Itachis Gefühle II - Against Akatsuki von mangacrack (Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach) ================================================================================ Kapitel 19: Böse Träume ----------------------- Es war dunkel und die blasse Mondsichel, die dann und wann mal zwischen den Wolken auftauchten ließ die Landschaft wie einen Gruselfilm erscheinen. Die Bäume trugen jetzt im Spätherbst schon keine Blätter mehr und deswegen ragten ihre kahlen Äste auf eine seltsame Art und Weise in den Himmel. Sie wirken als wollten sie nach etwas greifen. Die Wolken selbst waren schwarz, genau wie der Himmel. Nur der Mondschein ließ erahnen, dass die sich am Horizont bewegenden Gestalten keine unförmigen Wesen, sondern eben nur Wolken waren. Vom Boden her zog ein Nebel auf. Nass und feucht kam er daher, kroch über den Boden und stieg langsam höher. Die vier Ninjas stampften durch die Nebelsuppe, der ihre Geräusche verschluckte. Das Knacken der Zweige um sie herum, ein paar Eulenschreie und das Knarren der bäume im Wind kümmerte sie nicht. Stetig liefen sie hintereinander her, Neji an der Spitze und Itachi hinter ihm. Darauf folgte Kakashi und dahinter kam mit einigem Abstand Naruto, der das Rücklicht bildete. Pakkun, der sprechende kleine Hund von Kakashi, lief dann und voraus, wenn er eine neue Spur eindeckt hatte, doch eigentlich hatte sich diese Formation schon seit Stunden nicht verändert. Es war Frühnachmittag gewesen als sie aufgebrochen waren und jetzt war es inzwischen fast Mitternacht. Sie hatten bis jetzt noch keine Pause gemacht, denn ihre Energiereserven waren noch frisch und unverbraucht. Deswegen es ein Zeitverlust gewesen, jetzt zu rasten. Sasuke war vielleicht schon lange in Orochimarus Händen und sie durften sich nicht verspäten, wenn sie rechtzeitig sein wollten. Itachi schüttelte sich kurz als er spürte wie die Nässe immer weiter unter seine Haut kroch. Es war eine unangenehme Nässe. Es regnete zwar nicht, worüber Itachi dankbar war, denn so konnte er besser sehen, aber das war auch so ziemlich der einzige Vorteil, den dieser Umstand hatte. Gegen Regen war ihre Kleidung von Grund aus gefertigt worden, auch mit ein bisschen Kälte kamen Ninjas zurecht, aber diese Feuchtigkeit war etwas, dass bei allen Konoha Ninjas verhasst war. Itachi dachte an die Zeit bei der Akatsuki. Für Kisame war so ein Wetter ideal, schließlich war Kiri-Gakure das Land des Nebels. So viel Wasser wie es dort gab, hätte der Haifisch das sicher jetzt schön gefunden. Der Uchiha verlor sich ein wenig in Erinnerung als er an die Zeit in der Akatsuki dachte. Es war, abgesehen von Akira, ganz angenehm gewesen. Zumindest wenn Akira eben nicht seine Finger mit im Spiel hatte und besser als seine Verwandten waren die Akatsuki Mitglieder allemal. Denn sie hatten ihn nicht nur wie Dreck behandelt und es war auch mehr als lehrreich gewesen mit den Extremfällen der jeweiligen Länder zusammen zu treffen. Kisame zum Bespiel hatte seinen Bestand an Jutsus, die mit Wasser in Verbindung standen um ein beträchtliches Maß erweitert. Ähnlich war es bei Daidara und Sasori gewesen. Oft waren sie nicht aufeinander getroffen, aber er hatte bei den wenigen gemeinsamen Missionen genug gelernt um zu wissen, wo die natürlichen Schwachpunkte ihrer Heimatdörfer lagen. Sasori hasst die Kälte, kein Wunder bei einem so warmen Land wie Suna, und Daidara hielt sich auch lieber in trocknen Gebieten auf. Itachi war jedes Mal froh über ihre Anwesenheit gewesen, weiter wollte er diese Gefühle nicht gehen lassen, aber im Gegensatz zu Kisame, der ja dümmer als Brot war, konnte es mit denen beiden schon manchmal richtig lustig werden. Man musste dazu sagen, dass sein Leben als Abtrünniger nicht nur schlecht gewesen war. Auch wenn Akira immer jede passende Gelegenheit genutzt hatte um ihn fertig zu machen, so konnte er nicht leugnen, dass das Ganze schon seine Vorteile gehabt hatte. Sicher, die Akatsuki war voller S-Rank-Ninja, die in allen Ländern gesucht wurden, doch auch in ihnen sah Itachi Teile von sich selbst. Wenn er Orochimaru und Akira mal wirklichen außen vor ließ und ihre Teil-Existenz in der Organisation ignorierte, dann war er zum ersten Mal wirklich frei gewesen. Frei von seinen Verwandten und frei von allen Vorschriften. Niemand hatte ihm sagen können, was er zu tun oder was er zu lassen hatte. Oder wann er trainieren sollte. Oder wann er zu essen hatte. Es war ihm freigestellt zu reisen und zu gehen wo immer er wollte, denn die Missionen waren meist Informationen sammeln gewesen. Hier und da mal eine Schriftrolle. Oder Mordaufträge. Er hatte unter verschiedenen Decknamen immer wieder Mordaufträge neben seinen ursprünglichen Aufgaben bei der Akatsuki gehabt und es war ein netter Nebenverdienst gewesen. Mit einem leisen mulmigen Gefühl tastete Itachi nach seinem Kunai in der Tasche. Gut, es war noch da. Genauso wie die Schwerter. Mit einer gewissen Erleichterung dachte er daran, dass er es hasste ohne seine Schwerter oder gar ohne Waffe zu sein, wenn er auf Mission war. Damit ließen sich die Gegner immer noch am besten töten. Töten gehörte in der Akatsuki dazu wie das Atmen. Wenn man Probleme damit hatte, dann sollte man beten schnell sterben zu können. Es hatte schon ein zwei Mitglieder gegeben, die es nicht über sich gebracht hatten zu töten. Denn eine der Regeln für den Beitritt war: Ein toter Ninja ist schon einmal ein Gegner weniger, egal ob er zu deinem Heimatdorf oder sonst wohin gehört. Außerdem gab es da etwas, was er hatte nie verleugnen können. Itachi schmerzte es fast das zugeben zu müssen, denn er hoffte immer noch irgendwo, dass es nicht so war, dass ihm das Töten Spaß machte. Nicht das er einfach willkürlich Menschen um das töten Tötenswillen umbrachte, aber wenn er dann einen Mordauftrag hatte, dann genoss er es, wenn das Blut auf den Andern floss und das Herz immer langsam begann zu schlagen bis es schließlich ganz aufhörte. Der Uchiha hatte sich in Momenten des Zweifel immer darüber den Kopf zerbrochen, ob das denn normal war, aber konnte man ihn normal nennen? Nein. Er war schon immer anders gewesen. Er hatte nie die Ansichten seiner Mitmenschen in Konoha geteilt, dass man für andere leben sollte und nicht für sich selbst. Wenn er nicht immer für sich selbst gelebt hätte, nicht immer seine eignen Ziele verfolgt hätte, dann wäre sein Leben schon als Ge-nin anders verlaufen. Sehr viel anders. Im positiven Sinne vielleicht. Was hatte es ihm denn gebracht? Seine Überzeugung? Seine Überzeugung, dass jeder auf sich selbst zu achten hatte. Aber irgendwo musste er da einen Fehler in seiner Denkweise haben. Wenn er nur für sich selbst lebte, warum zweifelte er dann überhaupt daran? Bewies das nicht, dass er sich irgendwo doch um seine Mitmenschen kümmerte? Er merkte wie komisch das klingen musste. Er selbst hatte sich doch diese drei ausgesucht, die ihm dabei helfen sollten seinen Bruder zurück zu holen. Er hätte doch auch allein gehen können, wenn er sich partout nicht auf andere verlassen wollte. Warum dann? Aber auch bei dieser Frage merkte der Nuke-nin wie sinnlos diese Frage eigentlich war. Denn er kannte die Antwort. Es war so einfach, aber er wollte es nicht zu geben. Er wollte nicht zu geben, dass es mit ihnen leichter war. Er wollte nicht zu geben, dass er eben nicht alles konnte. So wie er es sich einst vorgenommen hatte, damit er Sasuke beschützen konnte. Damit er dann auf alles gewappnet war falls ein Notfall eintrat. ‚Notfall’ definierte er in diesem als Akira. Ein tiefes Grollen entwichen Itachis Kehle als er an den anderen Uchiha dachte. Er traute es ihm zu, dass er ihre Abmachung brach und damit all seine Jahre des Leidens umsonst werden ließ. Denn einst hatte Akira ihm versprochen, wenn er der Akatsuki beitrat, dass er dafür dann Sasuke in Ruhe lassen würde. Und das hatte er bis jetzt auch. Sasuke hatte er nicht angerührt, aber er hatte Orochimaru dazu veranlasst sich Sasuke zu holen. Konnte er das jetzt als Vertragsbruch werten? Aber es wäre sowieso sinnlos es zu versuchen. Er hatte sich ein einziges Mal verrechnet mit dem was er tat und dafür musste er die Konsequenzen tragen. Itachi erinnerte sich nur zu gut daran, dass er einst auf Akira und seine komischen Spielchen hereingefallen war. Es war der Tag gewesen an dem er den Beitritt zur Akatsuki verkündet hatte. An die Folgen, dass er Akira nicht als seinen Cousin erkannt hatte, wurde er immer wieder erinnert. Manchmal kamen ihm diese Tage wie ein böser Traum vor. Ein Traum, der sich immer wiederholte. Itachi fragte sich, ob er diese Jahre bei der Akatsuki bereute. Doch er schob das Gefühl, dass bei der Frage aufkam ganz weit von sich. Er wollte es nicht wissen. Er wollte nicht wissen, ob es ein Fehler gewesen war, der Akatsuki beizutreten. Denn wenn es ein Fehler gewesen war und er es sogar bereute, müsste er sich ja eingestehen, dass er einen Fehler gemacht hätte. Es war lange Zeit seine einzige Begründung gewesen, dass er gedacht hatte, der Tot seiner Verwandten wäre die einzige Möglichkeit gewesen sich und Sasuke zu befreien. Und er hatte Angst, dass es vielleicht noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, aber eigentlich kümmerte es ihn nicht. Mehr die Tatsache, dass er hatte fliehen müssen nachdem er seinen Clan ermordet hatte, als der eigentliche Tod seiner Verwandten an sich, störte ihn. Aber es hatte doch keine andere Lösung gegeben oder? Damals hatte er zwei Wünsche verfolgt: Einmal, dass sein Clan endlich von der Bildfläche verschwand, und zwar für immer, und das andere war, dass Sasuke in Sicherheit war. In Sicherheit vor Orochimaru, Akira und dem Uchiha Clan. Der Nuke-nin wusste, dass auch Sasuke, obwohl es den Clan nicht mehr gab, noch mit den Auswirkungen und dem Ruf, den seine Blutsverwandten hinterlassen hatten, zu kämpfen hatte. Jeder erwartete von seinem kleinen Bruder, dass er zu einer ebengleichen Kraft heranwuchs wie es einst der Uchiha Clan und er selbst gewesen waren. All diese Erwartung, all dieser Druck, dass hatte Itachi seinem Sasuke leider nicht ersparen können. Doch es war für ihn besser gewesen als für ihn, als er Ninja wurde. Manchmal, wenn es ihm zeitlich erlaubt gewesen war, hatte er Sasuke beobachtet. Einfach nur beim Schlafen, wenn er trainierte oder wenn er auf irgendeiner Mission war. Er hatte ihn oft gesehen. So oft wie es ihm möglich war, doch auch wenn er es geschafft hatte, ihn im Schlaf ein zwei Mal zu berühren, so war doch immer so weit weg gewesen. Innerhalb von Stunden waren sie wieder von einander getrennt gewesen. Sasuke in Konoha, der Ort, der für ihn am sichersten war und er auf irgendeiner sinnlosen Mission der Akatsuki. Gott wie hatte er ihn vermisst. Die Tage, oder waren es Wochen gewesen, die er bei Sasuke verbracht hatte, waren das Beste in seinem ganzen Leben gewesen. Er war ihm so nah gewesen, wie noch nie zuvor. Er hatte ihn sehen können wann immer er wollte. Sasuke war immer in Reichweite gewesen. Er war einfach da gewesen. Da, ohne dass er befürchten musste, ihn zu verlieren, wenn er nicht das tat was von ihm erwartet wurde. Der ältere Uchiha schüttelte sich. Er wollte das Gefühl der schmerzenden Vergangenheit loswerden, doch genau wie die Nässe des Nebels ihn durchdrang, so konnte er seine Vergangenheit nicht hinter sich lassen. Er raste direkt auf sie zu. * Ihm war kalt. Itachi schälte sich aus seinen nassen Klamotten und warf sie in die Ecke seines Zeltes. Nachdem sie etwa noch eine ganze lange Weile gelaufen waren, hatten sie beschlossen ihre Zelte aufzuschlagen. Es hatte wieder leichter Regen eingesetzt und itachi fragte sich langsam wirklich, ob er nicht im falschen Land gelandete war, aber es war ein Merkmal von Konoha, dass es alle Eigenarten der anderen Länder irgendwie in sich vereinte. Der Nuke-nin kroch nun in seinen Schlafsack und zog diesem bis zur Nasenspitze zu sich hoch. Es war nicht nur dieser feuchte Nebel gewesen, es war auch eine innere Kälte, die ihn jetzt frösteln ließ. Er drehte sich auf die Seite, schob seinen Arm unter seinen Kopf und benutzte ihn so als Kopfkissen, während er die andere Hand neben sich legte. Ein Seufzen entfuhr ihm und Itachi spürte wie sich seine Gesichtszüge entspannten als er seine innere Maske ablegte, die er die gesamte Zeit getragen hatte, damit man seine Gedanken nicht an seinem Gesicht ablesen konnte. Er sah auf seine hand, die neben seinem Körper ruhte. Wäre Sasuke jetzt bei ihm, würden sie zusammen ihm diesem Schlafsack schlafen. Es war niemand sonst hier drin, denn obwohl das Zelt für zwei Personen gemacht worden war, so hatten sich die anderen darauf geeinigt, dass Neji die erste wache übernehmen und dann bald von Naruto abgelöst werden würde. So konnte Itachi in seinem eignen Zelt schlafen, denn Neji würde dann in Narutos Bett schlafen. Er war dankbar dafür. Nicht, dass er ihnen nicht vertraute, aber jemand so nah an sich heran zu lassen, war etwas dass er nach so kurzer Zeit nicht vermochte. Irgendwo bedauerte er es, denn neji, Naruto und Kakashi waren vertrauenswürdige Menschen, die ihn besser verstanden als irgendwer sonst, aber es ging einfach noch nicht. Wenn einer von ihnen mit in seinem Zelt geschlafen hätte, wäre womöglich nicht zum Schlafen gekommen, immer suspekt den anderen beobachtend. Nur bei Sasuke hatte er ruhig schlafen können. Da hatte es ihm nichts ausgemacht, dass dieser in seinem Bett geschlafen hatte, überlegte Itachi. Aber sein Bruder war schon immer etwas besonders für ihn gewesen. Er würde Sasuke auch sein wahres Gesicht zeigen können ohne Angst zu haben, dass man er ihn fortschicken würde. Sasuke würde immer zu ihm halten. Und Itachi hoffte, dass er Sasuke irgendwann einmal genug vertrauen konnte um ihm zu zeigen wer er wirklich war. Mit all seinen Ängsten und Abgründen. Mit diesen Gedanken schloss Itachi die Augen und versuchte einzuschlafen. * Itachi öffnete seine Augen, weil er ein Geräusch am Zelteingang wahrgenommen hatte. Seinem Gefühl nach musste es noch tiefste Nacht sein. Er stützte sich auf seine Unterarme und richtete seinen Oberkörper somit ein wenig auf. Er konnte die Silhouette einer Person am Zelteingang sehen. Der Mond schien sich genau hinter der Person zu befinden, sodass die Gestalt Schatten warf. Sie schien mit dem Reißverschluss Probleme zu haben, aber in nächsten Augenblick schon wurde der Zelteingang mit einem Ruck geöffnet und die Person starrte Itachi an. Itachi blinzelte kurz um sich an das Licht zu gewöhnen, denn der Mond schien ihm direkt ins Auge. Auch er starrte die Person an, die vor seinen Zelteingang kniete. Er konnte sie nicht genau erkennen, denn irgendwie schien sie leicht ... verschwommen? Sie hatte zumindest dunkle Haare und war von der Statur her Naruto sehr ähnlich. „Neji? Bist du das? Ist etwas passiert?“, fragte Itachi. Warum weckten sie ihn? Nun kam die Gestalt zu ihm ins Zelt gekrabbelt und ließ den Zelteingang wieder hinter sich zufallen. Sie zögerte eine ganze Zeit lang, offensichtlich nicht wissend, wie sie jetzt fortfahren sollte. Itachi kam nun zu dem Schluss, dass dies keiner seiner Begleiter sein konnte. Für Kakashi war die Gestalt, die er als männlich identifizierte, zu klein. Neji hingegen hatte lange glatte Haare, diese hier waren ein wenig strubbelig und hingen dem Betreffenden bis in den Nacken. Und da die Haare schwarz und nicht blond waren, konnte das auch nicht Naruto sein. Itachi war wachsam. Wer könnte das sein? Diese Person kam ihm bekannt vor, doch er konnte nicht bestimmen wer es war. „Wer…?“ Die Person gab keine Antwort, sondern kam nun weiter auf ihn zu. Das versetzte Itachi irgendwie in Aufregung. Ein Kribbeln durchlief seinen gesamten Körper. Er konnte das Gesicht der Person nicht sehen, denn die Strähnen die ihm ins Gesicht fielen, verdeckten es, aber dennoch wusste er, dass von dieser Person keine Gefahr aus ging. Aber er fühlte die Anspannung im Zelt. Plötzlich war die Luft drückend und angeheizt. In seinem Körper fing an eine Verlangen zu brennen, von dem Itachi nicht wusste was es zu bedeuten hatte. Nun war diese Person bei ihm angelangt und itachi überfiel eine dunkle Ahnung wer es sein könnte, der sich jetzt auf ihn setzte. „Was…?“, flüsterte er trocken und heiser. Der unbekannte Schwarzhaarige hatte sich rittlings auf seinen Schlafsack gesetzt und machte es sich nun dort bequem. Immer wieder rutschte er auf seinem Unterleib ihn und her und Itachis Körper begann zu reagieren. Nun wanderte langsam die Hand des Unbekannten zu seinem Gesicht. Itachi wollte sie weg schlagen, doch er konnte es nicht. Eine fremde macht fesselte ihn hier an diesen Schlafsack, in diese Position. Als die Hand an seinem Gesicht ankam und es berührte, reckte sich Itachi nahezu der Berührung entgegen. Der Unbekannte, dem itachi gar nicht mal mehr so ungekannt schien, strich über seine Wange, während der Daumen über seine Lippen wanderte. Schnell war den Nuke-nin klar, was der Fremde wollte, aber er konnte doch nicht…! Doch bevor er etwas dagegen sagen konnte, wurde seine Brust mit sanfter Gewalt zurück an die Erde gedrückt. Als nächstes spürte Itachi weiche Lippen, die sich einladend zum Küssen anboten als sie sanft an den seinigen zu saugen begannen. Itachi stöhnte kurz. „Sasuke ... Bist du es Sasuke?“ Ein warmes Gefühl kam in ihm auf. Diese Lippen, dieser Geruch. Wie konnte das wahr sein? Sasuke war hier. Es musste Sasuke sein. Bei ihm. Es war Itachi egal, wie Sasuke hierher gekommen war, wie er ihn gefunden hatte oder warum er ihn jetzt küsste. Es war ihm nur wichtig, dass er geküsst wurde. Von Sasuke! Itachi befreite nun seine Arme aus dem Schlafsack und legte sie um sein Gegenüber. Er zog ihn sanft am Hals herunter um ihn näher zu spüren. Auch fühlte er wie sein Kusspartner seine Are um seine Brust legte. Nun lagen sie beide auf der Matratze und Itachi schloss genüsslich die Augen, ließ seine Zunge spielen und räuberte den Mund Sasukes aus. Der sprach kein Wort und erwiderte den Kuss einfach nur. Itachi nahm die Wärme in sich auf und speicherte sie. Nun, da er Sasuke wieder bei sich hatte, schien es ihm unerträglich möglicherweise wieder ohne ihn zu sein. Als ihnen beiden die Luft ausging und Itachi seinen Bruder ein wenig von sich schob, breitete sich ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht aus. Es stiegen sogar Tränen in ihm auf und es fiel dem Nuke-nin schwer sie zurückzuhalten. „Sasuke. Du bist wieder da ... Wie bist du entkommen?“, drängte Itachi zu wissen, doch er erlebte eine böse Überraschung. „Wer sagt, denn dass ich wieder da bin, Itachi?“, hörte der Angesprochene. Itachi versetzte es einen Schock als er nun endlich in Sasukes Gesicht sah. Seine Augen waren ausdruckslos und tot. Keine Regung war in ihnen zu sehen. Der Ältere ließ seinen Blick über Sasukes Köper wandern und nun fielen ihm Einzelheiten auf, die er vorher nicht registriert hatte. Sasukes Kleidung war ein einziger Fetzen. Dass, was man einst eine Hose hatte nennen können, war nicht mehr als eine zerfetzte Shorts. Ebenso sah es mit dem Hemd aus. Die Weste, mit der Sasuke aufgebrochen war, fehlte und der schwarze Pullover, den alle Ninja trugen, so fern sie nicht Ge-nin waren, war mit großen Rissen versehen und nicht mehr zu gebrachen. Des Weiteren viel Itachi auf, dass sasuke barfuss war. Er trug keine Schuhe und keine Socken, deswegen waren seine Füße dementsprechend zerkratzt. Doch das Schlimmste waren die vielen Wunden, die Sasukes Körper übersäten. Nicht eine Stelle schien nicht aufgerissen zu sein und zum ersten Mal bemerkte der Nuke-nin auch das viele Blut. Das Blut floss nicht nur aus den Wunden, nein, es quoll fast. Als wollte es unbedingt den Körper verlassen und nichts schien es aufhalten zu können. Itachis Augen weiteten sich vor Entsetzten. Das Blut tropfte auf den Schlafsack und durchtränkte ihn. „Sasuke, was..?“ Itachi erstarrte. Sein Blut! Sasukes Blut befand sich auch auf seinen Händen! Seine Hände waren rot. Rot von Sasukes Blut! Wieder blickte Itachis einen Bruder an. Dessen Sharingan stachen nun heraus und bildeten eine grauenhafte Harmonie mit dem fließenden Blut ihres Besitzers. „Nein! Das ist nicht wahr!“, brach Itachi heiser hervor. Er war unfähig sich zu rühren. Wie erstarrt und in einem alten Alptraum gefangen starrte Itachi seinen Bruder an. Dieser ergriff nun die blutige Hand seines Gegenübers und hob sie zu seiner Brust. Direkt an das Herz. Ein gequältes Lächeln glitt über die Lippen von Sasuke. Nun war unendliche Traurigkeit in dessen Augen zu lesen. Itachis Augen weiteten sich vor Horror als er die Brust von Sasuke berührte und etwas Schrecklichem gewahr wurde. Die süße Stimmung von vorhin war schon lange verflogen und Itachis Blick blieb an seiner eignen dunkelroten Hand heften, die jetzt auf Sasukes Herz lag. Nur der Stoff dazwischen. Aber da war kein Herz. Itachi konnte den Herzschlag seines Bruders nicht fühlen. Er riss die letzte Reste, die sich einst Kleidung genannt hatten zur Seite und stieß einen gequälten Schrei aus als er die Wahrheit entdeckte. Da war kein Herzschlag, weil kein Herz da war. Anstelle des lebensnotwenigen Organs war nur ein großes schwarzes Loch aus dem unaufhörlich Blut floss. „Sasuke... wie? Warum?“, fragte Itachi verzweifelt. Er musste ansehen, wie sein Bruder starb. Und an seinen Händen klebte Sasukes Blut! Das konnte er nicht ertragen. Er stand unter Schock und deswegen rührte er sich nicht als Sasuke sich nun vorbeugte und mit schwacher Stimme in sein Ohr zu flüstern begann. „Ich blute, Itachi.“ Die Atmung des Nuke-nin beschleunigte sich. Solche Worte. Sie ließen seine schlimmsten Alpträume wahr werden. „Ich verblute, Itachi.“ Kein liebevolles Nii-san drang in sein Gehör. Nur der tote monotone Ton der nackten Wahrheit. „Ich bin tot Itachi, und weißt du was? Mein Blut klebt an deinen Händen. Es ist als wenn du mich getötet hättest. Ich bin gestorben und du hast mich in den Tot gesandt. Du hast mich fortgeschickt und mich damit mir meines Lebens beraubt. Nun, da ich tot bin, bist du der letzte Uchiha, jetzt musst du dir jemanden anderes suchen, der dich tötet.“ Mit diesen Worten schien Sasuke das restliche Leben, das den Körper noch bewegt hatte, ausgehaucht zu haben und er fiel nun vorne über. Itachi fing reflexartig Sasuke auf, aber er registrierte, dass er nur noch die Leiche seines Bruders in den Händen hielt. Die Leiche seines Bruders. Das Blut, das unaufhörlich weiter geflossen war, hatte sich nun auf dem ganzen Zeltboden ausgebreitet. Auch auf seinem Schlafsack klebte es. Itachi fuhr ein Schauer über den Rücken als er etwas Feuchtes an seiner Wange bemerkte. Er wischte mit dem Handrücken darüber und er sah das Blut. Es klebte also auch an seiner Wange. Bevor er die Erkenntnis richtig verdaut hatte, dass das Blut also auch an seinen Lippen klebte, spuckte Itachi das Blut, dass sich demnach also auch in seinem Mund befunden hatte, auf Grund des Kusses, wieder aus. Voller Horror besah sich der Uchiha die Blutlache in seinem Zelt. Plötzlich verschwand Sasukes Leiche aus seinen Armen und wurde zu Blut. Wie ein Bunshin, gemacht aus Blut. Das Blut floss immer weiter und nun tauchten auch die Gesichter seiner Verwandten wie ein Spiegelbild im Blut auf. Er sah das Gesicht seiner Mutter, seiner Großmutter und das Gesicht von Shisui. Alles Leute, die er mit seinen eignen Händen getötet hatte. Dann schrie er. * Itachi fuhr schreiend aus dem Schlaf. Der kalte Schweiß lief ihm den Rücken herunter und er atmete schwer. Er zwang sich in eine aufrechte Position und versuchte sich zu beruhigen. Es war alles nur ein Traum. Doch der Nuke-nin brauchte einige Minuten um das frische Bild von Sasukes Leiche aus seinem Kopf zu verbannen. Er schloss die Augen um all das Blut nicht sehen zu müssen, dass sein Verstand auf den Boden produzierte. Vorsichtig legte er seine zitternde Hand auf den Schlafsack um es zu überprüfen. Gut, nicht nass. Also kein Blut. Langsam öffnete er seine Augen und sah sich vorsichtig im Zelt um. Es war wirklich kein Blut zu sehen. Erleichtert, dass er nur geträumt hatte, schälte sich Itachi aus dem Schlafsack. Schlafen würde er sowieso nicht mehr können. Zu groß war die Angst erneut dasselbe sehen zu müssen. Denn es war so real gewesen! Der Geschmack von sasukes Lippen als er ihn geküsst hatte, war exakt derselbe gewesen. Genau derselbe! Ein weiterer Schauer an die Erinnerung des so realen Traums fuhr über seinen Körper und verlieh ihm eine Gänsehaut. Während er sich seine Sachen anzog, fiel sein Blick auf seine Schwerter. Mit solchen Schwertern hatte er schon zahlreiche Menschen umgebracht. Da hatte es ihm nichts ausgemacht Löcher in Körper zu reißen und die Menschen verbluten zu lassen, aber der Gedanke, dass Sasukes Blut an seinen Händen kleben könnte, bescherte ihm Horror Vorstellungen. Als er sich fertig angezogen hatte warf er sich seinen Mantel über. Er war dem Akatsuki Mantel sehr ähnlich, nur war er aus schweren Leder gemacht und vollkommen schwarz. Anders als den Akatsuki Mantel ließ er ihn offen, obwohl er auch bis zum Boden ging. Er griff nach seinen Schwertern und band sie sich auf seinen Rücken. Er trug sie wie einst als Anbu, nur eben über kreuz, da es ja zwei waren. Vor Jahren hatte er gelernt mit einem, als auch mit zwei Schwertern zu kämpfen. Deswegen war es praktisch gleich zwei dabei zu haben, denn gegen mehrere Gegner war das meist mehr als nur effektiv. Der Nuke-nin richtete sich auf, da das Zelt nicht groß genug war um zu stehen und ging gebückt durch en Eingang. Als er draußen stand, atmete er erst einmal tief durch und verbannte das Gefühl der Angst. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein lächerlicher Traum. Er schüttelte den Kopf und zog dann die kühle Morgenluft in seine Lungen. Sie versorgte seinen Körper mit neuem Sauerstoff und erweckte seine Lebensgeister. Itachi sah sich um und sein Blick glitt zum anderen Zelt. Da noch keine Geräusche zu hören waren, schloss er daraus, dass Kakashi und Neji noch schlafen mussten. Auch hatte offensichtlich Narutos Wachschicht schon vor Ewigkeiten begonnen. Denn dieser kam äußerst munter auf ihn zu. „Morgen, Itachi. Du bist schon auf? Ich wollte euch eigentlich erst in einer Stunde wecken“, rief Naruto ihm zu. Der Nuke-nin grummelte. Jetzt wurde er schon wieder ans Schlafen erinnert, gerade wo er dabei war es zu vergessen. Er kam dem Kitsune schweigend entgegen und würdigte diesen keines Blickes als er sich auf einem umgestürzten Baustamm niederließ und seinen Kopf in seine Hände stützte. Er blieb eine Weile erst einmal so sitzen bevor er sich den Schlaf aus den Augen rieb und sich danach die Haare raufte. Weil er nichts Besseres zu tun hatte und die Gedanken an den Traum unbedingt weit fort schieben wollte, löste er sein Zopfband und kramte aus den Tiefen seines Mantels eine Bürste hervor. Während er sich die Haare kämmte, wurde ihm gewahr, dass Naruto sich neben ihn gesetzt hatte. „Dir beim Haare kämmen zu zusehen ist schon ein wenig seltsam“, bemerkte der blonde Ninja. Itachi sah ihn an und hielt für einen Augenblick mit seiner Tätigkeit inne. „Warum das bitte schön?“ Der 24-jährige sah den 16-jährigen verwundert an, der ihm darauf ihn ein komischen Grinsen schenkte. Bevor er antwortete nahm er ihm die Bürste aus der Hand und trat hinter ihn. Itachi zuckte zusammen als er feststellte, dass Naruto begann ihm die Haare zu bürsten. Er bürstete ihm die Haare. Das hatte man noch nie bei ihm gemacht! Es fühlte sich seltsam an und um abzulenken fragte er: „Hey, warum bürstest du mir plötzlich meine Haare?“ „Weil es so einfacher für dich ist, bei der Länge! Ich habe da meine Erfahrungen gemacht“, kam es zurück. „Du hattest doch noch nie lange Haare!“ Das war eine Feststellung. „Nö, nicht ich, aber Jiraiya.“ Itachi blitzte der Gedanke auf, dass Naruto ja eine Zeit lang mit dem San-nin trainiert hatte. Ja, davon hatten sie in der Akatsuki gewusst. Und er konnte es sich auch gut vorstellen, dass es Jiraiya ab und zu lästig gewesen war, sich die Haare selber zu kämmen. Kein Wunder bei der Länge! Sie waren ja schließlich noch länger als die von Orochimaru. Ganz zu schweigen von dem Eignen. „Und was ist der wahre Grund?“ Itachi wusste, dass Naruto einen anderen Grund hatte ihm die Haare zu kämmen. So konnte er selbst nämlich nicht weg und der Kitsune hatte die Kontrolle über ihn. „Damit du mir den Grund nennst, warum du so seltsam drauf bist.“ Naruto wollte nicht direkt sagen, dass er es dem Uchiha ansah, dass dieser schlecht geträumt haben musste. Die Augenringe und der Schweiß sprachen für sich. Doch er hatte anhand von Sasuke gelernt, dass es besser war, nicht zu drängen und zu warten, dass Betreffende von selbst zu erzählen hatte. Itachi überlegte eine Weile ehe er damit herausrückte. Es war ihm nicht ganz angenehm, aber er fühlte sich befreiter als er es dann doch tat. „Alptraum.“ Naruto grunzte frustriert. Das wusste er auch schon, aber er sagte nichts, sondern fuhr mit seiner Tätigkeit fort. Gespannt wartete er. „Blut, viel Blut. Leichen. Sasuke.“ Naruto versuchte die Worte des Nuke-nin zu interpretieren, aber so viel konnte er nicht daraus entnehmen. Es war ein bisschen zu wenig, aber wahrscheinlich hatte Itachi zu große Angst seinen Traum in Worte fassen um die Möglichkeit daran erinnert zu werden, ausschließen konnte. Deswegen konnte er nur versuchen ins ungefähre zu raten. „Hör zu Itachi! Falls zu Sasuke beim Sterben zugesehen haben solltest, in deinem Traum, so vergiss es. Orochimaru ist nicht an Sasukes Körper interessiert, sondern daran, ihn zu seinem Nachfolger zu machen.“ Der Gesichtsausdruck auf Itachis Gesicht war, wenn die Situation eine andere gewesen wäre, zum schreien. Das hatte er offensichtlich nicht gewusst. Naruto wusste selbst, dass es unglaublich klang, aber er vertraute dem Urteil von Jiraiya. Auch wenn er sich manchmal fragte, woher dieser all diese Informationen nahm. „Es ist wirklich so! Laut Jiraiya war es eine der Bedingungen als die drei großen San-nin ihre Beschwörungstiere in ihre Dienste nahmen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie Kinder zeugen würden, war sehr gering. Damit die Beschörungensverträge fortgesetzt werden können, muss jeder, der einen Blutpakt eingeht, auch einen Nachfolger ausbilden. Zumindest ist das bei den Fröschen, den Schlangen und bei den Schnecken so. Bei Wölfen, Hunden und Füchsen ist das wohl anders.“ Itachi atmete auf. Also brauchte Orochimaru seinen Bruder als Nachfolger, als Erben der sein Wissen entgegennahm und irgendwann das Wissen ebenfalls weitergeben würde. Es war sogar logisch, denn nichts fürchteten die Ninjas mehr als das Wissen verloren ging. Nun wurden auch einige Aspekte in seiner Vergangenheit klarer. Nachdem Orochimaru erkannt hatte, dass er sich nicht eignete, war er auf die Suche nach jemand anderen gegangen. Das Potenzial eines Nachfolgers, dass er in ihm gesucht hatte, hatte er dann in Sasuke gefunden. Nur war er nicht dazu in der Lage Sasuke offiziell zu unterweisen, da er zu dem Zeitpunkt schon ein Abtrünniger war. Also wollte er Sasuke aus einem Vorwand nach Oto locken um ihn da auszubilden, aber was sollte das mit dem Racheakt? Itachi zerbrach sich den Kopf darüber und nahm stillschweigend die Bürste entgegen, die Naruto ihm hinhielt. Als er sich die Haare wieder zusammenband, merkte er nicht, dass er so beschäftigt damit war über das Rätsel seines Meisters nachzudenken, dass er den Alptraum schon wieder vergessen hatte. Itachi stand auf und holte sich aus seinem Rucksack etwas zu Essen. Naruto nickte er dankbar zu. Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Neji und Kakashi langsam aufstanden und sich bereit machten weiter in Richtung Oto zu reisen. ****************************************************** Hallöchen Leute… Ich danke euch erstmal, dass ihr bis hierhin gelesen habt, denn das Kapitel war ja nicht sehr angenehm. Falls ihr geglaubt habt, ich lasse Sasuke wirklich sterben, so hätte ich das Itachi gar nicht antun können. Es fiel mir ja schon schwer von dem Kuss zu dieser Horrorvorstellung überzugehen. Eigentlich hatte ich das Kapitel gar nicht in der Form so geplant, aber ich weiß nicht, ob das jetzt sogar die beste Lösung ist. Zu den nächsten Kapiteln: Das nächste Kapitel handelt noch von Itachi („Asche der Vergangenheit“) und dann kommt eine ganze Weile lang Sasuke. Ich entschuldige mich hiermit noch einmal für die Wartezeit und für alle die mit Sicherheit noch kommen werden. Bye, Eure mangacrack^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)