Kondoria von Rave_ShadowHeart (Kann die Liebe stärker sein?) ================================================================================ Kapitel 3: 03. Alle Hebel in Bewegung ------------------------------------- Als erstes, Mangafan, vielen dank für dein Kommi! Ich hoffe es gefällt dir weiterehin! Das Recherchieren ist wirklich kein Zuckerschlecken, aber momentan eine gute Ablenkung! ^-^ Gute Unterhaltung! Auch euch anderen Lesern, sollte noch welche kommen. ^-^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 03. Alle Hebel in Bewegung Zwei ganze Stunden ist es her seitdem die Flugeskorte die Karim von Capricorn nach Riam überstellen sollte, in die Gewitterfront geraten war. Alle, bis auf einen, waren sie verunglückt. Verirrt in den Gewitterwolken, zu Tode gestürzt oder an Felsgipfeln zerschellt. Nur einer hat es geschafft und mehr aus Glück war er den Tücken des Gewitters entkommen. Sein Vogel ist allerdings verletzt. Ein angesprengter Flügel den er sich bei einem Sinkflug an den Baumwipfeln zugezogen hat. Nur durch den harten Drill der Garde, mit der die Vögel ihre Ausbildung überstehen, gehorcht er noch seinem Herrn und bringt ihn nach Riam, der Hauptstadt der Riamer. Dumpf schlägt der große Körper des Transportvogels am Rand der Landefläche auf und rutsch in Flugrichtung dahin. Mit der Verletzung war ein gezieltes Landen einfach nicht mehr möglich gewesen. Viel Staub wird aufgewirbelt als das erschlaffende Tier über die Landefläche rutcht. Es hinterlässt eine breite, Blutdurchzogene Spur und eine Masse an Federn ehe es am anderen Ende mit gespreizten Flügeln zu liegen kommt. Schnell waren Helfer vor Ort. Immerhin hat man schon auf die Eskorte und vor allem Karim gewartet. Das nun nur ein einziger Vogel ankommt sorgt für Aufruhr, panische Rufe und Hektik am Flugplatz. Der Flieger war schnell vom Vogel und auf eine Trage verfrachtet, noch ehe man seinen Gesundheitlichen Zustand feststellt erzählt er stockend und entkräftet von den Geschehnissen. Wenige Momente später prescht ein Pferd mit einem Boten in Richtung Garnison, um Hagan die schlechten Nachrichten zu überbringen. Hagan steht mit einem triumphierenden Grinsen an einem der Fenster seines Arbeitszimmers und schaut in den Innenhof der Garnison. Es läuft alles nach Plan und seine Laune könnte nicht besser sein. Heute soll Karim hier eintreffen. Er hat die besten Leute mit den Transportvögeln losgeschickt um ihn unversehrt hier ankommen zu lassen. Er wird ihn in seinem eigenen Haus beherbergen ehe man ihn in die Hände der Räte und des Schattens übergibt um seine Fähigkeiten zu testen. „Es läuft alles bestens…“, grinst er mit dunkler Stimme und setzt sein Weinglas an seine Lippen um einen seichten Schluck davon zu trinken. Aber nicht nur das war einer der Gründe weshalb er heute bester Laune ist. Vor ein paar Minuten hat er die Meldung erhalten das Kurai mit seinen drei Schiffen soeben in Maritema abgelegt hat und seine Mission beginnt. Erst in ein paar Wochen würde er sein Ziel erreichen und Hagan seinen Plänen erfolgreiche Bereicherung beschehren. „Der erhabene Schatten… wird sehr zufrieden sein…“, prostet er seinem Spiegelbild in der Scheibe zu ehe er das Glas mit dem schlanken Stil erneut ansetzt. Doch der Genuss sollte ihm nicht gegönnt sein. Im nächsten Moment, noch ehe Hagan einen weiteren Schluck des edlen Tropfen genießen kann hämmert jemand an seine Tür. „Bitte was ist denn?!“, fährt er unwirsch zu seiner Tür herum. Wie er es doch hasst wenn man ihm mit der Tür in den Raum will. Eiskalt schaut er den Boten an der die Tür aufschwingt und schwer keuchend, aber mit der manier noch zu salutieren Bericht erstattet. „Was?! Das darf doch nicht wahr sein!!“, beginnt Hagan zu schreien ehe das klirren des edlen Weinglases kurz für Stille sorgt. „Bin ich denn nur von Idioten und unfähigen Individuen umgeben?! Bringt mir diesen Bastard auf der Stelle her!“, fährt er den Boten an der unbewusst einen Schritt zurück weicht. „Verzeiht Sir Hagan… er… ist schwer verletzt… daher mein erscheinen…“, beginnt der Bote zu stammeln während Hagan sich auf seinen Stuhl sinken lässt und eine Nachricht zu schreiben beginnt. „Wie schön für ihn…“, denkt Hagan dunkel. Spätestens wenn er dieses unfähige Gewürm in seinen Kerker verfrachtet hätte würde er schwer verletzt sein. „Bring das Hassar! Und beeil dich!“, hat er dem Boten die eilig geschriebene und versiegelte Nachricht hingehalten. „Und… was soll mit dem Flieger geschehen…?“, hat der Bote bei der Übernahme des Schreibens vorsichtig gefragt. „Lasst euch den genauen Absturzpunkt sagen und bringt ihn zum schweigen…“, hat er finster angewiesen. Sein Blick war so bedrohlich das der Bote erneut gerne einen Schritt zurück macht. Es war von Anfang an klar gewesen das keiner der Eskorte nach Ausführen des Befehls einfach so hätte gehen können. Niemand sollte von diesem Vorhaben Karim in die Stadt zu bringen erfahren. „Sehr wohl… Sir Hagan…“, hat dieser sich kurz verneigt und war eiligen Schrittes davon geeilt, obwohl gerannt wohl besser ausgedrückt wäre. Nachdem die Tür ins Schloss fällt stützt Hagan seine Ellenbogen auf seinen aus dunklem Mahagoni hergestellten, Schreibtisch und schaut auf die Tischplatte. „Wir sind geliefert…“, sein funkelnder Blick wandert nach oben auf die Tür. „Solche Idioten… nicht mal das kriegen sie auf die Reihe!“, seine Fingerknöchel treten weiß hervor als er sie fester gegen die eigenen Hände klammert. Dunkle Schatten fallen auf sein Gesicht. Der King-Arthur-Bart und die ohnehin dunklere Hautfarbe verleiht ihm obendrein noch ein düstereres aussehen. „Hassar… ich rate dir nicht zu versagen…“, ermahnt er ihn in Gedanken obwohl er sich keine Sorgen machen müsste. Ist Hassar doch sein bester Mann in den Reihen der Garde. Hassar hat sich in einen Hinterhof der Garnison zurück gezogen. Hier trainiert er am liebsten. Vollkommen abgeschieden von den anderen. Alleine und ungestört. Nur die wild wuchernden, weißen Rosen leisten ihm hier Gesellschaft. Und hin und wieder ein paar kleine Vögel die das sirren seines Schwertes wenn er es durch die Luft schlägt als würde er es durch den Leib eines Feindes ziehen, nicht ängstigt. Der Wind, der ab und an in die Ecken des kleinen Vierkanthofes fährt und lose Blätter aufwirbelt, sorgt für ein Abwechslungsreiches Schauspiel an Schatten und Geräuschen. Hassar nutzt selbst diese um zu trainieren. Er muß der stärkste von allen werden, das hat er sich zum Ziel gesetzt. Hassar steht ruhig da, der Wind spielt mit seinem Mondgebleichtem Haar und er wartet eigentlich nur auf ein Geräusch um seine nächste Schlagkombination durch zu führen. Nicht lange und da ertönt ein Geräusch. Ohne mit der Wimpfer zu zucken vollzieht er eine elegante Linksdrehung, wirbelt sein Schwert gegen den imaginären Feind und lässt es an der Kehle des Boten ruhen der ihn soeben ansprechen wollte. Der Bote, der Verursacher des Geräusches. Dem Boten bleiben jegliche Worte im Hals stecken, er vermag nur auffällig zu schlucken und Hassar mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen anszusehen. Hassars Blick ist wie immer kalt, und durchbohrend. „Du solltest dich nicht so anschleichen… könnte unschön enden…“, hat er tonlos gemeint und das Schwert von dessen Kehle genommen. Im selben Moment fällt die weiße Rose zur Rechten des Boten von ihrem Stil. „Was willst du?!“, steckt Hassar das Schwert in dessen Scheide und wendet sich bereits ab. „Ei…ei…eine… eine Nachricht… von Sir Hagan… Sir…“, beginnt der Bote zu stammeln ehe er Hassar den versiegelten Umschlag mit zitternder Hand hinhält. Es ist nicht zu leugnen das er sich wahrhaft von Hassars Training faszinieren, und anschließend erschrecken lies. Ruckartig nimmt Hassar ihm den Brief aus der Hand und öffnet ihn. „Ist das alles?“, meint er zeitgleich kühl an den Boten. „Ja… Sir…“, gibt dieser von sich. „Was stehst du dann noch dumm in der Gegend rum?! Sieh zu das du deinen Aufgaben nachkommst!“, hat Hassar ihn gleich verscheucht und der Bote war nur zu gerne gegangen. Seine kalten, goldenen Augen fliegen über die paar wenigen Zeilen. Allein davon kann Hassar schon erkennen das es zu großer Eile ruft. So knapp hält Hagan sich nur selten. „Na bestens…“, seufzt er dann und setzt sich in Bewegung. Er hatte gehofft den Rest des Tages in Ruhe gelassen zu werden damit er Trainieren kann. Doch nun schickt man ihn los um Karim zu finden und möglichst unversehrt zurück zu bringen. Es würde ihm ja noch besser gefallen wenn er das wenigstens alleine tun müsste, aber nein… Hagan verlangt gleich wieder von ihm das er sich einen kleinen Trupp zusammenstellt. Energischen Schrittes verlässt er seinen kleinen Hinterhof und betritt den großen Hof der Garnison. „Ich brauche sechs Freiwillig! Ihr seid in fünf Minuten aufbruchbereit und folgt mir zur Landeplattform!“, hat er über den ganzen Hof gerufen ehe er den Weg zu seinem Haus, welches inmitten der Garnison steht, fortsetzt. Er war erst kürzlich von seiner Auswärtsreise zurück gekehrt und es ist noch nicht lange her das man ihn zu Hagans Nachfolger ernannt hat. So hat er sich einige Feinde aufgehalst. Unliebsame Feinde und Neider, die es ohnehin nicht mit ihm aufnehmen konnten. Er schreitet voller stolz weiter und ignoriert das getuschel wie immer gekonnt. So fällt ihm auch jener funkelnder, vor Hass sprühender Blick zweier tiefgoldenen Augen nicht auf die ihn fixieren. Ein sonst eher unscheinbarer, großgewachsener Gardist löst sich von seiner Stelle am Stalleingang. „Freiwillige…? Das ist meine Chance! Ich werde ihm den Arsch aufreißen!“, tobt es hinter seiner Stirn als er den Stallbesen ernergisch hinlehnt und schon zur Anmeldung loseilen will als er hinter sich eine wohlbekannte Stimme hört. „Kenzo warte mal!“, ruft Taka seinem Kollegen hinterher. „Was ist denn?! Ich hab es eilig, verdammt!“, fährt Kenzo zu ihm herum, hält aber doch inne. „Ja, das seh ich…“, tut Taka, der zwar Kleiner, aber etwas Älter war als er, es lächelnd ab. „Bestätige mir hier nur die Exekutionen… dann hast du deine Ruhe!“, hat er scheinheilig gelächelt und Kenzo erst den Bogen, dann den Stift hingehalten. „Darf es sonst nochwas sein?!“, fragt Kenzo unwirsch während er schreibt, wobei sein Blick schon wieder wo anders hingeht. Er muß sich beeilen. Er darf nicht zu spät kommen, als ob sich alle so darum reißen würden mit Hassar mitgehen zu dürfen. Bekanntlich kamen von fünf immer nur drei zurück wenn Hassar auf Mission geht. „Tut mir leid… aber gibt’s da was besonderes zu sehen?“, versucht er Kenzos Aufmerskamkeit wieder zu bekommen ehe er ihn darauf hinweißt auch die Truppennummer anzugeben. Immerhin ist Kenzo Truppenführer und somit muß er als Identifizierung auch diese Nummer angeben. „So, bitte, und tschüss!“, hat Kenzo, Taka den Füller energisch in die Hand gedrückt und war schon wieder auf dem Sprung als Taka ihn nochmal anspricht. „Hey… das ist aber die falsche Richtung!“, ermahnt er den Jüngeren und der Dunkelhäutige bleibt abermals stehen. „Was denn?!“, fährt Kenzo wieder auf. Man kann ihm seine Anspannung nun deutlich ansehen. „Zur Sammelstelle geht es da lang!“, deutet der Schreiber in die entsprechende Richtung. „Welche Sammelstelle?“, zieht Kenzo nun doch fragend eine Augenbraue hoch. „Na du hast doch eben selbst zugestimmt an dem Projekt „Tunnel“ teilzunehmen!“, hält er ihm nochmal den Bogen hin den Kenzo grade unterschrieben hat. „Du…. Mieser… Kleiner…“, beginnt Kenzo schon zu fluchen und mit den Zähnen zu knirschen als er sich das Formula näher besieht. „Moment ja… du bist selbst schuld…“, hebt Taka abwehrend die Arme. „Du musst eben genauer lesen!“, Taka hat seinen Freund bewusst auf diese Mission geschickt. „Genta braucht Verstärkung… und du ne Auszeit! Oder glaubst du ich lass zu das du dich Kopflos in seine Klinge wirfst?!“, schaut er Kenzo nun ernst an. „Man… du bist schon genauso link wie Touga!“, knirscht Kenzo immer noch und sieht sich leider gezwungen sich der Schrift zu beugen. Einmal eingetragen, gibt es keine Ausflüchte mehr. „Was wundert dich das? Wir sind Brüder“, hat Taka triumphierend gegrinst und noch erwähnt das er nun wohl schon spät dran ist. „Vergiss nicht deinem Trupp bescheid zu sagen!“, hat er Kenzo noch hinterhergerufen als dieser wütend davonstampft. „Und bleib am leben…“, flüstert er in sich hinein ehe er seiner Arbeit als Listenführer wieder nachkommt. Er befürchtet das es nun in den nächsten Wochen wohl etwas langweilig werden wird. Immerhin muß er Kenzo nun eine ganze Zeit lang nicht mehr über die Schulter schauen und sich vergewissern das er keinen Unsinn macht. Sein Hass ist mittlerweile so groß das er kaum noch zu bändigen ist. „Wenn er doch nur einsehen würde das er gegen Hassar nicht ankommen kann…“, verweilen Takas Gedanken noch kurz bei seinem Freund ehe er einen weiteren Truppenführer ansteuert um ihn eintragen zu lassen. Nur fahles Licht fällt durch die großen Raumhohen Fenster in den obersten Raum des schwarzen Turmes. Ewige Finsterniss scheint in diesen Räumen zu herrschen, bei Tag und auch bei Nacht. Die großen Mosaike der Fenster sind alle in dunklen Farben gehalten, was große Helligkeit gar nicht zulässt. Obwohl es Fenster sind, schließen sie das Licht der Sonne weitgehend aus. Eine dunkle Gestalt bewegt sich auf eines der Fenster zu. Eine knarrig erscheinende, alte Hand schiebt den schweren, tiefroten Vorhang etwas beseite um dem Betrachter besseren Blick auf das Tor der Garnison bieten zu können. Grade reitet Hassar mit seinen sechs Freiwilligen durch dieses Tor und begibt sich auf schnellstem Weg zur Landeplattform von der er mit Transportvögeln seine Mission antreten wird. „Wie erwartet…“, ein gespenstisch klingends Kichern erfüllt den Raum. „Er schickt seinen besten Mann… um mir meinen Karim zurück zu bringen…“, wieder war da dieses Kichern, das sogar die Scheiben der Mosaike erzittern lässt. Mit fast schwebendem Gang bewegt sich der Erhabene zurück zu seinem Thron. Er hält vor dem kleinen Tischchen inne auf dem die neuesten Berichte des Tages liegen. Und die Nachricht über Karims Absturz hat ihn nicht gerade erfreut. Der Bote… der ihm die Nachricht überbrachte, hat nie wieder das Tageslicht gesehen. Der Schatten, war im ersten Moment so voller Zorn, das er sich einfach nicht zurück halten konnte. Nun ist Hagans bester Mann unterwegs um den Fehler wieder zu korrigieren. Doch aus irgendeinem Grund ist der erhabene Schatten deswegen nicht gleich zufrieden. „Er vertraut zu sehr auf die Fähigkeiten dieses Jünglings…“, seine Stimme ist kalt und schneidend. Er greift zur Feder und führt sie geschmeidig über ein neues Pergament. Er wird sich nicht auf Hagans Nachfolger verlassen. Dieser kleine Gardist mit den leeren, kalten Augen. Der Schatten weiß es besser niemand anderem als sich selbst zu vertrauen. So verfasst er eine Nachricht an einen seiner Räte. „Taezu war in den letzten Wochen zu ruhig… es ist an der Zeit ihn einer Prüfung zu unterziehen…“, wieder lässt dieses markerschütternde Kichern diesen ewig dunklen Raum erzittern. Doch nicht nur in Riam wird alles für Karims erretung vorbereitet. Die Nachricht über seinen Absturz ist bereits in die weiten der leonardischen Gefielde vorgedrungen und setzt auch hier ihre Hebel in Bewegung. So wie gerade eben im Dorf der Grausemten. Das Heilerdorf der Leonarden. Ein Dorf, dessen Behausungen hoch in die Bäume gebaut wurde um möglichst unauffällig zu bleiben. Ist das Dorf dem Rücken und somit der Gefahr entdeckt zu werden, doch am nächsten. In einem der hoch über dem Erdboden gelegenen Häuser lehnt Modis in seinem Stuhl und starrt auf das Pergament welches diese Nachricht beinhaltet. Wie häufig liegen seine Beine dabei auf seinem Schreibtisch und er schaukelt auf dem Stuhl vor und zurück. Wie jedesmal wenn er angestrengt nachdenkt. „Was machen wir nun?“, holt Revos ihn nun aus seinen Überlegungen. Revos ist ein reinblütiger Leonarde und beherrscht die Heilkunst beinahe so gut wie die Uralten Heiler der vorigen Generation. „Faroin kommt erst in ein paar Tagen zurück! So lange können wir nicht warten!“, hat er aufbegehrt als er von Modis nur ein paar tiefe Seufzer als Antwort erhält. Faroin, der Anführer der Freidenker ist Auswärts unterwegs. So hat Modis als sein Vertreter die Verantwortung über jegliche Aktionen. So auch diesmal. „Ich weiß, dann müssen wir das wohl ohne ihn in die Hand nehmen!“, antwortet Modis nach längerem und bringt sich in eine halbwegs vernünftige Position wie man eigentlich an einem Tisch zu sitzen hat. „Wenn der Rat seine Finger im Spiel hat, duldet die Sache keinen Aufschub!“, hat er sich erhoben. Und es ist gewiss das der Rat damit zu tun hat. Karim ist für den Rat und den Schatten von großem Wert. Beides sind es Feinde der Freidenker. Es gilt also ohnehin ihnen diesen „Wert“ abzuluchsen und nun erhalten sie die wohl beste Chance das zu tun. „Trommel ein paar Männer zusammen! In zehn Minuten brechen wir auf!“, Modis braucht sich nicht zu erkundigen ob Revos Informationen über die Absturzstelle oder dergleichen vorliegen hat. Er weiß das dem so ist. Was das angeht ist Revos unschlagbar und die Informanten in der Nähe des Rückens ebenso. So wird auch hier alles für die Suche und Bergung Karims vorbereitet. Karim selbst, ahnt nichts von alle dem. Sein Arm schmerzt, als er ihn anhebt und seine Hand zum Schutz vor der Sonne die durch das Blätterdach fällt und ihn blendet über die Augen hält. „Was… ist passiert…?“, schießt es ihm als erstes durch den Kopf. Allein schon das er die Sonne sieht, müsste ihm Antwort genug sein. „Stimmt ja… ich bin… abgeholt worden…“, nur langsam beginnt er sich zu erinnern. Das Licht der Sonne, die hoch am Himmel steht blendet ihn so sehr das er die Augen gerne wieder schließt. Dann fährt er zusammen. Die Bilder des Gewitteres, die verzweifelten Rufe der Flieger, der Absturz! Alles läuft in rasender Geschwindigkeit vor seinem geistigen Auge ab. Erschrocken fährt er hoch, doch die Gurte die ihn am Geschirr des Vogels halten, hintern ihn daran. Jetzt wird ihm bewusst wo er sich befindet und ein verzweifelter Aufschrei entweicht seiner Kehle. Im selben Moment schlägt er sich die Hand vor den Mund. Er weiß nicht wo er ist! Was ihn hier erwartet! Er weiß nur eins, er darf auf keinen Fall in Panik ausbrechen, doch das ist wohl leichter gesagt als getan. Die Geräusche des Waldes, der ihn umgibt sind unbekannt und sie machen ihm angst. Nur zögerlich vermag er sich etwas zu drehen und das nur um festzustellen das er sich noch auf dem Rücken des Transportvogels befindet. Dieser hat sich wohl sämtliche Knochen gebrochen, jedenfalls sieht er Flügel, den Karim von hier aus sehen kann dementsprechend aus. Blattwerk und kleine Äste hängen dem armen Tier im Gefieder und ein etwas dickerer scheint ihm aus dem vorderen Teil des Brustkorbes zu ragen. Mit zittrigen Händen beginnt Karim die Gurte zu öffnen. Ein schweres Keuchen entweicht seinen Lippen, er fühlt sich einer erneuten Ohnmacht nahe. Doch Moment! Wie lange hatte er denn geschlafen?! Panisch schaut er in den Himmel. Er hat gelernt, das man die Zeit nach den Sternen und der Sonne bestimmen kann. Er war am Morgen aufgebrochen, nun steht die Sonne mitten, hoch am Himmel. Es ist also Mittag. Es ist immer Mittag… wenn die Sonne am höchsten steht. Mit diesen Gedanken lenkt Karim sich fürs erste ab. Und nach einiger Zeit hat er sogar die Gurte offen und er lässt sich zögernd vom Körper des toten Vogels rutschen. Natürlich landet er unsanft auf seinem Hintern. Mit ungeweinten Tränen reibt er sich sein Gesäß als er umständlich aufsteht und sich zu allererst den Staub aus den Kleidern klopft. Er mag es nicht schmutzig zu sein, das war schon immer so. Im nächsten Moment, taumelt er von dem Anblick des Transportvogels zurück. Er schluckt schwer, und jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Nun erinnert er sich, an den Abstutz. Und das in einer Genauigkeit die er sich nicht grade gewünscht hatte. Die immer näher kommenden Bäume. Das rauschen und krachen des Blattwerkes und der Äste. Das dumpfe Geräusch beim Aufschlag, das brechen der Knochen. Zitternd streicht er sich über die Stirn, wischt sich sein zerzaustes Haar aus dem Gesicht. Ihm wird übel, am liebsten würde er sich übergeben. Da ist hinter ihm ein Geräusch. Nur ein Rascheln im Gebüsch. Es war nur der Wind. Der Wind… der so unbekannt für ihn ist wie die Sonne am Himmel. So wie alles hier. Sein Herz schlägt wild gegen sein Brustbein als er sich umsieht. Er ist mitten in einem Wald. Ein Wald voller Bäume! Und Sträucher! Ein Wald… voller lebender Pflanzen! Nicht so wie die getrockneten Blätter in einem seiner Lehrräume. Ein weiteres Geräusch lässt ihn zusammenfahren. Eilig schaut er sich um und er erstarrt um ein neues. Nur langsam wendet er seinen Blick zu dem Kadaver des Vogels um. Er hat gelernt… das so große Kadaver meist Aasfresser oder Raubtiere anlocken, und das allein vom Geruch dessen Blut das bereits beginnt zu gerinnen. Karim schluckt schwer als er ein paar Schritte Rückwärts taumelt. Er wäre um ein Haar über eine Baumwurzel gestolpert, er kann seinen Sturz aber noch abfangen in dem er sich am Baumstamm festhält. Der Baumstamm… die Rinde daran ist so rau. Bestürzt schaut er auf seine zitternde Hand. Er blutet. Er hat sich an dem rauen Baum die Handfläche aufgeschürft. Karim wird von neuem Übel als er zu laufen beginnt. Die Panik hat sein Herz in Beschlag genommen. Er läuft ohne Ziel und ohne Weg einfach drauf los. Der Wald, mit seinen Geräuschen und Gerüchen, machen ihm Angst. Der Wald scheint ihn zu jagen. Fortsetzung folgt....! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So? Ich hoffe es hat gefallen. Natürlich sind hier auch ein-zwei Änderungen bezüglich RPG aufgetreten. Ich denke aber das das so doch ganz gut passt und auch nicht weiter stört. Lasst es mich anderenfalls einfach wissen. Und das nächste Kapitel... erfordert wohl wieder etwas längere Recherche... ich ersehne den Tag an dem ich eine Stelle des RPG´s zusammenpuzzle die nicht so durcheinander gepostet wurde. ^-^ Desweiteren bin ich noch frohen Mutes! Lg, bis zum nächsten mal, eure Rave! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)