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Dear Junk

Kazzy's Vorgeschichte
von

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unexpected help

Kazzy war wie erstarrt. Blickte seine Mutter nur mit großen, panischen Augen an – wie das Kaninchen die Schlange.

J handelte. Er stürzte sich auf die Frau und riss sie vom Jüngeren weg, fiel gemeinsam mit ihr zu Boden, rappelte sich aber schnell wieder auf. „Los! Pack deine Sachen!“, fuhr er Kazzy an, lauter und aggressiver als er es beabsichtigt hatte.

Kazzy brauchte noch eine Sekunde, dann endlich tat er was ihm gesagt wurde, griff völlig wahllos nach den restlichen Klamotten, die in nächster Nähe lagen und stopfte sie zitternd in seinen Rucksack.

„Was fällt euch ein?!“, zeterte Kazzy's Mutter nur vom Boden aus und bemühte sich schwerfälligst, wieder auf die Beine zu kommen, was ihr jedoch nicht so recht gelingen wollte. Als würde ein Teil ihres Körpers ihr das Aufstehen verweigern wollen. „Tomoyasu, das wirst du noch bereuen!!“ Ihre schrille, keifende Stimme drang durch die ganze Wohnung. „Du landest auf der Strasse, du undankbarer Nichtsnutz! Ich werde dich verhaften lassen! Du kommst ins Gefängnis!!“ Völlig wirr und teilweise ohne jeglichen Zusammenhang sprudelten die Worte nur so aus ihrem Mund.

„Komm!“, zischte J, griff noch unwillkürlich nach der grünen Sweatjacke, die über dem Kopfende des Bettgestells hing, und schob Kazzy hastigst aus der Wohnung raus.

Die Mutter lag noch immer keuchend und ächzend auf dem Boden. Der Sturz schien nicht ganz ohne Schaden an ihr vorbei gegangen zu sein.

Kazzy raste durch's Treppenhaus, seine Kehle rasselte. Stets dicht hinter ihm J. Und genau so stürzten sie auch wenig später aus der Haustür raus, vorbei an einem leicht überraschten Joe.

„Seine Mutter war da!“, kam von J nur die flüchtige Erklärung, die jedoch ausreichte für ihren Leader dass er seinen Glimmstängel wegwarf und sich der Flucht der beiden anschloss.

Kazzy's Rucksack, der ihm auf halb acht über der Schulter hing, war nicht einmal zu zwei Dritteln geschlossen.
 

Nao und Cipher gaben sich die Hand. Für andere Augen nicht sichtbar, wechselte in diesem Moment ein kleines Plastiktütchen seinen Besitzer. Keiner von beiden verzog eine Mine. Cipher, der Empfänger des Tütchens, ließ Selbige mit einer gekonnt fließenden Bewegung in seine Hosentasche verschwinden. Als er die Hand das nächste Mal aus der Tasche nahm, fiel, wie zufällig, ein kleines Bündel Geldscheine zu Boden. Doch keiner der Zwei bückte sich danach. Noch nicht. Cipher wand sich schließlich ab und verließ schlendernden Schrittes die dreckige Gasse.

Nao hingegen blieb noch einen Moment lang stehen, bückte sich dann als wollte er die Schleife seines Schnürsenkels nachziehen und griff dabei mit den Fingern unauffällig nach dem Geld, das dicht neben seinem Fuß lag. Er ließ es in seinem Schuh verschwinden. Und damit war der Deal erfolgreich abgeschlossen. Und beachtete man dann noch Nao's freundliches, freimütiges Gesicht, wäre man nie auf die Idee gekommen, dass dieser Junge mit Drogen dealt.

Cipher hingegen kümmerte sich nicht weiter um Nao's Erscheinungsbild, er schritt statt dessen wieder auf die belebten Strassen und ging sie ein Stück entlang. Es dauerte nicht lange, da erregte auch schon eine kleine Gruppe Jugendlicher seine Aufmerksamkeit. Drei Jungs standen im Kreis, ein vierter Typ, platinblond und sichtlich nicht zu den drei Anderen gehörend, war von ihnen eingekesselt. Und Cipher wurde Zeuge wie der Erste auf den Blondschopf einschlug, nachdem Dieser ihm irgendwas entgegen gebrüllt hatte. Die zwei Kollegen taten es ihrem Kumpel bald darauf nach und das Opfer hatte schon verloren. Cipher hatte den Jungen, auf den inzwischen nicht nur eingeschlagen sondern auch eingetreten wurde, schon längst erkannt. Es war einer von Snakebite. Er schritt gemächlich auf die Prügeltruppe zu. „Hey!“

Dieser einsilbige, kurz gerufene Laut genügte aus und die drei Prügelknaben hielten schlagartig inne. Sie starrten auf den Kerl, der sie gerade in ihrer Freizeitbeschäftigung stören wollte. „Ouh Shit! Das is' Einer von den Iron Killers!“, erkannte der Junge, der als Erstes zugeschlagen hatte und fluchtartig trat er mit seinem kleinen Gefolge den Rückzug an. Dabei fiel ein kleines Klappmesser zu Boden. Dicht neben Kyo, der, leise vor sich hinhustend, noch gekrümmt auf dem Boden kauerte.

Cipher beachtete die Flüchtigen gar nicht weiter, ging nur geradewegs auf den Blonden zu.

Kyo, der den Namen 'Iron Killers' nur nebenbei registriert hatte, hatte es inzwischen einigermaßen geschafft, seine Atemwege wieder zu beruhigen. Seine Hand griff rasch nach dem Messer und verstaute es sicher bei sich. Erst dann hob er langsam den Kopf, als ihm bewusst wurde, dass sein vermeintlicher Retter sich ihm gerade näherte. Durch seine blondierten Fransen hindurch sah er Cipher. Und erkannte ihn. 'Iron Killers'. Der Name hallte nun, mit etwas Verzögerung, wie ein Dauerecho in seinem Kopf wieder. Scheiße. Wollte dieser Kerl also das beenden, was die drei Penner von eben angefangen hatten? Innerlich bereitete er sich schon auf die nächsten Fußtritte vor. - Umso verdatterter war er dafür, als sich ihm eine Hand entgegen streckte. Cipher's Hand.

„Was ist, willst nicht aufstehen?“, fragte er irgendwann, nachdem Kyo nicht nach seiner ausgestreckten Hand griff.

Kyo blinzelte. War das gerade ein Traum...? Wollte dieser Typ ihm allen Ernstes helfen? Ein Mitglied aus einer der gefürchtetsten und brutalsten Straßengangs Seoul's? Diese Vorstellung war so absurd und so irreal, dass er trotzdem – oder gerade deswegen? - schließlich doch nach der ihm angebotenen Hand griff und sich hochhelfen ließ. Seinen Blick aus Misstrauen und Verwirrung behielt er jedoch auch anschließend noch bei.

Cipher ließ sich davon aber noch lange nicht aus der Ruhe bringen. „Das Messer gehört dir?“, sprach er plötzlich Kyo's Waffe an, da er gesehen hatte wie hastig Dieser das kleine Klappmesser wieder an sich genommen hatte.

„Ja.“ Die knappe Antwort musste reichen. Was fragte ihn der Typ überhaupt nach sowas?

„Solltest dir vielleicht mal 'n Größeres zulegen; das Ding is' ja ziemlich mickrig“, merkte Cipher an und musterte den Blonden dabei flüchtig.

Leichte Scham stieg in Kyo auf. Er musste daran denken, dass Joe ihm genau den gleichen Rat auch schon mehrfach gegeben hatte. Und es lag auch gar nicht mal so fern: Kyo hatte von allen aus der Bande tatsächlich das kleinste Messer – eines das im ausgeklappten Zustand nicht viel größer war als ein ausgeklapptes Taschenmesser. Aber bisher hatte es ihm eigentlich immer gute Dienste erwiesen.....wobei....die drei Jungs von eben hatten sich auch schon drüber kaputt gelacht, wie klein es war und konnten es ihm ziemlich schnell entwenden.... Vielleicht sollte er sich doch mal überlegen, sich ein anderes, ein größeres Messer zuzulegen... Eines, mit Welchem er mehr Eindruck schinden und mehr Angst verbreiten konnte.

Cipher's Stimme durchriss Kyo's Gedanken. „Pass beim nächsten Mal besser auf, dass die dich nicht so einfach entwaffnen – ich bin sicherlich nicht immer zur Stelle um dich zu retten.“

Kyo's Blick wandelte sich schlagartig zu Empörung. „Ich hab dich nicht angebettelt mir zu helfen, Wichser!“ Was nahm sich dieser Kerl da eigentlich heraus? Und dann noch dieses selbstgefällige Grinsen auf den Lippen – was sollte das? Wollte er ihm Schuldgefühle einflößen? Hatte er ihm nur geholfen damit er diesem Jungen etwas schuldig war? - Das konnte es natürlich auch sein, schoss es Kyo wie ein Blitz durch den Kopf. Erpressung! Der Typ wollte ihn erpressen. „Was willst du?“, knurrte er und funkelte Cipher verbissen an.

Der undurchschaubare Braunhaarige schmunzelte nur, während er ein Mal halb um den Blondschopf herum schlenderte und ihn abermals musterte; diesmal sichtlich ausführlicher. „Du bist niedlich wenn du dich aufregst.“ Dann wand er sich ab und zog von dannen.

Kyo blieb vollkommen verdattert und ohne eine sinnvolle Antwort erhalten zu haben alleine zurück. Niedlich. Er hatte ihn als niedlich bezeichnet....? - Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Was glaubte der Kerl nur, wer er war?! „Verpiss dich, Wichser!!“, schrie er dem Mitglied einer der gefährlichsten Straßengangs der Gegend noch hinterher. Dieser schien ihn jedoch schon nicht mehr zu hören oder ignorierte ihn schlicht. Kyo's zu wütenden Schlitzen geformte Augen funkelten ihm noch lange hinterher. Er konnte es noch immer nicht fassen, was da soeben geschehen war. Was sich dieser seltsame Junge heraus nahm. Er hatte mit Allem gerechnet, aber ganz sicher nicht mit so einer Reaktion. Wer hätte das auch schon? Niedlich..... Er schüttelte abwesend den Kopf und setzte sich nun auch wieder in Bewegung. Manche hatten echt eine seltsame Art, sich über ihn lustig zu machen. Und das frustrierte ihn nur noch mehr.
 

Auch wenn er sich zu Hause kaum noch blicken ließ – die Haustür- und Wohnungsschlüssel besaß Sugizo immer noch. Und mit denen verschaffte er sich auch gerade – notgedrungen – Zutritt zu diesem ungeliebten Ort. Es gab nur einen Grund, warum er heute hier her kam: Geld. Er brauchte Welches. Dringend. Er kam im Moment mal sowas von gar nicht über die Runden und ständig Hunger zu haben war einfach scheiße. Weder Joe noch J hatte er heute antreffen können, Inoran und seine Mutter schienen auch nicht zu Hause zu sein. Bei Kyo gab es nichts zu holen – abgesehen davon, dass er sich auch nicht gerne bei ihm in der Wohnung aufhielt; seine Eltern waren ihm zu strange – und Lucifer hatte er schon die letzten Tage ständig angepumpt, woraufhin sie ihn heute mit der Begründung, sie sei nicht Mutter Teresa und müsse selbst irgendwie durchkommen, abblitzen ließ. Also musste die eigene Familie heute herhalten. Leise schlich der Rothaarige durch das Treppenhaus, hinauf bis zum zweiten Stock. Dort schloss er noch leiser die leicht ramponierte Wohnungstür auf und hoffte inständig, dass seine drei Geschwister nicht gerade im Flur standen und ihm möglicherweise alles versauten. Sugizo's Herz pochte spürbar stärker als sonst.

Er öffnete die Tür.

Stille.

Sah man mal von der Musik in einem der hintersten Zimmer ab. Er tippte dabei auf seinen zwölfjährigen Bruder Isamu. Ohne auch nur ein Wort zu sagen und mit extra flacher Atmung schlich Sugizo durch die Wohnung. Er hoffte, dass seine Oma zwar anwesend war aber ihn nicht entdeckte. Denn wenn sie da war war es auch ihre Geldbörse und genau auf die hatte er es abgesehen. Seine Oma war ein dauermeckerndes, strenges, altes Weib und Sugizo verfluchte sie inständigst. Er hatte von dieser Frau zu keinem Zeitpunkt seines Lebens Liebe erfahren und er war sich sicher, diese Hexe wäre überglücklich würde er gar nicht existieren. Er hatte ihr nie etwas Recht machen können, schon als kleines Kind nicht. Sie kritisierte einfach alles an ihm. Im Gegensatz zu seinem ein Jahr älteren Bruder Katsuo, den sie ständig bis in den Himmel lobte. Wahrscheinlich war es genau das: Er war nicht wie sein großer Bruder, strebsam, brav und angepasst und exakt das schien seine Oma zu stören. Wenn's nach ihr gehen würde, sollten alle Kinder der Familie so sein wie Katsuo.

Sugizo steuerte das kleine Arbeitszimmer an, von dem er wusste, dass die alte Frau hier immer ihr Geld lagerte. Seine Hände öffneten eine der obersten Schubladen des großen, schweren Schranks aus hellem Holz. Bingo! Das lief ja fast besser als erhofft! Gierig griff er nach der Geldbörse und riss sie auf. - Er war sich sicher, dass die Oma von allem in diesem Haushalt mit Abstand die meißte Kohle hatte. Wenn er sich so das Innenleben des Portemonaies betrachtete.... Zielsicher nahm er eine Ladung Scheine aus dem dafür vorgesehenem Fach und stopfte sie sich tief in die Hosentasche. Dann schnell wieder Geldbörse in der Schublade verschwinden lassen und nix wie raus hier! - Nur aus Letzterem wurde leider nichts. Denn als er sich gerade wieder umdrehte um aus dem Zimmer zu rauschen, stand der jüngste seiner drei Brüder, Daichi, am Türrahmen und kuckte ihn mit seinen großen, dunklen Kulleraugen an.

Sugizo erstarrte im ersten Moment. Hatte der kleine Knirps seine Tat etwa gesehen? Um seine Reaktion jedoch nicht allzu auffallend aussehen zu lassen, setzte er ein Lächeln auf und beugte sich zu dem Jungen ein Stück hinunter. „Na Kleiner? Wie geht’s dir?“ Er wuschelte dem Kind kurz durch die Haare – er wusste, dass Daichi das hasste aber es amüsierte Sugizo jedes Mal auf's Neue wenn sein Bruder das Gesicht verzog und seine kleinen Hände versuchten, die kurzen Haare wieder glatt zu streichen. So auch diesmal. „Lass das“, bat der Kleine, sah ihn dann aber, nach der 'Ordnung' seiner Haare, wieder mit fragenden Augen an. „Wo warst du?“

Kinder. Immer diese direkten Fragen. „Unterwegs. Hatte zu tun“, war die knappe Antwort.

„Kommst du jetzt wieder öfter hierher?“

Sugizo grinste schief. „Uhm...ich glaube nicht...“ Wie schön waren doch die frühen Kindertage, in denen man einfach noch viel zu naiv und unwissend war um zu kapieren, wie das Leben in Wirklichkeit aussah.

„Mamaaa! Yuune ist daaa!“, krakelte der kleinste der vier Brüder im nächsten Moment quer durch die Wohnung.

Na schöne Scheiße. Sugizo schloss die Augen und verzog das Gesicht. Er ertrug es nicht, diesen Namen, den ihm seine Eltern verpasst hatten, zu hören. Wer nannte sein Kind denn auch schon freiwillig 'Yuune'?! Er war fest davon überzeugt, dass sie ihm den Namen als reine Strafe auferlegt hatten. Vielleicht war es sogar die Idee der Oma gewesen. Und dann musste der Kleine seine Anwesenheit auch noch so publik machen. Er hätte ihn dafür erwürgen können.

Wie erwartet eilte im nächsten Moment schon seine Mutter aus der Küche herbei, im Schlepptau – Oma. „Ach!“, kam es sogleich von ihr als sie Sugizo erblickte und baute sich demonstrativ vor ihm auf. „Lässt du dich auch mal wieder blicken?“

„Ich wollte nur kurz was holen“, murrte Sugizo, der, kaum dass seine Mutter ihn realisiert hatte, regelrecht wirkte wie ein geprügelter Hund. Er wich ihren Blicken aus, wollte sie nicht sehen. Wollte sie nicht mal hören.

„Drogen für deine Drogenfreunde?“, fiel die Oma sogleich ein und fixierte ihren verhassten Enkel mit giftigem Blick.

Sugizo war sichtlich irritiert. „Huh? Was? Drogen?“ Was ging denn nun wieder ab...?

„Tu nicht so scheinheilig – du hast hier im Haus doch bestimmt Drogen versteckt! Für dich und deine Junkie-Freunde! Und deine armen Brüder müssen hier leben, hier wo du dieses Gift versteckst!“

Das hätte er sich ja denken können, dass die Alte sich wieder sonstwas für waghalsige Vorwürfe aus den Fingern saugte um mit allen Mitteln das schlechtmöglichste Licht auf ihn zu werfen. Wahrheiten interessierten sie nie. Hauptsache sie konnte die Menschen in die Richtung lenken, in der sie sie haben wollte. Sugizo winkte ab. Wollte nur noch hier weg.

„Hättest du dir nur mal ein Beispiel an Katsuo genommen! Er hat mit Abstand den besten Notendurchschnitt in seiner Klasse! Immer am lernen! So fleißig ist der Junge und so brav! Der treibt sich nicht mit solch schmuddeligen Wesen auf der Straße herum wie du – Katsuo macht sowas nicht!“

Sugizo brummte der Schädel. Wie häufig hatte er sich solche Predigen schon anhören dürfen...? Katsuo hier, Katsuo dort. Immer ging es um Katsuo – dem Abbild eines perfekten Menschen, wenn es nach seiner Oma ging. Sugizo selbst hatte nie eine sonderlich starke Bindung zu seinem großen Bruder empfunden. Vielleicht früher mal, als sie beide noch klein waren. Aber schon früh musste Katsuo sich dem Willen der Familie beugen – und mit ihm versuchten sie natürlich das Gleiche. Ihr Pech nur, dass seine Rebellion bereits ziemlich früh in Erscheinung trat und er es seinen Eltern schon damals nicht leicht machte. Katsuo jedoch ließ alles mit sich machen; er schien wie eine willenlose Marionette zu sein und seit Sugizo das erkannt hatte, mochte er ihn nicht mehr. Heute war Katsuo wie ein Fremder für ihn, ein Fremder ohne jede Verbindung.

„Du könntest uns wenigstens mal Geld zukommen lassen, wenn du schon so ein schlechtes Vorbild für deine Brüder bist“, kam es nun wieder von der Mutter die, wie um ihre Aussage über das vermeintlich schlechte Vorbild zu unterstreichen, Daichi an sich presste und ihm mehrfach über den Kopf fuhr.

Sugizo lachte innerlich auf. Woher sollte er denn bitteschön Geld nehmen?! Wenn er Welches gehabt hätte, hätte er diese Wohnung heute doch gar nicht betreten! - Ach ja, sie waren ja davon überzeugt er würde mit Drogen dealen, klar.... Es war genug, er musste hier raus bevor ihm noch der Schädel explodierte. „Beim nächsten Mal, Mama“, nuschelte er nur beiläufig und wand sich die wenigen paar Meter vom Türrahmen des Arbeitszimmers bis zur rettenden Wohnungstür, durch die er im nächsten Augenblick auch schon geflüchtet war.

Unbemerkt von allen Beteiligten, stand Isamu in der Tür seines Kinderzimmers am anderen Ende der Wohnung. Er hatte den Großteil der Szenerie mitangesehen, jedoch keinen Laut von sich gegeben. Denn trotz seines jungen Alters und obwohl er Sugizo kaum noch zu Gesicht bekam, spürte er doch, dass zwischen ihnen – den Kindern – und den Erwachsenen irgendetwas nicht so ganz in Ordnung war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-20T08:55:14+00:00 20.07.2010 10:55
Allmählich nimmt die Geschichte ja einen immer düstereren Wandel an... Ich finde es schön, dass du auf jeden Charakter einzeln eingehst und die Vergangenheit und Gegenwart ein wenig beleuchtest... Ich frag mich was dieser Katsuo wohl von seinem Bruder denkt... bisher wurde ja viel über ihn gesprochen, aber er selbst hat ja noch nicht allzu viel gehandelt.
Und die Oma ist ja ne richtige Schreckschraube. Wünscht sich wohl jeder ;P
Aber gut - wenn sie zumindest flüssig ist hehe...
Cooles Chapter, waiting for more :D

ps. ja, ich hab ja auch in DE studiert... und mach jetzt ein auslandssemester... komm also im winter wieder :)


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