Hot Games von mangacrack (Fuji x Ryoma) ================================================================================ Let‘s make Party ---------------- Titel: Hot Games Kommentar: Zuletzt noch. Ich weiß, dass insgesamt der Plot ein bisschen einfach ist, doch in zukünftigen Fanfics werde ich daran arbeiten. Ich hoffe euch haben die OneShots trotzdem gefallen. mangacrack xXx :: Kapitel 7 – Let‘s go Party:: Ryoma stand vor seinem Kleiderschrank und wusste nicht recht, was er anziehen sollte. Er war im Moment nur mit einer schwarzen Boxershorts bekleidet und starrte hingebungsvoll in den Spiegel. Verdammt. Warum musste er jetzt einen auf Frau spielen und nicht wissend sich fragen musste, was er denn nun anziehen sollte. Blöder Event. Blödes Datum. Wollte er da überhaupt hin? Kam darauf an, wie sich das entwickeln würde. Eigentlich könnte es ja ganz lustig werden, doch wenn er eben nicht wusste, was er anziehen sollte. Doch er musste bald los, also zurück zum Problem. Zum Glück wusste er schon, was für eine Hose er anziehen wollte. Seine Cousine Nanako hatte sie ihm einmal mitgebracht und sie ganz offiziell ‚Date Hose’ getauft. Aber hallo, als wenn er so mit Fuji ausgehen würde. Denn er hatte dieser Hose im Geheimen einen neuen Namen gegeben. ‚Zeig-mir-deinen-geilen-Arsch-Hose’ nämlich. Um die Allgemeinheit aufzuklären, es handelte sich hierbei um eine extrem enge schwarze Lederhose, die Ryoma allerdings noch nie angehabt hatte. Er hatte sich das noch nie wirklich getraut, noch nie war ihm der Anlass dafür passend gewesen. Doch heute war wohl der richtige Moment dafür gekommen. Entschlossen seinen Plan durchzuziehen, griff er sich die Hose und zog sie sich an. Sie saß überraschenderweise sogar sehr gut und es war mehr Platz in der Hose, als er zunächst angenommen hatte. Ryoma drehte sich ein wenig betrachtete die Hose von allen Seiten im Spiegel. Ja, sie saß gut. Er konnte verstehen, warum Nanako sie gekauft hatte. Plötzlich schlich sich ein Grinsen über das Gesicht. Was Fuji wohl dazu sagen würde? Das sollte er schnell erfahren. Fast zeitgleich, als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, schellte von unten her die Türklingel. Er hörte wie die Tür aufging und kurz darauf seine Cousine rief: „Ryoma-kun! Fuji-san ist hier!“ „Er soll rauf kommen, ich bin noch nicht ganz fertig!“, rief Ryoma zurück. Ob Fuji ihm weiterhelfen könnte? Er wusste nämlich nicht, was er dazu anziehen sollte. Es war allgemein bekannt, das Seigaku sich etwas in der Kleiderwahl vergreifen konnte, wenn es um private Anlässe ging. Fuji mit seinem schrecklichen Kleidergeschmack vorne weg, gefolgt von Inui und gelegentlichen Ausrutschern von Kaidoh und Momo. Auf keinen Fall wollte er dadurch Aufmerksamkeit erregen. Da fiel ihm ein, dass sich beim Thema Kleidung noch ein zusätzliches Problem auftat. Er musste darauf gefasst sein Fuji den ganzen Abend entweder nicht zu kennen oder diesem kurzfristig ein anderes Outfit zu verpassen. Er hatte zum Glück vor drei Wochen heimlich diese allseits bekannte orangene Hemd, dieses türkise Shirt und diesen uralten verstaubten Pullover verbrannt. Zwar hatte er danach dafür büßen müssen und die Tatsache, dass er bei Fuji, wenn auch nur zeitweise, in Ungnade gefallen war, war nicht besonders erbaulich, dennoch baute Ryoma darauf, dass Fuji bei ihm natürliche Hemmungen hatte. Fuji konnte ihn nicht verletzten, dass war der einzige Vorteil, den Ryoma Fuji gegenüber in dieser Sache hatte, aber leider wusste Fuji auch genau, wie er es ihm heimzahlen konnte, auch ohne das man es als verletzten bezeichnen konnte. Trotzdem musste er drauf gefasst sein in den nächsten Wochen in den Wahnsinn getrieben zu werden. Doch es war es ihm wert gewesen. „Ah, Ryoma. Hier bist du!“ „Komm rein!“ Ryoma würdigte Fuji erstmal keines Blickes. Zu sehr beschäftige ihn noch die Kleiderfrage und an Fujis Präsens hatte er sich inzwischen zu sehr gewöhnt, als das er sich über dessen plötzliche Anwesenheit erschrecken müsste. Dennoch drehte er sich dann, um Fuji zu begrüßen und verschob die Frage des Oberteils in hintere Gegenden seines Kopfes. Als er Fuji erblickte hatte er auch gar keine Zeit mehr dazu. Sprachlos starrte er den Menschen an, der gerade durch die Tür gekommen war und eben diese gerade verschloss. DAS war sein Syusuke Fuji? Nein. Nie und nimmer. Fuji war zwar in vielerlei Hinsicht übermenschlich, aber dennoch irgendwo ein Mensch. Das, was hier vor ihm stand, war ein GOTT. „Mund zu, Ryoma“, grinste Fuji. Der freute sich, dass er wohl doch die richtige Kleidung getroffen hatte. Eigentlich hatte er die Menschheit mal wieder so richtig schocken wollen, aber dann hatte er es sich anders überlegt. Anstatt den lila Pullover von Mizuki anzuziehen, der mit den Rosen drauf und den der Manager von St.Rudolph mal bei Yuuta vergessen hatte, hatte er die andere Seite seiner Schranktür aufgemacht. Dort lag die Kleidung, die normale Leute anziehen würden um Aufsehen zu erregen. Doch Fuji brauchte keine Kleidung, um das Augenmerk aller auf sich zu richten. Doch alleine Ryomas Anblick war es wert. Der stand nämlich mit offnem Mund da, lediglich mit einer sehr engen Lederhose bekleidet und starrte ihn an. Zumindest seine Kleidung und es schien ihm zu gefallen, so fern man das auf Grund des Schockzustandes sagen konnte. „Syusuke! Wie...wie kommst du zu solch einem Outfit?!?“ „Gekauft!“ Oh mein Gott. Fuji hatte sich dieses Outfit gekauft? Wann? Ryoma brauchte noch eine Weile um das Ganze in Worte zu fassen. Bei einem normalen Menschen wäre das vielleicht nichts Ungewöhnliches gewesen, wenn dieser sich so kleidete, aber FUJI? Fuji trug eine eng anliegende braune Hose, die irgendwie farblich mit seinen Haaren harmonierte und diese schier endlosen, nicht enden wollenden Beine betonte, dazu irgendein farbliches einheitliches Shirt und eine Art Lederjacke, vollkommen in schwarz und dunkelblau gehalten. Ryomas Augen saugten sich an dieser Erscheinung fest. Es fehlte eigentlich nur noch der Motorradhelm oder der Cowboyhut. Diese Jacke machte Fuji einfach nur sexy. Eben jener sexy Mann kam jetzt zu ihm herüber. „Ich dachte mir, es würde dir gefallen! Ich denke, das tut es, oder?“ Ryoma nickte andächtig. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben gehabt, dass Fuji jemals etwas Normales tragen würde, doch seine Träume waren sogar noch übertroffen worden. „Ich weiß nur nicht, ob es mir gefällt, dass auch die Anderen dich so sehen werden.“ Fuji lachte leise. Er hatte gemerkt wie leise Ryoma gesprochen hatte, doch dennoch hatte der Kleine nicht vor ihm verbergen können, wie erstickt er geklungen hatte. Es hatte ihn doch tatsächlich umgehauen. Das sonst so wortgewandte Tenniswunder war anscheinend nicht einmal mehr zu einem ‚mada mada dane’ fähig. Ryoma atmete langsam und kontrolliert um sich zu beruhigen, doch je näher Fuji ihm kam, desto schwerer wurde es. Dieser Anblick betörte ihn einfach nur. Seine Augen suchten nach diesen kleinen Details, die dieses Outfit betonte. Vor allem diese Hüften. Plötzlich zog Ryoma Fuji mit einem Ruck zu sich heran, sodass dieser seine Hände auf Ryomas nackten Schultern ablegen musste, um das Gleichgewicht zu bewahren. Dann küsste Ryoma Fuji, um seinen Besitzanspruch geltend zu machen. Gemeinsam keuchten sie auf. Fuji wusste nicht, wo ihre Münder miteinander verschmolzen oder wo sich ihre Zungen trafen. Hauptsache Ryoma war sein. Besitz ergreifend krallten sich seine Finger in Ryomas Schultern, der seine Hände um Fujis Hüfte schob und dort liegen ließ. „Hmm.“ Oh Gott, warum konnte er von diesem Mund einfach nicht genug kriegen? Fujis Griff wurde ein wenig fester und er presste seine Lippen noch ein wenig härter auf die von Ryoma. „Ähm. Gomen nasai, ich will euch ja nicht stören, aber ich wollte nur sagen, dass ihr bald los müsst! Man wartet euch draußen!“ Nanako stand mit hochrotem Kopf an der Tür und es war ihr sichtlich peinlich Ryoma und Fuji beim Küssen unterbrochen zu haben. Sie war froh, dass man annehmen konnte, dass ihr Kopf auf Grund der Situation zu rot war, doch erheblich zu ihrer Gesichtsfarbe trug Fujis Knackarsch bei, der von der Hose noch mehr betont wurde. So ein gut aussehender Mann, doch leider war er erstens schon vergeben, zweitens gehörte er zu ihrem Cousin und drittens war Fuji vielleicht doch ein bisschen zu jung für sie. Aber anhimmeln durfte man ihn doch, oder? Denn Nanako wusste, dass Fuji-san sehr viel älter wirken konnte, wenn er wollte. Einmal waren ihre Stundentenfreundinnen hier gewesen und hatte Fuji gesehen, wie er mit Ryoma draußen Tennis gespielt hatte. Sie hatten ihn auf etwa 21 geschätzt, doch Fuji-san war doch erst 17 Jahre alt! Ihr war das sehr peinlich gewesen, dass ihre Freundinnen sich lang und breit über diesen –überaus gut aussehenden Mann- unterhalten hatten. Später hatte sie von Ryoma erfahren, dass Fuji-san das sehr lustig gefunden hatte. Aber wie sie festgestellt hatte, fand Fuji-san vieles lustig. Besonders, wenn Ryoma sich dann aufregte oder hochrot anlief. Schnell ging sie nach unten und verdrängte diese Gedanken. Das ging sie nichts an. * Zurück in Ryomas Zimmer hatten die beiden Turteltauben gerade es geschafft sich von einander zu lösen. Nun standen sie beide vor Ryomas Kleiderschrank und beratschlagten sich. „Weiß!“ „Grün!“ „Weiß!“ „Grün!“ Oder besser, sie konnten sich nicht auf die Farbe einigen. Am Ende wurde es dann doch grün, denn Fuji setzte seinen Kopf durch und sie gingen gemeinsam nach unten. Allerdings nicht ohne ihre Hände ineinander verflochten zu haben. Hand in Hand gingen sie Treppe runter. Kurz vor dem Wohnzimmer bleiben sie stehen und Ryoma verabschiedete sich von seinen Eltern. „Kaa-san, Tou-san. Wir gehen jetzt.“ Seine Eltern sahen auf und Ryomas Mutter ging zu ihnen herüber. Prüfend sah sie ihren Sohn und danach Fuji an. „Ja, so kann man euch gehen lassen. Man wird euch meilenweit hinterher starren.“ Ryoma wurde rot. Das von seiner Mutter zu hören, war etwas anders, als wenn er es von Fuji hörte. „Kaa-san!“ Doch er wurde wissentlich ignoriert. Seine Mutter sprach einfach weiter. „Du wirst auf das hören, was Fuji-san dir sagt, hörst du mich Ryoma? Mir ist nicht wohl dabei, dich dahin gehen zu lassen, bei den ganzen vielen anderen Menschen, die ich nicht kenne.“ „Mutter, du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Ich kenne alle, die da rumlaufen.“ „Aber man hört doch von so vielen Geburtstagspartys, die schief gehen, weil es immer ein paar Unbekannte gibt, die sich selbst einladen.“ „Mutter, es ist Atobe Keigo der feiert. Niemand kommt an seinen Wachhunden oder seinen Bodyguards vorbei. Niemand Fremdes wird dieses Grundstück unerlaubt betreten:“ „Wirklich?“ „Wirklich!“ Ryoma war langsam schon etwas genervt. Seit seine Mutter erfahren hatte, dass er nicht immer nur bei seinen Regulars übernachtete, sondern regelmäßig irgendwelche Geburtstage feierte, war sie extrem vorsichtig geworden. Sie hatte wohl Angst ihn nie wieder zu sehen. Oder vielleicht erschreckte sie einfach nur der Gedanke, was ihr kleiner braver (unschuldiger) Ryoma alles anstellen könnte. Als wenn er klein, brav und unschuldig wäre. Nun, klein vielleicht schon, brav im gewissen Maße vielleicht auch noch, aber sicher nicht unschuldig. Doch nun wandte sich Ryomas Mutter Fuji zu. „Fuji-san. Bitte pass auf Ryoma gut auf. Er stellt manchmal solch dumme Sachen an. Ich möchte nicht, dass er sich mit den falschen Typen anlegt und sich verletzt!“ „Keine Sorgen, Echizen-san. Ich werde gut auf Ryoma aufpassen!“ Damit wurden sie endlich entlassen. Nanjiroh verhielt sich zum Glück still, denn er wollte Ryoma nicht den Spaß verderben. Auch er war einst auf die Seigaku Tennis Schule gegangen und damals wie heute war es üblich seine Geburtstage zusammen mit den anderen Schulen zu feiern. Es würde Alkohol fließen und das nicht zu knapp. Doch Ryoma sollte seinen Spaß haben, aber er wusste es zumindest besser als seine Frau. Deswegen hielt er demonstrativ still, als Ryoma und Fuji Hand in Hand das Haus verließen. * „Als ob es bei Atobes Geburtstagsfeier ruhig zu gehen wird. Zum Glück weiß meine Mutter nichts von dem vielen Alkohol, den Atobe hat besorgen lassen“, meinte Ryoma, als sie das Haus verließen. „Ich würde eher sagen, zum Glück weiß Tezuka nichts vom Alkohol.“ „Hat Atobe es ihm also wirklich verschwiegen?“ „Nicht direkt. Er hat es ihm wohl schon gesagt, doch ich glaube nicht, dass Tezuka sich in diesem Moment darum geschert hat. Er wird ihn eher darum gebeten haben, mit seinem Mund etwas ganz anders zu tun.“ „Mada mada dane“ Ryoma verfluchte manchmal Fujis Hobby. Sein Freund liebte es mit ihm über das Sexualleben anderer zu tratschen. Beziehungsweise Fuji redete und er hörte zu. Gewisse Dinge waren ja noch ganz interessant oder amüsant, wie zum Beispiel die Geschichten des Golden Pairs, wenn Eiji Oishi aus heiterem Himmel überfiel und dieser weder ein noch aus wusste. Armer Uke Oishi. Da hatte er es ja noch besser mit Fuji, denn schließlich wusste er ja, wie man Fuji in den Wahnsinn treiben konnte, doch er bezweifelte, dass Oishi wusste, wie man Eiji kontrollieren konnte. Doch der Nachteil an sich bei Fujis Hobby war, dass er auch über Paare redete, wo er absolut nicht wissen wollte, wer wie wo mit wem zusammen war. Angefangen bei Sanada, Inui und Renji. Über die seltsamen Gestalten wollte er nichts hören, was deren Sexualleben betraf. Verwundert blieb er plötzlich stehen. Wie kamen sie jetzt eigentlich zu Atobe? Laufen? Fragend sah er zu Fuji? „Ähm, Syusuke?“ „Saa, was ist Ryoma?“ „Wie kommen wir hin?“ Die Frage wurde beantwortet als neben ihnen ein Auto hielt und Fujis Schwester das Fenster runter ließ. „Ah. Syusuke, Ryoma-kun. Kommt und steigt ein. Wir müssen uns beeilen.“ Ryoma nickte nur. Wieder sah er zu Fuji um gesagt zu bekommen, wo er einsteigen sollte. „Hinten links.“ Schnell lief Ryoma um das Auto herum, öffnete die Tür und ließ sich hinter den Fahrersitz plumpsen. Er saß zwar gerne vorne, doch Fuji hatte eindeutig längere Beine als er, deswegen war es für ihn auch bequemer vorne zu sitzen. „Ah. Echizen!“ Vor Schreck klebte Ryoma fast an der Scheibe. Er hatte nicht gemerkt, dass da jemand neben ihm saß. Er wandte seinen Kopf nach rechts und starrte in ein Gesicht, das sich sehr dicht vor ihm befand. „WAAH!“ „Was erschreckst du dich so, Echizen-kun? Wir sollten doch so langsam miteinander vertraut sein, so oft wie wir uns schon über den Weg gelaufen sind.“ Ryoma beruhigte sich nur allmählich und war dann aber endlich zu einer Antwort fähig. „Mizuki!“ „Eben jener! In ganzer Person!“ Die halbe Portion hätte ihm genügt. Mizuki! Von all den Leuten auf die er hätte treffen können! Warum ausgerechnet der? Er hatte zwar nichts gegen den Manager von St.Rudolph und fand es sogar ab und zu ganz lustig zuzusehen, wie Mizuki alles und jeden in den Wahnsinn trieb, aber er hasste es, wenn Mizuki ihn im Visier hatte. Schnell versuchte er abzulenken. „Was machst du hier, Mizuki?“ „Ich hatte Sehnsucht nach dir!“ Diese dummen Kommentare. Mizuki wusste, dass Ryoma das ärgerte und stieg natürlich sofort darauf ein. Schnell warf Ryoma einen Blick nach vorne, doch Fuji schien nicht zu zuhören. Umso besser für Mizuki, dachte er. Dann drohte diesem nämlich im Moment keine Gefahr. Aber Fuji würde wahrscheinlich auch so nicht eingreifen. Einmal, weil er es viel zu amüsant fand, wie Mizuki ihn in den Wahnsinn trieb und andererseits, weil Mizuki seine Grenzen kannte, besonders wenn Fuji in der Nähe war. Verdammt noch eins! „Also, was glaubst du denn?! Natürlich fahren wir auch da hin, wo ihr hinfahrt. Zu Ore-samas Geburtstagfeier natürlich!“ „Wir?“ Ryoma lugte an Mizuki vorbei und entdeckte Yuuta, der ihn schweigend ansah und nur zu Begrüßung nickte. Er hatte eine leicht gerötete Gesichtsfarbe, doch als Ryoma genauer hinsah, wusste er auch warum. Während ihres ganzen Gesprächs, hatte Mizuki scheinbar seine rechte Hand auf Yuutas linkem Oberschenkel gehabt und fuhr auch jetzt noch damit fort diesen zu streicheln. Dabei sah er ihn nicht einmal an und Yuuta, prüde und schüchtern wie er war, traute sich nicht Mizuki darum zu bitten aufzuhören. „Wie kommt es dazu, dass ihr beide eingeladen seid?“ Normalerweise hatte Atobe nicht mal einen zweiten Gedanken für die Spieler von St.Rudolph übrig. „Yuuta ist mit dabei, weil Syusuke-kun sich das so gewünscht hat.“ „Darauf hätte er auch verzichten können“, kam es irgendwo von Yuuta her. Mizuki drehte sich zu ihm um und beugte sich dicht an Syusukes jüngeren Bruder heran. „Nana, sag so etwas doch nicht. Wir werden viel Spaß haben!“ Dabei kam die Hand Yuutas Lendenbereich schon gefährlich nahe. Ryoma ignorierte das. Viel mehr störte ihn die Anrede ‚Syusuke-kun’. Den Vornamen durfte außerhalb der Familie nur er benutzen! Tezuka und Eiji waren da eine Ausnahme, aber das Mizuki es sagte! Doch es ging nicht anders. Die Anrede ‚senpai’ war unnütz, da sich Mizuki und Fuji im selben Jahrgang befanden und mit ‚Fuji’ konnte er ihn schlecht anreden, denn dann würden sich zusätzlich noch Yumiko und Yuuta angesprochen fühlen. Also musste er das hinnehmen. „So weiß ich trotzdem immer noch nicht, was du hier zu suchen hast.“ Mizuki drehte sich wieder zu ihm, die Hand blieb wo sie war und Yuutas Gesicht nahm den Ton einer reifen Tomate an. „Ore-sama selbst hat mich eingeladen.“ „Ore-sama?“ „Atobe!“ Ach ja, das war diese seltsame Bezeichnung von Atobe an sich selbst. „Warum sollte Atobe dich einladen?“ „Das hat seine Gründe. Wir verstehen uns ziemlich gut.“ Oh ja, das glaubte Ryoma ihm sogar. Wenn die Beiden aufeinander trafen, dann multiplizierten sich deren Affektiertheit und ihr seltsames Benehmen. Von ihrer Einbildung mal ganz zu schweigen. Voller Grauen und Belustigung zugleich dachte er an das letzte Jahr zurück, wo Eiji seinen Geburtstag gefeiert hatte und Mizuki und Atobe sich irgendwann einmal über den Weg gelaufen waren. Es war ein Schauspiel sonders gleichen gewesen. Nachdem sie sich erstmal eine halbe Stunde lang um den besten und schönsten Partytrinkbecher gestritten hatten, waren sie dazu übergegangen gegenseitig voreinander anzugeben. Dabei hatten sie festgestellt, dass sie die gleiche Marke von Lockenwicklern benutzen und beide eine Leidenschaft für Marzipan Osterhäschen hatten. Der Anfang einer wunderbaren Freundschaft war gesetzt gewesen. Dass alle Andern das nicht so toll fanden störte sie gar nicht. Nach zwei Monaten hatte man sie wieder dazu gebracht, die Teams von Hyotei und St.Rudolph doch wieder für sich trainieren zu lassen. Was noch alles vorgefallen war, wollte Ryoma gar nicht wissen. Es reichte ihm schon der Anblick Tezuka mit rosa Schleifchen im Haar vor den Beiden flüchten zu sehen. Fuji hatte Wochen gebraucht, um Tezuka wieder einigermaßen normal hinzubekommen, doch Ryoma schwor sich bis heute, dass es ihn amüsiert hatte. Auf jeden Fall waren seit dem, Mizuki und Atobe, unter‚Terrible Pair’ oder auch ‚Horror Double’ bekannt. Ryoma lehnte sich zurück und versuchte sich zu entspannen. Am Besten er würde sich gleich sofort ein paar Cocktails genehmigen, wenn sie angekommen waren. Dann wäre er aufgeheitert und zu abgelenkt, als das er sich dann noch Gedanken um diese Verrücktheiten machen müsste. Doch war Atobe Keigo allein nicht schon Verrücktheit genug? So langsam begann er an Tezukas Verstand zu zweifeln. Wie hielt er es mit dem nur aus. Aber vielleicht wurde es ja gar nicht so schlimm. * „Ore-sama ist erfreut über eure Anwesenheit, sodass ihr ihn unterhalten könnt.“ Nein, es war nicht schlimm, dass musste Ryoma zugeben. Es war grauenhaft. Sie waren gerade auf den Parkplatz gefahren und waren ausgestiegen, da kam ihnen Atobe schon entgegen. Er hatte sie alle ‚ganz herzlich’ begrüßt, doch man konnte ihn ja nicht einmal ansehen oder man bekam Augenkrebs. Atobe trug zwar eine ganz normale Hose, doch er hatte es geschafft sich ein Hemd zu besorgen, das einen riesigen Rüschenkragen besaß. Hilfe! Das dachte wohl auch Tezuka, der hilflos und vollkommen fertig nun aus der Tür geschlichen kam. Sofort suchte er Schutz bei Fuji, der ihn in die Arme nahm und beruhigend über den Rücken strich. Tezuka vergrub seinen Kopf verzweifelt in seinen Händen. Was er wohl heute schon alles hat durchstehen müssen? Doch er konnte seinem Lover wohl nicht allzu böse sein, denn er hörte Tezuka sagen ‚Heute nicht Fuji, wenn es ihn denn glücklich macht’. Sehr löblich von Tezuka-Buchou, doch war es es wirklich wert sich von Atobe in den Wahnsinn treiben zu lassen, wenn man dabei selbst zu Grunde ging? Ryoma wusste schon jetzt, dass er diesen Abend nur mit Alkohol überstehen konnte. Eigentlich wäre dies jetzt ein passender Moment gewesen, um einen weiteren Absatz in der Gesichte zu machen, um Ryoma weitere Peinlichkeiten zu ersparen, doch Atobe hatte seinen eignen Willen. Er kam zu Ryoma herüber geschritten, der sich gerade an die Bar verdrücken wollte, nachdem Fuji mit Tezuka verschwunden war, um dafür zu sorgen, dass dieser einen beruhigenden Tee erhielt. „Hallo, Echizen!“ „Tag Monkey-King!“ „Echizen, Ore-sama ist angegriffen! Du wagst es heute Ore-sama so anzureden! Schämst du dich nicht?“ „Nö.“ „Dann gib Ore-sama wenigstens dein Geschenk!“ „Du glaubst ich hätte ein Geschenk für dich?“ „Ore-sama denkt nicht. Ore-sama weiß, dass du es nicht wagen würdest ohne Geschenk hier aufzutauchen. Dafür hat Tensai Fuji-kun sicher gesorgt.“ Da hatte er Recht. Fuji hatte ihn solange bearbeitet bis er tatsächlich was für Atobe gekauft hatte. Aber der hatte das wahrscheinlich nur getan, weil Tezuka ihn darum gebeten hatte. Vielleicht hatte er es aus erzieherischen Gründen getan – Tezuka war der Meinung er müsste besser erzogen werden, erfolgloses Unterfangen – oder er hatte es, um sein eigenes Wohl getan. Vermutlich würde Atobe ihm so lange in den Ohren liegen, wie wenig er doch gemocht wurde, weil man vergessen hatte ihn zu beschenken. Und wenn er sich jetzt Tezuka so ansah, dann war er verdammt froh, dass er es doch getan hatte. Er brauchte seinen Buchou doch noch. Also übergab er Atobe seufzend das verpackte Geschenk und Atobe hüpfte glücklich davon. Ryoma wusste, dass ihm das T-Shirt gefallen würde, dass er ihm gekauft hatte. Er hatte es aus den USA mitgebracht und es war von Anfang an für Atobe bestimmt gewesen. Und vielleicht war es auch ganz gut so, dass Atobe morgen nicht mehr wissen würde, von wem er das Shirt hatte. Denn darauf stand geschrieben: I am hot, I am cool, I am the KING! In schwarz mit weißem Schriftzug. Er hätte lieber das weiße Shirt mit dem rosa Schriftzug genommen, doch dann hätte Tezuka ihn sicherlich umgebracht. Ryoma betrat die Vorhalle und ließ sich von irgendeinem Angestellten den Weg zeigen. Um Fuji musste er sich keine Sorgen machen, der würde schon wieder auftauchen. Als er die Festhalle erreichte, war er doch positiv überrascht. Hier gab es wohl wirklich alles. Die eine Seite führte durch unzählige Türen hinaus auf die Terrasse und von dort aus in den Garten. Weiter hinten am Ende des Saals war die Bar, wo sich bereits einige Leute tummelten und irgendwo daneben war das Buffet, das auf großen breiten und zahlreichen Tischen aufgebaut war (Momo’s Heaven came to earth!) und Ryoma war sicher, dass auch er sich an diesem Essen beteiligen würde. Wann bekam man schon derartig gutes Essen umsonst? Der Rest des Raumes war mit Tischen, Stühlen, einer gemütlichen Sitzecke mit Sesseln und einer großen Tanzfläche ausgestattet. Tanzfläche. OH HILFE! Ryoma wusste, dass er möglichst bald sich zumindest etwas Alkohol zuführen musste, sonst würde er den Abend nicht überleben, wenn Fuji kam und ihn mit auf die Tanzfläche zerrte. Zumindest hatte dieser es aufgegeben ihm ALLE Standarttänze beibringen zu wollen. Er kannte die Grundlagen, woher, sollte sein Geheimnis bleiben und das musste reichen. Diesen Tänzen zog er Fujis Art zu tanzen gewiss vor. Denn tanzen mit Fuji musste neu definiert werden. Wenn Fuji mit ihm tanzte, dann endete das meist in Hardcore-Petting. Sicherheitshalber suchte er schon jetzt einmal nach den Toiletten. Gut, sie waren groß, weitläufig und es gab mehrere Kabinen und am anderen Ende des Saals waren sie auch noch mal vorhanden. Das war vielleicht später sogar dringend nötig, dass zu wissen. * Es war ungefähr 10 Uhr abends und draußen war es schon fast dunkel geworden. Die Sonne war untergegangen und der Himmel wurde zunehmend finsterer, genau so wie Ryomas Gemüt. Er hatte in den letzten Stunden nicht sehr viel von Fuji zu sehen bekommen und trank aus Frust deswegen Cocktails. „Meinst du nicht, dass es langsam genug ist, Ryoma? Sonst kannst du nicht mehr gerade stehen, wenn Fuji wieder kommt.“ Ryoma drehte den Kopf und entdeckte: Kirihara Akaya. Er setzte sich so hin, dass sein Kopf auf der Rückenlehne lag und er den Dämon von Rikkaidai in die Augen sehen konnte. Der nahm ihm jetzt demonstrativ das Glas aus der Hand und hielt ihm dafür irgendetwas non alkoholisches hin. Als Ryoma es wortlos entgegen genommen hatte, ließ er sich neben Ryoma nieder, allerdings auf dem Tisch, sodass Ryoma sich nicht schon wieder umsetzen musste. „Was willst du, Akaya?“ „Dich aufheitern“, meinte Kirihara nur und legte seinen Arm auf Ryomas Schulter. Ryoma schwieg für einen Moment, lächelte dann aber leicht. Kiriharas Gegenwart war angenehm. Er war diese Art von Gegenwart ja von dem Anderen gewöhnt. In Kirihara hatte er einst einen Freund gefunden, der ihn auf eine andere Art und Weise verstand, als jeder andere auf dieser Welt. „Und wie willst du das anstellen? Dich in Syusuke verwandeln?“ Kirihara lachte leise. Ryoma war direkt wie immer. Tat normalerweise so, als wenn er keine Ahnung von Gefühlen hätte, sondern nur für Tennis lebte, wurde aber depressiv, wenn er zu lange von seinem Fuji getrennt war. Es war schon fast süß, wie sehr die beiden einander brauchten. Denn es hatte sich herausgestellt, dass meist er derjenige war, der sich um Ryoma kümmern musste, wenn dieser Liebeskummer hatte. Mit Shinji konnte man schlecht reden. Zumindest konnte man schlecht mit ihm über etwas reden. Er führte normalerweise nur Monologe. Es war schon verwunderlich wie ausgerechnet sie drei aneinander geraten waren. Es war so gewesen, dass nach dem Nationalen eine große Lücke entstanden war als die Senpais auf die höher gehende Schule gewechselt waren. Für die kleinen Rookies, die es gewohnt gewesen waren, ständig einen Senpai um sich zu haben mit dem man spielen konnte, der einen forderte, sodass man sich verbessern konnte, war das ein großes Problem gewesen. Irgendwann waren sie darauf gekommen doch gemeinsam zu trainieren, neben dem üblichen Schultraining. Bis heute war das eine art Geheimnis. Die Senpais hatten so ihre Probleme damit, wenn es um die Konkurrenz ging. Doch jetzt musste er erstmal Ryomas Problem lösen. Er hatte inzwischen gelernt, dass ein depressiver und einsamer Ryoma, kein schöner Ryoma war. „Also wie genau willst du Fuji dazu bringen seinen Arsch hierher zu bewegen?“ „Oh das ist gar nicht so schwer. Weißt du“, flüsterte Kirihara als er Ryoma langsam näher kam, „Fuji ist dafür bekannt, dass er ein unglaubliches Gespür dafür hat, wo du bist und wer in dieser Nähe ist. Also wird er wohl auch wissen, was ich jetzt gleich tue!“ „Was wirst du denn tu-mppphhh!“ Ryoma wusste warum er Kirihara mochte und warum er ihn nicht mochte. Dies war wieder einer der Moment, wo er ihn zum Teufel jagen könnte. Doch leider war Yukimura nirgendwo zu sehen. Doch er wusste, wofür das war. Dumm war nur, dass er nicht wusste, wie er ihn zurückküssen sollte. Sollte er so tun, als ob er beinahe vergewaltigt wurde oder sollte er sich zurücklehnen und den Kuss genießen? Wenn er ersteres tat, dann würde Akaya morgen ein seelisches Wrack sein, weil Fuji dann jenseits sämtlicher Gewalt gegangen wäre, doch das wollte er seinem Kumpel nicht antun, dafür spielte Kirihara zu gut Tennis. Doch er wollte nicht wissen, was passierte wenn er Kirihara tatsächlich zurückküsste. Er wollte Fuji nicht verletzen, doch das würde er sein, wenn er es wirklich tat. Das alles ging Ryoma in dieser einen Millisekunde durch den Kopf als Kirihara ihn küsste. Es war ja nicht so, dass er das erste Mal küsste und er hatte auch schon Kirihara geküsst, das gehörte aber jetzt nicht hierher, doch er wollte, dass Fuji ihn herausholte. „Kirihara Akaya! Was denkst du tust du da gerade?“ Zwei riesige Schatten fielen über sie und irgendwo aus dem Dunkel blitzten zwei paar Augen auf. * Ein paar Minuten zuvor hatte Fuji sich erschöpft irgendwo auf einem Sessel niedergelassen. Endlich hatte er Tezuka zur Ruhe gebracht. Er fragte sich, was Atobe angestellt hatte, dass Tezuka derart anhänglich war. Irgendwann, als er geglaubt hatte, Tezukas Jammereinen würden niemals mehr enden, war dann Atobe aufgetaucht und hatte sich um Tezuka gekümmert. Fuji hatte endlich gehen können. Nun musste er sehen, wo er Ryoma fand. Dieser war sicher nicht sehr erfreut darüber, dass er sich so lange verdrückt hatte. Er seufzte und sah sich um, doch Ryoma konnte er auch den ersten Blick nirgends entdecken. Am besten er würde mal irgendjemanden fragen. Er wandte sich nach links, doch hielt dann inne. Nein, die zwei würden ihm sicherlich nicht sagen können, wo Ryoma war. Shinji saß auf dem Sessel neben ihm und Akira rittlings auf seinem Schoß. Shinji murmelte vor sich hin, dass Akira nicht so laut stöhnen sollte, widmete sich dann aber wieder dessen Hals zu und saugte unnachgiebig daran. Fuji drehte seinen Kopf zur anderen Seite, doch auch da hatte er kein Glück. Genau konnte er die Personen nicht erkennen, doch das Stöhnen sagte ihm, das auch diese zwei beschäftigt waren. Er war wohl in der allgemeinen Knutschecke gelandet. Schnell stand er auf und verließ die Ecke. Solange Ryoma nicht bei ihm war, nützte ihm diese schöne kuschelige Knutschecke nichts. Er sah gerade aus auf die Tanzfläche, um Ryoma dort vielleicht zu entdecken, doch es war viel zu dunkel. Plötzlich legte sich ihm von hinten eine Hand auf die Schulter. „Suchst du deinen Kohai, Fuji-san?“ Fuji zuckte erschrocken herum und blickte in Yukimuras Gesicht. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Auch wenn dieser ihn jetzt scheinbar vollkommen unbeteiligt ansah, so wusste Fuji, dass dieser ihn mit voller Absicht von hinten angesprochen hatten. Doch er ging nicht darauf ein, sondern nickte nur und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Ich denke, ich habe ihn vorhin hinten bei den Tischen gesehen.“ „Saa, Arigato, Yukimura-buchou!“ Fuji wandte sich um, um zu gehen, doch Yukimura hielt ihn zurück. „Matte, Fuji-san! Da es mir genauso geht, denke ich, dass wir doch zusammen gehen könnten.“ „Genauso? Geht es um Kirihara?“ Das war der einzige Kohai, den Yukimura haben könnte und auch so ansprach. Er erinnerte sich, dass im Jahr nach dem Nationalen Gerüchte laut geworden waren, die sich um Yukimura und Kirihara drehten, doch Genaueres wussten anscheinend wirklich nur die Leute aus Rikkaidai. Bald waren sie bei den Tischen angekommen und sie entdeckten auch Kirihara und Ryoma, doch das Gespräch ließ sie aufhorchen. „Also wie genau willst du Fuji dazu bringen seinen Arsch hierher zu bewegen?“ „Oh das ist gar nicht so schwer. Weißt du Fuji ist dafür bekannt, dass er ein unglaubliches Gespür dafür hat, wo du bist und wer in dieser Nähe ist. Also wird er wohl auch wissen, was ich jetzt gleich tue!“ Das Folgende ließ den beiden Senpais jegliche Regung im Gesicht einfrieren. In Fuji erwachte der Tensai. Wie konnte Kirihara es nur wagen Ryomas Lippen zu berühren? Wie konnte Kirihara es wagen, Ryoma zu küssen? Er würde mit ihm den Boden aufwischen und ihr damaliges Match würde dagegen wie ein Treffen unter Freunden wirken. Yukimura ging es ähnlich. Ein dämonischer Ausdruck hatte in seinen Augen Platz gefunden und der Dämon von der Rikkaidai trat aus seinem Schlaf hervor. Er wusste ja, dass Kirihara gerne und viel Unsinn trieb und in 90% der Fälle verzieh Yukimura ihm auch, doch das sein Kohai es zuließ, dass ein anderer Mensch als er seine Lippen berührte, dass würde er ihm nicht zu schnell verzeihen. „Kirihara Akaya! Was denkst du tust du da gerade?“, sagten die Senpais in vollkommener Einigkeit und als Kirihara aufblickte, wusste er, dass seine Stunde wohl geschlagen hatte. Ryoma dachte genau dasselbe. * Ryoma dachte, dass das alles nicht wahr sein konnte. Am liebsten wäre er jetzt rückwärts in irgendeine Ecke gekrochen, doch das ging leider nicht. Er wusste nicht, was er von Fuji erwartete, was dieser jetzt tun würde oder was er Yukimura antun würde. Als Erstes spürte er, wie Fuji Kirihara von ihm runterzerrte, möglichst weit weg von Ryoma. Dann starrte er diesem in die Augen, doch Kirihara zeigte nur halb so viel Angst, wie es vielleicht andere Leute getan hätten. Dennoch wurde er leicht nervös, als er fühlte, wie seine Füße langsam den Boden verließen und Fuji ihn in die Luft hob. Eigentlich sah Fuji auf den ersten Blick immer etwas zerbrechlich und schwach aus, doch Kirihara selbst hatte gelernt, dass das nur Täuschung war. Fuji war stark, sehr stark und zudem wurde er Furcht einflössend, wenn es um Echizen ging. Zum Glück schien Yukimura-buchou ihn lebendig und in einem Stück wieder haben zu wollen, denn er meldete sich zu Wort. Freundlich lächelnd, so wie immer. „Ah, Fuji-san. Lass doch bitte meinen Kohai gehen. Ich brauche ihn noch.“ Es kam ein Blick zurück, bei dem normale Leute längst gestorben wären. Kirihara hätte gerne etwas gesagt, um Yukimura beizustimmen, doch er war klug genug um die Klappe zu halten. „Er muss bestraft werden. Er hat Ryomas Lippen mit seinen berührt. Das ist unverzeihlich!“ „Mag sein, doch wenn ihr ihn bestraft Fuji-san, dann ist am Ende nichts mehr von ihm übrig. Wie wäre es mit einem Kompromiss? Ihr lasst Kirihara-kun gehen und ich übernehme dafür die Bestrafung?“ „Nun ja, es ist euer Kohai und auf Grund eures Rufes gehe ich davon aus, dass ihr als Kapitän der Rikkaidai Kirihara schon öfters in den Boden gestampft habt. Also gut, ihr könnt ihn wieder haben!“ Damit schwenkte er seinen Arm mit samt Kirihara herum und ließ ihn mehr oder weniger in Yukimuras Arme fallen. Dieser hielt seinen Kohai sofort an der Schulter fest, sodass Kirihara nicht entfliehen konnte. Fuji warf einen letzten Blick auf Yukimura. „Ich vertraue darauf, dass ihr diesem Kerl einbläut, dass von eben nicht noch einmal zu versuchen. Denn das...“ – Pause – „...würde er ganz sicher nicht überleben!“ „Keine Sorge, Fuji-san“, meinte Yukimura mit einem dämonisch freundlichen Lächeln, „Das werde ich tun. Gehen wir, Kirihara-kun?“ Damit drehte sich Yukimura weg und schob seinen Kohai vor sich her, die Hand immer noch auf der Schulter. Kirihara wusste nicht so Recht, was ihm lieber gewesen wäre. Von Fuji zu Konfetti verarbeitet zu werden oder von seinem Buchou bestraft zu werden. Er bemerkte, dass Yukimura ihn in einen Dunklen Gang führte etwas weiter weg von der Feier. Kein Mensch war zu sehen. Plötzlich wurde mit dem Rücken an die Wand gepinnt, die Hände nach oben und unmöglich sich zu bewegen. „…‘Mura-buchou“ Kirihara zitterte leicht. Er konnte das Gesicht seines Senpais nicht sehen, doch er wusste, dass dieser im Moment ernst dreinschauen musste. Dann hörte er seine Stimme an seinem Ohr. „Akaya. Du weißt, dass du böse warst?“ „Ja. Und ich habe es gerne getan.“ Yukimuras Mund bewegte sich noch ein Stück näher an Kiriharas Ohrmuschel heran, sodass der Jüngere den Atem des Anderen spüren konnte und es machte ihn wahnsinnig. „Wirklich? Dann muss ich dich bestrafen.“ Sprach ’s und leckte zart über Kiriharas Ohr. Der konnte einen wohligen Seufzer nicht zurückhalten. Nun drängte sich Yukimura dicht an in heran, sodass ihre Lenden zusammenstießen und ihre Brust aneinander rieb. „Yukimura!“ Es war nicht mehr als ein sehnsuchtsvolles Seufzen, dass zu hören war, doch Kirihara wollte schon jetzt ganz mit seinem Buchou alleine sein. doch Yukimura ging nicht darauf ein und Kirihara wusste, dass es heute lange brauchen würde, bis dieser ihn erlöste. Wenn der Alkohol, denn er zuvor getrunken hatte, nicht schon sein übriges tun würde. Er wehrte sich nicht als Yukimura ihn in einen der Räume zog, die Atobe in vorausschauender Weise vorbereitet hatte. Er hörte das Schließen der Tür nicht, sondern konzentrierte sich nur auf Yukimura, der ihn langsam auf das Bett sinken ließ. „Seiichi“, flüsterte Kirihara noch ehe seine Lippen versiegelt wurden. Er wusste, dass er heute Nacht ganz und gar Yukimura gehörte, denn sein Buchou war ein eifersüchtiger Mann. Er keuchte laut auf, als Yukimuras Hände in tiefere Regionen wanderten, er würde heute Nacht nicht entkommen. Er hoffte nur, dass Ryoma wenigstens die Sache mit Fuji klären würde. Dann war er nicht mehr in der Lage zu denken. * Ryoma wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Noch immer starrte Fuji Kirihara und Yukimura hinterher, sichtlich mit Groll erfüllt. Er hatte zuerst gedacht, er würde Fuji in Luft zerreißen, weil dieser sich solange irgendwo rumgetrieben hatte, doch das war bevor Kirihara diese Aktion abgezogen hatte. Wer wusste schon, wie nun Fuji auf IHN zu sprechen war? Vielleicht gab er ihm ja auch die Schuld? Fuji konnte nämlich schrecklich eifersüchtig sein und andererseits schien es ihn manchmal gar nicht zu kümmern. Es war das typische Verhalten von, wer wäre in der Lage Ryoma mir wegzunehmen bzw. für wen könnte Ryoma ernsthafte Gefühle entwickeln’. Ryoma kannte diese Art von Eifersucht von Fuji zu Genüge, manchmal übertrieb der Tensai es zwar ein wenig, doch er war noch nie ausgeklinkt. Ja, manchmal mochte Ryoma sogar das Besitzergreifende Verhalten Fujis. Er wartete ab bis Fuji jetzt endlich etwas sagen würde. Der Tensai drehte sich zu ihm um, immer noch mit einem undeutbaren Blick im Gesicht, doch scheinbar nicht verärgert. „Hat er dir wehgetan?“, fragte Fuji. Ryoma schüttelte den Kopf. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn Fuji sich nicht so distanziert geben würde. Dann wüsste er nämlich, ob Fuji sauer auf ihn war. „Fuji. Ich-“, begann Ryoma, stockte dann aber, als Fuji an seinen Stuhl heran trat und seine beiden Hände ergriff. „Ryoma!“, meinte Fuji leise, legte dann eine Hand an Ryomas Wange streichelte darüber. Ryoma schloss die Augen und drückte sich der sanften Berührung entgegen. Schnell legte er seine eigene Hand darauf, die Fuji eben losgelassen hatte, um zu verhindern, dass sein Freund sich wieder von ihm fort bewegen könnte. Als Nächstes spürte er ein Gewicht auf seinen Beinen und überrascht riss Ryoma die Augen auf, doch es war nur Fuji, der sich rittlings auf seinen Schoß gesetzt hatte und Ryoma jetzt mit seinen tiefen blauen Augen ansah. „Wo warst du so lange?“, flüsterte Ryoma. „Ich musste mich um Tezuka kümmern. Er hatte wieder eine seiner ‚Stunden’!“ Ryoma seufzte. Es nervte wenn Tezuka seine ‚Stunden’ bekam. Es war eine kurze Zeitperiode, in der ihr Buchou jegliche Selbstbeherrschung vergaß und all das herausließ, was er sonst immer an Gefühlen zurücksperrte. Das hieß Tezuka konnte vom übermütigen Kleinkind bis zum verschüchterten Uke alles sein. Dass das ausgerechnet heute gewesen sein musste. Also fragte er Fuji nicht weiter darüber aus, denn es war meist Fuji, der dann alles abbekam. „Sorry, wegen eben Fuji. Ich wollte nicht-“ „Shhhh“, machte Fuji und legte Ryoma dann einen Finger auf den Mund, deute ihm damit an still zu sein. „Ich bin dir nicht böse. Ich habe eben nur ein wenig ... überreagiert.“ „Würdest du mich dann jetzt endlich küssen? Der letzte Kuss liegt schon Stunden zurück!“ Jetzt grinste Fuji. Es war typisch für Ryoma solche Themen irgendwann einfach zu ignorieren und zu freudvolleren Beschäftigungen überzugehen. „Jederzeit, Ryoma. Jederzeit.“ Dann kam Fuji Ryomas Bitte nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)