollte Fuji nicht verletzen, doch das würde er sein, wenn er es wirklich tat. Das alles ging Ryoma in dieser einen Millisekunde durch den Kopf als Kirihara ihn küsste. Es war ja nicht so, dass er das erste Mal küsste und er hatte auch schon Kirihara geküsst, das gehörte aber jetzt nicht hierher, doch er wollte, dass Fuji ihn herausholte. „Kirihara Akaya! Was denkst du tust du da gerade?“ Zwei riesige Schatten fielen über sie und irgendwo aus dem Dunkel blitzten zwei paar Augen auf. * Ein paar Minuten zuvor hatte Fuji sich erschöpft irgendwo auf einem Sessel niedergelassen. Endlich hatte er Tezuka zur Ruhe gebracht. Er fragte sich, was Atobe angestellt hatte, dass Tezuka derart anhänglich war. Irgendwann, als er geglaubt hatte, Tezukas Jammereinen würden niemals mehr enden, war dann Atobe aufgetaucht und hatte sich um Tezuka gekümmert. Fuji hatte endlich gehen können. Nun musste er sehen, wo er Ryoma fand. Dieser war sicher nicht sehr erfreut darüber, dass er sich so lange verdrückt hatte. Er seufzte und sah sich um, doch Ryoma konnte er auch den ersten Blick nirgends entdecken. Am besten er würde mal irgendjemanden fragen. Er wandte sich nach links, doch hielt dann inne. Nein, die zwei würden ihm sicherlich nicht sagen können, wo Ryoma war. Shinji saß auf dem Sessel neben ihm und Akira rittlings auf seinem Schoß. Shinji murmelte vor sich hin, dass Akira nicht so laut stöhnen sollte, widmete sich dann aber wieder dessen Hals zu und saugte unnachgiebig daran. Fuji drehte seinen Kopf zur anderen Seite, doch auch da hatte er kein Glück. Genau konnte er die Personen nicht erkennen, doch das Stöhnen sagte ihm, das auch diese zwei beschäftigt waren. Er war wohl in der allgemeinen Knutschecke gelandet. Schnell stand er auf und verließ die Ecke. Solange Ryoma nicht bei ihm war, nützte ihm diese schöne kuschelige Knutschecke nichts. Er sah gerade aus auf die Tanzfläche, um Ryoma dort vielleicht zu entdecken, doch es war viel zu dunkel. Plötzlich legte sich ihm von hinten eine Hand auf die Schulter. „Suchst du deinen Kohai, Fuji-san?“ Fuji zuckte erschrocken herum und blickte in Yukimuras Gesicht. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Auch wenn dieser ihn jetzt scheinbar vollkommen unbeteiligt ansah, so wusste Fuji, dass dieser ihn mit voller Absicht von hinten angesprochen hatten. Doch er ging nicht darauf ein, sondern nickte nur und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Ich denke, ich habe ihn vorhin hinten bei den Tischen gesehen.“ „Saa, Arigato, Yukimura-buchou!“ Fuji wandte sich um, um zu gehen, doch Yukimura hielt ihn zurück. „Matte, Fuji-san! Da es mir genauso geht, denke ich, dass wir doch zusammen gehen könnten.“ „Genauso? Geht es um Kirihara?“ Das war der einzige Kohai, den Yukimura haben könnte und auch so ansprach. Er erinnerte sich, dass im Jahr nach dem Nationalen Gerüchte laut geworden waren, die sich um Yukimura und Kirihara drehten, doch Genaueres wussten anscheinend wirklich nur die Leute aus Rikkaidai. Bald waren sie bei den Tischen angekommen und sie entdeckten auch Kirihara und Ryoma, doch das Gespräch ließ sie aufhorchen. „Also wie genau willst du Fuji dazu bringen seinen Arsch hierher zu bewegen?“ „Oh das ist gar nicht so schwer. Weißt du Fuji ist dafür bekannt, dass er ein unglaubliches Gespür dafür hat, wo du bist und wer in dieser Nähe ist. Also wird er wohl auch wissen, was ich jetzt gleich tue!“ Das Folgende ließ den beiden Senpais jegliche Regung im Gesicht einfrieren. In Fuji erwachte der Tensai. Wie konnte Kirihara es nur wagen Ryomas Lippen zu berühren? Wie konnte Kirihara es wagen, Ryoma zu küssen? Er würde mit ihm den Boden aufwischen und ihr damaliges Match würde dagegen wie ein Treffen unter Freunden wirken. Yukimura ging es ähnlich. Ein dämonischer Ausdruck hatte in seinen Augen Platz gefunden und der Dämon von der Rikkaidai trat aus seinem Schlaf hervor. Er wusste ja, dass Kirihara gerne und viel Unsinn trieb und in 90% der Fälle verzieh Yukimura ihm auch, doch das sein Kohai es zuließ, dass ein anderer Mensch als er seine Lippen berührte, dass würde er ihm nicht zu schnell verzeihen. „Kirihara Akaya! Was denkst du tust du da gerade?“, sagten die Senpais in vollkommener Einigkeit und als Kirihara aufblickte, wusste er, dass seine Stunde wohl geschlagen hatte. Ryoma dachte genau dasselbe. * Ryoma dachte, dass das alles nicht wahr sein konnte. Am liebsten wäre er jetzt rückwärts in irgendeine Ecke gekrochen, doch das ging leider nicht. Er wusste nicht, was er von Fuji erwartete, was dieser jetzt tun würde oder was er Yukimura antun würde. Als Erstes spürte er, wie Fuji Kirihara von ihm runterzerrte, möglichst weit weg von Ryoma. Dann starrte er diesem in die Augen, doch Kirihara zeigte nur halb so viel Angst, wie es vielleicht andere Leute getan hätten. Dennoch wurde er leicht nervös, als er fühlte, wie seine Füße langsam den Boden verließen und Fuji ihn in die Luft hob. Eigentlich sah Fuji auf den ersten Blick immer etwas zerbrechlich und schwach aus, doch Kirihara selbst hatte gelernt, dass das nur Täuschung war. Fuji war stark, sehr stark und zudem wurde er Furcht einflössend, wenn es um Echizen ging. Zum Glück schien Yukimura-buchou ihn lebendig und in einem Stück wieder haben zu wollen, denn er meldete sich zu Wort. Freundlich lächelnd, so wie immer. „Ah, Fuji-san. Lass doch bitte meinen Kohai gehen. Ich brauche ihn noch.“ Es kam ein Blick zurück, bei dem normale Leute längst gestorben wären. Kirihara hätte gerne etwas gesagt, um Yukimura beizustimmen, doch er war klug genug um die Klappe zu halten. „Er muss bestraft werden. Er hat Ryomas Lippen mit seinen berührt. Das ist unverzeihlich!“ „Mag sein, doch wenn ihr ihn bestraft Fuji-san, dann ist am Ende nichts mehr von ihm übrig. Wie wäre es mit einem Kompromiss? Ihr lasst Kirihara-kun gehen und ich übernehme dafür die Bestrafung?“ „Nun ja, es ist euer Kohai und auf Grund eures Rufes gehe ich davon aus, dass ihr als Kapitän der Rikkaidai Kirihara schon öfters in den Boden gestampft habt. Also gut, ihr könnt ihn wieder haben!“ Damit schwenkte er seinen Arm mit samt Kirihara herum und ließ ihn mehr oder weniger in Yukimuras Arme fallen. Dieser hielt seinen Kohai sofort an der Schulter fest, sodass Kirihara nicht entfliehen konnte. Fuji warf einen letzten Blick auf Yukimura. „Ich vertraue darauf, dass ihr diesem Kerl einbläut, dass von eben nicht noch einmal zu versuchen. Denn das...“ – Pause – „...würde er ganz sicher nicht überleben!“ „Keine Sorge, Fuji-san“, meinte Yukimura mit einem dämonisch freundlichen Lächeln, „Das werde ich tun. Gehen wir, Kirihara-kun?“ Damit drehte sich Yukimura weg und schob seinen Kohai vor sich her, die Hand immer noch auf der Schulter. Kirihara wusste nicht so Recht, was ihm lieber gewesen wäre. Von Fuji zu Konfetti verarbeitet zu werden oder von seinem Buchou bestraft zu werden. Er bemerkte, dass Yukimura ihn in einen Dunklen Gang führte etwas weiter weg von der Feier. Kein Mensch war zu sehen. Plötzlich wurde mit dem Rücken an die Wand gepinnt, die Hände nach oben und unmöglich sich zu bewegen. „…‘Mura-buchou“ Kirihara zitterte leicht. Er konnte das Gesicht seines Senpais nicht sehen, doch er wusste, dass dieser im Moment ernst dreinschauen musste. Dann hörte er seine Stimme an seinem Ohr. „Akaya. Du weißt, dass du böse warst?“ „Ja. Und ich habe es gerne getan.“ Yukimuras Mund bewegte sich noch ein Stück näher an Kiriharas Ohrmuschel heran, sodass der Jüngere den Atem des Anderen spüren konnte und es machte ihn wahnsinnig. „Wirklich? Dann muss ich dich bestrafen.“ Sprach ’s und leckte zart über Kiriharas Ohr. Der konnte einen wohligen Seufzer nicht zurückhalten. Nun drängte sich Yukimura dicht an in heran, sodass ihre Lenden zusammenstießen und ihre Brust aneinander rieb. „Yukimura!“ Es war nicht mehr als ein sehnsuchtsvolles Seufzen, dass zu hören war, doch Kirihara wollte schon jetzt ganz mit seinem Buchou alleine sein. doch Yukimura ging nicht darauf ein und Kirihara wusste, dass es heute lange brauchen würde, bis dieser ihn erlöste. Wenn der Alkohol, denn er zuvor getrunken hatte, nicht schon sein übriges tun würde. Er wehrte sich nicht als Yukimura ihn in einen der Räume zog, die Atobe in vorausschauender Weise vorbereitet hatte. Er hörte das Schließen der Tür nicht, sondern konzentrierte sich nur auf Yukimura, der ihn langsam auf das Bett sinken ließ. „Seiichi“, flüsterte Kirihara noch ehe seine Lippen versiegelt wurden. Er wusste, dass er heute Nacht ganz und gar Yukimura gehörte, denn sein Buchou war ein eifersüchtiger Mann. Er keuchte laut auf, als Yukimuras Hände in tiefere Regionen wanderten, er würde heute Nacht nicht entkommen. Er hoffte nur, dass Ryoma wenigstens die Sache mit Fuji klären würde. Dann war er nicht mehr in der Lage zu denken. * Ryoma wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Noch immer starrte Fuji Kirihara und Yukimura hinterher, sichtlich mit Groll erfüllt. Er hatte zuerst gedacht, er würde Fuji in Luft zerreißen, weil dieser sich solange irgendwo rumgetrieben hatte, doch das war bevor Kirihara diese Aktion abgezogen hatte. Wer wusste schon, wie nun Fuji auf IHN zu sprechen war? Vielleicht gab er ihm ja auch die Schuld? Fuji konnte nämlich schrecklich eifersüchtig sein und andererseits schien es ihn manchmal gar nicht zu kümmern. Es war das typische Verhalten von, wer wäre in der Lage Ryoma mir wegzunehmen bzw. für wen könnte Ryoma ernsthafte Gefühle entwickeln’. Ryoma kannte diese Art von Eifersucht von Fuji zu Genüge, manchmal übertrieb der Tensai es zwar ein wenig, doch er war noch nie ausgeklinkt. Ja, manchmal mochte Ryoma sogar das Besitzergreifende Verhalten Fujis. Er wartete ab bis Fuji jetzt endlich etwas sagen würde. Der Tensai drehte sich zu ihm um, immer noch mit einem undeutbaren Blick im Gesicht, doch scheinbar nicht verärgert. „Hat er dir wehgetan?“, fragte Fuji. Ryoma schüttelte den Kopf. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn Fuji sich nicht so distanziert geben würde. Dann wüsste er nämlich, ob Fuji sauer auf ihn war. „Fuji. Ich-“, begann Ryoma, stockte dann aber, als Fuji an seinen Stuhl heran trat und seine beiden Hände ergriff. „Ryoma!“, meinte Fuji leise, legte dann eine Hand an Ryomas Wange streichelte darüber. Ryoma schloss die Augen und drückte sich der sanften Berührung entgegen. Schnell legte er seine eigene Hand darauf, die Fuji eben losgelassen hatte, um zu verhindern, dass sein Freund sich wieder von ihm fort bewegen könnte. Als Nächstes spürte er ein Gewicht auf seinen Beinen und überrascht riss Ryoma die Augen auf, doch es war nur Fuji, der sich rittlings auf seinen Schoß gesetzt hatte und Ryoma jetzt mit seinen tiefen blauen Augen ansah. „Wo warst du so lange?“, flüsterte Ryoma. „Ich musste mich um Tezuka kümmern. Er hatte wieder eine seiner ‚Stunden’!“ Ryoma seufzte. Es nervte wenn Tezuka seine ‚Stunden’ bekam. Es war eine kurze Zeitperiode, in der ihr Buchou jegliche Selbstbeherrschung vergaß und all das herausließ, was er sonst immer an Gefühlen zurücksperrte. Das hieß Tezuka konnte vom übermütigen Kleinkind bis zum verschüchterten Uke alles sein. Dass das ausgerechnet heute gewesen sein musste. Also fragte er Fuji nicht weiter darüber aus, denn es war meist Fuji, der dann alles abbekam. „Sorry, wegen eben Fuji. Ich wollte nicht-“ „Shhhh“, machte Fuji und legte Ryoma dann einen Finger auf den Mund, deute ihm damit an still zu sein. „Ich bin dir nicht böse. Ich habe eben nur ein wenig ... überreagiert.“ „Würdest du mich dann jetzt endlich küssen? Der letzte Kuss liegt schon Stunden zurück!“ Jetzt grinste Fuji. Es war typisch für Ryoma solche Themen irgendwann einfach zu ignorieren und zu freudvolleren Beschäftigungen überzugehen. „Jederzeit, Ryoma. Jederzeit.“ Dann kam Fuji Ryomas Bitte nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)