Zum Inhalt der Seite

Dear Junk

Kazzy's Vorgeschichte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

a broken bottle and feelings of guilt

„Krass.“ Shunsuke hing an Kazzy's Lippen. Er konnte gar nicht genug von den Erzählungen seines Bruders bekommen. So sehr zogen ihn seine Worte in den Bann. „Und die haben euch echt nicht gekriegt?“

„Ne! Uns doch nicht!“ Kazzy grinste und fummelte sich eine Kippe aus der Tasche um sie sich anzuzünden. Er hatte vor drei Monaten angefangen zu rauchen. „Und Lucifer war richtig cool! Die hat die scheiß Bullen so abgelenkt, dass wir alle abhauen konnten! Die Bullenschweine waren echte Schlappschwänze!“ Er lachte kurz auf, nahm dann den ersten Zug seiner Zigarette. Er konnte das Erstaunen des Anderen regelrecht in dessen Gesicht ablesen. Und er genoss es diesen speziellen Status bei seinem Zwillingsbruder zu haben.

„Wow.... Is' Lucifer die einzige Frau bei euch?“ Shunsuke saß ihm gegenüber auf dem Fußboden, wohingegen Kazzy das Bett bevorzugte.

„Ja. Geile Braut...nicht so zickig und blöde am rumkichern wie die ganzen anderen Weiber“, versuchte er zu erklären während er sein Zimmer genüsslich mit Nikotin vollpustete. „Und die Anderen sind auch cool. Bei Joe kannst'e immer Musik hören, der hat voll 'ne fette Sammlung!“

Shunsuke's Augen wurden fast ein Stückchen wehmütig. Kaum traute er sich die Frage zu stellen. „Uhm...glaubst du...du kannst mich mal mitnehmen....?“ Sein Blick flüchtete schüchtern in eine unbedeutende Ecke.

Kazzy musterte ihn. Shunsuke wollte genauso aus dieser falschen Familie raus wie er selbst. Das hatte er inzwischen schon gecheckt. „Mal sehen“, war dann schließlich die Antwort. „Vielleicht nehm ich dich beim nächsten Treffen mit.“ Oberlässig paffte er weiter an seinem Glimmstängel – als plötzlich lautes Gepolter an der Tür erklang. „Tomoyasu!“ Die Mutter der Zwillinge trommelte erst eindrucksvoll dagegen bevor sie Selbige schließlich weit aufriss. „Rauchst du schon wieder in der Wohnung? Hab ich dir nicht gesagt du sollst das nicht machen? Hör am besten gleich ganz auf! Rauchen ist nicht gut für dich!“

Kazzy's Augen spielten Achterbahn. „Verpiss dich, Mom!“, kam es nur genervt von ihm.

Seine Mutter riss die Augen weit auf; sie war es sichtlich nicht gewöhnt, dass man so mit ihr sprach. Das war auch der Auslöser dafür, dass sie ihrem rebellischem Sohn daraufhin eine Ohrfeige verpasste.

Kazzy war im ersten Moment viel zu perplex. Er spürte wie seine Wange brannte.

Shunsuke saß mucksmäuschenstill und bewegungslos auf dem Boden, beobachtete die Szene nur als sei er ein unbeteiligter Zuschauer. Er hielt fast den Atem an. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr geschlagen.

Nach den ersten Schrecksekunden sammelte sich Kazzy langsam wieder und er funkelte die Frau, die sich vor ihm aufgebaut hatte, hasserfüllt an. Es war eine Demütigung von ihr geschlagen zu werden und dann auch noch vor den Augen seines Bruders. Er wollte sich nicht länger demütigen lassen. Er sann auf Rache. Kurzerhand sprang er von seiner Bettkante empor, packte den Arm seiner Mutter und drückte seine noch glimmende Zigarette auf ihrem Unterarm aus!

Im allerersten Moment begriff sie überhaupt nicht was gerade geschah. Doch als die Schmerzen zu ihrem Fleisch durchdrangen schrie sie auf. Sie schrie und riss sich von Kazzy los, starrte ihn völlig verstört und panisch an, bevor sie das Zimmer regelrecht fluchtartig verließ.

Shunsuke hatte bei all der Aufregung nun tatsächlich das Atmen vergessen und glotzte einfach nur noch zu. Das war fast wie ein Krimi, nur dass er hier zu Hause lief. Er wusste ja, dass sich sein Bruder von ihren gemeinsamen Eltern nichts mehr sagen ließ, aber mit so einer Reaktion hätte er nicht gerechnet.

Kazzy selbst schien von seiner eigenen Tat wohl auch fast ein wenig überrascht zu sein denn er starrte seiner Mutter noch für einen Augenblick hinterher als Diese den Raum verließ. Dann jedoch fasste er sich auch schon wieder und schmiss geräuschvoll die Tür hinter ihr ins Schloss. Ein leises Seufzen. „Scheiß Familie....“

„Kazzy...“

Die rauhe und leicht verschreckt klingende Stimme seines Bruders riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu ihm um und kniete sich hinunter. Seine Hände umfassten zärtlich dessen Schultern. „Nicht du... Nur die Alten.“ Er lächelte aufmunternd. „Du bist der Einzige aus dieser Familie der in Ordnung ist.“

Shunsuke erwiderte das Lächeln schüchtern. Es tat gut zu wissen, was sein Vorbild über ihn dachte.
 

Kyo saß auf einer niedrigen Mauer, ließ die Beine baumeln und nahm gelegentlich immer mal wieder einen Schluck aus der Soju-Flasche die er bei sich hatte. Laue Winde des Frühsommers strichen ihm verspielt durch's blondgeblichene Haar. Seine klaren, nussbraunen Augen warfen ihre Blicke über die Menschenmasse die vor ihm herumwuselte. So viele Leute und alle so bemüht, pünktlich bei ihrer Arbeit zu erscheinen... Hier ein Termin, da ein Termin...ihnen allen fehlte die Zeit zum leben. Was für eine Verschwendung. Seit Kyo vor einem halben Jahr die Schule abgebrochen hatte genoss er das Leben wieder. Zwar durfte er sich von seinem Vater eine Standpauke nach der Anderen anhören, aber das war es ihm wert. Denn seit er die Schule hinter sich gelassen hatte verspürte er nicht mehr diese eiserne Klaue die sich sonst immer um seinen Körper gelegt hatte und fester, immer fester zudrücken wollte. Er war noch nie wirklich glücklich in der Schule gewesen, aber die letzten paar Jahre waren besonders schlimm, die eiserne Klaue drohte, sich immer fester um ihn zu schlingen und ihn eines Tages zu zerquetschen. Da hatte er die Notbremse für sich gezogen und der Schule den Rücken zugewand. Seit dem spürte er wieder Luft durch seine Lungen rauschen denn der Druck, der Dieses stets verhindern wollte, war nicht mehr vorhanden. Und mal ehrlich: Was interessierte ihn schon die Schule? Anstatt für's Leben zu lernen, wie es immer so schön hieß, lernte man dort nur Richtlinien auswendig und brabbelte den Lehrkräften alles nach. Schwachsinn. So wie es jetzt war war es viel besser. Er hatte keine Verpflichtungen, konnte den lieben langen Tag so gestalten wie es ihm passte und hatte eine Ladung Freunde die es nicht viel anders machten als er und ihn somit verstanden. Wieder nahm er einen Schluck des Alkohols aus der inzwischen mehr als halbleeren Flasche. Doch während er wieder seine Blicke über die ganzen Leute schweifen ließ, verfinsterte sich seine Mine mit einem Mal als er drei schräge Gestalten mit blonden Mähnen und schwarzer Lederkluft erblickte. Und das Schlimmste daran: Sie hatten ihn ebenso schnell erkannt.

„Da is' ja wieder der Loser!“, rief Einer von ihnen gehässig zu Kyo rüber.

„Hey Loser! Warum ganz alleine? Sind deine Freunde weggelaufen?“, tönte es von dem Anderen und alle drei lachten laut.

Kyo's Augen verengten sich kaum merklich; wenn Blicke töten könnten, würden in diesem Moment drei Jungs schlagartig umfallen und nicht mehr aufstehen...

„Er hat doch gar keine Freunde, die sind doch nur aus Mitleid mit ihm zusammen!“, kam es wieder vom Ersten der seinen Witz scheinbar für unglaublich komisch hielt denn er verfiel gleich darauf in schallendes Gelächter.

Kyo hasste diese drei Typen ja so. Eigentlich nicht nur diese Drei sondern alle von X, aber diese Drei waren mit die Schlimmsten von der Bande. Und ganz besonders deren Leader, Yoshiki, wünschte er jedes Mal auf's Neue die Pest an den Hals. Verbissen starrte er auf die weißen Zähne, die dieser Kerl beim lachen nur allzugern seinen Mitmenschen präsentierte. Nur zu gerne würde er ihm mit einem kräftigen Faustschlag das Pferdegebiss aus dem Kiefer befördern....

„Der fängt doch gleich an zu heul'n und ruft nach seiner Mama!“ Der Dritte von ihnen und gleichzeitig der Typ, der fast immer an Yoshiki's Seite anzutreffen war, musste nun also auch seinen Senf dazu geben.

Ein paar Leute, die sich in unmittelbarer Nähe der Jungs aufhielten, schauten Diese schon an, blickten von den drei X-Mitgliedern hinüber zu Kyo, der nach wie vor alleine auf seiner Mauer saß und nur zurück kucken konnte. Sie sahen ihn an, sie sahen ihn nur aufgrund der Trietzereien von Yoshiki und seinen Leuten an. Das war so peinlich, das war so PEINLICH!

„Hat der überhaupt 'ne Mama?!“, gackerte Yoshiki und bekam sich schon gar nicht mehr ein.

Kyo spürte sie auch ohne ihnen ins Gesicht sehen zu müssen, spürte die musternden und abschätzenden Blicke der anderen Leute. Spürte den Hohn den sie hatten da er in dieser ungleichen Auseinandersetzung als eindeutiger Verlierer heraus ging. Es war PEINLICH! Immer wieder blieben Leute stehen und sahen diesem Schauspiel zu, glotzten, gafften. Zu mehr waren sie nicht fähig.

„Ey, so 'ne Missgeburt kann keine Mutter haben! Wer will den denn schon als Sohn?!“

Kyo's Geduldsfaden riss. Ohne weiter darüber nachzudenken warf er seine Soju-Flasche im hohen Bogen auf Yoshiki, verfehlte ihn jedoch um Haaresbreite. Ungebremst landete Diese auf dem Boden und zersprang in tausend Einzelteile.

Und selbst darüber machte sich X's Leader noch lustig. „Nicht mal treffen kannst du! Loooooser!“ Mit überzogenem und demonstrativ lautem Gelächter zogen die Drei wieder von Dannen, scherten sich nicht weiter um den Blondschopf über den man so herrlich herziehen konnte. Wussten sie doch, dass sie ihn mental einmal mehr verletzt hatten.

Kyo sah ihnen lange nach. Bis sie irgendwann im Menschengewusel wieder verschwunden waren. Aber selbst dann starrte er noch auf die Stelle an der er sie zuletzt erblickt hatte. Seine Augen brannten. Brannten von den heissen, salzigen Tränen die sich in ihnen ansammelten. Tränen aus Wut und Hass, Trauer und Angst. Sie hatten es immer auf ihn abgesehen wenn er alleine war. Wenn er mit den Anderen von Snakebite unterwegs war und sie trafen auf jemanden von X, wagte es niemand Kyo gezielt so anzugreifen wie sie es eben wieder getan hatten. Er hatte zu Anfang noch gehofft, es würde irgendwann einmal aufhören. Doch diese Hoffnung war bis heute nicht eingetreten und inzwischen hatte er sie auch schon längst aufgegeben. Flüchtig wischte er sich mit dem Handrücken über die Augen, sprang von der Mauer und tauchte mit ein in die Menschenmassen. Schlendernd zwang er sich, die weiteren aufkommenden Tränen im Keim zu ersticken. Er musste seine Gefühle endlich besser unter Kontrolle kriegen – er war doch kein Weichei! Kyo blickte sich kurz um. Ganz in der Nähe wohnte Inoran. Seine Füße schlugen die entsprechende Richtung ein. Bei einem seiner Freunde würde er sich sicher gut ablenken können.
 

Kyo wusste natürlich noch nicht, dass er bei Inoran's Wohnung niemanden antreffen würde denn der braunhaarige Junge befand sich seit letzter Nacht in J's Obhut. Und noch einer war dort anwesend: Denn Joe hatte es tatsächlich geschafft und Sugizo's Bitte, ihn aus dem Krankenhaus zu holen, erfüllt. So saßen die drei Freunde J, Sugizo und Inoran nun also in J's großem und geräumigem Jugendzimmer, während im Hintergrund „Sex Action“ von den L.A. Guns lief.

„Man, da hast'e aber echt was abbekommen.“ J musterte den Rothaarigen, der mit dem Rücken an der Wand gelehnt auf dem Boden saß und mit halb geschlossenen Augen scheinbar der Musik lauschte. Zumindest bewegte sich sein Kopf minimal nickend im Takt des Stückes. „Tut's noch weh?“

„Mmh...halb so wild“, kam die genuschelte Antwort und doch fuhr er sich abwesend mit der linken Hand über den rechten Oberarm, wo der Ärmel seines Shirts den weißen Verband verdeckte. Natürlich tat es noch weh, so eine Schussverletzung war was Anderes als ein blaues Auge. Aber das hätte Sugizo natürlich nie freiwillig zugegeben.

„Zu schade, dass wir von der Kohle nix mehr abgrasen konnten“, bedauerte J.

Sugizo rümpfte die Nase. „Wem sagst'e das... Ich bin pleite ohne Ende....“

„Bist'e nich' der Einzige“, grinste der Blonde.

„Mag sein, aber ihr bekommt von euren Mamis noch was zu fressen auf'n Tisch...“ Sugizo's Stimme klang fast schon ein bißchen neidisch.

„Könntest du auch haben. Musst nur nach Hause gehen.“

„No way!“ Der Verletzte wedelte sofort abwertend mit der Hand. „Lieber hunger ich als zu den Asozialen zu gehen und zu betteln....“ Er schloss die Augen ganz und versuchte das Bild, das von seiner Familie aufblitzte, ganz schnell wieder zu verdrängen. Dabei fiel ihm plötzlich auf, dass er Inoran's Stimme schon eine ganze Weile nicht mehr gehört hatte. Er öffnete seine Glubscherchen wieder und blickte neben sich, wo der Jüngste in ein paar Metern Abstand am anderen Ende der Wand angelehnt saß. „Hey, Ino....sagst ja gar nix. Alles okay?“

Inoran reagierte nicht sofort. Er starrte schweigsam vor sich auf den Teppichboden und ließ sich mit der Antwort Zeit. Man hätte sogar meinen können, er hätte die Frage gar nicht gehört.

Als Sugizo nicht sofort eine Antwort bekam wurde er ungeduldig. „Ino! Hey, Erde an Schlafmütze!“ Er krabbelte zu ihm rüber und stupste ihn an der Schulter an.

Inoran wand seinen Kopf in Sugizo's Richtung und sah ihn mit traurigen, schüchternen Augen an.

„So is' er schon die ganze Zeit, seit er bei mir is'“, merkte J an.

Sugizo spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. Er sah den Jüngeren eindringlich an. „Hey. Was ist los?“, fragte er mit ruhiger und sanfter Stimme.

Inoran's Augen schienen daraufhin noch eine Spur verzweifelter zu werden. „Es ist meine Schuld, dass du getroffen wurdest“, rückte er dann schließlich mit der Sprache – und einer ziemlich rauen und heiseren Stimme – heraus.

J stöhnte auf. „Ouh man Ino, nicht schon wieder. Ich hab dir schon gesagt, dass das nicht deine Schuld war!“ Er fuhr sich mit der Hand durch das blonde, glatte Haar.

„So'n Quatsch“, fand auch Sugizo. „Du hast doch nicht den Abzug gedrückt, wie sollst du dann Schuld dran sein?“ Er wollte Inoran in seine Arme ziehen, doch der Andere sträubte sich.

„Aber nur wegen mir bist du in Gefahr geraten.“

„Wir waren alle in Gefahr“, merkte J an.

Inoran blickte nun endlich auf, hinüber zu J. „Aber nur ich bin gestolpert!“

„Das kann doch jedem mal passieren.“ Sugizo startete einen neuen Versuch, den Anderen in eine Umarmung zu ziehen und diesmal gab Inoran seine Wehr auf. „Ich bin doch dafür da dich zu beschützen.“ Heimlich schnupperte er an Inoran's Haar.

Der schüchterne Junge ließ sich gegen den Freund sinken, lehnte seinen schweren Kopf an dessen warme Brust. „...ich will nicht, dass du wegen mir stirbst...“, nuschelte er plötzlich halblaut in das dunkle Hemd des Anderen.

Sugizo lachte kurz und leise auf. „Ich sterb doch nicht, Süßer.“ Er wuschelte ihn liebevoll. Er fand das Gebärden seines Freundes manchmal einfach nur niedlich. „Und ich würde dich jederzeit wieder beschützen. Egal vor wem.“

Es tat so gut...diese Wärme und Geborgenheit..... Er konnte sich richtig fallen lassen. Natürlich konnte er das bei J auch, aber Sugizo war ein Mensch der, sobald er jemanden mochte, die Leute sehr viel anfasste und je mehr Sympathie vorhanden war desto mehr Körperkontakt. Für manche Leute war das sogar schon zu viel; Sugizo berührte Andere einfach gerne, als müsse er sich durch Anfassen vergewissern, dass die Person auch wirklich zum greifen nahe und physisch existent war. Und Inoran, eigentlich sehr verschlossen, schüchtern und schreckhaft, mochte es von ihm angefasst zu werden. Er mochte es auch ihn zu riechen. Diese ganze Kombination aus allem war dann immer wie ein Schutzwall für ihn. Wenn Sugizo seine Arme um ihn legte und ihn an seine Brust drückte fühlte sich das an, als hätte Inoran eine undurchdringbare Mauer um sich herum. Und dieses Gefühl war so unbeschreiblich gut.....

J, der in einiger Entfernung schräg gegenüber auf der anderen Seite des Zimmers saß, musterte die Zwei. Sugizo war ein Fass-an-Typ, er kannte diesbezüglich keine Hemmungen, und doch fragte sich der Blonde in Momenten wie Diesen manchmal, ob Sugizo genau diese Tatsache nicht doch als Alibi benutzte um Inoran so nahe wie möglich zu sein. Ob er nicht doch auf ihr Küken stand.

Inoran konnte den Herzschlag des Rotschopfes hören und sogar spüren. Sein Ohr lag genau auf der richtigen Stelle. „....vielleicht ist es besser, wenn ich bei Snakebite aussteige....“, flüsterte er halblaut.

„Ino! Nicht schon wieder! Wir haben darüber schon gesprochen – du bist nicht Schuld an Sugi's Verletzung! Red dir nicht dauernd diesen Scheiß ein!“ J wurde energischer. Warum hatte ihr Freund nur immer wieder diese Anfälle geistiger Selbstverstümmelung?

Sugizo fasste den Jüngeren am Kinn, hob dessen Kopf an und zwang ihn somit, ihn anzukucken. „Du bleibst bei uns. Wir bleiben zusammen, klar?“ Im Gegensatz zu J war seine Stimme ruhig und sanft.

„Aber...“ Inoran wollte widersprechen, doch das ließ der Andere gar nicht erst zu.

Sugizo legte ihm einen Finger auf die weichen Lippen. „Jeder von uns hat seine Macken und bis jetzt hat uns das nie daran gehindert, zusammen zu sein.“ Er schmunzelte aufmunternd. „Und wenn ich mir wegen dir noch hundert Kugeln einfangen muss, dann mach ich das.“

Inoran's Hundeaugen starrten sein Gegenüber fast schon ein wenig ehrfürchtig an. Sugizo war so stark, genau wie J..... Schließlich konnte er sich doch nicht mehr halten und endlich schlangen sich seine Arme auch um den Körper des Älteren um die Umarmung feste zu erwidern.

Sugizo genoss den engen Körperkontakt zu seinem kleinen Schützling und lächelte nur leicht abwesend.

„Und wo bleibt der Kuss für's Happy End?“, erklang es von der anderen Seite des Zimmers. „Kriegt man ja Zahnschmerzen wenn man euch so sieht...“ - Und schon in der nächsten Sekunde wich J geschickt seinem eigenem Schuh aus, den Sugizo auf ihn geworfen hatte.

„Halt die Klappe und komm lieber her“, forderte der Rothaarige ihn auf. „Gruppenumarmung!“

J legte den Kopf ansatzweise schief und fixierte Sugizo mit einem abschätzenden Blick. „Stehst also auf flotte Dreier, ja?“ Der Zynismus war nicht zu überhören. Und da kam auch schon der zweite Schuh angeflogen, diesmal traf er J direkt an der Schulter.

„Treffer versenkt!“, johlte Sugizo triumphierend und streckte die Faust in die Höhe. „Und jetzt komm!“

Grinsend ließ sich J nun doch breitschlagen, er erhob sich und überwand die paar Meter Abstand zu seinen beiden Freunden, um im nächsten Moment die Dreier-Umarmung zu komplettieren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TARACHOMU
2010-06-10T18:03:09+00:00 10.06.2010 20:03
Einfach nur Hammer!
*staun*
Du kannst richtig geil schreiben, man!
Ich hab mich richtig geärgert als mitten im Lesen meine Mikrowelle geplinkt hat, und das soll was heißen!
Gibt nich viele Stories die ich so verschlinge~
Beeil dich mit Weiterschreiben!
*anpiek*


Zurück