Itachis Gefühle II - Against Akatsuki von mangacrack (Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach) ================================================================================ Kapitel 1: Der Pakt ------------------- Titel: Itachis Gefühle [Teil 2] - Against Akatsuki Fandom: Naruto Genre: Drama, Romanze Warning: Darkfic, Lemon, Incest Teil: 1/45 Pairing: Itachi x Sasuke Rating: MA Disclaimer: Die Idee ist meine, ebenso wie ein eigner Charakter, aber die Figuren gehören Kishimoto-sama Inhalt: Die Akatsuki und Oto schließen einen Pakt. Schlecht für Itachi und Sasuke, die sowieso schon Zweifel an ihrer Beziehung haben. Kommentar: Das ist jetzt zweite Mal, dass ich diese Fanfiction hochlade, denn die eigentliche FF ist aus Versehen gelöscht worden, deswegen könnten einige Leute den Text bereits kennen. Vielleicht sind sie ja trotzdem so nett mir einen Kommentar zu schrieben, denn ich habe jedes Kapitel, dass ich neu poste überarbeitet und ein paar Dinge verändert. Der Inhalt bleibt allerdings der Gleiche. Kommentar2: Diese Fanfiction ist der zweite Teil der Trilogie. Man sollte den ersten Teil ,Itachis Gefühle - Brothers' zuvor vielleicht des Verständnisses wegen gelesen haben. Aber jetzt: Read and Review! ### Eine Gestalt bewegte sich langsam und vorsichtig durch die dunkle Nacht. Darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, schleppte sie sich in gebückter Haltung vorwärts. Das fahle Mondlicht machte der Person es möglich sich zu orientieren. Anscheinend war sich ihrem Ziel nicht mehr weit entfernt. Erleichtert seufzte sie auf. Sie brauchte unbedingt Hilfe, auch wenn es ihr schwer fiel sich das einzugestehen. Einen Moment später krümmte sich die Gestalt unter Schmerzen zusammen und presste eine Hand an die Seite, in der Hoffnung die Blutung, und somit auch die Schmerzen, so lindern zu können. Doch es gelang nicht. Der Mann, welchen man jetzt durch den Mond besser erkennen konnte, fluchte. Er fluchte über sich selbst und seine Unfähigkeit. Er hatte, so stellte er im Nachhinein fest, den falschen Moment erwischt. Es wäre klüger gewesen Itachi Uchiha wieder an die Organisation an zu binden. So wie er es vor 11 Jahren getan hatte. ER war es gewesen der Itachi Uchiha mitgenommen und in die Organisation eingewiesen hatte. Diese diente zur Kontrolle des Nuke-nin. Jahrelang hatte es funktioniert, jahrelang hatte er ihn kontrolliert und manipuliert. Itachi war seine Marionette gewesen. Doch leider lag die Betonung des Satzes auf dem Wort ‚gewesen’. Akira fluchte erneut. Er wusste nicht, wie es der Uchiha es geschafft hatte, sich seiner Kontrolle zu entziehen. Noch dazu ohne Hilfe und so unauffällig, dass niemand es bemerkt hatte. Aber sicher war, dass er jetzt Schwierigkeiten bekommen würde. Er dachte nicht einmal daran, was geschehen würde, wenn Itachi sich Konoha anschließen würde. Nun gut, die Chancen standen schlecht, dass die Leaf-nin den Uchiha mit offnen Armen empfangen würde. Aber solange sie einen gemeinsamen Gegner hatten, wäre Konoha über jede Hilfe dankbar, die es im Kampf gegen Orochimaru und der Akatsuki kriegen konnte. Denn auch im Laufe der Jahre, die inzwischen verstrichen waren, hatten sich Orochimarus Ziele nicht verändert. Nach wie vor, wollte er sich an Konoha rächen. Doch im Alleingang würde er sein Ziel nie erreichen. Allein würde es Oto nicht schaffen Konoha zu stürzen. Dafür brauchte er die Hilfe der Akatsuki. Und Akira hoffte, dass der San-nin sie annehmen würde. Wenn das nicht nämlich nicht geschah, waren sie beide zum Untergang verurteilt. Mit diesen Gedanken machte sich das Oberhaupt der akatsuki auf den weg zu Orochimarus Unterschlupf. Von den Oto-nin wurde er trotz seiner Verletzung nicht bemerkt, und wenn so ließen sie ihn gewähren. Zwar hatte Orochimaru eine ganze Zeit lang auf der Abschussliste der Akatsuki gestanden, da er sie verraten und verlassen hatte. Aber die Fronten hatten sich geändert. Orochimaru war zu mächtig geworden, als dass die Akatsuki weiterhin auf ihn verzichten könnte. Böse lächelnd stand besagter Ninja im Raum mit dem Rücken zu Kabuto und betrachtete den Aufruhr unten auf dem Hof, wo seine Untergebenen damit beschäftigt waren, das verletzte Oberhaupt der Akatsuki zu empfangen und zu versorgen. Was dieser anscheinend dringend nötig hatte. Es war so eingetroffen, wie er vermutet hatte. Akira hatte es nicht geschafft Itachi aus dem Weg zu räumen. Schon lange beobachtete er die Schritte der Akatsuki. Er wusste, dass es unmöglich war, Kyuubi einzufangen. Also hatte er beschossen, andere Ziele zu verfolgen. Würde es der Akatsuki dennoch gelingen Nine-Tails unter seine Fittiche zu bekommen, so würde er sorgen, dass die Uchihas auf seiner Seite standen, bzw. ihm nicht mehr gefährlich werden konnten. Aber das war alles noch zu früh. Er würde sich erstmal anhören, was der Ninja hinter ihm zu sagen hatte. Kabuto hatte die ganze Zeit hinter seinem Meister auf dem Boden gekniet und darauf gewartet, dass er ihm ein Zeichen gab. Denn niemals würde er es wagen, seinen Meister bei seinen Plänen und Überlegungen zu stören. Als er registrierte (richtig so?), dass die Aufmerksamkeit seines Meisters wieder ihm galt, setzte er zu seinem Bericht an: „Orochimaru-sama. Wir haben so eben einen Bericht von unseren Spionen aus Konoha erhalten. Itachi ist noch nicht wieder aufgetaucht und auch Konoha konnte keine Spuren von ihm entdecken. Auch die anderen Länder melden nichts. Er ist wie von Erdboden verschluckt.“ „Hm.“ Der San-nin hatte mit einer solchen Aktion Itachis gerechnet. Er hatte seine Spuren gut verwischt oder so wie er ihn kannte, gar keine hinterlassen. „Was ist mit Sasuke? Neuigkeiten?“, fragte er etwas ungehalten, denn den er war noch immer daran interessiert den jungen Uchiha zu sich in die Lehre zu nehmen. „Er ist nach wie vor gut geschützt. Zu gut. Es gibt momentan keinerlei Möglichkeiten für uns an ihn heran zu kommen ohne Aufsehen zu erregen.“ Verärgert zog Orochimaru die Augenbrauen zusammen. Er war frustriert. Sein Ziel Sasuke in die Finger zu bekommen, war wieder ein Stück weiter in die Ferne gerückt. Langsam musste er sich mit dem Gedanken befassen sich einen neuen Körper zu suchen. Aber aufgeben tat er noch lange nicht. Denn Sasuke war sein. Er gehörte ihm. Nur er würde ihn unterrichten. „Danke, Kabuto. Du kannst gehen. Kümmere dich um Akira. Ich denke du weißt, was du zu tun hast.“ „Hai“ Mit diesem Wort verschwand der Oto-nin in einer Rauchwolke. Akira saß draußen auf dem Dach. Seine Wunden waren versorgt. Es ihm ging ihm schon deutlich besser. Nur wünschte er sich langsam Orochimaru zu Gesicht zu bekommen. Er hatte ihn ja schließlich nicht umsonst aufgesucht. Aber er höflich genug zu warten bis man ihn bat oder bis jemand zu ihm kam. Kaum hatte er diesen Gedanken beendet, tauchte Kabuto, die rechte und linke Hand des San-nins, aus einer Rauchwolke auf. Freundlich lächelnd bat Akira den Weißhaarigen sich zu setzten, doch dieser lehnte dankend ab. Er hielt nicht viel von de jetzigen Oberhaupt der Akatsuki, aber weil es seinem Meister ebenso ging, hatte er die Aufgabe mit ihm zu verhandeln. „Was ist euer Anliegen, Akira-sama?“, heuchelte Kabuto. Grinsend, allerdings ohne Aufzusehen oder sich umzudrehen, starrte Akira in die Nacht hinaus. Es war bekannt, dass er und Kabuto sich auf den Tod nicht ausstehen konnten und deswegen schmissen sie immer wieder gehässige Bemerkungen in ihre Unterhaltungen ein, sobald sie gezwungen waren eine zu führen. Doch manchmal schienen sie sich sogar versteckte Botschaften zuzuwerfen, die nur sie verstehen konnten. „Einen Pakt. Ich biete euch die Hilfe der Akatsuki im Falle von Konoha an. Die Akatsuki wird dabei sein, wenn ihr mit dem Plan beginnt Konoha zu stürzen.“ Verwundert blickte Kabuto auf den Ninja, welcher noch immer vor ihm in die Nacht hinaus starrte. Das hatte er nicht erwartet. Aber er wusste, dass dies noch nicht gewesen war. „Die Gegenleistung?“ „Ihr liefert mir Itachi Uchiha. Was mit Sasuke Uchiha passiert ist mir egal. Solange ihr mir Itachi ausliefert. Ich will ihn haben.“ Kabuto dachte nach. Er hatte in diesem Punkt Orochimarus vollstes Vertrauen. Als er erkannte, dass dieser Plan sinnvoll war, nickte er. Es gab nicht viele Möglichkeiten. Diesen Handel zu missbrauchen. Zumal sie in diesem Punkt aufeinander angewiesen waren. Sei Meister würde sicher nichts dagegen haben, wenn er diesen Handel überhaupt bemerkte. „Einverstanden. Ihr werdet im Kampf uns unterstützen, wenn wir gegen Konoha antreten und wir liefern euch Itachi Uchiha.“ Damit war der Pakt besiegelt. Kabuto wusste, dass es einfach werden würde Itachi aus der Reserve zu locken. Denn das Letzte was dieser wollte, war Sasuke in den Händen von Orochimaru zu wissen. Lächelnd drehte er sich um und verschwand. Ebenso wie sein Handelspartner, aber das kümmerte ihn nicht. In seinem Kopf begann ein Plan heran zu reifen, der ihnen vielleicht Sasuke, Itachi und die Unterstützung der Akatsuki sicherte. Sofort ließ er alles ihn die Wege leiten. Konoha durfte sich warm anziehen. Damit würde er vielleicht auch seinem eignen Ziel näher kommen. Kabuto schob sich seine Brille auf der Nase zu Recht und starrte in die Ferne. Die Wege begannen sich also nach all diesen Jahren wieder zu kreuzen. Dann würde auch bald sein Versteckspiel ein Ende haben. Kapitel 2: Angst vor der Zukunft -------------------------------- Weit entfernt fuhr Itachi Uchiha aus dem Schlaf. Panisch sah dieser sich um. Alle seine Sinne waren auf Angriff eingestellt. Als Itachi aber langsam erkannte, dass ihm keine Gefahr drohte, beruhigte er sich wieder. Doch das Gefühl, welches ihn geweckt hatte, blieb. Er konnte es nicht genau definieren, aber es war ein Gefühl der Vorsicht. Er stand auf und lief hinaus auf den Balkon und starrte mit düstrem Blick in den dunklen Nachthimmel, versuchte sich daran zu erinnern, was das Gefühl in ihm hervorgerufen hatte. Doch es wollte ihm nicht gelingen. Er hatte geträumt, doch was wusste er nicht mehr. Der Nuke-nin war sich sicher, dass die Akatsuki und Orochimaru darin vorgekommen waren. Das war aber auch schon alles. Itachi ließ seinen Blick über das schlafende Konoha schweifen. Jetzt im Herbst war es schon so dunkel und kühl, dass sich draußen kein Mensch oder Tier mehr aufhielt. Sicher würde man an den geschlossenen Toren und an den Wällen Wachen begegnen, denn die Zeiten waren unruhig. Aber hier in den Dorfstraßen war alles ruhig. Schon fast zu ruhig wie der Schwarzhaarige feststellte. Kein Laut war zu hören, der Mond war hinter den Wolken verschwunden und auch die Sterne leuchteten nur schwach. Eine düstere Wolke schien über Konoha zu hängen, wie eine Warnung. Die aber leider keiner wahrzunehmen schien. »Wirkt alles nur so dunkel und Unheil verkündend und bilde ich mir das ein oder ist das tatsächlich so? « Der Uchiha wusste es nicht, aber Gründe für seine Vorsicht hatte er ja genug. Mit der Akatsuki im Nacken, Orochimaru hinter sich, welcher immer noch sein Interesse an ihm nicht verloren hatte, und der ungewissen Zukunft, die ihm bevorstand, war es sein gutes Recht sich Sorgen zu machen. »Was wird wohl jetzt als nächstes passieren? Sicherlich werde ich jetzt von alles und jedem im Land gesucht. Für die einen bin ich ein Mörder und für die Anderen ein Verräter, der beseitigt werden muss. « Mit einem flauen Gefühl im Magen dachte er an die Reaktion der Hokage, wenn er bald zu ihr gehen würde. Müssen würde er es. Nicht nur wegen Sasuke. Sondern auch, weil dies der einzige Ort war an dem er momentan verweilen konnte. Mit Verwunderung stellte er fest, dass er Angst hatte. Angst um seinen Bruder, dass dieser noch tiefer in die Sache herein gezogen werden könnte, als er so wieso schon war. Angst davor, erneut alles zu verlieren, was ihm wichtig war. Angst davor, dass Akira ihn erneut in seine Klauen bekommen könnte. Um ihn zu manipulieren. Itachi wusste, das Sasukes Herz an Konoha hing. Dieser würde nicht aus Konoha fliehen oder wegziehen wollen. Dafür liebte er seine Heimat viel zu sehr. »Und ich? Was ist mit mir? Ich hatte nie etwas, was ich als Heimat oder zu Hause hätte bezeichnen können. Weder bei meinen Verwandten noch bei der Akatsuki. Ich habe nie irgendwo glücklich gefühlt, auch wenn ich das jahrelang glaubte. Heimat, Liebe, Vertrauen….was ist das? Was? Ich habe es nie kennen gelernt. Oder genauer gesagt, ist es zu lange her, dass mir ein Mensch Geborgenheit schenkte. Ich kenne nur noch die Einsamkeit. Die bittere, kalte Einsamkeit. Die Person, der ich vertraute und bei der ich sonst immer Rat gefunden habe, hat mich betrogen. Sie hat mich auf das Schmählichste verraten. Warum Meister? Warum habt ihr ein Harz verdunkeln lassen? So dunkel und still, wie Konoha jetzt. Ich kenne nur diesen leisen, intensiven Schmerz, welcher sich in mein Herz bohrt und dort ist es dunkel. Kein Strahl der Sonne erreicht mein Herz. « Verbittert senkte Itachi seinen Kopf. Er lehnte sich an vorne über an das Geländer und ließ sein langes schwarzes Haar links und rechts herunter hängen, sodass man sein Gesicht in keiner Weise hätte sehen können. Er wollte es auch nicht. Itachi wollte seinen Schmerz und sein Bedauern nicht zeigen. Niemandem. Zu tief saß die Gewissheit, dass er schwere Fehler gemacht hatte. Zu viele Fehler. Er spürte wie heiße Tränen ihm über die Wangen liefen. Tränen. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal geweint hatte? Sehr lange. Immer nur in einer dunkeln Ecke nachts in seinem Bett, wenn er sich die Decke über den Kopf gezogen hatte und er sich sicher sein konnte, dass ihn niemand hörte. „Itachi…..?“ Eine leise Stimme drang an sein Ohr, ihre Wirkung verfehlte sie nicht. Der Angesprochene hob den Kopf und drehte sich ein wenig die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Wie eine Erscheinung eines Engels sah er seinen Bruder an. Erschreckt und doch erleichtert zugleich. „Sasuke…“, wisperte Itachi mit gebrochener Stimme und senkte den Kopf wieder zu Boden. Er wollte nicht, dass Sasuke ihn so sah. Er wollte Sasuke seine Schwäche nicht zeigen. Die Tränen liefen ihm aber weiterhin über das Gesicht. Er konnte nicht damit aufhören, irgendwas in ihm war in dieser Nacht zusammengebrochen. Er hatte seine innere Ruhe nicht mehr aufrechterhalten können. „Warum weinst du, Itachi …?“, fragte Sasuke. Er wollte seinen Bruder verstehen. Aufgewacht war er, weil ihn ein kalter Luftzug gestreift hatte, welcher vom Balkon kam. Als er auch noch bemerkt hatte, dass sein Bruder nicht mehr neben ihm lag, war er losgegangen um zu sehen, was sein Bruder um diese Zeit hier draußen machte. Das Bild hatte ihn erschreckt. Er hatte nicht erwartet seinen geliebten Aniki in einem derartigen Zustand vorzufinden. Irgendwo tat es ihm weh, dass Itachi nicht genug Mut hatte um ihn zu wecken, doch andererseits verstand er es auch irgendwo. Jahrelang war niemand da gewesen, der ihn hätte aufbauen können. Deswegen war es sein Bruder wahrscheinlich nicht mehr gewohnt jemanden zu haben, der sich um einen kümmerte. Genauso wie er. Itachi schluckte und fuhr sich mir dem Handrücken über die Augen, aber er konnte die Tränen nicht aufhalten. Deswegen blickte er wieder in den Nachthimmel und antwortete schließlich: „Ich…habe Angst.“ Diese drei Worte über die Lippen zu bringen war schwer, aber es tat gut. Als Sasuke nichts sagte, sondern einfach nur von hinten an ihn heran trat und Itachi umarmte, fuhr er fort. „Ich habe Angst, dass ich dich erneut verliere. Die Akatsuki ist hinter mir her, weil ich sie verraten habe. Orochimarus Pläne liegen ebenfalls im Verborgnen. Man weiß nie was er wirklich vorhat. Selbst ich nicht. All das bereitet mir Angst und Sorgen. Die Angst dich dabei zu verlieren oder dich verlassen zu müssen, ist…so groß. Ich komme damit nicht klar.“ Der Nuke-nin zitterte. Erst jetzt bemerkte er, wie sich die Kälte um ihn legte. Er war froh, dass Sasuke ihn festhielt. Langsam wandte er sich Sasuke zu. Er umklammerte seinen Koi wollte ihn nicht loslassen. Zu sehr drückte die Angst auf sein Herz. Sasuke umarmte seinen Bruder und vermittelte diesem so ein Gefühl der Nähe, was er vorher noch nie zuvor gekannt hatte. Sein Bruder war zwar einer der besten Ninja, aber sobald es um seine eigenen Gefühle ging, wirkte er vollkommen hilflos. Wie lange musste Itachis Seele schon so aussehen? „Komm Itachi. Gehen wir wieder schlafen, du musst keine Angst vor der Zukunft haben. Wir müssen nur Vertrauen in uns haben und an unsere Gefühle glauben. Zusammen schaffen wir das.“, ermutigte der junge Uchiha seinen älteren Bruder. Dieser nickte nur und zog seinen Bruder ganz fest zu sich als sie wieder unter der Bettdecke lagen. Insgeheim war er froh, dass Sasuke ihn bemerkt hatte. So schien es ihm auf einmal ganz natürlich Schwäche gezeigt zu haben. Er hatte um Hilfe geschrieen und er hatte sie bekommen. Itachi wusste, dass er lernen musste seine Gefühle zu zeigen und im richtigen Moment um Hilfe zu bitten. Das war schon einmal sein verhängnisvoller Fehler gewesen und er wollte nicht, dass dies sich wiederholte. Damals hatte dies die alles entscheidende Wendung gegeben. Mit etwas zuversichtlichen Gedanken an die Zukunft schlief er ein. Weit, weit hinten am Horizont konnte man einen leichten goldenen Schimmer erkennen, welcher den Sonnenaufgang ankündigte. Kapitel 3: Gedanken, Überlegungen und Probleme ---------------------------------------------- Tsunade, fünfter Hokage von Konoha, saß verspannt auf ihrem Stuhl im Hokage Büro und massierte sich die Schläfen. Die Probleme schienen sich im Moment zu häufen und genau auf ihr abzuladen. Selbst spät nachts saß sie oft noch über Berichten, wie auch heute. Der weibliche San-nin der 5. Generation seufzte laut auf und fragte sich warum ausgerechnet sie das alles ausbaden durfte. Sicher sie war der Hokage, aber das war doch kein Grund sie so zu schinden. Denn seit Sasuke Uchiha vor 3 Jahren ins Dorf zurückgeholt worden war, setzte der ihr ehemaliger Teamkamerad Orochimaru alles daran Sasuke in seine Finger zu bekommen und Konoha zu schaden. Immer wieder war es bei Aufträgen zu Kämpfen gekommen. Zwar herrschte noch kein offner Krieg zwischen Oto und Konoha, aber es konnte nicht mehr lange dauern. Gut. Ein wenig Zeit hatten sie noch, denn solange beide Seiten sich nicht sicher waren, dass sie den jeweils anderen besiegen konnten, kam es immer nur zu leichten Auseinandersetzungen. Tsunade kannte das Ausmaß von Otos Stärke nicht ganz genau, deswegen wartete sie lieber noch ab, bevor sie den entscheidenden Schlag gegen Orochimaru ankündigte. So hatte sie kurz nach ihrem Antritt als Hokage einige Änderungen vorgenommen. Die Gen-nins wurden jetzt noch strenger ausgewählt und härter trainiert als je zuvor. Besonders bei Narutos Freunden achtete sie darauf, dass diese hart trainierten und mit ihren Herausforderungen wuchsen. Das Potenzial dieser Generation war erstaunlich, mit Geschick und Verstand verbanden sie ihre Fähigkeiten und waren mit ihrer erstklassigen Teamarbeit für Konoha unersetzlich geworden. Naruto und Sasuke erhielten ein spezielles Sondertraining für die Steigerung, bzw. Ausschöpfung ihres Potenzials. Der Fuchsninja wurde jetzt schon seit 3 Jahren von Jiraiya unterwiesen und machte zusehends Fortschritte. Er verstand die Kraft Nine-Tails immer besser und arbeitete unermüdlich daran sich seine Fähigkeiten zu steigern. Er besaß jetzt eine außerordentliche gute Wahrnehmung, welche auf Kyuubi zurückzuführen war, seine Ausdauer konnte man kaum noch in Worte fassen, da sie in den letzten Jahren noch weiter gewachsen war und nur die anderen Künste der verbotenen Rolle bereiteten ihm noch ein paar Probleme. Aber die Tatsache, dass er in den nächsten zwei Jahren wohl Jo-nin, bzw. Anbu werden würde, machte sie glücklich. Sie war Stolz auf ihren kleinen Schützling, in dem inzwischen einen kleinen Bruder sah. Mehr Sorgen bereitete ihr die Ausbildung des Uchiha Sprössling. Nicht das er Schwierigkeiten machen würde, ganz im Gegenteil, aber sie wusste, dass Kakashi an seine Grenzen gestoßen war. Jedenfalls was den Unterricht des Sharingans betraf. Er war schließlich kein Uchiha. Deswegen würde er Sasuke auch niemals die weiteren Techniken beibringen können, welche mit dem Auge zusammenhingen. Denn das Sharingan konnte noch weit mehr als nur kopieren, danach kamen Techniken, welche viel Übung und vor allem korrekte Anweisungen erforderten. Doch Sasuke war der letzte Uchiha. Es gab keinen der die nötigen Kenntnisse oder das Blut besaß um ihn seiner mentalen Fähigkeiten bewusst zu machen. Auch bezweifelte sie, dass der junge Uchiha selbst davon wusste, denn wer hätte es ihm erklären sollen, dass sein scharfer Verstand, seine Menschenkenntnis und die Fähigkeit Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, auf sein Blut zurückzuführen war. Tsunade legte ihren Kopf auf ihre Arme, sie war einfach zu müde um sich noch länger aufrecht zu halten. In den letzten Tagen hatte sie kaum Schlaf gefunden, da einige Gerüchte für Unruhen im Dorf gesorgt hatten. Aber es war verständlich. Wer würde denn nicht beunruhigt sein, wenn ein Mantel der Akatsuki im halbzerstörten Todeswald gefunden wurde. Da niemand etwas bemerkt hatte, vermutete man, dass Itachi derjenige war, welcher sich Zutritt zum Dorf verschafft hatte. Schwer war es für den Nuke-nin ja nicht, da er die Vorhergehensweise und Organisation seines Heimatdorfes kannte. Sobald nur der Name des Nuke-nin irgendwo auftauchte, klingelten bei jedem de Alarmglocken. Der Uchiha war ein einziges Rätsel, genauso wie seine Ziele, Gründe und seine Techniken. Der Grund warum sich keiner traute, ihn unschädlich zu machen war, weil niemand seine Stärke kannte und Konoha bis jetzt kaum Informationen über die Akatsuki besaß. Auch die Art und Weise mit der er fast den ganzen Clan ausrottete, war ihnen unbekannt. Niemand kannte die Technik. Es gab auch keinerlei Hinweise auf ähnliche Jutsus. Die Medi-nin grummelte. Nichts als Ärger. Dieses Phänomen um den Uchiha wurmte sie. Mit kaum Informationen konnte sie ihn schwer einschätzen. Aber sie fragte sich, warum der Uchiha der Akatsuki angehörte. Denn dass er die Chakra Kyuubis niemals benutzten konnte, wusste er genauso wie sie. Dafür hatte Yondaime vorausschauend gesorgt als er den Fuchs in seinem Sohn bannte. Kyuubi würde zum Bluterbe der nachfolgenden Uzumaki werden. Aber noch würde sie sich damit nicht befassen, denn das stellte kein Problem dar. Im Gegenteil, wenn Nine-Tails erstmal vom Siegel absorbiert worden war, würden auch endlich die Versuche irrer Ninjas aufhören, Naruto in ihre Hände zu bekommen. Doch noch war es nicht so weit. Erneut kehrten Tsunades Gedanken zu Itachi zurück. Komischerweise hatte sie das Gefühl, dass in nächster Zeit sich einiges in ihrem Umfeld tun würde, was den Uchiha betraf. Aber sie hatte keine Ahnung, was das bedeuten könnte. Geschweige denn, dass sie einschätzen konnte ob das jetzt gut oder schlecht war. Auch wusste sie nicht, dass dies innerhalb weniger Stunden geschehen würde. Also ließ die San-nin, ihren Kopf auf ihre Arme sinken und wurde von der Müdigkeit übermannt. Kapitel 4: Die Pläne der Akatsuki --------------------------------- Während die Hokage selig in ihrem Büro schlief raste eine Gestalt mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in Richtung Konoha. Ohne auf Zweige, Äste oder Hindernisse zu achten lief sie in völliger Dunkelheit auf ihr Heimatdorf zu. Sie hatte eigentlich nur einen relativ einfachen A - Auftrag gehabt, welcher auch ohne Probleme von statten gegangen war … nur der übliche Stress eben. Aber auf dem Heimweg hatte sie ein Gespräch belauscht, welche sie in höchste Aufruhr versetzte. Sie musste so schnell wie möglich zurück. Wer weiß passierte, wenn sie nicht rechtzeitig dort war. Wahrscheinlich würde es einen Aufstand geben, welchen nicht einmal Tsunade und Jiraiya bändigen konnten. Als die Gestalt an jenes Gespräch zurückdachte, bekam sie ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Jenes Gefühl veranlasste sie noch schneller zu laufen. Inzwischen sah man nicht mal mehr einen Schatten. Zu groß war die Angst nicht mehr rechtzeitig zukommen. # Flashback # »Na wunderbar… jetzt melde ich seit langem wieder einmal für einen A-Auftrag und dann so etwas. Schickt man mich ausgerechnet an den verlassensten Ort des gesamten Kontinents. Ich hatte mit etwas gefährlicherem gerechnet. Aber das hier ist doch wohl die komplette Verarschung. « Grummelnd stand der Ninja, welcher sich für den Auftrag gemeldet hatte ein Geheimdokument zu suchen, vor einem verlassenen Haus und begutachtete es. Sie war zerfallen und von außen sah es so aus, als ob hier seit Jahren niemand mehr gelebt hatte. Die Bretter an den Fenstern waren schief, im dach konnte man mehrere Löcher finden und der Wind pfiff durch die Ritzen. »Kein Wunder, dass hier niemand mehr lebt. Bei der Gegend.« Trotzdem musste die Person zugeben, dass dies ein hervorragender Ort war, um sich auf längere Zeit zu verstecken. Keine Menschenseele würde je hierher kommen. Für ihn selbst war es ja schon schwer gewesen hierher zu kommen, für jemanden, der von diesen Ort wusste. Denn die Karte, welche er mit sich geführt hatte als er aufbrach, hatte sich als veraltet herausgestellt. Jetzt hatte er endlich den Ort gefunden. Nun ging der Ninja hinein um den Auftrag abzuschließen. Denn länger als nötig wollte er nun wirklich nicht hier bleiben. Dafür war es ihm zu einsam. Als der Ninja das Haus betrat, stellte er fest, dass hier vor noch nicht so langer Zeit jemand gelebt haben musste, denn der Staub lag noch nicht so dick, wie er eigentlich sollte. Sicher stand das Haus schon seit mindestens ein paar Monaten leer, aber vielleicht fand er Hinweise, wer sich hier aufgehalten hatte. Denn soweit er wusste, war dieses Haus ein Punkt an dem die Spione von Konoha ihre Nachrichten hinterließen. Er selbst hatte diesen Treffpunkt nie genutzt, da er meist nie länger als ein paar Monate von Konoha fort war. Nach kurzer Zeit hatte der Ninja die Nachricht, welche an Tsunade gerichtet war, gefunden. Nun sah er sich um. Wer könnte der Fremde gewesen sei, der hier unerlaubt eingedrungen war? Mit großer Sorgfalt durchsuchte er das Haus. Der Verdacht, dass jemand diesen Treffpunkt verraten hatte, lag nahe liegend. Keinerlei Nachricht, wer als letztes hier gewesen war. Der Spion Konohas hatte seine Botschaft etwas weiter weg versteckt. Also hatte er keinen Grund gehabt das Haus zu betreten. Gerade als die Person vom Dachboden herunter kommen wollte, vernahm sie ein Geräusch. Schritte. Ein Knarren. Ein Quietschen. Wieder Schritte. Der Ninja erstarrte. ~~~~~~~ Ich – Schreibweise ~~~~~~~ Hatte ich meine Spuren verwischt? Ich wollte nicht entdeckt werden, denn egal wer dort unten war. Er sollte nicht hier sein. Nun hörte ich Stimmen. Leise und so das man mich nicht bemerkte, verschwand ich durch eins der zahlreichen Dachlöcher. Er sprang auf einen Baum und tarnte sich mit einer einfachen Illusionskunst. Man erwartete ihn hier nicht, also würde man ihn auch nicht suchen. Glücklicherweise sprachen die zwei Personen laut. Also dachten sie, dass sie allein waren. Glück gehabt. „Hast du was gefunden…?“ Person eins. Männlich. Tiefe Stimme. „Nein. Nichts. Keinerlei Spuren von ihm.“ Person zwei. Auch männlich. Allerdings bildete ich mir ein diese Stimme schon einmal gehört zu haben. Anscheinend suchten sie jemanden. Einen Flüchtling. Wahrscheinlich ein Verräter, welcher unschädlich gemacht werden musste. Doch woher kamen diese Ninja? Das sie welche waren, bezweifelte ich nicht, denn kein normaler Mensch hätte es bis hierher geschafft. Wieder Geräusche. »Anscheinend durchsuchen sie das Haus nach Spuren. Tja, Pech gehabt. Auch ich habe keine gefunden. « Da. Ein Fluchen. „Verdammt … wo ist dieser Scheißkerl. Das war der letzte Ort, wo wir ihn hätten finden können.“ Schritte. Eine Tür knallte. Vor dem Haus erschienen zwei Personen. Beide in schwarze lange Mäntel gehüllt. Sie hatten rote Wolken darauf. »Akatsuki. «, schoss es mir durch den Kopf. Ich drückte mich noch näher an den Baum und verstärkte meine Illusionskunst. Schließlich hatte ich keine Lust mein Leben zu verlieren. Ich fragte mich, ob es jetzt Zufall oder Schicksal war, dass diese zwei Personen auftauchten, in dem Moment, wo ein einfacher Konoha Ninja einen simplen Auftrag ausführte. Ich lugte um die Ecke um besser sehen zu können. Sobald einer der beiden zu mir sehen würde, würde er nichts sehen. Für den Betrachter war ich nahe zu unsichtbar. Nun eigentlich hatte ich ja nur die Farbe des Baumes angenommen. Eine Kunst, welche auf der Eigenschaft der Chamäleons beruhte. Sehr nützlich für Fälle wie diesen. Da sie fingen wieder an zu reden. Den Teil durfte ich nicht verpassen. Während der eine Ninja noch dabei war über jene Person zu schimpfen, welche er offensichtliche suchte, konnte ich mir die Personen näher ansehen. Die eine war mir unbekannt. Aber ich behielt sie genau in meinem Gedächtnis. Tsunade-sama wäre mehr als froh, wenn sie ein paar mehr Informationen über die Akatsuki herausbekommen konnte. Die andere hatte eine blaue Hautfarbe und ein haifischartiges Gesicht. Ich kramte in meinem Gedächtnis. Ich kannte die Person. Nach einigem Nachdenken viel es mir ein. Kisame Hoshigaki. Der Haifisch Nuke-nin aus Kiri-gakure. Und offizieller Partner von Itachi Uchiha. Ich bekam einen Schock und begann zu zittern als ich realisierte, in WAS für einer Situation ich mich befand: Ich belauschte gerade zwei S-Rank-nin, die Meistgesuchten ihres Landes wohlgemerkt. Sollten sie auch nur den leisesten Verdacht bekommen, dass jemand sie abhörte, wäre es aus mit mir. Denn ich war mir sicher, sie kannten Jutsus, die mich schneller entdecken würden, als dass ich ‚Hilfe’ rufen konnte. Da jetzt sprachen sie wieder. Unwillkürlich rückte ich noch ein Stück näher an die Feuerstelle, welche die zwei Akatsuki Mitglieder verrichtet hatten. Anscheinend hatten sie es nicht so eilig und es schien als würden sie hier über Nacht bleiben. Das hieß, dass ich die Möglichkeit hatte alle ihre Gespräche zu belauschen und an vielerlei Informationen zu kommen. Aber leider bedeutete das auch, dass ich mein Versteck erst wieder verlassen konnte, wenn die zwei düsteren Gestalten sich dazu bequemten ihren weiteren Aufträgen nachzukommen. „Ist er wirklich nirgendwo gefunden?“, begann Kisame, welcher an das Feuer gehockt hatte um sich zu wärmen. Ich konnte ihn verstehen. Sicher, für einen Ninja war es ungewöhnlich ein Feuer machen, weil die Gefahr entdeckt zu werden viel zu groß war, aber sie dachten sie wären allein, sie befanden sich in einer gottverlassenen Gegend und zudem war es Arschkalt. Ich zog meinen Umhang fester um mich und verfluchte die kalten Novembernächte. Bald würde es anfangen zu schneien und das war der Grund warum Ninja den Winter hassten. Der Schnee war etwas, dass uns zu leicht verriet. Besonders wenn er gerade frisch gefallen war. „Nein“, fluchte eine Person. Meine Aufmerksamkeit wandte sich dem wohl endlich die Gänge kommenden Gespräch zu. „Ich habe es dir schon einmal gesagt, dass ich keinerlei Ahnung habe, wo ist. Wir haben alles abgesucht. Er ist in keinem unserer Stützpunkte und Oto hat ihn auch noch nicht gesichtet. Aber wenn jemand eine Chance hat ihn zu finden dann sie. Orochimaru hat schließlich ein größeres Spionagenetz als wir.“ „Auch sag bloß“, meinte Kisame sarkastisch, „aber mir passt es nicht, was Master Akira mit der Schlange ausgehandelt hat.“ „Meinst du den im Ernst, dass wir uns an diesen dämlichen Pakt halten. Sobald uns Orochimaru diesen Verräter übergeben hat machen wir uns aus dem Staub. Ich denke gar nicht daran Oto bei der Zerstörung Konohas zu helfen. Wäre ja noch schöner“, das Akatsuki Mitglied verzog sein Gesicht zu einer hässlichen Grimasse. „Außerdem braucht uns Orochimaru gar nicht“, fügte der Haifisch hinzu, „Sobald er den jungen Uchiha in seiner Gewalt hat und seinen Körper übernimmt, kann er seine Arme wieder benutzten. Zudem besitzt er dann das Sharingan.“ „Genau das ist doch unser Problem“, herrschte sein Gegenüber ihn an, „mit dem Sharingan wird er zu mächtig werden, als dass wir ihn dran noch aufhalten könnten. Wir brauchen das Fuchsungeheuer.“ „Nicht nur, ohne IHN nützt uns das ganze nichts“, warf Kisame ein. „Sobald wir das Fuchsungeheuer haben, müssen wir seine Chakra in den Körper unseres lieben Verräters pflanzen, den Fluch von Master Akira aktiveren, sodass er unter unserer Kontrolle steht und dann machen wir Orochimaru den Gar aus.“ „Halt, bis dahin ist es noch ein langer Weg. Erstmal müssen wir IHN finden. Das wird schon keine leichte Aufgabe, aber er kann uns nicht entkommen“, und mit einem dreckigen Grinsen fügte die Gestalt hinzu, „ Wir werden dich kriegen und dann wirst du leiden Itachi Uchiha. Der Sieg über Orochimaru wird deine Strafe für deinen Verrat und dein Tod und unserer Triumph sein.“ Die beiden Akatsuki Mitglieder fingen an zu lachen. Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich beruhigt hatten. Zu guter letzte warf Kisame die Frage ein: „Was ist eigentlich der nächste Ort an dem wir suchen sollen?“ „Konoha. Master Akira vermutet Itachi in Konoha. Er glaubt, dass sich Itachi an die Hokage wendet.“ „Hö?“, fragte der Haifisch dümmlich, „Warum das denn?“ „Ganz einfach, du Trottel. Wenn Itachi der Hokage seine Hilfe im Kampf gegen Orochimaru anbietet und Tsunade annimmt, wird er in Konoha sicherer sein als irgendwo sonst.“ # Flashback Ende # Ich raste mit Höchstgeschwindigkeit auf mein Heimatdorf zu. Immer mehr und immer wieder forderte ich mich auf die Grenze des Möglichen zu überschreiten. Dank der Solider Pillen war es mir möglich ohne Pause, ohne Wasser und ohne Nahrung innerhalb weniger Stunden in Konoha zu sein. Es war früh am Morgen als endlich vor dem Tor stand, welches natürlich noch geschlossen war. Die Wache sah ich schon vom weitem. Ohne anzuhalten lief ich an dieser vorbei. Allerdings rief ich klar und deutlich: „Schnell. Benachrichtige sofort Jiraiya-sama und den Anbu-Leader. Sie sollen so schnell wie möglich zu Tsunade kommen. Wenn sie fragen, sag ihnen, dass ich Neuigkeiten habe, die keinen Aufschub dulden.“ Ich lief weiter zum Büro der Hokage. Um diese Uhrzeit war sie meist schon mit Akten sortieren beschäftigt. Als ich am Tor des Büros ankam, verlangsamte ich meinen Schritt. Ich zwang mich ein wenig zu Ruhe und betrat dann den Raum, ohne an die Tür geklopft zu haben, mit den Worten: „Es gibt Neuigkeiten, Tsunade-sama.“ * Tsunade hatte bis zu dem Zeitpunkt, wo der Ninja in ihr Büro platzte, geschlafen. Doch schon vom Weiten hörte sie die schnellen Schritte und sofort war sie hellwach. Darauf gefasst sofort den Ausnahmezustand ausrufen zu müssen, erwartete sie den Jo-nin, welcher auch ein paar Sekunden später mit den Worten: „Es gibt Neuigkeiten, Tsunade-sama“ in ihr Büro stürmte. Der Jo-nin, welchen sie vor nicht allzu langer Zeit, auf eine einfache A-Rank Mission geschickt hatte, stand vor ihr und machte eine leichte Verbeugung. Dann ließ er sich völlig erschöpft auf einen Stuhl fallen. Schnell stand die San-nin auf und kontrollierte den Ninja auf Verletzungen. Als sie sich sicher war, dass er nicht ernsthaft verletzt war, brachte sie ihm ein Glas Wasser, welches er auch schnell leerte. Tsunade setzte an um heraus zu finden, was jetzt nun die dringenden Neuigkeiten waren. „So, was bringt denn…“ Doch weit kam sie nicht, da ein etwas verschlafender Jiraiya, Kakashi, Naruto und Sasuke das Zimmer betraten. Wobei die beiden 16-jährigen als einzige in kompletter Ausrüstung erschienen. Verwundert sah sie die Gestallten an, auch Jiraiya und Kakashi schienen nicht zu wissen warum sie hier waren. Mit einem Nicken deutete sie den anderen Personen an sich zu setzen. Dann sahen sie alle erwartungsvoll zu dem noch immer schwer atmenden Ninja. Die Hokage begann: „Du warst zu einer A-Rank Mission eingeteilt. Berichte.“ „Hai … ich habe wie befohlen meinen Auftrag ausgefüllt. Dieser hat mir keinerlei Probleme bereitet, doch ich habe an der verlassen Hütte, wo ich das Dokument gefunden habe, bin mir zwei Gestalten über den Weg gelaufen. Sie haben jemanden gesucht. Ich wollte wissen, wer außer den Konoha-nins noch dieses Versteck kennt. Also tarnte ich mich und belauschte somit ihr Gespräch, welches sich um Orochimaru, Konoha und ... Itachi Uchiha drehte. Sie waren von der Akatsuki. Ich habe unter anderem erfahren, dass Itachi die Akatsuki verraten hat.“ Alle im Raum erstarrten. Wie gebannt hörte sie nun den Bericht über den Pakt, Itachis Verrat und die seltsamen Bemerkungen über das Vorhaben mit dem Fuchsungeheuer. Kapitel 5: Klärende Gespräche ----------------------------- Die Sonne schob sich langsam über den Horizont, im Moment war nur das schwache Glimmen des ersten Tageslichts zu sehen und die Straßen Konohas waren leer gefegt. Keiner hielt sich um diese Zeit noch draußen auf der Straße auf, alle Bewohner lagen in ihren Betten und selbst die Ninjas gönnten sich um diese Zeit ein paar Stunden Schlaf. Nur die Wachen an den Außenmauern hatten die Pflicht noch auf zu sein, aber sonst waren die Häuser still und kein Fenster erleuchtet. Halt! Doch, im Büro der Hokage brannte noch Licht. Die Gestalten, welche sich zur nachtschlafenden Zeit in der ruhigen Idylle des Ortes, noch wach waren führten eine hitzige Diskussion. „Das kann doch nicht sein!“, rief eine Person mit weißsilbrigem Haar. Kakashi schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, die Ungläubigkeit war ihm anzusehen. „Itachi hat die Akatsuki verraten, den Anführer angegriffen und ist auf dem Weg nach Konoha um sich uns anzuschließen?“ „Nein, so nicht Kakashi“, warf Jiraiya ein. „Es war eine Vermutung, dass er uns kontaktieren wird, keine Tatsache. Aber je länger ich darüber nachdenke desto wahrscheinlicher wird es, dass der Gedanke gar nicht so abwegig ist.“ Tsunade runzelte bei den letzen Satz ihres ehemaligen Teamkameraden die Stirn. „Warum sollte er denn?“, fragte sie schließlich. Sofort hatte sich die gewünschte Aufmerksamkeit. Sie wollte zunächst nicht, dass die Informationen über die Akatsuki diesen Raum verließen. „Wenn Itachi nicht gefunden werden will, dann wird er nicht gefunden. Er ist ein außergewöhnliches Talent, dass wissen wir alle und ich frage mich, was er von uns wollen könnte.“ Der Gedanke, dass der gefürchtete Uchiha bald einfach so durch Dorf spazierte, sich beim Schalter anmeldete und sich einen Termin bei der Hokage geben ließ, tauchte in ihrem Kopf auf und er erschien ihr äußerst surreal vor. Die versuchte sich eine Situation vorzustellen, in der sie, als Hokage, und Itachi, als Nuke-nin, friedlich miteinander reden sowie verhandeln könnten. »Aber zutrauen würde ich es ihm. « Jetzt meldete sich zum ersten Mal Naruto zu Wort. Er hatte einen Blick mit Sasuke gewechselt und sie beide waren stumm darüber eingekommen, nichts zu sagen, vorerst zumindest. Nun hatte er die Aufgabe die Erwachsnen zumindest halbwegs mit dem Gedanken anzufreunden, dass Itachi sich bald an Geschehen beteiligen würde. So begann mit seinem Vortrag: „Wir wissen alle, dass Itachi Uchiha stark wie kein zweiter ist. Selbst Orochimaru hat Angst vor ihm. Deswegen erscheint es völlig unlogisch, dass Itachi nach Konoha kommen wird. Aber wenn man genau bedenkt, wie wenig man über ihn weiß so könnte man meinen, dass er das nur geplant hat.“ „Hö? Wie jetzt?“ Kakashi zog die Augenbraue kraus (…die zweite sieht man ja nicht^^). „Nun, keiner weiß, welche Techniken Itachi verwendet, wie oder warum er den Uchiha -Clan umgebracht hat und genauso wenig kennt man seine Ziele. Deswegen ist er sehr schwer einschätz- und vor allem auch unberechenbar.“ Naruto sah, wie die Anwesenden nickten. Das leuchte ein. Aber was hatte das jetzt mit der jetzigen Situation zu tun? Sie verstanden zwar noch nicht, worauf der Fuchsninja hinaus wollte, aber sie waren gespannt zu hören, was er sich diesmal wieder ausgedacht hatte. Seinen Ruf als Überraschungsninja hatte er über die Jahre hinweg behalten. „Meine Meinung ist, dass er das geplant hat. Er hat keine Verbündeten, die er über seine Pläne einweiht, auch ist er ein Einzelgänger. Nur er allein kennt das Ziel, das er verfolgt. Außerdem finde ich es nicht gerade überraschend, dass sich Itachi von der Akatsuki abgewendet hat, deren Ziel ist es ja soviel Macht und vor allem mich zu bekommen. Im Grunde genommen ist die Akatsuki nur ein Haufen machthungriger Idioten, die nicht begreifen wollen, dass sie Nine-Tails niemals bekommen werden. Egal was für ein Ziel Uchiha verfolgt, er nutzt jede Möglichkeit seinem Ziel näher zu kommen und dabei sind ihm uneinsichtige Dummköpfe wie die Akatsuki oder rachsüchtige Irre wie Orochimaru vollkommen egal. Lieber geht er einen Umweg als sich zu offenbaren oder sein Ziele preiszugeben.“ Jiraiya unterbrach Naruto verwirrt: „Und weiter? Was hat das jetzt mit Konoha zu tun?“ Er musste zugeben, dass sein Schützling Recht hatte. Viele übersahen in ihrer Furcht vor dem Nuke-nin vieles. Bevor Naruto weiter reden konnte, ertönte eine eisige Stimme aus der Richtung Sasukes her. Jiraiya besah sich den Bruder dessen, über den hier geredet wurde. Der Uchiha hatte die Augen geschlossen und lehnte scheinbar lässig an der Wand. Nur der erkennbar harte Gesichtsausdruck ließ auf unterdrückte Wut schließen. Keiner, außer vielleicht Naruto, wusste wie Sasuke jetzt zu seinem Bruder stand. Doch der weißhaarige Hüne glaubte nicht, dass Sasuke erneut anfangen würde ausschließlich für seine Rache zu leben. Seit die dunklen Machenschaften des Uchiha Clan ans Tageslicht geraten waren, schien es sogar als sei er im gewissen Sinne Itachi sogar dankbar, dass er jetzt sein Leben so leben konnte wie er es sich wünschte. »Der Junge ist mit dem Tod seiner Eltern sogar besser dran. Ein Leben in Intrigen und hasserfüllten Menschen hätte aus ihm sicherlich nicht diesen verantwortungsbewussten jungen Mann aus ihm gemacht, der er jetzt ist. « „Was Naruto meint ist, dass, obwohl Itachi so unberechenbar ist, nicht ganz allein gegen die Akatsuki und gegen Orochimaru an. Seine Vorliebe lieber alles im Alleingang zu erledigen, hat sich hier eindeutig als Nachteil erwiesen. Er hat kein Interesse daran, dass ihm Menschen aus reiner Loyalität folgen.“ »Man könnte fast meinen, dass er es darauf anlegt, niemanden mit in seine Angelegenheiten mit hinein zu ziehen. Aber er war ja schon immer so«, fügte er in Gedanken hinzu. Tsunade nickte langsam. Der Vortrag der beiden jungen Ninjas hatte schlagende Argumente. Nun, sie war dankbar, dass sie diese Nachricht so früh erfahren hatte Wenn es nämlich wirklich wahr war, dass Itachi Uchiha etwas von Konoha wollte, so konnte sie sich zumindest mental auf das Treffen vorbereiten. Zwar würde sie selbst nicht persönlich mit Itachi reden, sondern ein Unterhändler schicken, aber es beunruhigte sie trotzdem. Mit einem Handwink schicke sie alle Anwesenden hinaus, bevor die Diskussion noch weiter ausartete. Kakashi würde sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, mit Itachi zu verhandeln oder gar nur zu reden. Er war normalerweise ein sehr ruhiger Mensch, aber auf Itachi reagierte er allergisch. Tsunade wusste nicht, woher das kam, aber sie hatte den Verdacht, dass es mit Itachis Verrat an ihrer Freundschaft zu tun hatte. Die Hokage seufzte und rieb sich müde die Augen und lief schlaftrunken in Richtung Bett, welches in den anliegenden Räumen lag. Im Innern dankte sie dem Ninja sogar dafür dass dieser sie aus dem Schlaf gerissen hatte. So konnte sie sich jetzt in ihr weiches Bett legen und zumindest noch ein paar Stunden schlafen. Zwei andere Ninja dachten gar nicht daran jetzt zu schlafen. Zu wichtig war ihnen das letzte Gespräch. Naruto konnte, dank Kyuubi sowie so auf Schlaf verzichten, wenn er lustig war. Eigentlich brauchte er den Schlaf gar nicht mehr. Zumindest sein Körper nicht, natürlich brauchten sein Geist und sein Gehirn ein paar Stunden um die die Geschehnisse des Tages zu verarbeiten. Locker saß der Blonde auf dem Geländer des Hokageturms und beobachtete, wie sein bester Freund grummelnd, missmutig und außer sich vor Wut hin und her lief. Sasuke fluchte ungehalten. Es war unerwartet gewesen, ja definitiv, als er auf seinem Weg zum Dienst Kakashi begegnet war. Wie der Blitz war dieser in einem Höllentempo in Richtung Hokage geeilt. Sasuke und Naruto hatten es sich natürlich nicht nehmen lassen, ihm sofort zu folgen. Jetzt wünschte er sich allerdings der ihm unbekannte Ninja hätte ihm etwas anderes zu berichten gehabt. Natürlich war er froh nach so langer Zeit endlich wieder Neuigkeiten über die Akatsuki zu bekommen. Schließlich war es immer unangenehm nicht zu wissen, was der Feind gerade plante, aber eigentlich hatte NICHT wissen wollen, dass das Leben seines besten Freundes und seines Bruders in Gefahr war. „Diese Hunde. Diese hinterhältigen Schweine, wenn ich die erwische, dann reiße ich ihnen ihre Gedärme eigenhändig heraus.“ Wutentbrannt stapfte Sasuke zum Geländer und kam letztendlichkurz vor seinem Freund zum stehen. Naruto grinste nur. Er fand es immer äußerst erheiternd, wenn sich Sasuke aufregte. Natürlich nur wenn er nicht derjenige war, der Ziel der fürchterlichen Rache wurde. Nämlich dann war der ruhige und sonst so ausgeglichene Uchiha kaum zu bremsen und zu den ungewöhnlichsten Racheakten fähig, im normalen Leben zumindest. Während eines Kampfes auf Leben und Tod sollte man den Schwarzhaarigen nicht wütend machen. Sobald das eintrat war die Schlacht entschieden, Sasuke kannte dann keine Gnade mehr und metzelte, wenn nötig, seine Gegner ohne Rücksicht auf Verluste nieder. Man konnte es fast einen Blutrausch nennen, in den der junge Uchiha dann verfiel. Vermutlich war es eine Auswirkung des Juins und jeder war froh das Sasuke auf ihrer Seite stand. Noch war er zwar nicht in der Lage ernsthaft den Mächten zu schaden, aber es hieß, dass alle, die mit ihm gekämpft hatten, hofften es niemals wieder tun zu müssen. Gerüchten zu Folge stellte man Sasuke sogar schon seinen Bruder in den Schatten als dieser in dessen Alter war. Aber wie gesagt, das alles waren nur Gerüchte. Naruto sah Sasuke tief in die Augen. Er hatte gelernt die Emotionen, welche sich unter der Oberfläche versteckt hielten, durch die Augen denjenigen lesen zu können. Nicht umsonst hieß es: Die Augen waren ein Fenster zur Seele. Zum ersten Mal seit sie hierauf gekommen waren, ergriff der Fuchsninja das Wort: „Mach dir keine Sorgen, Sasuke. Weder ich noch Itachi werden uns so schnell gefangen nehmen lassen. Geschweige denn werden wir aufgeben. Die Akatsuki kann uns so gut wie nichts anhaben“ Frustriert schnaubend ließ sich Sasuke neben seinem Freund nieder. Er hasste es, wenn Naruto ihn so schnell durchschauen konnte. Er überspielte oft in solchen Fällen, wenn das Leben seiner Freunde in Gefahr war, Angst mit Wut. Frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Es half ihm sein Gefühl der Hilflosigkeit zu vergessen. Das war etwas was er schon immer gehasst hatte. Damals an dem Tag an dem seine Eltern starben, war ihm bewusst geworden, dass er klein, schwach und hilflos war. Nun war Itachi nicht mehr da gewesen um ihn zu beschützen. Er musste es selbst tun. Er musste irgendetwas tun um das Gefühl zu bekommen, dass er zu der Lösung des Problems beigetragen hatte. Vielleicht klang das ja ein bisschen verrückt, egoistisch, selbstverliebt oder paranoid, gab er später auf den Weg nach Hause zu. Aber er sah keinen anderen Weg seiner Angst Herr zu werden. Als er kurz vor der Haustür stand und seinen Schlüssel hervor holte, stockte er. War es richtig dort jetzt hinein zu gehen und Itachi zu begegnen? Würde dieser es ihm ansehen, was passiert war? »Was denkst du da, Sasuke? «, schalt er sich in Gedanken. »Du musst Aniki davon erzählen, es ist sein Recht. Aber andrerseits möchte ich nicht, dass er deswegen geht und mich alleine lässt. « Bei dem Gedanken verkrampfte sich sein Körper, er spürte einen dicken Kloß im Hals und Tränen stiegen in ihm auf. Das Bild von Itachi, welcher ihn um Verzeihung bat, ihn das letzte Mal in seine Arme zog, ihn küsste, sich anschließend umdrehte und dann mit den Worten „Bis bald Aniki“ in der Dunkelheit verschwand, formte sich in seinem Kopf. Leise fing er an zu zittern. Er lehnte sich mit den Rücken an die Hauswand und rutschte dann langsam hinunter. Die Beine angewinkelt, Arme über die Knie und das Gesicht im Stoff seiner Ärmel vergraben, saß er da und wartete dass jemand kam und ihm aufhalf. Das überwältigende Gefühl der Angst und der Verzweiflung kroch in ihm empor. Itachi hob den Kopf als er die vertraute Chakra seines Bruders näher kommen spürte und ein glückliches, ja fast seliges, Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Aus seiner Sicht war er viel zu lange allein gewesen. Den ganzen Tag hatte er sich in der Wohnung aufgehalten, was ihm jetzt auf Dauer auch zu langweilig wurde, aber da er nicht wusste, wann sein kleiner Bruder wieder nach Hause kam, war er lieber daheim geblieben. Schließlich wollte er ja nicht, dass sein Aniki dachte, er wäre plötzlich auf und davon. Langsam stieg er aus dem Bett und lief quer durch die Wohnung wie er fühlte, dass sein Koi immer näher kam. Da! Jetzt war er schon an der Haustür. Mit einem freudigen Blitzen in den Augen wollte er schon die Tür ausreißen und seinem Bruder entgegen springen als er bemerkte das sich dessen Position seit über 5 Minuten nicht verändert hatte. Stirnrunzelns prüfte er die Aura desjenigen erneut, der da vor der Haustür hockte, aber der Nuke-nin war sich sicher: Das da draußen war Sasuke! Aber warum bei den neun Schwänzen von Kyuubi kam er nicht herein und fror sich stattdessen lieber den Arsch in der Kälte ab? Dafür war der doch viel zu schade. Vorsichtig öffnete der ältere Uchiha die Tür, trotzdem wäre er fast über die am Boden hockende Gestalt geflogen, hätte er sich nicht rechtzeitig am Rahmen festgehalten. Ein kurzer Blick zu Boden genügte um all seine Beschützerinstinkte hervorzurufen und in Alarmbereitschaft zu versetzten. Der Schwarzhaarige musste sich zurückhalten um nicht sofort auf Sasuke zu stürzen und ihn, wie eine übersorgte Glucke, ins Bett zu verfrachten, ihm einen Tee zu kochen um ihn anschließend mit Fragen wie „Was ist passiert? Kann ich dir helfen? Du weißt ich bin für dich da!“ Geschichten zu überhäufen. Stattdessen ließ er sich langsam neben seinem Bruder nieder und legte einen Arm um ihn. Sofort spürte er das zittern, welches sich über den ganzen Körper ausbreitete. Sanft zog er den Jüngeren in seine Arme in seinen Schoß. Sofort rollte sich dieser wie ein Baby zusammen. Knie bis zum Kinn, die Beine fest umschlungen und den Kopf an die Brust seines Bruders gebettet. Unwillkürlich drängte sich Sasuke näher an die vertraute Wärmequelle. Ja, das war sie. Die Wärme die seit schon seiner Kindheit kannte. Das hatte er all die Jahre über vermisst. Den Geruch, welcher nicht beißend so wie bei vielen Frauen war, sondern eher sanft und duftend wie das Gras im Sommer. Das Gefühl der Geborgenheit, was bis unter seine Haut drang und ihn mit Zufriedenheit erfüllte. Itachi lächelte zufrieden als er die gewünschte Reaktion Sasukes registrierte. Der Körper in seinen Armen erfüllte ihn mit Zufriedenheit. Es war als hätte man zwei Teile zu einem Ganzen zusammengefügt. Zwei Teile, die einander brauchten und allein nicht existieren konnten. Langsam schloss er die Augen und lehnte seinen Kopf zurück an die Hauswand und genoss die Ruhe. Leise, schon fast flüsternd fragte er nach einer Weile: „Willst du mir erzählen was los ist?“ Es war keine Feststellung oder gar eine Forderung. Es war vielmehr eine Frage. Er drängte Sasuke nicht. Vollkommen entspannt verharrte er in seiner Position und wartete auf irgendeine Reaktion seitens seines Bruders. Leichte Unsicherheit überkam Sasuke. Sollte er wirklich? Aber dann warf er jegliche Zweifel ab, er würde Itachi von den Ereignissen erzählen, weil er ihm vertraute und nicht, weil es dessen Recht war. Sicher irgendwo stimmte auch das, aber in erster Linie war es ein Vertrauensbeweis. Itachi hatte ihn nicht gedrängt, zu erzählen oder ihn mit Fragen überhäuft, sondern ihm das gegeben was er am meisten brauchte. Seine Anwesenheit, Wärme, Nähe und … Liebe? Innerlich fest entschlossen, nickte er kaum merklich mit dem Kopf, aber er wusste, dass itachi seine Geste mitbekommen hatte. Zögerlich und mit einem Hauch von Melancholie fing er an: „Die … die Akatsuki.“ „Hmm“, machte Itachi. In seiner Stimme lag nichts abwertendes, nichts was darauf hinweisen könnte, dass das Thema unerwünscht war. Es war nur ein Zeichen gewesen, dass er verstanden hatte. Mit einem ernsten Blick sah der Ältere Richtung Himmel. Ließ seinen Gefühlen und Gedanken frei Bahn, aber nur die Schlechten in einem Atemzug wegzustoßen und beim Luftholen neue Zuversicht zu fassen. Mit Optimismus und Lächeln meinte er dann etwas später zu seinem Bruder, der bis dahin geschwiegen hatte: „Ist gut. Erzähl, Sasuke. Sag mir was dir auf dem Herzen lastet. Ich will dir helfen, dafür bin ich doch da und wenn du es wünscht und es dich befreit, dann rede mit mir über die Akatsuki“ Sasuke drehte seinen Kopf so, dass er das aufmunternde Lächeln Itachis sehen konnte. Zaghaft lächelte er zurück. Vor ihm saß jetzt kein gefährlicher Ninja, welcher regelmäßig um Leben und Tod auf dem Schlachtfeld kämpfte, sondern sein Bruder. Eine Person, die um sein Wohl besorgt war und ihn nicht zwang stark zu sein. Ein Jemand, der wollte, dass er schwach war und sich beschützen ließ. Sasuke fühlte wie sich sein Innernstes von seinen Sorgen befreite und neue Zuversicht fasste. Jetzt, hier, in den Armen seines Bruders wuchsen sein Vertrauen und der Glaube, dass trotzdem alles gut gehen würde. Sanft fuhr Itachi mit seinen Fingern durch das seidige Haar seines Bruders und spielte mit einer Haarsträhne während er aufmerksam dem Bericht lauschte. Er schwieg und unterbrach Sasuke nicht. Er fuhr nur weiter mit seinen Händen über den Körper vor ihm. Er seine Streicheinheiten beruhigten und zeigten Sasuke, dass es wichtigeres gab als eine handvoll Irrer, die wahnsinnigen Idealen und Vorstellungen hinterher jagten. Keiner der Worte ließ den Verbannten zurückschrecken, nicht einen Moment versteifte sich sein Körper. Nur das Grinsen auf seinem Gesicht wuchs je weiter Sasuke erzählte. Als Sasuke dann meinte, dass die Akatsuki Itachi als Sündenbock und als Marionette missbrauchen würde, brach er in schallendes Gelächter aus. „Ist das dein Ernst? Ist das wirklich wahr, Sasuke?“, fragte er dann Sasuke mit Tränen in den Augen. Leicht verdattert und angepisst antwortete dieser mit einer Bejahung. Er verstand nicht so recht, was jetzt daran so lustig sein sollte, dass die gefürchtete Akatsuki versuchen wollte, das Leben seines Bruders zu verschandeln. „Oh, Sasuke.“, meinte der Ältere, “das haben sie schon längst. Und außerdem herrscht in der Akatsuki keine Einigkeit. Das was ihr da belauscht habt war nichts weiter als ein Wunschdenken. Jeder dort verfolgt seine eignen Ziele und diese Vereinigung diente von Anfang nur dazu seine schlimmsten Feinde im Auge zu behalten. Keiner von denen würde sich für den anderen aus dem Sessel bewegen.“ „Das heißt wir haben uns ganz umsonst Sorgen gemacht?“, fragte Sasuke nun beruhigt. „Na ja, so würde ich das jetzt sagen. Es ist immer gut sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Jetzt wissen wir, was für ein Ziel sie haben. Aber das sie das Ziel auch erreichen ist sehr unwahrscheinlich. Dafür müssten sie sich mit Konoha, Oto und den andren Ländern anlegen. Aber das wäre das Letzte was sie wollen. Die Akatsuki lebt davon, dass niemand von ihr weiß. Jedenfalls so gut wie niemand. Aber weißt du was? Vergiss jetzt mal für einige Zeit diese dämlichen Idioten. Solange sie auf der Suche nach mir sind, haben wir nichts zu befürchten.“ Sanft zog er Sasuke zu sich und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Dann senkte er seine eignen Lippen auf die seines Bruders, erstickte somit jeglichen Protest und widmete sich dann ausgiebig ihrem intensiven Zungenspiel. Sasuke fühlte die bettelnde Zunge Itachis an seinen Lippen und öffnete seinen Mund bereitwillig. Im Stillen fragte er sich, wann das begonnen hattet oder ob sie jetzt ein richtiges Paar waren, aber es war ihm egal. Die neckende Zunge in seiner Mundhöhle, welche ihn zu einem offenen Kampf aufforderte, ließ seinen Verstand in einem dichten Nebel der Glückseligkeit versinken. Kapitel 6: Bruderliebe ---------------------- Sasuke blinzelte. Wo war er? Als er versuchte sich aufzurichten, spürte er zwei Arme, die ihn mit sanfter Gewalt festhielten. Zuerst stutze er, doch dann ließ er sich zufrieden zurücksinken und kuschelte sich wieder an die Brust Itachis. »Ich muss wohl eingeschlafen sein. Wie spät es wohl ist? « Der Jüngere warf einen Blick auf die Stadt vor sich. Die Sonne, welche, als er eingeschlafen war, sich nur erahnen ließ, war nun schon etwas weiter aufgegangen und schob sich gerade über den Rand der Dächer. Sie erleuchtete die Straßen, in denen sich das erste Anzeichen von Leben regte. Hier und da ging ein Mensch über die Straße, dann flitzte mal ein Ninja vorbei oder ein Bäcker schloss sein Laden auf, um sein Tagewerk zu verrichten. Die Wachen, die die ganze Nacht am Tor gestanden hatten, sah man nun müde nach Hause torkeln. »Es kann also nicht später als halb 6 sein“, dachte er beruhigt. »Aber eigentlich ist das auch noch viel zu früh« Seufzend und mit der Hoffnung noch einmal einzuschlafen, schloss Sasuke die Augen, trotz des Wissens, dass es ihm nicht gelingen würde. Denn jetzt spürte er auch die Kälte des frischen Morgens, welcher im November doch schon sehr frostig war. Vorsichtig richtete er sich schweren Herzen auf und löste somit die Arme seines Bruders, der ihn noch immer an sich presste. Mit einem mittellauten Knacken in den Knochen erhob sich der Uchiha und regte sich, dann drehte er sich um und musterte seinen Bruder. Dieser hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. Ob er schlief oder im Halbschlaf vor sich ihn dämmerte, konnte Sasuke zunächst nicht erkennen. Er ging in die Knie und hockte sich vor Itachi. Langsam und mit bedacht hob er seine Hand und streichelte sanft die Wange seines Bruders. Dann wanderte er mit seinen Fingern zu den Lippen des Nuke-nin. Vorsichtig, ja schon fast ehrfürchtig, zog er sie nach. Während Sasuke weiter machte und gar nicht aufhören konnte das Gesicht seines Bruders zu berühren, verzog dieser seine Lippen im Schlaf zu einem leichten Lächeln. Er konnte förmlich spüren, wie mit diesem Lächeln ein Teil von der Last, die auf Itachi lastete, abfiel. Dessen Körper entspannte sich unter den Berührungen noch mehr und fiel nun in einem tiefen Schlummer, in dem er, seit langer Zeit wieder einmal, mal keine Alpträume hatte. Sasuke sah seinem Bruder an, dass er einen Schritt aus der Dunkelheit ins Licht tat. »Du vertraust mir also so sehr, dass du alle Schranken fallen lässt und dich mir hingibst? Danke, Itachi! Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen« Sasukes Herz erfüllte sich mit Freude, denn so tiefes Vertrauen hatte sein Bruder nur selten in andere Personen. Ja, er wusste nicht einmal, ob es vielleicht das erste Mal war, dass Itachi so sehr jemanden vertraute. Glücklich lehnte sich Sasuke nun an das Geländer, sodass er gleichzeitig Itachi und den Sonnenaufgang beobachten konnte. * Auch anderswo starrte jemand in den Sonnenaufgang. Nur war dort in dem Gesicht keine Spur von Glück zu finden. Voller Zorn und Wut war die Seele und die Gesichtzüge waren dementsprechend verzerrte. „Kabuto“, zischte der schwarzhaarige San-nin, welcher am Fenster stand, dass in Richtung Konoha zeigte. Orochimarus ganzer Hass loderte auf wenn er die Richtung seines Heimatdorfes sah. Aus den Schatten des Raumes löste sich eine silberhaarige Gestalt, welche sofort auf den Boden niedersank und aus Respekt und Ehrfurcht sein Haupt senkte. „Was wünschen sie, Orochimaru-sama?“, fragte Kabuto, obwohl er die Antwort schon kannte. „Macht euch bereit. In spätestens 2 Stunden brecht ihr auf!“ Seit ganzen zwei Wochen warteten die Oto-nin auf den Befehl endlich den Auftrag zu erfüllen, der bisher immer gescheitert war: Die Gefangennahme von Uchiha Sasuke. Als vor 4 Jahren Sasuke von Orochimaru gebissen wurde und sich etwa ein Jahr später aufmachte um sich ihnen anzuschließen, dachten sie, dass sie ihr Ziel erreicht hätten. Einer von Konohas fähigsten Ge-nin war zu ihnen übergelaufen. Dachten sie zumindest. Keiner, nicht Orochimaru noch Kabuto, hatte damit gerechnet, dass Sasuke wieder umkehren würde. Seit dem Tag, als Sasuke seinen Fehler erkannte und mit dem Uzumaki zurück nach Konoha kehrte, war Oto klar geworden, dass sie den Uchiha zwingen mussten. Ja, wenn nicht sogar entführen. Orochimaru hatte in den Jahren eine Elitetruppe zusammengestellt, die den jungen Uchiha endlich zu sich bringen sollte. Keiner seiner Krieger hatte es in den letzten Jahren geschafft Sasuke zu besiegen, weil dieser gegen Oto-nins hauptsächlich das Juin benutzte. Trotzdem war er Konoha zu 99 % loyal. Und genau das ärgerte ihn. Es machte ihn wahnsinnig (ist er das nicht schon o_O), es demütigte ihn, dass SEIN zukünftiger Körper und seine Macht, die er ihm geschenkt hatte, ignorierte und sie stattdessen gegen den Meister richtete. Orochimaru knurrte aus tiefster Kehle. Es klang wie ein Gewitter, das nach heißen Sommertagen abends über das Land hinwegfegte. Wie konnte dieser vermaledeite Uchiha es wagen, ihn, den Größten der San-nin und Ninja seiner Zeit, mit seinen eignen Waffen schlagen zu wollen. Nun verzog er seine Augen zu Schlitzen, und das Gelbgrün seiner Iris funkelte tödlich. »Das wirst du bereuen Sasuke. Das sei dir gewiss. Du wirst dir wünschen du hättest mein Angebot angenommen als du noch die Gelegenheit dazu hattest. « * Sasuke sah ungläubig auf Itachi hinunter. Dieser schlief und fest. Wie ein Murmeltier, und nicht einmal Sakura mit ihrem lauten Sprechorgan hätte ihn jetzt wohl wecken können. Scheinbar war sein Bruder doch schwerer verletzt als er angenommen hatte. Oder waren es seelische Wunden, erst jetzt heilten? Der Uchiha erinnerte sich an einen Satz den er mal Gaara gehört hatte:„ Für äußere Verletzungen gibt es Verbände, Salben und Medi-nin. Doch das alles heilt keine Wunden die in der Seele sind. Das schafft nur Liebe.“ Damals hatte sich Sasuke gewundert, dass ausgerechnet Gaara, ihm diesen philosophischen Gedanken aufdrückte, aber nun wusste er was dieser gemeint hatte. Er hatte mitbekommen, dass sein Bruder von Nacht zu Nacht immer besser schlief und seine Alpträume immer weniger wurden. Zwar schlief Itachi noch immer unruhig, aber trotzdem. Außerdem schien sein Bruder auch ….nun ja. zugänglicher geworden zu sein, offener als vorher. Immer noch nicht so wie früher, aber das würde schon noch werden. »Aber es stört mich, dass ich nichts, rein gar nichts über Itachi weiß. Ich weiß nicht, was er denkt, was er fühlt, wenn er über etwas spricht. « Immer, nun gut, fast immer, reagierte sein Bruder gelassen. Zu gelassen, wie Sasuke dachte. In den letzten zwei Tagen, schien immer wieder ein Stück des wahren Itachi unter der Maske hervorzubrechen, aber meist war es nichts weiter als ein kurzes Funkeln in den Augen. Und zu kurz um es deuten zu können. »Aber was verbirgst du, Itachi? Ich sehe doch, dass du oft eine andere Antwort geben willst als du es dann tatsächlich tust. «, dachte sich Sasuke. „Hey, Itachi. Aufwachen.“, flüsterte Sasuke diesem ins Ohr, nachdem er sich zu ihm herunter gebeugt hatte. Belustig und zugleich mit sich zufrieden beobachtete er, wie ein Schauer über Itachis Rücken lief. Kurz und fast unmerklich zuckte sein Bruder mit den Augenbrauen. Allein das nahm Sasuke als Zeichen, dass Itachi aufgewacht war, denn man sah äußerlich keine Veränderung. Immer noch atmete der Nuke-nin gleichmäßig weiter. Außer dem leichten Zucken von vorhin ließ nichts darauf schließen, dass sein Bruder tatsächlich wach war. Kein anderer, nicht einmal ein Ninja würde erkennen können, das Itachi bei vollem Bewusstsein war. Aber Sasuke kannte seinen Bruder wohl als einzigen gut genug um zu wissen, dass dieser nicht mehr in der Welt der Schlafenden weilte. Schmunzelnd schoss Sasuke plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Nein, es war eher eine aufblitzende Erinnerung. »Du forderst mich also heraus Itachi? So wie damals, als wir, bzw. ich noch klein war? Schön, diesmal werde ich dich besiegen. Heute werde ich gewinnen. « Sasuke dachte an die Tage zurück, wo er versucht hatte Itachi zu wecken, damit dieser mit ihm spielte. Mit 2-4 Jahren war ihm das natürlich sehr schwer gefallen. Am Anfang war er natürlich noch nicht mal groß genug gewesen um in Itachis Bett zu klettern. Aber er hatte nichts unversucht gelassen um seinen Bruder zum aufstehen zu bewegen. Was hatte er nicht alles versucht: Schreien, ins Ohr pusten, Radau machen, betteln, kitzeln oder ihn als Trampolin benutzen. Nichts wirkte. Nun gut, fast nichts. Es war immer von Itachis Laune abhängig gewesen wann oder ob er aufstand. Wenn sie ihr ‚Aufweckspiel’ spielten, dann hatte Sasuke natürlich gewusst, dass Itachi ihn nur etwas ärgern wollte. Das Spiel war dadurch entstanden, dass Sasuke ab einer ganz bestimmten zeit einfach wach war und nicht mehr schlafen konnte. Und was tat also ein Kind, dessen Eltern kein Interesse daran hatten sich mit einem hyperaktiven kleinen Jungen zu beschäftigen? Richtig, es wendet sich an seinen großen Bruder. Oft schlich Sasuke zu Itachi und wollte ihn bitten mit ihm zu spielen und dann war es ihm egal ob es erst 6 Uhr morgens oder schon 10 Uhr war. Sein großer Bruder hatte sich gefälligst um ihn zu kümmern. Somit begannen seine Weckaktionen, bei denen er eine unglaubliche Ausdauer zeigte, denn es war schon schwer genug seinen Bruder aus dem Tiefschlaf zu reißen. Dann war dieser meist zu faul um sich aufzurichten und somit war es Ziel des Spieles, dass Sasuke es schaffen musste Itachi wach zu kriegen. Häufig endete dieses Spiel nach einer unfairen Kissenschlacht, welche immer zu Itachis Gunsten ausging mit einer Kuschelstunde in Itachis Bett. Dieses Spiel war oft eine Möglichkeit für beide gewesen die Strenge und Unbarmherzigkeit ihrer Eltern zu vergessen. Die beiden Brüder liebten es miteinander herum zu tollen und egal wie oft sie es spielten es wurde ihnen nie langweilig. * Schelmisch grinsend hockte sich Sasuke vor Itachi hin. Er hatte eine Strategie, wie er diesmal nun wirklich gewinnen würde, so fern er sich in den Gefühlen seines Bruders nicht wirklich täuschte. So strich er mit seinen Fingern sanft über den Hals seines Bruders. Die Berührungen waren nicht mehr als ein Hauch, aber sie waren wirkungsvoll genug um Itachi erneut erschaudern zu lassen. »Sasuke, du Hund. Was hast du vor? «, fragte sich Itachi im Stillen. Er hatte die ganze Zeit nur gedöst und er war gespannt gewesen, wie sein kleiner Bruder versuchen würde ihn zu wecken. Schon immer war es ihm ein Spaß (woher kennt Itachi dieses Wort? O_o’) gewesen seinen Sasuke ein wenig zu necken. Doch als die Finger an seinem Hals spürte, so überkam ihm die dunkle Vorahnung, dass er diesmal verlieren würde. Nach etwa 2 Minuten bewahrheitete seine Befürchtung. Sasuke hatte aufgehört seinen Hals zu streicheln, nahm aber nun sein Gesicht zwischen seine Hände und nährte sich nun Itachi. Sofort spürte dieser den warmen Atem seines kleinen Bruders, welcher ihm nun ein Kuss auf die Lippen hauchte. Schlagartig kam Itachi die volle Erkenntnis, was Sasuke vorhatte. Aber… wie konnte er das jetzt verhindern? Er war noch nicht so weit, als dass er Sasuke schon wie seinen Geliebten behandeln konnte. Er wollte nicht, dass Sasuke ihn schon so behandelte. Es war zu früh, auch wenn es sich albern anhörte, nachdem sie sich jetzt schon mehrmals geküsst hatten. »Ich will nicht, dass es so schnell geht. Nein, niemals. Niemals wieder! Auch wenn du es bist, Sasuke«, dachte der Nuke-nin. Er hatte einmal diesen Fehler gemacht und sich innerhalb von Stunden jemanden hingegeben, der dann mehr wollte. Er hatte es damals getan und er hatte es bereut. Zutiefst. Weil er auf diese Person nicht kannte und auf sie hereingefallen war. In jeder Art und Hinsicht. Itachi wusste er würde Sasuke verletzten, aber solange er nicht wusste…. Nein, er musste es tun. Sasuke spürte plötzlich wie sich sein Bruder anspannte. Zwar hielt er kurz inne, dachte sich aber nichts weiter dabei. Langsam kam er den Lippen seines Bruders immer näher als er plötzlich eine Bewegung wahrnahm, aber ehe er reagieren konnte, krachte er mit seinem Hinterkopf an das Geländer der Veranda. Ein höllischer Schmerz durchfuhr ihn und als er versuchte sich aufzurichten, schwindelte es ihm. Kurz blieb er sitzen um seine Fassung wieder zu erlangen, ehe Sasuke aufsah um zu sehen was passiert war. Warum hatte Itachi ihn zurückgewiesen? Sein Bruder saß fast noch so wie vorher da, doch er hatte seine Augen geöffnet und mit dem Arm, mit dem er Sasuke von sich weggeschupst hatte, war ausgesteckt und zitterte leicht. Sasuke sah verwirte und verletzt in das Gesicht seines Bruders. Dort war keine Spur der Spur der Sanftheit zurückgeblieben. Nur Ernsthaftigkeit und … Angst ? Sasuke glaubte sich zu täuschen, aber er meinte kurz eine kleine Spur von Panik in den Augen seines Bruders sehen zu können. Das verdrängte er aber schnell als seine Bruder dann zu ihm sprach: „Bitte … bitte tu das nicht noch einmal Sasuke. Ich will nicht, dass… ich will …mir erst über meine Gefühle klar werden. Ich weiß, dass es plötzlich kommt, aber weder ich noch du wissen, ob es wirklich körperliche oder nur Bruderliebe ist, die ins verbindet.“ Itachi unterbrach kurz. Er biss sich auf die Zunge um nichts Falsches zu sagen. Der verletzte Gesichtsausdruck seines kleinen Bruders machte ihm zu schaffen. Er versuchte es auszublenden, aber es gelang ihm nicht. Er konnte nicht anders als in die dunklen Augen Sasuke blicken, die so voller Traurigkeit waren. „Itachi, was…?“, stieß Sasuke verwirrt hervor. Er verstand nicht, aber irgendwas sagte ihm, dass sein Bruder wahre Worte sprach. Doch er wollte es nicht wahrhaben. Itachi sollte bei ihm bleiben. »NEIN! Er wird doch nicht…? « Itachi auf seinen Bruder hinunter, der immer noch am Boden saß und zu ihm herauf blickte. Zuerst sah es so aus als würde sein Bruder anfangen ihn zu ignorieren, ihm nicht mehr zuhören. Aber dann sah Itachi wie sich dessen Augen vor Schreck weiteten. Was war jetzt…? Obwohl er es sich denken konnte. Sasuke zitterte. Wieder tauchte das Bild in Sasukes Kopf auf, in dem Itachi sich um drehte und ging. »Nein, nein, nein. Das darf er nicht. Er darf nicht gehen. « „Was ..was schlägst du vor, Itachi?“, sprach Sasuke. Er versuchte genauso gefasst zu wirken wie sein Bruder. „Wirst … wirst du gehen…?“ Zuerst war er einen Moment verwirrt, dann wusste er was, sein Bruder meinte. »Hast du solche Angst mich zu verlieren, mein Kleiner? «, dachte Itachi. Ein unsichtbares Lächeln huschte über sein Gesicht. »Natürlich! Auch wenn wir eventuell keine Liebe füreinander hegen, so bist doch von mir abhängig. Nicht wahr, Sasuke? Du brauchst mich, egal ob als Geliebter oder als Bruder. Keine Angst, ich werde dich beschützen. Auch wenn es vor mir, oder gar dir selbst sein muss. « Leise lächelnd ging richtete Itachi sich auf, ging zu seinem Bruder hinüber und zog diesen auf die Füße. Dann nahm er ihn in den Arm und drückte ihn an sich um Sasuke seine Wärme spüren zu lassen. „Nein, Sasuke, nicht ich. DU wirst gehen.“, sagte er dann. Sasuke blickte unsicher zu Itachi als dieser sich erhob und auf ihn zuschritt. Was wurde das...? Was hatte er vor…? Ehe er sich versah, hatte sein Bruder ihn in seine Arme gezogen und an sich gepresst. »Was wird das, Itachi? « Eigentlich wollte er protestieren und nach einer Erklärung verlangen, aber die vertraute Wärme hinderte ihn daran. Sie machte ihn widerstandsunfähig. Dann merkte er, wie Itachi weiter sprach. „Nein, Sasuke. Nicht ich. DU wirst gehen.“ »Hö, was meint er? Er will …mich fortschicken? « Tränen stiegen in seinen Augenwinkeln auf. „Du …willst mich loswerden Itachi?“, fragte Sasuke. „Wie kommst du darauf? Nein, Sasuke. Du wirst heute bei Tsunade sie um einen C- oder B Stufenauftrag bitten, der dich einige Zeit von hier weg bringt. Das gibt dir und mir die Möglichkeit über unsere Gefühle nach zu denken. Sobald du zurück bist. Reden wir über die Sache, okay?“, erklärte sein Bruder. Kurz überdachte Sasuke den Vorschlag. Ja, das war in der Tat vernünftig. „Hmm … ist gut.“, meinte er dann nur. Itachi blickte auf seinen Bruder hinunter, welcher ihn nun fest umklammerte. Ja, es war eine gute Entscheidung gewesen. Nach einiger Zeit lösten sie sich von einander und gingen dann ins Haus. Den Schatten, der sich klangheimlich umdrehte und dann im Schatten einer Gosse verschwand bemerkten sie nicht. Kapitel 7: Der Anfang von Allem ------------------------------- Etwas später stand Sasuke vor dem Tor seines Heimatdorfes und wartete. Mit einem Reiserucksack und den üblichen Ninjawaffen bepackt, lehnte er an der Wand und hielt nach der Person, die er begleiten sollte Ausschau. Wie Itachi es ihm empfohlen hatte, war er sofort zu Tsunade-sama gegangen und hatte sich einen Auftrag etwas weiter weg von Konoha geben lassen. Diese war zwar zuerst dagegen gewesen, weil sie befürchtete, dass Sasuke die Gelegenheit nutzen wollte um seinen Bruder zu suchen, aber da sie ihm natürlich nichts nachweisen konnte, musste sie ihn ziehen lassen. Außerdem wusste sie, dass sie den Uchiha nicht auf ewig einsperren konnte. Sasuke hatte so etwas in der Richtung schon geahnt als er ins Büro der Hokage gegangen war. Innerlich hatte er sich einen abgelacht, als Tsunade ihn schwören ließ Itachi NICHT zu suchen. Leider war es sehr dumm für die Hokage, dass Sasuke seinen Bruder nicht suchen musste um zu wissen, was dieser gerade tat. »Wahrscheinlich liegt er in der Badewanne und bleibt so lange drin bis sein Körper schon ganz schrumpelig ist. «, hatte er in diesem Moment gedacht. Er kannte die Macke seines Bruders nur zu gut. Solange er Aufträge ausführte, waren Dinge wie Dreck oder Schmutz, vollkommen nebensächlich, aber wenn dann das Heimatdorf in Sichtweite kam, wurde schon Lobeshymnen über den Erfinder der Seife gesungen. Für seinen Bruder gab es nicht schöneres als sich nach getaner Arbeit ausreichend um seinen Körper zu kümmern (Wehe ihr denk jetzt etwas Falsches!!). »Schrecklich« Sasuke schüttelte sich vor Entsetzen als er daran dachte. Er blieb nie länger als nötig unter der Dusche, okay, aber waren 2 Stunden Körperpflege nicht ein bisschen zuviel? Er war nur froh, dass dieser „Reinlichkeitsanfall“, wie er es so schön betitelt hatte, nicht als zu häufig auftrat. [1] „Gomen nasai“, fragte eine Stimme hinter ihm, „Seid ihr der Ninja, der mich begleiten soll?“ Sasuke fuhr aus seinen Gedanken hoch, drehte sich um und blickte in einem ca. 21 Jahre alten Mann ins Gesicht. Dieser hatte blaue Augen und langes ebenfalls blau Haar. Halt, es war nicht nur blau, sondern es schimmerte auch leicht lila, wie Sasuke dank dem Spiel der Sonne feststellen konnte. Er hatte ein schmales Gesicht, welches von seinen im Wind wehenden Haaren umrahmt wurde. Er trug ein blaues schlichtes Gewand, nichts aufgetakeltes oder reich verziert mit Sprossen oder Spangen. Ideal zum Reisen. Sein höfliches Lächeln schien ehrlich und Sasuke wartete schon auf die ersten Vögel oder Schmetterlinge, die sich auf dem friedlich wirkenden Kerl niederließen würden. Der Grund für diesen Vergleich war, dass der Kerl so … friedlich wirkte. Seine gesamte Ausstrahlung ließ auf einen jungten Mann schließen, der positiv und immer mit einem Blick für das Gute durch das leben ging. Das Einzige was dies ein wenig störte, waren seine Augen. Sie wirkten bitter und traurig. Aber in gewissen Sinne auch schön. »Merkwürdig,… aber auch egal«, dachte sich Sasuke. Nachdem er mit seiner Inspektion fertig war, diese hatte, so wie es sich für einen anständigen Ninja gehört, nicht länger als ein paar Sekunden gedauert. Trotzdem war das Gesicht gespeichert und nun würde er zusehen, dass er ein wenigstens ein Minimum an Informationen aus dieser Gestalt herauskriegen würde. Wie es sich gehörte verbeugte sich Sasuke vor dem jungen Mann, welcher ihn immer noch fragend ansah. „Tut mir leid, ich kenne ihren Namen leider nicht. Mein Auftrag ist es einen gewissen Hirofumi Yamada zu begleiten.“, sprach der Dunkelhaarige in einem höflichen Ton, außerdem fügte er noch hinzu: „Mein Name ist Sasuke Uchiha.“ Leicht zogen sich die Augenbrauen seines Gegenübers, dessen Name er immer noch nicht kannte, zusammen. Es schien so als würde ihm der Name Uchiha etwas sagen, aber da er offensichtlich kein Ninja war, musste er ihn aus geschäftlicher Sicht her kennen. Sasuke hatte sich nie wirklich damit befasst, aber dem Uchiha -Clan gehörte einst ein sehr großes Stück Land. Außerdem wurde vor Generationen auch mit Ware gehandelt, denn in manchen Zeiten war ein Verdienst neben der Arbeit als Ninja von Nöten. Meist war es in Zeiten des absoluten Friedens, wo Ninja völlig überflüssig waren. Also waren die Uchiha auch in dieserlei Hinsicht bekannt. Zwar nicht so sehr, weil sie viel zu bieten hatten, sondern weil sie auf fruchtbaren Boden wohnten. Erinnerte sich nicht an die Stellung des Uchiha -Clans in der Geschäftsbranche, aber er wusste, dass schon zu Zeiten seines Vaters nicht mehr so gut lief, da durch Kyuubi und andere Angriffe viel beschädigt worden war. Finanziell hat dieser Verlust nicht so viel ausgemacht, aber es war eine Sache des Stolzes. Die Tatsache, dass der Unbekannte den Namen Uchiha kannte und trotzdem Ninja ließ den 16-jährigen schließen, dass er Sohn, bzw. Erbe eines Geschäftsmannes sein musste. Aber das warf die Frage auf, warum er ganz allein ohne Begleitung oder Dienerschaft reiste. Der Qualität seines Stoffes war zu schließen, dass er Sohn eines Fürst sein musste, aber hatten die normalerweise nicht ihre eignen Leute? „Oh, Entschuldigung“, sprach Blauschopf, „Ich habe mich nicht vorgestellt. Ich bin Hiroshi Yamada.“ »Yamada? Ist das nicht…?“ Doch bevor er den Satz überhaupt zu Ende denken konnte, sprach dieser schon weiter. „Ich habe Godaime Hokage-sama (ehrenwerte 5. Hokage) um Geleitschutz gebeten. Ich muss aus dringenden geschäftlichen Gründen nach Taki-no-kuni (Land/Dorf des Wasserfalls), weil es unangenehme Zwischenfälle in der Beziehung zwischen meiner Familie und einem Clan dort gab“, meinte Hiroshi Yamada. »Okay, Ziel des Auftrages habe ich. Jetzt gilt es den Grund und eventuelle Gefahren herauszufinden, denn warum zum Orochimaru noch mal, hat mir Tsunade nicht gesagt welchen Rank der Auftrag hat? Ruhiger wird es, wenn es C bleibt. « Sasuke nickte auf die Aussage des, wie er festgestellt hatte, größeren Mannes vor sich. „Ich möchte nicht unhöflich sein, aber könnte sie mir bitte gleich hier und jetzt sagen, was für eventuelle Gefahren auf sie, bzw. uns, warten werden? Ich möchte nicht von einer Horde feindlicher Ninja angegriffen werden, ohne wissen wieso.“ Verständnisvoll nickte der Erbe des Yamada -Hauses, bevor etwas zögerlich erwiderte: „Leider gibt es …wie soll ich sagen … ein paar Leute“, Yamada-san betonte dieses Wort unwillkürlich deutlich, „scheinen diese Lage als angenehmer zu finden als vorher. Bis vor kurzem war der stehende Vertrag gerecht und jeder machte genügend Profit, aber durch die Veränderungen würde der dritte Clan mehr als die Hälfte bekommen. Ich bin als Erbe des Hauses verantwortlich diese Dinge wieder zurechtzurücken. Unser Partner in Taki kann seinen Sitz nicht verlassen und sie erwarten meine Ankunft, doch wenn ich allein reise, dann laufe ich in Gefahr von dem Otori - Clan ausgeschaltet zu werden.“ „Der Otori…?“ Sasuke brach ab, aber Yamada hatte verstanden. „Ist der Clan, der im Moment am Drücker sitzt. Nur wenn sich das Yamada – Haus und der Tohan – Clan sich zusammenschließen können wir verhindern, dass hunderte von Menschen leiden müssen.“ Mit einem festen und doch leicht verzweifelten Blick sah der Erbe zu Boden. Die Hände hatte er zur Faust geballt, so fest, dass sich seine Fingernägel in sein Fleisch gruben. »Die Lage schein ernst zu sein«, dachte der Uchiha sich. »Aber darüber kann ich mir später noch Gedanken machen. Jetzt muss ich erstmal nur eines wissen. Liegt der Tohan -Clan im Osten von Taki? Wenn ja, wird für mich dieser Auftrag schwerer als ich angenommen habe. « Kapitel 8: Feinde in kleiner Größe ---------------------------------- In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen blieb Sasuke stehen und sah sich um, aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Seine Umgebung blieb so wie er sie wahrnahm. Er hatte das unerklärliche Gefühl, dass er verfolgt wurde. Jedes Mal wenn er an einem Baum oder Strauch vorbei kam, erwartete er, dass ein feindlicher Ninja mit gezücktem Messer hervorspringen und ihn anfallen würde. Es war inzwischen Abend und es dämmerte. Am frühen Nachmittag waren er und sein Begleiter über die Grenze geschritten, allerdings mit einigen Problemen, die so manches Rätsel aufwarfen. Der Ninja aus Konoha, dem er ein Stück davor begegnet war, hatte ihn nach einer Weile erkannt und dann freundlich gegrüßt. Weniger freundlich war der Oto-nin gewesen, dem sie ebenfalls begegnet waren. Dieser hatte zusammen mit dem Taki-nin an einer Brücke gestanden und kontrollierte gemeinsam die vorüber ziehenden Leute. Der Taki-nin, und komischerweise auch der Ninja aus Oto hatten seinen Begleiter schon vom weitem erkannt und sich ehrenvoll verneigt, während sie ihn nur misstrauisch angesehen hatten. Und unter dem Vorwand, wie jemand aus Konoha Begleitschutz für jemanden aus Taki sein könnte, wo dieses Land doch seine eignen Vertreter in Konoha stationiert hätte, hatten sie ihn genausten ausfragen und durchsuchen wollen. Energisch hatte der Chu-nin aus Taki Sasuke beschworen sofort umzukehren und versichert, dass Hirofumi Yamada nun in sicheren Händen war. Da Sasuke keinen Streit heraufbeschwören wollte, hatte er angeboten, dass man ihn doch begleiten sollte, wenn man ihn nicht alleine gehen ließ. Leider konnte er nicht in seinem Bericht für die Hokage schreiben, dass er auf halben Wege umkehrt war und seinen Auftrag unerfüllt ließ. Nach einigem Hin und Her hatten sie sich geeinigt, wobei sich erstaunlicherweise Hirofumi tatkräftig dafür einsetzte, dass Sasuke Uchiha ihn begleiten sollte. Würde dem es nicht eigentlich lieber sein, von einem Landemann beschützt zu werden? Als die beiden den Namen Uchiha hörten wurden sie auf einmal ganz still und entschuldigten sich daraufhin, dass man ihn verdächtigt hätte. Sasuke verwirrte das sehr. Zuerst wollten sie ihn nicht in ihr Land lassen, obwohl er die Einreiseerlaubnis besaß, dann luden sie ihn förmlich dazu ein, noch eine Weile länger zu bleiben. Was bezweckten sie damit? Dass dieser Vorfall nur ein Missverständnis war, schloss der Uchiha sofort aus. Nein, er hatte ihre Gesichter genausten studiert als sie die Erkenntnis traf, dass der Erbe des bekanntesten Clans aus Konoha vor ihnen stand. Sofort hatten sie von dem beleidigendem ‚Du’ auf das respektvolle und unterwürfige ‚Uchiha-sama’ gewechselt. Was war da bloß gewesen? Es beschlich dem Schwarzhaarigen der Verdacht, dass sie ihn erwartet, aber nicht erkannt hatten. Besonders die Unterwürfigkeit des Oto-nin ging ihm gegen den Strich. Berechtigterweise, wie er allerdings fand. Alle Oto-nin, ausnahmslos, hatte, nachdem er sich vor 4 Jahren dazu entschieden hatte, für immer für Konoha zu kämpfen, ihn attackiert. Sie sahen diese Entscheidung wohl als Verrat an ihrem Meister Orochimaru. Dabei hatte er doch gar nicht um das Juin gebeten, sondern diese verfluchte Schlange hatte es ihm aufgedrückt. Nun rollte er, während er so seinen Gedanken nachhing und die Entscheidung traf ab jetzt besonders wachsam zu sein, seinen Schlafsack aus und verkroch sich in Zelt. Dann stellte der erfahrene Ninja noch ein paar Fallen auf um sein eigenes und das andere Zelt auf, sodass nur jemand, der sich schon im Bannkreis seiner Fallen befand, ihn und seine Schutzperson angreifen konnte. Die verdächtigen Mücken hatte er zuvor alle entfernt. Mit diesen Gedanken legte er sich schlafen ohne daran zu denken, dass die Gefahr auch von innen kommen konnte. Viel später in der Nacht: Auf leisen Sohlen bewegte sich eine seltsame Gestalt fort. Ihre langen Haare wehten im Wind, das Gewand raschelte ein wenig. Lautlos huschte sie auf eine andere Gestalt zu die am Boden lag. Schemenhaft war die Gestalt erkennbar, aber nur durch das fahle Mondlicht, das durch die Bäume fiel. Je näher die geheimnisvolle Person der anderen Gestalt kam, desto vorsichtiger wurde sie. Behutsam schlich sie im Schatten eines Baumes auf das Gepäck des anderen zu. Dort angekommen hockte sich der Unbekannte davor und zog eine Flasche aus seinem Brustbeutel. Während er mit einer Hand den Deckel aufschraubte, suchte die andere Hand in dem Gepäck des Schlafenden. Da. Da war es! Vorsichtig zieht der Unbekannte den Trinkbeutel aus der Reiseausrüstung. Als plötzlich ein leises Geräusch zu hören war, stoppte er mitten in der Bewegung. War da etwas? War sein Opfer jetzt aufgewacht? Einige Momente lauschte der Attentäter in die scheinbare Stille hinein. Doch es ertönte nur das leise Rufen eines Käuzchens. Das Shuhuhen durchdrang die Nacht, während ab und zu ein paar Äste knackten und somit die Stimmung unheimlich wirken ließ. Beruhigt, aber jetzt noch mehr auf der Hut als zuvor machte er sich wieder ans Werk. Mit geübten Handgriffen fing er an ein weißes Pulver in den Trinkbehälter von dem Uchiha zu schütten. Als es dann gänzlich umgefüllt war, verschloss die Flasche wieder. Kurz geschüttelt und ein paar Mal gedreht, betrachtete der Mann, der jetzt durch einen Mondschein besser zu erkennen war, seine Arbeit. Zufrieden nickte er und verstaute seine Utensilien. Als dies beendet war, drehet er sich behutsam um und machte sich anschließend auf und davon. Er warf noch einen kurzen Blick auf den Mond über ihm. Nur noch eine dünne Sichel war erkennen. In zwei Tagen würde Neumond sein. Der Tag. An diesem Tag… „Wirst du dein Schicksal verfluchen, Uchiha.“, dachte Yamada. Nur eine winzige Spur von Bedauern war auf seinem Gesicht, für einen kurzen Moment, zu lesen, die aber auch sofort wieder verschwand. Er würde diesen Plan durchziehen. Egal was er unternehmen würde, der Uchiha würde sterben. Ihm selbst war völlig egal, ob dieser hübsche Körper mit Narben übersäht werden würde. Oder wie viele Stunden bis zu seinem Tod wohl noch vergehen würden. Seinetwegen sollte das Orochimaru selbst bestimmen. Solange er das bekam was er wollte und gut genug bezahlt wurde, war ihm im Prinzip alles egal. Solange er nur seine Rache bekam. * Einige Stunden später, sehr weit entfernt drehte sich eine Gestalt mit langen schwarzen Haaren im Bett hin und her. Die Decke war fortgestrampelt worden und momentan lag der Mann auf dem Bauch, hielt das Kopfkissen eng umschlungen, sodass es den Anschein hatte als ob dort nicht das Kissen liegen sollte, sondern etwas anderes, dass dem Schwarzhaarigen ebenfalls Wärme spenden könnte. Plötzlich fuhr ein heftiger Windstoß draußen vorbei, was die Fensterläden klappern ließ und Itachi ein Schauer über den Rücken bescherte. Durch die plötzliche Kälte aufgewacht, richtete er sich auf und sah sich um, den Grund seines Frierens suchend. Schnell entdeckte erd as sperrangelweit geöffnete Fenster, dass er am Abend hatte vergessen zu schließen. Seufzend erhob er sich und verriegelte es mit einer kurzen Handbewegung. Dann überlegte Itachi, ob es sich lohnen würde noch einmal ins Bett zu gehen, entschied sich aber dann dagegen, da er ja doch nicht wieder einschlafen würde. Selbst wenn, auf die Albträume konnte er getrost verzichten. Jetzt da sein Bruder schon eine Weile fort war, hatten sie wieder zugenommen. Mit einem kurzen Ruck setzte er sich auf die Fensterbank und sah auf die Stadt hinunter. Es war bereits so spät am morgen, dass schon eine ganze Menge Leute unterwegs waren. Ein Blick auf den Wecker sagte ihm dass es bereits halb 9 war. „Immer wenn Sasuke hier ist, schlafe ich viel länger“, stellte er fest. „Warum wirkt er so beruhigend auf mich? Ich verstehe das nicht. In seiner Gegenwart scheinen alle meine Sorgen und Ängste wie weggeblasen. Warum wirkt er so auf mich?“ Gedankenverloren und weiterhin über seinen Bruder nachdenkend zog er sich jetzt an und machte sich auf den Weg zur Küche um seinem knurrenden Mangen Abhilfe zu verschaffen. Doch als er den Kühlschrank öffnete, musste er leider feststellen, dass dieser leer und vollkommen aufgeräumt war. „Na toll“ Das bedeutete also er musste einkaufen gehen. Das hatte er schon ewig nicht mehr gemacht. Und vor allem nicht in Konoha. Irgendwie behagte es ihm nicht sich dort unter die Leute zu mischen. Auch wenn er eine Illusionskunst verwendete, so war ihm doch ein wenig unheimlich zu Mute bei dem Gedanken auf alte Bekannte zu treffen. Nicht umsonst hatte er in den letzten Tagen, seit sein Bruder fort war, nicht das Haus verlassen. Trotzdem, jetzt führte kein Weg darum herum. Wenn er nicht elendig verhungern wollte, denn er hatte keine Ahnung wie lange sein Bruder auf Mission war. Das hatte ihm dieser leider nicht gesagt. Er war vor knapp einer Woche morgens aufgestanden und hatte sich bei Itachi mit einem kurzen Kuss verabschiedet. Das letzte was er von ihm hörte war gewesen: „Ich weiß nicht wann ich wieder da bin.“ Kaum war in diesem Moment die Tür hinter Sasuke zugefallen, so wollte Itachi ihm schon nachrennen und seinen kleinen Bruder aufhalten. Aber er wusste ja, dass es sinnlos war. Er selbst hatte ja den Vorschlag gemacht. Trotzdem ließ ihn die ganze Zeit nicht los, dass er einen Fehler gemacht hatte. Auf jeden Fall würde Itachi sich heute im Büro oder bei Naruto erkundigen, was für ein Auftrag man seinem kleinen Aniki gegeben hatte. Notfalls, wenn sich heraus stellte, dass sie ihn in Feindeshand schickten, könnte er immer noch seinen Bruder retten. „Was denkst du da eigentlich für einen Stuss, Itachi no baka?“, schalt er sich selbst. „Sasuke ist ganz gewiss nicht wehrlos, aber warum habe ich dennoch so ein schlechtes Gefühl bei der Sache?“ Itachi schob diese Gedanken erstmal beiseite, stellte sich vor den Spiegel um sein Aussehen soweit zu verändern, dass ihn niemand erkennen würde. Natürlich könnte er auch einfach Henge no Justu verwenden, aber hasste es sein ganzes Äußeres zu verlieren. Somit schloss er die Augen und konzentrierte sich. Er wandelte sich um. Zuerst fühlte er wie sich seine Gesichtszüge veränderten, sie wurden etwas breiter und wie er fand, männlicher als sein eignes etwas feminines Gesicht, zudem bräunte er seine Hautfarbe. Dann ließ er die Narben verschwinden, die für ihn so typisch waren und welche er schon seit seiner Kindheit hatte. Anschließend hielt er einen Augenblick inne, entschied sich dann aber für blaue Augen, zum Schluss entfernte er sein Anbu Tatoo, dass auf seiner Schulter war und verpasste sich noch zwei Narben, die parallel unter seinem rechten Auge verliefen. Seine Haare wurden weiß. Sein Aussehen glich jetzt jemanden, den er mal auf einem Mangacover gesehen hatte, und wenn er so herumlief, dann würde ihn niemand als Itachi Uchiha erkennen. Einige Sekunden später nachdem er fertig war, öffnete er seine Augen und betrachtete sein Werk. Zufrieden nickte er. Schnell schnappte er sich Sasukes Geldbeutel und machte sich auf um einkaufen zu gehen. Er durfte nämlich keine Zeit verlieren, denn leider wirkte diese Justu nur 2 Stunden, egal wie talentiert man war oder wie viel Chakra man besaß. Außerdem musste man, wenn sich die Kunst gelöst hatte, noch mindestens eine ganze Stunde warten bis man sie erneut verwenden konnte. Ein paar Minuten später, wanderte Itachi gemütlich durch das Tor seines Heimatdorfes ohne auch nur schief angesehen zu werden. Er war als Wanderer gekleidet und die zog es zur dieser Jahreszeit in Maßen zum sicheren Konoha. Niemand wollte die kalte Jahreszeit draußen verbringen. Darum mischte er sich unter die Leute und versuchte sich so normal wie möglich zu verhalten. Was ihm aber etwas schwer fiel. Er musste als Ninja auch Spionage beherrschen und üblicherweise gelang ihm dies auch mühelos, aber nach so vielen Jahren wieder durch das Dorf zu marschieren als sei nie etwas gewesen behagte ihm nicht. Er sah zwar anders aus, aber trotzdem fühlte er sich immer noch wie Itachi Uchiha. Itachi wanderte durch die belebten Straßen ohne zuerst irgendein Ziel zu haben. Er besah sich die Veränderungen, die Konoha durchlaufen hatte, besuchte die Hokageköpfe, zu denen Tsunades Haupt inzwischen hinzugefügt worden war und suchte dann den Ninja Gedenkstein auf. Kurz senkte er sein Haupt und gedachte des Toten, die in der Vergangenheit ihr Leben für dieses Dorf gegeben hatten. Nur zufällig wählte er ein paar Namen aus, denen er besondere Aufmerksamkeit widmete: Obito Uchiha, einer der wenigen Uchiha, die er ja respektiert hatte; Gekko Hayate, jemand den er nur flüchtig gekannt hatte oder Sandaime Hokage … ein Mann der Laut Itachi glücklich gestorben war. Ihn betrübte der Tod dieser Leute nicht. Wozu auch? Als sie Ninja wurden, wussten sie, dass sie eines Tages auf diesem Stein stehen würden. Denn alles was normalerweise von einem Ninja zurückblieb war nun mal nur ein Name auf einem Stein. Um zu verhindern, dass die Leichen der Toten nach Bluterben oder Künsten durchsucht und beraubt wurden, verbrannte man sie. Nur wenige konnten sich ein Grab in einer versiegelten Gruft leisten. So etwas war nur in den Clans üblich. Oder Jemand, der eine sehr heldenhafte Tat vollbracht hatte und sein Name zur Legende werden ließ, sodass man ihn auch in anderen Ländern achtete. „Ob man mich auch verbrennen wird, wenn ich sterbe?“, dachte Itachi. Er war offiziell ein Verräter. Noch immer wurde der Name Uchiha hoch gepriesen, obwohl nichts dahinter steckte, was man verehren könnte. Nur Wut, Hass und Mord. Nein, seine Verwandten verdienten es nicht in der Familiengruft zu liegen und bevor er starb, würde er dafür sorgen, dass die Schuldigen dahin kamen, wo sie hingehörten. Auf den Scheiterhaufen. Für einen Ninja gab es nichts Schrecklicheres als auf dem Scheiterhaufen zu sterben. Es galt als Schande und nicht wieder reinwaschbar, wenn jemand dieses Schicksal erlitt. Der Name wurde innerhalb der Familie auch nie wider erwähnt und alle seine Daten oder Erinnerungen gelöscht. So war es in der Bevölkerung üblich. Zwar war man dann schon Tod, aber so ein Tod war den wenigsten egal. Unter anderem weil sie nichts vergessen werden wollten, egal was sie getan hatten. Außerdem wenn Deserteure lebendig gefangen wurden, die absolut unverzeihliche Dinge getan hatten, so wurden sie irgendwo an einem geheimen Ort auf den Scheiterhaufen geschleppt. Und zu verbrennen war äußerst schmerzhaft. Wen dieses Schicksal traf, wurde von einem geheimem Gericht gefällt, dass von allem Kagen der verschiedene Mächten getroffen wurde und man konnte sich auf einen langsamen schmerzhaften Tod vorbereiten. Die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen fand dann aber in Beiwohnung der Anbu und aller Sonder Jo-nin statt. Erst wenn der Körper vollständig verbrannt war und somit der Hölle übergeben, entfernte man die Reste. Damit nichts mehr von dem Dämon übrig war, den sie gerade verbrannt hatten. Damit sie endlich seine grauenvollen Taten vergessen konnten. Das traf aber nur auf s-rank Nuke-nin zu. So wie ihn. Oder Orochimaru. Leute die auf der ganzen Welt gefürchtet wurden. „Ob mir das auch passieren wird?“, fragte sich Itachi leise. Er kannte nur vage Umrisse, aber jeder der einmal ein Anbu gewesen war, kannte dieses Geheimnis. Und um genau zu sein, war dies einer seiner größten Ängste. Er war nicht schuld am Untergang der Uchiha, aber es war unbestritten, dass er es war, der über sie gerichtet hatte. Für die Meisten mochte es so aussehen, dass er Unschuldige ermordet hatte und es so mit verdiente dieses Schicksal zu erleiden. Doch er wusste es besser. Sasuke würde es bald wissen, was damals wirklich geschehen war, Kakashi wusste ungefähr die Hälfte und Tsunade, Naruto, Jiraiya ahnten es. Er hatte gewiss keine Unschuldigen getötet. Hätte er sie nicht gnädigerweise in seinem Blutrausch umgebracht, hätte der Hokage den Befehl für den Scheiterhaufen geben, sobald er es herausgefunden hätte. Der Uchiha Clan hatte menschenunwürdige Dinge getan und er war der Beweis dafür. Er trug die gesamte Vergangenheit des Uchiha Clans in sich. Sollten sie ihn je fassen und verurteilen, so würde er sicher so enden wie viele S-Rank Nuke-nins vor ihm. Schließlich gab es Gründe dafür, warum man Verräter und Verbrecher bestrafte. Und seine Taten zählten nun mal. Nuke-nin zu sein bedeutete ja schließlich nicht einen Beruf zu ergreifen oder sich zu outen. Wenn man Nuke-nin wurde, gab es kein zurück. Es war eine Entscheidung für das Leben Langsam kehrte Itachi aus seiner Trance, in die er gefallen war, zurück und stellte fest, dass er noch eine knappe Stunde hatte bis sich seine Kunst löste. Also machte er sich auf den Weg um sich um sein Essen zu kümmern. Somit verließ er den Ort der Toten und kehrte in die lärmigen Straßen zurück. Während es am Waldrand fast unheimlich still gewesen war, so dröhnte der Lärm hier in seinen empfindlichen Ohren. Itachi kramte die Einkaufsliste hervor, die er sich gemacht hatte und warf einen kurzen Blick darauf. Wurst, Milch, Käse, Jogurt, Müsli, Kräuter … und und und. Sein Bruder hasste es anscheinend den Haushalt zu machen. Nur fragte sich der Ältere, wie Sasuke solange überlebt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der coole Uchiha Sasuke einfach so in den Supermarkt ging um einzukaufen. Wahrscheinlich weniger, weil das unter seiner Würde war, sondern eher wegen der weiblichen Horde, die auf den Uchiha so abfuhr. Itachi hatte einmal nur vom weitem gesehen, wie die jungen Konnichi sich an allen möglichen Orten auf die Lauer nach seinem Bruder gelegt hatten. In diesem Moment waren ihm genau 3 Dinge durch den Kopf gegangen: 1. Eifersucht, 2. Mitgefühl und Belustigung und 3. Dazugehörigkeit. Es hatte ihn rasend gemacht zu sehen, wie diese manntollen Weiber, seinen SEINEN Sasuke anglubschten, ihn fast auszogen mit ihren Blicken und wie die Wilden hinter her rannten. Aber das erinnerte ihn auch an seine eigne Zeit als er so jung war wie sein Bruder. Auch ihm, Itachi, waren die Weiber hinterher gelaufen und er musste sich vor ihnen schützen. Oft war er einfach nur davon gerannt, so wie sein Bruder. Als er schließlich das MangeSharingan meisterte, vereinfachte dies sein Leben erheblich. Ein kurzer Blick in die Augen genügte um für die nächsten paar Stunden Ruhe zu haben. Andererseits verstand er Sasuke Fans. Auch fand den Körper seines kleinen Bruders anziehend und wenn er an die eine Nacht dachte, wo er ihn hatte kosten dürfen, dann verzog auch er seinen Mund zu einem breiten dümmlichen Grinsen. Zum Glück konnte er sich beherrschen als er so eben einen nahe liegenden Blumenladen betrat um Kräuter zu kaufen. Wie hätte denn das ausgesehen, wenn ein etwas unheimlich aussehender Fremder mit einem Froschmaulgrinsen in den Laden spaziert käme. Vorsichtig sah er sich um als die Eingangstür hinter ihm zugefallen war. Es roch hier nach allerlei Pflanzen und Blumen. Suchend blickte er sich nach Duftkräutern um. Die brauchte er für Sasukes und jetzt auch seine Wohnung. Er hatte vor zwei Tagen mit großen Bedauern feststellen müssen, dass in ihrer Behausung schon fast bestialisch stank, da er aber eine angeblich verlassene Wohnung nicht so einfach Lüften konnte, musste er etwas kaufen, dass diesen Geruch zumindest zeitweise überdeckte. „Kann ich ihnen helfen, mein Herr?“, ertönte es hinter ihm. Gemäß seiner Rolle als einfacher Wandrer drehte er sich gespielt erschrocken um. Natürlich hatte er den Mann, den er jetzt erblickte, schon vorher gehört, aber er nutzte den kurzen Augenblick um ihn näher zu mustern. Er hatte blonde lange Haare, die in einem Zopf zusammen gebunden waren und hatte die typischen Gesichtszüge eines Ninja der … Yamanka Familie. „Das ist mal wieder dermaßen perfekt, Itachi Uchiha. Du willst unerkannt einkaufen gehen und läufst einem Spezialisten für Gedankenkontrolle in die Arme. Super, klasse gemacht. Du wolltest eigentlich selbst bestimmen, wann du dich bei Tsunade meldest und dich nicht von den Anbu abholen lassen“, schalt er sich selbst in Gedanken. Er kannte die Möglichkeiten der Gedankenkontrolle nicht und da diese Veranlagung ein Bluterbe war, konnte er sie auch nicht kopieren. Deswegen war sie ihm nicht geheuer. Aber solange er nicht preisgab wer er wirklich war, konnte ihm das ja egal sein. Höflich verbeugte er sich vor dem Blumenverkäufer, der, wie er wusste, auch ein gefürchteter Ninja war und antwortete: „Ja, sehr gern. Ich suche ein paar Duftkräuter für meine Wohnung in der ich zurzeit lebe.“ „Tut mir leid, ihnen das sagen zu müssen, aber wir bekommen erst morgen neue Ware. Wenn sie möchten, lass ich es ihnen morgen kostenfrei ins Haus liefern.“ „Ähm...“, machte Itachi unsicher. Als er auf dem Weg an Narutos Wohnung vorbeigekommen war, hatte er gesehen, dass dieser nicht da war. An wen sollte er nun, die Kräuter schicken lassen? An Sasuke, aber würde es nicht auffallen, wenn ein absolut Fremder der noch nie mit Uchiha Sasuke gesehen wurde, plötzlich auf dessen Namen Kräuter bestellt? Er selbst würde da misstrauisch werden. „Egal, ich werde einfach behaupten, dass ich ein alter Bekannter von ihm bin. Zwar wird mein kleiner Bruder fast immer rund um die Uhr bewacht, aber sie kennen doch nicht sein ganzes Leben auswendig“, dachte Itachi. Er wusste, dass riskant war, aber musste es wagen. „Gut, schicken sie die Sachen mir bitte zu der Wohnung von Uchiha Sasuke.“ Misstrauisch betrachtete der Verkäufer ihn sofort. Mit beschwörender Stimme fragte er ihn: „Und auf welchen Namen, wenn ich fragen darf?“ War das alles? Natürlich besaß er einen Decknamen. Wenn der Yamanka wirklich einen Verbrecher in ihm vermutete, der es auf Sasukes Leben abgesehen hatte, so würde er garantiert Uchiha Itachi sagen. Klar. Logisch. „Kurama Tsukai. Ich bin ein alter Bekannter und wohne zurzeit bei ihm.“ Den Namen kannte Sasuke. Jedem Uchiha wurde schon seit seiner Kindheit der Zweitname beigebracht, damit man im Falle eines Falles immer denselben angeben konnte. Auch musste man die Namen der Angehörigen beherrschen. Eine Zweckmaßnahme des paranoiden Uchiha Clans. Inos Vater zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen und musterte Fremden. Jeder Ninja im Dorf hatte die Aufgabe sich nach Gerüchten um Uchiha Sasuke umzuhören. Alles was nur ansatzweise mit ihm Verbindung gebracht werden konnte, wurde überprüft. Nur so hatten sie den Oto bisher immer einen Strich durch die Rechnung machen können. Das jetzt auf einmal ein Fremder auftauchte und angab bei dem Uchiha zu wohnen, ließen seine Alarmglocken schrillen. Aber warum kam ihm dieser Name so bekannt vor? Er beschloss noch ein wenig weiter nachzubohren, damit er irgendetwas fand um diesen komischen Kerl zur Hokage schleppen zu können. „Wenn sie bei Uchiha-sama wohnen, dann können sie mir doch sicher sagen, wo er jetzt ist?“ Ha. Die perfekte Falle also. Wenn Itachi jetzt antwortete, dass sein Bruder auf Mission war, so würde der Kerl ihn sicherlich beschatten lassen und zu Tsunade rennen um ihr zu berichten. Diese würde ihn dann garantiert sprechen wollen. Aber wenn er falsch antwortete, käme gleich zu Tsunade. Und da er dort so wieso hinwollte, konnte er auch auf die Anmeldewartezeit verzichten. Also hieß seine Antwort: „Zu Hause. Ich sollte für ihn einkaufen gehen.“ Perfekt. Der kürzeste Weg zum Oberhaupt war frei. Itachi freute sich innerlich wie ein kleines Kind, weil er die Konoha-nin so verarschte. Er spürte wie das Yamanka Oberhaupt hinter ihm auftauchte und ihn mit einem Schlag in den Nacken bewusstlos schlagen wollte. Er überlegte kurz. Wenn er sich schon abführen lassen musste, dann bitte nicht bei Bewusstsein. Die Schande musste er dann nicht ertragen, sich von jemandem abschleppen zu lassen, den er normalerweise in ein paar Minuten besiegt hätte. Also ließ Itachi den Schlag in den Nacken ohne Proteste oder Gegenwehr zu. Dann schwanden ihm die Sinne. Letzter Gedanke war, dass Tsunade sich um ihn kümmern würde bevor sich seine Kunst löste. Glücklicherweise verwandelte man sich nämlich nicht zurück, sollte man das Bewusstsein verlieren. Liefen aber die zwei Stunden ab, nahm man automatisch seine gewöhnliche Gestalt an. Kapitel 9: Der kürzeste Weg zur Hokage -------------------------------------- In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen blieb Sasuke stehen und sah sich um, aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Seine Umgebung blieb so wie er sie wahrnahm. Er hatte das unerklärliche Gefühl, dass er verfolgt wurde. Jedes Mal wenn er an einem Baum oder Strauch vorbei kam, erwartete er, dass ein feindlicher Ninja mit gezücktem Messer hervorspringen und ihn anfallen würde. Es war inzwischen Abend und es dämmerte. Am frühen Nachmittag waren er und sein Begleiter über die Grenze geschritten, allerdings mit einigen Problemen, die so manches Rätsel aufwarfen. Der Ninja aus Konoha, dem er ein Stück davor begegnet war, hatte ihn nach einer Weile erkannt und dann freundlich gegrüßt. Weniger freundlich war der Oto-nin gewesen, dem sie ebenfalls begegnet waren. Dieser hatte zusammen mit dem Taki-nin an einer Brücke gestanden und kontrollierte gemeinsam die vorüber ziehenden Leute. Der Taki-nin, und komischerweise auch der Ninja aus Oto hatten seinen Begleiter schon vom weitem erkannt und sich ehrenvoll verneigt, während sie ihn nur misstrauisch angesehen hatten. Und unter dem Vorwand, wie jemand aus Konoha Begleitschutz für jemanden aus Taki sein könnte, wo dieses Land doch seine eignen Vertreter in Konoha stationiert hätte, hatten sie ihn genausten ausfragen und durchsuchen wollen. Energisch hatte der Chu-nin aus Taki Sasuke beschworen sofort umzukehren und versichert, dass Hirofumi Yamada nun in sicheren Händen war. Da Sasuke keinen Streit heraufbeschwören wollte, hatte er angeboten, dass man ihn doch begleiten sollte, wenn man ihn nicht alleine gehen ließ. Leider konnte er nicht in seinem Bericht für die Hokage schreiben, dass er auf halben Wege umkehrt war und seinen Auftrag unerfüllt ließ. Nach einigem Hin und Her hatten sie sich geeinigt, wobei sich erstaunlicherweise Hirofumi tatkräftig dafür einsetzte, dass Sasuke Uchiha ihn begleiten sollte. Würde dem es nicht eigentlich lieber sein, von einem Landemann beschützt zu werden? Als die beiden den Namen Uchiha hörten wurden sie auf einmal ganz still und entschuldigten sich daraufhin, dass man ihn verdächtigt hätte. Sasuke verwirrte das sehr. Zuerst wollten sie ihn nicht in ihr Land lassen, obwohl er die Einreiseerlaubnis besaß, dann luden sie ihn förmlich dazu ein, noch eine Weile länger zu bleiben. Was bezweckten sie damit? Dass dieser Vorfall nur ein Missverständnis war, schloss der Uchiha sofort aus. Nein, er hatte ihre Gesichter genausten studiert als sie die Erkenntnis traf, dass der Erbe des bekanntesten Clans aus Konoha vor ihnen stand. Sofort hatten sie von dem beleidigendem ‚Du’ auf das respektvolle und unterwürfige ‚Uchiha-sama’ gewechselt. Was war da bloß gewesen? Es beschlich dem Schwarzhaarigen der Verdacht, dass sie ihn erwartet, aber nicht erkannt hatten. Besonders die Unterwürfigkeit des Oto-nin ging ihm gegen den Strich. Berechtigterweise, wie er allerdings fand. Alle Oto-nin, ausnahmslos, hatte, nachdem er sich vor 4 Jahren dazu entschieden hatte, für immer für Konoha zu kämpfen, ihn attackiert. Sie sahen diese Entscheidung wohl als Verrat an ihrem Meister Orochimaru. Dabei hatte er doch gar nicht um das Juin gebeten, sondern diese verfluchte Schlange hatte es ihm aufgedrückt. Nun rollte er, während er so seinen Gedanken nachhing und die Entscheidung traf ab jetzt besonders wachsam zu sein, seinen Schlafsack aus und verkroch sich in Zelt. Dann stellte der erfahrene Ninja noch ein paar Fallen auf um sein eigenes und das andere Zelt auf, sodass nur jemand, der sich schon im Bannkreis seiner Fallen befand, ihn und seine Schutzperson angreifen konnte. Die verdächtigen Mücken hatte er zuvor alle entfernt. Mit diesen Gedanken legte er sich schlafen ohne daran zu denken, dass die Gefahr auch von innen kommen konnte. Viel später in der Nacht: Auf leisen Sohlen bewegte sich eine seltsame Gestalt fort. Ihre langen Haare wehten im Wind, das Gewand raschelte ein wenig. Lautlos huschte sie auf eine andere Gestalt zu die am Boden lag. Schemenhaft war die Gestalt erkennbar, aber nur durch das fahle Mondlicht, das durch die Bäume fiel. Je näher die geheimnisvolle Person der anderen Gestalt kam, desto vorsichtiger wurde sie. Behutsam schlich sie im Schatten eines Baumes auf das Gepäck des anderen zu. Dort angekommen hockte sich der Unbekannte davor und zog eine Flasche aus seinem Brustbeutel. Während er mit einer Hand den Deckel aufschraubte, suchte die andere Hand in dem Gepäck des Schlafenden. Da. Da war es! Vorsichtig zieht der Unbekannte den Trinkbeutel aus der Reiseausrüstung. Als plötzlich ein leises Geräusch zu hören war, stoppte er mitten in der Bewegung. War da etwas? War sein Opfer jetzt aufgewacht? Einige Momente lauschte der Attentäter in die scheinbare Stille hinein. Doch es ertönte nur das leise Rufen eines Käuzchens. Das Shuhuhen durchdrang die Nacht, während ab und zu ein paar Äste knackten und somit die Stimmung unheimlich wirken ließ. Beruhigt, aber jetzt noch mehr auf der Hut als zuvor machte er sich wieder ans Werk. Mit geübten Handgriffen fing er an ein weißes Pulver in den Trinkbehälter von dem Uchiha zu schütten. Als es dann gänzlich umgefüllt war, verschloss die Flasche wieder. Kurz geschüttelt und ein paar Mal gedreht, betrachtete der Mann, der jetzt durch einen Mondschein besser zu erkennen war, seine Arbeit. Zufrieden nickte er und verstaute seine Utensilien. Als dies beendet war, drehet er sich behutsam um und machte sich anschließend auf und davon. Er warf noch einen kurzen Blick auf den Mond über ihm. Nur noch eine dünne Sichel war erkennen. In zwei Tagen würde Neumond sein. Der Tag. An diesem Tag… „Wirst du dein Schicksal verfluchen, Uchiha.“, dachte Yamada. Nur eine winzige Spur von Bedauern war auf seinem Gesicht, für einen kurzen Moment, zu lesen, die aber auch sofort wieder verschwand. Er würde diesen Plan durchziehen. Egal was er unternehmen würde, der Uchiha würde sterben. Ihm selbst war völlig egal, ob dieser hübsche Körper mit Narben übersäht werden würde. Oder wie viele Stunden bis zu seinem Tod wohl noch vergehen würden. Seinetwegen sollte das Orochimaru selbst bestimmen. Solange er das bekam was er wollte und gut genug bezahlt wurde, war ihm im Prinzip alles egal. Solange er nur seine Rache bekam. * Einige Stunden später, sehr weit entfernt drehte sich eine Gestalt mit langen schwarzen Haaren im Bett hin und her. Die Decke war fortgestrampelt worden und momentan lag der Mann auf dem Bauch, hielt das Kopfkissen eng umschlungen, sodass es den Anschein hatte als ob dort nicht das Kissen liegen sollte, sondern etwas anderes, dass dem Schwarzhaarigen ebenfalls Wärme spenden könnte. Plötzlich fuhr ein heftiger Windstoß draußen vorbei, was die Fensterläden klappern ließ und Itachi ein Schauer über den Rücken bescherte. Durch die plötzliche Kälte aufgewacht, richtete er sich auf und sah sich um, den Grund seines Frierens suchend. Schnell entdeckte erd as sperrangelweit geöffnete Fenster, dass er am Abend hatte vergessen zu schließen. Seufzend erhob er sich und verriegelte es mit einer kurzen Handbewegung. Dann überlegte Itachi, ob es sich lohnen würde noch einmal ins Bett zu gehen, entschied sich aber dann dagegen, da er ja doch nicht wieder einschlafen würde. Selbst wenn, auf die Albträume konnte er getrost verzichten. Jetzt da sein Bruder schon eine Weile fort war, hatten sie wieder zugenommen. Mit einem kurzen Ruck setzte er sich auf die Fensterbank und sah auf die Stadt hinunter. Es war bereits so spät am morgen, dass schon eine ganze Menge Leute unterwegs waren. Ein Blick auf den Wecker sagte ihm dass es bereits halb 9 war. „Immer wenn Sasuke hier ist, schlafe ich viel länger“, stellte er fest. „Warum wirkt er so beruhigend auf mich? Ich verstehe das nicht. In seiner Gegenwart scheinen alle meine Sorgen und Ängste wie weggeblasen. Warum wirkt er so auf mich?“ Gedankenverloren und weiterhin über seinen Bruder nachdenkend zog er sich jetzt an und machte sich auf den Weg zur Küche um seinem knurrenden Mangen Abhilfe zu verschaffen. Doch als er den Kühlschrank öffnete, musste er leider feststellen, dass dieser leer und vollkommen aufgeräumt war. „Na toll“ Das bedeutete also er musste einkaufen gehen. Das hatte er schon ewig nicht mehr gemacht. Und vor allem nicht in Konoha. Irgendwie behagte es ihm nicht sich dort unter die Leute zu mischen. Auch wenn er eine Illusionskunst verwendete, so war ihm doch ein wenig unheimlich zu Mute bei dem Gedanken auf alte Bekannte zu treffen. Nicht umsonst hatte er in den letzten Tagen, seit sein Bruder fort war, nicht das Haus verlassen. Trotzdem, jetzt führte kein Weg darum herum. Wenn er nicht elendig verhungern wollte, denn er hatte keine Ahnung wie lange sein Bruder auf Mission war. Das hatte ihm dieser leider nicht gesagt. Er war vor knapp einer Woche morgens aufgestanden und hatte sich bei Itachi mit einem kurzen Kuss verabschiedet. Das letzte was er von ihm hörte war gewesen: „Ich weiß nicht wann ich wieder da bin.“ Kaum war in diesem Moment die Tür hinter Sasuke zugefallen, so wollte Itachi ihm schon nachrennen und seinen kleinen Bruder aufhalten. Aber er wusste ja, dass es sinnlos war. Er selbst hatte ja den Vorschlag gemacht. Trotzdem ließ ihn die ganze Zeit nicht los, dass er einen Fehler gemacht hatte. Auf jeden Fall würde Itachi sich heute im Büro oder bei Naruto erkundigen, was für ein Auftrag man seinem kleinen Aniki gegeben hatte. Notfalls, wenn sich heraus stellte, dass sie ihn in Feindeshand schickten, könnte er immer noch seinen Bruder retten. „Was denkst du da eigentlich für einen Stuss, Itachi no baka?“, schalt er sich selbst. „Sasuke ist ganz gewiss nicht wehrlos, aber warum habe ich dennoch so ein schlechtes Gefühl bei der Sache?“ Itachi schob diese Gedanken erstmal beiseite, stellte sich vor den Spiegel um sein Aussehen soweit zu verändern, dass ihn niemand erkennen würde. Natürlich könnte er auch einfach Henge no Justu verwenden, aber hasste es sein ganzes Äußeres zu verlieren. Somit schloss er die Augen und konzentrierte sich. Er wandelte sich um. Zuerst fühlte er wie sich seine Gesichtszüge veränderten, sie wurden etwas breiter und wie er fand, männlicher als sein eignes etwas feminines Gesicht, zudem bräunte er seine Hautfarbe. Dann ließ er die Narben verschwinden, die für ihn so typisch waren und welche er schon seit seiner Kindheit hatte. Anschließend hielt er einen Augenblick inne, entschied sich dann aber für blaue Augen, zum Schluss entfernte er sein Anbu Tatoo, dass auf seiner Schulter war und verpasste sich noch zwei Narben, die parallel unter seinem rechten Auge verliefen. Seine Haare wurden weiß. Sein Aussehen glich jetzt jemanden, den er mal auf einem Mangacover gesehen hatte, und wenn er so herumlief, dann würde ihn niemand als Itachi Uchiha erkennen. Einige Sekunden später nachdem er fertig war, öffnete er seine Augen und betrachtete sein Werk. Zufrieden nickte er. Schnell schnappte er sich Sasukes Geldbeutel und machte sich auf um einkaufen zu gehen. Er durfte nämlich keine Zeit verlieren, denn leider wirkte diese Justu nur 2 Stunden, egal wie talentiert man war oder wie viel Chakra man besaß. Außerdem musste man, wenn sich die Kunst gelöst hatte, noch mindestens eine ganze Stunde warten bis man sie erneut verwenden konnte. Ein paar Minuten später, wanderte Itachi gemütlich durch das Tor seines Heimatdorfes ohne auch nur schief angesehen zu werden. Er war als Wanderer gekleidet und die zog es zur dieser Jahreszeit in Maßen zum sicheren Konoha. Niemand wollte die kalte Jahreszeit draußen verbringen. Darum mischte er sich unter die Leute und versuchte sich so normal wie möglich zu verhalten. Was ihm aber etwas schwer fiel. Er musste als Ninja auch Spionage beherrschen und üblicherweise gelang ihm dies auch mühelos, aber nach so vielen Jahren wieder durch das Dorf zu marschieren als sei nie etwas gewesen behagte ihm nicht. Er sah zwar anders aus, aber trotzdem fühlte er sich immer noch wie Itachi Uchiha. Itachi wanderte durch die belebten Straßen ohne zuerst irgendein Ziel zu haben. Er besah sich die Veränderungen, die Konoha durchlaufen hatte, besuchte die Hokageköpfe, zu denen Tsunades Haupt inzwischen hinzugefügt worden war und suchte dann den Ninja Gedenkstein auf. Kurz senkte er sein Haupt und gedachte des Toten, die in der Vergangenheit ihr Leben für dieses Dorf gegeben hatten. Nur zufällig wählte er ein paar Namen aus, denen er besondere Aufmerksamkeit widmete: Obito Uchiha, einer der wenigen Uchiha, die er ja respektiert hatte; Gekko Hayate, jemand den er nur flüchtig gekannt hatte oder Sandaime Hokage … ein Mann der Laut Itachi glücklich gestorben war. Ihn betrübte der Tod dieser Leute nicht. Wozu auch? Als sie Ninja wurden, wussten sie, dass sie eines Tages auf diesem Stein stehen würden. Denn alles was normalerweise von einem Ninja zurückblieb war nun mal nur ein Name auf einem Stein. Um zu verhindern, dass die Leichen der Toten nach Bluterben oder Künsten durchsucht und beraubt wurden, verbrannte man sie. Nur wenige konnten sich ein Grab in einer versiegelten Gruft leisten. So etwas war nur in den Clans üblich. Oder Jemand, der eine sehr heldenhafte Tat vollbracht hatte und sein Name zur Legende werden ließ, sodass man ihn auch in anderen Ländern achtete. „Ob man mich auch verbrennen wird, wenn ich sterbe?“, dachte Itachi. Er war offiziell ein Verräter. Noch immer wurde der Name Uchiha hoch gepriesen, obwohl nichts dahinter steckte, was man verehren könnte. Nur Wut, Hass und Mord. Nein, seine Verwandten verdienten es nicht in der Familiengruft zu liegen und bevor er starb, würde er dafür sorgen, dass die Schuldigen dahin kamen, wo sie hingehörten. Auf den Scheiterhaufen. Für einen Ninja gab es nichts Schrecklicheres als auf dem Scheiterhaufen zu sterben. Es galt als Schande und nicht wieder reinwaschbar, wenn jemand dieses Schicksal erlitt. Der Name wurde innerhalb der Familie auch nie wider erwähnt und alle seine Daten oder Erinnerungen gelöscht. So war es in der Bevölkerung üblich. Zwar war man dann schon Tod, aber so ein Tod war den wenigsten egal. Unter anderem weil sie nichts vergessen werden wollten, egal was sie getan hatten. Außerdem wenn Deserteure lebendig gefangen wurden, die absolut unverzeihliche Dinge getan hatten, so wurden sie irgendwo an einem geheimen Ort auf den Scheiterhaufen geschleppt. Und zu verbrennen war äußerst schmerzhaft. Wen dieses Schicksal traf, wurde von einem geheimem Gericht gefällt, dass von allem Kagen der verschiedene Mächten getroffen wurde und man konnte sich auf einen langsamen schmerzhaften Tod vorbereiten. Die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen fand dann aber in Beiwohnung der Anbu und aller Sonder Jo-nin statt. Erst wenn der Körper vollständig verbrannt war und somit der Hölle übergeben, entfernte man die Reste. Damit nichts mehr von dem Dämon übrig war, den sie gerade verbrannt hatten. Damit sie endlich seine grauenvollen Taten vergessen konnten. Das traf aber nur auf s-rank Nuke-nin zu. So wie ihn. Oder Orochimaru. Leute die auf der ganzen Welt gefürchtet wurden. „Ob mir das auch passieren wird?“, fragte sich Itachi leise. Er kannte nur vage Umrisse, aber jeder der einmal ein Anbu gewesen war, kannte dieses Geheimnis. Und um genau zu sein, war dies einer seiner größten Ängste. Er war nicht schuld am Untergang der Uchiha, aber es war unbestritten, dass er es war, der über sie gerichtet hatte. Für die Meisten mochte es so aussehen, dass er Unschuldige ermordet hatte und es so mit verdiente dieses Schicksal zu erleiden. Doch er wusste es besser. Sasuke würde es bald wissen, was damals wirklich geschehen war, Kakashi wusste ungefähr die Hälfte und Tsunade, Naruto, Jiraiya ahnten es. Er hatte gewiss keine Unschuldigen getötet. Hätte er sie nicht gnädigerweise in seinem Blutrausch umgebracht, hätte der Hokage den Befehl für den Scheiterhaufen geben, sobald er es herausgefunden hätte. Der Uchiha Clan hatte menschenunwürdige Dinge getan und er war der Beweis dafür. Er trug die gesamte Vergangenheit des Uchiha Clans in sich. Sollten sie ihn je fassen und verurteilen, so würde er sicher so enden wie viele S-Rank Nuke-nins vor ihm. Schließlich gab es Gründe dafür, warum man Verräter und Verbrecher bestrafte. Und seine Taten zählten nun mal. Nuke-nin zu sein bedeutete ja schließlich nicht einen Beruf zu ergreifen oder sich zu outen. Wenn man Nuke-nin wurde, gab es kein zurück. Es war eine Entscheidung für das Leben Langsam kehrte Itachi aus seiner Trance, in die er gefallen war, zurück und stellte fest, dass er noch eine knappe Stunde hatte bis sich seine Kunst löste. Also machte er sich auf den Weg um sich um sein Essen zu kümmern. Somit verließ er den Ort der Toten und kehrte in die lärmigen Straßen zurück. Während es am Waldrand fast unheimlich still gewesen war, so dröhnte der Lärm hier in seinen empfindlichen Ohren. Itachi kramte die Einkaufsliste hervor, die er sich gemacht hatte und warf einen kurzen Blick darauf. Wurst, Milch, Käse, Jogurt, Müsli, Kräuter … und und und. Sein Bruder hasste es anscheinend den Haushalt zu machen. Nur fragte sich der Ältere, wie Sasuke solange überlebt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der coole Uchiha Sasuke einfach so in den Supermarkt ging um einzukaufen. Wahrscheinlich weniger, weil das unter seiner Würde war, sondern eher wegen der weiblichen Horde, die auf den Uchiha so abfuhr. Itachi hatte einmal nur vom weitem gesehen, wie die jungen Konnichi sich an allen möglichen Orten auf die Lauer nach seinem Bruder gelegt hatten. In diesem Moment waren ihm genau 3 Dinge durch den Kopf gegangen: 1. Eifersucht, 2. Mitgefühl und Belustigung und 3. Dazugehörigkeit. Es hatte ihn rasend gemacht zu sehen, wie diese manntollen Weiber, seinen SEINEN Sasuke anglubschten, ihn fast auszogen mit ihren Blicken und wie die Wilden hinter her rannten. Aber das erinnerte ihn auch an seine eigne Zeit als er so jung war wie sein Bruder. Auch ihm, Itachi, waren die Weiber hinterher gelaufen und er musste sich vor ihnen schützen. Oft war er einfach nur davon gerannt, so wie sein Bruder. Als er schließlich das MangeSharingan meisterte, vereinfachte dies sein Leben erheblich. Ein kurzer Blick in die Augen genügte um für die nächsten paar Stunden Ruhe zu haben. Andererseits verstand er Sasuke Fans. Auch fand den Körper seines kleinen Bruders anziehend und wenn er an die eine Nacht dachte, wo er ihn hatte kosten dürfen, dann verzog auch er seinen Mund zu einem breiten dümmlichen Grinsen. Zum Glück konnte er sich beherrschen als er so eben einen nahe liegenden Blumenladen betrat um Kräuter zu kaufen. Wie hätte denn das ausgesehen, wenn ein etwas unheimlich aussehender Fremder mit einem Froschmaulgrinsen in den Laden spaziert käme. Vorsichtig sah er sich um als die Eingangstür hinter ihm zugefallen war. Es roch hier nach allerlei Pflanzen und Blumen. Suchend blickte er sich nach Duftkräutern um. Die brauchte er für Sasukes und jetzt auch seine Wohnung. Er hatte vor zwei Tagen mit großen Bedauern feststellen müssen, dass in ihrer Behausung schon fast bestialisch stank, da er aber eine angeblich verlassene Wohnung nicht so einfach Lüften konnte, musste er etwas kaufen, dass diesen Geruch zumindest zeitweise überdeckte. „Kann ich ihnen helfen, mein Herr?“, ertönte es hinter ihm. Gemäß seiner Rolle als einfacher Wandrer drehte er sich gespielt erschrocken um. Natürlich hatte er den Mann, den er jetzt erblickte, schon vorher gehört, aber er nutzte den kurzen Augenblick um ihn näher zu mustern. Er hatte blonde lange Haare, die in einem Zopf zusammen gebunden waren und hatte die typischen Gesichtszüge eines Ninja der … Yamanka Familie. „Das ist mal wieder dermaßen perfekt, Itachi Uchiha. Du willst unerkannt einkaufen gehen und läufst einem Spezialisten für Gedankenkontrolle in die Arme. Super, klasse gemacht. Du wolltest eigentlich selbst bestimmen, wann du dich bei Tsunade meldest und dich nicht von den Anbu abholen lassen“, schalt er sich selbst in Gedanken. Er kannte die Möglichkeiten der Gedankenkontrolle nicht und da diese Veranlagung ein Bluterbe war, konnte er sie auch nicht kopieren. Deswegen war sie ihm nicht geheuer. Aber solange er nicht preisgab wer er wirklich war, konnte ihm das ja egal sein. Höflich verbeugte er sich vor dem Blumenverkäufer, der, wie er wusste, auch ein gefürchteter Ninja war und antwortete: „Ja, sehr gern. Ich suche ein paar Duftkräuter für meine Wohnung in der ich zurzeit lebe.“ „Tut mir leid, ihnen das sagen zu müssen, aber wir bekommen erst morgen neue Ware. Wenn sie möchten, lass ich es ihnen morgen kostenfrei ins Haus liefern.“ „Ähm...“, machte Itachi unsicher. Als er auf dem Weg an Narutos Wohnung vorbeigekommen war, hatte er gesehen, dass dieser nicht da war. An wen sollte er nun, die Kräuter schicken lassen? An Sasuke, aber würde es nicht auffallen, wenn ein absolut Fremder der noch nie mit Uchiha Sasuke gesehen wurde, plötzlich auf dessen Namen Kräuter bestellt? Er selbst würde da misstrauisch werden. „Egal, ich werde einfach behaupten, dass ich ein alter Bekannter von ihm bin. Zwar wird mein kleiner Bruder fast immer rund um die Uhr bewacht, aber sie kennen doch nicht sein ganzes Leben auswendig“, dachte Itachi. Er wusste, dass riskant war, aber musste es wagen. „Gut, schicken sie die Sachen mir bitte zu der Wohnung von Uchiha Sasuke.“ Misstrauisch betrachtete der Verkäufer ihn sofort. Mit beschwörender Stimme fragte er ihn: „Und auf welchen Namen, wenn ich fragen darf?“ War das alles? Natürlich besaß er einen Decknamen. Wenn der Yamanka wirklich einen Verbrecher in ihm vermutete, der es auf Sasukes Leben abgesehen hatte, so würde er garantiert Uchiha Itachi sagen. Klar. Logisch. „Kurama Tsukai. Ich bin ein alter Bekannter und wohne zurzeit bei ihm.“ Den Namen kannte Sasuke. Jedem Uchiha wurde schon seit seiner Kindheit der Zweitname beigebracht, damit man im Falle eines Falles immer denselben angeben konnte. Auch musste man die Namen der Angehörigen beherrschen. Eine Zweckmaßnahme des paranoiden Uchiha Clans. Inos Vater zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen und musterte Fremden. Jeder Ninja im Dorf hatte die Aufgabe sich nach Gerüchten um Uchiha Sasuke umzuhören. Alles was nur ansatzweise mit ihm Verbindung gebracht werden konnte, wurde überprüft. Nur so hatten sie den Oto bisher immer einen Strich durch die Rechnung machen können. Das jetzt auf einmal ein Fremder auftauchte und angab bei dem Uchiha zu wohnen, ließen seine Alarmglocken schrillen. Aber warum kam ihm dieser Name so bekannt vor? Er beschloss noch ein wenig weiter nachzubohren, damit er irgendetwas fand um diesen komischen Kerl zur Hokage schleppen zu können. „Wenn sie bei Uchiha-sama wohnen, dann können sie mir doch sicher sagen, wo er jetzt ist?“ Ha. Die perfekte Falle also. Wenn Itachi jetzt antwortete, dass sein Bruder auf Mission war, so würde der Kerl ihn sicherlich beschatten lassen und zu Tsunade rennen um ihr zu berichten. Diese würde ihn dann garantiert sprechen wollen. Aber wenn er falsch antwortete, käme gleich zu Tsunade. Und da er dort so wieso hinwollte, konnte er auch auf die Anmeldewartezeit verzichten. Also hieß seine Antwort: „Zu Hause. Ich sollte für ihn einkaufen gehen.“ Perfekt. Der kürzeste Weg zum Oberhaupt war frei. Itachi freute sich innerlich wie ein kleines Kind, weil er die Konoha-nin so verarschte. Er spürte wie das Yamanka Oberhaupt hinter ihm auftauchte und ihn mit einem Schlag in den Nacken bewusstlos schlagen wollte. Er überlegte kurz. Wenn er sich schon abführen lassen musste, dann bitte nicht bei Bewusstsein. Die Schande musste er dann nicht ertragen, sich von jemandem abschleppen zu lassen, den er normalerweise in ein paar Minuten besiegt hätte. Also ließ Itachi den Schlag in den Nacken ohne Proteste oder Gegenwehr zu. Dann schwanden ihm die Sinne. Letzter Gedanke war, dass Tsunade sich um ihn kümmern würde bevor sich seine Kunst löste. Glücklicherweise verwandelte man sich nämlich nicht zurück, sollte man das Bewusstsein verlieren. Liefen aber die zwei Stunden ab, nahm man automatisch seine gewöhnliche Gestalt an. Kapitel 10: Ein Uchiha auf Abwegen ---------------------------------- Das Erste was Itachi nach seiner Ohnmacht wahrnahm, dass er gefesselt war. Die Stricke saßen fest und schnürten ihm die Handgelenke ab. Zum Glück hatten sie ihm seine Beine freigelassen, was aber bedeuten musste, dass er eingesperrt war. Er hob den Kopf und blickte sich in dem Raum indem er sich befand. Überraschenderweise war er allein, aber Itachi spürte vor der Tür eine Wache, die einzige somit Flucht - und Eingangsmöglichkeit. Denn das Fenster, wodurch das Licht fiel, war noch nicht einmal breit genug um ein Kind durchzulassen. Außerdem war es vergittert und Bannsiegel kleben an dem Rahmen. Fazit: er war gefangen. Als nächstes widmete sich der Nuke-nin seinem Aussehen zu. Er setzte sich aufrecht ihn und beugte den Kopf vornüber, sodass er seine Haare sehen konnte. Sie waren noch weiß. Gut, die Frist war also noch nicht abgelaufen und er hatte sich noch nicht zurückverwandelt. Dankbar somit auch die Uhrzeit zu wissen, überlegte Itachi wie er jetzt vorgehen sollte, damit er schnellstens etwas zu essen bekam. Denn das trockne Brot in der Ecke würde ihm sicherlich nicht schmecken. Als Uchiha hatte er da gewisse Ansprüche. Außerdem würde dies seinen Vorrat auch nicht auffüllen. Um neun war er losgegangen um einkaufen zu gehen. Da die Justu nur maximal 2 Stunden anhielt, war es jetzt etwa kurz vor elf. Sollte er bis dahin warten und somit der Hokage den Schock ihres Lebens verpassen, wenn sie sah, dass sie Itachi Uchiha eingebuchtet hatte? Oder wäre es amüsanter ihr Gesicht zu sehen, wenn er dabei war sich zu verwandeln? Der noch Weißhaarige wog die Vor- und Nachteile ab. Er wollte doch seinen Spaß haben. Aber im Hinblick darauf, dass er leichter fliehen konnte, wenn Tsunade annahm, er wäre nur irgendein verrückter Attentäter, der es auf ihren geheiligten Jungen angesehen hätte, entschied er sich für die zweite Variante. Aber bevor er den Spaß begann wollte er doch erstmal diese Fesseln loswerden. Die würden ihn sicherlich behindern, wenn er mit der Hokage verhandeln wollte. Zügig sah er sich nach einer scharfen Kante um. Aber er entdeckte keine. Wie auch der Raum war rund geschliffen. Der ideale Ort um normale Verbrecher gefangen zu halten. Die Mauern waren aus Stein, was ihn aber nicht behindern konnte. Stein. HA! Wenn Konoha ihn je festhalten wollte, dann müssten sie sich da schon was Besseres einfallen lassen. Schnell befreite er sich von dem störenden Seil ohne es allerdings kaputt zu machen, denn als Lasso oder Peitsche konnte er es immer noch gut gebrauchen. So waffenlos wollte er Tsunade nicht gegenübertreten. In solchen Fällen kam er sich immer etwas nackt und entblößt vor. Und wer war schon gerne nackt? Eine Drehung des Handgelenks, zwei- oder dreimal ziehen an der einen und an der andren Seite und Schwups. Frei war er. Dann konnte der Spaß ja beginnen. Ein seltsames Grinsen zierte sein Gesicht. Itachi setzte sich auf die Holzpritsche, die an der Wand angebracht war, schlug die Beine locker übereinander und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „HEY“, rief er lauthals. Stille. Erstmal. „HEY!“ Wieder keine Wirkung, obwohl dieser Ruf schon etwas lauter gewesen war. „HEEEEEEEEY! Du unfähiger Idiot von Ninja da draußen, bist du schwerhörig, oder was?“ Auf dem Gang stand der arme Chu-nin und hielt sich die Ohren zu. Er vertrug ja viel, aber warum veranstaltete der Typ, denn so einen Krach. Er hatte doch alles was er brauchte. Klo, Brot und Wasser. Alles da. Warum musste ausgerechnet ihn dieser blöde Gefangene nerven und auch noch beleidigen? „Ich will sofort mit der Hokage sprechen! Aber ein bisschen plötzlich!“ „NEIN!“, wurde nun zurückgebrüllt, „Du wirst warten bis die ehrwürdige Hokage zu dir kommt. Und das kann vielleicht noch ein bis zwei Tage dauern.“ Drinnen wurde es jetzt schlagartig still. »Zwei Tage??? Nein, niemals. Na warte, Tsunade. So behandelt man doch keine Gäste, die sich extra von gefangen nehmen lassen, damit man schneller zu der Hokage kann und dann so etwas. Außerdem behandelt man so einen Uchiha nicht. « Itachi setzte zu seinem Grinsen, das noch immer auf seinem Gesicht prangte, einen entschlossnen Gesichtsausdruck auf. Er würde jetzt frei nach dem Motto ‚Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten kommen’ zur Hokage gehen. Außerdem noch dabei möglichst viel, viel Aufsehen im Gebäude erregen. Als kleine Strafe dafür, dass er sich jetzt doch bemühen musste. Sollte die Hokage doch Arbeit haben. Also nahm er seine eigentliche Gestalt wieder an. Die Haare wurden immer dunkler, genauso wie seine Augen bis beides wieder vollkommen schwarz war. Seine Narben kehrten zurück und er spürte ein Kribbeln als sich seine Gesichtszüge und seine Körpergröße sich veränderte. Zwar hatte er keinen Spiegel, aber war sicher, dass er wieder der Alte war. »So Verwandlung beendet. Der Typ da draußen wird als erstes geschockt! « Mit aktivierten Sharingan näherte er sich der Tür, klopfte höflich und meinte: „Achtung, ich breche jetzt aus!“ Der Ninja draußen glaubte, er höre nicht richtig als er den Warnruf vernahm. Er sollte Tsunade-sama warnen. Der Kerl war verrückt. Zu glauben aus einem absolut gesichertem Hochsicherheitsverließ ausbrechen zu können. Nahe zu lachhaft. „Ja, sicher“, meinte der Wärter in sarkastischem Ton, „Ehe das passiert, wird der Fuchsjunge Hokage.“ Das letzte, was er wahrnahm, bevor er in eine unerklärliche Finsternis versank, war eine Stimme, die der von Itachi Uchiha zum verwechseln ähnlich war und zu ihm sagte, dass beides eintreffen würde. Und für die nächsten vier Tage sollte dieser Mann bewusstlos bleiben, da ihn Itachi in eine tiefe Ohnmacht versetzt hatte und ihn darin mit allerlei Dingen quälte. Vor Wut fast zitternd, sich aber dennoch beherrschend stand der jetzt wieder Schwarzhaarige über einem bewusstlosen Chu-nin, den er ins Reich der Träume geschickt hatte. Aber in kein sehr angenehmes Reich, musste man dazu sagen. Itachi hatte gerade zum Schlag ausgeholt, als er die beleidigende Bemerkung über den jungen Uzumaki hörte. So viel fester zuschlagend, als ursprünglich beabsichtigt, hatte es die Tür aus den Angel gerissen, Teile der Wand mit dazu und der Ninja war K.O zu Boden gegangen. Mittels Gedankenbeeinflussung sorgte der verstimmte Nuke-nin dafür, dass der Bewusstlose sehr wohl wissen würde, wer da ausgebrochen war. Und allein diese Vorstellung Itachi Uchiha, der Mann, der im jungen Alter von knapp 15 Jahren mehr Menschen ermordet hatte als andere Ninja in ihrem ganzen Leben. »Niemand beleidigt den Erbe Yondaimes! «, dachte Itachi erzürnt. Er konnte es nicht leiden, wenn man den Jungen, der der beste Freund seines Bruders und außerdem noch ein sehr talentierter Ninja war, beleidigte. Er hatte schon ein paar Mal mit angesehen, wie man den Fuchsninja mit bösen und mörderischen Blicken bedachte. Er hatte den optimistischen Überraschungsninja in sein Herz geschlossen, genau so wie es andersherum geschehen war. Das kam wohl daher, dass sie selbst eine verwandte Seele spürten. Nämlich eine die von allen akzeptiert werden wollte, aber es dennoch nicht wurde. Aufgeregt und nicht auf die Gestalten achtend, stapfte Itachi den Gang entlang. Natürlich sah man ihm nicht an, dass er ‚stapfte’. Er stapfte nicht wirklich durch die Räume, äußerlich schritt er würdevoll an den erschrocknen, verwirrten, überraschten, panischen und hilflosen Ninja vorbei, die ihn alle ansahen als wäre er ein Geist. Was wohl, die meisten erschreckte und beunruhigte, dass er all die versuchten Angriffe ignorierte und keinerlei Interesse an der Umwelt zeigte. Sie hatten erwartet, dass Itachi sie alle niedermetzeln oder zumindest irgendeine Forderung stellen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Weshalb also sollte sich ein derart begabter und gefürchteter Ninja plötzlich in Konoha auftauchen ohne etwas zu wollen, wenn es nicht Kyuubi sein konnte? Natürlich hatte man schnell geschaltet, als man bemerkte, dass der Uchiha völlig abwesend war. Ein paar Oberninjas gingen dem in Gedanken Versunknen hinterher, ganz gleich ob sie eine Chance hatten oder nicht. Sie versuchten gar nicht erst ihn anzugreifen. Warum auch? Sterben konnte man auch sinnvoller. So schlichen sie ihn einfach hinterher in der Hoffnung sein Ziel vor ihm zu finden. Wobei ‚gingen’ nicht ganz zu traf. Sie schlichen in einem Sicherheitsabstand von mindestens 75 Metern hinter ihm her, jederzeit zur Flucht bereit. Natürlich hatte der Nuke-nin die Ninja hinter sich bemerkt. Er war zwar gedanklich anwesend aber trotzdem noch auf seine Umgebung konzentriert. Eine Fähigkeit, die er entwickelt hatte und die einstweilen sehr nützlich war. Es war zwar schwer den Körper vollkommen auf Reflex zu trainieren, aber es lohnte sich. So konnte er kämpfen und gleichzeitig sich gedanklich mit vollkommen anderen Dingen beschäftigen. Das vermittelte dem Gegner außerdem den Eindruck von unglaublicher Stärke. Mitten im Kampf sich Blößen zu geben und dennoch besser zu sein, raubte einem die Selbstsicherheit. Sehr vorteilhaft also. Kurz sah Itachi sich um. Wo war er? Kannte er diese Tür nicht schon? Wie oft war er daran jetzt vorbei gelaufen? 4 Mal? 5 Mal? Theoretisch egal, aber es war ihm unangenehm. Man hatte sich als Ninja nicht zu verlaufen, aber warum musste das Gebäude auch so riesig sein? Und er war auch noch nie aus dem tiefsten Verließ zum Hokagebüro gelaufen. »Was soll’s, Itachi. Es gibt immer ein erstes Mal. «, dachte er genervt und schnappte sich den erstbesten Ninja, den er finden konnte. Dies war Neji, der der etwas dringendes in diesem Gebäudeteil zu erledigen hatte und hatte gerade den einen Raum verlassen, als er sich im nächsten Moment mehr oder weniger an Itachis Brust wieder fand. Erstaunt, aber keinesfalls verängstigt, musterte er den anderen Schwarzhaarigen genau. Dieser betrachtete ihn mit seinen roten Sharingan und zuckenden Augenbraue, die verriet, dass er sichtlich nicht bester Laune war. Doch gedanklich notierte sich Neji nüchtern, dass er jetzt zumindest den Grund für die Panik im haus gefunden hatte. Die Oberninja zogen erschrocknen die Luft ein. Was wollte der Nuke-nin von dem Nachfolger Hiashi’s? Ihn töten? Aber warum? Egal, sie mussten den Hyuuga dort rausholen, koste es was es wolle. Er war zu talentiert als dass sie einfach so auf ihn verzichten konnten. Angeblich hatte man sie auch mal talentiert genannt, doch im Moment wirkten sie einfach nur erbärmlich. Trotzdem warteten sie erst einmal ab. Vielleicht gab es ja noch eine andere Möglichkeit, die ihr Leben vielleicht rettete. „So“, zischte Itachi. Er bemerkte am Rande, dass er einen Hyuuga erwischt hatte und dass dieser nicht vor Schreck anfing zu schreien als er in zwei tiefrote blutrünstige Augen sah. „So“, wiederholte er noch mal, „Du wirst mich jetzt zur Hokage führen! Klar?“ Das war keine Frage oder eine Bitte. Es war schlichtweg ein Befehl. Von einem nuke-nin. Gespannt warteten die feigen Oberninja auf die Antwort. Wie würde der begabte Hyuuga auf den Nuke-nin reagieren? „Warum sollte ich, Uchiha-sama? Ich habe es eilig. Ich kann mir keine Verspätung erlauben. Tut mir schrecklich Leid, Uchiha-sama. Außerdem müsste ich sie dann nach dem Grund für ihren Besuch fragen.“, antwortete Neji auf den knappen Befehl. Mental schrieen die Schaulustigen auf, aber sie waren zu gelähmt um sich irgendwie äußern zu können. »Hui. Scheint ja was drauf zu haben. Wäre schön mal gegen ihn anzutreten, aber erst in ein paar Jahren, wenn er gut genug ist. Aber er ist ein sehr viel versprechendes Talent. Er bewahrt selbst im Angesicht einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf. Und weder vor den Sharingan noch vor mir scheint er sich fürchten. Im Gegensatz zu den Deppen hinter mir. « (Itachi hatte die feigen Oberninja endlich wahrgenommen) Itachi blieb still und nickte dem jungen Ninja nur anerkennend zu, was Neji sichtlich verwirrte. Er sah Respekt und Anerkennung in den Augen des Uchiha, keine Erzürnung. Er wirkte nicht wie der Amokläufer der in den Geschichten immer wieder erwähnt wurde. Zwar war dies das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass Neji den Uchiha wieder sah, aber dieser Mann, der da vor ihm stand und ihn dazu bedrängte ihn zur Hokage zu führen, war ein ganz andrer Mensch als der, der für das Massaker verantwortlich sein sollte. Dessen war sich Neji sicher. Außerdem erinnerte sich an die Zeiten in denen die Uchihas mit den Hyuugas Kontakt gehabt hatten. Immer wieder hatte es Spannungen gegeben, da beide um die Vorherrschaft des größten Clans buhlten. Oft waren die besten Männer aus beiden Clans zusammengekommen, aus welchen fadenscheinigen Gründen auch immer, und natürlich war da auch itachi mit von der Partie gewesen. Damals hatte der Uchiha Erbe einen sehr distanzierten Eindruck auf den jungen Neji gemacht, aber sein Blick war nicht kalt gewesen, sowie der seines Onkels zum Beispiel. »Was hat das zu bedeuten? «, fragte sich Neji im Stillen. Er nickte kurz zur Antwort und drehte sich dann mit der entsprechenden Geste um, die anzeigte, der Uchiha sollte ihm folgen. Er wollte herausfinden, warum Itachi Uchiha so anders war als berichtet wurde und dies konnte er nur, wenn er in dessen Nähe blieb. Verwundert folgte Itachi seinem entfernten Verwandten. Er hatte nicht erwartet, dass der Hyuuga so schnell kapitulieren würde. Der Uchiha kramte in seinem Gedächtnis nach dem Namen, des Jungen, der vor ihm stand. Aber dieser wollte ihm bei Gott nicht mehr einfallen. Also versuchte er ein paar Informationen durch das Aussehen des vor ihm zu entdecken. Seine Weste verriet, dass er zumindest Chu-nin sein musste, aber seine Haltung sprach dafür, dass er schon Jo-nin sein musste. Er schätzte den Jungen vor sich auf etwa 18 Jahre. Die weißen Augen, die seinen Clan so berühmt gemacht hatte, waren aktiviert. Klar, Itachi Uchiha aus den Augen lassen? Nein, obwohl der junge Ninja anscheinend ihn nicht als akute Gefahr einschätzte. Schließlich hatte er bis jetzt ja auch niemanden umgebracht. Langsam gingen sie den Gang entlang zur Hokage. Als sie letztendlich an der Tür ankamen, die Itachi sehr vertraut war, klopfte Neji und betrat auf das ‚Herein’ zuerst das Zimmer. Dann folgte ihm Itachi und schloss die Tür hinter sich. Nun würde ein sehr wichtiges Gespräch stattfinden. Eines, das bedeutende Auswirkungen auf seine Zukunft haben würde. * Sasuke bewegte sich leicht und stöhnte im selben Moment auf. Sein gesamter Körper schmerzte und fühlte sich taub an. Er hob seine Hand, die einen Kunai fest umklammert hielt und stützte sich ab um sich ein wenig aufzurichten. Doch sehr weit kam der Uchiha nicht. Erneut wurde sein Körper mit einem seltsamen Gefühl durchflutet und er spürte die Droge, die durch seinen Körper floss. Um ihn herum lagen Leichen. Von irgendwo ertönte ein Schmerzensgewimmer. Das war wahrscheinlich der Oto-nin dem er die Beiden Arme abgetrennt hatte als dieser ihn angriff. Sie waren zu zehnt gewesen du hatten ihn und Yamada aus einem Hinterhalt überfallen. Zugegeben sie hatten die Stelle gut gewählt. Es war ein Engpass zwischen zwei Steinwänden gewesen, die so glatt waren, dass man selbst mit Chakra nur schwer hinauf kam. Auf seinen Befehl hin, war Yamada in die entgegen gesetzte Richtung gerannt aus der sie gekommen waren. Seiner Schutzperson durfte nichts passieren. Auch hatten die Oto-nin keinerlei Interessen an dem Blauhaarigen gehabt und sich stattdessen Sasuke zugewandt. Am Anfang hatte dieser noch gedacht, dass es wohl kein Problem werden würde sich gegen diese Einwegwaffen zu wehren, aber er hatte sich getäuscht. Je mehr er sich wehrte und desto heftiger der Kampf wurde desto schneller liefen seine Kräfte nach. Auch seine Chakra Reserven schwanden dahin wie Nudelsuppe unter Naruto wenn er Hunger hatte. Nachdem er erst fünf von ihnen besiegt hatte und kaum noch Chakra in sich fühlte, wollte er aus lauter Verzweiflung das Juin benutzten, entschied sich aber im letzten Moment dagegen. Wie er es schaffte die anderen ohne Chakra und Kräftereserven zu besiegen, konnte der Uchiha im Nachhinein nicht mehr sagen. Er verschnaufte kurz und lehnte sich dann unter größter Anstrengung gegen einen Baum um sich zu erholen, aber warum verdammt hatte ihn dieser Kampf so angestrengt? Jedes Training mit Naruto war erholsamer als das hier. Auch fühlte der Schwarzhaarige, wie er langsam das Bewusstsein verlor. Schwärze umfing ihn und lähmte seine Glieder. Nach einigen Minuten nahm er auch die pochende Wunde in seiner Schulter nicht mehr wahr. „Nana … Sasuke-kun“, vernahm er eine bekannte Stimme, „Machst du schon schlapp? Du bist doch sonst so ein Stehaufmännchen.“ „K-Kabuto“, brach es aus Sasuke heraus. Sein Schicksal war besiegelt. Auch wenn er in Topform gewesen wäre, hätte es Sasuke schwer gehabt, doch jetzt, wo er vermutlich Gift oder ähnlich in seinen Adern hatte und kaum einen Finger rühren konnte? Nein. Gewiss nicht. Der silberhaarige könnte ihn jetzt ohne große Probleme abstechen, obwohl Sasuke vermutete, dass dies nicht sein Ziel war. Auch als er angegriffen wurde, hatte man nie auf die acht empfindlichen Stellen gezielt. Sie mussten es also auf ihn selbst abgesehen haben. „W-Was willst d-du?“, versuchte er hinzuzufügen. Aber das Sprechen viel ihm schwer. Immer weiter lullte die Dunkelheit ihn ein. Er konnte noch erkennen, wie Yamada hinter dem Gehilfen von Orochimaru auftauchte und kalt auf ihn herunter sah. »Er? War er es, der das Gift…? « Auf Sasukes Frage hin, lächelte der Mann mit der Brille nur bösartig und antwortete dann: „Dich … und deinen Bruder.“ Dieser Satz war das letzte was Sasuke mitbekam, ehe vollständig bewusstlos wurde. Er sah nicht wie eine handvoll Otos hinter den Bäumen auftauchten und sich vor Kabuto und Yamada verneigten. Er spürte nicht wie er aufgehoben und auf eine Bare gelegt wurde, auch nicht dass er daran festgebunden wurde. Nichts von all dem. „Glaubt ihr, dass Itachi-sama wirklich kommen wird, Kabuto-san?“, fragte Yamada, der neben Kabuto stand und beobachtete wie der Uchiha abtransportiert wurde. „Aber sicher doch.“, wurde ihm voller Zuversicht geantwortet. „Was macht euch da so sicher, Kabuto-san?“, fragte der Blauhaarige weiter. „Weil wir dafür sorgen werden, dass Itachi erfährt, WO sich sein kleiner Bruder befindet.“ Kapitel 11: Eine unmögliche Situation ------------------------------------- Die Stimmung war unbeschreiblich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Stimmung war gespannt. Konnte man das so sagen? Nein irgendwie nicht. Sie war geladen. Ja, das war sie. Aber womit? Mit negativen Gefühlen? Nein, eher weniger. Mit Freude? Auch nicht. Es war eher eine abwartende Neutralität, die im Raum herrschte. Zumindest von Seitens der Hokage her. Itachi stand vor der Hokage und sah dieser tief in die Augen. Er spürte wie er gemustert wurde. Die Hokage überlegte wahrscheinlich, warum keine Feindseligkeit in seinen Augen lag oder keine Kälte, aber er hatte ja nicht vor die Medizin Meisterin feindselig zu stimmen. Er würde Diplomatie, Verhandlungsgeschick und Glück brauchen um zu erreichen was er wollte. Unbewusst strich er seine feuchten Hände an seiner Kleidung ab. Moment Mal? Feucht. Hatte er, Itachi Uchiha, etwa Angst? Nein. Es war keine Angst, aber er verdammt nah dran. Eher ein beklemmendes Gefühl, Unwohlsein oder Furcht. Das alles vielleicht ja, aber keine Angst. Er hatte keine Angst. Zumindest versuchte er sich das einzureden. Aber er durfte sich keine Schwäche erlauben. Ein falsches Wort und er würde Sasuke vermutlich nie wieder sehen. Angst war Schwäche und er war nicht schwach. Nicht mehr. Der Nuke-nin atmete einmal tief durch. Dies war eine ungewohnte Situation für ihn. Er befand sich auf geradem Weg an das Ziel seiner Wünsche und diesen Weg hatte er noch nie in seinem Leben beschritten. Und wenn doch, dann war das schon verdammt lange her, sodass er vergessen hatte, wie es ging ein persönliches Ziel zu verfolgen. Nie hatte er versucht mehr Glück zu erlangen als ihm gerade gegeben war. Etwas nicht unter seiner Kontrolle zu haben missfiel ihm zutiefst. Zu schlechte Erfahrungen waren damit verbunden. Außerdem, was hieß hier ‚persönliches Ziel’? Nie hatte er einen Traum gehabt, den er hätte sich erfüllen können. In der Zeit bevor er seinen Clan umbrachte nicht, dafür hatte er damals einfach keine Zeit gehabt, und auch nicht in der Zeit danach. Werder bei Orochimaru noch in der Akatsuki. Persönliche Bedürfnisse, Ziele, Träume und Privatsphäre schon gar nicht. All dies kam als letztes. Die Pflicht und die Forderungen der Mächtigeren zuerst, wenn man nicht vor die Hunde gehen wollte. War es das, was ihm Angst machte? Der Weg sich seinen Traum zu erfüllen? Den Traum für immer bei Sasuke bleiben zu können? Hatte er Angst davor? Angst vor seinem Traum? Oder hatte er Angst davor, dass er jetzt, wo er endlich die Möglichkeit bekam sich seinen Traum zu erfüllen, sie wieder verlieren könnte und sich alles als Illusion herausstellte? Der Schwarzhaarige wusste es nicht, aber wenn er nicht bald etwas sagte würde er es nie wissen. „Guten Tag, Godaime Hokage-sama. Es tut mir leid, dass ich so unerwartet in ihr Büro eindringe, aber ich ersuche ein Gespräch und es ist dringend.“ Tsunade zog scharf die Luft ein und riss vor Überraschung die Augen auf als die Worte Itachis vernahm. Der Moment der Blöße währte aber nicht lange. Stattdessen wunderte sich die Hokage. Warum trat Itachi mit einem derartigen Verhalten an den Tag? Sie hatte die unterdrückten Gefühle bemerkt. Aber sie konnte jene nicht richtig deuten. Der Grund dafür war wohl, dass sie nicht wusste welche Gefühle der Uchiha in sich trug. Oder welche Gefühle erwartete sie überhaupt? Uchiha Itachi war nicht dumm, das gewiss nicht. Er war auch ein hervorragender Ninja und exzellenter Kämpfer, aber was für ein Mensch war überhaupt? Nie hatte jemand darüber geredet. In keinem Bericht wurden Vorlieben, Abneigungen oder außergewöhnliche Hobbys erwähnt. Mental runzelte sie die Stirn. „Uchiha Itachi“, erwiderte die Hokage förmlich „Ich hätte gerne eine Erklärung dafür, warum sie in mein Büro einbrechen, das halbe Dorf in Aufruhr versetzten, weil sie als Nuke-nin unerlaubterweise unser Dorf betreten und meine Leute in Angst und Schrecken versetzten.“ Tsunade sah den Uchiha förmlich nicken. Er schien zu einer Erklärung ansetzten zu wollen, aber dann brach sein Vorhaben ab und warf einen Blick nach hinten. Dort hatten sich etliche Ninjas versammelt. Alle mit gezückten Kunais und bei einem falschen Wort zum Angriff bereit. Die Hokage nahm dies zur Kenntnis und sie überlegte, was den Uchiha im Moment wohl bewegen mochte. Es schien als sei es ihm unangenehm, dass so viele Leute anwesend waren. Täuschte sie sich oder war da wirklich Unsicherheit in dem Blick des 26-jährigen? So langsam wurde sie neugierig. Was war der Grund für das Verhalten dieses jungen Mannes? Es könnte eine Finte sein um ihr eine Falle zu stellen, aber das hatte er, so glaubte Tsunade, nicht nötig. Wieder ergriff Itachi das Wort. „Ich möchte sie bitten, Hokage-sama, dass . . . “ Verwendete Itachi wirklich die Anrede ‚–sama’? Einer der gefürchteten Nuke-nin überhaupt erwies ihr so etwas wie Respekt? Vielleicht würde sie ja die Antwort erfahren, wenn sie ihn ausreden lassen würde. „Ich möchte gerne, dass möglichst wenige Leute, und auch nur die im Stande sind meine Lage zu verstehen, dieses Gespräch mitbekommen. Was sie hinterher dem Dorf erzählen ist mir fast egal, aber ich bitte sie inständig darum, dieser Bitte folge zu leisten.“ Diesmal konnte sie sogar Hilflosigkeit in den Augen ihres Gegenübers lesen. Natürlich bekamen die anderen in diesem Raum nichts davon mit. Woher auch. Tsunade konnte diese Hilflosigkeit nur sehen, weil sie sich als Medi-nin in solchen Dingen auskannte. Der Anflug eines unterdrückten Gefühls. Schließlich wurden jene Ninja nicht nur für Versorgung körperlicher Wunden ausgebildet. Das was einen Medizin Ninja wirklich ausmachte, war der Umgang mit seelischen Verwundeten. Deswegen sagte ihre lange Erfahrung und weit reichende Kenntnis, dass sie hier einen Patienten vor sich hatte. Und Patienten mussten behandelt werden. Sie wünschte sich sie könnte tiefer in die Seele des Uchiha blicken um zu erkennen, wie tief die Wunden waren, die sich in sein Herz bohrten, aber soweit hatte sich dann Itachi wohl doch unter Kontrolle. Mit einer bestimmten Handbewegung beorderte sie die Jo-nins aus ihrem Büro. „Sie haben gehört. Ich möchte mit unserem . . . Gast . . . alleine reden.“ Sie betonte und wählte mit Absicht das Wort ‚Gast’ um allen Anwesenden, somit auch Itachi, zu zweigen, dass der Uchiha nicht angerührt werden würde. Man würde auf neutraler Basis verhandeln und dann entscheiden. Die Ninja Konohas waren zwar weitestgehend, mit Ausnahme der Gen-nins, über die Neuigkeiten informiert, aber so richtig hatte keiner daran geglaubt. „Aber Hokage-sama . . . “, versuchte sich einer ihr zu widersetzten. „Nein! Ich wünsche, dass sie alle hinausgehen“, befahl sie strikt. „Neji, sie bleiben hier und überwachen die Tür. Ich wünsche keine ungebetnen Besucher mehr heute. Und jemand soll Jiraiya und Kakashi holen.“ „Ist bereits geschehen“, nuschelte jemand vor sich, dem man den sichtlichen Missmut deutlich anhören konnte. „Hokage-sama?“, nahm nun wieder der Uchiha das Wort an sich. Die Angesprochene widmete dich dem Uchiha der sich inzwischen auf einen Stuhl gesetzt hatte. „Könnte sie bitte auch Uzumaki-san holen lassen? Das was ich zu erzählen habe, geht auch ihn etwas an.“ Daraufhin nickte Tsunade nur. Sie konnte im Moment nicht anders als diesem Mann zu glauben. Er war waffenlos, was ihn normalerweise nicht gehindert hätte, aber da er derjenige war, der etwas von ihr wollte, so bestand keine Gefahr, dass er sie umbringen wollte. Itachi schüttelte mental den Kopf. Diese dämlichen Ninjas hinter ihm glaubten also wirklich, dass er doch noch die Hokage anfallen würde, um sie umzubringen. Dummköpfe. Das wäre aus seiner Sicht vollkommen unsinnig. Tsunade war erfahren, stark, besaß Führungsbewusstsein und hatte den aufgeregten Ameisenhaufen im Griff. Das perfekte Oberhaupt für Konoha im Moment. Was seine Meinung gegenüber dem ‚Ameisenhaufen’ anbetraf, so behielt er diese Meinung lieber für sich. Er hatte nichts gegen diese Leute, im Gegenteil. Menschen aus Konoha waren seiner Meinung nach immer noch die freundlichsten und besten Kämpfer. Auch in Gruppendisziplin konnte man nichts gegen sie sagen, nur sie hatten alle Probleme mit plötzlichen Plan Veränderungen. Sie brauchten immer ewig bis sie den Hintergrund einer Tat verstanden. Einen Befehl zu erhalten und sofort zu wissen, warum dieser so ausfiel, begriffen sie einfach nicht… Seine Gedanken wanderten nun zu den Personen, welche bald eintreffen würden. Um Naruto brauchte er sich keine Sorgen machen. Der würde im Falle eines Falles sie alle überzeugen, ohne dass er selbst auch nur ein Wort sagen müsste. Tja, der Fuchsninja hatte ein Talent dafür Leute zu überzeugen und zu verändern. Auch Jiraiya würde keine Probleme machen. Dieser Mann war einsichtig genug um seine Information richtig einschätzen zu können. Schließlich war auch er derjenige, der am meisten über die Akatsuki wusste. Vorher der Weißhaarige all die Informationen hatte, fragte er sich zwar auch schon länger, aber jetzt war es ihm egal. Es war auch wahrscheinlich besser, es nicht zu wissen. So gar nicht egal, war ihm aber eine erneute Begegnung mit Kakashi. Dieser würde sicherlich ruhig und neutral bleiben, wenn es die Hokage verlangte, aber seine Entscheidung würde durch ihre gemeinsame Vergangenheit beeinflusst werden. Ob Kakashi immer noch unter seiner Entscheidung litt? Itachi hatte den versteckten Schmerz gesehen als er vor drei Jahren gegen den Silberhaarfarbigen gekämpft hatte. Kakashi war damals der letzte gewesen, der ihn nach dem Massaker gesehen hatte. Er hatte ihn damals aufgespürt und ihn gestellt. Aber er hatte ihn nicht festgenommen. Das hätte er vermutlich gar nicht gekonnt. Itachi war schon immer ein Stück besser gewesen als der Kopierninja. Es war nur ein winzig kleines Stück, aber ein entscheidendes Stück. Sie beide hatten das gewusst. Deswegen hatten sie nicht gekämpft. Sie konnten den jeweils anderen nicht ernsthaft verletzten. Sein Freund wollte damals eine Erklärung haben. Auch er hatte das Wörtchen ‚warum’ ausgesprochen. Genau wie Sasuke ein paar Stunden zuvor. Nur kannte Kakashi die Antwort weitestgehend. Und seine Frage war auch nicht verzweifelt. Sondern einfach nur traurig und resigniert. Itachi hatte ihm keine Antwort geben, sondern einfach nur den Worten seines Freundes gelauscht. Dieser hatte versprochen auf Sasuke zu achten. Etwas wofür Itachi ihm heute noch dankbar war. Aber den Schmerz über die Unmöglichkeit des Bestehens ihrer Freundschaft hatten diese Worte nicht hinweggeholfen. Danach war Itachi in der Dunkelheit verschwunden. Die letzten Worte seines Freundes waren gewesen: „Es hätte einen anderen Weg geben, Itachi!“ Ob es Kakashi es ihm inzwischen verziehen hatte, dass er damals diesen Weg gewählt hatte? Wahrscheinlich nicht. Aber Itachi wünschte sich das dies irgendwann einmal geschehen möge. Er könnte einen Freund, der ihn verstand und unterstützte gut gebrauchen. Denn es gab Dinge, die würde er Sasuke niemals erzählen. Auch Tsunade war in ihre Gedanken versunken während sie auf die andren wartete. Zugeben, sie würde sich wohler fühlen, wenn Jiraiya dabei war. Nicht, dass sie Angst hatte, aber sie wollte die Gerüchte, die über Itachi Uchiha im Umlauf waren nicht einfach so in den Wind schlagen. Er galt überall als der beste Attentäter, der zurzeit auf Erden weilte. Aber er sollte auch der blutrünstigste und der skrupelloseste sein. Doch das Bild was sie sich von ihm im Laufe ihres Lebens gemacht hatte, schließlich hatte sie ihn noch nie persönlich kennen gelernt, schien nicht zu dem Mann zu passen, der ihr vor im Sessel saß und sich offensichtliche Blößen gab. Denn Itachi zeigte sich als einen verzweifelten ..., so ganz sicher war sich dessen nicht, Rat suchenden jungen Mann, dem man nicht ansah, dass er Ninja war. Er wirkte her wie ein Mensch der . . . Ja, der was? Tsunade konnte sich diese Frage nicht beantworten. Aber sie würde alles tun um dieses Rätsel zu lösen. WROOOMMS! Mit einem großen Knall wurde die Tür aufgeschlagen und zwei abgehetzte hellhaarige Typen stürzten herein. Dies waren Jiraiya und Kakashi. Sie sahen auf die Szene, welche sich ihnen bot und waren sich sicher so etwas ungewöhnliches nicht so schnell wieder zu erleben. Naruto kam gemächlich hinterher getrottet und erschien erst eine ganze Weile später durch die Tür, die aus den Angeln geflogen war. Bevor er sich das ungewöhnliche Bild, das sich ihm bot, widmete, wandte der Blonde sich der Tür zu und setzte sie in aller Ruhe wieder ein. Tsunade weiß auf frei weitere Stühle, die von Shizune dazugestellt worden war. Diese selbst hatte ihren Platz hinter der Hokage eingenommen. Die drei setzten sich rund herum um den Nuke-nin. Für Itachi gab es jetzt kein Entkommen mehr. Rechts und links von im Jiraiya und Kakashi. Naruto vor der Tür hinter ihm. Tsunade ihm direkt gegenüber und ihre Helferin vor dem Fenster. Nicht zu vergessen, der Hyuuga sowie die vielen anderen unzähligen Ninjas vor der Tür und im Gebäude. Entweder er würde diesen Ort als Verbündeter verlassen oder tot. „Also Uchiha-san, jetzt möchte ausführlich von ihnen hören warum sie hier sind“, begann die Hokage. „Danach möchte ich außerdem, dass sie mir einige Fragen beantworten. Bitte tragen sie ihr Anliegen vor.“ „Jawohl, Hokage-sama.“ Die Anwesenden, welche gerade erst eingetroffen waren, erkannten am Tonfall des Nuke-nin, dass diesem die Sache sehr ernst war und hüteten sich irgendetwas zu sagen. Auch wenn gerade Waffenstillstand existierte, so konnte, doch schon ein falsches Wort zum Kampf ausarten. Itachi ergriff das Wort. „Nun, ich möchte mich nochmals für mein aufdringliches Hereinplatzen entschuldigen. Es stand nicht in meiner Absicht so viel Unruhe zu stiften, aber mein Anliegen war dringend. Wie sie sicher wissen, wurde vor einigen Wochen ein Akatsuki Mantel im Todeswald gefunden und sie haben sicher ebenso die frischen Kampfspuren bemerkt.“ Gemeinsames Nicken. Man erinnerte sich zu gut an die Aufruhr, die es gegeben hatte, aber jegliche Spuren waren im Sand verlaufen. „Ich werde nicht lange drum herum reden, sondern offen zugeben: Ja, es war mein Mantel.“ „Das bedeutet doch auch, dass sie, Uchiha-san, in den Kampf verwickelt waren“, warf Jiraiya ein. Itachi warf dem San-nin einen bestätigenden Blick zu und nickte daraufhin. „Ja, dies war der meinige. Ich habe dort gegen ein anderes Mitglied der Akatsuki gekämpft, da sie mich loswerden wollte.“ „Loswerden? Bedeutet das die Organisation verdächtigte sie, dass sie sie verraten könnte.“ „Ja, so war es. Ich und der wohl jetzige Anführer haben gegeneinander gekämpft. Dabei wurden wir beide verletzt.“ Der schwarzhaarige Uchiha machte eine Pause. Er war mit seinem letzten Satz ein großes Risiko eingegangen. Die Chance, dass sie nicht sofort danach fragten, wo Itachi seine Verletzungen auskuriert hatte, lag bei 50%. Vielleicht waren sie aber doch lieber an dem ‚Anführer’ der Akatsuki interessiert. Zum Glück schien die Hokage seinen Wunsch zu erhören. Er wollte ungern seinen Bruder da mit noch tiefer mit hinein ziehen. „Wer ist dieser Anführer? Und warum wollten, bzw. haben sie die Organisation verlassen, Uchiha-san?“ „Ich muss vorweg sagen, dass die Akatsuki mir nie das geben konnte, was ich haben wollte. Aber ich wurde, bevor ich der Akatsuki beitrat, herein gelegt und um das zu beschützen was mir wichtig war, musste ihr Angebot, mich ihnen anzuschließen, annehmen. Im Laufe der Jahre habe ich zum Schutz dessen, was mir wichtig war soweit von mir gestoßen damit er nicht mehr mit mir in Verbindung gebracht werden konnte. Ja, ich habe ihn sogar verletzt, sehr verletzt sogar, damit er mir nicht zu nahe kommt.“ Itachi machte eine kurze Pause und versuchte die aufkommenden Erinnerungen zu verdrängen. Dann sprach er weiter. Nebenbei bemerkte er, dass sie ihn alle gespannt ansahen. Und in ihrem Blick lag keine Verachtung, sondern nur Erwartung. „Vor kurzem allerdings wurde dann das, was ich so sehr zu schützen versuchte, zur Zielscheibe der Organisation. Von da an wusste ich, dass ich mich entscheiden müsste. Zwischen einer machthungrigen und grausamen Organisation, welche zum Scheitern verdammt ist und dem Einzigen was mir je wichtig war.“ Der Uchiha machte wieder eine Pause um seine Worte wirken zu lassen. Die Anwesenden, außer Naruto, fragten sich, was für den Schwarzhaarigen so wichtig sein könnte. Kakashi sah sich allerdings in einer seiner Vermutung bestätigt. Er hatte damals schon gewusst, dass Sasuke für Itachi wichtig war, noch bevor er das Dorf verließ. Aber er hatte es immer gut versteckt. Warum ahnte der Silberhaarige natürlich nicht. Nur, dass es für Aussehen stehende so aussah als ob Itachi für seinen Bruder nichts übrig hätte. Nicht das dieser eben erwähnt hätte, dass das wichtigste für ihn sein Bruder sei, aber Kakashi würde sich schwer wundern, wenn dem nicht so wäre. „Zu dem Anführer ist einiges zu sagen“, fuhr Itachi fort, „zum Beispiel, dass er lieber andere kämpfen lässt, als sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Er hat ein herausragendes Wissen an Giften und Medizinischen Kenntnissen, ist unscheinbar und scheint auf den ersten nicht einmal zum Ninja geeignet, denn er spielt stets den naiven und hilfsbereiten Menschen, aber in Wirklichkeit ist er sogar grausamer und hinterhältiger als Orochimaru.“ Nach dieser Aussage hörte man lautes Keuchen. Wieder ein Feind, den es zu besiegen galt und man bei weitem nicht wusste wie? „Nein, er hatte keine Schlachtpläne und bei weitem kein Interesse an Konoha oder an irgendeinem anderen Land“, beantwortete Itachi unausgesprochne Frage. „Sein Ziel liegt wo ganz anders.“ Während dieser Aussage ballte Itachi seine hand zur Faust und seine Fingernägel gruben sich so tief ins Fleisch bis seine Hände anfingen zu bluten. In seinem Gesicht war deutlich der Hass auf diese Person zu erkennen. Jiraiya beachtete diese Gefühlsregung erstmal nicht, aber er machte sich im Geiste eine Notiz dazu. Stattdessen meinte er: „Ich habe zwar schon einiges über die Akatsuki herausgefunden, aber über diesen Anführer schweigt sich jeder aus. Nicht einmal seinen Namen kennt man. Wer ist er? Und was ist denn nun sein Ziel?“ „Sein Ziel?“ Bei dieser Frage lachte Itachi ironisch auf. „Was er ist?“ „Ja. Was ist daran so lustig?“ „Gar nichts. Dieser Mann ist höchst grasig gefährlich, aber er steht in keinem Missing Buch, da er als tot gilt. Er stammt ursprünglich aus Konoha. Als Anführer der Akatsuki hat er sich jetzt wohl mit Orochimaru verbündet und sein Ziel geht aus seiner Vorliebe hervor. Seine Vorliebe ist es und seine einzige Art um zu überleben ist es . . . Blut zu trinken.“ Itachi schüttelte sich bei dem Gedanken. Die Erwachsenden schien langsam eine Vorstellung zu bekommen, wer dieser Anführer war. Aber wie konnte es sein. Alle Ninjas die damals bei diesem Vorfall dabei waren, waren doch … oder doch nicht? Tsunade schluckte und sprach dann das aus, was sie befürchtete und vergaß dabei sogar die höfliche Anrede. „Itachi? Ist dieser Mann, der für den ich ihn halte? “ Den anderen ging es ähnlich. Zumindest Tsunade, Shizune und Jiraiya schienen zu wissen um wen es sich handelte. Aber gefiel ihnen es ganz und gar nicht. Diese Art von Mensch und Lehre galt aus ausgerottet. ‚Blut trinken’ Es gab nur eine Art, die das tat und selbst Ninjas fürchteten sie. Aber das schlimme war, dass sie ursprünglich einst Menschen waren. Normale Menschen: Ninja, Frauen, Fürsten, Kinder, eben aus jeder Schicht. Warum die älteren Ninja sie fürchten war, weil es einst einen Unfall geben hatte, der drei ganze Dörfer niedermetzelte. Einst hatten ein paar Forscher Experimente mit Menschen gemacht um stärker zu werden. Dabei war ein Virus in Versuchsobjekte eingepflanzt worden, welche alle Überlebensfunktionen ausschaltete, aber das Objekt trotzdem weiterlebte. Nur musste es Blut trinken. Je mehr sie tranken und je besser und ausgefallener das Blut war, desto stärker wurden sie. Die Forscher wollten die Kraft, dieser neu entwickelten Menschen testen, aber sie wurden getötet. Sie hatten nicht den Blutdurst mit einberechnet, der aus den neuen Lebensgewohnheiten folgte. Brutal und grausam wurden die Opfer behandelt und bevor man starb erlitt man unvorstellbaren Schmerz. Schließlich schlossen sich verschiedene Ninjadörfer zusammen um diesen Mördern ein Ende zu setzten, welche jetzt schon drei Dörfer vernichtet hatten. Nach einem langen und harten Kampf gewannen, die Ninja endlich, aber nicht ohne große Verluste. Um die grausamen Taten zu vergessen, wurden ihre Leichen verbrannt und ihre Asche in alle Winde gestreut. Auch verlor man nie wieder ein Wort darüber. Voller Angst nahm Tsunade das Wort wieder an sich: „Ist ...ist er wirklich?“ „Ja, Hokage-sama. Akira Uchiha, Anführer der Organisation Akatsuki, ist ein Vampir.“ Kapitel 12: Kein Vertrauen -------------------------- Itachi überdachte seine Aussage noch einmal. Er war mit der Definition nicht zufrieden. Ein ‚Vampir’ war Akira nämlich nicht. Jedenfalls kein richtiger. „Ich sollte wohl sagen. Ein ‚so genannter’ Vampir.“, sprach er und erntete dafür ein paar anwartende Blicke. „Akira ist kein Wesen, wie man es aus Büchern kennt. Er kann ans Tageslicht gehen ohne verbrannt zu werden. Zwar meidet er, wie alle Vampire, dass Tageslicht, aber das tut er nur, weil er nachts seine gesamte Kraft besser entfalten kann. Er sieht aus wie normaler Mensch.“ „Wie ...? Ein normaler Mensch?“, wurde die Frage von Kakashi gestellt. “Ich dachte immer, dass die Ninja damals gegen regelrechte Monster mit Flügeln gekämpft haben. Egal was man hört, eine Version ist grausamer als die andere.“ „Ein Glaube, der sich im einfachen Volk verbreitet hat um den Schrecken und die gewaltige Kraft überhaupt ansatzweise bestimmen zu können. Ich selber weiß nicht, ob es spezielle Schwachpunkte bei Vampiren gibt, aber Tatsache ist, dass sie genau wie jeder andere Chakra brachen um zu überleben, sie wie jeder andere geboren werden müssen und vor allem, dass sie nicht unsterblich sind.“ „Das ist richtig“, mischte sich nun Jiraiya ein „Ich habe es einmal mit einem dieser Art zu tun bekommen und er war äußerst schwer zu besiegen, aber dennoch nicht unverwundbar oder gar unsterblich. Getötet wurde er durch ein sehr starkes Gift, dass sein Körper gelähmt hatte und ich ihm so den Kopf abschneiden konnte.“ „Auch altern sie. Zwar nicht so wie wir, aber immerhin tun sie es. Im Allgemeinen können Vampire doppelt so alt wie Menschen werden. Und wer hofft einen Vampir mit Hilfe einer Knoblauchzolle besiegen zu können, der sollte lieber nach Hause zurückkehren und Selbstmord begehen. Das hätte den gleichen Effekt.“ „Was für Fähigkeiten haben diese Vampire eigentlich?“, fragte nun Naruto, dem diese Kreaturen völlig unbekannt waren. Mit Dämonen kannte er sich aus, aber mit Fledermäusen? Bereitwillig beantwortete Itachi die Frage. Er erzählte, dass Vampire in der Tat sich spitze Zähne und Krallen wachsen lassen konnten. Diese seien für das Blut trinken notwendig und außerdem gute Waffen im Kampf. Gegen viele Gifte waren sie immun, aber Tödliche griffen sie trotzdem an. Im Allgemeinen schienen Vampire sich trotzdem nicht von Ninjas zu unterscheiden. Zumindest von den Körper und von den Fähigkeiten her. Auch ihre Wahrnehmung war besser als beim normalen Menschen, aber nicht mehr als bei einem Ninja. Worin sich Vampire und Ninja aber vollkommen unterschieden, so berichtete Itachi, sei die Persönlichkeit. Man vermutete, dass die Gene, also der einst eingepflanzte Virus, dafür Sorge trug, dass der Bluthunger geweckt wurde. Und was dass entscheidende war, das Blut musste frisch sein. Frisch aus den Adern gepumpt, mit den Zähnen, das Opfer musste sterben. Ansonsten ließ sich der Blutdurst nicht befriedigen. „Wie ist es dazu gekommen?“, wurde Itachi nun gefragt. Anscheinend, so meinte der Nuke-nin, der inzwischen einige unangenehme Fragen erwartete, die sich auf die Herkunft des Wissen über Vampire bezogen; ist es so, dass damals einige Vampire überlebt haben. Natürlich wussten sie, dass sie sich in den nächsten Jahrzehnten nicht blicken lassen durften, bis Gras über die Sache gewachsen war und sie selber in Vergessenheit geraten worden waren. Aber da sie um den Fortbestand ihrer Art fürchteten, rotteten sie sich zusammen, zogen weit weg und gründeten einen Clan. Scheinbar war auch der Virus vererbbar. Doch niemand kannte die Folgen oder die Unterschiede der neuen erschaffnen und der alten ursprünglichen Vampire. „Bis zum heutigen Tag hat sich der einst unnatürliche Virus in ein Bluterbe entwickelt. Er ist auf jedes ungeborene Baby übertragbar. Trifft ein anders Bluterbe darauf, entscheidet der Zufall welches sich durchsetzt. Wie sonst immer auch.“ „Das heißt, wenn die Vampire inzwischen sich zu Menschen mit einem besonderen Bluterbe entwickelt haben, dann“, meinte Tsunade, “ sind sie an jetzt ein vollständiges Mitglied der Ninjawelt und sobald sie als eigenständiger Clan mit Bluterbe verzeichnet sind . . .“ Sie beendete den Satz nicht, aber es wusste sowieso jeder, was die Hokage sagen wollte. Es war geschriebenes und handfestes Gesetz, dass, sobald eine Kunst, eine Folge oder eine Gabe innerhalb der Familie sich zum Bluterbe entwickelte und daraus ein eigenständiger Clan entstand, jener Clan nicht mehr ohne Grund vernichtet werden durfte. Vampire zu jagen, weil man diese als Existenz gefährdend ansah, war eine Sache, einen Clan vernichten, weil man die Art des Bluterbes nicht mochte, eine andere. „Verdammt.“, flüsterte Jiraiya vor sich hin. Anscheinend sahen alle Raum Vampire nur als Monster, dachte sich Itachi. Er war damit nicht zufrieden, denn es waren weiß Gott nicht alle Vampire so wie Akira. Das wusste er wohl am besten. „Ich muss allerdings hinzufügen, dass nicht alle Vampire so sind wie der Anführer der Akatsuki“, schaltete sich Itachi wieder ein. „Ich selber habe ein paar Exemplare kennen gelernt und es ist so, dass Leute wie Akira, auch von ihnen gejagt werden, da sie den Fortbestand der Art gefährden.“ Ungläubig sahen alle Itachi an und bis auf Naruto verstand keiner was er ihnen damit sagen wollte. Den Grund kennend, aber nicht gewillt seine eigne Meinung und Aussage zu erläutern, schwieg Itachi auf die folgenden Fragen. Auch Naruto wollte sich nicht einschalten. Der Uzumaki wusste was der Uchiha damit sagen wollte. Nur weil ein Wesen kein Mensch war, möglicherweise zu manchen Dingen eine andere Einstellung als jene hatten, heiß das nicht, dass sie kein Recht darauf besaßen, zu leben. Wie zum Beispiel auch die Dämonen. Seiner Meinung nach verdiente jedes fühlende Lebewesen zumindest eine Chance sich anzupassen, zu verändern oder was auch immer. Manche brauchten auch zwei Anläufe bis sie es packten, aber solange sie es bereuten oder einen triftigen Grund dafür gehabt hatten, was sie getan hatten, war es egal. Der letzte Teil seines Gedankengangs hatte Itachi gegolten. Auch er sollte seine Chance erhalten seinen Namen wieder herzustellen. „Da wäre noch eine Frage, die ich hätte“, meinte Kakashi zu Itachi. „Habe ich richtig gehört als du sagst, dass Akira, der Anführer der Akatsuki, ein UCHIHA ist?“ Erst einmal antwortete Itachi nicht auf die Frage. Er starrte einfach nur ins Nichts. „Ja.“, knurrte er nach einer ganzen Weile. „Aber er ist kein richtiger Uchiha. Bei ihm sind die Sharingan nie erwacht. Deswegen wurde er niedermacht und aus dem Clan ausgestoßen. Man hat geglaubt er sei tot. Ein männlicher Uchiha, der keine Sharingan besitzt und dennoch als Ninja arbeitet, er wäre eine Schande für den Clan gewesen, wenn das ans Licht gekommen wäre. Er wollte sich dafür rächen, dass sie seinen Wert nicht anerkannten. Als ich ihn das nächste Mal wieder sah, waren seine Vampirkräfte schon erwacht und er hatte sich der Akatsuki angeschlossen. So weit ich weiß, hatte er vor den Clan zu töten. Mit seinen Vampirkräften.“ Wieder machte der Uchiha eine Pause und nach einer Weile schlich sich ein fieses Grinsen aus dem Gesicht und unwillkürlich erschauderten alle, soweit sie ihn sehen konnten. „Aber ich bin ihm zuvorgekommen“ Zufriedenheit breitete sich in ihm aus als er daran dachte. Das war ein schwerer Schlag damals für seinen Verwandten gewesen. Sehr schwer. Es hatte diesem nämlich gezeigt, dass er Itachi unterschätzt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Akira geglaubt, Itachi wäre sein Werkzeug. Seine Marionette. Zu dumm, dass er das nicht war. Natürlich war er jetzt das Ziel seines Cousins, da er ihn um seine Rache gebracht hatte, und sie beide wussten das. Seit Jahren beobachten sie den anderen, warteten auf einen Fehler, den man ausnutzten konnte. Im Moment hatte Itachi die Oberhand. Seit dem Zeitpunkt an dem er die Akatsuki verließ. Aber es würde nicht mehr lange dauern bis Akira zum Gegenschlag ausholen würde. Und dieser würde heftig sein. Tsunade holte ihn schließlich wieder aus seinen Gedanken. „Sie hatten erwähnt, dass sie im Kampf gegen Akira Uchiha verletzt wurden. Warum? Ist er stärker als sie?“ Eine berechtigte Frage, wie Itachi fand. Aber wie sollte er antworten, wenn er die Antwort selbst nicht so genau kannte. Waren sie gleichstark? Nein. Es gab deutliche Unterschiede zwischen ihnen. War er stärker als Akira? Ja, zum Teil schon. Würde er Akira in einem Kampf besiegen können? Aus dem ersten Impuls heraus würde er trotzdem ‚Nein’ sagen. Akira hatte in dem Umgang mit Vampirkräften und Dunklen Jutsus die besseren Veranlagungen. Für einen Vollblutvampir war es doch schließlich wesentlich einfacher damit zu kämpfen als für ihn. Nachts bezweifelte Itachi, das er den anderen Uchiha so einfach besiegen könnte ohne schwer verletzt und vollkommen erschöpft davon zu kommen. Tagsüber musste sich dieser auf seine Ninjakünste verlassen und dann war er ihm deutlich überlegen. Also war es schwer zu sagen. Außerdem hatten sie noch nie auf Leben und Tod miteinander gekämpft. Halt doch. Im Todeswald. Aber da waren sie von den herannahenden Anbus unterbrochen worden. Was sollte er jetzt der Hokage antworten, die natürlich sein Zögern bemerkte. „Ich denke, es ist von der Tageszeit abhängig. Tagsüber bin ich ihm weit überlegen. In der Nacht würde ich sagen, dass er die Oberhand hat, aber ich bin mir sicher, wenn es darauf ankommt, dass ich ihn dann in jedem Falle besiegen kann“, antwortete er schließlich. Und das war sogar wahr. Schließlich hatte er einen Grund zu Leben. Sasuke. Egal wie schlecht die Lage aussehen würde. Für Sasuke würde er dreimal gegen Akira antreten. »Das klang aber nicht sehr entschlossen«, waren Tsunades Gedanken. „So...“, meinte sie dann doch und sah den Uchiha durchdringend an. Plötzlich hatte dieser ein flaues Gefühl im Magen. Jetzt würde irgendetwas kommen was ihm nicht behagte. Ganz und gar nicht. Er sollt Recht behalten. „Als Letztes würde ich dann noch gerne wissen, wo sie sich aufgehalten haben, Uchiha-san.“ Scheiße er hatte es doch geahnt. „Wir haben, als wir die Spuren im Todeswald entdeckten, alles und jeden genausten kontrolliert. Doch sie waren trotzdem nicht zu finden. Wie haben sie es angestellt, dass weder Orochimaru noch die Akatsuki noch irgendein andere Ninjamacht sie nicht einmal mehr gesehen hat?“ Was sollte er jetzt antworten? Auf Grund des Gastrechtes war er gezwungen ehrlich zu sein. Vielleicht konnte er ja eine nette Formulierung finden bei der die Wahrheit sagte, aber seinen kleinen Bruder nicht verriet? Denn das durfte er nicht. Aber wäre es vielleicht von Vorteil, wenn diese kleine Gruppe von Leuten wusste, dass er und Sasuke sich nicht mehr umbringen würden, wenn sie sich begegneten? Halt! Wer sagte denn, dass die Hokage wissen wollte, bei wem er Unterschlupf gefunden hatte. Sie jedenfalls nicht. Tsunade ging laut ihrer Fragestellung davon aus, dass er irgendeine megageheime Jutsu angewendet hatte. Natürlich kannte er Künste von den Normalsterbliche nur Träumen konnten. Die Panikattacke, die er eben gehabt hatte klang ab. Ein kurzer Blick in die Runde sagte itachi, dass niemand etwas davon mitbekommen hatte. Ein Glück. Wäre ja noch schöner wenn jemand bemerken würde, dass er sich seltsam benahm und schon auf Grund einer harmlosen Frage die Kontrolle verlor. Kontrolle verlieren. Das war sowieso etwas, dass er hasste. Es gab kaum etwas Schlimmeres für ihn. „Ich hätte gern eine Antwort auf meine Frage.“ Ups. Offensichtlich war er abgedriftet und die ehrwürdige Hokage warten lassen, dachte sich leicht sarkastisch. „Ich habe eine alte Uchihatechnik benutzt um den Wachen zu entkommen. Dann habe ich mich mittels einer Illusion irgendwo versteckt.“ Gut gelogen. Die alte Jutsu hatte er eigentlich nur verwendet um Sasuke zu beobachten, aber das mussten die ja nicht wissen. Nur hoffentlich hielt Naruto seinen Mund. Dieser war ja der einzige der wusste, wo genau er sich versteckt hatte. Am liebsten hätte er dem Fuchsjungen jetzt einen warnenden Blick zu beworfen, aber er hatte zumal keine Augen im Hinterkopf. Hieß er Hyuuga? „Hmm. Gut, gut“, machte Tsunade. Sie sah, dass der Nuke-nin ihr nicht seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmete. War es ihm zu langweilig? War das eine Finte um sie in Sicherheit zu wiegen. Mal ehrlich. Sie an seiner stelle hätte nicht so lässig auf dem Stuhl gehockt wie jetzt Itachi. Es war wohl besser wenn sie das Gespräch bald beendete. „Itachi Uchiha“, sprach sie ihn an, „ich werde ihnen jetzt eine Wohnung zuteilen die sie nicht verlassen werden bis wir eine Entscheidung getroffen haben.“ Na ja. Damit hatte er gerechnet. Warum auch hätte er sofort eine Antwort auf seine Anliegen erhalten sollen? Jedenfalls eine Tendierung wäre nicht schlecht gewesen. Dann könnte er schon mal voraus planen und im Falle eines Falles sich einen Fluchtplan zu Recht legen. Denn in Sasukes Wohnung konnte er jetzt wohl nicht mehr. Schade aber auch. Er würde den Geruch seines Bruders vermissen. „Ist gut“, erwiderte der Nuke-nin der Hokage. „ich fände es allerdings nicht sehr freundlich, wenn sie diese Behausung als Gefängnis für mich benutzen, sollten sie nicht mit mir kooperieren wollen.“ Ein kalter und durchdringender Blick traf die Anwesenden. „Ich möchte auch nicht in eine Wohnung, die mir zugeteilt wird, denn in jener würden sich mindestens vier geheime Zugänge befinden, um mich womöglich im Schlaf zu überrumpeln.“ Itachi war zwar geneigt mit Konoha zu kooperieren, aber vertrauen tat er dem ganzen Haufen ihr deswegen noch lange nicht. Vertrauen? Bei dem Stichwort viel Itachi ein, dass er niemandem, nicht einmal wohl Sasuke, 100 % vertraute. Dazu war er nicht fähig. Ein Itachi Uchiha konnte einfach nicht vertrauen. Das war eine Begebenheit die technisch nicht möglich war. Das wäre so, als wenn tagsüber keine Sonne scheint, die Existenz von Wolken ließ er jetzt mal außer Acht. Doch wieder zurück zur Wohnung. Ihm war etwas sehr geniales eingefallen. „Ich möchte mir die Wohnung selbst aussuchen. Keine Sorge, sie können gerne ein zwei Leute aus diesem Raum auswählen, die mich solange überwachen, aber ich bestehe darauf in die Wohnung meines kleinen Bruders ziehen zu dürfen.“ Erschrockne Gesichter. Oder besser: ungläubig. Sicher, so eine Nachricht war nicht einfach zu verdauen. Aber er gab ihnen ja Zeit zum nachdenken. Es sollte im Nachhinein nicht heißen, dass er Konoha eine Falle stellen wollte. Auch konnte er bereits vorhersehen, wer die Personen sein würden, die bei ihm leben sollten. Einmal Kakashi, weil dieser ein Sharingan hatte und somit mögliche Illusionskünste durchschauen konnte. Mit wem er außerdem noch rechnete war Naruto. Dass der kleine Fuchs sich da einklinken würde war zu 200 % sicher. Innerlich zuckte er mit der Schulter. Kakashi konnte er bis zu einem gewissen Grad täuschen. Dieser wusste, dass er nichts auf überdrehte Gefühle hielt. Naruto dagegen konnte ihn gast lesen wie ein offenes Buch. So kam es ihm zumindest manchmal vor. Und das behagte ihm nicht. Nein, ganz und gar nicht. Er hasste es sich so offen geben zu müssen. Solange niemand seine innersten Gefühle kannte, war er zufrieden. Aber dass...? Naruto würde sicher einen auf Seelenklempner machen wollen. Aber würde garantiert nicht darauf eingehen. Itachi wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass der Uzumaki die Gabe besaß, auch Leute zu retten, die nicht gerettet werden wollten. „Sie ... sie ... Sie wollen ... In die Wohn … Wohnung SASUKES?!?!?!?!?!“, stotterte Tsunade. Zu mehr war sie nicht fähig. Das war eine Wendung die sicher keiner erklären konnte. Auch Naruto nicht. Seiner Meinung nach war dieses Vorhaben ein wenig zu riskant. „Ja.“ Nur dieses Wort. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Erklärung, kein Grund. Nur diese Tatsache. Man merkte, dass Itachi Uchiha seinen eignen Wege hatte um sein Ziel zu erreichen. Der Ton sagte klar und deutlich aus, dass der Schwarzhaarige keine Fragen zulassen würde. Genauso wenig wie irgendwelche Widersprechungen. Nach diesem Wort stand Itachi auf und drehte sich zur Tür. Glasklar, wo dieser jetzt hingehen würde und wie erwartet sprangen Kakashi und Naruto auf um dem Uchiha zu folgen. Auf dem Weg ging alles fast seinen normalen Gang. Anscheinend hatte Neji, wie auch immer er das angestellt haben mochte, die Tatsache erreicht, dass die Dorfbewohner Itachi weitestgehend ignorierten. Gut, zumindest die Ninjas, obwohl viele verständlicherweise einige misstrauische und beunruhigte Blicke auf den Nuke-nin warfen. Draußen zog sich Itachi wieder seine Kapuze über den Kopf und tarnte sich zusätzlich mit einer einfachen Illusionskunst um die Zivilisten nicht zu sehr erschrecken. Sie mussten nicht wissen was der Aufruhr beim Hokageturm zu bedeuten hatte. Und egal was nachher am Ende passieren würde. Offiziell war Itachi Uchiha nie bei der Hokage gewesen. Kapitel 13: Neue Wege, die ich wähle ------------------------------------ Dunkle Wolken zogen über den Himmel und das Prasseln des stetigen Regens war zu hören. Die kristallklaren Tropfen liefen an den Fensterscheiben hinab und hinterließen ein seltsames Muster. Immer wieder wurde ein Neues kreiert, wenn ein neuer Tropfen an der Scheibe hinunterlief. Itachi stand hinter der Scheibe im Trocknen und starrte in den Regen. Jener hatte vor einer knappen Stunde eingesetzt und es wollte gar nicht mehr aufhören. Obwohl er und die anderen Beiden sich beeilt hatten, in Sasukes Wohnung zu kommen, so hatten sie es dennoch nicht rechtzeitig geschafft. Die Nässe war durch ihre Kleidung gedrungen, hatte sich voll gezogen und sie waren im Nu vollkommen durchnässt gewesen. Die schwere Kleidung hatte ihnen von ihren Körpern gehangen und ihre Schuhe hatten bei jedem Schritt gequietscht. Ein schreckliches Geräusch. Zum Glück hatte er daran gedacht nicht einfach so in die Wohnung zu spazieren als wären Naruto und Kakashi alte Bekannte, die er zu sich nach Hause einlud. Kakashi hatte mit einem Dietrich die Wohnungstür aufgebrochen und war dann sehr schnell im Bad verschwunden. Gott sei Dank. Das hatte ihm die Gelegenheit geben, die Wohnung so aussehen zu lassen als ob nur Sasuke hier gelebt hätte und nicht gleich zwei Uchiha. Dies war nicht sonderlich schwer, denn er hatte in den letzten Wochen sowieso nur Sasukes Kleidung getragen. Sie hatten fast dieselbe Kleidergröße, zwar war sein Bruder ein Stück kleiner als er, aber da dieser zum Glück T-Shirts trug die ihm eine Nummer zu groß waren, konnte man diesen Punkt getrost übergehen. Glücklicherweise hatte er den Akatsukimantel damals im Todeswald verloren, denn diesen zu verstecken wäre ein klein wenig schwierig gewesen. Wie hätte das denn ausgesehen? Einfach in die nächste Mülltonne schmeißen, funktionierte ja wohl nicht so ganz. Im Hintergrund hörte Itachi das Rauschen des Wassers. Duschte Kakashi etwa immer noch? Kein Wunder, dass er nie pünktlich sein konnte, wenn er sich so ausmehrte. Und die Wasserrechnung! Wie bezahlte der Typ denn das normalerweise? Das Gehalt eines normalen Ninja war nicht gerade das, was man ungestört und sorglos verwenden konnte. Oder war das hier eine Ausnahme, weil er sich zu ertränken versuchte, um nicht mit ihm unter einem Dach leben zu müssen? Könnte ja sein, aber der Uchiha glaubte nicht daran. RAUUUUSCH! Hallo?!? Drehte er denn den Hahn noch weiter auf? Der Silberhaarige konnte sich glücklich schätzen, dass Sasuke soviel Geld hatte. Mehr als er jemals ausgeben könnte, wohlgemerkt. Wenn sein kleiner Bruder wollte, könnte er Konoha problemlos für einige Jahre ernähren. Der Uchiha Clan war reich gewesen, sehr reich sogar, im Gegensatz zu seinen eignen Erwartungen, wie Itachi einst festgestellt hatte. Eher hatte er mit einem Berg Schulden gerechnet. Aber er wollte auch nicht wissen woher das Geld kam, denn 100 % legal war das bestimmt nicht erwirtschaftet worden. Er hatte nie wirklich erfahren, in was genau seine Familie damals verstrickt gewesen war und welche Geschäfte sie trieben, aber das was er wusste, war genug. Und es interessierte ihn auch nicht. Der Clan war mit dem Tod seiner Verwandten untergegangen und es würde auch nie wieder kleine Uchiha Kinder geben, die das Erbe der Sharingan weitergeben konnten. Kinder. Ein eignes Kind. Itachi wurde plötzlich seltsam zu Mute als er diese Möglichkeit überdachte. Ihm wurde sogar übel davon. Nein, er würde nie ein eignes Kind wollen. Er wollte diese Verantwortung nicht tragen. Er konnte sie nicht tragen, soviel stand für ihn fest. Wie sollte er auf jemanden anderes aufpassen für den er verantwortlich war, wenn er es meist nur gerade mal so schaffte auf sich selbst aufzupassen und sein Leben zu meistern. Nein, berichtigte er sich selbst im Stillen. Es gelang ihm nie. Er hatte es noch nie fertig gebracht sein Leben zu meistern. Es war ihm noch nie gelungen. Überraschenderweise stimmte ihn das das erste Mal traurig. Früher hätte er diese Schwäche nie zugelassen. Nicht einmal vor sich selbst. Für andere mochte es vielleicht so aussehen als ob er alles und jeden unter Kontrolle hätte und das alles so verlief wie er es sich wünschte, aber er hatte noch nie das erlangt was er wirklich wollte. Nein, auch falsch. Er erlangte es schon. Doch auf eine Weise, die ihn nicht zufrieden stellte. Das BESTE Beispiel war ja wohl Sasuke. Er hatte sich einst geschworen für immer bei seinem Bruder zu bleiben. Und was war passiert? Er hatte es geschafft, doch nicht auf zufrieden stellende Weise. In jener Nacht hatte er den Anblick seiner dunkelsten Seite in Sasuke hinein gebrannt und auf grausame Weise dafür gesorgt, dass Sasuke es auch niemals vergessen würde. Manchmal sagte er zu sich selbst, dass ihm irgendetwas fehlte. Etwas, dass ihn zu einem normalen Menschen machte. Und ganz besonders stark wurde das Gefühl, wenn er Naruto sah. Dieser hatte ihm vorhin einen aufrechten Daumen gezeigt und gemeint, dass wir das schon irgendwie hinkriegen würden. Voller Optimismus hatte er das gesagt. Nicht, dass er diesen Optimismus anzweifelte. Ganz im Gegenteil, es war bewiesen, dass Dinge, die man mit Zuversicht anging, besser liefen, als die man von vorneherein das Todesurteil gab. Nein, das war es nicht, was Itachi Naruto so hoch anschrieb. Es war vermutlich die Gabe, für etwas zu kämpfen. Sein Leben bedingungslos irgendetwas unterzuordnen. Für seine Meinung einzutreten und seinen eignen Weg zu gehen. War es das? Ja, vielleicht. Wenn er sich nur als Person sah und vergaß, dass seine Erziehung dabei eine große Rolle gespielt hatte, würde er dem zustimmen. Bei dem roten Mond der Akatsuki, hatte er einen Minderwertigkeitskomplex? Belustig überdachte Itachi noch einmal diesen Gedanken. Selbst wenn es war. Allein der Gedanke, dass er soweit mit den Hyuuga verwandt war, sodass er schon deren drittgrößtes Merkmal übernahm, vertrieb seine größten Zweifel. Was ihn zusätzlich bei dem Gedanken erheiterte, waren die Gesichter derjenigen, die davon erfuhren. Mal abgesehen davon, dass es sowieso niemand erfahren würde, denn er würde nie jemanden finden, der ihm dabei helfen könnte. Folglich musste er auch nichts erzählen. Und was sein Problem und die Gesichter anging. Nun, die Gerüchte um ihn waren schon fantastisch genug. Wie würden diese aussehen, wenn im Volksmund bekannt würde, dass er einen Minderwertigkeitskomplex hatte? Ein leises Lachen tönte durch den Raum als Itachi sich die Karikatur einer Zeitung vorstellte: Er auf dem Sofa eines Psychiaters, vollkommen aufgelöst und sich die Seele aus dem Leib redend während ein alter Mann fleißig Notizen machte und ihm Beruhigungsmittel verschrieb. Diese Vorstellung war schon verrückt. Während seiner Überlegungen hatte sich Itachi inzwischen umgezogen. Er trug jetzt eine dunkle und bequeme Hose, sowie einen Pullover. Mit einem Handgriff schnappte er sich nun, die Haarbürste, die auf dem Nachtschrank lag und begann seine Haare zu kämmen. Mitten drin hielt er plötzlich inne. Er hielt sich die Bürste vor das Gesicht und betrachtete sie intensiv. Es war nicht seine. Diese Bürste gehörte Sasuke. Er hatte sie wie selbstverständlich benutzt. Auch die Kleidung. Wäre er auf Tsunades Forderung eingegangen, so hätte er längst nach Kleidung fragen müssen. Denn schließlich, ... woher sollte er bitteschön Sasukes aktuelle Kleidergröße kennen? Offiziell hatte Itachi ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Er war dumm. Es war ein Fehler gewesen herzukommen. »Es ist falsch. Ich sollte nicht hier sein. « Nein, dass sollte er wirklich nicht. Sasuke war nicht hier. Warum dann er? Sein kleiner Bruder war sein Lebenssinn. Sein Grund zu atmen. Sasuke war seine Existenz. Doch diese war nicht hier. Wie lange würde er ohne ihn leben können? Wie lange ... ohne dabei einzugehen wie eine Pflanze, sie nicht genügend Wasser bekam? Itachi bürstete sich nun weiter die Haare, ohne aber von seinen Gedanken abzuschweifen. Wozu gab er sich überhaupt diese Mühe? Er konnte doch ganz einfach zu Sasuke gehen. Langsam ging er zum Fenster und legte seine rechte Hand auf die Scheibe. Draußen prasselte es immer noch. »Es wäre einfach zu entkommen. « Ja. Das Fenster zerschlagen, raus in den Regen, eine Illusionskunst, zum Hokagebüro, Sasukes Auftrag raussuchen und dann hinterher. Es wäre eine Möglichkeit und genau jetzt wäre der passende Moment dafür. Irgendwo hinter sich, spürte wie sich Narutos Aura nährte. Entweder jetzt oder nie. Aber warum wollte er flüchten? Hatte er Angst? Wenn er mit den Ninja in einem Kampf fertig wurde, warum fürchtete er sich dann davor sie mit Worten zu schlagen? »Weil du Angst hast, dass sie dich so besiegen und etwas über dich herausfinden könnten. Dass du aus Versehen ihnen mit einem falschen Wort oder einer unbedachten Geste etwas über dein Wesen preisgibst«, sagte Itachi zu sich selbst. War das wirklich so? Ja, es war so. Egal was er erlebt hatte. Egal, wie schrecklich es auch gewesen war. Er hatte es immer nur verdrängt, weit von sich fort geschoben bei den Dingen, wo er sich das leisten konnte. Aber niemals konnte er alles vergessen. Das war unmöglich. Auch konnte er es nicht ignorieren. Er war Ninja. Niemals würde ein anderes Dasein für ihn in Frage kommen. Das Kämpfen, die Spannung, das Blut auf den Schlachtfeldern ... das alles brauchte er. Wenn er kämpfte, konnte er seine Konzentration auf das Geschehen richten, musste so nicht nachdenken. Deswegen musste er Ninja bleiben um jedenfalls zeitweise vergessen zu können. Er wusste, dass er nicht soviel nachdenken sollte. Aber er konnte nicht anders. Zwar wurden seine Gedanken immer konfuser, aber egal. Er würde niemals anderes können. Er würde weiterhin nachdenken und immer so weiter machen. Er konnte sich nicht ändern. »Doch. Jeder Mensch kann sich verändern. « »Nein, ich werde immer derselbe sein. « »Das ist dumm. Du KANNST dich verändern, du hast es bereits getan. « »NEIN!« »Doch. Sasuke hat dich verändert, auch wenn du es nicht bemerkt hast« »Ich will mich nicht verändern. Dann kann ich auch niemanden gefährden. « »...« »Na, siehst du. Du gibst mir Recht. « »Nein, dass tue ich nicht, aber glaubst du, dass es besser ist, das Risiko einzugehen, wenn es dir darauf seelisch besser geht? « Auf diese Frage seitens seiner inneren Stimme konnte er nichts erwidern. Wenn jemand eben seine Gedanken gelesen hätte, so hätte man ihn vermutlich für verrückt erklärt, aber oftmals war diese, der einzige Gesprächspartner für ihn gewesen und sie tauchte immer dann auf wenn er sie am wenigsten brauchte. Er stritt sich mit seiner inneren Stimme, wenn es um Dinge ging, an denen er zweifelte oder Entscheidungen die getroffen werden mussten. Und auch wenn es ziemlich oft nervte, wenn sein Unterbewusstsein meinte, er bräuchte einen Gesprächspartner, so war er im Nachhinein entweder erleichtert oder noch verwirrter als zu vor. Wobei in letzter Zeit die zweite Möglichkeit öfter zutraf. Besonders wenn er über seine Gefühle zu Sasuke nachdachte. »Ich bin von meinem Weg abgekommen« Er stand ja immer noch am Fenster. Aber jetzt erschien ihm der Sinn der Flucht gleich null. Wenn er sich ändern wollte, wenn er nicht so sein wollte wie Akira, wenn dem Leben der Akatsuki entkommen wollte, dann war eine Veränderung nötig. Und verändern bedeutete, dass man neue Wege ging. Neue Wege. Diese zwei Wörter hallten in seinem Kopf, aber sie waren nicht negativ. Absolut nicht. Im Gegenteil, Itachi fühlte sich zufrieden, wenn er diese Worte in seinem Geist wiederholte. Auch wenn er nicht wusste warum. Mit einer kurzen Handbewegung öffnete Itachi das Fenster und streckte den Kopf hinaus während er sich mit seinen Armen auf dem Fensterbrett abstützte. Er ließ sich den Regen über das Gesicht waschen und fühlte den Wind, der an seinen Haaren zerrte. Gierig saugte Itachi die frische Luft ein und klärte somit seinen Geist. Er stellte sich fast bildlich vor, wie der Wind seine depressiven Gedanken aus seinem Kopf blies und frische Hoffnung zurückließ. „Ich will neue Wege gehen“, sagte er als Bestätigung zu sich selbst und bemerkte erst einen Augenblick später, dass auch jemand anderes diesen Satz gehört hatte. ** Kakashi rubbelte sich mit einem Handtuch über den Kopf um seine Haare zu trocknen. Bekleidet war er nur mit einer leichten Hose, denn in der Wohnung war es warm. Obwohl dies eigentlich unmöglich war, denn warum sollte Sasuke die Heizung anlassen? Das hatte Kakashi schon beim Betreten der Wohnung gemerkt. Es war noch eine Reihe anderer Dinge die ihm zeigten, dass dieses Haus nicht völlig leer stand, seit Sasuke nicht mehr da war. Der Silberhaarige verstand die Zeichen. Itachi hatte hier gelebt und das wohl schon seit längerer Zeit. Bei seiner Kücheninspektion war ihm aufgefallen, dass mehr als ein Teller benutzt worden war. Auch gab es mehr Töpfe, die abzuwaschen wären als für eine Person nötig gewesen wären. Wobei schon allein die Tatsache, dass es Töpfe gab, jedes Täuschungsmanöver sinnlos werden ließ. Denn Sasuke konnte nicht kochen. Das war ihm mit in die Wiege geben worden. Wie der Anbu wusste, hatte sein ehemaliger Schützling nach dem Tod seiner Eltern es gelernt, die Mirkowelle zu bedienen, Ramen anzufertigen (die ihm aber nicht halb so gut wie Naruto schmeckten) und den Pizzadienst anzurufen. Aber Gerichte selbst an zu fertigen, war etwas was der junge Uchiha nicht konnte. Absolut nicht. Kakashi hatte ihn mal gefragt, warum er es denn nicht mal versuchte und zur Antwort hatte er ein „Ich will mein eignes Leben nicht gefährden“ bekommen. Und der Schwarzhaarige hatte Recht. Entweder flog die halbe Küche schon vorher fast in die Luft oder, wenn es denn ausnahmsweise dazu kam, war das Essen ungenießbar. Aber Nachmittag an dem Sasuke versucht hatte, auf Drängen seiner Freunde, also Naruto, Sakura und er, für sie zu kochen, war katastrophal bis amüsant gewesen. Denn Sasuke mit Kochschürze war schon ein Bild für die Götter. Noch jetzt musste er breit grinsen bei dem Gedanken. Damals hatte er vor Lachen unter dem Tisch gelegen. »Also hat Itachi sich wirklich nach dem Kampf gegen Akira hierher verzogen« So war zumindest seine Vermutung. Er hatte keine Ahnung wann Sasukes älterer Bruder sich eingenistet hatte, aber er war der Einzige der von den beiden Uchiha kochen konnte. Sogar sehr vorzüglich. Aber da Itachi geschildert hatte, dass er den Kampf gegen den Anführer der Akatsuki nicht unverletzt überstanden hatte, ließ ihn vermuten, dass Itachi wohl nach dem Kampf Zuflucht bei Sasuke gesucht hatte. Die einzige Frage, die er noch zu dem Punkt hatte, war: Warum hatte der Uchiha seinen ‚verhassten’ Bruder aufgenommen? Hatake fragte sich inständig, ob Sasuke seinen Bruder noch hassen konnte, wenn der bei ihm wohnte. Darüber zerbrach sich der Silberhaarige mit der Maske sich erstmal den Kopf. Der derzeitige Stand seiner Schlussfolgerungen ließ eigentlich nur folgende These zu: Itachi lebte seit mehreren Wochen bei seinem Bruder, der ihn seit seiner eignen Geburt zuerst geliebt und dann bis auf ’s Blut gehasst hatte. Also musste der jüngere Uchiha einen triftigen Grund haben seinen wohl verletzten Bruder aufzunehmen, wenn dieser plötzlich bei ihm erschien. Entweder Sasuke wollte sich aus dem geschwächten Itachi irgendeinen Vorteil verschaffen um ihn zu besiegen oder er wollte ihn ausspionieren oder er half seinem Bruder, damit dieser dann in seiner Schuld stand. Aber was brachten Sasuke diese aufgezählten Punkte? Damit war er Itachi, als er ihn gerettet und aufgepäppelt hatte, zwar eine Weile lang überlegen, da Itachi seine Ehre sehr wichtig war, aber es passte nicht zu dem 16-jährigen Ninja. Andere mochten dies zwar ohne zu zögern annehmen, aber das waren die Leute, die Sasuke nur als den neuen Erben der Uchiha sahen, der den Clan wieder aufbauen würde. Er, Kakashi Hatake, Meister von dem jungen Uchiha und wohl der Mensch, der den Starrsinn und die Eigensinnigkeit von Sasuke wohl am besten verstand, er war ja durch die Freundschaft zu Itachi damals gut vorbereitet worden und konnte aus persönlicher Einschätzung sagen, dass Sasuke eher aus persönlichen Gefühlen gehandelt hatte. Vielleicht hatte der junge Sharinganträger einfach nur die Wahrheit wissen wollen, was wohl das wahrscheinlichste war, oder Sasuke konnte seinen Bruder einfach nicht mehr hassen. Kakashi wanderte durch die Wohnung ohne allerdings auf seinen Weg zu achten und grübelte über diesen Gedanken nach. Ja, dies war schon eher möglich, dass es so abgelaufen war. Schließlich brauchte es mehr als nur den Mord an Sasukes und Itachis Eltern um die zwei zu trennen. Er ahnte nur, dass Sasuke seinen Bruder nicht wegen dem Massaker grollte. Nein, er selbst war im Nachhinein froh, dass dieser schreckliche Clan endlich tot war, aber er kannte nicht den wahren Grund warum die Uchiha Brüder sich entzweit hatten. Auch wenn es vielleicht verwirrend klang, dass Kakashi den Mord an knapp zweihundert Clanmitgliedern nicht dermaßen verurteilte, aber er wusste, dass die Uchiha mehr eine Mafiaorganisation gewesen waren, als ehrenwerte Ninjas. Er hatte in seiner Jugend die Taten des Clans an Sasuke und Itachi erlebt und gesehen und das mehr als genug. Misshandlung von Kindern, davon einer kaum fünf Jahre alt, war unbegreiflich. Nachdem der Silberhaarige sich genug Gedanken um die Vergangenheit gemacht hatte, kehrte er wieder zu den aktuellen Geschehnissen zurück. Itachi war einfach so bei der Hokage aufgetaucht, um von ihr Unterstützung zu erhalten. Oder war es seine Absicht gewesen, Konoha zu warnen sich ja nicht mit der Akatsuki anzulegen? Genau konnte man es nicht sagen, was für ein Ziel der ältere Uchiha verfolgte. Plötzlich bemerkte Kakashi, dass er vor einer Tür stand, dahinter spürte er Itachi. Komisch, er hatte gar nicht auf den Weg geachtet und die Aura gesucht schon gar nicht. Er war bloß in Gedanken versunken gewesen, die zufälligerweise an den Nuke-nin gerichtet waren. »Wenn ich denn schon einmal hier bin«, dachte sich der Jo-nin und trat durch die Tür. Er wusste auch was er Itachi als erstes Fragen würde. Warum hatte dieser seine kompletten Verhaltensweisen geändert und sich, was seine Verhandlungstaktiken betraf, um fast 180° gedreht? „Ich will neue Wege gehen.“, hörte er Itachi sagen. War das jetzt an ihn gerichtet? Nein, so wie der Schwarzhaarige herumfuhr als hätte er ihn gerade erst eben bemerkt, wohl nicht. Ein tiefes Durchatmen seitens Kakashi. Dieses Gespräch war wichtig. Für sie beide. Itachi und ihn. Die Hokage würde hiervon nichts erfahren. Sie würde fast gar nichts von der Wahrheit erfahren, nicht solange sie selber darauf kam, was Itachi wirklich zu verbergen hatte. Nein, er, Kakashi Hatake, war hier, weil er seinen besten Freund wieder sehen wollte. Er schloss die Tür hinter sich. „Kakashi.“ Kapitel 14: Ein altes Band -------------------------- „Kakashi“ Das Wort hallte in dem Raum wider, weil nichts darauf folgte. Beide Anwesenden schwiegen, man konnte es schon fast als still bezeichnen, aber eben nur fast. Draußen regnete es immer noch und die Tropfen prasselten an das Fenster. Wer genau hinhörte, konnte die Atemzüge wahrnehmen. Keiner von ihnen sprach ein Wort und sie fragten sich insgeheim, ob es nötig war. Itachi ließ seinen Blick ruhig über den anderen Ninja wandern um die Veränderungen, die im Laufe der Jahre gekommen waren zu begutachten. Viel war es nicht, denn ¾ des Gesichts wurde immer noch von Stoff verdeckt. Die lockere Kleidung, die entspannte Haltung, alles genau wie früher. Die Maske, die der Weißhaarige stets trug, war immer noch dort, wo sie schon fast das ganze Leben lag saß. Itachi runzelte leicht die Stirn und verlor sich etwas in seinen Erinnerungen. Er kannte ja den Grund, weswegen Kakashi, den Stofffetzen trug und er akzeptierte ihn. Es ging ihn nichts an und es interessierte ihn nicht. Genauso wenig wie es Kakashi interessierte, was er bei der Akatsuki getan hatte, dessen war er sich sicher. Es war ein Versprechen was sie sich gegeben hatten, lange bevor das Schicksal sie entzweite. Oder hatten sie sich das Versprechen geben gerade ALS das Schicksal sie entzweite? Er wusste es nicht. Aber er wusste, dass etwas allgegenwärtiges existierte. Und Itachi war froh darüber. Kakashi würde ihn nie anders behandeln, als er nicht schon früher getan hatte. Er würde nicht mit Fragen nach dem Wieso oder dem Warum bedrängen. Er würde auch nicht erwarten von Itachi seine Zukunftspläne vorgelegt zu bekommen. Ihr Versprechen, dass sie einst untereinander ausgetauscht hatten, würde verhindern, dass sie jemals etwas anderes sein würden, als eine Präsenz für den anderen. Egal wo sie waren, egal was sie taten und egal ob sie im Kampf gegeneinander überstanden. Sie beide waren sich der Präsenz des Anderen bewusst. Aber es hatte nie wirklich Worte existiert. Kein Satz konnte das ausdrücken, was sie in ihren Herzen beherbergten. Es war mehr oder weniger ein lautloses Versprechen, dass sich nie etwas ändern würde. Nie würden sie ihre gemeinsame Vergangenheit verleugnen. Sie waren Freunde. Sie waren wahre Freunde. Jeder vertraute dem anderen soweit, dass niemals eine seiner Entscheidungen in Frage stellen würde, auch wenn er sie möglicherweise nicht verstand. Das war in ihrer Vergangenheit oft passiert, dass sie sich blind dem anderen anvertrauen konnten ohne befürchten zu müssen, von ihm abhängig zu sein. Sie brauchten einander nicht so wie Menschen normalerweise einander brauchten. Schon damals als Itachi das Dorf verlassen hatte, wusste Kakashi, dass er die Entscheidung seines Freundes akzeptieren musste. Nach dem Massaker waren viele Stimmen laut geworden. Wut, Empörung, Hass. Alles auf Itachi, doch Kakashi blieb stumm. Nie hatte er sich dazu geäußert und vermutlich würde er es auch nie tun. Auch würde er nie Fragen stellen. Es gab Fakten, die sollte er einfach nicht wissen. Vermutlich war das auch besser so. Was gab es eigentlich zwischen ihnen? Eine Konstante. Eine Konstante, ein Band, ein Versprechen, dass sich niemals ändern würde. Ein Band, das immer das gleiche bleiben würde. Sie brauchten keine Worte um sich über ihre Gefühle füreinander klar zu werden. Aber es gab nun mal Dinge, die ausgesprochen werden mussten. Menschen veränderten sich und Kakashi würde nicht mehr exakt derselbe sein wie vor ein paar Jahren als sie noch Freunde gewesen waren. Ja, gewesen waren. So sah Itachi das. Auch wenn er Kakashi vertraute, so waren sie keine Freunde mehr. Es waren zu viele Dinge in seiner Vergangenheit passiert als das man noch davon ausgehen könnte. Plötzlich merkte er den Widerspruch in seinen Gedanken. Hatte er eben nicht sich und Kakashi als wahre Freunde bezeichnet? Verdammt. Gefühle erschwerten Konversationen wie diese erheblich. Gefühle der Vergangenheit durften die Entscheidungen der Gegenwart nicht beeinflussen. Eine Regel, die man als Mitglied der Akatsuki beherrschen musste und welche er zu 200 % verinnerlicht hatte. Kakashi sah Itachi an, dass er zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart Halt suchte. Er konnte sich gut vorstellen was in dessen Kopf vorging. Wahrscheinlich waren dem Gefühlseisklotz, der normalerweise ja auch war, ein paar Empfindungen zuviel über die Seele gerollt. Also sollte er wohl in einer Sprache reden, die der Uchiha auch verstand. Apropos Gefühlseisklotz: Nach außen hin und in seinen Entscheidungen ließ der Uchiha wie selbstverständlich keine Gefühle zu und war meist auch nur auf seinen eignen Vorteil bedacht, aber wer ihn lang genug studiert hatte, und zu diesen Leuten zählte sich der Weißhaarige, erkannte, dass Itachi viel emotionaler war, als viele andere Leute. Nur war er gut darin dies zu verstecken. Aber das schwerste und dümmste an diesem Verstecken war, dass man nicht zu diesen Gefühlen vordringen konnte. Auch wenn man sah, dass sich in dem verschlossnen Herzen etwas abspielte, so reagierte dieses Herz nur schwer auf äußere Einflüsse. Wie bei einem See dessen Zufluss man gesperrt hatte um das Vorhandene zu schützen. So blieb alles Schlechte, dass von unbekannten Quellen, also in Itachis Fall unbekannten Gefühlen, außen vor. Logische Folgerung war allerdings, dass auch alle neuen guten Sachen dem erkalteten Herz verschlossen blieben. Unmerklich grinste Kakashi. Er gehörte noch zu den Leuten, die ‚in’ dem See waren und so konnte er vielleicht die neuen Gefühle, die er Itachi entgegenbrachte, mit den alten verbinden und so einen Durchgang schaffen. „Schön dich wieder zu sehen, Itachi“, sprach er und trat mit einem seltsamen Gesichtsausdruck auf ihn zu. Itachi zog misstrauisch eine Augenbraue nach oben. Er wusste allein vom Tonfall her, dass Kakashi etwas vorhatte. Und wollte eigentlich einen Schritt zurück treten, aber hinter ihm war die Wand. Links neben ihm das Fenster gegen das noch immer der Regen prasselte. „Hör mir mal gut zu, Itachi“, fing Kakashi an. „Ich weiß, dass du nicht gerne redest, aber ich werde Tsunade-sama einen Bericht abliefern müssen und wenn da nicht die gewünschten Informationen enthalten sind, bist du schneller wieder vogelfrei, beziehungsweise tot, als du denken kannst. Es ist wichtig, dass ich Tsunade zumindest angehend berichten kann, was du bei der Akatsuki gemacht hast und was deine Ziele sind.“ Das brachte den Schwarzhaarigen dazu zu schlucken. Er hatte es natürlich geahnt, dass Kakashi damit kommen würde, aber er würde nicht reden. „Das geht euch gar nichts an.“, fauchte er stattdessen. Resigniert fuhr der Hatake sich mit der Hand über das Gesicht. Das würde ja was werden. Jetzt hieß es die Karten sorgfältig ausspielen und die Oberhand behalten. „Das denke ich schon.“, erwiderte Kakashi im gleichen Tonfall wie Itachi es zuvor ebenfalls getan hatte. „Die Akatsuki geht uns alle etwas an und ich persönlich bin an deiner Vergangenheit nur soweit interessiert, wie es mich als dein Freund interessieren muss. Ich will gar nicht wissen, was alles passiert ist, wenn du es mir aus eignen Beweggründen erzählen willst, dann ist das deine Sache, aber es ist nun mal so, dass ich bestimmte Dinge wissen muss, kapiert?“ Itachi ging in Abwehrhaltung. „Nein. Ich werde nichts erzählen. Gar nichts. Und falls du fragst: Es geht mir nicht darum, dass es jemand erfährt. Nein, meinetwegen könnt ihr soviel wissen wie ihr wollt, es macht mir nichts aus. Ich bringe es nicht fertig die Taten der Akatsuki oder meine Ziele in Worte zu fassen. Ich habe mir einst geschworen, als sie mich bei der Akatsuki aufnahmen, dass ich niemanden je etwas darüber erzählen werde, was dort mit mir geschehen ist. Und dabei bleibe ich. Punkt!“ Das war wahrlich ein Problem. Kakashi vermutete, dass der Nuke-nin sogar recht damit hatte, wenn er sagte, dass er nichts erzählen konnte. Es war anzunehmen, dass die Gräueltaten im Laufe der Zeit von Itachi verdrängt worden waren um überhaupt damit umgehen zu können. Auch wenn man es ihm nicht ansah, so war er doch sehr viel sensibler als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. „Du willst also nicht reden.“ Irgendwas an dem Tonfall seines alten Freundes - innerlich war Itachi jetzt doch zu dem Schluss gekommen, dass sie Freund waren - ließ ihn aufhorchen. Hatte er da eine Ahnung? Nein, Kakashi würde doch nicht ... Nein niemals, er würde nicht auf die Methode zurückgreifen, bei der er nicht ein Wort über seine Lippen bringen musste und bei der Kakashi trotzdem erfuhr, was er wissen musste. Innerlich wurde es dem Jo-nin nun auch etwas mulmig, wenn er daran, dachte was er vorhatte. Es war nicht gut für seine Gefühlswelt auf jene Gabe zurückzugreifen, die er besaß. Es war ein Bluterbe, einzigartig. Wie die Sharingan, aber trotzdem griff er nur selten in diesem Maße drauf zurück, wie er es jetzt bei Itachi vorhatte. Langsam ging er auf den Uchiha zu und kam diesem somit immer näher und näher, bis er kurz vor ihm stand. „Du willst doch nicht...?“ Itachis Worte waren kaum noch zu hören. Ein Flüstern vielmehr. Jetzt legte sich Kakashi Hand an sein Kinn und drückte es leicht nach oben, sodass sie sich in die Augen sahen. Mit der Anderen zog er langsam das Mundtuch vom Gesicht und legte anschließend seinen Arm um Itachis Hüfte. „Du weißt, dass es der einzige Weg es ist“, meinte Kakashi ruhig und leise. „Mit einem Kuss wirst du eher fertig als mit deiner Vergangenheit.“ Dann legte er seine Lippen auf die von Itachi und rückte damit die Realität in den Hintergrund. Es war ein sanfter und vorsichtiger Kuss, ohne unzähmbare Leidenschaft. Zuerst war es nur ein sanftes Saugen, das die Verbindung zwischen ihnen aufbauen sollte. Denn dies war eine Art der Geistverschmelzung wie nur die Hatakes sie beherrschten. Während des Kusses verbanden sich die zwei Geister miteinander und wenn man geübt war, so konnte der Anwender dieser speziellen Kunst die Erinnerungen, den Geist oder die Gefühle des anderen erforschen. Allerdings musste man vorsichtig sein und sich nicht im Taumel der Leidenschaft verlieren. Schließlich war der Geist des Menschen das verletzlichste, was er besaß und bei Itachi musste man besonders vorsichtig sein. Kami sei dank, dass dieser geübt darin war. Es gab zwar noch andere Methoden eine derartige Verbindung aufzubauen, doch dies war die einfachste von allen. Früher hatten sie das oft zur Beginn einer schwierigen Mission gemacht um mit dem anderen verbunden zu sein, denn es gab auch die Möglichkeit, dieser Verbindung längerfristig zu halten. Für einen dauerhaften Bund war allerdings mehr als nur ein Kuss nötig. Sie vertieften den Kuss, den je intensiver er war, desto leichter konnte sich Kakashi die Informationen heraussuchen, die er brauchte. Itachi vertraute darauf, dass Kakashi wusste, was er tat und nicht zu Tief in seinen Geist glitt, denn einige Dinge sollte selbst sein bester Freund nicht wissen. Kakashi hatte nun die Augen geschlossen und durchsuchte nun den Geist seines alten Freundes, prüfte ihn nach möglichen Vorhaben oder Verrat, aber er konnte erleichtert feststellen, dass Itachi tatsächlich, die Akatsuki verlassen hatte. Zudem war der Nuke-nin wirklich bei Sasuke gewesen, aber er wagte nicht weiter in diese Richtung zu fahnden, da er eine Barriere spürte. Folglich wollte Itachi nicht, dass jemand anderes etwas über die Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder erfuhr. Also hielt er sich daran. Sasuke war schon immer ein Thema gewesen über dass Itachi nur ungern redete, wie er schon aus Erfahrung wusste. Itachi entspannte sich wieder als er spürte, dass der Weißhaarige sich von den Erinnerungen zu Sasuke abwandte. Ungewollt festigte dies das Vertrauen des Nuke-nin zu Kakashi. Soweit er mitbekommen hatte, wusste Kakashi jetzt, dass er sich mit Sasuke ausgesöhnt hatte, war aber vollkommen ahnungslos über ihre ‚Beziehung’. Glücklicherweise. Er wusste nicht wie weit Kakashis Toleranz ging, es war ja sowieso schon erstaunlich, dass er Itachi nach all den Jahren immer noch vertraute. Aber war es anderes herum nicht genauso? Schließlich ließ er ihn gerade seinen Geist erforschen. Und dazu gehörte schon mehr als nur ein bisschen Vertrauen. Eigentlich waren die Methoden der Geisteindringung weitestgehend unüblich, da niemand sie kontrollieren konnte. Tsunade hatte sicher eine andere Art der Informationsanschaffung gewünscht, da man sich auf Manipulation berufen konnte. Es hatte einige Skandale in der Geschichte gegeben in der Menschen auf diese Weise kontrolliert worden waren und seit dem ließen Leute wie Kakashi die diese Gabe besaßen, dies nicht laut anprangern, aus Angst in die Hände machthungriger oder wahnsinniger Leute zu geraten. Kakashis Vater war auf diese Weise umgekommen. Itachi selbst wusste nicht mehr genau, wann herausgefunden hatte, dass Kakashi diese Gabe besaß, aber es war in der Zeit gewesen in der Kakashi beim Uchiha Clan gelebt hatte Aber am besten er dachte nicht mehr daran. Plötzlich durchfuhr Itachi ein seltsamer Schauer. Ein Schauer der auf ein Gefühl zurückführte, welches in seinem Geist erzeugt worden war. Es war ein Hilferuf. Ach was, ein Hilfeschrei. Aber dieser Schrei kam nicht von ihm. Auch nicht von Kakashi, der diese neue Empfindung ebenfalls gespürt hatte. Vorher hatten Itachis Hände um Kakashis Hüfte gelegen, jetzt krallten sie sich in den Stoff. Er brach den Kuss ab und schnappte nach Luft, aber die Verbindung stand noch. Voller böser Vorahnungen sahen er und Kakashi sich an. Es war dasselbe Gefühl, dieselbe mentale Warnung gewesen, die sie beide früher an den jeweils anderen geschickt hatten, wenn sie bei gefährlichen Missionen in ernstzunehmende Schwierigkeiten geraten waren. Aber keiner von ihnen war in einer lebensgefährlichen Situation, mal abgesehen davon, das sie noch immer unter Luftmangel litten, nach einem Zungenkuss wie diesen. Grauen erfüllte Kakashi. Es gab nur eine Person, die Itachi kontaktieren würde, wenn sie in Schwierigkeiten war und zudem auch mental dazu in der Lage. Alle Uchihas hatten Anlagen zu Telepathie. Manche mehr manche weniger. Doch durch diese Veranlagung funktionierte dieser ‚Verbindungskuss’ zwischen ihm und Itachi auch so einfach. Deswegen konnten sie diese Verbindung einst auch so oft nutzen. Aber Uchihas konnten es auch, bis zu einem gewissen Grad natürlich, auch enge Familienangehörige warnen. Nicht durch Worte, aber durch Gefühle. Und der einzige noch lebende Uchiha neben Itachi war sein Bruder. „Sasuke“, flüsterte Itachi und schloss die Augen. Itachi verfolgte dieses Gefühl zurück zu ihrem Ursprung und merkte plötzlich wie er in Sasukes Geist eindrang. Ein Ruck ging durch seinen Geist und er sah in Sasukes Geist, dessen Gedanken und hörte wie Kabutos Stimme in Sasukes Kopf widerhallte: „Nana ... Sasuke-kun. Machst du schon schlapp? Du bist doch sonst so ein Stehaufmännchen." War das etwa? „ K-Kabuto!“ Ja. Sasukes Schicksal in diesem Zustand war besiegelt. Er bekam Sasukes Gedanken über das Gift mit und musste diesem auch leider zustimmen, als sein Bruder die erleuchtende Erkenntnis hatte, dass Kabuto es wohl auf ihn selbst abgesehen hatte. Dann hörte er wieder wie Sasuke sprach, obwohl es diesem unheimlich schwer fiel. „ W-Was willst d-du?". Die Dunkelheit lullte Sasukes Geist immer mehr ein - ein Zeichen, dass dieser langsam aber sicher das Bewusstsein verlor. Würde dies passieren, würde auch die Vision enden. Nun tauchte hinter Kabuto ein Mann auf, den Itachi kannte und den Sasuke in Gedanken als Hirofumi Yamada betitelte. »Er? War er es, der das Gift...? « Auf Sasukes Frage hin, lächelte der Mann mit der Brille nur bösartig und antwortete dann: „Dich ... Und deinen Bruder." Dann wurde es schwarz um Itachi herum, was zeigte, das Sasuke nun vollständig bewusstlos war. Automatisch zog sein Körper seinen Geist zurück wie ein überspanntes Gummiband und er riss geschockt die Augen auf. Er brauchte eine Weile um sich zu orientieren und musste feststellen, dass Kakashi auf Grund ihrer noch vorhandnen, aber schon abklingenden mentalen Verbindung, dasselbe erlebt hatte. „Sasuke. Sasuke ist ... Was war das?“, fragte Itachi verwirrt. Sein Bruder war überfallen worden. Einfach so. Von ... von Kabuto. „Es war eine Erinnerung“, hörte er Kakashi sagen. „Hä?“, mehr brachte Itachi im Moment nicht zustande. „Ich habe es gefühlt. Es war eine Erinnerung Sasukes. Ich weiß nicht wieso oder warum, aber das ganze ist schon ein bis zwei Tage her.“ Wie konnte das sein? Das war doch unmöglich. Woher war Sasuke überhaupt in der Lage dazu solche Visionen zu versenden. Dazu gehörte neben erheblichem Talent noch sehr viel Übung. Kakashi schien seine Gedanken zu erraten. Deswegen sprach der einfach weiter. „Vermutlich hat Sasuke dir diese Situation einfach zugeschickt. Wie einen Brief. Es dauert immer etwas bis solche ‚Nachrichten ankommen. Das hängt aber nicht von der Entfernung, sondern vom geistigen Zustand des Senders ab. Das Sasuke es überhaupt geschafft hat, ist eine Leistung sondergleichen. Ich werde ihn bald unterweisen müssen.“ Der letzte Satz war mehr zu sich selbst als zu Itachi. Beide schienen erst langsam zu bereifen, in was für einer Situation Sasuke zu strecken schien. Gefangen von Kabuto mit wahrscheinlich einen Haufen Oto-nin, auf dem Weg zu Orochimaru. „Scheiße“, fluchte nun Itachi. Er hatte Kabutos letzten Satz sehr wohl verstanden. Orochimaru war nur an Sasuke interessiert, aber die Akatsuki würde wahrscheinlich alles geben, um sich rächen zu können. Also ließ die Akatsuki sich mit dem San-nin ein, da dieser mehr Männer hatte. Schnell unterrichtete er Kakashi von seinen Überlegungen, der ihm daraufhin zustimmte. Itachi wusste über Beziehungen zwischen Orochimaru und der Organisation besser bescheid als irgendwer anders. Und das Akira Itachi für sich wollte, wusste er ja. „Was glaubst du wird als nächstes passieren?“, fragte Kakashi Itachi, der sich ans Fenster gelehnt hatte während er sich einfach irgendwo auf den Boden plumpsen ließ. Mentale Fähigkeiten ermüdeten den Körper um vielfaches mehr als irgendwelche noch so schwierige Beschwörungen. „Dem letzten Satz nach wird Kabuto uns wohl informieren. Beziehungsweise Konoha in Kenntnis setzten. Orochimaru wird sich diesen Triumph nicht nehmen lassen. Zu lange oft er auf eine Chance an meinen Bruder heran zukommen und jetzt hat er ihn sogar quasi bei sich zu Hause.“ „Und wie will er dann dich kriegen?“, fragte Kakashi etwas ratlos. „Puh“, machte Itachi ehe er weiter redete „Er hat keinen Beweis, dass ich in Konoha bin, aber er glaubt mich gut genug zu kennen, dass ich tatsächlich hier bin. Wahrscheinlich glaubt er, dass ich mich in euren Betrieb einschleuse und so auf dem Laufenden bleibe anstatt mich irgendwo in die Pampa zu verkriechen. Außerdem weiß er, dass ich seit Ewigkeiten versuche, Sasuke von ihm fernzuhalten. Er weiß, dass ich es irgendwie erfahre und deswegen brauchte er nur Sasuke zu entführen und muss somit keinen Finger krümmen um mich suchen zu lassen, obwohl er insgeheim hofft, dass ich nicht komme, damit er mich nicht der Akatsuki übergeben muss.“ „Aha. Und jetzt? Wir könnten natürlich solange warten bis der Bote aus Oto hier ist, aber es wäre besser wenn wir beide uns ein wenig informieren, einen Suchtrupp zusammenstellen und anschließend zur Hokage gehen.“ „Ist wahrscheinlich besser so, da Tsunade wahrscheinlich nichts von deinen mentalen Fähigkeiten dieser Art weiß.“ Er sah Kakashi zustimmend nicken. Der Weißhaarige wollte keine medizinische Überprüfung seines Geistes riskieren, die eigentlich dafür notwendig war. Denn wenn der Geist zu sehr ‚überlastet’ war, wie die Mediziner es gerne ausdrückten, bekam der Betreffende ein Siegel auferlegt, sodass er jene Künste nicht mehr einsetzen konnte. Und Überlastung hieß im Falle eines Ninja, dass er zu viele Tote gesehen hatte, irgendwelche nicht verarbeiteten Verluste, etc. Sie beide wussten ganz genau, wann Kakashi emotional dazu in der Lage war und wann nicht. Nie würde dieser das Risiko eingehen durch mentale Labilität einen anderen Geist zu zerstören. Denn auch dies läge theoretisch in seiner Macht. Genauso wie die Übernahme und Kontrolle eines anderen Geistes. Aber dies benutze er nur in extremen Fällen, wenn es nicht auf fiel, keiner zu sah und um seiner Kameraden zu schützen. Aber er bediente sich abgeschwächten Versionen seiner Fähigkeiten im Kampf. Zu Beispiel konnte man ihn nicht belügen oder nur sehr schwer etwas vormachen. Das hatte ihm den gewissen Ruf verliehen jeden durchschauen zu können und es stimmte ja auch. Manchmal drängten sich die bösen Absichten eines Menschen dermaßen in den Fordergrund, das es auf ihn wirkte als würde der andere ein Plakat mit sich herumtragen, wo drauf stand: Ich bin böse, ein Verräter und habe vor deine Kameraden zu töten. Ärgerlich war es nur, wenn dieser Mensch keinen stichfesten Beweis lieferte, dass er tatsächlich einer war. So etwas waren, dann nun die Nachteile, welche ihn gehörig wurmten. WROOOMS Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit im Beisein von Itachi wurde eine Tür soweit aufgerissen, dass sie an die nächste Wand krachte. In ihr stand Naruto, welcher keuchte und dann in leichter Panik schrie: „Sasuke ist entführt worden!“ »Das erübrigt nun unsere Vorgehensweise und die Wartezeit. «, dachten Itachi und Kakashi gleichzeitig. **************** Nun. Hier ist wieder ein Kapitel, zu dem ich sogar etwas zu sagen habe. Kakashis neue Fähigkeit ist nichts, worauf man in nächster Zeit öfters hoffen sollte. In Anbetracht dessen, wie lange es her ist, seit ich dieses Kapitel geschrieben habe, so kommt mir diese Sache mit dem Verbindungskuss reichlich bizarr vor. Trotzdem ist glücklicherweise nicht allzu sehr das Gefühl entstanden, dass Kakashi und Itachi sich irgendwie sexuell nahe stehen. Ihre Freundschaft, wenn man das denn so nennen kann, ist rein platonisch. mangacrack Kapitel 15: Verzweifelte und zufriedene Gedanken ------------------------------------------------ Irgendwer hatte einmal zu ihm gesagt, dass Schmerz manchmal das Einigste ist, woran man erkennt, dass man noch lebt. Sasuke wusste nicht mehr wer es gewesen war, aber derjenige wusste wovon er sprach. Denn sein Körper schmerzte ohne, dass er sich überhaupt bewegte. Er hörte nichts, er sah nichts. Das einzige was er konnte, war diesen unglaublich Schmerz fühlen. Sein Kopf dröhnte als ob er am Abend zuvor zuviel getrunken hätte. Das gleichmäßige Hämmern als wenn jemand mit einem Vorschlagshammer darauf schlug, machte ihn schier wahnsinnig. Was war geschehen, dass er sich so schlecht fühlte. Wenn er sich bewegen wollte, so hinderte ihn die Schwere seiner Glieder daran. Der Versuch, die Augen zu öffnen, war ungefähr so unmöglich, wie Naruto davon abbringen zu wollen, Hokage zu werden. Also schlicht weg: Nicht durchführbar. Und für die, die es immer noch nicht begriffen hatten: Ein Fingerzucken bescherte ihm soviel Schmerz wie Sakura zu sagen, dass ihr Essen miserabel schmeckte. Näher konnte man dem Tod wohl nicht mehr kommen. Obwohl; wenn er sich recht erinnerte, war er Kabuto und ein paar Wegwerf- Oto-nin in die Hände gefallen und wenn man schon fast im Zentrum aller Schmerzen stand, so fragte er sich was schlimmer war. Eine wütende Sakura oder ein rachsüchtiger Orochimaru? Eine dumme Frage. Was tut man wenn man seine eigne Todesart wählen darf und es keine Chance auf Rettung gibt? Selbstmord begehen? Sasuke dachte für einen Moment lang ernsthaft darüber nach, was er denn wirklich tun würde, hätte er die Wahl zwischen Sakura und dem San-nin. Höchstwahrscheinlich würde er die Schlange wählen. Der war zwar nicht ganz richtig im Kopf, stärker als er und möglicherweise auch pervers, aber es stand außer Frage, dass sein Maß an Brutalität nicht so hoch war, wie das von der rosahaarigen Konnichi im Berserkermodus. Allerdings käme diese Möglichkeit nur in Frage, wenn er denn die Möglichkeit hätte zu kämpfen. Gegen eine wütende Sakura war man grundsätzlich wehrlos, gewappnet hatte man gegen die Schlange vielleicht durchaus eine sehr winzige Chance. Doch leider war er nicht gewappnet und Sakura meilenweit fort. Genauso wie jeder andere, der ihn hier raus helfen könnte. Ob sich Tsunade ihm widersetzt hatte, als er ihr sagte er bräuchte keinen Aufpasser, der hinter ihm herschleicht und nachsieht, ob vielleicht eine Eintagsfliege von Oto Ninja auf die Idee gekommen war, ihn in den Wahnsinn zu treiben. Er zog, seit er die Entscheidung getroffen hatte, nicht auf Orochimarus Seite zu wechseln, Oto-nins an wie Scheiße die Fliegen. Und zu seinem Schutz vor diesen lästigen Fliegen sahnte die Hokage meistens jemanden, der immer hinter ihm her watschelte. In dessen Haut mochte er ja nicht stecken. Eine Insektendose oder eine Fliegenklatsche, je nach dem, die ein Stück Scheiße bewachte. Ganz toll. Seine Gedanken wurden zunehmend ironischer. Lang wohl an der hoffnungslosen Lage, dass er sich jetzt in seinem Zustand, voll gepumpt mit Betäubungsmitteln und nicht in der Verfassung seinen Körper auch nur irgendwie zu bewegen, auch schon mit Scheiße verglich. Eine Gefühlswelle der Verzweiflung überrollte ihn. Hätte der Schwarzhaarige gekonnt hätte er jetzt geweint, vor Hoffnungslosigkeit geschrieen und seine Arme um seinen Körper geschlungen um sich selbst Trost zu geben. Keiner wusste wo er war, geschweige denn wo sich das Nest dieser widerlichen Schlange befand. Itachi erwartete ihn frühestens in drei Wochen zurück und die Chance, dass er zu einem C-Auftrag einen Aufpasser hatte, lad bei 0,0000001%. Wenn er als Ge-nin in der Lage war, einen B-Auftrag auszuführen, warum sollte er dann jetzt drauf hoffen, dass er eine Insektenspraydose zu einem C-Auftrag als fast Jo-nin bekam. Tsunade sah ihn als Jo-nin an, genau wie Naruto, obwohl er die Prüfung noch nicht abgelegt hatte. Die war erst in drei Monaten. Sich für seine eigne Dummheit und Unvorsichtigkeit rügend, vergaß Sasuke sogar für eine Weile die Schmerzen. Er hatte so oft an Itachi gedacht, dass ihm die einfachsten Dinge nicht aufgefallen waren. Sein Instinkt hatte ihn vor Yamada gewarnt, doch durch seine eigne Ignoranz war das in seiner Gefühlswelt völlig unwichtig gewesen. Verdammte Scheiße. Langsam verbesserte sich nach und nach sein Gehörsinn. Das Betäubungsmittel ließ also endlich nach. Endlich? Sasuke war sich auf einem nicht mehr so sicher, ob er wissen wollte, was da draußen war. Als ‚da draußen’ definierte er das Äußere des Wagens. Wagen in dem Sinne wie er fühlen und hören konnte. Unter ihm war Holz, also saß er auf einem Holzfußboden. Hinter ihm war Holz und da sein Kopf durch Bewegung, die nicht von ihm selbst verursacht wurde, gegen eine Wand gedonnert wurde, schloss er daraus, dass dies einer der Pferdekarren sein musste, mit denen gewöhnlicher weise Säcke voll Reis, und andere Sachen, transportiert wurden. Nach einer ganzen Weile später wagte er es auch dann schließlich ein Auge zu öffnen. Seine Vermutung über einer Karre bestätigte sich. Was er weniger erbauend fand, waren die beiden Oto-nins neben ihm. Auch war er gefesselt und jeder Versuch sich irgendwie zu bewegen, wäre sinnlos gewesen. An Flucht war schon gar nicht zu denken. Seine Beine und Arme waren vor seinem Körper gefesselt. Die Stricke schnitten sich in sein Fleisch und die roten Spuren waren deutlich erkennbar. Zu allem Überfluss war er auch noch geknebelt. Der Stoff lag so fest über seinem Mund, dass nicht einmal mehr ein Lufthauch dazwischen gepasst hätte. Geschweige denn eine Briefmarke. Wenigstens hatten sie ihm erlaubt durch die Nase zu atmen. Wollten die, dass er tot bei Orochimaru ankam? Das grenzte fast schon an Folter. Folter. An dieses Wort sollte er sich jetzt besser gewöhnen. Schließlich war Orochimaru die Inkarnation der Folter selbst. Schmerz war ebenfalls mit ihm verwand und Rache sein treuer Freund. Sasuke bezweifelte, dass Orochimaru noch ein Mensch war. Vielleicht war er einst als solcher geboren worden, aber der Hass, woher er auch kommen mag, hatte aus dem ehemaligen großen San-nin ein grausames Etwas gemacht. Egal was Orochimaru mit ihm vorhatte, es würde ihm sicher nicht gefallen. Aber er würde sich nicht so einfach geschlagen geben. Wenn die Schlange ihn zu einer neuen Handpuppe machen wollte, so würde er sich dagegen wehren und so viel Schaden wie möglich anrichten. Vielleicht würde er dann sogar schnell sterben. Er wusste es nicht. „Meister Kabuto“ Schnell schloss Sasuke wieder die offnen Augen und bettete zu irgendeinem Gott, dass man nicht bemerkt hatte, dass er wach war. Obwohl ‚wach’ nicht wirklich der passende Ausdruck war. Trotzdem stellte er sich ohnmächtig. Was sich als Fehler heraus stellen sollte. Sein Körper war so erledig, dass er so schnell eingeschlafen war, dass er nicht mitbekam, was man mit ihm vorhatte. Kurz bevor sein Geist zeitweise gänzlich aus dieser Welt entschwand, tauchte im Inneren Itachis Bild auf und sein letzter Gedanke galt Itachi. »Aniki...« * Kabuto saß vorne beim Fahrer, der den Wagen lenkte. Es war etwa eine Kolonne von sieben solchen Pferdekarren, alle von außen getarnt als einfache Bauernfuhrwerke. Im Inneren jedoch befanden sich zukünftige Oto-nins, eigentlich ja Nuke-nin, die auf Befehl seines Herrn aus einem der Gefängnisse befreit worden waren. Es waren ganz nützliche Individuen dabei, aber wichtiger als diese war der Wagen der als erstes fuhr. Auf diesem befand er sich. Genauso wie vier andere Oto-nin, die ihre lang ersehnte Beute bewachten. Uchiha Sasuke. Endlich hatten sie ihn gefangen genommen. Viel Zeit, Arbeit und Opfer hatte es gekostet um dies Ziel zu erreichen. Unendlich schwierig war es gewesen die Spione entsprechend einzuschleusen und die Akten so zu manipulieren, sodass man keinen Verdacht schöpfte, damit der Uchiha ausnahmsweise Mal dorthin lief, wo er hingehörte. In ihre Fallen. Schon manches Mal waren sie kurz davor gewesen ihn gefangen zu nehmen, aber es hatte noch nie richtig geglückt. Entweder sie hatten die Kräfte des Uchihas unterschätzt und zu wenig Männer ausgesandt, die Fallen dich 100 % überprüft, sie schlicht weg besiegt oder, was er am wenigsten verstand, Sasuke war von irgendetwas beschützt worden. Schon einmal hatte ein geheimnisvolles Etwas seine Leute in einer Schnelligkeit ausgeschaltet, sodass man glauben mochte Gott persönlich hätte dafür gesorgt. Oder war es doch eher der Teufel gewesen? Die toten Oto-nin hatten grausam ausgesehen. Richtig entstellt. Aber das war glücklicherweise nur einmal vorgekommen. Nur ungern dachte der Silberhaarige daran zurück. Zwei Duzend seiner Männer waren dabei draufgegangen und die Strafe seines Meisters war fürchterlich gewesen. Ihn hatte es selbst verständlicherweise nicht getroffen, schließlich wusste er mit den Launen Orochimarus umzugehen. Wohl als einziger im ganzen Universum. Zufrieden und überheblich lächelte er vor sich hin. Sein Meister würde zufrieden mit ihm sein. Diesmal konnte nichts schief gehen. Yamada war ein völlig unbekannter Ninja. Er gut, zugegeben, aber er seine Fähigkeiten reichten nicht aus um in das Fahndungsbuch von Konoha zu kommen. Von dieser Seite drohte also keine Gefahr. Niemand der auf den Auftragszettel von Sasuke sah, würde auf den Gedanken kommen, dass er loyaler Gefolgsmann des San-nins war. Überhaupt wussten nur wenige von seiner Existenz als Ninja. Unter den Fürsten mochte er vielleicht Einfluss haben, aber kein Ninja nahm Rücksicht auf das Gerede der Fürsten, wenn es nicht gerade um Aufträge ging. Der Name würde ihnen nichts sagen können. Der Aufpasser, der normalerweise hinter dem Uchiha herlief und im Notfall Verstärkung rufen sollte, war diesmal einer von ihren Leuten gewesen. Das war wahrscheinlich das Schwerste und aufwendigste an der Sache gewesen. Mal abgesehen davon, dafür zu sorgen, dass der Sharinganträger auch ja jenen Auftrag bekam, der nach Taki führte. Es gab nur eine Sache, die ihm Sorgen machte. Itachi Uchiha. „Meister Kabuto?“ Angesprochner wandte den Kopf. Neben ihm war ein einfacher Oto-nin erschienen dessen Namen er nicht einmal kannte. „Rede und stiel mir nicht die Zeit“, war die Antwort. Kalt und überheblich. Zwar war er lange nicht so extrem wie sein Meister, auf dessen Tagesordnung es stand Untergebene zu töten, wenn diese ihn unerlaubt ansprachen, aber auch er mochte es nicht, gestört zu werden. „Ich habe gerade eben eine leise geistige Präsenz des Gefangnen gespürt.“ Aha. Jetzt erinnerte er sich wieder. Das war einer dieser Oto-nins, die für Überwachung zuständig waren. Sie konnten irgendwie die geistige Aktivität des Gegners spüren und konnten daraus die folgenden Bewegungen ablesen. Irgendwas mit Geist-Kopf-Gedanken. Genau wusste er es nicht, aber um genau zu sein hatte er sich nie wirklich bemüht es zu verstehen. Zu kompliziert um es zu verstehen. „Ist er wach?“ So weit er sich erinnerte, ging diese Begabung sogar bis zum Gedankenlesen. Aber nur bei Personen, die keine Ahnung davon hatten, bzw. bewusstlos waren und somit auch keine Barrikade errichten konnten. Denn jeder Ninja formte in seinem Kopf eine Barriere gegen Illusionskünste, etc. und genau unter dieses etc. fiel diese Begabung. Wie üblich konnten solche Barrieren auch gebrochen werden, aber bei einem solchen Niemand, bestand keine Gefahr, dass die Gedanken höhergestellten Personen gelesen werden würden. Auch wenn es ein nützlicher Niemand war, so konnte er zu keinem Jemand werden. Wie etwa ein Spion. „Nicht mehr. Er hat vorhin eine leise Aktivität gezeigt und er hat sogar die Augen geöffnet, aber er ist inzwischen wieder eingeschlafen.“ Gut. Ein bewusstloser Gefangner machte keine Schwierigkeiten. „Was ist mit seinen Gedanken? Konntest du sie lesen?“ „Ja, aber es war nichts von belang. Er hat registriert, wo er sich befindet, dass er bewacht wird und dass er auf dem Weg zu Master Orochimaru ist“ Sasuke wusste wo er sich befand? Interessant. Wie wohl die Gefühle des Jungen aussahen? „Wie hat er reagiert?“ „Er schien relativ gefasst. Aber vermutlich war er nicht lange genug wach um seine Lage vollkommen zu begreifen. Durch seine Gedanken habe ich erfahren, dass er nicht damit rechnet, dass die Leute aus Konoha in schnell finden. Auch bezweifelt er die Existenz eines Aufpassers.“ Das war gut. Damit musste man dem störrischen Uchiha nicht erst begreiflich machen, in wessen Händen er sich befand. Die Sturheit war ja berüchtigt. Bei Sasuke und seinem Bruder. Schon wollte Kabuto dem Ninja ein Zeichen geben, sodass dieser seine Arbeit wieder aufnahm, aber noch einmal bat er um sprechen zu dürfen. Es wurde ihm gewährt. „Meister Kabuto. Ich weiß es geht mich nichts an, aber ich habe außerdem eine kurze Gedankenwelle in Richtung des vermissten Akatsuki Mitgliedes gespürt.“ Sofort war die Aufmerksamkeit Kabutos geweckt. Das wäre endlich eine Spur. Denn auch wen es peinlich war, trotz des wohl besten Spionagenetzes hatten sie von Itachi nicht eine einzige Spur finden können. Es war zum Verrückt werden. Nicht einen Haarballen hatten war aufgetaucht, geschweige denn Itachi selbst. Nirgendwo hatte dieser sich gezeigt. Das wäre jetzt der allererste Hinweis. „Rede“, zischte er. „Der genaue Wortlaut war: Itachi erwartet mich erst in drei Wochen zurück; Meister Kabuto“ Der Gedankenaufspürer wagte nicht irgendwelche Interpretationen vorzunehmen. Das Thema war ihm zu heikel. Nachdem er seinen Bericht beendet hatte, verschwand er wieder im Inneren des Wagens und machte seinen Kameraden ein Zeichen den Meister nicht zu störeZurzeit gab es viele Spekulationen darüber, was mit Itachi Uchiha wäre und warum man ihn suchte. Den Gerüchten nach hatte dieser die Akatsuki verraten, aber keiner war lebensmüde genug um nachzuforschen. Man würde zu gegebner Zeit Anweisungen erhalten. Wer weiß, vielleicht bekam er sogar eine Belohnung dafür, dass er eine nützliche Information entdeckt hatte. Denn selbst er konnte sich zusammenreimen, dass Sasuke Uchiha in Kontakt zu seinem Bruder stand. Kabuto war zufrieden. Ja, er hätte vor lauter Glück fast singen mögen, wenn er allein gewesen wäre. Das was er eben erfahren hatte besserte seine Laune erheblich. Sasuke kannte den Aufenthaltsort von Itachi. Gut. Mehr als gut. Aber wie kam es zu dieser Verbindung? Die beiden hassten sich bis auf ’s Blut. Zumindest Sasuke seinen Bruder. Er hatte einmal ein paar Andeutungen von seinem Meister erhalten, dass Itachi sein Bruder nicht aus Verachtung am Leben gelassen hatte, sondern sogar um dessen Leben besorgt war. Allein diese Schlussfolgerung und Information brachte viel Licht in die Dunkelheit. Itachi war um das Leben seines Bruders besorgt und rottete den eignen Clan aus. Durch den Beitritt in der Akatsuki bekam er genug Macht um eben jenen zu beschützen und in Konoha aufwachsen zu lassen. Wäre dies nämlich nicht gewesen, hätte sich der San-nin den Uchiha Bengel schon viel früher zu sich geholt. Eine Frage, die Kabuto sich bis zum heutigen Tag immer wieder gestellt hatte, unter anderem auch, wenn eine seiner Fallen fehlgeschlagen war. Im Geheimen hatte er seinen Meister sogar dafür verflucht, dass er Sasuke nicht im Kindesalter entführt hatte als es noch leichter gewesen wäre. Wenn er außerdem mit seiner Vermutung richtig lag, dass sein Meister Angst vor Itachi hatte, da dieser stärker war als er; so erklärt dies warum Orochimaru es unterlassen hatte, Sasuke an sich zu reißen und auszubilden um sein gesamtes Potential zu nutzen. Aber jetzt war Itachi in Bedrängnis, nun vermutlich nicht, aber die Akatsuki stärkte ihm nicht mehr den Rücken und das nutzte sein Meister aus. Itachi war stark, wenn er Leute hatte, die er befehligen konnte. Wenn er Leute hatte, die für ihn die Vorarbeit leisteten und keine dummen Fragen stellten. All dies war in der Akatsuki so gewesen. Nun stand der Nuke-nin allein da und musste seine Geschäfte selbst erledigen. Und alleine dürfte man doch wohl irgendwie mit dem Uchiha fertig werden. Kabuto lehnte sich zurück und schloss die Augen. Die Sonne ging langsam unter und je weiter sie fuhren desto mehr veränderte sich die Landschaft. Immer weiter drangen sie in das Herz von Oto ein. Das Land der Töne und der Kontrolle. Ja es war so. Letzterer Name war nicht offiziell. Es war mehr eine Charaktereigenschaft, die sich auch in den Künsten wieder spiegelte. Jeder, der unter Orochimaru stand, hatte einen Hang zum kontrollieren und des Macht haben wollen. Damit dies auch gewährleistet wurde und man keine Talente wegen solcher Nichtigkeiten verlor, gab es Schichten. Die Ge-nins hatten die Anwärter unter sich. Die Chu-nins waren im Allgemeinen für die etwas erfahrenen Ge-nins zuständig. Die Jo-nin waren dann folgerichtig für alle zuständig. Es gab zwar auch die Sonder Ninja, aber selbst die standen noch unter ihm, Kabuto. Nicht sonderlich schwer, wenn der einzige, der noch über einem existierte, der Meister selbst war. Und da er diesem näher stand als den Sonder-nin klaffte zwischen ihnen eine große Kluft. Schließlich war er auch Stellvertreter des ehrwürdigen Meisters. Die einzigen die Orochimaru noch so nahe kamen, wie er ihm, waren die Anbu. Sie erhielten ihre Aufträge immer vom Meister direkt. Denn alles was Konoha, Bündnisse und andere Wichtigkeiten anging, entschied meist Orochimaru persönlich. Für das Innere des Landes riss er sich nicht den Arsch auf. Dafür war er zuständig. Er hatte dafür zu sorgen, dass alles jederzeit glatt ging. Um genau zu sein, hatte also jeder, bis auf der Meister, einen über und einen unter sich. Der Knackpunkt war, die Zeit als Anwärter. Dort lernte man Gehorsam. Man durfte den Höhergestellten nicht widersprechen, wer es doch tat und sich den Befehlen widersetzte, wurde nicht als Ninja zugelassen oder endete als Versuchskaninchen. Denn im Gegensatz zu der Meinung der großen Ninjamächte war Oto KEIN Unterschlupf für Abtrünnige, Flüchtlinge oder machthungrigen Wahnsinnigen. Sein Meister tendierte manchmal zu letzterem und Kabuto fragte sich ob sein Meister so etwas wie eine gespaltne Persönlichkeit besaß. Alles was mit Oto zu tun hatte, managte er als der San-nin der er auch einst in Konoha gewesen war. In persönlichen Dingen konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen und das war auf Dauer nicht gesund und auch nicht heilbar. Aber egal wie seine Entscheidung ausfallen würde, er würde seinem Meister folgen. Es war schon fast dunkel, aber von dem bisschen Licht des Tages sah man sowieso nichts mehr, denn wie der Silberhaarige feststellte, waren sie nun endlich die Grenzen überschritten. Otos Landschaft bestand aus Stein und Wald. Überall waren Gebirge, Höhlen und Felsen. Der Rest bestand aus einem Uralten Wald, dessen Blätterdach so dicht und hoch war, dass kein Strahl Sonne auf den Boden fiel. Ähnlich wie im Todeswald. Ja der Todeswald war sozusagen die Miniausgabe Otos. Viele gefährliche Tiere und wer das Zentrum nicht allein erreichen konnte, war von Anfang an nicht zugelassen Orochimarus Gefolgsmann zu werden. Sehr praktisch, so musste man nicht viel Zeit für Auswahlverfahren und Prüfungen verschwenden, denn um aufzusteigen musste man in gefährlichen Teilen des Waldes zu überleben lernen. Es gab Orte an denen er selbst noch nie gewesen war und Orte wo er bitte nie hingehen würde. Im Gebirge hausten keine Tiere mehr, das waren schon Dinge. Ergebnisse fehlgeschlagner Forschungen wie Kabuto manchmal vermutete. Das Hobby seines Meisters war außergewöhnlich, aber er auch leider nicht sonderlich talentiert darin Tierarten zu kombinieren und somit vielleicht irgendwann der Gentechnik Herr zu werden. „Meister Kabuto“, wurde er angesprochnen und nach der Sprecherlaubnis fuhr der Sprecher fort. „Noch etwa zwei Stunden bis wir in Geluid sind, Meister. Es wurden auch schon die ersten Späher gesichtet.“ Endlich. Geluid war die Heimatstadt Otos. Die Wohnungen befanden sich teilweise auf den Bäumen oder im Anfang eines großen Berges mit sehr vielen tiefen Höhlen. So etwas wie Lichtungen gab es kaum, denn der Wald bot Schutz. Auf der einzigen, größeren und lichten Stelle, die es im ganzen Gelände gab, war eben jene Stadt erbaut worden. Die anderen kleinen Orte, wo Tageslicht war, wurden als Trainingsplätze genutzt. Kabuto konnte nicht verleugnen, dass er sich freute wieder nach Hause zu kommen. Ja, dies war sein zu Hause. Konoha war ihm zu hell gewesen. Zu geräuschvoll. In Oto selbst war es leise. Der Wald verschluckte die meisten Töne und bis auf Rascheln der Blätter oder das Rauschen des Flusses der durch das Land floss war nicht viel zu hören. Dass es kurz vor der Grenze zur Stand auch natürlich auch Späher gab, musste man ja eigentlich nicht erwähnen. Die Späher bewegten sich grundsätzlich auf den Ästen fort, denn der Boden war teilweiser zu dicht bewachsen als das man so irgendwie hindurch kommen wäre. Auch nicht zu Fuß. Deswegen gab es auch keine Standmauer. Der Wald war die Mauer. Es gab nur sehr wenige sichere Wege die auf dem Boden entlang führten und somit die Fortbewegung der Wagen gewährleisten konnten. Jeder der schon einmal in Oto gewesen war, würde sich auf den Ästen fortbewegen und nicht auf dem Boden. Zu gefährlich. Die Überlebenschance sank selbst bei einem guten Ninja auf Null. Nur Leute wie sein Meister würden sich wagen nicht durch das Blätterdach zu reisen. Vielleicht sollte man noch sagen, dass der Wald so dicht bewachsen war, dass man von unten nicht die Blätter sah, die oben an den Bäumen wuchsen. Dickicht und Felsen machten dies nicht möglich. Zwar müsste man theoretisch sich darum sorgen machen, dass sich Spione durch den Wald durchschlugen und nach Oto gelangen könnten, aber bisher war noch jeder daran gescheitert. ************************ Was das Kapitel betrifft, so weiß ich nicht, ob ich damit zufrieden bin. Ursprünglich sollte Sasuke länger reden und nicht zu komisch drauf sein. Kabuto war eine Kurzentscheidung, aber den habe ich dann letztendlich doch länger auftreten lassen, weil es dann später nicht so schwer fällt gewisse Dinge zu schreiben. Ich hoffe das mit der Stadt und so habt ihr verstanden. Mangacrack Kapitel 16: Standpunkte ----------------------- Itachi knurrte. Vor ein paar Stunden hatte er diesen Raum verlassen, in der Hoffnung ihn nicht so schnell wieder betreten zu müssen. Und jetzt hatte ihn sein Schicksal erneut ins Büro der Hokage geführt. Von allen Häusern in Konoha ausgerechnet dieser Raum. Aber für Sasuke würde er sogar hier einziehen. Sasuke. Vor Kakashi hatte er sich nichts anmerken lassen wollen, aber es machte ihn fertig. Sein Bruder, sein einziger kleiner Bruder war in den Händen von Orochimaru. Und schuld daran war einzig allein die Person, die hier vor ihm saß. Die Person, die im weiten Umkreis derzeit am meisten respektiert wurde. Für viele, außer die, die es besser wussten, war jene Person auch die stärkste derzeit lebende Person. San-nin Tsunade, fünfter Hokage von Konoha. Doch diese blöde KUH, Itachi fiel auf die Schnelle kein anderes Schimpfwort ein was noch jugendfrei gewesen wäre und annährend zutraf, wollte nicht begreifen, warum er jetzt hier stand. Noch nie gekannter Zorn wallte in ihm auf. Was bildete sich diese Möchtegern Hokage eigentlich ein? Sie wollte ihm verbieten Sasuke zu retten? Wenn sie das versuchen würde, konnte sie sich weitere Informationen über Orochimaru oder die Akatsuki sonst wo hin schieben. Ein tiefes Grollen entwich seiner Kehle, ein Laut, der einem wilden Tier glich und so manchen in die Flucht geschlagen hätte. Die Hokage nahm dies als Kampfansage. „Uchiha Itachi“, zischte die blonde Frau. „Du bist ein kleiner schmieriger Idiot“ * Diese Worte drückte nicht einmal annährend die Wut aus die sie dem Uchiha gegenüber empfand. Nicht einmal annähernd. Er benahm sich als würde sich alles um ihn drehen. Er war in ihr Büro geplatzt, unterhielt sich mit ihr ohne weiteres, stellte versteckte Forderungen, erwartete, dass sie ihn einfach so wieder aufnehmen würde, ohne nur ansatzweise daran zu denken, was für eine Aufruhr sein Auftauchen ausgelöst hatte. Es kursierten die wildesten Gerüchte im Dorf. Sie wagte gar nicht daran zu denken, was sie den Bewohnern erzählen sollte. Kaum ein Ninja wusste von der Akatsuki und hielt Itachi für einen gefährlichen Massenmörder. Das hätte sie vielleicht noch irgendwie hinkriegen können. Aber was sich der Uchiha nun geleistet hatte, war bar jeglicher Vernunft. Sie hatte Naruto bescheid gegeben, dass der Kakashi holen sollte um mit ihm die Lage zu besprechen. Schließlich war Sasuke noch immer irgendwie dessen Schützling, obwohl der schon fast Jo-nin war. Wer hätte auch ahnen können, dass der junge Sharinganträger dem ehemaligen Akatsuki Mitglied doch nicht so egal war, wie immer angenommen. Trotz des heftigen Regens war der Uchiha durch die Straßen gestapft, den Umhang aufgebauscht vom Wind. Die Hände hatten Krallen geglichen, die alles aufschlitzen würden, was ihnen in den Weg kam. Das Unheimlichste waren die roten Augen gewesen. Normalerweise war sie selbst eine furchtlose Person, aber die blutroten Sharingan hatten ihr dann doch Angst eingejagt als der Nuke-nin von der Straße durch das Gebäude in ihr Büro gestürzt war. Es war schon ewig her, dass sie das letzte Mal überhaupt Sharingan Augen gesehen hatte, sie hatte noch nie gegen oder mit Sasuke gekämpft. Aber das Mangekyou, diese spezielle Augenform, war, gepaart mit ungebändigter Wut und einem derartigen kalten Blick, wirklich furcht erregend. Es wäre auch wahnsinnig gewesen keine Angst zu haben, wenn Einem solche Augen entgegenblickten. Doch sie hatte sich schnell gefasst und blickte dem Nuke-nin entschlossen entgegen. Wenn sie nicht in der Lage wäre den Uchiha aufzuhalten, wer dann? Das Dorf zählte auf sie. Schließlich hatte fast jeder gesehen, wie der Nuke-nin durch das Dorf gestürmt war. Und wer sollte nicht daran glauben dass dies ein Angriff auf die Hokage war. Begonnen hatte der Kampf als die Tür mit einem ungesunden Krachen erneut gegen die Wand flog. Zum zweiten Mal am diesen Tage hatte Naruto die Tür wieder einsetzten müssen, aber diesmal war er nicht so gelassen dabei gewesen. Scheinbar fürchtete der Kitsune ebenfalls einen möglichen Kampf zwischen der Hokage und Itachi. Genau wie Kakashi und Jiraiya war auch er besorgt. Aber er und Kakashi vielleicht aus einem anderen Grund als Jiraiya. Der weißhaarige San-nin sah dem körperlichen Kampf entgegen, welchen er bald zu sehen glaubte. Auch sie sahen den Kampf, aber sie wussten, dass die Schlacht schon begonnen hatte. Es war ein Machtkampf. Geführt mit Augen, Blicken und Argumenten. Möglicherweise um das Dorf stehen zu lassen. Noch fand der Kampf auf anderer Ebene statt. Würde einer von den beiden zu den Waffen greifen, würde ein regelrechter Krieg ausbrechen. Auch wenn Itachi sich nur schwer in einen Krieg verwickeln konnte, als einzelner Mann. Aber bedachte man die Stärke des Nuke-nins, so konnte man doch wohl von einer Streitmacht sprechen, oder? Und Naruto traute Itachi durchaus zu diesen Krieg zu gewinnen, vor allem wenn es um Sasuke ging. Er konnte, so schwer es auch war, den Uchiha gut genug einschätzen, schließlich hatte er jahrelange Übung, um sagen zu können, dass der Schwarzhaarige alles für seinen kleinen Bruder, also für seine große Liebe, tun würde. Doch würde dieser eine solche Beleidigung, wie sie ihm eben an den Kopf geworfen wurde, einfach so wegstecken können? * Am liebsten hätte der Uchiha sich jetzt genervt die Schläfen massiert um ein wenig Stress abzubauen, aber da er das im Angesicht seines größten Hindernisses nicht tun konnte, schürte die Beleidigung das Feuer in ihm noch ein wenig mehr. Wie Racheengel standen er und Tsunade sich gegenüber. Seine Hände krallten sich in die Tischplatte über die er sich gelehnt hatte, um der Hokage besser in die Augen stieren zu können, welche mit erhobnen Haupt, die Hände in die Hüften gestützt, vor ihm stand. Die Augen wütend funkelnd. Das Gesicht zu einer nicht durchdringlichen emotionslosen Maske verformt. Musste er sich von dieser Frau eigentlich dermaßen beleidigen lassen? Nein. Musste er nicht. Also war die Antwort auf die Beleidigung ein Zähnefletschen und ein noch tieferes Knurren bevor er sprach. Es wirkte schon fast unmenschlich, dessen war er sich bewusst. „Unterlassen sie es mich zu beleidigen, Hokage-sama. Und auch für sie heißt es ‚SIE’ schmieriger Idiot.“ Obwohl ‚sprechen’ nicht mehr ganz der richtige Ausdruck war. In seiner Stimme schwank ein Ton mit, der unmissverständlich klar machte, dass noch eine derartige Bemerkung Folgen haben würde. Das ehemalige Akatsuki Mitglied war mächtig. Er hatte Jahre gebraucht um so stark zu werden wie jetzt, sodass es ihm möglich war, selbst jemanden wie Tsunade in ihre Schranken verweisen zu können. Das würde er sich nicht bieten lassen. Wer ihn ein Idiot nannte, der war normalerweise so gut wie tot. Es gab ein paar sehr kleine Ausnahmen, von denen er das duldete. Diese Ausnahmen hießen: Sasuke, Naruto, Kakashi und Orochimaru. Es hatte Durchhaltevermögen, Sturheit, einen starken Willen und einen extrem wichtigen Grund gebraucht um diese Jahre, welche er hinter sich hatte, zu überleben und durchzustehen. Er würde sich dies alles nicht wieder nehmen lassen. Möge Tsunade behaupten was sie wollte, er war sogar stolz auf seine Kraft. Egal mit welchen Mitteln er sie erlangt hatte. Es gab kaum jemand, der ihm das Wasser reichen konnte. Es hatte ihn seine ohnehin schon wenig vorhandene Unschuld, etliche Qualen und den Verlust einiger Weltbilder gekostet bis er soweit gewesen war wie jetzt. Eins hatte er sich geschworen: Er würde für alles was er hatte erdulden müssen, irgendwann bezahlt werden. Irgendwann würden sich die Strapazen als dienlich erweisen, dessen war er sich sicher. Genau genommen war dies auch der Grund gewesen warum er überhaupt hier stand. Der Nuke-nin wusste, er hatte es immer gewusst, dass er sein Glück nur bei Sasuke finden würde können. Sasuke war der Grund all seiner Schmerzen und all seines Glücks. Sein Glück lag bei Sasuke, Sasuke war sein Glück. Sein personifiziertes Glück und um Sasuke beschützen zu können, war er stark geworden. Aus seiner Stärke heraus folgte, dass er bei Sasuke bleiben konnte solange er in der Lage war, seinen Bruder zu beschützen. Aber halt! Er hatte Sasuke nicht beschützten können. Sasuke war doch von Orochimaru gefangen genommen worden. Er verdiente Sasuke noch nicht! Er war noch nicht stark genug! Er musste Sasuke befreien, nicht nur weil er sein Glück war, sondern auch damit er bei Sasuke würde bleiben können. Wenn jemand anders Sasuke bereifte als er selbst, so hätte er versagt. Dann wäre seine Nachlässigkeit seinen Bruder gehen zu lassen nicht mehr verzeihlich. * Langsam ließ der Strudel der Gefühle nach, in dem er gefangen war. Der Schock über die Bestätigung von der Nachricht, dass Sasuke nicht in Sicherheit war, ließ wohl langsam nach. Langsam, wohlgemerkt. Itachi spürte, dass er langsam wieder die Kontrolle über seinen Geist zurück gewann. Immer wenn seine mentalen Schranken fielen, welche er aufgebaut hatte um sich zu schützen, versuchten kuriose Gedanken, seltsame Wünsche und sein arroganter dunkler Teil ihn zu übernehmen. Die Zeit bei der Akatsuki war nicht spurlos an seinem Verstand vorübergegangen. Schon lange war die Zeit vorbei in der er sagen konnte, es wäre allein er selbst, der da handelte. Seine Seele hatte sich zurückgezogen und agierte normalerweise aus dem hintersten Winkel, hielt aber alle nötigen Fäden in der Hand. Um seine Seele zu schützen hatte er um sich einige andere Egos aufgebaut, welche sehr verschieden waren. Sie dienten dazu, unterdrückte Gefühle ausleben zu können. Nicht selten hatte bei der Akatsuki zu hören bekommen, er wäre auf einmal ein anderer Mensch. Um seine erschaffnen Egos, seine Masken sowie all die zurück gesperrten Gefühle und seine Seele trennen zu können, hatte er für sich selbst festgelegt, dass alles, was im direkten Kontakt zu Sasuke stand, seine Seele war. Nur so konnte er sagen ‚Das bin ich’. Vielleicht würde man ihn nach diesem Kapitel als leicht schizophren einstufen, aber zumindest gab er noch keine Namen für die anderen Teile seiner Seele. Sasuke war seine Seele. Der gute Teil davon. Der Teil seiner Seele, der am wenigsten ausgeprägt war und welcher die stärksten Gefühle beherbergte. Seines Bruders bloße Anwesenheit reichte aus um emotional zu werden. Was dachte er da eigentlich? Verbrannte Tsunade nicht gerade in den Flammen durch die Blicke welche er, oder besser gesagt sein Körper, ihr zuwarf? Was war das dann. als eine emotionale Reaktion? Gut, zugeben. Für jeden ansatzweise normalen Menschen war das was er, besser gesagt sein Körper, hier, beziehungsweise da, abzog alles andere als gefühlvoll. Selbst in der Akatsuki galt er als gefühllos. Was schon fast an ein Wunder grenzte, bei den Gestalten, die da herum liefen. Es war ihm inzwischen schon fast wieder egal, dass er sich vor einem Absatz noch als ‚nicht schizophren’ eingestuft hatte. Wenn das alles vorbei war, würde er sich einen Termin beim Onkel Doktor auf der Couch geben lassen. So langsam fand er sich nicht mehr in sich selbst zurecht. Der Gedanke amüsierte ihn kurzzeitig. Er, Itachi Uchiha, Mörder von mehreren hundert Leuten, er hatte nie gezählt wie oft er gemordet hatte, beim Psychiater. Ein Mensch der gewillt war sich seine Leiden anzuhören, war zu verrückt, als dass er ihm helfen konnte. Doch bevor er sagen konnte: Hallo, eines meiner dunkles Ich’s, das gerade meint meinen Körper kontrollieren zu müssen, ich bin deine Vernunft und hätte gerne meinen Körper wieder; hatte er noch etwas zu erledigen. Das heißt, sein Zorn hatte noch etwas zu erledigen. * „Hokage-sama.“, zischte Itachi drohend und innerlich fuhren alle zusammen. „Sie haben mich nicht zu der Besprechung zur Befreiung meines Bruders eingeladen und dies ist ihre allerletzte Chance. Entweder ich darf die Gruppe, welche meinen kleinen Bruder befreit, selbst bestimmen oder ich werde die gewissen Leute entführen, beziehungsweise dazu zu bewegen mit mir zu kommen. Habe ich mich da klar und deutlich a-u-s-g-e-d-r-ü-c-k-t?!?“ Begleitete wurde diese kleine Rede von einem bemerkbaren Energieanstieg, welcher von der Chakra Itachis ausging. Nicht nur das. Itachis Chakra war, vorsichtig ausgedrückt, anders. Es heißt, dass je mehr Leid ein Mensch erfährt desto individueller, stärker und dunkler wird seine Chakra. Also ungefähr das genaue Gegenteil eines Medi-nin dessen Chakra immer neutral sein musste, damit sie jedem Wesen/Menschen angepasst werden konnte. Je eigentümlicher die Chakra desto schwieriger also auch eine Heilung. Ähnlich war es, was den Geist angelangte. Doch um genau und ehrlich zu sein, dann war Itachis Chakra bedrohlich. Sehr bedrohlich sogar. Der Energieanstieg war zwar nahezu lächerlich und wäre in einem normalen Kampf kaum wahrgenommen worden, wäre da nicht die Farbe gewesen. Sie war nicht blau. Nicht gelb, nicht braun, nicht grün oder gar farblos. Nein. Sie war schwarz. Die Chakra umgab Itachis gesamten Körper und die dunkle Farbe schmiegte sich an ihn wie eine zweite Haut. Sie verdeckte ihn fast vollkommen und die Tatsache, dass es Abend und damit nicht sonderlich hell im Zimmer war, ließ die Gestalt noch bedrohlicher aussehen. * Naruto stutzte. Er war im ersten Moment zurückgeschreckt. Eine derartige Chakrafarbe kannte selbst er nicht. Dämonen besaßen zwar viel intensive Chakra und das war es was sie letztendlich so stark machte, aber schwarz? Nun, im Stillen zählte er die Vorteile einer solchen Farbe auf. Wenn Itachi sein Geld wirklich als Attentäter verdient hatte, so konnte ihm mit einer Körper umhüllenden Nachttarnfarbe wie dieser nur von nutzen gewesen sein. Aber er war sich auch im Klaren darüber, dass Itachi diese Chakrafarbe als etwas Besonderes auszeichnete. Seine eigene Chakra war blau. Tiefblau, was nur selten vorkam und die von Kyuubi war rot. Die eines Dämonen würdig. Aber auch ebenso selten. Er, der also eigentlich sonst sehr viel mit Chakren zu tun hatte, kannte diese Möglichkeit gar nicht. Der Kitsune schüttelte verwundert den Kopf. Schwarze Chakra. Davon hatte er noch nie gehört. Doch das war noch nicht alles. Sah er richtig oder waren da auch teilweise rote Blitze zu erkennen, die durch die Chakra zuckten, wie als wenn sie aus Strom wären. Bevor er näher darauf eingehen konnte, verschwand die Chakra wieder und jeder im Raum atmete unwillkürlich auf. Der Spuk war vorbei. Das war nicht normal und meist war alles Unnormale schlecht. Leider. Zumindest nicht wirklich positiv in den Augen der Umstehenden. Nicht aus der Sicht des Anwenders heraus. Von dieser Art der Erfahrung hatte Naruto schon fast genug für den Rest seines Lebens, schon allein von dem was er hatte ertragen müssen. Aber die Chakra Kyuubis würde immer hervortreten und für Aufruhr verursachen. Ähnlich musste es Itachi mit dieser schwarzen Chakra gehen. Er war sicher, dass dieser Einsatz nicht vergessen werden würde. Eben dies machte Naruto zu schaffen und war sich sicher, dass diese Aktion noch würde Folgen haben. Wie schwer, konnte er nicht schätzen, aber die Möglichkeit in das Dorf aufgenommen zu werden, war im Moment sehr gering. Aber angesichts dessen, dass Itachi dies eigentlich nur wegen Sasuke durchgezogen hatte, machte es fast sinnlos weiter darüber nachzudenken, dies weiterhin ernsthaft in Betracht zu ziehen. Ging Itachi los und befreite Sasuke, konnte er leicht fliehen und zurückkommen, wenn sich die Lage wieder etwas beruhigt hatte. Schaffte der Nuke-nin es nicht und starb, so wäre das den Dorfleuten herzlich angenehm und Tsunade hätte eine Sorge weniger. Ging dieses ‚Gespräch’ allerdings schief und Itachi schaffte es nicht hier heraus zu kommen, so würde er wahrscheinlich noch hier im Büro sterben, egal wie viele nützliche Informationen er noch besaß. * Itachi atmete einmal tief ein und aus. Für alle anderen, sollten sie es denn bemerken, sah es so aus, als würde er um Fassung bitten um seinen Zorn unter Kontrolle zu kriegen. In Wirklichkeit aber, verdrängte er diese Emotion wieder tief in seinem Inneren und bedachte seine Lage mit seiner üblichen erbarmungslosen Nüchternheit mit der durch das Leben schritt. Gut. Er musste eigentlich nur das Mysterium seiner schwarzen Chakra erklären, aber dazu hatte er keinen Grund. Was interessierten sich die anderen für seine Chakrafarbe? Wenn er ihnen sagte, das war eben so, dann würden sie ihn in Ruhe lassen und nicht gleich eine Wissenschaft daraus machen. Nur Naruto sah aus, wie ein verrückter Sammler der eine neue Käferart entdeckt hatte. Sicher, Naruto war ein Dämon und es war klar dass ihn das interessierte, doch Naruto war höchstwahrscheinlich auch klug genug um im Stillen seine Schlüsse zu ziehen und die Klappe zu halten. Itachi wusste nicht, dass seine schwarze Chakra für mehr Erschütterung gesorgt hatte, als die Nachricht, dass er einen Cousin hatte, welcher ein Vampir war und Anführer der gefürchteten Akatsuki war. Nur wurde das nicht ausgesprochen, da alle wussten, dass es das Dümmste wäre, was man in seinem Leben hätte fabrizieren können. * Tsunade war geschockt. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass ihr jemand drohte und es dann auch noch schmerfrei überlebte. Sie war immer sehr stolz darauf gewesen, sich als Konnichi gut durchsetzen zu können. Als sie zur Ninja ausgebildet wurde war es noch nicht sehr weit verbreitet, dass Frauen ebenfalls mit auf das Schlachtfeld durften. In der Regel war die Rolle der Konnichi zum spionieren erschaffen worden, da Männer stärker als Frauen waren. Eben deswegen regte sie sich immer so auf, wenn Jiraiya als normale Frau sah. Sie hatte immer das Gefühl nicht von ihm anerkannt zu werden. Aber sie hatte immer genug Durchsetzungsvermögen gehabt um sich gegen die vielen Männer um sich herum behaupten zu können. Und jetzt war es das erste Mal das die Autorität, die sie im Laufe der Jahre sich erworben hatte, einfach untergraben wurde. Sie hatte noch genug Fassung um ihren Mund nicht wie bei einem stummen Fisch auf und zu klappen zu lassen, aber innerlich stand sie kurz davor. Aber dies auch nur teilweise. Viel Furcht erregender als die Tatsache, dass ihre Autorität untergraben worden war, war das Gefühl gewesen, dass sie bekommen hatte als der Uchiha mit seinen blutroten Augen und der schwarzen Chakra ihr in die Augen blickte. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich schutzlos. Was sollte sie tun? Sie wusste es nicht. Sollte sie sich darauf einlassen und Itachi die Erlaubnis geben? Wie sehr sie diese unbekannte Chakra auch verwirrte, so sagte ihr die Stimme, der Vernunft, dass sie dies nicht tun dürfte. Das würde nämlich bedeuten, dass sie seine Anweisungen befolgte und das war als Hokage ausgeschlossen. Ihre Position wäre möglicherweise gefährdet. Außerdem würde das bedeuten, dass sie ihre eignen Leute auf eine Mission schicken müsste, die für sie selbst fast unausführbar war. Nicht nur, dass der Aufenthaltsort des Schlangen San-nin unbekannt war, nein, auch das Gebiet, in dem er sich aufhalten sollte, war nahezu undurchdringlich und gefährlich. Sie würde sie in den Tod schicken. Wen auch immer der Uchiha auswählen würde. Aber auf der anderen Seite wusste sie nicht, ob der Uchiha es wirklich wagen würde, vor ihren Augen Personen zu entführen. Könnte der Nuke-nin das überhaupt? Sicher, Leute entführen musste für den besten Attentäter ein Kinderspiel sein. Konnte sie ihm irgendwie begegnen und gegen ihn gewinnen. Die Hokage war verzweifelt. Wenn sie gegen Itachi kämpfen würde, würde dies eine riesige und ausweglose Schlacht auslösen. Gegen einen einzelnen Mann stellte man kein Heer auf, egal ob dieser vielleicht die Gewalt eines solchen hatte. Die Konoha Ninja wären quasi hilflos und müssten sich den Kampf tatenlos mit ansehen. Doch was hielt sie eigentlich davon ab? Sie hatte schon viele Kämpfe gegen übermächtige Gegner bestritten und sie alle gewonnen. Gab es einen Grund dies jetzt nicht wieder zu tun? Fast sofort traf sie die bittere Wahrheit. Sie hatte Angst. Sie fürchtete sich vor Itachi. Der Blick in die blutroten Augen, die schon soviel Blut gesehen hatten, hatten irgendetwas in ihr ausgelöst, dass sie noch nie zuvor gespürt hatte. Panik. Panik vor einer Person. Sie war nicht panisch besorgt oder tief verzweifelt als ihr Geliebter starb. Nein, die bloße Anwesenheit von Itachi machte ihr Angst. Kaum merklich am ganzen Leib zitternd sah sie Itachi noch einmal in die Augen um ihm ihre Entscheidung mitzuteilen, die sie getroffen hatte. * Mit großer Genugtuung sah Itachi, das wirklich nur von ihm bemerkte, Zittern der Hokage. Seine Augen und seine Blicke hatten ihre Wirkung noch nie verfehlt. Bei manchen mehr bei manchen weniger, aber wenn er es wirklich wollte, dann konnte er in jedem Wesen die größten Ängste wecken ohne etwas anderes tun zu müssen, als in seine Augen zu sehen. Bei einem normalen Menschen reichten seine Augen aus, wenn sie schwarz waren. Das allein trieb schon die meisten in die Flucht. Die Sharingan, die früher normal gewesen waren, als der Clan noch nicht von ihm nieder gestreckt gewesen war, hatten die gleiche Wirkung auf Ninja. Hartnäckige Exemplare mit viel Courage brauchten meist nur einen zusätzlichen kalten Blick. Spaß machte es seine Mangekyou Sharingan einzusetzen. Besonders, wenn er einen Mordauftrag auszuführen hatte, bei dem er den Mord genießen konnte. Es gab Kreaturen die verdienten den Tod und diese Kreaturen wanden sich in ihrer Macht, die sie auf andere ausüben konnten. Wie zum Beispiel Fürsten, Clanoberhäupter und andere Gestalten, die nur noch das nackte Grauen für jeden Normalsterblichen waren. Es war jedes Mal ein Hochgenuss gewesen, diesen Tieren das Blut förmlich aus den Adern zu ziehen. Er trank jenes Blut nicht, so wie Akira, aber er verteilte jeden Liter eines Todgeweihten im Raum, wenn er ihn dann ermordete. Die Bilder sahen grausam aus, aber die Leiche war, wenn er mit ihr schlussendlich fertig war, sowieso verkohlt und die Wände blutbeschmiert. Ach was, getränkt. Als hätte man sie neu gestrichen. Er mochte die Farbe rot. Ihn hatte es, egal wo er lebte oder bei wem er war, noch nie gestört und das ihn diese brutale Vorgehensweise in der Unterwelt später berühmt gemacht hatte, noch weniger. Er war dadurch einige Schwierigkeiten losgeworden. Sollte jemand nach dem Grund fragen, warum er sich manchmal wie ein kleines Kind über ein neues Spielzeug freute, wenn er ‚jagen’ gehen durfte, der würde von ihm die Antwort bekommen, dass er somit Rache an seinen Verwandten nahm. Zum Zeitpunkt deren Ermordung hatte er nicht viel Zeit gehabt und es musste schnell von statten gehen. Durch den Tod der ekelhaften Kreaturen, die man schon nicht mehr Mensch nennen konnte, stellte er sich jedes Mal vor, dass es einer seiner Verwandten wäre, den er ermorden musste/durfte. Das Gefühl der Befriedigung, welcher dadurch erhalten hatte, war immer nötig gewesen um nicht so zu werden wie die anderen aus der Akatsuki. Aber wieder zurück zur Realität. Das er jene Augenform bei Tsunade eingesetzt hatte, war eigentlich nicht seine Absicht gewesen, schoss es ihm durch den Kopf. Aber durch seine Wut auf Tsunade war es eben geschehen. Zudem freute es ihn dem Hokage Oberhaupt eins ausgewischt zu haben. Man muss dazu sagen: Noch nie war ihm ein Hokage je sympathisch vorgekommen, mit Ausnahme von Yondaime vielleicht, aber den hatte er nie richtig kennen gelernt, da sein Vater diesen Mann nicht gemocht und ihn, als der Bändiger Kyuubis noch lebte, immer auf Distanz gehalten hatte. Aber nach dem Tod des vierten Hokagen hatte sich seine Antipathie zu einer starken Abneigung entwickelt. Hass durfte man noch nicht sagen, aber er erkannte die Oberhäupter gerade mal so weit an um sie als Führer des Dorfes zu dulden. Auf Grund ihrer Fähigkeiten, nicht ihre Persönlichkeit. Lag vielleicht daran, dass er einem Menschen, der täglich sich so vielen Problemen zu widmen hatte, nicht genug vertrauen konnte um mit ihm über seine Probleme zu reden. Wie konnte er sich an eine Person wenden, die über tausende von Menschen jeden Tag entscheidet und dabei so viel Gefühle empfand? Wie konnte er sicher sein, dass diese Person sich nicht von seinen persönlichen Gefühlen beeinflussen ließ, wenn er eine Entscheidung traf? Gar nicht. Und ein Risiko wollte er nicht eingehen. Punkt. Deswegen tat es ihm jetzt gar nicht leid, dass Tsunade sich gerade in ihrer Angst wand. Und sein hypnotisierender Blick war nicht allzu stark gewesen als das nicht die San-nin ihr Selbstbewusstsein wiedergewinnen würde. Aber Tsunades Leid war eine persönliche Rache für ihn. Sie saß auf dem Platz auf dem eigentlich der Yondaime sitzen sollte. Dafür, dass sie und der dritte Hokage es gewagt hatten zu versuchen den Yondaime ersetzten zu wollen, hasste er sie. Alle beide. Und bis Naruto, also der Erbe des Vierten, nicht Hokage geworden war, würde das auch so bleiben. Die Uzumaki Familie war die einzige, die sich als Führer eignete. Für ihn war der Vierte der einzig wahre Hokage gewesen und dessen Tod hatte ihm die Möglichkeit geraubt nicht selbst über das Schicksal seines Clans entscheiden zu müssen. Denn vor Auftauchen Kyuubis hatte Itachi geplant die Taten seiner Clanmitglieder dem kürzlich neu ernannten Feuerschatten zu berichten. Doch es war anders gekommen. Jetzt war darauf angewiesen dem Sohn des Yondaime zu vertrauen und er war sich sicher, dass Naruto dies meistern würde. Nun dachte er über seine Forderung nach, die er gestellt hatte. Ja es war gut. Sehr gut sogar. Keiner konnte ihn so aufhalten. Und egal was Tsunade sagen würde, die Personen würden die gleichen bleiben. Oder warum sollte er überhaupt warten? Diese Frau würde doch nie eine Entscheidung treffen können oder dafür so lange brauchen, dass ihm ein Bart wuchs. Sein Bruder wartete auf Rettung und bei Orochimaru konnte manchmal Zeit sehr wichtig sein. Er drehte sich um und stolzierte zur Tür. Sein Blick ruhte kurz auf Naruto und Kakashi ehe er hinausging. Die Stille im Raum ignorierte er vollkommen. In der Tür blieb er noch kurz stehen und sagte dann mit einer bestimmten Tonlage: „So etwas, wie Vertrauen kenne ich nicht, aber ich weiß auf welche Fähigkeiten ich mich verlassen kann.“ Ein wehender Umhang war das letzte was Tsunade von dem Uchiha sah. Ihre Entscheidung war gar nicht angehört worden, sondern man hatte ihr überhaupt keine Wahl gelassen. *** Es krachte und donnerte. Der Regen trommelte auf das Dach und ab und zu erhellte ein Blitz den schwarzen Nachthimmel, aber in der Halle in der Neji sich befand war fast noch dusterer als die Umgebung draußen. Es brannte kein Licht in der Trainingshalle, nicht einmal eine Kerze, und das winzige Fenster spendete kein Licht. Es war also vollkommen dunkel und die stürmische Nacht draußen hätte jeden anderen dazu veranlasst, der an Nejis Stelle im Raum gewesen wäre, sich einen gemütlicheren und freundlicheren Ort gesucht. Aber der junge Hyuuga dachte nicht daran sein Trainingsprogramm wegen eines Unwetters zu unterbrechen. So lange das Dach hielt, das würde es sicherlich, und er nicht im Regen ertrank, auch unmöglich, denn er konnte schwimmen, so gäbe es auch keinen Grund sich stören zu lassen. Allein zu trainieren und zu meditieren war ein Segen. Nur selten war es ihm vergönnt hier Ruhe zu finden. Dieses Wetter gerade zu ideal. Keine Menschenseele befand sich im Moment hier. Üblicherweise befanden sich um diese Uhrzeit die Mitglieder des Haupthauses ihr im Raum um zu trainieren. Die störten ihn ganz besonders. Denn obwohl sein Hass nach dem Kampf gegen den jungen Uzumaki damals verschwunden war, so legte er es immer noch nicht darauf an sich mit ihnen anzufreunden. Stattdessen redete er gerade soviel mit ihnen, dass es nicht unhöflich war. Er ging meist nur still und schweigsam an ihnen vorbei, zollte den Alten den Respekt durch seine Gesten ohne viele Worte. Andersherum drängte man sich ihm auch nicht auf und sein wachsendes Talent, so wie seine Fähigkeiten verschafften ihm zumindest Anerkennung und Ratschläge. Der nächste krachende Blitz brachte ihn wieder zu seinem Training zurück. Er musste sich konzentrieren. Seine gesamten Meditationsübungen des heutigen Tages und wohl auch der nächsten Wochen drehte sich um eine einzelne Person. Begegnungen wie diese, welche er heute Nachmittag gemacht hatte, waren selten im Leben und nur wenigen vergönnt. Neji war sich so sicher wie nie zuvor, dass sein kurzes Treffen mit Itachi Uchiha sein Leben verändern würde. Zum ersten Mal in seinem Leben dachte er wirklich über seinen Cousin soundsovielten Grades nach. In seiner Kindheit hatte er ihn nicht so oft gesehen. Nur manchmal, wenn die Oberhäupter des Uchiha und des Hyuuga Clans zusammen kamen und er als Nebenhäusler sich um die Gäste kümmern musste. Ein oder zwei Mal war auch Itachi dabei gewesen. Wie eine lebende Legende hatte dieser ihn überragt. Für den kleinen Jungen, der er damals war, fügten sich alle seine Vorstellungen von dem perfekten Ninja in diesem jungen Mann zusammen. Damals hatte er den Uchiha dafür bewundert mit welcher Disziplin dieser an den Gesprächen teilgenommen hatte. Nach außen hin strahlte er eine derartige Ruhe aus, dass Neji sich heute fragte, wie dieser das zu Stande gebracht hatte. Dieses Gespräch, welches mit anhören durfte, war nicht gerade angenehm für den Uchiha Erben gewesen. So dachte er heute zumindest. Das Oberhaupt der Uchiha Familie, also Itachis Vater, war nicht gerade sanft mit seinem Sohn umgesprungen und auch Stolz auf seinen Sohn über die hervorragenden Leistungen war nicht herauszuhören gewesen. Ihm damals nur aufgefallen, weil er gedacht hatte, dass die Hyuugas aus dem Haupthaus ähnlich mit den Hyuugas aus dem Nebenhaus genauso oder zumindest ähnlich behandelten. An diesem Abend hatte er den jungen Uchiha einfach nur als Helden angesehen und sich geschworen genauso so eine Haltung annehmen zu können wie er. Still, schweigsam und überragend war Itachi gewesen. Charakterzüge, welche er heute bei sich selbst wieder fand. Hatte ihn dieses Treffen derart geprägt? Vielleicht schon. Nun versuchte der schwarzhaarige Hyuuga Erbe den Vergleich aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen. Auf den ersten Blick hätte er vielleicht sagen mögen, dass Itachi immer noch derselbe war, aber dem war nicht so. Erstens war das gar nicht möglich. Kein Mensch konnte solange in der Welt umherstreifen und Dinge tun, die unaussprechlich waren ohne sich dabei zu verändern und zweitens schien die Art der Maske, die der Uchiha trug eine andere zu sein. Der Moment als er dem Uchiha in die roten Sharingan blickte war bewegend gewesen. Jetzt wo er darüber nachdachte, als auch in jenem Augenblick. Laut den Geschichten überlebte niemand, der in die roten Augen des Mörders gesehen hatte. Er hatte es getan und er hatte die Begegnung überlebt. Folglich war der Großteil der Gerüchte, die sich um den Uchiha rankten unwahr. Das Gefühl, dass er gehabt hatte als seine weißen Augen auf die des Uchiha trafen, war so unwirklich gewesen. Es war als wenn er seine Seele gesehen hätte. Wie als wenn er seinen Blick darüber hatte streifen lassen. Und er hatte tiefer geblickt als alle anderen jemals vor ihm zuvor. Sein Onkel vermochte aus den kleinen Wellen, die seine Gefühle schlugen und die eigentlich viel zu klein für einen normalen Menschen, ja selbst einem Ninja, waren, nur schwer seine Emotionen lesen. Trotz seiner exzellenten Fähigkeiten. Doch zum ersten Mal hatte er das Gefühl gehabt, als wären seine Empfindungen ihm auf der Stirn geschrieben gewesen. Doch es war Neji, entgegen all seines Glaubens, nicht unangenehm vorgekommen. Der Blick hatte ihn erschaudern lassen, aber es war ein wolliger Schauer. Das Gefühl zum ersten Mal in seinem Leben verstanden worden zu sein, hatte er gehabt. Für jemanden wie ihn, der kaum Gefühle hatte, war es einfach die wenig vorhandenen Gefühle, die er besaß, auseinander zu pflücken und zu analysieren. Je weniger da war, desto weniger Probleme hatte man damit seine Emotionen zu unterscheiden. Eine einfache Regel, die er so weit verinnerlicht hatte, dass er manchmal schon selbst glaubte mit ihr geboren worden zu sein. Soweit war er schon einmal gewesen. Was ihn störte war, trotz allem, dass in den Augen des Uchiha kurz, aber sehr deutlich Respekt aufgeleuchtet hatte. Und die Möglichkeit sich getäuscht zu haben schloss er aus. Dafür war er zu aufgebracht. Aufgebracht für seine Verhältnisse, bitteschön. Seine Definition von Aufregung und aufgebracht sein war, eine Nanosekunde mit dem Gedanken zu spielen, sich die Hände zu knoten. Aber es reichte aus um darüber beunruhigt zu sein, ob es vielleicht gravierende seelische Veränderungen hervorrufen könnte, wenn er den Uchiha erneut traf. Und das würde er. Da war er sich sicher. Er wusste nicht woher, aber durch seinen ausgeprägten Sinn an das Schicksal, den er immer noch hatte, war es seine überzeugte Meinung, dass dies noch nicht das Ende war. Auch wenn Naruto seinen Hass ausgelöscht und den Glauben an das vorherbestimmte Schicksal weites gehend verdrängt hatte, so konnte er nicht ganz davon loskommen. Zudem bestätigte seine These das Gespräch von der Hokage und dem Uchiha. Schließlich hatte er vor der Tür gestanden und alles mit angehört. Nicht das dies das erste Mal war. Er wusste wie man mit derartigen Informationen umzugehen hatte. Sein Onkel befahl ihm oft, und vor allem in letzter Zeit, dass er den Clantreffen bewohnen sollte um zu lernen. Seit bei Hinata eine Herzkrankheit festgestellt worden war, an der schon Hinatas Mutter gelitten hatte, war beschlossen worden ihn zum neuen Erben zu machen. Er war stark, außerordentlich talentiert, schon Jo-nin und zu dem: männlich. Auch wenn es eine Art Veränderung gegeben hatte, sodass sich Gründer- und Nebenfamilie freundlicher behandelten als zuvor, so war die Tradition noch das wichtigste von allem. Und er war der einzige männlicher Nachfolger aus Hiashis Blutlinie. So wurde er schon seit einiger zeit, ja eigentlich seit seiner Geburt, darauf vorbereitet, ein Führer und neuerdings auch, ein Oberhaupt zu sein. Allein die Tatsache, dass er als zukünftiges Oberhaupt wissen musste, dass solche Tatsachen wie Itachis Rücktritt aus der Akatsuki mit in den Tod zu nehmen waren, hatte ihm erlaubt den Türsteher zu spielen. Die Akatsuki interessierte ihn nur soweit wie nötig. Er wusste, dass der junge Uzumaki noch eine Rechnung mit diesen Leuten offen hatte und deswegen mischte er sich nicht in die Angelegenheiten des nächsten Hokagen ein. Falls es wen wundern sollte, er war der festen Überzeugung, dass Naruto den Rokudaime Hokage (Sechsten Hokage) verkörpern würde. Er glaubte daran und er würde auch nie jemand anderen akzeptieren. Nur auf des jungen Uzumakis Befehl hin. Auch wenn es seltsam klingen mochte, für ihn war Narutos Wort, wie die Predigt für einen Pfarrer. Unersetzbar und notwenig. Ja, dass was Naruto sagte war für ihn Gesetz. Aber freiwilliger Basis, versteht sich. Naruto hatte sich in der ersten Zeit dagegen gewehrt so respektvoll angeredet zu werden, wie Neji es tat. Aber hatte eingesehen, dass er dem Hyuuga seinen Willen nicht aufzwingen konnte. Außerdem hatte er Naruto in seiner kühlen Art vermittelt, dass, sobald Naruto Hokage geworden war, von allen so angeredet werden würde. Das brachte den Blondschopf dann doch zum endgültigen Schweigen. Er selbst war nach einigen gemeinsamen Missionen mit dem Uzumaki zu der Erkenntnis gelangt, dass dieser einen Sinn hatte, den er selbst nie haben würde. Dieser Sinn hatte nichts mit Stärke oder Fähigkeiten zu tun. Nein es war eine Art Gerechtigkeitssinn. Eine Art der Vergebung, oder was auch immer. Eine Art immer den rechten Weg zu finden. Und das bewunderte er. Egal wie stark er werden würde, nie wäre er fähig so geeignet für den Hokageposten zu sein wie Naruto. Auch war seine Meinung, dass dasselbe Gefühl Sasuke, sein Lieblingstrainingspartner, dazu veranlasst hatte seine Rivalitätskämpfe zwischen ihm und Naruto auf freundschaftliche Basis herunterzuschrauben. Was der Hyuuga nicht wusste war, dass auch Itachi dasselbe Gefühl zu Naruto in sich trug. Der Hyuuga würde in ein paar Minuten lediglich spüren, dass diese Person auf den Weg zu ihm war. *** Drei Gestalten bewegten sich durch die schwarze und stürmische Nacht. Sie wurden von niemandem gesehen. Lautlos liefen sie durch die Straßen, überwanden Häuserdächer durch Sprünge und gingen jeglichem Licht aus dem Weg. Sie wollten nicht gesehen werden und das wurden sie auch nicht. Die vorderste Gestalt war Itachi der ein ganzen Stück weiter voran in Richtung Hyuuga Haupthaus sprang. Hinter ihm folgten nebeneinander Kakashi und naruto, sich leise unterhaltend ohne von dem Uchiha beachtet zu werden. „Glaubst du, dass das klug war?“, fragte Naruto seinen Nebenmann, der ein ähnlich ernstes Gesicht machte. Kakashi antwortete nicht sofort. Auch er machte sich Gedanken über das Geschehen von vorhin. Das mit Tsunade und Itachi hatte nicht gut gehen können und die Frage war, ob Sasukes Entführung nicht sogar einen einzigen Vorteil hatte. Obwohl er dem Hatake ein schlechtes Gewissen bereitete so über seinen Schützling zu denken, aber nun hatte Itachi wenigstens einen berechtigten Grund vor der Hokage so ausfallend zu werden. Irgendwann wäre das auch von sich aus passiert, da die beiden eine zu unterschiedliche Lebensansicht hatten, aber jeder Schritt, den Itachi zuviel machte, brachte ihn näher an den Abgrund. Er würde nicht ewig davonrennen können. Auf ewig würde sich selbst Itachi Uchiha nicht gegen so viele Mächte, mit denen er sich verfeindet hatte, verteidigen können. Kakashi wusste nicht, wie stark genau sein alter Freund war und sicher war, dass auch er irgendwann seine Grenzen erreichen würde. Auch wenn er Itachi noch nie so gesehen hatte. Der Uchiha hatte schon seit Ewigkeiten die Angewohnheit vollkommen ruhig und erfrischt auszusehen, auch wenn er innerlich schon auf dem letzten Loch pfiff. „Ich denke es war nicht klug, was Itachi da gemacht hat. Aber es hat unsere Situation verbessert als wenn sich Tsunade hätte durchsetzten können“, beantwortete Kakashi die Frage seines Schützlings. „Hmm“, machte Naruto daraufhin nur und bemerkte, dass sie ihrem Ziel immer näher kamen. Denn nachdem sie Itachi ohne wenige Worte aus dem Büro der Hokage gefolgt waren, hatten sie ihre Sachen für eine längere Reise zusammengesucht und wollten schon aufbrechen um keine Zeit zu verlieren als Itachi sich noch einmal kurz zu Wort meldete. Obwohl er die ganze Zeit über geschwiegen hatte. Er meinte, dass ein Hyuuga unersetzlich für ihre Mission wäre. Den Grund hatte er nicht erklären wollen, aber ein scharfer Blick hatte genügt um festzustellen, wer das Führungskommando hatte. Itachi kannte sich am besten mit Orochimaru aus und wusste als einziger wie man lebend als Feind dessen Lager betreten konnte. * Nun waren sie endlich da. Stolz ragte das riesige Anwesen der Hyuugas vor ihnen auf. Itachi versteckte sich im Schatten eines Gebäudes von wo er das Haus gut beobachten konnte. Er wollte nicht riskieren das Anwesen zu betreten. Sein Glück musste er nun nicht herausfordern. Es war schon ein wunder gewesen, dass Tsunade ihn hatte ‚gehen’ lassen. Zu zweit betraten der Uzumaki und Konohas Kopier Ninja die Eingangshalle. Ein Hyuuga kam ihnen entgegen und fragte sie nach ihren Wunsch und on er ihnen helfen könnte. Nach einer kurzen Weile in der der Weißäugige die Situation kurz erklärt bekam, forderte er die beiden Gäste auf mit ihm zum Oberhaupt zu kommen. Spätestens jetzt waren Naruto und sein Meister erleichtert Itachi nicht mitgenommen zu haben, verkleidet oder nicht. Der Wärter verlangte nämlich, dass die Mission, welche ausstand mit Hiashi-sama zu besprechen, da eine derartig unerwartete Mission erst mit dem Oberhaupt zu besprechen werden müsste. Ruhig und mit langsamen Schritten liefen Naruto und Kakashi nun dem Wächter hinterher. Der hatte es nicht sehr eilig, über jede Abwechslung dankbar, die er während seiner seiner Wachschicht bekam. Nach unendlichen Gängen und Abzweigungen waren die drei nun endlich am Arbeitszimmer des Hyuuga Oberhauptes angelangt. Kakashi klopfte und als das ‚Herein’ erklang zog der Wächter sich zurück und wartete vor der Tür um die Gäste nachher wieder nach draußen zu begleiten. * Hiashi riss verwundert die Augen auf als er die unerwarteten Besucher sein Arbeitszimmer betreten sah. Mit den beiden von Regen draußen durchnässten Gestalten hatte er nun nicht gerechnet. Er hatte mit einem Glas Wein über seinen Berichten gesessen und vorgehabt möglichst bald diesem Wetter den Rücken zu kehren, in dem er schlafen ging, aber nun würde er noch eine Weile wach bleiben müssen. „Guten Abend, Kakashi-san. Guten Abend, Uzumaki-san. Mit ihnen hatte ich nun nicht mehr zu dieser späten Stunde gerechnet. Was kann ich für sie tun?“, fragte der ältere Ninja höflich und bot den beiden einen Sitzplatz an. Es wäre auf die kurze Zeit, die die beiden hofften nur zu benötigen, sicher sinnlos, aber als Akt der Höflichkeit setzten sie sich. Und Höflichkeit war der Lebenssinn eines jeden Hyuugas. Da Kakashi der ältere und höhergestellte von ihnen Beiden war, machte er sich daran die Frage des Hyuuga zu beantworten. „Ich hoffe, sie verzeihen uns diese späte Störung, Hiashi-sama. Aber es ist wichtig. Auf Befehl der Hokage müssen wir noch heute Abend zu einer Mission aufbrechen, die kein Aufschub duldet.“ Ein neutraler Gesichtsausdruck zierte das Gesicht des Oberhauptes und er weiß den Silberhaarigen an fortzufahren. „Bitte, erklären sie. Was ist so wichtig, dass die Hokage zwei ihrer besten Männer bei diesem Wetter hinaus jagt? Und warum wenden sie sich damit an mich?“ Nun wurde es doch etwas heikel, denn ungern wollte Kakashi dem Oberhaupt auf die Nase binden, dass er und naruto seinen Neffen für eine Mission brauchten, die direkt in Orochimarus Arme führte. Aber aus Respekt vor dem Älteren sagte er ohne zu zögern die Wahrheit. „Mein Untergebener Uchiha Sasuke war auf Mission als er in einen unerwarteten Hinterhalt Orochimarus lief und entführt wurde. Er konnte es schaffen uns eine Warnnachricht zu zuschicken. Zur seiner Befreiung und Verhinderung des Plans von Orochimaru brauchen wir ihren Neffen, Hyuuga Neji. Ohne ihn wird diese Mission nahezu unausführbar.“ Jetzt hieß es warten. Kakashi wusste, dass dem alten Hiashi sein Neffe sehr ans Herz gewachsen war und ihn nun fast als eignen Sohn behandelte. Er war stolz auf ihn und er wusste nicht wie er darauf reagieren würde, dass sein Nachfolger auf eine lebensgefährliche Situation gesandt wurde, für jemanden, der der Sohn seines größten Widersachers war. Es war bekannt gewesen, dass die Clane vor dem Untergang der Uchiha immer wieder um die Vorherrschaft in Konoha kämpften und nie feststellen, beziehungsweise akzeptieren konnten, wer von ihnen der größte Clan war. Hiashi zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Man konnte nicht sehen was er dachte und Naruto, sowie Kakashi warteten gespannt. Sich im Stuhl zurücklehnend überdachte die Situation: Sasuke Uchiha hatte er noch nie persönlich kennen gelernt, aber er wusste inzwischen durch seinen Neffen, dass dieser nicht dem Abbild seines Vaters entsprach. Dem Auftreten nach und von den Fähigkeiten, die er bisher von ihm gesehen hatte, glich er eher seinem Bruder Itachi, bevor dieser verschwand. Auch wenn die Situation gefährlich klang, so hatte er das starke Gefühl, dass er seinen Neffen gehen lassen musste. Er hatte ebenfalls von den Gerüchten im Dorf gehört, dass Itachi wieder im Dorf war und im Gegensatz den anderen Mitgliedern des Dorfes glaubte er daran, dass dieses auftauchen einen guten Grund hatte. Zudem war es besser den letzten Uchiha, der noch unter ihnen weilte, zu retten. Schon deshalb weil er seinen Alten Widersacher kannte, der es gerne gehabt hätte, zumindest einen seiner Söhne leiden zu sehen. Er hatte es dem Alten Uchiha nie nachweisen können, aber er kannte die Verbrechen, die im Clan der Uchiha hinter verschlossnen Türen begangen wurden. Schon allein deswegen glaubte er, dass Itachi einst das richtige getan hatte als er seine Verwandten eliminierte. Irgendwie sagte ihm sein sechster Sinn, dass Itachi Uchiha tiefer in die Sache verwickelt war als nur durch die Blutsverwandtschaft zu seinem Bruder. Also würde er Neji gehen lassen. Sein junge war stark genug um dies unbeschadet zu überleben und er würde dadurch stärker werden. Also teilte er den anderen Anwesenden seine Entscheidung mit über die er einige Minuten gegrübelt hatte. „Ich kann das Leben eines Menschen, welcher gerettet werden kann, nicht zurückstellen nur weil mein Neffe ihn unter gefährlicheren Umständen rettet als sonst üblich. Mein Nachfolger Neji wird sich dieser Aufgabe annehmen und er wird, das weiß ich, gesund und munter wieder kehren. Außerdem ist es seine Pflicht diese Mission anzutreten, da Uchiha Sasuke ein Verwandter ist und Verwandte lässt man nicht im Stich.“ Nach dieser Aussage atmeten Naruto und Kakashi unwillkürlich auf. Sie hatten befürchtet, dass sie eine Absage erhielten, weil Hiashi sich um das Leben seines ‚fast’ Sohnes fürchtete. Sie bedanken sich und gerade als sie aufgestanden waren um sich zu bedanken trat der Neji durch die Tür. ****************************************** Ansage: Alle Nachrichten, wie zum Beispiel über den Fortschritt der FF, Pausen oder anderwärtiges, stelle ich in meinen Weblog und auf meiner Website. Abonniert ihn euch oder schaut bloß ab und zu mal rein, mir egal. Ich möchte nicht die Hälfte meiner freien Zeit mit dem Schreiben eines Nachsatzes verbringen. Noch was? Zum Kapitel und Inhalt an sich. Ich hoffe es gefällt euch. Wem Unverständlichkeiten auffallen, einfach fragen. mangacrack Kapitel 17: Wir sind uns ähnlich -------------------------------- Neji war sichtlich etwas verwundert als er Naruto und dessen Meister bei seinem Onkel im Arbeitszimmer fand. Eine unübliche Zeit um Besuche zu machen, wie er fand. Ob etwas passieret war? Aus welchem Grund wohl sonst sollten sie ein Clanoberhaupt so spät abends aufsuchen? Doch wie es der Begrüßung angemessen war, verbeugte er sich in jede Richtung der Anwesenden leicht, die Rangfolge einhaltend. Zuerst seinen Onkel, das Familienoberhaupt, dann Kakashi und zum Schluss Naruto. „Guten Abend, Hiashi-sama. Auch ihnen ein guten Abend, Hatake-san und Naruto-san.“ „Ah, Neji. Gut, dass du da bist. Ich wollte dich sowieso gerade rufen lassen“, sprach Hiashi zu seinem Neffen. Was diesen in seiner dunklen Ahnung bekräftigte. „Ist etwas passiert?“, fragte er nun gerade heraus. „Sasuke Uchiha ist entführt worden“, kam als Antwort. „Die Hokage ordnet an, dass du an seiner Befreiung zugegen bist.“ Nejis Reaktion war erstaunlich und jagte zumindest Kakashi einen Schauer über den Rücken. Ein normaler Mensch hätte jetzt erst einmal laut ‚Scheiße’ gerufen, denn es war eigentlich unnötig zu sagen, dass nur Orochimaru in Frage als Entführer kam. Stattdessen bewegten sich die Augenbrauen kurz nach oben, drückten das Erstaunen aus und wurden anschließend minimal zusammen gezogen, zeigten die Unangenehmlichkeit dieses Umstands. Weiter folgte ein Nicken des Einverständnisses und dann drehte sich der junge Hyuuga um, um seine Ausrüstung zusammenzupacken. Wieder einmal fragte sich der Silberhaarige wie ein einzelner Mensch so gefühlsneutral sein konnte wie Neji. Angemerkt, dass jener Gais Lehren praktisch jahrelang ausgesetzt war. Bewundernswert wie beängstigend. Ein kurzer Blick zu Naruto zeigte ihm, dass jener ebenso dachte, dies aber schon gewohnt war. Nun drehte sich Kakashi wieder zum Oberhaupt der Hyuugas um und verbeugte sich zum Abschied. Naruto machte es ihm nach. „Vielen Dank, dass sie uns ihren Neffen zur Verfügung stellen. Wir hoffen möglichst bald zurück zu sein.“ „Aber bitte keine Umstände. Ich vertraue seinen Fähigkeiten und Neji kann es als eine Prüfung zum Oberhaupt ansehen. Schließlich sollte er das gleiche tun, wenn ein Familienmitglied gefangen genommen worden wäre, aber dürfte ich noch erfahren wer diese Mission außerdem begleitet?“ „Gerne. Dies sind Naruto, ich selbst und ein weiterer Ninja, dessen Name ich nicht nennen möchte, da seine Identität geheim bleiben muss.“ „So, wie kommt das?“, Hiashi zog verwundert eine Augenbraue nach oben. Seine Neugier war geweckt und er würde zu gerne wissen, wer noch sich in die Hände der Schlange begeben wollte. Das würde er nachprüfen. „Dieser äußerst fähige Kämpfer hat vor kurzem die Seiten gewechselt, aber er ist zuverlässig. Durch seine Informationen können wir unbeschadet bis nach Oto vordringen.“ Hoffte er jedenfalls. Er war sich nicht sicher, ob er Itachis Gefahreneinschätzung trauen konnte. Die Wege ein Problem zu lösen, waren stets nervenaufreibend gewesen. Kakashi würde seine Maske darauf verwetten, das sich das auch in den letzten Jahren nicht geändert hatte. Erleichtert stellte Kakashi außerdem fest, das sich Hiashi scheinbar mit seiner Erklärung zufrieden geben schien, aber Itachis Namen konnte er ja schlecht erwähnen. Doch ohne die Gewissheit, dass der Clannachfolger in guten Händen war, hätte der alte Hyuuga sie nicht gehen lassen, dachte Kakashi eine Weile später als Naruto und er draußen auf Neji warteten. Hinter ihnen befand sich das Arbeitszimmer des Hyuugas bei dem sie gerade eben gewesen waren und man hörte es ab und zu noch rumoren. Hiashi hatte sie ganz dezent hinausgeschmissen. Kein Wunder bei dieser Uhrzeit. Von rechts hörten sie beide Schritte auf sich zu kommen. Naruto zuerst, da er dank dem Dämon in ihm das bessere Gehör hatte. Der Blonde wandte den Kopf und sah Neji auf sich zu kommen. Kurz vor ihm, blieb dieser stehen und verneigte sich kurz. „Ich wünsche euch erneut einen guten Abend, aber im Angesicht der Tatsachen müsste ich wohl besser sagen: Brechen wir auf!“ „Es ist wohl besser so. Orochimaru wartet nicht auf uns.“ Während sie den Weg aus dem riesigen Anwesen antraten, erklärten Naruto und Kakashi die genaueren Details. Von Sasukes Gefangenschaft, dass sie aber wüssten wo er sich aufhielt, doch aber seine Byakugan Augen bräuchten. Auch deuteten sie an, dass noch ein vierter Mann sie begleiten würde, doch wer sagten sie nicht. Das sollte Itachi doch lieber selbst machen. Denn warum und in welchem Zusammenhang ausgerechnet der Nuke-nin sie begleiten wollte, konnten sie nicht so wirklich erklären. Sollte doch Itachi in die Nervenklinik eingewiesen werden, wenn er sagte, dass er seinen kleinen Bruder retten wollte. Aus einem Munde klang das vielleicht noch glaubwürdiger als aus ihrem. Und niemand wollte sich vor Neji lächerlich machen. ** Jener Nuke-nin stand noch immer draußen im Regen. Tief hatte er sich die Kapuze seines Mantels ins Gesicht gezogen, doch noch nicht weit genug als das im die Sicht versperrt werden würde. Aber viel zu sehen gab es im Moment nichts. Der Eingang, in dem Naruto und Kakashi verschwunden waren, war noch immer dunkel und nur die Energie der Wache am Tor zeugte von Leben im Umkreis. Der Schwarzhaarige zog seinen Umhang fester um sich, denn der Wind wehte stark und zerrte an seiner Kleidung. Den Umstand verwünschend nicht angemessen gekleidet zu sein, nahm er sich vor, sich von Kakashi eine Ausrüstung zu leihen. Sie bräuchten sowieso noch einige Dinge bevor sie sich auf dem Weg machten um seinen Bruder zu befreien. Seinen Bruder. Itachi drückte sich dichter in den Wipfel des Baums auf dem er sich befand und schlang seine Arme um sich selbst. Wie es Sasuke wohl ging? Ob er bei Bewusstsein war? War er verletzt? All diese Fragen spuckten in seinem Kopf und ein ihm lange fern gebliebnes Gefühl stieg in ihm auf. Er fühlte sich unbehaglich, unruhig und teilweise auch ein klein wenig ängstlich. Was würde passieren, wenn er Sasuke wieder sah? Würde sein Bruder ihm die Schuld dafür geben, dass er entführt worden war? Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde Sasuke sich jetzt nicht in einer solchen Lage befinden. Überhaupt wäre Sasukes Leben einfacher, wenn er nicht da wäre. Wie oft hatte Itachi seinen Sasuke in Schwierigkeiten gebracht? Wie oft hatte Sasuke wegen ihm leiden müssen? Wie oft hatte er sich nicht um ihn kümmern können? Oft. Zu oft, wie er feststellen musste. Man bedenke nur all die Jahre in denen er fort war und nicht auf Sasuke aufgepasst hatte. Oder die Zeit in der Sasuke noch beim Clan lebte, aber er nicht mehr. Er hatte herausbekommen, was sie mit seinem Bruder angestellt hatte und dafür waren sie gestorben. Allesamt. Alle seine Verwandten hatten dafür bezahlt nicht auf Sasuke aufgepasst zu haben. Fast hätte sein Bruder damals sein Leben verloren. Er hatte es retten können. Das Leben seines Sasukes. Und nun? Nun war es wieder soweit. Erneut war Sasukes Lebens in Gefahr. Und ausgerechnet Orochimaru war derjenige, der es bedrohte. Itachi zweifelte, dass diese Mission so gut verlaufen könnte, wie es er es vielleicht wollte. Sicher, er würde ganz klar alles tun um Sasuke zu befreien und wenn ihm Akira über den Weg lief, so würde er mit diesem kämpfen. Er hasste Akira und dieser hatte ihn. Somit waren die Fronten geklärt, aber was war mit Orochimaru? Wie stand sein Meister zu ihm? Itachi seufzte und hielt sein Gesicht in den Regen. Er wusste es nicht. Wie auch? Sein Meister hatte ihm so oft geholfen, wie in Schwierigkeiten gebracht. Früher hatte Itachi seinem Meister vertrauen können. In dem Punkt vertrauen, dass seine Aussagen und Informationen richtig waren. Doch in den letzten paar Jahren hatte sein Meister immer eigenwilligere Meinungen geäußert. War unvorsichtig geworden oder hatte leichtfertig gehandelt. Etwas, dass früher undenkbar gewesen wäre. Das Wesen seines Meisters hatte sich gewandelt, doch Itachi wusste nicht warum. War sein Verlangen nach macht so groß? Wollte er sich wirklich an Konoha rächen? Für was? Für was bitte schön? Itachi bezweifelte, dass sein Meister es dem dritten Hokage immer noch nachtrug, das nicht er, sondern Arashi zum Hokage gekrönt worden war. Das war nicht seine Art. Nicht seine Art gewesen, wohlgemerkt. Der Nuke-nin stand vor einem Rätsel, welches er nicht zu lösen vermochte. Welches zu dem im Laufe der Jahre immer verworrner geworden war. Stumm kratzte er sich ab Kopf. Es war ja noch nicht einmal das allein. Nein, hinzukam, dass er würde Orochimaru besiegen oder gar töten können. Wenn auch nur ein Bruchteil von der Persönlichkeit des ehemaligen großen San-nin übrig geblieben war, dann hätte er keine Chance. Sein Meister besaß das Talent seine Gedanken und Schritte noch bevor er sie selbst erfassen konnte. Das machte den Schlangenmenschen aus seiner Sicht nahezu unbesiegbar. Ein weiteres unbesiegbares Monster war der letzte Uchiha, der sich immer wieder in seine Angelegenheiten einmischte und der sein größtes Hindernis darstellte. Akira. Er hasste diesen Namen. Er hatte ihn schon immer gehasst. Seit damals als er ihm zum ersten Mal begegnet war. Warum? Weil er Angst vor ihm hatte. Ja, auch wenn jetzt wahrscheinlich die Hälfte aller Leser die Augen aufriss und den vorherigen Satz mindestens dreimal las, so war es die bittere Wahrheit. Es gab etwas in ihm, dass ihn instinktiv vor Akira zurückweichen ließ, wenn er ihn auch nur sah. Etwas war an Akira, dass noch unmenschlicher war als er. Auch wenn das Wort ‚unmenschlich’ nicht so wirklich zutraf. Schließlich war Akira kein Mensch. Nicht mehr. Vielleicht war es die Friedfertigkeit, die der andere Uchiha manchmal an den Tag legte. Aber es lag zweifelsohne an diesem seltsamen Ausdruck in seinen Augen, den er manchmal drauf hatte und vor dem sich Itachi so sehr fürchtete. Das hatte er sich eingestanden. Dass er Angst vor Akira hatte und auch wenn es ihm nicht wirklich gefiel, so war es doch tief in sich drin erleichtert darüber, dass er so etwas wie Angst noch kannte. Das bewies ihm, dass er noch Menschliches in ihm hatte. Und weil er glaubte noch Menschliches in sich zu haben, hoffte er, dass er seine Fähigkeit zu lieben nicht verloren hatte. Würde er wenn er also Angst hatte, in der Lage sein Sasuke zu lieben? Er? Itachi hoffte es. Sag mal, wo blieben diese Bakas eigentlich? Er stand schon seit stunden hier im Regen, welcher übrigens deutlich nachgelassen hatte, und die trieben sich noch immer irgendwo herum. Sie sollten Neji holen und nicht da drinnen Hiashi dabei helfen, seine Papiere zu ordnen. Kaum hatte er den Satz zu Ende gedacht, folg ein Kunai auf ihn zu. Itachi sprang rückwärts und landete mit einem leisen eleganten ‚Platsch’ auf dem vom Regen getränkten Weg. ** Neji hatte die Waffe schneller geworfen als seine bedien Begleiter gucken konnten. Da befand sich eine fremde Energie auf seinem Anwesen. Eine gefährliche ihm unbekannte Energie. Voller dunkler Gedanken, getrübt zwar und nicht genau erkennbar, aber dennoch präsent genug um sie mit seinen Augen entdecken zu können. Er bemerkte, dass die Person auf den Weg sprang uns sich hm zuwandte. Sie trug einen großen weiten Umhang, der im Wind flatterte. Das Gesicht konnte Neji nicht erkennen, da die Kapuze zu tief ins Gesicht gezogen worden war, doch dies kümmerte den jungen Hyuuga nicht. Er musste das Gesicht seines Gegners nicht kennen um ihn zu besiegen. Kurz musterte er die Gestalt und checkte seine Chancen ab. Der lange wehende Umhang dürfte mehr als nur hinderlich im Kampf sein und das Sichtfeld schränkte sich dank der Kapuze auch einschränken. Neji ging in Angriffstellung und stürmte auf seinen unbekannten Gegner zu, zog ein paar Kunai aus der Tasche und warf. Die Gestalt wich den Wurfsternen mühelos aus wirbelte herum als der Hyuuga mit gezückten Messer ihn von oben ansprang. Kakashi und Naruto hatten derweil den Eingang erreicht. Sie waren erschrocken gewesen als Neji plötzlich voraus rannte und hinter einer Biegung verschwand. Jetzt wussten sie auch warum. Höchst wahrscheinlich hatte der Hyuuga dank seiner Fähigkeiten Itachi entdeckt, welcher natürlich daran dachte sich zu verbergen, wo immer er auch wartete, denn kein Mensch war zu dieser zeit noch unterwegs. Doch jetzt stockte ihnen der Atem als sie die beiden unentbehrlichen Mitglieder des Suchtrupps miteinander kämpfen sahen. Naruto wollte vorspringen und die beiden aufhalten, doch sein Mentor hielt ihn zurück. Es war zu riskant. Itachi konnte sich ein kleines anerkennendes Grinsen nicht verkneifen als er erkannte, wer ihn angriff. Der Hyuuga musste ihn früh bemerkt haben und hatte dementsprechend reagiert, auf seine düstere Energie, die er ausstrahlte. Den geworfnen Wurfsternen wich er mühelos aus, welche irgendwo hinter ihm in einer Hauswand stecken blieben. Nun kam der junge Hyuuga von hinten oben auf ihn zu gesprungen, wollte seine eingeschränkte Sicht nutzen, doch er war zu erfahren als das ihn aufhalten würde. Für Sekundenbruchteile betrachtete Itachi den Kunai in der rechten Hand des Ninja vor ihm, der immer noch versuchte an ihn heran zu kommen, doch Itachi lockte den Hyuuga immer weiter vom Anwesen weg es musste ja nicht jeder mitbekommen, dass er hier war. Weiter hinten konnte er sehen wie Naruto und Kakashi ihnen folgten. Als sie kurz vor dem Tor waren, beschloss Itachi diese Hetzjagd zu beenden. Es war sowieso sinnlos. Auch wenn er im Moment unbewaffnet war, so konnte er Neji innerhalb weniger Moment zur Strecke bringen. Auch wenn er nicht vorhatte ihn zu töten, ein wenig schocken durfte er den jungen Hyuuga, doch wohl schon. oder? Ein Grinsen quittierte die Handbewegung als der Schwarzhaarige sich die Kapuze aus dem Gesicht strich und die Sharingan aktivierte. * „Uaaah!“, schrie Neji leicht auf als er die Sharingan sah. Aber da er sich im Sprung befand, konnte er seine Flugbahn nicht mehr ändern und raste mit gezückter Waffe auf dem Uchiha zu. DOOMPS. Neji wusste nicht wie ihm geschah, als er plötzlich mit einem Körper vor sich kollidierte. Einen Moment befürchtete er, er würde den Uchiha mit umreißen, doch der stand auf sichern Füßen am Boden fing den übermütigen Hyuuga auf. Ein wenig benommen blinzelte Neji ein wenig später nachdem er realisiert hatte, dass er nicht auf dem kalten nassen Boden gelandet war, doch was war passiert? Vor sich sah er eigentlich nur schwarz und seine Hände krallten sich in Stoff. Moment mal! Stoff? Er riss die Augen auf, blickte empor und sah einen breit grinsenden Itachi vor sich. Schnell wollte er zurückweichen, doch er ließ es lieber als er das Kunai an seiner Kehle spürte. „Ent-entschuldigung, Uchiha-sama“, stammelte Neji ein wenig unbeholfen. Das war ihm aber peinlich. Da wollte man pflichtbewusst sein und sein Anwesen verteidigen, schon rasselte man in sein Kindheitsidol. Warum hatte er sich nicht denken können, dass das Itachi war, der da draußen stand? Schließlich hatte er ja aus den versteckten Andeutungen von Kakashi und Naruto ja heraushören können, dass es jemand ganz und gar unübliches war, der sie begleitete um den jungen Uchiha zu retten. Die beiden konnten ja nicht wissen, dass er wusste, dass Itachi wieder im Dorf war. Noch weniger konnten die beiden ahnen, dass sie sich schon einmal vor nicht allzu langer Zeit getroffen hatten. Itachi nahm das Kunai von dem Hals des Hyuugas, der es dankbar entgegen nahm als er es ihm hinhielt. Scheinbar brauchte er einen Grund um nicht in das Gesicht des Uchiha blicken zu müssen und seine Gesichtsröte vertreiben zu können. Das allein bewies, dass er mit seiner Einschätzung richtig gelegen hatte. Viele, ach was heißt hier viele, nahezu jeder wäre vor Angst erstarrt ihm so nahe gekommen zu sein. Aber so dachte sein ‚Cousin’ scheinbar nicht darüber. Itachi hatte sich nämlich inzwischen daran erinnert, dass der Junge vor ihm Neji heiß und ein Verwandter von ihm war. Seine Großmutter hatte eine Schwester gehabt, welche wieder herum die Mutter Nejis Mutter gewesen war. Er hatte den Hyuuga als letztes gesehen als er auf einer Besprechung zwischen dem Hyuuga Clan und dem Uchiha Clan. Es hatte sich um langweilige Debatten gehandelt und deswegen hatte er sich, jung wie er war, versucht abzulenken. Dabei war ihm der junge Neji aufgefallen, der scheinbar genauso unglücklich war wie er. Während des Essens waren sie dann ins Gespräch gekommen, so hatte er den Namen seines irgendwie Cousins erfahren. Und er meinte sich daran erinnern zu können, wie verhasst er seinen Onkel angesehen hatte. „Wir werden auf der Suche nach Sasuke noch genug Gefahren zu meistern haben, da ist es nicht nötig, dass wir uns gegenseitig umbringen, nicht war?“, fragte Itachi. Neji nickte nur, dankbar, dass der Uchiha ihm das ganze nicht übel nahm. Es war ein ihm anerzogner Reflex als Nebenhäusler sich für Vergehen zu entschuldigen, egal wer es war. Schon so manches Mal war er Hiashi gegenüber patzig gewesen. Und wenn jener wütend war, konnte er schlimmer sein als alle Gerüchte über Itachi Uchiha. „Seit ihr fertig mit bekannt machen?“, fragte nun Naruto, der zusammen mit Kakashi nun endlich angekommen war. Als die beiden Cousins daraufhin nickten sah der Kitsune in die Runde. Wie sollte es nun weiter gehen. Diese Antwort nahm ihm Itachi ab. „Es dürfte jedem wohl klar sein, dass unsere Mission mehr als nur wichtig ist. Wenn es Orochimaru gelingt Sasukes Körper zu übernehmen, gerät Konoha in Schwierigkeiten, da er immer noch seinen Racheplänen festhält. Auf unserem Weg werden uns eine reihe von gefahren begegnen und ich verlange von euch, dass ihr gewissenhaft handelt. Wir können uns keine Fehler erlauben, wenn wir Sasuke lebend da raus holen wollen. Nun zu der Verteilung der Aufgaben: Kakashi, du und deine Nin-ken (Ninja Hunde) werden alles nach Sasukes Geruch aufspüren während wir dem Weg folgen, den Sasuke genommen hat. Naruto, ich kenne deine Fähigkeit Chakra zu spüren, deswegen weißt du was du zu tun hast, sobald wir in den Wald gelangen in dem Oto liegt. Dort wimmelt es von Monstern mit eigentümlicher Chakra. Wir müssen ihnen aus dem Weg gehen. Neji. Deine Aufgabe ist ähnlich wie die von Naruto. Der Wald ist nicht ohne, nur das du dich auf menschliche Gestalten konzentrieren wirst. In Oto gibt es keine vorgefertigten Wege und deswegen kann man nie sagen wo die nächste Gruppe von Ninja ist. Habt ihr verstanden? Dies ist die letzte Möglichkeit auszusteigen“ Vereint schüttelten die restlichen Anwesenden den Kopf. Sie hätten jetzt nicht mehr aussteigen können. Sasuke brauchte ihre Hilfe und außerdem war dies eine wunderbare Möglichkeit ein wenig mehr über den Uchiha herauszufinden. Auch hatten sie sofort dessen Position als Führer anerkannt. Schließlich war er der Erfahrene von ihnen allen. „Ist noch etwas zu erledigen?“, kam es nun noch von Kakashi, dem das Schweigen unangenehm war. „Ja, da wäre noch etwas“, meldete sich Itachi zu Wort und wieder sah man ihn in einem fragenden Blick vereint an. „Ich brauche noch eine Ausrüstung. Ihr müsst sie mir besorgen. Ich kann nicht durch das Dorf spazieren und nach Waffen fragen. Tsunade würde mich vermutlich umbringen. Deswegen Kakashi, bring mir bitte deine alte Anbu Ausrüstung. Mit zwei Schwertern, bitte. Naruto, lauf du bitte zu Sasukes Wohnung und hole den schwarzen Mantel plus den gepackten Rucksack, der im Wohnzimmer liegt. Ich brauche ihn. Ich habe nämlich keinerlei Waffen bei mir.“ Jetzt viel es auch den anderen auf. Itachi war nicht wirklich für eine Mission ausgestattet und der Umhang, den er trug, schien noch nicht einmal sonderlich reißfest. So machten sich die beiden Angesprochnen auf den Weg um möglichst schnell die geforderten Sachen zu besorgen. Nur Kakashi wunderte sich, seit wann Itachi zwei Schwerter brauchte. Kaum waren der Silberhaarige und der Blonde verschwunden, setzte sich Itachi auf einen nahe gelegnen Stein, der ihm halbwegs trocken erschien. Ein Blick Richtung Himmel sagte ihm, dass es aufklarte und der Regen bald ganz aufhören würde. Wie viel Uhr es wohl war? Wie es Sasuke wohl gerade ging? Wahrscheinlich befand sich dieser gerade in einer der vielen unterirdischen Zellen. Wenn er Glück hatte, bekam er sogar etwas Richtiges zu essen. „Uchiha-sama?“ Itachi schrak etwas zusammen. Die Anwesenheit von Neji hatte er nun vollkommen vergessen. Aber was wollte dieser von ihm? „Was ist?“, versuchte er in einem neutralen Ton zu antworten, denn er war leicht verärgert darüber, dass man ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte. Neji schluckte ein wenig, denn er bemerkte den unterdrückten Ton des Ärgers, nahm sich aber zusammen und zeigte Haltung. „Warum haben sie ausgerechnet mich ausgewählt mit ihnen zu kommen?“ „Neji“, sprach Itachi beschwörend, „Ich kann es dir wahrscheinlich nicht verbieten mich respektsvoll anzureden, auch wenn ich das eigentlich nicht verdiene, doch bitte rede mich nur mit ‚Itachi’ an.“ „Äh ... Gut, Uchiha-sama - Gomen nasai., Itachi-sama“ Neji fühlte sich ein wenig aus der Bahn geworfen. Es war für ihn ungewöhnlich, dass jemand die formelle Anrede ablehnte, aber schließlich war Itachi doch der Älteste Uchiha den es gab, ungeachtet seiner respektablen Fähigkeiten. „Was wolltest du nun?“ „Ich wollte fragen, warum sie ausgerechnet mich ausgewählt haben mit ihnen zu kommen. Itachi-sama“ Itachi überlegte eine Weile wie er das dem jungen Hyuuga begreiflich machen sollte ohne diesen damit zu beeinflussen. Er war noch nie sehr geschickt mit Worten gewesen, doch er sollte es zumindest probieren. Denn aus seiner Sicht verband ihn mehr mit Neji als dieser vielleicht ahnen mochte. „Nun ... Ich versuche es zu erklären, aber du musst mir zuhören und darfst mich nicht unterbrechen, hörst du?“ Neji nickte. Natürlich wollte er das wissen. Schließlich hätte Itachi auch irgendeinen anderen Hyuuga nehmen können und nicht einen, der aus der Nebenlinie kam und dazu noch ein minderjähriger Chu-nin. Es fiel Neji nämlich trotz allem noch immer schwer anzuerkennen, dass sich seine Position innerhalb des Clans geändert hatte. „Also. Vielleicht erinnerst du dich daran als wir uns das erste Mal trafen. Damals als unsere Clans zusammenkamen um über Geschäfte zu reden. Es war so, dass ich nichts mehr hasste als einen Verwandten, wenige Personen ausgenommen. Ich wurde dazu gezwungen den perfekten Erben zu spielen. Ich war nichts weiter als eine Marionette, ein Spielzeug, eine Waffe, die jederzeit ausgetauscht werden konnte, wenn sie nicht so funktionierte, wie sie sollte. Ich habe sehr viel über die Gefühlsregung Hass gelernt und wäre Sasuke nicht gewesen, so hätte ich mich darin verloren. Ich habe damals bei dir denselben Blick auf die Leute aus dem Haupthaus gesehen, wie der meinige, wen ich meine Verwandten heimlich beobachtete und sie zum Teufel wünschte. Dein unterdrückten Hass, deine Wut und deine Verzweiflung konnte ich durch deine Augen aus der Seele lesen, obwohl es außer mir kein anderer sah. Als ich dir vor kurzem auf dem Gang wieder begegnete, erkannte ich diese Augen sofort wieder, doch ich stellte fest, dass der unterschwellige Hass daraus verschwunden war. Ich wollte wissen warum und genau deswegen bist du hier“ „Ich bin nur hier, weil ich dir eine Frage beantworten soll?“, kam es von Neji. „Nicht ganz. Ich weiß, dass wir uns ähnlich sind. Wir beide hatten nie wirklich eine frohe Kindheit. Wir beide haben das Schicksal verflucht, dafür, in was für Verhältnisse wir geboren wurden. Ich weiß nicht, wie es dazu kam, dass sie dich zum Erben machten, aber ich denke, dass der Hiashi eine gute Entscheidung getroffen hat. Denn du hast Potential.“ Damit wandte sich Itachi wieder ab und starrte in den dunklen Himmel hinauf. Auch Neji setzte sich etwas weiter entfernt von itachi auf einen Stein und grübelte über das eben gehörte nach. Waren sie sich wirklich ähnlich? Eigentlich ja, doch ihr Schicksal war anders verlaufen. Damals war es noch dasselbe, doch im Gegensatz zu Itachi hatte er seine Verwandten nicht umgebracht. Das war ihm verwährt gewesen durch das Siegel, das auf seiner Stirn prangte. Ein Mordgedanke und er wäre tot gewesen. Er konnte Hinata für ihre Herzkrankheit danken, denn so war dies geschehen, was sich viele schon immer gewünscht hatten. Ein Hyuuga aus der Nebenblutlinie war zum Erben gekürt worden. Auch Hiashi hatte sich, nachdem sie sich ausgesprochen hatten, eine große Stütze gewesen. Der Tod seines Bruders, also Nejis Vaters, lastete wohl immer noch auf ihm und er tat alles um Neji eine gute Zukunft zu ermöglichen. Da er ihn als Sohn betitelte, konnte er ihn auch in alle Geheimnisse einweihen, was sonst nicht möglich gewesen wäre. Neji musste zugeben, dass Itachi und er wirklich irgendwo ähnlich waren. Vielleicht hatte das Schicksal, nach der Uchiha Tragödie, ihm einen besseren Weg ermöglichen wollen. „Itachi-sama. Ich glaube, sie haben Recht. Wir sind uns wirklich ähnlich.“ ********************************** So da bin ich wieder. Volle sechs Stunden habe ich an dem Kapitel geschrieben und ich bin froh, dass ich es hinter mir habe. Es ist nicht so lang wie das von letzte Mal, aber dennoch angemessen, denke ich. Ich habe mich gefragt, ob ihr wohl Steckbriefe von Neji, Naruto und Kakashi wollt, den ich persönlich mag es nicht sich stundenlang durch die eben jene wühlen zu müssen bis man sie alle durchgelesen hat. In meinem Weblog habe ich Links zu den Itachi Bildern gepostet, da ich so oft gefragt worden bin. Viel Spaß dabei. Vielen Dank für die Kommis, ich wäre sehr darüber angetan wenn ihr das weiter hin tun würdet. Nächstes Mal: Oto-nins und andere Ärgernisse Bis dann Mangacrack Kapitel 18: Oto-nins und andere Ärgernisse ------------------------------------------ Sasuke erwachte langsam aus seiner Bewusstlosigkeit. Er bemerkte, dass er nicht mehr in einem Pferdekarren sitzen musste, denn das Schaukeln hatte aufgehört. Dementsprechend fühlte sich sein Kopf auch an. Zwar spürte er immer noch ein leises Pochen an seiner Schläfe, aber es war auszuhalten. Ganz im Gegensatz zu den höllischen Schmerzen, die er beim ersten Mal hatte erleiden müssen. Sasuke sah sich um, wollte sich einen leichten Überblick darüber gewinnen, wo er sich befand. Er befand sich scheinbar in einer einfachen Holzhütte, die aus einem einzigen Raum bestand. Es gab zwei Fenster und eine einfache Tür, die an der gegenüberliegenden Seite von ihm war. Was ihn ein wenig irritierte war, dass vor den Fenster, welche sich an den jeweiligen Seitenwänden befanden, nur Blätter zu sehen waren. Der Raum selbst war spärlich eingerichtet. Ein Holztisch, ein Bett und zwei Stühle. Das war alles. Nicht wies in diesem Raum darauf hin, dass er sonderlich oft benutzt wurde. Der Schwarzhaarige versuchte vom Boden aufzustehen, musste sich aber gleich wieder zurücksinken lassen. Nach der kleinsten Bewegung hatte dies in seinem Körper ein Schwindelgefühl ausgelöst, dass den Raum in Bewegung versetzte. Ein leises scherzerfülltes Stöhnen wich über seine Lippen. Es war kein schönes Gefühl sich irgendwo zu befinden, unfähig zu kämpfen oder auch nur im Ansatz daran zu denken fliehen zu können. Er fühlte sich ausgesetzt. Hilflos im Nirgendwo. Kein freundliches und anständiges Lebewesen weit und breit, gelähmt festsitzend in der Schlangengrube. Der Uchiha bemerkte auch, dass seine Hände immer noch gefesselt waren, man ihm aber die Fußseile abgenommen hatte. Der Uchiha versuchte anhand der Striemen, die seine Gelenke zierten, und nebenbei auch höllisch schmerzten, zu erkennen wie lange es schon her war, dass sie abgenommen wurden, aber er konnte nicht wirklich etwas draus lesen. Der Heilungsprozess hatte noch nicht eingesetzt und die Wunden bluteten auch noch teilweise. Dies bedeutete, dass noch nicht allzu viel Zeit vergangen sein konnte, dass er von den Fußfesseln befreit worden war. Doch er wusste auch nicht, wie lange er jetzt sich schon in Gefangenschaft befand. Durch das dichte Blätterwerk vor den Fenstern konnte er noch nicht einmal sagen, ob es Tag oder Nacht war. Oder gar wie viel Zeit seiner Gefangennahme vergangen war. Sasuke versuchte logisch zu denken, doch er brauchte ein paar Versuche, die sich einige Minuten hinzogen, um ein paar Schlussfolgerungen zusammenzutragen. Einmal waren seine Wunden an den Händen noch nicht ganz Blut überströmt, was die Folge hatte, dass es noch nicht allzu lange her war, dass sie ihn gefesselt hatten. Weiteres lag Oto ungefähr von dem Punkt aus an dem er in Taki überfallen worden war, etwa drei Tagesmärsche von dort entfernt, nachdem was man über die Lage von dem Dorf der Töne wusste. Da sie aber sich auf Pferdekarren fortbewegt hatten, dürften sie nicht so lange gebraucht haben. Also waren vielleicht insgesamt nur zwei Tage vergangen. In diesem Moment knurrte auch sein Magen, der diese These bestätigte. Es wäre ganz nett so langsam mal wieder etwas zwischen die Beißerchen zu bekommen, dachte sich Sasuke. Doch davon schienen die Herren nichts zu halten. Vielleicht würde er ja verhungern ehe er bei Orochimaru ankam. Das hätte vielleicht durchaus seine Vorteile, aber zu verhungern war kein schöner Tod. Außerdem würde sich Kabuto nicht die Mühe machen ihn für Orochimaru zu entführen, nur um ihn dann streben zu lassen. * Nachdem sich zwei Stunden später immer noch nichts getan hatte, fühlte sich Sasuke dann noch schon etwas mulmig zu mute. Wo blieben die denn? Es wunderte ihn, dass scheinbar keiner sich in diesem Raum befand um ihn zu überwachen. Die Fenster waren nicht vergittert und die Tür aus einfachem Holz. Ein normaler Tritt seinerseits hätte ausgereicht um eines davon zu öffnen, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Die ihm verabreichten Betäubungsmittel von der rechten Hand Orochimarus wirkten immer noch. Hinzu kamen die Verletzungen, die er im Kampf gegen die Oto Ninja sich zugezogen hatte. Fast auf Befehl öffnete sich nun die Tür und Kabuto kam mit zwei sehr stattlichen Oto-nin hinein. Dahinter folgte Hirofumi Yamada, der nun eher wie ein Ninja gekleidet war. Ein leises Knurren entwich seiner Kehle als er diesen Verräter sah. Er hatte nie ihn damit gerechnet, dass Orochimaru so dreist sein würde, ihn derart herein zu legen, aber was den Uchiha am meisten ärgerte war, dass er blindlings in die Falle getappt war. Wie ein blutiger Anfänger. Und er nannte sich einen Uchiha! Der Silberhaarige hockte sich vor Sasuke hin und sah ihm mit einem überheblichen Grinsen in die Augen, welches bei dem Uchiha den Impuls hervorrief es ihm ins dem Gesicht zu schlagen, nur um es nicht mehr sehen zu müssen. Aber das war angesichts seiner Lage etwas schwierig. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie sich die beiden Oto-nin, welche auch als solche gekleidet waren, Siegel an die Fenster klebten und sich schließlich davor stellten während Yamada sich lässig an die Tür lehnte, die Waffen an sein Körper gut präsentierend. Egal was Kabuto vorhatte, wenn er versuchte zu fliehen, kam er nicht lebend hier raus. Als die rechte Hand des San-nins nun ein Kunai aus seinem Halter zog, richtete Sasuke wieder seine volle Aufmerksamkeit auf Kabuto. Gleichzeitig verfluchte er sich innerlich für seine Hilflosigkeit. Ein Gefühl, das er im Laufe der Jahre zu hassen gelernt hatte. Und es wurde schon gar nicht besser als Kabuto auch noch damit begann vor seiner Nase damit herum zu spielen. „Na, Sasuke-kun?“, wurde er fast freundlich begrüßt, doch Sasuke erkannte das falsche Lächeln und den seltsamen unterton, der nichts Gutes versprach und ihn ein wenig erschaudern ließ. „Grr“ Kabuto verzog sein falsches Lächeln nun zu einem Grinsen. Dieser Uchiha würde sich doch nie ändern. Schon allein die Abneigung gegen das Suffix ‚-kun’ trieb ihn schon in den Wahnsinn. Ein Grund mehr es zu benutzen. „Unsere Aktion hat diesmal endlich geklappt, nicht wahr Sasuke-kun? Du scheinst ja nicht sonderlich darüber erfreut zu sein.“ Ein wenig Provokation hier ein wenig Arroganz da und der Konoha Ninja würde explodieren wie Bombe. Nur, dass diese Bombe in dem Fall harmlos war. Er hatte noch nicht einmal genug Chakra für die Sharingan übrig um diese zu aktivieren. Etwas das Sasuke wohl auch schon festgestellt hatte. „Kabuto, du mieses Schwein. Was willst du diesmal? Ich werde mich euch nicht anschließen“, spukte Sasuke förmlich aus, obwohl das Kunai langsam immer näher kam und sich seinem Gesicht zu wandte. „Nein, wirklich nicht, Sasuke-kun? Das ist aber schade. Gefällt es dir nicht bei uns? Ich bin mir sicher, dass wir uns arrangieren können, oder?“ Bei diesen Worten fuhr er langsam mit der Klinge über die Kehle von Sasuke, allerdings ohne zu schneiden, aber es reichte aus den Schwarzhaarigen das kalte Metall spüren zu lassen. „Wieso sollte ich? Verrat mir das Kabuto“, fragte nun Sasuke kalt. Doch in seinem Inneren versuchte er sich damit zu beruhigen, dass Orochimaru ihn lebend und unbeschadet brauchte. Aber es wollte ihm nicht ganz gelingen. Auch der Versuch seine Sharingan zu aktivieren scheiterte. „Nun, Sasuke!“ Kabuto machte eine verhängnisvolle Pause, ehe er fortfuhr: „Ich an deiner Stelle würde brav mit kommen, wenn ich dir gleich deine Fesseln durchschneide. Einmal, weil du dann was zu essen bekommst, eine Heilsalbe für deine Handgelenke und eine Kopfschmerztablette und wenn nicht, dann kann ich dich hier und jetzt töten. Glaub ja nicht, dass du einen Sonder Status hast, weil mein Meister unbedingt dich haben will.“ „Wie?“, krächzte Sasuke leise. Das war sein einziger Trumpf den Oto-nin gegenüber. Nämlich das er unantastbar war. Gewesen war, so wie es im Moment stand. „Ja, Sasuke-kun. Es gibt noch andere interessante Körper für meinen Meister. Aus meiner Sicht bist du überhaupt gar nicht dafür geeignet die Ehre zu erhalten, deine Seele für meinen Meister zu opfern. Du bist zu störrisch. Genau wie dein Bruder, der hat sich auch nie den Normen gefügt.“ Sasuke versuchte nicht an Itachi zu denken, als der Spion ihn erwähnte und versuchte das Thema abzulenken. „Was heißt hier, du könntest mich töten? Orochimaru will die Sharingan. Also mich, wie kannst du mich dann töten wollen? Das wäre Verrat an dem Ziel deines Meisters.“ Kabuto gestand sich ein, dass er dann in der Tat Probleme bekommen könnte. Sein Meister hatte in den letzten Jahren mehr als nur deutlich nach Sasuke verlangt, aber wenn dieser tot wäre, würde zwar auch höchstwahrscheinlich er sterben, aber sein Meister würde einen anderen Körper sich suchen müssen. Dann würde er nicht diesen widerlichen Uchiha nehmen müssen, der ihn so Abstoß. Aber das war etwas, was Sasuke nicht zu wissen brauchte. „Nun, mein kleiner Uchiha. Wenn ich dich töte, dann kann ich immer noch deine Augen an mich nehmen und sie meinem Meister einsetzen. Da seine Kraft groß genug ist die Sharingan jederzeit und ohne Probleme, so wie bei deinem Meister, benutzen zu können, wäre auch dies kein Hindernis.“ Sasuke schluckte. Das traute er Kabuto in der Tat zu. Zwar tauchte da irgendwo in seinem Kopf das Argument auf, dass Orochimaru das Mangekyou Sharingan nicht erreichen könnte, aber da er sich auch nicht so sicher. Bis jetzt hatte diese Schlange schon fast alles bekommen, was sie wollte, aber bei ihm würde das nicht klappen. Außerdem klang die Versuchung nach etwas zu essen und die Aussicht auf Heilung seiner schmerzenden Handgelenke sehr verlockend. Widerwillig nickte nun Sasuke. Es wäre schlecht jetzt zu sterben und außerdem könnte er mit verheilten Händen besser fliehen. Auch wenn dies ein schwieriges Unterfangen werden würde. „Ist gut. Schneide die Fesseln los und ich gehorche.“ »Vorerst zumindest«, dachte sich Sasuke. »Bis ich weiß, was für eine Landschaft Oto ist und wie ich hier weg komme. « Kabuto setzte ein triumphierendes Lächeln auf und winkte den beiden Oto-nin, die ihm daraufhin zur Tür folgte. Yamada trat vorbei und ließ den Meister des Innern Landes, wie Kabuto auch genannt wurde, sich respektvoll kurz verneigend hindurch treten. Er wusste was er zu tun hatte. Und endlich konnte er dem Uchiha sein wahres Wesen zeigen. * Nachdem die Tür zu gefallen war, setzte sich der neue Aufpasser des Uchihas in Bewegung. Er trug nun die Verantwortung dafür, dass Orochimarus neuer Körper heil in Geluid, die Stadt der Stille, ankam. Obwohl man ‚heil’ verschieden definieren konnte. Solange der Körper keine nachhaltigen Behinderungen von sich trug, so hatte er die Anweisung erhalten, den Uchiha auch ruhig ein wenig quälen zu können. Etwas das der Blauhaarige mit Freuden ausnutzen würde. Sasuke blickte Kabuto verärgert nach. Das hatte ihm jetzt noch gefehlt! Allein mit Yamada, den er sowieso nicht mochte. Gut, er mochte auch Kabuto nicht, so wie alle anderen Oto-nins, aber so zöge er Kabutos Anwesenheit der von Yamada vor, denn er kämpfte lieber mit Leuten, deren Fähigkeiten er kannte. Außerdem hatte der nun kämpferisch gekleidete Fürst etwas an sich, so fern er überhaupt ein Fürst war, dass bei Sasuke eine Alarmglocke schrillen ließ. Dieser Mann war auf Rache aus! Das sah Sasuke an seinem Blick, der ihm nun zugeworfen wurde. In Sachen Rache konnte man ihm so schnell nichts vormachen. Er kannte die unterschwellige Wut, das Gefühl zerstören zu müssen. Das Gefühl so lange zu suchen bis man am Ziel angelangt war, dass man suchte. Und man würde erst Frieden finden, wenn das Ziel seiner Rache blutüberströmt am Boden lag. Am Besten in dem Wissen, dass das auch so bleiben würde. Für einen Moment lang war ein Schatten in Sasukes Augen zu sehen, allerdings ohne, dass dies von Yamada bemerkt wurde, der sich wider erwarten stillschweigend und ohne ein Wort zu sagen an die Arbeit gemacht hatte, die Fellen des Gefangnen zu durchschneiden. Der jüngere Uchiha war betrübt darüber, dass er die Erfahrung hatte machen müssen, wie es war derart zu hassen. Ob ihm das Itachi verzeihen würde? Dass er ihn so gehasst hatte? Es kam ihm falsch vor, obwohl er im Grunde genommen keine Schuld daran trug. Aus seinen trüben Gedanken wurde er gerissen als er feststellte, dass Yamada endlich fertig zu werden schien. Und tatsächlich! Als die Fesseln von ihm abfielen, trat der Blauhaarige einen Schritt zurück und gab Sasuke Zeit sich die Handgelenke zu reiben. Der Uchiha betrachtete diese mit Missmut. Sie waren rot, geschwollen, schmerzten und bluten taten sie immer noch. Das würde wohl nicht so schnell verheilen. Nachdem er sich eine Weile gesammelt hatte, versuchte Sasuke aufzustehen. Vorsichtig stützte er sich auf einen Knie ab und zog sich dann mit Hilfe der Wand in die Höhe. So blieb er einen Moment stehen. Gut, der Raum drehte sich nicht mehr so wie am Anfang, aber Sasuke war immer noch nicht ganz sicher, ob seine Beine ihn tragen würden. Er wartete bis sie wieder vollständig durchblutet waren und ging dann mit scheinbar sicherem Schritt auf den Mann mit den langen blauen Haaren und den kalten hellblauen Augen zu. Im Inneren zollte Hirofumi Yamada dem Uchiha sogar ein winzig bisschen Respekt, dass dieser sich so schnell gefangen hatte, denn die Betäubungsmittel waren stark gewesen. So etwas hatte er nicht erwartet. Aber dann ging dieser Respekt in Alarmierung über. Dieser junge Mann war gefährlich! Das sah Yamada als erfahrener Attentäter auf einen Blick. Obwohl der Uchiha seit zwei Tagen nichts gegessen hatte plus gefesselt gewesen war, konnte man Kraft in seiner Haltung erkennen. Ausgelaugt zwar, aber dennoch bereit zu kämpfen. „Hör zu, Junge!“, fing er nun an zu sprechen mit einem distanzierten kalten Ton in der Stimme. „Du wirst meinen Anweisungen folgen und bedingungslos gehorchen. Wenn ich zum Beispiel sage ‚spring’, dann springst du! Kapiert?“ „Warum sollte ich? Ich sehe mich nicht als dein Untergebener!“, kam die Antwort patzig zurück. Auch wenn Sasuke wusste, dass es klüger gewesen wäre, die Klappe zu halten und stumm zu folgen, denn in diesen Zustand seines Körpers konnte er sich nicht wehren. Die äußere Gelassenheit und die scheinbar unveränderte Stärke waren bloß Tarnung. Eine antrainierte bis zur Perfektion getriebener getragnen Maske. Den Willen vor seinem Gegner keine Schwäche zu zeigen. „Du dummer kleiner Junge“, sprach der Attentäter wütend und schlug mit der flachen Hand zu. „Wir sind noch ein ganzes Stück von Geluid entfernt und müssen beide allein durch einen alten gefährlichen Wald reisen. Ich allein kenne den Weg, du wärst rettungslos verloren. Wenn du nicht sterben willst, solltest du mir folgen.“ Mit diesen Worten drehte sich Yamada um und trat durch die Tür ins Freie hinaus. Sasuke starrte ihm eine Weile lang hinterher ehe er ihm folgte, sich der Warnung, die in den Augen gelegen hatte, bewusst sein. Es war Jahre her, dass man ihn geohrfeigt hatte. Halt, Kakashi hatte das einmal getan als er sich beim Training fast umgebracht hatte, doch das hatte dieser sofort auch wieder bereut. Aber ansonsten war es das letzte Mal gewesen als seine Familie noch lebte. Da sein Vater immer mit den Worten ‚dummes kleines Kind’ weit ausgeholt und auch so manches Mal getroffen. Wenn Itachi nicht in 9 von 10 Fällen dazwischen gegangen wäre, wäre seine linke Backe heute wohl deformiert. Er selber schwor sich ja, dass man an machen Tagen, die Hand Abdrücke seines Vaters immer noch sehen konnte. Und genau an eben jener Stelle hatte auch der Ninja, dem Sasuke nun folgte, zu geschlagen. Was den 16-jährigen aber am meisten störte, waren die Worte gewesen, die der blauhaarige Ninja verwendet hatte. Genauso hatte Itachi ihn auch genannt als er ihn verriet. Genauso hatte sein Bruder ihn genannt als sie sich nach 7 Jahre schmerzlicher Trennung das erste Mal wieder sahen und der Ältere ihn verprügelt hatte. Sasuke beschloss Yamada ab jetzt an zu hassen und es ihm irgendwann zurück zu zahlen. Egal wie schlimm seine Lage später aussehen mochte, bevor er Oto verließ oder, falls der schlimmste Fall eintreten sollte, starb, würde er ihn töten. Sicher es würde nicht leicht werden, aber Sasuke wollte keinen am Leben lassen, der die gleiche Art drauf hatte wie seine Verwandten und ihm dann auch noch ein Grund dazu gab mit ihm zu kämpfen. Dieser Yamada würde in der nächsten Zeit nicht von seiner Seite weichen und in der Zeit sollte es doch Möglichkeiten geben dessen Kampftechniken habhaft zu werden. Sasuke merkte nach einer ganzen Weile warum er von Yamada den Befehl erhalten hatte ihm bedingungslos zu gehorchen. Es war nicht der Grund, dass der Ältere dies so wollte, um seine Machtposition ihm gegenüber zu demonstrieren, wobei das natürlich von dem Blauhaarigen auch ausgenutzt wurde, sondern vielmehr der Aspekt, dass eine falsche Bewegung zum Tod führen konnte. Dieser ... Wald, wie Sasuke vorsichtig zu sagen wagte, erinnerte ihn an den Todeswald. In Großformat. Als hätte jemand ein Stück dieses Waldes abgeschnitten und in vereinfachter kleiner Form bei ihn zu Hause wieder eingepflanzt. Die Bäume an sich waren schon mindestens 75 m hoch und die verschlungnen Äste erinnerten ihn an Wege. Die Stämme der Bäume waren so dick, dass man darin hinein Räume hätte schnitzen können. Was Oto scheinbar auch getan hatte, wie es Yamada ihm erklärte. Nach unten hin war nichts zu erkennen. Da sah der Uchiha nur grün. Das Blätterwerk war so dicht, dass weder der Boden zu sehen war noch irgendein Strahl der Sonne ihn (ihn = Boden, Sasuke) erreichte. Es war praktisch Nacht. Stockdustere finstere Nacht. Und es war still. Sehr still. Die Bäume ragten wie aus einem Gruselfilm über ihm auf und verschluckten jeden Ton, jedes Geräusch, das er machte. Auch hatte er ein sehr beunruhigendes Gefühl in der Magengegend. Es war ein Gefühl, dass ihn immer wieder umsehen ließ, ob etwas hinter ihm war. Er fühlte sich beobachtet. Von allen Seiten und es gab keinen Weg von hier weg. Nur gerade aus immer auf Yamadas Rücken starrend, der ebenso wachsam wirkte wie er selber. Nun sah Sasuke den Grund, warum Kabuto ihn hatte losbinden lassen und ihn sogar mit einer gewissen Anzahl von Waffen hatte ausstatten lassen: Allein und unerfahren hatte er hier nicht die geringste Chance dies zu überleben. Selbst wenn er jetzt wegrennen würde, er käme nicht weit. Er wusste nicht in welche Richtung Konoha lag und auch nicht wie groß dieser Wald war oder welche Gefahren er noch beherbergte. Seine Lage war nahe zu aussichtslos. * Deswegen tobte in den Schwarzhaarigen auch ein Gefühlssturm sondergleichen. Und das Hauptthema in seinen Gedanken war, wie konnte es anders sein, Itachi. Itachi, sein Bruder. Egal wie oft Sasuke den vorherigen Satz auch wiederholte, es erfüllte ihn mit einem ganz bestimmten Gefühl, dass er nicht genau definieren konnte. Aber es war positiv. Das war schon mal etwas. Es fühlte sich gut an zu denken, dass Itachi sein Bruder war. Irgendwo in seinem Magen fing dann etwas an zu flattern, erfüllte ihn mit Aufregung, Neugierde und noch etwas anderem, von dem Sasuke eben nicht wusste was es war. Er traute sich auch nicht tiefer zu gehen um es zu ergründen. Was wäre, wenn er Itachi immer noch hasste? Sasuke schauderte es, wenn er daran dachte. Denn Gefühle änderten sich doch nicht einfach so. Vielleicht sagte ihm sein Unterbewusstsein etwas anderes als das, was er jetzt dachte. Oder denken wollte. Schließlich war das schon einmal der Fall gewesen. Aber wenn es vielleicht, mal angenommen, wirklich der Fall sein sollte, dass er tief in seinem Herzen seinen Bruder immer noch hasste, warum hielt er sich in seinem Kopf Itachis Bild immer wieder vor Augen? Diese Bilder waren immer verschieden, doch war sein Bruder das Zentrum. Itachi wie er vor ein paar Wochen bei ihm an die Tür geklopft hatte und anschließend zusammengebrochen war. Itachi wie er ihn umarmte. Itachi wie er ihn küsste. Itachi wie er sanft lächelte. Itachi wie er neckisch grinste. Itachi wie er in der Küche stand und kochte. Itachi wie er sich um ihn kümmerte. Itachi wie nachts sich in seinem Bett herum wälzte. Und Itachi wie er in dieser einen Nacht ausgesehen hatte. Sasuke errötete leicht als er daran dachte. Es hatte sich so unglaublich gut angefühlt seinem Bruder so nahe zu sein. Aber konnte er Itachi hassen, wenn sich etwas so gut anfühlte. Also konnte es kein Hass sein, aber was war es dann? Der 16-jährige schluckte und dachte mit ein wenig Bedauern daran, dass er wohl doch bisschen zu wenig Erfahrung in Sachen Gefühle hatte. Und es ärgerte ihn. Naruto könnte ihm da vielleicht helfen, der wusste so etwas doch besser als er. Zwar nicht viel, aber immerhin mehr als er selbst. Leise fragte er sich vorsichtig, ob er bereit wäre, diese eine Nacht noch einmal zu wiederholen. Aber ob Itachi das wollte? Sasuke war sich nicht sicher. Irgendwie war etwas in den letzten paar Wochen passiert. Es war nicht nur überschwängliche Zuneigung zu seinem Bruder, die er gefühlt hatte. Es war mehr. Aber war es … Sasuke traute sich nicht das zu denken und bekam im nächsten Moment auch gar nicht mehr die Gelegenheit dazu. * Denn plötzlich wurde er mitten im Sprung von einem Ast auf den anderen nach hinten gerissen. Er spürte etwas an seinem Bauch, dass ihn zurückwarf. Er konnte nicht genau sagen was, aber er spürte eine fremde Präsens hinter sich. Eine die sich unbehaglich anfühlte. „WAAAAAAAh!“, schrie der Dunkelhaarige auf als er nach unten sah und erkannte, was ihn an der Hüfte festhielt. Es war ein riesiges beharrtes ... Bein. Ungefähr so dick wie sein ganzer Körper. Mit einer schnellen Handbewegung zog er ein Kunai aus der Tasche und bohrte es tief in das Fleisch des Tieres, das ihn festhielt. Es musste ein Tier sein, da war sich Sasuke sicher, denn Blut eines Menschen war nicht grün. Ja, grün war das blut das aufspritzte als der Uchiha mit aller Kraft zu stach in der Hoffnung er würde losgelassen werden. Er versuchte gar nicht erst das Bein abzuschneiden, denn es war zu dick und sein Messer zu dünn. Doch es hatte den gewünschten Erfolg. Das Tier brüllte vor Schmerz und Sasuke wurde losgelassen. Der Uchiha wurde gegen einen Baum geschleudert und er schaffte es gerade noch so, sich an einem Ast festzuhalten, ehe er in die Tiefe stürzte. Ihm blieb keine zeit darüber nachzudenken, dass sein Leben eben vielleicht abgrubt geendet hätte, denn das Tier war nicht gewillt so schnell aufzugeben. Sasuke suchte sichern halt und während er seine Sharingan aktivierte um besser sehen zu können, erkannte was das für ein Tier war. Und musste sich zurückhalten nicht hier und jetzt zu übergeben. Es war eine riesige Spinne mit insgesamt 12 Beinen, davon jedes etwa so groß und so dick wie er selbst. Dazu hinkam ein großes Maul mit hässlich scharfen Zähnen, wogegen sein Kunai wie ein Zahnstocher wirkte. Darüber waren insgesamt acht Augen, die ihn heißhungrig anstarrten, wogegen das achte Auge das größte war. Fußballgroß, glitschig und ihn direkt anstarrend, als neue Mahlzeit auserkoren. Doch Sasuke, wäre nicht Sasuke, wenn er jetzt wegrennen würde. Fest entschlossen dies zu überleben begann er ein paar Handseals zu machen, denn sein Chakra hatte sich inzwischen, dank einer Medizin und dem Essen Yamadas, schon wieder ganz gut erholt. An den Blauhaarigen dachte der Rotäugige gar nicht mehr, der inzwischen bemerkt hatte, dass der Uchiha gerade gegen ein Monster kämpfte. Sasuke machte sich bereit als das Monster immer näher auf ihn zukam. Da, jetzt befand es sich im Sprung. Er musste handeln, er hatte nur diese eine Chance. Sein Körper spannte sich an. Er war bereit für die Kunst, die er schon so lange beherrschte, die er als erstes gelernt hatte und die ihn manches mal mehr geholfen hatte als das Chidori. Als die behaarte Spinne gerade nah genug heran gekommen war um nach ihm greifen zu können, führte Sasuke die letzten beiden Seals zu Ende. Pferd! Tiger! Katon! Goyakou no Justu! (Kunst der flackernden Feuerkugel) Die gesammelte Feuerladung aus seinem Mund spickte er dem näher kommenden Vieh direkt in Gesicht. Zentrum: das größte Auge. Vor Schmerz brüllend, streiften ihn nur zwei Beine, die ihm zwei große Kratzer auf der Brust bescherten, dann fiel das Ungeheuer in die Tiefe. Krachte mehrmals gegen die Äste unter ihm, doch keiner davon war stark genug es zu halten. Der Aufprall war nur dumpf zu hören. Sasuke atmete aus, schloss die Augen und lehnte sich erleichtert gegen Baumstamm hinter ihm. Da hatte er wohl seine Achtsamkeit fallen lassen, aber mit so etwas hatte er doch nun nicht rechnen können. Er spürte wie Yamada neben ihm landete. Erschöpft, weil sein Körper sich noch nicht ganz regeneriert hatte, ließ sich der Uchiha auf den Ast in eine sitzende Haltung sinken, während seine Augen wieder schwarz wurden. „Du solltest in Zukunft besser aufpassen. Es tummeln sich lauter solche Kreaturen hier herum und dies war eins der Niederen. Es geht noch gefährlicher, also sei wachsam!“ Das war das einzige was der Attentäter dazu sagte, bevor er sich der Versorgung der Wunden an dem Uchiha machte. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Spinne giftig gewesen war und das wollte er nicht riskieren. Zwar bedauerte er es ein klein wenig, dass Kabuto-sama nicht dabei war, aber dieser schien es als sinnvoller, wenn der junge Uchiha nur auf einen angewiesen war und hatte sich somit vor ihm in Bewegung gesetzt. Auch wenn er den Uchiha hasste und ihn tot sehen wollte, so verstand er langsam warum Orochimaru so sehr danach strebte diesen Jungen zu bekommen. Nur wenige hätten einen Angriff einer Armoktula dermaßen unverletzt überlebt. ************************************** So, diesmal ist aber wirklich Ende. Zum Kapitel selbst: Die letzte Szene war eine Probe für weitere Kampfszenen, die folgen werden. Bitte um Stellungnahme!!! Das mit Sasukes Gefühlen musste sein, denn ich wollte irgendetwas Shonen-ai mäßiges in diesem Kapitel haben. So ganz ohne geht doch nicht. Zu der viel erwähnten ItaNeji Szene im letzten Kapitel: Ich wollte das so^^. Es ist quasi wie ein Ersatz für die fehlenden ItaSasu Szenen, aber keine Angst. Neji ist NICHT in Itachi verliebt. Er ist nur sein ganz großes Idol. Ich hoffe euch gefallen die Steckbriefe, haben ja jetzt alle neue Bilder. Und ich denke, dass ich keine neuen Charas mehr hinzufügen werde, sonst wird es zu voll. Nächstes Mal: „Böse Träume“ Mangacrack Kapitel 19: Böse Träume ----------------------- Es war dunkel und die blasse Mondsichel, die dann und wann mal zwischen den Wolken auftauchten ließ die Landschaft wie einen Gruselfilm erscheinen. Die Bäume trugen jetzt im Spätherbst schon keine Blätter mehr und deswegen ragten ihre kahlen Äste auf eine seltsame Art und Weise in den Himmel. Sie wirken als wollten sie nach etwas greifen. Die Wolken selbst waren schwarz, genau wie der Himmel. Nur der Mondschein ließ erahnen, dass die sich am Horizont bewegenden Gestalten keine unförmigen Wesen, sondern eben nur Wolken waren. Vom Boden her zog ein Nebel auf. Nass und feucht kam er daher, kroch über den Boden und stieg langsam höher. Die vier Ninjas stampften durch die Nebelsuppe, der ihre Geräusche verschluckte. Das Knacken der Zweige um sie herum, ein paar Eulenschreie und das Knarren der bäume im Wind kümmerte sie nicht. Stetig liefen sie hintereinander her, Neji an der Spitze und Itachi hinter ihm. Darauf folgte Kakashi und dahinter kam mit einigem Abstand Naruto, der das Rücklicht bildete. Pakkun, der sprechende kleine Hund von Kakashi, lief dann und voraus, wenn er eine neue Spur eindeckt hatte, doch eigentlich hatte sich diese Formation schon seit Stunden nicht verändert. Es war Frühnachmittag gewesen als sie aufgebrochen waren und jetzt war es inzwischen fast Mitternacht. Sie hatten bis jetzt noch keine Pause gemacht, denn ihre Energiereserven waren noch frisch und unverbraucht. Deswegen es ein Zeitverlust gewesen, jetzt zu rasten. Sasuke war vielleicht schon lange in Orochimarus Händen und sie durften sich nicht verspäten, wenn sie rechtzeitig sein wollten. Itachi schüttelte sich kurz als er spürte wie die Nässe immer weiter unter seine Haut kroch. Es war eine unangenehme Nässe. Es regnete zwar nicht, worüber Itachi dankbar war, denn so konnte er besser sehen, aber das war auch so ziemlich der einzige Vorteil, den dieser Umstand hatte. Gegen Regen war ihre Kleidung von Grund aus gefertigt worden, auch mit ein bisschen Kälte kamen Ninjas zurecht, aber diese Feuchtigkeit war etwas, dass bei allen Konoha Ninjas verhasst war. Itachi dachte an die Zeit bei der Akatsuki. Für Kisame war so ein Wetter ideal, schließlich war Kiri-Gakure das Land des Nebels. So viel Wasser wie es dort gab, hätte der Haifisch das sicher jetzt schön gefunden. Der Uchiha verlor sich ein wenig in Erinnerung als er an die Zeit in der Akatsuki dachte. Es war, abgesehen von Akira, ganz angenehm gewesen. Zumindest wenn Akira eben nicht seine Finger mit im Spiel hatte und besser als seine Verwandten waren die Akatsuki Mitglieder allemal. Denn sie hatten ihn nicht nur wie Dreck behandelt und es war auch mehr als lehrreich gewesen mit den Extremfällen der jeweiligen Länder zusammen zu treffen. Kisame zum Bespiel hatte seinen Bestand an Jutsus, die mit Wasser in Verbindung standen um ein beträchtliches Maß erweitert. Ähnlich war es bei Daidara und Sasori gewesen. Oft waren sie nicht aufeinander getroffen, aber er hatte bei den wenigen gemeinsamen Missionen genug gelernt um zu wissen, wo die natürlichen Schwachpunkte ihrer Heimatdörfer lagen. Sasori hasst die Kälte, kein Wunder bei einem so warmen Land wie Suna, und Daidara hielt sich auch lieber in trocknen Gebieten auf. Itachi war jedes Mal froh über ihre Anwesenheit gewesen, weiter wollte er diese Gefühle nicht gehen lassen, aber im Gegensatz zu Kisame, der ja dümmer als Brot war, konnte es mit denen beiden schon manchmal richtig lustig werden. Man musste dazu sagen, dass sein Leben als Abtrünniger nicht nur schlecht gewesen war. Auch wenn Akira immer jede passende Gelegenheit genutzt hatte um ihn fertig zu machen, so konnte er nicht leugnen, dass das Ganze schon seine Vorteile gehabt hatte. Sicher, die Akatsuki war voller S-Rank-Ninja, die in allen Ländern gesucht wurden, doch auch in ihnen sah Itachi Teile von sich selbst. Wenn er Orochimaru und Akira mal wirklichen außen vor ließ und ihre Teil-Existenz in der Organisation ignorierte, dann war er zum ersten Mal wirklich frei gewesen. Frei von seinen Verwandten und frei von allen Vorschriften. Niemand hatte ihm sagen können, was er zu tun oder was er zu lassen hatte. Oder wann er trainieren sollte. Oder wann er zu essen hatte. Es war ihm freigestellt zu reisen und zu gehen wo immer er wollte, denn die Missionen waren meist Informationen sammeln gewesen. Hier und da mal eine Schriftrolle. Oder Mordaufträge. Er hatte unter verschiedenen Decknamen immer wieder Mordaufträge neben seinen ursprünglichen Aufgaben bei der Akatsuki gehabt und es war ein netter Nebenverdienst gewesen. Mit einem leisen mulmigen Gefühl tastete Itachi nach seinem Kunai in der Tasche. Gut, es war noch da. Genauso wie die Schwerter. Mit einer gewissen Erleichterung dachte er daran, dass er es hasste ohne seine Schwerter oder gar ohne Waffe zu sein, wenn er auf Mission war. Damit ließen sich die Gegner immer noch am besten töten. Töten gehörte in der Akatsuki dazu wie das Atmen. Wenn man Probleme damit hatte, dann sollte man beten schnell sterben zu können. Es hatte schon ein zwei Mitglieder gegeben, die es nicht über sich gebracht hatten zu töten. Denn eine der Regeln für den Beitritt war: Ein toter Ninja ist schon einmal ein Gegner weniger, egal ob er zu deinem Heimatdorf oder sonst wohin gehört. Außerdem gab es da etwas, was er hatte nie verleugnen können. Itachi schmerzte es fast das zugeben zu müssen, denn er hoffte immer noch irgendwo, dass es nicht so war, dass ihm das Töten Spaß machte. Nicht das er einfach willkürlich Menschen um das töten Tötenswillen umbrachte, aber wenn er dann einen Mordauftrag hatte, dann genoss er es, wenn das Blut auf den Andern floss und das Herz immer langsam begann zu schlagen bis es schließlich ganz aufhörte. Der Uchiha hatte sich in Momenten des Zweifel immer darüber den Kopf zerbrochen, ob das denn normal war, aber konnte man ihn normal nennen? Nein. Er war schon immer anders gewesen. Er hatte nie die Ansichten seiner Mitmenschen in Konoha geteilt, dass man für andere leben sollte und nicht für sich selbst. Wenn er nicht immer für sich selbst gelebt hätte, nicht immer seine eignen Ziele verfolgt hätte, dann wäre sein Leben schon als Ge-nin anders verlaufen. Sehr viel anders. Im positiven Sinne vielleicht. Was hatte es ihm denn gebracht? Seine Überzeugung? Seine Überzeugung, dass jeder auf sich selbst zu achten hatte. Aber irgendwo musste er da einen Fehler in seiner Denkweise haben. Wenn er nur für sich selbst lebte, warum zweifelte er dann überhaupt daran? Bewies das nicht, dass er sich irgendwo doch um seine Mitmenschen kümmerte? Er merkte wie komisch das klingen musste. Er selbst hatte sich doch diese drei ausgesucht, die ihm dabei helfen sollten seinen Bruder zurück zu holen. Er hätte doch auch allein gehen können, wenn er sich partout nicht auf andere verlassen wollte. Warum dann? Aber auch bei dieser Frage merkte der Nuke-nin wie sinnlos diese Frage eigentlich war. Denn er kannte die Antwort. Es war so einfach, aber er wollte es nicht zu geben. Er wollte nicht zu geben, dass es mit ihnen leichter war. Er wollte nicht zu geben, dass er eben nicht alles konnte. So wie er es sich einst vorgenommen hatte, damit er Sasuke beschützen konnte. Damit er dann auf alles gewappnet war falls ein Notfall eintrat. ‚Notfall’ definierte er in diesem als Akira. Ein tiefes Grollen entwichen Itachis Kehle als er an den anderen Uchiha dachte. Er traute es ihm zu, dass er ihre Abmachung brach und damit all seine Jahre des Leidens umsonst werden ließ. Denn einst hatte Akira ihm versprochen, wenn er der Akatsuki beitrat, dass er dafür dann Sasuke in Ruhe lassen würde. Und das hatte er bis jetzt auch. Sasuke hatte er nicht angerührt, aber er hatte Orochimaru dazu veranlasst sich Sasuke zu holen. Konnte er das jetzt als Vertragsbruch werten? Aber es wäre sowieso sinnlos es zu versuchen. Er hatte sich ein einziges Mal verrechnet mit dem was er tat und dafür musste er die Konsequenzen tragen. Itachi erinnerte sich nur zu gut daran, dass er einst auf Akira und seine komischen Spielchen hereingefallen war. Es war der Tag gewesen an dem er den Beitritt zur Akatsuki verkündet hatte. An die Folgen, dass er Akira nicht als seinen Cousin erkannt hatte, wurde er immer wieder erinnert. Manchmal kamen ihm diese Tage wie ein böser Traum vor. Ein Traum, der sich immer wiederholte. Itachi fragte sich, ob er diese Jahre bei der Akatsuki bereute. Doch er schob das Gefühl, dass bei der Frage aufkam ganz weit von sich. Er wollte es nicht wissen. Er wollte nicht wissen, ob es ein Fehler gewesen war, der Akatsuki beizutreten. Denn wenn es ein Fehler gewesen war und er es sogar bereute, müsste er sich ja eingestehen, dass er einen Fehler gemacht hätte. Es war lange Zeit seine einzige Begründung gewesen, dass er gedacht hatte, der Tot seiner Verwandten wäre die einzige Möglichkeit gewesen sich und Sasuke zu befreien. Und er hatte Angst, dass es vielleicht noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, aber eigentlich kümmerte es ihn nicht. Mehr die Tatsache, dass er hatte fliehen müssen nachdem er seinen Clan ermordet hatte, als der eigentliche Tod seiner Verwandten an sich, störte ihn. Aber es hatte doch keine andere Lösung gegeben oder? Damals hatte er zwei Wünsche verfolgt: Einmal, dass sein Clan endlich von der Bildfläche verschwand, und zwar für immer, und das andere war, dass Sasuke in Sicherheit war. In Sicherheit vor Orochimaru, Akira und dem Uchiha Clan. Der Nuke-nin wusste, dass auch Sasuke, obwohl es den Clan nicht mehr gab, noch mit den Auswirkungen und dem Ruf, den seine Blutsverwandten hinterlassen hatten, zu kämpfen hatte. Jeder erwartete von seinem kleinen Bruder, dass er zu einer ebengleichen Kraft heranwuchs wie es einst der Uchiha Clan und er selbst gewesen waren. All diese Erwartung, all dieser Druck, dass hatte Itachi seinem Sasuke leider nicht ersparen können. Doch es war für ihn besser gewesen als für ihn, als er Ninja wurde. Manchmal, wenn es ihm zeitlich erlaubt gewesen war, hatte er Sasuke beobachtet. Einfach nur beim Schlafen, wenn er trainierte oder wenn er auf irgendeiner Mission war. Er hatte ihn oft gesehen. So oft wie es ihm möglich war, doch auch wenn er es geschafft hatte, ihn im Schlaf ein zwei Mal zu berühren, so war doch immer so weit weg gewesen. Innerhalb von Stunden waren sie wieder von einander getrennt gewesen. Sasuke in Konoha, der Ort, der für ihn am sichersten war und er auf irgendeiner sinnlosen Mission der Akatsuki. Gott wie hatte er ihn vermisst. Die Tage, oder waren es Wochen gewesen, die er bei Sasuke verbracht hatte, waren das Beste in seinem ganzen Leben gewesen. Er war ihm so nah gewesen, wie noch nie zuvor. Er hatte ihn sehen können wann immer er wollte. Sasuke war immer in Reichweite gewesen. Er war einfach da gewesen. Da, ohne dass er befürchten musste, ihn zu verlieren, wenn er nicht das tat was von ihm erwartet wurde. Der ältere Uchiha schüttelte sich. Er wollte das Gefühl der schmerzenden Vergangenheit loswerden, doch genau wie die Nässe des Nebels ihn durchdrang, so konnte er seine Vergangenheit nicht hinter sich lassen. Er raste direkt auf sie zu. * Ihm war kalt. Itachi schälte sich aus seinen nassen Klamotten und warf sie in die Ecke seines Zeltes. Nachdem sie etwa noch eine ganze lange Weile gelaufen waren, hatten sie beschlossen ihre Zelte aufzuschlagen. Es hatte wieder leichter Regen eingesetzt und itachi fragte sich langsam wirklich, ob er nicht im falschen Land gelandete war, aber es war ein Merkmal von Konoha, dass es alle Eigenarten der anderen Länder irgendwie in sich vereinte. Der Nuke-nin kroch nun in seinen Schlafsack und zog diesem bis zur Nasenspitze zu sich hoch. Es war nicht nur dieser feuchte Nebel gewesen, es war auch eine innere Kälte, die ihn jetzt frösteln ließ. Er drehte sich auf die Seite, schob seinen Arm unter seinen Kopf und benutzte ihn so als Kopfkissen, während er die andere Hand neben sich legte. Ein Seufzen entfuhr ihm und Itachi spürte wie sich seine Gesichtszüge entspannten als er seine innere Maske ablegte, die er die gesamte Zeit getragen hatte, damit man seine Gedanken nicht an seinem Gesicht ablesen konnte. Er sah auf seine hand, die neben seinem Körper ruhte. Wäre Sasuke jetzt bei ihm, würden sie zusammen ihm diesem Schlafsack schlafen. Es war niemand sonst hier drin, denn obwohl das Zelt für zwei Personen gemacht worden war, so hatten sich die anderen darauf geeinigt, dass Neji die erste wache übernehmen und dann bald von Naruto abgelöst werden würde. So konnte Itachi in seinem eignen Zelt schlafen, denn Neji würde dann in Narutos Bett schlafen. Er war dankbar dafür. Nicht, dass er ihnen nicht vertraute, aber jemand so nah an sich heran zu lassen, war etwas dass er nach so kurzer Zeit nicht vermochte. Irgendwo bedauerte er es, denn neji, Naruto und Kakashi waren vertrauenswürdige Menschen, die ihn besser verstanden als irgendwer sonst, aber es ging einfach noch nicht. Wenn einer von ihnen mit in seinem Zelt geschlafen hätte, wäre womöglich nicht zum Schlafen gekommen, immer suspekt den anderen beobachtend. Nur bei Sasuke hatte er ruhig schlafen können. Da hatte es ihm nichts ausgemacht, dass dieser in seinem Bett geschlafen hatte, überlegte Itachi. Aber sein Bruder war schon immer etwas besonders für ihn gewesen. Er würde Sasuke auch sein wahres Gesicht zeigen können ohne Angst zu haben, dass man er ihn fortschicken würde. Sasuke würde immer zu ihm halten. Und Itachi hoffte, dass er Sasuke irgendwann einmal genug vertrauen konnte um ihm zu zeigen wer er wirklich war. Mit all seinen Ängsten und Abgründen. Mit diesen Gedanken schloss Itachi die Augen und versuchte einzuschlafen. * Itachi öffnete seine Augen, weil er ein Geräusch am Zelteingang wahrgenommen hatte. Seinem Gefühl nach musste es noch tiefste Nacht sein. Er stützte sich auf seine Unterarme und richtete seinen Oberkörper somit ein wenig auf. Er konnte die Silhouette einer Person am Zelteingang sehen. Der Mond schien sich genau hinter der Person zu befinden, sodass die Gestalt Schatten warf. Sie schien mit dem Reißverschluss Probleme zu haben, aber in nächsten Augenblick schon wurde der Zelteingang mit einem Ruck geöffnet und die Person starrte Itachi an. Itachi blinzelte kurz um sich an das Licht zu gewöhnen, denn der Mond schien ihm direkt ins Auge. Auch er starrte die Person an, die vor seinen Zelteingang kniete. Er konnte sie nicht genau erkennen, denn irgendwie schien sie leicht ... verschwommen? Sie hatte zumindest dunkle Haare und war von der Statur her Naruto sehr ähnlich. „Neji? Bist du das? Ist etwas passiert?“, fragte Itachi. Warum weckten sie ihn? Nun kam die Gestalt zu ihm ins Zelt gekrabbelt und ließ den Zelteingang wieder hinter sich zufallen. Sie zögerte eine ganze Zeit lang, offensichtlich nicht wissend, wie sie jetzt fortfahren sollte. Itachi kam nun zu dem Schluss, dass dies keiner seiner Begleiter sein konnte. Für Kakashi war die Gestalt, die er als männlich identifizierte, zu klein. Neji hingegen hatte lange glatte Haare, diese hier waren ein wenig strubbelig und hingen dem Betreffenden bis in den Nacken. Und da die Haare schwarz und nicht blond waren, konnte das auch nicht Naruto sein. Itachi war wachsam. Wer könnte das sein? Diese Person kam ihm bekannt vor, doch er konnte nicht bestimmen wer es war. „Wer…?“ Die Person gab keine Antwort, sondern kam nun weiter auf ihn zu. Das versetzte Itachi irgendwie in Aufregung. Ein Kribbeln durchlief seinen gesamten Körper. Er konnte das Gesicht der Person nicht sehen, denn die Strähnen die ihm ins Gesicht fielen, verdeckten es, aber dennoch wusste er, dass von dieser Person keine Gefahr aus ging. Aber er fühlte die Anspannung im Zelt. Plötzlich war die Luft drückend und angeheizt. In seinem Körper fing an eine Verlangen zu brennen, von dem Itachi nicht wusste was es zu bedeuten hatte. Nun war diese Person bei ihm angelangt und itachi überfiel eine dunkle Ahnung wer es sein könnte, der sich jetzt auf ihn setzte. „Was…?“, flüsterte er trocken und heiser. Der unbekannte Schwarzhaarige hatte sich rittlings auf seinen Schlafsack gesetzt und machte es sich nun dort bequem. Immer wieder rutschte er auf seinem Unterleib ihn und her und Itachis Körper begann zu reagieren. Nun wanderte langsam die Hand des Unbekannten zu seinem Gesicht. Itachi wollte sie weg schlagen, doch er konnte es nicht. Eine fremde macht fesselte ihn hier an diesen Schlafsack, in diese Position. Als die Hand an seinem Gesicht ankam und es berührte, reckte sich Itachi nahezu der Berührung entgegen. Der Unbekannte, dem itachi gar nicht mal mehr so ungekannt schien, strich über seine Wange, während der Daumen über seine Lippen wanderte. Schnell war den Nuke-nin klar, was der Fremde wollte, aber er konnte doch nicht…! Doch bevor er etwas dagegen sagen konnte, wurde seine Brust mit sanfter Gewalt zurück an die Erde gedrückt. Als nächstes spürte Itachi weiche Lippen, die sich einladend zum Küssen anboten als sie sanft an den seinigen zu saugen begannen. Itachi stöhnte kurz. „Sasuke ... Bist du es Sasuke?“ Ein warmes Gefühl kam in ihm auf. Diese Lippen, dieser Geruch. Wie konnte das wahr sein? Sasuke war hier. Es musste Sasuke sein. Bei ihm. Es war Itachi egal, wie Sasuke hierher gekommen war, wie er ihn gefunden hatte oder warum er ihn jetzt küsste. Es war ihm nur wichtig, dass er geküsst wurde. Von Sasuke! Itachi befreite nun seine Arme aus dem Schlafsack und legte sie um sein Gegenüber. Er zog ihn sanft am Hals herunter um ihn näher zu spüren. Auch fühlte er wie sein Kusspartner seine Are um seine Brust legte. Nun lagen sie beide auf der Matratze und Itachi schloss genüsslich die Augen, ließ seine Zunge spielen und räuberte den Mund Sasukes aus. Der sprach kein Wort und erwiderte den Kuss einfach nur. Itachi nahm die Wärme in sich auf und speicherte sie. Nun, da er Sasuke wieder bei sich hatte, schien es ihm unerträglich möglicherweise wieder ohne ihn zu sein. Als ihnen beiden die Luft ausging und Itachi seinen Bruder ein wenig von sich schob, breitete sich ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht aus. Es stiegen sogar Tränen in ihm auf und es fiel dem Nuke-nin schwer sie zurückzuhalten. „Sasuke. Du bist wieder da ... Wie bist du entkommen?“, drängte Itachi zu wissen, doch er erlebte eine böse Überraschung. „Wer sagt, denn dass ich wieder da bin, Itachi?“, hörte der Angesprochene. Itachi versetzte es einen Schock als er nun endlich in Sasukes Gesicht sah. Seine Augen waren ausdruckslos und tot. Keine Regung war in ihnen zu sehen. Der Ältere ließ seinen Blick über Sasukes Köper wandern und nun fielen ihm Einzelheiten auf, die er vorher nicht registriert hatte. Sasukes Kleidung war ein einziger Fetzen. Dass, was man einst eine Hose hatte nennen können, war nicht mehr als eine zerfetzte Shorts. Ebenso sah es mit dem Hemd aus. Die Weste, mit der Sasuke aufgebrochen war, fehlte und der schwarze Pullover, den alle Ninja trugen, so fern sie nicht Ge-nin waren, war mit großen Rissen versehen und nicht mehr zu gebrachen. Des Weiteren viel Itachi auf, dass sasuke barfuss war. Er trug keine Schuhe und keine Socken, deswegen waren seine Füße dementsprechend zerkratzt. Doch das Schlimmste waren die vielen Wunden, die Sasukes Körper übersäten. Nicht eine Stelle schien nicht aufgerissen zu sein und zum ersten Mal bemerkte der Nuke-nin auch das viele Blut. Das Blut floss nicht nur aus den Wunden, nein, es quoll fast. Als wollte es unbedingt den Körper verlassen und nichts schien es aufhalten zu können. Itachis Augen weiteten sich vor Entsetzten. Das Blut tropfte auf den Schlafsack und durchtränkte ihn. „Sasuke, was..?“ Itachi erstarrte. Sein Blut! Sasukes Blut befand sich auch auf seinen Händen! Seine Hände waren rot. Rot von Sasukes Blut! Wieder blickte Itachis einen Bruder an. Dessen Sharingan stachen nun heraus und bildeten eine grauenhafte Harmonie mit dem fließenden Blut ihres Besitzers. „Nein! Das ist nicht wahr!“, brach Itachi heiser hervor. Er war unfähig sich zu rühren. Wie erstarrt und in einem alten Alptraum gefangen starrte Itachi seinen Bruder an. Dieser ergriff nun die blutige Hand seines Gegenübers und hob sie zu seiner Brust. Direkt an das Herz. Ein gequältes Lächeln glitt über die Lippen von Sasuke. Nun war unendliche Traurigkeit in dessen Augen zu lesen. Itachis Augen weiteten sich vor Horror als er die Brust von Sasuke berührte und etwas Schrecklichem gewahr wurde. Die süße Stimmung von vorhin war schon lange verflogen und Itachis Blick blieb an seiner eignen dunkelroten Hand heften, die jetzt auf Sasukes Herz lag. Nur der Stoff dazwischen. Aber da war kein Herz. Itachi konnte den Herzschlag seines Bruders nicht fühlen. Er riss die letzte Reste, die sich einst Kleidung genannt hatten zur Seite und stieß einen gequälten Schrei aus als er die Wahrheit entdeckte. Da war kein Herzschlag, weil kein Herz da war. Anstelle des lebensnotwenigen Organs war nur ein großes schwarzes Loch aus dem unaufhörlich Blut floss. „Sasuke... wie? Warum?“, fragte Itachi verzweifelt. Er musste ansehen, wie sein Bruder starb. Und an seinen Händen klebte Sasukes Blut! Das konnte er nicht ertragen. Er stand unter Schock und deswegen rührte er sich nicht als Sasuke sich nun vorbeugte und mit schwacher Stimme in sein Ohr zu flüstern begann. „Ich blute, Itachi.“ Die Atmung des Nuke-nin beschleunigte sich. Solche Worte. Sie ließen seine schlimmsten Alpträume wahr werden. „Ich verblute, Itachi.“ Kein liebevolles Nii-san drang in sein Gehör. Nur der tote monotone Ton der nackten Wahrheit. „Ich bin tot Itachi, und weißt du was? Mein Blut klebt an deinen Händen. Es ist als wenn du mich getötet hättest. Ich bin gestorben und du hast mich in den Tot gesandt. Du hast mich fortgeschickt und mich damit mir meines Lebens beraubt. Nun, da ich tot bin, bist du der letzte Uchiha, jetzt musst du dir jemanden anderes suchen, der dich tötet.“ Mit diesen Worten schien Sasuke das restliche Leben, das den Körper noch bewegt hatte, ausgehaucht zu haben und er fiel nun vorne über. Itachi fing reflexartig Sasuke auf, aber er registrierte, dass er nur noch die Leiche seines Bruders in den Händen hielt. Die Leiche seines Bruders. Das Blut, das unaufhörlich weiter geflossen war, hatte sich nun auf dem ganzen Zeltboden ausgebreitet. Auch auf seinem Schlafsack klebte es. Itachi fuhr ein Schauer über den Rücken als er etwas Feuchtes an seiner Wange bemerkte. Er wischte mit dem Handrücken darüber und er sah das Blut. Es klebte also auch an seiner Wange. Bevor er die Erkenntnis richtig verdaut hatte, dass das Blut also auch an seinen Lippen klebte, spuckte Itachi das Blut, dass sich demnach also auch in seinem Mund befunden hatte, auf Grund des Kusses, wieder aus. Voller Horror besah sich der Uchiha die Blutlache in seinem Zelt. Plötzlich verschwand Sasukes Leiche aus seinen Armen und wurde zu Blut. Wie ein Bunshin, gemacht aus Blut. Das Blut floss immer weiter und nun tauchten auch die Gesichter seiner Verwandten wie ein Spiegelbild im Blut auf. Er sah das Gesicht seiner Mutter, seiner Großmutter und das Gesicht von Shisui. Alles Leute, die er mit seinen eignen Händen getötet hatte. Dann schrie er. * Itachi fuhr schreiend aus dem Schlaf. Der kalte Schweiß lief ihm den Rücken herunter und er atmete schwer. Er zwang sich in eine aufrechte Position und versuchte sich zu beruhigen. Es war alles nur ein Traum. Doch der Nuke-nin brauchte einige Minuten um das frische Bild von Sasukes Leiche aus seinem Kopf zu verbannen. Er schloss die Augen um all das Blut nicht sehen zu müssen, dass sein Verstand auf den Boden produzierte. Vorsichtig legte er seine zitternde Hand auf den Schlafsack um es zu überprüfen. Gut, nicht nass. Also kein Blut. Langsam öffnete er seine Augen und sah sich vorsichtig im Zelt um. Es war wirklich kein Blut zu sehen. Erleichtert, dass er nur geträumt hatte, schälte sich Itachi aus dem Schlafsack. Schlafen würde er sowieso nicht mehr können. Zu groß war die Angst erneut dasselbe sehen zu müssen. Denn es war so real gewesen! Der Geschmack von sasukes Lippen als er ihn geküsst hatte, war exakt derselbe gewesen. Genau derselbe! Ein weiterer Schauer an die Erinnerung des so realen Traums fuhr über seinen Körper und verlieh ihm eine Gänsehaut. Während er sich seine Sachen anzog, fiel sein Blick auf seine Schwerter. Mit solchen Schwertern hatte er schon zahlreiche Menschen umgebracht. Da hatte es ihm nichts ausgemacht Löcher in Körper zu reißen und die Menschen verbluten zu lassen, aber der Gedanke, dass Sasukes Blut an seinen Händen kleben könnte, bescherte ihm Horror Vorstellungen. Als er sich fertig angezogen hatte warf er sich seinen Mantel über. Er war dem Akatsuki Mantel sehr ähnlich, nur war er aus schweren Leder gemacht und vollkommen schwarz. Anders als den Akatsuki Mantel ließ er ihn offen, obwohl er auch bis zum Boden ging. Er griff nach seinen Schwertern und band sie sich auf seinen Rücken. Er trug sie wie einst als Anbu, nur eben über kreuz, da es ja zwei waren. Vor Jahren hatte er gelernt mit einem, als auch mit zwei Schwertern zu kämpfen. Deswegen war es praktisch gleich zwei dabei zu haben, denn gegen mehrere Gegner war das meist mehr als nur effektiv. Der Nuke-nin richtete sich auf, da das Zelt nicht groß genug war um zu stehen und ging gebückt durch en Eingang. Als er draußen stand, atmete er erst einmal tief durch und verbannte das Gefühl der Angst. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein lächerlicher Traum. Er schüttelte den Kopf und zog dann die kühle Morgenluft in seine Lungen. Sie versorgte seinen Körper mit neuem Sauerstoff und erweckte seine Lebensgeister. Itachi sah sich um und sein Blick glitt zum anderen Zelt. Da noch keine Geräusche zu hören waren, schloss er daraus, dass Kakashi und Neji noch schlafen mussten. Auch hatte offensichtlich Narutos Wachschicht schon vor Ewigkeiten begonnen. Denn dieser kam äußerst munter auf ihn zu. „Morgen, Itachi. Du bist schon auf? Ich wollte euch eigentlich erst in einer Stunde wecken“, rief Naruto ihm zu. Der Nuke-nin grummelte. Jetzt wurde er schon wieder ans Schlafen erinnert, gerade wo er dabei war es zu vergessen. Er kam dem Kitsune schweigend entgegen und würdigte diesen keines Blickes als er sich auf einem umgestürzten Baustamm niederließ und seinen Kopf in seine Hände stützte. Er blieb eine Weile erst einmal so sitzen bevor er sich den Schlaf aus den Augen rieb und sich danach die Haare raufte. Weil er nichts Besseres zu tun hatte und die Gedanken an den Traum unbedingt weit fort schieben wollte, löste er sein Zopfband und kramte aus den Tiefen seines Mantels eine Bürste hervor. Während er sich die Haare kämmte, wurde ihm gewahr, dass Naruto sich neben ihn gesetzt hatte. „Dir beim Haare kämmen zu zusehen ist schon ein wenig seltsam“, bemerkte der blonde Ninja. Itachi sah ihn an und hielt für einen Augenblick mit seiner Tätigkeit inne. „Warum das bitte schön?“ Der 24-jährige sah den 16-jährigen verwundert an, der ihm darauf ihn ein komischen Grinsen schenkte. Bevor er antwortete nahm er ihm die Bürste aus der Hand und trat hinter ihn. Itachi zuckte zusammen als er feststellte, dass Naruto begann ihm die Haare zu bürsten. Er bürstete ihm die Haare. Das hatte man noch nie bei ihm gemacht! Es fühlte sich seltsam an und um abzulenken fragte er: „Hey, warum bürstest du mir plötzlich meine Haare?“ „Weil es so einfacher für dich ist, bei der Länge! Ich habe da meine Erfahrungen gemacht“, kam es zurück. „Du hattest doch noch nie lange Haare!“ Das war eine Feststellung. „Nö, nicht ich, aber Jiraiya.“ Itachi blitzte der Gedanke auf, dass Naruto ja eine Zeit lang mit dem San-nin trainiert hatte. Ja, davon hatten sie in der Akatsuki gewusst. Und er konnte es sich auch gut vorstellen, dass es Jiraiya ab und zu lästig gewesen war, sich die Haare selber zu kämmen. Kein Wunder bei der Länge! Sie waren ja schließlich noch länger als die von Orochimaru. Ganz zu schweigen von dem Eignen. „Und was ist der wahre Grund?“ Itachi wusste, dass Naruto einen anderen Grund hatte ihm die Haare zu kämmen. So konnte er selbst nämlich nicht weg und der Kitsune hatte die Kontrolle über ihn. „Damit du mir den Grund nennst, warum du so seltsam drauf bist.“ Naruto wollte nicht direkt sagen, dass er es dem Uchiha ansah, dass dieser schlecht geträumt haben musste. Die Augenringe und der Schweiß sprachen für sich. Doch er hatte anhand von Sasuke gelernt, dass es besser war, nicht zu drängen und zu warten, dass Betreffende von selbst zu erzählen hatte. Itachi überlegte eine Weile ehe er damit herausrückte. Es war ihm nicht ganz angenehm, aber er fühlte sich befreiter als er es dann doch tat. „Alptraum.“ Naruto grunzte frustriert. Das wusste er auch schon, aber er sagte nichts, sondern fuhr mit seiner Tätigkeit fort. Gespannt wartete er. „Blut, viel Blut. Leichen. Sasuke.“ Naruto versuchte die Worte des Nuke-nin zu interpretieren, aber so viel konnte er nicht daraus entnehmen. Es war ein bisschen zu wenig, aber wahrscheinlich hatte Itachi zu große Angst seinen Traum in Worte fassen um die Möglichkeit daran erinnert zu werden, ausschließen konnte. Deswegen konnte er nur versuchen ins ungefähre zu raten. „Hör zu Itachi! Falls zu Sasuke beim Sterben zugesehen haben solltest, in deinem Traum, so vergiss es. Orochimaru ist nicht an Sasukes Körper interessiert, sondern daran, ihn zu seinem Nachfolger zu machen.“ Der Gesichtsausdruck auf Itachis Gesicht war, wenn die Situation eine andere gewesen wäre, zum schreien. Das hatte er offensichtlich nicht gewusst. Naruto wusste selbst, dass es unglaublich klang, aber er vertraute dem Urteil von Jiraiya. Auch wenn er sich manchmal fragte, woher dieser all diese Informationen nahm. „Es ist wirklich so! Laut Jiraiya war es eine der Bedingungen als die drei großen San-nin ihre Beschwörungstiere in ihre Dienste nahmen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie Kinder zeugen würden, war sehr gering. Damit die Beschörungensverträge fortgesetzt werden können, muss jeder, der einen Blutpakt eingeht, auch einen Nachfolger ausbilden. Zumindest ist das bei den Fröschen, den Schlangen und bei den Schnecken so. Bei Wölfen, Hunden und Füchsen ist das wohl anders.“ Itachi atmete auf. Also brauchte Orochimaru seinen Bruder als Nachfolger, als Erben der sein Wissen entgegennahm und irgendwann das Wissen ebenfalls weitergeben würde. Es war sogar logisch, denn nichts fürchteten die Ninjas mehr als das Wissen verloren ging. Nun wurden auch einige Aspekte in seiner Vergangenheit klarer. Nachdem Orochimaru erkannt hatte, dass er sich nicht eignete, war er auf die Suche nach jemand anderen gegangen. Das Potenzial eines Nachfolgers, dass er in ihm gesucht hatte, hatte er dann in Sasuke gefunden. Nur war er nicht dazu in der Lage Sasuke offiziell zu unterweisen, da er zu dem Zeitpunkt schon ein Abtrünniger war. Also wollte er Sasuke aus einem Vorwand nach Oto locken um ihn da auszubilden, aber was sollte das mit dem Racheakt? Itachi zerbrach sich den Kopf darüber und nahm stillschweigend die Bürste entgegen, die Naruto ihm hinhielt. Als er sich die Haare wieder zusammenband, merkte er nicht, dass er so beschäftigt damit war über das Rätsel seines Meisters nachzudenken, dass er den Alptraum schon wieder vergessen hatte. Itachi stand auf und holte sich aus seinem Rucksack etwas zu Essen. Naruto nickte er dankbar zu. Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Neji und Kakashi langsam aufstanden und sich bereit machten weiter in Richtung Oto zu reisen. ****************************************************** Hallöchen Leute… Ich danke euch erstmal, dass ihr bis hierhin gelesen habt, denn das Kapitel war ja nicht sehr angenehm. Falls ihr geglaubt habt, ich lasse Sasuke wirklich sterben, so hätte ich das Itachi gar nicht antun können. Es fiel mir ja schon schwer von dem Kuss zu dieser Horrorvorstellung überzugehen. Eigentlich hatte ich das Kapitel gar nicht in der Form so geplant, aber ich weiß nicht, ob das jetzt sogar die beste Lösung ist. Zu den nächsten Kapiteln: Das nächste Kapitel handelt noch von Itachi („Asche der Vergangenheit“) und dann kommt eine ganze Weile lang Sasuke. Ich entschuldige mich hiermit noch einmal für die Wartezeit und für alle die mit Sicherheit noch kommen werden. Bye, Eure mangacrack^^ Kapitel 20: Asche der Vergangenheit ----------------------------------- Das Wetter war nicht sehr viel besser als in der Nacht davor. Es war immer noch kalt, grau und getrübt, doch wie Itachi feststellen musste, war diese schreckliche Feuchtigkeit verschwunden. Die Wolken waren grau und verhangen und zusammen bildeten sie mit dem Nebel eine Einheit, der die Sicht auf lange Distanz erschwerte, doch der Hyuuga hatte keine Probleme damit. Wieder bildete er mit Pakkun die Spitze während die anderen hinter ihm folgten. Die Gruppe hatte nach einem kurzen Frühstück, was allerdings eher als stille Nahrungsaufnahme benannt werden müsste, sich wieder aufgemacht um möglichst bald ihr Ziel zu erreichen. Noch befanden sie sich in Konohas Gebieten und es war egal wo lang sie liefen, denn sie waren sicher, aber Itachi wusste, dass er bald entscheiden musste wo lang sie laufen würden, wenn sie nach Oto wollten. Wieder dachte er an diesen Wald. Er kannte die Gefahren gut genug um zu wissen, dass es nicht sehr leicht werden würde, aber er wusste nicht wie sich seine Kraft in den letzten Jahren gesteigert hatte. Denn in der Tat war es schon einige Zeit her, dass er unerlaubt in Oto eingedrungen war, schließlich hatte er nicht das Bedürfnis verspürte seinen alten Meister zu besuchen. Es fiel ihn schon schwer genug Orochimaru so zu betiteln, denn der Mann, der Mann der sich jetzt Oto Kage nannte, war nicht der Mensch, der ihn einst ausgebildet hatte. Mit leichtem Bedauern dachte Itachi an die Zeit zurück als er noch Ge-nin war. Bis heute wusste er nicht, ob die Zeit nun gut oder schlecht gewesen war, aber eigentlich dachte er gerne daran zurück. Damals war er noch nicht so ausgreift gewesen wie heute, aber Itachi wusste, dass in dieser Zeit sein Wesen als Nuke-nin seinen Anfang genommen hatte. Während sie denn Weg mit hoher Geschwindigkeit entlang liefen und Itachi erstmal auf die Nasen von Kakashis Nin-ken vertraute, dass sie Sasukes Spur beibehalten würden, ohne das er seine hier sinnlose Aufmerksamkeit an sie verschenkte, erlaubte er es sich ein Stück zurück in die Vergangenheit zu versinken. Es tat seltsamer Weise immer wieder gut, die alten Gefühle aus der Zeit zurück an die Oberfläche zu holen. Zumindest was die Lehrzeit bei Orochimaru betraf. Es war eine turbulente Zeit gewesen. Seine ersten Begegnungen mit Kakashi, sein Teilfreundschaft mit Obito und all das andere, was er erlebt hatte. Dies gab ihm zumindest heute das Gefühl, dass auch er so etwas wie eine Kindheit gehabt hatte. Auch wenn er zu der Zeit nicht hatte zugeben wollen, dass er so etwas brauchte, so hatte Orochimaru dennoch dafür gesorgt, dass er sie bekam. Sein Meister hatte ihn beschützt, dass wusste Itachi und er war froh darüber. Er dankte seinem alten Meister im Stillen und bat ihn um Vergebung, dass er ihn irgendwann, wenn die Dinge so weiter liefen, doch würde töten müssen. Wenn sich Orochimaru wirklich zwischen ihn und Sasuke stellen wollte. Itachi ballte die Fäuste und seine Lippen wurden schmal. Auch wenn der San-nin nicht mehr sein Meister war und so gut wie nichts von der alten Persönlichkeit übrig geblieben war, so fühlte er dennoch Unbehagen bei dem Gedanken dessen Existenz möglicherweise für immer auszulöschen. Für ihn war Orochimaru immer präsent gewesen. Seit dem Tag, an dem er sich sein Ninja Stirnband verdiente und dem San-nin zum ersten Mal begegnete. Er hatte immer zu ihm kommen können, wenn seine Verwandten ihn mal wieder bis zur Erschöpfung hatten trainieren lassen und er vor lauter Kraftlosigkeit nicht mal mehr Essen konnte. Öfters hatte er sich unter dem Deckmantel der Lüge, dass sein Meister ihn trainieren wollte, bei diesem ausgeruht. Auch wenn er viel verlangte, so gab es Unterschiede zwischen hartem Training und Selbstzerstörung. Etwas, dass sein Meister erkannt hatte und nach, wie Itachi vermutete, langen Machenschaftsdiskussionen einigermaßen hatte regeln können. Itachi glaubte nicht, dass er diese Zeit unbeschadet überlebt hätte, wenn sein Meister nicht gewesen wäre. Das war der von seiner Seele, der sich gerne an ihn erinnerte und sich das Gefühl des beschützt Werdens zurücksehnte. Doch da gab es auch noch den anderen Teil. Der Teil von ihm, der verwirrt war und bis heute nicht verstand wie oder warum Orochimaru das Dorf verlassen hatte. Es war direkt nach seinem Chu-nin Examen gewesen als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, bevor dieser sich begann in dieses machthungriges Wesen zu verwandeln. Manchmal erschien es als wenn es sogar davor schon angefangen hatte. Ob das etwas mit der Akatsuki zu tun hatte? Aber wie konnte es? Zu der Zeit hatte war Arashi noch nicht einmal Hokage gewesen und von Kyuubi war noch lange keine Spur. Itachi versuchte den Gedanken zu verdrängen, denn er wusste, dass er nie eine Antwort darauf bekommen würde. Vielleicht hatte es etwas mit der Akatsuki zu tun, vielleicht auch nicht. Möglich wäre es, aber es war wichtiger sich seinem eigentlichen Problem zu widmen. Der Uchiha griff nach seiner Trinkflasche und nahm im Laufen einen großzügigen Schluck. Er stopfte sie zurück an ihren ursprünglichen Ort und saugte ein paar Mal tief die Luft ein. Das viele Nachdenken war etwas, dass er nicht gewohnt war. Normalerweise handelte ohne groß über die der Vergangenheit nachzudenken und auch die Folgen ließ er außer Acht, wenn sie nicht zu umgreifend waren. Aber diesmal war es anders, dass war unumstößlich. Jahrelang hatte der Uchiha geglaubt, dass die Persönlichkeit seines Meisters unwiederbringlich verloren war, aus welchen Gründen auch immer. Zu erdrückend war die Beweislast gewesen, dass es wirklich Orochimaru war, der Konoha verraten hatte und Itachi hatte sich daran gewöhnt. Einen stetigen Schmerz konnte man ignorieren, doch es schien, als wenn dieser Schmerz meinte jetzt nicht mehr ignoriert werden zu wollen. Itachi gab zu, dass die Aussage von Naruto ihn verwirrte. Warum wollte Orochimaru Sasuke als Nachfolger? War das wirklich richtig? Es passte so gar nicht zu dem Verhalten der letzten Jahre. Sicher war, dass Orochimaru Sasuke wollte, aber für was? Sollte Sasuke wirklich als ein neuer Körper hinhalten, aber das hatte der San-nin scheinbar aufgegeben, nachdem er eine neue Version seines alten Körpers geschlüpft war. Es war als hätte er seine Seele in einen KageBunshin manifestiert und den erschaffnen Körper zu einem Realen gemacht. Also war das nicht mehr nötig, doch warum sollte Orochimaru seinen kleinen Bruder sonst noch haben wollen? Itachi entwickelte eine Theorie, die tief in seinem Innern einen Hoffungsschimmer aufleuchten ließ. Orochimaru ging einen Blutspakt mit der Riesenschlange Manda ein, das ihn zusammen mit Jiraiya und Tsunade zu den drei legendären San-nin machte, doch ein Teil des Vertrags war, dass er einen Nachfolger ausbilden sollte. Diesen glaubte er dann in Itachi gefunden zu haben, doch er wurde enttäuscht als er bemerkte, dass nur wenige Schlangen Itachi akzeptierten. Der Uchiha wusste, dass es war. Er konnte sie zwar in Notfällen rufen, wenn es keinen anderen Ausweg gab, aber die Schlangen gehorchten ihm dann auch nur, weil er Orochimarus Schüler gewesen war. Der Uchiha wusste bis heute nicht, warum die Schlangen ihn nicht akzeptieren, doch Tatsache war, dass sie den Blutpakt nicht mit ihm teilen wollten. Auch sein Meister hatte sich dies nicht erklären können, aber Itachi hatte nach dieser Pleite nie wieder versucht einen anderen Partner zu finden, den er rufen konnte. Auf jeden Fall war sein Meister danach abgehauen, vielleicht in der Hoffnung irgendwo einen anderen Nachfolger zu finden, doch ihm kam das Problem mit seinem lädierten Körper in die Quere. So weit Itachi nämlich wusste, war Orochimaru einmal so schwer verletzt worden, dass er sich in einen anderen Körper hatte flüchten müssen um zu überleben. Dann begegnete er nach Jahren Sasuke Uchiha, der kleine Bruder seines alten Schülers, und sah etwas in ihm, dass den San-nin sicher machte, dass die Schlangen dem Blutpakt gehorchen würden. Doch aus irgendeinem Grund konnte er Sasuke nicht den wahren Grund sagen, warum er ihn haben wollte, vermutlich, weil er ja ein Abtrünniger war und deswegen versuchte er Sasuke zu sich zu locken. Deswegen schob er die ‚Ich-hole-mir-deinen-Körper-Sache’ vor und versuchte zu den wahren Grund zu vertuschen, warum auch immer. Das war Itachi zwar ein Rätsel, warum Orochimaru nicht mit der Wahrheit rausgerückt war, denn es sah ihm nicht ähnlich, doch als sich die Körper Sache von selbst aufhob musste der San-nin eine neue Möglichkeit finden um Sasuke zu sich zu holen. Vermutlich fürchtete er die Folgen des Vertragsbruchs. Wie auch immer dieses Aussehen mögen. Dann wäre es vielleicht sogar logisch den Wunsch nach Rache vorzuschieben, damit die Feinde seines Meisters, wer auch immer das war, nichts davon mitbekamen, dass sich der San-nin einen Nachfolger heranzog. Schließlich war Naruto auch so etwas wie Jiraiyas Nachfolger, wo bei der im Hinblick auf Yondaime schon zwei großgezogen hatte und wenn die Gerüchte stimmten, dann hatte Tsunade ebenfalls eine Schülerin angenommen, die einmal sogar besser werden würde als die Godaime selbst. Demnach blieb nur noch die Frage offen, warum Orochimaru sich so bedeckt hielt. Doch es gab etwas anderes, was Itachi noch beschäftigte. Würde er Sasuke auch wieder gehen lassen? Schließlich reichte es nicht Sasuke einfach nur die Beschwörungsformel beizubringen, damit der Vertrag erfüllt wurde. Das brachte den Uchiha ins Grübeln. Doch er maßte es sich nicht an schon nach einer Lösung für seine Theorie zu suchen. Es war schließlich nur eine Vermutung, obwohl sie etwas an sich hatte. Im Stillen hoffte er, dass sich seine Theorie bewahrheitete, denn dann müsste er Orochimaru nicht töten und könnte trotzdem Sasuke retten. Er würde sich zwar hüten den Andern etwas davon zu erzählen, denn bei aller Kameradschaft, dass würden sie ihm beim besten Willen nicht glauben. Itachi grinste leicht. Wie würde die Hokage reagieren, wenn seine Vermutung stimmte und sie jemals dahinter kam? Er stellte sich ihr Gesicht recht lustig vor, schließlich gehörte ihr ehemaliger Teamkamerad zu ihren ärgsten Feinden. Noch eine Rekrutierung eines größten Nuke-nins neben ihm aus Konoha würde sie wohl nicht verkraften. Ob es gerade deswegen einmal andeuten sollte, fragte sich der Uchiha schadenfroh. Er wusste, es war nicht fair, aber trotzdem würde es ein Riesenspaß sein. Tsunade sollte froh sein, dass Itachis Aufmerksamkeit auf etwas anders gelenkt wurde, denn vielleicht hätte der Uchiha es tatsächlich getan, doch ein lautes Aufheulen einer von Kakashis Nin-ken brachte ihn davon ab sich weiter Torturpläne für die Hokage auszudenken. Itachi warf einen Blick auf Kakashi der sich suchend umsah um herauszufinden aus welcher Richtung und von welchem seiner Hunde der Alarmruf gekommen war. Nach ein paar Sekunden sprang der Weißhaarige an die Spitze und gab Pakkun die Anweisung sie zu führen. So änderte die Gruppe ihre Richtung und Itachi fragte sich, was sie wohl finden würden. Er wusste nicht, wie schnell Freude in Niedergeschlagenheit sich umwandeln konnte. * Es dauerte eine Weile bis sie dort ankamen von, wo aus des Ruf des größten Nin-ken erfolgt war. Itachi sich erst einmal nicht weiter um, sondern stellte sich neben Neji und Naruto, sodass sie einen Halbkreis um Kakashi bildeten der Informationen aus dem Gewinsel des Hundes zu entnehmen versuchte. Der Uchiha hatte nie verstanden wie man sich um so viele Hunde kümmern konnte oder gar wie man mit diesen trainierte, doch es war etwas was ausschließlich Kakashi konnte und dafür bewunderte Itachi seinen Freund. Dieser schien sowieso ein Multitalent zu sein, denn einmal war er der einzige Nicht-Uchiha, der die Sharingan beherrschte und kam zudem noch einfach mit den Techniken des Inuzuka Clans klar. Er war mindestens so schlau wie der Nara Clan und Itachi wusste, dass Kakashi eine Reihe von Jutsus beherrschte, von denen er selbst ihn seinen noch nie etwas gehört hatte. Im Stillen fragte sich der Nuke-nin, ob die Allgemeinheit den Hatake Erben nicht unterschätzte, aber scheinbar unternahm sein Freund auch nichts dagegen. Es wäre allerdings nicht Kakashis Art sich so hervor zu heben. „Ist wahr, Sasuke war da drin?“, hörte Itachi Kakashi sagen und schaute verwundert auf. Erst jetzt sah er, wo er sich befand und es blieb ihm beinahe das Herz stehen. Itachi richtete seine Augen nun zum ersten Mal auf die Umgebung und ließ den Blick schweifen. Eins wusste er, egal was er mit Sasuke zu tun hatte, er kannte diesen Ort. Itachi wusste nicht genau woher, aber er hatte eine Assoziation. Nun betrachtete er genauer den Ort, der Teil seiner Vergangenheit war, ohne auf Kakashi zu achten und ging geradewegs an ihm vorbei. Nur er erinnerte sich nicht richtig. Itachi schritt über den Waldweg zu der großen Lichtung ein paar Schritte vor ihnen. Dabei stellte er fest, dass der Weg nunmehr ein kleiner Pfad war, denn die Natur hatte ihn größtenteils wieder verschlungen. Es hatte sich wohl ewig nicht mehr jemand um diese Gegend gekümmert. Warum wohl? Diese Frage meinte er beantwortet zu kriegen als er die Ruine eines Hauses sah. Dieses Haus musste einst vielleicht etwa bis zu 3 Stockwerke gehabt haben, doch genau konnte man es nicht bestimmen, denn es war ausgebrannt. Es musste einst ein großes schönes Haus gewesen sein, doch das Feuer hatte wohl nahezu alles vernichtet. Es waren nur noch die steinernen Grundmauern vorhanden, allerdings mit Moos und Schlingpflanzen bewachsen. Mitten aus dem Haus rankte sich ein noch relativ junger Baum heraus, keine 20 Jahre alt. Das zeigte Itachi, wann ungefähr der Brand stattgefunden haben musste, er war sicher, dass es ein Brand gewesen war, denn es war keinerlei Holz, nur schwarze Kohle, die aber langsam vom Winde verweht wurde. Immer noch konnte Itachi nicht einordnen was dies alles mit seiner Vergangenheit zu tun hatte, doch er versuchte sich daran zu erinnern. Insgesamt gab es ein trauriges Bild ab. Dies war wohl mal ein Gasthaus gewesen, doch jetzt war es verlassen und ausgestorben. Itachi trat vorsichtig ein paar Schritte auf das Haus zu, wollte untersuchen was nun daran so besonderes war. Bevor er dies jedoch tun konnte, legte Kakashi ihm eine hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. Er sah ihn an und sprach nach einer Weile nachdem auch er das Haus beäugt hatte: „Es ist seltsam.“ „Warum? Dies ist ein einfaches Gasthaus.“ „Nein ist es nicht!“ Verwirrt sah Itachi zu Kakashi und dann wieder zu dem Gasthaus. Auf einmal fühlte er etwas Seltsames. Eine Aura, die von dem Haus ausging, doch wieder sah er Kakashi an. „Was ist?“ „Hast du eben nicht zugehört?“, fragte Kakashi und stellte fest, dass dem wohl so war. „Einer Nin-ken hat etwas Unglaubliches festgestellt. Sasuke hat in diesem Haus übernachtet. Zusammen mit jemanden anderen. Meine Hunde haben auch die leichte Spur eines dritten Menschen wahrgenommen, doch es ist als wenn dies schon sehr lange her ist, dass der hier war.“ Das war in der Tat seltsam. Wie konnte Sasuke in diesem Haus übernachtet haben, wenn es seit über Jahre hinweg schon zerstört war? Itachi zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Hing das mit der seltsamen Aura zusammen, die dieses Haus umgab? Das musste er überprüfen. Er ging ein paar Schritte auf das Haus zu, bis er an dem ehemaligen Hauseingang angekommen war. Er machte sich bereit dieses Haus zu betreten, doch als Kakashi ihm folgen wollte, gebot er ihm draußen zu bleiben. Er wollte nicht, dass sein alter Freund in irgendetwas mit hineingezogen wurde. So aktivierte Itachi seine Sharingan zur Vorsicht und betrat dann das Haus. Kaum das er einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, spürte itachi aus Erfahrung heraus, dass sich irgendwo in diesem Haus eine Kunst aktivierte. Er versuchte umzudrehen, doch es ging zu schnell als das der Uchiha es hätte verhindern können. Itachi wusste, dass etwas seltsames Geschehen würde, noch ehe sich seine Sicht zu verändern begann. * Neji, Naruto wie auch Kakashi sahen wie Itachi kurz taumelte nachdem er die Ruine betreten hatte und wollten ihm nach, doch sie scheiterten an der Tür. Kakashi kam freilich als erster an und zuckte auch sogleich wieder zurück, als der die Barriere bemerkte, die ihn daran hinderte zu Itachi zu gelangen. Zu berühren wagte er sie nicht. Sofort sprang er ein Stück zurück, wollte zwischen sich und der eigentümlichen Jutsu Abstand bringen. Um herauszufinden was es war, zog er sein Stirnband hoch und gab das Sharinganauge frei, das sofort anfing sich zu drehen. Doch es konnte die Barriere nicht überwinden, demnach war es keine Illusion, zumindest keine normale. Aus den Augenwinkeln beobachtete Kakashi Neji, der seine Byakugan aktiviert hatte und dessen Augen sich für einen kurzen Moment weiteten. Scheinbar hatte er auch das bemerkt, was er gesehen hatte. Naruto stand misstrauisch rechts neben Neji und beobachtete die Ruine kritisch. Zumindest das was man noch von ihr sehen konnte. Am Anfang war es nur ein normales zerfallnes Haus gewesen. Als Kakashi dann meinte, dass Sasuke darin sich aufgehalten hatte war er ein wenig verwirrt gewesen und hatte gegrübelt wie das zu Stande gekommen war. Jetzt starrte er auf eine dunkellila Kuppel, die vom Boden bis zum Dach der Ruine reichte. Man konnte mit bloßem Auge nicht hindurch sehen und scheinbar hatten auch Kakashi und Neji Probleme, obwohl sie über Sharingan und Byakugan verfügten. Also was konnte es sein? Doch es blieb wohl nichts anderes übrig als zu warten, bis die Jutsu Itachi wieder freigab. * Itachi fühlte sich schwindlig. Das gesamte Haus begann sich zu drehen, so schien es ihm und es dauerte eine ganze Weile bis es endlich aufhörte. Trotzdem konnte sich sein Körper nicht richtig an das Gefühl gewöhnen, dass ausgelöst worden war als er die Ruine betrat. Itachi wollte sich am Türrahmen festhalten, den er hinter sich vermutete, doch er griff ins Leere und er kippte nach hinten, landete direkt auf seinem Hintern. So blieb er erstmal eine Weile mit geschlossnen Augen sitzen und wartete bis sein Gefühl ihm sagte, dass er sich jetzt ohne Schwindelsgefahr erheben konnte. Trotzdem öffnete er seine Augen langsam und brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Er befand sich auf einem Holzfußboden und um ihn herum waren Möbel aufgestellt. Es sah nach einer Diele oder einem Wohnzimmer aus. Langsam erhob er sich und versuchte Schlüsse daraus zu ziehen, wo er sich befand. Schnell stellte er fest, dass er sich immer noch in dem Haus von eben befand, aber es schien verändert. Es war nicht mehr die Ruine von eben, sondern das Haus, was es einst gewesen war, bevor es abbrannte. Itachi sah sich weiter um und glaubte hier schon einmal gewesen zu sein, doch er konnte sich auch irren. Wichtiger war, dass diese Jutsu, die sich aktiviert hatte, scheinbar das Haus in seinen Originalzustand zurückversetzte. Da dies anscheinend ein Gasthaus war, wäre auch dann geklärt wie Sasuke in diesem Haus hatte schlafen können. Vielleicht war ja Sasuke so etwas Ähnliches wie ihm jetzt gerade passiert, nur dass sein Bruder es nicht gemerkt hatte. Langsam ging er durch den Flur, folgte dem einzigen Geräusch, das er wahrnahm. Es war das Prasseln eines Feuers, das aus einer gemütlichen Wohnstube kam. Der Raum war beheizt, als wenn es schon ewig brennen würde, doch itachi konnte sich nur wage erklären wieso. War das eine Illusion? Wenn ja eine verdammt Gute, denn er fühlte die Wärme, die das Feuer ausstrahlte. Bei Illusionen wurde nur dem Auge etwas vorgetäuscht, nicht dem Körper selbst, also konnte dies keine Illusion sein, oder? Itachi ging weiter, mitten in den Raum hinein und meinte ein Déja-vu zu haben. Er glaubte diesen Raum zu kennen, schon einmal jetzt an der gleichen Stelle gestanden zu haben wie jetzt. Itachi spürte wie eine verdrängte Erinnerung an die Oberfläche gezogen wurde. Ja, er war hier gewesen, er hatte hier standen. Doch damals war da noch etwas Anderes gewesen. Da war eine Stimme gewesen, eine Stimme die sagte: „Guten Tag, Itachi.“ Der Angesprochene fuhr herum. Das Kunai gezückt, bereit wie schon so oft, sein Leben zu verteidigen. Doch diesmal war es anders. Als er die Gestalt erblickte fiel ihm die Waffe aus der Hand. Er konnte sich nicht halten und sein Gleichgewicht schwankte. Es war etwas anderes jemand gegenüber zu stehen, den man betrogen hatte. So wie bei Kakashi oder Sasuke. Etwas vollkommen etwas war es jemandem gegenüber zu stehen, den er seit gut einem Jahrzehnt tot geglaubt hatte. Vor ihm stand der erste Verwandte, den er als erstes getötet hatte. Ein ganzes Jahr bevor er auch all die anderen Verwandten umbrachte. Doch hier war es etwas anderes. Es war eine Mission gewesen. Er war gerade Anbu geworden und es war eine der Missionen gewesen, aber eigentlich, wenn Itachi es recht bedachte, war es sogar die erste Mission gewesen. Die erste Mission als Anbu, die er alleine ausführen musste. Es war schrecklich gewesen. Auf dieser Mission war ihm ein großer Teil der dunklen Machenschaften seines Clans klar geworden. Die Erinnerung an die herzensgute Person, die jetzt seltsamerweise vor ihm stand, hatte er verdrängt. Er war schlussendlich von diesem Ort geflohen und es war auch er gewesen, der dieses Gasthaus in Brand gesteckt hatte. Er war es gewesen, der versucht hatte seine Vergangenheit in Schutt und Asche zu legen. „Großmutter.“ Itachi fiel es unheimlich schwer diesen Namen auszusprechen. Als er noch ein kleiner Junge, ein sehr kleiner Junge, hatte sie sich um ihn gekümmert. Liebevoll und fürsorglich. Nachdem er Ninja geworden war hatte es dafür nur noch wenig Zeit gegeben. Der lebende Uchiha konnte der Person, die nun in den Raum geschritten kam, nicht in die Augen sehen. Er senkte den Kopf und versuchte das schreckliche Gefühl, dass sich in seinem Mangen ausbreitete zu verdrängen, aber dennoch wurde ihm leicht übel. Normalerweise hatte er keine Probleme mit dem Tod. Er schon zu viel gesehen als das seine Erfahrung sich noch mit seinem Alter hätte messen können. Meist vergaß er wie lange er schon lebte, auf dieser Welt existierte und wie ein ruheloser Geist umherstreifte. Sein Leben war immer vom Tod geprägt gewesen und nichts hatte er dem entgegen zusetzten gehabt. Er hatte akzeptiert, dass der Name Itachi Uchiha mit dem Tod gleichgesetzt wurde und nicht selten hatte er den Blutfluss genossen. Doch jetzt schämte er sich im Angesicht der toten Person die nun vor ihm stehen blieb und ihm über die Wange streifte. Es war schon fast körperliche Qual die Hand auf seiner Wange zu spüren, die weder kalt noch warm war. Er wusste seine Großmutter war tot. Er selbst hatte sie getötet, ihr einen Dolch ins Herz gejagt und ihren Leichnam verbrannt. Dennoch war sie hier und doch wusste Itachi genau, dass diese Person nur ein Echo dessen war, was einst gewesen war. Der Enkel der Frau, die schon Sasuke ein paar Tage zuvor getröstet hatte, schloss nun die Augen, oder besser gesagt, er kniff sie zusammen um sie ja nicht sehen zu müssen. Seine Großmutter. „Itachi, mein Junge. Sieh mich an.“ Itachi versuchte nicht hinzuhören, denn er wusste, dass dies ein endloser Strudel war. Er begriff, was das für eine Kunst war. Er verstand, was hier bewerkstelligt geworden war und egal wer die Kunst ‚Echo der Vergangenheit’ geschmiedet hatte, so durfte er sie nicht zur Vollendung bringen lassen. Einige Male schon hatte er mit solchen Künsten zu tun gehabt, doch sie wurden selten verwendet, da sie sehr Kräfte raubend und gefährlich waren, selbst für jemanden wir ihn. Er wusste, was das Ziel jener Künste war. Es sollte den Betroffnen in die Vergangenheit schicken. Für eine kurze Zeit, so wie bei dieser hier. Das würde auch er zu Stande bringen und ohne Probleme. Die höchste Kunst in diesem Bereich war es, so die Theorie, jemanden vollkommen in die Vergangenheit zu senden und so jede Spur seiner Existenz auszuradieren. Eine wirkungsvolle Kunst, doch man wusste nicht wie ein Eingriff in die Vergangenheit die Zukunft beeinflussen konnte. „Itachi.“ Wieder rief seine Großmutter ihn, doch er wollte sie nicht ansehen. Er wollte es nicht. Er konnte es nicht. Er wollte nicht den Vorwurf in ihren Augen sehen, dass er sie getötet hatte. Er wollte die Schuldzuweisung nicht sehen. Er wollte nicht die Bestätigung sehen, dass er sie getötet hatte. Einen Menschen, den er einst aus vollem Herzen zugeneigt gewesen war. „Uchiha Itachi. Sieh mich an“, befahl ihm nur seine Großmutter. Itachi konnte nicht anders als den Kopf heben und ihr in die Augen sehen. Er hatte sie getötet und wenn sie das von ihm verlangte, so war er ihr das schuldig. Doch was er in ihren Augen sah, fand er im Endeffekt noch viel schlimmer als die Schuldzuweisung. Sehr viel schlimmer. Kapitel 21: Rotes süßes Blut ---------------------------- Kapitel 22 - Rotes süßes Blut Das Versteck der Akatsuki lag in einem dunklen Tal, in das kaum je ein Strahl der Sonne fiel. Seltsame Kreaturen lebten in dem Wald, die nicht je einen Menschen mit seinen eignen Augen erblickt hatte. Einige waren älter als die Zeit selbst und wieder andere gerade erst neu entstanden durch die wahnsinnigen Machenschaften einiger Shinobi. Das Tal war groß genug, sodass sich die Mitglieder nicht gegenseitig auf die Füße treten mussten. Denn die Mitglieder waren allesamt Einzelgänger und hassten für gewöhnlich zwischenmenschlichen Kontakt. Nur selten bekamen sich überhaupt zu Gesicht. Und andere Menschen noch weniger. Das Tal war von einer großen Gebirgskette umsäumt, sehr zentral in der Welt der Shinobi gelegen. Jedes Mitglied in diesem Tal hatte sein eignes Revier, das wie eine Wohnung war. Jeder konnte sich mit Hilfe seiner Fähigkeiten seine Behausung so gestalten wie man wollte, Kisame zum Bespiel lebte auf dem Grund eines Sees und ernährte sich eigentlich nur von Fischen. Sasori hatte sich den wüstigen Teil des Tales ausgesucht und bastelte ausschließlich in einer kleinen Hütte an seinem Puppen. Von Deidara war meist nicht viel zu sehen, nur hörte man regelmäßig eine Bombe explodieren, das dann laut in den Bergen widerhallte. Die Bewohner am Rande des Gebirges lebten schon lange mit diesem verfluchte Ort und niemand wusste genau, was für dunkle Gestalten sich dort herumtrieben. Die Aura des Gebirges war eigenartig und schien von sich aus abstoßend und böse zu sein. Niemand wusste woher das kam und von denen, die sich dafür interessierten hielt man sich fern. Die einzige Stadt war groß genug um mehrere 100 Leute zu fassen, doch die Menschen die dort wohnten waren zu meist Flüchtige, Kopfgeldjäger oder herrenlose Samurai. Es war ein Ort an dem nur ungeschriebene Gesetze herrschten und man sich nicht um andere kümmerte. Es zählte nur die eignen Interessen, Zusammengehörigkeit gab es nicht, und deswegen hat man einst mehrheitlich sich dagegen entschieden eine Ninjamacht zu bilden. Für die Akatsuki war dies der ideale Ort um von ihrem Versteck aus die neusten Informationen zu empfangen und um neue Nahrung zu beschaffen. Meist kümmerten sich die Mitglieder selbst darum. In diesem Falle war es Deidara, der auf der Suche nach etwas zu Essen durch die Gassen schlich. Er zog sich die Kapuze ein Stück weiter ins Gesicht und lugte nur ab und zu unauffällig darunter hervor, die Umgebung im Auge behaltend. Diese Stadt waren nicht wie die meisten Ninjadörfer. Kaum ein Mensch war hier geboren worden, sondern nur hergezogen. Man merkte es den Leuten auch an. Dem Händler war es egal, wem er seine Wahre verkaufte und das nun ein gesuchter Mörder, flüchtiger Ninja oder gar beides war, war diesem egal. Daidara dankte dem im Stillen und verspeiste hungrig das Obst, das er vor ein paar Minuten noch erstanden hatte. Er mochte diesen Ort nicht. Er war eklig, schmutzig und die Leute scherten sich einen Dreck darum. Er war einfach nur unpersönlich und eine allgemeine Meinung oder Stellung gab es schon sowieso nicht. Zwar trafen hier außerdem Leute aus dem verschiednen Teilen der Welt zusammen, doch aus dieser Stadt war die Existenz der Ninja fast vollkommen verbannt worden. Man machte offiziell keine Geschäfte mit ihnen und Ninja, so wie er, betraten diesen Ort nur, wenn es unbedingt nötig war, aber auf Grund der Lage des Verstecks der Akatsuki war dies der nächstgelegene und sicherste Ort für sie. Für die Ninja Nationen war dieser Streifen des Gebirges nicht einmal auf den Landkarten verzeichnet, wurde meist nur als Grenze aufgeführt. Grenzen waren sowieso etwas, dass Nuke-nin und Gauner magisch anzog. Unter all den Menschen die sich aus den verschiednen Nationen vermischten, konnte man sich gut im Getümmel der Menge verstecken. Verächtlich spukte der Blonde auf den Boden. Dieser Ort war entwürdigend. Jedenfalls für einen Ninja wie ihn. Hier gab es nur Gauner und Möchtegern Nuke-nins. Deidara war stolz darauf ein wahrer Shinobi zu sein und jedes Mal, wenn er Orte wie diesen war, bedauerte er es zutiefst, dass er aus seinem Dorf verbannt worden war. Er war vielleicht ein Nuke-nin, aber er war dennoch immerhin noch jemand mit etwas Moral. Schließlich bedeutete der Nuke-nin Status nicht gleich, dass man Abschaum war und trotzdem Recht auf einige Dinge hatte. Dinge wie Sauberkeit und Respekt. Und wem hatte er das hier zu verdanken, dass er hier im Nebel bei Nässe in dieser ekligen Stadt herumkrauchen durfte, wie ein nichtsnutziger Wurm? Wem wohl? Ihrem großen, starken und allwissenden Anführer. Die Hölle mögen ihn holen, dachte Deidara als er sich nach langen Stunden wieder zurück ins Hauptquartier aufmachte. Heute war es seine Aufgabe gewesen sich umzuhören, ob es etwas Neues von ihrem Abtrünnigen gab. Pah, ob Abtrünnig das richtige Wort für den Uchiha wäre. Soweit er wusste, war Itachi nie richtig Mitglied gewesen. Technisch gesehen natürlich schon und eigentlich gab es auch keinen Grund daran zu zweifeln, dass Itachi es nicht war, aber Daidara kannte den Uchiha besser. Er war nie richtig mit Herz und Seele dabei, wenn Akira und Zetsu ihre dunklen Pläne schmiedeten. Man sah ihn immer als das dritte Bindeglied zwischen den Machtspielchen von Akira und Zetsu. Seit Akira Zetsu vom Platz des Anführers gefegt hatte, wehte ein deutlich anderer Wind. Das merkte Deidara schon an der Art wie Akira mit seinen ‚Untergebenen’ umsprang. Zetsu mit seinen größenwahnsinnigen Welteroberungsplänen waren ertragbarer gewesen als diese Itachi-Jagt, die seit einiger Zeit veranstaltet wurde. Schon bevor Itachi von der der Bildfläche verschwand, hatte sich alles um den Sharinganträger gedreht. Von Befehl des Anführers natürlich aus. Laut dem, war Itachi ein Verräter, der sie alle verraten hatte und Leute wie Kisame oder Tobi glaubten den Mist auch noch. Dumm war, nur, dass Akira nicht einmal zu merken schien, dass einige, darunter er selbst, nicht so darüber dachten. Das Schlimmste war ja, dass sie alle, mehr oder weniger die, die Akira gefährlich werden konnten, an ihn gebunden waren. Ihn traf es nicht so sehr, da er es anscheinend für Akira nicht gefährlich genug aussah, aber Daidara hatte Andeutungen von Itachi gehört, was ihn und Orochimaru betraf. Irgendwas beeinflusste die beiden von Seiten Akiras her. Er konnte nicht genau sagen was, aber es war definitiv so. Sie standen beide aus irgendwelchen Gründen unter Akira, obwohl sie beide stärker waren als er. Sowohl Itachi als auch der San-nin besaßen Fähigkeiten, von denen Akira noch nicht einmal träumen konnte und im Grunde gesehen war dieser eine Null, aber leider besaß er für die Akatsuki nützliche Eigenschaften. Trotzdem gefiel es ihm nicht, dass Itachi – unfreiwillig so weit er wusste - und Orochimaru – scheinbar unwissend – immer noch an Akiras Spielchen mit einbezogen waren. Missmutig sprang Deidara auf seinen Pappvogel als er weit genug entfernt war, sodass man ihn nicht mehr von der Stadt aus sehen konnte. Er hatte Mühe sich festzuhalten, denn der kalte Wind zerrte stürmisch an seiner Kleidung, aber obwohl er ein wenig nass wurde, würde er um nichts in der Welt jetzt da runter gehen und laufen. Dafür gab es ganze drei einfache Gründe. Erstens, hier über den Wolken regnete es weniger als unter ihnen und Deidara hasste die Nässe, sie war schlecht für seinen Zündstoff. Zweitens, ihm war der Weg schlichtweg einfach zu weit, als dass er laufen würde, wenn er auch fliegen konnte. Laufen war ja zum Versteck auch mehr als nur beschwerlich. Ihr Anführer hatte eine sehr versteckte Lage ausgesucht, die nur schwer zu erreichen war, aber Deidara hatte mit seinen Vögeln zum Glück kein Problem damit. Aber am wichtigsten war der dritte Punkt. Heute hatte sich Akira auf Jagt begeben. Auf die Jagt nach Menschenblut. Und dabei wollte er ihm nicht unbedingt begegnen. Daidara war gegen viel gewappnet und mit Sicherheit nicht ohne Gründe ein Nuke-nin, aber die Essmethoden des Vampirs waren ihm dann doch zuwider. Der Blonde spornte seinen Pappvogel weiter an und flog höher in die Wolken hinauf in seine kleine Berghütte, wo er sich als erstes seiner nassen Kleidung entledigte und anschließend an seiner neuen Bombe weiterbastelte während sehr viel weiter unten eine menschlich aussehende Gestalt mit hungrigem und leerem Magen durch den Wald huschte. * Blut. Blut. Alles in ihm verlangte nach Blut! Er wollte den roten Saft wieder seine kehle herunter fließen lassen, dieses einmaligen Geschmack auf seiner Zunge spüren und das Zucken des sterbenden Opfers sehen. Einen ganzen Monat war es schon wieder her, dass er Blut getrunken hatte und nun wurde es wieder Zeit. Mit großen eleganten Sätzen sprang Akira durch den Wald, die selbst für einen Ninja unmöglich gewesen wären. Aber das Gesicht des Akatsuki Mitgliedes war im Moment auch nur wenig menschlich. Die Pupillen waren größer und unheimlicher als sonst, aus dem Mund ragten spitze Eckzähne und es lag ein wahnsinniger Ausdruck in den Augen des Jägers. Ja er war wahnsinnig, wahnsinnig nach Blut. Es war nicht mehr weit bis zur Stadt in der er sich an den Menschen laben konnte. Auch hatte diese Stadt einen unheimlichen Vorteil, nicht für die Bewegungen ihrer Organisation, sondern auch für ihn. Ein toter Mensch viel nicht auf. In einem Ninjadorf oder in irgendeinem anderen kleinen Nebenort wurden die Bewohner immer sofort misstrauisch, wenn jemand urplötzlich starb. Hier scherte es die Leute nicht, eine fehlende Arbeitskraft wurde einfach ersetzt. Und der da Gestank von Abfall und Moder sowieso in der Luft lag, fiel ein Verwesungsgeruch mehr oder weniger auch nicht auf. Diese Stadt war nach seinem Geschmack, dachte sich Akira als er sich den Toren der Stadt näherte. Sofort verlangsamte er seine Geschwindigkeit bis er ein normales Schritttempo erreicht hatte. Die Hauptstraße war voll und unzählige Menschen waren unterwegs, sicher es war ja auch mitten am Tage. Mühsam war er darauf bedacht keinen anderen zu berühren oder anzurempeln, denn Körperkontakt mit einem lebenden bis oben hin mit Blut gefüllten Lebewesen konnte er auf offner Straße nicht gebrauchen. Selbst die Gauner dieser Stadt würden darauf aufmerksam werden, wenn er auf offner Straße jemanden aussaugen würde. Trotzdem mischte er sich unter die Leute um so ungesehen an der Wache am Tor vorbei zukommen. Nachts zu jagen war zwar einfacher und für ihn unbeschwerlicher, da er dann seine eigne Gestalt nicht verstecken und verhüllen musste, aber am Tage lief doch immer noch das beste Frischfleisch herum. Sein Hunger trieb ihn fast dazu eine schöne Frau anzugreifen als diese ihn beim vorbei gehen streifte und er so ihr pumpendes schlagendes Herz hören konnte. Doch im letzten Moment riss er sich los von seinem unmenschlichen Verlangen. Zwar hatte diese Frau einen gesunden, kräftigen und wohlgeformten Körper gehabt, aber er besaß da einen anderen Geschmack. Als er nach einer ganzen Weile dann innerhalb der Stadtmauern war, bog er in eine Gasse ab, die nicht benutzt wurde und sprang von dort aus auf die Häuser, wo er den überfüllten Marktplatz überblicken konnte. Auf seine kauernde Gestalt achtete niemand und durch den dicken Nebel konnte sie ihn nicht von den Steinfiguren, die neben ihm das Dach zierten, unterscheiden. Auch er brauchte seine Augen nicht um seine Mahlzeit zu finden. Er brauchte sich nur auf die schlagenden Herzen zu konzentrieren. Und er suchte nach einem ganz bestimmten Rhythmus. Der Rhythmus eines Herzens konnte ihm viel verraten. Wie zum Beispiel die Lebenseinstellung, Alter, Gesundheit und Gemütszustand. Natürlich hätte er sich einfach auch irgendeinen Menschen greifen können, aber er war da wählerisch geworden. Eigentlich seit dem Zeitpunkt an dem er Itachis zum ersten Mal gekostet hatte. An dem Tag hatte auch seine Besessenheit, diesen einzufangen und für sich zu behalten, angefangen. Es war auf einem Mordauftrag gewesen auf dem er ihn begleitet hatte und Akira liebte es dem schwarzen Todesengel beim morden zu zusehen. Für den schwarzen Todesengel, wie er ihn immer nannte, hatte er schon früher eine unglaubliche Faszination empfunden. Schon als er noch Mensch war. Aber dann hatte ihn der Inbegriff der Liebe getroffen als er Itachis Blut kostete. Eigentlich war es ja sein Fehler gewesen, aber durch ein Betäubungsmittel, das ein Gegner ihm verabreicht hatte, war sein Blutkreislauf durcheinander geraten und mitten in einer Einöde, wo nur er und Itachi sich befanden, war er auf Grund des Blutverlustes zusammen gebrochen. Er wäre gestorben, wenn Itachi ihm nicht sein Blut verabreicht hätte. Selbst zum Bewegen war zu schwach gewesen und deswegen hatte Itachi mit einem Kunai quer über seine Handfläche geschnitten und ihn trinken lassen. Akira erzitterte vor Verlangen als er daran dachte, was war das doch für ein Geschmack gewesen! Seit diesem Tag kannte er nur ein Ziel. Itachi Uchiha für ewig zu seinem Eigentum machen! Akira schwelgte immer noch in Gedanken an Itachis rotes süßes Blut, als er ein paar Stunden später nach langem mühsamen Suchen einem schwarzen Jüngling seine Zähne in den Hals schlug und sich an ihm labte. Das Blut lief seine Kehle hinunter und inbrünstig wünschte der Uchiha sich, dass dies jetzt Itachi wäre, aber er tröstete sich mit dem Gedanken, dass Itachi bald freiwillig zu ihm kommen würde. Und dann würde er ihn mit Hilfe von Kyuubi unsterblich machen. Dann könnte er sich bis in alle Ewigkeit an dessen Blut erfreuen. * Itachi befand sich immer noch auf dem Boden und starrte zu seiner Großmutter hoch. Bis eben hatte er sich geweigert ihr in die Augen zu sehen, aus Angst vor Schuldzuweisung. Er hatte Angst, dass sie ihm Vorwürfe machen würde, ihn verwünschen würde, dass sie ihn ablehnte und ihn als Enkel verleugnete. Doch was er in ihren Augen sah, fand er im Endeffekt noch viel schlimmer als die Schuldzuweisung. Sehr viel schlimmer. Er wusste nicht wie er das vertagen konnte, was er da sah. Denn es traf ihn härter als jeder Schlag, den er je in seinem Leben erhalten hatte. In dunklen Augen der alten Frau sah er Liebe, Güte und vor allem Vergebung. Vergebung, wie konnte sie ihm vergeben? Das liebevolle Lächeln auf ihren Lippen brannte sich in sein Herz. Wann war er das letzte Mal von jemand anderem liebevoll angelächelt worden? Einfach nur aus Liebe? Itachi wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr. Voller Angst, und er hatte keine Scheu das zu zeigen, kroch er auf allen vieren rückwärts, seine Großmutter genau ihm Auge behaltend. „Itachi mein Junge, was ist los?“, fragte ihn seine Großmutter liebevoll. Sie wollte ihn vielleicht beruhigen, aber auf ihn hatte es die genaue gegenteilige Wirkung. Er geriet in Panik. Sein Atem beschleunigte sich und die Augen waren vor Horror geweitet. Es war ihm egal, wo er war oder warum er hier war. Es war ihm egal, ob das tatsächlich seine Großmutter war oder nur eine perfekt ausgeführte GenJutsu, die ihn zu sehr aufwühlte als das er sie so einfach durchschauen konnte. Irgendwo tief in seinem inneren seines Verstandes schaltete sich jetzt sein Abwehrmechanismus ein, beziehungsweise sein Gehirn. Das Erste, was er tat war, dass er versuchte sich zu beruhigen. Er redete sich der Einfachheit halber ein, dass dies alles nur eine Illusion wäre. Alles nur eine Illusion. Immer noch ging sein Atem unregelmäßig und sein herz klopfte, aber er musste hier raus. Er musste unbedingt hier raus, bevor es seine Seele noch weiter erschütterte. Itachi aktivierte seine Sharingan und versuchte damit etwas Neues herauszufinden. Aber als er seine Großmutter damit scannte verwirrten ihn die Informationen, die er durch seine Augen bekam. Er schloss sie, wich ein Stück zurück und öffnete sie wieder. Seine Großmutter war inzwischen stehen geblieben und sah ihn seltsam an. Sie wirkte getroffen. Hatte er sie etwa verletzt? Aber wodurch? Sie war nur ein Echo. Seine eigentliche Großmutter war schon seit vielen Jahren tot. Innerlich rief sich Itachi zur Ordnung, er durfte sich nicht wegen einem bekannten Gesicht beirren lassen. Aus Routine zückte er einen Kunai und hielt es schräg vor sich, fixierte mit seinen blutroten Augen die Gestalt seiner Großmutter, die schreckhaft ein paar Schritte zurückwich, nachdem Itachi sich wieder zu voller Größe aufgerichtete hatte. „Itachi, mein Junge. Warum? Was ist mit dir?“, flüsterte sie. Doch Itachi ignorierte es. Er war sich inzwischen fast sicher, dass dies eine GenJutsu war, auch wenn seine Großmutter erstaunlich echt wirkte. Es musste demnach auch Teile einer NinJutsu enthalten, ansonsten könnte sie ihn nicht berühren. Aber auf jeden Fall war sie nicht echt. Das war nicht seine Großmutter und er hatte keine Bindung mehr zu ihr. Er brauchte sie nicht. Nicht mehr. Er musste nicht mehr hinter jede Stück Liebe hinterherlaufen um überhaupt welche zu erhalten. Er wusste wen er liebte und deswegen durfte er sich nicht von einem Geist aufhalten lassen. „Es tut mir leid, was auch immer du bist, Großmutter. Aber ich darf mich hier nicht aufhalten lassen. Es gibt jemanden der mich braucht und der auf mich wartet.“ Langsam verformten sich seine normalen Sharingan Augen zu dem Mangekyou Sharingan. Aus den drei Wirbel wurden zackige Klingen, die sich alle miteinander verbanden. Doch er richtete den Blick nicht auf seine Großmutter, es hätte sowieso keine Wirkung gehabt, da sie bereits tot war, sondern auf die Barriere, die diesen Raum umgab. Er ließ seinen Blick schweifen und suchte das Zentrum dieser Kunst. Mit irgendwas musste die sich ja so lange gehalten haben. Es dauerte nicht lange bis er den Ursprung gefunden hatte. Es war ein einzelnes Kunai, das im Boden steckte. Es war nicht von ihm und wenn man sich den Zustand an sah, so war es schon etliche Jahre alt. Trotzdem erfüllte es seine Aufgabe in dem es ein Siegel fest bannte und somit diese Welt erschuf. Vermutlich war nur Zufall gewesen, dass sie von draußen die Ruine sehen konnten. Eigentlich war die Kunst so geschaffen, dass man den wahren Zustand verstecken wollte. Die Personen, die an dieses Haus gebunden waren, waren meist nicht echt, nur eine Reproduktion. Ähnlich als hätte man einen geschaffnen Körper programmiert. Mit einer schnellen Bewegung war er bei dem Kunai und legte seine Hand um den Griff. Machte sich daran es herauszuziehen. Seiner Großmutter schien das nicht sehr zu gefallen. „Nein, nicht Itachi!“ Für einen Moment zögerte Itachi, aber dann zog er das Kunai mit einem Ruck aus dem Boden. Der Raum begann zu erbeben und Itachi hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten, während seine Großmutter keine Probleme zu haben schien. Sie ging, nein, sie schwebte mit traurigem Gesichtsausdruck auf ihn zu und sah auf ihn hinunter. „Itachi, ich hatte nicht vor, dich zu verletzten“, sprach sie. Der Uchiha konnte nicht anders als verächtlich schnauben. „Dazu ist es doch bereits zu spät. Du hast meinen Vater in die Welt gesetzt und somit auch ermöglicht, dass er mir all das antun konnte.“ „Aber ich hatte doch eine Chance meinen Sohn aufzuhalten, mein Enkel“, widersprach die alte Dame ihm. Doch der Nuke-nin war nicht gewillt auf diese Worte herein zu fallen. „Tu nicht so als wärst du machtlos gewesen. Du hättest sehr wohl etwas gegen die Machenschaften des Clans unternehmen können. Aber was hast du getan? Du bist geflohen.“ Es ertönte ein Rumpeln, dass beinahe die nächsten Worte Itachis verschluckte. Der Bann, der all die Jahre aktiv gewesen war, brach nun endgültig zusammen und die Möbel, welche zuvor den Raum geziert hatten, waren bereits zu Staub zerfallen. Auch das Haus brach zusammen. Etwas, dass die anderen draußen besorgt aufblicken ließ. „Wenn du mich jetzt für deinen Tod oder den deiner Kinder verantwortlichen machen willst, dann versuch es, aber ich habe es satt mir ständig Vorwürfe anhören zu müssen, dass ich Schuld am Ende des Clans wäre. Aber es ist nicht so.“ Itachi schrie jetzt vor Wut. Ein jahrelanger Hass, der mit auch dem Tod seiner Verwandten nicht verschwunden war, brach nun aus ihm hervor und er ignorierte die herunterfallenden Steine und das Erbeben des Bodens. Er wollte diese Worte einfach nur loswerden. Ob sie jetzt erhört wurden oder nicht. „Der Uchiha Clan war auch vorher schon am Ende. Der ganze Glanz, der Stolz und all der Reichtum, den ihr ständig vorgezeigt habt, war doch bedeutungslos. Der Clan ist innerlich zusammen gebrochen. Die ganzen Intrigen wofür waren die gut? Ich weiß, was der Clan vorhatte. Ich weiß, dass auch du nicht unschuldig warst, wie du mir damals Glauben machen wolltest. Deine Machenschaften sind mir ebenso bekannt wie die deines Mannes und deines Sohnes. Aber du hast angst bekommen als ich dabei war zu entdecken, dass auch du stets im Clan mit verwickelt warst. Vor mir hast du immer die Unschuldige gespielt, deshalb bist du geflohen und hast dann auch noch versucht Mitleid in mir zu erwecken.“ Itachi unterbrach sie kurz und holte Luft. Er war jetzt erst so richtig in Fahrt gekommen und die Situation, die jetzt schon reichlich bizarr wirkte, schließlich beschimpfte er seine längst verstorbene Großmutter in einer verfallenden Ruine, kam ihm so langsam immer komischer vor, aber das wohl seine einzige Möglichkeit einen seiner verantwortlichen Verwandten zur Rechenschaft zu ziehen. Rechtzeitig fliehen würde er trotzdem noch können. „Itachi, ich hab das nicht so gemeint. Ich wollte doch nur dein Bestes.“ „Mein BESTES?“, nun war Itachis Geduld endgültig am Ende. Er konnte nicht mehr klar denken. Es gab genug Gründe, warum er nicht an den Uchiha Clan denken wollte und ihn so gut es ging aus seiner Vergangenheit bestrichen hatte, aber das war zuviel. „Wenn du wirklich mein bestes gewollt hättest, dann wärst du zum Hokage gegangen und hättest ihn von den Vorhaben des Clans unterrichtet. Du hast gesagt, dass du dich um Sasuke kümmern würdest, solange ich weg bin und was hast du getan? Nichts! Er wäre fast getötet worden, weißt du eigentlich in was für einem Zustand er war, als ich nach einem halben Jahr wiederkam? Er wäre fast zu einem dieser Uchiha geworden, vor denen ich immer versuchte ihn zu beschützten.“ „Außerdem weißt du nicht, was sie mit mir gemacht haben“, fügte er noch so leise hinzu, dass ihn die schwindende Gestalt unmöglich hören konnte. Itachi drehte sich um und rannte zu dem Ausgang um der einstürzenden Ruine zu entkommen. Er kümmerte sich nicht um seine Großmutter, die nun vollständig zu einem Geist geworden war. Weiß und durchsichtig. Über ihrem Herzen befand sich ein großer dunkeler Fleck, da wo zu Lebzeiten Itachis Kunai sie getroffen hatte. Sie konnte ihrem Enkel nicht vorwerfen, dass seine Anschuldigungen nicht unbegründet waren und sie sah ein, dass sie ihre Augen damals verschlossen hatte. Sie hätte vielleicht tatsächlich etwas tun können, aber sie hatte nicht den Mut besessen sich ganz alleine gegen den Clan zu stellen. Auch für ihre Enkel hatte sie das nicht geschafft. Auch nicht für ihren Sohn oder ihren Mann. So traurig es war, keiner konnte dem Einfluss des Clans entkommen. Auch Itachi nicht. Der versuchte sich zwar davon zu befreien und wehrte sich dagegen und sie hoffte, dass es ihm eines Tages gelingen würde, aber sie wünschte sich, dass sie ihm noch hätte sagen können, dass nicht alle schuldig gewesen waren. Nicht alle waren Schuld an Itachis Schicksal gewesen, aber der hatte sie alle dafür verantwortlich gemacht. Sie hatte einst die Kunst des Echos darauf verwendet um ihren Geist an diesen Ort zu binden. Ihre Hoffnung war, dass ihr Enkel eines Tages zurückkehren würde und sie ihm sagen könnte, wie Leid ihr das alles tat und dass er ihr vergeben möge. Nun, er war zurückgekehrt, aber nicht wegen ihr, sonder wegen Sasuke. Auch hatte er sie nicht angehört, sondern war entsetzt über ihre Erscheinung gewesen. Mitleidig sah sie zu wie Itachi seine Tsukuyomi Mangesharingan Jutsu einsetzte um ein Portal zu schaffen um so unbeschadet nach draußen zu gelangen. Hätte er sie doch nur ausreden lassen, aber dafür war es jetzt zu spät. Itachi würde vielleicht nie bereifen, dass ein Großteil der Seelen die beim Uchiha Massaker, durch den Tod der Körper in das Himmelreich gesendet hatte, froh darüber waren, dass den Verantwortlichen das Handwerk gelegt worden war. Die Meisten, die Itachi besser gekannt hatten, hatten ihm seine Taten vergeben, doch es blieb die Frage offen, ob Itachi sich selbst vergeben hatte. * Itachi purzelte am Schluss schließlich durch das Dimensionsportal. Es war am Ende doch ein wenig knapp gewesen. Er sank zu Boden und versuchte das erlebte zu verarbeiten. Aber er kam nicht wirklich dazu, denn sofort belagerten ihn Kakashi, Naruto und Neji. Gut, genau genommen belagerten ihn nur Kakashi und naruto. Neji hielt sich lieber im Hintergrund, aber ihm genügten die besorgten Fragen von den beiden schon. Seltsamerweise störte es ihn auf einmal nicht mehr, dass sie sich um ihn kümmerten. Vor ein paar Stunden hätte er sie noch zum Teufel gejagt, wenn sie ihm so nahe gekommen wären, aber jetzt konnte er sich durch seine Kameraden von dem seltsamen Erlebnis ablenken. Natürlich wollten sie alle genau wissen, was das gewesen war, trotzdem änderte Itachi seine Erzählung als sie weiter gingen. Von seiner Begegnung zu berichten war ihm dann doch etwas zu persönlich. Um all die aufgewühlten Gefühle dann letztendlich zu bewältigen, verdrängte er sie in einer ruhigen Stunde als sie sich schon wieder auf dem Weg befanden. Itachi wusste, dass er diese Dinge, wenn überhaupt je, dann nur mit seinem kleinen Bruder würde klären können. Ein Lächeln schlich über Itachis Lippen. Der Gedanke an Sasuke munterte ihn ein wenig auf und nach ein paar weiteren Stunden hatte der Uchiha diesen seltsamen Vorfall schon wieder vergessen. Es blieb ihm aber auch keine Zeit dazu, darüber nachzudenken. Kapitel 22: Unterschiedliche Meinungswechsel -------------------------------------------- Ungefähr zur selben Zeit wie Itachi Uchiha seinen Albtraum hatte und sich unruhig hin und her wälzte, war sein Bruder Sasuke hell wach. Sasuke befand sich eine etliche Strecke von Itachi weg und er fühlte sich auch so. Er war auf eine Baumspitze geklettert um in einem der oberen Äste sein Nachtlager aufzuschlagen, das nicht mehr als aus einer bequemen Sitzposition bestand. Mit dem Rücken hatte er sich an den Stamm gelehnt, ein Bein angewinkelt und eins ausgestreckt. Der rechte Arm hing lässig über dem aufgestellten Knie und der andere Arm lag auf dem Bauch, die Hand hatte sich in den schwarzen Stoff festgekrallt. Der Mond schien blass vom Himmel, es waren keine Wolken zu sehen, aber auch keine Sterne. Nur der fast volle Kreis mit seinem großen Hof war auf dem Himmelszelt auszumachen. Sasuke starrte wie ein gebannter Werwolf die Scheibe an und ließ sich von dem Licht, das durch das Spiel von Licht und Schatten entstand, gefangen nehmen. Er nahm nichts um sich herum mehr war, hörte nur auf die Geräusche der Nacht und wieder einmal kam es ihm so vor, als wäre er vollkommen allein auf der Welt. Die normale Wachsamkeit eines Ninjas, seinen Feind ständig im Auge oder zumindest im Visier zu haben, ließ er hier vollkommen gehen. Was störte es ihn, das Yamada ein paar Meter tiefer im Gehölz nach Nahrung und dem richtigen Weg für morgen suchte? Im Moment befand er sich nicht in Gefahr. Er befand sich zu weit oben als das ihn ein Tier plötzlich von unten überraschen konnte, auch wenn es eine ganze Weile gedauert hatte durch das Geäst nach oben zu steigen, doch Yamadas Erfahrung mit diesem Wald machten sich bezahlt. Auch wenn er nur ungern zugab, so war Yamada ein fähiger Ninja. Doch leider schrecklich fehlgeleitet durch seinen Hass auf ihn. Dabei wusste er noch nicht einmal wieso. Er hatte eine dunkle Ahnung, aber die wollte er lieber nicht zu Ende denken. Er wollte jetzt ein wenig Ruhe vor ihm haben, da konnte er sich auch anderen Gedankengängen nachhängen, auch wenn diese nicht sonderlich erfreulich waren. Wie auch, in einer Situation wie dieser? Er konnte sagen, dass seine Lage nicht ganz so schlimm schien, wie am Anfang angenommen. Zumindest war er nicht ein Opferlamm, das gerade seine letzten Tage auf der Weide genoss, bevor es zum Alter geführt wurde um dort geschlachtet zu werden. Das passte einfach nicht in die Gesamtsituation, zu dem sicheren Schluss war er im Laufe des Tages gekommen. Darüber hatte er nachgedacht, nachdem er Yamada weiter durch den Wald gefolgt war als sie die Spinne, als er die Spinne besiegt hatte. Wenn Orochimaru wirklich seinen Körper gewollt hätte, dann wäre persönlich gekommen. So gut kannte er den San-nin schon um zu wissen, dass dieser sich nicht auf Kabuto verließ. Es war weitläufig bekannt, dass Kabuto und Orochimaru nur aus sehr seltsamen Gründen zusammen waren, beziehungsweise zusammen arbeiteten. Meist wollte Kabuto genau das Gegenteil von dem, was Orochimaru ihm auftrug und der Medi-nin machte sich noch nicht einmal sehr große Mühe um das zu verstecken. Ja, Orochimaru schien das nicht nur zu wissen, sondern auch sehr zu amüsieren, über die Tatsache dass sein Untergebener ständig die Vorhaben zu sabotieren versuchte und es ihm trotzdem nicht gelang. Trotzdem kam Sasuke etwas daran komisch vor, nur konnte er nicht genau definieren was es war. Vielleicht würde er noch darauf kommen, aber alles deutete auf ein Machtspielchen zwischen Orochimaru und Kabuto hin. Nur konnte er es nicht deuten. Darauf sollte er achten. Sasuke merkte nach einer Weile, die er wieder in die Nacht hinaus starrend verbracht hatte, dass sich seine Gedanken im Kreis drehten. Er dachte ihr im Mondschein auf einem hundert Meter hohen Baum über Kabutos und Orochimarus Beziehung nach, während ihm ein anderer sehr viel schwerer Stein im Magen lag. Doch er wagte es nicht ihn auf dem Grund zu gehen, denn er hatte Angst vor der Antwort, die er in seinem Inneren finden würde. Er musste noch nicht einmal groß über sein Problem nachdenken, denn auch das kannte er. Trotzdem machte er immer wieder einen großen Bogen darum, wenn er direkt davor stand. Nie fand er den Mut dazu darauf zu zugehen und sich mit ihm zu befassen. Es war natürlich nicht schwer zu erraten um was es sich hier bei handelte. Itachi. Was Itachi anbelangte, standen seine Gefühle Kopf. Er sehnte sich nach Itachi. Je weiter er von ihm weg kam, desto größer wurde seine Sehnsucht und je mehr Zeit verging, desto stärker wurde sie. Die Sehnsucht breitete sich in seinem ganzen Körper aus und erfasste, schien ihn innerlich zu verbrennen. Er wollte diese weichen Lippen küssen, sie schmecken, an ihnen saugen, weil sie ihn so verrückt machten. Wie lange war es her, dass er zum letzten Mal Itachis Lippen berührt hatte? Zwei Wochen? Drei Wochen? Oder mehr? Er wusste es nicht. Es war gewesen kurz bevor er aus Konoha aufgebrochen war. Zu diesen verdammten Mission, die sich als voller Fehlschlag hergestellt hatte. Es war kein Abschiedskuss gewesen. Nachdem Itachi und er sich darauf geeinigt hatten, dass sie es erstmal als Brüder versuchen wollten, hatten sie sich nicht mehr geküsst. Aber das war so lange her. Dieses eine Mal auf der Veranda vor seinem Haus. Sasuke fragte sich wie ein einzelner Mensch so fühlen konnte. Er zog sein eines Bein an und stützte nun beide Arme auf seinen Knien ab, vergrub seine Hände in seinen Haaren. Warum sehnte er sich so danach Itachi zu küssen? Sie waren doch Brüder. Aber konnten Gefühle lügen? Nein, konnten sie nicht. Gefühle konnten nicht lügen, sie waren manchmal das einzige, was noch ehrlich war. Doch man konnte sie verleugnen. Sasuke strich sich, unklar über seine eignen Gefühle, mit den Fingerspitzen über die Lippen und strich sogar mit der Zunge darüber, versuchte sich an den Geschmack und die Berührung der Lippen zu erinnern, die von Itachi ausgegangen war. Er wollte ihn küssen. Er wollte Itachi küssen. Mit allem was er hatte, um seine eigne Leidenschaft zu befriedigen. Er konnte sich dieses brennende Gefühl, diese Sehnsucht nicht erklären. Warum hing das alles mit Itachi zusammen? Die Intensität der Gefühle erinnerte ihn an die Zeit, wo er Itachi noch gehasst hatte. Jetzt war es ähnlich. Nur irgendwie umgekehrt. Die Stärke mit der er sich nach Itachi sehnte, nahm immer mehr zu und es so viel anders als früher, als er Itachi noch gehasst hatte. Damals hatte er sich nicht nach ihm gesehnt. Es zwar noch nicht allzu lange her, dass sein Herz von Dunkelheit zerfressen gewesen war, aber jetzt kamen ihm diese Gefühle so unverständlich vor. Er hatte Itachi töten und verletzen wollen und der Hass war echt gewesen. Er hatte ihn wirklich gehasst, aber warum jetzt auf einmal nicht mehr? Auf einem mal so war der ganze Hass verschwunden und er kam sich hilflos dabei vor. Früher hatte ihm das allein sein nichts ausgemacht, weil er mit seinen Gedanken sowieso immer bei seinem Bruder oder beim Training war, aber jetzt? Jetzt war er auch von Itachi getrennt, aber er wollte freiwillig zu ihm. Das war einst anders gewesen. Wenn es Sasuke sogar recht bedachte, war das Gefühl Itachi sehen zu wollen ein sehr altes aus Kindertagen. Damals hatte er Itachi auch ständig sehen wollen, nur es nicht gedurft oder nicht gekonnt, weil sein Bruder zu beschäftigt war. Aber es war kindliches Verlangen gewesen mit ihm zu spielen und mit ihm zu toben oder einfach nur in seinen Armen zu liegen. Auch jetzt wollte er es, wieder. Er verstand nicht mehr wie er in all den Jahren, in den sein Bruder nicht bei ihm gewesen war, ihn nicht hatte vermissen können. Denn es war wahr, so musste es sich Sasuke es eingestehen. Nachdem Itachi verschwunden und er im Krankenhaus aufgewacht war, als dieser ihre Eltern getötet hatte, da hatte er ihn gehasst. Er war durch die leeren Straßen des Uchiha Viertels gegangen und er hatte Itachi dafür gehasst, ihn für diese Leere verantwortlich gemacht. Itachi hatte ihm sein Zuhause genommen, seine Verwandten, Mutter, Vater, eben alles was man nicht einfach so erlangen konnte. Dafür hatte er ihn gehasst, auch wenn es Sasuke schon damals bewusst gewesen war, dass Itachi der Welt eigentlich einen Gefallen getan hatte. Doch wer wollte schon seine eignen Eltern, Tanten, Onkel oder Cousins, das eigene Fleisch und Blut, als Verbrecher sehen? Niemand. Auch Uchiha Sasuke nicht. Deswegen hatte er sie rächen wollen und er wusste auch heute nicht, was falsch und was richtig war. Er wollte Itachi dafür zur Rechenschaft ziehen, wollte Antworten. Wie schon so lange. Doch was würde sein Bruder ihm sagen? Würde Itachi auf stur schalten und ihn abweisen? Oder würde er selbst es nicht verstehen können, weil er zu jung gewesen war als das alles passierte und der Clan unterging? Hatte Itachi überhaupt Antworten? Das ist die Frage wovor er sich am meisten fürchtete. Was wenn sein Bruder auch keine Antworten auf seine Fragen hatte? Sein Bruder war für ihn immer so etwas wie allmächtig gewesen. Itachi wusste alles, konnte alles und war immer für ihn da. Wann immer er sich früher beim Spielen verletzt hatte, sofort war sein Bruder da gewesen und hatte ihn versorgt und ihn getröstet. Immer hatte er einen Rat für ihn gewusst, wenn er einmal nicht weiterkam oder Sorgen hatte. Kindliche Sorgen halt. Und er war immer für ihn da gewesen. Nie hatte er eine dunkle Nacht, in der Alpträume gehabt hatte, allein verbringen müssen. Immer war Itachi gekommen und hatte ihn umarmt. Dann waren seine Ängste und Alpträume verschwunden und meist war Itachi sogar noch bei ihm mit im Bett geblieben. Zwar war er dann morgens manchmal allein aufgewacht, weil Itachi auf Mission musste, aber es war immer das Schönste und Tollste für ihn gewesen mit Itachi zusammen morgens aufzuwachen tun können. Es war selten gewesen, dass sie dann noch Zeit für sich gehabt hatten, denn oft hatten sie so lange zusammen rumgetobt, dass sie kaum noch genug Zeit das Chaos aufzuräumen, das sie dabei hinterlassen hatten. Sasuke musste grinsen als er daran zurückdachte. Er und Itachi hatten schon viel angestellt. Perfekte Zusammenarbeit war das Stichwort. Er hatte die Ideen gehabt und Itachi hatte sie ausgeführt. Allerdings hatte er damals schwören müssen, dass er nie und nimmer und unter keinen Umständen je jemanden erzählen würde, dass Uchiha Itachi sich dazu herab ließ Streiche zu spielen. Er sah seinen Onkel heute noch von der Decke hängen, nachdem er in ihre Falle aus einer, scheinbar achtlos weggeworfnen, Wäscheleine getreten war. Das Beste war ja gewesen, dass man sie nie erwischt hatte. Ihr Vater hatte zwar verzweifelt versucht ihnen etwas anzuhängen, aber Itachi war zu gerissen gewesen, als das ihr Vater ihnen hätte etwas nachweisen können. Natürlich hatte es nie Beweise gegeben, Itachi hatte seine Ninjakenntnisse genutzt, und es hatte extrem viel Spaß gemacht, die spießigen Verwandten auf die Schippe zu nehmen. Aber allzu oft hatten sie es nicht machen können, das Risiko war zu groß. Denn ihr Vater brauchte keine handfesten Beweise um zumindest Itachi unter Erziehungsmaßen zu stellen. Denn versteckt zwischen den wenigen Spaßtagen ihrer Kindheit war es oft nicht ganz so rosig abgelaufen. Aber das war jetzt egal. Vollkommen egal. Es war besser, wenn er nicht die ganze Zeit in der Vergangenheit herum grub. Das würde nur schlechte Erinnerungen hervorholen. Da bemerkte man mal wieder seinen Zwiespalt. Einerseits wollte er mehr über die Vergangenheit wissen, andererseits wollte er sie wieder vergessen. Was wollte er nun? Itachi zur Rede stellen wenn er ihn wieder sah? Oder alles auf sich beruhen lassen? Bevor er wirklich darüber nachdenken konnte, spürte Sasuke, wie die Müdigkeit in seine Glieder kroch. Er konnte sich nicht zurückhalten und musste gähnen. Er versuchte noch eine ganze Weile lang wach zu bleiben, doch es gelang ihm nicht. Die Strapazen der letzten Tage fingen an Spuren zu hinterlassen, er war gefangen genommen worden, hatte so gut wie nichts zu essen bekommen und hatte schlussendlich mit einer Riesenspinne gekämpft. Da hatte man das Recht nachts auf einem Baum einzuschlafen. Sasuke gab seinem inneren Verlangen nach und schloss die Augen, was die Folge hatte, dass er innerhalb von Sekunden eingeschlafen war. Sein Atem ging tief und gleichmäßig als Yamada ein paar Minuten später nach dem Rechten sah, weil der Uchiha nicht auf seine Rufe geantwortet hatte. * Hirofumi Yamada stand auf demselben Ast, auf dem der Uchiha gegen den Stamm gelehnt schlief. Es wäre jetzt ein Einfaches ihn zu töten. So leicht. Ein Stich durchs Herz, oder nur noch ein wenig Gift in die Wunde von heute Nachmittag und der Schwarzhaarige würde den nächsten Morgen nicht mehr erleben. Er könnte es leicht so aussehen lassen, als wenn irgendein Gift dieses Waldes den uchiha umgebracht hätte und er könnte sich damit sehr leicht aus der Affäre ziehen. Es würde dem Hass in ihm entgegen kommen. Doch je länger er da stand und auf den schlafenden Uchiha hinunter sah, desto mehr wurde ihm klar, dass er es nicht tun würde. Es war ihm schon aufgefallen, als er den Uchiha vor den Toren Konohas zum ersten Mal gesehen hatte. Da war etwas gewesen, dass ihn an den Geschichten hatte zweifeln lassen. Er hatte immer gedacht, dass Sasuke Uchiha genauso wie sein Bruder wäre. Kaltherzig, arrogant und überheblich. Es war zwar schon viele Jahre her, aber er hatte die Erscheinung des älteren Uchiha noch gut in Erinnerung. Es waren Geschäfte gewesen, die sein Vater mit Itachi abgeschlossen hatte. Damals hatte er ihn unter einem anderen Namen kennen gelernt, doch als er seinen Vater tot in seinem Arbeitszimmer einen Tag später aufgefunden hatte, war für ihn die Sache klar gewesen. Das Blut tropfte förmlich von den Wänden, die Leiche seines Vaters war verstümmelt und Itachi stand mittendrin. Mit den grausigen Sharingan, diesen blutroten Augen, die zuerst ihn anstarrten und danach die Leiche fixierten. Er war damals noch jung gewesen. Er konnte sich nicht genau an sein Alter erinnern. Aber auf jeden Fall war es schon lange her. Daraufhin war er abgehauen von zu Hause. Er wollte mehr über den Mord an seinem Vater erfahren und dazu musste er Itachi so nah wie möglich kommen. Er wusste, dass er nie so gut werden würde, dass er tatsächlich ihn besiegen und Rache nehmen konnte, aber er musste es dennoch wissen. Über die Jahre hinweg hatte er sich alles Wissenswerte über die Uchihas zusammengesammelt, was er kriegen konnte, aber viel war es nicht. Letztendlich war er hier in Oto gelandet. Der richtige Ort für Leute wie ihn. Seine Familie war ihm inzwischen egal, er hatte mehr von der Welt gesehen als das er jetzt wieder in den Stand seins Prinzen Statutes hätte zurückkehren können. Ja, er war einst ein Prinz gewesen, Sohn eines Lords über ein kleines stück Land in Taki, aber er hatte das Gefühl, dass sein Leben dort nur eine Verschwendung gewesen war. Er war zwar schon früh auf Kampfkünste trainiert worden, aber er hatte nie wie ein richtiger Ninja an einer Mission teilgenommen. Nach dem Tod seines Vaters hatte sich das geändert, er war zum Ninja herangereift und er hatte viel über die Welt gelernt. Auch, dass ninja meist ehrlichere Menschen waren als andere. Besonders mehr als die selbstherrlichen Lords. Solch ein selbstherrlicher Lord war auch sein Vater gewesen. Ein schwieriger Mensch mit falschen Ansichten und Yamada froh, dass er inzwischen wusste, dass es falsch war, so zu denken als gäbe es nur die Reichen. Der Hass auf Itachi Uchiha, dass dieser sein Vater getötet hatte, war verschwunden, doch er ging seinem Ziel weiterhin nach um eine Aufgabe zu haben. Was sollte er sonst tun, wenn er nicht seinem Ziel folgte? Als er so da stand und auf Sasuke herunter sah, kam ihm plötzlich noch etwas ganz Anderes in den Sinn. So wenn er schlief, sah der Uchiha viel jünger und verletzlicher aus. Von der harten gefühlskalten Maske eines trainierten Ninja, der er war, sah man nichts. Der Hass, die Grausamkeit und die Härte des Lebens eines Ninja berührten den Schlaf des Jugendlichen nicht. Obwohl der Junge schon so viel erlebt hatte, schaute er trotzdem aus wie ein Kind, wenn er schlief. Das Gesicht war entspannt, der Atem gleichmäßig und der Schlaf ruhig. Das Gesicht sah so friedlich aus, dass Yamada dachte, dass es eigentlich nicht sein konnte. Wie konnte jemand, den er die ganzen letzten Jahre gehasst hatte, weil er der Bruder des Mörders seines Vaters war, so unschuldig aussehen? Yamada stand vor einem Rätsel. Er bemerkte die Frische der Nacht und zog sich seinen Umhang von den Schultern um ihn Sasuke über zu legen. Kinder sollten nicht frieren. Er hasste es, wenn Kindern etwas angetan wurde und da er nun gesehen hatte, wie sehr Kind Sasuke Uchiha eigentlich noch war, konnte er nicht anders handeln. Auch wenn er wusste, dass dies ein Uchiha war und somit der Familie angehörte, die seinem Clan lange Jahre das Leben schwer gemacht hatten, so war das Wohl eines Kindes wichtiger. Yamada wusste, dass dies einer seiner Schwachstellen war, aber seit er einst vor seinen Augen seinen Neffen verloren hatte, der bis zu diesem Zeitpunkt immer so etwas wie ein Sohn für ihn war, doch wenn es um Kinder ging, beharrte er auf seiner Meinung. Er würde Sasuke Uchiha so schnell wie möglich zu Orochimaru-sama bringen, denn er fühlte, dass der schwarzhaarige vor ihm etwas Besonderes war. Auch wenn er sich jetzt dem Gebot von Kabuto widersetzen musste, so wäre es besser ihn gleich zum Meister zu bringen, denn bei Kabuto war er nicht sicher. Die Morddrohung von heute Mittag war ernst gemeint gewesen. * Die Straßen Otos sahen auch nicht sehr viel anders aus, als die von Konoha, wie Sasuke etwa einen halben Tag später feststellen musste. Zuerst hatten sie die seltsame, aber doch gut durchdachte Verteidigung passiert. Das Dorf lag an einem Berg und als Mauern dienten große Felsblöcke. Das Geröll war so dick, dass es ungefähr 20 Meter breit sein musste. Vor dem Geröll kam ungefähr 300 Meter weite Fläche, die bergabwärts führte sodass eventuelle Feinde sofort entdeckt werden konnten. Die Tore, die in die Stadt hinein führten, waren als Tunnel unter der Geröllmauer angelegt. Sasuke war sich sicher, dass es für den Fall einer Belagerung, einen Weg gab sie zu verschließen. Auch war es sicher, dass es unter der Erde Tunnel gab, sowie in den Berg hinein. Auch die Häuser waren aus Stein, nicht besonders hoch oder groß, aber dennoch recht ansehnlich für ein Dorf, das nicht einmal halb so lange wie Konoha existierte. Orochimaru hatte ganze Arbeit geleistet. Dennoch sah die Gegend, durch die sie schritten, nicht trostlos aus. Sasuke hatte gedacht alten, hässlichen Männer ohne Zähne auf der Straße zu begegnen mit dicken Frauen in ausgewaschen Kleidern. Doch er sah nur normale Ninja, sauber gekleidet, die Yamada höflich grüßten. Frauen kümmerten sich um die Geschäfte, wie Bäckereien oder Blumenläden. Kinder rannten lachend über die Straße mit fröhlichen Gesichtern. All das hatte er nicht erwartet. Es war seltsam, das alles zu glauben, doch er sah auch ohne Sharingan, dass das keine Illusion sein konnte. Dafür war die Umgebung zu echt und zu weitläufig, zu genau. Selbst Orochimaru könnte so etwas nicht erschaffen. Illusionen waren für Landschaften, einzelne Personen, und bestimmte Körperteile gedacht. So zu erschaffen waren sie einfach, doch je größer, dichter und genauer die Illusion wurde, desto schwerer wurde es. Eine Illusion konnte etwas verbergen, aber nicht einer ganzen Stadt Leben einhauchen. Schließlich wusste er genau, auf welche Schwächen man bei Illusionen achten musste. Als Sharinganträger merkte man das mit der Zeit, nur das er alles hatte allein herausfinden müssen. Trotz dessen, das alles friedlich im Dorf schien, aktivierte er sein Bluterbe. Dafür blieb er einen Moment stehen und konzentrierte sich auf seien Umgebung. Er konnte nichts verdächtiges Entdecken. Alle Chakren, die er sehen konnte, waren natürlich und Genjutsu keine vorhanden. Nochmals fragte sich Sasuke, ob das möglich war. Doch anscheinend waren selbst die Blumenkästen an den Häusern echt. Was übrigens sehr schön aussah, der Uchiha hatte das Gefühl sich nicht in einem Ninjadorf zu befinden, sondern eher in einem Kurort in den Bergen. War es das, was ihn verwirrte? Ja, sehr wahrscheinlich. Es passte einfach nicht ins Bild, dass er sich von Orochimaru im Laufe der Jahre gemacht hatte. So verrückt Orochimaru auch war, könnte er ein derartiges Dorf, wie dieses hier aufbauen, wenn er der Verbrecher war, der er immer zu sein schien? Denn es bedurfte mehr Fähigkeiten ein Dorf aufzubauen und es zu leiten, als nur gut kämpfen zu können. Entweder hatte er den San-nin die ganze Zeit falsch eingeschätzt oder Orochimaru hatte für sich arbeiten lassen, um etwas wie dieses zu errichten. Sollte er auf ersteres hoffen? Leicht resigniert ließ Sasuke seine Sharingan wieder verschwinden und setzte sich in Bewegung, dem Blauhaarigen hinterher. Er war ein ganzes Stück zurück gefallen, da Yamada anscheinend nicht bemerkt hatte, dass er stehen geblieben war. Der verhielt sich sowieso schon den ganzen Tag komisch, wie Sasuke fand. Heute Morgen war er nahezu er freundlich geweckt worden, er hatte sogar etwas Frühstück bekommen, dass zuvor von dem anderen Ninja zusammengesammelt worden war und der hasserfüllten Blick war auch verschwunden. Er wusste nicht woran das lag, aber es hatte das Klima zwischen ihnen sehr verbessert. Natürlich fand es Sasuke immer noch nicht sehr angenehm, gefangen genommen worden zu sein, aber die Bedingungen waren weit aus angenehmer. Vielleicht hatte Yamada der Kampf mit der Spinne ihn beeindruckt, das konnte er unmöglich sagen. Doch Sasuke machte sich langsam Sorgen, ob sich alles um 180° drehen würde, wenn der Tag noch weitere Überraschungen für ihn bereit hatte. Sollte er jetzt darüber froh sein? Oder doch lieber anfangen in Panik zu geraten? Schließlich befand er sich immer noch in einem feindlichen Lager, wobei die Mehrzahl der Leute und Passanten ihn nicht einmal ansahen, geschweige denn erkannten. Und das, obwohl das Uchiha Symbol seiner Familie deutlich auf seinem Rücken prangte. Ob sie es nicht erkannten? Oder kümmerten sie sich nicht darum? Das wäre einmal eine angenehme Tatsache. Denn in seinem Dorf war ihm das Uchiha Symbol schon fast zu einem Fluch geworden. Die Bewohner hatten eine genauso falsche Einschätzung von seiner Familie, wie von Naruto mit Kyuubi in ihm. Denn wenn man genau war, war der Ruf seiner Familie ihm etwas zu glorreich und zu heldenhaft von den Dorfleuten dargestellt, als sie es eigentlich gewesen waren, die liebe Familie. In seinen Gedanken versunken und innerlich immer noch über das Dorf staunend, bemerkte Sasuke nicht, wie Yamada stehen geblieben war und ihn beobachtete. Was die Folge hatte, dass er genau in ihn hinein rannte, denn seine Augen hatte der Uchiha entweder direkt auf dem Boden oder über all da, wo es etwas zu sehen gab. Sasuke lief deswegen direkt vor die Brust Yamadas, was die Folge hatte, dass er unsanft auf seinem Hintern landete. Einen Moment lang musste er sich erstmal orientieren. War er eben nicht gerade noch mit seinen Gedanken in Konoha gewesen? Wie kam er jetzt hier auf den Boden? „Deine Aufmerksamkeit schient etwas zu leiden, Sasuke! Aber bei einer Stadt wie dieser, ist das auch kein Wunder!“, ertönte nun Yamadas Stimme von oben auf ihn herab. Zuerst wollte sich Sasuke verbal verteidigen, doch als Yamada ihm seine Hand hinhielt, ergriff er sie lieber und ließ sich hoch ziehen. Schweigend gingen sie dann nebeneinander her. Sasuke wusste nicht recht, was er sagen sollte und noch weniger, was Yamada dann letztendlich antworten würde, dennoch ergriff er das Wort: „Sagt mal, Yamada-san“, Sasuke benutzte die höfliche Anrede, er wollte ja schließlich keine Dummheiten in Orochimarus Stadt begehen. „Was ist, Uchiha?“ Yamada fiel der plötzliche Stimmungswechsel zwischen ihnen auf und deswegen redete er ihn bewusst mit seinem Nachnamen an. Wenn er der Junge sich kooperativ zeigen wollte, dann sollte es nicht an ihm scheitern. Denn er hatte noch am schon am Morgen feststellen können, dass der Uchiha sich sehr viel umgänglicher als Gefangner verhielt, wenn man ihn mit ein wenig Respekt behandelte. „Ist Orochimaru wirklich der, für den ihn die ganze Welt hält?“ Yamada starrte Sasuke ein paar Momente lang an. Der Junge war mit der Situation in Oto nicht vertraut und wie sollte er es ihm dann richtig erklären? Er durfte nicht zu viel sagen, denn ansonsten würde sich der Uchiha seiner Lage nie bewusst werden. „Nun“, Yamada zögerte ein wenig, um die richtigen Worte zu finden, „Es ist nicht sehr einfach und vieles ist auch mir nicht schlüssig, aber es am einfachsten für dich zu begreifen, wenn ich sage, dass Orochimaru-sama unterschiedliche Verhaltensmuster hat, was die Stadt, die Leute und den Rest der Welt betrifft.“ ***************************************** Mehr dazu ihm nächsten Kapitel: Der legendäre San-nin! Hoffe, dass es zügiger voran geht als das hier. Hat mir ein paar Probleme bereitet. Aber mehr dazu in meinem neuen Livejournal http://www.myblog.de/mangacrack Alles, was das Kapitel selbst betrifft lässt sich dort nachlesen. Also über Yamada etc. ! mangacrack Kapitel 23: Der legendäre San-nin --------------------------------- Sasuke kaute ein wenig nervös an den Lippen herum. Ihm gefiel es nicht, wie ihn alle anstarrten. Weit mehr als nur ein paar Augen versuchten beim Vorübergehen ihre Neugierde zu verbergen, doch stattdessen, dass sie ihn in Ruhe ließen, drehten sich die Passanten meist noch einmal um nachdem sie scheinbar uninteressiert nur einen flüchtigen Blick zugeworfen hatten. Warum musste er auch ausgerechnet mitten vor dem wichtigsten Gebäude Otos stehen? Kurz sah er hoch zu dem großen Steingebäude, das sich hinter ihm erhob. Es ähnelte ein wenig dem Hokageturm bei ihm zu Hause, nur war das Gebäude nicht rund und rotgrün angestrichen, sondern eckig, teilweise in Felsen eingelassen und demnach auch vollkommen grau von seiner Farbe her. Yamada hatte ihn hierher gebracht und war zielstrebig hinein gegangen. Aber hatte ihn angewiesen hier zu warten und, egal was auch passieren würde, sich nicht von der Stelle zu rühren. Sasuke wusste natürlich, dass es die Chance war zu fliehen, jetzt wo Yamada nicht da war, wären da nicht all die Leute gewesen. Die hatten sich neugierig um ihn gescharrt und betrachteten ihn wie ein Tier im Zoo. Ausgeregt tuschelten sie miteinander. Die Frauen hatten sich am Rand des Platzes in kleinen Gruppen zusammengescharrt und die Männer warfen sich nur viel sagende Blicke zu. Es war scheinbar sehr ungewöhnlich jemanden Fremden zu sehen. Sicher trug sein Stirnband nicht gerade zur Unauffälligkeit bei. Denn ständig zeigten die Leute mit dem Finger darauf. War es so ungewöhnlich jemanden aus Konoha zu sehen? Oder lag es an dem Uchiha Symbol auf seinem Rücken? Sasuke zuckte innerlich nur mit den Schultern und bedauerte, dass er nicht fliehen konnte. Wenn er jetzt verschwinden würde, egal ob unauffällig oder mitten durch die Stadt, dann würde es hier einen riesigen Trubel geben und die Oto-nin hätten ihn schneller wieder eingeholt als er hätte ‚Orochimaru’ sagen können. Außerdem war er nicht in Höchstform und selbst da wäre es schwierig geworden. Seine Hand- und Fußgelenke schmerzten immer noch von den Fesseln, zudem hatte seine Ausdauer sehr gelitten. Denn etwas Richtiges zu Essen hatte er schon seit langem nicht mehr gehabt. All das zerrte an seinen Kräften und außerdem würde er unmöglich den Weg zurück finden durch diesen finsteren dunklen Wald. Er würde Oto also entweder als freier Mann verlassen oder tot. Nun im schlimmsten Fall würde sein lebendiger Körper hinaus spazieren und er würde dennoch tot sein, aber Sasuke hoffte irgendwo in seinem Herzen, dass diese Möglichkeit nicht eintreten würde. Aber wozu wollte Orochimaru ihn sonst haben? Bitter schluckte Sasuke den Kloß, der in seinem Hals steckte, hinunter. Wie es aussah, gab es nicht sehr viele Möglichkeiten Itachi wieder zu sehen. * Yamada hatte absichtlich den jungen Uchiha vor der Tür draußen stehen gelassen, als er ihre Sammelzentrale betreten hatte. Er war auf geheimer Mission unterwegs und die Leute mussten nicht wissen, wer da in ihr Dorf eingekehrt war. Zumindest keiner der Ninja. Die Schaulustigen auf der Straße würden bald merken, dass es nichts Interessantes zu sehen gab, außer dass Sasuke ein Konoha Stirnband trug. Es kamen nicht oft Missing-nin aus Konoha nach Oto, deswegen waren viele sicherlich erstaunt, doch sie würden ihn auch schnell wieder vergessen, wenn Sasuke erst einmal da war wo er hingehörte. Mit zielstrebigen Schritten bahnte er sich einen Weg durch die Masse, die ihm entgegen kam. Es war ein einfaches Gebäude, wo die Aufträge gesammelt und ausgegeben wurden. Auch würde hier der gesamte Papierkram erledigt. Deswegen war das Gebäude das Größte innerhalb des Ortes. Doch wer glaubte Orochimaru würde wie die Hokage die gesamte Zeit auf einem Stuhl sitzen und vor sich hingrübeln wie alle anderen Kage es taten, der war auf einer falschen Fährte. Orochimaru-samas Versteck kannten nur wenige hier in Oto, ähnlich wie niemand in Konoha wusste wo die Hokage schlief. Dabei musste aber dazu sagen, dass Orochimaru sich sowieso selten im Dorf blicken ließ. Einige wussten nicht einmal, dass ihr edler Dorfführer ein Nuke-nin der S-Klasse war. War höchst wahrscheinlich auch besser so. Jetzt war er vor einem großen Schreibtisch angekommen, wo die Aufträge verteilt wurden. Yamada drängelte sich an den Wartenden vorbei und schob sie ganz einfach zur Seite. Ein paar protestierten anhand der langen Schlange, dass er sich doch bitte hinten anstellen sollte, doch ignorierte sie einfach. Sein Auftrag kam direkt von Orochimaru-sama höchstpersönlich, deswegen war es besser ihn nicht warten zu lassen. Der Blauhaarige stellte sich ganz dicht an den großen Holztisch, sodass die anderen im Raum, außer dem Führer der hinter dem Schreibtisch saß, davon nichts bekamen. Yamada beugte sich vor und nickte dem ‚Führer’ kurz zu. Er wurde kurz immer ‚der Führer’ genannt, weil er sich weigerte seinen wahren Namen preiszugeben und auch eben die Stellung eines Bürgermeisters innehatte. Auch war er einer der wenigen Menschen, die von seinem Auftrag wussten. „Hallo, Yamada. Ich hab dich lange nicht gesehen, ist dein Auftrag gut verlaufen? Wo ist die Ware, die du mitbringen solltest?“, flüsterte der Führer ihm zu. „Ich habe sie mitgebracht“, wisperte Yamada zurück. Sasuke Uchiha wurde stets mit Decknamen belegt um Spione zu verwirren. Diesmal hieß er ‚Ware’, weil es unauffälliger war. „Er steht draußen und wartet. Ich hielt es nicht für sinnvoll ihn mit hineinzubringen. Eigentlich wollte ich mich nur zurückmelden.“ „Gut, den Bericht legst du am besten Kabuto-donno vor. Er will darüber immer am genausten informiert sein, was die Ware betrifft. Am besten du bringst den Jungen gleich hier weg, damit er nicht zu sehr auffällt.“ Yamada nickte, drehte sich um und verließ den Raum. Als er wieder das Gebäude durchquerte fiel ihm ein, dass der Führer ihn gar nicht darüber informiert hatte, ob Sasuke irgendwo zuerst hinsollte. Jetzt war es wohl an ihm das zu entscheiden. Mit nachdenklicher Miene stieß er die Flügeltür zum Gebäude nach draußen auf und ließ seinen Blick über den Platz schweifen. Ob Sasuke doch versuchte hatte abzuhauen? Es wäre typisch für ihn es zumindest einmal zu versuchen, obwohl es sinnlos war. Sasuke würde es nie durch den Wald schaffen, wahrscheinlich nicht einmal aus der Stadt heraus. Denn man sah sie zwar nicht, aber die Ninja waren da. Die Bevölkerung bekam nur selten etwas davon mit. Doch das war ja auch Absicht, die Ninjadörfer waren aus gutem Grund ‚versteckt’, so auch ihr Name. Schnell hatte er den Uchiha gefunden. Sasuke hatte sich auf den kalten Boden gesetzt und die Augen geschlossen. Selbst von hier aus sah Yamada die Erschöpfung und die Müdigkeit, die den Körper des Jungen zu übermannen drohten. Er konnte es ihm nicht verübeln. Er war entführt worden, hatte zahlreiche Verletzungen einstecken müssen und plagte sich mit der Aussicht hier vielleicht nie wieder weg zu kommen. Keine schönen Aussichten. In diesem Moment entschied Yamada, dass es das Beste wäre den Uchiha gleich zu Orochimaru zu bringen. Wenn er ihn jetzt an Kabuto übergeben würde, dann würde nichts sehr viel von ihm übrig bleiben. Es war Yamada nämlich sehr wohlbekannt, dass der Arzt nicht viel von Sasuke Uchiha hielt und ihn höchst wahrscheinlich töten würde, wenn er die Gelegenheit dazu hätte, ganz gleich, was für Konsequenzen das nach sich ziehen würde. Deswegen bewegte er sich schnell auf Sasuke zu. Je eher sie bei Orochimaru-sama währen, desto weniger Gefahr drohte dem Kleinen. Kurz vor ihm blieb er stehen und wartete bis Sasuke die Augen geöffnet hatte Dann sagte er kühl und so leise, dass es nur Sasuke mitbekommen konnte: „Mitkommen!“ * Sasuke folgte dem Befehl. Der Boden war zwar nicht sonderlich bequem gewesen, aber er hatte sich zumindest ausruhen können. Am liebsten wäre ihm sein schönes weiches warmes Bett zu Hause und eine heiße Milch, die Itachi ihm kochte, aber er war nun mal leider nicht zu Hause. Doch es war immerhin schon besser als dieser grässliche Wald, wo sich alles gegenseitig auffraß. Wieder richtete Sasuke seinen Blick auf Yamadas Rücken und ignorierte die Blicke der Schaulustigen. Er war froh als sie kurze Zeit später in eine Nebengasse einbogen und somit den Leuten und ihrem Getuschel entkamen. Er konnte sich also fast wieder wie zu Hause fühlen, da redete man auch ständig hinter seinem Rücken. Es dauert eine ganze Weile bis Yamada sich scheinbar dazu entschloss ihn zu seinem Ziel zu führen. Sasuke wusste, dass Yamada ihm die Orientierungen nahm und nehmen wollte, indem er ständig die Richtung wechselte. Er meinte schon fast zweimal das ganze Dorf durchlaufen zu haben, doch er konnte es nicht genau sagen. Die Häuser waren einfach und schlicht, schwer auseinander zu halten, da sie alle in derselben Zeit entstanden waren. Plötzlich änderte sich aber jene Häuserfassade, stellte Sasuke fest und er sah sich genauer um. Sie waren scheinbar in einem anderen Viertel gelandet, denn die Ninja und andere schräge Gestalten liefen offen auf der Straße herum, dafür aber sah man keine Passanten. Auch wo vorher kleine normale Läden gewesen waren, standen jetzt Waffengeschäfte. Die Häuser waren grau und unverziert, ganz anderes als die, die er vorher gesehen hatte. Um den Pflanzenwuchs schien sich keiner zu kümmern, denn Büsche und Bäume rankten nur so vor sich ihn. Verwundert und Ratlos blickte der Uchiha auf den Berg, der vor ihm in den Himmel thronte. Er hatte ihn, als er und Yamada durch die Stadt gelaufen waren, stets sehen können, doch die Entfernung schien riesig gewesen zu sein. Deswegen war ihm die Stadt wieder erwarten so groß vorgekommen, doch sie waren nie an den Fuß des Berges gelangt. Jetzt befanden sie sich genau eben dort. Es gab nur eine große Straße, die sogar bepflastert war. Seitenstraßen gingen von ihr ab, aber es waren mehr oder weniger nur Spalten zwischen den Häusern. Nun richtete Sasuke seinen Blick an Yamada vorbei und ihm blieb beinahe der Mund offen stehen. So etwas hatte er noch nie gesehen. Vor ihm erhob sich ein meterhohes Steintor an dem links und rechts zwei Wachen standen. Die Säulen bestanden aus zwei Schlangen aus Stein, deren Haut bis ins kleinste Detail ausgearbeitet worden war. Die Nasen berührten sich und bildeten so den Bogen des Tores. Sie waren scheinbar aus dem Stein herausgehauen worden, denn sie bildeten den Eingang des Berges. Als sie näher kamen sah er, dass es noch eine dritte Schlange gab, deren Kopf von oben auf die Leute hinunter sah, die in dem Berg ein und aus gingen. Ihr Kopf war sehr groß und breit und lag so, dass sie die Köpfe der anderen Schlangen als Stütze benutzte. Die Augen, die ihn anzustarren schienen, hatten ungefähr das Ausmaß seiner beiden Handflächen. Als er und Yamada noch weiter herankamen, sah Sasuke, dass der Körper der größten Schlange, die nun fast auf sie herunter starrte, im Berg zwei Gänge von einander trennte. Im Rechten gingen zahlreiche Shinobi ein und aus, schoben Karren in den Berg oder transportierten Schriftrollen. Der linke Gang war aber nahezu ausgestorben. Er lag ruhig da, nur ab und zu huschte ein Schatten hinein oder hinaus, aber darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Doch genau auf diesen Gang hielt Yamada zu. Mit seinem Glück befand sich dort entweder Orochimaru, oder wenn es ganz schlimm kam, Kabuto. „Halt!“, wurde er plötzlich von der Seite angesprochen und eine Hand hielt ihn an der Schulter fest. Sasuke fuhr herum und schlug die Hand aus reinem Reflex weg und wich ein Stück zurück. Wenn er noch genügend Kraft gehabt hätte, dann hätte er vermutlich die Wache, die ihn festgehalten hatte, an die nächste Wand befördert. Er hasste es, wenn ihn andere Leute einfach so berührten. Sasuke machte sich bereit sich zu wehren, obwohl er keine Kraft mehr hatte, falls die Wache ihn noch einmal anfassen wollte. Doch Yamada kam ihm zu Hilfe und stellte sich vor ihn. „Lass ihn Ruhe, Wache!“ Yamadas Stimme war scharf und durchdringend, aber nicht laut, sodass niemand auf sie aufmerksam wurde. Die Wache schreckte sofort zurück und trat drei Schritte nach hinten. Voller Entsetzen von einer hohen Person wie Hirofumi Yamada so angefahren worden zu sein, verneigte er sich rasch und stammelte eine Entschuldigung. „Gomen-nasai, Yamada-donno! Ich wusste nicht, dass der Junge zu euch gehört. Bitte verzeiht mir mein Vergehen.“ Yamada blickte kalt auf die Wache herunter. „Es sei dir verziehen. Doch du hast weder etwas gesehen oder gehört. Ich bin nicht da gewesen und der Junge auch nicht, verstanden? Ansonsten wirst du bestraft!“ „Jawohl, Yamada-donno. Ihr seid nicht hier gewesen.“ Mit diesen Worten kehrte die Wache an ihren Platz zurück und starrte den Stein gegenüber an. Er war froh, dass er so glimpflich davon gekommen war. Eigentlich hatte er den Jungen aufhalten wollen, weil er dessen Gesicht hier noch nie gesehen hatte, aber es doch irgendwoher kannte. Doch jetzt würde er nicht einmal mehr wagen daran zu denken, wer der schwarzhaarige Junge gewesen sein könnte. Yamada schnaubte verärgert durch die Nase. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, wenn jemand von den Oto-nins Sasuke Uchiha erkannt hätte. Und das so kurz vor dem Ziel. Sein Befehl von Orochimaru-sama lautete den Jungen unverzehrt und sicher zu ihm zu bringen. Außerdem wollte er nicht, dass Kabuto allzu früh davon erfuhr, dass sie schon angekommen waren. Er wusste nicht genau was jetzt eigentlich werden sollte oder warum Orochimaru Kabuto andere Anweisungen gegeben hatte als ihm, doch er fürchtete, dass es mit Kabutos Loyalität zusammenhing. Schon lange war ihm aufgefallen, dass Kabutos Handlungen seltsam waren. Sie entsprachen nicht sehr häufig Orochimaru-samas Anweisungen, doch den San-nin schien das nicht zu stören. Sondern eher zu amüsieren. Gerüchten zu Folge sollten die beiden eine Abmachung diesbezüglich haben, doch beinhaltete das, dass Kabuto Orochimaru-sama sabotieren durfte? Nicht das Kabuto diesbezüglich Erfolg hätte, dennoch machte es ihm Sorgen. Ganz besonders, da es sich stets um den Uchiha drehte. Dennoch verschob Yamada seine Gedanken weit nach hinten als sie endlich den linken Gang betraten. Er sollte so etwas nicht in Orochimaru-samas Nähe denken. Es kam ihm immer so vor, als würde sein Herr genau wissen, was er dachte. Das war ihm unheimlich. Sasuke bereitete es Unbehagen nun doch diesen Gang entlang gehen zu müssen, wo er nicht wusste, was ihn erwartete. Auch fühlte er, dass etwas anderes war. Etwas Lebendiges. Er hatte es schon gefühlt als er der großen Schlange am Tor in die Augen gesehen hatte. Auch diese schien auf mysteriöse Weise zu leben. Als er unter dem Steinbogen hindurchgegangen war, war es ihm zu vorgekommen, als wenn die Schlange ihn gemustert hätte. Aber das war doch nicht möglich, oder? Stein konnte nicht leben. Zumindest nicht so weit er wusste, dachte Sasuke als er mit Yamada den dunklen Gang hinunter lief. Bei Orochimaru war zwar alles möglich, dennoch wollte er es nicht hoffen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken als der Uchiha bemerkte wie kalt es hier in der Höhle war. Nur ein paar Fackeln an der Wand erhellten den Gang spärlich. Zeitweise war es sogar komplett duster und er musste sich nach Yamadas Schritten richten, die von Echo zurückgeworfen wurden. Sie liefen lange. Sehr lange. Er konnte es nicht genau abschätzten und irgendwann hörte er auch seine Schritte zu zählen. Es kam ihm einfach nur ewig vor. Der Gang führte immer weiter in den Berg hinein und Sasuke fragte sich wie groß dieser wohl sein mochte. Erfreulich war, dass die Luft sauber zu sein schien und hin und wieder spürte er sogar einen Luftzug, auch wenn er nicht sagen konnte woher dieser kam. Zwischendurch verspürte er den Drang yamada zu fragen, wann sie denn da wären, doch er unterließ es. Einmal würde sie dadurch auch nicht schneller ankommen und außerdem wollte er sich nicht wie ein kleines Kind benehmen. Irgendwann veränderte sich erneut das Klima und Sasuke konnte Wasser riechen. Es kam von dem Ort, der etwas heller erleuchtet war als der Gang. Sie kamen dem Ort des Lichts immer näher und Sasuke dachte, dass sie endlich am Ziel wären, denn nichts war schlimmer als diese Ungewissheit, was mit ihm passieren würde. Aber seine Wünsche wurden nicht erhört. Als sie am Lichtkegel ankamen, erkannte Sasuke, dass es sich um eine Wendeltreppe handelte die schon fast sehr steil nach oben führte. Der Gang war hiermit zwar nicht zu Ende, doch hinter der Treppe, die in den Fels eingehauen worden war, kam nur noch Schwärze. Er konnte eine große Ansammlung von Wasser, vermutlich ein Bergsee, riechen, doch es gab keine Fackeln, die diesen Gang auch nur annähernd beleuchteten. Der Lichtkegel der Fackeln, die hier in die Wand eingelassen waren, reichte nicht weit. Vielleicht 5 Meter, wenn es hoch kam, das Wasser jedoch war noch mindestens einige hundert Meter entfernt. Und nur völlige Finsternis bis dahin. Also strich er sich auch diesen Fluchtplan aus dem Kopf. Außerdem wurde es dahinter noch kälter als hier, wenn das überhaupt noch möglich war. Und Sasuke hasste Kälte. „Hier!“ Yamada hatte zum ersten Mal wieder gesprochen seit er die Wache angefaucht hatte. Er hielt Sasuke eine Fackel hin und der ergriff sie. Dabei sah er, wie Yamada ebenfalls noch eine in der anderen Hand hielt. Allerdings, war diese noch nicht angezündet. War der Weg so lang, dass man eine Ersatzfackel brauchte um nicht im Dunkeln die Treppe hochsteigen zu müssen? Sasuke hoffte, dass Yamada einfach nur übervorsichtig war, denn wenn er noch länger in dieser Kälte ausharren musste, würde er vermutlich erfrieren bevor er Orochimaru erreichte. Und er hatte nur sein Netzhemd mit dem Überwurf an und nicht so eine dicke geschützte Kacke wie der Andere. Seine Eigne war im Moment seiner Gefangennahme verloren gegangen. Zumindest war er ohne aufgewacht. „Du gehst voraus. Ich folge dir nach“, wurde er außerdem noch angewiesen. „Um, der Weg?“, fragte Sasuke nach. „Es geht nur hinauf. Später gehe ich wieder voraus. Und jetzt marsch!“ Sasuke beeilte sich den Anweisungen nach zu kommen, dennoch mäßigte er sein Tempo nach einer Weile, als er erkannte, dass er seine Kräfte noch brauchen würde. Denn ein Ende war so schnell nicht in Sicht. Auch das Hochsteigen war nicht sonderlich angenehm. Die Stufen waren schmal und klein. Nur zum Hochsteigen gedacht. Die Wände schienen so glatt, dass Sasuke glaubte, das nicht einmal Chakra daran haften bleiben würde. Auch Kunais könnte man nicht in die Wand bohren, das Gestein war härter als Granit. Dann begann er mit dem endlosen Aufstieg. * Sasuke hatte zum Schluss 2.654 Stufen gezählt als er endlich oben ankam. Er hatte schon ab der 1.000 Stufe geglaubt die Treppe würde nie ein Ende nehmen, doch Yamada hatte ihm versichert, dass die Treppe wirklich irgendwann einmal enden würde. Er wusste, dass der Andere das Ende genauso herbeisehnte wie er selbst, denn Sasuke hatte Yamada mit seinem Zählen fast in den Wahnsinn getrieben. Doch nun waren sie endlich oben angelangt und der Uchiha vollkommen erschöpft. Er konnte seine schnelle Atmung nicht verbergen und ärgerte sich darüber. So konnte er im Ernstfall nicht mit dem San-nin kämpfen, doch es blieb die Frage offen, ob er überhaupt eine Chance gegen Orochimaru hatte. Sasuke bezweifelte es. Das Juin verstärkte zwar seine Kräfte und es oder die Kraftreserven, die in ihm versiegelt waren, waren nicht abhängig von Orochimaru, trotzdem fühlte er sich zu schlapp um es zu aktivieren. Außerdem wollte er es nicht benutzten. Vor dem, der es ihm gegeben hatte, wirkte das ein wenig lächerlich. Fast automatisch legte Sasuke nun seine Hand auf das mal in seinem Nacken. Er fühlte wie es pulsierte. Es wollte aktiviert werden, doch den Drang bekämpfte er erfolgreich. Das Pochen zeigte ihm aber noch etwas anderes als seinen körperlichen Zustand: Orochimaru war hier. Hier. Irgendwo. Ganz in der Nähe. Sehr weit konnte er nicht sein. Auf einmal fühlte sich Sasuke beiseite geschoben und Yamada trat wieder vor ihn. Er folgte ihm mit seinem Blick und blieb an einer nahezu unsichtbaren dunklen Tür haften, die in die Wand eingelassen war. Sie war aus Eisen und schien sehr schwer, doch Yamada schob sie mühelos auf. Sasuke vermutete, das er vielleicht schon wieder Probleme gehabt hätte, denn jetzt begann sein Körper vor Müdigkeit und Schwäche zu zittern. Er hielt sich noch mit dem Gedanken aufrecht, dass er, wenn er jetzt schlapp machte, Itachi nie wieder sehen würde. Ansonsten würde er jetzt vermutlich im Stehen einschlafen. Der Gang hinter der Tür war nun nicht mehr dunkel und trüb, sondern hell, da das Tageslicht von etwas weiter vorne herein strahlte. Geblendet schloss sasuke die Augen und musste ein paar Mal blinzeln bis er sich wieder an das Licht gewöhnt hatte. Der Stein sah immer noch nicht sehr viel anders aus. Nur war er nicht mehr schwarz, sondern hellgrau. Yamada winkte ihm und Sasuke folgte so gut er konnte. Innerlich wappnete er sich gegen die Begegnung mit Orochimaru. Er war sich inzwischen sicher, dass er ihm begegnen würde und nicht Kabuto. Denn selbst für Kabuto war dieser aufwendige Weg ein wenig zu hoch gestochen. Es passte schon eher zu Orochimaru, dem einzelgängerischen Genie, der ihr oben irgendwo über neue Künste brütete. Und jederzeit Gelegenheit hatte sich wieder unter die Erde zurückzuziehen. Von vorne spürte er dann einen Luftzug, der immer stärker wurde. Sie mussten sich wohl sehr weit oben befinden, denn auch die Luft war dünner. Es dauerte nicht sehr lange bis Yamada die Öffnung erreicht hatte, die aus dem Berg führte. Der Uchiha ging unbewusst einen Schritt schneller um die düsteren Gänge endlich hinter sich lassen zu können. Er hasste diese nämlich. Düstere Gänge erinnerten ihn immer an seine Kindheit. In das Haupthaus der Uchihas fiel auch nicht besonders viel Licht. Dann trat er aus dem Berg heraus zurück an die Oberwelt. * Auch wenn Sasuke geglaubt hatte, dass der San-nin am anderen Ende auf ihn warten würde, so hatte er da getäuscht. Er war richtig enttäuscht gewesen als er gesehen hatte, dass sie auf einer Bergwiese gelandet waren. Er war dann einfach auf den Boden gesunken und hatte sich gegen einen herumliegenden Felsen gelehnt. Er blieb einfach sitzen und warte bis er sich ein wenig erholt hatte. Yamada schien darauf Rücksicht zu nehmen und wartete in Ruhe ab bis Sasuke sich ein wenig ausgeruht hatte. Er deutete mit einem Finger sogar auf eine etwas entfernter gelegene Wasserquelle. Mit einem Seufzen erhob sich Sasuke. Die Ermüdung spürte er jetzt nach der Pause umso mehr als vorher. Dennoch raffte er sich auf und trank in gierigen Schlucken das kühle Wasser. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie lange er nichts mehr getrunken oder gegessen hatte. Ein wenig später richtete sich auf, bereit zum Aufbruch. Es war wohl besser, wenn sie endlich ankamen. Es war schließlich schon Nachmittag, dabei waren sie morgens aufgebrochen. Sie waren scheinbar doch länger in dem Berg gewesen als er gedacht hatte. „Kannst du laufen?“, fragte Yamada kurz. Sasuke nickte. Er war noch kräftig genug und zu gut trainiert als das sie jetzt gehen müssten. Und dass er getragen wurde, kam ihm noch weniger in den Sinn. Trotzdem schlug der Blauhaarige nun ein recht langsames Tempo an. Er wusste, dass der junge Uchiha diese Art von Strapazen nicht gewohnt war und letzte Nacht nicht richtig geschlafen hatte. Aber sie kamen ganz gut voran. Yamada sprang fast mehr, als das er lief. Von Stein zu Stein, von Fels zu Fels. Sasuke folgte dicht hinter ihm. Sie befanden sich am Rand eines Talkessels und Orochimaru wartete am anderen Ende. * Erst am frühen Abend hatten sie dann das Ziel erreicht. Sie wären wohl schneller gewesen, wenn Yamada den Wald, der plötzlich vor ihnen aufgetaucht war, einfach durchquert hätte, doch dieser hatte einen großen Bogen darum gemacht. Auf seine Frage, warum das so wäre, hatte er nur geantwortet, dass es so besser sei. Deswegen hatte Sasuke nichts weiter dazu gesagt. Er war nicht scharf darauf so schnell noch einmal einen unbekannten Wald erforschen zu müssen. Dabei war dieser nicht annährend so groß wie der, der die Stadt umgab. Jetzt befanden sie sich in dem Haus, in dem Orochimaru offensichtlich wohnte. Das Haus war nicht so groß wie das Uchiha Anwesen, aber es war auch keine Hütte. Es wunderte Sasuke sowieso schon, dass es kein Loch war, indem sich Orochimaru verkrochen hatte, aber die Einrichtung sprach dafür, dass der San-nin durchaus Geschmack haben konnte. Die Räume waren groß und mit bequemen Möbeln ausgestattet. Hinter den zahlreichen Türen vermutete Sasuke Bibliotheken oder andere Räume, in denen Schriftrollen aufgebahrt wurden. Nach einiger zeit waren sie im obersten Stockwerk angekommen und standen nun vor einer Tür, von der Sasuke wusste, dass es jetzt endlich so weit war. Der uchiha atmete einmal tief durch und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Auch darauf seinen Bruder nie wieder zu sehen. Im Inneren rief Sasuke sich das Bild Itachis auf und als er sich vorstellte, wie es sein würde, wenn er ihn wieder sah, verlieh ihm Kraft. Er sah zu wie Yamada die Hand hob und gegen die Tür klopfte. * Orochimaru lächelte als er das Klopfen vernahm. Das konnte nur einer sein. Dabei waren sie früher als erwartet. Er hatte damit gerechnet, dass der gute Hiro den Uchiha erst in zwei Tagen abliefern würde. Mal sehen wie viel von dem armen Ninja noch übrig war. Es war sicher kein Spaziergang gewesen hierher zu kommen. „Herein“, rief der San-nin und mit einem Handschwung öffnete sich die Tür. Ob Yamada seine Prüfung bestanden hatte? Das würde er in einiger Zeit feststellen. War es doch dessen Aufgabe gewesen Sasuke Uchiha sicher, lebend und möglichst unverzehrt hierher zu bringen, so hatte sein treuer Shinobi anfangs darüber die Miene verzogen. Orochimaru wusste, dass Hirofumi Yamada die Uchihas nicht leiden konnte, wenn auch aus gutem Grund. Deswegen wollte er sehen, wie weit dieser gehen würde um seine Vergangenheit ans Tageslicht zu bringen. Und wie weit sich der gute Hiro beherrschen konnte um einen seiner Aufträge zu erfüllen. Es war dem San-nin wichtig, dass er die genauen Grenzen seiner Leute kannte. Viele seiner Ninja hatten eine düstere Vergangenheit oder es gab einen unangenehmen Fleck in ihrem Leben über den sie nicht hinweg kamen. Viele seiner Leute waren Nuke-nin, Heimatlose ohne einen Sinn für ihre Existenz. Einst hatte er sich auch so gefühlt und deswegen hatte er Oto gegründet. Er hatte diesen heimatlosen Menschen einen Sinn zum Leben geben wollen. Eine neue Heimat. Wenn sie schon nicht in ihre alte Umgebung zurückkehren konnten, dann sollten sie die Chance haben sich ein neues Zuhause zu bauen. Yamada gehörte zu ihnen. Die Welt in der Mann hinein geboren worden war, hatte diesen nicht glücklich gemacht. Nach etlichen Jahren hatte er dann hier wieder Fuß finden können, doch leider hatte er sich scheinbar ein wenig in den Hass auf die uchihas verrannt. Dieser Auftrag war die beste Lösung gewesen um seinem Untergebenen zu helfen. Wenn er nicht seine Heimat verlieren wollte, indem er den Auftrag sabotierte und Sasuke tötete, musste Hiro Yamada es schaffen mit diesem Hass umgehen zu können. Als die Tür aufging und in die Augen seines Ninjas blickte, wusste der San-nin, dass Hiro Yamada es geschafft hatte. Was auch immer in den letzten Wochen bewältigt hatte, es war ihm gelungen. Dann wanderte Orochimarus Blick zu Sasuke. Sofort sah er dessen Erschöpfung und die Müdigkeit. Die Augen waren leicht getrübt und huschten durch den Raum um die Situation zu erfassen. Der San-nin konnte in ihnen lesen wie ein Buch. Keine der Emotionen des jungen Uchiha blieben ihm verborgen. Für ihn wirkte die kalte Maske, die diesem Clan übrigens angeboren schien, nur mehr wie ein Schleier, der sich über das Gesicht gelegt hatte. Doch schon vor Jahren hatte er gelernt durch diesen Schleier zu sehen. Seit dem tag an dem Itachi sein Ge-nin Schüler geworden war. Er hatte den Knirps schon mit 6 Jahren unterrichtet, so fiel es ihm auch nicht schwer dessen kleinen Bruder zu durchschauen. Mit einer freundlichen Geste bat er die Ankömmlinge sich auf das Sofa zu setzten. Es fiel ihm auf, dass Sasuke ihm misstrauische Blicke zuwarf, die wohl jedes andere Wesen das Fürchten gelehrt hätten, sich aber dennoch erleichtert auf dem weichen Polster niederließ. Yamada blieb stehen und verneigte sich. Er wollte offenbar nicht, nur gegen ausdrücklichen Wunsch, das Mobiliar seines Meisters benutzte. Deswegen richtete er seine Worte zunächst an seinen Elite Ninja. „Es freut mich dich gesund und munter wieder zu sehen, Hiro. Wie ich sehe hast du deinen Auftrag ausgeführt!“ „Jawohl, Orochimaru-sama. Es gab keine großen Schwierigkeiten.“ „Und die andere Sache, die ich dir aufgetragen hatte, hast du sie bewältigt?“ Bei diesen Worten sah er Yamada genau an. Er konnte sehen, dass es nicht ganz so glatt gelaufen war, wie es hätte seinen können, das sah Orochimaru an dem entschuldigen Blick, der Sasuke zugeworfen wurde, doch insgesamt hatte Yamada wohl den Auftrag erfolgreich erfüllt. „Ich bin zufrieden mit dir, Hiro. Du kannst jetzt gehen. Am besten du nimmst eines der Gästezimmer in den unteren Stockwerken. Die Reise war auch für dich lang und deswegen wäre es nicht sehr nett von mir, dich jetzt wieder den gesamten Weg zurückzuschicken.“ „Vielen Dank, Orochimaru-sama.“ Damit drehte er sich um und verließ den Raum. Orochimaru sah ihm nach, bis die Tür ins Schloss gefallen war, dann drehte er sich zu Sasuke und meinte: „Und nun zu uns beiden.“ * Sasuke hatte mit Entsetzten beobachtet wie Yamada den Raum verließ. Er hatte ihn bis zum Schluss nicht sonderlich gemocht, aber dennoch wäre es ihm lieber gewesen, wenn dieser noch da geblieben wäre. Am liebsten wäre er ja aufgesprungen und ihm nachgeeilt um Orochimarus Anwesenheit zu entkommen, doch sein körperlicher Zustand ließ das nicht zu. Auch sein Kopf war schon ganz eingenebelt und seine inneren Bedürfnisse schrieen nach Schlaf. Das gemütliche Sofa mit den einladenden Kissen trugen ihren teil dazu bei. Trotzdem schaffte er es irgendwie seine Aufmerksamkeit auf Orochimaru zu richten. Er beobachtete wie dieser sich auf einen Sessel in seiner Nähe zu bewegte und sich setzte. An der Art, wie er sich bewegte und sich niederließ, erkannte Sasuke, dass der San-nin keine Waffen am Körper trugen. Zwar hätte er ihn auch so töten können, aber dann würde er sasuke nicht so demonstrativ zeigen wollen, dass er nichts vorhatte, was ihm schaden könnte. „Ich will dir nichts tun, Sasuke. Ich will nur mit dir reden.“ Reden? Und dazu war er verschleppt worden? „Ich wollte dabei wirklich mit dir allein sein, deswegen musste ich so tun, als würde ich dich entführen wollen. Kabuto soll nicht mitbekommen, was hier besprochen wird.“ Das gab doch Anlass zu Hoffnung. „Ich versichere dir, dass du in nicht allzu ferner Zeit diesen Ort wieder als freier Mann verlassen wirst und was du dem Rest der Welt erzählst ist mir egal. Ich möchte nur, dass du mir zuhörst. Verstanden? Es ist ein Versprechen.“ „Hmm.“ Sasuke nickte nur. Er wusste zwar nicht, wie viel man von Orochimarus Versprechen halten konnte, aber es beruhigte ihn irgendwo. Dann spürte er wie sein Körper langsam erschlaffte und seine Augen ganz von selbst zufielen. Ein Teil seines Geistes warnte ihn noch, dass er jetzt nicht einschlafen dürfe, aber Sasuke merkte wie Stimme in seinem Kopf immer leiser wurde als er die Augen schloss und einschlief. Orochimaru merkte, dass Sasuke seinen letzten Satz kaum noch gehört hatte. Der Junge war wohl nun endgültig von der Müdigkeit übermannt worden. Er war seitlich übergekippt und schlummerte tief. Die Aufregung war wohl doch ein wenig zu viel gewesen, dachte Orochimaru. Er stand auf und klappte das Sofa so aus, dass daraus ein Bett entstand. Dann zog er dem Uchiha die Schuhe aus und legte ihn vorsichtig in eine bequeme Schlafposition, deckte ihn anschließend vorsichtig mit einer Decke zu. Nach ein paar Momenten, in denen er sich versicherte, das Sasuke wirklich schlief, stellte er fest, dass der Jüngere seinem Bruder wirklich ähnlich sah. Wie oft hatte er Itachi schon so zu Bett gebracht, wenn dieser vor Erschöpfung im Stehen eingeschlafen war? Sehr oft. Besonders als dieser noch sein Schüler war. Na ja, sein Schüler war Itachi im gewissen Sinne immer noch. Nur eben kein Ge-nin mehr. Mit diesen Gedanken kehrte Orochimaru an seinen Schreibtisch zurück. Er wusste, dass er sich um Sasukes Befreiung keine Sorgen machen brauchte. Es würde nicht sehr lange dauern bis Itachi hier ankam um seinen Bruder aus den Klauen des Bösen zu befreien und bis zu diesem Zeitpunkt würde Kabuto vielleicht gar nicht mitbekommen, dass Sasuke schon dar war. Das war nicht das Problem. Es würde alles nach Plan verlaufen. Und hier würden sich dann letztendlich die Fäden treffen. Es würde ihn nur interessieren, wer sie in der Hand hielt. ******************************* Hi. Das Kapitel ist länger als sonst, da ich euch eine kleine Freude machen wollte. Auch wenn ich mich mit den letzten Seiten und Absätzen ein wenig herumgequält habe. Mit dem Inhalt insgesamt bin ich aber zufrieden. Es ist auch irgendwie ein Abschlusskapitel für Yamada. Er tritt jetzt in den Hintergrund und taucht nicht mehr so oft auf. Dafür betritt Orochimaru endlich die Bühne. Next time: Beschwörung der Schlangen. Orochimaru enthüllt einen Teil der Wahrheit. Mangacrack Kapitel 24: Beschwörung der Schlangen ------------------------------------- Sasuke befand sich noch im Halbschlaf als er langsam aus dem Schlummerland zurück in die Realität driftete. Er wollte noch nicht aufstehen. Er hatte seit Tagen in keinem Bett mehr geschlafen und jetzt lag er auf einem so schönen weichen Untergrund, dass er sich seufzend und zufrieden noch einmal umdrehte um noch einmal tief und fest schlafen zu können. Doch so wirklich wollte es ihm nicht gelingen, denn ihm fehlte das Kopfkissen. Zwar benutzte er seinen Arm als Stützte, aber dennoch war dies dann der Grund, dass er beschloss kurz seine Augen aufzumachen um sein Kopfkissen zu suchen. Wahrscheinlich hatte er es in der Nacht wieder rausgeschmissen und nun fehlte es ihm. Mit einem löwenartigen Gähnen setzte er sich auf und reckte seine Arme in die Luft um sich zu Strecken. Dann fuhr er sich durch die Haare und kratzte sich am Kopf, sodass sie dann noch zerwuschelter aussahen als normal. Er gehörte leider zu den Leuten, die eine gewisse Bettfrisur besaßen. Er sah dann immer aus, als wäre sein Kopf explodiert, da alle seine Haare wild vom Haupt abstanden. Orientierungslos sah er sich um. Wo war sein Kopfkissen? Als er es nach einiger Zeit auf dem Boden nicht fand, stellte der Uchiha fest, dass er sich noch nicht einmal in seinem Bett befand. Die Erkenntnis kam langsam und schleichend. Sasuke brauchte eine Weile um festzustellen, dass er weder in seinem Zimmer, noch in ihm einem sonst bekannten Raum war. Außerdem hatte er noch seine Kleidung von gestern an. Er sah an sich herunter. Die Kleidung hatte er schon länger als nur ein paar Tage an. Sie war schmutzig, dreckig und zerrissen und sie roch bestialisch. Aber warum? Auf Grund der morgendlichen Müdigkeit, die ihn noch etwas gefangen hielt, hatte der Uchiha Probleme vernünftige Schlussfolgerungen zu treffen oder sich über an etwas zu erinnern, was in den letzten Tagen passiert war. Allein das er sich nicht erinnern konnte, was passiert war, alarmierte Sasuke. Jene Erscheinung trat nur auf, wenn er lange auf Grund von großer Erschöpfung und unregelmäßig geschlafen hatte. Er legte seine rechte Hand auf seinen Bauch, als dieser laut und vernehmlich meldete, dass er Nahrung brauchte. Sich den Schlaf aus den Augen reibend, schlug er die leichte Decke beiseite und stand auf. Er musste aufpassen, dass er nicht gleich wieder zurück auf seinen Schlafplatz fiel, denn das Gefühl der Leere das der Hunger verursachte in ihm ein Schwindelgefühl, dass den gesamten Raum um sich selbst drehen ließ. Sasuke hielt sich an der nächst besten Stuhllehne fest, die er finden konnte. Doch leider war diese nicht besonders standhaft und glitt dem Uchiha aus den Fingern. Normalerweise wäre es für einen erfahrenen Ninja wie ihn kein Problem gewesen, sich abzufangen und sein Gleichgewicht zu wahren, doch wegen der Strapazen der letzten Tage schien sich Sasukes Körper nur zu versteifen um dann gen Boden zu fallen. Der Uchiha sah den Boden immer näher kommen und machte sich schon auf eine schmerzhafte Landung gefasst, als er merkte ihn jemand festhielt. Jemand hatte ihn von hinten an der Hüfte gepackt und richtete ihn nun wieder auf. Er wurde nun an seinen Schultern festgehalten, solange bis sein Retter sich sicher war, dass er alleine stehen konnte. „Um, danke“, nuschelte Sasuke vor sich hin. Er war einfach noch nicht wach. Auch wenn er sich an einem fremden Ort befand, irgendetwas sagte ihm, dass es hier nicht gefährlich war. Als er aufsah und seinem Gegenüber – Orochimaru – ins Gesicht blickte, stellte er sein Urteilsvermögen doch ein wenig in Frage. Seine Gedanken überschlugen sich und es musste für den San-nin sehr seltsam aussehen, dass der Uchiha ihn so verdattert anstarrte. „Aber ... wieso?“ Mehr brachte Sasuke nicht heraus. Er war in einem Arbeitszimmer, das offensichtlich Orochimaru gehörte. Genauso wie das Haus, in dem er sich befand. Langsam begann er sich zu erinnern. An dem gestrigen Abend, an dem Orochimaru ihm versprochen hatte, dass er diesen Ort wieder als freier Mann verlassen könnte. Er entspannte sich. Er hatte hier viele Stunden lang neben Orochimaru geschlafen, völlig wehrlos. Wenn er ihn also hätte töten oder seinen Körper übernehmen wollen, dann hätte er es längst tun können. Orochimaru hatte nur gesagt, dass er ihm zuhören sollte. Doch warum? Was konnte ein Mann wie Orochimaru dazu bringen ihn derart dringend sehen zu wollen, dass er dafür seine eignen Leute belog? Sasuke starrte den Schlangenmenschen misstrauisch an und versuchte so auf eine Lösung zu kommen, dennoch wurde ihm nur bewusst, dass das Thema Kabuto sehr vorsichtig behandelt wurde. Es erschien ihm, dass der Weißhaarige, der bisher die rechte Hand Orochimarus war, gemieden und sogar mit falschen Informationen abgefüttert wurde. Hatte Kabuto nicht gesagt, dass Orochimaru unbedingt die Sharingan haben wollte? Er hatte sogar angedroht sie ihm herauszuschneiden und sie Orochimaru ein zu setzten. Aber warum eigentlich? Wenn man darüber nachdachte, machte so einiges in der Vergangenheit keinen Sinn. „Willst du mich noch lange so anstarren, Sasuke?“ Sasuke fuhr aus seinen Gedanken und sein Blick fokussierte sich wieder. Er ließ seinen Blick über Orochimaru schweifen, bis jetzt hatte er diesem nur in die Augen gestarrt. Er nicht gerade so gekleidet, als wenn er tägliche Trainingseinheiten damit abwickeln würde. Nun, jemand wie Orochimaru brauchte nun beim besten Willen nicht mehr zu trainieren. Orochimaru sah aus Sasuke herunter und erkannte wohlweißlich, dass dieser nicht so recht wusste, was er mit sich anfangen sollte. Er war anscheinend klug genug um zu erkennen, dass er ihn nicht verletzten würde, doch wagte er es auch nicht zu fragen, warum er nun hier war. War das nun Schüchternheit oder Vorsicht? „Komm“, sagte Orochimaru und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Er rechnete damit, dass Sasuke sich an seine Fersen heften würde, doch die von ihm erwartenden nachfolgenden Schritte blieben aus. Verwundert drehte er sich um. Sasuke hatte sich gegen den Rücken des Sofas gelehnt und die Arme ineinander verschränkt. Eine abweisende Haltung und mit sehr viel Misstrauen im Blick. Orochimaru gab zu, dass er das nicht gewohnt war. Nur selten widersetzte sich jemand seinen Befehlen oder hinterfragte sie. Selbst Itachi, als sein Schüler, hatte stets immer gewusst, dass man in gewissen Situationen bedingungslos gehorchen musste. Und er verlangte nun mal Gehorsam, wenn er keine unnötigen Erklärungen abgeben wollte. Sasuke hatte doch erkannt, dass er ihn nicht verletzten wollte, warum folgte er ihm dann nicht einfach? Itachi an seiner Stelle ... Orochimaru stockte in seinem Gedankengang. Da lag vermutlich sein Fehler. Dieser Junge war nicht Itachi. Sasuke war Itachis Bruder. Ihm vielleicht ähnlich in gewisser Weise, aber er war nicht Itachi selbst. Sie reagierten in vielen Situation gleich, weil miteinander verbunden waren, doch sie waren eigentlich vollkommen verschieden. So verschieden, dass sie sich wieder ergänzen konnten. „Wohin?“, fragte nun Sasuke. Orochimaru beobachtete jedes Zucken des Körpers, jede Augenbewegung. Es schien fast als würde er das Blut in den Adern des Uchiha fließen sehen. Für den Bruchteil einer Sekunde studierte er den Uchiha sehr intensiv. Ein Blick in die Augen reichte. Doch in diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. Für Orochimaru. Der San-nin sah durch den Sasuke hindurch direkt auf die Seele. Er hatte gelernt, durch die Art wie sich der Körper verhielt, zu erkennen wie es mit der Seele des Menschen stand. Es war schwer zu beschreiben und man konnte es auch nicht wirklich erlernen. Es kam mit dem Alter und der Zeit der Erfahrung. Es gab nur selten Menschen, die das auch in jungen Jahren schon konnten. Er hatte nicht dazu gehört. Im Allgemeinen wurde so etwas dann Menschenkenntnis genannt. „Wohin nun?“, wiederholte Sasuke seine Frage als Orochimaru ihm keine Antwort gab. Dieser wies Sasuke nur an ihm zu folgen und erklärte kurz, dass sie sich an einen anderen Ort zum Reden begeben müssten. Dort würde er auch neue Kleidung, Etwas zum Essen und zum Trinken erhalten, außerdem dürfte er baden. Als sie schweigend durch die Gänge liefen, glaubte Orochimaru dann den Unterschied zwischen Itachi und Sasuke gefunden zu haben. Nicht alle, sondern nur einen, aber der war gravierend. Sasuke konnte nicht, obwohl er wusste, dass ihm nichts passieren würde, ihm nicht vertrauen. Sasuke vertraute seinen Worten nicht. Der Uchiha glaubte zwar wohl nicht, dass er ihn belügen würde, doch er rechnete scheinbar mit einer verdrehten Wahrheit. War der Junge schon immer so gewesen? Wachsam und misstrauisch, jederzeit bereit sich zu verteidigen, beobachtete Sasuke die Umgebung. Auch ihn hatte der Sasuke im Visier. Oder besser gesagt, besonders ihn. Orochimaru wusste, dass Sasuke, sollte er eine plötzliche Bewegung machen, ihn angreifen würde. Ein Kampf würde nicht lange dauern, aber es sagte viel über die Psyche des Jungen aus. Ob Itachi das wusste? Wusste sein Schüler, woher dieses Verhalten kam? Es war nicht schwer zu erraten, dass das ständige Misstrauen der Welt gegenüber in Sasukes Vergangenheit lag. Wahrscheinlich war es eng mit Itachi verbunden. Doch wann war diese schon fast krankhafte paranoide Wachsamkeit ausgelöst worden? Es hätte ihn sehr interessiert, vor allem aber, weil Sasuke einen Teil von Itachis Vergangenheit beherbergte, den er nicht kannte. Nicht kennen konnte. Als sie die Gänge entlang liefen und Sasuke zwischendurch etwas zu essen und zu trinken bekam, bis dessen Bedürfnisse gestillt waren, fragte sich was für eine Beziehung Itachi und Sasuke zueinander hatten. Itachi hatte der Welt eigentlich ausdrücklich gezeigt, dass er seinen Bruder verachtete. Doch, diejenigen, die Itachi näher kannten, ahnten, dass Itachi sich einen Rivalen heranzog, in der Hoffnung eines Tages einen würdigen Gegner gefunden zu haben. Andere meinten, dass es zum Schutz von Sasuke war. Dass Itachi sich den Hass seines Bruders auf sich geladen hatte, um diesen stark zu machen. Orochimaru wusste, dass beide Tatsachen zu trafen. Ohne Zweifel war Sasuke neben Itachi der letzte Erbe der Sharingan. Und Itachi galt als der am meisten gefürchtete Nuke-nin der Welt. Seine Taten waren grausam gewesen, dass musste Orochimaru sich eingestehen. Auch er hatte den Uchiha Clan nicht gemocht, weil sie immer wieder seinen Schüler drangsalierten, doch er hätte sie nicht alle umgebracht. Es waren auch viele Unschuldige dabei gewesen. Itachis Mutter zum Beispiel. Aber dieses Geheimnis würde er wohl nie lüften. Niemand würde je erfahren, was sich Itachi dabei gedacht hatte. Auch Sasuke wohl nicht. Orochimaru kannte Itachi gut genug um zu wissen, wie viel der Junge ihm bedeutete. Schon als er geboren worden war, hatte sich Itachi wohl geschworen Sasuke zu beschützen. Sasuke war Itachis Ein und Alles. Das Einzige, was er noch hatte. Das Einzige, was seine Seele zusammenhielt. Orochimaru wusste nicht genau was und wie viel der Uchiha Clan ihrem Ältesten Erben angetan hatte, doch er wusste, dass Itachi Sasuke jahrelang beschützt hatte. Vor ihren Verwandten, vor ihrem Vater und vor sich selbst. Doch was war mit Sasuke? Orochimaru warf Sasuke einen verstohlen Blick zu als er die Tür nach draußen öffnete und hinaustrat. Er lief auf den Wald zu, den Yamada am Tag zuvor gemieden hatte. Unbeirrt setzte er seinen Weg fort, den fragenden Blick von Sasuke ignorierend. Sasuke wusste nicht wirklich, was er von der Situation halten sollte. Wie weit konnte er Orochimaru vertrauen? Ein wenig besorgt musterte er den dunklen Wald, den Orochimaru nun betrat. Yamada hatte ihn gestern gemieden und ihn umgangen. Scheinbar lebte hier etwas, dem er nicht begegnen wollte, doch Orochimaru wusste wohl, was er tat, wenn er ihn hier her schleppte. Der Wald sah dem Todeswald in Konoha ähnlich, aber er war nicht wie der Wald, der Oto umgab. Er war anders. Hier konnte er leben spüren. Normale Tiere wie Vögel, Insekten oder Kaninchen. Die Umgebung erschien fast friedlich, wenn da nicht noch etwas anderes gewesen wäre. Eine seltsame Aura war tief im Wald versteckt und sie wurde immer stärker, je tiefer sie in den Wald hinein gingen. Was es wohl war? Sasuke erinnerte sich an sein altes zu Hause. Tief unten im Keller hatte sich das immer ähnlich angefühlt. Als wenn da etwas Altes, Starkes und vor allem Lebendiges war. Damals war das vielleicht kindliche Einbildung gewesen, doch hier und jetzt war es Wirklichkeit? Was ihm wohl erwarten würde? Sasuke reiß dich zusammen, dachte der Uchiha. Er hatte keine Angst. Orochimaru hatte versprochen, dass er als freier Mann gehen könnte wohin er wollte, sollte er ordnungsgemäß zuhören und wenn dies ihre Vereinbarung war, dann würde Sasuke sich daran halten. Denn man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass er gegen Orochimaru nicht wirklich eine Chance hatte. nicht wenn dieser ernsthaft kämpfte. Und sein Sieg bei der Chu-nin Prüfung im Todeswald zählte nicht, da hatte er nur kurze Zeit die Oberhand gehabt. Sicher war er jetzt wesentlich stärker als damals und selbst wenn er vielleicht die Kraft dazu hätte gegen Orochimaru zu kämpfen, so hätte er doch Hemmungen gehabt. Auch wenn er nicht wusste warum. Vermutlich weil das Juin, auf das er sich im Notfall immer verlassen konnte, dass es ihm Kraft gab, in ursprünglicher Weise von Orochimaru kam. Es wäre lachhaft gewesen den San-nin damit zu bekämpfen. Es dauerte nicht einmal annährend solange wie der Marsch gestern, doch schon noch eine ganze Weile bis Orochimaru scheinbar den Zielort erreicht hatte. Sie waren in der Nähe eines großen Sees. Die Oberfläche lag spiegelglatt da, kein Luftzug ließ die Oberfläche kräuseln, obwohl die Bäume im Wind rauschten. Etwas war da im Wasser. Sasuke starrte auf das dunkle Wasser und es kam ihm eine alte Weißheit in den Sinn. Stille Wasser gründen tief! Nicht nur der See war riesig, er war schon fast gewaltig. Das Ende des Sees endete irgendwo in einem Berg und musste von dort aus unterirdisch weiter verlaufen. Aber sicher war, dass etwas in diesem Wasser lebte. Er konnte eine Art Chakra spüren. Wieder sah er zu Orochimaru. „Willst du erst reden oder erst baden und dir was Neues anziehen?“, fragte Orochimaru. Sasuke sah von Orochimaru zu dem See und wieder zurück. Er wusste nicht was in dem Wasser lebte. Doch scheinbar wollte der San-nin, dass er dort sein Bad nahm. War das Absicht? Oder glaubte er, dass er die Aura des Sees nicht wahrnehmen konnte. Um mehr über die Absichten des Anderen zu erfahren entschied Sasuke sich für das erste Angebot. Auch hatte Orochimaru wohl genau das erwartet, denn er setzte sich auf einen Stein am Ufer des Sees. „Erst reden“, sprach Sasuke eigentlich noch unnötiger Weise aus und ließ sich ebenfalls nieder. Orochimaru verzog die Lippen zu einem Lächeln. Er betrachtete den Jungen und versuchte zu erfassen, was dieser war. Ein Ninja ohne Gefühle? Ein Jugendlicher mit einer schweren Vergangenheit? Ein Rächer, der für sein Ziel alles tun würde? Es würde ihm keine Wahl bleiben als heraus zu finden, wer Sasuke war. und es würde vielleicht sehr viel schwieriger werden als bei Itachi einst. „Sasuke“, begann Orochimaru, „Wenn ich dir eine Frage stelle, dann möchte ich, dass du sie mir ehrlich beantwortest. Oder zumindest so ehrlich wie möglich. In Ordnung?“ Sasuke nickte. „Einverstanden. Dann verraten sie mir aber, was das ganze Theater soll, dass sie scheinbar über Jahre hinweg spielen.“ „Nun, das werde ich Sasuke, später. Aber sage mir doch bitte, ob du dich an unsere erste Begegnung erinnerst?“ Sasukes Augen weiteten sich ein wenig. Nein, er hatte seine erste Begegnung mit Orochimaru nicht vergessen, weder die Offizielle noch die Inoffizielle. Bei der offiziellen Begegnung vor ca. 3 Jahren hatte er das Juin verpasst bekommen und wäre deswegen fast gestorben. Bei der inoffiziellen Begegnung hatte Itachi ihm kurz danach versprochen ihn für immer zu beschützten, war aber am Tag darauf spurlos verschwunden gewesen. Das war der Anfang von all dem gewesen. „Wie könnte ich unsere erste Begegnung vergessen, Orochimaru-sama“, meinte Sasuke mit einem spöttischen Unterton. „Wann nicht jeden Tag von einem berühmten Nuke-nin angegriffen.“ Sasuke wählte die Worte so, dass nicht klar wurde, welche Begegnung er nun meinte, doch Orochimaru wusste, dass sich Sasuke an die Begegnung im Steinbruch erinnerte. Aber er fragte sich, warum Sasuke so leichtsinnig war und einen derartigen Ton benutzte, wenn er ihm scheinbar nicht vertraute. Und er gab zu, dass er es nicht mochte im höflichen spöttischen Ton angeredet zu werden. Respekt konnte man auch anders zeigen. Doch er stieg nicht darauf ein, sondern setzte ihre Unterhaltung fort. „Erinnerst du dich an das Versprechen deines Bruders, Sasuke?“ Sasukes Blick verdunkelte sich. Musste dieser dämliche San-nin das ansprechen? Leise knirschte er mit den Zähnen. Er versuchte die Erinnerung zu verdrängen, aber es gelang ihm nicht. Wut, ja schon fast Hass stieg in ihm auf. @ "Wird er wieder kommen?" "Nein, und wenn werde ich da sein um dich zu beschützen." "Sicher?" "Ganz sicher, außerdem werde ich dich weiter trainieren, damit du dich gegen ihn verteidigen kannst, wenn du alt genug bist." "Meinst du das ernst, Itachi?" "Ganz ernst, Sasuke!“ @ Sasuke vergrub seine Hände in seinem Gesicht. Er wollte sich nicht daran erinnern, denn er haste Itachi immer noch dafür. Er hasste Itachi dafür, was er getan hatte. Doch er wollte ihn nicht hassen. Er wollte Itachi nicht hassen. Er liebte ihn doch so sehr. Über ihm schienen seine Gefühle wie zwei Wellen frontal zusammen zu schlagen. Einmal der Hass auf Itachi, der jahrelang geschürt worden, aber immer noch nicht verschwunden war. Der Groll auf den Itachi seiner Vergangenheit. Und dann war da der Itachi wie er ihn vor kurzer Zeit kennen gelernt hatte. Sanft, fürsorglich, stark und gleichzeitig verzweifelt. Der Itachi aus seiner Vergangenheit und der Itachi wie er ihn jetzt kannte, waren so verschieden. Wie Tag und Nacht. Wie Licht und Dunkelheit. Doch der Knackpunkt lag in der Zeit bevor Itachi ihn verriet, sein Versprechen brach und sich der Akatsuki anschloss. Da war Itachi auch sein Bruder gewesen. Doch da schien er eine Vereinigung aus beiden zu sein. Manchmal, so konnte sich Sasuke erinnern, hatte er ihn tagelang gemieden, nicht ein Wort mit ihm gewechselt oder gar ihn angesehen. Da war Itachi immer kälter als Eis gewesen und der Ausdruck in seinen Augen teuflisch. Schon früh hatte Itachi diesen Ausdruck in seinen Augen gehabt. Als würde er nur Hass kennen. Und dann war er wieder der liebe Bruder gewesen, der ohne zu zögern sein Leben für ihn geopfert hätte. Trotzdem waren sie eine Einheit gewesen, die zwei Seiten von Itachis Charakter. Nach dem Mord an seinem Clan hatte Sasuke geglaubt, dass die helle Seite für immer verschwunden wäre und hatte Itachi aus tiefstem Herzen gehasst. Doch nun? Nun war die andere Seite wieder da. Die Seite seines Bruders, die ihn liebte. Die Seite seines Bruders, die ihm versprochen hatte, bei ihm zu bleiben. Doch Sasuke bezweifelte, wagte nicht zu hoffen, dass der andere Teil sich so einfach beseitigen ließ. Er wusste nicht mehr weiter. Orochimaru konnte den Konflikt in Sasuke schon fast selbst spüren. Er hatte nur so seine Vermutungen, was zwischen den beiden Brüdern abgelaufen war. Doch durch gewisse Dinge konnte man leicht Schlussfolgerungen ziehen, wenn man gewisse Tatsachen kannte. Es stimmte, dass sein Schüler dachte, dass er ihn verraten hätte. Und in gewisser Weise war das auch so. Er hatte Itachi nicht beschützt als es nötig gewesen wäre und deswegen hatte er heute noch Gewissensbisse, aber er schon damals gewusst, wie viel Sasuke Itachi bedeutete. Doch er wäre nicht in der Lage gewesen beide zu schützen. Nicht so, wie es Itachi vielleicht gewollt hätte. Der San-nin erinnerte sich klar an Itachis Gesichtsausdruck als er ihm gesagt hatte, dass er Sasuke nicht beschützen würde. Itachi hatte so verletzt ausgesehen. Es war sein einziger Wunsch gewesen, dass Orochimaru, sein Lehrer, sich so um Sasuke kümmern würde, wie er es für Itachi getan hatte. Damals hatte er geglaubt, dass das Itachi das selbst tun müsste, um stark zu werden. Es war Itachis letzte Lektion gewesen, die er hatte lernen sollen. Nämlich das nicht immer jemand da war, der einen beschützte. Doch Orochimaru wusste heute, dass er einen Fehler gemacht hatte. Einmal hatte er nicht gedacht, dass sich die Situation im Uchiha Clan so zugespitzt hatte und dass Andere war, dass er Sasuke unterschätzt hatte. Er hatte geglaubt, dass Itachi sein einziger Schüler sein könnte und Sasuke nicht würdig wäre. Doch es war falsch. Sasuke war derjenige den die Schlangen als seinen Nachfolger erwählt hatten und nicht Itachi. Orochimaru wünschte sich, dass er damals Itachis Bitte nicht ausgeschlagen hätte. Es wäre einfacher, besser und angenehmer für alle gewesen. Es war zum Teil seine Schuld, dass Itachi diesen Weg eingeschlagen hatte, doch die Verantwortung für dessen Taten konnte er nicht übernehmen. Alles was er hatte danach noch tun können, Itachi und Sasuke durch seine Handlung indirekt zuschützten. Denn danach hatte Itachi jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen und ihm kein einzelnes Wort mehr geglaubt. Es war sein Fehler, dass sein Schüler der Akatsuki beigetreten war. Doch es hatte keine andere Wahl gegeben. Wer weiß, was mit Itachi passiert wäre, wenn dieser nach dem Mord an seinem Clan einfach irgendwo verschwunden wäre. Es war verworren, viele Teile des Bildes noch nicht freigelegt, doch es musste irgendwann geschehen. Sasuke hatte sich zu lange in seinem Hass vergraben und er selbst war zu lange davon gerannt. Vielleicht war es gut so gewesen zu warten bis Itachi wieder aus der Versenkung auftauchte, bis Sasuke so alt war sich selbst zu verteidigen, aber es war noch nicht genug. Die Geschichte war noch nicht zu Ende, denn Itachis Feind lebte immer noch. Halt, rief sich Orochimaru zur Ordnung. Er wollte es nicht überstürzen. Machte er erstmal da weiter, wo er aufgehörte hatte und nahm somit ihr Gespräch wieder auf. „Sasuke, ich weiß, dass du die Frage vielleicht nicht gerne hören wirst, aber du musst sie mir beantworten, ja? Wie steht Itachi zu dir?“ „Was?“ Sasuke starrte Orochimaru an. „Ich will wissen, was Itachi für dich ist!“ „...“, Sasuke presste die Lippen aufeinander. „Sasuke! Du hattest versprochen mir zu antworten. Sprich einfach das aus, was du denkst!“ „Aber sie sind Itachis Lehrmeister. Wollen sie, dass ich womöglich schlecht über ihn rede?“ „Ich kenne Itachis Taten. Und in gewisser Weise kenne ich ihn besser als du. Doch es gibt auch Dinge, die ich nicht weiß. Doch um Itachi zu helfen, brauche ich dich.“ Itachi zu helfen? Sasuke sah Orochimaru verwundert an. „Wie kommen sie darauf, dass ich etwas über Itachi weiß, dass sie nicht wissen? Ich habe Itachi schon ewig nicht mehr gesehen. Das letzte Mal vor drei Jahren, als die Akatsuki Naruto entführen wollten.“ Niemand sollte wissen, das Itachi bei ihm gelebt hatte. Und was zwischen ihnen abgelaufen war. „Sasuke, verkauf mich bitte nicht für dumm. Andere mögt ihr vielleicht mit euerer Hassgeschichte täuschen können, doch ich weiß, wie viel du Itachi bedeutest. Ich war dabei als Itachi und Akira den Auftrag bekamen nach Konoha zu reisen. Nur Akira kehrte zurück und berichtete von Itachis Verrat. Seit dem ist er spurlos verschwunden und keiner will ihn gesehen haben.“ „Und sie glauben also, dass Itachi einfach so bei mir an die Tür geklopft hat, obwohl er weiß, dass ich ihn töten möchte?“ „Ich glaube nicht, ich weiß es!“ Das verblüffte Sasuke. Wie konnte Orochimaru wissen, dass...? Wussten es etwa noch Andere? „Ich kenne meinen Schüler, Sasuke. Ich weiß nicht, was passiert ist, als Itachis Wunden geheilt sind, aber ich vermute, dass du ihn so nicht sterben lassen wolltest. Selbst wenn du ihn vielleicht hasst, so würde dir dein Stolz verbieten, ihn auf diese Art und Weise zu töten.“ Sasuke sah zu Boden. Orochimaru hatte Recht. Das war es gewesen, was ihn letztendlich dazu bewogen hatte, Itachi bei sich zu behalten. Das und die lächerliche Hoffung seinen Bruder zu verstehen. Sein Hass hatte sich nicht in Luft aufgelöst, er war noch da. Selbst jetzt, wo er sich eingestand, dass er Itachi bedingungslos vertrauen konnte. Selbst jetzt hasste er ihn noch, wenn er daran dachte, was an jenem einem Morgen passiert war und ihm jetzt noch davon schwindlig wurde. Nannte man das Hassliebe? Sasuke seufzte geschlagen und schloss die Augen. Er gab zu, dass er von Itachi abhängig war. Er war es schon immer gewesen. Nur jetzt, noch mehr als zuvor. Itachi könnte so leicht sein Herz zerstören. Dennoch würde er es nicht tun. Sasuke wusste, dass Itachi ihn immer wieder im Stillen um Verzeihung bat, doch gleichzeitig wusste er auch, dass er Itachi nie vollständig vergeben konnte, was er getan hatte. Gleichzeitig waren da noch diese anderen Gefühle für Itachi. „Meister Orochimaru?“ Orochimaru sah Sasuke verwundert an. Er hatte zwar keine wirkliche Antwort auf seine Frage bekommen, aber aus der Reaktion schloss er, dass Sasuke selbst noch nicht genau wusste, wie er zu seinem Bruder stand. Deswegen gewährte er dem Jungen noch ein wenig Zeit. Stattdessen war gespannt auf Sasukes Frage. „Meister, mein Bruder hat mir gesagt, dass er mehr oder weniger die Akatsuki freiwillig verlassen hätte. Er schien sogar glücklich darüber, dass dieser Akira versucht hätte ihn zu töten, weil das der letzte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Was ich wissen will ist: Warum erst jetzt? Warum verlässt Itachi die Akatsuki gerade jetzt? Und vor allem: wer ist dieser Akira?“ Orochimaru rutsche das Herz in den Magen. DAS war jetzt unangenehm. Sollte es ausgerechnet er sein, der Sasuke von seinem letzten lebenden Verwandten erzählte? Und was dieser war? Was er mit Itachi vorhatte? Schweigend betrachtete Orochimaru Sasuke. Nein, der Junge war definitiv nicht dumm und er hatte ein Recht darauf es zu erfahren. Es ging schließlich auch ihn etwas an. Auch wenn es eigentlich jahrelang eine Sache zwischen Itachi und Akira gewesen war. Itachi wollte nicht, dass sich jemand da einmischte. Er hatte immer gesagt, dass es seine Schuld wäre, das Akira so war wie war und Orochimaru hatte den Wunsch seines Schülers respektiert. Doch scheinbar wurde Itachi damit nicht alleine fertig. Sonst wäre Akira längst tot. Außerdem würde Itachi nie den Mut dazu finden Sasuke zu berichten, was alles vorgefallen war, wenn dieser absolut keine Ahnung hatte. Itachi würde zu Sasukes Schutzes wegen schweigen. „Meister Orochimaru?“ Sasuke wusste immer noch nicht, wie er den San-nin anreden sollte, schließlich wollte er hier weg. Doch da er der Meister seines Bruders war und Itachi diesen einst sehr geachtet hatte, war es sicherlich nicht falsch ihn ebenso zu nennen. „Schön, ich werde dir erzählen, wer Akira ist. Was er ist.“ „Aber?“ Sasuke fühlte das dieses Wort in der Luft hing. Wieder eine Bedingung? „Nun ja, sei bitte vorsichtig, wenn du mit Itachi darüber redest. Warte bis er von sich aus anfängt zu reden. Dränge ihn zu nichts! Versprichst du mir das?“ Sasuke nickte. Er würde alles tun um mehr über die Vergangenheit Itachis zu erfahren. Mehr darüber zu erfahren, wer Itachi wirklich war. Außerdem hatte er schon geahnt, dass man Itachi nicht zum Reden zwingen konnte. „Also gut. Du weißt, dein Bruder ist stark. Sehr stark. Er gehört zu den mächtigsten Ninja, die ich je gesehen habe. Sein Verstand ist messerscharf, seine Technik unvergleichlich, sein Wissen allumfassend und ein Ninja wie es ihn selten gibt. Für viele Menschen ist er ein Monster, weil das, was er getan hat, grausam war. Diese Menschen fürchten ihn, weil er scheinbar grundlos den uchiha Clan ermordet hat, aber wir wissen beide, dass das nicht sein kann. Auch wenn ich nicht weiß warum er es getan hat, wahrscheinlich ebenso wenig wie du. Und vielleicht werden selbst wir, die ihn am besten kennen, nie erfahren. Vielleicht wird die Welt den wahren Grund nie erfahren. Doch es gibt nicht nur Leute, die ihn fürchteten oder respektieren auf Grund seiner Stärke. Es gibt auch Leute, die haben etwas gegen ihn. Itachis Tat an dem Uchiha Clan war der Auftakt einer jahrelangen Mordserie, nur sind weitere Verbrechen nie bekannt geworden. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte man ihm nicht einmal den Mord an deinen Eltern nachweisen können.“ Sasuke hatte Probleme ruhig zu atmen. Orochimaru war der Erste und würde wahrscheinlich auch der Einzige sein, der so freizügig über den Mord an seiner Familie sprach. Es klang fast so, als würde er über das Wetter reden. Und nicht über Sasukes dunkelste Erinnerungen. Doch er wagte nicht Orochimaru zu unterbrechen aus Angst dieser könnte es sich womöglich noch einmal anders überlegen. „Und Sasuke“, fuhr Orochimaru fort, „wenn du glaubst, dass dein Bruder allmächtig ist, nur weil er ein Ninja mit speziellen Fähigkeiten oder mein Schüler ist, dann täuscht du dich. Auch Itachi hat Feinde!“ Feinde! Dieses Wort hallte in Sasukes Wort wie ein Echo. Warum hatte er nicht selbst daran gedacht? Sein Bruder war gut, aber nicht unbesiegbar – hoffte er jedenfalls in gewisser Weise – und er war ein Nuke-nin. Natürlich hatte er Feinde und wahrscheinlich auch unter Abtrünnigen. „Und dieser Akira...?“ „Ja!“, beantwortete Orochimaru Sasukes nicht vollendete Frage. „Er ist Itachis Feind. Einer von ihnen, aber womöglich der Mächtigste. Aber vielleicht auch nicht, dass weiß ich nicht genau.“ „Warum?“ Etwa das Orochimaru nicht wusste? „Weil man Akira nicht einschätzen kann. Man kann nicht sagen, ob er jetzt schwächer oder stärker ist als man selbst. Was man sicher sagen kann ist, dass er sich gut mit Giften auskennt. Zuerst betäubt oder lähmt er seine Opfer ehe er dann auf den Wehrlosen einsticht und ihn tötet. Es ist keine schöne Art zu kämpfen, aber sie ist effektiv. Vor allem aber, da diese Gifte aus seinem Körper zu kommen scheinen.“ „Aus seinem Körper? Ein besonders Bluterbe?“ Nun wurde es heikel. Doch Orochimaru entschloss sich lieber zuerst auf den Uchiha Part einzugehen, als zu erwähnen, dass Akira kein ganzer Mensch war. Vorerst nicht. Es hing davon ab, wie gut Sasuke aufnahm, dass er noch einen Verwandten hatte. „Eher nein. Eigentlich dürfte er diese Fähigkeit gar nicht besitzen. Er ist ein Uchiha.“ „Ein Uchiha?“ Sasukes war verwundert. Orochimaru konnte nur Überraschung in den Augen des Jungen lesen. Kein Schock, keine Freude, sondern nur Verwirrung. Kümmerte es ihn überhaupt? Wahrscheinlich war er einfach nur sprachlos. „Aber wie...?“ „Nun, es ist sicher unglaublich für sich zu hören, dass du noch einen Verwandten hast und warum er sich nie bei dir gemeldet hat, aber...“ „Nein“, unterbrach Sasuke Orochimaru, „Warum ist er noch am Leben? Itachi hat nachhaltig alle Uchiha Blutigen außer getötet. Er ist durch sämtliche Länder gereist und hat all Jene umgebracht, die das Sharingan besaßen oder fähig gewesen wären, es weiter zu geben. Egal, ob es nun andere Uchihas auf Mission waren oder jene, die ausgewandert sind. Jeder Einzelne von ihnen wurde getötet. Wie konnte er am Leben bleiben?“ Das war es also. Sasuke schien eher geschockt darüber, dass er noch einen Verwandten hatte, weil Itachi vielleicht ein Fehler unterlaufen war, als das da noch ein weiterer theoretisch potenzieller Körper für ihn war. „Nun, Akira ist erstmal nur ein entfernter Verwandter von Euch.“ „Das beweißt gar nichts. Itachis hat sogar Menschen umgebracht, die schon seit 2 Generationen den Namen Uchiha abgelegt hatten.“ So gründlich war sein Schüler gewesen? Orochimaru musste Itachi im Stillen gratulieren für diese Gründlichkeit und vor allem für die Mühe, die er sich gemacht hatte. „Itachi wusste nicht, dass Akira noch lebt. Akira wurde vor Jahren aus dem Clan verbannt, weil er scheinbar nicht in der Lage war, die Sharingan zu entwickeln, obwohl man es von ihm erwartet hatte.“ „Nur dafür?“ Sasuke zog verwundert eine Augenbraue hoch und schüttelte leicht den Kopf. So grausam war man nicht mit Mitgliedern des Clans, wenn sie nicht gerade der Erbe waren. Für einen Erben wäre das eine Schande sonders gleichen gewesen, aber wenn er nur ein entfernter Verwandter war, wurde man doch nicht gleich verbannt, sonders anderwärtig eingesetzt. „Das ist nicht alles. Einmal hat er wohl versucht Itachi schlecht zu machen. Akira soll früher kein sehr guter Ninja gewesen sein. Er war schwach und neidisch auf seinen Cousin. Deswegen hasst er ihn aus persönlichen Gründen. Doch da ist wohl noch die Sache mit seiner Herkunft.“ „Seiner Herkunft? Kam einer seiner Eltern aus einem Clan mit dem die Uchihas verfeindet gewesen waren?“ Nicht, das das etwas Ungewöhnliches gewesen wäre. Ein Mischling aus zwei Familien entstanden, deren Blut sich nicht vereinen ließ, wurden oft getötet oder zumindest verjagt, aus Angst, dass es dem Ansehen schaden könnte. Und auch, weil man nicht wusste, was für Fähigkeiten sich daraus ergaben. Bei Akira hatte sich das wohl neutralisierend ausgewirkt. „So ungefähr. Soweit ich weiß, kommt Akiras Vater aus dem Clan der Vampire. Demnach ist Akira ein Halbvampir. Doch scheinbar wussten weder Akira noch der Clan lange Zeit etwas davon. Itachi hatte den Auftrag Akira zu töten, es war in der Zeit, als er Anbu war. Akiras toter Körper viel in einen giftigen Sumpf und die Leiche versank. Lange Zeit hielten wir ihn für tot, bis er eines Tages bei der Akatsuki auftauchte. Es zeigte sich, dass er sehr wertvoll war, denn als Itachi ihn tötete, erwachte das Vampir Gen in ihm. Es bewirkt, dass Wunden schnell heilen, sehr zu vergleichen mit Naruto und Kyuubi, nur das der Vampir kein zweites Wesen im Geiste Akiras ist, sondern er selbst.“ Sasuke nickte. Er glaubte Orochimaru, denn auch wenn das mit den Vampiren etwas fantastisch war, so hatte er schon vieles gesehen, was er zuvor für unmöglich gehalten hatte. Wie zum Bespiel die eignen Knochen zum Kämpfen benutzen. Im Gegensatz zu dem, waren schnell heilende Wunden harmlos. „Was hat dieses ...Vampirdasein für Auswirkungen?“ „Akira ist sehr schwer zu töten. Auch verbrennen hilft nicht, er regeneriert sich aus Asche. Und was ihn noch gefährlich, und vor allem zum Feind Itachis macht, ist sein Hass auf den Uchiha Clan. Er wollte sich wohl persönlich rächen, doch Itachi ist ihm zuvor gekommen. Jetzt sucht er nach einem Weg, Itachi zu schaden“ „Ist er hinter mir her?“ Es war eine logische Schlussfolgerung. Wenn du dich nicht an dem Betreffenden persönlich rächen kannst, dann schade den Angehörigen so viel wie möglich. „Itachi und ich glauben: Nein. Es ist wohl nicht hinter dir her – die Hölle weiß warum - aber der Grund warum du ihm vollkommen egal bist, kennt wohl nur Itachi.“ Sasuke verfiel in Schweigen. Dass er noch einen Verwandten hatte, kümmerte ihn eigentlich wenig. Vielmehr störte es ihn, dass dieser Akira Itachis Feind war und sich aus irgendeinem Grund nicht töten ließ. Sasukes sechster Sinn sagte ihm, dass da noch mehr war, als Orochimaru angedeutet hatte, aber er würde wohl Itachi fragen müssen. Was ihm jetzt viel wichtiger erschien, war die Frage warum er hier war. Entschlossen sah er Orochimaru an. Was auch immer dieses Gespräch nun zwischen ihnen bewirkt haben mochte. Er wollte jetzt Antworten. Doch so einfach wollte Orochimaru ihm es scheinbar nicht machen. Dieser stand auf und trat vor ihn, packte ihn am Kragen, rupfte ihm die Kleidung vom Leib, sodass Sasuke am Ende nur noch seine Hose anhatte und sagte: „Du wirst jetzt baden gehen Sasuke.“ *********************** Ich bin seltsam, nicht wahr? Komisches Ende, denken sicher Einige von euch. Auch der Titel schient nicht ganz zu passen, doch es hat alles seinen sein. Das nächste Kapitel heißt ‚Doppelter Wortbruch’ und Sasuke erfährt den Grund, warum er hier ist. Allerdings nicht von Orochimaru. Was diesen angeht, so ist er sehr viel anders als im Manga, doch ich hoffe, es ist mir gelungen ihn nicht als Unschuldslamm darzustellen. Ich wollte nur zeigen, dass auch er nur ein Mensch ist. Grundsätzlich ist in diesem Kapitel auch nicht viel passiert, aber ich wollte verdeutlichen, wie die verschiednen Charaktere über Itachi denken und was für Auswirkungen haben kann. Wobei die Auswirkungen erst später auftreten werden. Wenn euch das Gespräch, das sich leider so lange hingezogen hat, gelangweilt hat, so tut es mir Leid. Im nächsten Kapitel gibt es wieder etwas mehr Action. Und ich bedanke mich bei allen Kommischreiber, wobei ich zwei wichtige Meinungen vermisse, und allen anderen, die mich unterstützten. Gewidmet wird dieses Kapitel Carnidia, die mir, wenn die Story nicht gelöscht worden wäre, mir im letzten Kapitel den 200. Kommentar geschrieben hat. Vielen, vielen Dank. mangacrack P.S. Mir fällt auf, dass die Kapitel immer länger werden. Kapitel 25: Fremd und Eigen --------------------------- Als Sasuke losgelassen wurde und seine nackte Haut das kalte Wasser berührte, schauderte er. Es war noch kälter als er gedacht hätte. Im Grunde genommen war es schon fast eisig. Das war die erste Erkenntnis, als er im Wasser versank, und es sollten noch weitere folgen. Die Wellen schlugen über ihm zusammen, als er unterging und es kam ihm schon fast so vor, als würde ihn das Wasser verschlingen. Nach einer kurzen Weile bemerkte Sasuke, dass das ihm nicht nur so vorkam. Es war tatsächlich so. Etwas zog ihn unaufhörlich nach unten immer tiefer in das finstere Wasser hinein, wo kein Strahl der Sonne hinfiel. Sasuke wollte schreien, doch da er sich unter Wasser befand, kamen nur ein paar Blasen heraus. Verzweifelt versuchte Sasuke nach oben zu paddeln, indem er sich drehte und ein paar Schwimmzüge nach oben machte, doch anstatt das die Wasseroberfläche immer näher kam, entfernte sie sich immer mehr. Für einen Moment reglos uns starr vor Entsetzen, betrachte Sasuke das Licht von unten, dass immer weiter in die Ferne rückte, während das dunkle Wasser sich um ihn herum zusammenzog. Dann stieg Panik in ihm auf. Absolute und nackte Panik. Er versuchte nach oben zu greifen, in der Hoffnung würde ihm die Hand entgegen strecken, doch nichts. In Sasuke stieg ein Bild hoch, von dem er glaubte, es schon lange vergessen zu haben. Doch jetzt war es wieder präsent. Denn vor vielen Jahren war er auch schon mal in einen solchen See gefallen. Damals hatte er noch nicht schwimmen können, so klein war er gewesen. Zuerst schien es keiner gemerkt zu haben und sie hatten ihn erst in letzter Sekunde herausziehen können. Da war er aber schon halb bewusstlos im Wasser versunken gewesen. Heute noch war Sasuke Shisui dankbar dafür, dass er ihn herausgezogen hatte. Zumindest war es ihm so erzählt worden, dass Shisui ihn herausgezogen hatte. Er selber hatte keine Erinnerung mehr daran. Er erinnerte sich nur noch an das dunkle Wasser, das über ihm zusammen geschlagen war und ihn unaufhörlich mit sich nach unten zog. Seit dem hatte er Respekt vor Wasser. Es machte ihm nichts aus auf einem Boot zu reisen oder über einen See zu laufen. Auch schwimmen war an sich kein Problem, doch er tat es nicht oft freiwillig. Und wenn, dann blieb er immer in Ufernähe. Denn er bekam Panik, wenn er nicht wusste, wo das Ufer sich befand. Instinktiv war dieses Gefühl wieder hervor gekommen, als Orochimaru ihn ins Wasser geworfen hatte. Sasuke fühlte wie seine Glieder langsam lahm wurden. Einmal hatte er noch nicht alle Kraftreserven zurück, die er normalerweise besaß und zum anderen ging ihm der Sauerstoff auf. Er würde ertrinken, wenn nicht bald etwas passierte! Schnell versuchte sich Sasuke zu beruhigen. Er durfte jetzt nicht weiter in Panik geraten. Also: logisch denken. Er bekam keinen Sauerstoff, weil nicht nach oben paddeln konnte. Warum nicht? Weil er festgehalten wurde und etwas ihn nach unten zog. Doch was? Sasuke fiel auf, dass er bis jetzt nicht einmal nachgesehen hatte, was ihn nach unten zog. Er drehte sich um, sodass er nicht mehr nach oben, sondern nach unten sah. Viel erkennen konnte er jedoch nicht. Er befand sich scheinbar schon viel zu tief unten in dem See, als das die Sonne noch hier ihn fallen würde. Doch er sah im Wasser etwas aufblitzen und als er versuchte seine Fußgelenke zu bewegen, stellte er fest, dass sich etwas darum herum geschlungen hatte. Er konnte es nicht erkennen, denn in dem trüben Wasser waren seine Augen nicht gut genug. Doch es lag nicht nur an der Helligkeit, dass ihm Schwarz vor Augen wurde. Er hatte bald keinen Sauerstoff mehr. Noch bevor ihn wieder eine Panikattacke ereilen konnte, spürte Sasuke, wie er in Bewusstlosigkeit versank. Es ging zu schnell, als dass er noch irgendetwas hätte denken können. Orochimaru stand am Rand des Sees und fragte sich, ob er das Richtige getan hatte. Doch es war zu spät um jetzt umzukehren. Für das hier hatte er Konoha verraten und Oto aufgebaut. Er hoffte nur, dass man zufrieden mit ihm sein würde. Er hatte alle Forderungen erfüllt, doch als er sie eingegangen war, hatte er nicht gewusst, dass seine eine kleine Bitte so enden würde. Er hatte nur leben wollen. Er hatte nicht sterben wollen und so hatte er damals eine Schlange beschworen, wo er es heute bereute, dass er es getan hatte. Es hatte auf einer eigentlich harmlosen Mission begonnen. Er war schon länger nicht mehr im Dorf gewesen und hatte einen seltsamen Ninja gejagt, der eine Schriftrolle gestohlen hatte. Doch er hatte ihn nicht so einfach zu fassen bekommen. Dieser Ninja war stärker als er gewesen und hatte seien Spielchen mit ihm getrieben. Irgendwann hatte er ihn gestellt, nur das der Ninja eine Frau war. Eine heimtückische machtbesessene Frau, die von dem Gedanken beherrscht war mit Beschwörungskünsten einen weiten Teil des Landes zu kontrollieren. Orochimaru hatte es all sein Können gebraucht um diese Person dahin zu verbannen, wo sie hergekommen war, doch in letzter Minute bevor sie verschwand, hatte sie ihn verflucht. Dieser Fluch wäre vielleicht sein Ende gewesen, doch in diesem einen Moment hatte er nicht sterben wollen. Auch wenn sein Leben nicht immer einfach gewesen war und man ihm Dorf nicht sonderlich mochte, so hatte ihn dennoch er Wunsch getrieben es zu beschützen. Die Frau, gegen die er gekämpft hatte, hatte ihm vorher angedroht, dass sie zurückkommen und sein Dorf vernichten würde, doch das er nicht mehr leben würde, wenn das geschah. Verzweifelt und allein hatte er in diesen dunklen Stunden einen Ausweg gesucht bis er dann zum letzten Mittel gegriffen hatte, als das Leben seinen Körper verließ. Er hatte eine jene Schlange beschworen, der sich sogar Manda unterordnete, obwohl das eigentlich gar nicht in dessen Natur lag. Sie war eine Art Priesterin und in der Welt der Schlangen galt sie als heilig und machtvoll. Eigentlich wäre es ihm verboten gewesen sie zu beschwören, doch sie war seine letzte Hoffnung gewesen. Schwer verletzt, halbtot und dem Ende nahe hatte er am Boden gelegen, als sie erschienen war. Er hatte sie mit der zurückgebliebnen Macht der Unbekannten beschworen und das schien die Priester Schlange etwas gnädiger gestimmt zu haben. Denn zuerst wollte sie ihn dafür zerfetzten, das er es überhaupt gewagt hatte sie zu stören, sie aus ihrem Jahrzehnte langen Schlaf zu erwecken. Doch nachdem er sein Anliegen vorgetragen hatte, war sie bereit gewesen ihm zu helfen. Sie würde ihm helfen Konoha zu beschützen und ihn stark zu machen, sollte die Unbekannte zurückkehren. Sie hatte ihm versichert, dass er sich um diese Frau keine Sorgen zu machen brauchte, sondern nur um das, was sie selbst als Gegenleistung forderte. Sie hatte eine Heimat für Schlangen gefordert, einen Ort, wo sie selbst kommen und gehen konnte, wie sie es wollte und sie hatte gefordert, dass er den Schlangen sein Leben widmen sollte. Anfangs hatte sie wohl vorgehabt ihm einfach mit sich zu nehmen, was ihr durchaus gelungen wäre, denn selbst bei all seinen Kräften hätte er sie nicht besiegen können – es hätte ihm auch keine andere Schlange dabei geholfen, doch er gegen ihren Rat nach Konoha zurückgekehrt. Denn er hatte nicht nur gegenüber ihr eine Forderung zu erfüllen gehabt – Schlangen verlangten immer etwas für ihre Dienste. Seine Aufgabe einen Nachfolger auszubilden stand noch aus. Doch heute war er sich bewusst, dass es nur eine Ausrede gewesen war, um sein Dorf wieder zu sehen. Er hing doch mehr dran, als er gedacht hatte. Das hatte der Schlangenpriesterin gezeigt, dass er trotz seiner Begabung und seiner Liebe für Schlangen immer noch ein Mensch war. Sie hatte es ihm erlaubt nach Konoha zurückzukehren, zumindest für eine kurze Zeit, doch bald würde er sich aufmachen müssen und mit dem Training beginnen, wenn er die Königin aus dem anderen Reich noch einmal besiegen wollte. Es war eine Art Abschiedszeit gewesen, die sie ihm gewährt hatte. Da für sie Zeit keine Bedeutung hatte, hatte sie ihm sogar ganze drei Jahre bereitgestellt ehe sie erneut auftauchte. Als er nach Konoha nach dieser elenden langen und schwierigen Mission zurückkehrte, war er davon ausgegangen, dass es ihm nichts ausmachen würde Konoha zu verlassen. Doch dann war etwas passiert mit dem selbst die Priesterin der Schlangen nicht gerechnet hatte. Er war Itachi Uchiha begegnet. Der kleine Junge, der gerade die Prüfung zum Ge-nin bestanden und soviel Potenzial hatte, war zu seinem Schüler geworden. Es war eine der wenigen Dinge, die erheute in seinem Leben bedauerte und die er ändern würde, wäre er fähig die Zeit zurückzudrehen. Erst Jahre später hatte er die Wahrheit erkannt. Er hatte Angst gehabt. Wovor wusste Orochimaru nicht genau, doch es war ein Fehler gewesen Konoha zu verlassen und Itachi zu verraten, um sie vor etwas zu beschützen, dass vielleicht nie wieder kehren würde. Der San-nin war zu der Erkenntnis gelangt, das mit jedem Jahr das verging die Chance dahin schwand, dass die Unbekannte wirklich zurückkehren würde. Doch wenn nicht, wofür hatte er sein Leben dann aufgegeben? Er hatte sich der Priesterin widersetzt und gegen ihren Willen Itachi ausgebildet, doch er hatte es nie bereut. In diesen drei Jahren, in denen er Itachi ausgebildet hatte, hatte er nichts bereut. Davor war er bereit gewesen seine Heimat dem Wohle des Dorfes zu opfern, in dem er seinen Tod vortäuschte und Konoha dann aus dem Schatten beschützte, aber seine Bindung zu Itachi hatte das nicht zu gelassen. Der junge Uchiha war teilweise so etwas wie ein Sohn für ihn gewesen und sein Herz hatte nicht zu lassen können, dass Itachi glaubte, er wäre tot. So war er zwar nicht gestorben, sondern hatte Konoha nur verraten, doch immerhin hatte er seinen Schüler etwas beschützen können. Nur ein wenig und lange nicht genug, aber immerhin ein wenig. Orochimaru wusste, dass Itachi ihm das sehr übel nahm, dass er ihn und Konoha im Stich gelassen hatte und wenn er könnte, würde er die Zeit zurückdrehen, um sich vollkommen für Konoha zu entscheiden. Der San-nin seufzte. Er wünschte, er hätte damals dem Hokagen erzählt, was vorgefallen war oder wenigstens Arashi. Diese beiden hätten sicher einen Rat gewusst, doch sie lebten nicht mehr. Sein Stolz und die Angst vor Verurteilung waren es gewesen, die ihn hatten alleine handeln lassen und ihn in dieses Exil getrieben. Er hatte es alleine begonnen und müsste es auch alleine beenden. Als Sasuke merkte, dass er langsam wieder zu sich kam, wunderte es ihn, dass er nicht ertrunken war. An das Letzte, an das er sich erinnerte, war das viele Wasser um ihn herum. Er hustete um das Wasser aus seinem Mund zu bekommen, das sich darin gesammelt hatte. Sein Bauch fühlte sich komisch an. Er hatte wohl wirklich Wasser geschluckt. Langsam schlug er die Augen auf. Er lag auf steinigem Untergrund, doch der Stein war angenehmerweise warm und trocken, nicht kalt und nass, wie er es erwartet hatte. Er stellte sich die Frage, wie er an diesen Ort gekommen war. sasuke hob den Kopf und sah sich um. Er befand sich anscheinend in einer Höhle, ringsherum mit Stein ausgekleidet. Sasuke setzte sich auf und wartete bis der Schwindel in seinem Kopf leicht abgeklungen hatte. Hinter ihm befand sich das Wasser des Sees. Ruhig und still lag es in den dunklen Schatten der Höhle, doch der Uchiha warf einen misstrauischen Blick darauf. Irgendetwas hatte ihn hierher gebracht und zwar mit Absicht. Orochimaru hatte ihn ins Wasser geworfen, also hatte der San-nin das geplant. Doch warum? Was sollte er hier? Vorsichtig stand Sasuke auf. Sein Körper war am Rande seiner Kräfte, auch wenn die letzte ruhige Nacht ihm gut getan hatte, so hatte er sich noch lange nicht von den vielen Strapazen erholt, die in den letzten Tagen durchleiden musste. Missmutig begutachtete er die roten Striemen an seinem Handgelenk, die noch von seiner Gefangennahme herrührten. Der noch nicht ganz dichte Schorf war durch das Wasser aufgeweicht und wenn er nicht aufpasste würde es wieder anfangen zu bluten. Wunderbar. Zumindest hatte sich sein Chakra wieder einigermaßen erholt, sodass er im Notfall auch wieder die Sharingan benutzen konnte ohne befürchten zu müssen, von dem Juin übernommen zu werden. Er beherrschte es immer noch nicht richtig. Außerdem wusste er immer noch nicht, was er damit eigentlich anfangen sollte. Vorsichtig legte er seine Hand auf das Mal und fuhr es mit den Fingerspitzen nach. Es fühlte sich seltsam an, so wie immer. Gewöhnt hatte er sich in all den Jahren noch nicht daran, denn er versuchte seine Existenz zu vergessen. Meistens gelang ihm das auch und er war froh darüber, dass sich das Juin auch jetzt ruhig verhielt. Sasuke wusste nicht, ob er sich im Notfall darauf verlassen konnte. Solange er nicht genau wusste wie er mit dem Juin kämpfen konnte, wozu es gut war und was es eigentlich bewirkte, würde er es so wenig wie möglich einsetzen. Ob das ein Grund war, warum Orochimaru ihn hierher geholt hatte? Sasuke rieb leicht über die drei schwarzen Wirbel, die denen seiner Sharingan so ähnlich sahen und fühlte die Kälte, die sie abstrahlten. Die Haut war immer kalt. Zumindest da, wo sich das Juin in seinen Körper gebrannt hatte. Er hatte sich schon oft in Erinnerung gerufen, wie das Juin dahin gekommen war. Vordergründig war der Schmerz, den er gefühlt hatte. Der Schmerz war so unglaublich gewesen, dass er ihn sogar in seiner Bewusstlosigkeit noch gespürt hatte. Bis in seine Träume hatte ihn diese Pein verfolgt. Es war das Äußerste, was ein Mensch an körperlichem Schmerz ertragen konnte. Ihm hatte jede Zelle wehgetan. Es gewesen als, wenn er von innen explodieren würde und jeder Atemzug wie eine tödliche Attacke. Und diese Erinnerung an den Schmerz, die bis heute noch so lebendig in ihm war, war es auch, das ihn davon abhielt, das Juin zu benutzen. Die reine Angst diesen Schmerz noch einmal fühlen zu müssen. Sasuke nahm die Hand von dem Juin um sich nun darauf anzustützen, als er aufstand. Er wünschte sich, er hätte vorhin etwas mehr zu essen bekommen, denn anscheinend verlangte sein Körper nach Nahrung. Dazu musste er hier raus und zurück zu Orochimaru. Denn ohne diesen würde er Oto nicht verlassen können, doch erst einmal sollte er froh sein, wenn er den Ausgang aus dieser Höhle fand und wieder Tageslicht erblickte. In letzter Zeit hatte er nicht allzu viel davon gesehen. An zu Hause, an Konoha oder gar an sein Bett war gar nicht mal zu denken. Seine Heimat kam ihm so unendlich weit entfernt vor. Was seine Freunde wohl alle machten? Plötzlich kam Sasuke ein Gedanke. Wusste man, dass er entführt worden war? Inzwischen hatte man sicher bemerkt, dass er sich von Taki aus nicht gemeldet hatte und man hatte vielleicht schon Suchtruppen los geschickt. So fern derer in Taki überhaupt wussten, dass er kommen würde. Wenn Oto seine Hände da im Spiel hatte, dann bestand die Gefahr, dass man ihn überhaupt nicht erwartete. Sasuke versank in Grübeleien. Wie viel Zeit war überhaupt schon vergangen seit er aus Konoha aufgebrochen war? Itachi hatte er gesagt, dass er etwa zwei Wochen weg sein würde und wenn er nach der vierten Woche noch nicht zurück war, dann würde Itachi wahrscheinlich sämtliche Hände und Hebel in Bewegung setzten, die er hatte. Sasuke konnte sich gut vorstellen, was Itachi tun würde, wenn ihm etwas nicht passte oder wenn etwas nicht so lief, wie er sich das vorstellte. Und Sasuke glaubte, dass er Itachi zumindest genug bedeute, dass er ihn hieraus befreien würde, wenn er denn wüsste dass sein Bruder bei Orochimaru festsaß. Selbst wenn ihre Gefühle zueinander sich nicht verbessert hätten, so hätte Itachi schon deswegen befreit, weil er Groll auf Orochimaru hegte. Das wäre für jemanden wie Itachi Grund genug, um hier aufzutauchen. Die Frage, ob Itachi ihn befreien würde war wohl geklärt. Frage jetzt war nur, wann dieser hier auftauchen würde. Mal nachrechnen. Vier Tage hatte er mit Yamada Richtung Taki gebraucht, weil dieser da ja noch nicht zu erkennen gegeben hatte, dass er ein Ninja war. Am fünften Tag abends hatte man ihn entführt. Volle zwei Tage hatte Kabuto mit seinen Männer wohl noch gebraucht um bis zur dieser Hütte zu gelangen, wenn Sasuke richtig schätzte. Er selbst hatte mit Yamada noch mal drei Tage bis nach Oto gebraucht. Also war jetzt etwa der elfte Tag und die zwei Wochen waren noch nicht um. Wunderbar. Es würden also noch vielleicht zwei Wochen vergehen bis Itachi merkte, dass etwas nicht stimmte. Wenn sein Bruder Pech hatte und nicht ahnte oder wusste wo er war, dann würde es sicherlich noch mal eine Weile dauern bis er hier auftauchte. Im Ganzen schätzte Sasuke, dass er vielleicht noch einen Monat hier zubringen könnte bis er hier rauskommen konnte. Doch hatte Kabuto nicht angedeutet, dass er ihn und Itachi wollte? Also bestand die Chance, dass man Itachi zu Provokation informiert hatte, dass er in Gewalt von Orochimaru war. Dann würde Itachi zu seiner Rettung eilen – eben weil er schon Orochimaru nicht leiden konnte und die Beiden ungeklärte Differenzen hatten – und Kabuto direkt in die Arme laufen. Doch Orochimaru war scheinbar gegen die Akatsuki war und Kabuto mit ihnen paktierte. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Wollte Kabuto seinen Herrn etwa verraten? Nachdenklich stierte der Uchiha das Gestein an. Er hatte vollkommen vergessen, wo er sich befand und dachte über seine Erkenntnis nach. Bisher hatte er immer geglaubt, dass Kabuto ein loyaler Gefolgsmann Orochimarus war und für ihn spionierte. Doch was wäre, wenn er auch Orochimaru ausspionierte? Er hatte mal gerüchteweise gehört, dass Kabuto in Wirklichkeit den San-nin töten wollte, doch er hatte dem nicht viel Beachtung geschenkt. Aber wenn er wahr war? Dann war Orochimaru in Gefahr und ahnte vielleicht nichts davon? Nein. Das war Unsinn. Orochimaru wusste, welchen Männern er vertrauen konnte, dessen war Sasuke sich sicher. Ansonsten wäre Orochimaru nie San-nin geworden oder hätte als Nuke-nin so lange überlebt. Er musste also wissen, dass Kabuto krumme Dinger drehte, doch würde er San-nin es auch dulden, dass Oto teilweise mit der Akatsuki zusammenarbeitete, obwohl der San-nin selbst gegen war? Wahrscheinlich nicht. Sasuke hoffte, das er nicht in der Nähe war, wenn Orochimaru das herausbekam und Kabuto bestrafte. Denn wie es vorhin geklungen hatte, wollte Orochimaru Itachi eher unterstützten diesen Akira zu schlagen als Itachi auszuliefern. War aber als ehemaliger Lehrmeister auch nur verständlich. Demnach musste er sich nur an Orochimarus Seite halten und dafür sorgen, dass er Kabuto nicht über den Weg lief. Doch im Moment sollte er sich darum kümmern, dass er überhaupt irgendwo hinlief, fluchte Sasuke in Gedanken, als ihm wieder einfiel, dass er sich immer noch in der Höhle befand. Er sah sich die Wände genauer an. Dieses Gestein war anders, als der Berg durch den Yamada ihn geführt hatte. Dort waren die Wände feucht, kalt und glatt gewesen, wie ausgewaschen. Hier waren sie rissig, grob und kantig. Es wirkte viel natürlicher. Auch der Boden war nicht eben, wie er feststellen musste. Langsam setzte Sasuke sich in Bewegung, hielt sich dicht am Rand und stütze sich dabei an der Wand ab. Zurück ins Wasser wollte er nicht, außerdem kannte er den Weg aus der Höhle in den See nicht. Er bezweifelte es, dass er es durch das Wasser zurückschaffen würde, außerdem würde es keinen Sinn ergeben wenn Orochimaru ihm – zugegeben auf eine sonderbare Art und Weise – etwas zeigen wollte und er einfach zurück schwamm. Falls er ihn quälen wollte, so gab es effektivere Methoden. Das Einzige, was der San-nin erreicht hatte, dass Sasuke verwirrt war. Sasuke ging vorsichtig den Gang entlang, er immer dieser ins Gestein hinunter führte. Wieder vermutete Sasuke, dass es sich hierbei um einen Berg handeln musste. Was ihn ein wenig beunruhigte, war, dass der Gang in den Berg hinein führte, immer weiter nach unten, wo es dunkler wurde. Plötzlich fiel Sasuke auf, das auf einmal vollkommen schwarz vor seinen Augen wurde. Er sah zurück und bemerkte, warum er vorher hatte etwas sehen können. An der Wand befanden sich Kristalle, die genug glitzerten um etwas Licht zu spenden, doch ab der Biegung, in der er sich gerade befand, hörten diese auf in großen Mengen zu existieren. Sasuke stieß einen leisen Fluch aus und aktivierte seine Sharingan. Das blutige Rot seiner Augen leuchtete in der Dunkelheit und nun sah Sasuke wieder scharf. Die Wirkung dies Sharingans für den Benutzer war für Andere nur schwer zu beschreiben. Sicher, man versuchte es in Worte zu fassen, doch wirklich gelang es keinem. Es war sogar oft der Grund, warum Gegner glaubten sie hätten das Sharingan überlistet, weil sie nicht einmal die Hälfte darüber wussten und es somit unterschätzten. Das galt natürlich nur, wenn man das Sharingan vollkommen beherrschte, dachte Sasuke als er sich durch die Dunkelheit vorwärts kämpfte, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Er selbst beherrschte die Grundfunktionen des Sharingans schon Recht gut, wie er fand. Doch alles, was danach folgte, war noch unbetretenes Gebiet für ihn. Erkennen – Durchschauen – Kopieren. So lautete die Regel für die Grundfunktionen, doch das war für schon etwas mühsam all das alleine zu meistern. Selbst Kakashi hätte ihm da nicht weiterhelfen können, weil jeder das Sharingan für sich meistern und hinter dessen Geheimnisse kommen musste. Doch diese roten Augen konnten mehr als Künste zu kopieren. Selbst mit den normalen Sharingan konnte man Wirkungen erreichen, die dem Mangekyou Sharingan schon sehr ähnlich waren. Vielleicht war es eine Art Zwischenstufe, die er erreicht hatte, als er damals Naruto fast getötet hätte. Für Momente hatte er geglaubt, dass sein bester Freund tatsächlich tot war, von ihm getötet, und das hatte seinem Gehirn gereicht, um ihn näher an das Mangekyou Sharingan zu bringen. Doch eins stand fest: Töten würde er Naruto niemals. Er konnte auch einen anderen Weg finden um Itachi zu besiegen. Sasuke fiel auf, dass er noch viele Möglichkeiten hatte, um sich zu entwickeln. Da waren einmal die Sharingan, die noch viele Geheimnisse bargen, die Feuerkünste seines Clan, die Sharingan waren nicht die einigste Waffe seiner Familie gewesen und die Feuerkugel war erst der Anfang und zuletzt war da noch das Juin. Sasuke hatte das Gefühl, dass dieses Juin ihn wirklich stärker machen konnte, ohne ihm gefährlich zu werden. Allerdings würde er diese Möglichkeit nur nutzen, wenn er sich sicher sein konnte, dass dann auch wirklich seine eigne Stärke war. Er wollte Itachi selbst besiegen und nicht durch die Hilfe von jemand anderem. Denn Sasuke hatte festgestellt, dass sich seine Beziehung zu Itachi nicht wirklich geändert hatte. Sie waren sich näher gekommen, ja. Sie hatten Missverständnisse beseitigt, ja. Aber Sasuke wollte Itachi immer noch besiegen und ihn übertreffen. Früher hatte er ihn töten wollen, aus tiefstem Herzen und dazu wäre es ihm egal gewesen, ob er stärker als Itachi war. Zwar wäre es schwer gewesen Itachi zu töten, wenn man selbst nicht stärker war, doch Sasuke war sich sicher, dass er eine Möglichkeit gefunden hätte. Schon oft hatte er einen deutlich überlegenen Gegner erledigt, indem er seinen kopf benutzt hatte und nicht mit irgendeiner Justu wie wild auf ihn losgerannt war. Sasuke hatte gelernt, dass das Chidori zum Bespiel nur in seltensten Fälle wirklich nützlich war, denn das Opfer musste mehr oder weniger stillstehen, damit man es richtig traf. Doch das gehörte nicht hierher. Er würde auch daran arbeiten. Er hätte mit Kopf gearbeitet, sich einen Plan zu Recht gelegt und Itachi im Überraschungseffekt getötet. Es hätte ihn zufrieden gestellt, wenn er ihn hätte töten wollen, doch jetzt wollte er Itachi nicht mehr tot sehen. Wenn er Itachi jetzt übertreffen wollte ohne ihn hinterlistig zu töten, dann musste er ihn besiegen. Obwohl allein der Gedanke Itachi zu besiegen zu wollen, schon fast absurd war. Sasuke hatte nicht vergessen, in welche Dimensionen die Stärke seines Bruders reichte, auch wenn sein Bruder ihn umsorgt und sich um ihn gekümmert hatte. doch Sasuke fühlte Aufregung, wenn er an sein Vorhaben dachte. Ja, er wollte Itachi besiegen und er war sicher, dass er das vielleicht auch irgendwann schaffen würde, doch genauer konnte er das erst nach dem Training sagen. Itachi war vielleicht bereit ihn weiter in die Geheimnisse der Uchihas einzuweihen, wenn er zurück war. Entschlossenheit machte sich in Sasuke breit. Es war merkwürdig, dass ihm diese Gedanken gerade in der vollkommenen Finsternis kamen, doch vielleicht lag es daran, dass er zurzeit nichts anderes hatte als sich selbst und seine Gefühle. Gerade als er das zu Ende gedacht hatte, nahm er mit seinen Sharingan ein fremdes Chakra wahr. Scheinbar war er bald da angekommen, wo Orochimaru ihn hinhaben wollte. Denn wer auch immer das da vorne war, das Chakra war fremd und mächtig. Sicher war das hier auf dem Mist des San-nins gewachsen und eine Vorahnung ließ Sasuke glauben, dass es mit dem Juin zu tun hatte. Um was sonst sollte der san-nin sich denn kümmern, wenn er Sasuke weder verletzten noch töten wollte? Sicher hatte es was mit Macht zu tun. Zielstrebig machte er sich daran die Dunkelheit zu verlassen. Kapitel 26: Ärger im Wald ------------------------- Itachi sah sich vorsichtig um. Er durfte jetzt keinen Fehler machen. Nur eine kleine Unaufmerksamkeit konnte tödlich enden. Die schwarzen Augen huschten immer und immer wieder über die Umgebung. Itachi konnte die Anspannung spüren, die von seinem Körper und von den Anderen ausging. Neji hatte seinen Sichtradius auf einen ganzen Kilometer ausgeweitet, Narutos Chakra brodelte nahezu, jederzeit dazu fähig der von Kyuubi zu weichen und Kakashi war noch stiller als sonst. Er selbst hatte eine Hand an eins seiner Schwerter gelegt, jederzeit bereit es zu ziehen und einen Angreifer mit einem einzigen Hieb in Stücke zu schneiden. Die andere Hand hielt er neben sich leicht erhoben um im Fall der Fälle rechtzeitig den Arm hochreißen und sein Gesicht schützen zu können. Nur die Sharingan hatte er nicht aktiviert. Dank seiner Erfahrung hatten seine normalen Augen schon fast die Funktionen des normalen Sharingans übernommen. Doch um die Gefahr zu sehen, die von diesem Wald ausging, brauchte er keine Sharingan. Das schaffte er auch so, wozu also Chakra verschwenden? Er war sicher, er würde jedes bisschen davon brauchen. Der Uchiha atmete tief aus um sich zu beruhigen und er unterdrückte ein Zittern. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Nicht von so etwas wie Angst. In seinem Kopf ging er noch mal alles Schritt für Schritt durch. Sie waren etwa vor ein paar Stunden am Wald angekommen und bevor sie ihn betreten hatten, hatte er seinen Gefolgsleuten strickte Anweisungen gegeben. Er hoffte, er konnte sich auf sie verlassen. Aber was hier ‚hoffte’? Er musste sich auf sie verlassen können. Er warf einen kurzen Blick nach hinten um zu sehen, ob noch alles in Ordnung war. Ja, sie schritten genau so aufmerksam wie er selbst ihm hinterher. Sie wagten es nicht nur irgendeinen überflüssigen Laut zu machen, der ihre Anwesenheit verraten könnte. Sie befolgten seine Anweisungen. Ihr Atem ging regelmäßig und ihr Puls war normal. Das war gut so. Sie mussten sich alle normal verhalten, um hier zu überleben. Auch konnten sie es sich nicht leisten mit der üblichen Geschwindigkeit durch die Wälder zu rauschen. Würden sie auch nur einen Mann verlieren, wäre es doppelt so schwer diese Mission zu Ende zu bringen, doch sie konnten hier einfach noch nicht scheitern, denn dies war erst eine der vielen Hürden, die sie nehmen mussten um wieder in Sicherheit zu sein. Itachi war klar, das sie wertvolle Zeit verloren, dadurch dass sie so langsam waren, doch es wäre besser, wenn sie in einem Stück in Oto ankommen würden. Abgetrennte Gliedmaßen wären in einem Kampf gegen Orochimaru wirklich nicht von Vorteil. Sie gingen zwar nicht langsam, aber sie liefen auch nicht. Nicht solange Itachi das Gefühl hatte ein Mienenfeld zu durchqueren. Zwar war es nicht sehr vorteilhaft für Sasuke noch länger zu warten, doch wenn seine Vermutungen stimmten, dann würde Orochimaru Sasuke erst benutzen können – für was auch immer – wenn er selbst in den Händen von Akira war. Er konnte sich denken, das Oto und die Akatsuki sich auf diese Weise zusammengeschlossen hatten, nur um sich danach wieder gegenseitig zu zerfleischen. Und egal was Orochimaru vorhatte, er war sicherlich das kleine Übel, wenn man ihn mit der Akatsuki verglich. Zumindest für ihn. Irgendwie, denn Itachi wagte es nicht wirklich sich Gedanken darüber zu machen, wenn er tatsächlich gegen Orochimaru kämpfen sollte. Er konnte wohl nur abwarten. Er würde später erfahren, welcher Kampf gefährlicher gewesen war. So fern er dann überhaupt noch lebte. Itachi hätte ab liebsten geknurrt, doch er war zu selbst beherrscht um es nicht zu tun. Er war nicht so naiv um nicht zu wissen, dass die Begegnungen mit Orochimaru, als auch mit Akira, keine Spanziergänge werden würden. Doch ihn ärgerte noch mehr. Nicht nur das ihn diese Ungewissheit fertig machte, wie es Sasuke ging, es war auch dieser Wald. Der Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner war schon schwer genug, weil man nicht wusste von wo er auftauchen würde, doch in einer Schlacht wusste man zumindest, das es überhaupt einen Gegner gab. Er konnte nur schwer einschätzen, ob die natürlichen Bewohner des Waldes sich jetzt gegen sie richteten und feindlich gesinnt gegenüber den Eindringligen waren oder generell dermaßen unruhig in den Büschen herumhuschten. Denn obwohl es keine Anzeichen dafür gab, wusste Itachi, das sie beobachtet wurden. Itachi spürte, wie Naruto plötzlich zusammen zuckte, dann aber sofort wieder sich normal war. Gut, der Kage Bunshin hatte also nichts Gefährliches entdecken können. Er hatte Naruto nämlich angewiesen stets einen Kagebunshin vorauszuschicken um eventuelle Fallen vorzubeugen. Äußerst praktisch, dass der Junge so viel Chakra hatte und somit nicht müde wurde. Er beherrschte die Mengen zwar kaum, weil es einfach viel zu viel war, doch was der Junge allein durch die einfachsten Techniken zu Stande brachte, war schon erstaunlich. Es würde dennoch Jahre dauern bis er Hokage werden würde. Doch Itachi zwang sich an die Gegenwart zu denken. Er musste sich auf das hier und jetzt konzentrieren. Also stampfte er weiter durch das Unterholz und hieb ab und zu ein paar Ranken in Stücke um den Weg frei zu machen. Bis zum Abend geschah nichts Auffälliges. Doch schon bald wurde es dunkel und sie mussten ihr Lager aufschlagen. Auf Zelte verzichteten sie diesmal, es wäre behindert im Fall eines Angriffes erst noch aus dem Zelt kriechen zu müssen. Sie zündeten ein großes Lagerfeuer an, das ihnen Licht und Wärme spendete. Neji war zwar dabei nicht ganz wohl zu Mute, weil man sie so sehen könnte, doch Itachi beruhigte ihn, dass so mehr wilde Tiere abgehalten werden würden. Sie breiteten ihre Schlafsäcke aus und Naruto übernahm die erste Schicht. Der blonde Ninja setzte sich auf einen umgestürzten Baum und machte sich erst nach einer kurzen Weile daran sich auf die Schicht vorzubereiten, als er sicher sein konnte, dass die Anderen auch schliefen. Er sah in die Runde. Es war zwar kein fester Schlaf, doch zumindest konnten sie sich ausruhen. Er sah hinüber zu Itachis Schlafsack. Der Uchiha lag auf dem Bauch und hatte den Kopf leicht zur Seite gedreht. Naruto konnte nicht erkennen, ob er schlief oder nicht, doch es ging ihn nichts an. Dennoch machte er sich so seine Gedanken. Was wohl weiter passieren würde? Er fragte sich, warum Itachi sie überhaupt mitgenommen hatte. Denn bisher hatte er sie nicht unbedingt gebraucht. Sicher war es mit ihren Fähigkeiten einfacher durch diesen Wald zu kommen, doch wollte er wirklich, dass sie alle drei gegen Orochimaru kämpften? Naruto schluckte als daran dachte. Er hatte Orochimaru ewig nicht gesehen und beim letzten Mal war ihm der San-nin so unglaublich stark vorgekommen. Sicher, er war inzwischen sehr viel stärker geworden, doch die Vorstellung gegen den San-nin kämpfen zu müssen, machte ihn nervös. Naruto versuchte sich zu beruhigen. Er war stark und hatte in den letzten Jahren viel gelernt. Außerdem war er nicht alleine. Itachi war bei ihnen und der wusste schon, was er ihnen zumuten konnte. Noch einmal sah Naruto zu Itachi. Es war schon seltsam. Itachi schien einen Plan zu verfolgen, denn er hatte nur wenige Informationen verlauten lassen, wie sie Sasuke wohl befreien würden. Er hatte nur ein paar seltsame Andeutungen gemacht, dass ein Kampf vielleicht nicht nötig wäre. Wirklich besser wäre es einen Krieg gegen Oto zu vermeiden, denn er kannte die Eigenschaft der Oto-nins, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten hatten. Mit einem leichten Schaudern, dachte er an diesen seltsamen Knochenmann zurück, der dann von Gaara erledigt worden war. Wie eklig! Seine eigne Wirbelsäule im Kampf einzusetzen. Da war ihm sein Chakra schon lieber. Da fiel ihm plötzlich etwas ein. Er hielt seine rechte Hand etwas von sich weg, die Handfläche nach oben und begann Chakra zu sammeln. Zuerst war es nur ganz wenig, doch bald konnte man sehen, wie sich etwas Rotes in seiner Handfläche kräuselte, das schnell größer wurde. Bals schwebte eine Faust große Kugel in der Luft, dich und vollkommen rot. Naruto hörte auf Chakra zusammeln und brach die Verbindung ab. Zuerst geschah einige Momente lang gar nicht, doch dann breitete sich das Chakra aus. Es wurde nicht mehr, nur die Dichte veränderte sich und nahm eine Gestalt an. Schon bald konnte man sehen, was aus dem Chakra wuchs. Ein etwa anderthalb Meter großer Fuchs auf vier Beinen und mit einem langen Schwanz formte sich daraus. Er war sehr viel größer als ein gewöhnlicher Fuchs und Kyuubi hätte sich auch geweigert, das anders zu akzeptieren. Er war zwar lange nicht so groß, wie in seiner normalen Gestalt, doch so war es auch in Ordnung, wenn man die Situation mit der jahrelangen Gefangenschaft verglich. Kyuubi war inzwischen fast durchsichtig und das Rot strahlte nicht mehr so hell wie am Anfang. Nun sah er eher aus wie ein Geist, doch eben das hatte Naruto auch beabsichtigt. Kyuubi ließ sich geräuschlos auf dem Waldfußboden nieder. Er schlug die beiden Vorderbeine übereinander und der Schwanz zuckte hin und her. Mit seinen goldenen Augen sah er Naruto an. Der ihm zu nickte. Kyuubi verstand die Aufforderung und sah sich genauer im Wald um. Er suchte, ob es in der näheren Umgebung akute Gefahren gab. Nach einer Weile wandte er sich wieder an Naruto. #Einen netteren Ort hättet ihr euch nicht zum Übernachten aussuchen können?#, fragte er leicht ironisch. Seine Stimme hallte wie ein kaum wahrnehmbares Echo in Narutos Ohren. Der verzog nur leicht leidig die Mundwinkel. #Glaub mir, ich kannte auch schon schönere Orte. Doch eigentlich solltest du dich doch hier wie zu Hause fühlen, oder etwa nicht?# Kyuubi knurrte abwertend und schüttelte sein Fell. Es war zwar nett, das Naruto ihn mal wieder herausließ, damit er etwas Freiraum hatte, doch der Wald war nicht gerade einladend für Menschen. Er war voller Monster und anderen Dingen, die Menschen noch nie gesehen hatten, das spürte er. Wahrscheinlich hatte Naruto ihn deswegen herausgelassen. Kyuubi streckte seine Sinne aus und horchte die Umgebung ab. Auch wenn er gerade in verkleinerter Form zu sehen war, so hatte er doch Zugriff auf alle seine Sinne. Die Ohren schwenken hin und her. #Weißt du, ob es hier noch andere Dämonen gibt?# Kyuubi konzentrierte sich. Er fühlte zwar Monster, Kreaturen und andere Wesen, doch einen Dämon spürte er nicht. Fast erleichtert war er darüber. Er hätte zwar nichts gegen einen kleinen Kampf gehabt, doch es war für Naruto wesentlich einfacher, wenn er dem mehr oder weniger aus dem Weg gehen konnte. Es gab Dämonen, die keine Anderen ihrer Art neben sich in ihrem Revier duldeten. Naruto war schon öfter deswegen angegriffen worden, was auf Missionen natürlich mehr als hinderlich war. Zwar konnte er fühlen, das es etwas gab, das eindeutig über diesem Wald herrschte, doch es war nicht direkt präsent oder in der unmittelbaren Nähe und solange er niemanden mutwillig ermordete, musste er auch nicht befürchten Probleme unter den Dämonen zu kriegen. Er war stark und im Bereich der Dämonen konnte ihm so schnell keiner das Wasser reichen, doch er hielt sich lieber im Hintergrund. Es musste ja nicht jeder wissen, dass er noch lebte. Schwierig konnte es erst werden, wenn diese Menschen angegriffen wurden. Nur wenn es Dämonen waren, würde er im Notfall einspringen, doch er glaubte nicht dass es nötig wäre. Er warf einen Blick hinüber zu dem Uchiha. Der war schon so sehr stark, doch Kyuubi war sich sicher, das er noch Einiges mehr verbarg. Der Uchiha Clan war schon immer mächtig gewesen. Vor allem auch mächtig gefährlich. Der Fuchs spürte durch seinen Instinkt, das Itachi Uchiha etwas Besonderes war. Schon allein das er in einer Organisation gewesen war, die das Ziel hatte alle Jinchukiri einzufangen und für sich zu nutzen, bewies das er sich zumindest eine Chance ausrechnete gegen ihn bestehen zu können. Und um ehrlich zu sein, wollte er nicht austesten, inwieweit das MangeSharingan auch bei Naruto und ihm wirkte. Er seufzte und im gleichen Atemzug wurde seine Gestalt noch eine Spur dunkler und Kyuubi verschmolz mit den Schatten um sich herum. Nicht einmal Naruto konnte ihn jetzt ohne weiteres ausmachen. Flüchten konnte er deswegen immer noch nicht. Sein Chakra war in Naruto verschlossen und er selbst konnte es nicht befreien. Doch das war jetzt nicht wichtig. Er hatte eine Wache zu schieben und einen Job zu erledigen. Auch wenn es langweilig war, alles war besser als der ewige Schlaf in der kalten nassen Zelle. * Itachi erwachte durch ein Knacken im Unterholz. Es war nicht diese Art von Knacken, wenn ein Tier durch das Unterholz strich, sondern das Brechen eines Zweiges. Nur wenige Tiere waren dazu fähig, weil sie instinktiv wussten, dass so etwas nur Geräusche machen würde, die ihre beute warnen könnten. Nur Menschen oder menschenähnliche Wesen machten solch einen Fehler, weil sie nicht die Natur um sie herum beherrschen konnten. Sofort war Itachi hellwach und richtete sich auf. Er versuchte zu hören, ob er sich nicht doch geirrt hatte, aber vorsichtshalber schälte er sich aus seinem Schlafsack und griff nach seinen Waffen. Ein kurzer Blick hinüber zu Naruto zeigte ihm, das auch dieser es gehört haben musste. Wenn sie Glück hatten, dann war es nur ein Tier und kein wirklicher Angreifer. Itachi winkte Naruto, das dieser Kakashi und Neji aufwecken sollte. Der Blonde machte sich sofort ans Werk während Itachi wachsam die Gegend im Auge behielt. Es mochte vielleicht übertrieben sein, aber in diesem Wald konnte man nicht vorsichtig genug sein. Neji wurde davon wach, dass jemand an ihm rüttelte. Schnell setzte er sich auf und wollte mit einer Hand an seinen Kunaihalter fahren, als eine Hand ihn am Handgelenk packte und ihn fest hielt. Neji sah auf und erblickte Naruto, der einen Finger an den Mund legte und ihm deutete still zu sein. Zuerst verwundert und dann alarmiert zog Neji seine Augenbrauen zusammen. Auch er stand auf und machte sich bereit, für was auch immer es war. Er sah zu Itachi hinüber, der in das Unterholz starrte. Naruto derweil lief zu Kakashi herüber und weckte auch diesen. Neji fragte sich, ob es wirklich notwendig war, sie alle zu wecken, doch als Itachi an die Feuerstelle trat, einen noch glimmenden Holzscheit aus der Asche zog und dieser plötzlich entflammte, wusste er, dass Itachi es wohl ernst meinte. Neji konzentrierte sich und aktivierte sein Byakugan. Wie erwartet, sah er kaum etwas. Er hasste es, wenn er so blind war. Doch in diesem Wald war es so dunkel und dicht, das es schwer war überhaupt etwas zu erkennen. Plötzlich nahm er eine Bewegung wahr. Er konzentrierte sich noch mehr und sah dann drei Gestalten, aus verschiednen Richtungen auf sie zukommen. „Gegner, drei Stück!“, flüsterte Neji den Anderen zu. Er sah Itachi nicken und seinen Schlafsack schultern. „Hört genau zu“, gab Itachi leise seine Anweisungen, „Egal, ob wir jetzt angegriffen werden oder nicht. Egal, ob es zum Kampf kommt oder wir fliehen müssen, achtet darauf, dass wir zusammen bleiben. In diesem Wald verlauft ihr euch rettungslos, wenn ihr alleine unterwegs seid. Sollten wir durch einen Kampf dennoch getrennt werden, sodass wir die anderen nicht binnen einer Stunde finden und auch den Ausgangspunkt nicht mehr ausmachen können, dann geht ihr gefälligst zurück nach Konoha. Wartet bis zum Tag und reist dann nach Südwesten. Euer Leben geht vor, ich notfalls überlebe hier auch so.“ „Aber…“, wollte Naruto einwerfen. „Kein aber! Wenn ihr nicht gesund nach Hause zurückgekehrt, reißt eure liebenswerte Hokage mir den Arsch auf. Und jetzt seid still!“ Itachi wendete sich wieder der Umgebung zu. Es war ihm anzusehen, dass er in diesem Punkt keinerlei Diskussion duldete und Naruto legte es nicht darauf an, ihm erneut zu widersprechen. Angestrengt sah er in die Dunkelheit. Vor ihm war nichts. Nur die Flammen tanzten und warfen ihre Schatten, doch er wusste, das da was war. Er hörte wie Kakashi hinter ihm sein Kunai aus dem Halter zog und Naruto sich einen sicheren Stand suchte. Doch Itachi kümmerte es wenig. Er streckte seine Sinne aus und testete nach der Chakra ihrer Gegner. Aber, das was fühlte, gefiel ihm überhaupt nicht. Das Chakra war bösartig. Und so weit er es beurteilen konnte, nicht wirklich menschlich. Verdammt wenn seine Vermutung stimmte, dann hatten Neji, Naruto und Kakashi einen vollkommenen unbekannten Gegner vor sich, auf den sie nicht vorbereitet waren. „Kannst du noch etwas erkennen, Neji?“, fragte Itachi in der Hoffnung, dass er sich vielleicht doch irrte. „Nicht wirklich. Ich kann sie kaum erkennen, aber sie nähern sich in rasender Geschwindigkeit.“ „Wie lange noch bis sie hier sein werden?“, fragte nun Kakashi. „Bei dem Tempo noch etwa zwei Minuten“, antwortete der Hyuuga. Itachi fluchte leise. Was nun? Es waren drei Gegner, offenbar keine Menschen, das konnte wahrnehmen. Sollten sie fliehen oder den Kampf aufnehmen? Man hatte sie entdeckt, also würde man sie verfolgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es schaffen würden sie abzuhängen, war gering doch weiter mussten sie auf jeden Fall. Sie konnten nicht hier bleiben. Er bereute die Entscheidung, nachts zu halten und Rast zu machen schon wieder. Verdammt. Warum konnte es nicht glatt verlaufen? Itachi knurrte und sprang rücklings auf einen Ast, dann auf einen höheren. Die anderen folgten ihm. Er gab Kakashi ein Zeichen mit seinem Kopf, das dieser laufen sollte. Es war besser, wenn sie soviel Distanz zwischen sie und ihre Gegner brachten wie möglich. Naruto und Neji fügten sich wortlos, auch wenn sie sich fragten, was Itachi wohl vorhatte. „Wohin?“, rief Kakashi nach hinten. Itachi erwartete wohl, dass er die Führung übernahm während er sich selbst zwischen die Gruppe und die Angreifer positionierte. Das der Uchiha Neji oder Naruto nicht nach vorne schickte war logisch. Er war erfahrender und konnte Anzeichen besser erkennen. Itachi vertraute wohl darauf, dass er umsichtiger Handeln würde. Auch wenn Naruto und Neji stark waren, so waren sie genauso ungestüm. Kakashi sprang von Ast zu Ast nach vorne. Da vernahm er Itachis Anweisung. „Nach Osten. Also immer gerade aus. Bis es einer genaueren Führung bedarf, bin ich mit denen hier fertig. Sollte es länger dauern, wartet ihr am Waldrand und versteckt euch. Aber ich komme so bald wie möglich nach“, meinte Itachi und setzte sich an das Ende der Gruppe, allerdings mit dem Rücken zu ihnen. Dann ließ er sich zurückfallen, fuhr mit seinen Händen nach oben an die Griffe seiner Schwerter, umfasste sie und landete breitbeinig auf einem dicken Ast. Kakashi, Naruto und Neji entfernten sich. Die beiden Jüngeren schienen sich gar nicht bewusst zu sein, was Itachi im Begriff war zu tun. Kakashi aktivierte sein Chakra und begann dann zu schnüffeln. Er hatte die Chakraschicht in seiner Maske aufgelöst, sodass jetzt die Gerüche sehr viel intensiver in seine Nase hereindrangen. Es gab schließlich einen Grund, warum alle Hatakes eine Maske trugen. Sie waren wie der Inuzuka Clan Shinobi die mit Hunden arbeiteten. Zwar nicht nur, doch die ausgesprochene empfindliche Nase hatten sie alle. Deswegen trugen sie zum Schutz die Maske, weil anderes ihr Geruchsinn ganz einfach abstumpfen würde. Jetzt aber konzentrierte Kakashi sich auf den Geruch des Tages, der von Osten kommen würde. Zwar war es noch Stunden hin, bis die Sonne aufgehen würde, aber er wusste wie an sie Himmelsrichtungen erschnüffelte. Ein kurzer Blick zurück, zeigte ihm, dass Itachi tatsächlich stehen geblieben war. Er wollte sie also tatsächlich beschützen? Er wandte den Kopf wieder nach vorne und fixierte den dunklen Wald vor sich. Was dachte sich Itachi? Er stellte sich zwischen sie und den Feind. Er war in der Unterzahl - es stand drei gegen einen. Wenn er ihnen dreien nicht zutraute, diese Gegner zu besiegen, obwohl Itachi darauf bestanden hatte sie mitzunehmen, weil er offensichtlich dachte, dass sie ihm Kampf gegen Orochimaru eine Hilfe wären, was sollte er dann von dieser Situation halten? So viel stärker konnten diese Wesen doch nicht sein, das Itachi sie lieber weit weg haben mochte? Denn im Schlimmsten aller Fälle hieß das dann sie alleine gegen Orochimaru sollte Itachi verlieren und getötet werden. Dieser Gedanke behagte ihm gar nicht, doch im Angesicht dessen, dass das, was hinter ihnen war, schrecklicher sein sollte als Orochimaru, lief ihm dann doch ein kalter Schauer den Rücken herunter. Oder aber es anders und sie waren Itachi nur im Weg wenn er richtig kämpfen wollte, doch warum hatte er sie dann überhaupt mitgenommen? Kakashi kämpfte sich weiter durch das Geäst und hinterließ an den Stämmen seine Pfeile, damit Itachi sie finden konnte. Würde Itachi siegen, konnte er sie gebrauchen, sollte der Uchiha aber verlieren, war es sowieso egal, das die Pfeile sie direkt zu der nächsten Beute führen würden, denn wenn Itachi diese Wesen nicht besiegen konnte, dann würden auch wahrscheinlich sie drei nichts ausrichten können. * Itachi riss seine Schwerter förmlich aus den Scheiden, als er sah, wie der erste Gegner aus dem Gebüsch hervorbrach. Er sprang auf ihn zu, drehte sich und schlug so zu, dass er den Körper von unten nach oben kreuzweise aufschlitzte. Blut spritzte und ein Röcheln erklang. Der Körper fiel nach unten und Itachi warf nicht einmal einen Blick darauf um sich davon zu überzeugen, ob er tot war. Er wandte sich dem nächsten Angreifer zu. Er überschlug sich, sodass er sich mit seinen Füßen am nächsten Baum abstoßen konnte. Er sprang auf seinen Gegner zu, kümmerte sich noch nicht einmal um dessen Aussehen, sondern griff einfach an. Anstatt seine Schwerter zu benutzten, wie man es vielleicht erwartete, trat er mit seinem rechten Bein zu und brachte seinen Gegenüber für einige Sekunden aus dem Gleichgewicht. Nicht genug um ihn zu Fall zu bringen, doch genug um Itachi wieder Zeit zum angreifen zu geben. Diesmal schlug er nicht genau gleichzeitig zu, sondern nacheinander. So wie sonst auch, wenn er eine seiner Techniken verwendete, sprach er den Namen aus. Jetzt tat er es zumindest nicht laut, weil er seinen kostbaren Atem brauchte, aber in Gedanken hallte der Name der Technik wieder, sodass Itachi damit die Erinnerung an die tödliche Technik auslöste, die er in seinem Kopf gespeichert hatte. /Beidhändige Doppelschwerttechnik: Kaiten Kenbu Rokuren/ Itachi musste mittlerweile nicht einmal mehr nachdenken, wenn er eine derartige Technik benutzte. Er hatte diese Schwerttechnik einst von einem Samurai gelernt und seitdem trug er zwei Schwerter mit sich herum. Er hatte sich geschult und bis auf das Äußerste trainiert. Viele Stunden Arbeit steckten in der inzwischen so sicheren Handhabung der beiden Schwerter. Zwar war noch immer ein Ninja und konnte den Gebrauch von Schwertern eigentlich nichts abgewinnen, doch er hatte den Gedanken nicht ertragen, das hinter jemandem zurückstehen könnte, nur weil er die Schwertkunst nicht beherrschte. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den Gegner. Diesen hatte er zwar verletzt, aber nicht ernsthaft geschadet, da er sich rechzeitig unter den Schlägen weggeduckt hatte. Nun griff er seinerseits an. Itachi sprang zurück und wich einer Attacke aus. Dabei steckte er das eine Schwert zurück in die Scheide, drehte sich erneut und griff wieder den ersten Angreifer an, der sich erstaunlicherweise wieder hochgerappelt hatte. Doch Itachi kümmerte sich nicht darum. Er war in seinen Kampfmodus verfallen. Er würde solange kämpfen bis keiner von denen mehr aufstehen würde, ganz gleich in welcher Verfassung er sich befand. Deswegen zögerte er auch nicht und schlug dem Ersten nun in einer kurzen Bewegung den Kopf von den Schultern. Es spritzte noch mehr Blut und der Kopf flog im hohen Bogen davon, während der Rest einfach umfiel und liegen bleib. Trotzdem schickte Itachi eine Flammenkunst hinter, sodass nichts mehr als ein schwarzer Rußfleck auf dem Boden von den Überresten zeugte. Zeit um kurz einen Moment durchzuatmen bekam er allerdings nicht, denn nur knapp konnte er einer Wasserkunst ausweichen, die der Zweite verwendet hatte. Dennoch streifte sie ihn und verlangsamte für einige Augenblicke seine Bewegungen. Dies nutzte der Unbekannte für sich um Itachi in einen Nahkampf zu verwickeln. Durch das hastige Zurückstecken des zweiten Schwertes musste er außerdem einige Schläge kassieren, ehe er es fertig brachte, seinen Arm zu heben und vom Schwertkampf zum üblichen Taijutsu zu wechseln. „HA!“, schrie Itachi heraus und griff an. Er konzentrierte sich ernut drauf, dem Gegner so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Er blockte zunächst die Faustangriffe ab und warf dann den Anderen mit einer geschickten Bewegung über seine Schulter. Doch der rollte sich ab und kam schnell wieder auf die Füße. Allerdings war Itachi schnell genug um über ihm zu sein und ihn gegen den Boden zu drücken. Itachis Knie presste sich gegen die Kehle, sodass man hörte, wie der Andere nach Luft schnappte und versuchte sch zu befreien, solange er noch eine Chance dazu hatte. Doch auch diesmal bereitete Itachi dem Kampf ein schnelles Ende, indem er mit seinem Kunai zwischen die Augen des am Boden liegenden stach, welcher dann nur einmal kurz zuckte, aber dann kraftlos zurücksank. Itachi hielt das jetzt für einen guten Moment um kurz inne zu halten und sich die Haare aus dem Gesicht zu streifen, doch noch rechtzeitig bemerkte er die heran fliegenden Shuriken. Itachi sprang auf, sodass die Wurfgeschosse sich hinter ihm den Boden bohrten, landete dann selbst auf einem mittelgroßen Stein und blickte in die Richtung, aus der die Wurfsterne gekommen waren. Sein Gesicht verfinsterte sich, als der den dritten und letzten Angreifer entdeckte. Dieser war anderes als die zwei davor. Der konnte wirklich was. Er hatte bisher anscheinend nur zugesehen und stand etwas weiter oben auf einem niedrigen Ast, sodass Itachi zu ihm aufblicken musste. Kurz betrachtete der Uchiha seinen Gegner. Dieser hatte seine Arme ineinander verschränkt, den Kopf leicht schief gelegt und grinste ihn an. Itachi starrte zurück und erhob sich. Er kniete nicht vor seinen Gegnern. Während er sich die mittelgroße und gewandte Statur seines blonden Gegners einprägte, verschnaufte er kurz. Er war erschöpfter, als wenn er den gleichen Kampf gegen Menschen ausgefochten hätte. Aber für die Beiden eben hatte er mehr Kraft aufwenden müssen. Auch mehr Konzentration hatte es gefordert, doch Itachi wusste, dass er jetzt nicht nachlassen durfte. Den kleinen pochenden Schmerz an einigen Stellen ignorierte er. Das waren nur Schürfwunden, auch wenn er zugeben musste, dass der Vampir von eben recht kräftig zu geschlagen hatte. Aber nun widmete er sich dem Letzten zu. „Seit wann verfolgt ihr uns?“, fragte Itachi den Blonden. Dessen Name war unwichtig, was den Namenslosen aber auch nicht weiter störte. Ebenso wenig wie die Tatsache, das Itachi wusste, dass sie drei auf ihn angesetzt gewesen waren. Der Blonde Vampir antwortete nicht, sondern strich sich nur sein Haar zurück. Er war besser als seine beiden Kameraden, die der Uchiha so mühelos ausgeschaltet hatte. Er hatte viel über den legendären Itachi Uchiha gehört und sein Herr hatte ihm aufgetragen ihn zu töten, etwas das ihm sehr gut gefiel. Angeblich beherrschte Itachi Uchiha ein paar Vampirtechniken, etwas das als Mensch sehr ungewöhnlich wenn nicht sogar unmöglich war, doch auch sonst war er nicht zu unterschätzen. Der Vampir fuhr sich mit seiner Zunge über seine spitzen Eckzähne und er fühlte, wie Lust auf Blut bekam. Sollte er mal testen, wie das Blut des berühmten Itachi Uchiha so schmeckte? Er würde nicht widerstehen können. Er würde ihm Schmerz bereiten und von einem Menschen zu trinken bereitete diesen für gewöhnlich große Schmerzen. Auch würde er so im Kampf an dessen Blut kommen. Sein Herr müsste es ja nicht erfahren und wenn so würde er sicherlich dafür Verständnis haben. „So hier wird nur der letzte Erbe der Uchiha sein Ende finden“, sprach er und machte sich Kampfbereit. „Ich werde dich töten. Deine Menschlinge auch. Ich hätte sie ja vielleicht verschont, wenn du meine Kameraden am Leben gelassen hättest, doch so…“ Der Vampir ließ den Satz offen, beobachtete amüsiert wie Itachi verächtlich auf den Boden spukte. Sie wussten beide, dass die beiden gefallenen Vampire für niemanden auch nur irgendeine Bedeutung hatten und das der Blonde Kakashi, Naruto und Neji sowieso verfolgt und womöglich getötet hätte. „Kurze Frage noch bevor du mich tötest: Wer hat dich geschickt? Denn bis kurzem war ich der Meinung, dass die Vampire meine Spur verloren hätten“, hackte Itachi nach. Er wollte doch ganz gerne wissen, ob da noch mehr folgen würden. Scheinbar war andere Vampir gnädig gestimmt ihm diese Information mitteilen zu wollen, denn er schien seinen Gegner nicht dumm sterben lassen zu wollen. „Mein Herr schickt mich. Auf deinen Kopf ist eine Belohnung ausgesetzt. Ich werde dich mit vergnügen töten, Itachi Uchiha. Einst magst du das Oberhaupt des mächtigsten Vampir Clans getötet haben, doch nun sind wir stark und auf dich vorbereitet. Am Ende ist du ja doch nur ein Mensch.“ Damit sprang er auf ihn zu. Itachi machte sich bereit, war aber froh, das dieser hier kein direkter Handlanger von Akira war. Auch wenn es ihn sehr gewundert hätte. Ein Vampir, der etwas auf sich hielt, würde sch nicht mit Akira abgeben. Dieser wurde ebenso verfolgt wie Itachi, was die Vampirwelt an betraf, nur das Itachi sich auch in der Menschwelt nicht sehen lassen durfte. Trotzdem beging dieser Vampir einen Fehler, als er gegen ihn antrat. Er war kein gewöhnlicher Mensch. Auch wenn Itachi es ihm nicht verübeln konnte, dass er sich gute Chancen im Kampf gegen einen Menschen ausrechnete. Ein Mensch konnte gegen einen Vampir nicht gewinnen und von seinen drei Begleitern traute er es nur Naruto zu diesem Kampf unbeschadet zu überstehen. Dann gingen sie aufeinander los. Zuerst tasteten sich ganz langsam an den anderen heran mit einen einfach Handkombat. Da war noch nicht abzusehen, wer die Oberhand hatte. Dann setzten sie ihre Justu ein. Itachi fand es erfreulich, das dieser Vampir in seinem frühren Leben, wohl einmal Ninja gewesen war. Das war sehr erfreulich, das er so nicht mit dem seltsamen Kampfstil der reinen Vampire rechnen und sich angeben musste. Trotzdem drang der Vampir immer weiter vor und irgendwann wurde Itachis Verteidigung durchbrochen, doch von dem Schlag erholte er sich rasch. Was ihm mehr störte, war die Tatsache, das hier zwischen den äugen nur wenig Platz vorhanden war und er seien mächtigen Künste, die er sich ebenfalls im Laufe der Jahre zusammengesammelt hatte, nicht voll ausnutzten konnte. Deswegen verzichtete er auch auf den Gebrauch des Sharingans. Dank seines antrainierten Gespürs konnte er den Vampir auch so wahrnehmen. Als der Kampf jedoch begann sich auszudehnen und die Dämmerung bald drohte anzubrechen, wurde Itachi gewahr, das er diesem Kampf jetzt beenden musste. Er tat so, als wenn ihn die Kräfte verließen, sodass er zurückgeschleudert wurde und der Vampir sah seine Chance kommen und sprang mit einem letzten kräftigen Satz auf ihn zu. Itachi aktivierte nun allerdings jenes Chakra, das er auch schon in Tsunades Büro schon verwendet hatte. Er riss ein Schwert aus der Scheide und kam dem Vampir urplötzlich entgegen, der nicht mehr anhalten konnte. Das Letzte, was der Vampir vor seinem Tod sah, war ein schwarz gekleidetes Monster mit rot glühenden Augen, das in eine dunkle Aura gehüllt war und mit blutüberströmt auf ihn zuraste. Bevor er von Itachi in zwei Hälften gerissen wurde, war sein letzter Gedanke, das dies wohl der Grund war, warum jeder Vampir auf den Namen ‘Todbringer‘ reagierte. Dieses mächtige Wesen, das noch nicht einmal ein Vampir war, konnte unmöglich ein Mensch sein. Doch das half ihm auch nichts. Wie schon zuvor in der Vergangenheit starb ein Vampir durch die Hände Uchiha Itachis. ******************************** Ich möchte eigentlich nicht wieder einen ganzen Roman schreiben. Aber, was gibt es zu sagen? Alles was dieses Kapitel betrifft, könnt ihr euch auf meiner Website http://myblog.de/mangacrack durchlesen. Es tut mir leid, dass ich euch habe so lange warten lassen. Ich verspreche euch, es wird nicht wieder vorkommen. In zwei Wochen kriege Winterferien, ich denke, da dürfte dann auch noch mal ein Kapitel für euch drin sein. Mangacrack Kapitel 27: Über Gefühle und Verrat ----------------------------------- Sasuke hustete als er in den Dreck flog und erneut Stau schluckte. Er blieb für kurze Zeit am Boden liegen um wieder frei durchatmen zu können. Tief atmete er ein und aus. Erst langsam schaffte er es sich aufzustemmen und sich so zu drehen, dass er normal auf dem Boden saß. Er schloss die Augen um sich zu sammeln. Er griff mit seiner linken Hand an seine Nackenbeuge und presste sie auf das verfluchte Siegel. Es schmerzte. Es schmerzte sogar höllisch. Fast so wie damals als er es erhalten hatte. Sasuke rief sich das Ereignis zurück aus seiner Erinnerung, von dem er dachte, dass es sein Leben für immer verändert hatte. # Es war sein schlimmster Kampf bisher gewesen. Er hatte gegen eine Übermacht antreten müssen. Zabuza und Haku wirkten dagegen gerade mal wie ältere Kinder. Das hier war anders gewesen. Schon als er ihm das erste Mal in die Augen gesehen hatte, war er sich sicher gewesen, dass er die niemals wieder vergessen könnte. Er war einem neuen Schrecken begegnet. Ein einziger Blick in die Augen hatte Sasuke gereicht um von einer schrecklichen Todesangst überwältigt zu werden. Sie hatte ihn gelähmt, eine ganze Zeit lang. Es hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen. Bis zu diesem Zeitpunkt war er immer stolz aus sich gewesen, weil er niemals Angst zeigte und auch in härteren Kämpfen sich nicht von den bösen Blicken der Gegner beeindrucken ließ. Aber das war ja auch nur gewesen, weil er davor schon etwas viel Schrecklicherem ins Auge gesehen hatte. Dem MangekyouSharingan. Sasuke war bis zu dem Moment wo er seinen eignen Tod in Orochimarus Augen gesehen hatte, der Überzeugung gewesen, dass er es mit jedem aufnehmen konnte und sein Bruder der Gipfel des Bösen war. Die Worte seines Bruders hatten sich in sein Gedächtnis, in seine Seele gebrannt. Unauslöschbar trieben sie ihn voran. “Kleiner Bruder, wenn du mich töten willst, dann musst du mich hassen. Hasse mich bis zum Tag der Rache … und hänge an deinem Leben!” Sasuke brauchte nicht einmal mehr sich das Gesicht Itachis in Erinnerung zu rufen um vom dunklen Hass überrannt zu werden. Er brauchte sich nur an diese Worte erinnern, sonst nichts. Auch war Sasuke immer klar gewesen, dass er ihn töten würde. Er würde Itachi töten. Egal wie. Aber er würde seine Rache bekommen. Rache dafür, dass Itachi sein Leben zerstört hatte. Das hatte ihn rettet. Sein Hass auf Itachi und der Drang den Tag der Rache unbedingt zu erleben, hatte ihn gerettet. Er war gegen Orochimaru angetreten, obwohl jede Fluchtreaktion absolut richtig gewesen wäre. Aber das hätte ihm sowieso nichts gebracht. Orochimaru hätte sie überall in diesem verdammten Wald gefunden. Sicherlich hätte er sie getötet, aber vielleicht auch nicht. Das konnte man nicht sagen. # Doch der Preis dafür, dass er sein Leben und das seiner Kameraden gerettet hatte, war hoch gewesen. Sehr hoch. Höher als man zunächst annehmen mochte. Es war klein, der Fluch. Wirklich nicht sehr groß, aber das hatte bekanntlich nichts mit Macht zu tun. Das verfluchte Siegel hatte die gleiche Form wie die Wirbel der Sharingan und genauso viel Gefahr steckte in ihnen. Sasuke wusste nicht, ob es Zufall war, oder ob das Himmelsjuin wirklich den Sharingan Augen nachempfunden war, Tatsache blieb, dass es in seinem Nacken prangte. Es war nicht nur einfach ein Tattoo oder eine Narbe. Es war viel mehr. Er selbst hatte es am Anfang unterschätzt, weil er es ignoriert hatte. Er hatte grausamen Schmerz einfach ignoriert. Er war gekonnt darin Schmerzen nicht zu beachten, also fiel ihm das auch nicht sonderlich schwer. Doch dennoch spürte er die Anwesenheit des Fluchs. Er spürte wie es versuchte ihn zu übernehmen und seinen Körper umzuformen. Es hatte praktisch einen eignen Willen. Unberechenbar war es außerdem. Am Anfang hatte es seinen Verstand öfters so ruckartig und plötzlich übernommen, so wie beim ersten Mal als es ausbrach und er diese Oto-Ninja fertig gemacht hatte. Das Chakra war nur aus ihm heraus geflossen. Die Wut über die Erinnerung an seine toten Eltern, die er in seiner Traum gesehen hatte, war der Auslöser gewesen. Vor seinem inneren Auge hatte er Itachi gesehen seit langem einmal wieder. Der Gedanke an die Rache hatte dieses böswillige Chakra freigesetzt. Er war so verwirrt gewesen, dass er die Kontrolle verloren hatte. Jedes Mal, wenn er die Kontrolle verlor, brach das Siegel aus. Selbst Kakashis Bannsiegel war nicht stark genug um den Fluch vollkommen zu unterdrücken. Sasuke biss die Zähne zusammen und kämpfte sich wieder auf die Füße. Seit er diese Höhle betreten hatte, kam er hier nicht wieder heraus. Zurück konnte er nicht, weil da bloß das Wasser war und er sich selbst nicht zutraute den Ausgang zu finden. Dementsprechend kam er nur vorwärts. Doch der einzige Weg wurde von dieser komischen Gestalt bewacht. Der Platz, der weiter in den nächsten dunklen Gang führte, war groß und sehr hoch. Es war eine riesige Höhle mitten im Berg. Sasuke war sicher, dass bei der Erschaffung dieses Ortes jemand nachgeholfen hatte. Zudem würde sonst nicht eine halbmenschliche Statue vor dem Eingang stehen und bei jedem Versuch, den er machte hindurch zu treten, zuschlug und sich weigerte ihm auch nur zuzuhören. Die Statue war sandfarben und aus einem festen Gestein. Sie hatte eine menschliche Gestalt und bewegte sich nur, wenn man ihr und dem Eingang zum Gang zu nahe kam. Die Statue stand direkt daneben und ihre Bewegungen froren jedes Mal ein, wenn sie Sasuke zurückgeschlagen hatte. Allerdings unternahm sie auch nichts, um ihn anzugreifen sobald Sasuke eine gewisse Distanz zwischen sie beide gebracht hatte. Zuerst war er skeptisch gewesen, doch als er gemerkt hatte, dass sich die Statue auch nach mehreren Stunden nicht rührte, hatte er sich an die gegenüberliegende Wand gesetzt und eine Runde Schlaf nach geholt. Als er aufgewacht war, war alles noch so gewesen wie bevor er eingeschlafen war. Dann hatte Sasuke überlegt wie er an dieser Statue vorbeikommen konnte. Sie reagierte auf alles, was im Umkreis von drei Metern auf sie zu kam. Zerstören konnte man sie beinahe nicht, denn das Gestein war einfach zu hart. Aber leider begann sich sein Juin wieder zu melden. Es war schrecklich. Die Situation war nicht lebensbedrohlich, nur ein wenig schwierig. Doch das verfluchte Siegel reagierte nun mal, wenn es das Gefühl bekam, dass sein Träger mit Problemen zu tun hatte, die er nicht ohne Weiteres lösen könnte. Sasuke war sich sicher, dass er sich nicht so sehr hier herumplagen müsste, wenn er nicht so ausgelaugt wäre. Er hatte kaum noch Kraftreserven. Eine Nacht Schlaf auf einem Sofa genügte eben nicht um sich vollkommen zu erholen. Sein Chakra war immer noch niedrig und mit jeder Stunde sank es, weil Sasuke immer hungriger wurde. Verdursten würde er hier nicht so schnell, weil hinter ihm ja die Höhle mit dem Wasser lag, aber irgendwann würde er sich vor Schwäche nicht mehr bewegen können, sollte er nicht an diesem Ungetüm vorbei kommen und etwas zu Essen finden. Denn hier in dieser Höhle gab es nichts essbares und Sodlier Pillen hatte er auch keine bei sich. Doch der Gedanke zu verhungern ließ ihn dann doch unruhig werden. Sasuke stellte sich für einen Moment vor, wie hier dann irgendwann seine verrottete Leiche liegen würde. Ausgemergelt und verdorrt. Ob ihn je einer finden würde? Was würde Itachi dazu sagen? Nein, dachte sich Sasuke. So konnte er nicht sterben. Nicht so. Entschlossen richtete er sich auf und fixierte die Statue. Er würde einen Weg finden sie zu besiegen. Er brauchte nur ein bisschen mehr Kraft. In diesem Moment überwand Sasuke die Angst vor dem Juin. Er aktivierte es unbewusst und ließ es ungehindert pulsieren. Es begann sich mal wieder über seinen gesamten Körper auszubreiten. Es war wie eine Erlösung, als das dunkle Chakra durch seine Adern strömte und ihn mit Kraft versorgte. Sasuke ballte seine Hand zur Faust und machte sich bereit. Es war gut. Es fühlte sich gut an, diese Kraft. Jetzt wusste er wieder, dass er es schaffen konnte. Er würde hier nicht sterben. Niemals würde er das tun. Angefüllt mit Wut und Zorn auf das Steinwesen, dass ihn solange aufgehalten hatte, machte er sich bereit. Dann stürmte er los. Er war sogar fast noch schneller als sonst, wenn er in Höchstform war und blitzschnell hatte Sasuke den drei Meter Radius überschritten. Die Statue reagierte, aber nicht schnell genug. Sasuke traft sie mit der bloßen Faust ins Gesicht. Gegen die Wucht und die Kraft, die von dem Juin und von Sasukes Gefühlen kam, hatte die Statue keine Chance. Für einen Moment schien nichts zu passieren, dann flog sie vom Schlag getroffen an die Wand und zerbarst dort in viele kleine Brocken. Sasuke blieb für einen Moment stehen und beobachtete den Haufen. Vielleicht setzte sie sich ja noch einmal zusammen? Doch Stein blieb Stein und Sasuke wandte sich ab. Nur da, wo einmal das Gesicht der Statue gewesen war, konnte man den Abdruck einer Faust erkennen, deren Abdruck für immer fort zu finden sein würde. Sasuke trat nun in den nächsten Gang hinein. Er blieb wachsam, denn wer wusste was noch alles auf ihn zu kommen konnte. So langsam hatte er das Gefühl, dass dies eine Art Prüfung war. Vorsicht und das Juin noch immer aktiviert, das nun weniger heftiger pulsierend jetzt scheinbar zur Ruhe kam, tastete sich Sasuke den Gang entlang. * Auch Itachi kämpfte sich vorwärts. Allerdings durch den Wald, der Spur von den Anderen folgend. Er ärgerte sich, dass er am Ende, doch noch ein bisschen aufgedreht hatte. Er hätte das schwarze Chakra nicht benutzen müssen. Seine Schwerttechnik hätte vollkommen ausgereicht, verdammt. Er war nur froh, dass der Vampir wirklich nicht so stark gewesen war, wie er zunächst befürchtet hatte. Vielleicht war er nur der Untergebene von einem kleinen und schwachen Vampierherrn gewesen. Itachi hoffte es, denn dann würden wohl kaum noch weitere Jäger folgen. Allerdings beunruhigte es ihn, dass sie ihn tatsächlich gefunden hatten. Sie mussten ihm schon länger auf den Fersen sein, wenn sie ihn in diesem Wald hatten finden können. Verärgert dachte Itachi über die Möglichkeiten nach. Entweder er war nachlässig gewesen und hatte nicht genug aufgepasst, diese Tatsache kam ihm aus irgendeinem Grund absurd und lächerlich vor, oder aber diese Vampire hatten gewusst, wo er sein würde. Itachi bezweifelte, dass er seine Deckung vernachlässigt hatte und sie ihm somit auf die Spur gekommen waren. Es war natürlich nicht auszuschließen, dass er einen Fehler gemacht haben könnte, aber wenn er die andere Möglichkeit betrachtete, dann kam ihm das eigne Versagen nicht sehr glaubhaft vor. Itachi vermutete nämlich, dass es Akira gewesen war, der diese Vampire auf ihn gehetzt hatte. Akira war zwar in der Vampirwelt nicht sonderlich gern gesehen, weil er nur ein Halbvampir war und ein Verräter obendrein, doch es gab auch genügend, die sich nicht für ihre Handelspartner interessieren würden, wenn dafür die Kasse klingelte. Denn Vampire waren seit jeher hinter Geld her. Möglicherweise hatte Akira also einem kleinen gaunerhaften Vampirfürsten verraten, wo er ihn finden könnte. Der Fürst würde sich natürlich Informationen über ein solches Kopfgeld nicht entgehen lassen und Akira dafür einen Gefallen erfüllen, ohne das er ahnte, dass er Akira damit mehr nützte als er vermutlich dachte. Ja, das konnte er sich durchaus vorstellen. Itachi wusste allerdings nicht, was Akira als Preis verlangt haben könnte. Sicher war es irgendein Gegenstand, den er hatte haben wollen. Itachi wusste um Akiras seltsame Gegenstände, die er schon fast wie besessen sammelte. Doch eigentlich war es ja auch egal. Akira hatte gewusst, dass die Jäger nicht stark genug sein würden um ihn umzubringen, denn wenn er Akira richtig einschätzte, dann würde dieser nichts lieber tun, als ihn eigenhändig umzubringen. Demnach hatte Akira diese Aktion für so nichtig gehalten, dass der erworbene Gegenstand ehr viel wichtiger war, als die Tatsache selbst, dass er seinen geliebten Itachi womöglich in Gefahr bringen könnte. Itachi wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Scheinbar schien Akira doch ein gewisses Vertrauen in seine Fähigkeiten zu haben, was leider aber auch bedeutete, dass er ihn nicht unterschätzen würde, wenn es zum Kampf zwischen ihnen kam. Itachi bezweifelte nicht, dass dies geschehen würde, denn Akira wollte ihn schließlich zurück haben. Bei sich, als sein kleines Spielzeug, wie Itachi vermutete. Trotzdem war da eine Sache, die nicht aus seinem Kopf wollte. Wenn Akira das hier alles eingefädelt hatte, warum hatte er ihn dann im Todeswald angegriffen und töten wollen. Das verstand Itachi nicht. Damals war es um die Führung in der Akatsuki gegangen. Als Anführer hatte Akira nicht zulassen können, dass Itachi die Organisation verriet und sich womöglich an Konoha wandte, da er nicht glaubte, dass Itachi sich an Orochimaru wenden würde mit dem er seit Jahren im Clinch lag. As war natürlich auch ihm selbst klar gewesen. Aber er hatte nicht vorgehabt die Organisation so plötzlich zu verlassen, sondern es heimlich und unauffällig tun zu wollen. Um ehrlich zu sein, war durch seine Flucht vor Akira das Ganze ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Er hätte nicht wegrennen dürfen, gestand er sich ein. Es wäre einfacher gewesen sich dort vor Ort und Stelle zu einigen, als jetzt gegen Akiras persönlichen Rachefeldzug anzukommen. Wenn er schlau genug gewesen wäre sich gleich an Akira zu wenden, dann hätte er jetzt nicht diese Probleme. Der Uchiha stutzte bei dem Gedankengang. Wie kam er darauf? Was hatte er durch diese Aktion eigentlich eingebüßt, dass er sich scheinbar darüber ärgerte? Einmal natürlich hatte dieser witzlose Kampf von eben ihn nur Chakra und Zeit gekostet, aber mehr störte ihn eigentlich dass er jetzt noch seine Begleiter suchen gehen musste. Es traf Itachi beinahe wie einen Schlag. Ärgerte er sich etwa um die Kameradschaft? Über die Tatsache, dass er nicht mehr alleine war? Für einen Moment überlegte er. Nein, er war froh, dass er nicht mehr ganz alleine war, allerdings kam er wohl eher nicht mehr mit der Tatsache klar, dass sein Handlungsraum und seine Entscheidungsfreiheit nun erheblich eingeschränkt war. Wenn er so darüber nachdachte, dann erkannte Itachi, dass dieses Gefühl schon recht lange vor sich hin brodelte. Und zwar seit er wieder in Konoha war und Sasuke angefangen hatte Fragen zu stellen. Doch da hatte es ihm nichts ausgemacht. Er hatte gedacht, er wäre es Sasuke schuldig diese Fragen zu beantworten. Doch als Tsunade dann die gleichen Fragen gestellt hatte, hatte er nicht geantwortet. Warum denn? War er es denn Konoha nicht auch schuldig? Konoha war seine Heimat. Sasuke hatte sich immer in Konoha befunden, sodass er diesen immer damit verbunden und assoziiert hatte. Aber war Sasuke etwa nicht das Gleiche wie Konoha? Itachi viel es schwer diese Möglichkeit zu akzeptieren. Darüber würde er noch einmal nachdenken müssen. Würde es so nun einfacher oder schwerer für ihn werden? Doch ehe er eine Antwort darauf finden konnte, spürte er Kakashis Chakra nicht allzu weit weg. Itachi hielt für einen Moment inne. Sollte er vielleicht die Gruppe einfach umgehen und sich alleine auf den Weg machen? Es wäre einfacher so. Doch zeitgleich kam hin in den Sinn, dass es Verrat wäre. Naruto und Kakashi machen sich höchst wahrscheinlich Sorgen um ihn. Neji vielleicht ebenfalls. Wäre es richtig sie einfach so hier zurück zu lassen? Itachi war sich unschlüssig. Die Aussicht wieder uneingeschränkt handeln zu können, war verlockend, doch andererseits fragte er sich, was Sasuke wohl dazu sagen würde, wenn sein Bruder seine Freunde mehr oder weniger im Regen stehen lassen würde. Itachi gestand sich ein, dass Sasuke das nicht akzeptieren und wahrscheinlich gar nicht einmal über eine derartige Entscheidung nachdenken, geschweige denn sie überhaupt in Erwägung ziehen würde. Itachi wollte nicht schlechter als Sasuke sein. Und außerdem, war er es nicht gewesen, der die Anderen vorgeschickt und somit aus der Gefahrenzone gebracht hatte? Er hatte sie also beschützt. Itachi fragte sich, ob das etwas Gutes war. Der Uchiha stellte sich vor, Sasuke würde jetzt dort vorne auf ihn warten. Fast sofort wurde ihm klar, dass er natürlich zu ihm gehen und sagen würde, dass alles in Ordnung war. Vielleicht sollte er es genauso bei Sasukes Freunden handhaben? Itachi hatte nicht viel Ahnung von solchen Dingen. In der Akatsuki war das ein wenig anders gewesen. Da hatte jeder seine eignen Interessen gehabt. Natürlich. In Itachi drängte sich der Gedanke auf, ob sie vielleicht nicht so etwas wie eine Gemeinschaft gewesen waren. Eine kleine Tatsache sprach vielleicht dafür. Als er noch dabei gewesen war, da hätte es die Akatsuki niemals zugelassen, dass Akira - auch als Anführer nicht - derartige Alleingänge im Namen der machte. Das heiß, dass die Entscheidungen nicht mehr gemeinsam getroffen wurden. Denn Daidara hätte alles in die Luft gesprengt vor Wut, wenn er erfahren hätte das jemand versuchte Itachi auf eine derartig niederträchtige Art und Weise zu töten. Itachi erinnerte sich, dass er Blonde recht häufig in seiner Nähe gewesen war, sofern sie denn nicht auf Mission waren. Itachi wollte es sich nicht wirklich eingestehen, dass er gerne an den Blonden zurückdachte. Vielmehr versuchte er sich von den Gedanken abzulenken, wie es Daidara wohl ging, und konzentrierte sich wieder auf die Tatsache, dass die Organisation ein derartiges Handeln Akiras zuließ. Das bedeutete vielleicht, dass Angst vor Akira hatten und seine Befehle ausführten seit er nicht mehr da war, aber das konnte sich Itachi nicht vorstellen. Gegen eine gebündelte Akatsuki hätte selbst Akira nicht einmal eine Chance. Oder vielleicht sie wussten überhaupt nichts davon und Akira hinterging sie alle. Das wäre denkbar, oder aber sie ignorierten es einfach, weil sie wussten, dass Itachi sowieso kommen und diesem Treiben ein Ende setzten würde. Diese Akatsuki. Erwarteten sie das wirklich von ihm? Oder wollten sie ihm einfach nur die Chance geben, das alleine zu regeln? Vielleicht war es so. Aber es beruhigte in auf eine seltsame Art und Weise, dass die Akatsuki nicht mehr wirklich auf Akiras Seite stand. Also würden sie eher ihm helfen, als Akira unterstützen. Natürlich konnte er sich dessen nicht sicher sein, aber wahrscheinlich war es. Plötzlich fühlte Itachi sich schuldig. Die anderen Mitglieder und vor allem Deidara hatten sich immer sehr um ihn gekümmert, vielleicht weil er mehr oder weniger der Jüngste war und er hatte sie stets so gut wie möglich ignoriert. Itachi beschloss sich bei gegebener Zeit mal zu entschuldigen. Doch jetzt musste er erstmal Kakashi beruhigen, der jetzt wahrscheinlich schon Gräben in den Boden lief. Itachi beschloss, dass - sobald er sich entschieden hatte wo er hin gehörte - nicht noch einmal zu verraten, woran er glaubte. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sein würde. ********************************* Zum Kapitel: Eigentlich sollte es noch ein wenig länger sein, aber ich dachte es reicht. Was ihr hierzu sagt, nun, darauf bin ich gespannt. Was das nächste Kapitel angelangt (reine grobe Kalkulation) nach der Leipziger Buchmesse kriege ich Osterferien, da habe ich dann wieder Zeit. Mal sehen, was sich da tun lässt. Bis bald Mangacrack Kapitel 28: In den Armen eines Freundes --------------------------------------- Kommentar: Ich weiß, dass ihr wieder ItaSasu sehen wollt, mir geht es genau so, aber ein bisschen müsst ihr euch noch gedulden. Mit diesem hier … zwei Kapitel. Als letztes noch: Man sich bei mir beschwert, dass ich den Namen von Sasoris Partner falsch schreibe. Tut mir leid! Mangacrack ::Kapitel 28 - In den Armen eines Freundes:: Itachi näherte sich mit leichtem Unbehagen dem Platz, wo Kakashi, Naruto und Neji auf ihn warteten. Es gefiel ihm nicht, dass er wegen ihnen womöglich langsamer werden würde, aber hatte er nicht darauf bestanden mitzukommen? War er nicht aus freien Stücken zur Hokage gegangen? Itachi gestand sich ein, dass das mit Sicherheit ein Fehler gewesen war. Was hatte ihn nur dazu getrieben? War es gewesen, weil Sasuke entführt worden war? Weil er den Schock nicht verarbeitet hatte, dass sich sein kleiner Bruder in Orochimarus Hand befand? Es musste wohl so gewesen sein. Anders konnte sich das Itachi nicht erklären. Im Moment wollte er nichts weiter als die drei Konoha Ninja, die da vorne auf ihn warteten umgehen und dafür Sorgen, dass sie sich aus seinen Angelegenheiten raus hielten. Aber warum ging er dann nicht einfach? Früher hätte er keine Probleme gehabt einfach im Wald zu verschwinden und seine Begleiter zurückzulassen. Er hätte nicht einen Gedanken daran verschwendet, es vielleicht nicht zu tun oder gar wie seine Begleiter darüber denken würden. Warum erschien es ihm jetzt unausweichlich und notwenig, jetzt zurückzukehren und sein Versprechen zu erfüllen, dass er nachkommen würde? War es, weil eben nicht S-Rank Nuke Ninja waren, sondern Shinobi aus Konoha, die … beschützt werden mussten? Itachi gefror innerlich als dieses Wort durch seine Gedanken wanderte. Schutz. Beschützen. Das war schon immer etwas gewesen mit dem er nie richtig zu Recht gekommen war. Er hatte das Prinzip nie wirklich verstanden. Das war sicherlich auch der Grund gewesen, warum er bei Sasuke darin versagt hatte. Schuldgefühle regten sich in Itachi. Es war ein grausamer Fehler in seiner Vergangenheit, als er angenommen hatte, er könnte Sasuke beschützen. Zuerst vor dem Clan, dann vor Orochimaru und letztlich vor ihm selbst. In den ersten zwei Dingen hatte er versagt und zu dem letzten Punkt würde es vielleicht nie kommen, wenn er sich nicht beeilte. Aber Itachi würde alles tun um Sasuke vernünftig beschützen zu können. Eine weitere Chance wollte er noch bekommen und das hier war vielleicht seine Letzte. Wenn er in der Vergangenheit Fehler gemacht hatte, dann musste er von vorne anfangen, richtig? Und von wem sollte er es aber lernen können? Wer würde das tun? Itachi hob plötzlich den Kopf. War er etwa so dumm gewesen? War das der Grund gewesen, warum er Kakashi, Naruto und Neji ausgesucht hatte ihn zu begleiten? Damit sie ihm beibrachten ein bisschen wie sie zu werden und die Menschen ein wenig besser zu verstehen? Itachi blieb stehen und stützte sich an einem Baum ab, während er sich das Haar aus dem Gesicht strich. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hand blutverschmiert war. War das sein Blut? Er sah an sich herunter und untersuchte seine Kleidung während er weiterging. Da war zwar ziemlich viel Blut zusehen, aber er konnte nicht genau sagen, was jetzt seins war oder was dem Gegner gehört hatte. Mal wieder hatte er nicht gemerkt, dass Blut geflossen war. Er konnte über und über mit Blut besudelt sein und würde er nicht merken. Daidara hatte ihm mal gesagt, dass das gruselig aussah. Ausgerechnet sagte das ein Mensch, der an explodierten Gedärmen und Menschen Freude hatte. Aber Itachi beschloss, dass es vielleicht der richtige Zeitpunkt war sich schon wieder mit der Akatsuki auseinander zu setzten. Das würde er schon noch früh genug. So fern er das Treffen mit Orochimaru überlebte. Itachi ging nun langsam durch den Wald. Er konnte die Stelle schon sehen, wo die Anderen sich niedergelassen hatten. Inzwischen dürften sie auch wahrgenommen haben. Es gab also kein Zurück mehr. Fast zögerlich schritt der Uchiha vorwärts. Das Unbehagen in ihm wurde größer. Würden sie ihm Vorwürfe machen, fragte er sich plötzlich. Möglicherweise waren sie beleidigt, weil er sie vorgeschickt hatte. Itachi schluckte hart und trat dann durch das Dickicht. Sofort entdeckte er Naruto, Neji und Kakashi. Sie waren alle wach und schienen ihn erwartet zu haben. Naruto saß auf dem Boden und schaute ihn nachdenklich an. Er hatte einen seltsamen Ausdruck in den Augen und wirkte ein wenig besorgt. Um ihn, Itachi, etwa? Weswegen denn? Neji hingegen saß scheinbar unbeteiligt auf einem Ast und sah ihn nur kurz an, ehe er sich wieder wegdrehte, als würde es ihn nicht kümmern. Doch Itachi war ein zu genauer Beobachter, als das er nicht sehen würde, dass Neji sich ein bisschen zu hastig wegdrehte und dann irgendeinen Gegenstand in der entgegen gesetzter Richtung anstarrte. Ein weiterer kurzer Blick verriet Itachi, dass Neji in trotzdem mit dem Byakugan beobachtete. Eine Weile sah Itachi ihn an. Was sollte dieses Verhalten? Wenn der Hyuuga misstrauisch wäre, dann hätte er sicherlich keine Probleme damit es auch offen zu zeigen. So schätzte er Neji nicht ein. Aber warum dann bitte schön? Itachi beschloss die Antwort auf diese Frage auf später zu verschieben. Stattdessen wandte er sich Kakashi zu, der an einem Baum lehnte und die Arme ineinander verschränkt hatte. Er hatte einen Fuß an der Rinde abgestützt und blickte ihn fast schon feindselig an. Itachi zog verwundert und überrascht eine Augenbraue hoch, versuchte Kakashis Verhalten erst einmal zu ignorieren. „Ich bin fertig“, sagte er stattdessen. „Die Angreifer sind ausgeschaltet!“ „Hast du sie getötet?“, fragte Kakashi und Itachi war sich sicher, dass der Tonfall absolut nicht freundlich gewesen war. Was hatte Kakashi auf einmal? Vor kurzem hatte er sich noch ganz normal verhalten. Wobei es, ehrlich gesagt, sehr schwer war Kakashi ein normales Verhalten zuzuschreiben. Er hatte Kakashi Jahre nicht gesehen und die einzige Begegnung vor drei Jahren war auch nicht unbedingt sonderlich gut verlaufen. Dort hatte er Kakashi drei Tage lang mit seinem Mangekyou Sharingan gequält und gefoltert. Itachi fühlte Reue als er plötzlich daran dachte. Er hätte Kakashi auch ganz einfach so bewusstlos setzten können ohne ihm weh zu tun. Itachi fragte sich, warum er es eigentlich nicht getan hatte. Aber er wusste warum. Er hatte wissen wollen, wie viel Kakashi aushielt. Was er fähig war zu ertragen um seine Schüler zu beschützen. Ob er fähig war Sasuke zu beschützen. Itachi kannte Kakashi nur aus seiner Vergangenheit. Er hatte mit Kakashi zusammen die Chu-nin Prüfung abgelegt, war danach mit ihm zusammen öfter auf Mission gewesen und nach Kyuubis Angriff auf das Dorf waren sie beide in die Anbu Einheit aufgenommen worden. Es waren großartige Zeiten gewesen, die sie - wenn Itachi jetzt so zurückdachte und sich erinnerte - besser hätten ausnutzen sollen. Aber damals waren die Zeiten noch anders gewesen. Er selbst war von seinem Clan gedrängt worden, das Dorf war nahezu dem Erdboden gleichgemacht worden, sie hatten viele Shinobi verloren und Kakashi trauerte dem Tod seines Lehrers nach. Itachi wusste wie es war einen Lehrer zu verlieren, der einem viel bedeutete, aber er konnte nicht wirklich sagen was mehr schmerzen musste. Der Tod oder der Verrat eines Lehrers. Orochimaru hatte ihn und das Dorf verraten, während der Yondaime sein Leben für das Dorf gegeben hatte. Itachi seufzte. Lange Zeit hatte er in seiner Kindheit geglaubt, dass Orochimaru der einzig große Shinobi wäre, doch Arashi hatte sich auch stets um ihn gekümmert. Nicht so sehr wie um Kakashi, doch oft genug um frühzeitig sich seinen Respekt einzuhandeln. Itachi wusste, dass für Kakashi der Yondaime wie ein Vater gewesen war und das sogar fast offen zugegeben hatte. Nach dessen Tod war Kakashi kalt und verbittert geworden. Kakashi hatte jede Mission angenommen, die ihm zugeteilt worden war und so oft es ging hatte er sich die A und die S-Rank Missionen ausgesucht. Itachi war der festen Überzeugung, dass Kakashi damals den Tod gesucht hatte. Ob das heute immer noch so war? Itachi selbst hatte auf einmal nicht mehr so viel Zeit für seinen Freund und Rivalen gehabt, weil der Clan ihn gedrängt hatte. Dann war er einer anderen Anbu Einheit zugeeilt worden und wurde dort nach kurzer Zeit zum Führer. Sie sahen sich nur noch sehr selten. Vielleicht hätte sich er sich nicht so verloren in der Zeit gefühlt, wenn er Kakashi zum Reden gehabt hätte. Im Clan hatte man ihn schief angesehen, weil er nicht der Police Force beigetreten war, sie wie es sich eigentlich gehörte und bei den Anbu waren sie misstrauisch gewesen, weil er aus dem Uchiha Clan kam, der schon damals einen zweifelhaften Ruf hatte. Doch jetzt? Was war schon jetzt? Itachi wusste nichts mehr über Kakashi. Die letzte Erinnerung, die er an ihn hatte bevor er das Dorf verließ, war kurz nachdem er das Massaker angerichtet hatte. Es hatte geregnet und er war verwirrt und neben sich gewesen. Er wusste nicht mehr genau, was passiert war oder was er zu Kakashi gesagt hatte. Er erinnerte sich nur noch an Kakashis schnelle Bewegung mit dem Kunai, dass dann später für den waagerechten Schnitt auf seinem Stirnband verantwortlich war. Das Einzige, was er außerdem noch wusste, war Kakashis Blick. Der Blick mit dem roten Sharingan, das ihn anstarrte und auf Itachi so wirkte als wären seine Verwandten noch am Leben. Deswegen war er geflohen. Nicht weil er sich schuldig fühlte oder Angst vor konoha hatte. Nein, er war vor diesem roten Sharingan Auge geflohen, das ihn angesehen hatte und ihn noch Jahre lang in seine Träume verfolgte. „Kannst du mir jetzt sagen, was du mit den Angreifern gemacht hast?“, fragte Kakashi noch einmal und diesmal etwas barsch. Itachi war für einen kurzen Moment verwirrt, bemühte sich dann aber seine Gedankenlosigkeit nicht wie Ignoranz aussehen zu lassen. „Ja, entschuldige Kakashi, ich hätte dir sofort antworten sollen. Ich habe die Angreifer getötet! Sie waren nicht schwer auszuschalten!“ „Und warum hast du sie dann alleine erledigt? Denkst du etwa, dass wir zu schwach dafür sind oder vertraust du uns nicht?“, erwiderte Kakashi bissig. „Sensei, was soll das denn?“, mischte sich nun auch Naruto ein. Er sah ärgerlich zu seinen Lehrer auf und war offenbar genauso verwundert wie Itachi selbst, weil er sich das Verhalten des Anderen nicht erklären konnte. Nun wandte er sich an Itachi. „Ich weiß nicht, was er hat. Gomen nasai, eigentlich ist nichts vorgefallen, was ihn so etwas treiben könnte.“ „Halt dich da raus, Naruto. Misch dich nicht ein!“, fuhr nun Kakashi auch seinen Schüler an. Den verletzten Blick, dem ihm sein Schüler zuwarf, ignorierte er. Die Verärgerung war ganz eindeutig in Kakashis Gesicht zu lesen. Itachi schüttelte verwundert den Kopf und sah zu Kakashi. Er meinte zu ihm: „Nein, das war es nicht. Ich halte euch nicht für schwach, aber das eben war mein Kampf.“ Er drehte sich weg und ließ Kakashi stehen. Itachi lief rüber zu Neji und blickte diesen von unten an. Langsam drehte der Hyuuga seinen Kopf zu ihm. „Hm?“ „Du hast das Verbandszeug, oder Neji?“, fragte Itachi feststellend. „Ich brauche ein wenig davon!“ „Seid ihr etwa verletzt Itachi-sama?“, fragte Neji erschrocken und kramte in seinem Rucksack nach dem Verbandszeug. Itachi überging die förmliche Anrede. Er hatte bemerkt, dass der Hyuuga scheinbar etwas für ihn übrig hatte und deswegen ihn zu ansprach. Verhindern konnte er es nicht, auch wenn er es nicht gewohnt so höflich angeredet zu werden, vor allem wenn der Respekt auch noch ernst gemeint war und nicht nur Angst dahinter steckte. „Nein, nicht sehr. Nur ein paar Kratzer“, erwiderte Itachi und versuchte Neji zu beruhigen. Zögernd händigte er das nötige Material aus. Er schien außerdem mit seinem Byakugan zu überprüfen, ob er die Wahrheit sagte. Aber eher aus Sorge, als aus Misstrauen wie Itachi erstaunt feststellen musste. Er beschloss sich bei Gelegenheit erklären zu lassen, wie er bei dem Hyuuga so hoch im Ansehen stehen konnte. Das könnte vielleicht auch anderweitig nützlich sein. „Braucht ihr meine Hilfe, Itachi-sama?“, fragte Neji nun noch. Itachi schüttelte den Kopf und bedankte sich mit einer kurzen Geste. Er spürte Nejis Blick in seinem Rücken als er quer über die kleine Lichtung ging und sich dann nicht weit entfernt von Kakashi ins Gras sinken ließ. Er machte das natürlich mit Absicht. So würde er mit Kakashi reden können ohne das Naruto und Neji das sofort mitbekamen. War vielleicht ganz gut so. Itachi ahnte, dass diese Sache die beiden Jungen wirklich nichts anging. Er machte sich so ans Werk sich langsam auszuziehen und erstmal festzustellen, wo er überhaupt verletzt war. Wie er vermutet hatte, war er überall nur leicht verletzt. Nur eine größere Wunde am Unterarm und ein paar aufgescheuerte Stellen an seinem Rücken. Der Mantel war eben nicht das beste Material. Das Blut der Vampire, die er getötet hatte, hatte sich schon darin festgesaugt und würde wohl nicht mehr raus zu waschen sein. Ehe er Sasuke gegen über trat, musste er irgendwo neue Kleidung herbekommen, sonst würde er ja aussehen wie ein Monster. Der Uchiha machte sich daran zuerst die Kratzer an seinen Armen zu versorgen. Weniger ein Verband, als das nötige Desinfektionsmittel war ihm wichtig. Zu gut kannte er die Vorgehensweisen der Vampir Gemeinschaften. Oft benutzen sie hinterhältige Gifte um ihren Gegner wenn nötig auch nach ihrer Niederlage noch mit in den Tod zu reißen. Doch so genau er die Wunden auch untersuchte, er konnte keine Verfärbung an den Rändern erkennen. Auch hatte noch kein Schwindelgefühl oder Ähnliches eingesetzt. Er hatte wohl Glück gehabt. Denn die eine Attacke des letzten Vampirs hatte er nicht sofort kontern können. Sehr ärgerlich, doch nicht weiter tragisch. Nur leider hatte er in der kurzen Zeitspanne sich die meisten Wunden eingehandelt. Als er die Wundsalbe auftrug, bemerkte Itachi, dass er sich vor Kisame nie diese Blöße gegeben hätte. Oder auch vor keinem anderen Akatsuki Mitglied. Wobei er ja eigentlich nur Kisame und Daidara näher gekannt hatte. Kisame war sein Partner gewesen, weil er als Wasserkünstler zu ihm - dem Feuerexperten - ganz gut gepasst hatte. Sie hatte persönlich nicht viel miteinander anfangen können, aber er hatte sich auch nie richtig für Kisame interessiert. Und Daidara? Nun, als er neu in der Akatsuki Organisation gewesen war, war ihm Daidara zugeteilt worden, um ihn einzuweisen. Es war kaum zu glauben, dass dieser kleine Hüpfer tatsächlich zehn Jahre älter war als er. Auch als er später dann Kisames Partner wurde, hatte Daidara immer mal wieder vorbei geschaut. Itachi vertrieb die Gedanken. Er dachte in letzter Zeit immer häufiger an die Akatsuki. War schon seltsam. Als er noch dabei gewesen war, hatte er sie kaum wahrgenommen und nun beschäftigte er sich das erste Mal richtig mit ihnen. „Hach, verdammt“, fluchte Itachi plötzlich als schon der dritte Versuch seine Wunde am Arm zu verbinden fehlschlug. Es war vielleicht eine tiefere Schnittwunde von fünf Zentimetern und blutete wohl insgesamt am heftigsten. Von früher kannte er es nur so, dass er sich den Luxus, sich Verbände anzulegen, nicht leisten konnte. Das hatte verschiedene Gründe, umso mehr wollte er das diesmal ein wenig auskosten. Denn als Nuke-nin kam man nicht so einfach an Desinfektionsmittel und Wundsalben heran. „Lass mich das machen!“, ertönte plötzlich eine Stimme neben ihm. Es war Kakashi. Itachi gab zu, dass er so langsam die Welt nicht mehr verstand. Naruto zog schon fast schüchtern den Kopf ein als sein Lehrer zu ihm sagte, er solle die Klappe halten, Neji verhielt sich komisch und Kakashi hatte Stimmungsschwankungen. Und von diesen Leuten wollte er lernen wie man besser mit Menschen umging? „Was soll das Kakashi?“, fragte Itachi direkt. Kakashi ging vor ihm in die Hocke und begutachtete die Wunde. Schon fast sanft strich am Rand entlang und wischte das Blut ab, das an Itachis Arm herunter lief. Dann machte er sich daran behutsam die Wunde zu verbinden. Nicht zu locker, dass er noch würde kämpfen können, aber auch nicht zu fest, sodass die Blutzufuhr abgeschnitten werden würde. Man merkte das Kakashi auch einen Schwerverletzten im Schlaf verbinden könnte. Wenn man schon so lange im Dienst war wie Kakashi, dann konnte man gewisse Dinge auch ohne medizinische Ausbildung. Itachi musste außerdem zugeben, dass es ihm lieber war, wenn Kakashi ihn berührte als wenn es Naruto oder Neji getan hätten. Neji benahm sich so seltsam und bei Naruto war er sich nicht sicher, ob dieser nicht etwas von dem Vampir merken würde, der in ihm schlummerte. Schließlich hatte er ihn schon in Tsunades Büro so seltsam angesehen, als er die schwarze Chakra zum ersten Mal gesehen hatte. Trotzdem wollte er wissen, warum der Kopierninja so launisch war. „Kakashi, warum hilfst du mir jetzt?“ „Warum sollte ich es nicht tun?“, fragte Kakashi zurück. „Weil du vorhin noch so gewirkt hast, als würdest du mir jeden Moment die Kehle aufschlitzen.“ Kakashi senkte den Kopf betrübt. „Tut mir leid. War keine Absicht. Ich wollte dich nicht so anfahren, ich hab nur…“ „Nur was?“, wollte Itachi wissen. Was belastete Kakashi? „Ich habe, in dem Moment wo du uns vorgeschickt hast, gemerkt, dass ich dich kaum noch kenne. Früher konnte ich sagen, wie es dir ging ohne dich kaum zwei Mal anzusehen und jetzt frage ich mich jedes Mal, wenn du etwas sagst, ob es auch so ist. Als wir beschlossen haben, hier auf dich zu warten, habe ich mich gefragt, ob du überhaupt zurückkommen würdest. Du hast den Hang alles alleine erledigen zu wollen. Entweder weil du deine Kameraden nicht in irgendwelche Sachen mit hinein ziehen möchtest oder weil du Angst hast, wir würden dich behindern.“ Itachi schwieg. Kakashi hatte genau das getroffen, was auch ihn schon beschäftigt hatte. Doch die Tatsache, dass Kakashi sich nach all den Jahren immer noch Gedanken um ihn machte und dann auch noch richtig damit lag, rührte ihn. Itachi legte vorsichtig eine Hand auf Kakashis Schulter und zog diesen dann vorsichtig zu sich heran. Das Bedürfnis jetzt jemanden im Arm zu halten war schon übermächtig groß. Kakashi schien zuerst von dieser Aktion überrascht, doch als Itachi seinen Kopf an seine Schulter bettete, umarmte er ihn sanft. Die Umarmung wurde fester als Kakashi feststellte, dass Itachi das jetzt einfach brauchte. Er sah auf ihn herunter und meinte auf einmal Itachis wahres Gesicht zu sehen. Der Uchiha wirkte müde, ausgelaugt und einsam. Er klammerte sich nicht sehr an seinen alten Freund, doch fest genug um Kakashi zu zeigen, dass mit Itachi nicht doch alles in Ordnung war, wie er es ihm schon seit ihrem Aufbruch in Konoha weismachen wollte. Kakashi rutschte so vor Itachi, dass Naruto und Neji nichts von der Umarmung mitbekamen, denn damit wäre Itachi sicherlich weniger einverstanden, wenn er seine kurzzeitige Schwäche auch noch vor anderen Menschen preisgeben müsste. Kakashi strich Itachi über den Rücken, als er merkte, dass dieser leicht zitterte. Er sah Itachi jetzt nicht ins Gesicht, nur für den Fall, dass dieser vielleicht tatsächlich ein paar Tränen weinte. Selbst wenn es so wäre, es war sicher nicht der beste Zeitpunkt dafür um es anzusprechen. Itachi war kein Mensch, dessen Probleme - egal welcher Art - sich einfach so in Luft auslösten. Außerdem war es vielleicht besser, nichts zu wissen. Wenn sie wieder zu Hause waren, dann ja, dann würden Itachi und er ein sehr langes Gespräch führen, doch im Moment reichte ihm dieser Kontakt hier als Zugeständnis dafür, dass Itachi ihn nicht verlassen würde. „Kakashi“, flüsterte Itachi kaum hörbar. „Hm?“, kam es genauso leise zurück. „Es tut mir leid.“ „Was?“, fragte Kakashi leicht unsicher. „Alles. Das ich gegangen bin und so. Das ich nicht auf dich gehört habe, damals. Dass ich…“ „Ssshh“, schnitt Kakashi ihm da Wort ab, „Es ist gut. Du musst jetzt nichts erklären. Nicht jetzt. Du wirst es irgendwann tun, aber sei dir im Moment erst einmal sicher, dass ich dir nicht böse bin. Es gut, Itachi.“ Kakashi fühlte sich im Moment so, als würde er keinen erwachsnen Mann in seinem Armen halten, sondern einen seiner verzweifelten Schüler, die mit ihren Problemen zu kämpfen hatten und Rat bei ihm suchten. Er ließ Itachi los und setzte sich dicht neben ihn ins Gras und zwang Itachi dazu seinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Von weitem sah es so aus, als würde Itachi schlafen wollen und Kakashi war es nur recht, wenn Naruto und Neji das glauben würden. Sie sahen Itachi beide irgendwie als eine Art Helden an. Kakashi lehnte sich zurück und begann zu warten. Er lauschte den Geräuschen der Nacht und stellte später fest, dass Itachi tatsächlich eingeschlafen war. Das dieser ihn noch eine ganze Weile beobachtete hatte, wie er in den Himmel gestarrt hatte, das bisschen was durch die Wollen zu sehen war, und erst sich zur Ruhe begeben hatte, als er sicher wirklich sicher fühlte, wusste Kakashi nicht. Doch selbst wenn, wäre es ihm egal gewesen. Kakashi atmete unter seiner Maske tief ein und aus. Hoffentlich würden sie Sasuke bald befreien können. Itachi schien es ohne seinen Bruder immer schlechter zu gehen. * Kyuubi schlich leise über den Schlafplatz. Naruto war eingeschlafen und so hatte der Dämon die Gelegenheit genutzt um in Geistform sich ein wenig Freigang zu verschaffen. Wie schon zuvor nutzte er seine Geistform um von niemandem gesehen oder gehört zu werden. Normalerweise widerstrebte es ihm ohne Narutos Wissen so etwas durchzuführen, da es lange gebraucht hatte, bis er sich das Vertrauen von Naruto erkämpft hatte, aber diesmal ging es nicht anders. Er hatte etwas Seltsames wahrgenommen. All seine dämonischen Sinne hatten reagiert, als Itachi wieder zu ihnen gestoßen war. Der Geruch war eigenartig gewesen. Anders als bei Menschen und es lag schon sehr lange zurück, seit er ihn das letzte Mal gerochen hatte. Kyuubi war bei Itachi und Kakashi angekommen, ignorierte den Kopierninja aber vollkommen. Er senkte seine Nase um an Itachis Wunde zu riechen, dann schnüffelte er an dessen Mantel um sicher zu versichern. Er nahm drei fremde Gerüche wahr. Er konnte durch ihr Blut auch sagen, was es für Kreaturen waren. Untote. Vampire nannten sie die Menschen meistens. Kyuubi knurrte leise. Dieser Geruch belästigte seine Nase. Dämonen waren noch nie gut mit Vampiren ausgekommen, da diese Jagt auf ihr besonderes und außergewöhnliches Blut machten. Diese Blutsauger seinen verflucht. Doch noch einmal roch der Fuchs an der frischen Wunde Itachis, aus der der Geruch von Blut immer noch stark herausströmte. Diesmal war er sich sicher. Kyuubi drehte sich um und trollte sich wieder weg. Da alle eingeschlafen waren, blieb er draußen, legte sich auf den Boden und genoss die Stille des Waldes um ihn herum. Dennoch ließ ihn Itachi Uchiha nicht los. Der Geruch des Blutes war eindeutig gewesen. Da war ein Teil Vampir in ihm, aber da war auch noch etwas anderes. Darunter, viel tiefer und viel älter, als das bisschen Vampirblut, dass in Itachis Adern floss. Nein, er hatte das Erbe von Uchiha Madara gerochen. Kapitel 29: Der Weg aus der Hölle --------------------------------- Kommentar: So. Ich weiß es hat wieder viel zu lange gedauert, aber nachdem ich eine Zeit lang das Gefühl hatte, dass diese Fanfiction kaum gelesen wird, habe ich jetzt wieder Motivation gefunden um weiter zu schreiben. Ich danke auf jeden Fall den Leuten, die mich unterstützen und mir nach einiger Zeit des Wartens sagen, dass sie mich vermissen und gerne weiter lesen würden. Danke. Das hilft immer sehr! Da „Shinobi at Hogwarts“ im Moment so erfolgreich ist, fällt es mir schwer mich auch anderen Fanfictions zuzuwenden. Doch da ich „Against Akatsuki“ noch dieses Jahr fertig kriegen möchte (was eigentlich bereits der Fall sein sollte … o.O‘), werde ich mich ein wenig ranhalten. Auch ist das Kapitel nicht so lang, wie sich es haben wollte, doch mehr schaffe ich kurz vor dem Urlaub nicht mehr. Einige werden vielleicht finden, dass es etwas ‚füllartig‘ ist, aber dadurch, dass der Rest des Kapitels erst in nächsten Teil kommt, wirkte das leider etwas so. Deswegen verschiebt sich die Handlung ein wenig nach hinten, weil ich beim nächsten bald folgenden Höhepunkt der Geschichte mehr Raum zum Erzählen brauchte. Also werden es vielleicht wirklich 45 statt nur 40 Kapitel. mangacrack ::Kapitel 29 - Der Weg aus der Hölle:: Er fühlte sich schrecklich. Ausgelaugt, hungrig und müde. Aber leider konnte er nicht schlafen! Sein Körper hätte des dringend nötig gehabt, doch so sehr es Sasuke auch versuchte er konnte einfach nicht. Es kam ihm grausam vor. Er war zu müde um die Augen aufzumachen oder gar sich zu bewegen, doch der erlösende Schlaf wollte einfach nicht eintreten. Sasuke rieb sich die Augen, die von allem am meisten schmerzten. Die ganze Zeit über während er ziellos durch die dunklen Gänge gewandert war, hatte er seine Sharingan aktivieren müssen, um überhaupt etwas sehen zu können und nicht gegen die Decke zu stoßen oder über eine Unebenheit in Boden zu stolpern. Wenn ihm etwas passieren würde, dann könnte er blind immer noch besser kämpfen als mit einem gebrochnen Fuß! Jetzt fragte sich Sasuke, ob das wirklich so klug gewesen war. Er lag vollkommen entkräftet im Staub ohne zu Trinken und zu Essen. Die Müdigkeit konnte er am ganzen Körper spüren und hinzu kamen schreckliche Kopfschmerzen. Sasuke drehte sich auf die Seite. Die Sandkuhle die er gefunden hatte, um sich auszuruhen, war zwar nicht sonderlich bequem, aber immerhin noch besser als der Steinboden. Außerdem war die Ecke, die er sich ausgesucht hatte halbwegs geschützt. Es war noch nicht allzu lange, dass er das Schmatzen eines Tieres gehört hatte. Sofort hatte er sich gegen die Wand gepresst und abgewartet. Wenn etwas in diesen Gängen lebte, dann kannte es sich hier aus und hatte somit einen Vorteil! Bei dem Versuch dem Tier zu folgen und somit vielleicht einen Weg hier heraus zu finden, hatte er sich in den Gängen verirrt. Zwar hatte er Zeichen an die Ecken gemacht, sodass er zurückfinden würde, doch was brachte es ihm, wenn er an den Ausgangspunkt gelangte. Er musste den Ausgang finden. Oder wenigstens eine Wasserquelle. Sonst würde er innerhalb von zwei Tagen verdursten. Selbst ein Ninja hielt es nicht sehr lange ohne jegliche Wasserquelle aus. Wieder bewegte sich Sasuke etwas um seinen Körper warm und in Bewegung zu halten. Es war kalt hier drin, doch leider spürte er keinen Luftzug. Teilweise war seine Kleidung zerrissen, sodass die Kälte bis an seine nackte Haut vordringen konnte. Er verfluchte sich selbst dafür, dass sein Wissensdrang so groß gewesen war. Warum hatte er nicht das Angebot für frische Kleidung von Orochimaru angenommen, als er die Chance dazu hatte? Deswegen lag er jetzt hier in einem Fetzen von Kleidung, der seit Tagen nicht mehr gewechselt worden war. Oder besser gesagt Wochen. Er hatte zwar das Zeitgefühl verloren, doch er meinte sich zu erinnern, dass bei Orochimaru seine Kleidung nicht gewechselt hatte, obwohl dieser es ihm angeboten hatte. Jetzt im Dunklen fragte sich Sasuke, warum das Angebot ausgeschlagen hatte. Überhaupt … wie hatte er so sehr auf diesen San-nin hereinfallen können? Das diente sicherlich nur dazu um wieder seinen Körper zu übernehmen. Wie hatte er glauben können, dass Orochimaru sich geändert hätte? Das war ein Fehler gewesen. Sein Fehler und seine Schwäche. Ohne es zu merken, verfiel Sasuke wieder in sein altes Muster zurück. Schon wieder kreisten in seinem Kopf die Gedanken umher, wie schwach er doch war und der Wille stärker zu werden kam wieder auf. Sasuke lag immer noch wie erschlagen im Sand und konnte sich vor Kraftlosigkeit nicht rühren. Doch es fehlte ihm auch die Motivation weiter zumachen. Er war soweit von zu Hause weg. Keiner würde ihn hier finden und er würde es nicht schaffen hier heraus zu kommen. Warum konnte er jetzt nicht einfach sterben? Es wäre so schön einfach. Einschlafen und nie wieder aufwachen. Vielleicht würde sein Bruder nicht einmal mehr das Skelett finden, wenn er ihn denn überhaupt suchen kam. Sicher würde sich Itachi nicht darum kümmern, wenn er verschwand, dachte sich Sasuke. Er wollte gerade schon wieder den Gedanken fallen lassen und über etwas anderes nachdenken, weil er so ein seltsames Gefühl in der Brust bekam, doch da war noch eine andere Stimme in seinem Kopf. Es war seine eigne Stimme, die ihm sagte, dass Itachi ihn niemals hier versauern lassen würde, sondern käme um ihn zu retten. Schon nach kurzer Zeit schwankte Sasukes Glauben zwischen Sicherheit und tiefem Zweifel. Würde Itachi ihn retten? Er hatte es gesagt. Er hatte versprochen, dass er ihn beschützen würde, oder? Sasuke schien sich auf einmal nicht mehr so sicher zu sein. Es schien so lange her zu sein und die Zeit, wo sie beide zusammen gelebt und geredet hatten, schien so kurz und nichts sagend in seiner Erinnerung. Konnte er sich wirklich sicher sein, dass Itachi es ernst meinte? Einerseits fühlte er sich schuldig, weil er so schlecht von ihm dachte, aber hatte er nicht allen Grund an ihm zu zweifeln? Jahre lang hatte Itachi aus egoistischen und fadenscheinigen Gründen gehandelt, die Sasuke bis heute nicht nachvollziehen konnte. Angefangen mit dem Mord an ihrem Clan, den Sasuke ihm immer noch nicht verziehen hatte und dann die Tatsache, dass Itachi nicht darüber reden wollte. Hatte er nicht das Recht zu erfahren, was es mit seiner Vergangenheit, mit seiner Familie auf sich hatte? Sasuke richtete sich wütend auf und starrte wütend in die Dunkelheit. Zorn erfüllte ihn. Warum musste er so wichtige Dinge, wie zum Beispiel, dass es noch einen weiteren Uchiha gab, von Orochimaru erfahren? Itachi war sich anscheinend zu fein dazu, ihm davon zu erzählen! Sasuke kämpfte sich langsam wieder auf die Füße. Hunger und Durst war vergessen. Jetzt trieb ihn nur noch eins vorwärts: sein Zorn auf Itachi. Er stützte sich an der felsigen Wand ab und die scharfen Kanten des Gesteins schnitten ihn in die Handfläche, doch Sasuke empfand den Schmerz mehr als eine Bestätigung dafür´, dass er noch lebte und nicht schon im Sterben lag. Wenn er jetzt hier sterben würde, dann würde er nie seine Antworten bekommen. Sasuke verachtete sich selbst dafür, dass er ans aufgeben gedacht hatte. Das durfte nie wieder vorkommen. Er durfte sich nicht darum kümmern, wie er zu Itachi stand. Wichtig war nur, dass sie beide am Leben bleiben würden. Während Sasuke sich in der Finsternis den Gang hinunter kämpfte, sich dabei an der Wand immer wieder abstützend, merkte er nicht, dass das Juin wieder bereits heftig pulsierte. Es war die einzige Lichtquelle, wenn auch sehr klein, in den dunklen Gängen. Ohne es zu merken, nahm Sasuke es ihn, dass das Juin aktiver wurde und seinen Verstand vernebelte. Die Male hatten sich schon über die ganze Schulter ausgebreitet und bedeckten nach wenigen Minuten auch die Hälfte des Gesichtes, um dann langsam den Körper hinab zu wandern bis es an den Füßen angekommen war. Von allem dem bekam Sasuke nichts mit. Er wusste nur, dass die Kälte und der Hunger zu verschwinden schienen. Allerdings schob er das auf seine neu gewonnene Willenskraft. Das Pulsieren des verfluchten Siegels war scheinbar natürlich für ihn und störte den jungen Uchiha nicht weiter. Viel mehr konzentrierte er sich jetzt darauf, wo der Luftzug herkam, den auf seiner Haus spürte. Er war nur schwach, aber Sasuke war ein zu guter Ninja um das nicht auch in seinem geschwächten Zustand zu bemerken. Er folgte seinem Gefühl, immer in die Richtung gehend, wo die Brise stärker zu werden schien. Sasuke folgte seiner einzigen Spur nun schon seit Stunden. Er hatte gedacht, dass er schnell wieder draußen sein würde, wo er jetzt doch den Luftzug wahrnahm, aber offensichtlich hatte er sich da geirrt. So langsam fragte sich Sasuke wie groß dieses Labyrinth wohl war, denn es war kein Ende in sich und wenn er mit seiner Orientierung richtig lag, dann war er inzwischen kilometerweit von der Stelle entfernt, wo Orochimaru ihn ins Wasser geworfen hatte. Ein Grollen entfuhr Sasuke und das Juin reagierte auf seinen Chakra Anstieg. Was fiel dieser Schlange eigentlich ein ihn so zu behandeln? Was war der Zweck der ganzen Sache? Sasuke schwor sich dem auf den Grund zu gehen! Er war kein kleiner Junge mehr, den man herum schupsen konnte. Gefallen lassen würde er sich das gewiss nicht. Er hatte schon einmal Orochimarus Angebot abgelehnt nicht von ihm zu lernen und das gewiss nicht, weil ihm die Luft in Oto zusagte. Noch motivierter als zuvor machte Sasuke sich jetzt daran den Ausgang zu finden. Es dauerte dennoch mal fast zwei Stunden bis Sasuke das Gefühl bekam, dass es bergauf ging. Ja auch der Gang erschien ihm heller. Immerhin konnte er jetzt fast drei Meter weit sehen. Während seines Marsches hatte er nach Holz gesucht, dass er vielleicht mit seinem Feuer hätte entzünden können, aber nichts dergleichen. Wenn sein Chakralevel nicht so niedrig gewesen wäre, dann hätte er einen Feuerball erzeugt und diesen als Lichtquelle benutzt, aber lange würde er das nicht durchhalten. Also musste er sich sein restliches Chakra für den Notfall aufheben. Zwar füllte er stärker als noch in der Sandgrube, doch es war nicht sein übliches Niveau auf dem er kämpfte. Und da Sasuke damit rechnete, dass Orochimaru ihn am Ende irgendwo erwarten würde. Der San-nin wollte ihn mit dieser Aktion nicht umbringen, dessen war sich Sasuke inzwischen sicher. Einmal, weil er ihn ganz leicht hätte töten können, als er auf dessen Sofa geschlafen hatte und außerdem war Orochimaru seit jeher nicht an seinem Ableben interessiert. Dazu trug er noch viel zu sehr die Hoffnung mit sich herum, dass er sich ihm vielleicht doch noch anschließen würde. Sasuke gab zu, dass er schon öfters darüber nachgedacht hatte von dem San-nin zu lernen. Sicher konnte der ihm mehr Künste beibringen als irgendwer sonst in Konoha. Kakashi war sicherlich kein schlechter Lehrer, aber Kakashi war dann doch irgendwie ein anderer Typ als er. Sein Lehrer hatte die Eigenschaft alle Arten von Künsten zu beherrschen. Sasuke bewunderte seinen Sensei für diese Vielfalt, doch er wusste, dass seine Talente woanders lagen. Und er wollte darin unterrichtet, ja gefördert werden. In seinem Inneren musste er zu geben, dass es weh tun würde, Konoha hinter sich zu lassen, aber er würde diese Option nur in Erwägung ziehen, wenn er sich sicher sein konnte, dass Orochimaru ihn in Ruhe lassen würde und er nicht befürchten musste von Kabuto im Schlaf erdrosselt zu werden. Solange das nicht gewährleistet war, kam eine Überlegung nach Oto zu gehen gar nicht in Frage. Außerdem war dieser Gedanke jetzt in etwas weitere Ferne gerückt, weil Itachi in Konoha aufgetaucht war. Sasuke hatte ein mulmiges Gefühl, wenn er an seinen Bruder dachte. Er war vor ein paar Stunden noch so richtig sauer auf Itachi gewesen, doch da er in der Dunkelheit nichts weiter zu tun hatte, als nachzudenken, waren seine Gedanken immer wieder zu Itachi zurückgekehrt. Das brachte ihn dazu seine Meinung zu revidieren, denn im Moment war Itachi nicht hier, also konnte er nichts dafür, dass Orochimaru Informationen preisgab, die vielleicht noch nicht so bald hatte preisgeben wollen. Zwar brodelten immer noch die Unzufriedenheit und die Frustration in ihm, aber die Kühle hatte dafür gesorgt, dass sein Kopf sich ein wenig abkühlen und er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sasuke wanderte weiter, fühlte auf seiner Haut, wie die Brise des Windes immer stärker wurde. Er hoffte bald den Ausgang zu finden. Doch gerade als er diesen Gedanken hatte, rannte er gegen eine Wand. Zu überrascht um sein Gleichgewicht zu halten, fiel er zu Boden. „Was…?“, fragte er in die Stille hinein. Ungläubig sah Sasuke auf das, was vor ihm sich auf tat. Der Weg konnte hier doch unmöglich zu Ende sein. Er spürte immer noch den Wind auf seiner Haut, also musste es hier weiter gehen, aber warum war da eine Wand? Er stand wieder auf und begutachtete die Wand. Als er dagegen gelaufen war, hatte sich das irgendwie anders angefühlt. Nicht nach Stein! Vorsichtig legte Sasuke seine Hand auf das, was ihm den Weg nach draußen versperrte, ihn daran hinderte weiter zu gehen. Der Untergrund war aus einem seltsamen Material. Fest war es, aber kein Stein, auch Erde war es nicht. Stattdessen fühlte es sich ein wenig pelzig an. Sasuke strich mit seiner Hand vorsichtig von oben nach unten und sein Verdacht bestätigte sich. Das war keine Wand, sondern ein Lebewesen. Scheinbar hatte es sein Ankommen noch nicht bemerkte. Oder es war tot. Doch daran glaubte Sasuke nicht, denn er konnte keinen Verwesungsgestank riechen. Außerdem wollte er nicht wissen, was für ein Wesen in der Lage war ein Tier zu töten, das fast drei Meter hoch war. So hoch war nämlich der Gang der Höhle. Die Länge des Tieres konnte Sasuke nicht abschätzen, da er ja am Ende des Viehs stand. Soviel konnte er noch erkennen, dass das Maul sich an der anderen Seite befinden musste. Jetzt gab es nur ein Problem! Wie kam er auf die andere Seite und damit an diesem Ding vorbei? Sorgfältig durchsuchte Sasuke seine Taschen. Er hatte noch ein paar Kunai bei sich, das musste genügen. Ungern nämlich wollte Sasuke seine Feuerkünste anwenden, denn sollte es daneben gehen, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich eine Rauchvergiftung zuzog. Die Künste seines Clans waren einfach nicht für derartige Räume gemacht und auch hatte er nicht das Chakra, um das Tier restlos zu verbrennen. Sasuke machte sich daran den einzigen Weg zu nehmen, den es noch vorwärts gab. Er begann über das Tier rüber zu klettern, denn zwischen dem Rücken des Wurms und der Höhlendecke, war noch genug Platz um auf dem Bauch weiter zu robben. Es gefiel Sasuke zwar nicht, dieses seltsame Ding berühren zu müssen, aber unter keinen Umständen würde er zurück in die Gänge gehen. Der Ausgang konnte nicht mehr weit sein, denn das Tier hier war fiel zu groß, als das es durch die engeren Gänge passen konnte, die nicht weit hinter ihm lagen. Sasuke verharrte kurz, als er den Schwanz des Tieres hochgeklettert war und gerade noch so hocken konnte. Hatte sich das Tier bewegt? Sasuke spitze die Ohren, doch es war nichts zu hören, nicht die kleinste Bewegung wahrzunehmen. Dann ließ er sich auf den Bauch runter und kroch langsam vorwärts, den Kopf tief gesengt, keine hektischen Bewegungen machend und mit einem Kunai in der rechten Hand. Das würde ihm vielleicht nicht viel nützen, wenn das Tier unter ihm, ihn bemerkte und versuchte ihn abzuschütteln, aber notfalls konnte er es als Anker benutzen. Sasuke roch weiter. Er bemerkte erst jetzt wie bestialisch das Tier roch. Der Gestank vernebelte ihm fast die Sinne. Außerdem schien das Ding wirklich so etwas wie eine Art Wurm zu sein, denn es war Meter lang und schlängelte sich um die Ecken und Windungen der Gänge. Aber es war keine Schlange. Sasuke wusste nicht, ob er darüber nicht sogar traurig sein sollte, denn bei einer halbwegs intelligenten Schlange hätte er seine Verbindung zu Orochimaru vielleicht ausnutzen können. Ein schwaches Gen-Jutsu zu erschaffen würde er vielleicht noch hinkriegen. Doch dazu würde es wohl gar nicht erst kommen, dachte er sich, als er sah, was vor ihm lag. Bisher hatte er sich auf dem Rücken des Wurms fortbewegen können, weil zwischen dem Tier und der Decke gerade noch genug Raum für ihn war, aber jetzt ragte ein unebener Felsvorsprung hervor, sodass er nicht weiter kam. Was sollte er nun tun? Zurückgehen und einen anderen Ausgang suchen? Das kam überhaupt nicht in Frage. Sein Wunsch hier endlich diesem Gefängnis zu entkommen war schon zum Verzweifeln groß und jetzt stellte sich auch langsam das Hungergefühl wieder ein. Scheiße, gab es überhaupt einen Weg? Normalerweise würde er Chidori benutzen um das Tier aufzuschlitzen, doch das war jetzt reiner Selbstmord! Sasuke legte seinen Kopf in seine Hände und stütze sich so ab. Er holte tief Luft und machte einen Moment Pause. Es musste doch etwas geben das er tun konnte, um nicht wieder zurückgehen zu müssen. Die Entscheidung war vielleicht falsch gewesen, diesen wahnsinnigen Versuch zu starten über das Tier hinweg zu klettern, doch er musste das jetzt durchziehen. Sasuke schluckte seine Verzweiflung herunter. Es nützte ihm gar nichts, wenn er jetzt in Panik geraten würde. Einen Moment lang dachte er über diesen Satz nach und dann kam ihm die rettende Idee. Könnte das funktionieren. Begeistert über seinen neuen Einfall hob er den Kopf, wohl aber etwas zu schnell und zu wuchtig, sodass er damit gegen das Gestein über ihm stieß. Für einen Moment wurde es vollkommen schwarz vor den Augen des Uchihas, doch Sasuke zwang sich nicht ohnmächtig zu werden, auch wenn das im Angesicht des neuen Schmerzes, vielleicht sehr angenehm gewesen wäre. Er begann sich zu konzentrieren. Wenn er mit dem Chidori das Tier schon nicht aufschlitzen konnte, dann konnte er es damit vielleicht erschrecken. Denn schließlich war das Chidori nichts weiter als durch Chakra ermöglichte Elektrizität in seiner Hand. Sasuke nahm das Kunai in seine andere Hand und fing dann an, das Chidori langsam aufzubauen. Er konnte jetzt keine Fingerzeichen machen, denn dann würde sein gesamtes Chakra freigesetzt werden und er sicher sterben. Nein, er musste sein Chakra besser regulieren. Als er das Gefühl hatte, endlich so etwas wie ein Kribbeln in seiner Hand zu spüren, legte er diese auf den Rücken des Tieres. Dann sandte er den ersten elektrischen Impuls durch die Haut des Tieres. Zuerst passierte nichts, doch dann ruckelte das Tier ein wenig und bewegte sich. Erfreut über diesen Erfolg versuchte es Sasuke gleich noch einmal. Diesmal etwas stärker. Die Wirkung kam prompt. Ein seltsamer Laut war zu hören und dann begann sich der Wurm unter Sasuke zu bewegen. Allerdings hatte dieser nicht mit der Schnelligkeit gerechnet mit der der Wurm flüchtete. Schließlich hatte es auch nicht reagiert, als Sasuke über seinen Rücken gerobbt war. So aber konnte Sasuke nicht schnell genug reagieren, als der Wurm sich zu bewegen begann und Sasuke durch die Bewegungen seiner Körper Masse vollständig an die Steindecke schlug. Getroffen von dem Schlag konnte Sasuke sich nicht abfangen, sondern rollte den Rücken des Tieres wieder hinunter, das sich nun fluchtartig nach vorne bewegte und des Weg freigab. Das bekam Sasuke allerdings nicht mit, denn als das Tier die Höhle verließ schlug er gerade auf dem Boden auf und blieb benommen liegen. Sasuke hustete. Der Staub des Bodens und der Sand waren in seine Lungen gelangt und suchten nun einen Weg nach draußen. Krampfartig zog sich seine Brust zusammen und er befürchtete schon nicht an dem Sand, sondern wegen der Schutzreaktion seines Körpers zu ersticken. Nur langsam erlangte Sasuke wieder Kontrolle über seine Atmung. Tief keuchte er ein und aus. Er drehte sich auf dem Rücken, streckte Arme und Beine von sich und versuchte festzustellen, was alles schmerzte. Oder besser gesagt, was nicht verletzt war. Seine rechte Seite tat höllisch weh und wenn er Pech hatte, dann waren ein paar Rippen gebrochen. Seine Augen machten immer noch nicht mit, die Sharingan konnte er somit selbstverständlich vergessen, sein Kopf fühlte sich an als würde dieser jeden Moment explodieren und vor seinen Augen drehte sich alles. Wunderbar. Gehirnerschütterung, so wie er sein momentanes Glück kannte. Die anderen Kratzer und Schrammen zählte er jetzt mal nicht dazu. Langsam kämpfte sich Sasuke jetzt in eine aufrechte Position. Allein das ließ ihn beinahe vor Schmerz in Tränen ausbrechen, doch Sasuke wollte erst wieder ruhen, wenn er hier raus war. Er durfte hier nicht liegen bleiben. Sollte dieser Wurm vielleicht zurückkommen, so hätte er diesmal keine Chance gegen ihn. Wenn er jetzt nicht hier heraus kam, dann wäre das sein sicherer Tod. Halb blind und unter tierischen Schmerzen schleppte Sasuke sich zu Ausgang, eine Hand auf seine Rippen gepresst mit der anderen sich an der Wand abstützend. Irgendwo fühlte er auch das Kunai von vorhin in seinem Leib, doch es war besser er zog es erstmal nicht raus. Sonst würde der Blutverlust ihn endgültig umhauen. Als schließlich nach einer Ewigkeit den Ausgang erreichte, kniff er sofort die Augen zu, denn das Licht des Tages, blendete ihn und tat weh. Als er sich weit genug geschleppt hatte, um sicher sein zu können, dass er nicht direkt vor der Höhle lag, brach er zusammen und wurde auf der Stelle ohnmächtig. @ + @ + @ + @ Ich habe das Gefühl, dass mein Beta schlampig gearbeitet hat und deswegen immer noch Rechtschreibfehler in der FF vorhanden sind. Das Kapitel hier ist ebenfalls in der Rohfassung, weil ich mit Packen beschäftigt bin und es übermorgen in der Urlaub geht. mangacrack Kapitel 30: Der letzte Auftrag ------------------------------ Kommentar: Solange habe ich, glaube ich, noch nie für ein einziges Kapitel gebraucht. Es ist einfach nur schrecklich Leser solange warten zu lassen. Als Entschuldigung kann ich nur hervorbringen, das ich im Zuge der Überarbeitung des ersten Teils, die gesamte Geschichte neu beziehungsweise umgeschrieben habe. Da die Kapitel deutlich länger sind als früher und dennoch zum zweiten Teil passen müssen, ist es knifflig die richtigen Worte zu finden. Ich bin auch erst zur Hälfte fertig, aber wenn sobald die Fanfic beendet ist, wird alle paar Tage ein Kapitel hochgeladen. Zu diesem Kapitel kann ich nur sagen, dass es mir unerwartet leicht viel, deswegen weiß ich nicht, wieso ich solange gebraucht habe. Lag wohl an den vielen Zweifeln, die ich hatte und die diese Fanfic betrafen. In der Zwischenzeit habe ich eine weitere Fanfic begonnen, die einige vielleicht interessant finden werden. Sie nennt sich „Mein Meister und Ich“ und handelt von der Meister-Schüler Beziehung, die Orochimaru und Itachi zueinander haben. Kakashi und der 4. Hokage werden auch vorkommen. Mehr wird nicht verraten. Viel Spaß beim Lesen Danke mangacrack --- --- -- --- --- -- --- --- ::Kapitel 30 - Der letzte Auftrag:: „Da sollen wir reingehen?“, fragte Neji skeptisch. Ihm gefiel das überhaupt nicht. Er hatte eine Abneigung gegen dunkle lange Höhlen. Dann durch einen Berg zu laufen, nicht wissend wo er wieder herauskommen würde, war nicht gerade das, was er als angenehm empfand. Er starrte auf den Höhleneingang und verkreuzte die Arme ineinander. Niemand konnte ihn zwingen einen Ort zu betreten, wo er so gut wie blind war. Es musste doch noch eine anderen Weg nach Oto geben. Alles in ihm wollte lieber zurück in den Wald, als unter dem Berg hindurch zu wandern. Neji wusste zwar, dass er seinem Onkel versprochen hatte, alles zu tun um Sasuke zu befreien, doch im Moment zog er es wirklich in Erwägung einfach sich umzudrehen und nach Hause zu gehen. Der Grund, warum er es nicht einfach tat, war einmal, dass er vielleicht nicht unbeschadet durch den Wald kommen würde, wenn er alleine ging und zum anderen, dass er seine Kameraden nicht einfach zu im Stich lassen konnte. Er erinnerte sich daran, dass er schon einmal auf einer Rettungsaktion dabei gewesen war, wo wieder Sasuke Uchiha derjenige gewesen war, den sie retten mussten. Neji hatte gerüchteweise gehört, dass der Uchiha das Dorf hatte freiwillig verlassen wollen, um sich Orochimaru anzuschließen, doch er hatte nie wirklich darauf etwas gegeben. Bei jeder Mission, die er zusammen mit Sasuke ausgeführt hatte, war der ein sehr guter, loyaler und scharfsinniger Mitkämpfer gewesen. Neji glaubte nicht wirklich an diese Gerüchte, die sich einige Dorfleute immer noch hinter dem Rücken der Hokage erzählten. Denn diese hatte strickt verboten die Ehre und die Loyalität von Sasuke Uchiha in dieser Hinsicht in Frage zu stellen. Also hielt er sich daran. Und selbst wenn an den Gerüchten etwas wahres dran war, so würde er immer noch darüber hinweg sehen. Der Gedanke, dass der Uchiha Konoha einfach so verraten würde, war einfach lächerlich. Es musste schon mehr passieren, um den Uchiha - den jüngeren Uchiha - verbesserte sich Neji, aus der Fassung zu bringen. Bei dem Älteren schien das sowieso nahe zu unmöglich zu sein, dachte der Hyuuga als er einen Blick auf Itachi warf. Dieser schien sich zwar so seine Gedanken zu machen, aber konnte dennoch mit den Hindernissen, die sie bedrohten mühelos fertig werden. Irgendwie beneidete Neji den Uchiha. Er war nicht nur gut, sondern ließ sich von nichts ablenken, dachte an alles und bestimmte selbst, was er tun wollte. Auf einmal überkam Neji eine Art von Schamgefühl. Er musste daran denken, dass Itachi nicht mehr unter dem Zwang seiner Familie leben musste, sondern sich davon befreit hatte, während er immer noch alles tat, was die Älteren aus dem Clanhaus verlangten und viele des Haupthauses brachten ihm Verachtung entgegen, weil er zum Erben bestimmt worden war. Neji bemerkte, dass sich seine Gedanken im Kreis drehten. Er fragte sich schon länger, ob Itachi ein besseres Leben als er hatte. Einerseits würde er auch gerne so frei sein, doch der Preis dafür war ihm zu hoch. Er musste sich darin erinnern, dass dies der Mensch war, der seinen eignen Clan umgebracht hatte. Laut seinem Onkel war das kein großer Verlust gewesen, weil die Uchihas alle nicht ganz richtig im Kopf gewesen waren und schon einige Geisteskranke hervorgebracht hatte. Doch es störte Neji, dass man sich darüber so ausschwieg. Doch zurück zu seinem Problem! Er wollte nicht in diese verdammte Höhle! „Neji?“, kam es nun von der Seite. Kakashi hatte bemerkt, dass der junge Hyuuga sich nicht wohl bei dem Gedanken fühlte diese Höhle zu betreten. Er hätte am liebsten geseufzt. Immer dasselbe, wenn man mit Leuten aus dem Hyuuga Clan zusammenarbeitete. Sie würden lieber eine offene Schlacht vorziehen, als eine Höhle zu betreten und unter die Erde zu gehen. Na gut, er konnte ja verstehen, dass sie sich unwohl fühlten. Denn die Byakugan konnten alles durchschauen. Nur Stein nicht, wenn er zu dick wurde. Je dicker eine Schicht war, desto schwieriger zu durchdringen. Ähnlich war es, wenn sie unter der Erde waren. Doch so sehr er auch Nejis Problem verstand, er musste mitkommen. „Ich verstehe dein Problem, aber wir können dich hier nicht zurücklassen“, sagte Kakashi. „Außerdem brauchen wir dich, wenn wir wirklich gegen Orochimaru kämpfen müssen.“ Neji sah Kakashi an und nickte dann irgendwann. Er durfte jetzt nicht kneifen. Am besten er brachte es hinter sich. „Ist gut.“, sagte er. „Ihr könnte euch auf mich verlassen!“ Kakashi sah Neji noch einmal an und ging dann zu Naruto und Itachi herüber, die schon auf sie warteten. Neji folgte ihm. Er wurde gebraucht, also durfte er jetzt nicht seine Kameraden im Stich lassen. „Alles in Ordnung, Neji?“, fragte Itachi als er bei der Gruppe angekommen war. „Können wir los?“ „Ja, Itachi-sama. Ich bin bereit.“ An einem anderen Ort, um genau zu sein, auf der anderen Seite des Gebirges machte sich Hirofumi Yamada auf dem Weg zu seinem Herrn und Meister. Dieser hatte ihn rufen lassen, weil er etwas wichtiges erledigen sollte. Yamada fragte sich, was das wohl sein mochte. Seit er zurückgekehrt war, war nur ein bisschen Zeit vergangen und wie immer, wenn er in Oto verweilte, fühlte er sich kontrolliert und eingeengt. Hoffentlich hatte Orochimaru-sama einen Auftrag für ihn, der ihn von hier weg brachte. Auch wenn ihm es nicht gefiel, dass Kabuto vermehrt seine Zeit in seinem Labor verbrachte. Ständig sah man ihn durch die Gänge huschen, komisch grinsen und Experimente von einem Ort zum Anderen transportieren. Diese Versuchskaninchen konnten einem echt Leid tun. Aber er war auch nicht so verrückt, um zu versuchen diesen zu helfen. Das hatten schon andere probiert und waren dann selbst in einem dieser Käfigen gelandet. Das wollte er nun nicht erleben. Deswegen hatte er sich auch nie mit Kabuto angelegt, auch wenn er fand, dass dieser sich ganz schön viel herausnahm und einiges auch ohne Absprache ihres Meisters erledigte. Doch ging ihn das was an? Es war besser für seine Haut Kabuto nicht in Frage zu stellen. Manchmal hatte er das Gefühl, dass selbst Orochimaru-sama sich den Wünschen Kabutos beugte. Doch das war natürlich Unsinn! Orochimaru-sama war der Stärkste. Niemand würde es wagen ihn in Frage zu stellen, auch der schräge Arzt nicht! Sollte dieser es wagen Orochimaru-sama verraten zu wollen, dann würde er höchst persönlich dafür sorgen, das Kabuto dafür bezahlte. Yamada beschleunigte seinen Schritt und sah stur gerade aus. Wenn er nach links oder rechts umgewandt hätte, dann hätte er die Gefangen sehen müssen, die in diesem Abschnitt von Oto untergebracht waren. Sie waren in dunklen engen Käfigen zusammengepfercht, hatten weder ein Bett noch regelmäßig zu essen. Nur wer stark war, hatte eine Chance zu überleben. Doch wirklich beachtet wurden nur diejenigen, die herausragend waren. Die durften sich dann so ziemlich alles erlauben, weil sie wussten, dass sie auf Grund ihrer Fähigkeiten nicht angerührt werden würden. Dennoch wusste sie welches Schicksal sie erwartete, sollten sie versagen oder sich als wertlos erweisen! Sie würden wieder zu Kabutos Geschöpfen werden, voll gepumpt mit Drogen und anderen schrecklichen Stoffen, die sie jegliches menschliches Aussehen verlieren ließ! Also taten Orochimarus Untergebene alles dafür, um ihrem Meister zu gefallen. Es war eine einfache und effektive Methode seine Leute an sich zu binden. Viele Shinobi aus Oto würden ohne zu zögern ein Arm oder Bein opfern, wenn man es von ihnen verlangen würde. Egal, ob es irgendeinem Zweck diente. Erleichtert seufzte Yamada auf, als er endlich den Teil mit den Gefangnen hinter sich ließ! Die Wände waren nun hell bestrichen und mit Fackeln an der Wand versehen! Für nieder gestellte Leute ein deutliches Zeichen fern zu bleiben! Die normalen Bewohner Otos kamen ebenfalls nicht hierher. Viele wussten vielleicht nicht einmal, dass es diesen Abschnitt gab. Sie kannten die Vorrats- und Waffenlager in dem Berg des Dorfes, dessen steiler Hang es unmöglich machte sich von dieser Seite aus dem Dorf zu nähern! Doch bis auf die Gefangnen, die nie das Tageslicht erblickten, wussten nur sehr wenige um den gesamten Komplex, der sich unter dem Berg befand. Wahrscheinlich wusste auch nur Orochimaru-sama selbst um alle Gänge, die sich unter und in dem Berg befangen. Es würde ihn mal zu gerne interessieren, wie der San-nin darauf gekommen war an so einem Ort ein Dorf zu gründen! Es war mehr als nur versteckt, was sich als nützlich erwies, aber es war auch nur schwer zu erreichen. Die Unzulänglichkeit des Waldes machte es Händlern unmöglich nach Oto zu reisen! Eine weitere Sache, die Yamada neugierig machte, welche er sich aber nach zu fragen getraut hatte, war die Frage, wieso Orochimaru-sama überhaupt Oto gegründet hatte. Es war ihm in Konoha nie schlecht ergangen und gehörte auch zu den drei Helden im großen Krieg, die das Dorf unter den Blättern viele Male vor dem Untergang bewahrt hatten! Was hatte ihn wohl dazu getrieben sein Heimatdorf zu verlassen und am Ende auch noch vernichten zu wollen? Er wusste, diese Frage würde nie über seine Lippen kommen. Das Recht danach zu fragen besaß er nicht und es hatte ihn auch nicht zu interessieren. Es war eine Sache, die nur Orochimaru-sama etwas anging. Zudem hatte er selbst seine Familie nach dem Tod seines Vaters im Stich gelassen, um eignen Zielen nachzugehen! Er war der Erbe gewesen und sein Verzicht hatte der Familie mehr geschadet als der Tod seines Vaters selbst, der von dem Mann getötet worden war, den er in den ganzen Jahren nicht ein Stück näher gekommen war. Manchmal, manchmal fühlte er sich noch schuldig deswegen, dass er seine Mutter, seine Schwestern und seinen kleinen Bruder für so wenig im Stich gelassen hatte, doch Orochimaru-sama zu dienen genügte ihm! Er wusste, er in diesem Punkt schuldig! Er würde seiner Mutter und seinem Bruder nie wieder in die Augen blicken können. Aber er hatte auch nicht vor zurück zu kehren! Damals hatte er ihnen das weiß gemacht, doch er kannte die Wahrheit! Selbst wenn es ihm wie durch ein Wunder gelingen sollte Itachi zu töten und das zu überleben, würde er nicht zu seiner Familie zurückkehren. Er war nicht mehr derselbe. Yamada schrak auf einmal auf. Er war endlich in dem Gang, in dem sich der Raum seines Meisters befand. Hatte der sich also doch wieder nach Oto hinunter begeben und seine Residenz oben verlassen? Seltsam. War der Junge dann noch dort? Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass Orochimaru-sama gleich am ersten Tag Otos hässliche Seite zeigen würde. Auf einmal hörte er Schritte. In dem Dämmerlicht konnte er nicht ausmachen, wer dort auf ihn zukam, doch sein Gehör war gut genug, um zu erkennen, dass es sich um eine einzelne Person handelte. Da kamen nicht sonderlich viele Leute in Frage, denn in diese Richtung gab es nur die Räume von Orochimaru-sama. Nur wenigen Leuten, zu denen er selbst auch zählte, war es gestattet ihren Herrn und Meister in seinen privaten Räumen hier unten aufzusuchen. Er konnte sich deswegen schon denken, wer da auf ihn zukam! Und erfreuen tat es ihn nicht gerade! Yamada bleib stehen. Schon bald sah er etwas Helles im Dunklen aufblitzen und seine Vermutung bestätigte sich. Kabuto! Er biss die Zähne zusammen und musste sich davon abhalten, seine Hand nicht an das Schwert zu legen, dass er stets bei sich trug. Er hatte Kabuto das letzte Mal gesehen, als dieser in beauftragt hatte Sasuke Uchiha sicher nach Oto zu bringen. Eine seltsame Anweisung, hatte selbiger doch noch kurz davor dem Jungen gedroht die Kehle durchzuschneiden und Orochimaru-sama nur die Sharingan zu bringen. Er selbst wusste nicht viel über diese hoch gepriesene Augenkunst, doch es musste schon ein besonderes Bluterbe sein, wenn so viele Leute einen Aufstand drum machten und sogar noch halbe Kinder entführen ließen. Yamada war sicher nicht der beste Freund des Jungen, nur weil er ihn am Ende der Reise besser behandelt hatte, den älteren Uchiha hasste zutiefst, aber selbst diese beiden zusammen konnten nicht annährend so schlimm wie Kabuto sein. Yamada bemühte sich Ruhe zu bewahren als Kabuto ins das Licht der Fackel trat, die ihm am nächsten war. Die Augen war nicht zu sehen, die Brille spiegelte so sehr, dass er sie nicht erkennen konnte, doch das leichte Grinsen gefiel ihm nicht. Es hatte einen Hauch von Verschlagenheit und bei Kabuto wusste er noch weniger, was er dachte als bei Orochimaru-sama. Er traute Kabuto kein Stück über den Weg und trat sogar einen Schritt zur Seite als dieser vor ihm stehen blieb, in der Hoffnung er Weißhaarige würde einfach weitergehen und ihn in Ruhe lassen. „Ah, Yamada-san. Was tun sie hier? An so einem dunklen und verlassnen Ort?“ Yamada schauderte es, als Kabuto sprach. Dieser Mann machte ihm Angst. Seine Instinkte riefen ihn zur Vorsicht, es wäre unklug Kabuto aus den Augen zu lassen. „Orochimaru-sama hat mich rufen lassen!“, erwiderte er steif. „Ah ja?“, antwortete Kabuto. Doch warum kam es ihm so vor, als wäre das nichts Neues für Kabuto? Nicht zu fassen, wenn er Typ schon wieder seine Finger da mit im Spiel hatte. „Ja. Und jetzt würde ich gerne weitergehen. Schließlich soll Orochimaru-sama ja nicht warten müssen, oder?“ „Nein, das wäre wirklich unklug!“, gab Kabuto nun so überfreundlich zurück, dass Yamada schon fast schlecht wurde. „Schließlich freut sich der Meister auf sein persönliches Haustier!“ Yamada fuhr herum. Er war schon fast an Kabuto vorbei getreten, als dieser den letzten Satz sagte. Blitzschnell packte er Kabuto am Kragen und zog ihn zu sich heran. „Ich warne dich Kabuto“, zischte er wütend, „Orochimaru-sama mag dir deine Spielchen vielleicht durchgehen lassen, doch ich denke nicht, dass du ihm so treu bist, wie du stets vorgibst zu sein. Zu oft habe ich dich herumschleichen sehen und zu selten hast du seine Befehle befolgt! Er mag dich nicht verdächtigen, doch ich tue es!“ Zum ersten Mal wurde Kabutos Gesicht ernst. Für einen Moment blitzte Überraschung, vielleicht sogar Furcht in seinen Augen auf, die Yamada nun sehr gut sehen konnte, da sie sich so nah standen. Kabuto beugte sich zu ihm vor und löste gleichzeitig, sehr vorsichtig Yamadas Hand von seinem Kragen. „Ich wäre selbst lieber vorsichtig, Yamada-san. Du bist der Einzige, der mir nicht untersteht und das gefällt mir nicht. Ruh dich lieber nicht zu sehr auf deinem Status aus. Ich werde meinen Einfluss auf Orochimaru-sama gewiss nicht mit teilen!“ Nun war es an Yamada Kabuto überrascht anzusehen. Doch dieser drehte sich schon um und verschwand hinter der nächsten Biegung. Erst jetzt bemerkte Yamada, dass er mit seiner anderen Hand, die Kabuto nicht gepackt hatte, sein Schwert umklammert hielt. So fest, dass es ihm schwer viel, es wieder loszulassen. Als Yamada Orochimaru-samas Raum betrat, erschien ihm der zwielichtige Gang zuvor, im Gegensatz zu dem bisschen Kerzenlicht jetzt, wie hell erleuchtet. Er musste einige Male blinzeln, weil ihn die vollkommene Dunkelheit überwältigte. Die zwei Kerzen, die er ausmachen konnte, waren bei weitem nicht genug, um den Raum zu erhellen. Vorsichtig schritt Yamada voran. Aus früheren Besuchen wusste er, dass sich hier einige gefährliche Dinge stapelten, die man besser nicht berühren sollte. „Orochimaru-sama?“, fragte er leise. Es erschien ihm nicht richtig laut zu sprechen. „Ah, Yamada-kun. Ich habe dich erwartet!“, wurde ihm geantwortet. Die Stimme klang rau und gedämpft. „Ihr habt mich rufen lassen, Herr und Meister?“, fragte Yamada und kniete in Samurai Haltung nieder. Irgendwo aus dem Dunklen, wo Yamada Orochimaru ausmachen konnte, erklang ein amüsierter Laut. „Du hast schon immer an den eher traditionelleren Werten festgehalten, nicht wahr Hiro?“ „Ja, Orochimaru-sama. Das ist doch selbstverständlich. Ihnen gegenüber“, antwortete Yamada etwas verwirrt. War es wichtig, wie er Orochimaru-sama ansprach? War er respektlos gewesen? „Nein, du warst nicht respektlos“, erriet Orochimaru die Gedanken seines Dieners. „Eher im Gegenteil. Du scheinst der Einzige zu sein, der meine Befehle nicht in Frage stellt!“ „Orochimaru-sama? Ist etwas passiert? Kann ich etwas für euch tun?“, fragte Yamada besorgt. Solch eine Bemerkung von Orochimaru-sama? Yamada hob leicht den Kopf und sah in dem San-nin ins Gesicht. Nach seiner Samurai Erziehung wäre das mehr als nur unhöflich gewesen, doch er war kein ganzer Samurai mehr, dafür hatte er zu viele Ninjakünste gelernt. „Hiro“, begann Orochimaru, „sagt mir bitte eins. Hast du es je bereut mir zu dienen?“ Yamada überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein. Das habe ich nie Orochimaru-sama. Nachdem mein Vater getötet worden und ich ziellos in der Welt umhergeirrt war, ohne seinen Mörder zu fassen zu kriegen, ward ihr derjenige, der mir ein neues Zuhause, eine neue Aufgabe gab.“ „So siehst du das? Trauerst du deinem alten Leben nicht hinterher?“ „Nein. Ich habe oft darüber nachgedacht, doch ich würde mein altes Leben nicht weiterführen wollen, selbst wenn ich es könnte. Ihr habt mir viel beigebracht und ich werde meine ganze Ehre und Seele daran setzen eure Wünsche zu erfüllen. Es mag sein, dass ich mein Leben als Erbe einer alten Schwertkampfschule aufgegeben habe, doch die Lehren, die man mich von Grund auf gelehrt hat, sind mir ins Blut geschrieben worden. Ihr habt meine Treue und meinen Respekt.“ Es war eine Zeit lang still im Raum und erst nach einer nachdenklichen Pause sagte Orochimaru mit wehmütiger Stimme: „Es ist vielleicht schon Jahre her, dass jemand das zu mir sagte.“ „Bitte, Orochimaru-sama? Warum denn? Sollte es anders sein?“ „Nun, ich weiß, dass du mich respektierst. Du legst dich dafür sogar mit Kabuto an, der, wie ich zugeben muss, vor nichts zurück schreckt, um seine Position aufrecht zu erhalten, doch dumm wäre ich, wenn ich nicht wüsste, dass er einige Dinge plant.“ Yamada horchte auf. Woher wusste sein Herr und Meister von der Auseinandersetzung vorhin auf dem Gang? Orochimaru fuhr fort. „Doch die Sache zwischen Kabuto und mir geht lange zurück und wird bald zu Ende gehen, wenn ich richtig liege. Auf die eine oder auf die andere Weise. Wichtiger ist allerdings eins: Ich möchte dich um etwas bitten.“ „Herr, ihr müsst nicht bitten. Befehlt es.“ „So einfach ist das nicht. Ich möchte dich darum bitten und ich will das du mir ehrlich antwortest. Denn die Beziehung zu dir, meinem ehrlichsten Diener, ist mir zu wichtig, als das ich diese Angelegenheit mit einem Befehl abtun könnte.“ „Was … um was wollt ich mich bitten, Herr?“, fragte Yamada nun etwas unsicher. „Hör zu Hirofumi … ich weiß, dass dein Leben dir hier gefällt. Du hast es mir gerade bestätigt. Du hast mir ebenfalls gesagt, dass du nicht mehr in dein altes Leben zurückkehren möchtest und im Zuge der voran gegangenen Entführung von Uchiha Sasuke …“, Orochimaru machte eine Pause. Yamada wagte es nicht zu atmen. Sein ganzer Körper spannte sich an. War es das, was er ahnte, dass es war? Orochimaru fuhr fort: „ … möchte ich dich bitten Uchiha Itachi aufzuhalten, der in das innere Gebiet von Oto eingedrungen ist.“ Yamada starrte nun Orochimaru unverhohlen an und wusste nicht, was er sagen sollte. Er war in einer Zeit geboren und aufgewachsen, als der berühmte Uchiha Clan aus Konoha eine Fehde gegen seine Familie führte. Es waren geschäftliche Dinge gewesen, die zu den Auseinandersetzungen geführt hatten. Da die Familie Yamada nie in die Angelegenheiten mit Ninja verwickelt gewesen war, war die Macht der Sharingan etwas vollkommen neues gewesen. Sie hatten eine bittere Niederlage erlitten, als es zu Kämpfen kam. Sie hatten an Macht und Einfluss verloren, doch das war nichts zu den verlorenen Leben. Er war im Schatten des Hasses seines Vaters aufgewachsen. Dieser hatte den Tod seines Bruders und seiner ersten Frau, Hirofumis Mutter, nie verwunden. Dementsprechend hatte er seinen Sohn, ihn den Erben erzogen. Er sollte Rache nehmen. Aber daran war er selbst nie interessiert gewesen. Bis als der Tag kam, als er seinen Vater tot in seinem Arbeitszimmer fand. Das Blut klebte an den Wänden und über der Leiche stand ein Mann mit einem Schwert und blutroten Augen. Durch die Schilderungen seines Vaters über die Zusammenstöße mit dem Uchiha Clan erkannte er die Sharingan. Doch der Mann, der seinen Vater umgebracht hatte, war ein steckbrieflich gesuchter Schwerverbrecher, wie er in Konoha erfahren musste. Er war dorthin gereist, um den Clan zur Rede zur Stellen, doch er hatte nur Gräber gefunden. So kehrte er dem Dorf den Rücken, ohne allerdings zu seiner Familie zurückzukehren. Er konnte ihnen nicht ins Gesicht sehen. Wie lange er dann in der Welt umher irrte ohne Frieder zu finden, wusste er nicht. Nur, dass ihn irgendwann Orochimaru-sama gefunden hatte und seine Geschichte glaubte. Sogar Anteilnahme daran nahm. Und nun bat er ihn, ihn zu töten? „Herr, ich verstehe nicht ganz…“, brachte Yamada hervor. „Hiro. Der Plan sah von Anfang an so aus, dass ich Uchiha Sasuke entführen lassen würde. Dazu beauftragte ich dich.“ „Richtig. Ihr vertrautet mir diese Aufgabe an.“ „Diese Entführung war allerdings mehr ein Mittel zum Zweck. Ich wollte von Anfang an Itachi, Sasukes großen Bruder, aus seinem Versteck locken, dass er nicht mehr verließ, seit er die Akatsuki verraten hat.“ „Jener Itachi, jener Uchiha, der …“ „Jener Mann, der deinen Vater ermordete. Das ist deine Möglichkeit die Antworten zu erhalten, die du suchst.“ Yamada verfiel in Schweigen. „Was bezweckt ihr damit, Herr?“, fragte er. Er war unsicher, was das zu bedeuten hatte. „Weißt du, ich will es dir sagen. Als ich dich damit beauftragte Uchiha Sasuke sicher und unversehrt hierher zu bringen, wusste ich, dass es für dich nicht einfach werden würde, ist dieser Junge doch ein Uchiha und damit praktisch dein Feind. Ich vertraute ihn dir an, obwohl seine Überlebenschance auf den ersten Blick nicht höher schien, als wenn ich ihn in Kabutos Obhut gegeben hätte. Du hast bewiesen, dass du dich selbst überwinden kannst. Jetzt will ich dir wieder etwas aufbürden, denn Kabuto darf davon nichts zu Ohren kommen.“ Orochimaru hielt kurz inne bei dem Gedanken an Kabuto. „Uchiha Itachi, der Mann den du so hasst, war einst mein Schüler. Du kannst mich ebenfalls für seine Taten verantwortlich machen, doch wichtiger ist, dass ich noch brauche. Ich habe erwartet, dass er hier eintreffen wird, doch er ist zu früh hier. Ich brauche noch Zeit.“ Yamada begriff. „Und ich soll ihn hinhalten? Ihr vertraut mir diese Aufgabe an, obwohl ich ihn so hasse und ihr nicht sicher sein könnt, ob Itachi euch auch lebend erreicht?“ „Ja.“ Es war nur dieses einfache Wort, doch für Yamada war es eine große Geste des Vertrauens. Orochimaru-sama glaubte daran, dass er vernünftig handeln und seinen blinden Hass zurückstecken, die richtige Entscheidung treffen konnte. Das war eine große Ehre. Und eine große Verantwortung obendrein. „Herr und Meister. Ihr setzt so großes Vertrauen in mich, ich muss diese Aufgabe annehmen. Ich sehe sie als Prüfung. Ich glaube an euch. Deswegen muss ich meine persönlichen Gefühle zurückstecken können, um euren Wunsch zu erfüllen. Ich werde euch nicht enttäuschen.“ „Ich danke dir, Hirofumi Yamada. Nun mach dich auf den Weg. Itachi ist in den Gängen am Fluss. Eine Schlange wird dir den Weg dort hinweisen.“ Yamada erhob sich und aus einem Schatten kam eine Schlange gekrochen. Sie sah ein wenig aus, wie das Gestein des Berges, doch Yamada war sich bewusst, dass diese Schlange im Kampf keine große Hilfe sein würde. Als er die Tür erreicht hatte, unsicher was ihn nun erwarten würde, rief ihn Orochimaru nun einmal zurück. „Yamada?“ „Ja, Herr?“ „Hm … Itachi ist ein starker Mann und ein fähiger Ninja.“ „Ja, Herr.“ „Pass auf dich auf. Es wäre schade dich zu verlieren.“ „Danke Herr, ihr könnt euch auf mich verlassen.“ Yamada trat durch die Tür und ließ Orochimaru allein in dem dunklen Raum zurück. Pass auf dich auf, Hiro Yamada. Und komm gesund zurück. Ich könnte den Verlust eines weiteren Schülers nicht verkraften. --- --- -- --- --- -- --- --- Die Beziehung zwischen Yamada und Orochimaru kam viel zu kurz, doch ich denke, es wird dennoch deutlich, wie die beiden zueinander stehen. Orochimarus letzter Wunsch … ob der sich erfüllen wird? Yamada steht eine schwere Aufgabe bevor und Itachi muss sich beeilen, wenn er Sasuke rechtzeitig retten will. Bis zum nächsten Mal mangacrack Kapitel 31: Der Wahn des Juins ------------------------------ Kommentar: Ich fahre nächste Woche in der Urlaub und deswegen gibt es frisch ein neues Kapitel. Es vermag euch ein wenig seltsam erscheinen, doch das ist beabsichtigt. Es kommt so einiges auf Sasuke zu, doch andererseits gibt es auch ein paar Antworten für euch. Oh, und es taucht eine Person auf, die sonst selten in Aktion tritt. Ich hoffe, ich finde bei einigen damit Anklang. Nach diesem Kapitel wird es dann endlich mehr Action geben. Vielen Dank, mangacrack ::Kapitel 31 - Der Wahn des Juins:: Er wusste, dass er nicht tot war. Dafür hatte er zu viele Schmerzen. Aber die Dunkelheit, die ihn umgab und das taube Gefühl überall zeugte nicht gerade von Lebendigkeit. Sasuke fühlte wie ein Körperteil zuckte. Er konnte nicht sagen, ob es seine Augenlider gewesen waren oder seine Schulter. Unter sich konnte er Boden spüren und die seltsame Haltung seines Köpers. Seinen Sturz hatte er nicht abfangen können und jetzt konnte er sich nicht bewegen. Auch gewollt hätte er es nicht. Viel angenehmer fühlte es sich an hier im Gras zu liegen und sich treiben zu lassen. Der Uchiha wusste, dass es sich nur um Gedankenbilder handelte, aber nicht immer war ihm das bewusst. In den Minuten des Weggetretenseins sah er verschiedene Dinge vor sich. Einmal war er im Meer und fühlte das Wasser um sich herum. Dann wieder war er ein Tier mit vier Beinen, dass sich auf der Jagd befand. Seltsamer wurden die Bilder dann und weniger die Momente der Klarheit, in denen Sasuke wusste, dass es gefährlich für ihn wurde. Doch zu verlockend war es in die Gesichter seiner Verwandten zu sehen. Er sah seine Mutter, wie sie Essen kochte. Seinen Vater, wie er ihn lobte und seinen Bruder, wie er mit ihm spielte. Sasuke lächelte. Wie schön diese Erinnerungen doch waren. Viel besser als die grausame Realität, in der er sich nicht zwischen Hass und Liebe entscheiden konnte, zudem er nicht einmal wusste, warum er seinem Bruder überhaupt geholfen hatte, als dieser verletzt war und so überrascht bei ihm auftauchte. Er rührte sich ein wenig. Irgendwas fühlte sich unangenehm an. Wie konnte es das, wenn es doch ein Traum war? Sasuke war sich inzwischen sicher, dass er träumte. Er war in Konoha. Nach dem Training war er eingeschlafen und lag jetzt auf einer Wiese im Wald, wie schon so oft. Und sein Atem ging so komisch, weil er sich überanstreng hatte, nur deswegen, nicht das das etwas ernstes wäre. Wie käme er denn dazu? Er wusste doch, dass er sich beim Training nicht überstrapazieren durfte, das brachte doch nichts. Das Kitzeln an seinem Bein kam deswegen auch nur daher, dass da eine kleine Schürfwunde hatte, weil er sich nicht richtig abgefangen hatte können. Beim nächsten Mal musste er das besser machen. So ein Fehler durfte ihm nicht passieren, wenn er Itachi zu ihren letzten Duell herausfordern würde. Er musste doch seinen Bruder besiegen. Seit Itachi aus der Anbu ausgetreten war, hatte er mehr Zeit für ihn. Sie trainierten zusammen, erledigten sogar Aufträge miteinander. Bewunderung erfüllte ihn stets, wenn er Itachi kämpfen sah. Er wollte genauso werden. Genauso gut. Genauso perfekt. Doch gerade als Sasuke es gedacht hatte, fühlte er, wie auf etwas gestoßen war, dass ihn stutzig machte. Es passte einfach nicht. Nicht richtig. Es war als würde man ein Puzzle zusammen setzen, mit Stücken, die bisher alle gepasst hatten, doch nun, wenn man das letzte Teil einsetzen wollte, stimmte es nicht. Das entscheidende Stück zur Vervollkommnung fehlte. Man konnte behaupten, das Bild wäre trotzdem sehr schön, auch ohne das fernbleibende Teil. Aber es war eben nicht das, was richtig war. Also musste er das Puzzle auseinander brechen, neu zusammen setzen und sehen, ob sich nicht ein anders Bild ergab. /Was denke ich da?/, dachte sich Sasuke verwirrt. Warum machte er sich Grübeleien, um solche Dinge? Es waren absurde Grübeleien, die er da anstellte. Es war unwichtig. Alles war unwichtig. Außer … Sasuke stutzte. Er wusste nicht, was los war, aber er hätte schwören können, das da noch etwas sehr wichtiges gewesen war. Etwas, das er nicht vergessen sollte. Doch er kam nicht darauf. War es dann lohnend darüber nachzudenken? Er konnte es unmöglich sagen. Er wusste auch nicht, ob es gut war, dass es immer weniger Schmerz fühlte. So präzise vermochte er das nicht zu bestimmen. /Seltsam/, war Sasukes Gedanke. /Auch wieder unlogisch. Ist es nicht gut, wenn Schmerz verschwindet? Doch das ist auch egal. Ich hab doch noch nie verstanden … / Sasuke erfasste, wie er immer weiter abdriftete. Seine Gedanken zogen immer weitere Kreise. Er sah Lichter, von denen er nicht wusste, ob sie da waren. Hörte Stimmen, die er zu kennen glaubte und empfand noch die da gewesene Gefühle. Alles zusammen war es ein Wirrwarr aus Farben, wo nichts eine feste Form zu besitzen schien. Nicht einmal sich selbst konnte er noch wahrnehmen. Der richtige Ausdruck wäre wohl auflösen. So fühlte er sich. Als ob anhaltend Stücke von ihm abfallen würden und dann verschwanden. In diesem Strudel aus Farben und Gefühlen. /Was ... passiert mit mir?/ Sein Gehirn suchte nach der nahe liegensten Antwort, die es finden konnte. /Ich … ich sterbe./ Das war einzige Gedanke, der in seinem Kopf widerhallte. Orochimaru trat aus dem Schatten eines Baumes heraus und betrachtete den am Boden liegenden Sasuke. Eine Weile stand er regungslos da und nur die langen Haare, die vom brausenden Wind bewegt wurden, bewegten sich. Orochimarus Gesichtsausdruck war neutral, hatte aber einen Hauch von Friedlichkeit. In den gelben Augen spiegelte sich etwas Undefinierbares wieder. Orochimaru seufzte. Der Junge war ein Produkt, das er hervorgebracht hatte. Allerdings keineswegs zu dessen Wohl oder seinen Gunsten. Der arme Sasuke ahnte gar nicht, wie früh schon Orochimaru in seinem Leben mitgemischt hatte. Die verhängnisvolle Begegnung im Todeswald war nicht der Anfang der Kette gewesen, nein, diese begann schon sehr viel früher. Er wünschte sich aus tiefstem Herzen, dass er behaupten könnte, nicht an Sasukes miserablen Leben beteilig gewesen zu sein, aber das konnte er nicht leugnen. Der Junge war die Handlung, die in seinem ganzen Leben am meisten bereute. Selbst den Angriff auf Konoha hatte er nicht bereut. Auch der Kampf gegen seinen alten Sensei oder dessen Tod hatte ihn nicht sehr berührt. Damals hatte er eine Entscheidung getroffen und die Konsequenzen getragen. Zudem war es Vergangenheit. Abgeschlossen. Aber bei dem hier, war es anders. Leider. Es fiel ihm schwer sich das einzugestehen. Sehr schwer. Aber er stand nun an einer Grenze. Es war die Grenze, die er sein halbes Leben nicht zu überschreiten gewagt hatte. Er hatte alles erdenkliche getan, um diesen Schritt nicht tun zu müssen und hatte Umwege genommen, die ihn auf falsche Pfade gebracht hatten. Pfade, die ihn weit weg von dem geführt hatten, was einst sein Ziel war. Nur um nicht in kauf zu nehmen, diesen einen Schritt zu tun. Heute wünschte er sich, er hätte es getan. Heute wünschte er sich, er wäre schon früher ins kalte Wasser gesprungen. Das Leid, das er nun fühlte, hatte er sich selbst zu zuschreiben. Es war gänzlich seine Schuld und nur eine, von ihm nicht vorhergesehne, Wendung des Schicksals hatte ihn begreifen lassen, dass es seine eignen Taten waren, die ihn hierher geführt hatten. Vor allem, da er es hätte abwenden können. Es war beschämend. Er war beschämend. Seine fragwürdigen Motive waren überall bekannt und wegen seiner Methoden hatten die Menschen, egal ob nun Feind oder Verbündeter, so manches Mal den Kopf geschüttelt. Doch das hatte ihm alles nichts ausgemacht, auch nicht als sein eigener Meister ihm die Zuwendung entsagte und sich von ihm abwendete. Als ihm das bewusst geworden war, hatte es geschmerzt. Nicht, dass er das je jemanden gesagt hätte, aber es war ihm eben aufgefallen. Anstatt ihn zu Rate zu ziehen, hatte sich Sarutobi Sasuke für Uzumaki Arashi entschieden. Daraufhin hatte er so getan, als hätte er besseres zu tun. Doch der Schmerz über das Misstrauen seines Meisters hatte ihn blind dafür werden lassen, dass sein eigner Schüler seine Hilfe brauchte. So kam es, dass sich der Fehler der einen Generation auf die Nächste übertrug. Die Unterstützung, die Itachi gebraucht hätte, aber von ihm nicht bekommen hatte, hatte einen weiteren Kreis der Zerstörung eröffnet. Unaufhaltsam hatte sich dieses Fehler, anders konnte man es nicht sagen, durch die Geschichte gefressen, solange bis die Menschen sich nicht mehr eingestehen wollten, dass sie blind gewesen waren. Buße war unter Menschen nur selten vertreten und unter Ninja so gut wie gar nicht vorhanden. Es hätte nichts weiter als einen kleinen Akt der Rebellion gebracht. Gegen sich selbst, gegen alte Angewohnheiten und gegen abgenutzte Moral, doch man wollte nie der Erste sein. Ein tiefer Atemzug erfüllte Orochimaru mit gesunder frischer Luft, die ihn daran erinnerte, warum er hier war. Sich selbst anklagend schüttelte er den Kopf und kniete sich neben Sasuke nieder, der ausgestreckt im Gras lag. „Es tut mir so leid, Sasuke“, wisperte Orochimaru. „Du bist das Opfer meiner unüberlegten Handlungen. Ich erwarte nicht, dass du das verstehen kannst und du bist auch nicht der, bei dem ich mich entschuldigen sollte, aber ich werde es jetzt beenden. Es ist endlich Zeit dafür.“ Aus seiner Kleidung zog Orochimaru eine kleine Flasche mit einer zähen Flüssigkeit hervor. Für einige Momente hielt er es in der Hand, sich bewusst werdend, dass es danach kein zurück mehr gab. Doch er würde nicht schon wieder einen Rückzieher machen. Vorsichtig drehte er das Fläschchen auf und drehte Sasuke in eine bessere Lage. Dann legte er dessen Kopf zurück und schob seinen Daumen zwischen Sasukes Lippen. Dann drückte er behutsam den Mund auf und flösste ihm die Flüssigkeit ein, stellte allerdings sicher, dass Sasuke sich nicht verschlucken oder gar ersticken würde. Kaum das Sasuke die Flüssigkeit geschluckt hatte, setzte sich Orochimaru besser hin, bettete Sasuke Kopf in seinen Schoß und begann auf die Wirkung zu Warten. Der kühle Wind des Abends wehte dabei kräftig durch Kleidung und Haar. Doch die dunkler werdenden Gestalten im Schatten der Bäume regten sich nicht. Die Nacht war hereingebrochen. Sasuke bemerkte die Veränderung fast augenblicklich, es war unmöglich sie zu ignorieren. Es war wie wenn er vorher langsam auf einem Fluss getrieben war, so friedlich, dass die Zeit endlos schien. Doch nun, begann sich die Welt wieder zu bewegen. Er wurde vorwärts gerissen und es kam ihm vor, als würde er auf einmal einen Wasserfall hinter unter stürzen, der mit seiner Wucht und seiner Gewalt ihn in die Tiefe riss. Da war nur noch Bodenlosigkeit und der Strudel aus Farben verwandelte sich in unendliche Schwärze, die nicht enden wollte. Doch wenn es ein wirklicher Fall gewesen wäre, dann würde er den Wind an seinem Körper fühlen, die Schwerkraft und die Geschwindigkeit mit der er an den Grund gezogen wurde. Es war fast als würde er im Ozean versinken, nur ohne den Widerstand des Wassers um ihn herum. Aber zumindest strömten wieder klare Gefühle auf ihn ein. Das Durcheinander löste sich auf und wurde zu einer auf ihn einströmenden Kraft, der er nichts entgegen zu setzen hatte. Sie wirkte absolut und allmächtig und drückte auf seinen Brustkorb bis er nicht mehr atmen konnte. Als Sasuke dachte, er würde wahnsinnig werden und könnte es nicht mehr durchhalten, stoppte jegliche Bewegung auf einmal. Es war gewissermaßen als würde er durch einen Schacht sausen und auf einmal wäre da ein Tor, dass man geschlossen hatte und auf welches eben er nun mit aller Wucht knallte. Es war kein physischer Schmerz, den er fühlte und der ihn betäubte, aber nicht vollständig ausknockte. Hätte er gekonnt, hätte Sasuke jetzt gestöhnt und hätte die gebrochenen Knochen gezählt, doch aus irgendeinem Grund wusste er, das er unversehrt war. Bis auf das hämmernde Pochen in seinem Hirn, das ihm Kopfschmerzen bereitete. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Es klang seltsam, da es an diesem Ort kein Schall existierte. Aber es war trotzdem da, allerdings konnte Sasuke nicht ausmachen aus welcher Richtung es gekommen war. /Irgendwas … stimmt nicht/, dachte Sasuke, der darauf überrascht war, dass er überhaupt einen Gedanken fassen konnte. /Allerdings … was ist es? Bin in es oder ist es etwas anderes, dass … das hier …/ Schon unterbrach Sasuke den Gedankengang wieder. Er wusste nicht, was das hier war. Oder was er hier machte. Überhaut konnte er nicht so richtig bestimmen, was vor sich ging. Allerdings kam es ihm so vor, als wäre er nicht allein. Zwar konnte er nicht sehen, gleichwohl war da dieses Gefühl, diese Eingebung. Dann hörte er es. Besser gesagt, es sprach zu ihm. „Hmm. Sasuke.“ /Hä? Was … bin ich … damit gemeint?/ „Warum denn nicht?“ Sasuke konnte die Erheiterung des … Wesens hören. Es irritierte ihn. /Aber … hier, wo auch immer dieses … hier … ist. Ich habe nicht … jemanden … erwartet./ Diesmal hörte Sasuke das Lachen klar und deutlich. Ihm war fast, als würde er etwas auf seiner Haut wahrnehmen können. Aber da er keine Schmerzen hatte, keine körperlichen zumindest, nahm er an, er hatte keinen. Warum auch immer. Deswegen gab es auch nichts, was er fühlen konnte. „Oh. Das tut mir leid. Daran hätte ich denken sollen, Sasuke. Nun gut. Ich mache es dir einfacher.“ Was dann folgte, war einer Art Ruck, der durch die gesamte Ebene und durch Sasukes Dasein ging. Es war als wäre etwas aktiviert worden. Oder als würde man zuerst durch einen Schleier sehen, sich dann den Schlaf aus den Augen reiben und die Welt mit richtigen Augen zu sehen. Die Welt, die sich Sasuke nun öffnete, war endlich wieder etwas bekanntes. Etwas Reales. Mit festen Farben und Formen, die er sehen und anfassen konnte. Sasuke sah sich um. Um ihn herum war Nebel, der zwischen den Bäumen ging. Hinter ihm war eine normale Gasse, die ihm bekannt vorkam, er aber auf Grund des Nebels nicht identifizieren konnte. Rechts und Links von ihm erstreckte sich ein mittelbreiter Fluss, der ruhig da lag. Die Bäume am Ufer standen, ließen ihre langen Äste ins Wasser hängen und Dunst stieg aus dem Wasser auf. Vor ihm befand sich, wie Sasuke sehen konnte, als er den Kopf hob, eine Brücke. Es war eine der alten, stabil gebauten Brücken aus Holz, die über den Fluss führte. Erleichtert stellte Sasuke fest, dass dies ein Ort war. Ein ganz normaler Ort, der ihm bekannt vorkam. Vorher konnte er nicht zuordnen, doch er war sich sicher, dass er ihn kannte. Und das es ihn auch wirklich gab. Aber wo war jetzt die Stimme hin, die zu ihm gesprochen hatte? /Das ist alles sehr seltsam/, dachte Sasuke und sah an sich herunter. Er war normal und sauber gekleidet, hatte keine Verletzungen. Allerdings war das, was er ansah auch nicht wirklich sein Körper. Er hatte zwar eine Gestalt, dennoch war Sasuke überzeugt, das dies besser war, als das schwammige Dasein von eben. Zeitlich fassen konnte er die Vorgänge nicht, auch jenes war etwas, das er nicht erklären konnte. /Wo ist jetzt diese seltsame Stimme hin?/ Sasuke sah sich erneut um, hoffte, das er etwas übersehen hatte und wie aufs Stichwort, löste sich eine Gestalt aus dem Nebel am anderen Ufer. Ein Schauer rann über Sasukes Rücken, er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete oder mit wem er rechnen sollte. Er hatte noch nicht mal den geringsten Schimmer, wo er sich befand. Zudem war er unbewaffnet, konnte sich nicht wehren. Er machte sich dazu bereit, sich jederzeit zu verteidigen, doch als er seine Arme hob, stellte er fest, dass sie leicht durchsichtig waren. Ein paar Mal machte er seine Finger zu einer Faust, doch egal wie fest er es versuchte, er fühlte nichts. Nur wenn er glaubte, einen Schmerz zu spüren, konnte er einen wahrnehmen. Was wohl soviel hieß, dass dies alles hier weiterhin nur aus seiner Geiste entsprang. Nun wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Person zu, die fortwährend näher kam. Sasuke versuchte das Unbehagen zu unterdrücken, das seine Brust vor Spannung vibrieren ließ. Doch um so überraschter war er, als sich die Schatten des Nebels endlich lösten und die Sicht auf den Unbekannten freigaben, der nun auf der anderen Seite der Brücke stehen geblieben war. „Das … das ist ... das ist doch nicht … möglich!“, stammelte Sasuke vor sich hin. „Wie kann das sein, … du bist ... du bist …“ „Tot?“, fragte die Person amüsiert zurück. Sasuke war wie erstarrt. Er hatte in der letzten Zeit genug seltsames erlebt. Aber dies war nun der Gipfel des Möglichen. Nach all den Dingen, die ihm passiert waren, dachte er, es hinge nicht mehr kurioser, doch er hatte sich wohl geirrt. „Shisui?“, fragte Sasuke immer noch ungläubig und ließ seinen Blick über dessen Erscheinung wandern. Er wollte leugnen, das dies nicht sein konnte, aber alles stimmte. Das schwarze Haar, das im Nacken zusammen gebunden worden war und sonst in alle Richtungen abstand. Die blasse Haut und die schwarzen, dunklen Augen, alles schrie förmlich nach Uchiha Blut. Sasuke konnte das nicht leugnen. Auch konnte er nicht abstreiten, dass dies Shisui Uchiha war. Dies war der Mann, der im Kampf so schnell war, dass sie ihn ‚das Trugbild‘ nannten. Sasuke wusste nicht, was er davon halten sollte. In ihm rumorte es. Ihm wurde fast schlecht davon. Es war mehr als sein Gehirn begreifen konnte. Doch seine Gefühle war zu dem unabhängig. Da die Freude Shisui zu sehen. Als den Cousin, den Sasuke neben Itachi immer bewundert hatte. Shisui war Itachis bester Freund gewesen und somit für Sasuke wie ein zweiter großer Bruder. Aber er fühlte auch Schuld. Schließlich ... hatte Itachi Shisui umgebracht. Angst übermannte Sasuke. War Shisui gekommen, um sich zu rächen? An ihm? Sasuke starrte Shisui an, den nun die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückte. Steif vor Angst wagte Sasuke sich nicht, sich zu bewegen. Er war an einem unbekannten Ort, von dem er nicht wusste, wie er hergekommen war, zusammen mit einer Person, die schon seit Jahren tot war. Als Shisui vor ihm stehen blieb, schloss Sasuke hastig die Augen und machte sich auf Schmerzen bereit, ja vielleicht auf Finger, die sich wutentbrannt, um seine Kehle schließen würden. Doch nichts von dem passierte. Stattdessen passierte etwas, mit dem Sasuke nicht gerechnet hatte. Shisui legte seine Hand auf Sasukes Kopf und wuschelte ihm durch das Haar, bevor er ihn dicht zu sich heranzog. Ungläubig ließ Sasuke es geschehen und er reagierte kaum, als er von seinen Gegenüber an dessen Oberteil gepresst wurde. Sasuke merkte, wie sich zwei Arme um ihn schlossen und festhielten. Er begriff nicht was hier geschah, doch langsam machte sich in ihm nur eine Erkenntnis breit: Egal wie oder warum, das hier war wirklich ein Verwandter, der ihn umarmte und den Rücken streichelte. Sasuke hatte keine Ahnung, was mit ihm vorging, doch ehe er auch nur blinzen konnte, hatte er bereits seine eignen Arme um Shisui geschlungen. Die Tränen, die nun seine Wangen hinunter liefen, durchnässten Shisuis Hemd und Shisuis Körper wurde von Sasukes heftigen Schluchzern durchgerüttelt. „Was …. wie kann … Shisui …?“ Sasuke schaffte es nicht, sich zu beruhigen. All die Jahre seit er seine Familie verloren hatte, hatten sich diese Gefühl ein ihm angesammelt und nun hatten sie beim Anblick Shisuis den Damm gebrochen, den Sasuke zu seinem Schutz darum erbaut hatte. „Shh … Sasuke“, versuchte Shisui ihn zu beruhigen. „Es ist gut, Sasuke. Es ist gut.“ Sasukes Lippen zitterten als er zu seinem Cousin aufsah. Dessen schwarze Augen strahlten eine Zuneigung aus, die Sasuke fast das Genick brach. Er hasste sich dafür, das er vor Shisui so schwach erschien, aber die Freude, die Trauer und all die anderen Gefühlen ließen ihn nicht klar denken. Es dauerte deswegen eine Weile bis sich Sasuke soweit gefasst hatte, um wieder eine vernünftige Frage zu stellen. „Shisui, was ist das hier?“, fragte Sasuke. „WO sind wir hier?“ Nun wurden Shisuis Augen traurig, als er zur Antwort ansetzte. „Ich bin tot Sasuke. Nach wie vor und du solltest eigentlich gar nicht hier sein, aber ich wollte dich sehen. Als du so schwer verletzt ins Gras gefallen bist, habe ich dich zu mir gerufen.“ „Warum? Was ist mit mir? Sterbe ich?“ Shisui schüttelte den Kopf. „Nein. Auch wenn der Tod seine Hände nach dir ausstreckt, es ist noch nicht an der Zeit für dich zu sterben. Ansonsten hätte ich dich auch gar nicht hergeholt. Die Gefahr, dass du sonst nicht mehr zurück findest in die Welt der Lebenden, wäre zu groß gewesen. Das hätte ich nie riskiert.“ Fassungslos starrte Sasuke Shisui an. Es gab so viele Fragen, die er hatte, doch er wusste nicht, welche er als erstes stellen sollte. „Wieso bin ich hier?“, fragte Sasuke schließlich., Shisui hielt für einen Moment inne und sagte dann: „Ich habe deinen Schmerz gesehen. Da ich nicht wie die anderen Mitglieder unseres Clans gestorben bin und meine Bindung an die reale Welt zu innig war, als das ich einfach so auf die andere Seite hätte gehen können, bin ich geblieben. Du kannst mich einen Geist der Zwischenwelt nennen, das ist eigentlich egal. Aber ich bin wegen dir und Itachi hier.“ Als Sasuke hörte, wie Shisui Itachis Namen aussprach und dabei keinerlei Veränderung in seinem Gesicht geschah, wunderte er sich, wie Shisui zu Itachi stand. Anscheinend stand ihm die Frage ins Gesicht geschrieben. „Du fragst dich, wie ich so einfach darüber reden kann, oder?“, sagte Shisui. „Das ist einfacher als du denkst: ich bin nicht im Hass auf Itachi gestorben. Ich wollte ihn beschützen. Er war immer so etwas wie mein kleiner Bruder und ich dachte, wenn er mich tötet und dabei das Mangekyou Sharingan erlangt, würde ihn nichts mehr bedrohen können.“ Gespannt lauschte Sasuke Shisuis Worten. „Ich lag falsch.“ Dieser Satz traf Sasuke mitten ins Herz. Er hatte Itachi immer für stark gehalten. Sein Bruder war noch mit allem fertig geworden. Was könnte ihn den bedrohen? Wieder antwortete Shisui für ihn, ohne das Sasuke die Frage aussprechen musste. „Glaubst du das wirklich, Sasuke?“, fragte Shisui mit einem Hauch von Enttäuschung in seiner Stimme. „Dein Bruder ist nicht unbesiegbar. Er ist stark und es ist wahr, dass kaum ein Ninja ihm mehr das Wasser reichen kann, aber bedroht ist sein Herz. Es hat schon fast aufgehört zu schlagen. Im häufiger sehe ich Itachis Schatten hier im Zwischenreich.“ „Was heißt das?“ „Kurz gesagt: er stirbt. Seine Seele geht ein und wenn das so weiter geht, dann ist er nur noch eine leere Hülle. Es passiert in der Welt der Shinobi häufiger, dass einige von uns das Schattenreich schon vor ihrem Tod betreten. Ich war zu jung, um es zu können, aber frag deinen Sensei. Er ist hier eine oft gesehene Person. Ein Lebender, der sich nach den Toten sehnt.“ Sasuke schrak zurück. Kakashi? Was hatte das zu bedeuten? Ging es seinem Sensei so schlecht? „Es ist nicht verwunderlich Sasuke“, meinte Shisui. „Sein Vater hat Selbstmord gegangen, Kakashi hat in gefunden, da war er gerade mal sechs Jahre alt. Er wurde deswegen zum jüngsten Ninja in der Geschichte Konohas. Dann verlor er seine beiden Teamkameraden, die er nicht retten konnte und schließlich hat Kyuubi ihm seinen Lehrer geraubt. Danach wurde Kakashi Hatake Anbu. Normalerweise steht das ein Mensch nur etwa zwei Jahre durch. Es dauerte sechs bis Kakashi sich aus den Anbu zurück zog. Oft hat man überlegt, ob er erlöst werden soll. Doch er hat den Weg zurück ins Leben gefunden.“ „Itachi also nicht?“ „Nein. Wen wundert es. Unser Clan bestand damals aus fast 130 Mitgliedern, die er alle in einer Nacht getötet hat. Das ging nicht spurlos an ihm vorüber, egal wie sehr er sie davor gehasst haben mag und die Qualen, die er nun leidet, sind schrecklich. Ihn verfolgen die wütenden Geister unser Familie und die Jahre bei der Akatsuki haben ihn an den Rand des Wahnsinns getrieben.“ Sasuke sah zu Boden. Er wusste nicht, dass Itachi so litt. Er hatte zwar den Schmerz gesehen, aber nicht gewusst, dass er so tief ging. Wenn er es recht bedachte, wusste überhaupt nicht viel über Itachi. Er wusste kaum etwas. „Mach dir deswegen keine Vorwürfe, Sasuke“, sagte Shisui und Sasuke sah ihm in die Augen. „Seit er dir wieder begegnet ist, geht es ihm besser. Er ist auf dem Weg zu dir und er ist bereit ganz Oto nieder zu brennen, wenn es nötig wäre, um dich zu befreien.“ „Er ist auf dem Weg? So schnell? Wie konnte er das wissen…?“ „Das ist unwichtig. Aber auf jeden Fall ist er nicht mehr weit entfernt.“ Sasuke sah Shisui an und wusste, dass er sich bald von ihm verabschieden würde müssen. So sehr er Shisui auch mochte, er wollte zurück. Zurück zu Itachi. Er konnte nicht hier bleiben, auch wenn das bedeuten würde, dass er Shisui zurücklassen musste. Er sah seinen Cousin an, der anscheinend schon wieder wusste, was in Sasuke vorging. Shisui schüttelte verneinend den Kopf. „Ich bin dir nicht böse Sasuke. Das könnte ich gar nicht. Keiner aus unserer Familie konnte das. Wir waren alle engstirnige Sturköpfe, die sich am liebsten gegenseitig die Köpfe eingeschlagen hätten, doch so sehr wir einander auch hassten, keiner in der Familie war jemals in der Lage dazu dich zu hassen. Du warst unser Engel.“ Verständnislos sah Sasuke Shisui an. Doch er ahnte, das er nicht mehr aus ihm herauskriegen würde können. Überhaupt verstand er so vieles nicht, was diesen Ort hier betraf, doch etwas Sasuke ihm, dass es unwichtig war. Das es unwichtig bleiben musste, wenn er zurück wollte. Und im Moment wollte er nichts mehr als das. Er wollte zurück zu Itachi. „Werde ich mich daran erinnern? An das hier?“, fragte Sasuke Shisui und deutete auf die Umgebung. Dieser schüttelte den Kopf. „Wirst du nicht. Das hier könnte man als Nahtot Erlebnis bezeichnen. Es werden vielleicht Ahnungen zurückbleiben, aber du wirst dich nicht daran erinnern. Wie wenn du aufwachst und dich fragst, was du in der letzten Nacht geträumt hast.“ „Aber…“, wollte Sasuke einwenden, wurde aber unterbrochen als Shisui ihm einen Finger auf den Mund legte. „Mehr musst du nicht wissen. Ich hielt es für gut dich herzuholen, um dich wissen zu lassen, dass keiner aus der Familie dir einen Vorwurf macht. Wir wollen nicht, dass du das leidest. Und Itachi auch nicht. Egal was gewesen ist, ihr seid immer noch von unserem Blut.“ Sasuke verstand kaum ein Wort von dem, was Shisui ihm sagte. Es kam im mehr als kryptisch vor und in der Lage alles zu verarbeiten, war er auch nicht. Er hatte noch so viele Fragen, so viel Ungeklärtes, dass er wissen wollte. Doch Shisui schien ihn nicht lassen zu wollen. Sein Cousin hob zwei Finger an Sasukes Stirn und stupste dagegen, so wie Itachis es früher immer mit ihm gemacht hatte. Liebevoll sah Shisui ihnen. „Nicht jetzt Sasuke“, beteuerte Shisui. „Deine Zeit hier ist um. Ich schicke dich jetzt zurück und ich hoffe, dass ich dich hier so schnell nicht wieder sehe.“ Sasuke begriff immer noch nicht, was hier vor sich ging. Er warf noch einmal einen Blick auf den Fluss mit der Brücke vor ihm und plötzlich fiel ihm ein, welcher Fluss das war. Es war der Fluss in dem man Shisui damals gefunden und in dem dieser den vermeintlichen Selbstmord begangen hatte. Sasuke wurde ganz schlecht bei dem Gedanken daran. Es war auch derselbe Fluss aus dem Shisui ihn als Kind gerettet hatte. „Shisui…“ Shisui sah Sasuke noch einmal lange an, bevor er dem Jüngeren noch einmal durch das Haar wuschelte, ehe er sich für die Trennung bereit machte. „Keine Zeit für Abschiedsworte, Sasuke“, deutete er an. „Außerdem ist es nicht das Ende.“ Dann stupste er Sasuke noch einmal gegen die Stirn, aber diesmal so kräftig, dass Sasuke hinten über fiel. Doch anstatt des Bodens befand sich dort auf einmal ein Loch, dass zurück in die unendliche Tiefe führte. Sasuke merkte wie er dort hinein gezogen wurde. Sein letzter Blick, bevor alles schwarz wurde, fiel auf Shisui, der von oben auf ihn heranstarrte und immer kleiner wurde, bis die Dunkelheit den immer kleiner werdenden Fleck des Lichts gänzlich verschluckt hatte. Sasuke wollte noch etwas Shisui zurufen, den er in Nebelschwaden verschwinden sah, doch wie zuvor hatte er keine Macht über seine Koordination. Alles was er noch wahrnehmen konnte, war, dass der Wirbel aus Farben von zuvor wieder zurück kehrte. Orochimaru wischte Sasuke mit einem Tuch den kalten Schweiß von der Stirn. Er hatte die Wunden verbunden, die Sasuke abbekommen hatte, seit er ihn in den See geworfen hatte, aber es war noch lange nicht vorbei. Es war noch nicht zu Ende. Er hatte eine Entscheidung getroffen und nun würde er dafür Sorgen, dass Sasuke nicht mehr unter ihm zu leiden hatte. Der San-nin sah auf Sasuke herunter, der im Gras lag und sich elend hin und her wandte. Er war bewusstlos, denn anders wäre die Aufhebung des verfluchten Juins nicht zu ertragen gewesen. Orochimaru seufzte. Es war besser so, das fremde Chakra aus Sasuke herauszunehmen. Der Junge würde auch so stark werden, da brauchte er das Juin nicht für. Hoffentlich würde das reichen, um Itachi und Konoha zu beweisen, dass er nichts schlechtes für Sasuke wollte. Seit Sasuke vor fast drei Jahren seine Meinung geändert hatte und nach Konoha zurückgekehrt war, hatte Orochimaru sich darüber Gedanken gemacht. Er konnte Sasuke nicht zwingen sein Schüler zu werden und um wirklich alle Ansprüche aufzuheben, würde er das Juin entfernen. Allein deswegen hatte er Sasuke entführen lassen. --- --- -- --- --- -- --- --- Nun, dieses Kapitel ist zu Ende und ich persönlich weiß nicht, wie ich das Kapitel einschätzen soll. Doch wie fast alles, hat auch dieses Kapitel seinen Grund, den ich jetzt allerdings noch nicht verraten werde, aber NEIN, Sasuke wird sich nicht erinnern, was passiert. Deswegen der Titel dieses Kapitels. Ursprünglich sollte der ‘Wahn des Juins‘ deutlicher zum Vorschein treten, aber beim Schreiben haben die Umstände ein wenig verändert. Doch wichtiger als Sasuke war eigentlich Orochimaru in diesem Kapitel. Ich hoffe ihr nehmt mir die zunehmende OOCness vom Original Orochimaru nicht übel. Es ist mir bewusst, dass er OOC ist, doch ich konnte ihn nicht zuerst eine innige Meister/Schüler Beziehung zu Itachi haben lassen und ihn dann ohne Grund zum Monster machen. Für mich passierte Orochimarus Wendung, als er erfuhr, dass er nicht Hokage werden würde. Wer einen Blick in die Fanfiction „Mein Meister und Ich“ geworfen hat, versteht was ich meine. Zuletzt noch: In der Zwischenzeit habe ich die neue Version des ersten Teils hochgeladen. Sie gefällt mir wesentlich besser als die alte und habe auch einige neue Dinge eingebaut, auf die ich später noch zurück greifen werde. Es lohnt sich also, sie zu lesen und ich würde mich auf Kommentare oder Vergleiche mit der letzten Version freuen. Danke mangacrack Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)