Spinnenkuss von CheyennesDream (Version 1: Inu & Kago, Version 2: Naraku &Kagome) ================================================================================ Kapitel 12: Wer ist Himitsu? ---------------------------- Kapitel 12 - Wer ist Himitsu? Kagome saß am Feuer und starrte geistesabwesend in die Flammen, als der Hauch der Spinne sie streifte. Ein Bild blitzte durch ihre Gedanken und sie zuckte zusammen. 'Naraku', dachte sie. Weshalb kam ihr der alte Feind gerade in den Sinn? Lag es an dem Gespräch, das sie mit Inuyasha soeben über Kikyou hatte? Sie hatte das Thema angesprochen, weil dessen offensichtliche gleichgültige Reaktion sie verwunderte. In dieser Beziehung kannte sie ihn gut genug, um den Freund zu beurteilen. Sehr zu ihrer Freude entglitt ihr der Hanyou nicht, sondern versuchte für sie da zu sein und sorgte sich um das Wohlergehen des Kindes. Also akzeptierte er endlich den Tod seiner früheren Liebe. Bevor sie weiter nachdenken konnte, sprang Myouga herbei und steuerte Inuyashas Nase an, um Blut zu saugen. Diesmal reagierte der Silberweißhaarige anders und fing ihn in der Luft ab, vereitelte das Vorhaben daher. Sofort kaufte der Floh sich mit den Neuigkeiten frei, berichtete unter anderem von der Begegnung mit dem Falken. Danach erwähnte er Himitsu, die ihm bekannten Gerüchte und seinen Verdacht. Kagome hatte ihre Zweifel und äußerte sie: "Das erklärt nicht die Spinne. Es mag nur ein Gefühl sein, aber ich denke, sie hat es auf mich abgesehen." Nach einer Pause fing sie noch einmal an: "Weshalb sollte ein Falkendämon Interesse an mir haben?" "Himitsu scheint der neue Herr der Gegend zu sein", berichtete das winzige Wesen. "Euer Vater gab meines Wissens nach dem Falkenprinzen den Namen Daisuke. Wer sich hinter dem Unbekannten wirklich verbirgt, das wissen nicht einmal seine Handlanger." "Myouga", sprach Inuyasha leicht tadelnd und hatte schon eine Rüge auf der Zunge, weil der Floh ungenaue Informationen streute. Stattdessen forderte er ihn auf: "Was weißt du? Der Floh brachte sich in eine gute Position und erzählte: "Nicht viel. Ihr seid so schnell weitergerannt, dass ich versehentlich zurückblieb. Da ich nicht im Kampf benötigt wurde, versuchte ich den beiden Feiglingen zu folgen, die das Mädchen einfach so im Stich ließen. Dabei erfuhr ich Folgendes. Ihren Herrn, diesen ominösen Lord, nennen alle den Unsichtbaren, da niemand seine Person jemals zu Gesicht bekam. Es entspricht der Tatsache, das dieses Wesen die Absicht hatte, sich mit einem Mädchen zu vermählen. Er muss wirklich darauf bestanden haben, dass seine Zukünftige der verstorbenen Miko ähnelte. Allerdings hegt Daisuke ebenso den Wunsch, eine Gefährtin heimzuführen. Dieses Bündnis zwischen den beiden Clans wurde jedoch bereits geschmiedet, kurz bevor die ersten Kinder schlüpften. Dennoch schließe ich den Herrn der Falken nicht aus, da es nicht ungewöhnlich für einen Lord ist mehrere Gemahlinnen zu besitzen." "Das glaube ich nicht", murmelte die Heilerin aus Musashi und unterbrach den Blutsauger. Dann wurde sie genauer: "Kiyoko diente nur dazu, Zwietracht zwischen mir und Inuyasha zu säen. Vorstellen kann ich mir, das der Unsichtbare dahintersteckt. Er allein hat Grund mich von meinen Gefährten zu trennen. Vielleicht dienen die Falken ihm als Beobachter." "So ein Mist", entfuhr es Inuyasha und er sprang auf. "Als wir das Dorf verließen, befand sich einer von der Sorte in der Nähe. Vielleicht jetzt auch." Im nächsten Augenblick stürmte er los, um die Gegend zu durchforsten. Da der Spion zu dem Zeitpunkt auf dem Weg zum Schloss durch die Lüfte glitt, wurde er natürlich nicht fündig. Kagome schüttelte nur den Kopf und legte sich dann nieder. Ohne Erfolg kehrte der Hanyou alsbald zurück und lehnte sich an einen Baum. "Inuyasha", flüsterte sie den Namen ihres Freundes. Dieser antwortete nicht sogleich, sondern dachte noch einmal an das zurückliegende Gespräch. Entschlossen äußerte er dann: "Wir gehen dorthin und locken diese Spinne aus ihrem Netz. Ansonsten reiße ich die Mauern mit meinem Tessaiga nieder." "Wir wissen nicht, wie viele Gegner uns erwarten", gab die junge Frau zu bedenken. "Die Bewohner sind nach Myougas Aussage hauptsächlich Menschen. Den Tod zahlreicher Unschuldiger will ich nicht zu verantworten haben, daher ist es besser, wir versuchen zuerst, Informationen zu bekommen. Außerdem würde ich gern Kiyoko irgendwo unterbringen, damit sie nicht zu schaden kommt." "Keh", gab der Hanyou von sich und schielte zu der Kleinen, die friedlich schlief. Er mochte sie auf Anhieb, und ohne dass er es wollte, begann er sich um sie zu sorgen. Seine Gefährtin hatte recht. Bei einem Kampf konnte er sich auf Kagome verlassen. Kiyoko hingegen lenkte ihn ab, da er sie zusätzlich beschützen musste, weil sie sich nicht selbst wehren konnte. "Dir in deiner Eigenschaft als Miko schlägt kein Dorfoberhaupt etwas ab. Immerhin ist es nur vorübergehend", teilte er der Freundin seine Entscheidung mit. Danach herrschte Schweigen auf der Lichtung und Kagome schlief wenig später ein. Sie hatte eine erholsame, ruhige Nacht ohne Träume. Da diese Augenblicke selten waren, fühlte sie sich ein wenig komisch. Bald so, als ob sie den Unbekannten vermisste. Leichte Sehnsucht ergriff von ihr Besitz, sie schloss ihre Lider und suchte nach der Präsenz ihres Verführers. Vergebens, denn Naraku kletterte zu diesem Zeitpunkt über die Außenmauer seines Besitzes. Indem sie versuchte Kontakt aufzunehmen, sie dabei an das Wesen hinter dem schattenhaften Bild dachte und sich Möglichkeiten vorstellte, sah sie wieder im Geiste ihren alten Feind vor sich. Naraku. Der Gedanke erschreckte sie, und nur weil sie wusste, dass er nicht mehr existierte, atmete sie erleichtert auf. Um so länger die Ungewissheit andauerte, um so schrecklicher wurden die möglichen Szenarien, die sie sich ausmalte. Untypisch für ihr Wesen, ballte sie eine Hand zur Faust und schlug sie gegen den Stamm des alten knorrigen Baumes, neben dem sie saß, und gab einen halb unterdrückten Laut von sich. "Das muss ein Ende haben", lautete ihr Kommentar und dann gab sie auf, packte ihr Eigentum zusammen, ohne zu merken, das Inuyasha sie still beobachtete. Dieser fasste nach dem Griff von Tessaiga, stellte sich den unbekannten Gegner vor und knurrte ihn entschlossen an. Es wirkte lächerlich, aber auf diese Weise konnte er seine Wut abbauen. Diesmal half es nichts, sodass er die Klinge aus der Scheide zog und sobald sich diese verbreiterte, schickte er die Windnarbe auf einen Felsen zu und zerteilte den Brocken. Infolgedessen schrie Kiyoko erschrocken auf, rannte zu der Miko und versteckte sich hinter der Älteren. Kapitel 13 - Auge in Auge Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)