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Itachis Gefühle II - Against Akatsuki

Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach
von

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Oto-nins und andere Ärgernisse

Sasuke erwachte langsam aus seiner Bewusstlosigkeit. Er bemerkte, dass er nicht mehr in einem Pferdekarren sitzen musste, denn das Schaukeln hatte aufgehört. Dementsprechend fühlte sich sein Kopf auch an. Zwar spürte er immer noch ein leises Pochen an seiner Schläfe, aber es war auszuhalten. Ganz im Gegensatz zu den höllischen Schmerzen, die er beim ersten Mal hatte erleiden müssen.
 

Sasuke sah sich um, wollte sich einen leichten Überblick darüber gewinnen, wo er sich befand. Er befand sich scheinbar in einer einfachen Holzhütte, die aus einem einzigen Raum bestand. Es gab zwei Fenster und eine einfache Tür, die an der gegenüberliegenden Seite von ihm war. Was ihn ein wenig irritierte war, dass vor den Fenster, welche sich an den jeweiligen Seitenwänden befanden, nur Blätter zu sehen waren. Der Raum selbst war spärlich eingerichtet. Ein Holztisch, ein Bett und zwei Stühle. Das war alles. Nicht wies in diesem Raum darauf hin, dass er sonderlich oft benutzt wurde.
 

Der Schwarzhaarige versuchte vom Boden aufzustehen, musste sich aber gleich wieder zurücksinken lassen. Nach der kleinsten Bewegung hatte dies in seinem Körper ein Schwindelgefühl ausgelöst, dass den Raum in Bewegung versetzte. Ein leises scherzerfülltes Stöhnen wich über seine Lippen. Es war kein schönes Gefühl sich irgendwo zu befinden, unfähig zu kämpfen oder auch nur im Ansatz daran zu denken fliehen zu können. Er fühlte sich ausgesetzt. Hilflos im Nirgendwo. Kein freundliches und anständiges Lebewesen weit und breit, gelähmt festsitzend in der Schlangengrube.
 

Der Uchiha bemerkte auch, dass seine Hände immer noch gefesselt waren, man ihm aber die Fußseile abgenommen hatte. Der Uchiha versuchte anhand der Striemen, die seine Gelenke zierten, und nebenbei auch höllisch schmerzten, zu erkennen wie lange es schon her war, dass sie abgenommen wurden, aber er konnte nicht wirklich etwas draus lesen. Der Heilungsprozess hatte noch nicht eingesetzt und die Wunden bluteten auch noch teilweise. Dies bedeutete, dass noch nicht allzu viel Zeit vergangen sein konnte, dass er von den Fußfesseln befreit worden war.
 

Doch er wusste auch nicht, wie lange er jetzt sich schon in Gefangenschaft befand. Durch das dichte Blätterwerk vor den Fenstern konnte er noch nicht einmal sagen, ob es Tag oder Nacht war. Oder gar wie viel Zeit seiner Gefangennahme vergangen war. Sasuke versuchte logisch zu denken, doch er brauchte ein paar Versuche, die sich einige Minuten hinzogen, um ein paar Schlussfolgerungen zusammenzutragen.
 

Einmal waren seine Wunden an den Händen noch nicht ganz Blut überströmt, was die Folge hatte, dass es noch nicht allzu lange her war, dass sie ihn gefesselt hatten. Weiteres lag Oto ungefähr von dem Punkt aus an dem er in Taki überfallen worden war, etwa drei Tagesmärsche von dort entfernt, nachdem was man über die Lage von dem Dorf der Töne wusste. Da sie aber sich auf Pferdekarren fortbewegt hatten, dürften sie nicht so lange gebraucht haben. Also waren vielleicht insgesamt nur zwei Tage vergangen. In diesem Moment knurrte auch sein Magen, der diese These bestätigte. Es wäre ganz nett so langsam mal wieder etwas zwischen die Beißerchen zu bekommen, dachte sich Sasuke. Doch davon schienen die Herren nichts zu halten. Vielleicht würde er ja verhungern ehe er bei Orochimaru ankam. Das hätte vielleicht durchaus seine Vorteile, aber zu verhungern war kein schöner Tod. Außerdem würde sich Kabuto nicht die Mühe machen ihn für Orochimaru zu entführen, nur um ihn dann streben zu lassen.
 

*
 

Nachdem sich zwei Stunden später immer noch nichts getan hatte, fühlte sich Sasuke dann noch schon etwas mulmig zu mute. Wo blieben die denn? Es wunderte ihn, dass scheinbar keiner sich in diesem Raum befand um ihn zu überwachen. Die Fenster waren nicht vergittert und die Tür aus einfachem Holz. Ein normaler Tritt seinerseits hätte ausgereicht um eines davon zu öffnen, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Die ihm verabreichten Betäubungsmittel von der rechten Hand Orochimarus wirkten immer noch. Hinzu kamen die Verletzungen, die er im Kampf gegen die Oto Ninja sich zugezogen hatte.
 

Fast auf Befehl öffnete sich nun die Tür und Kabuto kam mit zwei sehr stattlichen Oto-nin hinein. Dahinter folgte Hirofumi Yamada, der nun eher wie ein Ninja gekleidet war. Ein leises Knurren entwich seiner Kehle als er diesen Verräter sah. Er hatte nie ihn damit gerechnet, dass Orochimaru so dreist sein würde, ihn derart herein zu legen, aber was den Uchiha am meisten ärgerte war, dass er blindlings in die Falle getappt war. Wie ein blutiger Anfänger. Und er nannte sich einen Uchiha!
 

Der Silberhaarige hockte sich vor Sasuke hin und sah ihm mit einem überheblichen Grinsen in die Augen, welches bei dem Uchiha den Impuls hervorrief es ihm ins dem Gesicht zu schlagen, nur um es nicht mehr sehen zu müssen. Aber das war angesichts seiner Lage etwas schwierig. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie sich die beiden Oto-nin, welche auch als solche gekleidet waren, Siegel an die Fenster klebten und sich schließlich davor stellten während Yamada sich lässig an die Tür lehnte, die Waffen an sein Körper gut präsentierend. Egal was Kabuto vorhatte, wenn er versuchte zu fliehen, kam er nicht lebend hier raus.
 

Als die rechte Hand des San-nins nun ein Kunai aus seinem Halter zog, richtete Sasuke wieder seine volle Aufmerksamkeit auf Kabuto. Gleichzeitig verfluchte er sich innerlich für seine Hilflosigkeit. Ein Gefühl, das er im Laufe der Jahre zu hassen gelernt hatte. Und es wurde schon gar nicht besser als Kabuto auch noch damit begann vor seiner Nase damit herum zu spielen.
 

„Na, Sasuke-kun?“, wurde er fast freundlich begrüßt, doch Sasuke erkannte das falsche Lächeln und den seltsamen unterton, der nichts Gutes versprach und ihn ein wenig erschaudern ließ.
 

„Grr“
 

Kabuto verzog sein falsches Lächeln nun zu einem Grinsen. Dieser Uchiha würde sich doch nie ändern. Schon allein die Abneigung gegen das Suffix ‚-kun’ trieb ihn schon in den Wahnsinn. Ein Grund mehr es zu benutzen.
 

„Unsere Aktion hat diesmal endlich geklappt, nicht wahr Sasuke-kun? Du scheinst ja nicht sonderlich darüber erfreut zu sein.“
 

Ein wenig Provokation hier ein wenig Arroganz da und der Konoha Ninja würde explodieren wie Bombe. Nur, dass diese Bombe in dem Fall harmlos war. Er hatte noch nicht einmal genug Chakra für die Sharingan übrig um diese zu aktivieren. Etwas das Sasuke wohl auch schon festgestellt hatte.
 

„Kabuto, du mieses Schwein. Was willst du diesmal? Ich werde mich euch nicht anschließen“, spukte Sasuke förmlich aus, obwohl das Kunai langsam immer näher kam und sich seinem Gesicht zu wandte.
 

„Nein, wirklich nicht, Sasuke-kun? Das ist aber schade. Gefällt es dir nicht bei uns? Ich bin mir sicher, dass wir uns arrangieren können, oder?“
 

Bei diesen Worten fuhr er langsam mit der Klinge über die Kehle von Sasuke, allerdings ohne zu schneiden, aber es reichte aus den Schwarzhaarigen das kalte Metall spüren zu lassen.
 

„Wieso sollte ich? Verrat mir das Kabuto“, fragte nun Sasuke kalt. Doch in seinem Inneren versuchte er sich damit zu beruhigen, dass Orochimaru ihn lebend und unbeschadet brauchte. Aber es wollte ihm nicht ganz gelingen. Auch der Versuch seine Sharingan zu aktivieren scheiterte.
 

„Nun, Sasuke!“

Kabuto machte eine verhängnisvolle Pause, ehe er fortfuhr: „Ich an deiner Stelle würde brav mit kommen, wenn ich dir gleich deine Fesseln durchschneide. Einmal, weil du dann was zu essen bekommst, eine Heilsalbe für deine Handgelenke und eine Kopfschmerztablette und wenn nicht, dann kann ich dich hier und jetzt töten. Glaub ja nicht, dass du einen Sonder Status hast, weil mein Meister unbedingt dich haben will.“
 

„Wie?“, krächzte Sasuke leise. Das war sein einziger Trumpf den Oto-nin gegenüber. Nämlich das er unantastbar war. Gewesen war, so wie es im Moment stand.
 

„Ja, Sasuke-kun. Es gibt noch andere interessante Körper für meinen Meister. Aus meiner Sicht bist du überhaupt gar nicht dafür geeignet die Ehre zu erhalten, deine Seele für meinen Meister zu opfern. Du bist zu störrisch. Genau wie dein Bruder, der hat sich auch nie den Normen gefügt.“
 

Sasuke versuchte nicht an Itachi zu denken, als der Spion ihn erwähnte und versuchte das Thema abzulenken.
 

„Was heißt hier, du könntest mich töten? Orochimaru will die Sharingan. Also mich, wie kannst du mich dann töten wollen? Das wäre Verrat an dem Ziel deines Meisters.“
 

Kabuto gestand sich ein, dass er dann in der Tat Probleme bekommen könnte. Sein Meister hatte in den letzten Jahren mehr als nur deutlich nach Sasuke verlangt, aber wenn dieser tot wäre, würde zwar auch höchstwahrscheinlich er sterben, aber sein Meister würde einen anderen Körper sich suchen müssen. Dann würde er nicht diesen widerlichen Uchiha nehmen müssen, der ihn so Abstoß. Aber das war etwas, was Sasuke nicht zu wissen brauchte.
 

„Nun, mein kleiner Uchiha. Wenn ich dich töte, dann kann ich immer noch deine Augen an mich nehmen und sie meinem Meister einsetzen. Da seine Kraft groß genug ist die Sharingan jederzeit und ohne Probleme, so wie bei deinem Meister, benutzen zu können, wäre auch dies kein Hindernis.“
 

Sasuke schluckte.

Das traute er Kabuto in der Tat zu. Zwar tauchte da irgendwo in seinem Kopf das Argument auf, dass Orochimaru das Mangekyou Sharingan nicht erreichen könnte, aber da er sich auch nicht so sicher. Bis jetzt hatte diese Schlange schon fast alles bekommen, was sie wollte, aber bei ihm würde das nicht klappen.

Außerdem klang die Versuchung nach etwas zu essen und die Aussicht auf Heilung seiner schmerzenden Handgelenke sehr verlockend.
 

Widerwillig nickte nun Sasuke. Es wäre schlecht jetzt zu sterben und außerdem könnte er mit verheilten Händen besser fliehen. Auch wenn dies ein schwieriges Unterfangen werden würde.
 

„Ist gut. Schneide die Fesseln los und ich gehorche.“
 

»Vorerst zumindest«, dachte sich Sasuke. »Bis ich weiß, was für eine Landschaft Oto ist und wie ich hier weg komme. «
 

Kabuto setzte ein triumphierendes Lächeln auf und winkte den beiden Oto-nin, die ihm daraufhin zur Tür folgte. Yamada trat vorbei und ließ den Meister des Innern Landes, wie Kabuto auch genannt wurde, sich respektvoll kurz verneigend hindurch treten. Er wusste was er zu tun hatte. Und endlich konnte er dem Uchiha sein wahres Wesen zeigen.
 

*
 

Nachdem die Tür zu gefallen war, setzte sich der neue Aufpasser des Uchihas in Bewegung. Er trug nun die Verantwortung dafür, dass Orochimarus neuer Körper heil in Geluid, die Stadt der Stille, ankam. Obwohl man ‚heil’ verschieden definieren konnte. Solange der Körper keine nachhaltigen Behinderungen von sich trug, so hatte er die Anweisung erhalten, den Uchiha auch ruhig ein wenig quälen zu können. Etwas das der Blauhaarige mit Freuden ausnutzen würde.
 

Sasuke blickte Kabuto verärgert nach.

Das hatte ihm jetzt noch gefehlt! Allein mit Yamada, den er sowieso nicht mochte. Gut, er mochte auch Kabuto nicht, so wie alle anderen Oto-nins, aber so zöge er Kabutos Anwesenheit der von Yamada vor, denn er kämpfte lieber mit Leuten, deren Fähigkeiten er kannte. Außerdem hatte der nun kämpferisch gekleidete Fürst etwas an sich, so fern er überhaupt ein Fürst war, dass bei Sasuke eine Alarmglocke schrillen ließ. Dieser Mann war auf Rache aus!
 

Das sah Sasuke an seinem Blick, der ihm nun zugeworfen wurde.

In Sachen Rache konnte man ihm so schnell nichts vormachen. Er kannte die unterschwellige Wut, das Gefühl zerstören zu müssen. Das Gefühl so lange zu suchen bis man am Ziel angelangt war, dass man suchte. Und man würde erst Frieden finden, wenn das Ziel seiner Rache blutüberströmt am Boden lag. Am Besten in dem Wissen, dass das auch so bleiben würde.
 

Für einen Moment lang war ein Schatten in Sasukes Augen zu sehen, allerdings ohne, dass dies von Yamada bemerkt wurde, der sich wider erwarten stillschweigend und ohne ein Wort zu sagen an die Arbeit gemacht hatte, die Fellen des Gefangnen zu durchschneiden. Der jüngere Uchiha war betrübt darüber, dass er die Erfahrung hatte machen müssen, wie es war derart zu hassen. Ob ihm das Itachi verzeihen würde?

Dass er ihn so gehasst hatte? Es kam ihm falsch vor, obwohl er im Grunde genommen keine Schuld daran trug.
 

Aus seinen trüben Gedanken wurde er gerissen als er feststellte, dass Yamada endlich fertig zu werden schien. Und tatsächlich! Als die Fesseln von ihm abfielen, trat der Blauhaarige einen Schritt zurück und gab Sasuke Zeit sich die Handgelenke zu reiben. Der Uchiha betrachtete diese mit Missmut. Sie waren rot, geschwollen, schmerzten und bluten taten sie immer noch. Das würde wohl nicht so schnell verheilen.
 

Nachdem er sich eine Weile gesammelt hatte, versuchte Sasuke aufzustehen. Vorsichtig stützte er sich auf einen Knie ab und zog sich dann mit Hilfe der Wand in die Höhe. So blieb er einen Moment stehen. Gut, der Raum drehte sich nicht mehr so wie am Anfang, aber Sasuke war immer noch nicht ganz sicher, ob seine Beine ihn tragen würden. Er wartete bis sie wieder vollständig durchblutet waren und ging dann mit scheinbar sicherem Schritt auf den Mann mit den langen blauen Haaren und den kalten hellblauen Augen zu.
 

Im Inneren zollte Hirofumi Yamada dem Uchiha sogar ein winzig bisschen Respekt, dass dieser sich so schnell gefangen hatte, denn die Betäubungsmittel waren stark gewesen. So etwas hatte er nicht erwartet. Aber dann ging dieser Respekt in Alarmierung über. Dieser junge Mann war gefährlich! Das sah Yamada als erfahrener Attentäter auf einen Blick. Obwohl der Uchiha seit zwei Tagen nichts gegessen hatte plus gefesselt gewesen war, konnte man Kraft in seiner Haltung erkennen. Ausgelaugt zwar, aber dennoch bereit zu kämpfen.
 

„Hör zu, Junge!“, fing er nun an zu sprechen mit einem distanzierten kalten Ton in der Stimme. „Du wirst meinen Anweisungen folgen und bedingungslos gehorchen. Wenn ich zum Beispiel sage ‚spring’, dann springst du! Kapiert?“
 

„Warum sollte ich? Ich sehe mich nicht als dein Untergebener!“, kam die Antwort patzig zurück. Auch wenn Sasuke wusste, dass es klüger gewesen wäre, die Klappe zu halten und stumm zu folgen, denn in diesen Zustand seines Körpers konnte er sich nicht wehren. Die äußere Gelassenheit und die scheinbar unveränderte Stärke waren bloß Tarnung. Eine antrainierte bis zur Perfektion getriebener getragnen Maske. Den Willen vor seinem Gegner keine Schwäche zu zeigen.
 

„Du dummer kleiner Junge“, sprach der Attentäter wütend und schlug mit der flachen Hand zu. „Wir sind noch ein ganzes Stück von Geluid entfernt und müssen beide allein durch einen alten gefährlichen Wald reisen. Ich allein kenne den Weg, du wärst rettungslos verloren. Wenn du nicht sterben willst, solltest du mir folgen.“
 

Mit diesen Worten drehte sich Yamada um und trat durch die Tür ins Freie hinaus. Sasuke starrte ihm eine Weile lang hinterher ehe er ihm folgte, sich der Warnung, die in den Augen gelegen hatte, bewusst sein.
 

Es war Jahre her, dass man ihn geohrfeigt hatte. Halt, Kakashi hatte das einmal getan als er sich beim Training fast umgebracht hatte, doch das hatte dieser sofort auch wieder bereut. Aber ansonsten war es das letzte Mal gewesen als seine Familie noch lebte. Da sein Vater immer mit den Worten ‚dummes kleines Kind’ weit ausgeholt und auch so manches Mal getroffen.
 

Wenn Itachi nicht in 9 von 10 Fällen dazwischen gegangen wäre, wäre seine linke Backe heute wohl deformiert. Er selber schwor sich ja, dass man an machen Tagen, die Hand Abdrücke seines Vaters immer noch sehen konnte. Und genau an eben jener Stelle hatte auch der Ninja, dem Sasuke nun folgte, zu geschlagen.

Was den 16-jährigen aber am meisten störte, waren die Worte gewesen, die der blauhaarige Ninja verwendet hatte. Genauso hatte Itachi ihn auch genannt als er ihn verriet. Genauso hatte sein Bruder ihn genannt als sie sich nach 7 Jahre schmerzlicher Trennung das erste Mal wieder sahen und der Ältere ihn verprügelt hatte.
 

Sasuke beschloss Yamada ab jetzt an zu hassen und es ihm irgendwann zurück zu zahlen. Egal wie schlimm seine Lage später aussehen mochte, bevor er Oto verließ oder, falls der schlimmste Fall eintreten sollte, starb, würde er ihn töten. Sicher es würde nicht leicht werden, aber Sasuke wollte keinen am Leben lassen, der die gleiche Art drauf hatte wie seine Verwandten und ihm dann auch noch ein Grund dazu gab mit ihm zu kämpfen. Dieser Yamada würde in der nächsten Zeit nicht von seiner Seite weichen und in der Zeit sollte es doch Möglichkeiten geben dessen Kampftechniken habhaft zu werden.
 

Sasuke merkte nach einer ganzen Weile warum er von Yamada den Befehl erhalten hatte ihm bedingungslos zu gehorchen. Es war nicht der Grund, dass der Ältere dies so wollte, um seine Machtposition ihm gegenüber zu demonstrieren, wobei das natürlich von dem Blauhaarigen auch ausgenutzt wurde, sondern vielmehr der Aspekt, dass eine falsche Bewegung zum Tod führen konnte.
 

Dieser ... Wald, wie Sasuke vorsichtig zu sagen wagte, erinnerte ihn an den Todeswald. In Großformat. Als hätte jemand ein Stück dieses Waldes abgeschnitten und in vereinfachter kleiner Form bei ihn zu Hause wieder eingepflanzt. Die Bäume an sich waren schon mindestens 75 m hoch und die verschlungnen Äste erinnerten ihn an Wege. Die Stämme der Bäume waren so dick, dass man darin hinein Räume hätte schnitzen können. Was Oto scheinbar auch getan hatte, wie es Yamada ihm erklärte.
 

Nach unten hin war nichts zu erkennen. Da sah der Uchiha nur grün. Das Blätterwerk war so dicht, dass weder der Boden zu sehen war noch irgendein Strahl der Sonne ihn (ihn = Boden, Sasuke) erreichte. Es war praktisch Nacht. Stockdustere finstere Nacht.

Und es war still. Sehr still. Die Bäume ragten wie aus einem Gruselfilm über ihm auf und verschluckten jeden Ton, jedes Geräusch, das er machte.
 

Auch hatte er ein sehr beunruhigendes Gefühl in der Magengegend. Es war ein Gefühl, dass ihn immer wieder umsehen ließ, ob etwas hinter ihm war. Er fühlte sich beobachtet. Von allen Seiten und es gab keinen Weg von hier weg. Nur gerade aus immer auf Yamadas Rücken starrend, der ebenso wachsam wirkte wie er selber.

Nun sah Sasuke den Grund, warum Kabuto ihn hatte losbinden lassen und ihn sogar mit einer gewissen Anzahl von Waffen hatte ausstatten lassen: Allein und unerfahren hatte er hier nicht die geringste Chance dies zu überleben. Selbst wenn er jetzt wegrennen würde, er käme nicht weit. Er wusste nicht in welche Richtung Konoha lag und auch nicht wie groß dieser Wald war oder welche Gefahren er noch beherbergte. Seine Lage war nahe zu aussichtslos.
 

*
 

Deswegen tobte in den Schwarzhaarigen auch ein Gefühlssturm sondergleichen. Und das Hauptthema in seinen Gedanken war, wie konnte es anders sein, Itachi. Itachi, sein Bruder.
 

Egal wie oft Sasuke den vorherigen Satz auch wiederholte, es erfüllte ihn mit einem ganz bestimmten Gefühl, dass er nicht genau definieren konnte. Aber es war positiv. Das war schon mal etwas. Es fühlte sich gut an zu denken, dass Itachi sein Bruder war. Irgendwo in seinem Magen fing dann etwas an zu flattern, erfüllte ihn mit Aufregung, Neugierde und noch etwas anderem, von dem Sasuke eben nicht wusste was es war.
 

Er traute sich auch nicht tiefer zu gehen um es zu ergründen. Was wäre, wenn er Itachi immer noch hasste? Sasuke schauderte es, wenn er daran dachte. Denn Gefühle änderten sich doch nicht einfach so. Vielleicht sagte ihm sein Unterbewusstsein etwas anderes als das, was er jetzt dachte. Oder denken wollte. Schließlich war das schon einmal der Fall gewesen. Aber wenn es vielleicht, mal angenommen, wirklich der Fall sein sollte, dass er tief in seinem Herzen seinen Bruder immer noch hasste, warum hielt er sich in seinem Kopf Itachis Bild immer wieder vor Augen? Diese Bilder waren immer verschieden, doch war sein Bruder das Zentrum.
 

Itachi wie er vor ein paar Wochen bei ihm an die Tür geklopft hatte und anschließend zusammengebrochen war. Itachi wie er ihn umarmte. Itachi wie er ihn küsste. Itachi wie er sanft lächelte. Itachi wie er neckisch grinste. Itachi wie er in der Küche stand und kochte. Itachi wie er sich um ihn kümmerte. Itachi wie nachts sich in seinem Bett herum wälzte. Und Itachi wie er in dieser einen Nacht ausgesehen hatte.
 

Sasuke errötete leicht als er daran dachte. Es hatte sich so unglaublich gut angefühlt seinem Bruder so nahe zu sein. Aber konnte er Itachi hassen, wenn sich etwas so gut anfühlte. Also konnte es kein Hass sein, aber was war es dann? Der 16-jährige schluckte und dachte mit ein wenig Bedauern daran, dass er wohl doch bisschen zu wenig Erfahrung in Sachen Gefühle hatte. Und es ärgerte ihn. Naruto könnte ihm da vielleicht helfen, der wusste so etwas doch besser als er. Zwar nicht viel, aber immerhin mehr als er selbst.
 

Leise fragte er sich vorsichtig, ob er bereit wäre, diese eine Nacht noch einmal zu wiederholen. Aber ob Itachi das wollte? Sasuke war sich nicht sicher. Irgendwie war etwas in den letzten paar Wochen passiert. Es war nicht nur überschwängliche Zuneigung zu seinem Bruder, die er gefühlt hatte. Es war mehr. Aber war es … Sasuke traute sich nicht das zu denken und bekam im nächsten Moment auch gar nicht mehr die Gelegenheit dazu.
 

*
 

Denn plötzlich wurde er mitten im Sprung von einem Ast auf den anderen nach hinten gerissen. Er spürte etwas an seinem Bauch, dass ihn zurückwarf. Er konnte nicht genau sagen was, aber er spürte eine fremde Präsens hinter sich. Eine die sich unbehaglich anfühlte.
 

„WAAAAAAAh!“, schrie der Dunkelhaarige auf als er nach unten sah und erkannte, was ihn an der Hüfte festhielt. Es war ein riesiges beharrtes ... Bein. Ungefähr so dick wie sein ganzer Körper.
 

Mit einer schnellen Handbewegung zog er ein Kunai aus der Tasche und bohrte es tief in das Fleisch des Tieres, das ihn festhielt. Es musste ein Tier sein, da war sich Sasuke sicher, denn Blut eines Menschen war nicht grün. Ja, grün war das blut das aufspritzte als der Uchiha mit aller Kraft zu stach in der Hoffnung er würde losgelassen werden. Er versuchte gar nicht erst das Bein abzuschneiden, denn es war zu dick und sein Messer zu dünn. Doch es hatte den gewünschten Erfolg.
 

Das Tier brüllte vor Schmerz und Sasuke wurde losgelassen. Der Uchiha wurde gegen einen Baum geschleudert und er schaffte es gerade noch so, sich an einem Ast festzuhalten, ehe er in die Tiefe stürzte. Ihm blieb keine zeit darüber nachzudenken, dass sein Leben eben vielleicht abgrubt geendet hätte, denn das Tier war nicht gewillt so schnell aufzugeben.
 

Sasuke suchte sichern halt und während er seine Sharingan aktivierte um besser sehen zu können, erkannte was das für ein Tier war. Und musste sich zurückhalten nicht hier und jetzt zu übergeben. Es war eine riesige Spinne mit insgesamt 12 Beinen, davon jedes etwa so groß und so dick wie er selbst. Dazu hinkam ein großes Maul mit hässlich scharfen Zähnen, wogegen sein Kunai wie ein Zahnstocher wirkte. Darüber waren insgesamt acht Augen, die ihn heißhungrig anstarrten, wogegen das achte Auge das größte war. Fußballgroß, glitschig und ihn direkt anstarrend, als neue Mahlzeit auserkoren.
 

Doch Sasuke, wäre nicht Sasuke, wenn er jetzt wegrennen würde. Fest entschlossen dies zu überleben begann er ein paar Handseals zu machen, denn sein Chakra hatte sich inzwischen, dank einer Medizin und dem Essen Yamadas, schon wieder ganz gut erholt. An den Blauhaarigen dachte der Rotäugige gar nicht mehr, der inzwischen bemerkt hatte, dass der Uchiha gerade gegen ein Monster kämpfte.
 

Sasuke machte sich bereit als das Monster immer näher auf ihn zukam. Da, jetzt befand es sich im Sprung. Er musste handeln, er hatte nur diese eine Chance. Sein Körper spannte sich an. Er war bereit für die Kunst, die er schon so lange beherrschte, die er als erstes gelernt hatte und die ihn manches mal mehr geholfen hatte als das Chidori.
 

Als die behaarte Spinne gerade nah genug heran gekommen war um nach ihm greifen zu können, führte Sasuke die letzten beiden Seals zu Ende. Pferd! Tiger!

Katon! Goyakou no Justu! (Kunst der flackernden Feuerkugel) Die gesammelte Feuerladung aus seinem Mund spickte er dem näher kommenden Vieh direkt in Gesicht. Zentrum: das größte Auge. Vor Schmerz brüllend, streiften ihn nur zwei Beine, die ihm zwei große Kratzer auf der Brust bescherten, dann fiel das Ungeheuer in die Tiefe. Krachte mehrmals gegen die Äste unter ihm, doch keiner davon war stark genug es zu halten. Der Aufprall war nur dumpf zu hören.
 

Sasuke atmete aus, schloss die Augen und lehnte sich erleichtert gegen Baumstamm hinter ihm. Da hatte er wohl seine Achtsamkeit fallen lassen, aber mit so etwas hatte er doch nun nicht rechnen können. Er spürte wie Yamada neben ihm landete. Erschöpft, weil sein Körper sich noch nicht ganz regeneriert hatte, ließ sich der Uchiha auf den Ast in eine sitzende Haltung sinken, während seine Augen wieder schwarz wurden.
 

„Du solltest in Zukunft besser aufpassen. Es tummeln sich lauter solche Kreaturen hier herum und dies war eins der Niederen. Es geht noch gefährlicher, also sei wachsam!“
 

Das war das einzige was der Attentäter dazu sagte, bevor er sich der Versorgung der Wunden an dem Uchiha machte. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Spinne giftig gewesen war und das wollte er nicht riskieren. Zwar bedauerte er es ein klein wenig, dass Kabuto-sama nicht dabei war, aber dieser schien es als sinnvoller, wenn der junge Uchiha nur auf einen angewiesen war und hatte sich somit vor ihm in Bewegung gesetzt. Auch wenn er den Uchiha hasste und ihn tot sehen wollte, so verstand er langsam warum Orochimaru so sehr danach strebte diesen Jungen zu bekommen. Nur wenige hätten einen Angriff einer Armoktula dermaßen unverletzt überlebt.
 

**************************************
 

So, diesmal ist aber wirklich Ende.

Zum Kapitel selbst: Die letzte Szene war eine Probe für weitere Kampfszenen, die folgen werden. Bitte um Stellungnahme!!! Das mit Sasukes Gefühlen musste sein, denn ich wollte irgendetwas Shonen-ai mäßiges in diesem Kapitel haben. So ganz ohne geht doch nicht.
 

Zu der viel erwähnten ItaNeji Szene im letzten Kapitel: Ich wollte das so^^. Es ist quasi wie ein Ersatz für die fehlenden ItaSasu Szenen, aber keine Angst. Neji ist NICHT in Itachi verliebt. Er ist nur sein ganz großes Idol. Ich hoffe euch gefallen die Steckbriefe, haben ja jetzt alle neue Bilder. Und ich denke, dass ich keine neuen Charas mehr hinzufügen werde, sonst wird es zu voll.

Nächstes Mal: „Böse Träume“
 

Mangacrack



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von:  -nani-
2007-07-05T08:41:16+00:00 05.07.2007 10:41
*sniff*
armer Sasu...:(
tut mir voll leid...*wimmer*

hmm..also die kampfszene mit der spinne *kotz**ekelige spinne* fand ich gan gut^^
hat mir gut gefallen...:)

*knuddel*
deine nönö
Von: abgemeldet
2006-10-29T20:59:20+00:00 29.10.2006 21:59
Sasuke^^...
Der Arme! Wir so ganz doll geärgert. Böses Kabuto!

zutani
Von:  Lubaya
2006-10-27T19:20:32+00:00 27.10.2006 21:20
Endlich mal wieder taucht Sasuchan auf^-^
*freufreu*
Deine FF ist so geil....
Will weiter lesen...
*hin und her hibbelt*

Sayonara
die Lubaya


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