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Itachis Gefühle II - Against Akatsuki

Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach
von

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Unterschiedliche Meinungswechsel

Ungefähr zur selben Zeit wie Itachi Uchiha seinen Albtraum hatte und sich unruhig hin und her wälzte, war sein Bruder Sasuke hell wach. Sasuke befand sich eine etliche Strecke von Itachi weg und er fühlte sich auch so. Er war auf eine Baumspitze geklettert um in einem der oberen Äste sein Nachtlager aufzuschlagen, das nicht mehr als aus einer bequemen Sitzposition bestand. Mit dem Rücken hatte er sich an den Stamm gelehnt, ein Bein angewinkelt und eins ausgestreckt. Der rechte Arm hing lässig über dem aufgestellten Knie und der andere Arm lag auf dem Bauch, die Hand hatte sich in den schwarzen Stoff festgekrallt.
 

Der Mond schien blass vom Himmel, es waren keine Wolken zu sehen, aber auch keine Sterne. Nur der fast volle Kreis mit seinem großen Hof war auf dem Himmelszelt auszumachen. Sasuke starrte wie ein gebannter Werwolf die Scheibe an und ließ sich von dem Licht, das durch das Spiel von Licht und Schatten entstand, gefangen nehmen. Er nahm nichts um sich herum mehr war, hörte nur auf die Geräusche der Nacht und wieder einmal kam es ihm so vor, als wäre er vollkommen allein auf der Welt. Die normale Wachsamkeit eines Ninjas, seinen Feind ständig im Auge oder zumindest im Visier zu haben, ließ er hier vollkommen gehen. Was störte es ihn, das Yamada ein paar Meter tiefer im Gehölz nach Nahrung und dem richtigen Weg für morgen suchte? Im Moment befand er sich nicht in Gefahr. Er befand sich zu weit oben als das ihn ein Tier plötzlich von unten überraschen konnte, auch wenn es eine ganze Weile gedauert hatte durch das Geäst nach oben zu steigen, doch Yamadas Erfahrung mit diesem Wald machten sich bezahlt. Auch wenn er nur ungern zugab, so war Yamada ein fähiger Ninja. Doch leider schrecklich fehlgeleitet durch seinen Hass auf ihn.
 

Dabei wusste er noch nicht einmal wieso. Er hatte eine dunkle Ahnung, aber die wollte er lieber nicht zu Ende denken. Er wollte jetzt ein wenig Ruhe vor ihm haben, da konnte er sich auch anderen Gedankengängen nachhängen, auch wenn diese nicht sonderlich erfreulich waren. Wie auch, in einer Situation wie dieser?

Er konnte sagen, dass seine Lage nicht ganz so schlimm schien, wie am Anfang angenommen. Zumindest war er nicht ein Opferlamm, das gerade seine letzten Tage auf der Weide genoss, bevor es zum Alter geführt wurde um dort geschlachtet zu werden. Das passte einfach nicht in die Gesamtsituation, zu dem sicheren Schluss war er im Laufe des Tages gekommen. Darüber hatte er nachgedacht, nachdem er Yamada weiter durch den Wald gefolgt war als sie die Spinne, als er die Spinne besiegt hatte. Wenn Orochimaru wirklich seinen Körper gewollt hätte, dann wäre persönlich gekommen. So gut kannte er den San-nin schon um zu wissen, dass dieser sich nicht auf Kabuto verließ. Es war weitläufig bekannt, dass Kabuto und Orochimaru nur aus sehr seltsamen Gründen zusammen waren, beziehungsweise zusammen arbeiteten. Meist wollte Kabuto genau das Gegenteil von dem, was Orochimaru ihm auftrug und der Medi-nin machte sich noch nicht einmal sehr große Mühe um das zu verstecken. Ja, Orochimaru schien das nicht nur zu wissen, sondern auch sehr zu amüsieren, über die Tatsache dass sein Untergebener ständig die Vorhaben zu sabotieren versuchte und es ihm trotzdem nicht gelang.

Trotzdem kam Sasuke etwas daran komisch vor, nur konnte er nicht genau definieren was es war. Vielleicht würde er noch darauf kommen, aber alles deutete auf ein Machtspielchen zwischen Orochimaru und Kabuto hin. Nur konnte er es nicht deuten. Darauf sollte er achten.
 

Sasuke merkte nach einer Weile, die er wieder in die Nacht hinaus starrend verbracht hatte, dass sich seine Gedanken im Kreis drehten. Er dachte ihr im Mondschein auf einem hundert Meter hohen Baum über Kabutos und Orochimarus Beziehung nach, während ihm ein anderer sehr viel schwerer Stein im Magen lag. Doch er wagte es nicht ihn auf dem Grund zu gehen, denn er hatte Angst vor der Antwort, die er in seinem Inneren finden würde. Er musste noch nicht einmal groß über sein Problem nachdenken, denn auch das kannte er. Trotzdem machte er immer wieder einen großen Bogen darum, wenn er direkt davor stand. Nie fand er den Mut dazu darauf zu zugehen und sich mit ihm zu befassen. Es war natürlich nicht schwer zu erraten um was es sich hier bei handelte.

Itachi.
 

Was Itachi anbelangte, standen seine Gefühle Kopf. Er sehnte sich nach Itachi. Je weiter er von ihm weg kam, desto größer wurde seine Sehnsucht und je mehr Zeit verging, desto stärker wurde sie. Die Sehnsucht breitete sich in seinem ganzen Körper aus und erfasste, schien ihn innerlich zu verbrennen. Er wollte diese weichen Lippen küssen, sie schmecken, an ihnen saugen, weil sie ihn so verrückt machten.

Wie lange war es her, dass er zum letzten Mal Itachis Lippen berührt hatte? Zwei Wochen? Drei Wochen? Oder mehr? Er wusste es nicht. Es war gewesen kurz bevor er aus Konoha aufgebrochen war. Zu diesen verdammten Mission, die sich als voller Fehlschlag hergestellt hatte. Es war kein Abschiedskuss gewesen. Nachdem Itachi und er sich darauf geeinigt hatten, dass sie es erstmal als Brüder versuchen wollten, hatten sie sich nicht mehr geküsst. Aber das war so lange her. Dieses eine Mal auf der Veranda vor seinem Haus. Sasuke fragte sich wie ein einzelner Mensch so fühlen konnte. Er zog sein eines Bein an und stützte nun beide Arme auf seinen Knien ab, vergrub seine Hände in seinen Haaren. Warum sehnte er sich so danach Itachi zu küssen?

Sie waren doch Brüder.
 

Aber konnten Gefühle lügen? Nein, konnten sie nicht. Gefühle konnten nicht lügen, sie waren manchmal das einzige, was noch ehrlich war. Doch man konnte sie verleugnen. Sasuke strich sich, unklar über seine eignen Gefühle, mit den Fingerspitzen über die Lippen und strich sogar mit der Zunge darüber, versuchte sich an den Geschmack und die Berührung der Lippen zu erinnern, die von Itachi ausgegangen war. Er wollte ihn küssen. Er wollte Itachi küssen. Mit allem was er hatte, um seine eigne Leidenschaft zu befriedigen. Er konnte sich dieses brennende Gefühl, diese Sehnsucht nicht erklären. Warum hing das alles mit Itachi zusammen? Die Intensität der Gefühle erinnerte ihn an die Zeit, wo er Itachi noch gehasst hatte. Jetzt war es ähnlich. Nur irgendwie umgekehrt. Die Stärke mit der er sich nach Itachi sehnte, nahm immer mehr zu und es so viel anders als früher, als er Itachi noch gehasst hatte.
 

Damals hatte er sich nicht nach ihm gesehnt. Es zwar noch nicht allzu lange her, dass sein Herz von Dunkelheit zerfressen gewesen war, aber jetzt kamen ihm diese Gefühle so unverständlich vor. Er hatte Itachi töten und verletzen wollen und der Hass war echt gewesen. Er hatte ihn wirklich gehasst, aber warum jetzt auf einmal nicht mehr? Auf einem mal so war der ganze Hass verschwunden und er kam sich hilflos dabei vor. Früher hatte ihm das allein sein nichts ausgemacht, weil er mit seinen Gedanken sowieso immer bei seinem Bruder oder beim Training war, aber jetzt? Jetzt war er auch von Itachi getrennt, aber er wollte freiwillig zu ihm. Das war einst anders gewesen.

Wenn es Sasuke sogar recht bedachte, war das Gefühl Itachi sehen zu wollen ein sehr altes aus Kindertagen. Damals hatte er Itachi auch ständig sehen wollen, nur es nicht gedurft oder nicht gekonnt, weil sein Bruder zu beschäftigt war. Aber es war kindliches Verlangen gewesen mit ihm zu spielen und mit ihm zu toben oder einfach nur in seinen Armen zu liegen. Auch jetzt wollte er es, wieder. Er verstand nicht mehr wie er in all den Jahren, in den sein Bruder nicht bei ihm gewesen war, ihn nicht hatte vermissen können.

Denn es war wahr, so musste es sich Sasuke es eingestehen.
 

Nachdem Itachi verschwunden und er im Krankenhaus aufgewacht war, als dieser ihre Eltern getötet hatte, da hatte er ihn gehasst. Er war durch die leeren Straßen des Uchiha Viertels gegangen und er hatte Itachi dafür gehasst, ihn für diese Leere verantwortlich gemacht. Itachi hatte ihm sein Zuhause genommen, seine Verwandten, Mutter, Vater, eben alles was man nicht einfach so erlangen konnte. Dafür hatte er ihn gehasst, auch wenn es Sasuke schon damals bewusst gewesen war, dass Itachi der Welt eigentlich einen Gefallen getan hatte. Doch wer wollte schon seine eignen Eltern, Tanten, Onkel oder Cousins, das eigene Fleisch und Blut, als Verbrecher sehen?

Niemand. Auch Uchiha Sasuke nicht. Deswegen hatte er sie rächen wollen und er wusste auch heute nicht, was falsch und was richtig war. Er wollte Itachi dafür zur Rechenschaft ziehen, wollte Antworten. Wie schon so lange. Doch was würde sein Bruder ihm sagen? Würde Itachi auf stur schalten und ihn abweisen? Oder würde er selbst es nicht verstehen können, weil er zu jung gewesen war als das alles passierte und der Clan unterging? Hatte Itachi überhaupt Antworten?

Das ist die Frage wovor er sich am meisten fürchtete. Was wenn sein Bruder auch keine Antworten auf seine Fragen hatte? Sein Bruder war für ihn immer so etwas wie allmächtig gewesen. Itachi wusste alles, konnte alles und war immer für ihn da. Wann immer er sich früher beim Spielen verletzt hatte, sofort war sein Bruder da gewesen und hatte ihn versorgt und ihn getröstet. Immer hatte er einen Rat für ihn gewusst, wenn er einmal nicht weiterkam oder Sorgen hatte. Kindliche Sorgen halt. Und er war immer für ihn da gewesen. Nie hatte er eine dunkle Nacht, in der Alpträume gehabt hatte, allein verbringen müssen. Immer war Itachi gekommen und hatte ihn umarmt. Dann waren seine Ängste und Alpträume verschwunden und meist war Itachi sogar noch bei ihm mit im Bett geblieben. Zwar war er dann morgens manchmal allein aufgewacht, weil Itachi auf Mission musste, aber es war immer das Schönste und Tollste für ihn gewesen mit Itachi zusammen morgens aufzuwachen tun können. Es war selten gewesen, dass sie dann noch Zeit für sich gehabt hatten, denn oft hatten sie so lange zusammen rumgetobt, dass sie kaum noch genug Zeit das Chaos aufzuräumen, das sie dabei hinterlassen hatten.
 

Sasuke musste grinsen als er daran zurückdachte. Er und Itachi hatten schon viel angestellt. Perfekte Zusammenarbeit war das Stichwort. Er hatte die Ideen gehabt und Itachi hatte sie ausgeführt. Allerdings hatte er damals schwören müssen, dass er nie und nimmer und unter keinen Umständen je jemanden erzählen würde, dass Uchiha Itachi sich dazu herab ließ Streiche zu spielen. Er sah seinen Onkel heute noch von der Decke hängen, nachdem er in ihre Falle aus einer, scheinbar achtlos weggeworfnen, Wäscheleine getreten war. Das Beste war ja gewesen, dass man sie nie erwischt hatte. Ihr Vater hatte zwar verzweifelt versucht ihnen etwas anzuhängen, aber Itachi war zu gerissen gewesen, als das ihr Vater ihnen hätte etwas nachweisen können. Natürlich hatte es nie Beweise gegeben, Itachi hatte seine Ninjakenntnisse genutzt, und es hatte extrem viel Spaß gemacht, die spießigen Verwandten auf die Schippe zu nehmen. Aber allzu oft hatten sie es nicht machen können, das Risiko war zu groß. Denn ihr Vater brauchte keine handfesten Beweise um zumindest Itachi unter Erziehungsmaßen zu stellen. Denn versteckt zwischen den wenigen Spaßtagen ihrer Kindheit war es oft nicht ganz so rosig abgelaufen.
 

Aber das war jetzt egal.

Vollkommen egal. Es war besser, wenn er nicht die ganze Zeit in der Vergangenheit herum grub. Das würde nur schlechte Erinnerungen hervorholen. Da bemerkte man mal wieder seinen Zwiespalt. Einerseits wollte er mehr über die Vergangenheit wissen, andererseits wollte er sie wieder vergessen. Was wollte er nun?

Itachi zur Rede stellen wenn er ihn wieder sah? Oder alles auf sich beruhen lassen? Bevor er wirklich darüber nachdenken konnte, spürte Sasuke, wie die Müdigkeit in seine Glieder kroch. Er konnte sich nicht zurückhalten und musste gähnen. Er versuchte noch eine ganze Weile lang wach zu bleiben, doch es gelang ihm nicht. Die Strapazen der letzten Tage fingen an Spuren zu hinterlassen, er war gefangen genommen worden, hatte so gut wie nichts zu essen bekommen und hatte schlussendlich mit einer Riesenspinne gekämpft. Da hatte man das Recht nachts auf einem Baum einzuschlafen. Sasuke gab seinem inneren Verlangen nach und schloss die Augen, was die Folge hatte, dass er innerhalb von Sekunden eingeschlafen war. Sein Atem ging tief und gleichmäßig als Yamada ein paar Minuten später nach dem Rechten sah, weil der Uchiha nicht auf seine Rufe geantwortet hatte.
 

*
 

Hirofumi Yamada stand auf demselben Ast, auf dem der Uchiha gegen den Stamm gelehnt schlief. Es wäre jetzt ein Einfaches ihn zu töten. So leicht. Ein Stich durchs Herz, oder nur noch ein wenig Gift in die Wunde von heute Nachmittag und der Schwarzhaarige würde den nächsten Morgen nicht mehr erleben. Er könnte es leicht so aussehen lassen, als wenn irgendein Gift dieses Waldes den uchiha umgebracht hätte und er könnte sich damit sehr leicht aus der Affäre ziehen. Es würde dem Hass in ihm entgegen kommen. Doch je länger er da stand und auf den schlafenden Uchiha hinunter sah, desto mehr wurde ihm klar, dass er es nicht tun würde. Es war ihm schon aufgefallen, als er den Uchiha vor den Toren Konohas zum ersten Mal gesehen hatte. Da war etwas gewesen, dass ihn an den Geschichten hatte zweifeln lassen.

Er hatte immer gedacht, dass Sasuke Uchiha genauso wie sein Bruder wäre. Kaltherzig, arrogant und überheblich. Es war zwar schon viele Jahre her, aber er hatte die Erscheinung des älteren Uchiha noch gut in Erinnerung. Es waren Geschäfte gewesen, die sein Vater mit Itachi abgeschlossen hatte. Damals hatte er ihn unter einem anderen Namen kennen gelernt, doch als er seinen Vater tot in seinem Arbeitszimmer einen Tag später aufgefunden hatte, war für ihn die Sache klar gewesen. Das Blut tropfte förmlich von den Wänden, die Leiche seines Vaters war verstümmelt und Itachi stand mittendrin. Mit den grausigen Sharingan, diesen blutroten Augen, die zuerst ihn anstarrten und danach die Leiche fixierten. Er war damals noch jung gewesen. Er konnte sich nicht genau an sein Alter erinnern. Aber auf jeden Fall war es schon lange her.

Daraufhin war er abgehauen von zu Hause. Er wollte mehr über den Mord an seinem Vater erfahren und dazu musste er Itachi so nah wie möglich kommen. Er wusste, dass er nie so gut werden würde, dass er tatsächlich ihn besiegen und Rache nehmen konnte, aber er musste es dennoch wissen.
 

Über die Jahre hinweg hatte er sich alles Wissenswerte über die Uchihas zusammengesammelt, was er kriegen konnte, aber viel war es nicht. Letztendlich war er hier in Oto gelandet. Der richtige Ort für Leute wie ihn. Seine Familie war ihm inzwischen egal, er hatte mehr von der Welt gesehen als das er jetzt wieder in den Stand seins Prinzen Statutes hätte zurückkehren können. Ja, er war einst ein Prinz gewesen, Sohn eines Lords über ein kleines stück Land in Taki, aber er hatte das Gefühl, dass sein Leben dort nur eine Verschwendung gewesen war. Er war zwar schon früh auf Kampfkünste trainiert worden, aber er hatte nie wie ein richtiger Ninja an einer Mission teilgenommen. Nach dem Tod seines Vaters hatte sich das geändert, er war zum Ninja herangereift und er hatte viel über die Welt gelernt. Auch, dass ninja meist ehrlichere Menschen waren als andere. Besonders mehr als die selbstherrlichen Lords.

Solch ein selbstherrlicher Lord war auch sein Vater gewesen. Ein schwieriger Mensch mit falschen Ansichten und Yamada froh, dass er inzwischen wusste, dass es falsch war, so zu denken als gäbe es nur die Reichen. Der Hass auf Itachi Uchiha, dass dieser sein Vater getötet hatte, war verschwunden, doch er ging seinem Ziel weiterhin nach um eine Aufgabe zu haben. Was sollte er sonst tun, wenn er nicht seinem Ziel folgte?
 

Als er so da stand und auf Sasuke herunter sah, kam ihm plötzlich noch etwas ganz Anderes in den Sinn. So wenn er schlief, sah der Uchiha viel jünger und verletzlicher aus. Von der harten gefühlskalten Maske eines trainierten Ninja, der er war, sah man nichts. Der Hass, die Grausamkeit und die Härte des Lebens eines Ninja berührten den Schlaf des Jugendlichen nicht. Obwohl der Junge schon so viel erlebt hatte, schaute er trotzdem aus wie ein Kind, wenn er schlief. Das Gesicht war entspannt, der Atem gleichmäßig und der Schlaf ruhig. Das Gesicht sah so friedlich aus, dass Yamada dachte, dass es eigentlich nicht sein konnte. Wie konnte jemand, den er die ganzen letzten Jahre gehasst hatte, weil er der Bruder des Mörders seines Vaters war, so unschuldig aussehen?

Yamada stand vor einem Rätsel.

Er bemerkte die Frische der Nacht und zog sich seinen Umhang von den Schultern um ihn Sasuke über zu legen. Kinder sollten nicht frieren. Er hasste es, wenn Kindern etwas angetan wurde und da er nun gesehen hatte, wie sehr Kind Sasuke Uchiha eigentlich noch war, konnte er nicht anders handeln. Auch wenn er wusste, dass dies ein Uchiha war und somit der Familie angehörte, die seinem Clan lange Jahre das Leben schwer gemacht hatten, so war das Wohl eines Kindes wichtiger.

Yamada wusste, dass dies einer seiner Schwachstellen war, aber seit er einst vor seinen Augen seinen Neffen verloren hatte, der bis zu diesem Zeitpunkt immer so etwas wie ein Sohn für ihn war, doch wenn es um Kinder ging, beharrte er auf seiner Meinung. Er würde Sasuke Uchiha so schnell wie möglich zu Orochimaru-sama bringen, denn er fühlte, dass der schwarzhaarige vor ihm etwas Besonderes war. Auch wenn er sich jetzt dem Gebot von Kabuto widersetzen musste, so wäre es besser ihn gleich zum Meister zu bringen, denn bei Kabuto war er nicht sicher. Die Morddrohung von heute Mittag war ernst gemeint gewesen.
 

*
 

Die Straßen Otos sahen auch nicht sehr viel anders aus, als die von Konoha, wie Sasuke etwa einen halben Tag später feststellen musste. Zuerst hatten sie die seltsame, aber doch gut durchdachte Verteidigung passiert. Das Dorf lag an einem Berg und als Mauern dienten große Felsblöcke. Das Geröll war so dick, dass es ungefähr 20 Meter breit sein musste. Vor dem Geröll kam ungefähr 300 Meter weite Fläche, die bergabwärts führte sodass eventuelle Feinde sofort entdeckt werden konnten. Die Tore, die in die Stadt hinein führten, waren als Tunnel unter der Geröllmauer angelegt. Sasuke war sich sicher, dass es für den Fall einer Belagerung, einen Weg gab sie zu verschließen. Auch war es sicher, dass es unter der Erde Tunnel gab, sowie in den Berg hinein.

Auch die Häuser waren aus Stein, nicht besonders hoch oder groß, aber dennoch recht ansehnlich für ein Dorf, das nicht einmal halb so lange wie Konoha existierte. Orochimaru hatte ganze Arbeit geleistet. Dennoch sah die Gegend, durch die sie schritten, nicht trostlos aus. Sasuke hatte gedacht alten, hässlichen Männer ohne Zähne auf der Straße zu begegnen mit dicken Frauen in ausgewaschen Kleidern. Doch er sah nur normale Ninja, sauber gekleidet, die Yamada höflich grüßten. Frauen kümmerten sich um die Geschäfte, wie Bäckereien oder Blumenläden. Kinder rannten lachend über die Straße mit fröhlichen Gesichtern.
 

All das hatte er nicht erwartet. Es war seltsam, das alles zu glauben, doch er sah auch ohne Sharingan, dass das keine Illusion sein konnte. Dafür war die Umgebung zu echt und zu weitläufig, zu genau. Selbst Orochimaru könnte so etwas nicht erschaffen. Illusionen waren für Landschaften, einzelne Personen, und bestimmte Körperteile gedacht. So zu erschaffen waren sie einfach, doch je größer, dichter und genauer die Illusion wurde, desto schwerer wurde es. Eine Illusion konnte etwas verbergen, aber nicht einer ganzen Stadt Leben einhauchen. Schließlich wusste er genau, auf welche Schwächen man bei Illusionen achten musste. Als Sharinganträger merkte man das mit der Zeit, nur das er alles hatte allein herausfinden müssen. Trotz dessen, das alles friedlich im Dorf schien, aktivierte er sein Bluterbe. Dafür blieb er einen Moment stehen und konzentrierte sich auf seien Umgebung. Er konnte nichts verdächtiges Entdecken. Alle Chakren, die er sehen konnte, waren natürlich und Genjutsu keine vorhanden. Nochmals fragte sich Sasuke, ob das möglich war.
 

Doch anscheinend waren selbst die Blumenkästen an den Häusern echt. Was übrigens sehr schön aussah, der Uchiha hatte das Gefühl sich nicht in einem Ninjadorf zu befinden, sondern eher in einem Kurort in den Bergen. War es das, was ihn verwirrte? Ja, sehr wahrscheinlich. Es passte einfach nicht ins Bild, dass er sich von Orochimaru im Laufe der Jahre gemacht hatte. So verrückt Orochimaru auch war, könnte er ein derartiges Dorf, wie dieses hier aufbauen, wenn er der Verbrecher war, der er immer zu sein schien? Denn es bedurfte mehr Fähigkeiten ein Dorf aufzubauen und es zu leiten, als nur gut kämpfen zu können. Entweder hatte er den San-nin die ganze Zeit falsch eingeschätzt oder Orochimaru hatte für sich arbeiten lassen, um etwas wie dieses zu errichten. Sollte er auf ersteres hoffen?
 

Leicht resigniert ließ Sasuke seine Sharingan wieder verschwinden und setzte sich in Bewegung, dem Blauhaarigen hinterher. Er war ein ganzes Stück zurück gefallen, da Yamada anscheinend nicht bemerkt hatte, dass er stehen geblieben war. Der verhielt sich sowieso schon den ganzen Tag komisch, wie Sasuke fand. Heute Morgen war er nahezu er freundlich geweckt worden, er hatte sogar etwas Frühstück bekommen, dass zuvor von dem anderen Ninja zusammengesammelt worden war und der hasserfüllten Blick war auch verschwunden. Er wusste nicht woran das lag, aber es hatte das Klima zwischen ihnen sehr verbessert. Natürlich fand es Sasuke immer noch nicht sehr angenehm, gefangen genommen worden zu sein, aber die Bedingungen waren weit aus angenehmer. Vielleicht hatte Yamada der Kampf mit der Spinne ihn beeindruckt, das konnte er unmöglich sagen. Doch Sasuke machte sich langsam Sorgen, ob sich alles um 180° drehen würde, wenn der Tag noch weitere Überraschungen für ihn bereit hatte.

Sollte er jetzt darüber froh sein?

Oder doch lieber anfangen in Panik zu geraten? Schließlich befand er sich immer noch in einem feindlichen Lager, wobei die Mehrzahl der Leute und Passanten ihn nicht einmal ansahen, geschweige denn erkannten. Und das, obwohl das Uchiha Symbol seiner Familie deutlich auf seinem Rücken prangte. Ob sie es nicht erkannten? Oder kümmerten sie sich nicht darum? Das wäre einmal eine angenehme Tatsache. Denn in seinem Dorf war ihm das Uchiha Symbol schon fast zu einem Fluch geworden. Die Bewohner hatten eine genauso falsche Einschätzung von seiner Familie, wie von Naruto mit Kyuubi in ihm. Denn wenn man genau war, war der Ruf seiner Familie ihm etwas zu glorreich und zu heldenhaft von den Dorfleuten dargestellt, als sie es eigentlich gewesen waren, die liebe Familie.
 

In seinen Gedanken versunken und innerlich immer noch über das Dorf staunend, bemerkte Sasuke nicht, wie Yamada stehen geblieben war und ihn beobachtete. Was die Folge hatte, dass er genau in ihn hinein rannte, denn seine Augen hatte der Uchiha entweder direkt auf dem Boden oder über all da, wo es etwas zu sehen gab. Sasuke lief deswegen direkt vor die Brust Yamadas, was die Folge hatte, dass er unsanft auf seinem Hintern landete. Einen Moment lang musste er sich erstmal orientieren. War er eben nicht gerade noch mit seinen Gedanken in Konoha gewesen?

Wie kam er jetzt hier auf den Boden?
 

„Deine Aufmerksamkeit schient etwas zu leiden, Sasuke! Aber bei einer Stadt wie dieser, ist das auch kein Wunder!“, ertönte nun Yamadas Stimme von oben auf ihn herab. Zuerst wollte sich Sasuke verbal verteidigen, doch als Yamada ihm seine Hand hinhielt, ergriff er sie lieber und ließ sich hoch ziehen. Schweigend gingen sie dann nebeneinander her. Sasuke wusste nicht recht, was er sagen sollte und noch weniger, was Yamada dann letztendlich antworten würde, dennoch ergriff er das Wort:
 

„Sagt mal, Yamada-san“, Sasuke benutzte die höfliche Anrede, er wollte ja schließlich keine Dummheiten in Orochimarus Stadt begehen.
 

„Was ist, Uchiha?“ Yamada fiel der plötzliche Stimmungswechsel zwischen ihnen auf und deswegen redete er ihn bewusst mit seinem Nachnamen an. Wenn er der Junge sich kooperativ zeigen wollte, dann sollte es nicht an ihm scheitern. Denn er hatte noch am schon am Morgen feststellen können, dass der Uchiha sich sehr viel umgänglicher als Gefangner verhielt, wenn man ihn mit ein wenig Respekt behandelte.
 

„Ist Orochimaru wirklich der, für den ihn die ganze Welt hält?“
 

Yamada starrte Sasuke ein paar Momente lang an. Der Junge war mit der Situation in Oto nicht vertraut und wie sollte er es ihm dann richtig erklären? Er durfte nicht zu viel sagen, denn ansonsten würde sich der Uchiha seiner Lage nie bewusst werden.
 

„Nun“, Yamada zögerte ein wenig, um die richtigen Worte zu finden, „Es ist nicht sehr einfach und vieles ist auch mir nicht schlüssig, aber es am einfachsten für dich zu begreifen, wenn ich sage, dass Orochimaru-sama unterschiedliche Verhaltensmuster hat, was die Stadt, die Leute und den Rest der Welt betrifft.“
 

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Mehr dazu ihm nächsten Kapitel: Der legendäre San-nin!

Hoffe, dass es zügiger voran geht als das hier. Hat mir ein paar Probleme bereitet. Aber mehr dazu in meinem neuen Livejournal http://www.myblog.de/mangacrack Alles, was das Kapitel selbst betrifft lässt sich dort nachlesen. Also über Yamada etc.

!

mangacrack



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  -nani-
2007-07-06T22:38:40+00:00 07.07.2007 00:38
hey..echt schönes kappi^^
komisch...Oto mein ich...*überleg*
bin mal gespannt^^
*knuddel*
deine nönö
Von:  Lubaya
2006-11-25T17:10:34+00:00 25.11.2006 18:10
Ob Orochimaru wirklich nett ist?!
Das bezweifle ich irgendwie noch.
Aber die Beschreibung von otogakure von dir, war realistisch.
Ich konnte mirt alles bildlich vorstellen.
Lese dann mal weiter^-^
Von: abgemeldet
2006-05-20T06:56:58+00:00 20.05.2006 08:56
Yamada.
Ich weiß nicht, wa sich von dem Kerl halten soll. Ist er wirklich...so? Aber schräg ist er, das finde ich auf jeden Fall! Gibt es eigentlich schon Neues, ob die Alte FF wiederhergestellt wird?
zuta
Von:  sandy_KID
2006-03-05T00:29:36+00:00 05.03.2006 01:29
In dem Kapi ist zwar nicht wirklich viel spannendes passiert, aba die gefühle und gedanken waren echt sehr schön zu lesen!! ^-^
Konnte ich alles super nachvollziehen!!
Das mit oto hat mich ziemlich überrascht...also dass die da so leben hätt ich net wirklich vermutet, das weckt meine neugier noch mehr!! ^^
Bin schon total gespannt was da nun passiert, wenn die auf orochimaru treffen!! ^^
also lad bitte bald das nächste kapi hoch!! ^-^/
Von:  Sasayuki
2006-03-04T15:50:31+00:00 04.03.2006 16:50
Also mir gefiel das Kapitel ziemlich gut, es war schön zu lesen und die Gefühle waren toll beschrieben und besonderes das mit der Stadt finde ich sehr interessant!^^
Inzwischen freu ich mich schon richtig auf Orochimaru!
Das die alte FF nicht wieder hergestellt werden kann finde ich wirklich schade und ich kann mir gut vorstellen wie ärgerlich das für dich ist, wirst du die alten Kapitel dann hier wieder richtig einbringen oder eine komplett neue FF wieder machen? Dann wären die Kommis dieser Kapitel ja auch wieder alle verschwunden.
Wie dem auch sei, ich freu mich schon aufs nächste Kappi!
Von:  Glennstar
2006-03-03T21:01:42+00:00 03.03.2006 22:01
Die voherigen Kapitel haben mir ein bisschen besser gefallen, aber ich fand`s trotzdem gut. Das Oto so aussieht hätte ich auch nicht gedacht (wenn ich da so an die Kleidung von Zaku, Kin und Dosu denken). Das die ff jetzt doch nicht wiederhergestellt wird finde ich schade, aber ich werde dir nach und nach neue Kommis dazu schreiben.
Rei-Chan
Von:  Yuriko-toki
2006-03-03T17:00:42+00:00 03.03.2006 18:00
Um es kurz zu sagen: Passieren tut hier nicht wirklich was...hat fast den Charakter eines "Lückenfüllers"
Auch wenn ich überrascht bin, die Stadt jetzt auf diese Weise beschrieben zu bekommen (mir geht es da wie Sasuke).
Der größte Teil des Kapis besteht aus Sasukes inneren Monologen, die nicht wirklich aufschlussreich sind. Einzig die neue Umgebung und sein Verhältniss zu Yamada (und dessen Grund, hinger den Uchihas hinterherzusein) werden klar.
Nyo, deswegen ware ich gespannt auf den nächsen Teil!
(der Titel klingt schon mal sehr interessant)


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