Battle for Paradise von Alaiya (Special - Digimon Alpha Generation Movie 01) ================================================================================ Kapitel 07: Der Traum von Frieden --------------------------------- „Jaaaaaaa! Pyroball!“, rief Dracomon und warf den kleinen, funkensprühenden Feuerwerkskörper in den Sand, wo er augenblicklich erlosch. „Guilmon is ein Komet!“, jubelte derweil das andere Reptiliendigimon und lief mit drei Feuerwerken in jede Klaube über den Strand. Zumindest schien den beiden jedwede Besorgnis fremd. In der Ferne stiegen Feuerwerksraketen in den Himmel, um diesen für einen Moment mit einem Knall und vielen bunten Funken zu erhellen. In Naha fand ein Obonfestival statt, von dem sie auch hier noch das Feuerwerk sehen konnten, dass sie mit den Digimon besser nicht besuchten. Diese schienen sich jedoch auch so mit den kleinen Feuerwerken zu amüsieren. Einzig Gazimon hielt sich möglichst weit von den Funken und dem Meeresufer fern. Es war ein angenehmer Abend. Der Himmel war sternenklar, aber es war bereits den ganzen Tag kühler, als die Tage vorher. Tatsächlich hatte der Regen am Vortag die erhoffte Abkühlung gebracht, welche erst einmal zu halten schien. Derweil hatte auch Shuichon eine der wunderkerzenähnlichen Körper in der Hand und grinste, wie ein kleines Kind, während diese funkensprühend abbrannte. Als die Kerze abgebrannt war, sah sie zu den anderen. Takato und Kai standen nicht unweit von der Treppe, die zum Haus von Urazoe Wataru führten, während Minami auf einer Decke saß und den Arm um Mei gelegt hatte, der offenbar nicht ganz sicher war, was er von dem ganzen halten sollte. Auch Shoji und Denrei hockten im Sand und sahen den Digimon still zu. Da stand auf einmal Shuichon auf und lief zu den beiden hinüber. „Kommt schon, seit keine Langweiler“, rief sie. Beide sahen sie entgeistert an. „Glaubst du nicht, dass wir dafür ein wenig zu alt sind?“, meinte Denrei und Shoji nickte zustimmend, wenn auch still. „Wie kann man für Feuerwerk zu alt sein?“, erwiderte Shuichon. Denrei sah zu ihr auf. „Vielleicht nicht für Feuerwerk, aber für Sicherheitsfeuerwerk...“ Das Mädchen verdrehte die Augen. „Pass auf, du könntest dich amüsieren.“ „Ja, das wäre ja schrecklich“, kommentierte auch Lopmon, während Shuichon beiden Jungs an den Handgelenken packte und auf die Beine zog. Etwas später hatten sie beide ein Feuerwerk in die Hand gedrückt bekommen, das gemächlich abbrannte. „Minami?“, fragte Kai auf einmal und riss damit Takato, der die anderen stumm beobachtet hatte, aus seinen Gedanken. „Alles in Ordnung?“ Nun wo sein Cousin es angesprochen hatte, bemerkte auch der tokyoter Junge, dass sich ein Schatten über Minamis Gesicht gelegt hatte. Kai setzte sich neben das Mädchen und legte seinen Arm um sie. „Es ist nichts“, erwiderte sie leise und vergrub ihr Gesicht zwischen ihren an den Körper gezogenen Beinen. „Minami?“ Kai klang besorgt. Er strich ihr sanft über die Schulter, während auch Mei sein Frauchen mit der Besorgnis eines treuen Hundes ansah. Nach einem Moment sah sie wieder auf. „Ich frag mich, wann es aufhört“, antwortete sie. Bevor einer der beiden Jungs fragen konnte, was sie meinte, fuhr sie fort. „Wann werden die Probleme mit den Digimon aufhören?“ Sie schwieg kurz. „Erst die Sache mit Mephismon vor sieben Jahren... Und vor ein paar Wochen haben so viele Digimon unsere Welt angegriffen. Und jetzt...?“ Takato sah sie an. „Wir wissen nicht, was es mit dem Digimon gestern überhaupt auf sich hatte. Vielleicht war es nur ein Einzelfall. Vielleicht...“ „Und wenn nicht?“, erwiderte das Mädchen. „Dann werden wir schon damit fertig“, antwortete Takato. „Wir sind Digimon Tamer!“ „Aber...“, begann Minami. „Aber es könnten trotzdem Menschen sterben.“ „Minami“, flüsterte Kai, während der andere Junge schwieg. Er wusste, dass sie Recht hatte. Seit die Digimon in der realen Welt aufgetaucht waren, waren einige Menschen direkt oder indirekt durch sie ums Leben gekommen und noch viel mehr waren verletzt worden. Allein durch die Demon Lords waren einige tausend Menschen gestorben und Millionen verletzt worden. Und trotzdem wollte er daran glauben, dass es so nicht sein musste. Immerhin gab es auch so viele Digimon, die friedlich in dieser Welt lebten. Digimon, die einen Partner hatten. Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Autsch“, ertönte es derweil von den anderen her, während Shuichon und Shoji lachten. „So typisch“, kommentierte Lopmon. „Kleinkinder können damit umgehen, aber Denrei verbrennt sich daran die Finger.“ Auch die beiden Reptiliendigimon lachten. Ein Lächeln schlich auf Takatos Gesicht. Wieso konnte es nicht immer so sein? Doch genau in dem Moment begann sein Handy zu klingeln. Schon als er es aus der Tasche holte und auf das Display sah, erkannte er, dass es ein Anruf von Yamaki war. „Ja? Yamaki-san?“, fragte er, nachdem er den Anruf angenommen hatte. „Takato-kun?“, hörte er die Stimme des erwachsenen Mannes. „Ja“, erwiderte er. „Was ist?“ Er hoffte, dass Yamaki vielleicht eine Antwort auf ihre Frage gefunden hatte. Eine Hoffnung, die sich zu bestätigen schien. „Akiyama hat uns von eurer Frage erzählt, wegen der Kettenmail“, antwortete der Erwachsene. „Die Email wurde ursprünglich in Naha losgeschickt.“ „Also ganz in der Nähe“, murmelte Takato halb zu sich selbst. Mittlerweile sahen auch die anderen, sogar die Digimon, gespannt zu ihm. „Aber das ist nicht das einzige, was wir herausgefunden haben“, fuhr Yamaki fort. „In der Email ist ein Programm enthalten, dass sich automatisch auf dem Handy installiert.“ „Ein Virus?“, fragte Takato. „Wenn man so will“, erwiderte der Leiter Hypnos'. „Dieses Programm stellt...“ Mehr konnte Takato nicht verstehen, ehe auf einmal ein Rauschen die Leitung erfüllte. „Yamaki-san?“, rief Takato unnötig laut in das Telefon. „Yamaki-san?“ Dann war die Verbindung komplett getrennt. Der Junge sah auf das Display des Handys, dass einen Verbindungsfehler anzeigte. „Was ist, Takato?“, fragte Kai. „Die Verbindung ist auf einmal getrennt worden“, murmelte Takato, während nun auch die anderen Tamer zu ihnen hinüber sahen. „Yamaki-san hat angerufen?“, erkundigte sich Shuichon, während sie zu ihnen hinüberging. „Ja.“ Der Gefragte nickte. „Aber die Verbindung...“ Er führte den Satz nicht zu Ende und sah wieder auf sein Display. Nun kamen auch Shoji und Denrei, gefolgt von den Digimon, zu ihnen hinüber. „Was wollte Yamaki-san?“, fragte Shoji. „Er hat etwas wegen der Kettenmail herausgefunden. Sie sei mit einem Programm, einer Art Virus, infiziert. Aber ehe er mehr sagen konnte, war die Verbindung getrennt.“ Für einen Moment herrschte Schweigen, während noch immer vereinzelte Raketen, die wahrscheinlich nicht mehr zum eigentlichen Feuerwerk gehörten, den Himmel erhellten. Ein leichter Wind ließ die Gruppe frösteln. Kai schnupperte. „Es riecht nach Regen...“, murmelte er leise für sich und wurde kaum von den anderen beachtet. „Ein Virus?“, fragte Denrei und holte sein Handy aus der Hosentausche um es anzusehen. „Dann war es wirklich die Kettenmail, die dieses Digimon hergeholt hat?“ Shuichon sah zum Meer, wo am Tag vorher das seltsam fehlerhafte Digimon erschienen war. „Vielleicht“, murmelte Takato und erneut schwieg die Gruppe. Die Digimon sahen sich etwas ratlos an. Obwohl sie selbst digitale Wesen waren, verstanden sie von Computern und Programmen wenig. „Moumantai“, murmelte Lopmon, das noch immer auf Shuichons Schulter saß. Niemand anderes sagte etwas. Da war es auf einmal ein Piepsen, dass sie aus ihren Gedanken riss. Nein, nicht ein Piepsen, sondern gleich fünf unterschiedliche Klingeltöne, die nur mit minimaler Zeitverzögerung begannen. Die sechs Jugendlichen sahen sich an, während Mei auf einmal anfing in Richtung des Meeres zu knurren und zu bellen. Takato, Denrei, Shoji, Shuichon und Minami sahen auf ihre Handys, nur um zu ihrer Überraschung einen anderen Text vorzufinden, als in den bisherigen Kettenmails: Dies ist mein Spiel. „Was...“, begann Minami, als Kai aufschrie und auf das Meer zeigte. „Da!“ Alle sahen hinüber, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ein Datastream auf die Wasseroberfläche vielleicht vierzig oder fünfzig Meter vom Strand entfernt auftraf. Noch ehe einer von ihnen reagieren konnte, breitete sich der Nebel der Digital Zone aus und riss sie von ihren Beinen. Doch etwas war anders als sonst. Es war, als wäre der Boden unter ihren Füßen verschwunden. Sie hatten das Gefühl zu fallen. Und dann waren sie auf einmal von einer tiefen Dunkelheit umgeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)