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Itachis Gefühle II - Against Akatsuki

Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach
von

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Standpunkte

Itachi knurrte.

Vor ein paar Stunden hatte er diesen Raum verlassen, in der Hoffnung ihn nicht so schnell wieder betreten zu müssen. Und jetzt hatte ihn sein Schicksal erneut ins Büro der Hokage geführt. Von allen Häusern in Konoha ausgerechnet dieser Raum. Aber für Sasuke würde er sogar hier einziehen.
 

Sasuke.

Vor Kakashi hatte er sich nichts anmerken lassen wollen, aber es machte ihn fertig. Sein Bruder, sein einziger kleiner Bruder war in den Händen von Orochimaru. Und schuld daran war einzig allein die Person, die hier vor ihm saß. Die Person, die im weiten Umkreis derzeit am meisten respektiert wurde. Für viele, außer die, die es besser wussten, war jene Person auch die stärkste derzeit lebende Person. San-nin Tsunade, fünfter Hokage von Konoha. Doch diese blöde KUH, Itachi fiel auf die Schnelle kein anderes Schimpfwort ein was noch jugendfrei gewesen wäre und annährend zutraf, wollte nicht begreifen, warum er jetzt hier stand. Noch nie gekannter Zorn wallte in ihm auf. Was bildete sich diese Möchtegern Hokage eigentlich ein? Sie wollte ihm verbieten Sasuke zu retten? Wenn sie das versuchen würde, konnte sie sich weitere Informationen über Orochimaru oder die Akatsuki sonst wo hin schieben. Ein tiefes Grollen entwich seiner Kehle, ein Laut, der einem wilden Tier glich und so manchen in die Flucht geschlagen hätte. Die Hokage nahm dies als Kampfansage.
 

„Uchiha Itachi“, zischte die blonde Frau. „Du bist ein kleiner schmieriger Idiot“
 

*
 

Diese Worte drückte nicht einmal annährend die Wut aus die sie dem Uchiha gegenüber empfand. Nicht einmal annähernd.

Er benahm sich als würde sich alles um ihn drehen. Er war in ihr Büro geplatzt, unterhielt sich mit ihr ohne weiteres, stellte versteckte Forderungen, erwartete, dass sie ihn einfach so wieder aufnehmen würde, ohne nur ansatzweise daran zu denken, was für eine Aufruhr sein Auftauchen ausgelöst hatte. Es kursierten die wildesten Gerüchte im Dorf. Sie wagte gar nicht daran zu denken, was sie den Bewohnern erzählen sollte. Kaum ein Ninja wusste von der Akatsuki und hielt Itachi für einen gefährlichen Massenmörder.

Das hätte sie vielleicht noch irgendwie hinkriegen können. Aber was sich der Uchiha nun geleistet hatte, war bar jeglicher Vernunft.
 

Sie hatte Naruto bescheid gegeben, dass der Kakashi holen sollte um mit ihm die Lage zu besprechen. Schließlich war Sasuke noch immer irgendwie dessen Schützling, obwohl der schon fast Jo-nin war. Wer hätte auch ahnen können, dass der junge Sharinganträger dem ehemaligen Akatsuki Mitglied doch nicht so egal war, wie immer angenommen.

Trotz des heftigen Regens war der Uchiha durch die Straßen gestapft, den Umhang aufgebauscht vom Wind. Die Hände hatten Krallen geglichen, die alles aufschlitzen würden, was ihnen in den Weg kam.
 

Das Unheimlichste waren die roten Augen gewesen.

Normalerweise war sie selbst eine furchtlose Person, aber die blutroten Sharingan hatten ihr dann doch Angst eingejagt als der Nuke-nin von der Straße durch das Gebäude in ihr Büro gestürzt war. Es war schon ewig her, dass sie das letzte Mal überhaupt Sharingan Augen gesehen hatte, sie hatte noch nie gegen oder mit Sasuke gekämpft. Aber das Mangekyou, diese spezielle Augenform, war, gepaart mit ungebändigter Wut und einem derartigen kalten Blick, wirklich furcht erregend. Es wäre auch wahnsinnig gewesen keine Angst zu haben, wenn Einem solche Augen entgegenblickten.
 

Doch sie hatte sich schnell gefasst und blickte dem Nuke-nin entschlossen entgegen. Wenn sie nicht in der Lage wäre den Uchiha aufzuhalten, wer dann? Das Dorf zählte auf sie. Schließlich hatte fast jeder gesehen, wie der Nuke-nin durch das Dorf gestürmt war. Und wer sollte nicht daran glauben dass dies ein Angriff auf die Hokage war. Begonnen hatte der Kampf als die Tür mit einem ungesunden Krachen erneut gegen die Wand flog.
 

Zum zweiten Mal am diesen Tage hatte Naruto die Tür wieder einsetzten müssen, aber diesmal war er nicht so gelassen dabei gewesen. Scheinbar fürchtete der Kitsune ebenfalls einen möglichen Kampf zwischen der Hokage und Itachi. Genau wie Kakashi und Jiraiya war auch er besorgt.
 

Aber er und Kakashi vielleicht aus einem anderen Grund als Jiraiya. Der weißhaarige San-nin sah dem körperlichen Kampf entgegen, welchen er bald zu sehen glaubte. Auch sie sahen den Kampf, aber sie wussten, dass die Schlacht schon begonnen hatte.

Es war ein Machtkampf. Geführt mit Augen, Blicken und Argumenten. Möglicherweise um das Dorf stehen zu lassen. Noch fand der Kampf auf anderer Ebene statt. Würde einer von den beiden zu den Waffen greifen, würde ein regelrechter Krieg ausbrechen.

Auch wenn Itachi sich nur schwer in einen Krieg verwickeln konnte, als einzelner Mann.

Aber bedachte man die Stärke des Nuke-nins, so konnte man doch wohl von einer Streitmacht sprechen, oder? Und Naruto traute Itachi durchaus zu diesen Krieg zu gewinnen, vor allem wenn es um Sasuke ging. Er konnte, so schwer es auch war, den Uchiha gut genug einschätzen, schließlich hatte er jahrelange Übung, um sagen zu können, dass der Schwarzhaarige alles für seinen kleinen Bruder, also für seine große Liebe, tun würde. Doch würde dieser eine solche Beleidigung, wie sie ihm eben an den Kopf geworfen wurde, einfach so wegstecken können?
 

*
 

Am liebsten hätte der Uchiha sich jetzt genervt die Schläfen massiert um ein wenig Stress abzubauen, aber da er das im Angesicht seines größten Hindernisses nicht tun konnte, schürte die Beleidigung das Feuer in ihm noch ein wenig mehr. Wie Racheengel standen er und Tsunade sich gegenüber. Seine Hände krallten sich in die Tischplatte über die er sich gelehnt hatte, um der Hokage besser in die Augen stieren zu können, welche mit erhobnen Haupt, die Hände in die Hüften gestützt, vor ihm stand. Die Augen wütend funkelnd. Das Gesicht zu einer nicht durchdringlichen emotionslosen Maske verformt.
 

Musste er sich von dieser Frau eigentlich dermaßen beleidigen lassen? Nein. Musste er nicht. Also war die Antwort auf die Beleidigung ein Zähnefletschen und ein noch tieferes Knurren bevor er sprach. Es wirkte schon fast unmenschlich, dessen war er sich bewusst.
 

„Unterlassen sie es mich zu beleidigen, Hokage-sama. Und auch für sie heißt es ‚SIE’ schmieriger Idiot.“
 

Obwohl ‚sprechen’ nicht mehr ganz der richtige Ausdruck war.

In seiner Stimme schwank ein Ton mit, der unmissverständlich klar machte, dass noch eine derartige Bemerkung Folgen haben würde. Das ehemalige Akatsuki Mitglied war mächtig. Er hatte Jahre gebraucht um so stark zu werden wie jetzt, sodass es ihm möglich war, selbst jemanden wie Tsunade in ihre Schranken verweisen zu können. Das würde er sich nicht bieten lassen. Wer ihn ein Idiot nannte, der war normalerweise so gut wie tot. Es gab ein paar sehr kleine Ausnahmen, von denen er das duldete. Diese Ausnahmen hießen: Sasuke, Naruto, Kakashi und Orochimaru.
 

Es hatte Durchhaltevermögen, Sturheit, einen starken Willen und einen extrem wichtigen Grund gebraucht um diese Jahre, welche er hinter sich hatte, zu überleben und durchzustehen. Er würde sich dies alles nicht wieder nehmen lassen. Möge Tsunade behaupten was sie wollte, er war sogar stolz auf seine Kraft. Egal mit welchen Mitteln er sie erlangt hatte. Es gab kaum jemand, der ihm das Wasser reichen konnte. Es hatte ihn seine ohnehin schon wenig vorhandene Unschuld, etliche Qualen und den Verlust einiger Weltbilder gekostet bis er soweit gewesen war wie jetzt.

Eins hatte er sich geschworen: Er würde für alles was er hatte erdulden müssen, irgendwann bezahlt werden. Irgendwann würden sich die Strapazen als dienlich erweisen, dessen war er sich sicher. Genau genommen war dies auch der Grund gewesen warum er überhaupt hier stand.
 

Der Nuke-nin wusste, er hatte es immer gewusst, dass er sein Glück nur bei Sasuke finden würde können. Sasuke war der Grund all seiner Schmerzen und all seines Glücks. Sein Glück lag bei Sasuke, Sasuke war sein Glück. Sein personifiziertes Glück und um Sasuke beschützen zu können, war er stark geworden. Aus seiner Stärke heraus folgte, dass er bei Sasuke bleiben konnte solange er in der Lage war, seinen Bruder zu beschützen.
 

Aber halt! Er hatte Sasuke nicht beschützten können. Sasuke war doch von Orochimaru gefangen genommen worden. Er verdiente Sasuke noch nicht! Er war noch nicht stark genug! Er musste Sasuke befreien, nicht nur weil er sein Glück war, sondern auch damit er bei Sasuke würde bleiben können. Wenn jemand anders Sasuke bereifte als er selbst, so hätte er versagt. Dann wäre seine Nachlässigkeit seinen Bruder gehen zu lassen nicht mehr verzeihlich.
 

*
 

Langsam ließ der Strudel der Gefühle nach, in dem er gefangen war. Der Schock über die Bestätigung von der Nachricht, dass Sasuke nicht in Sicherheit war, ließ wohl langsam nach. Langsam, wohlgemerkt. Itachi spürte, dass er langsam wieder die Kontrolle über seinen Geist zurück gewann. Immer wenn seine mentalen Schranken fielen, welche er aufgebaut hatte um sich zu schützen, versuchten kuriose Gedanken, seltsame Wünsche und sein arroganter dunkler Teil ihn zu übernehmen. Die Zeit bei der Akatsuki war nicht spurlos an seinem Verstand vorübergegangen.
 

Schon lange war die Zeit vorbei in der er sagen konnte, es wäre allein er selbst, der da handelte. Seine Seele hatte sich zurückgezogen und agierte normalerweise aus dem hintersten Winkel, hielt aber alle nötigen Fäden in der Hand. Um seine Seele zu schützen hatte er um sich einige andere Egos aufgebaut, welche sehr verschieden waren. Sie dienten dazu, unterdrückte Gefühle ausleben zu können. Nicht selten hatte bei der Akatsuki zu hören bekommen, er wäre auf einmal ein anderer Mensch. Um seine erschaffnen Egos, seine Masken sowie all die zurück gesperrten Gefühle und seine Seele trennen zu können, hatte er für sich selbst festgelegt, dass alles, was im direkten Kontakt zu Sasuke stand, seine Seele war. Nur so konnte er sagen ‚Das bin ich’. Vielleicht würde man ihn nach diesem Kapitel als leicht schizophren einstufen, aber zumindest gab er noch keine Namen für die anderen Teile seiner Seele.
 

Sasuke war seine Seele. Der gute Teil davon. Der Teil seiner Seele, der am wenigsten ausgeprägt war und welcher die stärksten Gefühle beherbergte. Seines Bruders bloße Anwesenheit reichte aus um emotional zu werden. Was dachte er da eigentlich? Verbrannte Tsunade nicht gerade in den Flammen durch die Blicke welche er, oder besser gesagt sein Körper, ihr zuwarf? Was war das dann. als eine emotionale Reaktion?

Gut, zugeben. Für jeden ansatzweise normalen Menschen war das was er, besser gesagt sein Körper, hier, beziehungsweise da, abzog alles andere als gefühlvoll. Selbst in der Akatsuki galt er als gefühllos. Was schon fast an ein Wunder grenzte, bei den Gestalten, die da herum liefen.
 

Es war ihm inzwischen schon fast wieder egal, dass er sich vor einem Absatz noch als ‚nicht schizophren’ eingestuft hatte. Wenn das alles vorbei war, würde er sich einen Termin beim Onkel Doktor auf der Couch geben lassen. So langsam fand er sich nicht mehr in sich selbst zurecht. Der Gedanke amüsierte ihn kurzzeitig. Er, Itachi Uchiha, Mörder von mehreren hundert Leuten, er hatte nie gezählt wie oft er gemordet hatte, beim Psychiater. Ein Mensch der gewillt war sich seine Leiden anzuhören, war zu verrückt, als dass er ihm helfen konnte.
 

Doch bevor er sagen konnte: Hallo, eines meiner dunkles Ich’s, das gerade meint meinen Körper kontrollieren zu müssen, ich bin deine Vernunft und hätte gerne meinen Körper wieder; hatte er noch etwas zu erledigen. Das heißt, sein Zorn hatte noch etwas zu erledigen.
 

*
 

„Hokage-sama.“, zischte Itachi drohend und innerlich fuhren alle zusammen.

„Sie haben mich nicht zu der Besprechung zur Befreiung meines Bruders eingeladen und dies ist ihre allerletzte Chance. Entweder ich darf die Gruppe, welche meinen kleinen Bruder befreit, selbst bestimmen oder ich werde die gewissen Leute entführen, beziehungsweise dazu zu bewegen mit mir zu kommen. Habe ich mich da klar und deutlich a-u-s-g-e-d-r-ü-c-k-t?!?“
 

Begleitete wurde diese kleine Rede von einem bemerkbaren Energieanstieg, welcher von der Chakra Itachis ausging. Nicht nur das. Itachis Chakra war, vorsichtig ausgedrückt, anders. Es heißt, dass je mehr Leid ein Mensch erfährt desto individueller, stärker und dunkler wird seine Chakra. Also ungefähr das genaue Gegenteil eines Medi-nin dessen Chakra immer neutral sein musste, damit sie jedem Wesen/Menschen angepasst werden konnte. Je eigentümlicher die Chakra desto schwieriger also auch eine Heilung. Ähnlich war es, was den Geist angelangte.
 

Doch um genau und ehrlich zu sein, dann war Itachis Chakra bedrohlich. Sehr bedrohlich sogar. Der Energieanstieg war zwar nahezu lächerlich und wäre in einem normalen Kampf kaum wahrgenommen worden, wäre da nicht die Farbe gewesen. Sie war nicht blau. Nicht gelb, nicht braun, nicht grün oder gar farblos. Nein.

Sie war schwarz.
 

Die Chakra umgab Itachis gesamten Körper und die dunkle Farbe schmiegte sich an ihn wie eine zweite Haut. Sie verdeckte ihn fast vollkommen und die Tatsache, dass es Abend und damit nicht sonderlich hell im Zimmer war, ließ die Gestalt noch bedrohlicher aussehen.
 

*
 

Naruto stutzte.

Er war im ersten Moment zurückgeschreckt. Eine derartige Chakrafarbe kannte selbst er nicht. Dämonen besaßen zwar viel intensive Chakra und das war es was sie letztendlich so stark machte, aber schwarz? Nun, im Stillen zählte er die Vorteile einer solchen Farbe auf. Wenn Itachi sein Geld wirklich als Attentäter verdient hatte, so konnte ihm mit einer Körper umhüllenden Nachttarnfarbe wie dieser nur von nutzen gewesen sein.

Aber er war sich auch im Klaren darüber, dass Itachi diese Chakrafarbe als etwas Besonderes auszeichnete. Seine eigene Chakra war blau. Tiefblau, was nur selten vorkam und die von Kyuubi war rot. Die eines Dämonen würdig. Aber auch ebenso selten. Er, der also eigentlich sonst sehr viel mit Chakren zu tun hatte, kannte diese Möglichkeit gar nicht. Der Kitsune schüttelte verwundert den Kopf. Schwarze Chakra. Davon hatte er noch nie gehört.
 

Doch das war noch nicht alles. Sah er richtig oder waren da auch teilweise rote Blitze zu erkennen, die durch die Chakra zuckten, wie als wenn sie aus Strom wären. Bevor er näher darauf eingehen konnte, verschwand die Chakra wieder und jeder im Raum atmete unwillkürlich auf. Der Spuk war vorbei. Das war nicht normal und meist war alles Unnormale schlecht. Leider. Zumindest nicht wirklich positiv in den Augen der Umstehenden. Nicht aus der Sicht des Anwenders heraus. Von dieser Art der Erfahrung hatte Naruto schon fast genug für den Rest seines Lebens, schon allein von dem was er hatte ertragen müssen. Aber die Chakra Kyuubis würde immer hervortreten und für Aufruhr verursachen. Ähnlich musste es Itachi mit dieser schwarzen Chakra gehen. Er war sicher, dass dieser Einsatz nicht vergessen werden würde.
 

Eben dies machte Naruto zu schaffen und war sich sicher, dass diese Aktion noch würde Folgen haben. Wie schwer, konnte er nicht schätzen, aber die Möglichkeit in das Dorf aufgenommen zu werden, war im Moment sehr gering. Aber angesichts dessen, dass Itachi dies eigentlich nur wegen Sasuke durchgezogen hatte, machte es fast sinnlos weiter darüber nachzudenken, dies weiterhin ernsthaft in Betracht zu ziehen. Ging Itachi los und befreite Sasuke, konnte er leicht fliehen und zurückkommen, wenn sich die Lage wieder etwas beruhigt hatte. Schaffte der Nuke-nin es nicht und starb, so wäre das den Dorfleuten herzlich angenehm und Tsunade hätte eine Sorge weniger. Ging dieses ‚Gespräch’ allerdings schief und Itachi schaffte es nicht hier heraus zu kommen, so würde er wahrscheinlich noch hier im Büro sterben, egal wie viele nützliche Informationen er noch besaß.
 

*
 

Itachi atmete einmal tief ein und aus. Für alle anderen, sollten sie es denn bemerken, sah es so aus, als würde er um Fassung bitten um seinen Zorn unter Kontrolle zu kriegen. In Wirklichkeit aber, verdrängte er diese Emotion wieder tief in seinem Inneren und bedachte seine Lage mit seiner üblichen erbarmungslosen Nüchternheit mit der durch das Leben schritt. Gut. Er musste eigentlich nur das Mysterium seiner schwarzen Chakra erklären, aber dazu hatte er keinen Grund. Was interessierten sich die anderen für seine Chakrafarbe? Wenn er ihnen sagte, das war eben so, dann würden sie ihn in Ruhe lassen und nicht gleich eine Wissenschaft daraus machen.
 

Nur Naruto sah aus, wie ein verrückter Sammler der eine neue Käferart entdeckt hatte.

Sicher, Naruto war ein Dämon und es war klar dass ihn das interessierte, doch Naruto war höchstwahrscheinlich auch klug genug um im Stillen seine Schlüsse zu ziehen und die Klappe zu halten.
 

Itachi wusste nicht, dass seine schwarze Chakra für mehr Erschütterung gesorgt hatte, als die Nachricht, dass er einen Cousin hatte, welcher ein Vampir war und Anführer der gefürchteten Akatsuki war. Nur wurde das nicht ausgesprochen, da alle wussten, dass es das Dümmste wäre, was man in seinem Leben hätte fabrizieren können.
 

*
 

Tsunade war geschockt. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass ihr jemand drohte und es dann auch noch schmerfrei überlebte. Sie war immer sehr stolz darauf gewesen, sich als Konnichi gut durchsetzen zu können. Als sie zur Ninja ausgebildet wurde war es noch nicht sehr weit verbreitet, dass Frauen ebenfalls mit auf das Schlachtfeld durften. In der Regel war die Rolle der Konnichi zum spionieren erschaffen worden, da Männer stärker als Frauen waren. Eben deswegen regte sie sich immer so auf, wenn Jiraiya als normale Frau sah. Sie hatte immer das Gefühl nicht von ihm anerkannt zu werden.

Aber sie hatte immer genug Durchsetzungsvermögen gehabt um sich gegen die vielen Männer um sich herum behaupten zu können. Und jetzt war es das erste Mal das die Autorität, die sie im Laufe der Jahre sich erworben hatte, einfach untergraben wurde.
 

Sie hatte noch genug Fassung um ihren Mund nicht wie bei einem stummen Fisch auf und zu klappen zu lassen, aber innerlich stand sie kurz davor. Aber dies auch nur teilweise. Viel Furcht erregender als die Tatsache, dass ihre Autorität untergraben worden war, war das Gefühl gewesen, dass sie bekommen hatte als der Uchiha mit seinen blutroten Augen und der schwarzen Chakra ihr in die Augen blickte. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich schutzlos.
 

Was sollte sie tun? Sie wusste es nicht.

Sollte sie sich darauf einlassen und Itachi die Erlaubnis geben? Wie sehr sie diese unbekannte Chakra auch verwirrte, so sagte ihr die Stimme, der Vernunft, dass sie dies nicht tun dürfte. Das würde nämlich bedeuten, dass sie seine Anweisungen befolgte und das war als Hokage ausgeschlossen. Ihre Position wäre möglicherweise gefährdet. Außerdem würde das bedeuten, dass sie ihre eignen Leute auf eine Mission schicken müsste, die für sie selbst fast unausführbar war. Nicht nur, dass der Aufenthaltsort des Schlangen San-nin unbekannt war, nein, auch das Gebiet, in dem er sich aufhalten sollte, war nahezu undurchdringlich und gefährlich. Sie würde sie in den Tod schicken. Wen auch immer der Uchiha auswählen würde.
 

Aber auf der anderen Seite wusste sie nicht, ob der Uchiha es wirklich wagen würde, vor ihren Augen Personen zu entführen. Könnte der Nuke-nin das überhaupt? Sicher, Leute entführen musste für den besten Attentäter ein Kinderspiel sein. Konnte sie ihm irgendwie begegnen und gegen ihn gewinnen. Die Hokage war verzweifelt. Wenn sie gegen Itachi kämpfen würde, würde dies eine riesige und ausweglose Schlacht auslösen. Gegen einen einzelnen Mann stellte man kein Heer auf, egal ob dieser vielleicht die Gewalt eines solchen hatte. Die Konoha Ninja wären quasi hilflos und müssten sich den Kampf tatenlos mit ansehen.
 

Doch was hielt sie eigentlich davon ab? Sie hatte schon viele Kämpfe gegen übermächtige Gegner bestritten und sie alle gewonnen. Gab es einen Grund dies jetzt nicht wieder zu tun?

Fast sofort traf sie die bittere Wahrheit.

Sie hatte Angst. Sie fürchtete sich vor Itachi.
 

Der Blick in die blutroten Augen, die schon soviel Blut gesehen hatten, hatten irgendetwas in ihr ausgelöst, dass sie noch nie zuvor gespürt hatte.

Panik. Panik vor einer Person. Sie war nicht panisch besorgt oder tief verzweifelt als ihr Geliebter starb. Nein, die bloße Anwesenheit von Itachi machte ihr Angst. Kaum merklich am ganzen Leib zitternd sah sie Itachi noch einmal in die Augen um ihm ihre Entscheidung mitzuteilen, die sie getroffen hatte.
 

*
 

Mit großer Genugtuung sah Itachi, das wirklich nur von ihm bemerkte, Zittern der Hokage. Seine Augen und seine Blicke hatten ihre Wirkung noch nie verfehlt. Bei manchen mehr bei manchen weniger, aber wenn er es wirklich wollte, dann konnte er in jedem Wesen die größten Ängste wecken ohne etwas anderes tun zu müssen, als in seine Augen zu sehen.
 

Bei einem normalen Menschen reichten seine Augen aus, wenn sie schwarz waren. Das allein trieb schon die meisten in die Flucht. Die Sharingan, die früher normal gewesen waren, als der Clan noch nicht von ihm nieder gestreckt gewesen war, hatten die gleiche Wirkung auf Ninja. Hartnäckige Exemplare mit viel Courage brauchten meist nur einen zusätzlichen kalten Blick.

Spaß machte es seine Mangekyou Sharingan einzusetzen. Besonders, wenn er einen Mordauftrag auszuführen hatte, bei dem er den Mord genießen konnte. Es gab Kreaturen die verdienten den Tod und diese Kreaturen wanden sich in ihrer Macht, die sie auf andere ausüben konnten. Wie zum Beispiel Fürsten, Clanoberhäupter und andere Gestalten, die nur noch das nackte Grauen für jeden Normalsterblichen waren. Es war jedes Mal ein Hochgenuss gewesen, diesen Tieren das Blut förmlich aus den Adern zu ziehen. Er trank jenes Blut nicht, so wie Akira, aber er verteilte jeden Liter eines Todgeweihten im Raum, wenn er ihn dann ermordete. Die Bilder sahen grausam aus, aber die Leiche war, wenn er mit ihr schlussendlich fertig war, sowieso verkohlt und die Wände blutbeschmiert. Ach was, getränkt. Als hätte man sie neu gestrichen. Er mochte die Farbe rot. Ihn hatte es, egal wo er lebte oder bei wem er war, noch nie gestört und das ihn diese brutale Vorgehensweise in der Unterwelt später berühmt gemacht hatte, noch weniger. Er war dadurch einige Schwierigkeiten losgeworden.
 

Sollte jemand nach dem Grund fragen, warum er sich manchmal wie ein kleines Kind über ein neues Spielzeug freute, wenn er ‚jagen’ gehen durfte, der würde von ihm die Antwort bekommen, dass er somit Rache an seinen Verwandten nahm. Zum Zeitpunkt deren Ermordung hatte er nicht viel Zeit gehabt und es musste schnell von statten gehen. Durch den Tod der ekelhaften Kreaturen, die man schon nicht mehr Mensch nennen konnte, stellte er sich jedes Mal vor, dass es einer seiner Verwandten wäre, den er ermorden musste/durfte. Das Gefühl der Befriedigung, welcher dadurch erhalten hatte, war immer nötig gewesen um nicht so zu werden wie die anderen aus der Akatsuki. Aber wieder zurück zur Realität.
 

Das er jene Augenform bei Tsunade eingesetzt hatte, war eigentlich nicht seine Absicht gewesen, schoss es ihm durch den Kopf. Aber durch seine Wut auf Tsunade war es eben geschehen. Zudem freute es ihn dem Hokage Oberhaupt eins ausgewischt zu haben. Man muss dazu sagen: Noch nie war ihm ein Hokage je sympathisch vorgekommen, mit Ausnahme von Yondaime vielleicht, aber den hatte er nie richtig kennen gelernt, da sein Vater diesen Mann nicht gemocht und ihn, als der Bändiger Kyuubis noch lebte, immer auf Distanz gehalten hatte. Aber nach dem Tod des vierten Hokagen hatte sich seine Antipathie zu einer starken Abneigung entwickelt. Hass durfte man noch nicht sagen, aber er erkannte die Oberhäupter gerade mal so weit an um sie als Führer des Dorfes zu dulden. Auf Grund ihrer Fähigkeiten, nicht ihre Persönlichkeit.
 

Lag vielleicht daran, dass er einem Menschen, der täglich sich so vielen Problemen zu widmen hatte, nicht genug vertrauen konnte um mit ihm über seine Probleme zu reden. Wie konnte er sich an eine Person wenden, die über tausende von Menschen jeden Tag entscheidet und dabei so viel Gefühle empfand? Wie konnte er sicher sein, dass diese Person sich nicht von seinen persönlichen Gefühlen beeinflussen ließ, wenn er eine Entscheidung traf? Gar nicht.
 

Und ein Risiko wollte er nicht eingehen. Punkt. Deswegen tat es ihm jetzt gar nicht leid, dass Tsunade sich gerade in ihrer Angst wand. Und sein hypnotisierender Blick war nicht allzu stark gewesen als das nicht die San-nin ihr Selbstbewusstsein wiedergewinnen würde. Aber Tsunades Leid war eine persönliche Rache für ihn. Sie saß auf dem Platz auf dem eigentlich der Yondaime sitzen sollte. Dafür, dass sie und der dritte Hokage es gewagt hatten zu versuchen den Yondaime ersetzten zu wollen, hasste er sie. Alle beide. Und bis Naruto, also der Erbe des Vierten, nicht Hokage geworden war, würde das auch so bleiben. Die Uzumaki Familie war die einzige, die sich als Führer eignete.
 

Für ihn war der Vierte der einzig wahre Hokage gewesen und dessen Tod hatte ihm die Möglichkeit geraubt nicht selbst über das Schicksal seines Clans entscheiden zu müssen. Denn vor Auftauchen Kyuubis hatte Itachi geplant die Taten seiner Clanmitglieder dem kürzlich neu ernannten Feuerschatten zu berichten. Doch es war anders gekommen. Jetzt war darauf angewiesen dem Sohn des Yondaime zu vertrauen und er war sich sicher, dass Naruto dies meistern würde.
 

Nun dachte er über seine Forderung nach, die er gestellt hatte. Ja es war gut. Sehr gut sogar. Keiner konnte ihn so aufhalten. Und egal was Tsunade sagen würde, die Personen würden die gleichen bleiben. Oder warum sollte er überhaupt warten? Diese Frau würde doch nie eine Entscheidung treffen können oder dafür so lange brauchen, dass ihm ein Bart wuchs. Sein Bruder wartete auf Rettung und bei Orochimaru konnte manchmal Zeit sehr wichtig sein.
 

Er drehte sich um und stolzierte zur Tür. Sein Blick ruhte kurz auf Naruto und Kakashi ehe er hinausging. Die Stille im Raum ignorierte er vollkommen. In der Tür blieb er noch kurz stehen und sagte dann mit einer bestimmten Tonlage:
 

„So etwas, wie Vertrauen kenne ich nicht, aber ich weiß auf welche Fähigkeiten ich mich verlassen kann.“
 

Ein wehender Umhang war das letzte was Tsunade von dem Uchiha sah. Ihre Entscheidung war gar nicht angehört worden, sondern man hatte ihr überhaupt keine Wahl gelassen.
 

***
 

Es krachte und donnerte. Der Regen trommelte auf das Dach und ab und zu erhellte ein Blitz den schwarzen Nachthimmel, aber in der Halle in der Neji sich befand war fast noch dusterer als die Umgebung draußen. Es brannte kein Licht in der Trainingshalle, nicht einmal eine Kerze, und das winzige Fenster spendete kein Licht. Es war also vollkommen dunkel und die stürmische Nacht draußen hätte jeden anderen dazu veranlasst, der an Nejis Stelle im Raum gewesen wäre, sich einen gemütlicheren und freundlicheren Ort gesucht. Aber der junge Hyuuga dachte nicht daran sein Trainingsprogramm wegen eines Unwetters zu unterbrechen. So lange das Dach hielt, das würde es sicherlich, und er nicht im Regen ertrank, auch unmöglich, denn er konnte schwimmen, so gäbe es auch keinen Grund sich stören zu lassen. Allein zu trainieren und zu meditieren war ein Segen.

Nur selten war es ihm vergönnt hier Ruhe zu finden.
 

Dieses Wetter gerade zu ideal. Keine Menschenseele befand sich im Moment hier. Üblicherweise befanden sich um diese Uhrzeit die Mitglieder des Haupthauses ihr im Raum um zu trainieren. Die störten ihn ganz besonders. Denn obwohl sein Hass nach dem Kampf gegen den jungen Uzumaki damals verschwunden war, so legte er es immer noch nicht darauf an sich mit ihnen anzufreunden. Stattdessen redete er gerade soviel mit ihnen, dass es nicht unhöflich war.
 

Er ging meist nur still und schweigsam an ihnen vorbei, zollte den Alten den Respekt durch seine Gesten ohne viele Worte. Andersherum drängte man sich ihm auch nicht auf und sein wachsendes Talent, so wie seine Fähigkeiten verschafften ihm zumindest Anerkennung und Ratschläge.
 

Der nächste krachende Blitz brachte ihn wieder zu seinem Training zurück. Er musste sich konzentrieren. Seine gesamten Meditationsübungen des heutigen Tages und wohl auch der nächsten Wochen drehte sich um eine einzelne Person. Begegnungen wie diese, welche er heute Nachmittag gemacht hatte, waren selten im Leben und nur wenigen vergönnt. Neji war sich so sicher wie nie zuvor, dass sein kurzes Treffen mit Itachi Uchiha sein Leben verändern würde.
 

Zum ersten Mal in seinem Leben dachte er wirklich über seinen Cousin soundsovielten Grades nach. In seiner Kindheit hatte er ihn nicht so oft gesehen. Nur manchmal, wenn die Oberhäupter des Uchiha und des Hyuuga Clans zusammen kamen und er als Nebenhäusler sich um die Gäste kümmern musste. Ein oder zwei Mal war auch Itachi dabei gewesen. Wie eine lebende Legende hatte dieser ihn überragt. Für den kleinen Jungen, der er damals war, fügten sich alle seine Vorstellungen von dem perfekten Ninja in diesem jungen Mann zusammen.
 

Damals hatte er den Uchiha dafür bewundert mit welcher Disziplin dieser an den Gesprächen teilgenommen hatte. Nach außen hin strahlte er eine derartige Ruhe aus, dass Neji sich heute fragte, wie dieser das zu Stande gebracht hatte. Dieses Gespräch, welches mit anhören durfte, war nicht gerade angenehm für den Uchiha Erben gewesen. So dachte er heute zumindest. Das Oberhaupt der Uchiha Familie, also Itachis Vater, war nicht gerade sanft mit seinem Sohn umgesprungen und auch Stolz auf seinen Sohn über die hervorragenden Leistungen war nicht herauszuhören gewesen. Ihm damals nur aufgefallen, weil er gedacht hatte, dass die Hyuugas aus dem Haupthaus ähnlich mit den Hyuugas aus dem Nebenhaus genauso oder zumindest ähnlich behandelten.
 

An diesem Abend hatte er den jungen Uchiha einfach nur als Helden angesehen und sich geschworen genauso so eine Haltung annehmen zu können wie er. Still, schweigsam und überragend war Itachi gewesen. Charakterzüge, welche er heute bei sich selbst wieder fand. Hatte ihn dieses Treffen derart geprägt?

Vielleicht schon.
 

Nun versuchte der schwarzhaarige Hyuuga Erbe den Vergleich aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen. Auf den ersten Blick hätte er vielleicht sagen mögen, dass Itachi immer noch derselbe war, aber dem war nicht so. Erstens war das gar nicht möglich. Kein Mensch konnte solange in der Welt umherstreifen und Dinge tun, die unaussprechlich waren ohne sich dabei zu verändern und zweitens schien die Art der Maske, die der Uchiha trug eine andere zu sein.
 

Der Moment als er dem Uchiha in die roten Sharingan blickte war bewegend gewesen. Jetzt wo er darüber nachdachte, als auch in jenem Augenblick. Laut den Geschichten überlebte niemand, der in die roten Augen des Mörders gesehen hatte. Er hatte es getan und er hatte die Begegnung überlebt. Folglich war der Großteil der Gerüchte, die sich um den Uchiha rankten unwahr. Das Gefühl, dass er gehabt hatte als seine weißen Augen auf die des Uchiha trafen, war so unwirklich gewesen.
 

Es war als wenn er seine Seele gesehen hätte. Wie als wenn er seinen Blick darüber hatte streifen lassen. Und er hatte tiefer geblickt als alle anderen jemals vor ihm zuvor. Sein Onkel vermochte aus den kleinen Wellen, die seine Gefühle schlugen und die eigentlich viel zu klein für einen normalen Menschen, ja selbst einem Ninja, waren, nur schwer seine Emotionen lesen. Trotz seiner exzellenten Fähigkeiten. Doch zum ersten Mal hatte er das Gefühl gehabt, als wären seine Empfindungen ihm auf der Stirn geschrieben gewesen.

Doch es war Neji, entgegen all seines Glaubens, nicht unangenehm vorgekommen.

Der Blick hatte ihn erschaudern lassen, aber es war ein wolliger Schauer. Das Gefühl zum ersten Mal in seinem Leben verstanden worden zu sein, hatte er gehabt.

Für jemanden wie ihn, der kaum Gefühle hatte, war es einfach die wenig vorhandenen Gefühle, die er besaß, auseinander zu pflücken und zu analysieren. Je weniger da war, desto weniger Probleme hatte man damit seine Emotionen zu unterscheiden. Eine einfache Regel, die er so weit verinnerlicht hatte, dass er manchmal schon selbst glaubte mit ihr geboren worden zu sein.
 

Soweit war er schon einmal gewesen. Was ihn störte war, trotz allem, dass in den Augen des Uchiha kurz, aber sehr deutlich Respekt aufgeleuchtet hatte. Und die Möglichkeit sich getäuscht zu haben schloss er aus. Dafür war er zu aufgebracht. Aufgebracht für seine Verhältnisse, bitteschön. Seine Definition von Aufregung und aufgebracht sein war, eine Nanosekunde mit dem Gedanken zu spielen, sich die Hände zu knoten.

Aber es reichte aus um darüber beunruhigt zu sein, ob es vielleicht gravierende seelische Veränderungen hervorrufen könnte, wenn er den Uchiha erneut traf. Und das würde er. Da war er sich sicher.
 

Er wusste nicht woher, aber durch seinen ausgeprägten Sinn an das Schicksal, den er immer noch hatte, war es seine überzeugte Meinung, dass dies noch nicht das Ende war. Auch wenn Naruto seinen Hass ausgelöscht und den Glauben an das vorherbestimmte Schicksal weites gehend verdrängt hatte, so konnte er nicht ganz davon loskommen.

Zudem bestätigte seine These das Gespräch von der Hokage und dem Uchiha.
 

Schließlich hatte er vor der Tür gestanden und alles mit angehört. Nicht das dies das erste Mal war. Er wusste wie man mit derartigen Informationen umzugehen hatte. Sein Onkel befahl ihm oft, und vor allem in letzter Zeit, dass er den Clantreffen bewohnen sollte um zu lernen. Seit bei Hinata eine Herzkrankheit festgestellt worden war, an der schon Hinatas Mutter gelitten hatte, war beschlossen worden ihn zum neuen Erben zu machen. Er war stark, außerordentlich talentiert, schon Jo-nin und zu dem: männlich.
 

Auch wenn es eine Art Veränderung gegeben hatte, sodass sich Gründer- und Nebenfamilie freundlicher behandelten als zuvor, so war die Tradition noch das wichtigste von allem. Und er war der einzige männlicher Nachfolger aus Hiashis Blutlinie. So wurde er schon seit einiger zeit, ja eigentlich seit seiner Geburt, darauf vorbereitet, ein Führer und neuerdings auch, ein Oberhaupt zu sein.
 

Allein die Tatsache, dass er als zukünftiges Oberhaupt wissen musste, dass solche Tatsachen wie Itachis Rücktritt aus der Akatsuki mit in den Tod zu nehmen waren, hatte ihm erlaubt den Türsteher zu spielen.
 

Die Akatsuki interessierte ihn nur soweit wie nötig. Er wusste, dass der junge Uzumaki noch eine Rechnung mit diesen Leuten offen hatte und deswegen mischte er sich nicht in die Angelegenheiten des nächsten Hokagen ein. Falls es wen wundern sollte, er war der festen Überzeugung, dass Naruto den Rokudaime Hokage (Sechsten Hokage) verkörpern würde. Er glaubte daran und er würde auch nie jemand anderen akzeptieren. Nur auf des jungen Uzumakis Befehl hin. Auch wenn es seltsam klingen mochte, für ihn war Narutos Wort, wie die Predigt für einen Pfarrer. Unersetzbar und notwenig. Ja, dass was Naruto sagte war für ihn Gesetz. Aber freiwilliger Basis, versteht sich.

Naruto hatte sich in der ersten Zeit dagegen gewehrt so respektvoll angeredet zu werden, wie Neji es tat. Aber hatte eingesehen, dass er dem Hyuuga seinen Willen nicht aufzwingen konnte. Außerdem hatte er Naruto in seiner kühlen Art vermittelt, dass, sobald Naruto Hokage geworden war, von allen so angeredet werden würde. Das brachte den Blondschopf dann doch zum endgültigen Schweigen.
 

Er selbst war nach einigen gemeinsamen Missionen mit dem Uzumaki zu der Erkenntnis gelangt, dass dieser einen Sinn hatte, den er selbst nie haben würde. Dieser Sinn hatte nichts mit Stärke oder Fähigkeiten zu tun. Nein es war eine Art Gerechtigkeitssinn. Eine Art der Vergebung, oder was auch immer. Eine Art immer den rechten Weg zu finden. Und das bewunderte er. Egal wie stark er werden würde, nie wäre er fähig so geeignet für den Hokageposten zu sein wie Naruto.

Auch war seine Meinung, dass dasselbe Gefühl Sasuke, sein Lieblingstrainingspartner, dazu veranlasst hatte seine Rivalitätskämpfe zwischen ihm und Naruto auf freundschaftliche Basis herunterzuschrauben.
 

Was der Hyuuga nicht wusste war, dass auch Itachi dasselbe Gefühl zu Naruto in sich trug. Der Hyuuga würde in ein paar Minuten lediglich spüren, dass diese Person auf den Weg zu ihm war.
 

***
 

Drei Gestalten bewegten sich durch die schwarze und stürmische Nacht. Sie wurden von niemandem gesehen. Lautlos liefen sie durch die Straßen, überwanden Häuserdächer durch Sprünge und gingen jeglichem Licht aus dem Weg. Sie wollten nicht gesehen werden und das wurden sie auch nicht.
 

Die vorderste Gestalt war Itachi der ein ganzen Stück weiter voran in Richtung Hyuuga Haupthaus sprang. Hinter ihm folgten nebeneinander Kakashi und naruto, sich leise unterhaltend ohne von dem Uchiha beachtet zu werden.
 

„Glaubst du, dass das klug war?“, fragte Naruto seinen Nebenmann, der ein ähnlich ernstes Gesicht machte.
 

Kakashi antwortete nicht sofort. Auch er machte sich Gedanken über das Geschehen von vorhin. Das mit Tsunade und Itachi hatte nicht gut gehen können und die Frage war, ob Sasukes Entführung nicht sogar einen einzigen Vorteil hatte. Obwohl er dem Hatake ein schlechtes Gewissen bereitete so über seinen Schützling zu denken, aber nun hatte Itachi wenigstens einen berechtigten Grund vor der Hokage so ausfallend zu werden. Irgendwann wäre das auch von sich aus passiert, da die beiden eine zu unterschiedliche Lebensansicht hatten, aber jeder Schritt, den Itachi zuviel machte, brachte ihn näher an den Abgrund.
 

Er würde nicht ewig davonrennen können. Auf ewig würde sich selbst Itachi Uchiha nicht gegen so viele Mächte, mit denen er sich verfeindet hatte, verteidigen können. Kakashi wusste nicht, wie stark genau sein alter Freund war und sicher war, dass auch er irgendwann seine Grenzen erreichen würde. Auch wenn er Itachi noch nie so gesehen hatte. Der Uchiha hatte schon seit Ewigkeiten die Angewohnheit vollkommen ruhig und erfrischt auszusehen, auch wenn er innerlich schon auf dem letzten Loch pfiff.
 

„Ich denke es war nicht klug, was Itachi da gemacht hat. Aber es hat unsere Situation verbessert als wenn sich Tsunade hätte durchsetzten können“, beantwortete Kakashi die Frage seines Schützlings.
 

„Hmm“, machte Naruto daraufhin nur und bemerkte, dass sie ihrem Ziel immer näher kamen.
 

Denn nachdem sie Itachi ohne wenige Worte aus dem Büro der Hokage gefolgt waren, hatten sie ihre Sachen für eine längere Reise zusammengesucht und wollten schon aufbrechen um keine Zeit zu verlieren als Itachi sich noch einmal kurz zu Wort meldete. Obwohl er die ganze Zeit über geschwiegen hatte. Er meinte, dass ein Hyuuga unersetzlich für ihre Mission wäre. Den Grund hatte er nicht erklären wollen, aber ein scharfer Blick hatte genügt um festzustellen, wer das Führungskommando hatte. Itachi kannte sich am besten mit Orochimaru aus und wusste als einziger wie man lebend als Feind dessen Lager betreten konnte.
 

*
 

Nun waren sie endlich da. Stolz ragte das riesige Anwesen der Hyuugas vor ihnen auf.

Itachi versteckte sich im Schatten eines Gebäudes von wo er das Haus gut beobachten konnte. Er wollte nicht riskieren das Anwesen zu betreten. Sein Glück musste er nun nicht herausfordern. Es war schon ein wunder gewesen, dass Tsunade ihn hatte ‚gehen’ lassen.
 

Zu zweit betraten der Uzumaki und Konohas Kopier Ninja die Eingangshalle. Ein Hyuuga kam ihnen entgegen und fragte sie nach ihren Wunsch und on er ihnen helfen könnte. Nach einer kurzen Weile in der der Weißäugige die Situation kurz erklärt bekam, forderte er die beiden Gäste auf mit ihm zum Oberhaupt zu kommen. Spätestens jetzt waren Naruto und sein Meister erleichtert Itachi nicht mitgenommen zu haben, verkleidet oder nicht. Der Wärter verlangte nämlich, dass die Mission, welche ausstand mit Hiashi-sama zu besprechen, da eine derartig unerwartete Mission erst mit dem Oberhaupt zu besprechen werden müsste.
 

Ruhig und mit langsamen Schritten liefen Naruto und Kakashi nun dem Wächter hinterher. Der hatte es nicht sehr eilig, über jede Abwechslung dankbar, die er während seiner seiner Wachschicht bekam. Nach unendlichen Gängen und Abzweigungen waren die drei nun endlich am Arbeitszimmer des Hyuuga Oberhauptes angelangt. Kakashi klopfte und als das ‚Herein’ erklang zog der Wächter sich zurück und wartete vor der Tür um die Gäste nachher wieder nach draußen zu begleiten.
 

*
 

Hiashi riss verwundert die Augen auf als er die unerwarteten Besucher sein Arbeitszimmer betreten sah. Mit den beiden von Regen draußen durchnässten Gestalten hatte er nun nicht gerechnet. Er hatte mit einem Glas Wein über seinen Berichten gesessen und vorgehabt möglichst bald diesem Wetter den Rücken zu kehren, in dem er schlafen ging, aber nun würde er noch eine Weile wach bleiben müssen.
 

„Guten Abend, Kakashi-san. Guten Abend, Uzumaki-san. Mit ihnen hatte ich nun nicht mehr zu dieser späten Stunde gerechnet. Was kann ich für sie tun?“, fragte der ältere Ninja höflich und bot den beiden einen Sitzplatz an. Es wäre auf die kurze Zeit, die die beiden hofften nur zu benötigen, sicher sinnlos, aber als Akt der Höflichkeit setzten sie sich. Und Höflichkeit war der Lebenssinn eines jeden Hyuugas.
 

Da Kakashi der ältere und höhergestellte von ihnen Beiden war, machte er sich daran die Frage des Hyuuga zu beantworten.
 

„Ich hoffe, sie verzeihen uns diese späte Störung, Hiashi-sama. Aber es ist wichtig. Auf Befehl der Hokage müssen wir noch heute Abend zu einer Mission aufbrechen, die kein Aufschub duldet.“
 

Ein neutraler Gesichtsausdruck zierte das Gesicht des Oberhauptes und er weiß den Silberhaarigen an fortzufahren.
 

„Bitte, erklären sie. Was ist so wichtig, dass die Hokage zwei ihrer besten Männer bei diesem Wetter hinaus jagt? Und warum wenden sie sich damit an mich?“
 

Nun wurde es doch etwas heikel, denn ungern wollte Kakashi dem Oberhaupt auf die Nase binden, dass er und naruto seinen Neffen für eine Mission brauchten, die direkt in Orochimarus Arme führte. Aber aus Respekt vor dem Älteren sagte er ohne zu zögern die Wahrheit.
 

„Mein Untergebener Uchiha Sasuke war auf Mission als er in einen unerwarteten Hinterhalt Orochimarus lief und entführt wurde. Er konnte es schaffen uns eine Warnnachricht zu zuschicken. Zur seiner Befreiung und Verhinderung des Plans von Orochimaru brauchen wir ihren Neffen, Hyuuga Neji. Ohne ihn wird diese Mission nahezu unausführbar.“
 

Jetzt hieß es warten. Kakashi wusste, dass dem alten Hiashi sein Neffe sehr ans Herz gewachsen war und ihn nun fast als eignen Sohn behandelte. Er war stolz auf ihn und er wusste nicht wie er darauf reagieren würde, dass sein Nachfolger auf eine lebensgefährliche Situation gesandt wurde, für jemanden, der der Sohn seines größten Widersachers war. Es war bekannt gewesen, dass die Clane vor dem Untergang der Uchiha immer wieder um die Vorherrschaft in Konoha kämpften und nie feststellen, beziehungsweise akzeptieren konnten, wer von ihnen der größte Clan war.
 

Hiashi zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Man konnte nicht sehen was er dachte und Naruto, sowie Kakashi warteten gespannt. Sich im Stuhl zurücklehnend überdachte die Situation: Sasuke Uchiha hatte er noch nie persönlich kennen gelernt, aber er wusste inzwischen durch seinen Neffen, dass dieser nicht dem Abbild seines Vaters entsprach. Dem Auftreten nach und von den Fähigkeiten, die er bisher von ihm gesehen hatte, glich er eher seinem Bruder Itachi, bevor dieser verschwand. Auch wenn die Situation gefährlich klang, so hatte er das starke Gefühl, dass er seinen Neffen gehen lassen musste. Er hatte ebenfalls von den Gerüchten im Dorf gehört, dass Itachi wieder im Dorf war und im Gegensatz den anderen Mitgliedern des Dorfes glaubte er daran, dass dieses auftauchen einen guten Grund hatte.

Zudem war es besser den letzten Uchiha, der noch unter ihnen weilte, zu retten. Schon deshalb weil er seinen Alten Widersacher kannte, der es gerne gehabt hätte, zumindest einen seiner Söhne leiden zu sehen. Er hatte es dem Alten Uchiha nie nachweisen können, aber er kannte die Verbrechen, die im Clan der Uchiha hinter verschlossnen Türen begangen wurden. Schon allein deswegen glaubte er, dass Itachi einst das richtige getan hatte als er seine Verwandten eliminierte.

Irgendwie sagte ihm sein sechster Sinn, dass Itachi Uchiha tiefer in die Sache verwickelt war als nur durch die Blutsverwandtschaft zu seinem Bruder. Also würde er Neji gehen lassen. Sein junge war stark genug um dies unbeschadet zu überleben und er würde dadurch stärker werden. Also teilte er den anderen Anwesenden seine Entscheidung mit über die er einige Minuten gegrübelt hatte.
 

„Ich kann das Leben eines Menschen, welcher gerettet werden kann, nicht zurückstellen nur weil mein Neffe ihn unter gefährlicheren Umständen rettet als sonst üblich. Mein Nachfolger Neji wird sich dieser Aufgabe annehmen und er wird, das weiß ich, gesund und munter wieder kehren. Außerdem ist es seine Pflicht diese Mission anzutreten, da Uchiha Sasuke ein Verwandter ist und Verwandte lässt man nicht im Stich.“
 

Nach dieser Aussage atmeten Naruto und Kakashi unwillkürlich auf. Sie hatten befürchtet, dass sie eine Absage erhielten, weil Hiashi sich um das Leben seines ‚fast’ Sohnes fürchtete. Sie bedanken sich und gerade als sie aufgestanden waren um sich zu bedanken trat der Neji durch die Tür.
 

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Ansage:

Alle Nachrichten, wie zum Beispiel über den Fortschritt der FF, Pausen oder anderwärtiges, stelle ich in meinen Weblog und auf meiner Website. Abonniert ihn euch oder schaut bloß ab und zu mal rein, mir egal. Ich möchte nicht die Hälfte meiner freien Zeit mit dem Schreiben eines Nachsatzes verbringen.
 

Noch was?

Zum Kapitel und Inhalt an sich. Ich hoffe es gefällt euch. Wem Unverständlichkeiten auffallen, einfach fragen.

mangacrack



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -nani-
2007-07-05T07:48:31+00:00 05.07.2007 09:48
moii..das kappi war jez mal lang...xD
aba echt klasse!!
*schnell weiter lesen geht*
*knuddel*
deine nönö
Von:  -Couli
2006-10-23T18:09:05+00:00 23.10.2006 20:09
joa...das war mal ein langes chap, würd eich sagen XDDD

ist dir diesmal echt gut gelungen^^
die beziehung von ita zu sasu wird echt immer klarer und ist von dir auch immer so schön dargestellt^^

gruß, nanami
Von: abgemeldet
2006-10-23T16:32:26+00:00 23.10.2006 18:32
O.o ...

Wow. Soooooo lang und sooooo geil.
ich leibe Neji! Er kommt miiiiit! *Fähnchen schwenk*
Und dieses schwarze Chakra....ehct coll.
doch was bedeutet es?

zutani
Von:  Lubaya
2006-10-22T19:34:30+00:00 22.10.2006 21:34
Puh.. fertig mit lesen.
Das war vielleicht ein brummer von Kapitel..
^.^
Ich fande Itachis Auftritt mit dem schwarzen Chakra so geil...
Und seine Gefühle und wie er zu Sasuke steht, finde
ich, ist dir am besten gelungen.
Deine FF ist einfahc nur mega geil..^.^

Sayonara
die Lubaya


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