Demon's Love von mangacrack (Sesshomaru x InuYasha) ================================================================================ Der Sohn des InuTaishou ----------------------- Die Wache klopfte an die große Holztür hinter der sich der Haushofmeister befand. Der war ein großer alter Krieger und hatte schon zu Zeiten des letzten Herrn der Hunde gelebt, und diesem gedient. Gaki-sama war schon seit langer Zeit eine hohe Stellung im Hunde Clan, war er doch eine Art Held und sollte die direkte Linie der Herrscher Familie aussterben oder der Thronfolger noch nicht alt genug für sein Amt sein, so würde er der Stellvertreter werden. Das war er auch in der Zeit als Sesshomaru-sama auf Reisen war. Fast 150 Jahre lang hatte man diesem alten Hundedämon das Amt des Führers anvertraut und erst seit etwa 100 Jahren hatte sich Sesshomaru endgültig auf dem Schloss nieder gelassen. Die Wache zögerte einen Moment als ein tiefes Brummen von der anderen Seite der Tür kam. Für jemanden wie ihn, ein einfacher Hunde Youkai der am Tor postiert worden war, war es eine große Ehre Gaki-sama gegenüber zu treten. Doch er wollte den alten Hund nicht warten lassen und öffnete deswegen selbst beherrscht die Tür, der Fremde hinter ihm grummelte ungeduldig. Schnell trat die Wache ein und trat vor den Haushofmeister, der hinter einem großen und gewaltigen Schreibtisch saß. InuYasha trat nach der Wache in das Zimmer, das nur durch ein helles Kaminfeuer erleuchtet wurde. Die Wache stürzte fast hastig nach vorne und verbeugte sich rasch. Als InuYasha den Inu Youkai sah musste er unweigerlich schlucken. Er hatte jemanden wie Jaken erwartet, ein kleiner schwacher Verwalter, aber nicht einen derartigen Hünen. Es kam ihm so vor als ob dieser Youkai fast bis unter die Decke reichen würde, aber es war nicht die Größe, die ihm einen derartigen Respekt einflößte. Es war der Glanz der dunklen schwarzen Augen, die trotz des scheinbar hohen Alters des Youkais immer noch so lebendig strahlten. Das Zweite, was dem Hanyou auffiel, dass dieser Hundedämon mehr nach Hund aussah, als er es bei einer derartigen Macht, die der Verwalter von Haus und Hof spürte, erwartet hatte. Der Kopf war der eines Hundes, die Mähne war dunkelgrau, zeigte das Alter und statt Hände und Füße waren da nur Fell bedeckte Pranken. Trotzdem zeigte die äußere Erscheinung menschliche Züge, denn als der Haushofmeister aufstand, nachdem er einen Blick auf die Angekommenen geworfen hatte, lief er aufrecht auf ihn und die Wache zu, die sich ehrerbietig auf den Boden gekniet hatte. InuYasha erkannte am Körperbau und den Narben, die den Körper des Hundedämons zierten, dass dies kein einfacher Verwalter, sondern ein ehemaliger Krieger war. Sicher nicht mehr auf dem Höhepunkt sein Kraft, aber stark genug um wohl auch seinem Bruder Probleme zu bereiten. Also neigte auch er sich kurz vor, denn InuYasha hatte gelernt, oder besser gesagt, lernen müssen, dass man sich mit Höflichkeit einige Probleme ersparen konnte. Gaki war nun schon fast 4800 Jahre alt und damit einer der Ältesten im Hunde Clan. Er hatte schon dem Großvater des jetzigen Herrn der Hunde gedient, auch wenn er da noch sehr jung war, und er hatte in seinem leben viele kraftvolle Youkai gesehen und zwei der Größten von ihnen hatte er selbst trainiert. Einer davon war Inu no Taishou selbst gewesen, zusammen hatten sie oft Seite an Seite gekämpft und später, nachdem dieser zum Schutze seiner Frau gestorbenen war, hatte er den Erstgeborenen großgezogen und in das Amt des Führers eingeführt. Aber er war nicht nur der Verwalter und Berater der Herrscher Familie gewesen, er war auch immer ein guter Freund. Es hatte ihn damals tief getroffen als er erfahren hatte, dass sein bester Freund, der Inu no Taishou tot war. Umso erstaunter war er jetzt, ein fast völlig gleiches Ebenbild zu entdecken. Die Gestalt, die vor ihm stand, erinnerte ihn mit ihrem offenen Gesichtsausdruck, den lila Streifen auf der Wange und den silbernen Haaren sehr viel mehr an seinen alten Freund als bei Sesshomaru-sama jemals zuvor. Der Geruch verwirrte ihn ebenfalls. Dieser Hanyou roch wie Inu no Taishou und wie Sesshomaru, wenn man den Menschengeruch einmal außer Acht ließ. Aber wie konnte das sein? Inu no Taishou hatte doch nur diesen einen Sohn gehabt, oder? Gaki wusste das dies ein Sohn seines alten Freundes sein musste, anders konnte es nicht sein. Aber hätte er nicht davon wissen müssen, denn schließlich hatte dieser Hanyou nie hier gewohnt. Plötzlich kam ihm ein Gespräch in den Sinn, dass er vor einiger Zeit mal geführt hatte. Es hatte Erzählungen über einem Hundedämon gegeben, der Tessaiga führte und sich mit Sesshomaru-sama darum stritt. Seine Stärke war im ganzen Land bekannt und er sollte auch derjenige gewesen sein, der Naraku besiegt hatte. Die Gerüchte besagten, dass dieser Hundedämon nur ein Hanyou sei, aber auf Grund der Stärke hatte man dies als Gerücht abgetan. Kopfschüttelnd runzelte der alte Dämon die Stirn. Konnte das wirklich sein? Wenn ihm nur der Name wieder einfallen würde. Aber das ließ sich ja herausfinden. „Guten Abend! Ich möchte gerne wissen, was sie zu dieser späten Stunde noch dazu hinreißen lässt mein Büro aufzusuchen.“ Die Frage war mehr an die Wache gerichtet als an InuYasha selbst, der nur gelassen dastand und wartete. Er hatte die Verwirrung des alten Dämons gerochen und er fragte sich was das zu bedeuten hatte. „Gaki-sama! Ich entschuldige mich vielmals eure Ruhe stört zu haben, aber dieser Hanyou hat behauptet er würde diesem Clan angehören. Er wollte zu Sesshomaru-sama, doch ich verbat ihm den Einlass, da er ein Fremder ist.“ Immer noch kniete die Wache am Boden. Sie hoffte, dass dieser Hanyou wirklich nur ein Hochstapler war und nicht ein volles Mitglied der Familie. Denn das würde ihm Ärger einbringen, weil er den Neuankömmling nicht mit genügend Respekt behandelt hatte. InuYasha schnaubte als er das hörte durch die Nase. Es war wieder einmal typisch, dass ihm keiner glaubte, nur weil er ein Hanyou war. Warum war er auch nicht in diesem Schloss aufgewachsen? Aber diese Frage konnte er sich selbst beantworten. Seine Beziehung zu seinem Bruder hatte sich erst in den letzten Jahren geändert. Der Gedanke als Kind zu Sesshomaru zu ziehen und bei all den vollblütigen Youkai zu leben, erfüllte ihn noch jetzt mit Grauen. Er wollte nicht sich selbst belügen, aber erst in der Zeit nach dem Sieg über Naraku hatten sie sich angenähert. InuYasha war herumgereist und hatte versucht durch andere Dämonen sein Bruder zu verstehen, nachdem er gesehen hatte, dass dieser auch ein anderes Gesicht besaß. Für ihn war er lange Zeit nur sein grausamer Halbbruder gewesen, der es auf sein Leben und auf sein Schwert abgesehen hatte. Es hatte einige Treffen mit anderen Hunde Youkai gebraucht um ihn davon zu überzeugen, dass sein Bruder als Herr der westlichen Länder hoch respektiert war. Das hatte ihn nachdenken lassen und er war zu dem Schluss gekommen, dass seine Kämpfe immer nicht als eine Art Training waren. Nie hatte Sesshomaru direkt auf die lebenswichtigen Organe gezielt. Auch war ihm aufgefallen, dass ein Bruder immer dann aufgetaucht war, wenn er nicht mehr in der Lage war gegen seinen, vielleicht übermächtigen, Gegner zu kämpfen. So konnte man das Verhalten Sesshomarus schon als brüderlich ansehen. Das half ihm aber immer noch nicht bei seinen Gefühlen zu ihm. Er fuhr aus seinen Gedanken hoch als Gaki wieder zu sprechen begann. „So. Dieser Fremde, ja? Ich gebe zu, dass ihn noch nie zuvor hier gesehen habe.“, sagte Gaki nun an InuYasha gewandt. „Aber ich bin mir sicher, dass er und sagen wird, wer er ist und was er hier will.“ „Pah! Es ist schon traurig, dass die Gefolgschaft meines Bruders nicht einmal ihren eignen Prinzen kennen“, meinte InuYasha. Er ließ die Bemerkung einfach so in den Raum fallen und sah amüsant zu wie sich die Augen der anderen Anwesenden weiteten. Denn er war in der Tat der Prinz der westlichen Länder. Auch wenn er ein Halbdämon war, sollte Sesshomaru sterben und bis dahin noch keinen Sohn haben, das hatte er bis jetzt auch nicht, würde er – InuYasha – der neue Herrscher über den Hunde Clan werden. Auch wenn dies dann nicht einfach werden würde. Es würde den Mitgliedern vielleicht nicht gefallen, aber laut Gesetz mussten sie ihn dann akzeptieren. Hanyou oder nicht. „Du bist ... Sie sind...“, Gaki konnte seine Selbstbeherrschung nicht richtig wahren. Konnte das wirklich sein? Der Geruch bewies alles, dass der Fremde mit Sesshomaru verwandt war. Warum hatte er das nicht eher erkannt. Außerdem erinnerte sich jetzt auch wieder an den Namen, der ihm zuvor nicht hatte einfallen wollen. Schnell warf er der Wache einen einschüchternden Blick zu, die darauf sofort den Kopf senkte. Auch er ließ sich auf die Knie runter und senkte den Kopf, bevor er sprach. „Verzeiht mir mein respektloses Verhalten, InuYasha-sama. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr hier auftauchen würdet. Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich alles auf euren Empfang vorbereitet. Ich habe nie gedacht, dass ihr wirklich einmal euren Platz neben Sesshomaru-sama einnehmen würdet.“ InuYasha blinzelte überrascht. Das hatte er nun nicht erwartet. So behandelt zu werden war für ihn neu. Gewiss, seit er Naraku besiegt hatte, kannten die meisten Fürsten, egal ob Mensch oder Dämon seinen Namen, hatte Naraku doch für genug Verwirrung gesorgt, doch auch als Prinz behandelt zu werden, war etwas ganz anderes. Aber wohltuend war es nach der ewigen Schimpfereien auf Grund seines Hanyou Daseins auf jeden Fall. „Dir ist verziehen. Ihr konntet unmöglich wissen, dass ich komme, Gaki-san. Außerdem kanntet ihr mein Gesicht nicht, denn ich habe noch nie hier gelebt. Deswegen entschloss ich mich, endlich hierher zurückzukehren. Zu den Wurzeln meiner Existenz.“ „Bedeutet das, Ihr wart noch nie hier in diesem Schloss, InuYasha-sama?“ „Nein, Gaki-san. Aber ich würde es vorziehen zuerst meinen Bruder zu sehen.“ Gaki nickte, ehe er antwortete und sich anschließend erhob. „Natürlich, InuYasha-sama. Es wird mir eine Ehre sein.“ Damit deutete Gaki InuYasha an, ihm zu folgen und sie ließen die irritierte Wache zurück. InuYasha war froh endlich zu seinem Bruder zu können. Er wollte sich vor dem alten Hundedämonen nicht die Blöße geben nach etwas zu Essen zu fragen, aber sein Magen verlangte schon nach einer Mahlzeit. Das war etwas, was er trotz seiner Stärke immer noch in gewissen Maßen tun musste. Essen, Trinken und Schlafen. Aber vor Sesshomaru könnte er das vielleicht, aber er wollte den gerade gewonnen Respekt des Haushofmeisters nicht gleich wieder verlieren, nur weil er nach solch einer Nichtigkeit fragte. Als sie durch das Schloss liefen, stellte InuYasha fest wie groß es doch war. Da war der Trakt der Empfänge und Beratungen, wohl für offizielle Anlässe, die Fest Säle und die Behausungen der Diener. Weiter oben befanden sich die Arbeitszimmer der Berater, im Keller die Küche und das Waffenlager. Auf dem Hof war ein riesiger Garten eingerichtet und wenn InuYasha den Haushofmeister richtig verstanden hatte, dann waren hinter dem Schloss gleich die Trainingsplätze. Er wurde zum Obersten Stockwerk geführt, dass allein der Herrscher Familie vorbehalten war. Nachdem sie eine breite Treppe hochgegangen waren und InuYasha immer noch ein wenig Orientierungsprobleme hatte, standen sie vor einer großen Holztür. Zweifellos befand sich dahinter Sesshomaru. Plötzlich wurde der Prinz dann doch nervös. Was wenn er sich geirrt hatte? Was, wenn Sesshomaru doch keine Gefühle für ich hegte? Aber was sollte dann der Kuss? „InuYasha-sama! Hier hinter befindet sich das Zimmer von Sesshomaru-sama. Ich werde jetzt anklopfen, dann könnt hier mit eurem Bruder reden. Allerdings möchte ich euch bitten allein dort hinein zu gehen. Ich habe noch zu tun.“ InuYasha verstand die Ausrede des Haushofmeisters sehr wohl. Er wollte sich nicht in die Angelegenheiten zwischen den beiden Brüdern einmischen. Denn auch wenn es vielleicht außer Zweifel stand, dass er Sesshomarus Bruder war, so konnte man ihm noch nicht trauen. Schließlich hatte er noch nie hier gelebt. Was ihn allerdings wunderte, aber nicht auszusprechen wagte, dass er bereits sofort so respektvoll angesprochen wurde. Das Klopfen an der Tür schien ihm dann durch das ganze Haus zu hallen. Für einen Moment hoffte InuYasha, dass niemand antworten würde, dass er seinen Bruder jetzt nicht wirklich sehen müsste, aber dann ertönte das ‚Herein’ von innen. Jetzt schlug InuYasha die Aufregung schon fast bis zum Hals. Als die Tür langsam auf glitt kam es ihm so vor als ob das ganze nicht schnell genug gehen könnte bis er Sesshomaru, seinen Bruder, endlich wieder sah. Doch gleichzeitig wünschte er sich, dass dieser Moment nie vorbei gehen würde. Als die Tür vollkommen offen war, war von Gaki schon nichts mehr zu sehen, aber es interessierte ihn auch gar nicht mehr. Kurz entschlossen, all seine Zweifel zurückdrängend, trat der Hanyou durch die Tür. Sesshomaru saß in einem Berg von Fellen als es an der Tür klopfte. Dieses Zimmer war sein persönlicher Wohnbereich und er zog ein Berg von Fellen und Kissen, einem Bett eindeutig vor. Draußen war es inzwischen dunkel und deswegen wunderte es ihn, was man zu dieser späten Stunde noch von ihm wollte. Er wollte gerade nachfragen, wer da sei und warum nicht eingetreten wurde, als er eine Gestalt in der Tür gewahr wurde. Ihr Duft schwebte zu ihm rüber und er konnte nicht anders als ihn zu inhalieren. So roch nur einer und nach all der langen Zeit ließ das ein Verlangen in ihm aufwallen. „InuYasha.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein raues Krächzen. Der Geruch eben hatte ihm genügt um all seine Selbstbeherrschung gehen zu lassen. Es war ihm egal, ob er jetzt nicht mehr der kontrollierte Herrscher war. InuYasha war zu ihm gekommen, freiwillig. Der Herr der Hunde merkte wie sein Mund trocken wurde. Er beobachtete alle Bewegungen InuYashas, wie er die Tür hinter sich schloss und auf ihn zuging. Kurz vor seinen Füßen blieb sein Bruder stehen und sah ihn mit seinen goldenen Augen an. Langsam erhob Sesshomaru sich. Nun war sein Bruder etwa gleich groß wie er, war er früher doch noch ein ganzes Stück kleiner gewesen. Auch konnte man unter dem Stoff erahnen, dass sich seine Muskeln besser ausgebildet hatten. Jetzt sah InuYasha mannhafter aus als früher. Die lila Streifen ließen ihn kurz stutzen und er fuhr mit seinen Fingerspitzen leicht darüber. Die Haut fühlte sich weich an. InuYasha zuckte bei der federleichten Berührung leicht zusammen. So hatte Sesshomaru ihn noch nie berührt. Aber es tat gut, sehr gut sogar. Er trat von sich aus noch einen Schritt näher und nun konnte er sogar schon den Atem seiner Bruders spüren und auch in ihm regte sich Verlangen. Wie damals bei Koga, nur noch viel stärker. Aber er wollte jetzt nicht an den Wolf denken. Sesshomaru war bei ihm. Sie beide schienen nur noch zu warten. Auf ein Startsignal. Beide wussten, das würde die Nacht ihres Lebens werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)