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Demon's Love

Sesshomaru x InuYasha
von

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Von Vater zu Sohn

Kommentar: Es wurde Zeit für eine Überarbeitung. Allerdings nur von der Form und den Wörtern her. Änderungen an dem Inhalt wurden nicht vorgenommen. mangacrack
 

xXx
 

Es gab auch eine andere Person, die nicht ruhig schlafen konnte. Eine große Silber haarige Gestalt wandelte im Mondlicht durch das schlafende Schloss. Überall war es still und Sesshomaru bemühte sich keinen Laut zu machen. Er wollte seine Untergebenen nicht aufwecken. Diese brauchten ihren Schlaf noch dringender als er.
 

Nicht das ihm das Schlaf Defizit etwas ausmachte, nein, das weniger. Es war eher der Grund dafür, der ihn so sehr quälte. Er war tagsüber unkonzentriert bis müde und abends dafür hellwach und nahezu aufgeweckt. Zudem hatte er Gefühlsschwankungen, die für ihn schon fast beängstigend waren. Einer seiner Berater hatte einmal zu ihm gesagt, dass er sich zum Positiven verändert habe und dass ihn seine Handlungen erfreuen würden. Nun, er hatte nicht ganz Unrecht.
 

Seit ungefähr 50 Jahren traf er seine Entscheidungen besonnener, war freundlicher zu allen und hielt sich mehr in seinem Schloss auf. Etwas das er früher nie getan hatte. Besonders letzteres, denn seit dem Tod seines Vaters war es ihm unangenehm erschien hier zu wohnen, wo ihn doch alles den Inu no Taishou erinnerte. Deswegen war er soviel wie möglich herumgereist um das Schloss ja nicht betreten zu müssen. Jetzt allerdings hatte sich sein Verhalten ins Gegenteil gewandelt. Er verließ das Schloss nur selten, um ja nicht auf seinen Bruder zu treffen.
 

Nur zu offiziellen Anlässen und in die nähere Umgebung wagte er sich aus den schützenden Mauern. Schützend, weil er hier nur selten dazu kam, an InuYasha zu denken. Und wenn, dann nur nachts, so wie jetzt.
 

Der Hunde Youkai trat leise über das Holz den langen Gang entlang bis er den Garten erreicht hatte. Es war schön hier. Das Mondlicht tauchte die friedliche Landschaft in ein nahezu magisches Licht. Die Sterne funkelten über ihm und keine einzige Wolke war zu sehen. Die Luft hell und klar, trug neue Gerüche zu ihm. Sesshomaru blieb einen Moment stehen und zog all die neuen Informationen, die er durch seine Nase bekam, ein. Er konnte riechen, dass einer der Wächter am Tor gerade eine Nachtmahlzeit verspeiste. Er roch, dass der Sohn der Köchin sich am Nachmittag beim spielen verletzt hatte und die Wunde wieder zu bluten angefangen hatte und noch vieles mehr. Doch den Geruch, den er suchte, fand er nicht.
 

Der Geruch seines Bruders war jeher der angenehmste in seiner Nase gewesen. Süß, aber doch ein wenig herb. Und da war noch das andere. Diese einzigartige Mischung aus Mensch und Hund. Er vermisste ihn.
 

InuYasha, seinen Geruch, seinen verplanten Blick, wenn er mal wieder nichts verstand und noch so vieles mehr. Jede noch so kleine Geste von ihm. Früher hatte er sich darüber aufgeregt, heute sah er sie als ein Geschenk an. InuYasha war so viel anders als er. Warum war er vor 50 Jahren nur so dumm gewesen?
 

Es begann damit, dass er vor rund 70 Jahren erfahren hatte, dass sein Bruder das Dorf in den er sonst immer gelebt hatte, anscheinend für immer verlassen hatte. Unüblich für ihn hatte Sesshomaru sich auf den Weg gemacht um nachzusehen, warum InuYasha plötzlich seine geliebten Menschenfreunde für die er so oft sein Leben riskiert hatte, im Stich ließ. Doch ein Blick auf die Situation hatte ihm zu verstehen gegeben. InuYasha war gegangen, weil er wusste, dass der Schmerz des Abschieds kleiner war als der Schmerz des Todes. Er selbst wusste, wie sich das anfühlte.
 

Lange Zeit hatte er darüber nachgedacht, was er nun tun sollte, jetzt, da diese selten dämliche Kagome verschwunden war. Er hatte sie gehasst. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte. Weil sie ein Mensch war. Weil sich sein Bruder mit ihr abgab. Warum ihr und nicht mit ihm? Es hatte jedes Mal geschmerzt gegen seinen Bruder kämpfen zu müssen, aber er hatte immer diese Frau loswerden wollen, damit InuYasha sie vergaß. Schon einmal hatte eine Frau, eine Menschenfrau, ihn betrogen und 50 Jahre an den Baum gebannt, und Sesshomaru war sich stets sicher gewesen, dass auch die Wiedergeburt sich ähnlich verhalten würde. Doch zu seinem Erstaunen war sie ohne Jammern verschwunden. Was ihn nun wieder erneut wütend machte.
 

Wenn diese Kagome seinen Bruder wirklich geliebt hätte, dann hätte sie sich #gegen# ihre Familie und #für# InuYasha entschieden. Falsche Schlange! Wie konnte sie es auch nur ihn Betracht ziehen den Hanyou verletzten zu wollen. Wenn auch unabsichtlich.

Der Herr der westlichen Länder knurrte leise als er das schwarz haarige Weib dachte, dass alles durcheinander gebracht hatte. Er hasste sie. Immer noch! Dafür, dass sie seinem Bruder so nah gewesen war. InuYasha hatte sie beschützt.
 

Das machte ihn eifersüchtig. Dieses Weib war wichtig für seinen Bruder gewesen. Wichtiger als er. Leider. Nun gut, er hatte nicht gerade dazu beigetragen, dass InuYasha ihn mochte. Schließlich war er es gewesen, der InuYasha damals angegriffen hatte, um Tessaiga zu bekommen. Damals hatte er seinen Bruder wirklich gehasst. Doch er hatte auch erkennen müssen, dass es nicht wirklicher Hass war, den er für seinen Bruder hegte. Es war eine vertrackte Lage in die er sich gebracht hatte und wie ein Teufelskreislauf hatten ihn seine Gefühle immer tiefer hinab gezogen, nur um ihnen entgehen zu können.
 

Mit lautlosen Schritten wanderte der Herr der Hunde Youkai durch den großen Garten seines Palastes bis er zu einer gut versteckten Steinbank kam, auf die er sich dann niederließ. Weiter ließ er seine Gedanken schweifen, kehrte zu dem Punkt zurück bei dem er eben sich selbst unterbrochen hatte.
 

Denn obwohl er Sesshomaru war, der Sesshomaru, einer der größten Dämonenherrscher der Zeit, so hatte er dennoch einen entscheidenden Fehler gemacht. Vor rund 270 Jahren hatte er sich seinem Vater überlegen gefühlt, weil er gedacht hatte Gefühle machen schwach. Lange Zeit hatte er die Tatsache verleugnet, dass er auch welche hatte, doch leider war ihm ein Fehler unterlaufen. Egal wie brillant sein Verstand auch sein mochte. Egal wie groß seine Fähigkeiten waren, wenn er nicht lernte seine Gefühle zu akzeptieren, so würden sie ihn immer überwältigen. Immer.
 

Es war die härteste Lektion seines bisherigen schon recht langen Lebens gewesen, die er hatte lernen müssen. Je mehr man versuchte Gefühle zu unterdrücken, desto stärker kamen sie dann mit aller Gewalt zurück. Wenn er das zu dem Zeitpunkt gewusst hätte als er erneut versuchte Tessaiga an sich zu reißen, dann hätte er vielleicht verhindern können seinen Bruder zu lieben. Es war verteufelt gewesen. Immer wenn er von einem Kampf mit InuYasha zurückkam, schwor er sich diesen nie wieder zu sehen, doch immer hatte etwas ihn zurückgetrieben, dass ihn veranlasste immer weiter sein Herz zu öffnen ohne, dass er es merkte.
 

Zuerst hatte er Rache für seinen Arm nehmen wollen. Dann hatte er sich eingeredet, dass er es doch irgendwie noch schaffen würde Tessaiga benutzen zu können, wenn er es erst einmal hätte, aber auch da hatte er eingesehen, dass dies zu nichts führen würde. Und trotzdem! Und trotzdem hatte ihn sein Weg immer wieder zu seinem Bruder geführt. Teilweise war auch der Widerling Naraku daran schuld und die Tatsache, dass InuYasha gefälligst Tessaiga vollkommen zu beherrschen hatte, wenn er selbst es schon nicht besitzen durfte, aber das hatte nicht mit seinen eignen Gefühlen zu tun.
 

Es war nur eine Ausrede. Nichts weiter als eine billige Ausrede und sie hatte bis zu dem Zeitpunkt gehalten, bis er selbst das Netz aus Lügen, dass er um sich herum geschaffen hatte, nicht mehr ertragen konnte.
 

Resigniert besah sich Sesshomaru die nächtliche Landschaft seines Innenhofes. Im Zentrum befand sich ein riesiger Baum, der unter Garantiert etwas für InuYasha gewesen wäre, wenn er denn einmal herkommen würde. Dieser Baum war schon Jahrhunderte alt und als junger Welpe war es ein Vergnügen gewesen, auf ihm herum zu klettern. Wie oft hatte er selbst das schon getan?
 

Nur InuYasha war dies immer verwehrt geblieben. Dieser hatte nie seine Kindheitstage innerhalb dieser geschützten Mauern verbracht und das war größtenteils seine Schuld. Er hatte das Gesicht seines Bruders in den Jungen nicht ertragen können. So voller Offenheit ihm gegenüber, in der Hoffnung irgendwo Schutz zu finden. Doch er hatte ihn fort gejagt, ihn ignoriert, damit sein Bruder selbst die Gefahren dieser rauen Welt sah. Er hatte ihn nicht beschützen wollen, so wie sein Vater ihn darum gebeten hatte. Er hatte nur das nötigste getan um vor sich selbst kein schlechtes Gewissen zu bekommen.
 

Dabei hatte er ein schlechtes Gewissen. Jetzt zumindest. Im Alter von knapp 800 Jahren. Er hatte schnell erwachsen werden müssen als sein Vater starb und er damit zum Herr des Westens wurde, doch dennoch war es keine Ausrede dafür, dass er seinen Bruder im Stich gelassen hatte. Gar keine. Das was er getan hatte, war gegen jede Ehre eines Kriegers, der er eigentlich sein sollte.
 

Und diesem Moment überkam Sesshomaru eine Erkenntnis. Das Sternbild des großen Hundes funkelte über seinem Kopf und intensiv starrte er es an, die bittere Erkenntnis schluckend. Er war es, der die Sünden auf sich geladen hatte, nun musste er sich seine Fehler auch eingestehen. Es war hart erkennen zu müssen, doch es war besser, wenn er die Medizin so bald wie möglich schluckte.
 

Dennoch, Jahre oder besser, Jahrhunderte von etwas vollkommen überzeugt zu sein und sich dann eingestehen zu müssen, dass der eigne Vater doch recht hatte, war nicht leicht. Nicht, wenn man die Beziehung so geführt hatte er und der Inu no Taishou. Erneut stellte sich Silber haarige die Frage, die ihn jetzt schon seit längerer Zeit beschäftigte: Hatte sein Vater am Ende doch recht gehabt?
 

War es wirklich kein Fehler Gefühle zuzulassen? War sein Bruder deshalb stark geworden?
 

Sesshomaru wusste er nicht, aber möglich war es. Auch musste er zugeben, dass bei seinem Bruder das Blut seines Vaters stärker durchgeschlagen war als bei jedem anderen in der Familie. Keiner seiner Cousins oder anderen männlichen Verwandten, ja noch nicht einmal er selbst, kam dem ehemaligen Inu no Taishou so nahe wie InuYasha. Auch vom Namen her waren sie sich ähnlicher als er selbst und sein Vater. Im gewissen Sinne beneidete Sesshomaru seinen jüngeren Bruder darum.
 

Er war nie wie sein Vater gewesen und das hatte ihm regelmäßig Probleme gemacht. Er konnte seine Gefühle einfach nicht so ausdrücken wie sein Vater. Auch wenn er wusste, dass ihm Liebe entgegengebracht wurde, so hatte er häufig nichts damit anfangen können. Doch war er besser dran als InuYasha. Das hatte er mitbekommen als sie Sou’unga in der Hölle versiegelten.
 

InuYasha hatte seinen Vater nie kennen gelernt, im Gegensatz zu ihm und was tat er? Er hielt ihm auch noch zusätzlich vor, dass er seinen Vater verleugnete oder dass er sich des groß dämonischen Blutes in seinen Adern nicht bewusst sei. Wenn er könnte, so würde er seinen Vater wieder zum Leben erwecken, nur damit InuYasha ihn kennen lernen konnte, aber der Gedanke war dumm. Nicht einmal er mit Tensaiga konnte das. Sein Vater würde tot bleiben.
 

Zum ersten Mal seit Jahren trauerte Sesshomaru wieder um seinen Vater. Es schmerzte immer noch sich dessen Gesicht ins Gedächtnis zu rufen, aber was blieb ihm anderes übrig als Schuld zu bekennen?
 

Das Einzige, dass er sich jetzt noch wünschte, dass InuYasha zurückkommen würde. Zurück zu ihm. Zurück in dieses Schloss. Sonst würde er irgendwann wahnsinnig vor Sehnsucht werden, aber er war zu unentschlossen um seinen Bruder selbst zu suchen.

Müde von diesen Gedanken taumelte er zurück in sein Gemach und legte sich auf die weichen Felle. Diesmal schlief er wirklich ein und er träumte von seinem Vater, der InuYasha nach Hause schickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  DarkVictory
2006-04-01T00:09:55+00:00 01.04.2006 02:09
Hach dein Kapi is ja sooo traumhaft schön *schwärm* und Sessho's Gedanken sind einfach so genial! Ich hab gleich gemerkt, dass er seinen Bruder liebt! ^-^ Jetz muss er ihm nur noch seine Liebe gestehn!

Kommentar von Viebi_Lucifer: "Als ich es gelesen hatte, konnte ich mich sehr gut in
Sesshomaru herein versetzen!"

Da muss ich ihr Recht geben! Selbst ich konnte mich in seine Situation versetzen!
Mach schnell weiter! *1mit Stern geb*

Viele Grüße
DarkMina
Von: abgemeldet
2006-02-28T18:04:42+00:00 28.02.2006 19:04
Sehr interessant...
Dass Sess so ein Verhältnis zu seinem Vater gehabt hat, hätte ich nicht gedacht.

GRuß, Patrick
Von: abgemeldet
2006-02-02T09:57:37+00:00 02.02.2006 10:57
Süß, Sessis Gedanken, ob InuYasha bald auftaucht?
hoffentlich!

mangacrack
Von:  Viebi
2006-01-15T08:31:29+00:00 15.01.2006 09:31
^-^=
Hach... du hast Sesshomaru's Gefühls -und Gedankenwirrwarr
einfach sehr gut beschrieben!
*nickt*
Als ich es gelesen hatte, konnte ich mich sehr gut in
Sesshomaru herein versetzen!
^^
*dickes, festes Lob*
Ich bin schon gespannt wenn Inu Yasha und Sesshomaru wieder aufeinander treffen!
*_*~
*gespannt wartet*

Ich freu mich schon riesig auf den nächsten Teil!
^.^

die Viebi *winkz*
Von:  Lyndis
2006-01-13T12:05:54+00:00 13.01.2006 13:05
Die FF ist genial obwohl cih ja etwas gegen solche Pairings bin aber das hier hat mich voll überzeugt. Einfach genial.
Schreib mir bitte ne ens wenns wietergeht

Lyn


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