Itachis Gefühle II - Against Akatsuki von mangacrack (Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach) ================================================================================ Kapitel 21: Rotes süßes Blut ---------------------------- Kapitel 22 - Rotes süßes Blut Das Versteck der Akatsuki lag in einem dunklen Tal, in das kaum je ein Strahl der Sonne fiel. Seltsame Kreaturen lebten in dem Wald, die nicht je einen Menschen mit seinen eignen Augen erblickt hatte. Einige waren älter als die Zeit selbst und wieder andere gerade erst neu entstanden durch die wahnsinnigen Machenschaften einiger Shinobi. Das Tal war groß genug, sodass sich die Mitglieder nicht gegenseitig auf die Füße treten mussten. Denn die Mitglieder waren allesamt Einzelgänger und hassten für gewöhnlich zwischenmenschlichen Kontakt. Nur selten bekamen sich überhaupt zu Gesicht. Und andere Menschen noch weniger. Das Tal war von einer großen Gebirgskette umsäumt, sehr zentral in der Welt der Shinobi gelegen. Jedes Mitglied in diesem Tal hatte sein eignes Revier, das wie eine Wohnung war. Jeder konnte sich mit Hilfe seiner Fähigkeiten seine Behausung so gestalten wie man wollte, Kisame zum Bespiel lebte auf dem Grund eines Sees und ernährte sich eigentlich nur von Fischen. Sasori hatte sich den wüstigen Teil des Tales ausgesucht und bastelte ausschließlich in einer kleinen Hütte an seinem Puppen. Von Deidara war meist nicht viel zu sehen, nur hörte man regelmäßig eine Bombe explodieren, das dann laut in den Bergen widerhallte. Die Bewohner am Rande des Gebirges lebten schon lange mit diesem verfluchte Ort und niemand wusste genau, was für dunkle Gestalten sich dort herumtrieben. Die Aura des Gebirges war eigenartig und schien von sich aus abstoßend und böse zu sein. Niemand wusste woher das kam und von denen, die sich dafür interessierten hielt man sich fern. Die einzige Stadt war groß genug um mehrere 100 Leute zu fassen, doch die Menschen die dort wohnten waren zu meist Flüchtige, Kopfgeldjäger oder herrenlose Samurai. Es war ein Ort an dem nur ungeschriebene Gesetze herrschten und man sich nicht um andere kümmerte. Es zählte nur die eignen Interessen, Zusammengehörigkeit gab es nicht, und deswegen hat man einst mehrheitlich sich dagegen entschieden eine Ninjamacht zu bilden. Für die Akatsuki war dies der ideale Ort um von ihrem Versteck aus die neusten Informationen zu empfangen und um neue Nahrung zu beschaffen. Meist kümmerten sich die Mitglieder selbst darum. In diesem Falle war es Deidara, der auf der Suche nach etwas zu Essen durch die Gassen schlich. Er zog sich die Kapuze ein Stück weiter ins Gesicht und lugte nur ab und zu unauffällig darunter hervor, die Umgebung im Auge behaltend. Diese Stadt waren nicht wie die meisten Ninjadörfer. Kaum ein Mensch war hier geboren worden, sondern nur hergezogen. Man merkte es den Leuten auch an. Dem Händler war es egal, wem er seine Wahre verkaufte und das nun ein gesuchter Mörder, flüchtiger Ninja oder gar beides war, war diesem egal. Daidara dankte dem im Stillen und verspeiste hungrig das Obst, das er vor ein paar Minuten noch erstanden hatte. Er mochte diesen Ort nicht. Er war eklig, schmutzig und die Leute scherten sich einen Dreck darum. Er war einfach nur unpersönlich und eine allgemeine Meinung oder Stellung gab es schon sowieso nicht. Zwar trafen hier außerdem Leute aus dem verschiednen Teilen der Welt zusammen, doch aus dieser Stadt war die Existenz der Ninja fast vollkommen verbannt worden. Man machte offiziell keine Geschäfte mit ihnen und Ninja, so wie er, betraten diesen Ort nur, wenn es unbedingt nötig war, aber auf Grund der Lage des Verstecks der Akatsuki war dies der nächstgelegene und sicherste Ort für sie. Für die Ninja Nationen war dieser Streifen des Gebirges nicht einmal auf den Landkarten verzeichnet, wurde meist nur als Grenze aufgeführt. Grenzen waren sowieso etwas, dass Nuke-nin und Gauner magisch anzog. Unter all den Menschen die sich aus den verschiednen Nationen vermischten, konnte man sich gut im Getümmel der Menge verstecken. Verächtlich spukte der Blonde auf den Boden. Dieser Ort war entwürdigend. Jedenfalls für einen Ninja wie ihn. Hier gab es nur Gauner und Möchtegern Nuke-nins. Deidara war stolz darauf ein wahrer Shinobi zu sein und jedes Mal, wenn er Orte wie diesen war, bedauerte er es zutiefst, dass er aus seinem Dorf verbannt worden war. Er war vielleicht ein Nuke-nin, aber er war dennoch immerhin noch jemand mit etwas Moral. Schließlich bedeutete der Nuke-nin Status nicht gleich, dass man Abschaum war und trotzdem Recht auf einige Dinge hatte. Dinge wie Sauberkeit und Respekt. Und wem hatte er das hier zu verdanken, dass er hier im Nebel bei Nässe in dieser ekligen Stadt herumkrauchen durfte, wie ein nichtsnutziger Wurm? Wem wohl? Ihrem großen, starken und allwissenden Anführer. Die Hölle mögen ihn holen, dachte Deidara als er sich nach langen Stunden wieder zurück ins Hauptquartier aufmachte. Heute war es seine Aufgabe gewesen sich umzuhören, ob es etwas Neues von ihrem Abtrünnigen gab. Pah, ob Abtrünnig das richtige Wort für den Uchiha wäre. Soweit er wusste, war Itachi nie richtig Mitglied gewesen. Technisch gesehen natürlich schon und eigentlich gab es auch keinen Grund daran zu zweifeln, dass Itachi es nicht war, aber Daidara kannte den Uchiha besser. Er war nie richtig mit Herz und Seele dabei, wenn Akira und Zetsu ihre dunklen Pläne schmiedeten. Man sah ihn immer als das dritte Bindeglied zwischen den Machtspielchen von Akira und Zetsu. Seit Akira Zetsu vom Platz des Anführers gefegt hatte, wehte ein deutlich anderer Wind. Das merkte Deidara schon an der Art wie Akira mit seinen ‚Untergebenen’ umsprang. Zetsu mit seinen größenwahnsinnigen Welteroberungsplänen waren ertragbarer gewesen als diese Itachi-Jagt, die seit einiger Zeit veranstaltet wurde. Schon bevor Itachi von der der Bildfläche verschwand, hatte sich alles um den Sharinganträger gedreht. Von Befehl des Anführers natürlich aus. Laut dem, war Itachi ein Verräter, der sie alle verraten hatte und Leute wie Kisame oder Tobi glaubten den Mist auch noch. Dumm war, nur, dass Akira nicht einmal zu merken schien, dass einige, darunter er selbst, nicht so darüber dachten. Das Schlimmste war ja, dass sie alle, mehr oder weniger die, die Akira gefährlich werden konnten, an ihn gebunden waren. Ihn traf es nicht so sehr, da er es anscheinend für Akira nicht gefährlich genug aussah, aber Daidara hatte Andeutungen von Itachi gehört, was ihn und Orochimaru betraf. Irgendwas beeinflusste die beiden von Seiten Akiras her. Er konnte nicht genau sagen was, aber es war definitiv so. Sie standen beide aus irgendwelchen Gründen unter Akira, obwohl sie beide stärker waren als er. Sowohl Itachi als auch der San-nin besaßen Fähigkeiten, von denen Akira noch nicht einmal träumen konnte und im Grunde gesehen war dieser eine Null, aber leider besaß er für die Akatsuki nützliche Eigenschaften. Trotzdem gefiel es ihm nicht, dass Itachi – unfreiwillig so weit er wusste - und Orochimaru – scheinbar unwissend – immer noch an Akiras Spielchen mit einbezogen waren. Missmutig sprang Deidara auf seinen Pappvogel als er weit genug entfernt war, sodass man ihn nicht mehr von der Stadt aus sehen konnte. Er hatte Mühe sich festzuhalten, denn der kalte Wind zerrte stürmisch an seiner Kleidung, aber obwohl er ein wenig nass wurde, würde er um nichts in der Welt jetzt da runter gehen und laufen. Dafür gab es ganze drei einfache Gründe. Erstens, hier über den Wolken regnete es weniger als unter ihnen und Deidara hasste die Nässe, sie war schlecht für seinen Zündstoff. Zweitens, ihm war der Weg schlichtweg einfach zu weit, als dass er laufen würde, wenn er auch fliegen konnte. Laufen war ja zum Versteck auch mehr als nur beschwerlich. Ihr Anführer hatte eine sehr versteckte Lage ausgesucht, die nur schwer zu erreichen war, aber Deidara hatte mit seinen Vögeln zum Glück kein Problem damit. Aber am wichtigsten war der dritte Punkt. Heute hatte sich Akira auf Jagt begeben. Auf die Jagt nach Menschenblut. Und dabei wollte er ihm nicht unbedingt begegnen. Daidara war gegen viel gewappnet und mit Sicherheit nicht ohne Gründe ein Nuke-nin, aber die Essmethoden des Vampirs waren ihm dann doch zuwider. Der Blonde spornte seinen Pappvogel weiter an und flog höher in die Wolken hinauf in seine kleine Berghütte, wo er sich als erstes seiner nassen Kleidung entledigte und anschließend an seiner neuen Bombe weiterbastelte während sehr viel weiter unten eine menschlich aussehende Gestalt mit hungrigem und leerem Magen durch den Wald huschte. * Blut. Blut. Alles in ihm verlangte nach Blut! Er wollte den roten Saft wieder seine kehle herunter fließen lassen, dieses einmaligen Geschmack auf seiner Zunge spüren und das Zucken des sterbenden Opfers sehen. Einen ganzen Monat war es schon wieder her, dass er Blut getrunken hatte und nun wurde es wieder Zeit. Mit großen eleganten Sätzen sprang Akira durch den Wald, die selbst für einen Ninja unmöglich gewesen wären. Aber das Gesicht des Akatsuki Mitgliedes war im Moment auch nur wenig menschlich. Die Pupillen waren größer und unheimlicher als sonst, aus dem Mund ragten spitze Eckzähne und es lag ein wahnsinniger Ausdruck in den Augen des Jägers. Ja er war wahnsinnig, wahnsinnig nach Blut. Es war nicht mehr weit bis zur Stadt in der er sich an den Menschen laben konnte. Auch hatte diese Stadt einen unheimlichen Vorteil, nicht für die Bewegungen ihrer Organisation, sondern auch für ihn. Ein toter Mensch viel nicht auf. In einem Ninjadorf oder in irgendeinem anderen kleinen Nebenort wurden die Bewohner immer sofort misstrauisch, wenn jemand urplötzlich starb. Hier scherte es die Leute nicht, eine fehlende Arbeitskraft wurde einfach ersetzt. Und der da Gestank von Abfall und Moder sowieso in der Luft lag, fiel ein Verwesungsgeruch mehr oder weniger auch nicht auf. Diese Stadt war nach seinem Geschmack, dachte sich Akira als er sich den Toren der Stadt näherte. Sofort verlangsamte er seine Geschwindigkeit bis er ein normales Schritttempo erreicht hatte. Die Hauptstraße war voll und unzählige Menschen waren unterwegs, sicher es war ja auch mitten am Tage. Mühsam war er darauf bedacht keinen anderen zu berühren oder anzurempeln, denn Körperkontakt mit einem lebenden bis oben hin mit Blut gefüllten Lebewesen konnte er auf offner Straße nicht gebrauchen. Selbst die Gauner dieser Stadt würden darauf aufmerksam werden, wenn er auf offner Straße jemanden aussaugen würde. Trotzdem mischte er sich unter die Leute um so ungesehen an der Wache am Tor vorbei zukommen. Nachts zu jagen war zwar einfacher und für ihn unbeschwerlicher, da er dann seine eigne Gestalt nicht verstecken und verhüllen musste, aber am Tage lief doch immer noch das beste Frischfleisch herum. Sein Hunger trieb ihn fast dazu eine schöne Frau anzugreifen als diese ihn beim vorbei gehen streifte und er so ihr pumpendes schlagendes Herz hören konnte. Doch im letzten Moment riss er sich los von seinem unmenschlichen Verlangen. Zwar hatte diese Frau einen gesunden, kräftigen und wohlgeformten Körper gehabt, aber er besaß da einen anderen Geschmack. Als er nach einer ganzen Weile dann innerhalb der Stadtmauern war, bog er in eine Gasse ab, die nicht benutzt wurde und sprang von dort aus auf die Häuser, wo er den überfüllten Marktplatz überblicken konnte. Auf seine kauernde Gestalt achtete niemand und durch den dicken Nebel konnte sie ihn nicht von den Steinfiguren, die neben ihm das Dach zierten, unterscheiden. Auch er brauchte seine Augen nicht um seine Mahlzeit zu finden. Er brauchte sich nur auf die schlagenden Herzen zu konzentrieren. Und er suchte nach einem ganz bestimmten Rhythmus. Der Rhythmus eines Herzens konnte ihm viel verraten. Wie zum Beispiel die Lebenseinstellung, Alter, Gesundheit und Gemütszustand. Natürlich hätte er sich einfach auch irgendeinen Menschen greifen können, aber er war da wählerisch geworden. Eigentlich seit dem Zeitpunkt an dem er Itachis zum ersten Mal gekostet hatte. An dem Tag hatte auch seine Besessenheit, diesen einzufangen und für sich zu behalten, angefangen. Es war auf einem Mordauftrag gewesen auf dem er ihn begleitet hatte und Akira liebte es dem schwarzen Todesengel beim morden zu zusehen. Für den schwarzen Todesengel, wie er ihn immer nannte, hatte er schon früher eine unglaubliche Faszination empfunden. Schon als er noch Mensch war. Aber dann hatte ihn der Inbegriff der Liebe getroffen als er Itachis Blut kostete. Eigentlich war es ja sein Fehler gewesen, aber durch ein Betäubungsmittel, das ein Gegner ihm verabreicht hatte, war sein Blutkreislauf durcheinander geraten und mitten in einer Einöde, wo nur er und Itachi sich befanden, war er auf Grund des Blutverlustes zusammen gebrochen. Er wäre gestorben, wenn Itachi ihm nicht sein Blut verabreicht hätte. Selbst zum Bewegen war zu schwach gewesen und deswegen hatte Itachi mit einem Kunai quer über seine Handfläche geschnitten und ihn trinken lassen. Akira erzitterte vor Verlangen als er daran dachte, was war das doch für ein Geschmack gewesen! Seit diesem Tag kannte er nur ein Ziel. Itachi Uchiha für ewig zu seinem Eigentum machen! Akira schwelgte immer noch in Gedanken an Itachis rotes süßes Blut, als er ein paar Stunden später nach langem mühsamen Suchen einem schwarzen Jüngling seine Zähne in den Hals schlug und sich an ihm labte. Das Blut lief seine Kehle hinunter und inbrünstig wünschte der Uchiha sich, dass dies jetzt Itachi wäre, aber er tröstete sich mit dem Gedanken, dass Itachi bald freiwillig zu ihm kommen würde. Und dann würde er ihn mit Hilfe von Kyuubi unsterblich machen. Dann könnte er sich bis in alle Ewigkeit an dessen Blut erfreuen. * Itachi befand sich immer noch auf dem Boden und starrte zu seiner Großmutter hoch. Bis eben hatte er sich geweigert ihr in die Augen zu sehen, aus Angst vor Schuldzuweisung. Er hatte Angst, dass sie ihm Vorwürfe machen würde, ihn verwünschen würde, dass sie ihn ablehnte und ihn als Enkel verleugnete. Doch was er in ihren Augen sah, fand er im Endeffekt noch viel schlimmer als die Schuldzuweisung. Sehr viel schlimmer. Er wusste nicht wie er das vertagen konnte, was er da sah. Denn es traf ihn härter als jeder Schlag, den er je in seinem Leben erhalten hatte. In dunklen Augen der alten Frau sah er Liebe, Güte und vor allem Vergebung. Vergebung, wie konnte sie ihm vergeben? Das liebevolle Lächeln auf ihren Lippen brannte sich in sein Herz. Wann war er das letzte Mal von jemand anderem liebevoll angelächelt worden? Einfach nur aus Liebe? Itachi wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr. Voller Angst, und er hatte keine Scheu das zu zeigen, kroch er auf allen vieren rückwärts, seine Großmutter genau ihm Auge behaltend. „Itachi mein Junge, was ist los?“, fragte ihn seine Großmutter liebevoll. Sie wollte ihn vielleicht beruhigen, aber auf ihn hatte es die genaue gegenteilige Wirkung. Er geriet in Panik. Sein Atem beschleunigte sich und die Augen waren vor Horror geweitet. Es war ihm egal, wo er war oder warum er hier war. Es war ihm egal, ob das tatsächlich seine Großmutter war oder nur eine perfekt ausgeführte GenJutsu, die ihn zu sehr aufwühlte als das er sie so einfach durchschauen konnte. Irgendwo tief in seinem inneren seines Verstandes schaltete sich jetzt sein Abwehrmechanismus ein, beziehungsweise sein Gehirn. Das Erste, was er tat war, dass er versuchte sich zu beruhigen. Er redete sich der Einfachheit halber ein, dass dies alles nur eine Illusion wäre. Alles nur eine Illusion. Immer noch ging sein Atem unregelmäßig und sein herz klopfte, aber er musste hier raus. Er musste unbedingt hier raus, bevor es seine Seele noch weiter erschütterte. Itachi aktivierte seine Sharingan und versuchte damit etwas Neues herauszufinden. Aber als er seine Großmutter damit scannte verwirrten ihn die Informationen, die er durch seine Augen bekam. Er schloss sie, wich ein Stück zurück und öffnete sie wieder. Seine Großmutter war inzwischen stehen geblieben und sah ihn seltsam an. Sie wirkte getroffen. Hatte er sie etwa verletzt? Aber wodurch? Sie war nur ein Echo. Seine eigentliche Großmutter war schon seit vielen Jahren tot. Innerlich rief sich Itachi zur Ordnung, er durfte sich nicht wegen einem bekannten Gesicht beirren lassen. Aus Routine zückte er einen Kunai und hielt es schräg vor sich, fixierte mit seinen blutroten Augen die Gestalt seiner Großmutter, die schreckhaft ein paar Schritte zurückwich, nachdem Itachi sich wieder zu voller Größe aufgerichtete hatte. „Itachi, mein Junge. Warum? Was ist mit dir?“, flüsterte sie. Doch Itachi ignorierte es. Er war sich inzwischen fast sicher, dass dies eine GenJutsu war, auch wenn seine Großmutter erstaunlich echt wirkte. Es musste demnach auch Teile einer NinJutsu enthalten, ansonsten könnte sie ihn nicht berühren. Aber auf jeden Fall war sie nicht echt. Das war nicht seine Großmutter und er hatte keine Bindung mehr zu ihr. Er brauchte sie nicht. Nicht mehr. Er musste nicht mehr hinter jede Stück Liebe hinterherlaufen um überhaupt welche zu erhalten. Er wusste wen er liebte und deswegen durfte er sich nicht von einem Geist aufhalten lassen. „Es tut mir leid, was auch immer du bist, Großmutter. Aber ich darf mich hier nicht aufhalten lassen. Es gibt jemanden der mich braucht und der auf mich wartet.“ Langsam verformten sich seine normalen Sharingan Augen zu dem Mangekyou Sharingan. Aus den drei Wirbel wurden zackige Klingen, die sich alle miteinander verbanden. Doch er richtete den Blick nicht auf seine Großmutter, es hätte sowieso keine Wirkung gehabt, da sie bereits tot war, sondern auf die Barriere, die diesen Raum umgab. Er ließ seinen Blick schweifen und suchte das Zentrum dieser Kunst. Mit irgendwas musste die sich ja so lange gehalten haben. Es dauerte nicht lange bis er den Ursprung gefunden hatte. Es war ein einzelnes Kunai, das im Boden steckte. Es war nicht von ihm und wenn man sich den Zustand an sah, so war es schon etliche Jahre alt. Trotzdem erfüllte es seine Aufgabe in dem es ein Siegel fest bannte und somit diese Welt erschuf. Vermutlich war nur Zufall gewesen, dass sie von draußen die Ruine sehen konnten. Eigentlich war die Kunst so geschaffen, dass man den wahren Zustand verstecken wollte. Die Personen, die an dieses Haus gebunden waren, waren meist nicht echt, nur eine Reproduktion. Ähnlich als hätte man einen geschaffnen Körper programmiert. Mit einer schnellen Bewegung war er bei dem Kunai und legte seine Hand um den Griff. Machte sich daran es herauszuziehen. Seiner Großmutter schien das nicht sehr zu gefallen. „Nein, nicht Itachi!“ Für einen Moment zögerte Itachi, aber dann zog er das Kunai mit einem Ruck aus dem Boden. Der Raum begann zu erbeben und Itachi hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten, während seine Großmutter keine Probleme zu haben schien. Sie ging, nein, sie schwebte mit traurigem Gesichtsausdruck auf ihn zu und sah auf ihn hinunter. „Itachi, ich hatte nicht vor, dich zu verletzten“, sprach sie. Der Uchiha konnte nicht anders als verächtlich schnauben. „Dazu ist es doch bereits zu spät. Du hast meinen Vater in die Welt gesetzt und somit auch ermöglicht, dass er mir all das antun konnte.“ „Aber ich hatte doch eine Chance meinen Sohn aufzuhalten, mein Enkel“, widersprach die alte Dame ihm. Doch der Nuke-nin war nicht gewillt auf diese Worte herein zu fallen. „Tu nicht so als wärst du machtlos gewesen. Du hättest sehr wohl etwas gegen die Machenschaften des Clans unternehmen können. Aber was hast du getan? Du bist geflohen.“ Es ertönte ein Rumpeln, dass beinahe die nächsten Worte Itachis verschluckte. Der Bann, der all die Jahre aktiv gewesen war, brach nun endgültig zusammen und die Möbel, welche zuvor den Raum geziert hatten, waren bereits zu Staub zerfallen. Auch das Haus brach zusammen. Etwas, dass die anderen draußen besorgt aufblicken ließ. „Wenn du mich jetzt für deinen Tod oder den deiner Kinder verantwortlichen machen willst, dann versuch es, aber ich habe es satt mir ständig Vorwürfe anhören zu müssen, dass ich Schuld am Ende des Clans wäre. Aber es ist nicht so.“ Itachi schrie jetzt vor Wut. Ein jahrelanger Hass, der mit auch dem Tod seiner Verwandten nicht verschwunden war, brach nun aus ihm hervor und er ignorierte die herunterfallenden Steine und das Erbeben des Bodens. Er wollte diese Worte einfach nur loswerden. Ob sie jetzt erhört wurden oder nicht. „Der Uchiha Clan war auch vorher schon am Ende. Der ganze Glanz, der Stolz und all der Reichtum, den ihr ständig vorgezeigt habt, war doch bedeutungslos. Der Clan ist innerlich zusammen gebrochen. Die ganzen Intrigen wofür waren die gut? Ich weiß, was der Clan vorhatte. Ich weiß, dass auch du nicht unschuldig warst, wie du mir damals Glauben machen wolltest. Deine Machenschaften sind mir ebenso bekannt wie die deines Mannes und deines Sohnes. Aber du hast angst bekommen als ich dabei war zu entdecken, dass auch du stets im Clan mit verwickelt warst. Vor mir hast du immer die Unschuldige gespielt, deshalb bist du geflohen und hast dann auch noch versucht Mitleid in mir zu erwecken.“ Itachi unterbrach sie kurz und holte Luft. Er war jetzt erst so richtig in Fahrt gekommen und die Situation, die jetzt schon reichlich bizarr wirkte, schließlich beschimpfte er seine längst verstorbene Großmutter in einer verfallenden Ruine, kam ihm so langsam immer komischer vor, aber das wohl seine einzige Möglichkeit einen seiner verantwortlichen Verwandten zur Rechenschaft zu ziehen. Rechtzeitig fliehen würde er trotzdem noch können. „Itachi, ich hab das nicht so gemeint. Ich wollte doch nur dein Bestes.“ „Mein BESTES?“, nun war Itachis Geduld endgültig am Ende. Er konnte nicht mehr klar denken. Es gab genug Gründe, warum er nicht an den Uchiha Clan denken wollte und ihn so gut es ging aus seiner Vergangenheit bestrichen hatte, aber das war zuviel. „Wenn du wirklich mein bestes gewollt hättest, dann wärst du zum Hokage gegangen und hättest ihn von den Vorhaben des Clans unterrichtet. Du hast gesagt, dass du dich um Sasuke kümmern würdest, solange ich weg bin und was hast du getan? Nichts! Er wäre fast getötet worden, weißt du eigentlich in was für einem Zustand er war, als ich nach einem halben Jahr wiederkam? Er wäre fast zu einem dieser Uchiha geworden, vor denen ich immer versuchte ihn zu beschützten.“ „Außerdem weißt du nicht, was sie mit mir gemacht haben“, fügte er noch so leise hinzu, dass ihn die schwindende Gestalt unmöglich hören konnte. Itachi drehte sich um und rannte zu dem Ausgang um der einstürzenden Ruine zu entkommen. Er kümmerte sich nicht um seine Großmutter, die nun vollständig zu einem Geist geworden war. Weiß und durchsichtig. Über ihrem Herzen befand sich ein großer dunkeler Fleck, da wo zu Lebzeiten Itachis Kunai sie getroffen hatte. Sie konnte ihrem Enkel nicht vorwerfen, dass seine Anschuldigungen nicht unbegründet waren und sie sah ein, dass sie ihre Augen damals verschlossen hatte. Sie hätte vielleicht tatsächlich etwas tun können, aber sie hatte nicht den Mut besessen sich ganz alleine gegen den Clan zu stellen. Auch für ihre Enkel hatte sie das nicht geschafft. Auch nicht für ihren Sohn oder ihren Mann. So traurig es war, keiner konnte dem Einfluss des Clans entkommen. Auch Itachi nicht. Der versuchte sich zwar davon zu befreien und wehrte sich dagegen und sie hoffte, dass es ihm eines Tages gelingen würde, aber sie wünschte sich, dass sie ihm noch hätte sagen können, dass nicht alle schuldig gewesen waren. Nicht alle waren Schuld an Itachis Schicksal gewesen, aber der hatte sie alle dafür verantwortlich gemacht. Sie hatte einst die Kunst des Echos darauf verwendet um ihren Geist an diesen Ort zu binden. Ihre Hoffnung war, dass ihr Enkel eines Tages zurückkehren würde und sie ihm sagen könnte, wie Leid ihr das alles tat und dass er ihr vergeben möge. Nun, er war zurückgekehrt, aber nicht wegen ihr, sonder wegen Sasuke. Auch hatte er sie nicht angehört, sondern war entsetzt über ihre Erscheinung gewesen. Mitleidig sah sie zu wie Itachi seine Tsukuyomi Mangesharingan Jutsu einsetzte um ein Portal zu schaffen um so unbeschadet nach draußen zu gelangen. Hätte er sie doch nur ausreden lassen, aber dafür war es jetzt zu spät. Itachi würde vielleicht nie bereifen, dass ein Großteil der Seelen die beim Uchiha Massaker, durch den Tod der Körper in das Himmelreich gesendet hatte, froh darüber waren, dass den Verantwortlichen das Handwerk gelegt worden war. Die Meisten, die Itachi besser gekannt hatten, hatten ihm seine Taten vergeben, doch es blieb die Frage offen, ob Itachi sich selbst vergeben hatte. * Itachi purzelte am Schluss schließlich durch das Dimensionsportal. Es war am Ende doch ein wenig knapp gewesen. Er sank zu Boden und versuchte das erlebte zu verarbeiten. Aber er kam nicht wirklich dazu, denn sofort belagerten ihn Kakashi, Naruto und Neji. Gut, genau genommen belagerten ihn nur Kakashi und naruto. Neji hielt sich lieber im Hintergrund, aber ihm genügten die besorgten Fragen von den beiden schon. Seltsamerweise störte es ihn auf einmal nicht mehr, dass sie sich um ihn kümmerten. Vor ein paar Stunden hätte er sie noch zum Teufel gejagt, wenn sie ihm so nahe gekommen wären, aber jetzt konnte er sich durch seine Kameraden von dem seltsamen Erlebnis ablenken. Natürlich wollten sie alle genau wissen, was das gewesen war, trotzdem änderte Itachi seine Erzählung als sie weiter gingen. Von seiner Begegnung zu berichten war ihm dann doch etwas zu persönlich. Um all die aufgewühlten Gefühle dann letztendlich zu bewältigen, verdrängte er sie in einer ruhigen Stunde als sie sich schon wieder auf dem Weg befanden. Itachi wusste, dass er diese Dinge, wenn überhaupt je, dann nur mit seinem kleinen Bruder würde klären können. Ein Lächeln schlich über Itachis Lippen. Der Gedanke an Sasuke munterte ihn ein wenig auf und nach ein paar weiteren Stunden hatte der Uchiha diesen seltsamen Vorfall schon wieder vergessen. Es blieb ihm aber auch keine Zeit dazu, darüber nachzudenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)