Wahnsinnig&Durchgeknallt von Yashe ================================================================================ Kapitel 3: Kristall und Laxus ----------------------------- Ein halbes Jahr später saß Yashe wieder auf derselben Lichtung, auf der sie hier angekommen war. Ihre Muskeln waren nun trainierter, außerdem hatte sie einige Narben am ganzen Körper, die von Kämpfen mit Bären, Wölfen oder einfach von Stürzen kamen. Ihre Kleidung war nicht zerrissen, was hauptsächlich daran lag, dass es neue war. Sie war kurz nach Verlassen des Waldes an einem Dorf vorbeigekommen und hatte dort ein bisschen gearbeitet, um Geld zu verdienen und sich neue Sachen kaufen zu können. Auch ein Mantel war dabei gewesen, der ihre Narben verdeckte, ansonsten waren es noch immer die gleichen Sachen. In ihren alten hatte sie aber einige Sachen, die sie schon daheim besessen hatte, wiedergefunden. Die Violetthaarige ließ sich den Wind ins Gesicht wehen und betrachtete erneut Magnolia von ihrem Sitzplatz aus. Dieses Mal nicht, weil sie Angst hatte, sich der ortsansässigen Magier Gilde zu stellen, sondern, weil sie Angst hatte, sich in der Stadt zu verlaufen. Darum suchte sie sich in der Stadt Fixpunkte, an denen sie sich notfalls würde orientieren können. Erst als sie sich sicher war, dass sie sich nicht würde verlaufen können, stand sie auf und ging auf die Stadt zu. Tatsächlich hatten die Fixpunkte geholfen, sie hatte sich nicht verirrt, sondern den direkten Weg zur Gilde gefunden. Diese sah noch genauso aus wie vor einem halben Jahr. Was hatte Yashe auch groß erwartet? Natürlich hatte sich das Gebäude nicht verändert. Die Violetthaarige sah kurz zu dem orangenen Banner hoch, dann öffnete sie die Tür. Die meisten Gildenmitglieder bemerkten sie gar nicht, zu sehr waren sie mit einer Prügelei beschäftigt. Yashe lächelte. Ja, dieser Gilde beizutreten würde ein Spaß werden, dessen war sie sich spätestens jetzt sicher. Nicht, dass ihre Zweifel zuvor allzu groß gewesen wären. Die Kristall-Dragon Slayerin schlug einen Bogen um die Prügelei und ging auf die Theke am anderen Ende des Raumes zu. Der Gildenmeister und ein weißhaariges Mädchen saßen dort und sahen den anderen beim Kämpfen zu. „Entschuldigung?”, fragte sie halblaut, ein wenig nervös war sie anscheinend dann doch. Der Gildenmeister blickte allerdings sofort auf, auch das Mädchen neben ihm tat das. „I-ich wollte...”, stotterte sie, wurde aber von einer bekannten Stimme unterbrochen. „Ich dachte schon, du brichst dein Versprechen, Kleine”, tönte es von oben. Sofort wanderte ihr Blick nach oben. „Na super...”, murmelte sie und wurde glücklicherweise von der Prügelei übertönt. „Schade, ich hatte gehofft, dich hätte was auf irgendeiner Mission abgemurkst”, rief sie Laxus dann zu, schaffte es dabei sogar lauter als die Prügelei zu sein. Sofort kehrte Ruhe ein und die Blicke der Gildenmitglieder richteten sich auf Yashe. Vereinzelt hörte man Fragen, wer das denn seie und woher sie den Mut nehme, so mit Laxus zu reden. Der Blonde wollte schon etwas sagen, aber Yashe kam ihm zuvor: „Keine Sorge, mein Versprechen hab ich nicht vergessen. Ich wollte grade fragen, wo sich der größte Trottel, pardon, der stärkste Magier von Fairy Tail aufhält.” Die Gildenmitglieder sogen scharf die Luft ein und ein schwarzhaariger, nur mit Shorts bekleideter Magier fragte: „Spinnst du?” Yashe überging das und sah Laxus abwartend an. Dieser kam betont lässig die Treppe herunter, was Yashe dazu brachte zu gähnen und sich schlafend zu stellen. Als der Blonde dann vor ihr stand, schrak sie gespielt hoch. „Oh, du bist auch mal angekommen?”, erkundigte sie sich zuckersüß, „Das hat so lange gedauert, dass ich eingeschlafen bin... Ach, könnte ich vielleicht eine Tasse Salz haben?”, wandte die Violetthaarige sich ohne wirklichen Zusammenhang an die Weißhaarige, die ihrem Wunsch perplex folgte. Yashe bedankte sich und kippte sich die Tasse einfach runter. „Willst du dich umbringen?”, kam es geschockt von der Bardame. Yashe schüttelte nur lächelnd den Kopf. Laxus brummte. „Hast wohl Schiss gekriegt und den Freitod gewählt”, meinte er lauernd. „Nö, das war Nervennahrung”, grinste Yashe nicht unfreundlich, „Wenn du soweit bist, können wir anfangen.” „Womit anfangen?”, warf nun der bisher zu geschockte Gildenmeister ein. „Na, mit dem Kampf, den ich dem da seit einem halben Jahr schulde.” Ihre Worte zogen verdutztes Murmeln nach sich. „Laxus hat sich das also echt nicht nur ausgedacht”, meinte die Weißhaarige verblüfft. „Ey...” Yashe lachte. „Ich hatte es da eilig, darum konnte ich nicht lange verhandeln”, erklärte sie nur, „Ich bin übrigens Yashe.” Sie hielt der Bardame die Hand hin, die diese freudig ergriff. „Ich bin Mirajane und das hier ist unser Gildenmeister Makarov, Laxus kennst du ja schon. Das da drüben ohne Kleidung ist Gray, der Weißhaarige mein Bruder Elfman...” Mirajane stellte Yashe die gesamte anwesende Gilde vor[*]. Die Violetthaarige kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ehe sie sich an Laxus wandte: „Macht die das immer?” Der Blonde zuckte die Schultern und zeigte sich desinteressiert. Yashe verdrehte die Augen und wandte sich an Mirajane: „Ist der immer so 'n Kotzbrocken?” Mira nickte nur. Yashe lachte bitter. „Warum gerate ich immer nur an solche Typen? Kann ich nicht einmal wen treffen, der normal ist?” „Gleich und gleich gesellt sich gern”, erwiderte Laxus, „wolltest du jetzt kämpfen oder was?” Yashe grinste. „Noch nicht. Ich will zuerst wissen, was ich kriege, wenn ich gewinne.” „Falls du gewinnst”, meinte Gray aus der Menge, wurde aber von einem äußerst wütend drein blickenden, braunen Augenpaar zum Schweigen gebracht. „Noch mal, was kriege ich, SOBALD ich gewonnen habe?” „Abgesehen davon, dass Gray recht hat und du keine Chance hast”, grinste Laxus, „Wenn du es schaffst zu gewinnen, kriegst du ein Date mit mir.” „Wieso werd ich denn dann für meinen Sieg bestraft?” Laxus machte ein säuerliches Gesicht. „Ich sag euch was, wenn ich gewinne, darf ich Fairy Tail beitreten UND Laxus MUSS eine absolut kampffreie und langweilige Mission mit mir machen.” Der Blonde lachte. „Und wenn ich gewinne, gehst du mit mir aus, oder wie?” Yashe zuckte die Schultern. „Die Regeln bei mir zu Hause besagen, dass ich mich in dem Falle deinem Willen unterwerfen muss, sofern es nicht um Sex geht”, erklärte sie dann, „bei Unentschieden müssen wir eine Kombination aus beidem nehmen, darum habe ich eine Doppelbedingung gestellt.” Laxus lachte. „Die Regeln von dir zu Hause interessieren mich nicht”, meinte er, „aber gut, ich lasse mich darauf ein.” Der Rest der Gilde folgte dem Gespräch mit geöffneten Mündern. „Aber sag mal... Warum wurde das mit dem...” Yashe unterbrach den Blonden ruhig. „Weil die Kerle das IMMER als Bedingung gestellt haben, dachten meine Freundin und ich, wir müssten das ändern.” Yashe zog sich, während sie sprach, den Mantel von den Schultern. „Es war einfach nervig, weißt du? Immer das gleiche zu hören... Zumal wir eh immer gewonnen haben.” Auch Laxus machte sich zum Kampf bereit. „Wartet”, befahl Makarov, grade noch rechtzeitig, „Ihr kämpft nicht in unserem Gildengebäude!” Yashe zuckte die Schultern. „Kommt mir ganz gelegen. Sollte ich wider Erwarten verlieren, müssen ja nicht alle gleich meine Magie kennen.” Sie packte Laxus am Kragen und schliff ihn aus der Gilde. „Ich kenn da eine echt klasse Lichtung, da können wir kämpfen.” Am Rande bekam Yashe noch mit, wie Makarov Mirajane bat, den beiden zu folgen. Wenig später waren die drei dann auf der altbekannten Lichtung, wo die Kontrahenten sich an jeweils gegenüberliegenden Enden Aufstellung nahmen. Mira setzte sich bequem an den Stamm eines Baumes. Der Stamm wies eine gewisse Laxus-förmige Delle auf. „Ich würd mich da nich hinsetzen”, warnte Yashe, „beim Laxus-Weitwurf ziel ich da nämlich drauf.” Mira guckte nur verwirrt, aber Laxus wusste sofort, was die Violetthaarige meinte und ließ einige Blitze an sich hochzüngeln. Aufklären würde ER das ganze sicher nicht, daher entschloss Mira, sich einfach einen Baum weiterzusetzen und nicht weiter zu fragen. Yashe grinste. „Irgendwelche letzten Worte, ehe wir anfangen?” „Such dir schon mal ein Outfit für 's Date aus”, erwiderte Laxus betont ruhig. Yashe lachte leise, ehe sie etwas murmelte. Sofort war ihr Unterarm wieder von der Kristall-artigen Substanz bedeckt und sie stürmte auf Laxus zu, noch ehe der Zauber ganz beendet war. Der Blonde wich aus, wurde aber am Arm erwischt und sofort nach dem Treffe löste sich die gelbe Substanz in Blitze auf, einer kroch tatsächlich Laxus' Arm hoch. Yashe sprang zur Seite, ehe Laxus sie in den Magen schlagen konnte und runzelte die Stirn. „Eigentlich hätte das mehr Schaden anrichten sollen”, murmelte sie, erneut einen Schritt zurückweichend. Dann sprang sie mit einem Mal in die Luft, schlug einen Salto und umschloss dieses Mal ihr Bein mit der Substanz. Laxus war zu verdutzt, um auszuweichen und kassierte einen Treffer an der Schulter. Er hatte der Violetthaarigen gar nicht zu getraut, eine Strategie zu haben. Nun aber packte er ihren Fuß und warf sie in einen Baumstamm. Yashe hinterließ eine mindestens ebenso beeindruckende Delle wie er vor einem halben Jahr, wenn nicht sogar eine noch eindrucksvollere. „Mal ganz im Ernst, wieso klappt das nicht”, knurrte sie wütend. Zwar hatte der Schlag gesessen, aber auch dieses Mal hatten die Blitze, in die sich das Zeug verwandelt hatte, keinerlei Schaden hinterlassen. Laxus seinerseits beschloss, der Kleineren einen Hinweis zu geben. Er löste sich in Blitze auf und tauchte direkt vor ihr wieder auf. Yashe guckte nur gelangweilt, jedenfalls bis Laxus ihr in den Magen trat. Sie keuchte kurz auf, ehe sie nun ihrerseits Laxus packte und ihn in einen Baum krachen ließ, genau wie sie prophezeit hatte, war es der von vor einem halben Jahr, sogar mehr oder minder dieselbe Delle. Laxus rutschte den Stamm runter, landete auf dem Kopf und sprang sofort wieder auf, allerdings ein bisschen zu spät. Yashe stand über ihm und trat ihm kurzerhand die Beine unterm Hintern weg. Sie holte aus, murmelte leise eine Beschwörung und um ihren Arm bildete sich erneut die Substanz, dieses Mal erinnerte sie allerdings entfernt an einen Speer. Laxus schwante übles, er rollte sich zur Seite hin ab, als Yashe angriff. Ihr Arm rammte sich in den Boden und blieb stecken, als der Zauber verflog. „Pech gehabt”, kommentierte Laxus ihre missliche Lage und ließ erneut einige Blitze um sich herum zucken. Dann legte er ihr eine Hand auf die Schulter, dieses Mal die Linke, und leitete den Strom in den Körper der violetthaarigen Magiern fließen. Die zuckte kurz zusammen, dann grinste sie schwach. „Kann ich nur zurückgeben”, meinte sie und rammte ihm ihren Ellbogen in die Magengegend. Laxus hatte damit gerechnet und sich in Sicherheit gebracht, als er merkte, dass seine Blitze nicht wirkten. Yashe hatte die Hand inzwischen wieder befreien können und drehte sich ruhig um. „Irgendwie zieht der ganze Kampf nicht, oder?” Laxus nickte. Beide waren durch Blitze nicht zu verletzen und körperlich waren sie ganz offensichtlich mehr oder weniger auf einer Ebene, zumindest mit Yashes Kristallen. „Du willst jetzt aber kein Unentschieden ausmachen.” Es war eine Feststellung, aber Yashe nickte trotzdem. „Mir ist eine gute Idee gekommen”, meinte sie mit einem Wink auf die eingedellten Baumstämme, „wir werfen uns gegenseitig solange gegen die Baumstämme, bis einer umfällt, du darfst sogar anfangen.” „Abgelehnt”, knurrte Laxus. „Wieso?” „Weil ich kein Masochist bin!” „Ich auch nicht”, lachte Yashe, „aber fällt dir was besseres ein?” Der Blonde musste zugeben, dass es das nicht tat. Mirajane, die bisher nur zugesehen hatte, räusperte sich dezent. „Was wäre so schlimm an einem Unentschieden?” Yashe knurrte. „Nur, dass nur Schwächlinge ein Unentschieden akzeptieren”, fauchte sie dann. „Und ich bin definitiv kein Schwächling”, ergänzte Laxus. Yashe überging das kurzerhand. „Außerdem”, fügte sie an, „gehe ich nicht mit Nieten aus.” Laxus musterte die Violetthaarige. Er hatte das eigentlich nur aus Spaß gesagt, aber sie hatte das offensichtlich ernst genommen und war geschockt von der Idee. Er grinste. Wenn das so war~... „Ihr könnt auch Stein-Schere-Papier spielen”, schlug Mira vor. „Was sagt das bitte darüber aus, wer besser ist?”, staunte Laxus über Miras Vorschlag. „Achte nicht drauf, die will uns verarschen... Armdrücken?”, schlug Yashe völlig übergangslos vor. „Das wird doch viel zu einfach für mich”, spottete der Blonde. Seine Kontrahentin grinste bloß. „Werden wir dann ja sehen.” Sie formte mit dem Kristall eine Breitaxt um ihren Arm und fällte kurzerhand einen noch unversehrten Baum. „Hättest du nicht einfach einen Tisch machen können?” Yashe schüttelte den Kopf. „Ich kann damit nur meinen Körper, hmm... sagen wir mal aufrüsten”, erklärte sie während die Axt in Blitzen verschwand, „Sonst löst es sich gleich wieder auf.” Sie machte es sich am Stumpf bequem, Laxus nahm ihr Gegenüber Aufstellung. Yashe grinste innerlich. Sie hatte zwar ohne ihre Kristalle nicht soviel Kraft wie Laxus, aber sie hatte ein Händchen für 's Armdrücken. Aber als Laxus anfing, Druck auf ihren Arm zu machen, erstarrte das innerliche Grinsen. Er war stärker, als sie erwartet hatte, dennoch hielt sie dagegen. Fünf Minuten verstrichen, dann zehn. Auf Yashes Stirn rann bereits der Schweiß, bei ihrem blonden Kontrahenten dagegen zeigte sich keinerlei Anstrengung. Ihr Arm wurde langsam taub, ihre Energie schwand zusehends. Natürlich bemerkte Laxus das, er verstärkte auch prompt den Druck und schaffte es so, Yashes Hand auf das Holz knallen zu lassen. „Verdammt”, fluchte sie, warf dann einen Blick zu Mirajane. Diese war eingeschlafen. „Wie lange haben wir das gemacht?” Laxus zuckte die Schultern, warf einen Blick zur Sonne hoch. „Mir kam es ehrlich gesagt nicht so lange vor, dass man einschlafen könnte”, meinte er. „Naja... Noch nie was von Blitzschlaf gehört?” Dafür, dass sie grade verloren hatte, war Yashes Grinsen ziemlich frech. „Aber mir kam es auch nicht allzu lange vor...” Sie bemühte sich gar nicht erst die Uhrzeit anhand der Sonne abzuschätzen, es hätte selbst dann nichts gebracht, wenn sie es gekonnt hätte. „So, und jetzt?” Laxus warf sich Mira kurzerhand über die Schulter. „Jetzt gehe ich in die Gilde zurück. Du kannst dir aussuchen, ob du mitkommst, aber heute Abend solltest du da und für das Date bereit sein”, lachte er. Yashe verdrehte die Augen und dackelte dann dem Blonden hinterher. Der drehte sich halb um, als er es merkte und hob eine Augenbraue. „Was? Ich hab jetzt eh nix mehr vor, also kann ich genauso gut mitkommen”, erklärte sie, „außerdem will ich eurer Gilde trotzdem beitreten.” Wenig später befanden sich Laxus und Yashe wieder in Magnolia. Mirajane war in der Zeit, in der die anderen beiden schweigend nebeneinander hergelaufen waren, wieder aufgewacht und hatte sofort gefragt, wer denn gewonnen habe. Zu Yashes Überraschung hatte Laxus geantwortet, ihnen wäre langweilig geworden und sie hätten abgebrochen. Mira lief voraus um dem Meister Bescheid zu geben. „Was sollte das?”, fragte Yashe, kaum dass Mira außer Hörweite war, „die halten uns jetzt garantiert für schwach!” „Ich dachte, du wolltest Fairy Tail beitreten?” „Das hätte ich auch ohne dein Mitleid geschafft!” Laxus lachte nur. „Das hat man vorhin ja klasse gesehen.” Yashe lief leicht rosé an. Woher wusste Laxus das schon wieder? Hätte er nicht einfach davon ausgehen können, sie wolle wirklich nur wissen, wo der Blitzmagier steckte? Yashe machte eine wegwerfende Handbewegung. „Na und? Ich hätte es geschafft, das ist eine Tatsache”, knurrte sie. Er lachte erneut, dann griff er plötzlich nach ihrem Handgelenk. „Verarsch mich nicht”, zischte er ihr zu und übte Druck auf das sich in seinem Griff befindende Objekt aus. Yashe knurrte. „Das lag nicht in meiner Absicht”, meinte sie bemüht ruhig, „Könntest du mich bitte loslassen?” Die grauen Augen ihres Gegenübers musterten sie kurz, dann ließ er los. „Streng dich ja an, wenn du aufgenommen wurdest”, meinte er noch und verfiel dann wieder seinem Schweigen. Yashe aber nahm sich jetzt zum ersten Mal die Zeit, ihn richtig zu mustern. Er wirkt verbittert, dachte sie, Warum wohl? Hat er irgendwelche berühmten, starken Verwandten? Wenn es so ist... Nein, leid tut er mir nicht, aber dann könnte ich verstehen, warum er so ist, wie er ist. Yashe selbst hatte hatte unter dem Ruf ihrer Mutter zu leiden. Laxus spürte die bohrenden Blicke seiner Begleitung, versuchte aber es zu ignorieren. Dies war alles andere als einfach, die Violetthaarige hatte irgendwann nämlich beschlossen, rückwärts vor ihm herzugehen. Dass sie dabei regelmäßig in irgendwelche Passanten, Marktbuden oder Mülltonnen reinkrachte, schien ihr nichts auszumachen. Auch, dass sie, als Laxus beschloss, einen Umweg am Fluss vorbei zu nehmen, die Brücke verfehlte und im Wasser landete, machte ihr nichts aus. „Also gut”, knurrte er, als Yashe es fertig brachte, so ungünstig in einen MüllCONTAINER zu rennen, dass dieser ihm ebenfalls eine Mülldusche verpasste, „Was willst du?” Yashe, die sich grade unter einem weggeworfenen Klo vorarbeitete, hielt verwirrt inne. „Was meinst du?” „So wie du mich die ganze Zeit anstarrst”, Laxus ignorierte ihren Einwand, dass sie nicht starre, „hast du doch irgendwas vor?” Yashe legte den Kopf schief. „Ich hab nur nachgedacht, das ist alles”, erklärte sie, „warum du so...”, sie suchte nach dem passenden Wort, „angespannt bist.” Laxus musterte sie nun seinerseits. Abgesehen davon, dass ihr eine Bananenschale am Ohr hing und sie noch immer unter dem Klo lag, war sie eigentlich recht anziehend, musste er zugeben. Trotzdem war das allein seine Sache. „Das geht dich nichts an”, meinte er kalt, sie würde es vermutlich noch früh genug erfahren. Yashe zappelte unter dem Klo herum, sie hing anscheinend fest. Laxus seufzte und hob die Porzellanschüssel hoch. Yashe krabbelte schnell drunter weg und klaubte sich die Bananenschale vom Ohr. „Dabei mag ich Bananen nicht mal”, moserte sie gespielt während sie den inzwischen braunen Gegenstand wegwarf, „soll ich raten?” Laxus machte eine einladende Handbewegung. „Nur zu.” „Du hast irgendeinen Verwandten, der wahnsinnig stark ist – vermutlich dein Vater oder deine Mutter – und kommst mit dem Druck nicht klar.” Laxus zuckte die Schultern. „Falsch. Ich bin von Schwächlingen umgeben, das ist alles.” Yashe kicherte. „War ich früher auch, es gab genau zwei starke Leute neben mir. Aber angespa...”, die Violetthaarige brach ab, ehe sie etwas murmelte von wegen, ihr Vater hätte irgendwas wohl zu oft gemacht und das zeige sich jetzt. Laxus beschloss, einfach nicht darauf einzugehen. „Ach, tatsächlich? Nur drei starke Personen?” „Jap, meine beste Freundin und mein kleiner Bruder”, erklärte sie, „Wobei... eigentlich kann man das so nicht sagen. Wir waren – und sind – verhältnismäßig ziemlich overpowered gewesen, es war ja auch nur ein kleines Kuh-Kaff.” Der Blonde musterte sie, die Violetthaarige hatte definitiv noch etwas anderes sagen wollen. Inzwischen standen beide neben dem Müllberg. Yashe zeigte darauf: „Sollten wir da nicht was machen?” „Nein, da kann sich jemand anderes drum kümmern.” „Willst du den rosahaarigen Typen da wirklich drunter liegen lassen?”, horchte Yashe nach. Laxus sah genauer hin und tatsächlich konnte man Natsus rosanen Haarschopf und seinen Schal erkennen. Laxus seufzte, zog den Dragon Slayer aus dem Müllberg. „Wer iss 'n das?” „Natsu, ein Mitglied von Fairy Tail”, erklärte Laxus. Yashe währenddessen nahm den Müllberg noch einmal genauer in Augenschein. Tatsächlich fand sie sogar noch jemanden, ein junges Mädchen, allerdings lag das altbekannte Klo auf ihr und einer blauen Katze drauf. Yashe kicherte, ehe sie sich an Laxus wandte: „Wirfst du immer Klos auf Blondinen und blaue Katzen?” „Was?”, kam es zurück. Yashe währenddessen hob das Pissoir hoch und warf es achtlos beiseite. Dass sie ihrerseits eine Rothaarige abwarf, ignorierte sie gekonnt. „Aber selber...” „Ey... Ich kann Rothaarige nich' leiden, also lass mich. Bei dir mit den Blondinen ist es wesentlich unlogischer”, erklärte sie, ehe sie die Blondine hoch hiefte und am Kragen hinter sich herschleifte, die Katze warf sie Laxus zu. Das Viech traf punktgenau in sein Gesicht. „Was soll das?” „Bin ich ein Katzenschlepper?” Amüsiert betrachtete sie, wie Laxus die Augen verdrehte und sich dann Katze und Magier über die Schulter warf. „Wer ist das hier?”, fragte Yashe dann und hob die Blondine hoch. „Neben dir wahrscheinlich das neueste Mitglied”, meinte Laxus mit einem Blick auf das pinke Fairy Tail Abzeichen auf dem einen Handrücken, „Das blaue Ding hier ist Natsus Kater Happy.” „Das is 'n Kater?”, staunte Yashe verdutzt, „Da... fehlt aber was zwischen den Beinen.” „Frag nicht.” Yashe warf ihrem blonden Begleiter einen Blick zu, der überdeutlich sagte „Du weißt es also selbst nicht”. Yashe lachte leise. „Wolltest du nicht eigentlich zurück zur Gilde?”, erkundigte sie sich dann. Jetzt fiel auch Laxus wieder ein, dass er nur hierlang gegangen war, damit Yashe endlich aufhörte, ihn mit Blicken zu durchbohren. Grummelnd wandte er sich wieder der Gilde zu. Yashe folgte ihm. Endlich kamen sie in der Gilde an, wo sie auch schon von einer äußerst besorgten Mirajane erwartet wurden. „Was ist denn passiert, solange hättet ihr für den Rückweg nicht brauchen dürfen... Wieso riecht ihr nach Müllcontainer? Und was ist mit Natsu und Lucy passiert?”, fügte sie an, als sie die beiden Magier erblickte. Yashe grinste. „Auf beiden Fragen kann ich mit nur einem Wort antworten: Müllcontainer”, fügte sie an das Grinsen an. „Oh, und Laxus bewirft Blondinen mit Kloschüsseln.” Mira sah den Blonden verunsichert an. „Wieso tut der das?” „Weil”, kam Laxus einer zweifelsohne dämlichen Antwort Yashes zuvor, „besagte Kloschüssel auf der Kleinen hier drauf lag und sie sich nicht befreien konnte.” „Befrei du dich mal von einer Toilette, wenn die dir die Luft abdrückt”, knurrte Yashe sauer. „Und”, fügte Laxus die Violetthaarige ignorierend an, „Sie wirft selber Kloschüsseln durch die Gegend bevorzugt auf Rothaarige.” „Ich habe meine Gründe”, knurrte Yashe sauer, „aber die kannst du eh nicht verstehen.” Während dem gesamten Gespräch hatten die beiden redenden Mira zum Tresen begleitet und die Weißhaarige war dahinter verschwunden. Während Yashe und Laxus auf zwei Barhockern Platz nahmen, kramte Mira unter der Theke herum und wurde bald schon fündig. Sie tauchte mit einer gusseisernen Pfanne wieder auf. Yashe kippte von ihrem Hocker, als sie das sah. „Pf-pf-pfanne”, stotterte sie verängstigt. Laxus packte sie grob am Kragen und hob sie wieder auf ihren Hocker, wo sie wimmernd in sich zusammen sackte. „Nich' hauen”, flehte sie ängstlich. „Wieso sollte ich dich hauen?”, erkundigte Mira sich verwirrt, „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du was essen willst.” Yashe zitterte wie Espenlaub. „N-Nur eine Tasse Salz... Tu bitte die Waffe weg”, flehte sie. Mira musterte sie einen Moment verwirrt, verkramte dann die Pfanne wieder unter der Theke und gab Yashe eine Tasse Salz und einen Löffel. Die Violetthaarige begann mit Heißhunger die Tasse zu leeren und bat sogar noch um Nachschlag. Mira schüttelte besorgt den Kopf. „Du bringst dich noch um”, meinte die Bardame. „Quark... Ich hab mich ein halbes Jahr beinahe ausschließlich von Salz ernährt, das macht mir nix aus.” „Aber das ist doch... unmöglich”, staunte Makarov verblüfft, aber Yashe schüttelte nur den Kopf. „Nein, ist es nicht. Habe ich das nicht erwähnt? Ich bin ein Crystal Dragon Slayer”, erklärte sie. [*]Anwesend sind alle, die auch bei Lucys Ankunft in der Gilde waren, abgesehen von Lucy, Happy, Natsu und Erza. ________________________________________________________ Wichtige Anmerkung! Nächsten Sonntag wird auf keinen Fall ein Kapitel kommen. Eventuell hole ich das aber am Montag nacht, aber Sonntag wird das wirklich nichts. Immerhin ist da Neujahr, ergo werd ich bis vier Uhr mittags im Bett liegen, wahrscheinlich einen Kater haben und mich auch früh wieder ins Bett hauen. Ansonsten wünsche ich euch allen fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)