Itachis Gefühle II - Against Akatsuki von mangacrack (Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach) ================================================================================ Kapitel 2: Angst vor der Zukunft -------------------------------- Weit entfernt fuhr Itachi Uchiha aus dem Schlaf. Panisch sah dieser sich um. Alle seine Sinne waren auf Angriff eingestellt. Als Itachi aber langsam erkannte, dass ihm keine Gefahr drohte, beruhigte er sich wieder. Doch das Gefühl, welches ihn geweckt hatte, blieb. Er konnte es nicht genau definieren, aber es war ein Gefühl der Vorsicht. Er stand auf und lief hinaus auf den Balkon und starrte mit düstrem Blick in den dunklen Nachthimmel, versuchte sich daran zu erinnern, was das Gefühl in ihm hervorgerufen hatte. Doch es wollte ihm nicht gelingen. Er hatte geträumt, doch was wusste er nicht mehr. Der Nuke-nin war sich sicher, dass die Akatsuki und Orochimaru darin vorgekommen waren. Das war aber auch schon alles. Itachi ließ seinen Blick über das schlafende Konoha schweifen. Jetzt im Herbst war es schon so dunkel und kühl, dass sich draußen kein Mensch oder Tier mehr aufhielt. Sicher würde man an den geschlossenen Toren und an den Wällen Wachen begegnen, denn die Zeiten waren unruhig. Aber hier in den Dorfstraßen war alles ruhig. Schon fast zu ruhig wie der Schwarzhaarige feststellte. Kein Laut war zu hören, der Mond war hinter den Wolken verschwunden und auch die Sterne leuchteten nur schwach. Eine düstere Wolke schien über Konoha zu hängen, wie eine Warnung. Die aber leider keiner wahrzunehmen schien. »Wirkt alles nur so dunkel und Unheil verkündend und bilde ich mir das ein oder ist das tatsächlich so? « Der Uchiha wusste es nicht, aber Gründe für seine Vorsicht hatte er ja genug. Mit der Akatsuki im Nacken, Orochimaru hinter sich, welcher immer noch sein Interesse an ihm nicht verloren hatte, und der ungewissen Zukunft, die ihm bevorstand, war es sein gutes Recht sich Sorgen zu machen. »Was wird wohl jetzt als nächstes passieren? Sicherlich werde ich jetzt von alles und jedem im Land gesucht. Für die einen bin ich ein Mörder und für die Anderen ein Verräter, der beseitigt werden muss. « Mit einem flauen Gefühl im Magen dachte er an die Reaktion der Hokage, wenn er bald zu ihr gehen würde. Müssen würde er es. Nicht nur wegen Sasuke. Sondern auch, weil dies der einzige Ort war an dem er momentan verweilen konnte. Mit Verwunderung stellte er fest, dass er Angst hatte. Angst um seinen Bruder, dass dieser noch tiefer in die Sache herein gezogen werden könnte, als er so wieso schon war. Angst davor, erneut alles zu verlieren, was ihm wichtig war. Angst davor, dass Akira ihn erneut in seine Klauen bekommen könnte. Um ihn zu manipulieren. Itachi wusste, das Sasukes Herz an Konoha hing. Dieser würde nicht aus Konoha fliehen oder wegziehen wollen. Dafür liebte er seine Heimat viel zu sehr. »Und ich? Was ist mit mir? Ich hatte nie etwas, was ich als Heimat oder zu Hause hätte bezeichnen können. Weder bei meinen Verwandten noch bei der Akatsuki. Ich habe nie irgendwo glücklich gefühlt, auch wenn ich das jahrelang glaubte. Heimat, Liebe, Vertrauen….was ist das? Was? Ich habe es nie kennen gelernt. Oder genauer gesagt, ist es zu lange her, dass mir ein Mensch Geborgenheit schenkte. Ich kenne nur noch die Einsamkeit. Die bittere, kalte Einsamkeit. Die Person, der ich vertraute und bei der ich sonst immer Rat gefunden habe, hat mich betrogen. Sie hat mich auf das Schmählichste verraten. Warum Meister? Warum habt ihr ein Harz verdunkeln lassen? So dunkel und still, wie Konoha jetzt. Ich kenne nur diesen leisen, intensiven Schmerz, welcher sich in mein Herz bohrt und dort ist es dunkel. Kein Strahl der Sonne erreicht mein Herz. « Verbittert senkte Itachi seinen Kopf. Er lehnte sich an vorne über an das Geländer und ließ sein langes schwarzes Haar links und rechts herunter hängen, sodass man sein Gesicht in keiner Weise hätte sehen können. Er wollte es auch nicht. Itachi wollte seinen Schmerz und sein Bedauern nicht zeigen. Niemandem. Zu tief saß die Gewissheit, dass er schwere Fehler gemacht hatte. Zu viele Fehler. Er spürte wie heiße Tränen ihm über die Wangen liefen. Tränen. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal geweint hatte? Sehr lange. Immer nur in einer dunkeln Ecke nachts in seinem Bett, wenn er sich die Decke über den Kopf gezogen hatte und er sich sicher sein konnte, dass ihn niemand hörte. „Itachi…..?“ Eine leise Stimme drang an sein Ohr, ihre Wirkung verfehlte sie nicht. Der Angesprochene hob den Kopf und drehte sich ein wenig die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Wie eine Erscheinung eines Engels sah er seinen Bruder an. Erschreckt und doch erleichtert zugleich. „Sasuke…“, wisperte Itachi mit gebrochener Stimme und senkte den Kopf wieder zu Boden. Er wollte nicht, dass Sasuke ihn so sah. Er wollte Sasuke seine Schwäche nicht zeigen. Die Tränen liefen ihm aber weiterhin über das Gesicht. Er konnte nicht damit aufhören, irgendwas in ihm war in dieser Nacht zusammengebrochen. Er hatte seine innere Ruhe nicht mehr aufrechterhalten können. „Warum weinst du, Itachi …?“, fragte Sasuke. Er wollte seinen Bruder verstehen. Aufgewacht war er, weil ihn ein kalter Luftzug gestreift hatte, welcher vom Balkon kam. Als er auch noch bemerkt hatte, dass sein Bruder nicht mehr neben ihm lag, war er losgegangen um zu sehen, was sein Bruder um diese Zeit hier draußen machte. Das Bild hatte ihn erschreckt. Er hatte nicht erwartet seinen geliebten Aniki in einem derartigen Zustand vorzufinden. Irgendwo tat es ihm weh, dass Itachi nicht genug Mut hatte um ihn zu wecken, doch andererseits verstand er es auch irgendwo. Jahrelang war niemand da gewesen, der ihn hätte aufbauen können. Deswegen war es sein Bruder wahrscheinlich nicht mehr gewohnt jemanden zu haben, der sich um einen kümmerte. Genauso wie er. Itachi schluckte und fuhr sich mir dem Handrücken über die Augen, aber er konnte die Tränen nicht aufhalten. Deswegen blickte er wieder in den Nachthimmel und antwortete schließlich: „Ich…habe Angst.“ Diese drei Worte über die Lippen zu bringen war schwer, aber es tat gut. Als Sasuke nichts sagte, sondern einfach nur von hinten an ihn heran trat und Itachi umarmte, fuhr er fort. „Ich habe Angst, dass ich dich erneut verliere. Die Akatsuki ist hinter mir her, weil ich sie verraten habe. Orochimarus Pläne liegen ebenfalls im Verborgnen. Man weiß nie was er wirklich vorhat. Selbst ich nicht. All das bereitet mir Angst und Sorgen. Die Angst dich dabei zu verlieren oder dich verlassen zu müssen, ist…so groß. Ich komme damit nicht klar.“ Der Nuke-nin zitterte. Erst jetzt bemerkte er, wie sich die Kälte um ihn legte. Er war froh, dass Sasuke ihn festhielt. Langsam wandte er sich Sasuke zu. Er umklammerte seinen Koi wollte ihn nicht loslassen. Zu sehr drückte die Angst auf sein Herz. Sasuke umarmte seinen Bruder und vermittelte diesem so ein Gefühl der Nähe, was er vorher noch nie zuvor gekannt hatte. Sein Bruder war zwar einer der besten Ninja, aber sobald es um seine eigenen Gefühle ging, wirkte er vollkommen hilflos. Wie lange musste Itachis Seele schon so aussehen? „Komm Itachi. Gehen wir wieder schlafen, du musst keine Angst vor der Zukunft haben. Wir müssen nur Vertrauen in uns haben und an unsere Gefühle glauben. Zusammen schaffen wir das.“, ermutigte der junge Uchiha seinen älteren Bruder. Dieser nickte nur und zog seinen Bruder ganz fest zu sich als sie wieder unter der Bettdecke lagen. Insgeheim war er froh, dass Sasuke ihn bemerkt hatte. So schien es ihm auf einmal ganz natürlich Schwäche gezeigt zu haben. Er hatte um Hilfe geschrieen und er hatte sie bekommen. Itachi wusste, dass er lernen musste seine Gefühle zu zeigen und im richtigen Moment um Hilfe zu bitten. Das war schon einmal sein verhängnisvoller Fehler gewesen und er wollte nicht, dass dies sich wiederholte. Damals hatte dies die alles entscheidende Wendung gegeben. Mit etwas zuversichtlichen Gedanken an die Zukunft schlief er ein. Weit, weit hinten am Horizont konnte man einen leichten goldenen Schimmer erkennen, welcher den Sonnenaufgang ankündigte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)