Itachis Gefühle II - Against Akatsuki von mangacrack (Meine Augen sind blind und mein Herz ist schwach) ================================================================================ Kapitel 20: Asche der Vergangenheit ----------------------------------- Das Wetter war nicht sehr viel besser als in der Nacht davor. Es war immer noch kalt, grau und getrübt, doch wie Itachi feststellen musste, war diese schreckliche Feuchtigkeit verschwunden. Die Wolken waren grau und verhangen und zusammen bildeten sie mit dem Nebel eine Einheit, der die Sicht auf lange Distanz erschwerte, doch der Hyuuga hatte keine Probleme damit. Wieder bildete er mit Pakkun die Spitze während die anderen hinter ihm folgten. Die Gruppe hatte nach einem kurzen Frühstück, was allerdings eher als stille Nahrungsaufnahme benannt werden müsste, sich wieder aufgemacht um möglichst bald ihr Ziel zu erreichen. Noch befanden sie sich in Konohas Gebieten und es war egal wo lang sie liefen, denn sie waren sicher, aber Itachi wusste, dass er bald entscheiden musste wo lang sie laufen würden, wenn sie nach Oto wollten. Wieder dachte er an diesen Wald. Er kannte die Gefahren gut genug um zu wissen, dass es nicht sehr leicht werden würde, aber er wusste nicht wie sich seine Kraft in den letzten Jahren gesteigert hatte. Denn in der Tat war es schon einige Zeit her, dass er unerlaubt in Oto eingedrungen war, schließlich hatte er nicht das Bedürfnis verspürte seinen alten Meister zu besuchen. Es fiel ihn schon schwer genug Orochimaru so zu betiteln, denn der Mann, der Mann der sich jetzt Oto Kage nannte, war nicht der Mensch, der ihn einst ausgebildet hatte. Mit leichtem Bedauern dachte Itachi an die Zeit zurück als er noch Ge-nin war. Bis heute wusste er nicht, ob die Zeit nun gut oder schlecht gewesen war, aber eigentlich dachte er gerne daran zurück. Damals war er noch nicht so ausgreift gewesen wie heute, aber Itachi wusste, dass in dieser Zeit sein Wesen als Nuke-nin seinen Anfang genommen hatte. Während sie denn Weg mit hoher Geschwindigkeit entlang liefen und Itachi erstmal auf die Nasen von Kakashis Nin-ken vertraute, dass sie Sasukes Spur beibehalten würden, ohne das er seine hier sinnlose Aufmerksamkeit an sie verschenkte, erlaubte er es sich ein Stück zurück in die Vergangenheit zu versinken. Es tat seltsamer Weise immer wieder gut, die alten Gefühle aus der Zeit zurück an die Oberfläche zu holen. Zumindest was die Lehrzeit bei Orochimaru betraf. Es war eine turbulente Zeit gewesen. Seine ersten Begegnungen mit Kakashi, sein Teilfreundschaft mit Obito und all das andere, was er erlebt hatte. Dies gab ihm zumindest heute das Gefühl, dass auch er so etwas wie eine Kindheit gehabt hatte. Auch wenn er zu der Zeit nicht hatte zugeben wollen, dass er so etwas brauchte, so hatte Orochimaru dennoch dafür gesorgt, dass er sie bekam. Sein Meister hatte ihn beschützt, dass wusste Itachi und er war froh darüber. Er dankte seinem alten Meister im Stillen und bat ihn um Vergebung, dass er ihn irgendwann, wenn die Dinge so weiter liefen, doch würde töten müssen. Wenn sich Orochimaru wirklich zwischen ihn und Sasuke stellen wollte. Itachi ballte die Fäuste und seine Lippen wurden schmal. Auch wenn der San-nin nicht mehr sein Meister war und so gut wie nichts von der alten Persönlichkeit übrig geblieben war, so fühlte er dennoch Unbehagen bei dem Gedanken dessen Existenz möglicherweise für immer auszulöschen. Für ihn war Orochimaru immer präsent gewesen. Seit dem Tag, an dem er sich sein Ninja Stirnband verdiente und dem San-nin zum ersten Mal begegnete. Er hatte immer zu ihm kommen können, wenn seine Verwandten ihn mal wieder bis zur Erschöpfung hatten trainieren lassen und er vor lauter Kraftlosigkeit nicht mal mehr Essen konnte. Öfters hatte er sich unter dem Deckmantel der Lüge, dass sein Meister ihn trainieren wollte, bei diesem ausgeruht. Auch wenn er viel verlangte, so gab es Unterschiede zwischen hartem Training und Selbstzerstörung. Etwas, dass sein Meister erkannt hatte und nach, wie Itachi vermutete, langen Machenschaftsdiskussionen einigermaßen hatte regeln können. Itachi glaubte nicht, dass er diese Zeit unbeschadet überlebt hätte, wenn sein Meister nicht gewesen wäre. Das war der von seiner Seele, der sich gerne an ihn erinnerte und sich das Gefühl des beschützt Werdens zurücksehnte. Doch da gab es auch noch den anderen Teil. Der Teil von ihm, der verwirrt war und bis heute nicht verstand wie oder warum Orochimaru das Dorf verlassen hatte. Es war direkt nach seinem Chu-nin Examen gewesen als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, bevor dieser sich begann in dieses machthungriges Wesen zu verwandeln. Manchmal erschien es als wenn es sogar davor schon angefangen hatte. Ob das etwas mit der Akatsuki zu tun hatte? Aber wie konnte es? Zu der Zeit hatte war Arashi noch nicht einmal Hokage gewesen und von Kyuubi war noch lange keine Spur. Itachi versuchte den Gedanken zu verdrängen, denn er wusste, dass er nie eine Antwort darauf bekommen würde. Vielleicht hatte es etwas mit der Akatsuki zu tun, vielleicht auch nicht. Möglich wäre es, aber es war wichtiger sich seinem eigentlichen Problem zu widmen. Der Uchiha griff nach seiner Trinkflasche und nahm im Laufen einen großzügigen Schluck. Er stopfte sie zurück an ihren ursprünglichen Ort und saugte ein paar Mal tief die Luft ein. Das viele Nachdenken war etwas, dass er nicht gewohnt war. Normalerweise handelte ohne groß über die der Vergangenheit nachzudenken und auch die Folgen ließ er außer Acht, wenn sie nicht zu umgreifend waren. Aber diesmal war es anders, dass war unumstößlich. Jahrelang hatte der Uchiha geglaubt, dass die Persönlichkeit seines Meisters unwiederbringlich verloren war, aus welchen Gründen auch immer. Zu erdrückend war die Beweislast gewesen, dass es wirklich Orochimaru war, der Konoha verraten hatte und Itachi hatte sich daran gewöhnt. Einen stetigen Schmerz konnte man ignorieren, doch es schien, als wenn dieser Schmerz meinte jetzt nicht mehr ignoriert werden zu wollen. Itachi gab zu, dass die Aussage von Naruto ihn verwirrte. Warum wollte Orochimaru Sasuke als Nachfolger? War das wirklich richtig? Es passte so gar nicht zu dem Verhalten der letzten Jahre. Sicher war, dass Orochimaru Sasuke wollte, aber für was? Sollte Sasuke wirklich als ein neuer Körper hinhalten, aber das hatte der San-nin scheinbar aufgegeben, nachdem er eine neue Version seines alten Körpers geschlüpft war. Es war als hätte er seine Seele in einen KageBunshin manifestiert und den erschaffnen Körper zu einem Realen gemacht. Also war das nicht mehr nötig, doch warum sollte Orochimaru seinen kleinen Bruder sonst noch haben wollen? Itachi entwickelte eine Theorie, die tief in seinem Innern einen Hoffungsschimmer aufleuchten ließ. Orochimaru ging einen Blutspakt mit der Riesenschlange Manda ein, das ihn zusammen mit Jiraiya und Tsunade zu den drei legendären San-nin machte, doch ein Teil des Vertrags war, dass er einen Nachfolger ausbilden sollte. Diesen glaubte er dann in Itachi gefunden zu haben, doch er wurde enttäuscht als er bemerkte, dass nur wenige Schlangen Itachi akzeptierten. Der Uchiha wusste, dass es war. Er konnte sie zwar in Notfällen rufen, wenn es keinen anderen Ausweg gab, aber die Schlangen gehorchten ihm dann auch nur, weil er Orochimarus Schüler gewesen war. Der Uchiha wusste bis heute nicht, warum die Schlangen ihn nicht akzeptieren, doch Tatsache war, dass sie den Blutpakt nicht mit ihm teilen wollten. Auch sein Meister hatte sich dies nicht erklären können, aber Itachi hatte nach dieser Pleite nie wieder versucht einen anderen Partner zu finden, den er rufen konnte. Auf jeden Fall war sein Meister danach abgehauen, vielleicht in der Hoffnung irgendwo einen anderen Nachfolger zu finden, doch ihm kam das Problem mit seinem lädierten Körper in die Quere. So weit Itachi nämlich wusste, war Orochimaru einmal so schwer verletzt worden, dass er sich in einen anderen Körper hatte flüchten müssen um zu überleben. Dann begegnete er nach Jahren Sasuke Uchiha, der kleine Bruder seines alten Schülers, und sah etwas in ihm, dass den San-nin sicher machte, dass die Schlangen dem Blutpakt gehorchen würden. Doch aus irgendeinem Grund konnte er Sasuke nicht den wahren Grund sagen, warum er ihn haben wollte, vermutlich, weil er ja ein Abtrünniger war und deswegen versuchte er Sasuke zu sich zu locken. Deswegen schob er die ‚Ich-hole-mir-deinen-Körper-Sache’ vor und versuchte zu den wahren Grund zu vertuschen, warum auch immer. Das war Itachi zwar ein Rätsel, warum Orochimaru nicht mit der Wahrheit rausgerückt war, denn es sah ihm nicht ähnlich, doch als sich die Körper Sache von selbst aufhob musste der San-nin eine neue Möglichkeit finden um Sasuke zu sich zu holen. Vermutlich fürchtete er die Folgen des Vertragsbruchs. Wie auch immer dieses Aussehen mögen. Dann wäre es vielleicht sogar logisch den Wunsch nach Rache vorzuschieben, damit die Feinde seines Meisters, wer auch immer das war, nichts davon mitbekamen, dass sich der San-nin einen Nachfolger heranzog. Schließlich war Naruto auch so etwas wie Jiraiyas Nachfolger, wo bei der im Hinblick auf Yondaime schon zwei großgezogen hatte und wenn die Gerüchte stimmten, dann hatte Tsunade ebenfalls eine Schülerin angenommen, die einmal sogar besser werden würde als die Godaime selbst. Demnach blieb nur noch die Frage offen, warum Orochimaru sich so bedeckt hielt. Doch es gab etwas anderes, was Itachi noch beschäftigte. Würde er Sasuke auch wieder gehen lassen? Schließlich reichte es nicht Sasuke einfach nur die Beschwörungsformel beizubringen, damit der Vertrag erfüllt wurde. Das brachte den Uchiha ins Grübeln. Doch er maßte es sich nicht an schon nach einer Lösung für seine Theorie zu suchen. Es war schließlich nur eine Vermutung, obwohl sie etwas an sich hatte. Im Stillen hoffte er, dass sich seine Theorie bewahrheitete, denn dann müsste er Orochimaru nicht töten und könnte trotzdem Sasuke retten. Er würde sich zwar hüten den Andern etwas davon zu erzählen, denn bei aller Kameradschaft, dass würden sie ihm beim besten Willen nicht glauben. Itachi grinste leicht. Wie würde die Hokage reagieren, wenn seine Vermutung stimmte und sie jemals dahinter kam? Er stellte sich ihr Gesicht recht lustig vor, schließlich gehörte ihr ehemaliger Teamkamerad zu ihren ärgsten Feinden. Noch eine Rekrutierung eines größten Nuke-nins neben ihm aus Konoha würde sie wohl nicht verkraften. Ob es gerade deswegen einmal andeuten sollte, fragte sich der Uchiha schadenfroh. Er wusste, es war nicht fair, aber trotzdem würde es ein Riesenspaß sein. Tsunade sollte froh sein, dass Itachis Aufmerksamkeit auf etwas anders gelenkt wurde, denn vielleicht hätte der Uchiha es tatsächlich getan, doch ein lautes Aufheulen einer von Kakashis Nin-ken brachte ihn davon ab sich weiter Torturpläne für die Hokage auszudenken. Itachi warf einen Blick auf Kakashi der sich suchend umsah um herauszufinden aus welcher Richtung und von welchem seiner Hunde der Alarmruf gekommen war. Nach ein paar Sekunden sprang der Weißhaarige an die Spitze und gab Pakkun die Anweisung sie zu führen. So änderte die Gruppe ihre Richtung und Itachi fragte sich, was sie wohl finden würden. Er wusste nicht, wie schnell Freude in Niedergeschlagenheit sich umwandeln konnte. * Es dauerte eine Weile bis sie dort ankamen von, wo aus des Ruf des größten Nin-ken erfolgt war. Itachi sich erst einmal nicht weiter um, sondern stellte sich neben Neji und Naruto, sodass sie einen Halbkreis um Kakashi bildeten der Informationen aus dem Gewinsel des Hundes zu entnehmen versuchte. Der Uchiha hatte nie verstanden wie man sich um so viele Hunde kümmern konnte oder gar wie man mit diesen trainierte, doch es war etwas was ausschließlich Kakashi konnte und dafür bewunderte Itachi seinen Freund. Dieser schien sowieso ein Multitalent zu sein, denn einmal war er der einzige Nicht-Uchiha, der die Sharingan beherrschte und kam zudem noch einfach mit den Techniken des Inuzuka Clans klar. Er war mindestens so schlau wie der Nara Clan und Itachi wusste, dass Kakashi eine Reihe von Jutsus beherrschte, von denen er selbst ihn seinen noch nie etwas gehört hatte. Im Stillen fragte sich der Nuke-nin, ob die Allgemeinheit den Hatake Erben nicht unterschätzte, aber scheinbar unternahm sein Freund auch nichts dagegen. Es wäre allerdings nicht Kakashis Art sich so hervor zu heben. „Ist wahr, Sasuke war da drin?“, hörte Itachi Kakashi sagen und schaute verwundert auf. Erst jetzt sah er, wo er sich befand und es blieb ihm beinahe das Herz stehen. Itachi richtete seine Augen nun zum ersten Mal auf die Umgebung und ließ den Blick schweifen. Eins wusste er, egal was er mit Sasuke zu tun hatte, er kannte diesen Ort. Itachi wusste nicht genau woher, aber er hatte eine Assoziation. Nun betrachtete er genauer den Ort, der Teil seiner Vergangenheit war, ohne auf Kakashi zu achten und ging geradewegs an ihm vorbei. Nur er erinnerte sich nicht richtig. Itachi schritt über den Waldweg zu der großen Lichtung ein paar Schritte vor ihnen. Dabei stellte er fest, dass der Weg nunmehr ein kleiner Pfad war, denn die Natur hatte ihn größtenteils wieder verschlungen. Es hatte sich wohl ewig nicht mehr jemand um diese Gegend gekümmert. Warum wohl? Diese Frage meinte er beantwortet zu kriegen als er die Ruine eines Hauses sah. Dieses Haus musste einst vielleicht etwa bis zu 3 Stockwerke gehabt haben, doch genau konnte man es nicht bestimmen, denn es war ausgebrannt. Es musste einst ein großes schönes Haus gewesen sein, doch das Feuer hatte wohl nahezu alles vernichtet. Es waren nur noch die steinernen Grundmauern vorhanden, allerdings mit Moos und Schlingpflanzen bewachsen. Mitten aus dem Haus rankte sich ein noch relativ junger Baum heraus, keine 20 Jahre alt. Das zeigte Itachi, wann ungefähr der Brand stattgefunden haben musste, er war sicher, dass es ein Brand gewesen war, denn es war keinerlei Holz, nur schwarze Kohle, die aber langsam vom Winde verweht wurde. Immer noch konnte Itachi nicht einordnen was dies alles mit seiner Vergangenheit zu tun hatte, doch er versuchte sich daran zu erinnern. Insgesamt gab es ein trauriges Bild ab. Dies war wohl mal ein Gasthaus gewesen, doch jetzt war es verlassen und ausgestorben. Itachi trat vorsichtig ein paar Schritte auf das Haus zu, wollte untersuchen was nun daran so besonderes war. Bevor er dies jedoch tun konnte, legte Kakashi ihm eine hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. Er sah ihn an und sprach nach einer Weile nachdem auch er das Haus beäugt hatte: „Es ist seltsam.“ „Warum? Dies ist ein einfaches Gasthaus.“ „Nein ist es nicht!“ Verwirrt sah Itachi zu Kakashi und dann wieder zu dem Gasthaus. Auf einmal fühlte er etwas Seltsames. Eine Aura, die von dem Haus ausging, doch wieder sah er Kakashi an. „Was ist?“ „Hast du eben nicht zugehört?“, fragte Kakashi und stellte fest, dass dem wohl so war. „Einer Nin-ken hat etwas Unglaubliches festgestellt. Sasuke hat in diesem Haus übernachtet. Zusammen mit jemanden anderen. Meine Hunde haben auch die leichte Spur eines dritten Menschen wahrgenommen, doch es ist als wenn dies schon sehr lange her ist, dass der hier war.“ Das war in der Tat seltsam. Wie konnte Sasuke in diesem Haus übernachtet haben, wenn es seit über Jahre hinweg schon zerstört war? Itachi zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Hing das mit der seltsamen Aura zusammen, die dieses Haus umgab? Das musste er überprüfen. Er ging ein paar Schritte auf das Haus zu, bis er an dem ehemaligen Hauseingang angekommen war. Er machte sich bereit dieses Haus zu betreten, doch als Kakashi ihm folgen wollte, gebot er ihm draußen zu bleiben. Er wollte nicht, dass sein alter Freund in irgendetwas mit hineingezogen wurde. So aktivierte Itachi seine Sharingan zur Vorsicht und betrat dann das Haus. Kaum das er einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, spürte itachi aus Erfahrung heraus, dass sich irgendwo in diesem Haus eine Kunst aktivierte. Er versuchte umzudrehen, doch es ging zu schnell als das der Uchiha es hätte verhindern können. Itachi wusste, dass etwas seltsames Geschehen würde, noch ehe sich seine Sicht zu verändern begann. * Neji, Naruto wie auch Kakashi sahen wie Itachi kurz taumelte nachdem er die Ruine betreten hatte und wollten ihm nach, doch sie scheiterten an der Tür. Kakashi kam freilich als erster an und zuckte auch sogleich wieder zurück, als der die Barriere bemerkte, die ihn daran hinderte zu Itachi zu gelangen. Zu berühren wagte er sie nicht. Sofort sprang er ein Stück zurück, wollte zwischen sich und der eigentümlichen Jutsu Abstand bringen. Um herauszufinden was es war, zog er sein Stirnband hoch und gab das Sharinganauge frei, das sofort anfing sich zu drehen. Doch es konnte die Barriere nicht überwinden, demnach war es keine Illusion, zumindest keine normale. Aus den Augenwinkeln beobachtete Kakashi Neji, der seine Byakugan aktiviert hatte und dessen Augen sich für einen kurzen Moment weiteten. Scheinbar hatte er auch das bemerkt, was er gesehen hatte. Naruto stand misstrauisch rechts neben Neji und beobachtete die Ruine kritisch. Zumindest das was man noch von ihr sehen konnte. Am Anfang war es nur ein normales zerfallnes Haus gewesen. Als Kakashi dann meinte, dass Sasuke darin sich aufgehalten hatte war er ein wenig verwirrt gewesen und hatte gegrübelt wie das zu Stande gekommen war. Jetzt starrte er auf eine dunkellila Kuppel, die vom Boden bis zum Dach der Ruine reichte. Man konnte mit bloßem Auge nicht hindurch sehen und scheinbar hatten auch Kakashi und Neji Probleme, obwohl sie über Sharingan und Byakugan verfügten. Also was konnte es sein? Doch es blieb wohl nichts anderes übrig als zu warten, bis die Jutsu Itachi wieder freigab. * Itachi fühlte sich schwindlig. Das gesamte Haus begann sich zu drehen, so schien es ihm und es dauerte eine ganze Weile bis es endlich aufhörte. Trotzdem konnte sich sein Körper nicht richtig an das Gefühl gewöhnen, dass ausgelöst worden war als er die Ruine betrat. Itachi wollte sich am Türrahmen festhalten, den er hinter sich vermutete, doch er griff ins Leere und er kippte nach hinten, landete direkt auf seinem Hintern. So blieb er erstmal eine Weile mit geschlossnen Augen sitzen und wartete bis sein Gefühl ihm sagte, dass er sich jetzt ohne Schwindelsgefahr erheben konnte. Trotzdem öffnete er seine Augen langsam und brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Er befand sich auf einem Holzfußboden und um ihn herum waren Möbel aufgestellt. Es sah nach einer Diele oder einem Wohnzimmer aus. Langsam erhob er sich und versuchte Schlüsse daraus zu ziehen, wo er sich befand. Schnell stellte er fest, dass er sich immer noch in dem Haus von eben befand, aber es schien verändert. Es war nicht mehr die Ruine von eben, sondern das Haus, was es einst gewesen war, bevor es abbrannte. Itachi sah sich weiter um und glaubte hier schon einmal gewesen zu sein, doch er konnte sich auch irren. Wichtiger war, dass diese Jutsu, die sich aktiviert hatte, scheinbar das Haus in seinen Originalzustand zurückversetzte. Da dies anscheinend ein Gasthaus war, wäre auch dann geklärt wie Sasuke in diesem Haus hatte schlafen können. Vielleicht war ja Sasuke so etwas Ähnliches wie ihm jetzt gerade passiert, nur dass sein Bruder es nicht gemerkt hatte. Langsam ging er durch den Flur, folgte dem einzigen Geräusch, das er wahrnahm. Es war das Prasseln eines Feuers, das aus einer gemütlichen Wohnstube kam. Der Raum war beheizt, als wenn es schon ewig brennen würde, doch itachi konnte sich nur wage erklären wieso. War das eine Illusion? Wenn ja eine verdammt Gute, denn er fühlte die Wärme, die das Feuer ausstrahlte. Bei Illusionen wurde nur dem Auge etwas vorgetäuscht, nicht dem Körper selbst, also konnte dies keine Illusion sein, oder? Itachi ging weiter, mitten in den Raum hinein und meinte ein Déja-vu zu haben. Er glaubte diesen Raum zu kennen, schon einmal jetzt an der gleichen Stelle gestanden zu haben wie jetzt. Itachi spürte wie eine verdrängte Erinnerung an die Oberfläche gezogen wurde. Ja, er war hier gewesen, er hatte hier standen. Doch damals war da noch etwas Anderes gewesen. Da war eine Stimme gewesen, eine Stimme die sagte: „Guten Tag, Itachi.“ Der Angesprochene fuhr herum. Das Kunai gezückt, bereit wie schon so oft, sein Leben zu verteidigen. Doch diesmal war es anders. Als er die Gestalt erblickte fiel ihm die Waffe aus der Hand. Er konnte sich nicht halten und sein Gleichgewicht schwankte. Es war etwas anderes jemand gegenüber zu stehen, den man betrogen hatte. So wie bei Kakashi oder Sasuke. Etwas vollkommen etwas war es jemandem gegenüber zu stehen, den er seit gut einem Jahrzehnt tot geglaubt hatte. Vor ihm stand der erste Verwandte, den er als erstes getötet hatte. Ein ganzes Jahr bevor er auch all die anderen Verwandten umbrachte. Doch hier war es etwas anderes. Es war eine Mission gewesen. Er war gerade Anbu geworden und es war eine der Missionen gewesen, aber eigentlich, wenn Itachi es recht bedachte, war es sogar die erste Mission gewesen. Die erste Mission als Anbu, die er alleine ausführen musste. Es war schrecklich gewesen. Auf dieser Mission war ihm ein großer Teil der dunklen Machenschaften seines Clans klar geworden. Die Erinnerung an die herzensgute Person, die jetzt seltsamerweise vor ihm stand, hatte er verdrängt. Er war schlussendlich von diesem Ort geflohen und es war auch er gewesen, der dieses Gasthaus in Brand gesteckt hatte. Er war es gewesen, der versucht hatte seine Vergangenheit in Schutt und Asche zu legen. „Großmutter.“ Itachi fiel es unheimlich schwer diesen Namen auszusprechen. Als er noch ein kleiner Junge, ein sehr kleiner Junge, hatte sie sich um ihn gekümmert. Liebevoll und fürsorglich. Nachdem er Ninja geworden war hatte es dafür nur noch wenig Zeit gegeben. Der lebende Uchiha konnte der Person, die nun in den Raum geschritten kam, nicht in die Augen sehen. Er senkte den Kopf und versuchte das schreckliche Gefühl, dass sich in seinem Mangen ausbreitete zu verdrängen, aber dennoch wurde ihm leicht übel. Normalerweise hatte er keine Probleme mit dem Tod. Er schon zu viel gesehen als das seine Erfahrung sich noch mit seinem Alter hätte messen können. Meist vergaß er wie lange er schon lebte, auf dieser Welt existierte und wie ein ruheloser Geist umherstreifte. Sein Leben war immer vom Tod geprägt gewesen und nichts hatte er dem entgegen zusetzten gehabt. Er hatte akzeptiert, dass der Name Itachi Uchiha mit dem Tod gleichgesetzt wurde und nicht selten hatte er den Blutfluss genossen. Doch jetzt schämte er sich im Angesicht der toten Person die nun vor ihm stehen blieb und ihm über die Wange streifte. Es war schon fast körperliche Qual die Hand auf seiner Wange zu spüren, die weder kalt noch warm war. Er wusste seine Großmutter war tot. Er selbst hatte sie getötet, ihr einen Dolch ins Herz gejagt und ihren Leichnam verbrannt. Dennoch war sie hier und doch wusste Itachi genau, dass diese Person nur ein Echo dessen war, was einst gewesen war. Der Enkel der Frau, die schon Sasuke ein paar Tage zuvor getröstet hatte, schloss nun die Augen, oder besser gesagt, er kniff sie zusammen um sie ja nicht sehen zu müssen. Seine Großmutter. „Itachi, mein Junge. Sieh mich an.“ Itachi versuchte nicht hinzuhören, denn er wusste, dass dies ein endloser Strudel war. Er begriff, was das für eine Kunst war. Er verstand, was hier bewerkstelligt geworden war und egal wer die Kunst ‚Echo der Vergangenheit’ geschmiedet hatte, so durfte er sie nicht zur Vollendung bringen lassen. Einige Male schon hatte er mit solchen Künsten zu tun gehabt, doch sie wurden selten verwendet, da sie sehr Kräfte raubend und gefährlich waren, selbst für jemanden wir ihn. Er wusste, was das Ziel jener Künste war. Es sollte den Betroffnen in die Vergangenheit schicken. Für eine kurze Zeit, so wie bei dieser hier. Das würde auch er zu Stande bringen und ohne Probleme. Die höchste Kunst in diesem Bereich war es, so die Theorie, jemanden vollkommen in die Vergangenheit zu senden und so jede Spur seiner Existenz auszuradieren. Eine wirkungsvolle Kunst, doch man wusste nicht wie ein Eingriff in die Vergangenheit die Zukunft beeinflussen konnte. „Itachi.“ Wieder rief seine Großmutter ihn, doch er wollte sie nicht ansehen. Er wollte es nicht. Er konnte es nicht. Er wollte nicht den Vorwurf in ihren Augen sehen, dass er sie getötet hatte. Er wollte die Schuldzuweisung nicht sehen. Er wollte nicht die Bestätigung sehen, dass er sie getötet hatte. Einen Menschen, den er einst aus vollem Herzen zugeneigt gewesen war. „Uchiha Itachi. Sieh mich an“, befahl ihm nur seine Großmutter. Itachi konnte nicht anders als den Kopf heben und ihr in die Augen sehen. Er hatte sie getötet und wenn sie das von ihm verlangte, so war er ihr das schuldig. Doch was er in ihren Augen sah, fand er im Endeffekt noch viel schlimmer als die Schuldzuweisung. Sehr viel schlimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)