Himitsu no Mahou - alte Version von AimaiLeafy (Alte Version 2004-2008) ================================================================================ Prolog: Die unreine Hikari -------------------------- Prolog Alle Wächter haben die Pflicht für das Gute zu kämpfen, dafür setzen sie täglich ihr Leben aufs Spiel. Es gibt Feuerwächter, Wasserwächter, Klimawächter, Zeitwächter und viele andere Arten von Wächtern; und natürlich die reinsten, gutgläubigsten Wächter überhaupt: die Lichtwächter. Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White ist und war die beste Lichtwächterin überhaupt. Sie denkt nie an ihren eigenen Vorteil, an eigene Wünsche und Träume, sondern nur an das Wohl der Menschen. Auch für ihre Gutgläubigkeit ist sie bekannt; am berühmtesten aber dafür, dass sie mit bloßer Anwesenheit und ihrem gewinnenden Lächeln tausende Dämonen in die Knie zwingen kann. Doch genau wie unzählige Lichtwächter zuvor, stirbt sie in einem Kampf, geschwächt durch eine Krankheit. Kurz zuvor ist ihre Tochter geboren worden, die "Erbin des Lichts". Dieses Mädchen ist wie ihre Mutter sehr außergewöhnlich...mit dem Unterschied, dass ihre "spezielle Art" unbeliebt, gar verhasst ist. Denn sie passt nicht ins Schema der Lichtwächter. Sie ist bekannt als unrein. Als befleckte Seele. Durch diese Unreinheit befürchteten die Hikari, dass sie den Untergang ihrer Familie einläuten würde. Daher war es nur verständlich das sie etwas dagegen unternehmen mussten. Laut den Unterlagen erlebte das Mädchen niemals den Sonnenuntergang… Sie wurde von ihrer eigenen Familie zum Tode verurteilt. White betrat das Zimmer ihres Vaters. Es war ungewöhnlich dunkel und nur eine flackernde Kerze erhellte den Raum. Es warf sein Licht auf die Verzierungen der weißen Säulen, die an der Wand standen. Es war wirklich eigenartig, denn ihr Vater verabscheute die Dunkelheit – zusammen mit allen Wesen der Dunkelheit. Er saß an seinen Schreibtisch. Dieser war beladen mit all möglichen Unterlagen und Schriftrollen. Seine eine Hand hatte er in seinen weißen Pony vergraben. Man sah ihm seine Verzweiflung an, sie stand ihm ins Gesicht geschrieben. White wusste genau was der Grund seiner Verzweiflung war. Es war ihre Schuld. Dennoch hatte sie kein schlechtes Gewissen. Sie hatte das Richtige getan, das wusste sie damals schon und sie war immer noch überzeugt von der Richtigkeit ihrer Tat. „…Wie konntest du uns – mir, das antun…?!“, sagte er mit heiserer Stimme. Die Angesprochene schloss die Tür hinter sich. Blieb dort jedoch stehen. Sie kannte sein Temperament allzu gut. „Ich habe ein Leben gerettet. Was ist falsch an meiner Tat?“ Ihr Vater schaute sie über seine Schulter hinweg kalt an. „Was daran falsch war…?!“, zischte ihr Vater und drehte sich jetzt ganz zu ihr um. „Du hast einen direkten Befehl von mir missachtet! White! Du hast eine unserer heiligen Regeln gebrochen! Du hast unsere Familie verraten! Verstehst du denn nicht was für Folgen das Überleben dieses Mädchens, auf unsere Familie hat?! Sie wird Schande über sie bringen! Nein, schlimmer noch, sie wird unsere Familie verunreinigen!“ White antwortete nicht, während ihr Vater sie wutentbrannt anfunkelte. Sie hatte es schon voraus gesehen. „Ich bin mir meine Tat durchaus bewusst Vater. Dennoch, ich bereue es nicht das Leben meiner Tochter gerettet zu haben.“ Der Angesprochene schlug mit der zusammen geballten Faust auf den Schreibtisch, so dass die Gläser klirrten. White zuckte nicht einmal zusammen. Sie war immer noch der Ruhe selbst. „WHITE! DAS IST NICHT DEINE TOCHTER! SIE IST EINE FEHLGEBURT!“ „In ihr fließt dein Blut und das Meine. Sie ist eine Hikari.“ Er atmete tief durch, um sein Temperament im Zaun zu halten. Er konnte nicht begreifen wie seine Tochter einfach so ruhig da stehen konnte, wo doch der Untergang deren Familie auf dem Spiel stand!? Er griff zu einer Schriftrolle, die auf dem Schreibtisch lag und warf sie White zu, während er seine Stirn massierte. „Sieh dir das an!“ White überflog die Schriftrolle kurz, sagte allerdings nichts dazu. Ihr Blick blieb auf einen Foto hängen. Das Bild ihrer Tochter. Es war das aller erste Mal seit 16 Jahren, dass White ihre Tochter sah. Auf Whites Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Welches sie vor ihren Vater versteckte. Ihre Tochter sah wirklich keiner Hikari ähnlich. Sie hatte weder weiße Haare, noch weiße Augen. Trotzdem sah sie ihrer Mutter, die durch und durch nur ein weißes Äußeres hatte, zum verwechseln ähnlich. Besonders was die Haare anging. Der gleiche Pony. Unverwechselbar, die gleichen langen Haare – nur die ihrer Tochter waren braun. Dasselbe Gesicht, die zierliche und gar ein wenig zerbrechliche Figur. Nur die Augen. Die hatte sie von ihren Vater. Dunkelblau wie der Ozean. In ihrem Gesicht stand die pure Lebensfreude geschrieben. Zu beneiden… Allerdings strahlte sie nicht das aus was eine „normale“ Hikari tat. Normale Hikaris strahlten Güte, Freundlichkeit und Nächstenliebe aus. Ihre Tochter tat es nicht. Ganz im Gegenteil und wenn sie die Regelverstöße überflog, konnte sie feststellen das ihre Tochter ausgeprägte kriminelle Neigungen hatte. „598“, sagte ihr Vater und unterbrach somit die Gedankengänge seiner Tochter. Sie schaute auf. „598, was?“ „Die heiligen Regeln. Sie hat 598 der Regeln gebrochen! UND DAS IN NUR 16 JAHREN! So viele wurden noch nicht einmal in zehn Generationen gebrochen! Wahrscheinlich kommen wir noch nicht einmal auf so eine enorme Zahl, wenn wir alle Regelverstöße zusammenrechnen, die unsere Familie je begangen hat! Bist du immer noch von der Richtigkeit deiner Tat überzeugt?!“ Die Angesprochene bewahrte immer noch die Ruhe, was ihren Vater nur noch mehr aufregte. Die Zahl der gebrochenen Regeln schien sie nicht zu beeindrucken. Ohne Zweifel waren diese Verstöße unverzeihlich. Jedoch war White überzeugt davon, dass ihre Tochter einen guten Kern hatte. Sie hatte den Tod nicht verdient. Egal wie unrein sie war. „Vater. Wenn du sie jetzt töten lässt, haben unsere Vorfahren umsonst ihr Leben im Krieg verloren.“ Ihr Vater zuckte zusammen, antworte jedoch nicht. White fuhr fort: „Mein Bann denn ich vor 16 Jahren über unsere Feinde gelegt habe, ist gebrochen. Und das schon seit mehreren Jahren. Du weißt genauso gut wie ich, was das bedeutet. Die Wächter können nicht alleine gegen sie kämpfen. Sie brauchen das Licht, das ihnen den richtigen Weg weist. Sie brauchen meine Tochter. Du kannst so schnell keinen Ersatz für sie finden. Denn die Wächter brauchen sie JETZT“, sie ging auf ihren Vater zu uns sah ihn durchdringend in die Augen. „Willst du daran schuld sein, dass wir unseren jahrelangen Krieg, indem schon unzählige Wächter ihr Leben einbußten mussten, verlieren? Das die Dämonen uns ausrotten? Ich habe nur zum Wohle unsere Familie gehandelt. Hätte ich meiner Tochter nicht das Leben geschenkt, stünden wir nun einer Niederlage bevor. Dies wäre nicht nur unser Untergang, sondern auch der Untergang der Menschheit… Willst du dafür verantwortlich sein?“ Beide schwiegen. White wusste sie hatte ihren Vater überzeugt. Das Leben ihrer Tochter war gesichert. Vorerst. Sie drehte sich um und ging auf die Tür zu, doch ihr Vater hielt sie auf: „Erinnerst du dich an den Tag vor 16 Jahren? Den Tag an dem der Name deiner Tochter bestimmt wurde?“ Natürlich tat sie das. Sie würde diesen Tag niemals vergessen. Er hatte nicht nur das Schicksal ihrer Tochter besiegelt, sondern auch das Ihre. „Selbstverständlich.“ „…Auch an die Prophezeiung?“ An die wollte sie sich gar nicht erinnern. Doch natürlich tat sie es. Es war das Einzige was sie an ihrer Tat verunsicherte. Aber es konnte nicht wahr sein. Es war unmöglich. Nicht einmal so eine unreine Hikari würde so etwas tun. Da White nicht antwortete fuhr er selbstsicher fort: „Wie sagte er es noch einmal? Achja: „Das unreine Licht wird eine unverzeihliche Sünde begehen… Es wird verbotene Gefühle für einen Dämon hegen“ So war es doch, oder hab ich das falsch in Erinnerung?“ White sah ihn über die Schulter hinweg ausdruckslos an und antwortete: „… Nicht alle unsere Vorhersagungen sind eingetroffen.“ „Bete dafür dass sie falsch ist, meine Tochter. Denn falls nicht… falls meine Enkelin diese Sünde begehen sollte… Denn glaube mir, werde ich ihr ihre gerechte Strafe erteilen! Denn selbst für eine Hikari gibt es einen Ersatz!“ Kapitel 1: Die Wette -------------------- Hi ^^ So der erste Teil meiner ff ^-^ ich hoffe die ff ist nicht zu schlecht ^^° na ja Anni und mik haben sie gefallen... *zu Anni schiel* nur wegen dir lad ich sie hoch! XD Naja Anni sagt immer ich soll weiterschreiben weil's mir Spaß macht und, also das meint sie, sie soll gut sein? Oô Naja... Ach wenn so was //......// kommt wird was gedacht ^^ ich hoffe sonst kann man es verstehen ^^ So denn viel Spaß beim lesen ^^ Sakuya ___________________________________________________________________________ Die Wette Kling... "Was ist das?" Kling... Das braunhaarige Mädchen drehte sich um, doch überall nur Dunkelheit. Das Geräusch hörte sich an wie das Klingen eines weit entfernten Glöckchens. "Es ist soweit...", sagte eine ferne Stimme, sie hörte sich verträumt und ruhig an. "Was ist so weit?" "Die Gefahr kommt immer näher..." Das Mädchen schaute sich verwirrt um, doch sie konnte nix sehen. Kling... "Najotake?!", hörte sie fern jemanden rufen. "NAJOTAKE!!" Doch das Mädchen hörte nicht auf die Stimme, die sie raff. Sie hackte weiter nach, sie hatte das Gefühl das sie einfach wissen wollte, nein! Sie MUSSTE wissen was die verträumte Stimme ihr sagen wollte! "Welche Gefahr?! Was hat das mit mir zu tun und wer bist du?!", wieder hörte sie jemanden der nach ihr raff, doch diesmal war es ein Mädchen. "Green!" Das Mädchen wollte nicht aufwachen, nein nicht jetzt...! Doch mit einem Schrecken wachte sie auf. Sie sah verwirrt auf ihrem Lehrer: Herr Kimidara. "Was ist denn...?", sie war immer noch ziemlich verwirrt, schläfrig und in Gedanken noch bei ihrem Traum. "Was los ist?! Green Najotake, sie sind zum vierten Mal in diesem Monat im Unterricht eingeschlafen!", Herr Kimidara schäumte offenbar vor Wut. "Vor die Tür!", donnerte er. Green versuchte das leise Lachen ihrer Mitschüler zu überhören. Draußen lehnte sie sich an die Wand. Mit dem Wasser Eimer in der Hand kam sie sich unheimlich dämlich vor... "Wieso passiert immer nur mir so was?", Green starrte weiter zur Decke. Das einzige vorauf sie sich freute war der Sportunterricht. Denn Sport war ihr Lieblingsfach. Doch was war das nur für ein Traum gewesen? "Du solltest dich wirklich mehr anstrengen, Green und im Unterricht einschlafen gehört nicht dazu", sagte Greens beste Freundin Shojoki Minazaii, mit ernstem Blick, "sonst kommst du nie weiter!" Shojoki schwang ihr langes rotes Haar wieder nach hinten, ihre braunen Augen fixierten Green. Sie saßen in der Cafeteria der Schule und aßen ihr Mittagessen. "Ich bin immer noch für Nachhilfe", Greens zweite Freundin Sakai Iremo war wie immer ruhig. "Dieses Thema haben wir doch schon oft genug durchgekaut!", sie sprach nicht gern darüber. Sie konnte sich nämlich keine Nachhilfe leisten, denn sie hatte keine Eltern. Sie waren schon sehr lange tot. Green hatte zehn Jahre in einem Waisenhaus in Deutschland gelebt. Mit elf war sie abgehauen. Nun lebte sie von dem wenigen Geld das ihre Eltern ihr hinterlassen hatten. Sie seufzte, die Erinnerung daran schmerzte. Shojoki warf ihr einen Blick zu. "Lass uns gehen" Shojoki stand auf. Green und Sakai standen ebenfalls auf. "Ach ja! Green, wir haben denn Mathe Test zurück bekommen als du draußen warst, " Shojoki kramte ihn ihrer Tasche während sie sprach, " hier hast du ihn!" Green griff danach, doch als sie die Note sah, waren ihre Befürchtungen war geworden. "Eine sechs?!" Green drehte sich um, jemand hatte ihr denn Test aus der Hand genommen und sie wusste ganz genau wehr. Konnte der Tag eigentlich noch schlimmer werden?! Dieser jemand hieß: Gary Ookido. Hatte braune abstehende Haare, wahr 16 und geht in Greens Klasse. "Najotake du bist ja echt grottenschlecht!" Green ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und riss ihm den Test aus der Hand. "Na und?! Nicht jeder ist so schlau!" schrie Green die knallrot vor Wut war. Wütend ging sie mit Sho und Sakai ihm Schlepptau in die Umkleidekabine der Mädchen. Es wahr schon fast sechs als Green ihre Rollschuhe aus ihrem Spind holte. Sie seufzte. Das war nicht gerade der schönste Tag in ihrem Leben gewesen... Ziemlich im Selbst mitleid versunken, achtete sie nicht darauf wie sie ihre Schnürsenkel band. Dann hatte ihre eigentliche Lieblings Lehrerin ihr auch noch nachsitzen lassen! Nur weil sie diesem Jungen mit dem Basketball getroffen hab... Musste der denn gleich losheulen?! Jetzt war es sechs und eigentlich wollte sie ein bisschen lernen um ihre Noten in Mathe ein bisschen auf Vordermann zu bringen, aber daraus würde wohl nichts werden... Sie seufzte wieder. Green stand auf, aber fiel sofort wieder hin. Da sie nicht darauf geachtet hatte wie sie ihre Schnürsenkel gebunden hatte, waren sie total verknotet. "Najotake, bist du wirklich zu doof zum Schnürsenkel binden?!", Green drehte sich um. Ookido schaute sie von oben herab hämisch an. "Na und?! Was glotz du denn so!?", Green versuchte verzweifelt versuchte ihre Schnürsenkel auseinander zu knoten. Ookido schlug sachte mit seinen Regenschirm auf Greens Kopf. "Da ist bestimmt nix drin!" Green hatte es endlich geschafft den Knoten auf zu kriegen und stand auf. "Halt den Mund!" Green nahm sich ihre Tasche und wollte gerade raus gehen. "Hier" Ookido streckte seinen Schirm aus. Green spürte wie sie rot wurde und ihr Herz fing an zu klopfen. Was sollte das hier werden? "Damit deine weiche Birne nicht nass wird." Green hätte in jetzt an liebsten ne Ohrfeige verpasst hielt sich aber zurück. Streckte die Zunge raus, drehte sich um und rollte auf ihren Rollschuhen raus. Dieser Idiot! Green hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Sie hatte echt gedacht er würde mir einen Gefallen tun... Aber nein! Er hielt sich wohl für denn tollsten unter der Sonne! Er sieht zwar gut aus, aber sein Charakter lies zu wünschen übrig! Green stieg in die Straßenbahn. Aber wieso...hatte ihr Herz so gepocht? Das Mädchen viel ein bisschen zur Ruhe. Sie warf einen Blick auf ihr Spiegelbild im Fenster. Sie war immer noch ein bisschen rot. Sie war doch nicht etwa...? Erschreckt über sich selbst schüttelte sie denn Kopf. Nein! Doch nicht in so einen Idiot! Sie war nur Überrascht gewesen! Green war total durchnässt als sie bei ihrer Wohnung ankam. Sie zog ihre Rollschuhe aus. Sie suchte ihren Schlüssel, doch sie fand nichts. Sie musste ihn vergessen haben! Sie seufzte und ließ ihren Kopf gegen die Tür hängen. "Huch", die Tür war gar nicht verschlossen und ging auf. Green öffnete langsam die Tür. Sie war sich ganz sicher dass sie die Tür verschlossen hatte... Sie griff nach dem Besen der an der Wand lehnte. Green schaute um die Ecke. Ein Mädchen cirka so alt wie sie saß auf dem Boden und aß Schokolade. Green ließ den Besen sinken. Sie brauchte wohl keine Angst zu haben. "Wer bist du?!", fragte Green als sie um die Ecke bog. Das Mädchen stand auf (Sie wahr einen Kopf kleiner als Green)und drehte sich zu ihr um. Das Mädchen hatte ihre Blonden Haare zu zwei Schulterlangen Zöpfen gebunden, ein rosa Rüschen T-Shirt an und einen kurzen pinken farbigen Rock. Sie lächelte Green lieb an, als würden sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Was hatte die denn? Die angelächelte kannte sie auf jeden Fall nicht "Hi Green!", das Mädchen hatte eine sehr kindische Stimme. "Woher weißt du wie ich heiß?", skeptisch wie Green war vertraute sie doch keinen fremden Mädchen. Das Mädchen zuckte mit den Schultern. "Noch mal, wer bist du?!" Das Mädchen lächelte und nahm sich mehr Schokolade. "Ich heiße Pink", sie hatte die Schokolade ganz aufgegessen und streckte sich hoch um an den Küchenschrank ranzukommen. "Und was willst du von mir?", fragte Green, die Pink skeptisch dabei beobachtete wie sie den Küchenschrank durchsuchte. "Ähm ja, ", sagte Pink, "hast du noch mehr von der Schokolade?" Nachdem Green weitere Schokolade rausgesucht hatte, hatten es sich die beiden auf dem Sofa bequem gemacht. "Und was willst du nun von mir?", fragte Green. Pink hörte auf zu essen und schaute nachdenklich aus. Sie holte etwas aus ihrer Tasche raus und legte es auf den Tisch. Es war ein kleines Glöckchen mit kleinen schwarzen Flügeln dran. Pink, die ihren Blick gesehen hatte, lächelte. "Du kannst es ruhig nehmen gehört sowieso dir!", was meinte sie damit?// Sie streckte aber trotzdem ihre Hand aus. Als sie das Glöckchen nehmen wollte, strahlte es plötzlich. Einen Moment lang, war das ganze Zimmer in seidenes Licht getaucht, es ertönte ein sanftes klingen das aber zusammen mit dem Licht erstarb. "W-Was war das?", Green starrte unverbannt das Glöckchen an. Pink zuckte wieder mit den Schultern. Dieses Gör regte sie auf! Die Angesprochende schaute sich das Glöckchen genauer an. Es machte kein Geräusch, was für ein Glöckchen nicht üblich war. Eins war ihr klar; Das war kein normales Glöckchen! "Viel Zeit haben wir nicht mehr", sagte Pink während sie sich noch mehr Schokolade reinstofte, "also wenn du endlich fertig bist?" Green schaute auf. "Für was fertig?", Pink stand plötzlich auf. "Na wir müssen doch denn Dämon unschädlich machen!", sie war voller Tatendrang. Green schaute Pink ne Weile an. Sie hatte schon gemerkt das Pink etwas merkwürdig war, aber jetzt war sie auch noch verrückt... Guter Witz, Pink", Pink schaute etwas verwirrt. "Das war eigentlich kein Witz, " Pink nahm sich ihre Jacke, "Wetten?" "Um was?", fragte Green angriffslustig. "Wenn ich gewinne, also wenn es wirklich Dämonen gibt, dann machst du sie unschädlich!" Green sah sie einen Moment an. Okay, Pink war eindeutig wirklich verrückt... "Von mir aus, aber wenn gewinne krieg ich 5000 Yen von dir." Pink konnte ihr auch gleich die 5000 Yen geben. Green grinste. Es gab ja keine Dämonen, wahrscheinlich glaubte diese Göre auch noch an denn Weinachsmann! Wie konnte man sich nur auf so was einlassen? Der Regen hatte aufgehört, es war eine wolkenfreie Nacht. Green lief hinter Pink her, die es ziemlich eilig hatte. Endlich hielt Pink vor dem Starlight Prisma Hotel an. "Da oben" Pink zeigte nach oben. "Da oben ist also dein Dämon?", fragte Green gelangweilt. Die beiden Mädchen traten in die Empfangs Halle, die Halle war wie ausgestorben. "Wo sind denn die ganzen Menschen?", fragte Green doch Pink antwortete nicht, sie ging zu denn Treppen. Green folgte ihr. Als sie oben angekommen waren, fragte Pink: "Die Wette steht doch noch?" Green nickte. Pink öffnete die Tür. Die kalte Nachtluft kam ihnen entgegen, doch hier oben war nichts. Green trat raus. "Sag ich doch, hier ist nichts.", sagte sie. Pink antwortete nicht. Green wollte gerade wieder zurückgehen. "HINTER DIR!", rief Pink. Green drehte sich schnell um, doch nicht schnell genug, irgendetwas traf sie hart auf die Schulter, Greens Knie gaben nach. "W-Was?" Sie schaute auf, ein gewaltiger Dämon stand nur ein paar Meter von ihr entfernt. "Steh auf! Schnell!", rief Pink ihr zu. Green stand schnell auf und sprang beiseite. Die Attacke verfehlte sie knapp. Sie keuchte ihre Verletzung an der Schulter blutete. "Green! Setz das Glöckchen ein!", doch Green hörte Pink kaum zu. Wobei sollte ihr das Glöckchen denn helfen? Der Dämon brüllte laut und wollte einen neuen Angriff starten. Green die schon ganz am Rand stand, konnte nicht mehr ausweichen. Der Dämon schoss eine Schwarze Energiekugel ab. "VERTRAU MIR!!", schrie Pink. Green blieb keine Wahl, sie holte schnell das Glöckchen raus und hielt es vor ihr ausgestreckt. Green schloss ihre Augen. //Bitte hilf mir!// Sie öffnete ihre Augen wieder und sah verblüfft auf ihr Glöckchen, das nicht länger ein Glöckchen war, es hatte die Form verändert. Es war jetzt ein Stab, mit einem Glöckchen in einen Kreis, der an der Spitze des Stabs war. "Der Stab hat die Energiekugel des Dämons absorbiert, du kannst sie jetzt zurück schleudern! Sag einfach, "Darklightning"!" Pink feuerte sie an... Green fühlte sich mit so einer Art Waffe schon viel mutiger. Okay, dann wollte sie doch gleich mal testen was dieses Ding so drauf hatte! Sie sprang auf denn Dämon zu und rief das was Pink ihr gesagt hatte. "DARKLIGHTNING!" Eine schwarze Energiekugel schoss auf den Dämon und der löste sich auf. Die Schwarze Energie des Dämons wurde von dem Stab absorbiert. Pink lief zu Green, sie strahlte förmlich vor Glück. "Ich hab dann wohl die Wette gewonnen, was?" Ihr lächeln wurde noch breiter. Green stand einfach nur da und antwortete nicht. Woanders. "Das kann jawohl nicht wahr sein!" Drei Frauen waren an diesen Ort versammelt. "Reg dich doch nicht so auf Xail!", sagte die kleinste von ihnen. "Ich will mich aber nicht abregen!!" Xail war wütend, " endlich sind wir frei, und was passiert?! Uns entwischt diese Göre! Nur weil Sylir nicht aufpassen konnte!" Die hinterste zuckte zusammen. Eine weitere Frau trat ins blasse Licht. "Cheso hat recht, reg dich nicht so auf Xail" Die Angesprochene funkelte sie böse an, doch sagte nix. Die Frau fuhr fort. " Jetzt wird es doch erst richtig lustig." Sie lächelte hämisch. Xail drehte sich um und verschwand. Die Frau schaute eine Weile auf denn Fleck wo Xail verschwunden wahr. "Nun ihr wisst was ihr zu tun habt" Die anderen nickten und verschwanden ebenfalls. Kleines Nachwort O^-^O So das war der erste Teil meiner ff ^-^ ich hoffe er hat euch gefallen (ich bezweifle es aber egal XD) Das nächste Kapitel ist länger, ich hab es nämlich schon geschrieben ^o^ Also nur damit ihrs wist: das ist eine etwas längere ff XD also er sollten schon um die 20 kapis werden *grins* aber ich bin etwas langsam ^^° ich schreibe grad an mehreren Kapis. Achja ich bin Hauptschule also nicht wundern wenn da Fehler drin sind =_= das schlimmste ist noch die Kommasetzung! Einigen werden Gary und Green bekannt vorkommen, aber eigentlich sind es nur die Namen und das Aussehen was gleich ist ^^! Sie sind nämlich aus Pokemon Adventures ich habe die ff aber unter eigene Serie getan weil ich alle außer die zwei alle selbst erfunden habe! Ja und weil diese ff nix aber auch garnix mit Pkmn zu tun hat! Ich hoffe ihr lest denn nächsten Teil!!! Sakuya Ps: Ein großes Danke an: Anni, Mik, Miya, Maren,Randy und Nicole die mich unterstützt haben! DANNKKÖÖÖ!!! ___________________________________________________________________________ Kapitel 2: Pinks Kräfte ----------------------- Hi ^-^ So das ist nun das zweite Kapitel *seufzt* da kommt noch viel auf mich zu -.- Naja es macht ja Spaß ^^ ist ja die Hauptsache ^^° ich hoffe ich komm mal so weit wie ich es mir vorgenommen hab... Hoffentlich! In diesem Kapitel ist sehr viel wörtliche Rede, ich hoffe es stört nicht ^^° Naja lasst euch überraschen ^o^ Saku ___________________________________________________________________________ Pinks Kräfte Es war ein klarer Morgen, die Regenwolken über Tokio hatten sich verzogen und es schien ein schöner Tag zu werden. Die meisten Menschen wahren schon im morgendlichen Stress. Nur ein paar schliefen noch. Green lag noch seelenruhig in ihrem Bett und schlief. Der Wecker lag schon neben dem Bett. "KLLIIIIRRR" Das Geräusch weckte Green, mit einen mal stand sie Kerzen gerade im Bett. "Was war das?" Green schaute sich noch etwas verschlafen um. Dann viel ihr Blick auf denn Wecker. Mit einen mal war sie hellwach. //Acht Uhr!// Green sprang aus dem Bett. //Ich komm noch zu spät!// Sie zog schnell ihre Schuluniform an und raste aus dem Zimmer. Jetzt wusste sie auch was das Geräusch verursacht hat. Pink stand inmitten von Scherben. "Morgen!" Sagte sie putzmunter. "Morgen. Was hast du da gemacht?! Weißt du eigentlich wie Teuer so was ist?!" Sagte Green wütend während sie sich einen Apfel nam. Pink setzte ihre Unschuldsmiene auf. "Ich wollte mir nur was zu essen machen... aber ich bin das nicht gewöhnt auf diese Weise essen zu machen!" Sagte Pink. Green seufzte. //Hoffentlich wird das nicht zu Teuer...// Green nahm ihren Taschenrechner hervor. "3680 Yen?! Das gibt es doch nicht! schrie Green, Pink das wirst du mir ersetzten!" Pink schaute verwirrt. "Mit was ersetzten? Ich hab doch gar kein Geld" "Das ist mir so was von egal! Und wenn du bis zu deinen Legends Ende arbeiten musst! Hauptsache ich bekomm mein Geld" Green schien wirklich sauer zu sein. "Und wieso hast du mich nicht geweckt?" Sagte sie während sie Äpfel in ihre Tasche tat. "Wieso?" Fragte Pink. Sie sah etwas verwirrt aus. Green seufzte. "Ach egal, ich hab's eilig" Sie nahm ihre Tasche und öffnete die Tür. "Bye! Green drehte sich noch mal um, und räum die Scherben weg" Die Tür ging zu. Pink sah noch verwirrter aus. Green schlängelte sich durch die Menge. Sie schluckte die Reste des Apfels runter und warf im vorbei fahren einen Blick auf eine Uhr. //Mist! Ich bin schon zu Spät!// Sie legte noch einen Zahn zu. //Herr Kimidara wird ausrasten!//Green blieb vor der Ampel stehen, es war rot. //Werd endlich Grün!// "Häh? Geens Blick wahr auf der anderen Strassenseite gerichtet, ist das nicht Sho?" //Klar, ist sie das!// Sho fuhr auf der anderen Straßenseite mit Fahrrad. Sie schien es nicht eilig zu haben, denn sie fuhr nicht sehr schnell. //Sie weiß wohl nicht das es schon so spät ist.// Green grinste. "Sho!" Rief sie. Sho hielt an und schaute sich verwirrt um. Aber als sie Green sah lächelte sie "Bist ja richtig früh!" Sagte Sho als Green bei ihr ankam. "Häh?" Green schaute verwirrt. //Sie weiß wirklich nicht wie spät es ist!// Green grinste in sich hinein. "Na, wir haben doch die erste Stunde frei!" Lächelte Sho. "Was?!" Green sah verwirrt aus, ebenso wie Sho. Bei Green klingelte es. //Na klar!// "Stimmt hatte ich ganz vergessen!" Sagte Green lächelnd. Sho sah sie verblüfft an. "Du hast es vergessen? sie setzte sich aufs Fahrrad, typisch Green!" Sie lächelte. "Ist doch egal!" Sagte Green, aber verlor ihr lächeln nicht. "Komm, wir müssen los, wenn wir nicht wirklich zu Spät kommen wollen!" Sagte Sho, die sich aufs Fahrrad setzte. "Ok!" Sagte Green. Green setzte sich auf dem Gepäckträger. Sho drehte sich um. "Pas auf das du nicht abfällst! "Mach ich schon nicht!" Antwortete Green. Sho setze das Fahrrad ihn Bewegung, und Green hielt sich fest. "Wieso kommst du auch immer zu spät? Sagte Sho. Green suchte nach einer Antwort. "Ähm..."//Ich kann ihr ja wohl schlecht die Wahrheit sagen, das ich seit einer Woche, Dämonen jage! Wieso, müssen die auch immer abends Auftauchen?!// "Ich hoffe du verschläfst, weil du abends lernst." Aber in Shos Stimme konnte man schon raus hören dass sie es nicht glaubte. "Ähm, so was ähnliches..." Antwortete Green mit einem leichten Anfall von Schlechten Gewissen. //Ich würde es ihr ja gern sagen... Aber es geht nicht, ich würde sie nur ihn Gefahr bringen. Wieso muss auch immer mir, so was passieren?!// Sie seufzte. Sho hielt an. "So da wären wir!" Sho schien sich schon richtig auf den Unterricht zu freuen, ganz ihm Gegenteil von Green. "Weißt du schon was du heute wählst? Fragte Sho während sie ihr Fahrrad in denn Schubben stellte. "Was meinst du?" Fragte Green verwirrt. "Hast du etwa auch das vergessen?" Sagte Sho. Green schaute sie verwirrt an und wartete auf eine Antwort. Sho seufzte. "Na Heute wählen wir doch die Kurse!" Green sah sie zuerst überrascht an, doch dann hellte sich ihr Gesicht auf. "Achja!" Sho und Green gingen Richtung Schule. "Was wirst du wählen?" Fragte Green Sho. "Ich wird wohl Informatik wählen, erst ma sehen was zur Wahl steht, antwortete sie, und du?" Green überlegte kurz. "Auf jeden fall etwas Sportliches... Ich werde aber auch erst mal sehen was zur Wahl steht!" Sie grinste. Sho lächelte. "War ja klar! sagte sie mit einen Lächeln, Oh da ist Sakai!" Sho lief zu Sakai und lies Green zurück. Die grade ihre Rollschuhe auszog. "Warte!" Rief Green ihr nach. //Ach egal//. Green steckte ihre Rollschuhe ihn ihren Spind, und holte ihre Schuhe raus. Es klingelte und sie eilte ins Klassenzimmer. Die Herbstsonne schien samt ins Klassenzimmer. Es war vollkommen still, nur das kratzen der Bleistifte wahr zu hören. Nur Green arbeitete nicht. Sie hatte ihren Bleistift zwar in der Hand, doch schaute nur aus dem Fenster, auf ihren Englisch Test war keine einzige geschriebene Antwort. Sie seufzte. Sie warf einen Blick auf Shos Test. Fast alle Fragen waren beantwortet, nur ein paar fehlten. Sho drehte sich zu Green und schaute auf Greens Test. "Green wir haben nur noch ein paar Minuten!" Flüstere Sho. "Das weiß ich! Aber Englisch kann ich genauso wenig wie Mathe!" Sho seufze und widmete sich wieder ihren Test zu. Green beobachtete wie Sho die zweitletzte Frage beantwortete. "Sho? Fragte Green leise, darf ich bei dir abkucken?" Sho drehte sich Blitzschnell zu ihr um und legte ihren Arm über ihren Test. "Nein! Sagte sie bestimmt, du lernst nix dabei!" Sho schaute sehr streng. "Bitte, bitte bitte! Green hatte ihr Bettel Gesicht aufgesetzt. Shos Gesicht blieb unberührt. "NEIN" Sagte sie scharf, aber ruhig. "Darf ich wissen was hier so viel spannender ist, als der Test?!" Frau Hischimoto türmte sich vor denn zwei streitenden Mädchen. Die Englisch Lehrerin nahm Greens Test und schaute in sich an. Green wusste schon was jetzt kam... Die Lehrerin nahm auch noch Shos Test. Sho war ziemlich rot. "Miss Najotake... was haben sie bloß die ganze Stunde lang gemacht?!" Fragte die Lehrerin. Green suchte nach einer Antwort, doch nicht schnell genug. Frau Hischimoto schreckte ihren Arm aus und zeigte zum Flur. "RAUS" Sagte sie scharf. Green stand lautlos auf und ging nach draußen. Green, Sho und Sakai waren an ihren Lieblingsplatz. Hinter der Schule, nahe am Parkrand, war ein alter Spielplatz der schon lange nicht mehr gebraucht wurde. Er stammte noch aus der Zeit als die Schule noch eine Grundschule hatte. Das war schon lange her. Die einzigen Gerüste die nicht zerstört waren, waren die Schaukel und die Reckstangen. Green hang Kopf über an der größten Reckstange, Sakai lehnte an dem Pfeiler der einen Stange und Sho saß auf der eine Reckstangen. "Alle Lehrer haben's immer auf mich abgesehen!" Grummelte Green, sie schien in sehr schlechter Laune zu sein. "Sei froh dass du nur umgesetzt wurdest, Green." Sagte Sakai ruhig. "Aber doch nicht neben diesen arroganten Idiot! Mir währ alles recht, nur das nicht! Und Nachsitzen muss ich auch noch!" Sagte Green wütend. "So schlimm?" Grinste Sakai plötzlich. Sho und Green warfen sich verwunderte Blicke. Es war selten das Sakai lächelte. "Was meinst du?" Fragte Green. "Na, du magst Ookido doch?" Sagte Sakai immer noch grinsend. Vor Schreck viel Green von der Reckstange. Sho und Sakai lachten. Green rappelte sich wieder hoch und rieb sich denn Kopf. "Wie kommst du nur auf so was?!" Sagte Green etwas gereizt. Sho und Sakai hörten nicht auf mit dem Lachen. "War doch nur ein Witz!" Brachte Sakai unter Lachen hervor. "Und wieso lacht ihr denn?" Fragte Green etwas verwundert. //Was ist los?// Die zwei hörten einfach nicht auf zu lachen. Green musterte sich schnell. //Da ist doch gar nix...// "Nur weil ich mal runtergefallen bin?" Fragte sie. Sho und Sakai brachten vor lachen kein Wort heraus und schüttelten einfach denn Kopf. Green wurde langsam wütend. "Sagt schon!" Sagte Green gereizt. "Du bist total rot im Gesicht!" brachte Sho endlich hervor. Einen Augenblick trat Stille ein. "NA UND? sagte Green gereizt, ich war nur überrascht!" Sho und Sakai sahen sie zweifelnd an. "Ihr wisst doch ganz genau dass ich nix, aber auch gar nix von diesem, diesem arroganten Idiot will!" versuchte Green zu erklären. Sho und Sakai warfen sich zweifelnde Gesichter zu. "Ihr glaubt mir nicht?" sagte Green. Sho und Sakai schüttelten den Kopf. "Na von mir aus, sagte Green, dann glaubt mir halt nicht" Sho sprang von der Reckstange und legte ihre Hand auf Greens Schulter. "Es ist nicht gut immer nur allein zu sein" "Wer sagt denn dass ich allein bin? sagte Green, ihr und Pink reicht mir völlig!" Sho sah sie verwundert an. "Pink? Wer ist das?" Fragte sie. //Green: Ups!// Plötzlich schien Sho panisch zu werden. "Sakai! sie zeigte auf Green, Green ist lesbisch geworden!" Green stand etwas verdattert da. Sho fing an panisch herum zu laufen. "Wa-Was?! stotterte Green, Ich bin nicht lesbisch!" Doch Sho überhörte sie. "Es ist meine Schuld! Ich hätte sie verkuppeln sollen bevor so was passiert!" Rief Sho hüterisch. Sakai schüttelte den Kopf, Green und Sakai schienen die gleichen Gedanken zu haben: Sho ist völlig durchgeknallt... "Ähm Sho, Pink ist eine Verwandte" Sagte Green in der Hoffnung dass, das Sho wieder auf dem Teppich bringen würde. Sho hörte endlich auf herum zu laufen und schaute Green etwas verwundert an. "Deine Verwandte? Shos Gesicht erhellte sich, das ist doch toll! Endlich bist du nicht mehr einsam!" "Ich wahr noch nie einsam!" Sagte Green. Doch sie würde schon wieder überhört. "Nach der Schule stellst du uns sie vor, ok?" Sagte Sho erfreut. Green seufzte. "Von mir aus" Es klingelte zur Stunde. Die drei Mädchen machten sich auf dem Weg zur Stunde. Sho schien sich immer noch nicht beruhigt zu haben. //Ohje, was hab ich nur gemacht...// Als die drei in der klasse wahren fiel Green ihr anderes Problem wieder ein; Ookido. //Muss ich mir das wirklich antun?!// Sho grinste ihr zu. "Da musst du jetzt durch" Grinste sie. Green seufzte. Herr Kimidara kam in die Klasse. Green ging zu ihren neuen Platz. "Tja das passiert wenn man nicht weiß wann man den Mund zu halten hat" Sagte Ookido hämisch. "Na und" Sagte Green. //Na das fängt ja gut an!// Doch die zwei hatten keine Zeit um sich zu streiten, denn der Lehrer hatte die Zettel mit den Kursen verteilt. Greens Laune besserte sich bei der Auswahl. //So was nehme ich da... Schwimmen? Badeanzüge stehen mir sicherlich gut! Oder lieber Tennis? Weißer Minirock ui! Karate? Das würde mir sicherlich gut bei meinen Nacht Job helfen... Basketball vielleicht? Auch ganz gut! Cheerleader?! NEIN! NIEMALS! Ich hasse dieses Rumgefuchtel! Obwohl ich's ja kann...// Greens übersprang die 'Denk-Fächer' und ihr Blick fiel auf etwas was ihre Laune einen gewaltigen Schub gab. //Rhythmische Gymnastik! Genau das was ich schon immer haben wollte! Natürlich wähle ich das! Seitdem ich das im Fernsehen gesehen hab will ich das unbedingt mal machen! Das ist bestimmt was für mich!// Lächelnd strich Green ihren Wunschkurs an. Wiederum lächelnd gab sie ihren Zettel ab. "Ach ist das nicht toll?! Sagte Green als sie, Sakai und Sho auf dem weg zu ihr wahren. "Deine schlechte Laune ist aber schnell verflogen" Sagte Sakai. "Stimmt! Man kann auch nur gut drauf sein wenn man Rhythmische Gymnastik bekommen hat!" "Ja ja, beruhig dich wieder" Sagte Sakai. "Ach Sakai! Jetzt gönn es Green doch" Sagte Sho. Sakai sagte nix dazu. "Ich freu mich schon auf Informatik!" Sagte Sho schwärmend. Green schaute zu Sho. //Wie kann man sich nur auf so ein langweiliges Fach freuen...// "Jedem das seine" Sagte Sakai. "Ach gibst doch zu! Du freust dich auch schon auf, Green dachte kurz nach, was hast du eigentlich gewählt?" Green warf einen Blick zu Sho, doch sie sah genauso ahnungslos aus wie Green. "Das gleiche wie immer?" Fragte Sho. Die drei Mädchen stiegen in die U-bahn. "Ja" Antwortete Sakai. "Also schon wieder Kampfsport" Sagte Green lächelnd. //Man ist die U-bahn mal wieder voll...// "Tja" Sagte Sakai etwas genervt. "Ich weiß wieso" Sho wurde etwas unsanft zu Seite geschubst. Sakai fing Sho auf. "Danke Sakai" Sho räusperte sich "Ich weiß wieso ich lieber mit dem Fahrrad fahr" grummelte Sho. Green lächelte. "Ich bin's gewöhnt" Sho war fast am Nervenzusammenbruch, als sie endlich an ihren Ziel ankamen. "Na endlich sind wir da!" Sagte Sho. Green suchte ihren Schlüssel. Sho sprach währenddessen mit Sakai. Irgendwas mit: "Und das muss sie jeden Tag aushalten!" und wie anstrengend so was ist u.s.w "Jetzt übertreib mal nicht Sho" Sagte Sakai. Green schloss die Tür auf. "Sakai hat recht, immerhin ist es nicht das erste Mal das du bei mir bist" Sagte Green. "WO WARST DU?!, Pink kam aus der Tür gestürmt, ICH HAB HUNGER! Pink machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Green seufzte. "Rein mir dir" Sagte Green während sie Pink hinein schob. Als alle vier drinnen waren, schloss Green die Tür. Sho und Sakai musterten Pink. "Man ist die aber süß!" Sagte Sho. "Das ist also Pink?, sagte Sakai an Green gewand, und sie ist wirklich mit dir verwandt?" Pink schaute etwas verwundert zu Green. "Ja das ist meine nervige Cousine Pink" Sagte Green. Pink nickte einfach nur. "Geht sie gar nicht zu Schule?" Fragte Sho. "Ähm..." Green schaute hilfesuchend zu Pink. Sho und Sakai warteten auf eine Antwort. "Nein" Sagte Green. Sho, Sakai und Pink sahen Sie verwundert an. "Wieso?" Fragten alle drei. Green kratze sich am Kopf. "Sie ist, ähm, einfach zu doof" Green drehte sich schnell um und ging in die Küche. "Tja die Dummheit liegt wohl in der Familie" Sagte Sakai. Sho nickte einstimmend. "Sakai..., grummelte Green, willst damit etwa sagen das ich genauso doof bin wie Pink?!" Sakai zuckte mit den Schultern. "Vielleicht" Sagte Sakai. Gerade als Green was sagen wollte redete Pink dazwischen: "Ich habe immer noch Hunger!" Sho ging auf Green zu und zerrte sie in die Küche. "Lass uns was zu Essen machen, ich verhungere gleich!" Sho lächelte. "Das war aber lecker!, sagte Pink, als die vier gesättigt wahren, ihr beide könnt wirklich super kochen!" Sho schien geschmeichelt zu sein. "Ach Quatsch! Das meiste hat Green gemacht!" Sagte Sho. "Naja du hast aber auch was gemacht" Sagte Green. Sie grinste. "So, das macht 600 Yen" Sho und Sakai starrten Green an. Pink lächelte nur. "WAS?!" Sagte Sho und Sakai wie aus einen Mund. "Ja was denn? Dachtet ihr etwa das Essen währe umsonst?" Green grinste immer noch. "Typisch!" Sagte Sakai. "Ihr könnt es mir natürlich auch später geben, aber dann das Doppelte!" Greens Grinsen wurde immer breiter. Sho und Sakai warfen sich einen Blick zu. Green holte einen Taschenrechner hervor. "Also, wenn ihr mir das Geld Morgen zurückzahlt, bekomm ich 1250 Yen, wegen Zinsen" Sagte Green. "Ähm..." Sagte Sho. Green übersah Sho. "Und übermorgen, 2600 Yen, die Zinsen werden natürlich auch verdopp" Länger kam Green nicht, denn ein leises "Kling" das von ihren Glöckchen kam, unterbrach sie. Pink sprang wie vom Blitz getroffen auf und ohne das Green was sagen konnte, wurde sie auch schon ins andere Zimmer gezehrt. Sho und Sakai warfen sich einen verwunderten Blick zu. "Das passt mir jetzt überhaupt nicht!" Sagte Green während sie eine Karte über Tokio raus holte. "Aber Green! Es ist unsere heilige Aufgabe! Wir müssen bereit sein!" Sagte Pink voller Tatendrang. "Was heißt hier "Unsere"? Ich mach doch die ganze Arbeit!" Sagte Green und breitete die Karte auf den Boden aus. Sie nahm ihr Glöckchen und hielt es über die Karte. Das Glöckchen strahlte kurz auf, das Licht bündelte sich und ein dünner seidener Lichtstrahl fiel auf die Karte und zeigte den Standort des Dämons. "Das ist der Hafen" Sagte Green zu Pink. Der Lichtstrahl flackerte und erlosch. "Jeep!, sagte Pink, na dann können wir ja los!" Green steckte ihr Glöckchen zurück in ihre Tasche. "Und was sollen wir Sho und Sakai sagen? Wir müssen kurz mal weg um Dämonen besiegen, oder was?" Sagte Green. "Wieso nicht?" Fragte Pink verwundert. Green faste sich am Kopf. "Ach vergiss es" Green seufzte. Pink sah noch verwirrter aus. Green ging zur Tür. //Muss ich mir eben was einfallen lassen...// Sie öffnete die Tür. "Da seit ihr ja endlich!" Sagte Sho. Sakai drehte sich um. "Was hattet ihr denn zu besprechen?" Fragte sie. Green warf einen Blich zu Pink. "Ach nix besonderes, aber wir, ähm, müssen kurz mal weg" Sagte Green. "Wohin?" Fragte Sho. Pink nahm schon ihre Jacke. "Ähm, also ich hab was in der Schule vergessen, sagte Green während sie ihre Jacke nahm, also wir sehen uns Morgen und dann sprechen wir noch mal über mein Geld!" Ohne das Sho und Sakai eine Antwort geben konnten, verschwanden Green und Pink auch schon aus der Tür. "Was hat die denn gestochen?" Fragte Sho. Sakai schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Ahnung" Etwas aus der Puste kamen Pink und Green am Haffen an. Die Nacht war schon angebrochen. Green schaute sich um. Der Hafen war gespenstig leer. Es war auch nicht grade ein Ort an dem sie sich gern befand. Sie lies ihren Stab erscheinen. Pink zuckte plötzlich und versteckte sich hinter Green. "Hast du etwa Angst?" Fragte Green. Pink antwortete nicht. Sogar im blassen Licht von Greens Stab konnte sie die blanke Angst in Pinks Augen sehen. //Was ist nur mit ihr los? Sicher mir ist auch nicht wohl bei der Sache... Aber, sie scheint wirklich panische Angst zu haben... kann sie etwa was sehen was ich nicht sehe?// Green schaute sich noch intensiver um. Pink klammerte sich schon so fest an Green dass es schon wehtat. "Pink hör endlich auf! Du tust mir weh!" Sagte Green. Doch Pink hörte sie gar nicht. "Sie kommen um mich zu holen!" Sagte Pink mit panischer Stimme. "Wa-Was?" Doch weiter kam Green nicht denn plötzlich tauchte ein Mädchen auf. //Ein Mädchen?// Pinks Griff wurde fester. //Wie kann Pink nur so panische Angst vor diesem Mädchen haben? Irgendetwas stimmt hier nicht...// Das matte Licht des Stabes reflektierte sich in denn Augen des Mädchens, doch das Licht schien förmlich von der Schwärze ihrer Augen verschluckt zu werden. "Du siehst gar nicht so stark aus, wie die anderen meinen" Sagte das Mädchen. "Unterschätz mich nicht, sagte Green, raus mit der Sprache; wer bist du?" Das Mädchen kicherte. "Ich heiße Cheso, sie zeigte auf Pink, die zusammen zuckte, und ich bin hier um die Kleine zurückzuholen" //Green: Zurückholen? Heißt das etwa?// "Was heißt denn hier "Kleine"?, fragte Green angriffslustig, du bist doch kleiner als Pink" Cheso zuckte. "Ich bin nicht klein!" Schrie sie beinahe. "Oh, hab ich einen empfindlichen Punkt getroffen? Das tut mir aber leid" Sagte Green sarkastisch. Cheso schien auszurasten. "Du hast verdammtes Pech das wir dich nicht lebend brauchen!" Sagte sie. "Ach, hab ich das?, Green verschränkte die Arme, ich hab keine Angst vor einer kleinen Göre wie du" "Das kriegst du zurück! Niemand nennt mich unbestraft Göre!" In Chesos Hand erschienen zwei schwarze Kugeln. "Pink lass mich los" Sagte Green, so das nur Pink es hören konnte. Pink lies sie los. Aus den zwei Kugeln von Cheso wurden Dämonen. "So dann mal viel Spaß!" Sagte die kleine Dämonin und verschwand. Die zwei Dämonen türmten sich vor Green auf. //Ich hab zwar noch nie gegen zwei auf einmal gekämpft, aber das wird ich schon schaffen// Sie Schaute zu Pink. //Wenn sie mir doch nur helfen könnte... aber Pink hat ja keine magischen Kräfte...// Der eine Dämon ging auf Green los. Green konnte im gerade noch ausweichen. Doch der Dämon lies nicht locker und schleuderte eine Schwarze Energiekugel auf sie ab. Green hielt ihren Stab hoch und die Energie wurde absorbiert. "Danke!" Sagte sie siegessicher. //Denn jetzt hab ich genug Energie für 'Darklightning'!// Green sprang auf den Dämon zu. "DARKLIGHTNING!" Die Energie prallte auf den Dämon. //Ha! Und so einfach ist das!// Doch es hatte keine Wirkung. //Was?// Green wurde mit aller Wucht zu Boden geschleudert... "Green! 'Darklightning' hat keine Wirkung auf sie weil sie nicht mit ihrer eigenen Energie besiegt werden können! Du musst die Energie umwandeln!" Schrie Pink. Green rappelte sich hoch. Die zwei Dämonen türmten sich vor Green. //Mist// Die Zwei wollten gerade denn entscheidenden Schlag machen, als Pink sich vor Green stellte. Green sah verwundert das Pinks Handflächen leuchteten. "Pink was hast du vor?" Fragte Green verwirrt. Pink schloss die Augen. Das Leuchten wurde stärker und die zwei Mädchen wurden in Pinken Licht eingehüllt. "SHIELD!" Schrie Pink und Licht festigte sich um die zwei und die Dämonen lösten sich auf. "Hey Pink! Ich wusste ja gar nicht das du auch magische Kräfte besitzt!" Sagte Green erfreut. Pink kratze sich am Kopf. "Naja ist aber keine Angriffs Magie, sondern zum Schutz" Sagte sie mit einen Grinsen. Greens Gesichts Ausdruck wurde ernst. "Pink du bist mir eine Erklärung schuldig" Woanders "Das ist gemein!" Heulte Cheso. "Du bist eine verdammte Heulsuse Cheso! Und eine Versagerin dazu!" Xail schaute finster auf Cheso herab, die auf dem Boden kauerte. "Du bist eine Schande!" Sagte Xail. "Es tut mir leid! Das nächste Mal werde ich es besser machen!" Sagte Cheso schlunzend. "Du wirst aber keine weitere Change bekommen!" Bei diesen Worten schleuderte Xail Cheso weg. "Jemand anders hat diese Aufgabe schon übernommen, du wirst nicht mehr gebraucht" Xail streckte die Hand aus, die im schwarzem Licht leuchtete. Cheso schrie vor Schmerzen und löste sich auf. "Ich hoffe wirklich dass Er es besser macht als diese Göre!" Es war schon nach 24 Uhr als Green Pink zudeckte. Green hatte es nicht geschafft Pink zu fragen. Pink war sofort eingeschlafen als sie beide Nachhause gekommen wahren. Naja morgen ist Sonntag da hatte sie genug Zeit. Green ging in ihr Zimmer. //Unsere Feinde scheinen hinter Pink her zu sein, aber wieso?// Sie zog sich um. Pink schien zu wissen wieso. Sie legte sich ins Bett. Naja Morgen würde sie schon Antworten auf diese Fragen bekommen. Auch Green schlief sofort ein... Kapitel 3: Nachhilfe -------------------- Nachhilfe Der Regen trommelte gegen die Scheiben, es war nicht gerade ein schöner Sonntag... Pink trat sehr verschlafen aus ihrem Zimmer. Es war unnormal das Green vor Pink wach war. Denn eigentlich war Pink ein Frühaufsteher. "Guten morgen Pink-chan! Na gut geschlafen?" Green hatte seht gute Laune. Ausnahmsweise hatte sie ihre Haare zum Zopf gebunden und lächelte Pink zu. Pink legte denn Kopf schief und schaute verwirrt drein. "Guten morgen... Ist Heute irgendwas Besonderes? Du scheinst so gute Laune zu haben, " Pink setzte sich, " hab Hunger" Green stellte Pinks Lieblingsessen auf dem Tisch; Pfannkuchen. "Ach ne eigentlich nix besonderes! " Pink sah die Pfannkuchen als Einladung zum essen. "Hmmm! Lecker!", schwärmte Pink. Green grinste. "Hab ich ja auch gemacht! Aber das Beste daran ist, es ist billig! So kannst du mir wenigstens nicht die Haare vom Kopf essen!" Green grinste neckisch. Pink lächelte munter, sie hatte ganz vergessen was heute auf sie zukam. Doch Green hatte es nicht vergessen, sie war schon ganz neugierig auf Pinks Geschichte. Eigentlich wollte sie ja das Pink von alleine anfing, aber Pink war zu beschäftig mit dem Essen... Also musste Green wohl denn ersten Schritt machen: "Pink, du musst mir die Wahrheit über deine Herkunft sagen" Greens Lächeln schwand. Pink legte ihre Gabel beiseite, ihr Blick war plötzlich unheimlich leer... Green stand auf und legte ihre Hand auf Pinks Schulter. Pink schreckte aus ihren Gedanken hoch und schaute hoch zu Green. Sie lächelte Pink lieb an. "Wie soll ich dir denn helfen, wenn du es mir nicht sagst?" In Pinks Augen sammelten sich Tränen. Doch Pink wischte sie sich mit ihren Ärmel weg. "Ok" Pinks Stimme zitterte. "Gut!", sagte Green, "aber zieh dich erst mal um" Als Pink sich endlich umgezogen hatte, saßen sich die beiden Mädchen gegenüber auf dem Sofa. Pink seufzte. "Wo soll ich nur anfangen?", sagte sie seufzend. "Wohl am Anfang" Pink zögerte. "Ich wurde mein, " Pink atmete tief durch, "mein ganzes Leben lang von den Dämonen gefangen gehalten..." Green war geschockt. Pink schaute zu Boden. "Aber, dein ganzes Leben lang? Heißt das etwa?" Pink schien zu wissen was Green fragen wollte und schüttelte den Kopf. "Nein ich wurde nicht dort geboren...ich wahr 14 oder 15 als sie kamen... ich weiß es nicht mehr..." Pinks Stimme zitterte. "Aber du bist doch cirka 14? Oder...?" "In ihrer Welt gibt es keine Zeit... Weder Tag noch Nacht weder Monat noch Jahr..." Beide schwiegen. Green wollte nicht mehr fragen obwohl ihr noch viele Fragen auf der Zunge lagen. "An die Zeit davor kann ich mich nicht mehr erinnern... sie haben mir alles genommen, Familie, Freunde, Träume mein Ich... ich weiß noch nicht mal ob "Pink" mein richtiger Name ist..." Green schaute sie mit Mitleid vollen Augen an. //Ich weiß nicht ob ich noch mehr fragen soll...aber es muss sein// "Aber wieso?", Pink zuckte kurz. "Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern... aber ich glaube weil ich magische Kräfte besitze... die sie gebrauchen konnten..." "Das war der einzigste Grund?" Pink holte tief Luft. "Ja... ich, und noch drei andere, wurden in einen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit gefangen genommen. Soviel wie ich gehört habe... ging der Kampf "unentschieden" aus... aber nach diesen Kampf wurde die Dunkelheit von ihnen versiegelt." Pink stoppte. Eine Weile sagte keiner von ihnen ein Wort, bis Pink fortfuhr. "Es gab keine Hoffnung für uns" "Was geschah mit deinen Freunden?" Pink zögerte. "...Die drei hatten den großen Vorteil dass sie das Siegel überschreiten konnten, dieser Vorteil wurde aber schnell zum Nachteil... denn das konnten die Dämonen gut gebrauchen. So konnten sie wenigstens ihre boshaften Machenschaften fortsetzten. Deswegen machten sie die drei Jungs zu Kämpfern, sie verloren all ihre Erinnerung, sie bekamen andere Namen.... sie wurden zu Halbdämonen... ohne jegliche Erinnerung... mit Hass im Herzen. So gesagt zu perfekten "Kampfmaschinen" sie haben sogar Menschen getötet ohne mit der Wimper zu zucken! Es macht ihnen Spaß zu töten! Und das tun auch... nicht nur auf dem Wunsch von den Dämonen hin, nein aus Spaß! Ich kann nicht begreifen was sie aus denn drei gemacht haben... es wahr schrecklich... ich sah sie nie wieder so lächeln wie sie es früher taten... obwohl ich nicht mehr weiß wie wir früher wahren, so weiß ich doch das sie gelächelt haben... jetzt ist ihr Lächeln boshaft geworden, ohne Wärme und ohne Freude..., Pink seufzte, ist auch egal jetzt" Green brauchte eine Weile um Pinks Worte zu verdauen. "Wie ist es dir denn gelungen zu fliehen?" "Vor kurzen ist das Siegel zerbrochen. Sie schmiedeten Pläne, wem sie als erstes umbringen wollten und du warst eine davon" Sagte Pink "WAS?! Wieso wollen sie mich umbringen?! Das gibt doch keinen Sinn! Ich hab ihnen doch nix getan!", sagte Green hysterisch. Pink schaute etwas überrascht. "Weil sie brachten alle mit zu hoher Magie um, auf die Gefahr hin sie könnten "Wächter" sein", antwortete Pink. "Wächter?" Green schaute total verwirrt. Wieder wartete Pink mit der Antwort. Sie lächelte etwas verschmitzt. "Was "Wächter" sind? Keine Ahnung" Die Antwort haute Green um. "Ich weiß nur dass sie sehr große Angst vor "Wächter" haben, weil diese "Dingsis" sehr viel Magie in sich haben." "Na ja das sagt ja viel aus... aber egal, erzähl weiter", sagte Green. Das Lächeln auf Pink Gesicht verschwand. "Durch Zufall erfuhr ich von ihren Plänen und als ich deinen Namen hörte, klingelte es bei mir. Ich muss dich wohl irgendwie gekannt haben..." Pink zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ist auch egal. Naja ich beschloss zu fliehen und deine Magie zu aktivieren, aber ich wusste nicht wie... doch durch eine Unachtsamkeit von ihnen konnte ich durch den Weg fliehen den auch sie benutzten und so landete ich bei dir" Pink seufzte wieder. Wieder schwiegen beide. Green wusste nicht was sie sagen sollte. "Warte mal... wie kannst du mich gekannt haben? So wie du es sagst war deine Entführung schon sehr lange her, denn kann ich dich doch gar nicht gekannt haben! Den ich bin sechzehn, und lebe auch schon sechzehn Jahre", erklärte Green, doch eigentlich war ihr sowieso klar das Pink das nicht verstand. Pink zuckte mit denn Schultern. "Ich hab keine Ahnung!" "Du hast keine Ahnung von nix!" Der letzte warme Tag im Herbst. Die Sonne hatte sich wohl richtig angestrengt, denn es wahren ganze 30 Grad und das im Herbst. Green war auf dem Weg nach Hause von der Schule. Sie hatte ihren Mathe Test an dem Tag zurückbekommen und natürlich hatte das ihre Laune nicht sehr gebessert. Sie seufzte. "Also ich muss sagen für deine Verhältnisse ist eine fünf minus doch gar nicht so schlecht Najotake" Green drehte sich um. Wieso musste dieser Idiot immer auftauchen und ihren Tag versauen? Naja, der Tag war auch schon vorher versaut... Aber er gab ihren schlechten Tag immer denn letzten Schliff... "Was meinst du mit "für deine Verhältnisse" Ookido?" Green reagierte wie immer gereizt. "Stell dich nicht dümmer als du bist", sagte er gehässig. Green drehte sich um und ging weiter. Sie ging ein paar Schritte doch merkte gleich das Ookido immer noch hinter ihr ging. Green drehte sich um. "Kann es sein das du mich verfolgst?!" Green war gereizt. "Das ist zufällig auch mein Heimweg", sagte Ookido cool. "Seit wann?" "Seit ich umgezogen bin" Green sah in etwas geschockt an. "Wohnst du etwa in meiner Gegend?" "Ich weiß nicht wo du wohnst", antwortete er. Green drehte sich um und zeigte auf einen etwas weiter entfernten Wohnblock. "Dort wohn ich" Sie lies ihren Arm sinken. Ookido trat neben Green. "Ich leider auch" Green lies die Schultern hängen. Der Tag konnte echt nicht mehr schlimmer werden! "Leider ist untertrieben..., seufzte sie, komm mir aber bloß nicht zu nahe!" Sie sah den Jungen anklagend an. Ookido hob die Augenbraue. "Wer würde dir schon zu nahe kommen", hämisch schaute er sie an. Green versuchte ruhig zu bleiben. "Halt den Mund! Oder es passiert was!", so langsam war das Maß voll! Das brauchte sie sich doch nicht von so einem Idiot gefallen zu lassen! Da viel ihr plötzlich was ein. "und außerdem, ich habe einen Freund", er schaute sie verdutz an. "Der ärmste, was hast du gemacht? Ihn dazu gezwungen? Oder bedroht?" "Ha ha sehr witzig" "Der muss aber ganz schön verzweifelt sein, sich mit so einer einzulassen" Sagte er eher zu sich selbst als zu dem Mädchen das ein paar Meter voraus ging. Sie drehte sich wütend um. "Hast du etwas gesagt?!" "Ich? Nein da musst du dich verhört haben" Green ging rückwärts weiter. "Das hoffe ich auch für dich!" "Pass auf, du rennst glei-" Doch weiter kam er nicht. Green war schon mit dem 'etwas' zusammen gestoßen und lag mit zusammen gekniffenen Augen am Boden. "HOI YA!" Green öffnete ihre Augen wieder und sah die Person die gerade gesprochen hatte und mit der sie zusammen gestoßen war; Pink. Green stand wieder auf. "Was machst du hier?" Pink zeigte auf das was sie in der Hand hatte; Greens Rollschuhe. "Ich wollte sie dir nur vorbei bringen" Green sah die kleine etwas merkwürdig an, nahm sich aber trotzdem ihre Rollschuhe und zog sie sich an. Green schielte zu Ookido, er schien Pink etwas zu sehr zu mustern. Pink legte ihren Kopf schief. Auch sie musterte den Jungen. "Pink wollen wir so langsam losgehen Oder willst weiter in die Gegend glotzen?!" Green war wütend, aber wieso? Weil die zwei sich ein paar Blicke zugeworfen hatten? Kann es ihr nicht egal sein? Sie packte Pink an der Schulter, wahrscheinlich etwas zu hart denn Pink machte einen verzweifelten Versuch sich frei zu kriegen. Doch sie wurde von Green mitgezerrt. Wie konnte Green nur deshalb so aus der Haut fahren? Sie verstand es einfach nicht, war sie etwa... eifersüchtig? Ach quatsch! "Green? Ähm du kannst mich jetzt loslassen... ähm hallo?", Sie fuchtelte mit ihrer Hand vor Greens Gesicht. Green schreckte hoch. Verwirrt schaute sie ihre kleine Mitbewohnherrin an. "Was ist?", erst jetzt bemerkte Green dass sie schon vor ihrer Wohnung waren. Sie lächelte etwas verlegen und wie immer wenn sie Verlegen oder nervös war, strich sie ihre Haarsträhne wieder hinter ihr Ohr. Sie schloss die Tür auf und Pink sprang an ihr vorbei in die Wohnung. Green seufzte erleichtert endlich Zuhause zu sein. Sie zog ihre Rollschuhe aus und wanderte in ihr Zimmer um ihre Schuluniform los zu werden. Sie durchwühlte ihren Schrank nach etwas altag Taugliches. "Du Green?" ,ertönte Pinks Stimme aus der Küche. Ein leises Klicken vom Kühlschrank ertönte, was wohl darauf hin deutete das Pink sich mal wieder selbst bediente. "Was?" Green war leicht genervt, was wohl daran lag das sie ihre Sommer Kleider nicht fand und die Tatsache das Pink sich schon wieder IHREN Kühlschrank durchsuchte. "Wer war das eben?", fragte Pink. Green schmiss mit ziemlicher Gewalt ihre Schuluniform in den Schrank. "Ich glaube nicht dass du das wissen willst!", mit etwas zu viel Kraft zog sie ein Shirt vom Bügel. //Wieso will sie es wissen?! Und wieso ist es mir nicht egal?! Ich bin nicht EIFERSÜCHTIG!// Erschreckt über ihre eigenen Gedanken schüttelte sie den Kopf //Oje oje woran denk ich denn?// Wieder ertönte Pinks Stimme. "Ich glaub ich hab ihn schon mal irgendwo gesehen!", Green trat in die Küche und holte sich was zum Essen. Pink saß auf der Küchentheke und mampfte Schokolade. "Du hast mein Mitleid!", sagte Green. Pink sah ganz danach aus, dass sie es nicht verstanden hatte. "Aber ich weiß nicht mehr woher ich ihn kenne..." Pink dachte scharf nach, doch es brachte nichts. Sie konnte sich einfach nicht mehr daran erinnern. Green kramte in ihrer Schulmappe rum. Sie suchte ihre Hausaufgaben. "Ist doch schön dass du es vergessen hast!", Green hörte ihrer sogenannten Cousine kaum zu. Pink drehte sich um und beobachtete Green beim suchen. Sie verstand das was Green gesagt hatte nicht wirklich, und wollte auch nicht nachfragen. Denn sie wusste es würde nix bringen; Sie würde es sowieso nicht verstehen. Da viel ihr plötzlich was ein. "Ach Green! Das hätte ich dir fast vergessen zu sagen!" "Mhm?", Green hatte das was sie suchte noch nicht gefunden und hatte im Moment kein Ohr für Pink. "Du musst sehr seeeehr gut auf das Glöckchen aufpassen! Du musst es immer bei dir tragen!" Pink schaute sie ernst an und Green nickte, ohne aufzusehen. "Green das ist wichtig! Es könnte sonst was passieren! DIR könnte was passieren!" Pink wollte gerade von der Theke runterspringen als Green plötzlich aufsprang und Pink vor Schreck fast von der Theke fiel. "Verdammt! Ich hab meine Hausaufgaben in der Schule vergessen!", fluchend packte sie ihre Rollschuhe, Jacke und verschwand aus der Tür. Pink schaute etwas verdattert. "Hat sie mir überhaupt zugehört?!" Verdammt, verdammt! VERDAMMT! Hätte Green jetzt am liebsten geschrieen, doch sie ließ es lieber bleiben. Stattdessen seufzte sie tief. Da fiel ihr Blick auf ein Plakat für ein Straßenfest. Sie blieb stehen und schaute es sich genauer an. //Da würde ich schon gerne hingehen, aber: Das ist viel zu Teuer...// Sie ließ den Kopf hängen. //Aber wenn ich mit jemanden zusammen hingehen würde... dann sähe die Sache doch schon ganz anders aus! Dieser jemand könnte dann die Kosten übernehmen!// Sie grinste //Es wird nicht so schwer sein jemanden zu finden!// Mit etwas besserer Laune kam sie auch schon bald in der Schule an. Sie stürmte ins Klassenzimmer und währe fast mit jemand zusammen gestoßen. Dieser jemand war: Sho! "Sho was machst du hier um diese Uhrzeit?", fragte Green. Sho lächelte. "Das gleiche könnte ich dich fragen!" Sho ging zu ihren Platz und nahm ihre Tasche. "Ich hab meine Hausaufgaben vergessen und du?" Green nahm ihre vergessenden Sachen steckte sie in ihre Tasche. "Ich hatte bis eben noch Informatik, wann hast du eigentlich Rhythmische Gymnastik?", sagte Sho. Die beiden Mädchen traten in den Gang. "Morgen zum ersten mal!" Green freute sich schon riesig darauf. Sho lächelte. "Ach hast du schon gesehen dass nächstes Wochenende ein Straßenfest stattfindet?" Sho schreckte etwas auf, als Green das gesagt hatte. Aber noch bevor sie etwas sagen konnte fuhr Green fort. "Wollen wir zusammen da hingehen?" Green sah sie flehend an. Doch Sho schüttelte den Kopf. "Nein Green, such dir einen anderen Trottel dem du das Geld aus der Tasche ziehen kannst!" Green schmollte. "Du bist gemein Sho! Pah! Dann such ich mir halt jemand anderes!" Sie drehte sich von Sho weg. Sho seufzte. "Komm mir bloß nicht mit der Tour! Das letzte Mal hast du mein Geld bis auf denn letzten Yen ausgegeben!" Green schaute sie mit ihrer berüchtigten Unschuldsmiene an. "Ach soviel war das doch gar nicht! War doch nur 5000 Yen!" Sho sah sie geschockt an. "Nur?! Das war mein Taschengeld für zwei Monate! Und du gibst das in nur fünf Minuten aus!" "Tja hättest mir ja nicht deinen Geldbeutel zum aufpassen geben sollen!" "Das tat ich auch nur weil ich dachte ich könnte meiner besten Freundin vertrauen!" Green lächelte sie unschuldig an. "Ich bin das Vertrauen in Person!" Sho sah sie zweifelnd an. "Aber nur solange es nicht ums Geld geht! Wen es ums Geld geht bist du dreist und schreckst auch nicht davor zurück deine Freunde zu bestellen!" Sho ging voraus, raus in den Schulhof. Sie drehte sich um und winkte Green zu. "Wir sehen uns Morgen!" Und schon verschwand sie in der Abendsonne. Green wusste genau das Sho recht hatte, Green war nicht vertrauenswürdig... Sie wunderte sich wieso Sho und Sakai noch etwas mit ihr zu tun haben wollten.... So oft schon hatte sie deren Geld gestohlen, wenn sie in der Pause waren. Doch die zwei hatten nie etwas gesagt... Vielleicht wussten sie dass sie das Geld brauchte? Aber eins war sicher, wenn sie die Schule abgeschlossen hatte und genug Geld hatte, würde sie das ganze gestohlene Geld Sho und Sakai zurückgeben! Da viel ihr plötzlich etwas ein und ihr Magen schnürte sich zusammen; Ihre Aufrückung war in Gefahr, sie hatte eine fünf in Mathe und eine vier in Englisch! Und wenn sie zurückgestuft werden würde könnte sie das Geld nie zurückgeben! Green verzweifelte. Wie sollte sie sich ohne Nachhilfe verbessern? Und Nachhilfe würde wieder Geld kosten! "Wer würde schon Nachhilfe umsonst machen?!" Aus versehen hatte sie dies Laut gesagt. "Ich würde es machen" Green wirbelte herum und sah Ookido der ein Stück vor ihr stand. Aber was hatte er eben gesagt? "Was tust du hier?", fragte Green sichtlicht verwirrt. Ookido sah leicht genervt aus. "Ist doch egal wieso ich hier bin! Also soll ich dir nun Nachhilfe geben oder nicht?" Green brauchte eine Weile um seine Worte zu verstehen. Wieso wollte er ihr Nachhilfe geben? Und das auch noch ohne Bezahlung? Aber das war die Chance! "Ok! Holst du mich denn morgen bei der Sporthalle ab?" Ihre Verwirrtheit war schnell verflogen, kann ihr doch egal wieso und warum er das tat! Hauptsache es war umsonst! "Von mir aus, sei aber pünktlich klar?" Der nächste Tag war genauso warm wie der vorige. Die Sonne schien vom blauen Himmel, in den Klassenräumen war es kaum auszuhalten... Aber der Unterricht war für die meisten zum Glück schon vorbei. Die meisten Schüler und Schülerinnen waren in ihren AGs und die, die in den Klassenräumen sitzen mussten waren zu bemitleiden... Green war mittendrin in ihren Rhythmische Gymnastik Übungen. Es fiel ihr nicht sehr schwer mit den Geräten umzugehen. Es machte riesigen Spaß obwohl es auch anstrengend war. Aber sie hatte ja auch schon Übung darin. Denn sie hatte schon damals im Waisenhaus Rhythmische Gymnastik betrieben. Das war damals das einzige was sie konnte... aber sie hätte nicht gedacht dass sie es noch konnte immerhin hatte sie es schon seit fünf Jahren nicht mehr betrieben. Obwohl sie sich doch verschlechtert hatte, na ja war ja auch normal. Sie warf einen Blick zur Uhr, sie war schon ein paar Minuten zu spät dran... Naja dann musste ein gewisser jemand halt warten. Dieser jemand wartete auch schon. Ookido lehnte an der Außenwand der Sporthalle. Er war leicht genervt. Wieso musste er sie abholen?! Und dann kommt diese, was auch immer, auch noch zu spät! Er warf einen Blick auf seine Uhr. Fünfzehn Minuten hatte er schon gewartet. Langsam reichte es ihm. Ookido lugte in die Halle. Die Mädchen standen nebeneinander in einer Reihe und hörten ihrer Lehrerin zu. Ganz anders als im Unterricht, hörte Najotake sehr aufmerksam zu. Freiwillig meldete sie sich um eine Übung vorzuführen. Ookido war etwas überrascht das sie im Trico gar nicht mal so schlecht aussah. Sie hatte einen recht gut gebauten Körper. Sie hatte ihre langen Haare zu einem Zopf gebunden. Wie sonst auch vielen ihr zwei Strähnen bis über die Schultern. Sein Blick fiel auf ihre tief blauen Augen, die vor Aufregung und Freude strahlten, sie war ganz in ihren Element. Ihm war nie aufgefallen das sie doch eigentlich ganz schön war. Erschreckt über sich selbst schüttelte er den Kopf. Er wollte, dürfte keine Gefühle zeigen! Und wieso auch? Gefühle bringen zu nichts, man brauchte sie nicht! Green Najotake war nix anderes als ein nerviges Mädchen. Er begriff nicht dass sie ihn so aus der Fassung brachte. Er wusste sie war anders, aber das war wohl kaum der Grund. Das konnte nicht der Grund sein! "Na wem beobachtest du?" Ookido hatte überhaupt nicht mitbekommen das Najotakes Schulfreundin, Shojoki Minazaii hinter ihm stand. Er war überhaupt nicht in der Stimmung von ihr ausgefragt zu werden. "Das geht dich überhaupt nichts an!" Seine Hände wanderten in seine Hosentasche. Doch es schien ihr egal zu sein ob es ihr was anging oder nicht. Sie grinste. "Du hast Green beobachtet, stimmst?" Ookido sah sie geschockt an. "Natürlich nicht! Was gibt es da schon zu kucken?" "Ach so hässlich ist sie doch gar nicht!" Grinsend lief sie in die Halle wo grad der Unterricht beendet war. Sie schmiss ihrer Freundin ein Handtuch ins Gesicht. Green reagierte zwar etwas überrascht, doch sie schien sich über Shojoki zu freuen. Grinsend erzählte Shojoki ihr das was sie eben mitbekommen hatte. Green wurde leicht rot und protestierte. Shojoki konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Das was Sho gesagt hatte war sowieso gelogen, da war sich Green sicher. Wieso sollte er sie genauer anschauen? Geschweige denn beobachten! Green wand sich von der grinsenden Sho ab und ging mit den anderen Mädchen in die Umkleide. Die meisten beschwerten sich darüber das der Unterricht länger gedauert hatte. Green verfolgte das Gespräch mit geringer Interesse. Die normalen Mädchen Gespräche eben... So was interessierte sie nicht im Geringsten. Bis ihr Name fiel. Green drehte sich zu den vier Mädchen um. Sie drehten sich schnell weg, aber Green hatte schon gemerkt dass sie Green sehr genau gemustert hatten; Und wahrscheinlich nicht weil sie, sie mochten... Es war ihr eigentlich egal, aber sie sollten es ihr gefällig ins Gesicht sagen und nicht hinter vorgehaltener Hand. "Wenn euch was an mir nicht gefällt, sagt es mir ins Gesicht, klar?!", Green schaute finster zu denn vier Mädchen. Die eine wand sich zu Green und warf ihr einen überlegenden Blick zu. Green funkelte sie böse an. Sie konnte diese Person einfach nicht ab: Sorako Sugisaiki. Sie war aus sehr gutem Hause. Bekam alles was sie wollte, war unheimlich hübsch und man sah sie nie oder kaum, ohne ihre weiße Katze. Auch jetzt wo sich Sorako schon wieder umgedreht hatte, hatte ihre Katze ihre tief grünen Augen starr auf Green gerichtet. Green lief ein Schauer über den Rücken. Tausend Dämonen wahren ihr lieber als Sorako und ihre schreckliche Katze! Sie steckte ihr Trico in ihren Schrank. Die Katze machte ein schreckliches Geräusch, so was nannte mal wohl miauen... Sorako streichelte sie und sagte: "Ich weiß Kisara, diese Person ist nur eifersüchtig auf meine Schönheit" Ihre tiefgrünen Augen durch bohrten Green. Sorako hatte die gleichen grünen Augen wie ihre idiotische Katze. Aber hatte sie gerade mit ihrer Katze gesprochen? Klar es war ja normal das Katzen Besitzer mit ihren Tierchen redeten, aber das grade eben sah fast danach aus, als würde ihr Viech sie verstehen?!? Die Mädchen um sie herum redeten munter weiter, als hätte nur Green es bemerkt. Mit einen leisen grummeln ging sie hinaus um ihren schrecklichen Nachmittag in gegen zu sehen. Weder Green noch Ookido sprachen besonders viel, sie gingen schweigend und mit großem Abstand zu Green nach hause. Green schmiss ihre Tasche schnell in ihr Zimmer, während Ookido sich umschaute. "Hej Najotake hier liegt ein Zettel von dieser Göre!", Green kam auf denn Ruf von ihn schnell und lass denn Zettel von Pink: HOI YA! Kom heutte spetter!!!! Binn in der Statt Schopppen!!!! Hoff wenne ig wider da bine dad ig denne Fannkugen bekomme!!!! Piink Green schaute sich denn Zettel genau an. Da waren aber verdammt viele Fehler drin! Pink konnte noch nicht mal ihren eigenen Namen schreiben... Aber eigentlich wunderte sich Green das Pink überhaupt schreiben konnte... "Ich muss schon sagen die ist ja dümmer als du.", verwundert hatte er über Greens Schultern mit gelesen. Green nickte einstemmend. "Da hast du zur Abwechslung mal vollkommen Recht, " sie seufzte "Es ist wirklich eine Schande das sie mit mir verwandt ist!" Ookido schaute sie neckisch an und sagte "Wenn ihr zwei verwandt seid erklärt das einiges!" Green schaute ihn finster an. "Damit willst du doch nicht etwa sagen ich währ genauso dumm wie Pink?!" "Du hast den Nagel auf dem Kopf getroffen", Green grummelte. Und denn hatte sie noch denn ganzen Tag am Hals! "Anstatt hier große Sprüche zu klopfen, könnten wir denn endlich anfangen?!", umso schneller sie anfangen würden, umso schneller war sie ihn auch wieder los, dachte sich Green. Und schon nach zehn Minuten wahren die zwei auch schon mitten drin in den Mathe Übungen, oder eher gesagt nicht beide, sondern eigentlich nur Ookido. Denn Greens Gedanken hangen woanders. Fieberhaft versuchte sie die Aufgabe zu lösen, doch irgendwie klappte es nicht so recht... Ookido sah ihr etwas belustigt zu, wie sie ihren Kopf zerbrach. Er schaute runter auf ihre Aufgabe und ihm viel auch sofort der Fehler auf. "Hej Najotake, du machst das ganz falsch!", die Angesprochene schaute auf. Er nahm ihr das Heft weg. "Du machst gleich am Anfang einen entscheidenden Fehler...!", er zeigte ihr wie es richtig ging. Green schaute sich die Aufgabe genau an. Wischte denn die anderen Aufgaben aus und rechnete sie noch mal aus. Mit ernster Miene gab sie ihm das Heft. Gespannt wartete sie auf sein Urteil. "Na bitte, geht doch" "Ist es...richtig?!" "Ja", Green schaute sich die Aufgabe lange an. Er sabbelte schon über die nächste Aufgabe, Green hörte ihm überhaupt nicht zu. Sie konnte es nicht fassen, es war richtig! "Die Aufgaben sind doch... wirklich...richtig?", sie konnte es einfach nicht fassen. Ookido schaute sie genervt an. "Natürlich, willst du etwa eine schriftliche Erklärung darauf haben?!", er wollte gerade da weiter machen wo er stehen geblieben war, doch Green unterbrach ihn schon wieder. "Danke!", Sie lächelte ihn lieb an. Die röte stieg ihn ins Gesicht, Ookido konnte nicht fassen das dieses Mädchen so süß Lächeln konnte. Er brauchte eine Weile um sich wieder zu beruhigen. "W-wollen wir jetzt endlich weitermachen oder willst du denn ganzen Tag so blöd kucken, Najotake?!", die Angesprochene schaute ihn unschuldig an, wieso stotterte er? "Ach können wir dieses blöde Nachname Getue nicht endlich lassen?" "Von mir aus, Green", die beiden schwiegen sich an. Green war leicht rot, eigentlich wusste sie selbst nicht warum. Sie schaute leicht zu Gary rüber, auch er war leicht rot. Green lächelte etwas unsicher. Was für eine dämliche Siteration... "Ähm sollten wir nicht langsam weiter machen?" Irgendwie ging die Zeit denn doch schneller als Green es erwartet hatte, es lief eigentlich gar nicht so schlecht, bis Pink auftauchte und Gary auch kurz danach verschwand. Pink war ziemlich beleidigt weil sie Pfannkuchen erwartet hatte und da sie einen Riesen Aufstand gemacht hatte, machte Green ihr noch ein paar Pfannkuchen. "Hej Pink sag mal, wann hab ich eigentlich mal wieder was zu tun?", Green schaute ihrer angeblichen Cousine beim essen zu, so schnell wie sie aß würde sie sich schon bald verschlucken... Pink schaute von ihren Essen auf, "Was meinst du?" Irgendwie war es klar das Pink nicht verstand was Green meinte. "Na ich meine die von dir so genante "heilige Aufgabe"!", Pink sah einen Moment nachdenklich aus. Doch das einzige was sie sagte war ein einfaches "Achso" und futterte munter weiter. Green wartete geduldig, doch Pink schien nichts mehr dazu fügen zu wollen. "Ja und was denn nun? Immerhin war ich das letzte Mal vor eine Woche in Aktion!", meinte Green. Doch Pink meinte nur das Greens Glöckchen ihr schon ein Zeichen machen würde wenn etwas passieren würde. Green war sich nicht so sicher ob sie Pink so vertrauen könne. Aber es bleib ihr wohl keine andere Wahl. Kapitel 4: Winteralbtraum Teil 1 -------------------------------- Winteralbtraum "GREEN! GREEEEEEEEEENNNNNN!!!!!!!!!!!!!!!", Pink lief völlig von der Rolle durch ihre und Greens Wohnung. Es war mitten in der Nacht und Pink war eben aus einem Albtraum erwacht. Sie musste es ihrer Mitbewohnerin sagen! Das war lebenswichtig! Sie rannte auch sofort in Greens Zimmer, doch es war niemand da. "GREEN!", Pink war total in Panik und heulte Sturzbach Tränen. Doch da fiel ihr plötzlich was ein, Green hatte doch so was in der Art gesagt: "Ich übernachte heute bei Sho, weil wir morgen auf einer Klassenreise fahren... nach Honshu, also mach bloß nichts kaputt während ich weg bin!" Oder so was ähnliches...? Aber sie hörte sich eigentlich nicht so glücklich darüber an. Aber was war jetzt mit Pinks Albtraum?! Naja war ja auch nicht so wichtig... ... Natürlich war es WICHTIG! Es war LEBENSWICHTIG! Aber wie sollte sie es Green bloß erzählen... sie seufzte. Dann fasste sie einen Entschluss; Sie würde jetzt weiter schlafen! Der Zug ratterte über die Schienen. Alle Schüler redeten und lachten, hatten gute Laune. Es kam ja auch nicht jeden Tag vor das man eine Klassenreise nach Honshu machte. Sho war einer von denen die sich am meisten freute. Sie war zwar schon oft mit ihrer Familie dort gewesen und sie hatten dort auch eine Skihütte, aber es war doch was ganz anderes wenn man mit seinen Freunden dort war! Doch Green war überhaupt nicht gut drauf, wieso musste es auch gerade eine Klassenreise nach Honshu sein?! "Ach Green, nun komm schon! Wir fahren nach Honshu! Das ist doch einfach wunderbar, Hach... ein wahrer Wintertraum!", Sho schwärmte mal wieder, sie liebte Berge, Schnee und alles was mit Winter zu tun hatte! Green saß so weit wie möglich vom Fenster entfernt und riskierte nicht mal einen Blick nach draußen. "Wohl eher ein Winteralbtraum...", sagte sie eher zu sich selbst als zu der schwärmenden Sho. Sho sah sie fragend an. "Was hast du gesagt?", doch die Befragte schüttelte denn Kopf. "Ach nichts ist nicht so wichtig! Sag mal, sch-schneit es zu dieser Jahreszeit in Honshu?", ihre Stimme zitterte ein wenig. Sho überlegte kurz, warf dann einen Blick zum Fenster wo Sakai eingeschlafen war (beide fragten sich wie man bei diesem Lärm schlafen konnte) "Ähm, Green, wieso schaust du nicht einfach aus dem Fenster? Es schneit schon seit einer halben Stunde!", Sho setzte sich neben Sakai. Green seufzte. Als hätte sie es nicht gewusst, aber sie wollte es einfach nicht wahr haben... es schneite... schon beim Gedanken davon fing sie an zu frieren. Sie zog ihre Jacke fester an sich. Eine ganze Woche Schnee und Eis...für sie gab es nichts schlimmeres, ein wahrer Winteralbtraum... Der Schnee knirschte unter denn Füßen von Green und rief nicht gerade schöne Erinnerungen in ihr Gedächtnis. Erinnerungen die sie schon verdrängt hatte, die sie nur noch in ihren Albträumen heimsuchten... Ein Klaps auf den Rücken ließ sie aus ihren Tagträumen erwachen. "Träumst du schon am Helligen Tag?", fragte Sakai. Doch ehe Green antworten konnte fuhr Sho fort. "Du siehst nicht gut aus, bist etwas bleich im Gesich- Oh WOW!". beim Anblick bei dem Hotel in dem sie übernachten sollten, hatte sie doch ganz vergessen was sie ihrer Freundin sagen wollte. Aber das nicht ohne Grund; Das "Winter Water" Hotel war wahrlich ein Luxus Hotel im westlichen Stil. Das Erste was Green in den Sinn kam war, das sie sich so ein teures Hotel niemals leisten könne. Die Zimmer wahren sehr schön eingerichtet, die Zimmer der Mädchen im leichten Gelb und die der Jungen im leichten Blau. Gleich als Sho, Sakai und Green ihr Zimmer betraten, lies Green sich aufs Bett fallen. "Zimmer 443, dürfen wir bloß nicht vergessen, es gibt so viele Zimmer hier, man kann sich sicher leicht verirren", sagte Sakai und schloss die Tür hinter sich. Sho war außer sich vor Freude, das war ja alles zu schön um war zu sein! Sie öffnete das große Fenster. Es hatte aufgehört zu schneien. Ein kalter Wind wehte herein. "Ach ist das nicht herrlich! Der Schnee glänzt so schön! Ich glaube wir können sogar Eiskunstlaufen!", Shos Augen strahlten vor Freude. Green zog die Decke übern Kopf. "Mach bloß das Fenster zu!", grummelte Green unter der Decke hervor. Statt Sho schloss Sakai das Fenster. Sho ging zur Tür. "Wollen wir jetzt aufs Eis?", sie lächelte übers ganze Gesicht. Sakai ging zu Sho. "Von mir aus", beide wartenden einen Augenblick auf die Dritte im Bunde, doch sie war eingeschlafen. "Tja, dann müssen wir wohl alleine das Eis unsicher machen!", Sho lächelte etwas unsicher. Sakai nickte und beide verschwanden aus dem Zimmer. Green schlief sehr ruhig, ohne jegliche Träume. Das Fenster schlug auf, Sakai hatte es wohl nicht richtig verschlossen. Ein kühler Wind kräuselte Greens Haare, unruhig drehte sie sich zur Seite. Ihr Glöckchen fiel sanft auf die gelbe Decke. Kurz vor dem Bett erschien eine Gestalt. Es passte ihm nicht hier zu sein, aber Auftrag war Auftrag. Er streckte seine Hand nach Greens Glöckchen aus, nur ein paar Zentimeter und der Auftrag war erfüllt. Doch gerade als er das Glöckchen schon fast in seiner Hand hielt, griff das Mädchen nach seinem Handgelenk; Der Eindringling erstarrte innerlich, wagte es kaum zu atmen, doch dieses Mädchen schlief noch immer, sie hatte wohl aus Refflecks gehandelt. Ohne sie zu wecken befreite er sich aus ihren Griff. Das Glöckchen lag jetzt zum Greifen nah. "...Es...es...ist...so...kalt...", genau diese Worte ließen ihn mitten in der Bewegung erstarren. Das Mädchen hatte ihre Augen fest zusammen gekniffen, ihr Atem war unruhig und sie war kreide bleich. Irgendwo hatte er diese Worte schon mal gehört. Seine Gedanken drehten sich nur noch darum, woher er diese Worte, genau diese Worte schon mal gehört hatte. Er schüttelte sich in Gedanken, es war der falsche Zeitpunkt über so was nach zu denken! Plötzlich hörte er Schritte auf dem Gang, sein Blick wanderte zur Tür. Er drehte sich um und löste sich ihn Luft auf. Einen kurzen Augenblick später kam Sho auch schon reingeplatzt. Sie schaute sich um und entdeckte das offene Fenster. "Green kann sich wirklich nicht entscheiden! Zuerst brüllt sie mich an ich soll das Fenster zumachen und macht es denn selbst wieder auf! Tz!", Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging wieder aus dem Zimmer hinaus. Green klammerte die Decke an sich, so kalt, so kalt war es schon lange nicht mehr gewesen. Unruhig drehte sie sich wieder um. Mit einem Schrecken erwachte Green aus ihren Albtraum, sie fasste sich an der Stirn. Diesen Albtraum hatte sie schon lange nicht mehr gehabt, wahrscheinlich hatte es damit zu tun das es hier besonders kalt war... Ihr Blick folgte dem kalten Wind und bemerkte das offene Fenster. Fast erstarrt bemerkte sie dass es wieder zu schneien angefangen hatte, der Schnee hinterließ Spuren auf dem Teppich. Langsam schlug Green die Decke beiseite und schlich zum Fenster. Ihre Hand zitterte, nein ihr ganzer Körper zitterte, doch schließlich schloss sie das Fenster. Zufrieden mit sich selbst legte sie sich wieder unter die warme Decke. Gerade als sie ihre Augen wieder geschlossen hatte und die Müdigkeit sie wieder eingeholt hatte, schlug die Tür auf und Sho und Sakai kamen herein. Green hatte keine Lust ihre Augen wieder auf zu machen, es war gerade so schön warm...! "Ach war das nicht einfach herrlich?!", Sho lächelte übers ganze Gesicht und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Sakai zog Schall, Mütze und Handschuhe aus. "Ja nicht schlecht", sagte Sakai ruhig und legte ihre Sachen weg. Sho sah etwas überrascht an. "Nicht schlecht?! Es war einfach toll! Sag mal schläft Green noch?", Shos Blick wanderte zu ihrer Freundin. "Was fragst du mich?", Sakai setzte sich auf ihr Bett und lies sich rücklings darauf fallen. Sho ging zu Green. "Green! Wach auf!", auf Shos Weckruf hin, grummelte Green. Langsam öffnete sie ihre Augen. Sho lächelte übers ganze Gesicht, doch das was Sho da in der Hand hielt gefiel ihr gar nicht. Ihr Körper schnürte sich zusammen. Sho hielt ihr doch tatsächlich Schlittschuhe vor die Augen! Das blanke entsetzen spiegelte sich in Greens Gesichts Ausdruck wieder, in ihren Augen sammelten sich Tränen. Schadenfrohes Gelächter füllte Greens Kopf, die Erinnerungen ließen ihre Gedanken fast zerspringen. Vor mehr als sechs Jahren war fast das gleiche geschehen... Eine Freundin hielt ihr ebenfalls Schlittschuhe vors Gesicht. "Green willst du es nicht wenigstens noch mal versuchen? So schwer ist es nicht!" Das Mädchen sah sie flehend an, eine Gruppe von Kinder lachte Schadenfroh "Die wird es nie lernen! Die ist einfach zu blöd dazu! Stimmst Green? Gibst doch einfach zu! Du hast Angst davor dich zu blamieren! Ach stimmt ja! Du kannst ja gar kein Deutsch!" Ein anderes Kind fuhr fort: "Oder habt ihr da drüben im Osten kein Eiskunstlaufen gelernt?!" Das Mädchen das Green die Schlittschuhe geben wollte sagte: "Green mach dir nix aus denen! Du musst nicht wenn du nicht willst!" Das Gelächter der Gruppe wurde noch lauter "Stellst du dich jetzt etwa auf die Seite dieser Japan Göre, Kari?!" Die angesprochene beachtete sie nicht weiter, doch Green griff nach den Schlittschuhen. Das Gelächter verstummte prompt. Green zog sich die Schuhe an und ging zum Geländer der Eiskunstlaufbahn. Sie machte einen Schritt auf die Bahn und; Viel hin. Die Gruppe fing erneut an zu lachen und das noch hämischer und lauter als vorher. Es fing leise zu schneien an, Green fing an zu weinen. Ihr Gesicht war rot vor Tränen, sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen. "Heulsuse! Heulsuse! HEULSUSE! Seht ihr! Ich habe es euch doch gesagt! Green kann noch nicht mal einen Schritt aufs Eis machen! Die Japaner sind einfach zu dumm dazu! Und Green ganz besonders! HEULSUSE!" Das Gelächter wurde immer lauter in Greens Kopf, immer und immer wieder. Hass durch strömte ihren Körper, Hass auf al denen die sie in ihrer Kindheit ausgelacht haben, auf die die sie allein gelassen haben, einfach auf alle! Sie schlug Sho die Schlittschuhe aus der Hand. Sho sah sie überrascht an. "Green?" "Lasst mich in Ruhe", sagte Green tonlos. Sho und Sakai starrten Green an. Sho ging einen Schritt auf Green zu. "Green? Geht's dir nicht gut?" "LASST MICH IN RUHE!", einen Augenblick herrschte Ruhe. Sho nickte. "Aber komm bitte zum Essen, okay? Und reg dich ab", Sho drehte sich zu Sakai um. Warf Green noch einen Blick zu und verschwand mit Sakai aus dem Zimmer. Green legte ihre Arme um ihre Knie und fing zu weinen an. Eine Weile weinte sie leise vor sich hin. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war gleich Sechs, es war Zeit fürs Abendessen. Sie wischte sich die Tränen weg und stand auf. Sie würde es nicht zulassen das ihre Vergangenheit sie einholen würde, NIEMALS! Das war viel zu lange her! Es lohnte sich nicht deswegen rum zu heulen! Sie schritt auf dem Gang. Es war so einfach, sie würde einfach so weiter machen wie bisher. Als sie denn großen Esssaal betrat, sah sie sofort Sho und Sakai. Green würde es nicht zulassen das, sie Green, wieder so schwach und hilflos werden würde wie früher. Denn nach welchem Sprichwort lebte sie? Vertrauen ist gut, Lügen ist besser...! "Na Green geht's dir wieder gut?" "Klar! Mir geht's gut!" Das Essen war einfach super gut, für Green fast wie ein Festmahl. Es war zwar nicht so das sie das nicht selbst kochen konnte, aber wer hatte schon soviel Geld? Also sie ganz sicher nicht! Aber seitdem sie ihr Zimmer verlassen hatte, hatte sie irgendwie das Gefühl beobachtet zu werden...oder bildete sie sich das nur ein? Sie betrat ihr Zimmer, wo Sho und Sakai sich gerade umzogen. Sho sah auf als Green rein kam. "Sind die Nachthemde nicht einfach Ober süß?", Sie sah auf ihres herunter. Alle drei Mädchen hatten das gleiche, ein gelbes Kleid mit einem Sonnen Muster. Doch ehe Green antworten konnte, redete Sakai. "Sollen wir das Fenster auf oder zu haben?" "Auf!", sagte Sho. "ZU!", rief Green dazwischen. Sho sah sie flehend an. "Aber Green du hattest es doch vorhin auch auf!", Green sah die Sprechende zweifelnd an. "Ich hab nichts auf gemacht! Es war plötzlich auf und deswegen bin ich ja auch aufgewacht! Wahrscheinlich hat Sakai es nicht richtig zu gemacht!", jetzt mischte sich auch Sakai ein. Sie hasste es wenn jemand sie so hinstellte als würde SIE einen Fehler machen. "Ich hab es richtig zu gemacht, denn es ist ein Autolook Schloss!", Sakai warf ihnen einen "ihr-wisst-schon-was-das-bedeutet" Blick zu. Natürlich wusste Green was ein Autolook Schloss ist, denn wer kannte von ihnen kannte sich wohl am besten mit Schlössern aus?! Doch Sho sah gar nicht danach aus das sie wusste was ein Autolook Schloss ist. "Ähm was ist das?", fragte Sho ihre beiden Freundinnen. Green seufzte. "Ein Autolook Schloss ist ein Schloss das sich automatisch verschlisst, klar?", Sho meinte darauf hin, wie denn das Fenster aufgegangen war. "Man kann ein Autolook Schloss nicht-", fing Sakai an, doch als wüsste Green was sie sagen wolle, redete Green dazwischen: "Es gibt kein Schloss das sich nicht öffnen lässt, man muss nur wissen wie! Aber bei diesen Schloss ist es schon ein bisschen schwerer...!", Sakai funkelte Green böse an, das hasste sie auch, wenn man, sie Sakai unterbrach. Sho überlegte kurz. "Glaubst du etwa, Green das einer hier eingebrochen ist?!", doch Green schüttelte die Worte ab. "Nein, ausgeschlossen, ich bezweifle stark das jemand aus unserer Klasse ein Autolook Schloss vom Typ APX D3 von Xerion aufbrechen kann!", Sho wechselte einen Blick mit Sakai. "Green? Woher weißt du so viel über Schlösser...?", Sho wechselte immer wieder einen Blick mit Sakai. Green sagte lächelnd: "Allgemein Wissen!" "Okay denn hab ich kein allgemeines Allgemein Wissen!" Sakai und Green hatten lange gebraucht um Sho davon zu überzeugen das man nicht die ganze Nacht lesen musste. Und endlich um null Uhr rum gab Sho nach und legte ihr Buch weg. Alle drei waren schnell eingeschlafen. Doch plötzlich erhob sich Greens geflügeltes Glöckchen von Greens Brust. Es leuchtete in einen silbernen Schein, und gab ein Ohrenbetäubendes Klingen von sich, von dem Green auch sofort aus dem Schlaf gerissen wurde. Mit noch Gehschlossenden Augen griff sie nach ihren Glöckchen und das Klingen erstarb. Green rieb sich verschlafen die Augen und gähnte erst mal herzhaft. Erst dann bemerkte sie das dass Glöckchen einen Lichtkreis um sich hatte. Green starrte es an. So was hatte sie noch nie erlebt, es musste eine äußerst starke Energie in der nähe sein. Sie schaute zu Sho und Sakai doch beide schienen zu schlafen, wie konnten sie bloß bei den Krach das ihr Glöckchen verursacht hatte, schlafen? Sie seufzte. Musste sie jetzt wirklich in dieser Eiseskälte raus und einen zu groß geratenden Dämon bekämpfen? Sie lies sich wieder in ihr Kissen fallen. Nein wenn schon würde sie es nicht mitten in der Nacht machen, sondern morgen. Sie schloss die Augen wieder, doch fand keinen Schlaff. Pinks Worte ließen sie nicht zum schlafen kommen: "Es ist unsere heilige Aufgabe!" "Pink lass mich in ruhe schlafen!", zischte Green, doch es brachte alles nichts, schlafen konnte sie nicht mehr also konnte sie genauso gut raus. Ohne Sho und Sakai zu wecken zog sie extra warme Klamotten an und schlich hinaus. Die Eiskalte Nachtluft kam ihr entgegen und ihr lief ein Schauer über ihren Rücken. Das erste Problem war: Es war stock finster. Das zweite: Wenn man sie hier draußen erwischte würde sie mehr als nur eine Strafarbeit bekommen. Das Dritte: Sie hatte überhaupt keine Lust in diesen Wetter draußen zu sein! Das Vierte und schlimmste Problem: Es war Eiskalt!!! Green schleppte sich durch den Schnee und redete sich ein dass es überhaupt nicht kalt war, doch es wirkte nicht so richtig... Das Glöckchen was sie fest in ihrer Hand hielt, leuchtete und zeigte ihr den Weg. Das Klingen konnte sie noch leise war nehmen, den es wurde immer lauter, um so länger sie ging. Es kam Green wie eine Ewigkeit vor, als das Glöckchen ihren Schein verlor und verstummte. Sie fand sich auf einer Lichtung mit einem See wieder. Der Mond war aus der Wolkendecke hervor gekommen und reflektierte sich matt auf dem zugefrorenen Eis des Sees. Das musste der See sein auf dem Sho und Sakai ein paar Stunden zuvor Eislaufen gewesen waren, denn man konnte die Kurven auf dem Eis noch deutlich erkennen. Green spürte wieder das Gefühl von Hass in sich hochkommen. Sie sah wieder die Bilder aus ihrer Vergangenheit vor sich. Sie schüttelte den Kopf. Sie musste sich auf ihre Aufgabe das konsentrieren. Obwohl sie hier nirgends etwas Bedrohliches ausmachen konnte, geschweige den einen Dämon! Sie sah auf ihr Glöckchen herunter das jetzt wieder wie ein ganz normales Glöckchen aussah. Vielleicht hatte es sich geirrt und hier gab es gar nichts zu bekämpfen? Doch plötzlich strahlte das Glöckchen in einem grellen Licht und wieder ertönte ein Ohren beteubenes Klingen nur diesmal viel lauter als zuvor, so laut das Green das Glöckchen fallen lies und sich die Ohren zu halten musste. Schnell bückte Green sich um ihr Glöckchen wieder in die Hand zu nehmen und das Glöckchen verstummte prompt. Green seufzte erleichtert, was war das denn gewesen? Sie hoffte inständig das, dass das letzte Mal war das ihr Glöckchen so einen Radau machte. Im Schatten begutachtete sie es genau. Im Schatten?! Sie war doch auf einer Lichtung...wo kam da ein Schatten her...?! Ihr befiel ein schrecklicher Gedanke, sie wagte es kaum sich um zu drehen. Das wurde ihr auch erspart. Eine gewaltige Kraft traf sie auf den Rücken und schleuderte sie weg, kurz vor dem See kam Green zum Stillstand. Sie hatte ihre Augen fest zugekniffen. Das "Etwas" hatte ihre Klamotten auf ihren Rücken zerrissen, das warme Blut wurde schnell von der Kälte abgekühlt. Green keuchte und öffnete ihre Augen wieder um den "Etwas" ins Gesicht zu sehen. Doch das war gar nicht so einfach; Das "Etwas" stellte sich als einen Riesen großen Dämon heraus, der schon für den nächsten Schlag bereit war. Green klammerte die wahre Gestalt ihres Glöckchens an sich. Auch sie war bereit, bereit diesem zu groß geratenden Dämon für ihre zerrissenen Klamotten büßen zu lassen! Doch das war leichter gesagt als getan, der Dämon schlug wild um sich und zerschmetterte einige umstehende Bäume. Es viel Green trotz ihrer Verletzung nicht besonders schwer auszuweichen, es war nicht besonders gut im Zielen und wahrscheinlich auch nicht besonders helle. Doch Green konnte nicht ewig ausweichen, sie beschloss dem Kampf ein Ende zu machen. Sie nutzte eine weitere Attacke des Dämons, als Aufschwung. Als sie gerade so cirka über die Baumwipfeln sehen konnte und dem Dämon etwa bis zur Mitte ging, holte sie mit ihren Glöckchen Stab aus; "DARKLIGHTNING!", schrie sie in die kalte Nachtluft herein. Die Energie in ihren Stab bündelte sich und traf den Dämon direkt. Green atmete auf, tja so einfach ging es! Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Immer noch mitten in der Luft hängend, stellte sie erstaunt fest dass der Dämon nicht mal eine Schramme hatte! Der Dämon nutzte es aus das Green nicht ausweichen konnte und schoss einen dunklen Energie Strahl auf Green. Der sie am Arm traf. Für einen Moment war sie der Ohmmacht nahe, der Arm der getroffen wurde lies den Stab fallen. Green riss sich zusammen, sie wollte hier nicht um kommen! An einen Ast fand sie halt. Sie hatte nur noch einen Arm zu Verfügung, so würde es schwer werden der nächsten Attacke des Dämons aus zu weichen und es bereitete sich gerade darauf vor. Green suchte schnell denn Boden nach ihren Stab ab. Der Stab lag nicht weit weg von dem Dämon. Es bestand ein gewisses Risiko darauf von es zertrampelt zu werden. Aber eine andere Möglichkeit lebend aus dieser Sache raus zu kommen bestand nicht. Green schwang sich in letzter Sekunde vom Ast herunter. Ein weiterer Dunkler Energie Strahl verfehlte sie knapp. Der Riesen Dämon hatte wohl beschlossen, nicht mehr wie wild um sich rum zu schlagen sondern sein Opfer mit den Strahlen zu attackieren. Die Zeit die zwischen den einzelnen Strahlen lag, reichte locker für Green an ihren Stab heran zu kommen. Aber sie spürte schon dass sie nicht mehr lange aushalten konnte, die Verletzungen taten es ihr schwer. Sie wusste wenn sie noch einmal getroffen werden würde, den war es aus und sie konnte nicht ewig ausweichen... Ihr fiel ein was bei ihren letzten Auftrag passiert war; Das letzte mal konnte sie die Dämonen auch nicht besiegen, ihr "Darklightning" hatte keine Wirkung gezeigt und Pink musste ihr helfen, aber Pink war über hundert Kilometer entfernt von ihr und konnte Green nicht helfen. Wieso musste es auch ausgerechnet immer ihr passieren?! Sie sah ihren Stab flehend an, irgendwas musste sie doch tun! Von dem ewigen Ausweichen wurden ihre Beine ganz lahm und ihre Verletzungen bluteten stark. Gerade als sie zum, wie es ihr vorkam zum tausendsten male ausgewichen war, gaben ihre Beine nach und sie viel hin. Es war aus... Hinter ihr hörte sie schon den Dämon, der sich für den Endschlag bereit machte. Sie klammerte ihren Stab an sich, sie wollte nicht sterben...! Bitte! Dieses Ding was sie in der Hand hielt musste doch noch mehr drauf haben! Sie öffnete ihre Augen. Ihr Blick fiel auf die zwei Energie Leisten die in dem Starb eingebaut wahren. Die Schwarze war cirka bis zur Hälfte gefüllt, das war die Energie die sie in ihre vergangen Kämpfen absorbiert hatte, aber was war mit der anderen Leiste? Der weißen Leiste? Schnell begriff sie, es gab noch eine Chance! Sie flehte ihre lahmen Beine an, das sie noch einen Augenblick durchhalten mussten. Green rappelte sich auf. Aus voller Verwunderung dass Green überhaupt noch stehen konnte vergaß der Dämon seine Attacke. Green hielt ihm Angriffslustig ihren Stab hin. Sie hatte einen Plan, so musste es funktionieren, wenn sie dunkle Energie mit dem Stab aufnehmen konnte und damit die schwarze Leiste auffühlte, musste man doch auch die Weiße Energie auffühlen können? Vielleicht musste sie einfach die dunkle Energie in weiße Energie umwandeln? Einen Versuch war es wert! Der Dämon begriff nicht richtig wieso sein Opfer sich jetzt freiwillig angreifen lies, aber es war ja auch egal. Es holte aus und feuerte ein gewaltige Energie auf Green zu. Sie schloss die Augen und hoffte inständig dass ihr Plan aufging, er musste aufgehen! Sie spürte die gewaltige Energie die auf sie zukam. Doch irgendwas war anders, sie spürte einen Stoss in ihren Körper. Ein Schwindel Gefühl überkam sie, einen Augenblick lang konnte sie nichts sehen. Bis ihr Stab alle Energie in sich aufgenommen hatte. Die Weiße Leiste hatte sich halb gefühlt. Plötzlich ohne den Grund dafür zu wissen, wusste das Mädchen ganz genau was sie zu tun hatte. Es war fast so als ob sie nicht mehr sie selbst war, als ob ein anderer ihren Körper steuerte. Sie nahm wieder eine weitere Attacke des Dämons als Aufschwung. Im Mondlicht erhob sie den Stab und eine Glockenhelle Stimme durchhallte den Abendhimmel; "Du wagst es dieses Mädchen anzufassen?! Du wagst es ihr weh zu tun?! Du Kreatur der Dunkelheit sollst Green nie wieder wehtun! SPIRIT OF LIGHT!", das grelle Licht prallte auf den Dämon und löste es vollständig auf. Die Energie die übrig blieb wurde von dem Glöckchen Stab absorbiert. Die junge Frau schloss ihre Augen für en paar Sekunden. Als sie ihre Augen wieder öffnete war es als währe sie ein ganz anderer Mensch. Mit einen Schrecken bemerkte Green das sie mitten in der Luft hang, doch es blieb ihr keine Zeit drüber nach zu denken wie sie hier hin kam, sie stützte schon auf den zugefrorenen See zu. Ohne etwas dagegen machen zu können durchbrach ihr Körper das Eis. Das kalte Wasser umschloss sie. In diesen Zustand konnte sie unmöglich schwimmen... Alles um sie herum wurde schwarz... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Teil 2 cis schon im Arbeit XD Ich bitte um Kommis XD sonst kann ich mich doch nicht verbessern! ._. Und Dankö an alle die das lesen ^-~ Kapitel 5: Winteralbtraum Teil 2 -------------------------------- Winteralbtraum Teil 2 Ein Junge stand auf der Spitze eines Baumes in der nähe des Sees. Seine roten Haare wehten im kalten Wind. Er hatte die Schlacht genau beobachtet. Doch eins wunderte ihn. Es wunderte in nicht das, dass Mädchen gewonnen hatte, nein das war in eigentlich klar gewesen. Der eigentliche Grund war das Ende des Kampfes, das hatte ihn überrascht. Denn nach seinen Informationen hatte dieses Mädchen dunkel blaue Augen und nicht weiße! Und seit wann wechselten Augen plötzlich ihre Farbe? Er schloss die Augen. Naja war ja auch egal, er sollte sich lieber schon mal um das nächste kümmern. Und damit verschwand der Junge in der Dunkelheit... Die nachmittags Sonne kam hinter den Schneewolken hervor und erhellte ein blaues Zimmer. Nasse Klamotten hingen über die Heizung. Das Zimmer war so ziemlich komplett in blau eingerichtet, blaue Sessel, das blaue Bett, blaue Gardinen u.s.w Sogar der Schlafanzug des Mädchens das im Bett lag war blau. An dem einen Arm hatte sie Verband um. Von der Sonne geweckt, erwachte das Mädchen. Green schaute sich verschlafen um. Ihr Blick wanderte zu den zwei anderen Betten, sie waren leer. Sho und Sakai mussten schon wach sein. Kein wunder es war ja auch schon halb vier! Immer noch ziemlich kaputt lies Green sich wieder ins Kissen fallen und bemerkte ihre Rücken Verletzung. Sie stand auf und ging in den Gang hinaus. Sie schien ganz vergessen zu haben ihre Klamotten zu wechseln. Green gähnte herzhaft und rieb sich den Sand aus den Augen. Zufällig viel ihr Blick auf die Zimmer Nummer. Zimmer 114? Hatte sie nicht irgendwas mit 4 am Anfang gehabt? Doch ihr Gehirn war viel zu müde um zu arbeiten... "GREEN! NA ENDLICH!", die Gerufene drehte sich verschlafen um. Sho kam winkend auf sie zu gerannt. "Sag mal wo warst du?! Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht als ich gemerkt habe dass du nicht in deinem Bett lagst! Und...", sie musterte Green " Was ist das für ein Schlafanzug?" Plötzlich grinste Sho. Green begriff nicht was los war, worauf wollte Sho hinaus? "Sho was ist los?", fragte Green immer noch im Halbschlaf. Sho zeigte auf die Zimmertür. "Zimmer 114? Green, in welchen Zimmer bist du eingeschlafen?" "In...ähm" "Unser Zimmer hat die Nummer 443, Green!" "Das heißt ja..." "Du hast dich rumgetrieben! Und das auch noch bei den Jungs, also Green du bist ja richtig schlimm!" "Wie bitt- HAB ICH NICHT!!!!" "Und wie erklärst du mir dass du hier bist? Und das du einen anderen Schlafanzug anhast? UND das du mir nichts gesagt hast?!" "Woher soll ich das wissen?! Ich hab mich jedenfalls NICHT RUMGETRIEBEN!" "Ja klar der jenige hat dich entführt weißt du?" "Ha ha" "Ja was denn?" "Du willst mir jawohl nicht aufbinden, das ich mich in der Nacht bei Jungs rumgetrieben habe?! Wieso sollte ich denn bitte?!" "Die Beweise liegen klar auf der Hand, Green!" "Die Beweise kannst du dir an den Hut stecken!" "Und wie willst du mir das hier erklären?!" "SHO ICH MACHE SOWAS NICHT!", das letzte Wort war für Green gefallen, Sho schwieg. Erst jetzt bemerkte sie Greens Verband an ihren Arm. "Ähm Green was ist das?", sie zeigte auf den verletzten Arm. Green sah an ihren Arm herunter, sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern in verbunden zu haben... wie kam sie überhaupt ins Hotel? Sie war doch in den See gefallen... war sie da alleine rausgekommen? Oder hatte der jenige der sie, ins Hotel gebracht hatte und ihr den Verband umgebunden hatte sie da rausgeholt? "Ach das... das, ist von einen Stur-", doch weiter kam sie nicht, Sho hatte ihren gesunden Arm genommen und zog Green ins Krankenzimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und platzierte Green auf einen Stuhl. "So Green, du hast wie ich sehe auch etwas auf dem Rücken, also Hemd hoch!", Sho setzte sich hinter ihr auf einen Stuhl. Green zog ihr Hemd aus und schmiss es auf das Bett. Sie trug ihr T-Shirt noch darunter, doch das brauchte sie nicht auszuziehen, denn es war ja von dem Dämon auf den Rücken zerrissen worden. Sho stockte der Atmen. "Wa- Was hast du den da gemacht?!", Sie holte eine Flasche desinfizirungs Mittel. "Ich bin von der Treppe gefallen, ähm Sho weißt du wa- AU!", Sho hatte ihr gerade das Mittel auf die Wunde geschüttet. "Halt still, von der Treppe gefallen? Das war aber eine sehr brutale Treppe! Und... ja ich weiß was ich hier tue!" "Das hoffe ich auch für dich!", als Sho fertig mit den Rücken war, nahm sie den Verband am Arm ab, um zu sehn ob sie dort noch was machen musste. Sho staunte nicht schlecht als sie sah dass der Arm schon komplett gereinigt wurde. "Dein Arm sieht gut aus! Die Wunde wurde schon desinfiziert, aber warum hat der jenige das nicht auch noch auf den Rücken gemacht?", Sho band den Verband wieder um den Arm und holte neuen. "Warum wohl?" "Also ich weiß es nicht, du Green?", Sho kam mit neuen Verband wieder und begann ihr den um ihren Rücken zu binden. "Ja glaub ich, Sho also erst mal ich war nicht freiwillig in den Zimmer! Als ich von der Treppe gefallen bin hab ich das Bewusstsein verloren, dann hat mich derjenige wohl gefunden und meine Verletzungen gesehen. Wahrscheinlich hat er mich den in sein Zimmer mitgenommen und die Verletzung behandelt. Und da ich noch mein T-Shirt und noch eine Hose unter meinen Schneeklamotten anhatte, konnte er meine Klamotten Problemlos wechseln klar?" "Und wie erklärst du dir dass er die Verletzung am Rücken nicht behandelt hat?", fragte Sho. "Woher soll ich das wissen?", antwortete Green. Sho gab ihr einen sanften Klaps auf den Rücken. "So fertig! Das wird jetzt aber schwer etwas Passendes für dich zum anziehen zu finden!" "Danke, wie was Passendes? Für was meinst du?" "Na Greenchen den Maskenball nachher!" "Du sollst mich nicht so nennen! Welchen Maskenball?" "Och man Green! Na DENN Maskenball!" "Maskenball? Sind wir hier in den 80ter Jahren oder was? Hört sich dämlich und langweilig an! Und außerdem wie soll ich den bitte tanzen? Und außerdem für so was hab ich nichts Passendes mitgenommen!" "Ich finde es cool! Macht sicherlich Spaß! Und du brauchst ja auch nicht tanzen, aber du kannst es dir wenigstens anschauen! Mach dir keine Sorgen ich find schon was Passendes für dich! Also welche Farben?" "Schwarz, Blau oder Grün. Aber ich komm nicht, ich hab darauf keine Lust! Ich werde ganz bestimmt nicht so eine dämliche Maske tragen!" "Brauchst du ja auch nicht! Nur die Jungs tragen sie, verstanden? Okay also Schwarz oder Blau, Grün passt glaub ich nicht so richtig. Aber musst du dein Glöckchen anhaben?" "Ja muss ich, warum?" "Weil das kitschig aussieht!" "Lass mich doch, wenn ich das will!", Green wollte gar nicht rausfinden was passieren würde wenn sie es nicht bei sich trug. Pink hatte ja irgendwas gesagt, das es wichtig ist das sie es immer bei sich hatte. Und das war das einzige Mal das Pink ernst gewesen war! Das musste wohl was heißen... Sho war aufgestanden und ging zur Tür. "Also in Schwarz oder Blau und dein Glöckchen musst du unbedingt dabei haben? Alles klar! Ich werde schon was finden, was auch deine Verbände überdeckt!", und mit diesen Worten verschwand sie aus der Tür. Green seufzte sie hatte sich schon wieder überreden lassen. Sie hoffte nur dass sie nicht zum Tanz aufgefordert wurde, denn sie konnte nicht tanzen, sie hatte es nie versucht. Green zog sich was über und ging nach unten in Rezeption. Sie wollte unbedingt wissen wer ihr geholfen hatte. Doch die Frau hinter der Theke wollte ihr keine Auskunft darüber geben wer das Zimmer 114 hatte. Aber Green wäre nicht Green wenn sie sich das so einfach gefallen lies. Sie wartete einfach ab bis die Frau mit einen andern beschäftig war und schlich sich in das Zimmer wo der Computer stand. Zum Glück war der noch eingeloggt und Green konnte problemlos ihre Information bekommen. Doch das Zimmer 114 war nicht reserviert! Sie fand heraus das dass Zimmer am Vortag verlassen wurde. Doch Green lies nicht locker, sie öffnete die Liste aller Jungs die mit auf der Klassenfahrt waren. Hastig überflog sie die Liste und es kam ihr irgendwie so vor als würde jemand fehlen... doch gerade als sie sich den Kopf darüber zerbrechen wollte, hörte sie Schritte. Ein Mann kam herein und er war nicht so erfreut darüber Green sehen. Er beförderte sie mit einen unsanftem Schube nach draußen. "Behandelt man so eine Dame?!", rief Green dem Mann ärgerlich hinterher. Doch das brachte auch nichts. Green ging zuerst in das Zimmer 114 um ihre Klamotten zu holen und dann in ihr richtiges Zimmer. Das Gefühl beobachtet zu werden konnte sie dennoch nicht abschütteln. Green schloss die Tür hinter sich. Sie zog sich aus und ging in die Badewanne sie wollte sich erst mal erholen. Doch lange hielt die Ruhe nicht an. Nach einer halben Stunde tauchte Sho auf, mit drei Kleidern am Arm herunter hängend. Für sie selbst hatte sie ein rotes Kleid, für Sakai ein lilanes und für Green ein dunkel blaues Kleid. Sho hatte wirklich einen guten Blick für so was. Greens Kleid war genau so dass man ihre Verletzungen nicht sehen konnte. Und dazu war es noch richtig schön. Obwohl etwas gewagt war es schon...! Green nippte unruhig an einen Weinglas, hin und her ob sie den Wein mal probieren sollte oder nicht. Sho und Sakai dagegen waren schon seit einer halben Stunde auf der Tanzfläche. Green wurde zwar auch schon zum Tanz aufgefordert, doch hatte immer abgelehnt. Zum ersten; weil sie gar nicht tanzen konnte, zum anderen; weil ihre Schmerzen zurückgekehrt wahren. Green nahm das Weinglas und trank den Rotwein mit einen Schluck auf. Sofort hatte sie das Gefühl sie müsse sich übergeben. Das war einfach widerlich und eins war für sie sicher; das würde sie nicht noch einmal probieren! Schnell trank sie noch einen Schluck Wasser um den Geschmack los zu werden. Widerlich, einfach Widerlich! Während Green noch mit dem Rotwein beschäftigt war, bemerkte sie nicht dass ein Junge hinter ihr stand. Er räusperte sich, Green drehte genervt um. "Tanzen? Nei-" Mitten im Satz brach sie ab. Der Junge war nicht aus ihrer Klasse, es war verdammt ärgerlich dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Irgendwie hatte sie plötzlich Lust zu tanzen, auf ihre Schmerzen achtete sie nicht. Er streckte seine Hand nach ihrer aus und Green nahm sie. Seine Hand war irgendwie kalt und irgendwie doch warm, schwer zu beschreiben. Als sie auf der Tanzfläche wahren fragte Green: "Wer bist du?", ein neues Lied fing an zuspielen und es war um einiges ruhiger als das letzte. "Das braucht man auf einen Baskenball nicht zu wissen", eins war sicher, der war nicht in Greens Klasse. Doch trotzdem die Stimme kam ihr ein kleines bisschen bekannt vor, es war nicht die gleiche, aber sie hatte eine Spur von ihr hatte sie schon. "Das ist mir klar, aber ich tanze nicht gerne mit einen Unbekannten", sagte Green. Der Junge führte, tanzen konnte er gut. Green hatte nicht das Gefühl sich dämlich benehmen zu können. Denn er würde schon darauf achten das sie nichts falsch machen könnte. Irgendwie gefiel ihr das Tanzen. Er legte seinen Arm um ihre Taille. Einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen. Das Lied kam zum Ende, eigentlich wollte Green gar nicht aufhören. Doch der Junge lies ihre Hand los und in der Menschenmenge verlor sie in. Schade sie hätte wirklich gern gewusst wer er war... Green wollte gerade wieder zu Sho gehen die endlich wieder am Tisch saß, als Green ein Schwindelgefühl überkam, so stark war es noch nie, vor ihren Augen verschwamm alles. Aus Reflex griff sie zu ihren Glöckchen, doch, es war nicht mehr da. Ihr Herz schlug stark. Greens Beine gaben nach und sie viel in die Schwärze der Ohmmacht... "Green! Wach auf, komm schon!", war das Shos Stimme? Zögernd öffnete Green ihre Augen. Sho stand neben ihrem Bett. Sho sah sie besorgt an. "Green! Du bist ja wieder bei Bewusstsein!", Sho lächelte übers ganze Gesicht. Greens Kopf schmerzte, was war eigentlich geschehen? "Was ist den passiert?", ihre Stimme hörte sich heiser an, als wäre sie krank. Wieder sah Sho sie besorgt an. "Du bist auf der Tanzfläche zusammen gebrochen! Den genauen Grund weiß ich auch nicht", Sho legte ihre Hand auf Greens Stirn. "Aber ich glaube du hast Fieber, vielleicht hast du von den Verletzungen eine Blutvergiftung bekommen!", ihre Stimme hörte sich panisch an. Aber eine Blutvergiftung? Daran glaubte Green nicht, sie hatte etwas anderes im verdacht. "Sag mal, wo ist mei-" Doch weiter kam Green nicht, ein Hustanfall unterbrach sie und das Schwindel Gefühl kehrte zurück, was verdammt noch mal war los? Doch das schlimmste war nicht das Schwindelgefühl sondern diese Herzstiche. Nur noch fern hörte sie Shos Stimme, die Müdigkeit und die Erschöpfung überkamen sie... Fast im selben Moment kam Sakai ins Zimmer, sie schien stinksauer zu sein. Sho fragte was denn los sei, während sie Green einen nassen Lappen auf ihre Stirn legte. "Der Arzt des Hotels ist gerade nicht da und es kann auch niemand kommen wegen des Schneesturms!", Sakai verschrengte ihre Arme und sah finster aus dem Fenster als wäre das Wetter an al dem Schuld. "WIE BITTE?! Muss das gerade jetzt sein?!" "Es scheint doch nur Fieber zu sein, wahrscheinlich bekommt ihr das Klima nicht. Das heilt von selbst", sie gähnte. Sho war sich überhaupt nicht sicher ob es nur Fieber war, aber auch sie war hundemüde. Gerade als Sho antworten wollte, würde die Tür buchstäblich aufgesprungen. Ein Mädchen dessen Frisur zu berge stand und die total durchgefroren war, stand in der Tür. "PINK?!", Sho starrte Pink an. Pink schüttelte ihren Kopf und bespritze Sakai mit Schnee. "Wie kommst du den hier her?!", Sakai sah sie eher verärgert an, als überrascht. Pink lies sich auf ihre Knie fallen. "Wisst ihr wie schwer es ist mit diesen langen Dingsi zu fahren?! Da wo diese Dingsis abfahren hab ich überhaupt nix verstanden! Ich glaube ich sollte wirklich mal lesen lernen... Und dann hab ich mich in diesen grässlichen Wald verlaufen! Aber das schlimmste war das ich einen Albtraum hatte! DAS IST JA ALLES SO GEMEIN!", Pink fing an zu heulen. Sakai starrte sie an, Sho rechte Pink eine heiße Schokolade, die Pink gierig trank. "Aber Pink wie konntest du nur bei diesen Schneesturm hier hin finden?", aber anstatt auf Shos Frage zu antworten sagte Pink heulend: "Green bringt mich um!", ihre Tränenflut wurde immer mehr, Sho wusste gar nicht mehr wie sie Pink beruhigen sollte. Sakai schüttelte nur den Kopf. "Ach quatsch! Wieso sollte Green dich umbringen?", sagte Sho. "Ich frier ja so!" "Dann zieh dir doch was über Pink!" "Wenn ich Green nicht von meinen Traum erzähle, passiert was ganz schlimmes!" "Dann erzähl es ihr wenn sie wieder wach ist!" "Hunger hab ich auch!" "Du kannst gleich was essen!" "Wieso kann ich nicht lesen?!" "Woher soll ich das wissen?!" "Green wird so sauer auf mich sein, weil ich Geld von ihr genommen hab!" "Pink du hast Green Geld gestohlen?! BIST DU NICHT MEHR GANZ DICHT?!" "Wieso sind diese Dingsis so kompliziert?!" "Welche Dingsis?", Pink wollte gerade was sagen, als Sakai ihr ins Wort viel. "HÖRT ENDLICH AUF! IHR NERVT! DAS IST JA NICHT AUSZUHALTEN!", sofort verstummten Sho und Pink. Sakai ging genervt aus dem Zimmer. "...Was...macht ihr für einen Krach...?", ertönte eine schwache Stimme. Green war wieder aufgewacht. Pinks Gesicht erschien über ihr, sie hatte mal wieder ein riesen großes Grinsen auf dem Gesicht. "...Pink? Was machst du denn hier?", Greens Stimme ging wieder in einen Husten unter. Sie wollte sie gerade aufrichten, als Sho sie wieder ins Bett zurück drückte. "Green du hörst dich echt nicht gut an, bleib lieber liegen!", Sho holte ein Fieberthermometer. "So Mund auf, Green!", Pink sah gespannt zu wie Sho Green das Fieberthermometer in den Mund steckte. Als es denn piepte starrte Pink auf die Anzeige. "Was ist das?", fragte Pink während Sho ihr das Fieberthermometer aus der Hand nahm. "Pink sag mir nicht du weißt nicht was ein Fieberthermometer ist!", während Sho die Anzeige überprüfte, warf Green Pink einen Blick zu, der Pink soviel zu verstehen lies das sie wusste was ein Fieberthermometer war. "Green, Green ähm also, Green du hast 40°...!", Sho sah panisch abwechselt zu Green und zu Pink. Pink nickte, auf irgendeiner weise schien sie alles zu verstehen. "Sho ich muss kurz mit Green unter vier Augen sprechen", Sho starrte Pink an. Pink nickte nur und murmelte Ja ja das hab ich mir schon gedacht! Sho sah zu Green, die schwach nickte. "Okay denn geh ich halt raus", und mit diesen Worten ging sie auch schon. Green wartete gespannt auf das was Pink ihr sagen wollte, doch die nickte nur und murmelte ständig "Ich hab's gewusst" "Pink raus mit der Sprache!", sagte Green so ernst es ging mit ihrer heiseren Stimme. Pink schreckte aus ihren Gedanken hoch. "Ähm, ach ja! Kann es sein das du dein Glöckchen verloren hast?", Green schaute weg. "Ähm ja hab ich..." "Wann bist du zusammengebrochen?", Pink stand auf und ging durchs Zimmer. Wahrscheinlich wollte sie einen auf schlau machen... Green schaute zur Uhr. Es war jetzt halb sieben und cirka um 23 Uhr war sie zusammengebrochen. Plötzlich fiel ihr der Junge wieder ein und sie fragte sich wo er wohl jetzt war. "Cirka um 23 Uhr, warum?" "Also wenn ich mich nicht verrechnet habe bist du in 16 Stunden tot", Green starrte Pink an. Doch Pink fuhr fort; "Ach quatsch!", Green atmete erleichtert auf. Pink drehte sich zu Green um und lächelte verschmitzt. "Sorry, hab ich mich verzählt! In 15 Stunden meinte ich!", Green schien zur Salzsäule erstarrt. Fand ihre Stimme aber schnell wieder; "WIE BITTE?! Ich und sterben? Das glaubst du jawo-", wieder ging ihre Stimme im Husten unter. Unter dem Husten brachte sie ein "Wieso?" hervor. "Wieso? Hm... was sagte Ti-chan noch mal? Ach ja! Weil das Glöckchen auf irgendeiner Art einen Teil der Kraft aus der Seele speichert", Pink verschrengte die Arme und nickte wieder zustimmend mit sich selbst. "Dieses, hust, Ding speichert meine, hust, Seele?!", Pink sah die Sprechende verärgert an. "Hab ich gesagt es speichert deine Seele?! NEIN hab ich nicht, ICH HAB GESAGT ES SPEICHERT DIE KRAFT DEINER SEELE! Klar?", Green verstand kein einziges Wort von dem was Pink da faselte, aber sie hatte Pink noch nie so wütend erlebt. Green lies sich ins Kissen fallen. Pink drehte sich genervt weg. Da fiel ihr was ein; Ihren Albtraum! "Ach Green!", doch Green war eingeschlafen. Pink seufzte und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. "Ruhe in Frieden" Woanders wurde gerade Sake getrunken, vielleicht wurde aber etwas zu früh gefeiert... Der Junge saß auf einen Dach. In der einen Hand hielt er eine Alkohol Flasche in der anderen ein Glöckchen, was er immer wieder hoch warf und wieder auffing. "Ruhe in Frieden, tja aber eine Verschwendung ist es schon! Ach denn hat dieses Mädchen halt Pech gehabt!", Er seufzte zufrieden mit sich selbst und genehmigte sich noch einen Schluck aus der Flasche. Der Junge lehnte sich zurück. Für einen Augenblick schloss er seine Augen. Als er sie wieder öffnete erblickte er das Gesicht eines Jungen in seinem Alter. Der Junge sah genervt auf ihn herab. "Silver was machst du hier?!, fragte der Junge genervt. Der sogenannte Silver richtete sich auf. "Was ich hier mache? Ich tue das was du schon längst hattest tun sollen!", Silver sah ihn neckisch an. Der andere Junge lies sich nicht aus der Ruhe bringen, er zeigte auf die Alkohol Flasche. "Du weißt dass, das verboten ist?" "Wer sagt das?!" "Das Gesetzt" "Was kümmert mich das das Gesetzt dieser erbärmlichen Menschen?!" "Denn bist du zur Hälfte auch erbärmlich, na ja die andere Hälfte ist es auch...", Silver funkelte den Sprechenden finster an. Wie sehr er ihn doch hasste. "Ich bin noch lange nicht so schwach wie du, Blue!" "Wollen wir es auf einen Versuch ankommen lassen?", Blue schaute ihn angriffslustig an. Silver stellte sich daraufhin in Kampfposition. Dabei fiel Blue das Glöckchen auf. "Woher hast du das?", Silver grinste ihn hämisch an. "Ich sagte doch, ich habe deinen Auftrag übernommen", sagte Silver. Auf diesen Worten hin ging auch Blue auch in Angriffsposition. "Diesen Spaß werde ich dir ganz sicherlich nicht überlassen" Blue hatte verdammt noch mal Glück gehabt das Silver vorher noch getrunken hatte. Was für Silver ein fataler Fehler gewesen war. So konnte man ihn leicht überrumpeln, weil Silver den nicht so schnell war. Das war auch diesmal der Fall gewesen. Silver saß mit verschränkten Beinen auf dem Dach, seine Hände waren auf den Rücken mit zwei Energiekugeln zusammen gehalten. Blue stand nur wenige Meter von ihm entfernt. In seinen Händen hielt er das Glöckchen. Silver funkelte ihn finster an. "Du weißt wenn du das jetzt tust, werden sie dich töten" "Hab ich dich um deine Meinung gefragt?" "Ich hätte nie gedacht dass du so tief sinken würdest...", sagte Silver eher zu sich selbst als zu Blue. Er sah zu in herüber. "Was?", fragte er genervt. Silver sah zu ihm hoch. "Ich hoffe ich bekomme den Auftrag dich umzubringen!" "Das hoffe ich auch, denn weiß ich wenigstens dass ich noch lange zu leben habe", mit diesen Worten verschwand er ihm Schneetreiben. Silver seufzte. Er zerrte an seinen "Energie fesseln" doch da war nix zu machen, er musste wohl Hilfe holen. "Rui!", redete er mit sich selbst? Nein, kurz hinter ihn tauchte ein grün haariges Mädchen auf, die sich auch sofort um Silbers Hals warf. Er hasste dies. "Ja Silver-sama?", sagte sie mit einer Zucker süßen Stimme. Sie war voll und ganz damit beschäftigt ihren "Silver-sama" durch zu knuddeln. "Könntest du damit aufhören und mir die Hände frei machen?!", versuchte er so freundlich wie möglich zu sagen, ohne das man raushören konnte wie sehr er von Ruis Art angewidert wurde. Rui hatte noch gar nicht gemerkt das Silver seine Hände nicht frei hatte. Sie lockerte ihren Griff und befreite Silver von den Fesseln. Ganz empört über das was man Silver angetan hatte sagte sie: "Wer hat ihnen das angetan, Silver-sama?!" "Blue", sagte er ohne auf zu sehen. "BLUE?! OH! Ich wusste schon immer dass er lange nicht so cool war, wie sie, Silver-sama! Aber warum hat er dies getan?", Silver sah Rui an ohne an zu worten. Rui für fort: "Dafür müssen wir ihn betrafen, Silver-sama!" ""Wir"?", er schaute sie zweifelnd an. Rui nickte. "Ja Silver-sama! Wir müssen dafür büßen lassen!", Silver konnte seine Angewiedernheit nicht länger zurück halten. "Rui, tust du mir einen Gefallen?" "Aber natürlich Silver-sama!" "Nerv mich nicht und verschwinde!", Rui sprang darauf hin wie vom Blitz getroffen auf und verschwand. Silver seufzte erleichtert. Die ging ihn so auf den Nerv... Wenn sie doch wenigstens nicht so "Flach" wäre... In Greens Zimmer war Ruhe eingekehrt. Pink war im sitzen eingeschlafen und nur Sho war wach, eigentlich war sie auch tot müde und würde am liebsten schlafen. Doch sie wechselte fleißig den nassen Lappen auf Greens Stirn. Die Dunkelheit war heran gebrochen, laut Pink hatte Green jetzt nur noch drei Stunden übrig. Sho sah zu ihrer Freundin. Green war kreide bleich. So langsam konnte das Fieber doch runter gehen, doch stattdessen ging es hoch... Sho machte sich schreckliche Sorgen. Doch eine Stunde später war auch sie eingeschlafen. Als er sich sicher war das alle im Zimmer schliefen, trat er ein. Das Glöckchen in seiner Hand wurde förmlich von seiner Besitzerin angezogen. Als er kurz vor dem Bett stand erfassten ihn doch die Zweifel. Doch das Glöckchen wehrte sich, als hätte es einen eigen Willen, so dass er es loslassen musste. Es schwebte zu Green. Immer noch tief schlafend hob Green ihren Arm und grief nach ihren Glöckchen. Als sie das Glöckchen in iher Hand hielt strahlte es warmes Licht aus. Green bekam ihre gewohnte Hautfarbe wieder zurück. Der Junge spürte das sie gleich aufwachen würde und wollte gerade wieder verschwinden wie er es normal tat, doch... es klappte nicht. Sie hatten also schon erfahren was er getan hatte. Er verschwand aus der Tür. Pink hatte jedoch alles mit bekommen. Sie stand auf und ging auf den Gang, wo sie wie erwartet ihn vorfand. Er lehnte keuchend an der Wand, offensichtlich hatte er schmerzen. "Na tut das weh? Keine Angst dauert nur ein paar Stunden an", sagte Pink ohne eine Spur von Mitleid. Er sah sie grimmig an. "Was willst du?!", brachte er unter Keuchen hervor. Pink sah ihn kalt an und sagte: "Dir helfen", mit diesen Worten drehte sie sich um und ging wieder ins Zimmer. Zurück ein verwunderter Junge. Eine kurze Zeit später kam nicht Pink raus sondern Green. Eine Weile starrten sich die beiden an. "Gary?", Green sah ihn zweifelnd an, er wand sich weg. "Ich kann es nicht fassen, aber wir reden später. Du siehst nicht gut aus, Pink meint ich solle dir helfen" Am nächsten Tag schien alles wieder normal zu sein. Green hatte ihm wirklich helfen können. Doch eigentlich wollte sie ja noch mit ihm darüber reden... aber, irgendwie, kam es nicht dazu... Sie wollte ihn nicht direkt darauf ansprechen und schon gar nicht wenn jemand anderes dabei war. Ging ja auch schlecht... Und so schlug Green die Zeit mit ihren selbst ernannten "Befehl"; Sich nicht vom Fleck bewegen und schon gar nicht nach draußen! Das tat sie auch...Sho hingegen war so ziemlich die ganze Zeit über draußen, mit Sakai. Pink ging ihrem alten und neuen Hobby nach... Essen bis der Arzt kommt. Das nahm sie wohl etwas zu genau... Denn nach drei Tagen hatte sie eine Magenverstimung und auch auf der Rückfahrt war ihr noch schlecht... "Green! Mein Bauch tut soooooo weh!", jammerte Pink auf den Weg zum Zug. Sho konnte sich ein leises Kichern nicht unterdrücken. Green sah Pink grinsend an. "Dann musst du halt nicht soooooo viel Essen!", als Pink darauf ein gequältes Gesicht machte, konnten Sho und Green ihr Lachen nicht mehr unterdrücken. Sakai schüttelte den Kopf. Green schreckte plötzlich hoch. "Oh ich hab was vergessen! Haltet mir einen Platz frei! UND NICHT AM FENSTER!", sie zwinkerte Pink zu die mit einen Jammern nickte. Sho sah ihrer Freundin, die in der Menge verschwand, verwirrt nach. Als sie Pink fragte wo sie denn hinginge sagte Pink nur: "Mein Bauch! Au..." "Tut mir leid ging nicht schneller!", Green war ziemlich verschnauft als sie zum verabredeten Treffpunkt ankam. Gary, der lässig an einen Baum lehnte, seufzte. "Schon gut, mach schnell sonst verpassen wir denn Zug!", drängte er Green. Sie schreckte hoch. "Stimmt da hast du vollkommen recht!", sie stoppte ab und überlegte kurz, er sah sie ungeduldig an. Sie wusste nicht so richtig wo sie anfangen sollte... Doch gerade als sie anfangen wollte fiel ihr was ein: "Wie soll ich dich jetzt eigentlich ansprechen? Pink hat gesagt du heißt Blue, soll ich dich mit Gary oder Blue ansprechen?", Green schaute ihn mit großen Augen an. "Bitte?!" "Soll ich dich mit Ga-" "Ernsteres hast du jawohl nicht zu besprechen?!" "Hä? Wenn ich mit dir sprechen will muss ich doch erst mal wissen wie ich dich jetzt ansprechen soll?!", Green sah ihn rechthaberisch an. Er seufzte. "Also, mein richtiger Name ist Blu-" "Denn Namen mag ich aber nicht" "Das tut mir aber leid! Aber ganz zufällig heiß ich so!" "Darf ich dich trotzdem Gary nennen?" "Wieso hast du mich das überhaupt gefragt, wenn dir meine Meinung eh egal ist?!" "Weil ich deine Meinung wissen wollte!" "Du regst mich auf... Ich sehe es schon kommen das wir den Zug verpassen!" "Stimmt da hast du recht...Also..." "Also was?!", drängte Gary. Green holte tief Luft und schaute zu Boden. "Ich wollte mich bei dir bedanken, Gary", eine Weile herrschte Ruhe bis er die Stille durchbrach. "Wofür?", natürlich wusste er wofür, aber wusste nicht wofür Green sich da bedankte, immerhin konnte sie es eigentlich nicht wissen, es sei denn Pink war wach gewesen... "Na ja du weißt schon... laut Pink währe ich ohne deine Hilfe nicht mehr am Leben", Sie schaute auf. Ihre Wangen wahren leicht Rot. Mit einen Lächeln fuhr sie fort: "Also Danke!", Gary schaute weg, er spürte nämlich die Röte in ihn hochsteigen. "Nix zu danken", sagte er schließlich. Green drehte sich um. "Also es bleibt alles beim Alten?" "Wahrscheinlich-" "Gut! Denn sehen wir uns ja!", Green wollte gerade los laufen, als Gary sie aufhielt: "War das alles? Wolltest du nicht mehr wissen?" "Nein, warum auch?", sie drehte sich wieder zu ihn um und zwinkerte "Ich brauch nix mehr zu wissen, weil ich dir vertraue!", mit diesen Worten lief sie Richtung Zug davon. Zurück blieb ein verdatterter Gary, der nicht fassen konnte was eben geschehen war. "Ich krieg dich schon noch Blue! Darauf kannst du Gift nehmen!", sagte ein verärgerter Silver. Er saß mit verschränkten Beinen in einen dunklen Raum. Rui die voll dabei war ihn durch zu knuddeln, registrierte er gar nicht. Die erwiderte jedoch auf das was Silver gesagt hatte: "Ohja Silver-sama! Wir werden ihn schon zeigen was mit Verrätern passiert!" "Rui...!", doch die hörte ihn gar nicht. "Rui!", sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihn zu knuddeln. "RUI! VERDAMMT NOCHMAL! HÖR AUF MICH VOLL ZU SABBERN UND LASS MICH IN RUHE!", sie hörte auf der Stelle damit auf und sah ihn bewundert an. "Oh Silver-sama, Ihr seit ja so cool!", und mit diesen Worten verschwand sie. Silver fragte sich womit ihr so eine schreckliche Person nur verdient hatte...er seufzte tief und lies den Kopf hängen. "Alles deine Schuld... HÖRST DU MICH, DU VOLLIDIOT! DAS IST ALLES DEINE SCHULD, BLUE!" Kapitel 6: Liebe auf den ersten Blick? -------------------------------------- Liebe auf den ersten Blick? Tief in der Nacht huschten zwei Gestalten über die Dächer der Hochhäuser. Die eine von den Zweien, trug ein schwarzes Gewand und war im Gegensatz zu der Anderen Gestalt ur alt. Die Andere trug ebenfalls schwarz, war aber lange nicht so alt. Green wurde von der alten Dämonin, mit Hackennase über die Dächer von Tokio gejagt. Aber Green lies sich absichtlich verfolgen. Die Alte schwang ihren Stab und traf Green voll im Rücken. Doch Green wurde von einem rosa Schild beschützt und die Energie prallte ab. Sie hielt sich an einen Geländer eines Hochhauses fest und schwang sich nach oben. Die Alte stand schon kampfbereit auf dem Dach. Green lächelte hämisch und zückte ihren Glöckchenstab. "Jetzt zeig ich dir wer die wahre Meisterin der Magie ist!", und schon ging es los. Energien prallten gegeneinander und ebenso die Stäbe der beiden. Pink schaute dem Kampfgetummel munter zu. Für ihr Alter war die alte Schachtel aber ganz schön schnell. Als Green gerade auswich rief sie Pink zu: "Was ist effektiver? Darklightning oder der Light Spirit?!", Green konnte gerade noch ihren Satz zu Ende sprechen, als sie rücklings stolperte. Green hatte jetzt keine Zeit mehr Pinks Entscheidung abzuwarten, sie entscheid sich selber. Gerade als die Alte ausholte, stach Green mit ihren Stab der Alten direkt in den Magen. "SPIRIT OF LIGHT!", die Energie des Dämons wurde von Greens Stab absorbiert, doch das "Blut" oder was auch immer das war, spritzte Green voll auf ihre Kleidung. Sie verzog eine Miene, Pink konnte sich vor Lachen kaum halten. "IGITT! PINK! ICH HOFFE FÜR DICH DAS DIESES ZEUG WIEDER AUS MEINEN KLAMOTTEN RAUS GEHT! UND HÖR AUF ZU LACHEN!", Green sah sie grimmig an, Pink wischte sich darauf hin ihr Gesicht. "Sorry! Aber du wirst langsam echt gut! Ich hätte nicht gedacht das du schon so gut mit dem Light Spirit zurecht kommst!", Pink schien zufrieden zu sein. Green stand auf und wischte sich das Zeugs von den Klamotten. "Wieso nicht? Ist doch ganz einfach!" "Weil der schwerer auszuführen ist!" "Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen...", Green sah sie verwundert an, Pink grinste nur. Green schaute zu einer Uhr und meinte daraufhin sie sollten langsam Heim gehen. Das war schon der dritte "Auftrag" in dieser Woche und sie hatten erst Dienstag! Green kam mit Rhythmische Gymnastik knapp noch hinterher und von den Hausaufgaben gar nicht zu sprechen... Das störte Pink nicht im Geringsten, für sie war die "heilige Aufgabe" am wichtigsten. Es hatte sie auch tierisch aufgeregt das Green nicht mehr von Gary erfahren hatte. Doch das kümmerte Green herzlich wenig. "Garylein, ich hatte gestern Abend schon wieder einen Auftrag, damit hast du doch nix zu tun, oder?", Green stand komplett in Schuluniform und Ordner am nächsten Tag in Garys Wohnung. Gary schaute sie grimmig an. Hingegen Green, war er in Pyjama. "Wie soll ich denn?! Ganz zufällig bin ich kran-" "Weiß ich" "Unterbreche mich nicht mitten im Satz!" "Aber ich wusste doch dass du krank bist!" "Wenn ich krank bin kann ich schlecht irgendetwas in dieser Richtung unternehmen, ist doch wohl logisch?!" "Weiß ic-" "Und nenn mich nicht "Garylein" ich bin doch nicht dein Kuscheltier!" "Hört sich aber so süß an!", Green sah ihn lächelnd an. "Lass es-", Gary wurde diesmal nicht von Green unterbrochen sondern von einem Nisser. Green sah ihn bemitleidenswert an. "Hörst dich nicht gut an! Und besonders gut siehst du auch nicht aus, bist ja ganz blass! Du solltest lieber ins Bett gehen!" "Da war ich auch bevor du mich rausgeschmissen hast!" "Sorry, aber hast du Medizin? Ist doch eine Grippe oder?" "Nein ich habe keine Medizin" "Gut! Dann nimm ich dir welches auf den Heimweg mit, okay? Wann kommst du denn wieder zur Schule?" "Wenn es mir besser geht?!" "Okay, also ich bring dir denn später die Hausaufgaben und die Medizin vorbei, ja?" "Mach das", sagte Gary. Green war gerade auf den Weg nach draußen. "Und gute Besserung!", mit diesen Worten knallte die Tür zu. Gary sah ihr nach und seufzte. "Ja ja" "Green? Aufwachen die Pause ist vorbei! Greenchen?! GREEN!", Green sah verwirrt in die Augen von Sho, die verzweifelt versucht hatte Green zu wecken. "Was ist denn?", ihre Stimme ging in einem Gähnen unter. Doch schnell begriff sie was los war denn der Lehrer kam schon rein. Sho grinste Green an und ging zurück zu ihren Platz. Greens Hassfach hatte begonnen, Mathe. Geistesabwesend schaute sie zur Tafel, ohne überhaupt etwas von der Tafel zu sehen. Sie verstand eh nichts davon, warum also zuhören? Gary brachte ihr das sowieso besser bei. Sie wand ihren Blick von der Tafel und schaute aus dem Fenster. Der Himmel hing im tiefen grau Ton über Tokio, der Winter stand vor der Tür...doch das war nicht der Hauptgrund zu Greens schlechter Laune. Der Tag war schon hinüber gewesen bevor er überhaupt richtig angefangen hatte... Es war der letzte Tag des Monats Oktober und was kam normaler weise...? Die Rechnung hatte Heute Morgen in ihren Briefkasten gefunden und die Zahlen waren Green nicht sonderlich freundlich gesonnen... Sie seufzte. Egal wie sie es drehte und wandte sie konnte nicht zahlen... Ob das Pinks Schuld war? Konnte eigentlich nicht sein, immerhin bezahlte sie so gesagt "Miete" und die Schokolade bezahlte sie ja auch selbst, sonst währe Green schon längst Pleite. Aber genau das war sie jetzt. Das Geld was ihre Eltern hinterlassen hatten war aufgebraucht. Sie sah sich schon mit Pink auf der Straße hocken... Die Sunde zog sich hin, es kam Green wie eine Ewigkeit der Folter vor. Nach der Mathe Stunde war erst mal Mittagessen angesagt. Sho beklagte sich über Greens Müdigkeit, aber was konnte Green denn schon dafür? War doch alles Pinks Schuld, aber das konnte sie Sho wohl kaum sagen. Also lies sie sich die Standpauke über sich ergehen, dafür musste Pink nachher büßen! "Habt ihr schon das neuste gehört?",sagte Sho als sie fertig mit Green war. Sakai legte ihr Besteck beiseite und fragte was Sho meinte. Sho grinste. "Ihr wisst doch das dieses Jahr die Fußball Junioren Meisterschaft hier auf unserer Schule stattfindet oder?", Sho schaute ihre beiden Freundinnen nach einer Reaktion an. Daran hatte Green auch schon gedacht um über ihre Finanzkrise hinwegzukommen, doch das Preisgeld war sicherlich nicht besonders hoch. "Ja wissen wir und?", Sakai fand das Gespräch ebenso wie Green ziemlich langweilig. Green folgte eh nicht mit, in Gedanken war sie bei ihrer Krise. Sho fuhr unbeeindruckt fort. "Dieses Jahr ist das Preisgeld echt was Wert! Ich habe gehört es soll eine Ummenge von Geld sein!", darauf hin verlor Green ihre Stäbchen, das Gespräch war wohl doch nicht so uninteressant wie sie dachte. Sakai sah Sho zweifelnd an. "Woher willst du das wissen?", Sho blickte die Sprechende gereizt an. "Hast du vergessen dass meine Mutter im Schulrat ist?", fragte sie etwas genervt, Sakai blieb nickte ruhig. "Ähm Sho, wie viel denn so cirka?", hingegen von Sakai fand Green das Gespräch jetzt überhaupt nicht mehr uninteressant. Sho freute sich das doch jemand es genauso toll fand wie sie und nicht so desinterisiert war wie eine gewisse Person! "Das weiß ich nicht so genau aber Mutter sagte es sei mehr als ich und meine vier Geschwister im Jahr zusammen im Taschengeld bekamen!", diese Aussage haute Green buchstäblich vom Stuhl, sie wusste wie viel Sho und ihre Geschwister als Taschengeld bekamen und das war nicht wenig. Sakai fing an zu Lachen, Sho wand sich gereizt zu ihr. "Sho das glaubst du jawohl selbst nicht! Woher soll unsere Schule denn soviel Geld her haben?!", Sakai hatte Green jetzt aus dem siebten Himmel geworfen, denn sie hatte ja recht... Green schaute niedergeschlagen auf iher Tablett. Sho lies sich aber nicht so schnell den glauben nehmen. "Ganz einfach Sakai, weil dieses Jahr mehrere Schulen zusammen gelegt haben und weil meine und noch andere wohlhabende Familien auch was gespendet haben!", darauf hin schwieg Sakai. Greens Laune war wieder voll aufgedreht, munter sah sie dem Schulende entgegen, dann es gab was zu tun! Green hatte ihre Rhythmische Gymnastik Lehrerin, Frau Ikaze, um extra Stunden gebeten. Natürlich war sie sofort damit einverstanden gewesen, denn für sie gab es nichts Wichtigeres als Rhythmische Gymnastik. Aber am Abend war selbst für sie Schluss. "Green es reicht jetzt wirklich, man darf die Schönheit der Rhythmischen Gymnastik nicht überstrapazieren!", sie lächelte lieb. Green nickte und half ihr beim aufräumen. Als die beiden sich umgezogen und geduscht hatten, verabschiedeten sie sich. Die Nacht war schon heran gebrochen, es war schließlich bald Winter und die Sonne verschwand schon früh. Greens Lehrerin ging Richtung Straße davon, Green jedoch wand sich wieder zum Schulgebäude. Sie hatte noch etwas zu erledigen. Im Gebäude wurde gerade geputzt. Green ging gerade Wegs zum Büro des Regtors. Die Tür war nicht verschlossen, so dass Green ungehindert eintreten konnte. Drinnen brand Licht, sie ging schnell zum Tresor und bückte sich um ihn zu öffnen. Sie drehte am Schloss und legte ihr Ohr am Tresor. Eine Weile machte sie so weiter, doch das Schloss lies sich nicht öffnen. "Verdammt...!" "Sag mal, was machst du da?", die Stimme kam von der Richtung des Schreibtisches. Green erstarrte innerlich, Schweißperlen rannten ihr übers Gesicht. Sie hatte überhaupt nicht mitbekommen das die Tür aufgegangen war. Doch die Stimme hörte sich nicht nach dem Rektor an. Zögernd stand Green auf und drehte sich um. Sie lächelte verschmitzt und versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen. "Ich habe nur etwas verlore-", sie stoppte ab, sie hatte ihre Augen wieder geöffnet und sah jetzt nicht in das Gesicht eines Lehrers, sondern von einem Jungen. Wahrscheinlich im gleichen Alter wie sie. Er saß auf dem Schreibtisch, hatte seinen Arm auf sein Knie gestützt und mit der Hand stützte er sein Kinn. Er trug schwarze Klamotten mit roten Streifen an den Ärmeln. Der Junge hatte dunkelrote Schulter, lange Haare und ebenso rote Augen. Sein Blick lag unverbannt auf Green. "Du hast was verloren? Also wenn du mich fragst sieht das eher wie ein Raub aus!", plötzlich grinste er. Doch Green lies sich nicht ins Handwerk fuschen. Doch nicht von so einen daher Gehlaufenden Typ! "Was? Ich bin doch ni-", doch er lies Green nicht ausreden. Immer noch mit einem Grinsen sagte er: "Dafür bist du aber eine äußerst süße Diebin!", auf das was er da gesagt hatte, wurde Green leicht rot. "Aber ich würde es anders machen, nicht nach Links drehen sondern drei mal nach Rechts, dann Links warten bis es klickt, denn wieder nach Rechts und fertig", das lies Green sich nicht zweimal sagen. Sie drehte sich um und befolgte das was er gesagt hatte und... Er hatte Recht! Die Tür schwang lautlos auf, doch... war leer! Green hörte ein leises Lachen hinter sich, plötzlich begriff sie. Green drehte sich zu ihm um und funkelte ihn böse an. Wie sich es sich schon gedacht hatte, der Junge hielt den Geldsack in der Hand. Warf ihn immer wieder hoch und fing wieder auf. "Suchst du was?", neckisch schaute er sie an. Green wusste nicht genau was sie jetzt tun sollte, zum einen war sie jetzt total aufgeflogen zum anderen hatte er IHR Geld! Doch womit Green nun wirklich nicht gerechnet hatte, er warf ihr den Beutel zu! Verwundert fing Green den Beutel auf. Aber wieder schaffte sie es nicht danach zu fragen. "Du hast sicherlich deine Gründe, aber ich glaube wenn du hier ewig bleibst finden sie dich und du fliegst aus der Schule. Das willst du doch nicht etwa oder Green-san?" "Woher weißt du meinen Namen?", Green war jetzt mehr als verwirrt. Er grinste wieder und zeigte auf ihren Schulordner, auf dem ihr Name und ihre Klasse stand. Er fing an zu lachen und irgendwie fing auch Green an zu lachen. "Aber du hast recht ich sollte lieber verschwinden!", brachte Green unter Lachen hervor. Der Junge nickte. "Aber-" "Keine Angst, ich verrat dich schon nicht!" "Tz, das wollte ich dich gar nicht fragen!" Green grinste. Er sah sie verwundert an. "Hä was dann?" "Ich will wissen wie du heißt!" "Oh achso! Ich heiße Siberu Nakayama!", die beiden lächelten sich an. Green stand auf. "Also ich hoffe wir sehen uns wieder, Siberu!", und mit diesen Worten verschwand Green. Draußen lehnte sie sich mit pochenden Herzen an die kalte Schulmauer. Sie lächelte übers ganze Gesicht. Sie war auch leicht rot. Zufrieden seufzte sie. Dann holte sie tief Luft. //OH MEIN GOHT SAH DER GUT AUS!// Sie schwärmte im siebten Himmel... Green rannte immer noch mit pochendem Herzen nachhause. Medizin hatte sie schon gekauft. Sie stand vor Garys Tür und klingelte. Doch niemand machte auf. Green überlegte kurz und fasste einen Entschluss. In ihrer Tasche fand sie eine Haarnadel, die sie wiederum ins Schloss steckte. Das war nicht besonders schwer ein ganz normales Hausschloss aufzubekommen. Die Tür klickte und ging auf. Drinnen war alles dunkel. "Gary?", war er nicht Zuhause? Konnte ja eigentlich nicht sein. Sie fand ihn auch, in seinem Zimmer. "Gary?", doch er schlief. Green lächelte, irgendwie süß wie er da so ruhig schlief. Kaum zu fassen das er vor ein paar Wochen noch ihr Feind war... Green drehte sich um, sie wollte ihn nicht wecken. Kurze Zeit später wachte Gary auf. Müde ging er ins Wohnzimmer. Überrascht stellte er fest dass auf dem Tisch die Medizin und die Hausaufgaben lagen. Mit einen Zettel: Hi Gary! Hab dir die Medizin besorgt und dir deine Hausaufgaben mitgenommen. Das Geld hab ich mir schon genehmigt, keine Angst ich hab genau die Summe genommen die es gekostet hat! (Zusätzlich den Kosten es dir zu bringen, versteht sich) Gute Besserung und Gute Nacht! Deine Green Es wunderte überhaupt ihn nicht dass Green ohne Schlüssel reingekommen war und natürlich auch nicht das Green Geld fürs bringen haben wollte. Das war ja typisch Sie... Er wollte den Zettel gerade weglegen als ihm noch was auffiel. Da stand noch etwas am Rand: Ps: Wenn du schläfst siehst du richtig süß aus! ♥ Die Röte stieg in ihn hoch. Ganz eindeutig brauchte er ein neues Schloss! Am nächsten Tag war Green in super Stimmung. Die Rechnung war bezahlt, das Geld reichte noch sehr, sehr lange. Sho hingegen war gereizt, gleich als sie rein kam schlug sie auf Greens Tisch. Sakai kam noch hinzu. Green schaute Sho verwundert an. Für einen Moment hatte sie den Verdacht das Sho etwas über Gestern herausgefunden hatte. "HABT IHR SCHON DAS NEUESTE GEHÖRT?!", sagte Sho so laut das fast die ganze Klasse es hören konnte. Sakai schüttelte den Kopf. "Schon wieder?" "Diesmal ist es was anderes!" "Ach und was?", fragte Green, sie konnte es sich eigentlich schon denken. Sho setzte sich auf Green Tisch. "Das Geld wurde gestohlen!", sie verschränkte die Arme. Hatte Green es nicht gewusst, doch natürlich lies sie sich nix anmerken. "WAS?! Wie kann jemand nur so gemein sein!" "Das finde ich auch Green! Stattdessen ist der Preis jetzt ein Freischein für den neuen Vergnügungspark! Was für eine Frechheit!", Sho sah wirklich verärgert aus. "Der Vergnügungspark ist doch eh viel besser für die kleinen, oder?", Green nickte auf das hin, was Sakai gesagt hatte. Sho sah die beiden zweifelnd an und seufzte. "Na ja dann hoffe ich mal der jenige der das Geld gestohlen hat, ist glücklich damit!", Sho sprang vom Tisch. Green grinste. "Mit so einer Summe ganz sicherlich!", Sho seufzte nur. Es hatte geklingelt und die Schüler setzten sich auf ihre Plätze. Green folgte dem was Herr Kimidara sagte, nicht so richtig, schaute auch nicht nach oben. Sie hatte ihren Blick nach draußen gewand. Doch als der Lehrer etwas von einem neuen Schüler sagte schaute Green hoch. Es haute Green fast vom Stuhl als sie sah wer der Neue war. "Das ist euer neuer Mitschüler, Nakayama Siberu", Green starrte den neuen Schüler an, er war es wirklich! Greens Herz fing wie wild an zu klopfen als er bei ihr anhielt und ihr zulächelte. "Ist der Platz noch frei?", fragte Er. Green hätte glatt vergessen dass es Garys Platz war, wenn der Lehrer Siberu nicht denn Platz hinter Green gegeben hatte. Er saß hinter ihr! Und er hatte ihr zugelächelt! Sie konnte ihr Glück kaum fassen. "Schlagt bitte auf Seite 44 auf", die Schüler folgten dem was der Lehrer gesagt hatte. Sho hatte jedoch ihren Blick nicht auf das Buck gerichtet sondern beobachtete Green. War sie etwa verliebt? Sie hatte Green noch nie so rot erlebt und noch nie mit so einem verträumten Blick gesehen! War das etwa Liebe auf den ersten Blick? Okay so schlecht sah er nicht aus, aber trotzdem das ging ihr schon etwas zu schnell... Aber das war ja... Hm... SÜß! Das ist ja wie im Film! "Minazaii? Könnten sie bitte vorlesen?" "Ähm, oh ja!" Ein wenig später beim Kochunterricht wurde gebacken. Die Mädchen wahren fast alle in guter Stimmung. Nur Sakai (mal wieder) nicht. Ihr gefiel es nicht neben Green zu Backen, sie rührte ihren Teich viel zu stark, Sakai hatte schon ziemlich viele Spritzer abbekommen und das nervte sie. "Ähm Green, könntest du aufhören so stark zu rühren?!", Sakai fand das langsam nicht mehr witzig, hingegen von Sho, die Green Laune mehr als amüsant fand. Green schaute lächelnd zu Sakai. "Was ist denn los Sakai-chan? Geht's dir nicht gut?", Sakai zuckte zusammen, sie hasste jegliche Spitznamen. Das sah Sho sofort und stellte sich zwischen Sakai und Green. Green raffte überhaupt nichts, doch sie hörte auf zu rühren. Sakai funkelte Green finster an. "Nenn mich nie wieder so, verstanden?!", Sho atmete erleichtert auf, sie hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet. Green schaute verwirrt drein. "Ähm, okay?", sie verstand immer noch nicht was los war. Sho ging wieder zu ihrem Teich. Gegen Ende der Stunde packten die Mädchen ihre Kekse in Beutel ein. Sho hatte ihre weggeschmissen, sie waren ganz schwarz gewesen. Kochen war leider nicht ihre Stärke... Greens stattdessen sahen so lecker aus! Gerade als Sho einen probieren wollte, schlug Green ihr mit den Kochlöffel, auf die Finger. "AU! Hey! Du kannst mir ruhig einen abgeben! Immerhin hast du genug!" "Vergiss es! Die sind nicht für dich! Also lass die Finger davon!", Green packte ihre Kekse schnell in die Tüte, bevor Sho noch mal darauf kommen könnte einen zu mopsen. "Für wem sollten sie denn sonst sein?", doch bevor Green auf Shos Frage antworten konnte, antwortete Sakai für Green. "Für wem wohl? Für ihre große Liebe" "Hihi, woher weißt du denn das?", Green grinste vor sich hin während sie eine rote Schleife um die Tüte band. Sho grinste ebenfalls. "Ach herrje, Green! Ich sehe es schon kommen, morgen Hand in Hand, dann untern Regenschirm, dann läuten die Heiratsglocken und ich sehe Green schon mit zwei Gören aufn Arm!", Sho und Green grinsten sich an. Sakai schüttelte denn Kopf. "Sho, musst du immer zu übertreiben?", die Glocke hatte geläutet und die Mädchen machten sich auf denn Weg nach draußen. Green nickte Sakai zu. "Sakai hat Recht, Sho, aber bis zum Regenschirm währ es nicht schlecht! Aber Siberu-kun ist ja auch so süß und cool und ach einfach alles an ihm ist so, so unbeschreiblich!", Sho konnte sich vor Lachen kaum noch halten, Sakai wurde das allmählich zu bunt. Sie schaute aus dem Fenster. "Aber das mit dem Regenschirm könnte dir wirklich erfüllt werden", sagte Sakai. Sho hörte auf zu Lachen und schaute ebenfalls aus dem Fenster. Es regnete in strömen Green seufzte tief. "Na toll und ich muss einkaufen! Und bis ich Zuhause bin sind die Kekse ganz sicher nicht mehr warm! Rhythmische Gymnastik hab ich auch noch!", Sho grinste die sprechende an und nahm ihre Tasche. "Ich wünsch dir auf jeden fall viel Glück mit dem Regenschirm und viel Spaß! Bis morgen!", Sho ging mit Sakai im Schlepptau nach draußen. Green lies ihren Kopf an der Scheibe hängen. Zum Glück war es nur Regen, aber das mit den Keksen war schon ärgerlich und sie hatte sich doch so mühe gegeben... Na ja war nicht zu ändern. In 15 Minuten war erst mal Training angesagt, dann einkaufen und zu guter Letzt musste sie noch mit Gary reden. Also so schnell ging der Tag den Bach runter... Sie drehte sich um und wollte gerade losgehen als ihr Tag sich auf einmal erhellte. "Siberu-kun!", Siberu stand vor ihr, er schien auch gerade auf dem Heimweg. Wie immer hatte er ein Grinsen auf dem Gesicht. Aber als er hörte wie Green ihn nannte, fing kurz an zu Lachen. "Du kannst mich ruhig anders nennen!" "Ach, und wie hättest du es am liebsten?" "Auf jeden Fall nicht mit "kun" am Ende, Green-san!" "Okay ich lasse mir was einfallen und du hörst dafür auf mit dem "san"!" "Na gut wenn du es so willst, wolltest du ihm Regen Nachhause?" "Nein eigentlich nicht so gern-" "Soll ich dich denn Nachhause bringen?", Er schaute sie fragend an. Green viel der Regenschirm auf denn er in der Hand hielt. Ihr wurde ganz kribbelig zumute, das mit dem Regenschirm, kam ihr da doch etwas zu schnell! "Aber, ich wohne ziemlich weit weg-" "Desto länger desto besser!" "Hä? Wieso?" "Weil ich denn länger mit dir zusammen sein kann!", Siberu grinste Green an, die schon wieder rot wurde. Sie drehte sich um. "Ich weiß jetzt wie ich dich nennen kann, Casanova!" "So solltest du mich aber nicht nennen und außerdem ich sage nur was ich meine!", er hatte Greens Hand genommen und als Green sich wieder zu ihn umdrehte, lächelte er sie lieb an. "Also lass uns losgehen!", fast hätte Green ihr Training vergessen. "Tut mir leid ich habe noch Training!", sie seufzte. Siberu schaute sie verwundert an. "Training? In was?" "Rhythmische Gymnastik!" "Rhythmische Gymnastik? Da warte ich doch gern auf dich!" "Wirklich? Du willst jetzt echt deine Zeit, wegen mir opfern?" "Klar, wieso denn nicht?" "Na ja nur so..." "Ich würde dir gern zuschauen, oder störe ich dich?" "Was? Ach das hab ich nicht gemeint! Natürlich das du zuschauen, du musst nur ruhig sein. Aber das dauert schon eine Stunde" "Das macht mir nichts aus" "Bist du dir sicher?" "Hey! Ich hab dir doch schon gesagt ich sage nur was ich meine!" "Okay, du hast es nicht anders gewollt!", die beiden gingen hinaus in den Regen Richtung Turnhalle. Da viel Green noch was ein. "Warte mal bitte", als Siberu anhielt, bückte Green sich um etwas aus ihrer Tasche zu holen. Siberu begutachtete neugierig wie Green ihre Tasche durchwühlte. Als sie endlich fand was sie gesucht hatte, drückte sie es Siberu in die Hand. Er schaute die Tüte verwundert an. "Wa-" "Das sind Kekse! Du kannst sie ruhig haben!", Green war über glücklich ihm doch noch die Kekse überreicht zu haben. Er öffnete die Tüte und holte einen Keks raus. "Für mich?" "Klar!", Siberu aß den Keks darauf, Green wartete auf seine Beurteilung, doch als er nix sagte fragte sie selbst: "Und? Schmecken sie?" "Ob sie mir schmecken?! MANNOMAN! Ich wusste gar nicht das du so gut kochen kannst!", Er holte sich gleich noch einen raus. "Das freut mich! Wirklich!", die beiden setzten ihre Schritte fort, während Siberu Kekse mampfte. "Siberu, ich weiß jetzt wie ich dich nennen will!", Siberu schaute die sprechende fragend an. "Und wie?" "Siberu, darf ich dich "Sibi" nennen?" ""Sibi"?" "Ja, also wenn es dir nichts aus mach-" "Der Name gefällt mir!" "Wirklich? Dann nenn ich dich von jetzt an Sibi, okay Sibi?" "Okay! Aber ich will dich auch anders nennen! Hm... Green-chan, Greeni, Greenchen oder Greenilein währen nicht schlecht!", Green sah ihn unsicher lächelnd an. Eigentlich mochte sie keine Spitznamen. "Also ich mag es nicht so gerne, wenn mir jemand einen Spitznamen gibt" "Wieso? Ich finde einen süßer Spitzname passt sehr gut, zu so einen süßen Mädchen wie dir!", dagegen konnte selbst Green nichts mehr sagen, er hatte sie überredet. Green trainierte an diesen Tag doppelt so hart wie sonst und versuchte Fehler zu vermeiden. Doch wenn man versucht Fehler zu vermeiden kamen meistens noch mehr dazu. So war es auch bei Green umso mehr sie versuchte Fehler aus dem Weg zu gehen, umso mehr Fehler machte sie. Siberu schien es amüsant zu finden. Green war knallrot vor Scharm, als sie mit Siberu den Heimweg antrat. Sie beide gingen neben einander unter dem Schirm. Plötzlich fiel Green ein dass sie noch einkaufen musste. Gerade jetzt...aber wenn sie es nicht tat würde Pink ihr denn kopf abreißen und auf Pinks Gequengel konnte sie dankend verzichten. Als sie sich zu Siberu umdrehte bekam sie sofort wieder Herzklopfen. So ein Gefühl kannte sie gar nicht, sie war ja auch noch nie verliebt gewesen. Aber schon sobald sie ihn ansah raste ihr Herz. War sie also wirklich verliebt? Sie drehte sich schnell wieder um, sie wollte nicht das er mitbekam das sie rot war. Aber das hatte er schon bemerkt, sagte aber nichts. Er grinste in sich hinein. Green war wirklich einfach süß. Green versuchte sich zusammen zu reißen. Wenn er jetzt sah das sie rot war, (sie wusste ja nicht das Siberu es schon wusste) war dies mehr als peinlich. Zu alledem merkte sie noch seinen Blick im Nacken. //Okay Green alles okay, komm mal wieder runter! Klar er sieht einfach genial gut aus, das ist aber kein Grund jetzt einen auf schüchtern zu machen! Du warst noch nie schüchtern und wirst auch jetzt nicht damit anfangen!// Sie atmete tief durch. Endlich als sie sich sicher war das sie nicht mehr rot war, drehte sie sich wiederum. Versuchte aber zu vermeiden in direkt anzuschauen. "Ich muss noch einkaufen, leider", sagte sie als währe nichts geschehen. Er schaute sie verwundert an, vielleicht auch ein bisschen verärgert. "Können das nicht deine Eltern machen?!" "Meine Eltern sind tot", daraufhin schwieg er. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander. Hatte ihn das jetzt aus der Bahn geworfen? "Das macht mir nichts aus wirklich! Sie sind schon lange nicht mehr da und ich habe mich daran gewöhnt! Ich kann mich eh kaum noch an sie erinnern!", Siberu schwieg immer noch. Green mochte das nicht. Sie schielte unsicher zu ihm rüber, sie wollte es vermeiden rot zu werden. Doch er schaute sie gar nicht an, er schien irgendwie woanders zu sein. Sie hakte sich bei ihm ein, so dass er aus einer Art "Trance" aufwachte. Jetzt war es Green egal ob sie rot war. Wieder schwiegen beide. Green klammerte sich förmlich an ihn fest, als hätte sie Angst er könnte verschwinden. Er sah sie an und lächelte mild. "Tut mir leid, dass ich damit angefangen bin" "Ach Quatsch! Das muss dir echt nicht Leid tun! Du konntest es ja nicht wissen", sie drückte seinen Arm noch fester. Er war ganz warm. Er seufzte. Sofort lockerte sie ihren Griff. Green schaute zu ihm hoch. "Sorry, ist dir das unangenehm?", sie lies seinen Arm nun ganz los. Doch das schien er nicht zu wollen. Siberu nahm sie an der Schulter an zog sie zu sich. Green konnte sein Herz schlagen hören. "Das habe ich nicht gemeint. Ich habe wirklich nichts dagegen ich mag aufdringliche Mädchen. Aber Greeni? Darf ich dich was fragen?", seine Stimme hörte sich ruhig und ernst an. Doch das war Green egal, sie fühlte sich so wohl, wie schon lange nicht mehr. "Klar", sie schloss ihre Augen. Obwohl es regnete war ihr so warm. Ihr war warm ums Herz. Siberu drückte sie noch fester an sich. "Sag mal, ich glaube wenn man so lange allein ist, ist man denn nicht unheimlich einsam?", daraufhin schlug Green ihre Augen wieder auf. Einsam? War sie das? Nein. "Wieso fragt ihr mich das immer? Sho fragt es auch öfters...Wieso glaubt ihr dass ich einsam bin? Ich muss doch nicht gleich einsam sein nur weil ich keine Eltern habe! Klar es ist ruhig aber ich habe keine Angst davor alleine zu sein! Ich brauche niemanden!", das letzte was sie gesagt hatte hätte sie wohl lieber nicht sagen sollen, fand sie selbst. Aber sie hatte doch recht... "Ich glaube schon dass man jemanden braucht. Man braucht doch jemanden der einfach für einen da ist. Und ich glaube du brauchst es ganz besonders", brauchte sie es? Sie konnte sich selbst nicht belügen, das sie sich alleine nie so wohl gefühlt hatte (außer wenn sie Geld in den Händen hielt vielleicht...) wie in diesen Moment. "Hm, vielleicht. Aber ich glaube es trotzdem nicht, ich brauchte nie jemanden. Ich kam immer ganz gut allein zurecht" "Stimmt du hast schon recht, ich fand es auch nicht immer besonders toll, aber trotzdem alleine war ich nie, obwohl ich ihn gehasst habe" "Ihn? Wem?" "Ich rede zuviel, Greeni" "Ach jetzt sag schon!" "Meinen verhassten Bruder" "Du hast einen Bruder? Wie ist er so? Und wieso hasst du ihn?", er hatte einen Bruder? Denn musste der ja eigentlich auch nicht schlecht aussehen... Wie er wohl war? Ob er genauso nett und lieb war wie Siberu? "Wie er ist? Arrogant, ein Sturkopf, eingebildet, einfach ein unheimlicher Vollidiot. Warum ich ihn hasse? Also Greenchen das brauchst du nicht zu wissen", also war Siberus Bruder das genaue Gegenteil von ihm. Konnten Geschwister überhaupt so unterschiedlich sein? Wahrscheinlich übertreib er einfach. Green ließ ihn los, nahm ihn aber sofort wieder an der Hand, nicht das er denken sollte sie mochte es nicht. Green konnte einfach nicht zuviel auf einmal und eigentlich ging es ihr auch zu schnell. Er schien jedoch nichts dagegen zu haben. Green fuhr lächelnd fort. "Hihi die Beschreibung passt haar genau zu einem den ich kenne!" "Ja? Du ärmste, ist nicht immer leicht mit so einen bestraft zu sein!" "Ja da hast du vollkommen Recht! Ach nein was rede ich denn da... eigentlich hab ich ihn ganz lieb gewonnen, okay seine Art geht mir gehörig auf den Keks, aber ich glaube man kann sich auf ihn verlassen", das Gefühl hatte sie wirklich, auch wenn der jenige es nicht zugeben wollte... "Das passt zu meinen nun überhaupt nicht zu, er hat sich immer lustig über mich gemacht, wenn ich am Boden lag und nicht mehr konnte. Er fand oder eher findet es immer höchst amüsant wenn er besser ist als Andere!" "Kein Wunder das du ihn nicht magst, hört sich wirklich nicht nett an!" "Nicht mögen ist untertrieben, ich hasse ihn und ich glaube, nein ich weiß dass er mich genauso hasst" "Glaubst du? Ich kenne ihn zwar nicht aber ich glaube nicht dass er dich hasst und ich glaube auch nicht dass du ihn hasst! Er hat sicher auch seine Guten Seiten!" "Ach Greenilein... das verstehst du nicht und er hat KEINE guten Seiten. Ich wünsch ihm den Tod an den Hals", sie starrte ihn an. Sie konnte sich nicht vorstellen das Siberu, der so nett und lieb zu ihr war, jemanden den Tod wünschte...und schon gar nicht den eigenen Bruder! "Das glaube ich dir nicht. Klar ich kann es nicht beurteilen ich habe ja schließlich keine Geschwister, aber ich wünsch doch Leuten die ich nicht mag doch nicht gleich den Tod!" "Ich habe dir doch schon gesagt dass du das nicht verstehst!" "Na okay, von mir aus, ich misch mich da auch nicht ein, geht mir schließlich nichts an! Aber sag mal wie heißt er?" "Solltest du nicht einkaufen?", Green grinste den Sprechenden an. "Doch soll ich, aber kann es sein das du der Frage aus dem Weg gehst?" "Ist das so auffällig?", er grinste. Das Gespräch nahm wohl wieder seinen lockeren Lauf. Green grinste ebenfalls. "Ja Sibi, aber es ist aber okay wenn du es mir nicht sagen willst. So ich glaube ich muss jetzt echt los, einkaufen!" "Ich lasse dich doch nicht alleine im Regen! Weißt du was? Ich werde dich begleiten, dann können wir Shopping" "Shopping? Ich mag nicht so gerne einkaufen, ich gehe eigentlich nur einkaufen wenn es wirklich notwendig ist" "Ein Mädchen das kein Shopping mag? Gibt es so was überhaupt?" "Tja gegen shoppen hab ich nichts, aber gegen das Geld ausgeben hab ich was!" "Wer hat etwas davon gesagt dass DU Geld ausgeben musst?" "Heißt das etwa?! Du willst mich jetzt echt einladen?! Ich warne dich, ich kann sehr gut einkaufen auf Anderen Kosten!" "Das macht nichts, ich habe genug Geld!" "Ich meins ernst, Sibi das ist deine letzte Chance!" "Mir ist es echt egal wie viel Geld du ausgibst! Solange wir zwei zusammen Shoppen gehen!" "Ist das war?!", Green lies seine Hand los und sprang raus in den Regen. Ihre Gute Laune konnte sie jetzt nicht mehr verbergen. "JUCHU!", sie sprang ein paar Mal im Regen. Nahm dann die Hand des verwunderten Siberus. "Du weißt gar nicht wie sehr ich mich freue! Das wird der schönste Tag in meinen Leben!", Sie lächelte übers ganze Gesicht. Wie sehr sie sich doch freute! Shopping! Wie lange hatte sie das nicht mehr getan? Und das Beste daran war, Siberu war dabei! Das war ein Date! Das war ihr erstes! Und dann gleich mit Siberu! Ach das war alles so toll! "Green-chan! Warte, du wirst auf diese Art doch ganz nass!", doch das störte ihr herzlich wenig. "Das macht doch nichts! Ich weiß schon genau wo wir hingehen!" Greens Warnung war berechtigt...doch das war jetzt leider zu spät für Siberu und sein Geld... Green schien fast alles anzuprobieren und alles was ihr gefiel wurde auch gekauft, egal wie teuer es war... Sie war gerade schon zum tausendsten male, wie es ihm vorkam, in der Umkleide. Währendessen überprüfte er seinen Kontostand... "Sibi...? Was meinst du? Steht mir das?", der Angesprochene schaute von seinen Kontostand auf. Green stand vor ihm in den Klamotten die sie anprobiert hatte. Einen schwarzen Rock mit Schlitz, der Rock ging ihr etwa bis zu den Knien, dazu trug sie ein Shirt, der rechte Arm war von dem schwarzen Stoff bedeckt, der linke war frei. Auf dem Shirt war ein weißes Kreuz abgebildet. Siberu keuchte und brachte ein "schön" heraus. Green schaute ihn mit leicht rotem Gesicht an. Sie zupfte an dem Ärmel. "Meinst du? Ich finde es etwas, ähm... gewagt", Siberu starrte sie weiter an, was ihr langsam unangenehm wurde. Er schüttelte den Kopf. "Also gewagt ist es nicht, steht dir gut!", er versuchte locker zu bleiben, was ihm relativ schwer viel... Im wurde klar das Green nicht nur süß war, sondern auch unheimlich sexy. Green lächelte verlegen. "Findest du? Na ja, hübsch ist es schon, aber der Preis ist auch gewagt", Siberu grinste die Sprechende an. "Wie viel denn?" "25.000" "Geht doch! Also zieh es aus, damit wir weiter können, okay?", Siberu nahm schon mal das Geld raus, während Green sich wieder umzog. "Danke für ihren Einkauf", sagte die Frau hinter der Kasse lächelnd. Siberu nahm die Einkaufstüte zu dem sieben anderen Tüten. Das wurde langsam schwer... Green grinste vor sich hin, er erwiderte es. Aus dem Laden raus ging es weiter durch das belebte Einkaufszentrum. Green wusste das Pink oft hier war. Das einzige was ihr jetzt nicht mehr gefiel war, das sie nicht mehr Hand in Hand gehen konnten. Green hatte drei Einkaufstüten und Siberu sieben. Hatte sie vielleicht ein wenig übertrieben? Ach was! Sie hatte Siberu doch gewannt! Es war für ihn also auf eigener Gefahr! Bei einem Schmuckgeschäft blieb Green wie angewurzelt stehen. Ihr Blick wurde von einer Kette magisch angezogen. War die schön! Siberu stellte die Tüten ab und folgte ihren Blick. Er schluckte, das war jetzt doch zu teuer! "Ist die nicht schön?", jappste Green, denn Preis schien sie gar nicht zu beachten. "Ja und sie passt auch zu dem was wir gerade gekauft haben, aber...", er nahm ihre Hand um ihren Blick von der Kette abzulenken und zog Green zu sich. Green stellte erschreckt fest dass sie nicht sehr viele Zentimeter von einander entfernt wahren. Sollte das jetzt etwa ihr erster Kuss werden?! Er nahm ihr Glöckchen in die Hand und sagte grinsend. "Du hast doch schon eine Kette die dir gut steht also wozu eine Andere?", war das alles was er wollte?! Green hatte ihre Erwartungen wohl zu hoch geschraubt... Aber Siberu lies sie immer noch nicht los, im Gegenteil er zog sie noch näher zu sich. "Aber...", wenn er sie jetzt wirklich küssen wollte, dann sollte er mal nicht solange rumfackeln und es endlich tun! Er strich ihre Haarsträhne zur Seite. Green hoffe er konnte nicht hören wie sehr ihr Herz schlug. "Du hast gar keine Ohrlöcher!", grinsend ließ er sie los. Vor Schreck viel Green fast hinten über. Also jetzt wurde Green sauer. Wollte er sie jetzt etwa nicht küssen, nur weil sie keine Ohrlöcher hatte?! "SIBI! WAS SOLL DAS?!", es war ihr jetzt egal ob alle Menschen die anstarrten. Siberu grinste nur. "Ich wollte doch nur schauen ob du Ohrringe hast, nix weiter! Sag mal hast du etwa Angst davor?", Green schüttelte daraufhin den Kopf, sie war immer noch leicht rot. "Wieso verdammt noch mal, wolltest du das wissen?!", Green hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Siberu verschränkte grinsend die Arme hinter dem Kopf. "Siehst echt süß aus wenn du wütend bist!", Green starrte ihn an. Wurde wieder rot. "Willst du mich verarschen?! Sag schon wieso du es wissen wolltest?!", schrie Green. Die meisten Leute beobachteten die beiden neugierig, was Green so langsam unangenehm wurde. Siberu schien es überhaupt nicht zu stören. "Weil du die Kette so schön fandest, die ich mir aber nicht leisten kann, also wollte ich dir Ohrringe kaufen, aber du hast ja keine Ohrlöcher, na alles klar?", wieder gab es eine lange Pause. Green hatte wohl was Falsches von Siberu gedacht, sie schämte sich jetzt richtig. Sie schwieg weiterhin. Siberu rieb sich am Hinterkopf. Seufzte, ging zu Green, nahm die Tüten und zu guter letzt Green Hand. Sie schaute ihn verwirrt an. "Also willst nun Ohrringe haben oder nicht?", wie immer grinste er. Green nickte und versuchte zu Lächeln. Jetzt kam das nächste auf sie zu... Fast schon krampfhaft klammerte sie sich an Siberus Arm als er im Laden um Ohrlöcher fragte. Green stand die Panik buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Was Siberu scheinbar amüsant fand. Er und die Dame versicherten Green dass es nur ein kurzer Stich war. Green sollte sich Ohrringe aussuchen, sie jedoch war viel zu nervös um welche aussuchen das Siberu es für sie tat. Runde Blaue. Als sie sich denn hinsetzten sollte ließ sie Siberu immer noch nicht los, er fühlte seine Hand kaum noch, so krampfhaft klammerte sie ihn. Green kniff die Augen zusammen und biss die Zähne zusammen. Eine kurze Zeit später... Weit genug weg vom Laden... "VON WEGEN NUR EIN KURZER STICH!", sagte Green als sie ihre Stimme wieder gefunden hatte. Siberu antwortete nicht, er grinste nur vor sich hin. Green rieb sich ständig die Ohren, wo jetzt blaue Ohrringe glänzten, was sau wehtat! "Mann hast du es gut! Du musst diese Tortur nicht ertragen!", er schaute sie verwirrt an. Strich seine Haare beiseite. Er hatte einen schwarzen Ohrring. "Wieso? Ich hab auch einen, aber Greenchen ich wusste ja gar nicht das du so sensibel bist!", er grinste. Green schaute ihn drohend an. "Ich bin nicht sensibel! Aber es tut trotzdem sau weh!" "Nun komm mal wieder runter, Greeni" "Ja ja" "Ich fand es toll, oder anders gesagt ich finde es immer noch toll!" "Hä? Was findest du toll?" "Erstens, die Ohrringe stehen di-" "Tut trotzde- "Zweitens, seit fünfzehn Minuten spüre ich meine Hand nicht mehr!", sie starrte ihn an. Dann schaute sie zu ihrer Hand, die immer noch krampfhaft Siberus Hand festhielt. Sie war so mit den Löchern beschäftigt das sie vergessen hatte seine Hand los zu lassen! Die Röte stieg in ihr hoch. Sofort lies sie seine Hand los. Immer noch grinsend führte er ein paar Handbewegungen durch. Dann sagte er: "Ich dachte schon sie war ab, du hast nen ganz schönen Griff!", Green lächelte verlegen. "Tut mir leid!" "Ach was!" "Hm... na okay, wenn du meinst, ich glaube wir sollten langsam Nach hause" Der Regen hatte nicht nachgelassen und so gingen die beiden wieder unter dem Regenschirm zu Greens Wohnblock. Angekommen sagte Green das Siberu nicht mit nach oben kommen müsse, scheinbar fand er dies nicht so gut, sagte aber nichts. "Also Sibi", Green nahm ihn die Einkaufstüten ab und stieg auf die Treppe. "Wie sehen uns denn morgen!", er winkte ihr hinterher. Green wollte sich gerade umdrehen als ihr noch was einfiel. Sie ließ die Tüten stehen, ging zu Siberu und küsste ihn auf die Wange. "Green-chan?" "Danke für den schönen Tag! Ich werde es nie vergessen!", lächelnd drehte sie sich um und stieg die Treppe hoch. Ein letztes Mal drehte sie sich noch um. "Du sagtest du magst aufdringliche Mädchen!", Green zwinkerte. "Ja ich mag aufdringliche Mädchen und dich ganz besonders!" "Danke, ich hab dich auch echt gern!", noch bevor Siberu antworten konnte fuhr Green fort. "Also bis morgen!", er konnte ihr gerade noch dasselbe wünschen als sie auch schon verschwand. Hastig schloss Green die Tür auf. Drinnen ließ sie ihre Tüten auf den Boden fallen und seufzte zufrieden, das war wirklich der schönste Tag in ihren Leben! "YEAH! Mir geht's super!", sie konnte ihre gute Laune einfach nicht verbergen. "Ach? Und wieso?", das war nicht Pinks Stimme...nein. Das war sie nicht...! Das war, Garys Stimme! Das war echt das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte! Grimmig ging Green mitsamt den Einkaufstüten in die Stube, wo Pink, wie immer, Schokolade mampfte und Gary der Green neckisch angrinste. Green musste unwillkürlich an Siberu denken, der tausendmal süßer, cooler und netter war als dieser Vollidiot! Green atmete tief durch, jetzt bloß nicht sauer werden, es gab ja noch nicht mal einen Grund dafür! Sie setzte zu den beiden. Atmete noch mal tief durch. "Gary was machst du hier?", gerade als Gary antworten wollte, fiel Pink ihm ins Wort. "Ich wollte mit Gary reden, weil du es ja nicht machst!" "Danke Pink, aber ich hatte Gary gefragt!" "Sie hat aber recht, und sie hat intelligentere Fragen gestellt als du", Pink sollte intelligenter sein als Green?! Das war jawohl eine Beleidigung wo es keine Steigerung gab! Sie sah Gary wütend an. "Ach ja?! Soll das heißen du hältst Pink für intelligenter als ich?! Das ist dreist!", Pink sah zu Green die sehr wütend aussah...Pink hatte keine Lust auf einen Streit, deshalb ging sie wieder dazwischen. "Ach Green? Warst du shoppen?", Green war irgendwie erleichtert das Pink dazwischen gegangen war. "Ja war ich" "Ach? Ich dachte du bist viel zu geizig um Geld auszugeben!", sagte Gary. "ICH habe auch kein Geld ausgegeben!", Pink seufzte, jetzt fingen die zwei schon wieder an... "Ach hast du mal wieder dein Hobby betrieben und hast es gestohlen?", "NEIN!" "Bist du mit einen Jungen shoppen gegangen?", das war keine sehr gute Aussage von Pink... Gary schien das als Witz zu sehen, er fing an zu lachen. Green wiederum war rot geworden. "Guter Witz Pink! Ich glaube mal es gibt keinen Jungen der so verzweifelt ist!" "SIBI IST NICHT VERZWEIFELT, KLAR?", Green schlug mit der Faust auf dem Tisch, jetzt hatte Gary es geschafft, sie kochte vor Wut. Pink schüttelte den Kopf, denn stritten sie sich halt... "Sibi? Okay, ein verzweifelter Idiot mit einen sehr merkwürdigen Namen!" "Das ist ein Spitzname du Vollidiot!" "Und wie kommt es das ich ihn nicht kenne?" "Weil du nicht in der Schule warst?! Er ist neu in unserer Klasse gekommen und er sieht tausendmal besser aus, ist tausendmal netter und tausendmal cooler als du es je sein wirst!" "Ach?! Denn will ich mal sehen! Entweder brauchst du eine Brille oder er hat eine Geschmacksverirrung!", so langsam wurde auch der Junge wütend. Green stand auf. Pink seufzte tief und nahm ihre Schokolade weg. "Sagt mal, ist es normal das ihr euch so streitet?", doch Pink wurde überhört. "ER HAT KEINE GESCHMACKVERIRRUNG KLAR?!", in diesen Moment klingelte das Telefon. Pink sprang auf und nahm ab. "Jap?", eine Weile schwieg sie, während Gary und Green sehr, sehr böse anfunkelten. "Green ist für dich, ein Nakayama", daraufhin schubste Green Pink weg vom Telefon. "SIBI?! Woher hast du meine Nummer?", Gary konnte nicht fassen das Green die Wahrheit gesagt hatte, er hatte geglaubt Green hätte gelogen um ihn zu ärgern. Green lächelte und grinste vor sich hin. Sie schien sich echt über diesen Nakayama zu freuen, aber wieso störte ihm das so? Green wollte gerade auf Lautsprecher stellen, um Gary noch mehr zu ärgern, als er aufgestanden war. "Übermorgen komm ich wieder zu Schule und da die Prüfungen bald sind gibt es auch wieder Nachhilfe, klar?!", Green hörte im jedoch nur mit einen halben Ohr zu. Siberu war ihr viel wichtiger, als wann dieser Vollidiot wieder zur Schule kam! Die Tür knallte zu. Pink seufzte und holte ihre Fotos raus die sie erst an diesen Tag bekommen hatte. Während Green fleißig am Telefon flirtete. Das letzte Foto ließ Pink wie vom Blitz getroffen aufspringen. Sie nahm das Foto mit und verschwand aus der Tür. Pink machte bei ihren Nachbarn Sturmklingeln, bis er sehr genervt die Tür öffnete. "Was?!", Pink klammerte jedoch nur das Foto und brachte keinen Tom heraus. Er nahm sie schroff am Arm und zog sie rein. Drinnen zeigte Pink ihm das Foto eine Weile schwieg er. Pink schaute ihn ernst an. "Das muss er sein", Pinks Stimme zitterte. "Ich wusste ja das Green einen merkwürdigen Geschmack hat, aber das hier übertrifft meinen Vorstellungen!" "Gary, das ist ER!" "Das weiß ich auch. Tz! Sagt er zu mir ich sei tief gesunken, aber selbst ist er auch nicht besser!", Pink sah ihn verwirrt an. Fand aber schnell ihre Stimme wieder. "Wir müssen was unternehmen! Du kennst ihn am besten, du weißt was er vorhat!", Gary schwieg eine Weile, nickte dann. "Wir machen gar nichts" "WAS?! Wenn wir nichts tun eskaliert das hier!", sie nahm ihm das Foto aus der Hand zeigte drohend darauf. Er war ein wenig überrascht da Pink wusste was eskaliert bedeutete. "Es ist aber schon längst eskaliert" "Dann müssen wir erst recht was unternehmen!" "Nein, ich habe doch schon gesagt wir machen gar nichts, es wird sich allein einrenken", Pink starrte den Sprechenden an. "Machst du dir keine Sorgen? Du weißt wie skrupellos er ist! Er wird nich-" "Ich mache mir keine Sorgen, ist das klar?! Doch nicht über so eine geizige Zicke! Mach was du willst, aber auf meine Hilfe brauchst du nicht zu zählen!", eine Weile schwieg Pink. Sagte aber dann: "Dann habe ich mich wohl in dich geirrt", und damit verschwand sie aus der Tür. Gary sammelte das Foto auf das Pink liegen gelassen hatte. Er und sich Sorgen machen? Da hatte dieses Gör sich wirklich in ihn geirrt, obwohl... die Sorgen währen berechtigt... Aber er kannte ihn, besser als jemand anderes, dieser "Siberu" wollte doch erst mal seinen Spaß haben. Wenn Green so dumm war und in seine Falle ging war das doch nicht Garys Problem! "Pink? Sag mal geht's dir gut?", Green legte kurz den Hörer zu Seite als pink reinkam. "Ja alles klar!", sie setzte sich aufs Sofa und nahm wieder die Schokolade. "Gut!", Green lächelte übers ganze Gesicht und zeigte aufs Telefon. "Wenn ich fertig bin mache ich essen, okay?" "Okay" Kapitel 7: Game Over -------------------- Game Over Noch nie hatte Green sich so auf die Schule gefreut wie an diesen Tag. Die Schule war doch schon gleich was ganz anderes wenn man wusste dass sich jemand darauf freute sie zu sehen und sie sich genauso darauf freute ihn zu sehen! Green war sehr früh wach, noch vor Pink und das sollte schon was heißen, denn Pink war ein Frühaufsteher. Als Pink denn aufstand war Green schon außer Haus. Das Essen für Pink stand schon auf dem Tisch. Pink gähnte herzhaft, sie war ziemlich verwundert darüber dass Green so früh weg war, aber das gestrige Gespräch lag ihr noch schwer im Magen. Aber es konnte ja nicht schaden den Magen noch schwerer zu machen! Green kam viel zu früh in der Schule an. Sogar noch früher als Sho, die aber kurz nach Green kam. Verwundert fragte sie warum Green so früh schon da war. "Na weil ich mich auf Sibi freue!", erwiderte Green mit einem Lächeln. Schon alleine bei dem Gedanken an Siberu wurde ihr ganz anders. Sho grinste und setzte sich gegenüber von Green auf einen Tisch. Sie hatte schnell bemerkt dass es Green wirklich sehr gut ging. Seit langem hatte sie ihre Freundin nicht mehr ausgelassen erlebt. Green erzählte ihrer Freundin von ihrem Date. "Gestern war es noch Siberu-san und jetzt Sibi, na das ging schnell, wie ich mir schon dachte Liebe auf dem ersten Blick. Sollen wir schon mal dein Hochzeitskleid aussuchen? Ohmannoman ich höre schon die Hochzeitsglocken! Aber schade ist es schon...", Green fragte verwundert wieso es schade währe, mit einen Grinsen antwortete sie: "Denn kann ich dich nicht mehr verkuppeln!", beide fingen an zu lachen. "Dein Lieblings OPFER! Aber jetzt bin ich wunschlos glücklich, du brauchst mich wirklich nicht mehr zu verkuppeln! Sibi sieht gut aus, ist nett, lieb, freundlich, höflich und das wichtigste: Er hat genug Geld!", das letzte Wort hatte sie im Singsang gesagt. Sho schüttelte den Kopf über ihre Geldsüchtige Freundin. Ein wenig später kam auch schon Sakai, nur widerwillig hörte sie Sho zu. Die aus Greens Date was ganz anderes machte als ein normales Date... Sie übertrieb mal wieder gnadenlos. Green konnte sich vor Lachen kaum noch halten, Sakai allerdings fand es nicht so witzig wie Sho und Green. Zu Sakais Glück klingelte es bald darauf und der Lehrer kam herein. Green schaute auf den Platz hinter sich. Kam Siberu zu spät? Doch auch in der nächsten Stunde fehlte er, war er krank? Vielleicht hatte er Grippe? Wenn Green doch nur seine Adresse hätte, oder seine Nummer... Aber sie hatte keines von beiden. "Dein Schatzilein kommt heute wohl nicht", sagte Sakai in der großen Pause. Wie immer wahren die drei Mädchen an ihrem Stammplatz, bei den Reckstangen. Sho schaute Green bei ihren Turnübungen zu, die Green auf der höchsten Reckstange schon seit einer ganze Weile tat, um ihre Wut oder Trauer Luft zu machen. "Denn...Hat... Er... Pech... Gehabt!" "Oder wohl eher du", Green stoppte bei dem was Sakai gesagt hatte kurz ab. Warf Sakai einen bösen Blick zu und setzte ihre Übungen fort. "Ich...Hab...Kein...Pech...Wenn...Er...Mich...Nicht...Sehen...Will...Dann...Muss...Er...Es...Eben...Lassen!", Green beschleunigte. Sho wurde beim zuschauen schon schlecht und Sakai ging Greens Gehopse langsam auf den Keks. "Green könntest du so freundlich sein damit aufzuhören während wir reden?! Es geht mir nämlich auf die Nerven!", Green jedoch hörte nicht auf Sakai, sie grummelte immer noch ständig vor sich hin. Zum Glück klingelte es kurz danach und Green sprang lässig von der Reckstange. Doch scheinbar hatte sie wohl doch ein bisschen übertrieben, sie schwankte ein bisschen hin und her. Sho lachte Green aus, Sakai meinte nur das hätte Green verdient, denn wer nicht hören wollte der musste eben fühlen... Während Green Sho dazu bringen wollte mit dem Lachen aufzuhören, schaute Sakai Richtung Himmel. Es sah nach Schnee aus... Der Winter kam wohl früh dieses Jahr. "Wow! Dieses Jahr kommt der Winter aber früh!", es hatte denn wirklich angefangen zu schneien und Sho war gleich wieder Feuer und Flame... ganz im Gegensatz zu Green, die wie angewurzelt mitten im Klassenzimmer stehen geblieben war. Als Sho jedoch ein Fenster aufschob und die kalte Brise bei Green ankam, zuckte sie zusammen. Am liebsten währe sie schreiend aus dem Zimmer gelaufen, doch das währe mehr als peinlich...stattdessen ging sie hastig an Sho vorbei und schloss das Fenster. "Zu, okay?", sagte sie mit einen gespielten Lächeln. Sho sah sie nur verwundert an. "Äh, okay?" "Gut, ich gehe jetzt in die Bibliothek!", und schon hatte Green sich umgedreht und lief aus dem Klassenzimmer. Zurück blieben Sho und Sakai, die sich beide fragten ob Green krank war? Green lief aber nicht ohne Grund in die Bibliothek, denn in dort gab es nur zugezogene Fenster. Sie ging die langen Gänge zwischen den einzelnen Bücherregalen entlang und zog einfach irgendein Buch heraus, nur um nicht zu auffällig zu wirken. Danach setzte sie sich so weit wie möglich vom Fenster weg. Es war verdammt noch mal erst November, wieso kam der Winter so früh?! Sie war doch gerade erst dieser "Klassenreise" entkommen, hatte zwar dennoch Albträume bekommen, aber sie hatte fest gehofft das wenigstens dieses Jahr der Winter nicht kam oder wenigstens erst am Ende Dezember oder Anfang Januar! Aber nein! Dann kam der Winter doch schon mit aller Härte im November...! Und zu allen überfloss, war Siberu nicht in der Schule, das hieß im Klartext: Alleine Nach hause UND OHNE Schutz vor der Kälte! Eindeutig... Das würde eine schlaflose Nacht werden... Sho und Sakai verabschiedeten sich von Green und ließen sie doch tatsächlich alleine Nachhause gehen! Green hatte verzweifelt versucht einen der beiden dazu zu überreden mit Nachhause zu kommen... Sakai hatte nur gegrinst und gemeint: "Ach! Wenn dein Schatzilein nicht da ist, sind wir gut genug!" Sho hingegen wäre wirklich gerne mitgekommen doch sie hatte an diesen Tag noch zwei Kurse, die sie unmöglich sausen lassen konnte... Green hatte zwar einen Regenschirm, doch, vor der Kälte konnte sie sich nicht schützen... Aber wenn jemand mitkämme konnte sie sich Ablenken und nicht an irgendwelche Erinnerungen denken...! Sie ging raus in den Gang und nahm all ihren Mut zusammen, schloss die Augen und lief raus in den leichten Schneefall. Sie atmete tief durch...der erste Schritt war getan. Sie wollte gerade ihren Schirm aufmachen, als ihr auffiel das sie ihn nicht mehr in der Hand hielt. Sie hatte ihn in ihren Spind vergessen! Langsam wütend über sich selbst und immer noch mit geschlossenen Augen, drehte sie sich um, lief gerade los und es musste kommen wie es kommen musste; Sie prallte mit jemand zusammen. "Hej! Kannst du Trampel nicht aufpassen wo du hin läufst und vielleicht mal die Augen aufmachen?!", Green blinzelte und sah in das Gesicht von dem der das eben gesagt hatte; Gary. "WAS MACHST DU DENN HIER?", Green sprang gleich zwei Meter weg. Wie immer schaute er grimmig drein. "Das gleiche könnte ich dich fragen, die Schule ist seit einer Stunde vorbei" "Na und? Hab ich nicht das Recht darauf, in der Schule zu sein solange ich es will?", die Wahrheit sah natürlich anders aus...in Wirklichkeit hatte Green die ganze Zeit über gehofft das der Schnee nachlassen würde und war deshalb noch nicht den Heimweg angetreten. Aber dass Gary jetzt da war, passte ihr eigentlich ganz gut. Denn... ihr war es eigentlich egal mit wem sie Nachhause ging, Hauptsache nicht alleine! Anstatt Garys Antwort abzuwarten, ging sie an ihm vorbei und sagte: "Bin gleich fertig, will nur schnell meinen Schirm holen!", gerade als er ein gegenprotetz machen wollte. Kam Green auch schon wieder zurück mit ihren Schirm. "Also, lass uns los, hab schon genug zeit verschwendet und wer weiß was Pink noch von mir will. Obwohl ich in diesen Scheißwetter nicht arbeiten werde oder der gleichen!", Green hoffte inständig das Gary selbst einen Schirm hatte, was er zum Glück auch hatte. Er linste zu ihr herüber. "Ach, willst du etwa sagen: Ich arbeite nicht, zu schlechtes Wetter! Wenn du vor einem Dämon stehst?", die beiden kamen auf die überfüllte Einkaufsstrasse. Green fuhr feixend fort: "Nein, ich schicke einfach dich los!" "Aha und wenn ich nicht will?", das Gespräch schien wohl zur Abwechslung ohne Streit zu laufen. Denn irgendwie schienen beide locker oder gut drauf zu sein. Green lief ein paar Schritte vor und drehte sich grinsend zu ihm um. "Werde ich dich dazu zwingen!" "Ach? Und wie willst du das ma-" und da geschah es; Das Gedrängel wurde so stark das Green ihren Schirm verlor, über ihn stolperte und fiel gegen Gary. Der Lärm der Straße schien verstummt zu sein, als sich ihre Lippen berührten. Green blinzelte, konnte nicht fassen was gerade geschah. Beide wichen nach dem ersten Moment zurück. Über und über rot und mit wild pochendem Herzen, konnten sie es nicht fassen. Green sammelte ihren Schirm auf, drehte sich ohne ein weiteres Wort um, schlängelte sich durch die Menge und weg war sie. Gary atmete tief durch, um dies erstmal zu begreifen und schüttelte den Kopf. Green rannte beinahe ziellos doch die Straßen von Tokio, sich immer wieder einredend dass es ein Versehen war. Aber wieso, WIESO?! WIESO gerade DER?! Außerdem war das ihr erster Kuss gewesen, der eigentlich jemand anderen gehört hatte! Was musste Gary jetzt bloß von ihr denken?! Ihm war ja wohl klar, dass es ein Versehen war und überhaupt keine Bedeutung hatte! Sie verlangsamte ihre Schritte und schaute sich um. Das Mädchen war in einer ruhigeren Gasse, sie schien ganz allein zu sein. Green atmete tief durch um ihre Gedanken zu Ordnen. "ES...WAR...NUR...EIN...VERSEHEN", sagte sie laut und deutlich. Doch plötzlich spürte sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter. Als sie sich umdrehen wollte fand sie sich in den Armen von...sie schaute hoch und direkt in die roten Augen von... "Si-Sibi!", wahrscheinlich konnte sie nicht mehr röte im Gesicht bekommen, als sie es schon hatte. Siberu sah sie verwundert an und fragte was ein Versehen gewesen war. Tonlos schüttelte Green den Kopf. Eigentlich kam es ihr nicht besonders fair vor wenn sie jetzt in Siberus Amen lag, aber das "Andere" war ja nicht mit Absicht gewesen. Doch es wurde ihr jetzt auch etwas zu viel, ihr Herz schlug immer noch wie wild von dem Kuss und jetzt war sie schon wieder einen Jungen verdächtig nahe. "Du bist ja ziemlich rot, bist zu krank?", war ihre röte etwa so auffällig? Noch bevor sie antworten konnte, hob er sie ein Stück hoch und ließ seine Stirn gegen Greens sinken. "Krank scheinst du nicht zu sein", das war jetzt eindeutig zu viel für Green, mit ihren eh schon blank liegenden Nerven. Sie befreite sich aus Siberus Griff und taumelte ein paar Schritte rückwärts. Er sah sie verwundert an. "Geht es dir wirklich gut?", zuerst tonlos nickend sagte Green jedoch: "Klar alles in Ordnung!", er ging einige Schritte auf sie zu. "Du siehst aber echt nicht gut aus, soll ich dich Nachhause bringen?", hektisch schüttelte Green den Kopf. Sie brauchte jemanden zum Ablenken und Siberu war genau der richtige! Außerdem war sie ihm das auf irgendeiner Art und weiße schuldig... "Nein danke, brauchst du nicht! Warum warst du nicht in der Schule?", sie musste schnell das Thema wechseln und dieses Röte abschütteln. Er sammelte ihren Schirm auf, denn sie verloren hatte als sie mit im zusammengeprallt war. "Ach, ich hatte zu tun... hast du dir etwa Gedanken darüber gemacht?", er gab ihr ihren Schirm zurück und sie bedankte sich fürs aufsammeln. "Ob ich mir Gedanken gemacht habe?! Das ist ein bisschen untertriebe-", leider hatte sie zu spät bemerkt was sie da gesagt hatte und wich seinen Blick aus. Er sah sie zuerst verwundert an, aber den grinste er. "Du hast du Sorgen gemacht?" "...Vielleicht...? Wollen wir irgendwas unternehmen?", schon wieder wechselte sie das Thema. Er nickte grinsend. "Und was?" "Hauptsache drinnen!" "Kino?" "O.k" Nach dem Kino ging es Green besser. Ihr Herz hatte schlug zwar immer noch ziemlich schnell, aber wahrscheinlich was das nicht mehr wegen dem Kuss sondern weil sie und Siberu Hand in Hand gingen. Zum Glück hatte der Schnee nachgelassen und es schneite nicht mehr. "Der Film war einfach genial! Findest du nicht auch, Sibi?", er nickte ihr zu. Green fragte mit einen Lächeln was sie jetzt machen wollten. Siberu schaute sie lieb an und sagte: "Weiß nicht, worauf hast du denn Lust?", gerade als Green antworten wollte, sah sie jemanden auf der Gegenüberliegenden Straßenseite und zog Siberu hinter sich her. Der sie verwirrt fragte was das sollte. "PIIIIIIINK!", rief Green. Die so gerufene drehte sich um zuerst lächelte sie Green wie gewohnt an, doch als sie den sag den ihre Mitbewohnerin im Schlepptau hatte, drehte sich Pinks Magen um. Am allerliebsten währe sie davon gelaufen, aber sie wählte lieber dazu bleiben, das andere währe einfach zu auffällig. "Pink! Hi! Was machst du denn hier?", fragte Green mit einem Lächeln. Pink versuchte verzweifelt auch zu Lächeln. "Ich, äh war in der Stadt, Shopping! Äh wer ist das?", sie zeigte auf Siberu. Green kratze sich am Kopf, gab Siberu einen Klaps und sagte: "Das ist Siberu Nakayama, kurz Sibi! Und Sibi, das ist meine Mitbewohnerin; Pink äh," "Hirishima!" "Hirishima? Du hast einen Nachnamen? Ach natürlich hast du das...", Pink grinste nervös als Siberu fragte warum Mitbewohnerin? "Ach sie ist meine Cousine und sie lebt bei mir!", Pink nickte eifrig auf das was Green gesagt hatte. Gerade als Siberu wieder was fragen wollte sagte Pink: "Ich muss jetzt los, in meinen Lieblingsgeschäft ist Sonderausverkauf und ich will noch was abbekommen!", und schon drehte sie sich um und lief in Richtung Einkaufsstraße davon. Die beiden schauten ihr verwundert nach, bis Siberu fragte: "Ist sie immer so nervös?" "Nein, normalerweise nicht..." Pink tippte auf ihrem rosafarbigen Hellokitty Handy eine Nummer ein. "Piep...piep...piep... ja?", "GARY!" "PINK?! Woher hast du meine Nummer?!" "17896 die Auskunft für Jedermann!" "...Aha... Um dich schnellst möglich wieder loszuwerden...was willst du?", irgendwie behackte es Gary nicht das Pink seine Nummer hatte... "Sibi" "Sibi? Wer?" "Na SIBI" "WAS willst du?!" "Es eskaliert" "Wie Bitte? Was eskaliert?", irgendwie war Garys Denkvermögen auf Null gesunken, seit diesem... Zwischenfall mit einer Person an die er nicht denken wollte. "DU musst was unternehmen!" "ICH?! Nun mal Halblang, was genau willst du von mir?" "Was ich von dir will? Ich habe gerade das Traumpaar getroffen und ich habe im Gefühl, das "ES" heute passiert! Also, du musst was unternehmen und das schnell!", konnte man sich auf Pinks Gefühl verlassen? Er zweifelte stark daran... "Wieso sollte ich das tun? Wenn du so scharf darauf bist etwas zu unternehmen, mach du es doch" "I-ich...? Nein! Auf keinen Fall! Ich kann ihm doch gar nichts in gegen setzten! Nein, NEIN! Das MUSST du machen! Du bist der einzige der das kann!" "Hm... da hast du ausnahmsweise mal recht, ich werde aber nur nachschauen, klar?" "Ja! Sehr gut! Also ich wünsch dir viel Glück, ne? Aber das brauchst du ja sicherlich nicht, ne? Also machst gut!", und mit diesen Worten hatte Pink aufgelegt. Sie war sich Hundertprozentig sicher, das alles gut gehen würde, sie brauchte sich gar keine sorgen zu machen... oder doch? Langsam brach der Abend an. Nachdem Siberu und Green eine ganze Weile munter geschwatzt hatten, schwieg er. Green wurde langsam kalt, doch trotzdem dachte sie nicht an den Heimweg. Sie lehnte sich an Siberus Schulter und lauschte der Stille die sie umgab. Sie wahren ganz alleine im Park. Green schaute Richtung Himmel, wo die Schneewolken sich verzogen hatten und die Sterne zu sehen wahren... irgendwie romantisch...Green drückte sich fester zu ihm. Er seufzte tief und drehte sich zu dem Mädchen das sich so an ihm drückte. "Green...", die Angesprochene schaute zu ihm hoch. Sie war sich ganz sicher, sicher dass sie jetzt einen richtigen Kuss bekommen würde. Sie konnte direkt in seine roten Augen schauen. Er nahm ihr Glöckchen in seine Hand und zog Green näher an sich rann, so das sich ihre Nasenspitzen berührten. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Er lächelte selbstsicher. "Du bist so einfach zu betrügen, Green-chan", mit diesen Worten durchtrennte er Greens Glöckchen und schubste sie unsanft weg von sich, das Green hinfiel. "Was soll das Sibi?! Das hat wehgetan!", Green spürte schon die Anzeichen davon das ihr Glöckchen nicht mehr um ihren Hals hing. "Das sollte es auch, und es wird dir, Wächterin, noch viel mehr wehtun", mit diesen Worten sprang er athletisch auf einen Ast. "Wa-was? Wovon redest du?", bei ihren verzweifelten Gesichtssausdruck lächelte er noch selbstsicherer. "Verstehst du es denn nicht? Dein Siberu gibt es nicht. Oh", er schaute zur Seite "Wir bekommen Besuch, Greenilein!", kurz nachdem er das gesagt hatte, tauchte auch schon Gary auf. "Ga-Gary?", stotterte Green. Er schaute zu dem am Boden kauerndes Mädchen, wand sie denn aber an dem Rotschopf der auf dem Ast saß. "Was treibst du schon wieder für Spielchen, Silver?", daraufhin kicherte der Angesprochene leise. Greens Blick wanderte von Gary zu Siberu. "Was geht hier eigentlich vor...?", sie zitterte, trotzdem versuchte sie zu Lächeln. Gary sah sie merkwürdig an, so einen Blick kannte sie gar nicht von ihm, war das etwa...Mitleid? "Ach ist sie nicht einfach süß? So Naiv und unwissend! Könntest du sie nicht mal aufklären, Blue?", sagte Siberu mit einen Kichern. Gary wand sich an ihm mit finsterem Blick. Da er aber nicht antwortete, hackte Green nach. "Si-Sibi, was ist mit dir los?! Warum sagst du so was?", sie wand sich an Gary. "Und warum schaust du mich so an?! Was verheimlicht ihr mir?! ICH WILLS WISSEN!", Gary atmete tief ein. "Er hat dich angelogen", Green blinzelte, ihr Herz lies einen Schlag aus. "...Was?" "Das was er dir gesagt hat, ausnahmslos alles, war gelogen. Er heißt nicht Siberu und schon gar nicht Sibi, sein wahrer Name ist Silver und ist wie ich ein Halbdämon", eine Weile herrschte Stille. Green konnte nicht begreifen was Gary gesagt hatte. Sie schaute zu Siberu hoch. "Si-Sibi...stimmt das?", ihr liefen die Tränen über die Wangen als er ganz lässig nickte und sagte: "Zur Abwechslung hat er mal recht und das wirklich hundertprozentig", er fand das alles einfach höchst amüsant. Green starrte durch einen Tränenschleier zu Boden und klammerte ihren Rock an sich. Die letzten Tage liefen ihr noch mal durch ihre Gedanken. "Dafür bist du aber eine äußerst süße Diebin!" "..." "Ich will wissen wie du heißt!" "Oh ach so! Ich heiße Siberu Nakayama!" "Das war..." "Weil ich denn länger mit dir zusammen sein kann!" "...Alles..." "Für mich?" "Klar!", "...Eine..." "Siberu, ich weiß jetzt wie ich dich nennen will!" "Und wie?" "Siberu, darf ich dich "Sibi" nennen?" "...Lüge?" "Sag mal, ich glaube wenn man so lange allein ist, ist man denn nicht unheimlich einsam?" "Alles...?! "Ja ich mag aufdringliche Mädchen und dich ganz besonders!" "Danke, ich hab dich auch echt gern!" "Gelogen?! Mit hasserfülltem Blick sah sie zu ihm hoch. "War das wirklich alles eine Lüge?!", er sprang leicht von seinen Ast runter und wand seinen Blick von Green ab und zu Gary, mit neckischen Gesichtsausdruck. "Nein Greenilein", sagte er ohne sie überhaupt zu würdigen, sein Blick lag unverbannt auf Gary. Der ihn finster anfunkelte. Silver fuhr fort: "Es war nicht alles eine Lüge, alles was ich über meinen verhassten Bruder gesagt habe, war die reine Wahrheit! Auch das ich ihn gerne umbringen würde, aber...das, kann ich ja leider nicht", das letzte hatte er mit besonderer Abscheu gesagt. "Tja da würde ich mal sagen, Pech gehabt!", sagte der Angesprochene hämisch. Silver schaute ihn nur kurz an und ging dann zu Garys Überraschung zu Green. Das Mädchen starrte immer noch zu Boden. Silver bückte sich so, dass sie ihn zwangshaft anschauen musste. Er tätschelte sie am Kopf, ihr verzweifelter und hilfloser Anblick gefiel ihm. "Weißt du was Greeni? Ich verrat dir was, ich hasse so welche Mädchen, die sich nicht wehren können und alles mit sich machen lassen, so welche Mädchen, wie dich", Green starrte ihn an, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Gerade als er noch mehr sagen wollte wurde er förmlich von Green weggeschleudert, doch athletisch, wie er war, hielt er sich einfach an einen Ast fest. Wand seinen Blick von Green ab und schaute zu dem der ihn weggeschleudert hatte. "Hast du ihr denn nicht wirklich schon genug angetan?!", daraufhin schüttelte Silver nur unsicher seinen Kopf. So als ob er darüber nachdenken musste. "Ach, Blue...lass mir doch einfach mal meinen Spaß!" "Und wenn ich dir den Spaß NICHT lasse?!" "Denn, werde ich meinen Auftrag schnell zu Ende bringen", sagte er mit einen Axelzucken. Gary sah ihn zweifelnd an. "Vergessen? Du kannst mich nicht töten, genauso wenig wie ich dich töten kann", Silver nickte daraufhin und holte Green geflügeltes Glöckchen aus der Tasche. "Hab ich den gesagt, dass es mein Auftrag ist, DICH umzubringen?", warf das Glöckchen hoch und fing es wieder auf. Er wartete nicht auf Garys Antwort sondern fuhr unbeeindruckt fort: "Was glaubst du was passiert wenn ich dieses süße Glöckchen von seinen Flügelchen trenne? Ob es der Besitzerin wohl Schmerzen zubereitet?" "DAS WAGST DU NICHT!", zornentbrannt sah Gary zu ihm hoch, er wusste selbst nicht wieso er mit allen Mitteln verhindern wollte das Silver dies tat oder denn Grund wieso er so wütend war. "Und wie ich das wage, oder glaubst du, DU könntest MICH aufhalten?!", mit diesen Worten wollte Silver gerade seine Drohung war machen, als Gary ihn vom Baum stürzte. Doch das ließ er sich nicht gefallen, er sprang zur Seite um Gary auszuweichen. Als er weit genug von ihm weg war, machte er seine Drohung mit einem dämonischen Gesichtsausdruck wahr. Ehe Gary Silver davon abringen konnte, hatte der dem Glöckchen schon einen tiefen Riss verpasst. Green schrie als Litte sie Höllenqualen, ihre Knie gaben nach und sie fiel zu Boden. Am ganzen Körper zitterte das verletzte Mädchen. Silver hatte wohl zu sehr auf sein "Werk" geachtet das er zu spät bemerkte das sein Widersacher in wieder angriff, er schaffte es nicht auszuweichen. Das Glöckchen fiel dabei aus der Hand. Doch er hatte keine zeit sich darum Sorgen zu machen, er hatte genug damit zu tun auszuweichen. Green sah das, dass Glöckchen nicht weit von ihr entfernt lag. Im Prinzip konnte sie es sich wieder zurückholen und wie gewohnt den Feind unschädlich machen... aber, der Feind war, Sibi... Sie konnte ihn nicht töten, sie konnte es einfach nicht... Doch diesen Schmerz den sie fühlte, hatte Er ihr zugefügt... das hieß er konnte ihr wehtun, ER könnte sie ohne mit der Wimper zu zucken umbringen... und was war mit Gary? Wenn sie erst mal weg war, war er sicherlich der Nächste... Was würde den passieren? Wahrscheinlich würde Pink denn drankommen... ... Nein... Es konnte so nicht enden, Es durfte so nicht enden! Und wenn es dafür hieß das sie die einzigen Person der sie je vertraut, ihre Liebe geschenkt hatte... Zu töten... Denn musste es eben so sein...! Denn sie ließ es nicht so weit kommen! Nein! Niemals... "NIEMALS!", sie rappelte sich auf die Beine und sammelte ihr Glöckchen auf, das bei ihrem Kampfgeist sofort die wahre Gestallt offenbarte. Sie fixierte Silver und rief Gary zu das er verschwinden sollte. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und verschwand aus der Schusslinie. Silver war so überrascht dass er nicht mehr ausweichen konnte. Der Glöckchenstab schlug auf seiner Schulter ein und ließ ihn fast zusammensinken. Einen Kurzen Augenblick sah Green ihn mit Mitleid an, so dass nur er es hören konnte sagte sie: "Sibi...ich hab dich wirklich geliebt, es tut mir leid für das was ich tun muss", die Tränen rannten ihr nur so über die Wangen als sie den Spruch sagte: "SPIRIT OF LIGHT" Green kniete zu ihren Glöckchenstab und hoffte immer noch das es ein böser Alptraum war...und das sie, sobald sie am nächsten morgen in die Schule kam, er sie wieder lieb anlächeln würde, und sie wieder diese unbeschreibliche Wärme in sich spürte. Doch sie wusste, dass diese Leere in sie, real war, dass wenn sie morgen in die Schule kam niemand sie anlächelte und sie nie wieder diese Wärme in sich spüren würde...nie Nie wieder... Nie wieder wollte sie diesen Schmerz fühlen... Das war also der Preis für die Liebe... Die klammerte den Stab an sich, als währe er der einzige halt den sie noch hatte. Als eine ihrer Tränen den Stab traf verwandelte er sich wieder in ein unscheinbares Glöckchen zurück. Das war alles was ihr noch von Siberu geblieben war...der Riss in ihren Glöckchen, der aber lange nicht so tief war, wie der Riss in ihren Herzen... "...Wieso...?", ihre Stimme war leise und zitterte. Gary sah sie nur an, ohne zu antworten. "Was habe ich falsch gemacht? Wieso, musste es ausgerechnet mir passieren? Wieso?! Wieso werde ich mit diesen Schmerz bestraft? Ist es nur weil ich es vielleicht nicht verdient habe?! Habe ich es nicht auch verdient, geliebt zu werden?! Oder habe ich nur das Recht darauf alleine zu sein?! WIESO, werde ich bestraft wenn ich mich verliebe?!", Green weinte ununterbrochen weiter. So langsam hielt er es nicht mehr aus. Er hatte irgendwie das Gefühl das er sie trösten wollte, sie im Arm nehmen, einfach dafür sorgen das Green aufhörte zu weinen...doch das ließ sein stolz nicht zu. Stattdessen drehte er sich um und fragte sie unfreundlich, ob sie bald aufhörte zu flennen?! Green schlurtzte, stand aber auf und ging hinter ihn, die Tränen rannten ihr immer noch über die Wangen. Dafür würde er sich hassen, dafür das er nicht dafür gesorgt hatte, das Green ihre Traurigkeit nicht in sich hinein fraß... das er ihr nicht geholfen hatte, Green einfach nicht beistand, denn diesmal hätte sie es gebraucht, das wusste er. Wieso musste Silver bei ihr nur so tiefe Wunden hinterlassen? Er musste ja ziemlich überzeugend gewesen sein... Er spürte den Hass in sich hochkommen, Hass und Wut. Gary sah Green kurz an, als sie ihre Wohnungstür zumachte. Eins wusste er...er würde niemals wieder zulassen, dass sie so verzweifelt, traurig und hilflos aussah... Doch wer konnte den schon wissen das, dass Unheil am nächsten Tag wieder vor der Tür stehen würde... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So... Meine ff hat es mal wieder geschafft, ich bin depri...*seufzt* naja egal... sagt mir bitte wie es euch gefallen hat ^-^ Das letzte gefällt mir...naja ich bin ja auch GxG fan... Saku Kapitel 8: Dämonische Brüder ---------------------------- Dämonische Brüder "Guten Morgen Green!", Pink lächelte übers ganze Gesicht, wie immer. Doch sie bekam keine Antwort. Die Angesprochene ging ohne jegliche Begrüßung zurück in ihr Zimmer und ließ die Tür ins Schloss fallen. Pink starrte ihr unsicher nach. Sie hatte zwar mitbekommen das Green gestern spät zurückgekommen war, hatte sie aber gestern nicht gefragt wies gelaufen war und wollte dies eigentlich gerade nach holen. Aber auf Greens Reaktion hin, würde sie sagen... Silver hatte voll zugeschlagen. Sie seufzte und ging zum Tisch, in der Hoffnung was zum Essen vor zu finden. Doch da war nichts. Im Kühlschrank? Der Kühlschrank war leer... Es war höchste Zeit das Green aus ihren Zimmer kam und einkaufen ging! Sonst würde Pink ja verhungern...! Doch das war Green im Moment egal. Das Rollo war heruntergezogen und die einzige Lichtquelle kam von dem Türspalt. Sie bewegte sich nicht vom Fleck, klammerte das Glöckchen zu sich und vergrub ihr Gesicht im Kissen. Alles war hoffnungslos... Hoffnungsloser als je zuvor... Sie hörte die Wohnungstür aufgehen, sie hatte gehofft das Pink jetzt shoppen gehen würde, doch sie hatte jemanden reingelassen. Green konnte das Gespräch ohne Probleme mithören. "Wie lief es gestern?", hörte die Pinks aufgeregte Stimme sagen. "Frag Green", das war Garys Stimme, was wollte er hier? "Sie will aber nicht mit mir reden!" "Pech" "Ochmann ihr seit fiese! Immer werde ich ausgelassen! Äh, ach ja was willst du eigentlich?" "...gar nichts. Ich wollte nur nachschauen um Green immer noch rum flennt. Sag ihr das ihre Hausaufgaben mitbringe, klar?", und schon ging die Tür auch schon wieder zu. Pink seufzte tief, ging zu Greens Zimmertür und klopfte. "Green? Es ist schon spät wenn du nicht langsam aufstehst kommst du zu spät zur Schule!", Green antwortete nicht und tat so als würde sie schlafen. Wieder hörte sie Pinks Seufzen. "Na o.k ich werde jetzt shoppen, sonst verhungere ich noch, und ich weiß nicht wann ich zurück komme, O.k?", als sie wieder keine Antwort bekam ging sie von der Tür weg und in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Kurze Zeit später ging auch schon die Wohnungstür auf und Green hörte Pink rufen: "Bis heute Abend!", die Tür fiel ins Schloss. Green zog die Decke über ihren Kopf und hoffte inständig, dass sie ohne Alpträume schlafen könnte... Währendessen saß Gary im Mathe Unterricht. Er musste sich selbst loben, denn er war ohne Probleme im Unterricht mitgekommen. Obwohl er vier Tage lang nicht in der Schule gewesen war. Als er schon längst mit den Aufgaben fertig war und sie noch mal überflog, dachte er daran, dass Green dies sicherlich nicht begreifen würde. Das war doch viel zu schwer für diese dämliche Gans! Er bereute seine Gedanken jedoch und schielte zu den lehren Platz neben sich. Wenn sie sich doch nur nicht so hängen lassen würde! Und das alles nur wegen diesen Typen...! Wahrscheinlich heulte sie sich in dem Moment die Augen aus. Gary dachte kurz daran was Green an letzte Nacht unter Tränen gesagt hatte...er bereute es immer noch nichts getan zu haben, aber es ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Gary seufzte und wand seinen Blick aus dem Fenster. Irgendwie hatte er das Gefühl das dies erst der Anfang war, doch das konnte nicht sein. Green hatte Silver 100% dahin befördert wo er hin gehörte, das hatte er selbst gesehen. Der Beweis war auch die Anzeige auf ihren Stab, die sich verändert hatte. Es klingelte und der Junge packte seine Mathe Sachen zurück in seine Tasche. Gerade als er sich wieder hoch bückte, schlug jemand mit der Faust auf seinen Tisch. Shojoki stand vor seinen Tisch und sah ihn ernt an. Ohne sie überhaupt zu beachten, holte er seine Wasserflasche aus seiner Tasche und fragte sie unwirsch was sie wollte. Mit ernster Miene antwortete sie: "Wo ist Green?!" "Woher soll ich das wissen?", Gary genehmigte sich einen Schluck aus seiner Flasche, während Greens Freundin weiter nachhackte: "Und Sibi?!", jemand tippte ihr auf die Schulter und sie drehte sich um. "Na ich bin doch hier!", Gary verschluckte sich beim Klang der Stimme. Endlich bemerkte der Rotschopf Gary. Er wollte gerade etwas sagen doch da wurde er schon von Gary schroff am Arm genommen und in ein anderes Klassenzimmer gezerrt. Sho sah den beiden verwirrt nach. "WAS WILLST DU?!", der Angesprochene Silver machte einen ganz anderen Eindruck als an den vorigen Abend. Grinsend schaute er aus dem Fenster, als hätte er nicht die leiseste Ahnung davon dass er hier überhaupt nicht hingehörte. "Was ich hier mache? Ich würde sagen zur Schule gehen?", meinte er mit einen Axelzucken. Gary musste sich arg zusammenreißen, um nicht auszurasten. "Du solltest alles andere als zur Schule gehen, solltest du nicht eigentlich in der Hölle schmoren?" "Tja so schnell wirst du mich nicht los! Ach...wo ist Greenilein?", der Typ schien wirklich völlig ahnungslos zu sein! "Sie ist wahrscheinlich Zuhause-", ehe Gary den Satz zuende bringen konnte, war Silver schon auf dem Gang. "Wir haben gerade mal erst die zweite Stunde!", rief er ihm nach. Green lag immer noch in ihrem Bett, als der Wecker klingelte. Welcher Verrückte hatte ihn auf diese Uhrzeit gestellt?! Fragte sich Green, die den Wecker mit einer Handbewegung auf dem Boden beförderte. Doch das Geräusch ließ nicht nach, Green lugte unter ihrer Bettdecker hervor und beäugte den Wecker der am Boden lag. Er war gar nicht gestellt... Das Geräusch kam also gar nicht vom Wecker. Erst jetzt bemerkte Green dass es nicht der Weckruf des Weckers war, sondern die Türklingel...! Sie grummelte vor sich hin und zog die Bettdecke übern Kopf. Verdammt noch mal wer wollte sie denn um diese Uhrzeit nerven?! Sie würde das Klingeln einfach überhören... irgendwann würde es eh aufhören. Doch es hörte nicht auf...! Wer konnte das bloß sein?! Pink? Vielleicht hatte sie sich ausgesperrt, währe ja typisch für sie... und so wie dieser jemand da Sturmklingeln machte, musste es einfach Pink sein. Es währe nicht fair, sie draußen stehen zu lassen nur weil Green eine Krise hatte, immer hin hatte ihre kleine Mitbewohnerin ja nichts damit zu tun. Green beschoss sich schnell was überzuziehen, Pink reinlassen und denn schnell wieder ohne ein Wort mit ihr zu wechseln zurück in ihr Zimmer zu gehen. Sie griff in ihren Kleiderschrank und griff zu einen einfallslosen schwarzen Pulli und einen karierten Falten Rock. Ihre Haare ließ sie jedoch so zerzaust wie sie wahren. Mit langsamen Schritten ging sie zur Tür, wo das Klingeln immer noch nicht verstummt war. Sie grummelte vor sich hin als sie die Tür öffnete. Die wusste nicht mal wer vor der Tür stand, als sie förmlich von den Füßen gerissen wurde. So eine, wörtlich genommene, umwerfferne Umarmung hatte sie noch nie erlebt. In dem kurzen Moment wo sie zu Boden gerissen wurde, erhaschte sie einen Blick auf den noch im Gang stehenden Gary. Der sich am Kopf fasste. Green fiel mit zugekniffenen Augen zu Boden. Als sie zaghaft ihre Augen wieder öffnete, sah sie direkt in das grinsende Gesicht von dem Jenigen der ihr letzte Nacht das Herz gebrochen hatte; Silver Reffecksartig wollte Green zu ihren Glöckchen greifen als ihr einfiel das es noch auf ihrem Bett lag. Sie sah keine andere Möglichkeit: "WAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!! RUNTER VON MIR DU PERVERSER!", und mit ein bisschen Hilfe von Gary konnten die beide Silver von Green runterholen. Kurze Zeit später als Green, zum Notfall ihr Glöckchen geholt hatte und dies fest in ihrer Hand hielt, denn Silver grinste sie zwar an, aber man konnte nie wissen wann sich das ändern würde! Saßen die drei schweigend in der Stube. Gary und Green schielten beide ständig zu Silver rüber. Denn beide fragten sich das Gleiche: Was zum Teufel macht diese/r Nervensäge/Herzensbrecher hier?! Doch Silver schien es überhaupt nicht zu stören das er von beiden Seiten angeschielt wurde. Schließlich wurde es Green zu bunt wurde und sie räusperte sich. "Silver-" "Sibi okay?" "NEIN!-" "Wieso nicht?" "Warum?! Warum wohl-" "Könntet ihr bitte so gut sein und zum Thema kommen?!", unterbrach Gary, Silver und Green. Sie schaute kurz zu ihm rüber und nickte. "Was tust du hier? Warum bist du nicht, wie es vorgesehen war, tot?", daraufhin bekam sie von Silver ein Axelzucken. "Wolltest du mich etwa tot haben?", daraufhin wusste Green keine Antwort. Sie mied seinen Blick, der nach der Frage hin unheimlich ernst geworden war. Sie wollte ihm gegenüber keine Schwäche mehr zeigen also entschied sie sich für die knall harte Version. Doch gerade als sie antworten wollte, antwortete Gary für sie: "Ja natürlich wollte sie das", er sah zu Green, in sein Blick lag etwas das Green sagte: Und wehe nicht! Der Rotschopf wand seinen Blick von Green und funkelte den Sprechenden finster an. "Hat dich jemand um deine Meinung gefragt?!" "Ich bin mir sicher Green hat das Gleiche gedacht, ist es nicht so?", er schielte zu Green, die bei seinen Worten zusammengezuckt war. "Ich hasse es ihm Recht zu geben", wieder war Schweigen eingetreten. Zögernd wand Silver sich Green zu, die ihn ernst und ohne eine Spur von Mitleid anschaute. Sie stützte ihr Kinn mit ihren Händen ab, in der einen Hand baumelte ihr Glöckchen, an dem deutlich ein Riss zu erkennen war. Zum ersten Mal spürte Silver so ein Gefühl von Reue. Er schämte sich dafür was er getan hatte und konnte nur al zu gut verstehen warum sie ihn mit ihren schönen blauen Augen so abweisend anschaute. Ihm war nie aufgefallen was für schöne Augen sie doch hatte... Dunkel Blau. Er seufzte und drehte sich von Green weg. "Du siehst aus als hättest du viel geweint", sagte er mit ausdruckslosem Gesicht. Die Angesprochene schloss die Augen. "Hab ich auch, aber das macht dir ja auch nur Spaß, hab ich nicht Recht?" "...Im Moment nicht", erwiderte Silver auf die Anschuldigung hin. Gary hasste es zwar sich einzumischen, aber er konnte nicht zulassen dass Green zweimal den gleichen Fehler machte. "Und im nächsten Moment macht es ihm wieder Spaß! Lern es endlich Green, man kann ihm kein Vertrauen schenken!", Silvers rote Augen fixierten den Sprechenden. Das Mädchen seufzte, auf irgendeiner Art war sie Gary dankbar, aber das würde sie niemals zugegeben. Sie hatte auch ihren Stolz! "Das hatte ich auch nicht vor. Ich bin doch nicht so dämlich und falle zweimal auf den Gleichen Trick rein!", zu Garys und Green Überraschung grinste der Rotschopf plötzlich als er sagte: "Das hatte ich eigentlich auch nicht erwartetet! Und ich hatte auch nicht vor das Gleiche zu tun, aber eins muss ich dir noch sagen und das werde ich 100% ernst meinen!", Green sah ihn fragend an als er urplötzlich ihre Hände in seine nahm. Gary zuckte zusammen, was versuchte dieser hirnverbrannte Idiot den diesmal?! Doch bevor Gary dazwischen gehen konnte hatte Silver schon das gesagt, das was dafür sorgte das es bombenstill im Raum wurde; "Green-chan ich liebe dich!", beide, Gary und Green starrten ihn ungläubig und ihn Greens Falle, rot an. Gary brachte gerade noch ein verwirrtes "W-Wie bitte?!" raus, bevor Green aufsprang und Silver mit in ihr Zimmer zerrte. Der Übriggebliebende zuckte mit den Mundwinkeln. Was in aller Welt ging hier vor sich?! "DU WAGST ES MICH WIEDER ANZULÜGEN?!"; Greens Stimme war so laut das Gary ohne Probleme mithören konnte. Doch drinnen im Zimmer fand Silver es scheinbar spannender sich umzuschauen als Green selbst. Endlich als er sich ordentlich umgeschaut hatte, antwortete er: "Das war aber keine Lüge, ich meins ernst! Ich kann dir aber leider nicht verübeln das du mir nicht glaubst... aber, es ist wirklich die reine Wahrheit Greenilein, ich habe mich in dich verliebt!", irgendwie wollte Green ihm nicht Glauben, doch in seinen Blick lag etwas, das ihr sagte das er es tot ernst meinte. "Ach? Ich dachte du hasst so schwache Mädchen, die alles mit sich machen lassen, wie ich?", seine rot schimmernden Augen lagen immer noch unverbannt auf Green als er ihr eine Antwort gab: "Tu ich auch. Aber hast du dir das gefallen lassen? Nein, du warst das erste die sich gegen mich gewehrt hat", Green wusste nicht so richtig ob sie sich jetzt geehrt fühlen sollte dass sie ein Mädchen der "Liste" war? "Playboy!", war das einzige was sie dazu sagen konnte. "Denk von mir was du willst" "Casanova!" "Ja von mir aus!" "Perverser!" "Äh, das würde ich nun nicht sagen...!" "Spanner!" "Hey! Ich bin immer noch ein Profi!", sie schaute ihn unsicher, ob sie dies jetzt witzig oder zum heulen fand, an. Statt einer Antwort zu geben, drehte sie sich um und wollte gerade wieder in die Stube gehen, als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. "Hej, ich will auch eine Antwort haben", Green wusste zwar genau auf was er eine Antwort haben wollte, zögerte dies jedoch lieber heraus und fragte nach: "Auf was?", er legte seine Arme um sie und drückte das Mädchen zu sich. "Du weißt genau was ich meine", noch vor zwei Tagen hätte sie wahrscheinlich überhaupt keine Einwände gegen Silvers Umarmung gehabt, doch jetzt standen ihre Gefühle anders. Green befreite sich aus seinen Griff als sie antwortete: "Silver was willst du eigentlich?", sagte sie mit den Rücken zu ihm. "Dich" "...Ich glaube dir kein Wort! Du willst mich nur wieder so verzweifelt, hilflos, traurig und schwach sehen! Du willst doch nur deinen Spaß!" "Hab ich wirklich so überzeugend auf dich gewirkt? Hast du dich wirklich in mich verliebt?", Greens Antwort darauf kam zögernd: "...Ja...", doch ehe Silver sich falsche Hoffnungen machen konnte fügte sie noch etwas hinzu: "Ich WAR wirklich in dich verliebt, wenn das Gestern Nacht nicht passiert währe, währe ich auf deiner Liebeserklärung hin, wahrscheinlich überglücklich geworden, hätte wieder diese unbeschreibliche Wärme in mir gespürt und währe dir vor lauter Glück wohl um den Hals gesprungen...aber... jetzt...fühle ich diese Wärme nicht mehr in mir...ich liebe dich nicht", beide schwiegen. Das war seine erste Abfuhr, das musste er erst mal verdauen. Green drehte sich plötzlich wieder um und lächelte ihn an. "Aber, Silver? Darf ich dich wieder Sibi nennen?", er grinste daraufhin. "Es währe mir eine Freude!", die beide lächelten sich an. Green wollte sich gerade zur Tür wenden, als er sie am Arm nahm. "Aber ich werde niemals aufgeben!" Green stand hinter der Theke die, die Küche von der Stube teilte und bereitete ihr und ihren Besuch was zu Trinken. Lächeln drehte sie sich um und fragte: "Was wollte ihr denn?", doch ihr Lächeln erstarb als sie sah wo der Rotschopf schon wieder seine Grabbelfinger hatte: "Greeni warum ist bei dieser Schublade ein Schloss?", er fummelte an einer Schublade rum. Gary beobachtete Silver mit geringem Interesse. Green fand das was der Andere da trieb allerdings nicht so unwichtig. Die unterste Schublade hatte sie verschlossen, eine Schublade die sie so gut wie nie öffnete und das sollte auch so bleiben! Green stellte das Tablett mit einem Knall wieder auf die Theke. Gary wand sich verwundert zu dem Geräusch und erstarrte augenblicklich, als er sah was Green vorhatte. Er konnte zwar noch ausweichen aber um den dem, dem es treffen sollte war es nicht so gut beschert... Green hatte Silver mit zwei, zwei Kilo Gymnastikkeulen die sie bei Rhythmische Gymnastik zum Training gebrauchte, voll am Kopf getroffen. Mit gekreuzten Fingern viel Silver zu Boden. "Volltreffer...!", keuchte Gary. Als währe nichts gewesen fragte Green noch mal was sie trinken wollten. Silver streckte schwach die Hand hoch und sagte: "Wa-Wasser!", der Andere schüttelte nur den Kopf. Der Rotschopf rieb sich die Beule und jammerte rum. Green stellte ihn das Glas vors Gesicht und meinte nur: "Sibi das sind meine Privat Sachen da hast du nichts, aber auch GARNIX verloren, haben wir uns verstanden?!", der Angesprochene nickte tonlos. Trotzdem machte er keinen überzeugten Eindruck. Der Rotschopf schielte unauffällig zur verschlossenen Schublade. Was war nur da drin? Musst ja was wichtiges sein... Das musste auf jeden Fall diese Schmerzen wert sein, dachte er sich als Silver sich wieder seine Beule rieb. "HEJ! Silver wir reden mit dir!", der Angesprochene wand seinen Blick von der Schublade weg und schaute Gary grimmig an. "Was ist denn, Blue?!", doch bevor Gary antworten konnte sprach Green dazwischen: "Könntet ihr damit aufhören?", beide Jungs sahen sie verwundert an. "Mit was?", fragte der Rotschopf. Green antwortete seufzend: "Könntet ihr euch nicht anders ansprechen? Können wir das Silver und das Blue nicht weglassen?", lächelnd schaute sie die zwei an. Gary schielte zweifelnd zu Silver und den wieder zu Green. "Soll ihn jetzt etwa auch "Sibi" nennen?" "VERGISS ES!", keifte Silver ihn an. "Ach und warum nicht?", feixte der Andere Junge. Er hätte eh nicht vor gehabt ihn so zu nennen, aber scheinbar mochte Silver es nicht das er so von Gary genant wurde. "Weil nur Green-chan mich so nennen darf!", sagte Silver mit einen Grinsen. Green seufzte tief und fuhr fort. "Sibi du nennst ihn Gary, ok?", der Angesprochene nickte eifrig. "Und du, nennst ihn Siberu!", doch darauf bekam sie kein "Einverstanden" Gary schüttelte den Kopf und meinte: "Warum sollte ich?" "Weil ich es sage und wenn nicht werde ich sauer!", Gary schaute sie zweifelnd an. Silver begutachtete sehr erfreut, das die beiden scheinbar keine sehr harmonische Beziehung zu einander hatten. Wenn er von den Blicken ausgehen würde, würde er sagen sie warfen sich ihn Gedanken gerade die übelsten Schimpfwörter an den Kopf. Oder, das Gegenteil, was er eigentlich eher glaubte. Wahrscheinlich hatten die beiden eigentlich gar nicht vor sich zu streiten und ärgerten sich innerlich darüber. Silver war sich 100% sicher das mindestens einer der beiden, wenn nicht sogar Green und Gary, mehr Gefühle für den Anderen heckten als sie es zugeben wollten. Wenn der Rotschopf an den gestrigen Abend zurück dachte und an Garys Reaktion dachte...ja Silver war sich sicher das Gary Green genauso gern hatte wie er selbst, ohne das dieser Arrogante selbst etwas davon wusste. Und was war mit Green? Er war sich nicht ganz sicher... Auf jeden Fall eins war für Silver klar; Gary war ab jetzt und für immer sein Erzrivale! "Ach Gary was ist denn so schlimm daran? Nenn mich jetzt einfach Siberu, damit ihr beide mit euren ins geheimen Annähungsversuche aufhören könnt, ok?", Silver beachtete die Reaktion der beiden mit höchster Interesse. Gary warf ihn Drohungen wie "Wenn du noch mal solchen Mist erzählst, bist du dran!" an den Kopf. Green jedoch blieb ganz ruhig und sagte nur das Silver aufhören sollte so was Absurdes zu sagen. Jetzt war der Rotschopf sich noch sicherer; Gary war in Green verliebt und sie, da war Silver sich nicht sicher... Green schaute zu Uhr. Es war schon ziemlich spät zur Schule konnten sie eh nicht mehr. Da fiel ihr noch was ein... "Sag mal wo soll Sibi überhaupt wohnen? Oder hast du eine Wohnung?", Siberu schüttelte den Kopf. Green seufzte. Sie überlegte kurz und wand sich den mit bettelndem Blick an Gary. Der sofort den Kopf schüttelte und wütend erwiderte: "Schlag dir das aus dem Kopf! Niemals, NIEMALS! Es ist mir so was von egal und wenn er auf der Straße schlafen muss!", erst jetzt begriff Siberu um was es sich handelte und er war ebenso gegen Greens Vorschlag: "Und wer fragt mich?! Ich werde NICHT bei diesen arroganten Vollidioten mitwohnen, nur über meine Leiche!", beide wahren sich ausnahmsweise mal einig. Seufzend wählte Green die letzte Konsequenz: "Ok ok... dann gibt es wohl nur eine letzte Möglichkeit...Sibi, du wirst wohl oder übel bei m-mir wohnen müssen...!", das Gesicht des Angesprochenden hellte unwillkürlich auf. Man sah im an das er am liebsten einen Freudentanz durchgeführt hätte, bevor er dies jedoch tat fügte Green noch hinzu, das er nur so lange bei ihr wohnen dürfe bis er selbst eine hätte. Während Siberu sich in Gedanken schon all seine Möglichkeiten ausmalte, warf Green Gary einen Das-verzeih-ich-dir-nie Blick zu. Der jedoch war nicht schadenfroh über Greens Pech, sondern wusste er ganz genau was für weniger "normale" Gedanken der Perverse neben sich hatte...das konnte er ihr eigentlich nicht antun... Aber er konnte das seiner seelischen Gesundheit auch nicht antun... Aber er war sich nicht so Recht sicher ob Green sich gegen den wehren konnte und Gary war zumindest der einzige der das konnte... Er seufzte tief. Ok...er würde jetzt "Good bye" zu seinen etwas ruhigeren Leben machen und sein Schicksal besiegeln... "Von mir aus, ich werde Green die Bürde abnehmen und diesen Perversen, Siberu, im Auge behalten...!", Siberu hätte ihm am liebsten den Kopf abgerissen, hingegen von Green die Gary über dankbar war. Doch der Rotschopf ließ sich das nicht so einfach gefallen lassen! "Ich habe doch schon gesagt, dass ich das nicht tun werde!", grummelte er vor sich hin. Green stand auf und tätschelte ihn an der Schulter. "Aber Sibi...!", sagte sie schmeichelnd. "Du wirst mir... jawohl keinen Wunsch abschlagen...", Gary sah staunend zu, wie Green Siberu ganz einfach um den Finger wickelte. Sie beugte sich und flüsterte ihrem Opfer ins Ohr: "Und stell dir vor, wir sind dann Nachbarn...!", den armen Siberu lief bei Greens Stimme ein Schauer über den Rücken. Als sie sich wieder vor Siberu hinsetzte zwinkerte sie ihm noch mal zu. Der sichtlich etwas verwirrte konnte nach diesen Akt nichts anderes mehr tun als Greens Wunsch nachzugehen. Gary war echt beeindruckt wie einfach man diesen Perversen umstimmen konnte... Oder war Green einfach nur geschickt? Er schielte zu ihm rüber. Siberu schaute Green mit einem verträumten Blick an und seufzte: "Was für ein Mädchen...!", er hatte dies jedoch so leise gesagt das es wahrscheinlich nur Gary gehört hatte. Derjenige schüttelte den Kopf und meinte: "Da sieht man wie leicht man meinen Bruder verführen kann, so was würde bei mir nicht funkti-", Green, die gerade was getrunken hatte, verschluckte sich und brachte unter Husten raus: "B-BRUDER?!", das weckte Siberu scheinbar aus seiner Art Trance, Gary starrte Green zweifelnd an und sagte: "Hast du das erst jetzt gerafft?!", das ahnungslose Mädchen musterte beide abwechselnd. "Ihr seht euch aber absolut nicht ähnlich! Die Haarfarbe, Augenfarbe, Größe... CHARAKTER!" "Ja glaubst du denn ich lauf mit der gleichen Visage rum, wie dieser Arrogante Vollidiot?! Dann sähe ich ja aus als hätte mein Friseur meine Haare mit verschlossenen Augen geschnitten!", der Sprechende wurde finster von Gary angefunkelt, der genauso sauer sagte: "Besser als deine Perücke!", Gary verschränkte die Arme und sah seinen Bruder überlegend an. Denn er wusste das die Haare von dem Rotschopf, sein entfindlicher Punkt wahren, obwohl beide ganz genau wussten das Siberus roter Haare von natur aus so wahren. Trotzdem ließ er sich sehr gut damit reizen. Wie bei diesem Mal. Der Angesprochene starrte ihn an und brachte zuerst kein Wort heraus, bis er schluckte und sagte: "BLUE!-", Green unterbrach ihn: "Gary", Siberu schenkte ihr ein Lächeln das ihm anscheinend viel Überwindung kostete. Er drehte sich wieder zornfunkelnd zu Gary um, der das alles immer noch höchst amüsant fand. Siberu der mittlerweile aufgestanden war fuhr wütend fort: "Ok.. GARY DU WAGST ES MEINE, ECHTEN, HAARE und meilenweit davon entfernte eine Perücke zu sein, ZU BELEIDIGEN?! DAFÜR KÖNNTE ICH DICH UMBRINGEN!", daraufhin meinte der Bedrohte nur, Siberu sollte es doch versuchen. Green merkte sofort dass sie dieses Thema in Zukunft meiden würde und brachte Siberu lieber wieder auf den Boden. Was er auf Greens Bitte hin auch sofort befolgte. Sie begann wieder die beiden zu mustern, was Gary langsam auf den Nerv ging. Siberu dagegen fand dies gar nicht so übel, er hatte Augenkontakt. Green räusperte sich und befragte sie weiter: "Und wie kommt es das ihr unterschiedliche Augenfarben habt? Wenn ihr mir jetzt sagt das einer von euch beiden gefärbte Kontaktlinsen trägt, halte ich euch für verrückt!", Siberu zuckte mit den Schultern und meinte er träge keine, die gleiche Antwort bekam sie auch von Gary. "Ach? Und wieso habt ihr das jetzt?", Siberu machte auf Greens Frage hin einen auf ratlos. Sein Bruder schien jedoch den Grund zu wissen: "Muss wohl vom Dämonenblut kommen", Green nickte daraufhin, obwohl sie dies dennoch nicht richtig begriff. "Aber da ist noch was! Und die Nachnamen?", Gary lachte daraufhin trocken. "Es ist schon schlimm genug das wir und jetzt auch du, es wissen das muss wirklich nicht jeder wissen...! Oder glaubst du etwa ich freu mich mit so einen abnormalen verwandt zu sein?!", Siberu überhörte dies und wand sich lieber Green zu. Er fragte ob sie noch was wissen wollte. Green nickte und fragte: "Ja...also ihr beide seit also Halbdämonen oder...?", beide nickten einstimmend. Green schluckte und lächelte unsicher. Sie wusste zwar das Gary einigermaßen "normal" war, aber ob Siberu es war? Aber wenigstens musste er nicht bei ihr wohnen und das war nicht der einzige Vorteil daran dass dieser Casanova bei seinen Bruder mitlebte, denn auf dieser Weiße konnte Gary ihm im Auge behalten und Green war sich sicher dass er das auch tun würde. Sonst würde sie schon nach helfen...! Gary stand auf und meinte er wolle, da er ja heute so ziemlich nicht in der Schule war, wenigstens noch ein paar Stunden lernen und er musste ja einen gewissen jemanden noch ein paar Takte erzählen (dabei hatte er Siberu scharf angefunkelt). Siberu machte aber keine Anstande aufzustehen, bis Green ihn hoch zerrte und mit einen Lächeln sagte er müsste doch sein Zimmer einrichten, dazu fügte sie jedoch noch: "Ihr holt mich den morgen ab, ok?", damit gab Siberu sich zufrieden und Green verabschiedete sich von den beiden an der Tür. Gerade als die Tür zugegangen war und Green sich sicher war für eine Weile Ruhe zu haben, wurde die Tür aufgesprungen und Pink stand total aus der Puste in Türrahmen. Beide Jungs die noch auf den Gang standen schauten ungläubig drein. Während Green sie anstarrte brachte Pink unter Keuchen heraus: "D-Dämon im Einkaufszentrum!", bevor jemand was falsches von Siberu denken konnte sagte dieser panisch: "ICH HABE EIN ALIBI!" Green lies den Kopf gegen die Wand hängen. Und so nahm das Chaos in ihrem Leben den gewohnten Lauf... Kapitel 9: Kaira, die Einzelkämpferin ------------------------------------- Kaira, die Einzelkämpferin Der Schnee fiel leise von dem schwarzen Wolkenverhangenden Himmel...Große Tannen verhüllten den Himmel... Dort, in dieser Eiseskälte irrte ein kleines Mädchen durch den schier endlosen Wald. Der Schnee ging der Kleinen fast bis zu den Knien, dennoch zog sie sich weiter. Um alles in der Welt wollte sie nicht zurück. Sie würde nicht umdrehen, selbst wenn die Kälte sie verschlucken würde... Der Atem des Mädchens nahm Konturen in der kalten Luft an. Ihre dunklen Augen schauten Richtung Himmel in der Hoffnung den Mond oder die Sterne zu sehen...Irgendein Licht in diesem Alptraum. Doch die Tannen versperrten ihr die Sicht... sie wollte sich gerade weiterschleppen als sie über irgendwas am Boden stolperte und in den kalten Schnee fiel. Eine Weile blieb sie reglos liegen. Das Mädchen hatte einfach keine Kraft mehr weiter zu gehen... Es war so kalt... Sie öffnete die Augen, doch sie konnte nur verschwommen die Tannen und die endlose weiße Schneeschicht wahrnehmen... Das Mädchen schloss wieder die Augen, sie machte nicht mal den Versuch wieder aufzustehen. Sie würde einfach liegen bleiben und ganz ruhig einschlafen... Niemand würde kommen um sie zu holen Niemand würde sich um sie sorgen Niemand würde sie vermissen... Schnee, überall Schnee...Kälte, die verschluckt...grauer Himmel, von hohen, weißen Tannen verhüllt... Kälte, die dich nie wieder freilassen wird... Die dich festhält.... Wegen der du die Kraft verlierst, weiter zu gehen... Die Müdigkeit und Schwäche in dir erweckt.... Wallender Schnee, der keinen Laut durchlässt... "GUTEN MORGEN, GREEN-CHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN!!!!", noch völlig schlaftrunken registrierte Green das sie ein GEWISSER Siberu sie MAL WIEDER unsanft geweckt hatte. Sie machte keine Anstalt sich aus Siberus Umarmung zu befreien, dafür war sie viel zu müde und außerdem; Wenn man seit drei Wochen jeden Tag aufs Neue so geweckt wurde, gewöhnte man sich daran. "Morgen...", nuschelte Green Siberu entgegen. Er schaute sie verwundert an und fragte: "Was ist denn los, mit meiner süßen, kleinen Green-chan?" "Ja, ich werde nur gerade erwürgt, aber sonst geht's mir bestens...!", er ließ sie dennoch nicht los und schaute Green unschuldig an, woraufhin sie sagte: "Lässt du mich jetzt BITTE los?", er grinste jedoch nur und sagte: "Und wenn nicht?" "Das war keine Bitte...", Siberu ließ nicht los. "Und wenn nicht? Was willst du denn gegen mich tun? Mich mit deinen kleinen Klingeling angreifen?", er schien das höchst amüsant zu finden, doch als Green sagte: "Zum Beispiel!", wurde sein Grinsen doch ein wenig steifer und endlich lies er sie los. Green seufzte erleichtert und ging zum Fenster. Draußen war es bewölkt aber es sah nicht nach gutem Wetter aus. Green wand sich wieder Siberu zu, der ihr bettelnde Blicke zuwarf; "Du würdest mich WIRKLICH angreifen?!", die Angesprochene lächelte in verschmitzt an und erwiderte: "Aber nein Sibi! ICH würde dir doch nie ein Haar krümmen!", sie sah ihn mit einen Heilligen-Schein-Lächeln an, woraufhin er nur mit den Mundwinkeln zuckte. Denn dieses Lächeln hieß nix gutes. Zehn Minuten später konnte Green Siberu endlich abschütteln und war unter der Dusche. Pink saß in der Stube und musste sich zwischen Schokolade mit Vollmilch Füllung und Schokolade mit Nüssen drin, entscheiden. ... Was sollte sie tun? Beides war lecker... ... Sie hatte die Lösung endlich gefunden, sie biss von beiden ein großes Stück ab. Während Pink ihre Schokolade genieste, schaute sie Siberu zu, der seine Chance nutzte und sich an "DER" Schublade zu schaffen machte. Green hatte noch ein Vorhängeschloss daran gemacht. Doch Siberu als Profi sah sofort das es kein normales Schloss war. Es war eins von Green ganz speziell angehfertiges Green™Schloss. Er besah es sich genau, doch irgendwie wurde seine Konzentration von einen lauten Schmatzen gestört und diese schmatzende Person, schien sich zu allen Überfluss, noch ziemlich nah an seinen Ohr zu befinden. "Wad madst sdu da?", Pink beugte sich über seine Schulter. "ICH versuche mich zu konzentrieren, was aber nicht so richtig funktioniert, weil ein Kitsch-Girly mir ins Ohr schmatzt!", die Angesprochene wand sich blöd reinguckend zu ihm um und fragte: "Wäääääääääääärrrrrrrrrrrrrrrrr?", gerade als Siberu antworten wollte, hörte er wie die Dusche ausging. Blitzschnell sprang er auf, setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein Nicht zu vergessen; Mit einer 100% Unschuldsmiene. Pink war sichtlich verwirrt und biss, anstatt was zu sagen noch ein Stück der Schokoladen ab. Als gerade der Wetterbericht lief kam Green auch schon aus dem Bad. Sie hatte sich schon umgezogen und war gerade dabei ihre Haare zu kämmen. "...Die Temperaturen steigen wieder, es sind angenehme 10c, es wird also nichts mit dem Schnee in den nächsten paar Tagen. Ob wir dieses Jahr endlich weiße Weinachten bekommen, bleibt fraglich...", Green nahm Siberu die Fernbedienung und schaltete aus. "Na, zum Glück", sagte sie während sie weiter ihre Haare kämmte. Siberu drehte sich verwundert zu ihr um und fragte: "Warum? Machst du keinen Schnee? Ich würde mich freuen, endlich mal weiße Weinachten. Hab ich noch nie gehabt", Pinks Frage: "Was ist Schnee? Hä? Hä? Kann man das essen?", beachtete keiner von beiden. Green antworte Siberu nicht. "MORGEN ANIKI! Du wirst nicht glauben was ich gerade eben getan habe! HA, ich hab mit Green-chan zusammen gefrühstückt und du nicht! ÄÄÄÄÄÄTSCH", Gary sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. Gerade als er antworten wollte redete Green dazwischen: "Du kannst ruhig öfters zum Essen kommen, Sibi! Das gibt so viel Money...!", sie grinste während sie den Schlüssel für ihren Briefkasten suchte. Gary schielte zu Siberu rüber. "Du hast dafür bezahlt? Wie blöd bist du eigentlich?!" "Aber Aniki! Im Gegensatz zu dir...würde ich alles für meine kleine Greeni tun, stimmt's Green-chan?", er wand sich an ihr, doch Green hatte ihn gar nicht gehört. Sie starrte geschockt einen Brief an. "Sind es die Rechnungen?", fragte Gary mit gelangweiltem Ton. Siberu wollte nicht auf Greens Antwort warten und hing sich so an Green das er den Absender lesen konnte. Aber...er konnte ihn nicht lesen. "Was ist denn das für'n Absender?", doch bevor er seine Antwort bekam schüttelte Green ihn ab und zerknüllte den Umschlag. "Wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, das privat Sachen dich nichts angehen?!", wütend stapfte Green davon. Der Rotschopf wollte gerade hinterher, doch er würde von Gary aufgehalten. "Von wem war der Brief?", sein kleiner Bruder drehte sich grinsend zu ihm um und fragte: "Ich dachte Greenchen ist dir egal?", Gary ging nicht auf die Frage ein. "...Vom wem war der Brief?!", wiederholte er. "Ok ok! Aber es wird dir aber eh nix nützten, denn ich konnte es nicht lesen" "Was soll das heißen "Du konntest es nicht lesen"?! Du hattest weiß Gott genug Zeit einen Absender zu lesen!" "Nun komm wieder runter, ich konnte es ja lesen aber ich konnte es nicht lesen!" ... ... "Was soll das heißen?" "Das es ich es twa lesen konnte, aber es nicht lesen konnte!", Gary atmete daraufhin tief durch um nicht auszurasten. Es ist nur dein kleiner dummer Bruder...nicht ausrasten....tief durch atmen...sagte Gary zu sich selbst. "...Ich glaub es war in einer anderen Sprache geschrieben...", gab Siberu von sich. ... ... ... "WARUM SAGST DU DAS NICHT GLEICH?!" "Hast du mich gefragt?" "Ja hab ich. Ich hab dich gefragt ob du es lesen konntest, da hättest du gleich sagen können dass es eine andere Sprache ist! Aber egal...welche war es?" "Keine Ahnung, war so ähnlich wie englisch, aber ich kann ja englisch, also das war es nicht...auf jeden Fall war es europäisch, glaub ich..." "Du glaubst e-" "WAS IST WENN GREENI EINEN AUSLÄNDISCHEN FREUND HAT?!", das haute Gary aus den Latschen. Panik stand in Siberus Gesicht geschrieben. Andere Probleme hatte er wohl nicht... "Nein hat sie nicht...", sagte Gary ruhig. "Wie kannst du dir da so sicher sein...?" "Weil das Porto der Briefe zu hoch ist, das würde Green nicht ausgeben", Siberu überlegte kurz und dann nickte er zustimmend. "...naja ok, ich muss dir leider zustimmen, nein ist ja eigentlich gut so, aber das ich dir zustimme, das ist nic-" "Würde es dir was ausmachen einfach ein paar Minuten still zu sein?!", Siberu wollte gerade geärgert Gegenwehr geben, als Green wieder zurückkam. "Wollt ihr zu spät kommen?" "Green-chan!", und im nächsten Augenblick hatte der Rotschopf sich an Green geheftet. "Komm Greeniiii, sag mir von wem der Brief war!", Gary sah gleich das, dass was sein kleiner Bruder kein gutes Ende für ihn hatte und schon im nächsten Moment hatte Siberu eine geknallt bekommen. Gary zeigte keine Spur von Mitleid, stattdessen grinste er Schadenfroh. Green sah Siberu anklagend an und sagte: "Nicht genug damit dass du dich in Sachen einmischt die dich überhaupt nichts angehen, nein du hast auch ein wirklich merkwürdige Art einen auf die Pelle zu rücken..." "Man könnte meinen du hättest versucht Green wohin zu fassen...", ergänzte Gary Greens Satz, die ihm zustimmend zunickte. Als hätten Siberu die Worte der beiden zutiefst geschockt, wich er ein paar Schritte zurück. "Das würde ich niemals tun!", Gary und Green warfen sich stark zweifelnde Blicke zu. "Nein du doch nicht...", fing Green an. "...es bist ja auch nicht zufällig du, der ständig Mädchen unter den Röcken schaut..." "...oder mich jeden Morgen stürmisch weckt..." "...und eine Sammlung von Kameras und Ferngläsern besitzt, das ist nicht zufällig dein Zimmer...", Green sah Gary daraufhin geschockt an und erwiderte: "HAT ER? Wozu braucht er denn so was?! Sag bloß?! ER WIRD JAWOHL NICHT?!" "Ach nun seit nicht albern! Fotografieren ist doch nur ein Hobby!", wieder warfen sich Gary und Green viel sagende Blicke zu. "Aber klar..." "Oh du heiliger Geldschein... Sibi ist ein...perverser..." "Spanner...genau" "Ej ich spanne nicht...!" "Aber nein...", sagten die beide wie es einen Mund. Siberu verschrenckte die Arme und sah zutiefst beleidigt aus. "Ich bin PROFI SPANNER!", Green seufzte und Gary war zutiefst dankbar, das niemand aus der Schule darüber bescheid wusste, mit wem er verwandt war... Siberu grinste. Was die beiden nicht wussten war, das er im Moment nicht im Dienst war... er hatte was wichtigeres...(und das sollte schon was heißen...) In Gedanken war er bei einen gewissen ™Schloss... Als sie in der Schule ankamen wurde Gary bewusst dass es nicht mehr ein gehütetes Geheimnis war, mit wem er verwandt war. Als er, Siberu und Green die Schule ankamen, konnte er ohne Probleme mithören, was zwei Mädchen aus der Parallelklasse im vorbeigehen über sie tuschelten. "Hättest du gedacht das die beiden verwandt sind?", das andere Mädchen sah sie verblüfft an und Gary wand schnell den Blick von ihnen weil das Mädchen in seine Richtung geguckt hatte. "Aber können Brüder unterschiedliche Augenfarben haben?", kaum ein paar Schritte weiter, merkte Gary das Siberu bei der, von einem älteren Mädchen ihrer Freundin gestellte Frage hellhörig wurde: "Wem von beiden findest du besser? Also ich finde den größeren der beiden ja total süß, das ist Ookido aus der Oberstufe oder?" "Ja glaub schon, aber ich mag den andere lieber! Das rot sieht ultracool aus! Meinst du das ist echt?", Siberu schaute verärgert in die Richtung der Mädchen die jetzt aber darüber redeten seit wann die, die Siberu besser fand denn auf Rot stehe. Gary wurde das langsam unangenehm. Siberu sah aber eher danach aus als hätte er am liebsten Autogramme verteilt. Green war es nicht weniger unangenehm als Gary. Sie kam sich vor wie so ein Fangirl das nebenher trottete und es kam ihr so vor als würde sie von einen paar Mädchen die sie gar nicht kannte eiskalte Blicke zugeworfen bekommen haben. Endlich in der Klasse angekommen (ebenfalls Getuschel und einige sie auf Siberu und Gary zeigten) warf Gary Green einen anklagenden Blick zu. "Was schaust du mich so an? Ich hab niemanden...außer Sho was davon erzählt...", Green bereute ihre Worte. Denn sie hätte es genauso gut in der Zeitung schreiben können, Sho konnte nicht gerade Geheimnisse für sich behalten... "DU HAST ES SHO ERZÄHLT?!", Green war verdammt froh das im selben Moment Sho selbst auftauchte. "Wer spricht da gerade über mich?", Gary, der ja sowieso schon wütend und genervt war, passt es sehr gut das die Übeltäterin selbst da war (Wenn man es recht sah, war Green ja eigentlich angefangen...). Doch bevor er loslegen konnte, fing Sho an zu sabbeln: "Hihihi, wirst was ich ab Heute bin? Shojoki Minazaii, Chefredakteurin der Schülerzeitung!", ihr Gesicht schwelte an vor Stolz. In Greens und Garys Gesicht jedoch stand das blanke Entsetzten. Siberu der sich endlich von einer Mädchenschar gelöst hatte (Dessen fragen der Rotschopf natürlich liebend gern beantwortete...) und jetzt dazugekommen war, blickte abwechselnd zu Green und Gary, und fragte was los sei. Doch die Beiden brachten vor Entsetzten kein Wort heraus. "Ich versteh nicht richtig was daran so schlimm sein soll?", fragte Siberu in der Mittagspause, während er munter sein Essen mampfte. Gary und Green aßen in Schweigen. Keiner der Beiden war besonders erpicht darauf Siberu die grausame Wahrheit zu erzählen. Green brach das Schweigen, indem sie ihre Stäbchen beiseite legte und Siberu eine Antwort gab: "Du kennst Sho nicht" "Erst seit drei Wochen, in dem sie sich ziemlich zurück gehalten hat...", fügte Gary hinzu. Gerade als der Rotschopf verwirrt erwidern wollte, viel ihn Green ins Wort: "Die Ruhe vor dem Sturm... und jetzt ist sie auch noch Vorsitzende der Schülerzeitung...". Bevor schon wieder irgendwer Siberu ins Wort fallen konnte (worauf er so langsam keine Lust mehr hatte) sagte er: "UND WAS IST DARAN JETZT SO SCHLIMM?!", beide sahen ihn einen Augenblick an, bis sie sich wieder schweigend ihren Essen zuwandten. "Könntet ihr die Güte haben, mir zu antworten?!", sagte Siberu mit einen gezwungen Lächeln. "Shhhhh Sibi, Sho braucht nicht so schnell eine Schlagzeile...", zischte Green während sie sich umschaute ob Sho in der Nähe war. "Was für eine Schlagzeile?", fragte Siberu mit wachsender Neugier. "Sie könnte aus allen Sachen eine Schlagzeile machen... da müssen wir echt mit...", sie räusperte sich ""Dem" aufpassen...wenn sie z.b das vor drei Wochen... erfährt ist die Hölle los" "Was war denn vor drei Wochen?", ein peinliches Schweigen trat ein. Gary räusperte sich, während Green sich voll und ganz ihren Essen witmete. "Ach das!", Siberu grinste während er fort fuhr: "Als ich mit Green zusammen wa-" "DU WARST NICHT MIT MIR ZUSAMMEN!", Green war aufgesprungen und hatte die Aufmerksam der gesamten Schülerschar auf sich gezogen. "WIE KANNST DU ES WAGEN ZU BEHAUPTEN DAS IOCH MIT DIR ZUSAMMEN WAR!" "Äh Green...", doch Gary konnte Green jetzt nicht aufhalten, niemand konnte es wahrscheinlich... Das merkwürdige war nur, das Siberu immer noch grinste als er sagte: "Aber du warst in mich verknallt!" "NEIN! Naja- NEIN WAR ICH NICHT" "Green..." "Also Green-chan ich glaub schon dass ich merke wenn jemand in mich verknallt ist und du warst es eindeutig!" "NEIN!" "Green-chaaaan, leugnen ist zwecklos! Immerhin warst du immer verdammt rot im Gesicht wenn wir zusammen wahren...!" "SIBERU NAKAYAMA HALT DIE KLAPPE ODER ES SETZT WAS!" "Also jetzt könnt ihr mir ja gleich alle Einzelheiten erzählen, wenn ihr also schon mal dabei seit...", Green war mitten in der Bewegung Siberu eine zu knallen erstarrt, denn Sho war hinter aufgetaucht und schreib eifrig Notizen auf. "Genau das wollte ich dir die ganze zeit sagen, Green...", bemerkte Gary als er aufgestanden war um schnell zu verschwinden ehe Sho sich ihm zuwand. "Es gibt keine Einzelheiten...", zischte Green. "Also ich sehe das anders!", grinste Siberu vor sich hin. Green warf ihm einen "Wag-es-nicht-Blick" zu, doch das ließ ihn kalt. Der Rotschopf stand auf und ging zu Sho. "Ich liebe Green-chan und wer MEINE Green anrührt, den befördere ich höchst persönlich ins Grab", er lächelte. Während Green sich wünschte sie währe ganz woanders, nur nicht in der Cafeteria und von Schülern umgeben die sie und Siberu anstarrten. Ebenso Gary der Siberu musterte um sich sicher zu gehen dass sein kleiner Bruder nicht völlig übergeschnappt war. Sho lächelte genau wie Siberu. "Sibi...wärst du bereit mir ein paar Fragen zu beantworten...?" "Klar!" "SIBI ICH WARNE DICH, WENN ICH IRGENDWAS FALSCHES HÖRE, KANST DU DAMIT RECHNEN DAS DU EINE STRAFE BEKOMMEN WIRST!", um ihn verstehen zu lassen was sie meinte, zeigte Green drohend auf ihr Glöckchen. Der Rotschopf grinste und machte das Peace Zeichen. Als der Rotschopf mit Sho verschwunden war, ging Green zu Gary. "Mir schwant übles..." "Mir schwant eine Schlagseite..." Beide seufzten. Als Siberu mit Sho zurück kam hatte er auffällig gute Laune. Greens und Garys Befürchtungen schienen berechtigt zu sein... Green drehte sich zu Siberu um und sagte warnend: "Sibi, wenn du auch nur irgendwas in Richtu-", doch in diesen Moment kam der Lehrer herein und wie üblich würde begrüßt. Als Green sich wieder hinsetzte drehte sie sich sofort um. "Sibi, was hast du Sho erzählt?!", flüsterte sie ihm zu. Er lehnte sich mit einen großen Grinsen zurück und antwortete: "Nur wahre Begebenheiten!" "Wahre Begebenheiten das ich nicht lache!", ohne sich umzudrehen hatte sich sogar Gary ins Gespräch eingemischt. Green wunderte es, denn normal war er nicht vom Unterricht abzubringen. "Ich glaube ich weiß es besser als du" "Nakayama, könnten sie bitte dem Unterricht folgen?!", sagte der Lehrer mit scharfen Ton. Siberu antwortete nicht, jedoch setzte er sich wieder normal hin und tat so als würde er zuhören. Als ihr Lehrer sich zur Tafel umdrehte, wand Green sich wieder zu Siberu. "Also was hast du den nun erzählt Sibi?" "Ach...ich hab ihr nur das vor drei Wochen geschildert!", grinste er. Green starrte ihn an und Gary drehte sich so schnell um, das er sich den Hals veränkte, was ihn allerdings nicht zu stören schien. "DU HAST WAS?!" "NUN IST ABER GENUG! Najotake, Nakayama und Ookido RAUS. Von ihnen Ookido hätte ich ein wenig mehr Disziplin erwartet..." Weder Siberu noch Green trauten sich irgendwas zu sagen, denn Gary kochte vor Wut. Green war es gewöhnt rauszufliegen und Siberu schien es nicht besonders zu stören... aber für Gary war es das erste Mal, das er einen Wassereimer in der Hand hielt und draußen stehen musste. Er fluchte leise vor sich hin. "Also meine Schuld war es nicht!", sagte Siberu. "Halt die Klappe Silver!" "Du sollst ihn nicht Silver nennen..." "Green...bring mich nicht auf die Palme, ich warne dich!" "Er ist sauer...", Green nickte dem Rotschopf zu. Eine kurze Zeit schwiegen sie bis Gary sagte: "Das ist alles deine Schuld!", Siberu fühlte sich sofort angesprochen und erwiderte: "MEINE?" "Natürlich ist es deine!" "WARUM?! DU warst doch zu laut!" "Aber nur weil DU Shojoki zu viel erzählt hast!" "Hej nun mach mal halblang! Wer hat gesagt, dass ich ZU VIEL erzählt hab! Ich hab ihr natürlich nicht die ganze Wahrheit erzählt! Du bist nicht der einzige der ein wenig Intelligenz geerbt hat!" "...Ach was? Das hätte ich fast übersehen..." "BLUE!", Siberus Wasser schwabte gefährlich über. "HÖRT AUF EUCH ZU STREITEN!", Green hatte sich endlich in den Streit eingemischt und die zwei verstummten, warfen sich dennoch finstere Blicke zu. Wieder trat Schweigen ein bis Green sagte: "Shos Familie ist dieses Jahr zu Weinachten in Italien -die haben ja das Geld dazu- und deshalb hat sie mich gefragt ob wir Weinachten bei ihr feiern wollen, also ich hab nix einzuwenden -spart Geld- obwohl sie mich wahrscheinlich nur zum Kochen einspannen will... tja, ihr kommt doch mit oder? Sho hat ein ziemlich großes Haus müsst ihr wissen, sind ziemlich reich...nun was meint ihr?", für einen Moment hörten beide auf sich anzufunkeln. Siberu nickte langsam. "Hört sich nicht schlecht an...", Gary überlegte kurz und sagte: "...besser als Zuhause rumzuhocken..." "Supi! Das wird toll! Shos Schwester wird auch da sein...Hab sie seit vier Jahren nicht mehr gesehen! Oh ich freu mich so!" "Haben die zwei Ähnlichkeit...?", wollte Siberu wissen. "Hä? Ja eine gewisse Ähnlichkeit besteht, aber sie sind sich charakterisch ziemlich unähnlich! Ihr müsst wissen Sho hat vier Geschwister! Und sie leben alle in verschiedenen Ländern! Lasst mal sehen...Hinako, die die jetzt zu Weinachten kommt, und ihre Zwillingsschwester Minako sind die jüngsten und leben in England. Fumiki ist 19 und lebt in Australien, hab sie nur einmal gesehen. Chikako ist die älteste und ist die, die deren Eltern zu Weinachten in Italien besuchen. Ja ja die Familie Minazaii kommt schon ziemlich in der Welt herum...", Green nickte ihren eigenen Worten zustimmend zu. "..wui da kann man ja den Überblick verlieren! Und äh...sind die Sho alle ähnlich?" "Was genau meinst du mit ähnlich? Haarfarben mäßig oder wie?", Siberu grinste daraufhin und schwieg. Gary war sich hundert prozentig sicher dass sein Bruder nicht das meinte, was Green dachte. Plötzlich reagierte Greens Glöckchen mit einen leisen Klingeln auf irgendetwas. Sie kramte es raus und hob es hoch. Gerade als sie Proteste gegen einen Einsatz machen wollte, erstarb das Geräusch wieder. Die drei beäugten sich. "Was war das denn?", fragte Siberu schließlich. Green zuckte mit den Schultern. "Vielleicht solltest du Pink fragen...?", Green schwieg Gary daraufhin eine Weile an, dann wand sie sich Siberu zu. "Sibiiiii?", sie schaute ihn mit ganz großen Augen flehend an. "Wa?" "Sibiiiii, leist du mir Geld?", konnte man so einen süßen Blick überhaupt irgendwas entgegen setzten? Auf jeden fall konnte Siberu es nicht... "Ach Greeniiiiiii! Natürlich!", "Danke Sibi! Du bist der Beste!", dankbar schloss sie ihn in die Arme. Das er mit einen großen "Strike-auf-der-ganzen-Linie"-Grinsen erwiderte. Gary schielte etwas angewidert zu den Beiden herüber und war mal wieder erstaunt darüber wie leicht sein Bruder sich überreden ließ... Siberu gab Green das Geld und in selben Moment klingelte die Schulglocke es auch. Green drückte ihm noch den Wassereimer in die Hand und verschwand auch schon Richtung Telefon. "...was für ein Mädchen!" "Ja" Beim Telefon angekommen, schmiss Green das Geld ein, wählte die Nummer und... "HOOOOOOOOOOOOOOOOOOIIIIIIIIIII GREEN!", ertönte Pinks Stimme am Telefon. (Green hielt sich den Hörer mit Abstand) "Hoi Pink! Ich äh rufe an weil...", sie schaute sich um ob jemand in der Nähe war. "Es geht um das Glöckchen... es hat ne Macke!" "Ne Macke?" "Das heißt es ist merkwürdig..." "Ja? Warum ist es denn merkwürdig?" "Warum es so ist weiß ich nicht... aber es hat wie gewöhnt angefangen Radau zu machen und ist ziemlich schnell wieder verstummt..." "WOW! Du kannst aber schnell Dämonen besiegen, Green-chan!" "Pink...ich hab mich nicht von der Stelle beweckt..." "WUI NOCH BESSER GREEN-CHAN! Du kannst es schon per Gedanken!" (Green musste sich den Hörer wieder auf Abstand halten) "Kann man das?!" "...vielleicht?" "Pink....ich habe GARNICHTS gemacht" "Cooooooooooooooooooooool Vom gar nichts machen, besiegst du Dämonen, das ist echt cool!" "PINK" "Ja?" "Wenn ich gar nichts gemacht habe heißt es doch entweder das mein Glöckchen eine Macke hat oder das jemand anders den Dämonen unschädlich gemacht hat, oder?" "Ähhhhhhhhhhhhhhhhhhhh ja" "Gibt es denn andere wie wir beide?" "Tja ja ja hm...weiß nicht, vielleicht, nein...hm...ja... neeee...kann nicht sein...oder vielleicht...?" "Pink das Geld ist alle, ich muss jetzt auflegen!", und während Pink sich immer noch unschlüssig war ob es noch andere gab, legte Green auf. Green trat alleine den Nachhause weg an. Gary war noch in irgendeinen seiner vielen Kurse... und wo Siberu war wusste sie eigentlich nicht... Er schien plötzlich eine brillante Idee zu haben und war verschwunden. Was auch immer es war Green war skeptisch. Sie seufzte. Und es geschar schon zum zweiten Male an diesen Tag; Greens Glöckchen sonderte Warnsignale ab. Schnell bog sie in eine Seitenstraße ein und kontrollierte woher das Signal kam. Es konnte nicht weit weg sein. Green lief dem Weg dem ihr Glöckchen sie führte und gerade als sie in den Wald eines Parks lief ertönte die Stimme eines Mädchens: "TIME STOP", die Umgebung war wie eingefroren. Alles um sie herum war erstarrt. Das Wasser im Springbrunnen, die wenigen Menschen und das Rauschen der Blätter waren erstarrt. Green wunderte es ein wenig dass sie selbst nicht eingefroren war, doch die Neugier hatte sie gepackt. "OWARI JIKAN", wieder war die Stimme des Mädchens ertönt. Green lief der Stimme hinterher und gerade als sie um die Ecke bog, löste sich die Zeitzauber wieder. Ein Mädchen stand mitten auf der Lichtung mit ausgestrecktem Arm. Das Mädchen war etwa so alt wie Green, hatte kurze lilane Haare und dunkle Augen. Sie trug eine Schuluniform die danach aussah als würde sie auf eine hohe Privat Schule gehen. Sie ließ den Arm sinken und musterte Green vom Kopf bis Fuß. Der Blick des Mädchens blieb bei Greens Stab haften, denn Green vorsichtshalber umgewandelt hatte. "...eine Waffe von Asuka-san...?", Green sah das Mädchen daraufhin nur verwirrt an, während die auffällig die Leisten des Stabs, musterte. "Mädchen...wie lange bist du schon dabei? Machst nicht gerade einen erfahrenen Eindruck...", Green wandelte ihren Stab wieder um. Sie war es satt angestarrt zu werden. "Wie lange? Seit September" "September? Das sind drei Monate. Also entweder verbrauchst du verdammt viel Energie für Attacken oder du schlägst nicht genug von ihnen...beides ist miserabel meiner Meinung nach" "Was weißt du denn schon! Wer bist du überhaupt?" "Ich heiße Kitayima Kaira, ich kontrolliere die Zeit" "Najotake Green! Äh...", Green fragte sich was sie kontrollierte während Kaira sie mit hochgezogenen Brauen beäugte. "Nun?". Green wurde Rot, sie wusste nämlich darauf keine Antwort. Plötzlich lächelte Kaira sie an. Mit einen Lächeln wie man ein Kleinkind anlächelte. "Ich merk schon...drei Monate und immer noch unsicher...wenn Asuka-san sehen könnte wer eine ihrer Waffen trägt...was für eine Beleidigung...", gerade als es Green zu bunt wurde, drehte das andere Mädchen sich um. "Also, Najotake-chan... viel Spaß noch" "Hej warte! Ich dachte wir würden zusammen kämpfen!", daraufhin drehte die Angesprochene wieder um und sah Green belustigt an. "Klar! Du brauchst sicherlich jede Hilfe die du brauchen kannst, würde mich nicht wundern wenn du sogar Hilfe von Dämonen annehmen würdest...aber auf meine Hilfe brauchst du nicht zu zählen!", und schon verschwand sie zwischen den Bäumen... Und zurück blieb eine verwirrte Green. Kapitel 10: Schneeweiße Erinnerungen Teil 1 ------------------------------------------- Schneeweiße Erinnerungen Teil 1 Es war ein klarer und zugleich kühler Dezember Morgen. Gary und Green waren gemeinsam auf den Weg zur Schule. Der Rotschopf fehlte merkwürdigerweise... "Gary wo hast du Sibi gelassen?" "Er meinte er währe krank, ja...krank im Hirn, aber sonst ist er kerngesund...", antwortete Gary. Green warf ihm einen finsteren Blick zu, obwohl sie auch nicht wirklich glaubte dass Siberu irgendwas fehlte. "Wenn ihm nix fehlt...was hat er vor?" "Er hat sicherlich irgendwelche krummen Dinge am laufen, aber solange er die Probleme nicht mit schleppt ist es mir egal...", Green schwieg eine kurze Zeit, dann sagte sie: "Mach dir bloß nicht zu viele Sorgen um Sibi!" "Sorgen? Warum sollte ich mir denn Sorgen machen. Er kann auf sich selbst aufpassen...", sie betraten das Klassenzimmer. "Genau DAS macht mir Sorgen...!", doch der Lärm in der Klasse war zu laut und so konnte Gary nicht das hören was Green gesagt hatte. Am Ende der ersten Stunde machte der Lehrer eine schreckliche Bekanntmachung; Im Mai würden sie die Abschluss Prüfungen schreiben und am ersten Juni dann die Ergebnisse bekommen. Aus Greens Gesicht entwich die Farbe. Gary lächelte selbstsicher. Nach einem mehr oder weniger ruhigen Schulalltag, wahren Gary und Green auf dem Heimweg. Nachdem der Lehrer die Schreckensnachricht (natürlich nicht für Gary) übermittelt hatte, war der Tag im Eimer. "Ausgerechnet an meinen Geburtstag bekommen wir das Ergebnis zu wissen! TOLL damit ist der Tag ruiniert! Da kann man sich nicht mal mehr auf seinen eigenen Geburtstag freuen!", beschwerte Green sich lauthals. "Ich würde mir, wenn ich genauso dämlich wie du währ, auch Sorgen machen...", Green warf ihn einen vernichtenden Blick zu, von dem er sich nicht beeindrucken ließ und fort fuhr: "Denn haben wir, das heißt du, knapp fünf Monate übrig um zu lernen... ohne meine Hilfe wirst du die Prüfungen wohl nicht heil überstehen.", Green grummelte daraufhin vor sich hin. Das hieß sehr viel lernen, viel streit und zu viel Zeit die sie mit Gary verbringen würde. Sie seufzte, es blieb ihr nichts anderes übrig. "Und was ist denn mit deinen Noten?" "Keine Angst, ich glaub nicht dass deine Dummheit ansteckend ist!", wieder bekam er den kalten Blick zu spüren. "Ich hab dich nicht um deine Hilfe gebeten. ich kann auch Sibi fragen!" "Gut, von mir aus... wenn du lernen willst wie man abschreibt, aber ich sage dir bei den Prüfungen kann man nicht abschreiben, da kann dir selbst dein Sibilein nicht helfen." "Auf alle Fälle besser als mit dir, meine Zeit zu Verschwenden!", sie betraten das Treppenhaus. "Ich wollte ja nur nett sein, aber wenn du durchfallen willst, schön." "Nett?! Ich würde an deiner Stelle mal nachschlagen was "Nett" bedeutet!", und schon schlug sie ihre Wohnungstür zu. Er blieb eine Weile stehen und schüttele dann genervt den Kopf. Der konnte man es einfach nicht Recht machen. Gary schloss seine Wohnungstür auf und seufzte. Von Regen in die Traufe... Gleich als er rein kam, fiel ihm was Ungewöhnliches auf. Am Boden lag ein Foto und nicht weit davon noch eins. Er sammelte sie auf und schaute sie sich an. "Silver, seit wann stehst du denn auf kleine Mädchen?", beide Bilder bildeten das gleiche Mädchen ab. Das Mädchen hatte kurze geflochtene Zöpfchen und dunkel blaue Augen, die so wirkten als würde sie das was um sie herum passiert nicht so richtig realisieren. "ANIKI!!! NA ENDLICH! WO HAST DU GESTECKT?!", sein kleiner Bruder kam um die Ecke gebogen, er hatte ebenfalls ein paar weitere Fotos in der Hand und schon vom weiten konnte Gary erkennen das es das gleiche Mädchen war. Er runzelte die Stirn und sagte: "Da wo du auch hättest sein sollen, in der Schule. Warum?" "Ich brauch GANZ DRINGEND deine Hilfe, Aniki!" "Dachte ich es mir doch das da was hinter steckt wenn du mich mit "Aniki" ansprichst...", Gary stellte seine Tasche ab und schaute sich um. Auf dem Sofa Tisch lag ebenfalls ein Haufen Fotos, wieder mit den gleichen Mädchen. "Wer ist das auf den Fotos?", Siberu sah ihn daraufhin ernst an, was Gary wunderte. Siberu uns ernst? Passte irgendwie nicht zusammen. "Das wüsste ich auch verdammt gern...", grübelnd verschränkte er die Arme, während sein Bruder seine Schultasche abstellte. Er fragte woher er sie her hatte. "DAS war DAS was Green-chan ihn der Schublade drin hatte, die ich mir nicht anschauen durfte!" "Aha, deshalb warst du also nicht in der Schule, du hast Dieb gespielt..." "Besser als du einen auf Streber zu machen!" "Wenn das eine Beleidigung sein sollte, helfe ich dir ganz sicher nicht bei was auch immer...", der Rotschopf schwieg. Schaute zu den Fotos und grummelte. "Ok, also... du kannst doch Deutsch lesen, oder? Da sind auch viele Briefe zwischen und mittlerweile hab ich herausgefunden das es Deutsch ist. Auch der Brief von letztens ist dabei." "Mann liest nicht die Briefe von anderen und bei so was werde ich dir auch nicht helfen. Nutz deine Zeit lieber für was besseres, denn wenn Green es uns nicht erzählt scheint es uns ja auch nichts anzugehen und mich interessiert es auch nicht mit wem sie schreibt oder wer die kleine Göre ist, was sicherlich die sein wird die die Briefe an Green schreibt du Holzkopf... du solltest lieber für die Prüfungen im Mai lernen, wenn du weiterhin mit Green ihn einer Klasse bleiben willst, denn abschreiben wird bei den Prüfungen nicht funktionieren.", das wahren Garys letzte Worte bevor er die Tür zu seinen Zimmer zuschlug. "Tze, Idiot", natürlich hatte er schon darüber spekuliert das, dass Mädel was Green die Briefe zuschickte dasselbe Mädchen wie auf den Fotos war. Sein Bruder war verdammt noch mal nicht der einzige der was im Hirn hatte! Doch er war sich sicher das da mehr hinter steckte, als eine langweilige Brieffreundschaft. Sonst währe Green doch nicht so ausgeflippt, oder? Nein. Eindeutig da steckte mehr hinter und er würde es herausfinden! Die Uhr schlug Mitternacht als Gary endlich seine Bücher weglegt hatte. Sein kleiner Bruder war schon vor einer Stunde ins grummelnd in sein Zimmer verschwunden und schlief wahrscheinlich schon. Er ging in die Stube um sich noch etwas zu Essen zu machen (Stube und Küche sind in einen Raum), als ihn wieder die Fotos auffielen (was ja nicht besonders schwer war, bei rund zwanzig auf den Boden verteilen Fotos). "Wann lernt der endlich hinter sich aufzuräumen...?!", da Gary von Natur aus ordentlich war, begann er die Fotos aufzusammeln. Dabei fiel ihn das einzige Foto wo das Mädchen lächelte in die Hände. Gary schaute es sich eine Weile genau an, es kam ihn so vor als würde er das Mädchen irgendwoher kennen... Er schielte zu den Haufen Briefe. Die Neugier hatte ihn gepackt... Ein kleiner Blick auf den Absender konnte doch nicht Schaden... Er würde den Inhalt ja für sich behalten... Gary nahm einen der Briefe und wollte gerade anfangen zu lesen... "ICH WUSSTE ES! BLUE du bist keinen Deut besser als ich!", Siberu stand triumphierend grinsend in der Tür. Wohl wissend dass Gary in die Falle von seinen kleinen Bruder gelaufen war, konnte er es nicht leugnen. "Dann kannst du dein Wissen ja auch mit mir teilen, was Aniki?", immer noch grinsend setzte der Rotschopf sich an den Tisch. Gary folgte ihn, ohne ein Wort zu sagen. Er öffnete den Brief und überflog ihn. "...Was für eine Krakelschrift... wie von ner sechs jährigen." "Du kannst es doch lesen?", Gary schaute den Sprechenden über den Rand des Briefes stirnrunzelnd an. "Natürlich kann ich das." "Gut! Dann schieß ma los!", sein großer Bruder zögerte. Sollte er seinem Bruder helfen? Er hatte den Brief ja schon halb gelesen...aber wenn Siberu den Inhalt des Briefes auch wusste, konnte Gary die Schuld immer noch auf ihn schieben... Er räusperte sich und begann denn Brief vorzulesen: "Liebe Green..." "KEIN GUTES ZEICHEN!" "SILVER SEI STILL, immerhin sind die Wände ziemlich dünn, du willst doch nicht riskieren das Green was mitbekommt- falls sie noch wach ist, und ich lese die Fehler lieber nicht vor, denn in diesen Satz wahren schon zwei... erinnert mich an Pink. Sei still während ich vorlese oder ich lass es: Ich hoffe dir geht es gut in Japan. Hier läuft alles wie immer. Es hat schon Anfang Oktober angefangen zu Schneien, gestern war es so schlimm dass wir nicht raus durften! Das fand ich sehr schade... Wie du weißt liebe ich ja das Eiskunstlaufen! Stell dir vor! Wir haben einen Wettkampf gemacht wer am besten ist, im Schlittschuh fahren! Die Jungs haben es mal wieder ausgenutzt um anzugeben, aber ich hab gewonnen! Letztens kamen wieder neue Kinder hierher, darunter auch ein Mädchen aus Amerika! Sie versteht nur leider kein Wort deutsch... es ist schwer mit ihr zu reden, auch die Lehrer kommen nicht gut an sie heran. Aber sie ist so hübsch! Ich glaube darum wird sie auch schnell ein Zuhause finden! Ich muss jetzt auch leider aufhören, gleich müssen wir Essen. Ich freu mich schon auf deine Antwort! In Liebe Kari" Es herschte Schweigen. "Die hat mehr Fehler als Pink...", begann Gary. "Ein Mädchen...", Siberu sah zustimmst nachdenklich aus. "Eine Brieffreundschaft mit einen deutschen Mädchen. Ich frag mich woher Green deutsch gelernt hat... immerhin kann sie nicht mal englisch. Scheint ein Waisenhaus zu sein, wo das Mädchen wohnt." "Und du bist sicher das GENAU DAS im Brief stand?!" "Du wirst dich schon auf mich verlassen müssen... oder du kannst jedes einzelne Wort im Wörterbuch nachschlagen und ich bezweifle das du diese Schrift überhaupt entziffern kannst.", der Rotschopf grummelte vor sich hin. Dann als Gary gerade aufstehen wollte, schob er ihn den Rest der Briefe hin. "Wir haben noch nicht herausgefunden wer das Mädchen auf denn Fotos ist!" Es wurde eine schlaflose Nacht. Siberu ließ nicht locker bis der letzte Brief übersetzt war. Aber in keinen stand irgendetwas über die Fotos, oder wer das Mädchen war. Gary beharrte weiterhin darauf, dass es diese Kari war, doch sein Bruder blieb stur. Gary fragte sich warum er das überhaupt tat... Schweren Herzens zog Siberu sich ihn sein Zimmer zurück. Gary warf einen Blick auf die Uhr. In knapp zwei Stunden musste er wieder aufstehen, na das würde sich ja lohnen... Und nicht mal nach einer Stunde schlaf wurde Gary unsanft geweckt. Irgendein Verrückter klingelte um halb fünf Sturm. Nein, er würde nicht aufmachen. Konnte Silver doch tun. Doch nach zehn Minuten (es wurde immer noch Sturm geklingelt) wurde ihm klar, das sein Bruder entweder einen verdammt Tiefen schlaf hatte oder das er sich auch weigerte aufzustehen. Grummelnd stand Gary auf. Als er die Tür öffnete sah Pink mit großen Tränen gefluteten Augen zu ihm hoch. "ICH BRAUCH DEINE HILFE!", Pink hatte es scheinbar so eilig gehabt das sie vergessen hatte sich wie gewohnt ihre Zöpfe zu machen und sie trug auch noch einen HelloKitty Schlafanzug, mit Kapuze an denen Katzen Ohren befestigt wahren. "Wieso braucht eigentlich jeder meiner Hilfe wenn ich eigentlich schlafen will?!" "ICH BRAUCH GANZ GANZ GANZ DRINGEND DEINE HILFE!" "DAS KANN AUCH WARTEN BIS ICH AUSGESCHLAFEN HAB.", er war ja eigentlich absolut kein Langschläfer -er machte ab und zu Nächte durch ohne überhaupt eine Minute zu schlafen, aber er war genervt, von allen und jeden und wollte einfach nur seine Ruhe! "Gary? Bist du ein Morgenmuffel?", ihm wurde es jetzt langsam zu bunt. Gerade als er die Tür einfach zu schlagen wollte, hing Pink auch schon an seinen Arm. "LASS LOS." "Es geht um Green!", sie ließ ihn los, wohl wissend das er ihr jetzt zuhören würde. "Wenn es die Hausaufgaben sind kann sie es selbst machen.", sagte Gary. "Neeeeeeeee das ist es nicht! Ich glaube Green-chan ist krank...", der Angesprochene seufzte daraufhin und massierte sich die Stirn. Keine fünf Minuten später stand er in Greens Zimmer und begutachtete ein Fieberthermometer. Pink war draußen geblieben. Green lag in ihrem Bett und schaute stur in die andere Richtung. Sie war scheinbar immer noch sauer auf ihn. "Hm, hast du dir mal die Anzeige angeschaut?" "Nein. Wieso? Ich fühle mich einfach schrecklich, sind sicherlich 39 oder?", es lag eine Spur Verunsicherung in ihrer Stimme. "Ich kann mir vorstellen das du dich schrecklich fühlst, bei 51° kein wunder...", die Angesprochene wurde rot. Sie hätte doch lieber auf die Anzeige gucken sollen bevor sie sie Pink gab... "Na raus mit der Sprache, warum willst du schwänzen?", eins musste er zugeben: Green spielte gut, sie war ziemlich blass und sie schien zu zittern. "Das geht dich nix an.", sollte er ihr etwa wirklich sagen das sie nicht vor die Tür gehen wollte, weil es schneite?! Er würde sie doch eh nur auslachen. Gary hatte überhaupt keine Ahnung... Er seufzte und verschränkte vorwurfsvoll die Arme. "Na los, steh endlich auf und mach dich fertig, damit wir los können.", freundlich streckte er ihr eine Hand entgegen um ihr aus dem Bett zu helfen, doch sie schlug sie weg und keifte in beinahe schon hysterisch an: "Lass mich endlich in Ruhe! Es geht dir nix an, verstehst du das denn nicht?! Ich will alleine sein!" "Gut. Von mir aus, denn lass ich dich halt allein.", und mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Das war also der dank dafür, dass er einfach ihr einfach nur helfen wollte? Man konnte es ihr einfach nicht recht machen und ein Sturkopf war sie dazu auch noch. Pink fing ihn auf den weg nach draußen auf. "Was ist denn mit Greeni?" "Chronische Bocklosigkeit.", antwortete er und lies eine ahnungslos schauende Pink zurück. Nachdem Siberu die Schreckensnachricht (wie er sie nannte) erfuhren hatte, weigerte er sich zur Schule zu gehen ("Wenn Green-chan nicht in der Schule ist, gibt es für mich keinen Grund dahin zu gehen!") und verzog sich gleich wieder in sein Zimmer. Während Gary seine Schuluniform anzog und den Schulweg alleine antrat. Gleich vor der ersten Stunde kam Sho zu ihm und fragte wo Siberu und Green steckten. Über seinen Bruder antwortete er das er immer noch krank währe und über Green, dass er es nicht wüsste. Doch ihre Antwort überraschte Gary: "Ich dachte es mir doch...", sagte sie, während sie aus dem Fenster schaute, wo es wie verrückt schneite. "Was dachtest du dir?" "Weißt du...", fing sie an und erzählte ihren Klassenkamerad davon, dass Green so gut wie nie zur Schule kam wenn es schneite. Immer mit den merkwürdigsten Ausreden. Selbst als Green noch bei deren Familie lebte, schloss sie sich in ihren Zimmer ein und niemand hatte es je geschafft sie davon zu überzeugen einen Schritt vor die Tür zu gehen. Das wunderte Gary nicht; Green war ein elendiger Sturkopf. Doch nach Shos Erzählung wurde er nachdenklich. Es schien ja fast so als hätte sie Angst vor Schnee...? Gab es so was überhaupt? Wenn ja, hätte sie es ihm doch erzählen können, aber wenn nicht mal Sho den genauen Grund wusste, wo sie sich schon so lange kannten... Scheinbar wollte sie niemanden dieses Geheimnis anvertrauen... Diese Frage plackte ihn auch noch als er alleine den Heimweg antrat. Zuhause angekommen fand er eine Menschenleere (wohl eher Dämonenleere) Wohnung vor. Silver war wohl wieder ausgeflogen. Nix als Ärger mit Dem... Gerade als Gary seine Tasche versaut hatte und seine Schuluniform gegen Freizeitkleidung eingetauscht hatte, klingelte es an der Tür. Es konnte nicht Pink sein -denn es war kein Sturmklingen, und Silver hatte nen Schlüssel, schied also auch aus. Green? Mal wieder hatte Gary Recht: "Hi Gary!", Green hatte ein Lächeln aufgesetzt. Obwohl sie an liebsten alles andere Tat und sich auf den schnellsten Wege zurück ins warme Beet wollte, Decke übern Kopf und gut ist. Aber nein, Pink musste ja gerade jetzt abhauen und sie alleine lassen. So musste Green wohl oder Übel selbst ihre Hausaufgaben abholen, und sie war sich sicher, dass Gary sie 10% mitgenommen hatte. "Hi. Was ist?" "Könnten wir nicht rein? Hier draußen ist es ziemlich kalt. Immerhin ist hier im Treppenhaus, keine Heizung.", Gary sah sie zweifelnd an. "Green du trägst einen Rollkragenpullover und einen Schall. Wie kann dir da kalt sein?" "Kannst du mir nicht EINMAL eine Bitte erfüllen OHNE Fragen zu stellen?!", schon wieder lag ein wenig Panik in ihrer Stimme. "Ist ja schon gut.", sagte er und lies sie rein und fuhr fort: "Kannst du mir mal verraten warum du ständig so hysterisch reagierst? Heute Morgen, jetzt...", die Angesprochene antwortete nicht auf seine Frage sondern wechselte geschickt das Thema: "Ich bin hier um meine Hausaufgaben abzuholen, du hast sie sicher mit oder? Ich will ja nicht zurück fallen...", Green hatte wieder ihr unbeschwertes Lächeln aufgesetzt, was Garys Verdacht, dass irgendwas Faul war, nur noch verstärkte. Plötzlich nahm er ihre Hand und drängte sie zur Wand, so das nur noch cirka 20 Zentimeter zwischen ihnen wahren. So konnte Sie nicht drum herum ihn anzusehen. Green spürte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, was war denn in den gefahren?! "Du hast mal gesagt, dass du mir vertraust. Also könntest du mir mal erklären was mir dir los ist?!", die Angesprochene schaute erst gegen Boden, überlegte wie sie sich daraus reden sollte. Dann sah sie ihn direkt an und antwortete: "Meine Vergangenheit geht Niemand was an. Ich hinterfrage deine auch nicht.", so langsam wurde Gary sauer. Das konnte man überhaupt nicht vergleichen! Doch gerade als er antworten wollte, wurde die Tür aufgeschlagen: "ANIKI! ICH HABS! .............. Green-chan...? Blue...?!" "Si-Sibi...?" "Silver wo hast du gesteckt?" "BLUE! WAS ZUR HÖLLE MACHST DU DA MIT MEINER GREEN?!", Gary blickte zu Green, wurde dann plötzlich -als bemerkte er erst jetzt wie nah er Green gekommen war, rot im Gesicht, löste seine Hand von der Wand und ging ohne weitere Kommunikation in sein Zimmer. Green schaute ihn leicht besorgt aber auch verärgert nach, während Siberu kurz vor ner Explosion stand. "Der kann doch jetzt nicht einfach abhauen! Na warte das wird Nachspiel geben, Aniki...!!", Green hörte ihn kaum zu. Sie fragte sich ob sie was Falsches gesagt hatte. Aber nein, immerhin war er es der sich in Sachen hinein mischte die ihn überhaupt nix angingen! "Green-chan? Was wolltest du denn?" "Nur meine Hausaufgaben... Nix weiter." "Achso, sah aber anders aus." "Mich trifft keine Schuld." ... Plötzlich grinste er sie an und nahm ihre Hände. "Ich werde schon dafür Sorgen das du so was nicht wieder durchmachen musst, Green!", die Angesprochene sah ihn verdutzt an, lächelte denn aber mit einen Sweatdrop Lächeln an. "Da-danke Sibi..." "Deine Hausaufgaben bring ich dir morgen rüber, oki? Fertig versteht dich..." "Gut! Danke Sibilein! Du bist wirklich der Einzige auf dem ich mich verlassen kann!", damit verabschiedete sie sich und verschwand aus der Haustür. Siberu hatte ihr mit einen Lächeln nachgeschaut und drehte sich immer noch lächelnd um. "Aniki.... ICH WILL EINE STELLUNGSNAHME VON DIR." .... "Sonst erzähl ich dir auch nicht was ich herausgefunden habe..." Fünf Minuten später: "Also spucks aus, hast du nun ein Beispiel an mir genommen oder nicht?", fragte der Rotschopf seinen großen Bruder, der grummelnd aus dem Fenster schaute. Draußen hatte es wieder begonnen zu schneien, sprich Green würde Morgen auch wieder nicht zur Schule kommen. Was es diesmal wohl für eine Ausrede war...? Gary schüttelte stur den Kopf. Konnte ihm doch egal sein... "Ein Beispiel an dir? Ganz sicher nicht...!" "Naja... auch wieder wahr. Ich würde das ganze ein wenig professioneller anpacken. Du musst noch viel von mir lernen! ... Aber Green gehört trotzdem mir. Verstanden?" "Silver...?!!!" "Ja?" "Da war nichts, ich will nichts von ihr. Verstanden?", der Angesprochene nickte. Er hatte natürlich verstanden, aber sicherlich nicht das was sein Bruder da sagte. "Gut wenn wir dieses Thema jetzt abgehackt haben können wir ja fortfahren. Was hast du herausgefunden?", der Rotschopf holte tief Luft und erzählte was zwei Stunden zuvor passiert war: Die besagten zwei Stunden vorher. Siberu befand sich am anderen Ende von Tokio, in einen Viertel lauter Villen im westlichen Stil (da gab es sicherlich ordentlich was zu erbeuten...). Wegen des Schnees trug er einen schwarzen Mantel mit Kapuze. Er wollte nicht das Risiko eingehen das seine Frisur völlig den Bach runter ging. Noch einmal überprüfte er seine Karte und das Hauschild: Kitayima. "Oki hier bin ich richtig...", sagte der Rotschopf und sprang geschickt über da zwei Meter hohe Haustor. Im Garten wahren einige Sicherheitsvorkehrungen, an denen ein normaler Dieb sicherlich gescheitert währe. Doch er war kein "normaler" Dieb. Gerade deshalb kam er ohne von Jemandem bemerkt zu werden an die Haustür. Verzichtete darauf die Klingel zu benutzen und teleportierte sich einfach rein. Siberu fand sich in einem Zimmer voller Uhren wieder. Große und Kleine, Moderne und Antike, doch das schlimmste war alle tickten im unterschiedlichen Rhythmus und Lautstärke. Das hielt man ja im Kopf nicht aus! Schnell lies er das Zimmer hinter sich und kam auf einen spärlich beleuchteten Gang. Das Haus erinnerte ihn schon nach zwei Zimmern an ein europäisches Spuckhaus, so wie man es im Filmen sah. Als nächstes kam eine Folterkammer die im Keller versteckt war. Ha ha ha. Sicherlich gab es hier viel Wertvolles, einige der antiken Uhren sahen recht viel versprechend aus... Aber das war nicht der Grund warum er her gekommen war. Und es kam überhaupt nicht in Frage, dass er sein Ziel außer Sicht verlor. Es ging immerhin um Green-chan! Er hatte nämlich was herausbekommen... Doch dafür bräuchte er ein wenig Hilfe und man musste ja nicht unbedingt fragen... Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Also ran ans Werk! Doch gerade als der kleine Halbdämon den nächsten Raum untersuchen wollte hörte er Schritte auf die Stimmen folgten. Er war also doch nicht so allein... "Und ich sage dir Asuka, mein siebter Sinn irrt sich nie!", ohoh schnell weg. "Ai-cha-" "UNTERSTEH DICH! Ich heiße Kaira. K-A-I-R-A, verstanden? NICHT "Ai-chan"! Wie oft denn noch?!", die Sprechende und die, die angeschnauzt wurde, bogen um die Ecke. Die eine konnte der Rotschopf zweifelsohne als Kaira identifizieren (alleine schon anhand der Informationen Greens) und das Mädchen rechts neben ihr sagte ihm nix. Ihre braungebrannte Haut gab einen perfekten Kontrast zu ihren eisblauen Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren. Nicht wirklich zur Jahreszeit passte ihr Kleiderstil: Ein bauchfreies Top und einen ebenso kurzen Rock. An ihren Ohren baumelten Ohrringe in Form von Planeten. Alles in allen nicht schlecht, besonders der Körperbau... Das unbekannte Mädchen verschränkte die Arme hintern Kopf. "I´m so sorry... Ai-chan. Hört sich doch viel süßer an, weiß gar nicht was du hast! Und bis du mich nicht geschlagen hast habe ich noch das recht dich zu nennen wie ich will!", sie zwinkerte ihr zu und fuhr fort, währen Kaira einen Wutanfall zurüch halten musste: "Für deinen siebten Sinn hättest du mich trotzdem nicht wecken müssen... Immerhin habe ICH die Sicherheitsvorkehrungen entworfen und dein Haus ist vollkommen einbruchssicher!", davon hatte Siberu nix mitbekommen... "WIE BITTE?! DU HAST GESCHLAFEN WÄHREND ICH DABEI WAR DEN RECORD ZU BRECHEN?!" "Ja, meinen schlägst du eh nicht! Da hab ich mir erlaubt zu schlafen... Ich bin so hundemüde das glaubst du nicht! Ich hätte nicht die Nacht durchmachen sollen...", sie gähnte herzhaft um ihre Müdigkeit zum Ausdruck zu bringen. Kaira grummelte und beschloss das Thema zu wechseln. "Und sind deine Sicherheitsvorkehrungen auch Dämonen sicher?!" "... Mein neues System schon. Ej... Ai-chan hast du noch Pockys? Die mit Erdbeere Geschmack? Ich liebe die Dinger... Ich lass dir auch die mit Minze, wenn du willst!", geschickter Thema Wechsel, trotzdem brauchte die dringend ein neues System fand Siberu. Sonst würde doch jeder darein kommen! Während Kaira ihre Freundin anbrüllte, sie fräße ihr noch die Haare von Kopf ("No, nur die Pockys haben mir angetan!"), hatte der Rotschopf endlich das gefunden was er gesucht hatte. Das Problem dabei war nur das der Gegenstand etwas ungünstig platziert war. Es hin nämlich um Kairas Handgelenk. Er hätte es wissen müssen! Ok, das war ein Hindernis, aber keins was man nicht bewältigen konnte. Aber er wollte keine verletzten, das gäbe enorme Minus Punkte bei Green-chan, worauf er verzichten konnte und das währe ohnehin Verschwendung an gut aussehenden Mädchen... Also wählte er die schmerzlose Version; Eine der leichtesten Techniken musste her. Schlafzauber. Einfach aber genial. Das Mädchen was eh ohnehin schon übermüdet war, wanderte als erstes in Reich der Träume. Kaira folgte ihr nach kurzen Widerständen. Siberu ging auf seine beiden "Opfer" zu und beugte sich zu Kaira. "Dankeschön die leih ich mir mal aus!", mit diesen Worten löste er ihre Armbanduhr von ihrem Handgelenk. Natürlich war es keine normale (was sollte er auch schon mit ner normalen Uhr?). Das erste Ziffernblatt sah völlig normal aus, außer dass unter den normalen Zahlen noch die Römischen standen. Jedoch konnte man dieses Ziffernblatt beiseite schieben und eine verstellbare Digitalanzeige kam zum Vorschein. Jedoch zeigte diese nicht nur die Uhrzeit an, sondern auch das Jahr und das Datum und diese konnte man auch noch mal verschieben und ein kleines Hologramm der Welt erschien. Als momentaner Standort war selbstverständlich Japan gekennzeichnet. "Wow cool!", er konnte seine Neugierde nicht zurückhalten und berührte den Punkt. Der Punkt folgte seinen Finger und hielt inne beim Land Sibirien. Siberu konnte gerade noch seinen Finger zurückziehen als die Uhr sich von selbst zusammen klappte und sich in Luft auflöste - Mit Siberu. Noch bevor er seine Augen wieder öffnete, konnte er nicht drum herum den drastischen Temperaturabfall zu bemerken. Als er sie dann öffnete half es ihn auch nicht besonders weiter: Schnee so weit das Auge reichte und in dieser Schneewehung reichte die Sicht nicht weit. "SCHEIßE!", doch das Fluchen brachte ihn auch nicht weiter. Statt weiter auf die Hilfe der Uhr zu bauen teleportierte er sich aus eigener Kraft zurück ins wärmere Tokio. Er atmete erleichtert auf. Das würde eindeutig nicht sein Traumreiseziel werden! Aber immerhin hatte er das gefunden was er gesucht hatte. Denn er glaubte oder eher hoffte, dass wenn er auch noch die Zahlen auf der Digitalanzeige verändern würde, könnte einen diese Uhr doch tatsächlich als eine Art Zeitmaschine dienen! Diese besagte Uhr lag unterlag nun Garys prüfenden Blick. Er war sich nicht ganz sicher ob er den Worten seines Bruders trauen konnte und wenn es wahr war, den grauste es ihn davor was Siberu damit vorhatte. Der saß seelenruhig auf dem Sofa und war damit beschäftigt seine Haare nach dem Schneesturm in Sibirien zu Föhnen. "Und du meinst wirklich das, dieses Ding Zeitreisen kann?", in Garys Ohren klang das alles ziemlich unrealistisch, aber die meisten fanden auch das Magie und Dämonen unrealistisch wahren, also warum nicht? "Jap ich meine. Man kann das erste Ziffernblatt beiseite schieben. Darunter kommt dann eine Digitalanzeige mit-" "Danke hab schon. Sag mal... Silver, woher wusstest du überhaupt das überhaupt?", der Angesprochene sah ihn verwundert an. "Na ich hab einfach rumgespielt!" "Das meinte ich nicht. Ich meinte wie kamst du auf den Gedanken das die so ein Ding besitzt?" "Oh achso! Na das ist simpel: Green-chan hat uns doch erzählt das, dass Element von Kaira die Zeit ist, da hab ich mir einfach gedacht das die sicherlich auch in die Vergangenheit reisen kann!", sagte der Rotschopf und legte den Föhn beiseite und griff stattdessen zur Bürste. "Und woher wusstest du, dass es genau diese Uhr war?" "Geraten." "Das Glück ist immer bei den Dummen." "Lieber dumm, als wie ein Igel rum zu laufen. Und außerdem bin ich intelligent." "Mich verwechselt wenigstens niemand mit einem Mädchen. Und ja du kannst intelligent sein, immerhin bist du mein Bruder, musst ja was geerbt haben. Du bist nur zu dumm es einzusetzen.", "So oft ist das nun auch wieder nicht vorgekommen!", nein. Nie. Siberu stand auf und holte etwas aus seinen Zimmer, während er jedoch noch da drinnen war rief er: "Aber wenn du so weiter machst werde ich dich nicht mitnehmen!", dann kam er mit einen breiten Grinsen und einem Zettel wieder raus. "Wer hat den behauptet das ich mit will?!" "Sag bloß nicht du bist nicht neugierig auf Greenis großes Geheimnis, das sie selbst uns nicht erzählen will?", ok wenn er das verneinen würde, währe das gelogen. "Silver wir haben BEIDE kein recht dazu in Greens Vergangenheit herum zu manipulieren!", der Angesprochene verdrehte sie Augen. "Ja, ja du Moralapostel.... Also kommst du nun mit oder nicht?" "Ich habe doch nein gesagt! Green würde uns umbringen!" "Jap sie würde uns mehr als einen Light Spirit hinterher hetzen... Aber was sie nicht weiß macht sie nicht heiß, ne?", sein großer Bruder musste ernsthaft darüber nachdenken. Auf der einen Seite war das absolut verboten, aber auf der anderen Seite war das eigentlich die einzige Möglichkeit. Aber es konnte so vieles schief gehen...aber...?! Während Gary weiter gegen sein Gewissen ankämpfte, veränderte der Rotschopf die Zeitdaten der Uhr. "So geht los!", sagte der und griff sich den Arm seines Bruders, der ihn entsetzt anschaute. Es gelang ihm jedoch nicht zu protestieren, da seine Worte in Meer der Zeit untergingen... 24.12.1994 Gary rang nach Luft, was sich als schwer herausstellte wenn der kleine Bruder auf einen drauf liegt. Der jedoch wurde brutal zur Seite geschubst. Das Erste was Gary tat war sich erstmal gewaltig zu beschweren: "ICH HATTE NICHT MAL ZUGESTIMMT!" "Zurück kommst du jetzt nicht mehr.", Siberu ärgerte sich viel mehr darüber das seine Frisur SCHON WIEDER im Eimer war. Er hatte es nämlich geschafft SCHON WIEDER im Schnee zu landen! Gary zwang sich mittlerweile sich zu beruhigen und nen klaren Kopf zu behalten. Damit er die Lage analysieren konnte: Es war tiefe Nacht (was nicht besonders schlimm war den Dämonen hatten keine Schwierigkeiten in der Nacht zu sehen), es schneite, der Schnee ging einen bis zu den Knien, es war kalt und sie befanden sich irgendwo im Nirgendwo. "Silver, WO sind wir? Und vor allen dingen WANN sind wir?", der Angesprochene erhob sich und schaute sich auch erstmal um. "Tja...wo: ... Ohje irgendwo in Deutschland." "Ach was, hätte ich nicht gedacht. Geht´s ein wenig genauer?", das war mal wieder typisch Silver: Planlos durch die Gegend laufen und sich darauf verlassen das andere das Denken für ihn übernahm. "Keine Ahnung, ist doch egal..." "Zufallsprinzip...?" "Nein! Wie sind 100% richtig!" "Super. Nächstes Mal plane ich. Und in welcher Zeit? Das müsstest du nun wirklich wissen." "Weinachten 1994, zwei Wochen vor dem ersten Foto. Zufrieden, Ani-", boing. Der Rotschopf stolperte über etwas als ich sich gerade in Bewegung gesetzt hatte. Gary verdrehte die Augen, zu dumm zum Laufen wer der. "Silver. Ohne dein "Dämonen-Sein" in Frage zu stellen: Du siehst doch genauso gut oder?", der Angesprochene traute seiner Frisur nach, die jetzt schon zum dritten mal an diesem Tag ruiniert war. Dann zeigte er anklagend auf etwas dass fast vom Schnee verdeckt war. "Ich bin über etwas gestolpert, klar?! Das passiert jeden Mal, besonders wenn es so zugeschneit ist, ok?", rechtfertigte sich Siberu und wollte gerade seine Wut an dem -wie er annahm, Stamm auszulassen, als sein Bruder ihn an der Tat hinderte. "Das ist kein "Etwas", sondern ein "Jemand"." 3.12.2005 Japan/Tokio "Gewonnen. Ach ich hatte dir vergessen was zu sagen, Ai-chan!", das blauhaarige Mädchen, lies ihren Controller fallen und streckte sich auf dem Kissen aus wie eine Katze. Stunden langes spielen machte müde! Dann griff sie sich einen ihrer geliebten Pockys mit Erdbeere Geschmack und schaute belustigt zu, wie Kaira sich über die Xte Niederlage ärgerte. Die wand sich nicht mal vom Bildschirm als sie antwortete: "Schon wieder ich fass es nicht! Was hast du vergessen zu sagen? Das du schummelst?" "Brauch ich nicht, du kannst eh nicht spielen! Nein, ich meinte das dein siebter Sinn dich vorhin nicht getäuscht hat!" ... "WAS?! WARUM HAST DU MIR DAS NICHT SCHON FRÜHER GESAGT?! Und was st mit deinen Angeblichen "Dämonen Sicheren" System?" "Du hast nicht das NEUE System. Du bezahlst ja nichts dafür und die Material kosten sind nun mal nicht umsonnst! Und warum ich nichts gesagt habe? Nun...weil...", sie sprang auf. "ICH MAL EINE RICHTIGE HERAUSFORDERUNG FÜR MEIN NEUES SUCHSYSTEM HABEN WOLLTE! Unser kleiner Besucher hat nämlich was mitgehen lassen...", sie nickte ihren eigenen Worten zu. Das Mädchen schien voller Tatendrang zu sein. Kaira jedoch war entsetzt. Reflexartig blickte sie zu ihrem Handgelenk, doch ihre Uhr war noch da. Sie atmete erleichtert auf, ohne sie würde sie sich völlig hilflos fühlen. "Er hat deine Uhr. Das da, ist ein sehr gutes Imitat. Eine völlig normaler Uhr, beleckt mit einem Illusionszauber. Sorry Ai-chan...!", sie zwinkerte ihr entschuldigend zu. Die angesprochene verlor an Farbe. Riss sich jedoch schnell wieder zusammen und griff die Hand ihrer Freundin. "Los, lass und meine Uhr zurück holen! Und wehe dein Suchsystem funktioniert nicht eins A!" "Juhu! Endlich mal wieder Action!" Fortsetzung folgt. ~~~~~ Hoi xD Ja die Autorin meldet sich mal zu Wort uu Nach einer halben Ewigkeit hab ich mal weitergeschrieben ^^ *wunder* aus verschiedenen Gründen steckte ich in einen Schreibtief... Doch in der Zeit wo ich Himitsu no mahô nicht weitergemacht habe, hab ich die komplete Storylien nochmals überarbeitet und ich schätze die nächsten Kapitel werden 100% schneller kommen! *freut sich nemlich schon* In diesen Kapitel ist endlich ein neuer Chara aufgetaucht, obwohl diese schon zweimal erwähnt wurde xD sie wird leider erst später richtig zur Geltung kommen und auch erst dann wird klar wie sie nun wirklich heißt ûu *nix verraten will* Obwohl...einige wissen es schon ¬¬ *ganz big zu Anni schiel* An dieser Stelel grüße ich sie nochmals, sie ist sowas wie meine assistentin x3 Also bis zum nächsten Kapitel "Schneeweiße Erinnrungen Teil 2"! Saku Kapitel 11: Schneeweiße Erinnerungen Teil 2 ------------------------------------------- Schneeweiße Erinnerungen Teil 2 24.12.1994 Deutschland/ Irgendwo im Nirgendwo Gary hielt das "Etwas", was sich als ein halberfrorenes Mädchen herausgestellt hatte, im Arm. Sie war nicht bei Bewusstsein, zum Glück atmete sie noch. Ein wenig später und es hätte zu spät sein können. Wie lange sie wohl schon hier draußen lag? Und aus welchen Grund? Dazu noch spärlich bekleidet, überhaupt nicht für diese Jahreszeit geeignet; Einen knielangen karierten Rock und ein schwarzes Oberteil. Beides sehr dünn und sie trug auch keine Schuhe. Ziemlich unüberlegt. "Hej. Ich hoffe dir ist klar, dass du das Gör NICHT retten wirst. Das könnte schlimme folgen haben! Noch nie so was in Filmen gesehen? Wenn man die Vergangenheit verändert kann das schwerwiegende Schäden auf die Zukunft haben!", meldete Siberu sich auch mal zu Wort. Er hatte eine natürliche Abneigung gegen Kinder unter zehn Jahren. Seitdem ein kleines Mädchen im, als er geschlafen hatte, den Zopf abgeschnitten hatte und er so sehr lange (ZU LANGE) mit total ruinierter Frisur dastand. Somit die absolute Lachnummer. Das Mädchen hatte einen tragischen Unfall erlitten. Aber da gab es noch einen anderen Grund... Der Rotschopf schüttelte hartnäckig den Kopf. Er wollte nicht dran denken. "Silver. Erstens: Das wird nicht den 3. Weltkrieg auslösen. Zweitens: Weiß ich das selbst und drittens: Du solltest das Mädchen mal genauer anschauen, na fällt dir was auf?" Der Angesprochene beugte sich runter und beäugte sie skeptisch. Das Mädchen hatte hellbraune Haare, die zu Zöpfchen geflochten waren. Diese jedoch waren dabei auf zu gehen, da die Schleifen mit denen sie zusammengehalten worden, aufgegangen war. Silver überlegte kurz. Dann wusste er worauf sein Bruder hinaus wollte: "Das ist doch die Göre von Greens Fotos!" "Blitzmerker", sagte Gary während er aufstand. Siberu schien der Gedanke nicht ganz willkommen zu sein. "Das heißt...wenn wir sie jetzt nicht retten, wird mich Green nie-", er hielt inne. Das kleine Mädchen reckte sich. Scheinbar war sie wieder bei Bewusstsein. "Waaaah! Verbuttel die ganz schnell im Schnee und gut ist! Sie darf uns nicht sehen, niemand darf uns sehen!", raunte der Rotschopf seinem Bruder zu. Der bleib jedoch cool und sagte: "Keine Panik, die schläft noch. Lass uns sie irgendwo in der Nähe absetzen. Hier muss es doch Häuser oder so was geben" "...Es...es...ist...so...kalt..." Von wegen die schlief, dachte Silver. Er sagte jedoch nichts, er wollte nicht gehört werden. Sein Bruder hatte die Probleme nicht er. Einfach Tot schlagen und fertig. Keine Probleme. Doch Aniki schien gar nicht dran zu denken. Der hatte eine zutiefst nachdenkliche Miene aufgesetzt. Die Stimme des Mädchens kam ihn verdächtig bekannt vor... "Das gleiche hat Green auch schon mal gesagt...", der Angesprochene tat so als würde er nach Luft japsen und sagte im leisesten Flüsterton: "Stell dir vor! Dieser Satz ist ja auch sooooooooooooooooooo selten, den hab ich noch nieeee in meinen ganzen Leben gehört, weißt du?" Dadurch fing er sich nur ein genervtes Schielen ein. Doch Silver war noch nicht fertig: "Blue, tu deinem kleinen Bruder einen Gefallen und lass sie hier liegen, ok? Komm schon Alter, sei ein Dämon", er klopfte ihm auf die Schulter, doch als Antwort gab es einen Tritt ins Schienbein. "HEJ! Was-" "Halt die Kappe! Was wenn sie doch nicht schläft?!" "Du hättest mich trotzdem nicht treten sollen! Und wenn du die jetzt nicht sofort umbringst tu ich es!", er sah ihn durchdringend an, doch der drehte sich auf dem Absatz um und fing an zu gehen. "Hast du mir nicht zugehört? Ich habe gesagt wir bringen sie zurück, klar?" "Du bist eindeutig zu gutmütig für einen Dämon, Blue!", grummelte er und lief ihm hinterher. "Wenn du nicht sofort ruhig bist, werde ich Green erzählen das du ein unschuldiges Kind kaltblütig umgebracht hast und danach genüsslich das Blut von den Fingern geleckt hast" Silver schwieg. Öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss in wieder. Verdammt. Der Punkt ging an Blue. "Ich hasse dich Blue" "Ich dich auch" Das Mädchen krallte sich an Garys Oberteil fest. Sie suchte Wärme. "...Nicht...lass das...ich will nicht..." Hatte sie ihn etwa gehört, oder redete sie nur im Schlaf? Auf jeden fall hatte sie ihre Augen fest zusammengekniffen, hatte wohl einfach einen Alptraum. Gerade als Siberu sich beschweren wollte, das dass alles nur Zeitverschwendung war, fanden sie endlich ein Haus, in dem Licht brannte. Es lag an einem zugefrorenen See, im Garten standen einige Spielgeräte. Das Haus an sich war aus Holz und sah sehr gemütlich aus. "Na endlich wurde auch zeit! Setz die Göre einfach vor die Tür und gut ist. Wird schon gefunden werden" "Ach was, genau das hatte ich vor", damit ging Gary zur festlich geschmückten Eingangstür und setzte das Mädchen ab. Sie schien nicht wirklich damit einverstanden zu sein, denn trotz ihres Schlafes klammerte sie sich krampfhaft an ihn. Als Gary sich von ihren Griff befreite, lehnte er sie an die Hauswand, sie würde schon entdeckt werden. Trotzdem lies ihn das mulmige Gefühl nicht los. Vielleicht hatte er doch die falsche Wahl getroffen. Seinen Bruder fand er am Boden hinter einem Baum. Er war kreidebleich, was sicherlich nicht von der Kälte kam. Immerhin machte die Kälte einen Dämon eigentlich nicht viel aus. "...Aniki, wir haben ein klitzekleines Problemchen...", er hielt eine Zerbrochene Uhr in der Hand. 03.12.2005 Japan/Tokio "Bist du sicher, dass es hier ist?", fragte Kaira skeptisch ihre Begleiterin, die die Arme verschränkte hatte und selbstbewusst schaute. Sie standen wir einem ganz normalen Wohnblock. "Absolut!", sie nickte sich mal wieder selbst zu. Doch Kaira war nicht besonders überzeugt. "Seit wann halten sich Dämonen in normalen Wohnblöcken auf?" "Woher soll ich das wissen? Sehe ich so aus als ob ich der Autor der "Dämonen Enzyklopädie" währe?", die Angesprochene seufzte verärgert und schritt durch die Einganstür, direkt zur Treppe. Auf die Bemerkung, dass es auch einen Fahrstuhl gäbe, achtete sie nicht. Sie wollte ihre Uhr zurück haben. Jetzt und Sofort! "Hej Ai-chan nun warte doch! Du weißt doch gar nicht welches Stockwerk!", ihre Begleiterin war nicht die sportlichste und hatte Mühe mit Kaira mitzuhalten. Immerhin saß sie hauptsächlich vor einem Bildschirm und war es nicht gewohnt gehetzt zu werden. "Und welches Stockwerk ist es?!" "...Neunter!", keuchte sie und zur ihrer Erleichterung waren sie auch schon oben. Kaira fragte sie etwas barsch nach der Hausnummer. Als ob sie das wusste. Die Blauhaarige ging an den Türen vorbei und wartete ein Signal ihres Mini Computers ab. Bei Wohnungsnummer 21 blieb sie stehen und zeigte drauf. Kaira war sofort da. "Hast du dir eigentlich überlegt, dass deine Waffe sich nicht mehr in deinem Besitz befindet? Und du somit absolut hilflos bist?" Die Angesprochene wurde bleich. Daran hatte sie nicht gedacht. "Verdammter Mist..." Ihre Freundin antwortete nicht. Sie lehnte sich an die Wand und tippte auf ihren Mini Computer rum. "Was tust du da?" "Ich schreibe eine Email, Ai-chan!" "WAS?! DAS IST NICHT DER RICHTIGE ZEITPUNKT EINE EMAIL ZU SCHREIBEN! KANNST DU NICHT EINMAL BEI DER SACHE BLEIBEN?!!!!! UND AN WEM BITTE SCHÖN?!" Die Angesprochene grinste breit und zeigte zur Nachbarstür. Kaira linste zum Namensschild: Najotake Green. Najotake... irgendwas sagte es ihr, aber die kam nicht drauf. Ihre Begleiterin sah sie mit hochgezogenen Brauen an. "Du weißt schon, die du letztens getroffen hast, Kaze-samas-" "Ja ja, ich weiß! Aber sie wohnt mit Dämonen unter einem Dach, merkt die das denn nicht?", Ihre Freundin grinste während sie weiter tippte. "Ich glaube eher sie hat nichts dagegen!" "Was?! Wie kommst du denn auf so eine absurde Idee?! Hm... ein wenig merkwürdig kam sie mir gleich vor. So... untypisch. ABER... DAS IST JETZT NICHT DAS THEMA! Asuka ich will sofort wissen wer meine Uhr hat und ob sie wirklich darin ist!" "Schau doch aufs Namenschild... Ai-chan. Die Uhr ist nicht mehr da. Sie ist in Funktion. Irgendwo, oder eher irgendwann, in der Zeit, wann kann ich dir nicht sagen!" Kaira setzte sich grummelnd auf dem Boden. Sie beschloss zu warten, es konnte ja nicht allzu lange dauern. Sie beobachtete wie die Hände ihrer Freundin über die kleine Tastatur rasten und fragte nochmals an wem sie schrieb. Die Angesprochene sah nicht auf, doch wieder breitete sich ein Grinsen auf ihren ihrem Gesicht aus. "Es würde dir nicht gefallen, wen ich dir sage an wem ich schreibe, Ai-chan..." "Deine Geheimnistuerei gefällt mir nicht! Also raus mit der Sprache!" Die Blauhaarige sah erst jetzt auf und linste sie neckisch an. "An deinen Schwarm!" ... Kaira sprang wie vom Blitz getroffen auf. Die Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben. "ER IST NICHT MEIN SCHWARM!" "Du magst ihn genauso gern wie ich, Itzu-chan und Li-chan. Wir sollten nen Fanclub gründen!", sie lachte auf und sendete die Email ab. "..................... Er kann doch nicht mit einen Computer umgehen.", bemerkte Kaira um das Thema zu wechseln. "Er kann nicht mal einen Computer einschalten. Geschweige denn ein Emailpostfach öffnen! Nein ich hab die Mail an Itzu-chan geschickt, die wird ihm schon bescheid sagen!", Kaira sah sie nachdenklich an. "Und worum geht's in de Mail? "Na, um seine Schwester..." 24.12.1994 Deutschland/ Irgendwo im Nirgendwo "Lass mich raten. Du Trottel hast die Uhr kaputt gemacht und wir sitzen hier fest" Silver sah seinen großen Bruder zutiefst beleidigt an. Immer bekam er die Schuld, egal was. Blue tat wirklich immer so als währe Silver der absolute Volltrottel, der alles nur noch schlimmer machte (lag wohl daran das er es meistens tat). "Nein ich war es nicht! Warum gibst du mir ständig die Schuld für alles?! Aber jo wir sitzen hier fest... was tun?" "Erstens: Hm... liegt vielleicht daran das es immer, oder meistens deine Schuld ist. Zweitens: Was wir tun? Schritt eins: Nicht in Panik geraten. Schritt zwei: ... Muss ich mir noch überlegen" Sein Bruder sah ihn zweifelnd an und sprang auf die Beine: "DA SOLL ICH RUHIG BLEIBEN?! Aniki, überleg dir was aber schnell! Ich hab nicht die geringste Lust hier zur Eissäule zu erstarren!" Silver schüttelte seinen Bruder panisch durch. Irgendwann in der Zeit feststecken war nicht seine Sache. Das war nämlich etwas was man nicht ändern konnte indem man die Umgebung in die Luft sprang. Vor lauter Frust warf er die Uhr mit voller Kraft Richtung Boden. Die Digital Anzeige rammte einen Stein und durch die Wurfkraft vom Rotschopf zerbrach diese völlig. Was sich äußerst negativ für die Beiden auswirkte. Die Uhr sprang plötzlich wieder an, doch das war nicht unbedingt gut; Sie spielte verrückt und ehe die beiden Brüder sich noch irgendwie wehren konnten, wurden sie schon wieder im Strom der Zeit verschluckt... ??????????????????????????? Gary wagte es nicht die Augen aufzumachen. Wahrscheinlich waren sie jetzt sonst wann und das konnte sich auch schnell wieder ändern, immerhin war die Uhr kaputt. Silver schaffte es wirklich alles kaputt zu bekommen. Womit hatte er so einen Bruder verdient?! "Wehe wir sind irgendwann im Jahre 3000 oder so gelandet, Silver denn bring ich dich echt um!" Da er keine Antwort bekam öffnete er zögernd seine Augen und sah sich um. Von Schnee war nichts mehr zu sehen, es schien Herbst zu sein. Also mindestens ein Jahr später oder früher. Seinen Bruder fand er zwei Meter von ihm entfernt, kopfüber in einem Busch. Super, jetzt musste er sich wieder anhören das Silvers Frisur ruiniert war, als ob sie nicht schon genug Probleme hatten! "Hej... Wollen wir nicht Freundinnen sein?" Gary schreckte hoch. Auch Siberu, der sich aus dem Busch befreit hatte, schaute sich nach dem Ursprung der Stimme um. Der Rotschopf fand sie als erstes und zeigte tonlos in die Richtung. Daraufhin entdeckte Gary hinter den Büschen einen kleinen Spielplatz. Das Mädchen, was gerade eben gesprochen hatte saß wartend auf eine Antwort auf der Schaukel. Sie hatte kurze braune Haare die sie als Zöpfe trug und ebenso braune Augen. Das Mädchen was sie gefragt hatte spielte mit einem Basketball. Warf Körbe, sie versuchte die scheinbar zu ignorieren. Es war eindeutig die Kleine mit den Zöpfen, aus dem Wald. Gary atmete erleichtert auf, dann konnten sie nicht allzu falsch in der Zeit sein. Das Mädchen auf der Schaukel bohrte weiter nach: "Du kannst mich doch verstehen oder? ...Willst du etwa nicht meine Freundin sein?" Sie fing urplötzlich an zu heulen. Erst dann wand die Angesprochene sich zu ihr um. Ihre großen dunkelblauen Augen sahen das weinende Mädchen ausdruckslos an. Das Blaue in ihren Augen konnte man kaum noch erkennen, so dunkel waren sie. Aber vor allen Dingen waren sie leer. Als hätte das Mädchen verlernt Gefühle zu zeigen. Oder es nie gelernt. Gary dachte einen Moment daran ob sie deshalb in den Schnee hinaus gelaufen war. Hatte sie etwa vorgehabt Selbstmord zu begehen? Ach was. An so etwas dachte doch kein so kleines Mädchen. Dann nahm sie einen Teddy, der etwas weiter weg von ihr lag und drückte ihn dem weinenden Mädchen in die Hand. Die sah sie hoffnungsvoll an, doch der Gesichtsausdruck des Mädchens blieb eisern. Das jedoch ließ das andere Mädchen kalt und sagte: "Du kannst mich also doch verstehen! Denn können wir ja Freunde werden, oder Schwestern! Oder Gleen? Ich heiße Kari!" ........ "Hat die gerade "Green" gesagt?", fragte Silver unsicher an seinen Bruder gewandt. Er war ein wenig blass geworden. Doch der Angesprochene blieb ruhig: "Nein. Das hörte sich anders an" ....... "Nicht "Gleen". Green. Das ist englisch und bedeutet "Grün"", sagte das bezopfte Mädchen mit den leeren Augen. Im Gegensatz zu Kari die erfreut aufgesprungen war, schien Silver von dieser Nachricht überhaupt nicht erfreut zu sein. Mit offenem Mund starrte er die kleine Green an. "...Scheiße. Ich wollte doch tatsächlich Green umbringen...!" Sein Bruder hörte ihn nicht. Er war in seinen Gedanken vertieft. Das erklärte alles. Der Grund warum Green Angst vor Schnee und Kälte hatte, war weil sie als Kind fast erfroren währe. Scheinbar wollte sie nicht das irgendjemand was davon erfuhr, war es ihr etwa peinlich? Und warum war sie in den Schnee hinaus gelaufen? Hatten er und sein Bruder sie tatsächlich vom Selbstmord abgehalten? "Hej. Das heißt ja dass wenn wir Green vorhin- damals meine ich, nicht gerettet hätten, währe sie jetzt tot?" Gary drehte sich zu ihm um. "Ach plötzlich sind es "wir"?" Der Angesprochene überhörte ihn. "Soll das etwa heißen das war..." "Schicksal?" "Ja genau das meinte ich!" "Du Holzkopf. Das war nichts anderes als Zufall. Seit wann glaubst gerade DU an Schicksal?!" "Ich glaube nicht an Schicksal!", fuhr er seinen Bruder an. Dann nahm er die Uhr in unter die Lupe. Es gab immerhin keinen weiteren Grund mehr in einer falschen Zeit herum zu lungern. Doch das Problem war das die Ziffern sich eigenständig gemacht hatten. Wahllos drückte der Rotschopf auf einen Knopf herum. Plötzlich hielten die Zahlen an "Hej klasse! Ich glaube ich hab's hinbekommen!" Gary wollte gerade sagen dass es ihm schwer wundern würde, wenn es so sein sollte, doch schon waren sie wieder von der Uhr verschluckt worden. 3.1.???? Wieder eine Bruchlandung. So langsam hatte Siberu die Nase gestrichen voll. Diese dämliche Uhr war entweder darauf programmiert Bruchlandungen zu verursachen oder die hatte was gegen Dämonen. Zum Glück hatte er sich diesmal an einen Ast festgeklammert und konnte sich geschickt drauf schwingen. Er sah sich um. Sein Bruder lag gut fünf Meter unter ihn und rieb sich den Kopf. Scheinbar waren sie immer noch nicht Zuhause. "Von wegen du hast es hinbekommen.", hörte er Gary von unten maulen. "Ich weiß aber jetzt was los ist!" Oh toll, dachte der Angesprochene. DARAUF konnte man sich wirklich verlassen. Er klopfte sich den Schnee von seiner Jacke. Schon wieder Schnee. "Ich habe nämlich vorher alle Orts und Zeit Daten eingegeben! Ich schätze mal die Uhr wird die jetzt durch gehen, solange bis alle durch sind" ".................Silver?" "Ja Aniki?" "...Du bist ein verdammter BLITZMERKER! ES HÄTTE DIR AUCH SCHON FRÜHER EINFALLEN KÖNNEN DAS DU SIE EINGESPEICHERT HAST!", brüllte er von unten herauf, doch der Angesprochene tat mal wieder so als hätte er es nicht gehört, als ob man es überhaupt überhören KONNTE. Plötzlich sichtete er was, was seine Haut sicherlich retten würde. "Ej Aniki, ich kann Green-chan sehen!" Blue gesellte sich zu ihm und auch er konnte Green sehen. Sie trug einen Schaal der viel zu lang für sie war und darum hatte sie ihn wohl tausendfach umgewickelt. Kari hatte sich bei ihr eingehackt und sabbelte munter drauf los. Gary fragte sich ob die überhaupt mitbekam das Green ihr keine Antwort gab, hörte Green es überhaupt? Sie hatte immer noch die gleichen emotionslosen Augen wie zuvor. Aber es schienen einige Jahre vergangen zu sein, was man anhand der Größen sehen konnte. Die zwei Mädchen schienen auf dem Weg zu einem See zu sein, den Gary am Ende des Wegs entdeckte. Er sprang vom Baum runter. "Hej Silver, lass uns mal hinterher! Wir haben ja eh nichts Besseres zu tun." Das musste er ihm nicht zweimal sagen, schon ehe sein Bruder seinen Satz vollendet hatte, war Siberu schon auf dem Weg. "Wetten ich bin schneller als du!", rief Silver seinem Bruder zu. Der verdrehte die Augen. Was für ein Spielkind. Er lächelte in sich hinein. Wie früher.. "Kommst du nun, oder bist du schon festgefroren?!" Der Angesprochene stand nur wenige Sekunden neben Silver, der gewartet hatte. "Hej teleportieren ist nicht fair.", sagte er mit einen Grinsen. "Musst du gerade sagen!", antworte Blue. Anstatt eine Antwort zu geben flitze Silver los und Blue folgte ihm, oder anders versuchte es. Silvers Special Gebiet war schon immer seine Schnelligkeit gewesen. Das wusste Gary, deshalb versuchte er gar nicht erst ihn einzuholen. Auch wenn er sich dann Silvers Sprüche anhören musste. Es endete auch genauso wie er es erwartet hatte, außer das sein kleiner Bruder beinahe in den Fluss gefallen währe. Denn der war nicht zugefroren. "Muhahahaha! Ich war mal wieder schneller als du Blue!", sagte Silver triumphierend mit einen breiten Grinsen. "Du bist einfach viel zu langsam Anikiiiiiiiiiiiiiiiiiii", fuhr er fort. Sein Bruder verdrehte genervt die Augen und sagte: "Irgendetwas musst du ja können" Gerade als Silver antworten wollte, hörten sie einen spitzen Schrei der vom See kam. Eindeutig eine Mädchenstimme. Die beiden Brüder gingen näher an und versteckten sich hinter den zugeschneiten Büschen. Auf dem See waren mehrere Kinder versammelt. Aber keiner schien im Sinn zu haben Schlittschuh zu laufen. Green klammerte sich krampfhaft an Kari. Sah merkwürdig aus. Immerhin war Kari viel kleiner als Green und sie hielt schützend den Am um sie. Zum ersten Mal zeigte sie Gefühle. Die nackte Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben. Erst jetzt viel Gary auf das ihre Kleider total durchnässt waren. Ein wenig weiter war ein Loch in der Eisschicht zu sehen. Die Kinder schienen sich heftig zu streiten. Kari war am lautesten. Green sagte kein einziges Wort. "Warum habt ihr Schwester Green geschubst?!" "Wir?! Wir waren das nicht! Ist doch nicht unsere Schuld das die zu blöd zum Schlittschuhlaufen ist!", antworte einer der Jungs. Von der Größe her war er scheinbar der älteste. Er hatte mehrere Kinder um sich gescharrt. Seine Gruppe war ganze fünf in der Überzahl. "Wie feige! Sieben gegen zwei Mädchen", sagte Siberu. Am liebsten wurde er jetzt daraus gehen und diesen Feiglingen erst einmal zeigen wo es lang ging. Und der richtige Weg war ganz sicher nicht, Green ins Wasser zu schubsen. Er sah zu seinen Bruder. "Denkst du das gleiche wie ich?" "Ja. Und du wist schön hier bleiben! Haben wir uns verstanden?" Der Angesprochene grummelte beleidigt und wann sich wieder dem Geschehen zu. Kari ließ sich nicht unterkriegen. Scheinbar war ihr die Tatsache das sie in der Unterzahl war egal. Selbstbewusstsein hatte sie, das musste man ihr lassen. "Ihr lügt! Ich habe genau gesehen wie ihr Schwester Green geschubst habt! Und das war immerhin nicht das erste Mal!" "Denn soll sie nicht hierhin kommen und in ihren Zimmer bleiben! Sie hat hier nichts zu suchen! Am besten sie geht gleich ganz! Obwohl wohl niemand so blöd ist und so ein Mädchen adoptieren würde! Dafür muss man schon eine Geschmacksverirrung haben!", sagte einer der Sieben, doch gerade als Kari antworten wollte meldete sich Green auch mal zu wehr: "Kari... Lass gut sein... Mir ist kalt... Ich will zurück... " "Gute Idee Schwester Green! Denn sagen wir es!", sie wand sich an die Gruppe und sagte: "Dann bekommt ihr eure gerechte Strafe!" Der Junge sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagte: "Wie sonst auch, was?" "Ach sei doch endlich ruhig!", antwortete Kari, so überzeugt wie nu irgend möglich. Wahrscheinlich hatte diese Gruppe nie ihre gerechte Strafe bekommen. Es wunderte Gary das sie Green und Kari einfach so davon gingen ließen. Kaum waren die Beiden um die Ecke verschwunden fingen die anderen an zu Lachen. Siberu stand auf. "Denn stopf ich jetzt das Maul! So behandelt niemand meine Green-chan!" Er meinte es ernst. Das stand ihm ins Gesicht geschrieben. Doch sein Bruder holte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: "Wer von uns hat den gesagt das wir nichts in de Vergangenheit verändern dürfen?! So schwer es dir auch fallen mag, bleib auf den Teppich. Sonst veränderst du wohlmöglich noch irgendetwas an Green Charakter" Der Rotschopf biss die Zähne zusammen, grummelte und setzt sich wieder hin. Es gefiel ihm überhaupt nicht das Bleu mal wieder Recht hatte. Aus diesem Grund sagte er auch nichts, sondern holte die Uhr aus seiner Tasche. "Lass uns mal versuchen Nachhause zu kommen. Ich habe das Bedürfnis Green-chan zu knuddeln...!" Gary verdrehte die Augen, sagte allerdings nichts. Zum Ersten weil er zweifelte das Silver es hinbekommen würde und zum Zweiten weil er Green wohl kaum knuddeln konnte, weil sie sicherlich im Bett war. Doch de Rotschopf war ganz anderer Meinung: "Ha! Es scheint zu funktionieren!" Und mit diesen Worten wurden sie -hoffentlich, zum letzten male in den Strom der Zeit gesogen... 03.12.2005 Japan / Tokio Wieder einmal eine etwas schmerzhafte Landung. Silver hatte von den Beiden am meisten Pech; Er schlug mit den Kopf auf den Boden auf und da war kein Schnee. Zum Glück! Wieder Zuhause in den eigenen vier Wänden! Gary sah sich um, eindeutig sie waren wieder Zuhause. In der richtigen Zeit. Draußen war die Dunkelheit angebrochen, es schneite. Aber irgendetwas kam ihn merkwürdig vor... Es och nach Tee. "Willkommen zurück im Jahre 2005!" Hörte er eine Stimme hinter sich sagen, die er eindeutig nicht kannte. Aber Gary spürte keine Aura, trotzdem sprang er lieber weg, man konnte nie wissen. Vor allen Dingen weil sie scheinbar wussten woher sie kamen. Die Stimme gehörte einen Mädchen mit langen hell blauen Harren, die zu einem Zopf gebunden waren, blauen Augen und eine braun gebrannte Haut, die sich perfekt mit ihren Haaren biss. Sie trug ungewöhnliche Kleider für die kühle Jahreszeit, was seinen Bruder sicherlich gefiel. Hinter ihr stand ebenfalls ein Mädchen. Diese hatte allerdings nicht so einen freundlichen Gesichtsausdruck wie ihre Begleiterin. Sie passte zu Greens Beschreibung von Kaira. Gary warf einen Blick zu seinen Bruder. Dieser sah gerade mal ein wenig überrascht aus. Nicht alarmiert und das bei einen Einbruch. "Wer seid ihr und was wollt ihr von uns?", fragte Gary. "Ich will nur zurück was ihr mir GESTOHLEN habt!" Alle Blicke wanderten zum Rotschopf. Der ein unschuldiges Gesicht machte. "Ich hab nix gemac-" Doch weiter kam er nicht. Das blauhaarige Mädchen war plötzlich vom Tisch aufgesprungen und auf ihn zu gerannt. Ehe Siberu sich versah fand er sich in einer festen Umarmung wieder. "OU WIE NIEDLICH! WAS FÜR EIN KNUFFIGES EXEMPLAR! DU SIEHST IN ECHT JA VIEL SÜßER AUS!" Kaira wich eine Schritte zurück. Sie sah fassungslos auf das Schauspiel vor ihr. Gary ebenfalls sprachlos. Klar, diese Reaktion eines Mädchens auf Siberu war völlig normal. Aber es war noch nie vorgekommen, dass ein Feind anfing ihn durch zu knuddeln. Sein Bruder allerdings schien es überhaupt nicht zu stören. Lag wohl daran das sie ihn verdammt fest an sich drückte und das Mädchen war nicht besonders schlecht gebaut. "UND DIESE HAARE ERST! Ist das natur rot?" "ASUKA! DU SPINNST WOHL! DAS IST EIN DÄMON!" "Aber er ist so süß...." "SEIT WANN STEHST DU AUF KINDER?! DARF ICH DICH DARAN ERINENRN DAS DU 18 BIST?!" Das schien Siberu nun gar nicht zu gefallen. Kind. Er war kein Kind. Er ein Kind?! Noch nie hatte ein Mädchen ihn ein Kind genannt. Immerhin war er ziemlich reif für sein Alter. "UND AUßERDEM HABEN WIR WAS ZU ERLEDIGEN! ALSO HÖR MIT DIESEM DRAMA AUF!" Plötzlich und ohne Vorwarnung schrie Siberu auf. Dass Mädchen hatte ihn ein Haar rausgerupft. Sie war aufgestanden und schien das Haar intensiv zu studieren. Ohne weitere Konservation schmiss sie Kaira die Uhr zu, die sie Siberu scheinbar bei der Umarmung abgenommen hatte. Ein Schweigen war eingetreten, wenn man von Siberus Jammern absah. Gary hoffte das seine Bruder jetzt nicht zu seine Lieblingsart griff, Probleme zu lösen: Alles in die Luft jagen. Kaira zuckte und sagte: "WAS HABT IHR VIECHER MIT MEINER UHR ANGESTELLT?!" Nun wurde es Gary nun langsam zu viel. Es war nicht seine Schuld gewesen, sondern sein Bruders. Trotzdem wurde auch er mit "Viecher" angesprochen. Was war er? Ein Tier? Doch ehe einer der Beiden den Mund aufmachen konnte sagte Asuka: "Ach Ai-chan, ich mach dir eine neue. Das Material war sowieso nicht so auf den neustens Stand! Lass uns nun mal an die Arbeit gehen... Sag mal ihr zwei könntet ihr Ee-chan holen?" Kaira grummelte etwas von "typisch". Was konnte wichtiger sein als eine Waffe?! Und das würde zweifelsohne nicht billig werden. Und das wo sie doch die Uhr aus England haben wollte... Aber Waffe ging vor. Karia fixierte die beiden Halbdämonen finster. Das würde ein Nachspiel geben. Gary und Siberu übersahen das gekonnt. "Ee-chan?" "Wisst ihr... Asuka hat eine sehr nervige Angewohnheit, sie gibt jedem Spitznamen. Und sehr bescheuerte wenn ihr mich fragt. Ich wette ihr zwei habt auch schon einen. Mit Ee-chan wird sie wohl Najotake meinen" Tinami nickte und sagte zu Kaira das sie ein Kunstbanause währe. Ihre Spitznamen waren absolut passend. Die beiden Dämonen wollten sich gar nicht ausmalen welchen sie hatten... 15 Minuten späte hatte Green jedoch anderes Problem: "HABT IHR SIE NOCH ALLE?! UM DIESE UHRZEIT?! HABR IHR EIGENTLICH EINE AHNUNG WIE SPÄT ES IST?!", sie schien nicht davon beeindruckt zu sein um diese Uhrzeit geweckt zu werden. Aber wer wollte schon gerne um null Uhr geweckt werden, wenn man gerade mal eine halbe stunde schlief weil man Hausaufgaben gemacht hatte? Green auf jeden Fall nicht. Trotzdem hatten es Siberu und Gary irgendwie geschafft sie dazu zu bringen sich was über zu ziehen und mit zu ihnen zu kommen. Siberu hatte sie wie angekündigt erstmal durch geknuddelt. Aus einen ihr unverständlichen Grund. Gary sah zu Green. Sie hatte sich in diesen Jahren wirklich von Grund auf verändert. Zum Glück. Ihre Augen waren nicht mehr so ausdruckslos wie damals. Sie sprachen nicht mehr von der Leere sie sich in ihr befanden hatte. Eigentlich konnte er ja gar nicht beurteilen ob sie sich in ihren Inneren noch genauso fühlte. Aber ihre Augen sagten ihm etwas anderes. Er musste zugeben, dass er erleichtert darüber war. Green maulte rum, doch als sie Kaira sah wurde klar, dass es sich um was Ernstes handeln musste. Sonst währe sie wohl kaum da. Asuka jedoch stand sie ratlos gegenüber. "Wer bist du?" "Tinami Asuka! Ich bin die Wächterin des Klimas und Waffen Meisterin, ohne mich läuft nix!" Green sah Tinami mit hoch gezogenen Augenbrauen an und fragte den beiden Brüdern: "Dafür habt ihr mich geweckt? Im ernst; Ich versteh kein Wort was sie da sagt. Was sind Wächter?" Doch die beiden kamen nicht dazu ihr zu antworten, das tat Kaira schon: "Najotake du hast wirklich noch eine Menge zu lernen. Wir sind hier weil wir einen Auftrag haben, verstanden?" "Achja? Und was ist der Auftrag?" Tinami grinste breit und antwortete Green: "Unser Auftrag besteht darin dich zu deinem großen Bruder zu bringen!" ... "Großen Bruder?!" Kapitel 12: Familien Treffen der Hikaris ---------------------------------------- Green war nicht besonders wohl darin diesen Beiden Mädchen zu folgen. Besonders weil Gary und Siberu nicht mitkommen durften. Tinami hätte gemeint dass es wohl nicht so eine gute Idee währe, bei dem ersten Treffen gleich Dämonen mitzubringen. Er würde geschockt genug sein. Er; Greens großer Bruder. Sie konnte es immer noch nicht begreifen. Da draußen hatte sie die ganze zeit über einen großen Bruder gehabt. Warum war sie dann alleine in einen Waisenhaus aufgewachsen? Warum hatte sie ihn noch nie gesehen? Warum hatte er sich nie bei ihr gemeldet, ihr nie geschrieben, sie angerufen? Und warum wollte er sie gerade jetzt sehen? Was hatte es eigentlich damit zu tun das Gary und Siberu Dämonen waren? Man sah es ihnen immerhin nicht an. Bedeutete das etwa, dass ihr Bruder auch magische Kräfte hatte? "So hier müsste es gehen!" Green sah sich um. Sie waren nicht einmal aus ihren Wohnblock raus gegangen. Wohnte er etwa so nah?! "Willst du oder soll ich?", fragte Kaira. Wovon sprachen sie? "Ach mach du" Die Angesprochene nickte und griff nach Green Hand. "HEJ! WAS SOLL DAS HIER WERDEN?!" Doch sie wurde überhört und ehe Green sich versah überkam sie ein eigenartiges Gefühl. Als würde sie den Boden unter den Füßen verlieren. Einen Augenblick wurde alles schwarz vor ihren Augen. Aber dies hielt nicht lange an, kaum zwei Sekunden später spürten ihre Füße wieder Boden und sie öffnete die Augen wieder. Eindeutig, Zuhause war sie nicht mehr. Green kam sich vor als währe sie ins Mittelalter versetzt worden. Oder nein, noch früher. So etwas hatte sie bis jetzt nur aus Geschichtsbüchern gesehen. Sie war in einen Kreisrunden Raum, an den Wänden säumten sich hohe Säulen. Diese waren strahlend weiß und wenn Green näher sah konnte sie Schriftzeichen darauf erkennen, diese hatte sie noch nie zuvor in ihren Leben gesehen. Der Boden war aus weißen Marmor und so makellos sauber das sie ihr Spiegelbild darin sehen konnte. "Noch nie teleportiert was?", fragte Kaira mit neckischen Unterton zu Green und weckte sie damit aus ihren Gedanken. Das gerade eben war also eine Teleportation gewesen? Sie hätte nie gedacht, dass es so was wirklich gab... "Wo bin ich hier?" Tinami lächelte breit während sie auf die einzige Tür zuging. Ohne sie überhaupt zu berühren ging sie auf. Also war sie doch noch im 20sten Jahrhundert. "Das hier ist der Tempel der Wächter, eine Art Hauptsitz. Er wurde vor 123 Jahre vor der menschlichen Zeitrechnung erbaut und immer wieder ausgebessert. Doch hinter dieser antiken Fassade versteckt sich die fortgeschrittenste Technik, die du kaum woanders finden wirst! Das ist meiner Familie zu verdanken, den Asukas! Wir sind nämlich nicht nur für die Waffen zuständig sondern auch für die Ausrüstung, Technik und Wissenschaft. Der Tempel hat genau 211 Zimmer und natürlich noch die Bibliothek und die Trainings Arenen. Achja und natürlich die Gärten. Vor den schrecklichen Krieg vor 16 Jahren hat der Großteil der Wächter hier gelebt. Seit vorgestern leben hier wieder drei. Dein großer Bruder und die zwei Tempel Wächter. Sie und ihre Vorfahren halten den Tempel seit Generationen in Stand. Sie und ihre Vorfahren dienen der Hikari Familie" "Und was hab ich damit zu tun?", fragte Green, während sie mit großem Interesse die Kunstobjekte musterte die an der Wand standen oder hingen. So viele Bilder, alle sahen wertvoll aus. Green hatte sogar entdeckt, dass einige einen Rahmen aus Gold hatten. Das war alles ein Vermögen wert! Sie hoffte inständig das sie Tinami und Kaira einen Moment aus den Augen lassen würden dann... sie grinste in sich hinein. Wer wusste schon wann sie wieder die Gelegenheit dazu bekommen würde? In Gedanken rieb sie sich die Hände. Tinami kicherte. "Das Ee-chan wirst du wohl schneller erfahren als es dir lieb ist..." Verdammt, dachte Green, vielleicht musste sie dieser Hikari Familie dienen. Sie hörten sich ziemlich feudal an. Ihr Bruder war vielleicht ein Diener dieser Familie und brauchte nun ihre Hilfe weil er die Arbeit nicht alleine schaffte... Deshalb konnte er nie Kontakt mit ihr aufnehmen weil es ihm verboten wurde! Nein, das würde sie sie nicht tun, ihr doch egal wie hoch die gestellt waren. Tinami hielt an. Vor ihr stand ein kleinwüchsiges Mädchen. Sie war einen Kopf kleiner als Green, hatte kurzes blondes Haar, die unten zu kleinen Haarknoten gebunden waren und hellbraune Augen. Ihr Blick wanderte von Tinami zu Kaira und blieb auf Green hängen. Ihre Augen weiteten sich, ihr wich die Farbe aus dem Gesicht und sie senkte schnell den Kopf und führte eine Verbeugung aus. "...Hikari-sama es ist mir eine Ehre Sie willkommen zu heißen" Green sah sie fragend an. Wem meinte sie? Ob einer der beiden Mädchen zu dieser Familie gehörte? Green konnte sie ja nicht gemeint haben, sie sahen sich immerhin zum ersten Mal. Tinami seufzte theatralisch und Kaira verdrehte die Augen. "Darf ich vorstellen? Die Tempelwächterin Itzumi", sagte Tinami und Itzumi hob den Kopf, drehte sich aber gleich wieder um ohne Green auch nur anzusehen. Green fand das ziemlich unhöflich. Sie könnte sie doch wenigstens nach ihren Namen fragen. "Folgt mir bitte", sagte Itzumi und schaute sich kurz über die Schulter zu Green um: "Euer Bruder erwartet euch schon" "Warum sprichst du mich so förmlich an?" "Weil es meine Pflicht ist" Green antwortete lieber nicht. Diese Itzumi kam ich merkwürdig vor. "Und Itzu-chan? Wie geht es mit Grey-sama? Hat sich was ergeben?", fragte Tinami plötzlich mit einen fetten Grinsen. Itzumi zuckte zusammen. Auch Kaira schien nicht besonders begeistert über das Thema zu sein. "Was sollte sich da ergeben haben?" "..Du weißt was ich meine..." "I-Ich bitte dich Tinami-san! Er ist doch erst seit drei Tagen wieder zurück!" "Genau Asuka! Was bildest du dir eigentlich ein?! Als ob er was von Itzumi wollte!" Dann verstummten plötzlich alle drei Mädchen. Green fragte sich warum. War doch gerade so witzig. Sie waren an einer Tür stehen geblieben. Itzumi holte tief Luft und klopfte. "Grey-sama? Ich bringe ihnen ihren Besuch!" Ihre Stimme hörte sich auf einmal völlig anders an. Honig süß und überhaupt nicht mehr so ausdruckslos ruhig wie zuvor. Als sie dann auch noch eine Haarsträhne hinter ihr Ohr streifte und rot geworden war, wurde Green schnell klar, dass sie in diesen Grey-sama verliebt sein musste. Von drinnen konnte Green Schritte hören und die Tür glitt auf. Ein junger Mann kam zum Vorschein, um die 22 Jahre. Er hatte hell blaue Augen, kurze schwarze Haare, den gleichen Pony wie Green und die gleichen zwei längeren Strähnen die ihm auf die Schulter fielen. Er trug einen schlichten weißen Pullover. Itzumi strahlte ihn erwartungsvoll an und auch Kaira und Tinami waren rot geworden. Er hatte jedoch keine Augen für sie. Er starrte Green an. "GREEN!" Und ehe sie sich versah fand sie sich in einer geschwisterlichen Umarmung wieder. Sie war so was durchaus von Siberu gewohnt, aber von einem Fremden? "Denn Himmel sei dank! Dir geht es gut! Lass dich anschauen!" Der sprach ja mit ihr als würden sie sich schon ewig kennen... Er löste sich von ihr und musterte sie von oben bis unten. "Du bist groß geworden, kein Wunder sind ja 16 Jahre vergangen... Und wie gut du aussiehst! Du hast dich Prima entwickelt! Nur... warum trägst du schwarz?" Was für eine dumme Frage! Weil es ihre Lieblingsfarbe war? Green sah es gar nicht notwendig darauf zu antworten. "Wer bist du?" Sein Lächeln wurde ein wenig steif. "Kaze Atatakasa Hikari Ikikaeraseru Shinsetsu Grey, dein großer Bruder!" Green schluckte, den Namen würde sie sich aufschreiben müssen. Das war also ihr Bruder? Sie hatte es gleich geahnt. Alleine schon die Haare. Aber Charakter mäßig war sie ihm bis jetzt nicht besonders ähnlich. Vom ersten Eindruck würde sie sagen sie würde leichtes Spiel mit ihm haben. Er schien leichtgläubig zu sein. "Aber nun lass uns reingehen, es gibt viel zu erklären!" Auf Tinami, Kaira und Itzumi achtete er scheinbar nicht. Er nahm Green an der Schulter und führte sie in sein Zimmer. Grey schien auf Antikes zu stehen. Haufennweiße Schriftrollen, uralte Bücher in derselben Sprache wie auch die Schrift auf den Säulen, einen Haufen Federkiele, Messgeräte, Nähzeugs, Seide, Garn alles was man zum Schneidern benötigte. Von diesen Zimmer ausgehend würde sie sagen, dass er ganz sicher kein Diener war. Er hatte ihren Blick bemerkt und sagte: "In meiner Freizeit forsche ich und schneidere Kleider. Willst du Tee?" Jetzt sah Green auch einen Haufen Kleidungstücke, teilweiße unfertig. Diese waren nicht gerade undetailliert. Rüschen, Schleifen, Perlen alles was dazu gehörte. Alles in weiß. Green hoffte inständig, dass sie niemals eins davon anhaben sollte. "Ähja danke. Nach was forscht du denn?" Er reichte ihr den Tee und setzte sich ihr gegenüber. "Ich forsche nach den Geheimnissen der Wächter, vor allen Dingen aber über unsere Vorfahren. Es gibt eine Menge rätselhafter Ereignisse. Leider sind viele der Daten und Bücher verloren gegangen", er seufzte und Green verstand immer noch nicht. Ihre Vorfahren? Sie hatte Vorfahren über die Bücher geschrieben waren?! Wo es was zum Nachforschen gab?! Hilfe, so langsam war sie verwirrt. "Äh Kaze I..k" "Green nenn mich einfach Grey. Ich nenn dich doch auch nicht bei deinen vollen Namen!" "...Vollen Namen?!" Wieder seufzte Grey und stützte seinen Kopf auf seine Hände. "Natürlich. Du kannst das alles ja gar nicht wissen... Oh Gott! Du weißt ja nicht mal von wem du abstammst! Du hast ja überhaupt keine Ahnung!" Keine Ahnung? Sollte das jetzt etwa heißen sie währe doof? Also so langsam wurde ihr das zu viel. "Nun mal ganz langsam. Grey fang bitte von Anfang an. Z.b Was sind Wächter? Welchen Krieg? Wer sind die Hikaris? Vom wem stamme ich ab? Was für einen vollen Namen? Warum meldest du dich erst jetzt? Was hat das hier alles mit mir zu tun?!" Er nahm einen Schluck von seinen Tee und atmete tief durch, das würde länger dauern als erwatet. Aber es war natürlich das sie das alles wissen wollte. "Green. Wächter beschützen seit Anbeginn der Zeit die Menschen vor den Dämonen. Diese sind von Natur aus unsere Erzfeinde. Du bist auch eine dieser Wächter. Jedem Wächter wird ein Element zugeteilt. Zeit, Klima, Erde, Feuer, Wasser, Wind, Illusion, Natur und natürlich Licht, sind die Haupt Elemente. Früher wurden diese vererbt. Doch nur leider wurden bei dem letzten großen Krieg vor 16 Jahren die Familie des Feuers, der Illusion und der Erde vollständig getötet. Zum Glück gehen die Elemente nicht verloren. Sie suchen sich andere Menschen die ebenfalls dazu geeignet sind sie zu tragen. Dieser Prozess dauert lange. Das schlimmste ist das die Personen meistens vollständige Anfänger sind und sich ihrer Macht nicht bewusst sind" Green überlegte. Das musste dann ja heißen, dass sie Feuer, Illusion oder Erde als Element hatte. Fast so als währe ihr diese Frage ins Gesicht geschrieben antwortete Grey: "Ich bin Wächter des Windes und du bist die Erbin unserer Mutter; Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White der legendären Wächterin des Lichts" ... Green klappte der Mund auf. Lichtwächter?! SIE?! GREEN?! NIE IM LEBEN! Das musste ein Fehler sein. Definitiv. Hier wollte sie jemand reinlegen. Oder sie träumte. Ein Alptraum. Sie konnte doch niemals eine... Dann vielen ihr ihre Attacken ein. "Light Spirit" und Itzumi sprach sie mit "Hikari-sama" an. Oh Gott... was würden Gary und Siberu dazu sagen?! ... Dann viel es ihr wie Schuppen vor den Augen. Sie wussten es. "Die Hikari Familie stand schon immer an der Spitze der Wächter, die sind die Anführer. Sie haben die größte Macht von allen Wächtern. Unsere Mutter war die Beste. Sie war gütig, hilfsbereit, barmherzig, freundlich... Sie war rein. Das absolute Vorbild für jeden Wächter des Lichts. Nur sie starb zu früh... Mutter ist bei deiner Geburt gestorben. Am gleichen Tag an dem der Krieg endete. Am gleichen Tag an dem auch ich starb" Green hatte ihn kaum zugehört doch bei dem letzten war sie hellhörig geworden. Tot? "Grey du lebst doch?" "Ja tu ich. Ich hab die Fähigkeit zur Wiedergeburt. Ich war 16 Jahre tot" "Ähm, mit wie vielen Jahren bist du gestorben?" "Mit sieben" "WIE ALT BIST DU?!" "Jetzt bin ich 23" "Kann man in Jenseits etwa altern?" "Nein" "Du verwirrst mich" "Normalerweise altert man im Jenseits nicht. Ich bin der Einzige der das tut, wegen meiner Fähigkeit zur Wiedergeburt" "Achso..." Green brannten noch viele Fragen auf der Zunge, jedoch wollte sie jetzt viel lieber Nachhause. Sie wollte mit Gary darüber reden. Sie brauchte jetzt Klarheit darüber ob die Beiden es nun wussten oder nicht. Und wenn ja, denn wollte sie wissen warum sie es ihr nicht erzählt hatten. "Hast du noch Fragen?" "Ja, das mit den Krieg und meinen Namen" Er schwieg eine Weile. Wich ihren Blick aus. Dann sagte er: "Das mit dem Krieg erkläre ich dir später... Dafür muss ich weiter aus holen... Und dein voller Name ist... Kurai Yogosu Hikari Green" Die Angesprochene überlegte. Der Name ergab keinen Sinn. (Kurai = Dunkel, düster, Yogosu = unrein, Hikari = Licht) "Die Namen der Hikaris werden mittels Vorsehung bestimmt... Du bist die Einzige die einen "negativen" Namen hat. Weißt du, es gibt Regeln. An die Hikaris sich halten, unsere Mutter hat nie eine einzige gebrochen" Regeln? Ohje, sie hielt sich nie an Regeln. Regeln waren da um gebrochen zu werden, das war ihr Motto. Green hatte es doch von Anfang an gewusst, dass sie absolut nicht für diesen Hikari Schwachsinn gemacht war. Kein wunder das sie als einzige einen negativen Namen hatte. "Aber ich kenne die doch gar nicht! Denn kann ich mich auch nicht daran halten!" "Ein Hikari tut das von Natur aus. Kein Hikari würde jemals auf die Idee kommen z.b zu stehlen. Ein Hikari muss hilfsbereit sein. Kein Egoismus-" "Ach du scheiße" "...Schimpfwörter werden nicht in den Mund genommen. Lügen ist auch verboten. Ich weiß, dass du gegen sehr viele verstoßen hast, ständig. Das wussten unsere Vorfahren schon vor deiner Geburt. Daher hast du auch diesen Namen. Aber das Schlimmste ist das du viele Regeln der A Klasse gebrochen hast..." Greys Gesichtsausdruck verdunkelte sich. "Ich habe niemanden umgebracht" Was könnte es sonst sein? Musste ja was wirklich schlimmes sein. Aber Green viel nicht ein was es sein könnte. Stehlen war ja scheinbar nicht A. "Deine "Freunde". Sie sind Dämonen" Sie sah ihn lange schweigend an. Was hatte das denn mit Gary und Siberu zu tun? Sollte das jetzt etwa heißen ihr war das Zusammensein als Hikari mit den Beiden verboten?! "...Na und?" "Na und?! Green! Dämonen sind unsere Feinde! Du kannst sie nicht als Freunde sehen!" "Ich weiß selbst, dass Dämonen meine Feinde sind! Aber Sibi und Gary sind anders! Sie sind meine Freunde, wir vertrauen uns! Verstehst du?! Sie haben mich auch oft beschützt!" Grey kam näher an sie heran, sah ihr in die Augen und sagte: "Dir scheint nicht bewusst zu sein das dass alles nur Taktik ist. Dämonen sind blutrünstige Wesen, die nix anderes können außer töten. Sie haben Spaß daran. Alles andere währe gegen ihre Natur. Und glaub mir sie sind alle gleich. Sie sind nicht und werden nie deine Freunde sein! Aber so tun als ob, darin sind sie Meister" Green schüttelte tonlos den Kopf. Sie konnte nicht begreifen was er da sagte, ohne Siberu und Gary überhaupt zu kennen. "...DU KENNST SIE DOCH NICHT EINMAL!" Und mit diesen Worten lief Green aus der Tür. Grey sah ihr nach. Er wusste, dass ihr Zustand schlimm war, aber so schlimm...? War es etwa schon zu spät um sie zu heilen? Er konnte nicht tatenlos zusehen wie diese beiden Dämonen Green für ihre Zwecke missbrauchten... "Grey-sama? Darf ich was fragen?" Grey schreckte auf. Ihm war Itzumi gar nicht aufgefallen, die rein gekommen war. Er nickte. "Warum habt ihr eurer Schwester nicht die Wahrheit über euren Tot erzählt?" Grey sah hinaus in den Nachthimmel. Itzumi sah ihn mit großen Augen an. Sie hatte schon bemerkt das er es oft tat, Gedankenverloren in den Nachthimmel schauen und er sah so gut dabei aus. "...Weil Green niemals davon erfahren darf, dass ihre eigene Familie versucht hat sie zu ermorden...." Zum Glück hatte Green Tinami gleich gefunden. Was ja auch nicht besonders schwer war, sie und Kaira hatten draußen vor der Tür gestanden. Da Green nicht wusste wie sie Nachhause kam, hatte sie die Beiden gefragt ob sie sie zurück bringen könnten. Ohne deren Hilfe hätte sie sich sicherlich auch in den schier endlosen Gängen verlaufen. Green konnte es einfach nicht begreifen. Sie, eine Hikari?! Sie war doch gar nicht dazu veranlagt. Sie war weder gütig noch hilfsbereit. Viel eher egoistisch. Sicherlich würden Pflichten auf sie zukommen. Mehr als sie es jetzt schon hatte mit ihrer Dämonen Jagd. Das schlimmste an dieser Hikari Sache war ja noch das sie scheinbar nicht mit ihren besten Freunden zusammen sein dufte. Sie brach damit Regeln. Und das nur weil sie Dämonen waren? Was hatte das überhaupt damit zu tun? Die Beiden waren ja nicht besonders dämonisch veranlagt. Beim Kämpfen gingen sie vielleicht ein wenig brutaler zugange als sie, aber sonst...? Plötzlich blieb Green stehen und schaute nach oben. "Was ist los?", fragte sie Tinami. Green schaute sich ein Gemälde an. Es reichte vom Boden fast bis zur Decke und das waren ungefähr 10 Meter. Auf dem Bild war eine Frau mit langen Haaren die ihr bis zu den Knien gingen. Ihre Haare waren strahlend weiß, genau wie das Kleid das sie trug, allerdings hatte sie keine Schuhe an. Dafür über Unmengen von Schmuck. Trotzdem sah sie nicht überladen aus. In der einen Hand hielt sie einen schlichten Stab, an deren Spitze ein Glöckchen mit großen weißen Flügeln in einen Kreuz saß. Auf ihrer anderen Hand saßen Tauben, diese flogen auch um sie herum. Die Frau hatte Engels Flügeln. Green schaute auf das Messingschild das unter dem Bild hing. Auf diesen stand: Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White (1981) "... Das ist doch nicht etwa..." "Doch ist es. Das ist deine Mutter mit 16", antwortete Tinami der geschockten Green. Diese Frau, sah NICHT wie 16 aus. Green konnte nicht fassen, dass das sie ihre Mutter war! Sie sah so...heilig aus. Kein Wunder das sie eine legendäre Hikari war. "Sind die... die Flügel echt?" "So etwas nennt man künstlerische Freiheit weißt du? So ich will Nachhause", sagte Kaira und ging an ihnen vorbei. Green schluckte. Ihr war unwohl zumute. Niemals wollte sie so werden wie ihre Mutter. Niemals. Green war erst um drei Uhr morgens im Bett und das wo sie gleich, nachdem sie zurückgekommen war ins Bett gegangen war. Obwohl sie tot müde von diesem schrecklichen Tag war, schlief sie erst spät ein. Ihre Gedanken hatten sie einfach nicht ruhen lassen. Aber vielleicht war das ja alles nur ein schlimmer Alptraum... Kaum fünf Stunden später stellte sich heraus, dass es kein Alptraum war. Siberu hatte sie (nach einer stürmischen Umarmung) gefragt wie es gelaufen war. Lange hatte sie ihn nur stumm angeschaut. Dann ging sie mit den Worten: "...Es war also doch kein Alptraum" An ihn und seinen Bruder vorbei. Den ganzen Tag über sagte sie nicht mehr als nötig. Und egal wie oft Siberu sie fragte, er bekam keine Antwort. Gary fragte gar nicht. Man konnte immerhin deutlich sehen, dass sie nicht darüber reden wollte. Green war im Unterricht fast am einschlafen. Was bei vier Stunden schlaf ja auch kein Wunder war. Der einzige Lichtblick dieses Tages war ihr Bett. Sobald sie Zuhause war würde sie die Tür hinter sich schließen, abschließen und schlafen. Doch daraus wurde nix. Gary erinnerte sie daran, dass sie sich schon vor über einer Woche zum Lernen verabredet hatten. Die Prüfungen rückten immer näher. Sie war kurz davor gewesen ihn an die Gurgel zu springen. Wer dachte jetzt im Dezember an die Prüfungen im Mai?! Das war doch mal wieder typisch Gary. Dann viel ihr wieder ein das sie ja mit ihm reden wollte. Aber sie wollte mit ihm unter vier Augen sprechen, ohne Siberu. Doch leider wollten sie bei den zwei Zuhause lernen und sie konnte Siberu wohl schlecht aus seiner eigenen Wohnung rausschmeißen. Außerdem hatte sie nach langen hin und her versprochen Essen zu kochen. Natürlich nicht auf ihre Kosten. Sie hatte nix gegen das Kochen. Nachdem schon so lange alleine gelebt hatte, hatte sie selbstverständlich Übung darin. Gleich am ersten Tag hatte sie beschlossen was sie Kochen wollte. Chinesisch. So stand Green auch pünktlich um sechs (trotz ihres Schlafmangels) in der Küche der beiden Brüder und kochte das Abendessen. Was sich etwas schwerer gestaltete als sie es sich vorgestellt hatte. Siberu hing ununterbrochen an ihr. Angeblich wollte er die ganze Zeit das Essen probieren, doch weder Gary noch Green zweifelten daran, dass es dabei um eine Lüge handelte. Als der Rotschopf sie begrabschte, ging es ihr doch zu weit und sie verhaute ihn mit dem Kochlöffel. Jammernd verzog er sich dann doch brav auf dem Sofa zu seinen Bruder. Der überprüfte Greens Hausaufgaben. "Also Green ich hoffe das Essen ist nicht so schlecht wie deine Aufgaben" Diese spitze Bemerkung konnte er sich einfach nicht verkneifen. Green, die gerade das Essen nach würzte sah ihn scharf an und sagte: "Noch ein Wort von dir und ich verliere ganz aus versehen den Pfeffer und den Chili in deine Portion und glaube mir, dann schmeckt es nicht gut" Siberu grinste seinen Bruder fies an. Der Rotschopf wollte gerade was dazu sagen, als Green ihn fragte ob er ihr beim aufdecken helfen würde. Natürlich tat er das, er wollte ja Punkte sammeln. Gary legte seine Sachen beiseite und stellte eine Frage, die ihm schon seitdem er wusste was es zu essen gab, auf der Zunge brannte: "Sag mal Green, ist es Zufall das du gerade Chinesisch ausgewählt hast?" Siberus Grinsen verschwand und die Angesprochene war glücklich darüber dass Gary ihr Gesicht nicht sehen konnte, sie war nämlich rot geworden. "Zufall, warum?" Siberu schielte sie finster an, welches sie erwiderte. Doch ihr Blick wechselte zum "Wehe-du-sagst-was Blick". Sie hatte gelogen. In Wahrheit war das Essen keineswegs Zufall gewesen. Green hatte Siberu vor einer Woche gefragt was Gary am liebsten aß. Sie wollte sich mehr oder weniger dafür erkenntlich zeigen, dass er ihr schulisch unter die Arme griff. Dann viel ihr ein das es ja gar nix brachte wenn sie es nicht zugab. Sie lies den Kopf hängen. Sie war ja so doof. Ging bei ihr eigentlich alles grundsätzlich schief?! "Green-chan? Kommst du?" Green seufzte noch ein letztes Mal. Dann gesellte sie sich zu ihren Freunden. Siberu und Green sabbelten ununterbrochen, Gary wand nur selten was ein. Das jetzige Thema war gerade die Weinachtsparty bei den Minazaiis. "Ich freu mich schon auf Shos Schwester! Hat die auch rote Haare?", fragte Siberu als er sich Reis nachfüllte. Green nickte. "Aber nicht so ein Rot wie du Sibi!" "Klar! Wer kann schon so ein wunderschönes Rot wie ich haben?" "Jaja und nicht zu vergessen: Diese Bescheidenheit...", fügte Gary hinzu. "Wir wollen ja nicht bei dir anfangen Aniki. Oder sollte ich lieber Zuzun-kun ["Stachel-kun"] sagen?" Green fing an zu lachen und verschluckte sich dabei an ihren Essen. Was sie jedoch nicht störte. "Ha ha wie witzig", sagte Gary mit finsteren Unterton. Er war derartiges schon gewohnt. "Hej Sibi! Waren seine Haar schon immer so?" "Nicht auch noch du!", doch Gary wurde überhört: "Solange ich zurück denken kann schon! Das ist schon richtig...unnormal! Das merkwürdigste ist, sie verändern ihre Form nicht einmal wenn sie nass werden! Ich hab ihn mal in einen Fluss geschubst um zu sehen ob es geht... ging aber nicht" "Was?! Wie kann das den angehen? Gary ich muss schon sagen... du hast einzigartige Haare!" "Einzigartig trifft es auf den Punkt Green-chan!" "Sibi wir sollten nicht so gemein sein, selbst er hat Gefühle!" "Stimmt. Aber er ist abgehärtet! Immerhin muss Aniki sich das schon 15 Jahre von mir anhören!" "...Und ich frage mich ernsthaft wie ich das überlebt habe" Während Green aufgestanden war und anfing den Tisch abzuräumen, begannen sich die zwei wie üblich zu streiten. Sie wusste nicht warum es ging, es interessierte sie auch nicht wirklich. Sie hörte irgendetwas raus mit Kampf, Verbotene Techniken, Unfair, Regeln, Langweiler, Spanner, Pervers u.s.w Also stritten sie sich so gesagt um nix. Wahrscheinlich wussten sie den Grund selbst nicht. Sie wollten sich einfach streiten. Green verdrehte die Augen. "Weißt du Sibi... Ich beneide dich" Der Angesprochene hörte mitten in seinen Satz auf und sah Green fragend an: "Um was?" "Du hast wenigstens einen guten Bruder mit dem du dich verstehst. Nicht so einen Spacken wie ich" Es trat unschönes Schweigen ein. Siberu fragte sich seit wann er sich mit seinen Bruder verstand. Gary hingegen wunderte sich darüber das sie ihm ein Kompliment gegeben hatte. Green ärgerte sich darüber das sie das Thema angefangen hatte. Sie wollte so nicht darüber reden. "So und jetzt hört auf so faul da rum zu sitzen! Soll ich etwa alles alleine machen?!" Zwei Stunden später beneidete sie Siberu nicht nur um seinen Bruder, sonder auch um seinen Schlaf. Denn ihm war das Lernen scheinbar zu langweilig gewesen. Er war eingeschlafen. Wohl bemerkt auf Greens Schoss. Gary, der neben Green saß, warf ständig einen finsteren Blick auf ihn. "Gary... Können wir nicht Schluss machen? Ich bin hundemüde...", gähnte sie. "Nix da. Wir kommen selten genug dazu und du willst doch nicht durchfallen?" "Nein... Aber können wir es nicht verschieben? Ich hatte gestern kaum Schlaf..." Sie gab ihn ihr Heft zum korrigieren. Ihr viel auf das sie ihm im Moment ziemlich nah war. Wenn sie nach links schaute konnte sie fast genau in seine dunkel grünen Augen schauen, die im Moment aber nur Augen für ihre Aufgaben hatten. Sie schüttelte den Kopf und sah an ihn vorbei aus dem Fenster. Es schneite immer noch. Oder wieder... Ob sie dieses Jahr weiße Weinachten bekommen würden? Hoffentlich nicht... Sie hoffte inständig, dass der Schnee morgen wieder weg geschmolzen war. Dieses Jahr schneite es mehr als gewöhnlich war ihr aufgefallen. An Abenden wie diesen hätte sie sich so früh wie möglich in ihr Bett verzogen und währe spät eingeschlafen weil sie Angst vor Alpträumen über Schnee gehabt hätte. Doch jetzt hatte sich so viel verändert. In innerhalb von nur vier Monaten war ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt worden. Gary schaute auf und bemerkte Greens leerem Blick nach draußen. Sie dachte sicherlich wieder an ihre Kindheit. Die, Gary ja jetzt nur allzu gründlich kannte. "Green?" Die Angesprochene schreckte auf. "Oh äh, sorry! Hast du was gesagt?" "Nein" Er schob ihr das Heft zurück. Dann stand er auf und versuchte seinen Bruder zu wecken. Der reagierte nicht einmal, sondern kuschelte sich mehr an Green. "Er fühlt sich scheinbar wohl", sagte sie. "Scheint mir auch so" "Schläft er wirklich? Man weiß ja nie..." "Er schläft. Ich bring ihn ins Bett", meinte er und hob seinen Bruder ohne Probleme hoch. Während Gary in Siberus Zimmer verschwunden war, untersuchte sie ihre Aufgaben. Wow, sie hatte mal den Großteil richtig. Naja nach zwei Stunden... müsste sie es ja auch so langsam drauf haben. Gary kam wieder zurück und setzte sich wieder neben ihr. "Er schläft wirklich wie ein Stein. Naja eigentlich auch kein Wunder, er hat seit drei Tagen nicht mehr geschlafen. Recht nervig wenn man selbst versucht zu schlafen... Ist ja auch egal. Noch ein paar Aufgaben damit du endlich den Dreh raus hast, oder bist du dafür zu müde?" Sie sah auf die Uhr. Es war fast 24 Uhr. Vielleicht sollte sie jetzt mit ihm über diese Hikari Sache reden, wer wusste schon wann sich noch so eine Gelegenheit bieten würde? "Ich würde gern mit dir über etwas reden..." Er sah sie verwundert an. Musste was wichtiges sein, wenn sie gewartete hatte bis Silver nicht mehr da war. Ob es um ihren Bruder ging? "Klar, schieß los" Green senkte den Kopf und fing an Kreise auf ihr Mathe Heft zu zeichnen. Sie wusste nicht wirklich wie sie anfangen sollte und wie sie es sagen sollte... ohne das er was Falsches dachte. "... Wusstest du, dass mein voller Name Kurai Yogosu Hikari Green ist? Und das ich eine Lichtwächterin bin?" (Green wunderte sich das sie ihren Namen behalten hatte... Zum Glück hatte sie nicht so einen langen wie ihr Bruder) Schweigen trat ein. Für Green kam es fast wie eine Ewigkeit vor, in dem sie auf seine verdammte Antwort wartete. "Ja" Die Miene von Greens Stift brach ab. "...Gut. Und warum hast du mir das nie erzählt?!" Er wusste, dass diese Frage kommen würde. "Weil ich nicht der Richtige bin um es dir zu sagen" "Diese Ausrede ist verdammt schlecht, weißt du das?!", sagte sie während sie ihre Sachen zusammenpackte, mit etwas zu viel Gewalt. "Was hätte ich dir denn sagen sollen?! Hätte ich dir einfach so sagen sollen das du eine Hikari bist und das wir deshalb keine Freunde sein können?!" "ACH! DU BIST ALSO AUCH DIESER MEINUNG!" Sie stand auf, in ihren Augenwinkeln konnte Gary Tränen sehen. "Denn ist es wohl besser... wenn wir uns nicht mehr sehen! Und ihr wieder das... tut was ihr halt tut!" Sie drehte sich um und fuhr fort: "..Und ich mach denn das was eine Hikari so tut... was auch immer die tun. Regeln befolgen z.b" Green ging Richtung Tür. Doch bevor sie ankam hielt Gary sie auf, indem er ihre Hand festhielt. "Was redest du da für einen Schwachsinn? So hatte ich das nicht gemeint" Insgeheim war sie froh darüber, dass er sie aufgehalten hatte. Green wollte nicht, dass sie sich nicht mehr sehen... Sie hatte sich so sehr an die zwei gewöhnt und das in nur so kurzer Zeit. "Grey... er hat gesagt das ihr nur so tut als ob ihr meine Freunde seit und mich in Wirklichkeit, na du weißt schon..." "Umbringen wollen?" Sie nickte. "Was anderes war auch nicht zu erwarten. Aber Green, denk doch mal nach; wir hatten oft genug die Gelegenheit dazu es zu tun, wenn wir es gewollt hätten. Ich spreche mal lieber nur in meinen Falle, denn was Silver vorhat weiß glaub ich niem-" "WAS?! ANIKI! WIE KANNST DU MIR DAS UNTERSTELLEN! ALS OB GERADE ICH GREEN-CHAN WAS ANTUN WÜRDE! UND DU LÄSST GEFÄLLIGST IHRE HAND LOS!", kam es eindeutig von Siberu, der in seiner Zimmertür stand und anklagend auf Gary zeigte. So fest hatte er wohl doch nicht geschlafen. "Ich dachte du schläfst" "ALS OB ICH SCHLAFEN KÖNNTE WENN MEINE GELIEBTE GREEN-CHAN WEINT! UND DAS IST DEINE SCHULD!" Ohne dass einer der Beiden antworten konnte hing Siberu sich um Greens Hals und sah sie mit großen Hundeaugen an. "Ich kann ja verstehen wenn du ihm nicht vertraust - aber was ist mir? Hast du mich nicht mehr lieb?" Sein Bettelblick zeigte bei ihr scheinbar keine Wirkung, da sie diesen Blick selbst drauf hatte. "Damit hat das nix zu tun. Und Sibi, was war den das damals?" "Das war was anderes! Da hab ich dich ja noch nicht geliebt! Und ich dachte wir sind Freunde! Und Freunde misstrauen sich nicht, auch wenn sie unterschiedliche Rassen angehören! Und nur weil du jetzt auch nen Bruder hast, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht mehr zusammen sein dürfen! Immerhin sind wir doch alle Drei ein Team! Und ohne dich ist das nicht das Gleiche! Wir gehören zusammen! UND WENN DEIN BRUDER WAS DAGEGEN HAT BRING ICH IHN UM!" Gary und Green waren sprachlos. Das gerade er so was sagte. Siberu hätte zwar den letzten Satz weg lassen können, aber das konnte man ihn bei dem Rest ja kaum verübeln. Wahrscheinlich brauchte er etwas um sein Image zu retten. "So ähnlich wollt ich das auch sagen, nur nicht so dramatisch", sagte Gary kopfschüttelnd. Sein Bruder überraschte ihn immer wieder aufs Neue. Der Rotschopf löste sich von Green und drehte sich zu Gary um. "Aber klar, Aniki als ob du so was sagen könntest!" "Ich hätte es nur anders gesagt, nicht so übertrieben, wie du" "Ich hab nicht übertrieben! Ich habe es genauso gesagt wie es ist! Zur Abwechslung war ich sogar ehrlich!" "Du und ehrlich? Passt irgendwie nicht zusa-" Weiter kam er jedoch nicht. Ohne dass sie es bemerkt hatten war Green auf sie zu gekommen und hatte ohne ein Wort zu sagen Beide auf einmal umarmt. Beide waren erstmal vollkommen perplex, selbst Siberu. Der mit so was ja am besten umgehen konnte wusste im ersten Augenblick nicht was er tun sollte. Er war sogar rot geworden und das kam selten vor. Aber er wurde lange nicht so rot wie Gary. "...Green?" "...-chan?" Green antwortete nicht. Jetzt wusste sie warum sie an kalten Abenden wie diesen, sich nicht mehr in ihrem Zimmer verkroch und darauf wartete das der Winter vorbei ging. Weil sie nicht alleine war. Sie war nicht allein. "...Danke ihr zwei..." Hoi xD RECORD XD! Dieses Kapi hab ich in innerhalb von nur drei Tagen fertig geschrieben ôo So schnell hab ich das noch nie geschafft xD! Ich freu mich total darüber das Grey endlich aufgetaucht ist! ICH LIEBE DIESEN TYP XD! Der ist so cool so schreiben ûu Und die Hikaris allgemein schreib ich total gern Ôo Auch wenn sie merkwürdig sind xD Green natürlich nich öö *luv* Besonders freut es mich aber auch das die Beziehung von Green, Gary und Sibi weiter fortschreitet und hoffentlich merkt man wie sehr sie aneinander hängen Ôo ICH LIEBE DIE DREI Die gehören einfach zusammen T__T Das nächste Kapi folgt schnell xD und das danach auch öö und das DANACH auch xD! müssen nur überarbeitet werden xD Also ^^ Ich würde gern eure Meinung hören TT (besonders zu Grey xD!) An Ty: BITTE BITTE MELDE DICH! Ps: öö ich HASSE Itzumi ÖÖ und ich liebe es meinen Frust an sie raus zu lassen xDDD Kapitel 13: Die wahre Familie ----------------------------- Die wahre Familie Hikari Shinsetsu Shinpai Lili durfte zum ersten Mal einen Prozess beiwohnen. Dies war eine sehr große Ehre, denn nicht alle Hikaris hatten die Erlaubnis dazu. Sie mussten das geforderte Potenzial vorweisen können und natürlich reinen Herzens sein. Auf die Reinheit wurde am meisten Wert gelegt. Lili war der Meinung, dass diese Reglung absolut gerechtfertigt war. Denn diese Prozesse waren wichtig. Dort wurde so gut wie alles geregelt. Angefangen bei den heiligen Regeln, bis hin zur Kriegsführung. Zum Glück war die Kriegsführung schon lange nicht mehr an der Tagesordnung. Immerhin würden Hikaris nie von sich aus einen Krieg anfangen. Sie waren friedliebend und kämpften nur wenn es sein musste. Nicht so wie die Dämonen. Der Prozess diesmal ging allerdings über ein recht heikles Thema. Lili hatte sich darüber ausgiebig informiert, obwohl es eigentlich nicht notwendig gewesen war: Jeder wusste über die unreine Hikari bescheid. Im Moment das Gesprächsthema Nummer eins. Warum sie sich da freute? Das war einfach: Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White würde, wenn es um ihre Tochter ging, sicherlich auch dabei sein und Diese war Lilis Idol. Sie wollte sie schon immer mal in Aktion sehen... Als sie ankam war sie jedoch enttäuscht, White war nicht zu sehen. Lili erkannte einige bekannte Gesichter ihrer Familie wieder. Unter anderen Whites Vater Hikari Kishitsu Kouhei Shinjitsu Shaginai. Wie alle Hikaris hatte er schneeweiße Haare, diese fielen locker auf seine Schultern und die gleichen weißen Augen wie die meisten Hikaris. Er genoss großen Respekt unter dem Rest der Familie. Das hatte er seiner willenstarken Art zu verdanken, er konnte sich durchsetzen. Er war sehr temperamentvoll und akzeptierte keinen Widerspruch. Leider war er sehr radikal, für ihn gab es nichts Wichtigeres als die Ehre und die Reinheit seiner Familie zu bewahren und wenn er dafür über Leichen gehen musste. Shaginai hatte ein gequältes Lächeln aufgesetzt, was seine schlechte Laune sehr schlecht verbarg. Lili steuerte auf ihren Sohn Hikari Meiyou Hikaru Seigi zu. Er hatte langes schneeweißes Haar, das zu langen dünnen Zopf gebunden war und sein Pony stach wie immer ab. Ein schönes Minzgrün als Augenfarbe und war zwei Köpfe größer als sie. Kein Wunder, immerhin war er mit 23 gestorben und Lili war gerade mal 19 geworden. Aber sie ärgerte sich nicht darüber. Lili hatte sich für Kinder geopfert und das war es Wert gewesen. Sie konnte einfach nie mit ansehen wenn andere Wesen litten. Das hatte sie in so manchen Problemen geführt... Denn sie hatte selbst Gewissensbisse im Kampf gegen die Dämonen bekommen. Wenn sie diese kleine Macke nicht hätte, währe sie auch eine perfekte Hikari gewesen. Immerhin war sie die Einzige die alle 2059 Regeln in und auswendig kannte. Zudem war sie die jüngste Hikari die je gestorben war. Seigi flirtete gerade mit Hikari Kirei Uchiki Mary, die mit ihren ebenfalls weißen hochgesteckten Haaren und den hellblauen Augen zweifelsohne eine der hübschesten weiblichen Hikaris war. Da ihr Vater zu den Naturwächtern gehörte, war ihr Haar verziert mit Blumen. Ihr gutes Händchen für die Natur war sicherlich auch der Grund für ihren Tod auf den Scheiterhaufen 1541. Die rund 15 Hikaris betraten den kreisrunden Raum. Dieser war ganze fünfzehn Meter hoch, weiße Säulen die bis zur Decke ragten, umfassten den Raum. Die Reihen gingen gerade mal halb so hoch. Die Höhe und die Menge der Plätze änderte sich je nachdem wie viele anwesend waren. Im Moment waren es nur drei Reihen. Auf jedem Platz lagen Federkiele, Tinte und einmal das heilige Regelbuch. Lili setzte sich neben ihren Sohn auf der zweiten Reihe. Nach und nach füllten sich die Plätze, doch der Platz neben ihr blieb frei. "Seigi, hast du gehört ob White-senpei auch kommen wird?" Er wand seinen Blick widerwillig von Mary ab und sah sich dann um (als ob das notwendig währe). "Scheinbar ist sie nicht da, sie kam noch nie zu spät. Dann wird sie auch nicht kommen. Schade eigentlich! Wird denn immer witzig! Und ich kann Blacky auch nirgends sehen..." Lili wollte ihren Sohn gerade darauf hinweisen das er Whites Sohn nicht "Blacky" nennen sollte als Shaginai um Ruhe bat. Sofort trat Stille ein und seine Stimme hallte in der Halle wieder: "Ich hoffe ihr wisst alle warum wir hier sind. Und für alle die es nicht wissen; Diese Versammlung dient dazu über den weiteren Verlauf von Kurai Yogosu Hikari Green zu bestimmen... und ihre...", er räusperte sich. "...Abnormitäten. Hauptsächlich müssen wir als ihre Familie einen Weg finden sie zu reinigen, damit sie wieder auf den rechten Weg des Lichtes gelangt" Er seufze und fügte verbittert hinzu: "...Als ob das irgendetwas bringen würde... Nunja ich bitte um eure Vorschläge" Lili war recht überrascht das die Hand ihres Sohnes sofort in die Luft schnellte. Normal war er eher zu faul dafür. Sie hatte sich schon öfters gefragt, warum er überhaupt an den Prozessen teilnehmen durfte. "Der Hauptgrund ihrer Unreinheit liegt doch an ihren... Freundeskreis, oder liege ich da falsch?" "Vollkommen richtig", antwortete Shaginai während er mit seinen Fingern ungeduldig auf seinen Notizen rumtippelte. "Und diese "Freunde" sind nach meinen Informationen Halbdämonen?" Eine Weile trat Schweigen ein. Keiner der Hikaris gab diese Tatsache gerne zu. Eine ihres Gleichen lag wert darauf mit Dämonen -wenn auch Halb, zusammen zu sein und sie weigerte sich offenbar diese eliminieren. "...Ebenfalls richtig", sagte Shaginai mit verbitterten Unterton. Jeder wusste dass er am meisten dagegen war. Nach Whites Erfolg hatte er eine fähige Enkelin erwartetet. Nicht so eine grenzenlose Enttäuschung wie ihre Tochter es war. Sie war nicht würdig das heilige Element des Lichtes zu tragen und seiner Meinung nach gab es auch keine Lösung. Sie würde niemals die geeignete Reinheit erlangen. Egal ob mit oder ohne ihre Dämonen "Freunde". Seigis Gesicht hellte merkwürdigerweise auf und Lili sah mit entsetzten Gesicht das seine Hand mal wieder auf seinen Schwert lag. Das konnte nur bedeuten dass er schon wieder das Verlangen danach hatte zu kämpfen. "Ich entschuldige meine Frage, aber zählen für Halbdämonen die gleichen Regeln wie für Volldämonen?" Ein anderer Hikari antwortete: "Selbstverständlich! Für jedes Wesen mit Dämonenblut zählen dieselben Regeln" Seigis Gesicht hellte weiter auf. "Denn weiß ich nicht wo das Problem besteht! Ich bin dafür dass wir die Beiden einfach in die ewigen Jagdgründe schicken! ... Ich melde mich freiwillig" Seine Mutter vergrub ihr Gesicht in den Händen. Ihr Sohn war so gewalttätig veranlagt, dass sie froh war das Seigi nicht als Schande der Familie galt. Aber zum Glück hatte er noch nie eine Regel gebrochen und war auch sonst nicht unrein. Zum Glück. Allerdings wurde er von einigen als "dämonisch" bezeichnet. Lili konnte es ihnen nicht verübeln. Seigi wies ein etwas zu intensives Interesse am Kämpfen auf. Shaginai verdrehte die Augen. Was anderes war von Seigi auch nicht zu erwarten. Diese Lösung fand er allerdings nicht besonders geeignet. Doch in dem Moment wo er antworten wollte öffnete sich die Tür und seine Tochter trat ein. So gut wie alle Hikaris drehten sich zu ihr um. Shaginai konnte ein Seufzen nicht verkneifen. Gerade das wollte er vermeiden. Die legendäre White hatte wie immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Ihr Erscheinungsbild war ausnahmslos weiß, egal ob ihre Haare, ihre Augen, ihre Haut oder ihr Kleid. "...White! Ich dachte du wolltest deinen Sohn ins Diesseits bringen... und würdest deshalb heute nicht kommen", sagte ihr Vater mit einen Lächeln, welches sehr gezwungen aussah. "Ich habe meinen Sohn ins Diesseits gebracht, aber wie du siehst habe ich noch die Zeit gefunden, diesem Prozess beizuwohnen" "Ja das sehe ich...", wieder, ein verbitterter Unterton. "Und Vater, sag mir bloß nicht, dass dies der Grund ist weshalb du mich nicht über diesen Prozess informiert hast" Er schwieg. Einige seiner Familie sahen ihn finster an. Sie verstanden nicht warum Shaginai White nicht Bescheid gesagt hatte. Sie war immerhin immer dabei und es war immerhin White. "Ich will ehrlich mit sein, White-" "Ich unterbreche dich nur sehr ungern Vater, aber du musst ehrlich sein und ich kann mir denken warum du mich ausschließen wolltest, du hältst mich, wegen dem Thema für unzurechnungsfähig" Ein Japsen ging durch die Menge. White und unzurechnungsfähig?! Das passte eindeutig nicht zusammen. "Ich halte dich durchaus für zurechnungsfähig. Aber ich weiß, dass du eine gute Mutter bist und dich von deinen mütterlichen Gefühlen beeinflussen läst. Dies wollte ich dir ersparen" "Ich danke dir für deine Fürsorge. Aber ich werde diesen Prozess dennoch beiwohnen. Nicht weil es um meine Tochter geht, sondern weil es meine Pflicht als Hikari ist. Ich verspreche dir dass ich mich nicht von meinen mütterlichen Gefühlen verleiten lassen werde" Und mit diesen Worten setzte sie sich neben Lili auf den freien Platz. Lili strahlte sie erwartungsvoll an. White war noch viel besser als Lili sie sie vorgestellt hatte! Shaginai räusperte sich und fuhr fort: "Wo waren wir stehen geblieben? Ah ja bei Seigis Vorschlag... Um dich nicht auszuschließen White, er hatte vorgeschlagen die beiden Halbdämonen zu eliminieren" White sah kein bisschen überrascht aus. Sie fragte Lili (die ihr Glück kaum fassen konnte) um ihre Unterlagen. "Ah ja ich habe also noch nicht viel versäumt... Ich halte diesen Vorschlag zwar für durchaus annehmbar, aber er löst nicht unser Problem. K.Y.H. Green war schon vor ihren Zusammentreffen mit den Halbdämonen Silver und Blue anders als gewöhnliche Hikaris. Wir müssen allerdings im Auge behalten, das sie ohne jegliche positive Beeinflussung ihrer Familie aufgewachsen ist und ihr ist erst seit kurzen bewusst das sie ein Mitglied dieser ist" Genau das hasste Shaginai an seine Tochter. Sie riss in innerhalb von fünf Minuten die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Es war kein Geheimnis das er sich ständig mit seiner Tochter konkurrierte. Er war zweifelsohne stolz auf sie, jedoch hatte er ihr das vor 16 Jahren niemals verziehen... "Was gedenken sie zu tun White-sama?", fragte Mary. "Ich halte es vor eine gute Idee sie erst einmal in alles einzuweihen und sie dann zu einen Gespräch hier her einzuladen" "NIEMALS! DAS ERLAUBE ICH NICHT!", fuhr Shaginai White an, die immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht hatte. Seigi grinste, jetzt fing es an. Jetzt würde es kein anderer Hikari wagen sich einzumischen. Einzig und alleine White und Shaginai würden jetzt debattierten. Lili hatte zwar schon oft davon gehört, aber trotzdem wunderte sie sich warum Seigi sich zurück lehnte und anfing auf seinen Stuhl zu wackeln. "Und warum nicht?" "Weil sie es nicht würdig ist diesen geheiligen Ort zu betreten! Es wird sich sowieso nichts an der Tatsache ändern das sie unrein ist. Das wissen wir jetzt und das wussten wir vor 16 Jahren auch" "Vater was ist denn dein Vorschlag?" "...Die Sonderregeln" Alle starrten ihn geschockt an. Ja sogar Whites Lächeln war dahin und das sollte was heißen. Seigi war der Einzige der nicht verstand was daran so schlimm war. Er beugte sich vor und flüsterte seiner Mutter (die vor Schreck ihre Feder verloren hatte) zu: "Was sind das für Regeln? Von denen hab ich noch nie gehört" Die Angesprochene schluckte und antwortete: "...Sie wurden bis jetzt nur ein einziges Mal in Gebrauch genommen. Im Prinzip ist es nur eine einzige Regel... Jemand der von dieser Regel betroffen ist so gut wie verloren..." "Warum?" "...Weil du mit dieser Person tun und machen kannst was du willst ohne bestraft zu werden. Egal was. Unsere normalen 2059 Regeln werden was diese Person betrifft einfach außer Kraft gesetzt" "Auch töten?" "Alles" Dann verstand er warum seine Verwandten so geschockt waren. Shaginai schien das irgendwie zu genießen. "Niemals. Erst im äußersten Notfall sollten wir diese Maßnahme ergreifen" "Gut. Ich bin einverstanden, geben wir ihr ein wenig Zeit sich zu bewehren und führen dann ein nettes Familien Gespräch. Irgendwelche Einwände?" Niemand wagte es jetzt noch irgendwelche Einwände zu erheben. Die ständigen Nachtausflüge gingen Green langsam auf den Keks. Es war halb eins, mitten in der Nacht und sie lag nicht in ihrem Bett. Nein, ganz im Gegenteil. Sie war mit Gary und Siberu unterwegs. Nicht zum Vergnügen, die Arbeit rief. Sie war jedoch scheinbar die Einzige die etwas gegen diese unmögliche Arbeitszeit hatte. Ihren beiden Freunden störte es nicht. Siberu freute sich sogar. Er hatte gemeint dass er sich endlich mal wieder über ein wenig Aktion freute. Green war der Meinung dass sie eindeutig genug Aktion in ihren Leben hatte. "Warum könnt ihr es nicht allein machen...? Ich brauche Schlaf" Gary drehte sich zu ihr um. "So langsam müsstest du es doch gewohnt sein, Green und außerdem ist es deine Arbeit nicht unsere" "Denn geh doch! Ich komme sehr gut alleine zurecht!", sagte sie und streckte ihm die Zunge aus. "Als ob du alleine überhaupt fünf Minuten überlebst!" "Die meiste Arbeit mach ich doch eh!" Doch Gary kam nicht zum antworten, denn Siberu unterbrach den Streit. "Hej ich glaub diesen Streit solltet ihr auf später vertagen! Denn immerhin müssten wir gleich da sein!" Er grinste. Der Rotschopf freute sich schon. Hoffentlich war es schön großer Gegner, der richtig viel kaputt machte. Er wollte mal wieder ein wenig Spaß haben. Er fragte Green ob sie richtig waren. Er konnte zwar einen Dämon mittlerer Klasse spüren, aber den genauen Standpunkt wusste er nicht. Sie meinte irgendwo in der Nähe des Metropolitans. Siberu seufzte. Warum gerade da? Auf einen Hochhaus konnte man sich schlecht austoben. Das war gemein! Und da hatte er sich doch so gefreut... Sein Bruder tauchte vor ihm auf und sagte: "Ich warne dich Silver. Du setzt diesmal keine Bakuhatsu Attacke ein, haben wir uns verstanden?!" Der Angesprochene verschreckte die Arme hinterm Kopf und grinste unschuldig. "Aber klar! Sei doch nicht immer so ein Spießer, ich weiß schon was ich tue!" Sein Bruder war davon absolut nicht überzeugt. Skeptisch schaute er ihn an und antwortete: "Das letzte Mal wusstest du also auch was du tatest? Als du das halbe Museum in die Luft gejagt hast?!" "Wer interessiert dich schon für son alten Kram! Wenn ich nicht so schnell gehandelt hätte, währe nicht nur die Hälfte drauf gegangen, sondern die Ganze!" "Schnell? Ich nenne das unüberlegt und außerdem-" "Jungs... hört auf zu streiten! Die Ausrede es währe ne Gasexplosion wurde doch prima aufgenommen und ist doch egal auf welche Art wir gewinnen, Hauptsache wir tun es!", mischte Green sich in der Meinungsverschiedenheit der Beiden ein. Siberu warf Gary einen triumphierenden Blick zu. Denn immerhin hatte sie ihm zugestimmt. "Aber diesmal hältst du dich trotzdem ein wenig zurück, Sibilein! Immerhin ist das Metropolitan eins der größten Wolkenkratzer der Welt und ich hab keine Lust darunter zu fallen!" "Ich werde dich schon auffangen, Green-chan! Also nehmen wir den langweiligen Weg durchs Treppenhaus - 48 Etagen Leute..." "....Sibi es gibt nen Fahrstuhl" "....ODER nehmen wir den direkten Weg nach oben? ICH NEHME GREEN-CHAN!" Und ehe Green oder Gary überhaupt antworten konnten, hatte der Rotschopf sie schon hochgenommen. Aber es währe nicht Siberu wenn er diese Chance nicht genutzt hätte um Green anzugrabschen. Gary brauchte nix zu sagen. Das tat sie schon. Ihre Ohrfeige sagte mehr als tausend Worte. "Aber Green-chan.... Das war ein versehen", jammerte er uns setzte unschuldigsten Blick auf, während er vom Boden abhob. Gary hielt das fliegen für keine gute Idee. Was wenn jemand sie sehen würde? Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. So spät in der Nacht konnte man das Metropolitan nicht betreten und das Teleportieren währe zu gefährlich. Das hatte Green schon erklärt als sie losgegangen waren. Sie wollte nämlich überhaupt nicht einsehen warum sie ihre Füße gebrauchen sollte. Denn wenn sie sich direkt zum Gegner teleportierten, währe das Risiko hoch gleich niedergeschlagen zu werden. "Ja aber klar Sibi! Gerade bei DIR ist es ein Versehen!" Gerade als der Angesprochene antworten wollte, raunte Gary ihnen zu das sie leise sein sollten. Obwohl bei dem Krach den die Beiden schon gemacht hatten, war es so gut wie unmöglich sie NICHT zu hören. Siberu spähte über die Dachkante. Der Wind wehte im erstmal einige Haare ins Gesicht, die er ärgerlich zurück hinter sein Ohr schob. Er brauchte dringend ein Haargummi. "Ziemlich kühl hier oben, aber sehen kann ich nix. Sind wir hier wirklich richtig?" "Natürlich sind wir das, oder sind deine Sinne schon so getrübt das du das nicht spüren kannst, Brüderchen?", erwiderte Gary so leise wie möglich und kletterte auf das Dach und hielt dabei die Umgebung im Auge. Siberu half währenddessen Green hoch und warf seinen Bruder einen finsteren Blick zu. Sie schaute nach unten. Wenn sie da runter fiel war es für immer aus mit ihr. Aber eine schöne Aussicht, wenn auch bisschen zu kühl. Viel zu kalt für ihren Geschmack. Sie schüttelte den Kopf. Es war jetzt keine Zeit über so etwas nachzudenken. Sie waren hier richtig. Der Dämon den es zu vernichten galt, war hier irgendwo. Nur wo? "Green, komm weg von der Kante! Das ist zu halsbrecherisch und wandle dein Glöckchen um!", hörte sie Gary sagen und befolgte es auch sofort. Doch... Green erstarrte. Das Glöckchen änderte nicht die Form. Es wurde nicht zu einem Stab, es blieb ein Glöckchen. Sie öffnete den Mund um es den Beiden mitzuteilen, doch indem Moment zog Gary sie weg. Siberu tat dasselbe, nur sprang zu anderen Seite. Green wusste nicht was los war. "Was ist denn?!" Gary brauchte nicht zu antworten. Indem Moment wusste Green es selbst. Der Dämon war unsichtbar. Allerdings war seine Attacke nicht unsichtbar. Super. Das Glöckchen ließ sich immer noch nicht umwandeln und das Viech war unsichtbar. WAS KAM ALS NÄCHSTES?! Sie versuchte es noch mal, das es half alles nichts. Gary hatte es noch nicht mitbekommen. Geschweige den von Siberu. Der es scheinbar unheimlich genoss das sein Gegner unsichtbar war. Eine Herausforderung! Das brachte ihn sofort auf Hochstimmung. Eine weitere Attacke verfehlte Gary knapp. Er wollte gerade zu einer Gegenattacke ausholen als ihn mit Schrecken einfiel wer knapp zehn Meter hinter ihm stand. Er drehte sich um. "GREEN! WEICH AUS!" Green hörte es, doch da sie gerade wieder einen Versuch gestartet hatte ihr Glöckchen zum funktionieren zu bringen schaffte sie es nicht auszuweichen. Sie wurde schon von der Attacke des Dämons getroffen und über die Dachkante befördert. Siberu der eindeutig der Schnellste war, flitzte los zur Dachkante und sprang runter. Er war verdammt glücklich darüber dass er in Flugstunden immer Einsen bekommen hatte, sonst hätte er Green womöglich nicht retten können. Wenn sein Bruder es getan hätte währe Green wahrscheinlich nicht mit heiler Haut davon gekommen. Siberu hielt sich mit der einen Hand an einer Fahnenstange fest, mit der Anderen hielt er Green. An dem Arm spürte er etwas feuchtes, Greens Blut. Aber da sie bei Bewusstsein war konnte es nicht allzu schlimm sein. Sie sagte aber nix. Vor Schock gelähmt. "ANIKI! ALLES KLAR! HAB GREEN-CHAN! ABER ICH GLAUBE SIE IST VERLETZT!", schrie er hoch. Um seinen Bruder machte er sich keine Sorgen. Es war immerhin nur ein Dämon mittlerer Klasse, der würde für Blue keine große Herausforderung darstellen. Auch wenn er unsichtbar war. Eigentlich auch nicht für Green-chan. Tat es auch nicht. Keine fünf Minuten später war Gary zustelle um den Beiden hoch zu helfen. Außer das sein Ärmel nen Riss hatte fehlte ihm nix. Green auch nicht wie sich herausstellte. Die Attacke hatte sie an der Schulter getroffen. Die Wunde war aber nicht besonders tief. Gary war absolut dafür sie zu verbinden damit sie keine Infektion bekam. Green meinte jedoch dass sie am nächsten Tag sowieso zu Grey musste und ihr Bruder konnte Heilmagie. "Aber was ist passiert? Warum hast du dich nicht verteidigt?" Die Angesprochene nahm ihr Glöckchen ab. "Es ist kaputt" Noch einmal versuchte sie es umzuwandeln. Es passierte gar nix. Noch einmal. Wieder nix. Das Glöckchen blieb ein ganz normales Glöckchen... Gary schaute zu Boden. Ihn plagten Schuldgefühle. Es war seine Schuld gewesen das Green getroffen wurde... Warum hatte er nicht gleich bemerkt dass Green sich nicht verteidigen konnte?! Wenn er das bloß vorher bemerkt hätte. Währe er doch bloß nie von ihrer Seite gewichen.... Sein kleiner Bruder hatte alles andere als Schuldgefühle. "HA! ICH HAB GREEN-CHAN GERETTET! Ich bin nun mal einfach der schnellste, der beste, der coolste, der genialste..." Weder Gary noch Green hörten ihm zu. "Gary wie geht es deiner Wunde?", fragte Green. Der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken hoch. "... Ist doch nur ein Kratzer. Viel wichtiger, wie geht es dir?" Sie schaute ihn leicht besorgt an, lächelte den aber und antwortete: "Es geht schon. Ich brauch jetzt nur mein Bett!" Als Green am nächsten Tag ihren Bruder davon berichtete, war er scheinbar absolut nicht überrascht. Er war viel mehr besorgt. Green war nun schutzlos den Angriffen von Dämonen ausgeliefert und sie hatte zwei neben sich wohnen. Das brachte ihm wirkliches Kopfzerbrechen. "Grey-sama ihre Medizin", er nickte nur und griff nach dem Glas was Itzumi ihm entgegen hielt. Er war in einer Checkliste vertieft und er sprach auch gerade mit Itzumis Bruder, Ryô. Dieser hatte ebenfalls kurze blonde Haare und auch die gleichen ausdrucklosen braunen Augen. Jedoch war eigentlich alles an ihn ausdruckslos. Stimme, Augen, Gesicht, einfach alles. "Was ist mit der Seide?", fragte Grey während er die Feder sie hinter seinen Ohr klemmte zum schreiben benutzte. "Ist da", antwortete Ryô. Grey trank das Glas mit seiner Medizin aus und hustete. Das schmeckte von mal zu mal schlechter. "Gut! Und das Garn?" "Auch" "So gefällt mir das! Danke Ryô" Dieser nickte und drehte sich um. Itzumi folgte ihm. Green ging vor zu Grey, er wollte ihr irgendetwas zeigen. Ihre Schulter hatte er schon verheilt. "Green ich möchte, dass du wenn du das nächste mal kommst, dir was anderes anziehst. Mir egal welche Farbe, nur Hauptsache kein Schwarz. Das schickt sich nicht als Hikari" Green verdrehte die Augen und antwortete: "Jaja ich weiß und weißt du was? Es ist mir so was von egal... Wozu ist die Medizin eigentlich?" Er blieb stehen. Sie waren am Ende des Ganges angekommen und standen nun vor einer großen Flügeltür. Grey griff zu seinen Gürtel an dem ein Schlüsselbund mit Rund 20 Schlüsseln dran hing. Diese waren alle ziemlich alt, hatten aber eine ziemlich merkwürdige Form wie Green auffiel. Er suchte einen besonders merkwürdigen raus und steckte ihn ins Schlüsselloch. Aber die Tür ging nicht auf. Anstelle wurde ein kleiner Bannkreis sichtbar. Gerade mal so groß das eine Hand drauf passte, was Grey auch tat. Einen kurzen Augenblick strahlte seine Hand auf und dann verschwand der Bannkreis. Die Tür öffnete sich mit einen lauten Quittchen einen Spalt breit. Grey seufzte. "Die Tür ist kaputt. Eigentlich müsste sie ganz aufgehen. Ich sag Itzumi nachher mal Bescheid", sagte Grey und schob die Tür auf. Er überließ Green den Vortritt und sie eilte an ihn vorbei in den Raum. Dieser war zuerst völlig dunkel, doch als Grey das Licht einschaltete stockte ihr der Atem. So viele Bücher hatte sie noch nie auf einen Haufen gesehen. Die Regale waren teilweiße 10 Meter hoch und voll gestopft mit antiken Büchern. Einige Regale waren auch leer und Bücher waren auf dem Boden gestapelt. In einen Regal lagen teilweiße nur Schriftrollen. Auch Steintafeln waren zu finden. Der Boden war aus dem gleichen weißen Marmor wie auch in den anderen Räumen. Vier kleine Kanäle mit kristallklarem Wasser schlängelten sich bis zur Mitte des Raumes. Über den kleinen Kanälen führten Brücken. Dort plätscherte das Wasser in einen Springbrunnen. Das Wasser kam aus einer Engelsstatur. Die Bibliothek wurde durch mehrere Lampen erleuchtet. Diese Lampen wurden jedoch nicht durch normale Technik betrieben sondern in deren Inneren leuchtete etwas. Fast sie wie tausend Glühwürmchen. Doch lange nicht mit derselben Kraft. Denn es waren gerade mal vier dieser Lampen eingeschaltet, der Rest stand kalt und unbeleuchtet da. Doch trotzdem konnten diese vier Lampen den gesamten Raum Licht spenden. Green konnte am Ende des Raumes große Fenster sehen, vom Boden bis zur Decke. Allerdings waren diese zugezogen. Schade fand Green, aus so großen Fenstern musste es eine wunderschöne Aussicht sein. "Das sind insgesamt über 5000 Bücher, aus allen Zeiten. Jedes Buch ist handgeschrieben und die sind alle von Wächtern verfasst worden", sagte Grey mit einen Lächeln. Er war an ihr vorbei gegangen, stellte sein Glas auf einen Tisch ab und ging auf ein Regal zu. Den Wächtern musste wirklich langweilig gewesen sein, dachte Green. Die sich einfach mal ein Buch aus dem Regel gegriffen hatte. Grey stieg auf eine Leiter und hoch bis zum letzten Regal. Er holte eins der dicksten raus und schlug es auf. Genau das was er gesucht hatte. Hoffentlich würde das Green wenigstens ein bisschen die Augen öffnen... "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH!!!!!!!!!!!!", schrie Green von unten und Grey viel vor Schreck fast runter. "Was ist denn los?", fragte ihr Bruder während er das Buch hoch angelte was er gerade noch mit dem Fuß auffangen konnte. "Da ist Blut drin!" Sie zeigte anklagend auf das Buch was sie auf dem Boden geschmissen hatte. Grey sah sie verwundert an und kletterte runter. "Ich glaube das ist ein Tagebuch" "Ist das Blut etwa echt?!" "Wahrscheinlich" "UND DAS IST NORMAL?!" "Ja. Zeig mir mal das Buch" Die Beiden tauschten Bücher aus. Green nahm das von Grey recht widerwillig an. Sie hatte keine Interesse an Bücher die mit dem Herzblut von Irgendwem geschrieben worden war. Das Buch was Grey ihr gegeben hatte war in dunkelrotes Leder eingebunden und die Schrift (wieder diese Sprache von der Green kein einziges Zeichen verstand) war aus Gold. Vorsichtig blätterte sie im Buch. Die Seiten waren uralt und auch schon total vergilbt. Auf einigen Seiten waren Bilder, die Green jedoch gar nicht weiter beachtete. Sie wollte gar nicht wissen was nach Blut kam. "Green das ist ein Buch über Gifte und Gegengifte, da hat nur jemand drin gekleckert!", er lachte und stellte das Buch zurück ins Regal. Green grummelte etwas davon, dass sie es wohl kaum wissen konnte, weil sie es ja nicht lesen konnte. Dann hielt sie das Buch hoch was er ihr gegeben hatte. "Was ist das für eins?" "Les doch Green!" "Ich kann es doch nicht lesen" "Doch kannst du. Das ist angeboren", sagte er während er auf die Regale auf der anderen Seite zu schritt. "Wie kann so was angeboren sein?" Erst jetzt viel ihr auf das die Regale vor denen sie jetzt standen als erstes Schubladen hatten. Diese waren mit Zahlen beschriftet. Mit Jahreszahlen. Die ersten waren total verbleicht, man konnte sie kaum noch lesen. Grey war zu der aktuellen gegangen und bückte sich. "Genauso wie deine Lichtmagie angeboren ist Green" Er holte wieder seinen Schlüsselbund heraus und suchte den Richtigen raus. "Die war bei mir nicht angeboren" "Doch war sie, du hast sie nur nicht bemerkt" Grey führte die gleiche Prozedur aus wie bei der Tür. Schlüssel rein, Bannkreis, Hand drauf und die Schublade öffnete sich. In der Schublade lag eine Schriftrolle in einer Glashülle. Die Rolle war mit einem weißen Band verbunden. Am Band hingen kleine weiße Glöckchen. "Wie kann man so was denn nicht bemerken? Was ist das Grey?" Der Angesprochene stand wieder auf und rollte die Rolle aus. "Das, Green... ist unser Stammbaum", sagte er voller Stolz. Ach deshalb gab es so viele Schubladen... dachte Green. "Darf ich mal?", fragte Green und ihr Bruder reichte ihr die Rolle. Sie ging in die Mitte des Raumes und setzte sich an den Rand des Springbrunnens. Grey folgte ihr. Den Anfang überflog sie, ihre Vorfahren waren ihr egal. Sie suchte ihre Mutter und fand White auch weiter unten. Der volle Name, der Wächterrang, die Geburtsdaten, die Todesdaten und die Todesursache standen unter dem Bild welches White als 20 Jährige zeigte. Green folgte dem ersten Pfeil und fand einen Mann der Grey ziemlich ähnlich sah. War das ihr Vater? Nein, dagegen sprachen die Todesdaten. Er war viele Jahre vor ihre Geburt gestorben, er konnte unmöglich ihr Vater sein. Aber er schein Greys zu sein. "Grey, sind wir nur Halb Geschwister?" Er nickte und sagte: "...Ich habe einen anderen Vater. Er vor meiner Geburt gestorben..." Green nickte. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte, deshalb nahm sie einfach seine Hand. "Er war Windwächter stimmt´s, Onii-chan?" Er starrte sie lange an. Nicht wegen der Frage. Wegen dem letzten Wort. Green hatte ihn noch kein einziges Mal als Bruder angesprochen. Er musste sich wirklich zusammenreißen nicht in Tränen auszubrechen. Stattdessen lächelte er sie an und antwortete: "Ja Green, das war er..." Sie erwiderte das Lächeln, sagte aber nix weiter dazu und besah sich wieder dem Stammbaum. Sie wollte wissen wer ihr Vater war, doch er stand nicht drauf. "Hej Grey... Mein Vater steht hier nicht drauf! Kann es sein das er ein normaler Mensch ist und deswegen...", Green stockte. Ihr Vater war nicht der Einzige der nicht drauf stand. Neben Greys Bild war kein weiteres. Laut diesem Stammbaum hatte White niemals eine Tochter bekommen. "...Ich weiß das du nicht drauf stehst" "...A-Aber Grey kann es denn nicht sein das ich gar nicht Whites Tochter bin?" "Green du bist ohne jeden Zweifel die Tochter unserer Mutter" "Und warum steh ich denn nicht drauf? Und wer ist mein Vater?" Ihr großer Bruder schwieg und spielte mit dem Band von der Rolle. "Grey...!" "Ja... Wie hast du dir das denn vorgestellt? Kurz nach deiner Geburt sind doch alle gestorben. Wer hätte dich da denn eintragen sollen?" Das konnte nicht die ganze Wahrheit sein. Sonst hätte er niemals solange gezögert. Aber Green konnte sich schon ihren Teil dazu denken. Wahrscheinlich wollte man nicht wahr haben das Green zur Familie gehörte und schrieb sie und ihren Vater deshalb nicht auf. "Aber genau darum geht es Green", sie schreckte auf. "Was meinst du?" "Am 31.12 bist du ins Jenseits zu einen Familien Treffen eingeladen" "ICH MACH KEIN SELBSTMORD EGAL UM WEM ODER WAS ES GEHT" Der Angesprochene sah sie belustigt an und antwortete: "Green! Ich sterbe doch auch nicht jedes Mal wenn ich ins Jenseits gehe... Denn müsste ich ja regelmäßig sterben" Green grummelte und begann wieder den Stammbaum zu überfliegen. "Und? Was will meine ach so heilige Familie von mir?" "Nur mit dir reden und bitte las diesen Unterton weg" "Ich hab doch nur die Wahrheit gesagt... Und ich glaube nicht, dass sie nur reden wollen. Das ist sicherlich so ne Art Prüfung oder so" "Ist es nicht. Nach diesen Treffen wirst du in dem Stammbaum eingetragen, davon bin ich überzeugt! Es währe trotzdem gut wenn du dir ein Allgemein Wissen über unsere Familie aneignest" "Sag ich doch, eine Prüfung" "Nein. Nur du solltest schon wissen mit wem du sprichst, oder?" "Jaaaah..." Green hatte nicht die geringste Lust darauf ihre Verwandten auswendig zu lernen. Auch nicht sie zu treffen. Aber ihr blieb wohl nix anderes übrig. Dann viel ihr auf dem Stammbaum etwas Merkwürdiges auf. "Äh... Grey?" "Ja?" Er war aufgestanden und wollte den Stammbaum wieder zurücklegen. "..Ist Inzest unter den Wächtern...erlaubt?" Beinahe verlor Grey die Glasrolle. Geschockt sah er sie an. Ihr Bruder dachte sicherlich... "...Ja... warum?" Sie wartete lange mit ihrer Antwort. "...Weil auf den Stammbaum zwei Geschwister zusammen waren" Diese Antwort haute Grey fast aus den Latschen. Green grinste ihn an. Er hatte wirklich gedacht dass Green sich und Grey damit gemeint hatte. Sie wechselte das Thema indem sie ihn wegen ihren Glöckchen fragte. "Da bin ich der Falsche zu! Ich kenne mich in diesen Bereich kein bisschen aus... Da musst du zu Tinami-san, soll Itzumi-san dich zu ihr bringen?", antwortete er während Grey den Stammbaum zurück schloss. "Ich glaube nicht dass es eine gute Idee ist wenn es gerade Itzumi tut..." "Warum?" "Weil ich glaube das sie mich nicht mag" "Wie kommst du denn darauf?" Das war einfach, als sie Green Heute abgeholt hatte, sah sie aus, als würde sie Green am liebsten in den Pazifik ertrinken sehen und Green hatte deutlich gehört wie Itzumi mit ihren Bruder über Greens Aussehen geredet hatte. Naja es war wohl eher Lästern. Zuletzt ließ Green sich allerdings überreden das Itzumi sie bringen sollte. Doch bevor es soweit war nahm Grey Green noch einmal beiseite. "Green ich muss dich was fragen..." "Ja?" Er sah sie ernst an und fragte: "Ich bin der Meinung dass du hier leben solltest. Das ist dein Zuhause und wir sind immerhin eine Familie. So hättest du auch bessere Trainings Möglichkeiten und auch besseren Kontakt mit unserer verstorbenen Familie" Green sah ihn ausdruckslos an. Sie hatte es geahnt das er so etwas fragen würde. Aber es war ja auch zu verstehen. Trotzdem, Green wusste ihre Antwort und sie würde dabei keine Rücksicht auf seine Gefühle nehmen. Green drehte sich um ohne ihm eine Antwort zu geben ging zu Itzumi. Doch sie drehte sich noch einmal zu ihm um und lächelte ihn an: "Tut mir leid Grey. Aber ich habe eine Familie! Mit der ich noch nicht einmal verwandt bin. Dennoch ist das meine wahre Familie, Onii-chan" Sie wusste nicht ob ihr Bruder verstanden hatte wem sie meinte, es war ihr auch egal. Solange sie selbst wusste wo ihr Herz Zuhause war... Hoi xDDD So das tue ich also wenn ich dänisch Hausaufgaben machen sollte x3° *halb Däne desu* Den Anfang hatte ich schon verdammt lange auf meinen lapi liegen ôo genau genommen seit dem 19ten Oktober xD da wollt ich unbedinkt die Hikaris schreiben und nunja es passt so schön in dieses kapi öö Das kapi sollte eigentlich länger werden. Das mit Tinami sollte noch in dieses Kapitel, aber das würde zu lang werden xD° Zu den Hikaris nochma ûu Der Name von Greens Großvater stammt von Anni (Tekuu@Mexx) mir viel nämlich keiner ein xD ... ohje er hat keinen langen Hikari namen ._o° diese ganzen Bedeutungs dinger... *jetzt eingefügt* (die Bedeutungen stehen übingens in der Chara übesicht, sowie Todesdaten etc.) Ich mag Seigi *_________* er ist irgendwie wie Sibi nur als Hikari xD und er sieht so gut aus >_________U< dieses schreibfeeling *¬* Und da es so spät is will ich nur ins bett =U= Also bis zum nächsten Kapi xD! Uns sagt mir bitte eure meinung öö besonders zu Rui und Firey xD! Ps: ich hab keien ahnung wie lange das nächste kapi dauern wird xD° das hab ich nemlich zur abwechslung ma NICHT angefangen uu° sondern das 17te xD°° ich hab voll bammel davor X__x Kapitel 16: Happy (?) X.mas Teil 2 ---------------------------------- Happy X.mas Teil 2 Green war drauf und dran einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Kein Wunder, bei dem Chaos das sie umgab: Pink sprang auf und ab, sie war unheimlich stolz auf sich das sie den Dämon ausfindig gemacht hatte und teilte dies mit hoher Stimme ununterbrochen mit. Firey musste in Schnelldurchlauf alles Notwendige erklärt werden, Siberu gab ständig Kommentare dazu ab - was wiederum dazu führte das Firey und Green kurz vorm ausrasten waren, Rui warf so mörderische Blicke zu Green, das die Hikari notfalls schon ihr Glöckchen in die Hand genommen hatte (und sie würde nicht zögern es einzusetzen) und Gary wer der Einzige der noch genervter war als Green. "Also Hi-chan! Du weißt was Dämonen sind oder?", fragte Tinami von der Küchentheke aus, auf die sie sich gesetzt hatte. Firey wand sich widerwillig von einen Blicke Kampf mit Siberu ab und antwortete: "Selbstverständlich! Nach christlicher Lehre sind die Dämonen, oder auch unreine Geister genannt, einst Engel gewesen, die Gott dienten. Doch da Satan Gott stürzen wollte wurde er auf die Erde verbannt!" ... Eine peinliche Stille trat ein. Sogar Pink hatte aufgehört zu hopsen und Rui sah nicht mehr Green an, sondern Firey. Langsam begriff Firey das sie etwas Falsches gesagt hatte. Siberu und Rui machten den Mund auf um etwas zu sagen doch Gary unterbrach Beide: "...Aus menschlicher Sicht ist es nun mal so", sagte er kleinlaut. "WAS?!!!!" "OMT! ICH WUSSTE JA DAS DIE MENSCHEN GESTÖRT SIND, ABER SO DERMAßEN?!" "WER IST HIER GESTÖRT?! DU BIST DOCH GESTÖRT MIT DEINEN "SILVER-SAMA" GEREDE!" "SÜÜÜÜÜÜÜÜÜß! Sibi und Gary sind ENGEL!" "Pink bitte, meine Nerven..." "SIND WIR NICHT PINK! ...Sind wir nicht, oder Aniki?" "SILVER ICH BITTE DICH!" "KÖNNTET IHR FÜR EINE MINUTE RUHIG SEIN!", schrie Green mitten in dem Wirrwarr von Stimmen und augenblicklich wurde es ruhig. Green genoss kurz ihren Einfluss und dann fuhr sie fort: "Im Moment ist es mir egal wie verschiedene Religionen von Dämonen denken und wenn ihr Apostel seid - mir egal. Das Einzige was du im Moment wissen musst Firey...", Green zeigte auf Siberu, Rui und Gary. "...Das sind Dämonen" Die Angesprochene sah die Drei kurz an und sah den wieder zu Green. "Und Bakayama-" "Mein Nachname ist NAKAYAMA. Ein N und kein B!", protestierte Siberu, doch Firey achtete nicht auf ihn und sprach unbeirrt weiter: "Ist BAKAYAMA auch ein Dämon? Es ist mir also erlaubt ihn anzugreifen?" Daraufhin lachte Siberu hohl. "Versuchs doch, Flachbrett" Bevor Firey (der wieder die Zornesröte ins Gesicht getreten war) etwas sagen konnte, ging Green dazwischen: "Er und Gary sind Halbdämonen, dürfen aber nicht angegriffen werden!" Gary musste ein Lachen unterdrücken. Als ob Green sie nicht oft genug angriff (auf jeden fall Siberu). "Sie kämpfen nämlich auf unserer Seite!", beendete Green ihren Satz, mit einem triumphierenden Blick zu Rui. Die genauso geschockt war wie Firey. "SIE TUN WAS?!", riefen Beide im Einklang. "Ich dachte die Dämonen sind die Feinde der Wächter oder hab ich was falsch verstanden?", fragte Firey, sichtlich verwirrt. "Das dachte ich allerdings auch! Silver-sama sagt mir das es nicht wahr ist!", sie sah ihn wieder flehend an. "Ich sage gar nix. Nicht im Gegenwart eines Anwalts! Frag Blue!" Gary sah seinen kleinen Bruder finster an. Typisch, ihm wurde mal wieder das Reden zugeschoben. Er sah zu Green. Sie sah aus wie eine tickende Bombe kurz vor der Explosion. "Ja Blue! Sag uns doch mal ob wir Freunde sind!" Siberu würde sich hämisch grinsend die Hände reiben, wen Diese frei währen. Doch Diese wurden gerade von Rui festgehalten. Er würde die losreißen, wenn ihn die momentane Situation zwischen seinen Bruder und Green nicht so fesseln würde. Ein falsches Wort von Gary und Green würde hochgehen. Warum hatte Siberu wohl Gary das Wort übergeben? Derweil legte Rui ihre nackten Arme um seine Schultern, ihre Füße hoben leicht vom Boden ab, so dass sie ihren Kopf auf seinen legen konnte. Er wurde leicht bleich, zuckte mit dem Mundwinkel und schob ihren Arm weg. Gary sah es genauso und er warf seinen kleinen Bruder, in Gedanken tausend Flüche an den Kopf. Dazu kam das Green ihn gerade "Blue" genannt hatte. Ein schlechtes Zeichen. Ganz schlecht. "Äh..." Man konnte Green ansehen dass sie immer ungeduldiger wurde. War es für Gary den so schwer, diese simple Tatsache zuzugeben? Stand er etwa nicht dazu? War er zu stolz es zuzugeben?! Oder hatte Green sich wirklich in ihn geirrt? "Jaaaaaa?!" Er schwieg. Diese Tatsache brachte Green noch weiter aus der Fassung. Sie drehte sich um und sagte mit einen ironischen Lächeln: "Ach so ist es also...!" Ohne überhaupt auf Gary zu achten ging sie auf Tinami und Pink zu und fragte wo sich der Gegner befinde. Die Klimawächterin antwortete dass sie, sie dahin bringen würde. Immerhin war es ihre Pflicht ihre Hikari auf Leben und Tot zu beschützen, was sie mit einen Grinsen hinzufügte. Firey folgte den drei Mädchen. Siberu rief nach Green, sie drehte sich auch noch einmal zu ihm um: "Sibi ich glaube du hast andere Sorgen. Pass lieber auf das du nicht aufgefressen wirst" Das bemerkte der Angesprochene erst jetzt; Rui hatte angefangen an seinen Ohr knabbern. Jetzt schubste er sie endgültig ab und wich ein paar Schritte weg. Gary blieb ausdruckslos stehen. Erst als er die Tür zuschlagen hörte, schien er aufzuwachen. Er verschränkte die Arme und grummelte. Sie war wirklich eine unverbesserliche Zicke. Green hätte ihm doch wenigstens zuhören können. Doch seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, Silver hatte seinen Bruder auf dem Rücken geklopft. "Was stehst du hier so rum und starrst Löcher in die Luft? Green-chan braucht unsere Hilfe! Also lass uns. Außerdem will ich sehen wie sich diese Hinako blamiert!" Diese Aussage schockte Rui. Entsetzt sprang sie vor ihn und sagte: "Aber Silver-sama! Warum wollt ihr dieser Hikari helfen? Ist doch nur gut wenn sie stirbt!" Der Angesprochene seufzte und wollte gerade antworten als es zu seine Überraschung sein Bruder für ihn tat: "Weil sie uns nun mal nicht egal ist", antwortete Gary ruhig und ohne einen der Beiden anzuschauen. Er hatte sich schon umgedreht. Siberu sah zu ihm auf. War ihm nicht klar, dass dies die Antwort war, die Green hören wollte? Green, Tinami und Firey waren auf dem Weg zu deren Gegner (Pink, Ilang und Daichi blieben zurück, damit es für Sho nicht zu auffällig aussah). Die Neue unter ihnen konnte nicht gerade sagen dass sie sich wohl fühlte. Sie konnte immer noch nicht recht an das Glauben was sie gerade gehört und gesehen hatte. Es kam ihr vor wie in einen der Magical Girl Animes. "Warum bist du eigentlich mitgekommen Tinami? Klima ist doch keine Angriffsmagie", sagte Green und Firey schaute zu ihr herüber. Ihre alte Freundin zeigte überhaupt keine Zweifel, sie war sich ihrer Aufgabe absolut bewusst. Oder es schien jedenfalls so. Wie lange sie diese "Arbeit" wohl schon machte? Als sie dich vor fünf Jahren verabschiedeten war Green noch völlig anders. Nicht als Selbstbewusste und Temperamentvolle, sondern eher als kleines ängstliches Mädchen, aber vor allen Dingen einsam. Es war damals sehr schwer gewesen, sie irgendwie dazu zu bringen zu reden. In den Jahren in dem sie sich nicht gesehen hatten, hatte sich wirklich einiges verändert. Nicht nur die Tatsache dass Green jetzt magische Fähigkeiten besaß. Firey konnte ein Seufzen nicht zurück halten. Sie wünschte ihr Charakter hätte sich auch so verändert wie Greens. "Ich bin mitgekommen um ein paar Informationen zu sammeln, Ee-chan! Und wie ich dir vorhin schon gesagt habe ist es meine Pflicht als Wächter dich mit meinen Leben zu beschützen, du bist immerhin eine Hikari! Das solltest du nicht ständig vergessen!", antwortete Tinami "Ich vergesse es nicht. Ich versuche diese schreckliche Tatsache zu verdrängen!" Firey horchte auf. "Hikari?" Green seufzte tief. "Ja Hikari. Ich glaube das sollten wir später bereden, Firey", sagte Green und blieb stehen. Sie ging auf Firey zu und legte ihre Hände auf ihre Schultern. "Hör zu Firey: Misch dich nicht ein! Ich will nicht dass dir etwas geschieht und du bist immerhin totale Anfängerin! Du schaust am besten einfach nur zu, ich kann mir sowieso nicht vorstellen dass es viel Zeit in Anspruch nehmen wird" Die Angesprochene nickte etwas unsicher. Ihr war das alles absolut nicht geheuer. Firey fuhr zusammen als sie hinter sich einen spitzen Schrei hörte, dicht gefolgt vom zersplitterten Glas. Green schubste sie etwas unsanft nach hinten. Sie stolperte fast, konnte sich aber gerade noch mal halten. Da nahm sie ein besinnlichen Klang eines Glöckchen war und irgendwie beruhigte sie Dieser. Doch er erstarb schnell wieder und Firey drehte sich um. Erstaunt stellte sie fest dass Green einen cirka eineinhalb Meter reich verzierten Stab in der Hand hielt. Doch ihr Blick wanderte schnell zu etwas Anderen und dieses, dieses.... Etwas ließ sie vor Schreck erstarren. Im Gegenteil zu Green die nicht einmal mit der Wimper zuckte. "Na dann... lets go!" Gary war immer noch nicht wirklich ansprechbar und Siberu versuchte es auch erst gar nicht. Es hatte ewig gedauert bis sie überhaupt losgekommen waren. Zuerst Rui, die ihren Meister nicht alleine lassen wollte, dann Pink und dann Sho. Mädchen waren wirklich anhängliche Wesen. Siberu seufzte. Besonders Erstere, die er zum Glück mit einem Trick abschütteln konnte. Er hatte sie einfach ans Essen gesetzt, unter den Vorwand er wollte was essen wenn er zurück war. Pink war einfach; Einfach Schokolade gegeben. Sho hingegen musste abgelenkt werden. Sie konnte nicht recht glauben das Tinami, Green und ihre Schwester (was Siberu immer noch nicht glauben wollte) mal eben in die Stadt gingen um noch etwas einzukaufen. Deshalb blieb Ilang und ihr Bruder auch da. Man konnte immerhin nie wissen, ob sie vielleicht auf die Idee kam bei Green und Co durchzurufen. Siberu musste ein Lachen, bei Daichis erste Reaktion auf Pink, unterdrücken. Er hatte wirklich noch nie Jemanden getroffen der seine Gefühle so auffällig zeigte. Alle außer Pink hatten es sofort verstanden. Als er sie gesehen hatte, starrte er sie erstmal tonlos an. Als Pink ihn entdeckt hatte musste sie sich ja erstmal vorstellen. Schüttelte ihn eifrig die Hand und der arme Kleine wurde so knallrot, das Siberu dachte er würde umkippen. Daichi brachte nicht einmal mehr seinen Namen zustande. Was Pink nicht bemerkte und sich zur Schokolade gesellte. Siberu hatte deutlich gehört was Daichi gesagt hatte: "...Ein Engel..." "Ein ziemlich dummer Engel, wenn du mich fragst" Doch Daichi hatte den Rotschopf nicht mehr gehört, er sah ziemlich berauscht aus. Wahrscheinlich würde er morgen noch da stehen, wenn ihn Niemand ihn aufwecken würde. Man konnte wirklich nur Mitleid mit Daichi haben. Wer verliebte sich schon in Pink? Er musste wirklich ziemlich verzweifelt sein oder Amors Pfeil war weit daneben gegangen. Der Rotschopf währe fast in seinen Bruder zusammengestoßen, denn Dieser hielt plötzlich an. "Kannst du nicht einmal den Mund aufmachen und mich warnen? Ist das jetzt schon zu viel verlangt?" "Du hast doch Augen im Kopf", war seine knappe Antwort. "Ohja das hab ich und Diese sehen gerade etwas ziemlich Süßes! Sieht Green-chan in Kampfpose nicht einfach nur abgöttisch aus?" Er schlug erfreut die Hände zusammen und musste Grinsen. "...Und ihr Rock hat einen schönen Riss! Fünf Zentimet-", doch weiter kam Siberu nicht. Denn er hatte gerade etwas gesichtet was ihm gar nicht gefiel und sprang fluchend vom Dach. Dieses dumme Mädchen war so vom Kampf gefesselt, das sie keine Augen für ihre Umgebung hatte und Diese drohte gerade zusammenzustürzen. Ohne auf Fireys Proteste zu achten, nahm er sie unsanft hoch und sprang zur Seite. Keine Sekunde zu früh, wie Beide bemerkten, den der Strommast unter den Firey gerade noch stand viel um und hinterließ ein Meer aus Funken. Firey war erstmal sprachlos. Konnte es sein das sie sich in ihn geirrt hatte? Das er doch einen Charakter hatte? Das er doch ein wenig "nett" war? War ihr erster Eindruck doch falsch? ...Und warum schlug ihr Herz plötzlich so schnell? "Nakayama du hast mir das Leben gerettet...." "Genau, Nakayama, ohne B", war das Einzige was er dazu sagte, ehe er sie wieder unsanft zu Boden ließ. Dann sah er sie fies an und sagte: "Ich wusste doch dass du uns nur ein Klotz am Bein sein wirst! Und bild dir bloß nicht ein ich hätte freiwillig dein Leben gerettet! Das hab ich nur getan um bei Green-chan Punkte zu sammeln" Siberu atmete innerlich erleichtert auf. Image gerettet. Denn selbstverständlich wusste er dass Green es nicht einmal mitbekommen hatte. Aber er konnte unmöglich zugeben dass er es freiwillig getan hatte. Fireys Gesichtsausdruck hatte sich urplötzlich verdunkelt und ihre Hand leuchtete wieder rot auf. Dem Halbdämon gelang es gerade noch mal ihrer brennenden Faust auszuweichen. "Brutale Mädchen sind ziemlich unattraktiv, weißt du?" "Ist mir doch egal was du von mir denkst! Ich lege kein Wert darauf mir dir so was wie eine "Freundschaft" zu führen! Ich kann mir übrigens nicht vorstellen das Green solch einen fiesen, arroganten und widerlichen Typen wir dich Leiden kann!" "Ich bin nur fies zu Denen die ich nicht mag" "Schön! Ich kann dich auch nicht leiden. Um genau zu sein, hasse ich dich!" "Glaubst du ich empfinde was anderes?", fragte er mit gelangweilter Stimme. "Den ähneln wir uns ja wenigstens in diesen Punkt" Während sich die Beiden weiter stritten, beobachtete Gary von seinen Standpunkt, auf dem Dach, aus den Kampf. Green schlug sich wirklich gut. Von ihren Verletzungen schein sie keine Notiz zu nehmen. Sie war wirklich gut geworden. Eine ernsthafte Gefahr für ihn und Siberu war sie dennoch nicht geworden. Noch nicht. Er wollte sich auch gar nicht erst vorstellen wie ein Kampf zwischen ihn und Green ausgehen würde und er wollte auch nicht wissen ob er fähig dazu war sie anzugreifen. Seine "andere Seite", sein dämonisches Ich, war es. Gary konnte nur vom Glück reden, das er Seine um einiges besser unter Kontrolle halten konnte, als sein Bruder. Zum Glück für Green. Sie war sich gar nicht bewusst welche Gefahr sie täglich schwebte und auch nicht das ihr großer Bruder teilweiße Recht hatte. Gary wurde aus seinen Gedanken gerissen als Green aufschrie. Er wollte schon fast runterspringen, um ihr zur Hilfe zu eilen, doch Tinami hatte die Hikari schon aufgefangen und da sie auch gleich wieder aufstand, konnte sie nicht allzu schlimm verletzt sein. Aus irgendeinem Grund wirkten ihre Angriffe auf dem Dämon nicht. Gary besah ihn sich genauer und entdeckte auch sofort den Grund dafür. Diese Gattung von Dämon hatte nur eine Schwäche und ohne weiter darüber nachzugrübeln, rief er Tinami das zu was er sich nie verzeihen würde: "Tinami! Diese Art hat nur eine Schwäche und das ist Kälte! Lass es schneien!" Noch ehe er den Satz zu ende gesprochen hatte, wusste Gary was für einen fatalen Fehler er begangen hatte. Aus den Augenwinkeln sah er dass Green ihn entsetzt ansah und vor Schreck ihren Stab verloren hatte. Lange blieb sie allerdings nicht in ihrer Starre, den sofort lief sie auf Tinami zu. Doch es war zu spät Garys Befehl rückgängig zu machen. Tinami glaubte ihm (er musste es ja wissen), erhob die Hände über den Kopf und diese strahlten in hellblauem Licht. Sie sagte eine Formel und der eben noch wolkenfreie Himmel bewölkte sich in Sekundenschnelle. Die Temperatur viel rasend schnell. Es fing nicht nur an zu schneien, denn in innerhalb von ein paar Augenblicken konnte man die Hand vor Augen kaum sehen. Es ertönte ein wehleidiger Schrei des Dämons und ein dumpfer Aufschlag. Gary fluchte über sich selbst und sprang runter. In dem dichten Schneetreiben konnte er nicht einmal die Schemen der Anderen erkennen. Ihm wurde ganz schlecht, bei dem was Green jetzt durchmachen musste - und es war seine Schuld. Doch das Schneetreiben hielt nicht lange an und er erkannte die Umrisse seinen Bruders, der Green in seinen Armen hielt. Sie hatte das Bewusstsein verloren. "Green-chan! Mach die Augen auf! Tinami sag mir das es ihr gut geht!" Gary wunderte sich ein wenig über den verzweifelten, ja schon panischen Ton von Siberu. Tinami kratze sich am Hinterkopf. "Es ist nix Ernstes, sie hat nur das Bewusstsein verloren. Ich kann mir das nicht erklären. Ob sie von den Dämon verletzt wurde?" Der Angesprochene atmete erleichtert auf und sah jetzt auch Gary, sah allerdings sofort wieder weg. "Nein, nicht von diesen Dämon", sagte er mit einem kalten Unterton und sowohl Tinami als auch Gary wussten was er meinte. "Ich glaube ihr Beide wisst mehr als wir", ertönte Fireys Stimme, die ebenfalls bei Green hockte. "Sie hat ein Schneetrauma", antwortete Gary mit erschreckend gleichgültiger Stimme, für die Siberu ihn am liebsten eine rein gehauen hätte. Firey fuhr auf und schrie ihn förmlich an: "Und das ist dir egal?! Ich dachte ihr wärt Freunde! War dir ein Sieg etwa wichtiger als Green?!" "Hi-chan..." "Lass sie Tinami, sie hat ja Recht" "Genau!", dann verstand firey erst wer ihr gerade Recht gegeben hatte: Siberu. Sie konnte nicht drum herum ihn fassungslos anzustarren und kam aus dem Konzept. Doch er sah es nicht. Der Halbdämon hatte einen ziemlich finsteren Gesichtsausruck auf dem Gesicht als er Green hochhob. Er wandte sich kurz zu seinen Bruder und zischte: "Du hast mich schwer enttäuscht Blue. Jedem hätte ich das zugetraut - aber nicht dir" Ohne auf eine Antwort zu warten, teleportierte er sich davon. Green wachte nicht viel später wieder auf. Sie schaute sich erstmal verwirrt um, doch schnell erkannte sie wo sie war, in ihrem alten Zimmer als sie noch bei Sho gewohnt hatte. Sie ließ sich wieder ins Kissen fallen und bemerkte dass es ein Wärmekissen war. Die Hikari sah kurz aus dem Fenster, wo es immer noch schneite und wand den Blick sofort wieder ab. Trotz dem Wärmekissen und den zwei Decken die sie über sich hatte, zitterte sie am ganzen Körper. Bei so einer Kälte brachten auch zehntausend Decken nix. "Dieser Vollidiot...", flüsterte Green leise in sich hinein. Aber er konnte ja nix dafür, sagte sie sich. Gary hatte einfach nur den einfachsten Weg gewählt. Er konnte nicht wissen dass Green Angst vor Kälte hatte und das er sie genauso angegriffen hatte, wie den Dämon. "DU VOLLIDIOT!" Riss es Green aus ihren Gedanken. Es war Siberus Stimme gewesen und sie kam vom Gang. "Ich könnte dich umbringen! Ernsthaft Blue, ich war noch nie so wütend auf dich! Was hast du dir nur dabei gedacht?!" "Es war die einzige Möglichkeit" ""Die einzige Möglichkeit"?! Verarsch mich doch nicht! Es war einfach nur die Komfortabelste!" Siberu konnte es nicht begreifen. Er hatte immer geglaubt sein Bruder währe vernünftig und gewissenhaft, plane immer seine Schritte im Voraus und jetzt?! Jetzt fragte er sich ernsthaft ob es überhaupt noch Blue war mit dem er gerade sprach. Dieser zeigte absolut keine Emotionen und starrte aus dem Fenster. Hatte Siberu sich so dermaßen in seinen Bruder geirrt? War Green ihm wirklich egal? "Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, das du von ihrem Schneetrauma weißt! Und trotzdem hast du nicht gezögert!" Green fuhr ihm Zimmer zusammen und saß plötzlich kerzengerade im Bett. Gary wusste es?! Ohne zu überlegen sprang sie auf, schlug die Tür auf und lief ohne die Beiden anzuschauen Richtung Haustür. Doch vorher drehte sie sich noch einmal um und sagte: "...Und ich habe dir die ganze Zeit vertraut! Aber ich bin dir scheinbar völlig egal!" Und schon hatte sie die Tür hinter sich zugeschlagen und war im Schnee verschwunden. Die beiden Brüder schwiegen. Siberu wagte es nicht ihn anzuschauen, denn wenn sein Bruder immer noch keine Emotionen zeigen würde, denn wusste Siberu würde er sich nicht mehr zurück halten können. "...Sie hat geweint", sagte Gary und unterbrach die Stille. Seine Stimme war merkwürdig abgehackt, als könnte er nicht verstehen was er gerade eben gesehen und gehört hatte. Siberu sah ihn immer noch nicht an während er antwortete: "Ja" Wieder Schweigen. "Schlag mich Silver" Erst jetzt linste der Angesprochene ihn an und er war erleichtert zu sehen das Gary nicht mehr ausdruckslos aussah. Er hatte endlich das auf dem Gesicht was Siberu sehen wollte: Schlechtes Gewissen. "Nein das werde ich nicht tun, auch wenn du es mehr als nur verdient hast", er drehte sich zu seinen Bruder um und sah ihn finster an. "Ich weiß das du Green-chan ein Weihnachtsgeschenk gekauft hast" Der Angesprochene wurde rot und grummelte: "Was hat das damit zu tun?!" "...Du hast extrem lange dafür gespart und sogar auf deine Bücher verzichtet" Der Angesprochene wurde noch röter. "Silver..." "ZUM TEUFEL! LASS MICH AUSREDEN! ... Du läufst ihr jetzt hinterher, sprich dich mit ihr aus - wehe du tust das was ich tun würde - und gib ihr das verdammte Geschenk!" Gary sah ihn eine Weile verwundert an und wollte gerade fragen, als Siberu ihn wieder unterbrach: "Frag nicht. Tu es einfach, bevor ich mich doch dazu entscheide dich zum Mond zu schießen!" Gary sagte nix mehr dazu, nahm seine Jacke und folgte Green. Der Rotschopf sah ihm eine Weile hinterher. Dann seufzte er tief und wollte sich gerade umdrehen als Firey plötzlich vor ihm stand. "Ich dachte du wärst in Green verliebt?" "Bin ich auch. Warum glaubst du, hab ich das getan?" Sie sah ihn forschend an und Siberu fuhr fort: "Aber davon hast du natürlich keine Ahnung. So ich geh jetzt was essen. Rui kann nämlich ganz gut kochen" Er wartete nicht auf eine Antwort, drehte sich einfach um und verschwand um die Ecke. Firey sah ihn kurz nach. Sie hatte sich in ihn geirrt. Siberu hatte einen guten Kern. Green fluchte über sich selbst. Zum einen weil sie Gary überhaupt vertraut hatte und zum anderen weil sie ohne Jacke hinaus in den Schnee gerannt war. Es schneite nur noch ein wenig, aber der Schnee war trotzdem ziemlich hoch, gut fünfzehn Zentimeter. Tinami hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Hikari blieb stehen und schaute sich um. Sie war in den Wald gelaufen der zum Grundstück der Minazaiis gehörte. Früher hatte sie hier oft mit Firey und Sho gespielt und kannte jedes Versteck. Aber jetzt? Jetzt wo es dunkel war, sie den Schnee zu ihren Füßen spüren konnte und die Kälte sich in sie hineinfraß, hatte sie vollkommen die Orientierung verloren. Green wusste der Wald war nicht groß, wenn sie die ganze Zeit gerade aus laufen würde, dann würde sie in den Park gelangen und Dieser war immerhin beleuchtet von Weihnachtsdekoration. Sie setzte ihren Weg fort durch den Schnee und verzichtete darauf ihre Lichtmagie anzuwenden. Den Schnee zu fühlen war schon schlimm genug, dann musste sie ihn nicht auch noch sehen. Ihre Augen hatten sich eh schon so weit an die Dunkelheit gewohnt das sie die Bäume erkennen konnte. So rannte sie ein ganzes Stück weiter und ihre Beine wurden langsam lahm vor Müdigkeit und Kälte. Warum sah sie nur kein Licht? Green hatte lange genug gerannt, langsam müsste sie aus diesem verfluchten Wald herauskommen. Plötzlich stolperte sie über einen Ast und viel der Länge nach in den Schnee. Anstatt sich aufzurappeln blieb sie reglos liegen. ... Es war so kalt... Sie öffnete die Augen, doch sie konnte nur verschwommen die Tannen und die endlose weiße Schneeschicht wahrnehmen... Green schloss wieder die Augen, sie machte nicht mal den Versuch wieder aufzustehen. Sie würde einfach liegen bleiben und ganz ruhig einschlafen... Niemand würde kommen um sie zu holen Niemand würde sich um sie sorgen Niemand würde sie vermissen... Doch dann setzte sie sich auf und würde sich am liebsten selbst ohrfeigen. Green hatte wirklich gerade das Gleiche gedacht was sie vor Jahren gedacht hatte, kurz bevor sie das Bewusstsein verloren hatte und genau das was sie immer wieder in ihren Winteralpträumen heimsuchte. Die Hikari rappelte sich ein wenig auf und lehnte sich an einen Baum. Nur eine kleine Pause... Es war wirklich alles wie damals. Es war Weinachten, es schneite, sie war aus einen ähnlichen Grund wie damals Hals über Kopf in den Wald gelaufen... nur Eins war anders: Green nahm ihr Glöckchen ab, legte es in ihre Hand und es strahlte auf. Die Bäume um sie herum nahmen Konturen an und Green lächelte ihr Glöckchen an. "...Es ist nicht ganz so dunkel wie damals..." Ihr Lächeln wurde leicht traurig und sie legte ihren Kopf auf ihre Knie. Sie tat nix, sie hörte nix und klammerte einfach nur das Glöckchen in ihrer Hand fester, als währe das ihr einziger Halt in dieser Welt. Leise flüsternd sagte sie: "Schnee, überall Schnee...Kälte, die verschluckt...grauer Himmel, von hohen, weißen Tannen verhüllt... Kälte, die dich nie wieder freilassen wird... Die dich festhält.... Wegen der du die Kraft verlierst, weiter zu gehen... Die Müdigkeit und Schwäche in dir erweckt.... Wallender Schnee, der keinen Laut durchlässt..." Das Mädchen seufzte tief und wiegte sich ein wenig vor und zurück. Sie durfte nicht einschlafen, aber ihr fehlte auch die Kraft weiter zu gehen. Doch die Müdigkeit fraß sich immer weiter in sie hinein. Nur ein paar Minuten... Nein sie musste wach bleiben... Das Glöckchen flackerte, erlosch und viel in den Schnee. Kurz bevor sie in den Schlaf viel, spürte sie etwas Warmes das sich um ihre Schultern legte... Gary legte seine Jacke über Greens Schultern und hob sie sanft hoch. Dann sammelte er das Glöckchen zu seinen Füßen auf. Er besah sich kurz Green und das schlechte Gewissen überkam ihn wieder. Er war so ein Idiot gewesen. Gary würde es ihr nicht einmal Übel nehmen wenn Green ihn jetzt hassen würde. Sie hatte allen Grund dazu. Plötzlich lief er rot an, denn Green kuschelte sich an ihn. Zögernd sah Gary zu ihr herunter, doch sie schlief noch. Er hatte später Zeit genug um sich darüber Gedanken zu machen und teleportierte sich und Green in sein Wohnzimmer. Wo er sie erstmal aufs Sofa legte, ihr dann eine Decke holte, Heizung aufdrehte und Tee aufsetzte. Schon zum zweiten Mal an diesen Tag sorgte er dafür dass sie ihre Wärme zurückbekam. Ob er eine Wärmflasche im Haus hatte? Doch mit seinen Gedanken kam er nicht weiter, denn Green regte sich und schlug die Augen auf. Gary sagte erstmal nix und wartete bis Green sich ihrer Umgebung bewusst geworden war. Denn drehte sie sich plötzlich zu ihm um. Wenn Augen töten könnten, denn hätte sie ihn gerade ermordet. Green wollte gerade aufstehen, doch Gary drückte sie sanft zurück aufs Sofa. "Bleib lieber liegen" Die Angesprochene drehte sich weg und antwortete: "Von einem Feind nehme ich keine Befehle entgegen!" "Wir sind keine Feinde" "Ach! Den muss ich aber noch ne Menge über Freundschaft lernen! Denn ich wusste nicht das, dass was du getan hast zu "Freundschaft" gehört! Aber Dämonen haben wohl eine andere Auffassung von dem Wort "Freundschaft"!" Der Angesprochene sah sie ausdruckslos an und stand auf, den der Teekocher hatte gepiepst. "Ich will keinen Tee, könnte immerhin vergiftet sein", sagte Green wie ein beleidigtes Kind. Gary kam wieder zu ihr und setzte sich ihr gegenüber. "Red keinen Unsinn. Es würde dir dadurch besser gehen" "Mir gehst blendend, danke!" "Sieht mit aber nicht so aus" "Darf ich das bitte selbst entscheiden?" "Green, ich habe dich nicht hierher gebracht um mich mit dir zu streiten!" "Ich habe dich nicht drum gebeten!" "Wenn ich dich nicht geholt hätte, wärst du jetzt im Jenseits" "Wie herrlich! Denn geh ich doch noch in die Hikari Geschichte ein! Als jüngste Hikari, die jemals gestorben ist!" Gary antwortete nicht und schob ihr einfach nur den Tee zu. Silver hatte wirklich gut reden. "Sprich dich mit ihr aus". Wie denn?! Sie war absolut nicht willig ein normales Gespräch mit ihm zu führen und er konnte es ihr auch nicht verübeln. Green nahm den Tee in den Hand und drehte ihn. Wohl um ihre Hände zu wärmen, überlegte Gary. Sie sah Gedanken verloren in das dunkelgrüne Wasser. Ob sie wirklich glaubte Gary würde sie vergiften wollen? Wahrscheinlich traute sie ihm jetzt alles zu, immerhin hatte er sie indirekt angegriffen. Er konnte sich gut vorstellen das sie in Gedanken, bei den Dingen war die Grey ihr immer über Dämonen erzählt hatte und verfluchte sich selbst das sie ihn keinen Glauben geschenkt hatte. "...Warum Gary? Warum hast du mir das angetan? ...Bin ich dir wirklich so egal?" Gary zuckte zusammen. Er brauchte eine ganze Weile um sich wieder zu fassen und Green ließ ihn die Zeit. Er atmete tief durch und schaute sie an. "Green ich sage dir 100% die Wahrheit: Ich habe überstürzt gehandelt. Ich habe einfach nicht nachgedacht." Green seufzte und antwortete: "Lüg nicht. Du planst doch deine nächsten zehn Stunden im Voraus" "Ich sage dir wirklich die Wahrheit, aber ich kann dir nicht verübeln das du mir nicht glaubst. Ich würde es in deinen Fall wahrscheinlich auch nicht tun" Green sah ihn nur schweigend in die dunkelgrünen Augen. Sie spürte sofort wie ihre Wut abflaute und schaute weg. Die Hikari fluchte in Gedanken über sich selbst. Ihm war es wirklich als Einziger gelungen ein so tief sitzendes Vertrauen zu ihr aufzubauen. Green konnte einfach nicht drum herum ihm zu Vertrauen. Aber es viel ihr trotzdem schwer. Sie konnte nicht wirklich glauben dass er zu überstürzt gehandelt hatte. Wenn er Siberu währe, denn würde sie es verstehen. Aber es war Gary, nicht sein Bruder. "Es tut mir wirklich Leid..." Green schreckte auf. Noch nie hatte sie so eine Tonlage bei ihm gehört. Diese verzweifelte, ja fast schon flehende, Tonlage hörte sich aus Garys Mund so falsch an. Es passte einfach nicht zu ihm. Sofort schämte sie sich für ihre Gedanken. Natürlich konnte auch er Reue zeigen. Green hätte nur niemals gedacht dass sie der Grund dafür sein würde und dass sie eine Entschuldigung von ihm zu hören bekam. Denn immerhin war er ziemlich stolz. "Ich werde dir vertrauen. Aber ob ich deine Entschuldigung annehme überlege ich noch!" Green zwinkerte ihn zu und nahm einen Schluck vom Tee. Sofort spürte sie wie die Wärme sich in ihren Körper ausbreitete und seufzte genüsslich. "Ich hab dir doch gesagt dass es dir besser gehen wird", sagte er ungewöhnlich sanft und als Green kurz aufsah konnte sie kurz ein Lächeln auf seinem Gesicht sehen. Gary sah verdammt süß aus wenn er lächelte. Welche Überraschung kam als nächstes? Ein "Ich liebe dich"? Sie schüttelte hartnäckig den Kopf, sie war bei den Gedanken rot angelaufen. Das war doch zu viel des Guten und das war mehr als nur unlogisch. Um sich abzulenken fragte sie woher er und Siberu das von ihrem Trauma wussten und er fing an zu erklären. Aus fairen Gründen ließ er den Teil weg, wo Siberu die kleine Green umbringen wollte. Das würde er wahrscheinlich noch irgendwann bereuen. Aber sein Bruder hatte ihm ja auch die Chance gegeben sich mit Green auszusprechen. Das war jetzt die Wiedergutmachung. Nach der Erzählung war es ungewöhnlich ruhig zwischen den Beiden geworden. Green musste erstmal verdauen das die Beiden ihr wohlbehütetes Geheimnis herausbekommen hatten. "Ihr wisst also... Alles" Green war fassungslos. Gary nickte einfach nur, was sollte er schon dazu sagen? Green füllte sich Tee nach und trank ihn auf einmal aus. Dann redete sie plötzlich ohne Hemmungen los: "Endlich! Endlich weiß ich Wem die Stimmen damals gehört haben! Ich war nämlich doch wach, musst du wissen. Ich dachte allerdings ich hätte mir das eingebildet, ich redete mir es einfach ein und insgeheim verfluchte ich Denjenigen der mein Leben rettete. Du hättest mich liegen lassen sollen! Das währe das Beste für alle, vor allen Dingen für mich! Schau mich nicht so an! Du hast doch keine Ahnung wie es ist Tag für Tag gehänselt und verfolgt zu werden, nur weil man anders ist! Das Gefühl ganz alleine zu sein... Alleine, ohne Familie oder Freunde die einen beistehen. Die Lehrer haben nichts getan. Denen war es doch egal was sie mit mir taten. Ich war einfach nur der Spielball von Allen. Nicht fähig mich zu wehren, wurde es mir mit der Zeit egal. Denn ich wusste, ich müsste nur warten. Nicht auf eine Adoption. Diese Hoffnung hatte ich schon vor längst aufgegeben. Man wollte kein "merkwürdiges und schweigsames Mädchen, das den Mund nicht aufbekam"" Green sprach plötzlich nicht mehr auf Japanisch sondern auf Deutsch. Zum Glück war das für Gary kein Problem und er sagte auch nix dazu, er wollte sie nicht unterbrechen. Denn auf diese weiße bekam er viele seiner Fragen beantwortet. Green fuhr fort, sie hatte es wohl nicht einmal bemerkt: "Ich war Denen einfach nicht süß genug und ich hatte mich damit abgefunden. Also suchte ich mir einen anderen Weg aus dieser Hölle zu entkommen und was kann ich am besten? Stehlen. Ich klaute den Eltern, die zu Besuch kamen einfach immer Geld, meine Lehrer bemerkten es nicht. Bei den ersten Versuchen wurde ich schon entdeckt... Da man von meiner Angst wusste, verbannte man mich in Winter einfach für ein paar Stunden auf die...die..." Green füllte sich mehr Tee ein und trank ihn wieder auf einmal aus. Gary bemerkte dass ihre Hände zitterten. Er wollte gerade sagen dass sie es nicht sagen musste, wenn sie es nicht konnte, doch fast so als würde Green seine Gedanken lesen sagte sie mit einen traurigen Lächeln: "Es geht schon... du musst wissen das einzige was ich mehr hasse als Schnee ist... Eiskunstlaufen. Wir hatten eine ziemlich Große Laufbahn in der Nähe. Es wurde auch Eiskunstlaufen unterrichtet. Es viel ihnen also sehr einfach eine Strafe für mich auszusuchen, hatten ja eine wunderschöne Auswahl! Am gnädigsten waren sie noch wenn sie mich einfach extra Stunden Eiskunstlaufen aufbrummten. Doch viel schlimmer dagegen war die Strafe das sie mich in dunkeln, ganz alleine auf die Bahn setzten. Wenn es dann noch schneite..." Green schluckte und musste sich dieses Bild aus dem Kopf schütteln. "... Konnten sie mit mir wirklich machen was sie wollten. Woher glaubst du habe ich mein gutes Immunsystem? Egal... du willst sicherlich wissen wie ich nach Japan kam. Einfach, ganz einfach. Ich stahl mir ziemlich viel zusammen, weißt du? Als ich elf Jahre alt war, hatten wir einen Ausflug nach Berlin. Um sicher zu gehen dass ich auch ja mit durfte, war ich extra brav. In Berlin trennte ich mich unbemerkt von meiner Gruppe - oh Kari hat so geweint... - und lief zum Flughafen. Ich war damals schon ziemlich selbstständig und fand ziemlich schnell dahin. Aber dort hatte ich ein Problem: es werden keine Flugtickets an Kinder verkauft. Ich wollte schon fast aufgeben, mich mit meinem Schicksal abfinden, als ich mit Sho zusammenstieß. Sie konnte mich nur leider nicht verstehen. Wahrscheinlich dachte sie ich währe auf der Flucht oder so. Sho schleppte mich zu ihrer Mutter, die ein wenig Deutsch verstand. Oder eher, die verstand ausreichend, um zu wissen dass ich um jeden Preis aus Deutschland raus wollte. Ich bin ihr Heute noch zutiefst dankbar das sie nicht fragte woher ich das Geld hatte und das sie mich ohne zu fragen - und ohne Geld zu verlangen - mit nach Japan nahm. Sie nahm mich sogar ohne zu zögern bei sich auf und adoptierte mich. Ich lernte alle deren Kinder kennen und ich sage dir alle der fünf haben eine andere Macke, aber sind total liebenswert. Die beiden Zwillinge Hinako und Minako sind eher wie Tag und Nacht, Fumiki hat immer nur Partys im Kopf, lebt von dem vielen Geld der Familie und die älteste Chikako ist das genaue Gegenteil von ihr und studiert Jura. Keiner der Mädchen hatte Probleme damit mich als "neue Schwester" aufzunehmen. Allerdings weigerte ich mich den Namen "Minazaii" anzunehmen. Denn egal wie dankbar ich der Familie auch war, ich wollte nicht dazu gehören. Akiko - ich sprach deren Mutter immer mit den Vornamen an, weil es für mich falsch klang jemanden "Mutter" zu nennen, mit dem ich nicht verwandt war - verstand mich und ich suchte mir "Najotake" aus. Du weißt ja dass ich mit 15 in eine eigene Wohnung zog. Akiko bezahlte es, auf meine Proteste achtete sie nicht. Den Rest kennst du ja" Sie holte tief Luft und nahm sich noch einen Schluck. Als sie den Tee zum dritten Mal ausgetrunken hatte, lehnte sie sich zurück ins Sofa und steckte ihre Hände in die Jackentaschen. Erst dann viel ihr auf das sie Garys Jacke trug und wollte die Hände gleich wieder rausnehmen, als ihre Linke etwas ertastete was ihre Neugierde erweckte. Es war eindeutig ein Geschenk, kein besonders Großes. Aber es hatte mehrere Schleifen, konnte also nur bei einen Schmuckgeschäft gekauft worden sein. Diese verpackten deren Geschenke immerhin immer extra schön. Die Größe würde auch passen. Eine Kette? Nein, zu klein. Halsband... nein, die Größe passte eher zu einen Ring oder Ohrringe... ...Ring? Warum dachte Green gerade jetzt daran dass sie mit 17 verlobt sein musste? Gary bemerkte nix von Greens Untersuchungen, denn er schaute aus dem Fenster und dachte erstmal über die Dinge nach die sie ihn erzählt hatte. Sie waren alles andere als schön, aber trotzdem genoss er dieses Gefühl von Vertrauen, das sie ohne Zweifel zu ihm hegen musste, sonst hätte Green es ihm wohl kaum erzählt. "Achja Green..." Die Angesprochene schreckte auf. "Ä-Ähm ja?" "Das Gefühl "anders" als die Anderen zu sein und deswegen ausgesondert zu werden, kenne ich sehr wohl" Green horchte auf und vergaß für einen Moment das geheimnisvolle Geschenk. "Aber ich habe es nicht so ausgeprägt zu fühlen bekommen, sondern eher... Jemanden den ich sehr gut gekannt habe" Sie wollte ihn gerade fragen ob er ihr näheres erzählen konnte, als ihm auffiel wo Green ihre Hände hatte. Ihr viel sein Blick ebenfalls auf und nahm ihre Hände schnell raus. Die Hikari war knallrot angelaufen und starrte auf ihre Tasse. Da Gary genauso rot geworden war, sagte niemand der Zwei etwas dazu. "E-Entschuldigung...", sagte sie. "Ähm nein, schon gut..." Wieder schwiegen beide und mieden es den anderen anzuschauen. "Ähm..." "..Ja?" "...Darf ich fragen für Wem das Geschenk ist?" Gary seufzte und verdrehte die Augen. "Dumme Frage. Wohl kaum für Silver" Beide schwiegen, schaute jeder in eine andere Richtung. Bis Green es nicht mehr aushielt und fragte: "Für wem denn nun...?" "...Kannst du es dir nicht denken...?" Green antwortete nicht. "Pack es einfach aus, denn wirst du es schon wissen" Green zögerte, nahm es dann aber aus der Tasche. Wie sie es sich dachte war es wirklich von einen Schmuckgeschäft. Es war sehr aufwändig eingepackt und die Schleifen waren mit weihnachtlichem Muster verziert. Sehr langsam und zögernd packte sie es aus, während Gary es kaum wagte hinzuschauen. Was wenn ihr das Geschenk nicht gefallen würde? Es war kein Ring, es waren Ohrringe. Wunderschöne Ohrringe. Jeweils zwei sehr kleine goldene Glöckchen. Green war so perplex das sie das Schätzen vergaß. Sie merkte Garys Blick. Er wollte natürlich ihre Meinung hören. "D-Das kann ich unmöglich annehmen! Die müssen ein Vermögen gekostet haben..." Der Angesprochene runzelte die Stirn. "Seit wann stört dich so was? Du musst sie auch nicht annehmen wenn sie dir nicht gefallen" Die Hikari schüttelte hartnäckig den Kopf und antwortete: "Nein, das ist es nicht! Sie sind schön... und passen so gut zu meinen Glöckchen! Du hast wirklich einen guten Geschmack!" "Also gefallen sie dir...?", fragte Gary und versuchte sich nicht unsicher anzuhören. Zum Glück viel ihr seine Röte nicht auf. Sie hatte nur Augen für die Ohrringe, was ihn erleichterte. Er hatte also doch das Richtige ausgesucht, hatte auch lange genug danach gesucht. Green nickte mit einen erfreuten Lächeln. Sie hatte wirklich ein süßes Lächeln, kam es Gary plötzlich in den Sinn und er wunderte sich selbst über diesen merkwürdigen Gedanken. Plötzlich stand sie auf, ging auf ihn zu und küsste Gary sanft auf die Wange. "Danke Gary..." Siberu konnte ein leises Seufzten nicht unterdrücken. Selbstverständlich war er froh darüber dass es Green wieder gut ging, aber hätte das nicht anders enden können? Zum Beispiel: Ohne Wangenkuss? Jetzt ärgerte sich der Rotschopf darüber dass er es so eingefädelt hatte. Er ließ seine Hand durch seine Haare gleiten und schaute verbissen in den Nachthimmel. Was war für ihn dabei raus gekommen? Außer die Erkenntnis das er langsam durchgreifen musste, nicht gerade viel. Aber er hatte einen Vorteil, einen den Blue nicht hatte und wenn er Green ebenfalls haben wollte, würde Silver nicht zögern und diesen Vorteil ausnutzen. Green gehörte ihm und da hatte sein Bruder sich nicht einzumischen... Hoi xD Dieses Kapi ist etwas länger geworden als ich es geplant hatte Ôo° den Hauptteil hab ich an einen Sonatag geschrieben wo ich eigentlich für Chemi üben musste xD aba egaaal xD GxG rulz *___* und nicht zu vergessen das andere x3 *zu Anni schau und grinz* Muhahahahaha ich liebe Sibi wenn er besitzergreifend ist xD! *rum grinz* das wird noch was ûu! Das nächste kapi ist so gut wie fertig ^^ hab da schon 7 Seiten xD ich liebe es einfach die Hikaris zu schreiben x3 und jetzt weiß wohl auch jeder welches Kapi es ist xD genau, es ist das kapi wo Green ihre Familie begegnet! Und nach diesen Kapi gibt es ne Überraschung x3 Danke nochmal für die lieben kommis! Sie freuen mich echt total und spornen mich an x3 *alle knuddlz und abzisch* << ich wird mich aber beeilen T^T Dankö für die lieben kommis ^0^ *knufflz* Saku Kapitel 18: Die erhabenen Drei ------------------------------ Die erhabenen Drei Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs ehe Seigi und Green in einem Gang kamen der in einer großen Flügeltür endete. Green entdeckte ihren Bruder, der watend an der Wand lehnte und aufsah als sie näher kamen. Grey federte sich von der Wand ab und ging auf die Beiden zu. Die beiden Hikaris gaben sich die Hände, mit einen Lächeln, das zutiefst hasserfüllt aussah. "Erfreut dich zu sehen, Blacky!" Green sah dass Greys Händedruck fester wurde. "Die Freude ist ganz meinerseits, Mörder" "Du wirst es wohl nie verstehen, was?" "Und du nicht das meine Haare von natur aus weiß sind und nur im Diesseits Schwarz sind. Aus welchen Grund auch immer" Seigi grinste ihn kurz fies an. Dann kam er, ohne Greys Hand loszulassen, seinem Gesicht gefährlich Nahe und zischte: "Ich verrate dir den Grund Grey: Weil die heilige Farbe der Hikaris, dir als jämmerlicher halb Hikari nicht zusteht" Grey zuckte nicht einmal mit der Wimper und sagte ihm gleichen Tonfall: "Dann weiß ich bei besten Willen nicht warum du weiße Haare hast, Seigi!" Der Angesprochene wollte gerade antworten, als hinter ihnen eine Stimme ertönte: "Seigi lass Whites Sohn los. Sofort!" Grey und Seigi auseinander und nahmen sofort ein paar Meter Abstand von einander. Grey ging auf Green zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie sah, das seine Hand von Seigis Druck rot geworden war. Sie sah zu Seigis und auch seine war rot. Der Mann der die Beiden unterbrochen hatte, näherte sich Seigi mit verschränkten Armen. Sein weißes Haar war durchzogen von ein paar graue Strähnen und war streng nach hinten gekämmt, nur ein paar Strähnen stachen hervor und vielen ihm ins Gesicht. Seine rechte Gesichtshälfte war durchzogen von einer Narbe, die sich auch durch sein Auge zog. Er hatte weiße sehr durchdringende Augen und man sah ihm sofort an das mit ihm nicht leicht Kuchen zu essen war. Green schätzte sein Todesalter auf 26-27. "Seigi wie oft muss ich dir denn noch sagen das Streiten laut Regel 31b nicht erlaubt ist?" "Aber Adir! Wir haben nicht gestritten, sondern debattiert." "Das sagen alle. Ich bin deine Ausreden Leid, Seigi. Wann lernst du endlich Grey den Gebührenden Respekt zu zollen? So wie jeder Hikari jeden akzeptiert und respektiert. Oder eher sollte", fügte er mit einen Seufzen hinzu und sah Seigi dann scharf an. "Haben wir uns verstanden?" "Aber warum nur ich? Grey hat doc-" "Haben wir uns verstanden, Seigi?", sagte er diesmal mit einer messerscharfer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ und dessen Seigi sich beugte. Green sah dass er seine Hände zu Fäusten geballt hatte. "Ich habe verstanden." Adir sagte nichts weiter dazu, sah kurz zu Grey der ihm zunickte und welches Adir mit einen freundlichen Lächeln erwiderte. Ohne von Green eine Notiz zu nehmen (was sie nicht bedauerte) ging er durch die Tür. "Wer war das?", fragte Green. "Hikari Hou Abaku Adir. Tot seit 1876 Jahren, also einer der Älteren und ist mit 20 gestorben, auch wenn er nicht danach aussieht. Adir hat im fünften Elementar Krieg eine entscheidende Rolle gespielt.", antwortete Grey seiner Schwester. "Elementar Krieg?" "So werden die Kriege gegen die Dämonen genannt. Wegen den vielen Elementen die dort zum Einsatz kommen." "Momentan gibt es Sieben", fügte Seigi hinzu und fuhr auch fort (ohne Greys finsteren Blick zu beachten): "Der Vierte war der Längste mit 489 Jahren und ging eher unentschieden aus! Der aktuellste ging vor 16 Jahren zu Ende - eindeutig für uns!" Grey fragte sich daraufhin was daran eindeutig war. Der Krieg ging, wenn überhaupt, unentschieden aus. "Danke Seigi. Adir gehört außerdem zu den erhabenen Drei", sagte Grey. "Und wer sind die?" Seigi schien sich einen Spaß daraus zu machen, Fragen zu beantworten die Grey eigentlich beantworten wollte und tat es auch diesmal: "Sie erhabenen Drei sind die drei Hikaris die das Meiste zu sagen haben!" "Das Trio besteht aus Adir, Shaginai und selbstverständlich unserer Mutter" Seigi nickte und fuhr wieder fort: "Oder wie sie auch genannt werden: Der Gerechte, der Stolze und die Reine!" "Die erhabenen Drei genießen das größte Ansehen und haben das entscheidende Wort." "Das letzte Wort hat aber immer noch White-sama, was auch immer so bleiben wird!", beendete Seigi den Vortrag. Grey wollte gerade etwas dazu sagen, doch in diesen Moment packte Seigi ihn und Green am Arm und zerrte sie um die Ecke, hinter einer Säule. Grey wollte gerade lauthals protestieren als die Drei eine Stimme hörten: "Beeil dich! Ich habe nicht die Ewigkeit auf meiner Seite!" Die drei luscherten aus ihrem Versteck hervor. Green unten, dann Grey und oben Seigi. Der Mann den sie beobachteten bog gerade um die Ecke. Er hatte schulterlanges weißes Haar, welches ihm locker auf die Schulter viel, ein weißes Augenpaar und sah sehr schlecht gelaunt aus. Man konnte nur Mitleid mit der Tempelwächterin haben die ihn folgte, sie sah sehr gehetzt aus. Green nahm sich vor das sie Itzumi besser behandeln würde, sobald sie wieder zurück war. "Wer ist das?", fraget Green ihm Flüsterton. "Unser Großvater Green!" "Haar genau! Darf ich vorstellen: Der mürrischste Hikari der Geschichte: Shaginai! Nummer zwei der erhabenen Drei!" Grey verdrehte die Augen. "Und was ist der Grund weshalb wir einen Familienangehörigern beobachten?" "Sei ruhig Blacky!", raunte der Angesprochene ihm zu. Doch Shaginai sagte nichts mehr bevor er durch die Tür ging und Seigi seufzte auf. "Wozu sollte das jetzt gut sein?", fragte Grey ihn mit verschränkten Armen und vorwurfsvollen Blick. "Ich wollte etwas über die Sonderregeln herausfi-" Doch weiter kam er nicht. Bei dem Wort "Sonderregeln" hatte Grey Green am Arm gepackt und sie von Seigi weggezerrt. Verwundert fragte sie was diese Regeln währen und Grey antwortete knapp: "Regeln für Dämonen" Wie konnte Seigi nur so gedankenlos darüber reden während Green in der Nähe war?! Hatte er überhaupt keinen Anstand, keine Allüre?! Allein auf die Idee zu kommen einen Familienangehörigen zu beobachten, konnte auch nur von ihm stammen! Von wegen der brach keine Regeln, er tat es doch ständig! Seigi sah den Geschwistern nach und musste dabei wieder an das denken was Adir zu ihm gesagt hatte: "Wann lernst du endlich Grey den Gebührenden Respekt zu zollen?" Er musste ein hohles Lachen unterdrücken. Dem Respekt zollen? Niemals. Er war ja nicht einmal ein Hikari. Im Prinzip hatte er nicht einmal das Recht dazu hier zu sein. Grey war immerhin nur ein Kaze - kein Hikari. Trotzdem genoss er ein viel zu hohes Ansehen. Dies nur aus dem einzigen Grund; Grey war Whites Sohn. Nur deshalb hatte Grey fast dieselben Rechte wie die anderen Hikaris. Seigi erinnerte sich noch genau an den Tag an dem Grey ins Jenseits kam; ein kleines verwöhntes Muttersöhnchen, hing ständig an dem Rockzipfel seiner Mutter. Seigi konnte ihn von Anfang an nicht leiden und deshalb wurde Grey von klein auf von ihm niedergemacht. Und Seigi hatte keine Spur von schlechtem Gewissen. Auch wenn er öfter zu hören bekam: "Seigi, wie kannst du es wagen so mit White-samas Sohn zu reden?! Entschuldige dich!" Seigis Meinung über Grey änderte sich erst als er ihm zufällig beim Training zugesehen hatte. Grey wurde, genau wie früher White, von den besten Hikaris ausgebildet (man hatte eigentlich Seigi vorgesehen als Trainer, aber Dieser hatte sich geweigert. Was er bereute, es währe die perfekte Gelegenheit gewesen Grey den Tot zur Hölle zu machen). Trotzdem hatte Seigi nicht gedacht das er ein besonders guter Wächter werden würde. Aber er musste zugeben, er hatte sich geirrt. Grey wusste sehr wohl wie man mit einem Schwert umzugehen hatte und besaß einen recht außergewöhnlichen Kampfstiel. Seitdem brannte Seigi darauf Grey in einem Kampf gegenüber zu stehen. Kein Trainingskampf, nein - einen auf Leben und Tot. Doch dazu würde es wohl nie kommen. Es verstieß gegen die oberste Regel: "Richte deine Waffe niemals gegen einen Wächter, ohne einen einleuchtenden Grund vorweißen zu können" Diese Gründe waren ganz sicherlich nicht "Ich wollte mich mit ihm messen" (wenn er das sagte konnte er auch gleich sagen "Ich habe dämonische Veranlagungen - bringt mich um"). Der einzige Grund der Seigi gerade einfiel war wen Derjenige die Seiten wechseln würde. Das Grey die Seiten wechseln würde, war genauso unwahrscheinlich als wenn White mit Dämonen Tee trinken würde. Er seufzte tief und ging durch die große Flügeltür. Green wunderte sich wie normal es ablief. Es war wirklich nur ein normales Familientreffen. Es wurde kreuz und quer geredet und gelacht, es herrschte eine ziemlich ausgelassene Stimmung. Sie saßen alle an einen langen Tisch. Green saß neben ihren Bruder, der wiederum neben White. Sie, Adir und Shaginai hatten den Kopf zusammengesteckt und hielten sich aus den sonstigen Gesprächen raus. Weder Adir noch Shaginai hatten von Green irgendwelche Notiz genommen, gut so. Seigi saß ganz hinten. White hatte Green gesagt dass es Anordnung war, den Grey und Seigi waren berüchtigt als "Streit Hikaris". Deshalb war dieser Sicherheitsabstand notwendig. Streit war immerhin verboten. Aber Seigi war sicherlich froh über seinen Platz. Gegenüber saß Mary. Die ihn zu übersehen versuchte und mit einer anderen Hikari sprach. Green hörte bei einigen Gesprächen zu, doch nahm an Keinen teil. So konnte sie wenigstens auch keinen Fehler begehen. Am wenigsten wollte sie das Derjenige sie ansprach der ihr gegenüber saß. Es war nämlich Hikari Ganko Atama Hizashi, der Autor der Dämonen Enzyklopädie. Wahrscheinlich war er ganz scharf darauf ihr Fragen zu stellen. Aber Green würde ihm ganz sicherlich keinen Stoff für ein weiteres dieser Bücher geben. Da konnte er lange warten. Wahrscheinlich würde er sobald Green auch nur den Mund aufmachte, ein Notizbuch rausholen. Green merkte dass er sie ansah und wand sich gleich wieder weg. Grey stand auf und entschuldigte sich von seiner Schwester, er müsse mit Jemanden reden und das wollte er nicht quer über den Tisch machen. Sie nickte nur und sah ihm nach. Dann setzte sie sich auf Greys Platz um an eins der Regelbücher (um ja nicht angesprochen zu werden) ranzukommen und tat sah so als ob sie lesen würde. "Shaginai das kann unmöglich dein Ernst sein!", hörte Green Adirs Stimme sagen und sie hörte sich ziemlich aufgebracht an. Sie tat weiterhin so als würde sie lesen, aber jetzt hörte sie aufmerksam zu. "Und warum nicht? Warum sollten wir nicht auch einmal einen Krieg anfangen?" Green verlor fast das Buch. Krieg?! Einen Elementar Krieg?! Da würde Green, als Hikari, nicht drum herum kommen teilzunehmen - und Gary und Siberu sicherlich auch nicht. Bloß sie würden nicht auf derselben Seite stehen... Sie müsste gegen ihre besten Freunde im Krieg gegenüberstehen... "Hältst du das wirklich für das richtige Thema bei einem Familientreffen?" "Es gibt für mich keine andere Möglichkeit mit dir zu reden, immerhin weigerst du dich an einen Prozess teilzunehmen. Also was hältst du von meinen Vorschlag?" Green flehte Adir in Gedanken förmlich an, gegen den Vorschlag zu sein. "Nichts. Seit wann fangen wir einen Krieg an? Dazu kommt noch Shaginai, das ich nicht glaube dass unsere Feinde einen Krieg planen. Ich denke deren passiven Art zur Zeit hängt eher damit zusammen dass der letzte Krieg nicht lange zurück liegt und wir dürfen Whites Zauber nicht vergessen. Der ist noch nicht lange genug inaktiv" Green atmete erleichtert auf. Genau, sie planten keinen Krieg. Hoffte sie... Und passiv?! Sie fand nicht gerade dass die Dämonen passiv waren. Hatte ihre Familie überhaupt eine Ahnung davon wie wenig Schlaf Green, wegen deren angeblich so "passiven" Art, bekam?! Und von welchem Zauber war da die Rede? Sie musste wohl später Grey fragen... "Ich bitte dich! Ist es nicht egal wer zuerst angreift, solange wir endlich dieses Dämonen Problem aus der Welt schaffen können?! ... Ich sage euch, das sie im Moment inaktiv sind kann sich nur eine Falle handeln. Erinnert ihr euch noch an den dritten Elementar Krieg? Damals waren sie auch so passiv wie jetzt und haben unsere Vorfahren aus heiterem Himmel angegriffen. Wann kam die Kriegserklärung?! Eine Woche Später! Nennt ihr das etwa fair?" Redet es ihn aus, dachte Green, redet es ihm aus! "Seit wann sind Dämonen für ihre Fairness bekannt?" Nicht gerade das Argument was Green sich gewünscht hatte... "Vater...", meldete sich auch endlich White zu Wort und Green atmete erleichtert auf: "Ich halte es nicht für richtig einen Krieg anzufangen. Egal wie günstig es währe. Es verstößt gegen unseren Kodex." Green dankte ihrer Mutter tausendfach. Zum Glück war sie so friedliebend und regelverliebt. "Ich gebe White absolut Recht, Shaginai. Außerdem haben wir genug Probleme in unseren eigenen Reihen." "Die werden schon noch gelöst - ist doch alles im besten Gange!" Er schwieg kurz, dann fing er wieder an: "Ich kann euch Beide einfach nicht verstehen! Ist es nicht unsere Aufgabe den Frieden zu sichern?! Dafür müssen wir halt über dieses Detail hinwegsehen. Hauptsache wir sind die Dämonen ein für alle mal los!" Jetzt wusste Green woher sie ihren Sturkopf geerbt hatte... "Vater, ich kann nicht glauben was ich da höre. Was ist mit unseren Kodex "Erhebe deine Waffe nur wenn du angegriffen wirst"? Willst du das wirklich über Bord werfen? Das wird keinen Frieden bringen. Sondern das Gegenteil. Solange sie uns nicht direkt angreifen, haben wir keinen Grund es als Erstes zu tun. Wenn wir anfangen sie anzugreifen, begeben wir uns auf die gleiche Stufe wie sie." "White trifft es auf dem Punkt. Wie immer.", sagte Adir. Green konnte Shaginai grummeln hören und sie hoffte das er jetzt endlich klein bei geben würde. Eine Weile schwiegen die Drei dann sagte Adir plötzlich: "Aber wir könnten herausfinden ob sie einen Krieg planen... Yogosu?" Die Pluspunkte die Adir gerade bekommen hatte, verlor er auch sofort wieder. Sie tat so als hätte sie es nicht gehört und reagierte erst beim zweiten Fragen. Green sah auf, legte das Buch weg und sah ihn fragend an. Es war plötzlich außerordentlich ruhig geworden. Alle hatten ihre Gespräche unterbrochen, als hätten sie nur darauf gewartet. "Deine "Freunde" sind nach meinen Informationen Dämonen?" Sie konnte Grey förmlich aufstöhnen hören. "Halbdämonen. Aber ja sind sie" Adir zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Das spielt keine Rolle. Dämonenblut bleibt Dämonenblut" Green sagte dazu nix und er fuhr fort: "Kann ich dir eine Frage stellen?" Adir faltete seine Hände und stützte seinen Kopf auf Diese. Er lächelte ruhig während er auf seine Antwort wartete. Die Luft schien zum reißen gespannt zu sein als Green nickte. "Braves Mädchen. Also kommen wir zur Frage.... Planen die Dämonen einen neuen Elementar Krieg?" Green schwieg, sie hatte sich so eine Frage schon gedacht. "Wir reden nie über dieses Thema", antwortete sie und hielt seinem Blick stand. Genau wie sie gedacht hatte, schien Hizashi einen Notizblock oder ähnliches aus der Tasche zu holen. Doch seine Sitznachbarin hielt ihn davon ab, schüttelte den Kopf und sah ihn vorwurfsvoll an. Seigi sah fies grinsend zu Grey, Welches er nicht einmal mitbekam. Shaginai verfolgte das Gespräch ebenfalls, denn er hatte bemerkt dass seine Enkelin gar nicht so unbrauchbar war, wie er anfangs erwartete hatte. White war die Einzige die scheinbar kein Interesse am Gespräch hegte. "Aber du könntest es herausfinden...", sagte Adir. Green sah ihn jetzt leicht finster an und antwortete: "Was verlangt Ihr von mir? Das ich meine besten Freunde ausfrage?" "Das sind nicht deine Freunde, sondern deine Feinde!", mischte sich nun auch Shaginai ein. "Ich weiß dass Dämonen meine Feinde sind! Aber Gary und Sibi sind anders. Sie würden mich niemals verletzen! Sie beschützen mich auch oft! Wir erledigen zusammen meine Aufträge, gehen zusammen zur Schule, essen gemeinsam zu Abend und lernen zusammen!" Green bereute sofort was sie gesagt hatte, denn sie hatte eine Welle von Fragen ausgelöst: "In Lights Namen...!" "Sie beschützen eine Hikari?" "Was soll daran schon unnormal sein? Es ist immerhin allgemein bekannt das Dämonen sich regelmäßig gegenseitig umbringen." "Wohl wahr." "Dämonen gehen zur Schule?" "Vielleicht liegt es daran das sie Halbdämonen sind?" "Eine Hikari die auf eine ganz normale Menschenschule geht?!" "Bildung ist Bildung. Das kann niemals Schaden." "Die Vorstellung dass eine Hikari am gleichen Tisch zu Abend isst wie Dämonen..." "Stell dir das lieber nicht vor..." "Was nehmen Dämonen eigentlich zu sich?" "Ich glaube so genau will ich das nicht wissen..." White bat um Ruhe und sofort gehorchten sie. Das war allerdings das Einzige was sie tat, danach hielt sie sich wieder raus, als ginge sie das Ganze nichts an. Green wurde weiter ausgefragt. Nur jetzt war es einer zurzeit, der eine Frage stellte und nicht alle auf einmal. Jede Frage reizte Green mehr, doch sie versuchte ruhig zu bleiben. Ein Wutausbruch war das Schlimmste was passieren konnte und das wusste sie ganz genau. Shaginai lehnte sich auf seinen Stuhl zurück und beobachtete fasst schon genüsslich das Schauspiel das sich ihm bot. Er sah seiner Enkelin förmlich an das sich nicht mehr lange zurück halten würde und sobald sie ausrasten würde, war ihr Todesurteil sicher. Das Beste daran war, das er sich nicht einmal einzumischen brauchte. Seine Familie tat unbewusst sie gesamte Arbeit und das wo sie Meisten von ihnen sogar gegen die Sonderregeln war. Es musste eine friedliche Lösung geben - das war die meistverbreitete Meinung. Warum begriffen sie nicht das es in diesen Falle keine friedliche Lösung gab?! Wenn nicht bald was gegen dieses Mädchen unternommen wurde, den gäbe es überhaupt keine Lösung mehr. Sondern eine riesengroße Katastrophe. Aber was machte er sich darüber überhaupt Gedanken. Immerhin war alles auf dem besten Wege. Sobald seine Familie begriffen hatte, was für eine Gefahr sie darstellte würden sie ihn zustimmen, da war er sich sicher. Adir wand sich von dem Schauspiel ab, seufzte in Gedanken tief und sah zu Shaginai. Er konnte nicht verstehen weshalb es ihm scheinbar gefiel. Es ging hier immerhin um seine Enkelin. Sein eigen Fleisch und Blut. Natürlich war auch Adir gegen Unreinheit und er konnte auch nicht gerade sagen dass Whites Tochter sympathisch auf ihn wirkte. Allerdings ging Shaginai viel zu radikal gegen dieses Problem vor und schaffte so auch weitere in deren Familie. Einige waren für Shaginais Vorschlag, Andere dagegen. Adir konnte sich nicht vorstellen das dieses Mädchen den ganzen Aufwand überhaupt wert war. Bei ihrer Lebensart würde sie doch sowieso kein langes Leben haben und bei ihrer Unreinheit würde sie auch nicht ins Jenseits kommen. Also warum so einen Aufstand deswegen machen? Das war auch der Grund weshalb Adir sich weigerte an den Prozessen teilzunehmen - und das als einer der erhabenen Drei - es war ihm einfach zu blöd. Green riss sich außerordentlich zusammen um auch ja höflich auf die Fragen zu antworten die ihre Familie ihr stellte. Sie beantwortete einer nach dem Anderen und hoffte dass es endlich die Letzte war, den ihre Familie schwieg. Doch dann fragte einer: "Wie kannst du dir so sicher sein das sie dich nicht ausnutzen, um an Informationen zu kommen?" Green fand diese Frage so simpel, das ihre Wut fast schon abflaute. "Aus einen sehr einfachen Grund; Weil ich ihnen vertraue." "Du vertraust Dämonen?" "Es hat nichts mit der Tatsache zu tun das sie Halbdämonen sind. Wir sind Freunde. Nein, mehr noch... Ich würde meine Hand für sie ins Feuer legen. Ich nehme die Verantwortung ganz und gar auf mich" Green bereute ihre Worte sofort wieder. Es kam immerhin nicht selten vor das etwas wegen Siberu zu Bruch ging oder das ein Mensch dabei starb. Der Rotschopf hatte einfach eine zerstörerische Veranlagung. Aber er hatte trotzdem einen guten Kern - daran führte kein Weg dran vorbei. Das Geräusch eines umfallenden Stuhls ließ alle Hikaris zu Shaginai gucken. Er war aufgesprungen. Fast so als währe Greens Wut auf ihn übergegangen, schaute er sie wütend an und es gelang ihm nur mit Mühe seine Stimme unter Kontrolle zu halten: "Ich versteh dich nicht! Hast du als Hikari den überhaupt keinen Stolz?!" Green sah ihn ruhig an und diese Tatsache reizte ihn noch mehr. "Großvater....", er zuckte bei diesem Wort so heftig zusammen als hätte sie ihn geschlagen, doch Green achtete nicht darauf und fuhr fort: "Du hast vollkommen Recht! Ich bin nicht stolz darauf eine Hikari zu sein. Warum sollte ich das auch? Ich will kein Leben wo ich nicht einmal selbst bestimmen darf welche Farbe ich trage, was ich denke und welche Freunde ich hab! Das nenne ich nicht "leben"! Ich lebe allein für mich, nicht für die Menschheit und auch nicht für euch! Deshalb werde ich nicht darum betteln von euch akzeptiert zu werden. Es ist mir nämlich ehrlich gesagt gleichgültig was ihr von mir denkt. Ich bin nun mal "unrein" - und verdammt stolz drauf!" Shaginai war bei jedem Wort bleicher geworden. Doch nicht nur er, so gut wie alle Hikaris starrten Green entsetzt an, als währe sie das leibhaftige Unheil. Shaginai sank in seinen Stuhl zusammen und brauchte einen Moment um sich wieder zu sammeln. Dann keifte er: "...Raus. Verschwinde! RAUS!" Green sagte dazu nichts, sondern stand einfach auf und ging aus der Tür. Es wurde nichts gesagt. Der Erste der sich regte war Grey, der aufstand und Green hinterher rannte. Die versammelten Hikaris konnten immer noch nicht fassen was sie gerade gehört hatten. Doch am allerwenigsten White. Sie hatte die Arme um ihren Oberkörper geschlungen zitterte am ganzen Körper, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. Es viel niemand auf. White war in Gedanken ganz woanders. Nicht im Jenseits, sondern im Diesseits. Bei einen Streit den sie vor Jahren gehabt hatte... "Ich versteh Euch nicht, White-sama!" "Selbstverständlich versteht Ihr mich nicht. Wie solltet Ihr auch? Ihr seit nun mal kein Hikari. Auf Euch lastet nicht das Schicksal der gesamten Menschheit! Dies ist mein Leben und ich bin zufrieden damit." "Dies nenne ich nicht "leben"! Ihr wisst doch gar nicht was das Wort "leben" überhaupt bedeutet." White konnte nichts dagegen tun, es kamen tausend Bilder aus der Vergangenheit wieder in ihr hoch. Erinnerungen die sie zu verdrängen versucht hatte, sah sie jetzt wieder vor sich als währe es Gestern gewesen. Doch das Schlimmste war das sie ihn jetzt ganz deutlich vor sich sah. Seine himmelblauen Augen... Die so viel Güte und Lebensfreude ausstrahlten... Die im Moment seines Todes allen Glanz verloren hatten. Wie konnte das nur möglich sein? Wie konnte Green ihm nur so ähnlich sein? Obwohl sie keine Blutverwandtschaft mit ihm aufwies und ihn auch niemals kennen gelernt hatte? Wie konnte Green Kanori so ähnlich sein?! Im Diesseits hatte ein gewisser Rotschopf komplett andere Probleme. Das größte bestand immer noch darin das er Rui schon den ganzen Tag ertragen musste - und das wo Silvester war! Diesen Tag wollte er eigentlich zusammen mit Green verbringen. Hätten sich diese dämlichen Hikaris nicht einen anderen Tag aussuchen können?! Aber nein, er musste sich mit Rui begnügen. Sein Bruder hatte sich in sein Zimmer verzogen und versuchte sich wahrscheinlich zu konzentrieren - bei dem Geschrei was Rui veranstaltete, keine leichte Aufgabe. Siberu atmete erleichtert auf als Rui verkündete sie würde für "ihren Silver-sama" etwas zu essen kochen. Das hieß dass er ein paar Minuten Ruhe hatte. Ohne anzuklopfen ging er in Garys Zimmer. Dieser sah nicht einmal auf. "Aniki! Wann kommt Green-chan wieder?! Ich halte das nicht länger aus!" Der Angesprochene sah es immer noch nicht für nötig aufzusehen. "Sie sagte sie währe um Mitternacht zurück" "Sagte sie das?" "Ja" Siberu sah ihn kurz nachdenklich an, dann bekam er plötzlich eine geniale Idee. "Lass uns Green-chan abholen! Ok? Gut!" Und ohne dass Gary überhaupt ein Wort der Widerrede sagen konnte, verließ Siberu das Zimmer und ging zu Rui. "Rui-chan....? Du tust deinem Meister doch sicherlich einen Gefallen, oder?" Dies sagte er mit einen Blick, wo jedes halb normale Mädchen dahin geschmolzen währe und Rui sowieso. Sie brauchte einen Moment um sich wieder zu fassen und Siberu dachte er müsste einen Oskar fürs "Unglaublich gut aussehen" bekommen. Siberus Plan machte seinen Ruf als Lady Killer wirklich alle Ehre. Er war herrlich gemein - fast schon zu gemein. Aber um sein Ziel zu erreichen würde Siberu über Leichen gehen... Green lehnte sich an der Wand und sah Richtung Decke. Sie fluchte über sich selbst. Das hätte sie nicht machen sollen. Ihr war es egal was ihre Verwandte von ihr dachten, aber sie machte Grey und auch ihrer Mutter Probleme ein und das hatten Beide nicht verdient. Sie sah auf als die Flügeltür aufging und Grey herauskam. Er ging zu ihr und die beiden Geschwister sahen sich kurz an, bis Green weg sah. Keiner sagte etwas und sie setzte sich auf den Boden, Grey lehnte sich wie sie vorher an die Wand. Eine Weile schwiegen sie beide noch bis Green sagte: "Entschuldigung..." Er sah zu seiner kleinen Schwester herunter und seufzte. "Schon gut..." Was sollte Grey schon dazu sagen? Er konnte ihr nicht sagen dass sie gerade ihr Schicksal besiegelt hatte und sich lieber bei sich selbst entschuldigen sollte, als bei ihn. Green viel sein Blick auf, doch es gelang ihr nicht mehr zu antworten, da die Tür wieder aufging und die Anderen herauskamen. Selbstverständlich beachteten sie Green nicht. Nur Seigi hob kurz die Hand und Green könnte schwören das Shaginai ihr einen triumphierenden Blick zugeworfen hatte. Als Letzte verließ White den Raum. Green sprang sofort auf die Füße und Grey federte sich von der Wand ab. Sie schaute ihre beiden Kinder nicht an während sie auf sie zuging. Fast so als währe sie mit den Gedanken woanders. Green schaute auf ihre Füße und wartete darauf dass ihre Mutter etwas zu ihr sagen würde. Doch das tat sie nicht. Gerade als Green sich einfach entschuldigen wollte nahm White Green am Arm und zog sie zu sich. Green war absolut sprachlos. Zum einen weil White unheimlich warm war und zum anderen weil es seit 16 Jahren ihre erste mütterliche Umarmung war. Doch dann merkte Green etwas was ihre Freude sofort verrauchen ließ: Ihre Mutter weinte. Green sah Hilfe suchend zu Grey, doch auch er sah so aus als müsste er die Tränen zurückhalten. Was war los? White sagte etwas. Doch Green konnte sie nicht genau verstehen, da Whites Stimme sehr abgehackt war. Aber sie sagte es immer wieder und dann verstand Green auch was ihre Mutter immer und immer wiederholte: "...Es tut mir Leid... Es tut mir Leid.... Es tut mir Leid..." Einige Minuten vor Mitternacht kam Green wieder im Diesseits an. Nachdem was gerade passiert war, hatte sie keine besonders gute Laune. Grey hatte nichts mehr dazu gesagt, er hatte allgemein nicht mehr viel gesagt. Green hatte das Gefühl gehabt das Grey sich schon ordentlich zusammenreißen musste um nicht auch zu weinen. Sie kam sich ziemlich doof vor, weil sie scheinbar die einzige war, die den Grund nicht wusste. Green ging durch den Park. Dieser war voller Menschen die das Silvesterfeuerwerk anschauen wollten. Daran hatte Green im Moment kein Interesse, deshalb verließ sie den menschenvollen Weg und schlängelte sich durch die Bäume. Als sie gerade auf einer Lichtung angekommen war, packte sie Jemand am Arm. Green drehte sich blitzschnell um und sah in das grinsende Gesicht von Siberu. Er hob grüßend die Hand und sagte: "Guten Abend Green-chan! Hab gedacht, ich hol dich ab!" Green sah ihn leicht skeptisch an, befreite sich aus seinen Griff und nahm einen Meter abstand. Dann lächelte sie aber. "Alleine? Wo hast du Gary gelassen?" Der Angesprochene seufzte auf und Green viel auf das es sich fast schon verärgert anhörte. "Wollte nicht mitkommen, weißt du?" Sie nickte leicht zögernd. Dann grinste er wieder sein übliches Grinsen und sagte: "Du erinnerst dich doch noch an dein Versprechen?" "Natürlich! Aber das zählt erst Morgen. Solange wirst du dich noch gedulden müssen", antwortete Green. "Selbstverständlich..." Siberu schaute auf seine Armbanduhr und fuhr fort: "...Aber wenn wir ganz genau sind, zählt dein Versprechen in genau...Drei..." Rui schlug sich tapfer durch die Menschenmenge - und das ohne jemanden umzubringen. Dies war ein ausdrücklicher Befehl von Silver-sama gewesen. Was er ihr wohl zeigen wollte? Wenn Rui an den Blick zurück dachte mit dem er sie um den Gefallen gebeten hatte, musste sie ein Kreischen unterdrücken. Wie konnte ein Dämon nur so verdammt gut aussehen?! Rui verließ den Weg und lief freudig zwischen die Bäume, zum Treffpunkt... "....Zwei...." Gary war genervt. "Lass uns ein Wettrennen zum Treffpunkt machen!" Wem wollte Silver damit was beweisen? Gary wusste doch dass sein kleiner Bruder schneller war als er. Das Silver es aber auch immer wieder beweisen wollte....Spielkind. Da es Gary einfach zu blöd war, hatte er sich gar nicht ernsthaft bemüht und jetzt hatte er sich auch noch in der Menschenmenge verirrt. Er seufzte verärgert auf. Toll. Der Halbdämon ergriff die erste Chance die sich bot und verließ den Weg. Wenn er sich durch die Bäume bewegen würde, würde er sicherlich schneller den Treffpunkt finden, als wenn er von den Menschen hin und her geschubst wurde. "...Eins...." ENDE XD Hoi xD! Hach was bin ich fies *___*! Ich hoffe mal ich kann schnell das nächste kapi schreiben xD aber das sieht im moment schlecht aus, weil ich sehr viele Has auf habe -.- *kein bock* Das kapitel hab ich eigentlich schon geschrieben, docjh es wurde gelöscht TT ein wunder das ich es überhaupt noch mal geschrieben hab xD aber mir gefällt diese version eigentlich sogar besser oo° Ich liebe das paar Kanori x White T___________T *flenn* so süß ;__; und ich mag Adir xD! Der ist mir voll sympathisch xD! (nein Anni xD!) Ich soll übringens fragen wie ihr die Hikaris findet, meine beste freundin hasst sie (ganz extrem Grey und White (armer Grey-chan T^T)) und ich liebe sie xD Und wenn ihr mal etwas zeit habt könntet ihr ja mal diesen Himi chara test machen: http://www.testedich.de/quiz19/quizpu.php?testid=1143819782 öUö *schleeeeeeeeim* xD ich würde nemlich gern wissen wer ihr seit xD! *zu 60% Green desu* *freu* Also bis zum nächsten Kapi ^^ Dankö für die kommis ;______; Extra gruße an Anni! Mein Wa2 ich vermiss dich TT Saku Kapitel 19: Regen oder Tränen ----------------------------- Regen oder Tränen „…Eins….“ Im selben Moment indem Siberu es gesagt hatte, ging hinter Green das jährliche Feuerwerk hoch. Sie wollte sich gerade umdrehen um es zu sehen, als er ihre Hand nahm, sie zu sich zog… und Green küsste. Sie war so überrascht das sie sich anfangs nicht wehrte. Doch als sie es wollte tat sie es nicht, sie fühlte sich merkwürdig ermüdet. Fast so als hätte er sie gelähmt und es war ihr unmöglich sich aus Siberus Griff zu befreien. Wollte Green es überhaupt? Genau wie Siberu es geplant hatte, hatten Rui und auch Gary es gesehen und sogar gleich reagiert; Beide hatten sich an einen anderen Ort teleportiert. Rui schrie laut auf um ihre Wut loszuwerden. Erst dann schien sie langsam zur Ruhe zu kommen, oder wenigstens so ruhig das sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie ließ sich auf den Boden fallen und atmete tief durch um das eben gesehene zu Verarbeiten. Jeder Zweifel war ausgeschlossen: Silver-sama hatte ein anderes Mädchen geküsst. Und auch noch eine Hikari! Was war nur in ihn gefahren?! Geschmacksverirrung?! Jetzt war Rui sich absolut sicher; Diese Hikari musste enorme Fähigkeiten besitzen wenn sie Silver-sama so dermaßen beeinflussen konnte. Aber war es ein Zauber gewesen….? Natürlich war es das! Silver-sama ein anderes Mädchen küssen?! Niemals. Unmöglich! Er war Opfer einer gemeinen, hinterhältigen Verführung! Rui stand auf. „Silver-sama seit versichert, ich werde Euch retten! Ich werde diese Hikari in Euren Namen töten!“ Gary hatte weniger brutale Gedanken. Jedenfalls richteten sich diese Gedanken nicht, wie in Ruis Falle gegen Green, sondern gegen Siberu. Das erste Mal in seinen bisherigen Leben hatte er das schreckliche Verlangen seinen Bruder auseinander zu nehmen. Doch er konnte seinen Zorn natürlich im Zaun halten, atmete tief durch und zählte langsam bis zehn. Dann nahm er sich ein Glas Wasser und trank es auf einmal aus. So und jetzt ganz ruhig… Siberu hatte Gary in den Park bestellt damit er Zeuge wurde von…. Von… Siberus Taten werden konnte. Was brachte das für ihn? Wollte sein ach so toller Bruder etwa unbedingt beweißen das Green – wie Siberu es so schön zu sagen pflegte – ihm gehörte? Warum wollte er es überhaupt beweisen, als ob Gary was dagegen hatte… Gary seufzte. Er sollte wenigstens sich selbst gegenüber ehrlich sein. Es war ihm nicht egal, so sehr er es sich auch wünschte. Aber er kannte seinen Bruder und dieses Spiel welches Siberu angefangen hatte. Ja, für ihn war das alles nur ein Spiel in dem er rücksichtslos um den Sieg kämpfte. Für ihn waren alle nur Spielfiguren. Doch Gary weigerte sich Eine davon zu sein! Green kam es wie eine Ewigkeit vor indem ihre Lippen mit denen von Siberu vereint waren. Doch endlich ließ er sie los. Sie fühlte sich leicht schwindelig auf den Beinen und wäre sicherlich nach hinten gestolpert, doch er hielt ihre Hand immer noch fest. Sie fühlte sich leicht benebelt und irgendetwas sagte ihr das es ganz sicherlich kein normaler Kuss war. Sie brauchte eine Weile um sich wieder zusammen zu reißen, doch schneller als er es erwartete, riss sie sich aus seinen Griff los und holte zu einer Ohrfeige aus. Die er geschickt abfing. „Ich hatte gesagt das Küssen tabu ist! Du hast dein Versprechen gebrochen! Wieso hast du das getan?!“ Der Rotschopf legte seinen Kopf schief und sah sie fragend an, ihre Hand ließ er wieder nicht los. „Ist das nicht eine ziemlich dumme Frage, Green-chan? Ist doch logisch warum ich das getan habe, findest du nicht? Ich bin nun mal in dich verliebt, da kann ich nichts dafür das, dass Verlangen dich zu küssen über mich kommt.“ Green sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, antwortete allerdings nicht und drehte sich um. „Hoffentlich hat niemand es gesehen!“ „Keine Sorge Green-chan! Niemand hat es gesehen“, log Siberu. „Und es wird auch niemand etwas davon erfahren, haben wir uns verstanden?! Schon gar nicht Gary! Das wirst du ihm NICHT erzählen!“ Siberu stimmte dem zu und musste sich ein Grinsen verkneifen. Wenn Green wüsste! „Aber unser Versprechen steht noch, oder Green-chan?“ Langsam drehte sie sich und funkelte ihn finster an. „Ganz bestimmt NICHT! Für kein Geld der Welt spiele ich weiter in deinem Spiel mit! So käuflich. Bin ich nun auch wieder nicht!“ Und mit diesen Worten ging sie davon. Siberu wartete bis er ihre Aura nicht mehr spüren konnte und zückte dann sein Handy. „…Hi Sho! Tut mir Leid das ich zu so später Stunde noch störe…. Dir auch einen guten Rutsch…Ja gut den komm ich mal zum Grund weshalb ich anrufe! Ich hab eine Schlagzeile für dich!“ Green machte diese Nacht kein Auge zu. Sie konnte einfach nicht fassen was passiert war, oder sie wollte es einfach nicht. Die ganze Zeit über sah sie es wieder vor sich und lief knallrot an. Aber warum?! Warum rief Siberu wieder diese Gefühle in ihr wach?! Die ganze Zeit hatte sie gedacht sie hatte dieses Thema endgültig abgeschlossen, sie und er. Doch jetzt war alles auf den Kopf gestellt und das nur durch einen Kuss?! Das war doch unlogisch… Immerhin war Siberu ein Playboy. Green wusste überhaupt nicht wieso sie die ganze Sache so ernst nahm. Wahrscheinlich spielte er nur mit ihr. Das wäre typisch für ihn… Doch der Blick der er ihr kurz danach geschenkt hatte, war so….so anders… Und genau dieser Blick weckte in ihr das Gefühl das sie langsam anfangen sollte ihn doch ernst zu nehmen… Und so ging es die ganze Nacht, bis sie früh morgens aufstand und sich schulfertig machte. Als sie gerade ihr Zimmer verlassen wollte, vielen ihr die Ohrringe auf die auf ihren Schreibtisch lagen. Es waren die, die sie von Gary zu Weinachten bekommen hatte. Green hatte sie noch kein einziges Mal getragen. Die blauen Ohrringe die sie damals von Siberu bekommen hatten zierten immer noch ihre Ohren. Sie hatte sie noch nie abgenommen. Den Grund wusste sie selbst nicht. Während sie die Ohrringe von Gary ansah, überkam sie plötzlich ein schlechtes Gewissen. Was würde er wohl sagen wenn er wüsste dass Green letzte Nacht von Siberu geküsst worden war? Green lächelte ironisch. Es würde ihm wahrscheinlich nicht interessieren. Trotzdem wollte sie nicht dass er davon erfuhr, doch so wie sie Siberu kannte wusste er es schon längst. Die Hikari wand ihren Blick von den Ohrringen ab und ging aus der Tür, verabschiedete sich von Pink und machte sich beim aufmachen der Haustür auf eine stürmische Umarmung von Siberu bereit: Doch sie blieb aus. Green schaute sich leicht verwirrt um, sie war alleine im Treppenhaus. „…Hä?!“ Das war nun mehr als unnormal. Weder Gary noch Siberu waren zu sehen und dabei gingen sie doch immer zusammen zur Schule… Es war richtig ungewohnt wieder alleine den Schulweg anzutreten, fand Green, vor allen Dingen langweilig. Als die Schule endlich in Sicht kam, ging Green an einer Gruppe Mädchen vorbei und ihr viel auf das diese sie ziemlich finster anschauten. Sie blieb leicht verwirrt stehen, denn diese Schülerinnen gingen eine Klasse über ihr und Green viel kein Grund warum sie sie so böse anschauen sollten. Dann fiel ihr plötzlich ein Grund ein und ihr wich die Farbe aus dem Gesicht. Wenn er das getan hat, war es das Letzte was er je tun würde! Sie fing an die letzten Meter zu rennen und wäre dabei fast in Firey hineingestoßen. „Tut mir Leid Firey!“ Ohne ein weiteres Wort wollte Green gerade an ihr vorbei laufen, doch sie wurde von ihrer Freundin festgehalten. „Green, ich glaube nicht dass du jetzt darein gehen solltest…“ Die Angesprochene sah sie zuerst verwirrt an, doch dann sah sie das Firey die heutige Ausgabe der Schülerzeitung in der Hand hielt und alle ihre Befürchtungen wurden wahr. „Nein…. Sag mir das dass nicht wahr ist!“ Firey und Green versteckten sich hinter der Sporthalle und Firey gab ihr die Ausgabe, damit Green sich selbst überzeugen konnte. Alleine die Schlagzeile ließ sie rot sehen: „Beliebtester Junger der Schule… bereits vergeben?“ Und dann erst der Artikel…: „Der Anblick von Nakayama Siberu (15 j. und für alle die es nicht wissen: Geht in die 1-C) lässt wohl jedem Mädchen das Herz höher schlagen. Der Großteil unserer Schülerinnen gehören zu seinem Fanclub - Nicht umsonst hält er sich seit vier Wochen auf Platz eins der beliebtesten Jungs der Schule! Welches Mädchen wünscht sich nicht einen Blick von ihm? Geschweige denn einen Tag mit Siberu. N zu verbringen? Einem Mädchen aus seiner Klasse ist mehr als dies gelungen: Najotake Green (16 j.) hat sich wohl alle Mädchen zum Feind gemacht: Denn Siberu N. hat ihr einen Kuss geschenkt (siehe Bild) – wovon viele nur zu träumen wagen. Damit nicht genug! Die Beiden sind Nachbarn, sie nennt ihn liebevoll beim Namen „Sibi“ und… laut seinen eigenen Aussagen waren sie sogar zwei Monate zusammen. Allerdings wollte er mir nicht verraten was der Grund der Trennung gewesen war. Scheinbar hatte sie ihn abblitzen lassen. Den Grund können wir alle nur erahnen. Siberu N. erzählte mir selbst, das sie beiden es jetzt wieder miteinander versuchen wollten. Was werden seine Fans dazu sagen? Minazaii Shojoki“ „ICH BRING IHN UM!“ Green war kurz vorm ausrasten, doch Firey zeigte still auf eine neben Spalte: „Hat Najotake Green gleich zwei Herzen erobert? Es ist kein Geheimnis das sich Najotake Green, Nakayama Siberu und Ookido Gary sehr gut verstehen, man sieht wohl nie einen von ihnen alleine, immer zu dritt unterwegs – doch verbindet sie mehr als nur Freundschaft? Siberu N hatte selbst bestätigt das er schon sehr lange in Green N. verliebt wäre. Doch nun stellt sich die Frage, wie sieht es mit seinen ungleichen großen Bruder aus? Ist er ebenfalls Green N. zum Verhängnis gekommen? Diese Frage habe ich natürlich auch Siberu N. gestellt und seine Antwort darauf lautete: „Natürlich kann ich es nicht zu 100% Sicherheit sagen, aber ich tendiere zu „Ja“. Denn ich bin nun mal nicht blind und sehe seine eifersüchtigen Blicke! Green ist auch oft eines unserer Streitthemen – Gary will einfach nicht einsehen das er schon längst verloren hat!“ Dennoch, berichtet Siberu N. weiterhin, habe Gary O. noch nie zugegeben dass er in Green N. verliebt währe. Er hat wahrscheinlich Angst vor einer Abfuhr – so Siberu N. Wer von den beiden Brüdern wird wohl Greens Herz für sich gewinnen? Minazaii Shojoki“ „Ich korrigiere mich….ich bringe nicht nur ihn um sondern… SHO AUCH!“, sagte Green während sie aus Wut die Zeitung zerriss. Sie fluchte unablässig vor sich hin, als sie die Zeitung in immer kleinere Stückchen zerriss und Firey wartete lieber mit ihren Fragen. Gerade als Green sich endlich zu beruhigen schien, holte ein gewisser Rotschopf seine morgendliche Umarmung nach: „Guten Morgen, Green-chan!“ Firey fragte sich wie man so lebensmüde sein konnte. Siberu konnte doch nicht im Ernst annehmen das Green durch einen solchen Artikel nicht wütend werden würde. Er merkte es auch sofort und ließ sie lieber los. Green hatte sich nicht zu ihm umgedreht. Mit finsterer Stimme sagte sie: „… Ich gebe dir drei Sekunden Vorsprung….“ Unwissend was auf ihn zukam, war der Dritte des Trios noch nicht in Schuluniform. Denn Gary war noch nicht einmal aus dem Pyjama raus. Genauer gesagt, hatte er sich gerade erst aus dem Bett geschwungen. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zu gemacht. Was eigentlich nicht so schlimm war, als Dämon brauchte er nicht so viel Schlaf. Allerdings war er in den letzten Stunden der Nacht doch noch ziemlich fest eingeschlafen und musste deshalb ein Gähnen unterdrücken. Langsam und gemächlich zog er seine Uniform an und verließ sein Zimmer. Ungewöhnlich ruhig. Sein Bruder war wohl auf seiner üblichen Spannertour. Und bei dem ersten Gedanken an Siberu kam ihn auch wieder das Bild in Sinn was ihn kaum schlafen gelassen hatte. „…Nicht dran denken, Blue. Nicht dran denken…“ Redete er sich ein, während er die Augen niederschlug und seine Stirn massierte. So früh am Morgen wollte er nicht so ein…..grauenhaftes Bild vor seinen geistigen Auge haben. Er atmete tief durch, seufzte und schlug die Augen wieder auf – damit entdeckte er die Uhr. … „Nein… das ist nicht wahr…!“ Das war das allererste Mal in seinen ganzen bisherigen Leben das er verschlafen hatte. In fünf Minuten würde die Schulglocke läuten. Während Gary ins Bad hetzte, fragte er sich ob sich das nicht alles nur um einen Alptraum handelte. Zuerst das gestrige Erlebnis und jetzt auch noch Verschlafen – womit hatte er das verdient!? Doch kaum eine Stunde später, als Gary es dank der gelobten Teleportation rechtzeitig in die Schule geschafft hatte, wünschte er sich er wäre an diesen Tag niemals aufgewacht. Gleich nachdem er das Schulgelände betreten hatte, kam ein Mädchen auf ihn zugelaufen – welches er nicht einmal kannte – und fragte ob er in Green verliebt wäre. Er war so überrascht über diese Frage dass er nicht einmal eine normale Antwort zustande brachte. Doch diese Frage oder Ähnliche bekam er innerhalb der nächsten Stunde öfter zu hören. Die Meisten kannte er nicht, aber die kannten merkwürdigerweise alle seinen Namen. Erst nachdem er aus Zufall die Schülerzeitung in die Hand bekommen hatte, war ihm alles klar geworden. Gary brauchte den Artikel nicht zu lesen – tat er auch nicht – denn die Überschrift und das Bild sagten alles. Phase zwei von Silvers Spiel. Gary hätte es wissen sollen und um seinen Bruder ja nicht in die Hände zu spielen, reagierte er überhaupt nicht darauf. Der Halbdämon setzte sich einfach auf seinen Platz und nahm am Unterricht teil, als wäre nie etwas passiert. In Stillen wartete er darauf dass Green ihn auf irgendeiner Art und Weiße ansprach – doch nein. Sie schaute ihn nicht einmal an, kein „Guten Morgen“, kein Kommentar zu seiner Verspätung, kein Blick und auch kein Lächeln für ihn. Gar nix. Als ob Gary Luft für sie wäre. Doch was an dieser Tatsache noch viel schockierender war, das ihn die Frage über Greens Verhalten mehr beschäftigte als der Unterricht und dies war noch nie vorgekommen. Green fragte sich genau Dasselbe. Immerhin hatte auch er nicht „Guten Morgen“ gesagt und sie auch nicht abgeholt, denn Green ging nicht davon aus dass er verschlafen hatte. Sie dachte er wäre einfach alleine gegangen. Wer würde schon annehmen dass Gary verschlafen hatte?! Und er schaute sie ja nicht einmal an. War Green Luft für ihn?! Wahrscheinlich war er sauer auf sie. Er las die Schülerzeitung zwar nie, aber diesmal konnte er sie nicht übersehen und somit hatte er auch das Foto gesehen (worüber Green sich immer noch wunderte, wie hatte Sho das bekommen?). Aber warum sollte er eigentlich sauer sein? Es konnte ihm ja eigentlich egal sein, wer Green küsste oder nicht. Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig. Also warum war er eingeschnappt?! Indem Moment bekam sie ihre Mathe Prüfung zurück und sowohl Gary als auch Green hatten kurz einen anderen Gedanken, als das Verhalten des jeweils anderen. Gary musste sich mal wieder selbst auf die Schulter klopfen (was Siberu auch tat. Denn seine Abschreibkünste waren unschlagbar. Somit hatte er wieder genau die Gleiche Punktzahl und Note wie sein Bruder) und Green fragte sich was in ihren Leben eigentlich noch alles schief gehen konnte. Dann klingelte es erlösend. Gary stand auf und konnte Greens Note sehen. „Ich hab heute Zeit, ich könnte es dir also beibringen…wenn du willst. Denn scheinbar hast du es nicht verstanden.“ Die Angesprochene wollte gerade dankend annehmen, als Siberu ankam und seinen Arm um Green Schulter legte. „Vergiss es Blu - Gary! Green-chan verschwendet ihre Zeit nicht mit dir und deinen Zahlen – sie geht mit mir aus! Wenn du es genau wissen willst, wir gehen Eisessen und bestellen uns einen Liebesbecher!“, sagte Siberu mit einen hämischen Grinsen. Green sah ihn verwundert an, denn von diesen Plänen hatte sie nie etwas gehört. Gary sah seinen kleinen Bruder finster an und erwiderte säuerlich: „Viel spaß. Meine Noten sind es nicht.“ „Werden wir haben!“, antwortete Siberu während Gary das Klassenzimmer verließ. Danach rammte Green ihren Ellbogen in Siberus Seite, damit er sie losließ. „Nächstes mal Sibi… Fragst du mich vorher ob ich einverstanden bin!“, sagte sie, packte ihre Sportsachen und verließ ebenfalls das Klassenzimmer. Außerhalb des Schulgeländes war Rui gerade dabei ihren Racheplan zu schmieden. Sie hatte ihre normale Kleidung gegen eine Schuluniform eingetauscht. Das Dämonenmädchen hatte sich dagegen gesträubt, doch es ging immerhin um Silver-sama und für ihn würde sie diese Schmach ertragen! Mit entschlossenen Schritten betrat Rui das Gelände, welches leer war. Skeptisch schaute sie sich um. Nix zu sehen, weder von Silver-sama, noch von der Hikari. Also ging sie weiter, bis ihr eine Zeitschrift auffiel die auf dem Boden lag und auf dieser entdeckte sie ihren Silver-sama. Es war das Bild welches ihr die ganze Nacht nicht aus dem Kopf gegangen war und langsam hob sie die Zeitschrift hoch und begann zu lesen. Danach war sie heillos verwirrt. „Nakayama Siberu? Aber… das ist doch Silver-sama…“ Verbreitete diese Hikari jetzt auch noch Lügen über ihn?! Nein… der Name sagt ihr etwas…Dann viel ihr ein das „Nakayama Siberu“ Silver-samas Deckname war und erleichtert atmete sie auf. Auch wenn dieser Name seiner unwürdig war – was für eine Entehrung Silver-sama erleiden musste! Noch ein Grund mehr die Hikari zu töten. Aber erstmal musste Rui sie finden. Entschlossen stemmte das Dämonenmädchen die Hände in die Hüfte und sagte: „Keine Sorge Silver-sama! Ich werde euch retten!“ Da weder Green noch Firey am Sport Unterricht teilnahmen (Firey hatte sich eine Fußverletzung zugezogen und Green hatte einer ihrer berühmten Ausreden benutzt – und das wo Sport ihr Lieblings-Fach war, doch sie hatte keine Lust darauf von Siberus Fangirls schief angeguckt zu werden), hatte Firey endlich die Gelegenheit Green ihre Fragen zu stellen. Denn davon hatte sie viele. „Bist du wirklich mit DEM zusammen?!“ „Nein!“ „Warst du es?“, bohrte die nachwuchs Wächterin nach. „Nein…. Das heißt…doch… aber... ach, du kennst ihn doch…“ Firey sah sie mit hochgezogenen Brauen an. Immerhin kannte sie Siberu - zum glück – gerade mal seit einer Woche. „…Zwei Tage“, seufzte Green. „Du hast ihn doch hoffentlich den Laufpass gegeben und nicht umgekehrt?“ „Öh…“ Auf diese Antwort hin vergrub Firey das Gesicht in den Händen. „Green, du bist doch nicht etwa WIRKLICH in ihn….“, sie wurde plötzlich rot und Green schüttelte energisch den Kopf, auch sie war rot geworden. „Nix da! Das ist vorbei!“ „…Du warst… In… Bakayama…“ Green schwieg und Firey schlug die Hände über den Kopf und seufzte tief. In der Sporthalle seufzte Siberu ebenfalls als er zu seinen Bruder ging. Dieser saß an der Wand und schrieb irgendetwas. Gary achtete nicht auf Siberu der sich darüber beschwerte wie billig der Sport der Menschen war. Die plagten sich ab um überhaupt zwei Meter zu schaffen; Siberu plagte sich damit ab unter fünf Meter zu bleiben. Es wäre immerhin zu auffällig wenn er zu hoch springen würde. Siberu setzte sich neben Gary, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich an die Wand. Beide sagten nichts. Siberu linste zu seinen Bruder, der ihn nicht zu beachten schien und fragte fies grinsend: „Hast du die Schülerzeitung gelesen?“ Der Angesprochene sah nicht auf und unterbrach auch seinen Schreibarbeit nicht als er antwortete: „So einen Schwachsinn lese ich nicht. Solltest du wissen.“ „Denn weißt du ja noch gar nicht das Green-chan und ich ein Paar sind, ne?“ Gary schwieg und Siberu sah das sein Stift kurz innehielt. „…Herzlichen Glückwunsch.“ Kurz schwiegen Beide wieder. Siberu stand auf und beugte sich zu seinen Bruder und sagte mit einen fetten Grinsen: „… Green-chan schmeckt gut!“ Daraufhin rutschte Gary mit seinen Stift aus und ein Strich quer über das Papier entstand. Siberu musste sein Lachen stark zurück halten, denn dazu kam noch das sein Bruder knallrot geworden war. Doch in dem Moment wo Gary ihn zurechtweißen wollte, wurden Beide durch einen lauten Schrei unterbrochen: „ER HAT WAS?!“ Es war eindeutig Fireys Stimme gewesen und sie kam vom Gang. „Verdammt noch mal Firey! Nicht so laut!“, herrschte Green die geschockte Firey an. Diese war aufgesprungen und knallrot angelaufen. Flüsternd fügte Green hinzu: „Er hat mich geküsst, nicht umgekehrt! Ich wollte das nicht!“ „Das heißt also, er hat dich gezwungen?! Dieser verdammte Dämo-“ Weiter kam sie nicht den Sho tauchte plötzlich hinter ihr auf und hatte einen fragenden Blick aufgesetzt. „Sag bloß das Foto ist echt, Green?!“, dann wand sie sich zu Firey und fragte: „Was wolltest du sagen, Firey? Dämon? Wer?“ „Äh... nein! Ich wollte dämlicher Idiot sagen. Sagte ich Dämon? Ich meinte Bakayama… nicht Dämon… du spielst zu viele Rollenspiele!“ Völlig überzeugt sah Sho nicht aus, als sie antwortete: „Ahja… Nakayama heißt es, Firey!“ Daraufhin antwortete Firey nur grummelnd das es ihr egal sei und setzte sich wieder auf die Stufen. Green meldete sich den auch mal zu Wort: „Was soll das heißen, ob das Foto echt wäre, Sho? Du hast es doch selbst gemacht oder irre ich mich da?“ „Ich? Nein, ich habs von Sibi bekommen“ „Und du hast es veröffentlich obwohl du geahnt hast es wäre eine Fälschung?!“ „Es war ja Keine, oder?“ „Öhm…“ „Aber sie hat sich nicht freiwillig küssen lassen!“, wandte Firey ein und Green nickte ihr zu. Sho sah Beide kurz nachdenklich an und setzte sich den zwischen Ihnen auf die Treppe. „Von so einen Typen wie Sibi lässt man sich freiwillig küssen, Firey-chan!“ „Schwachsinn! Green hat was Besseres verdient, als dieses arrogantes…“, und Firey ging in einer Salbe Schimpfwörter über. Sho wartete bis sie ihre Beschreibung von Siberu beendet hatte und sagte dann: „Was Besseres lässt sich wohl kaum finden!“ „Du tust fast so als ob er ein Gott auf Erden wäre!“ „Naja… auf Erden vielleicht nicht, aber der Schule schon! Green kann sich glücklich schätzen!“, antwortete Sho grinsend und Firey fragte Green flüsternd: „Kann Bakayama ganz zufällig hypnotisieren?“ „Ich glaub schon… Aber ich bezweifle das er es in diesem Fall nötig hätte.“ „..Stimmt. Sho hatte schon immer einen merkwürdigen Geschmack…“ Green konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, sagte allerdings nicht das Firey in diesem Falle Diejenige war die einen etwas anderen Geschmack hatte. Sho hatte von diesem Gespräch nichts mitbekommen und wandte sie sich mit tot ernster Miene zu Green und fragte: „…Ist er gut im Küssen?“ Stille trat ein, während Green rot anlief. Doch ihre Röte war nix im gegen von Firey, die rot wie eine Tomate wurde und meinte: „S-Sho… so was fragt man doch nicht!“ Doch Sho antwortete nicht und sah Green weiterhin ernst an. „Sho?“ „Green?“ „JA, VERDAMMT!“ Firey haute diese Antwort aus den Latschen. Sie sprang auf und wollte gerade etwas sagen als eine bekannte Stimme hinter ihr ertönte: „Tja, ich bin eben ein Profi!“, meinte Siberu breit grinsend und ging an Firey vorbei ohne ihr Beachtung zu schenken. Er setzte sich hinter Green und legte seine Arme um ihre Schultern. „Danke für das Kompliment, Green-chan!“ Die Angesprochene seufzte nur. Sho sagte ebenfalls mit einen Grinsen: „Hattest ja auch genug Gelegenheit zu üben!“ Daraufhin lachte der Angesprochene und antwortete: „So könnte man das auch sagen!“ „…Tz. Playboy“, kam es von Firey mit finsteren Unterton. Der Rotschopf drehte sich zu ihr um und erwiderte mit einem lieben Lächeln: „Keine Sorge Firey! Dich würde ich nicht einmal in meinen schlimmsten Alptraum küssen!“ Fireys Gesichtszüge erstarrten augenblicklich, doch das hielt nicht lange an und blitzschnell hatte sie ihren Bogen gespannt (denn sie immer auf dem Rücken trug. „Im Gegensatz zu Green…. WERDE ICH DIR KEINE DREI SEKUNDEN GEBEN!“ Siberu gelang es gerade noch mal Fireys Pfeil auszuweichen und war froh darüber das es kein Feuerpfeil war. Sho und Green wichen lieber an die Wand zurück, denn Firey hatte mehr als nur einen Pfeil. Sho sagte leicht mit einem unsicheren Lächeln: „Also bei den Beiden passt nicht „Was sich liebt das neckt sich“.“ „Was dann?“, fragte Green. „Was sich liebt das killt sich…“ Green erwiderte ihr unsicheres Lächeln und wand sich den wieder dem „Kampf“ der beiden zu. „Dass so etwas brutales wie du, überhaupt in der Gegend rumlaufen darf, wundert mich!“, sagte der Rotschopf, während er sich bückte um einen weiteren Pfeil zu entgehen. „Etwas?! Wer von uns ist hier ein „ETWAS“?!“ „Hej! Auch Dämonen haben ein Recht zu leben!“ „DU NICHT!“ Ein weiteres Mal spannte sie ihren Bogen doch dieser Pfeil wurde nicht abgeschossen, denn Firey wurde unterbrochen. Von Rui. „WAG ES SILVER-SAMA EIN HAAR ZU KRÜMEN UND ICH NIM DICH AUSEINANDER!“ Bei Ruis Anblick runzelten Siberu, Green und Firey die Stirn. Die Schuluniform passte wirklich nicht zu ihr. Sho im Gegenteil fragte sich warum sie Siberu „Silver-sama“ nannte und warum alle von Dämonen sprachen. Rui war in diesen Moment zu abgelenkt um Green zu bemerken. Für sie stand Firey nun an erster Stelle. Denn sie war im Begriff ihren Silver-sama etwas anzutun und das konnte Rui unmöglich zulassen. Firey drehte sich zu Rui um und die beiden Mädchen funkelten sich finster an. „Versuch es doch!“, antwortete Firey. Sehr übermütig, wie Green fand. Denn gegen Rui hatte sie keine Chance und Green nahm vorsichtshalber lieber ihr Glöckchen in die Hand. „Du hältst keine drei Sekunden durch! Flachbrett!“ „Selber Flachbrett!“ Zwischen Rui und Firey herrschte eine hitzige Stimmung, die jeden Moment explodieren konnte. Siberu seufzte, verschränkte die Arme und meinte: „Muss ja ein heißer Kampf werden, wenn es um so einen heißen Typen wie mir geht!“ Sho antwortete daraufhin (obwohl sie nicht viel vom dem verstand was gerade vor ihr vorging): „Und diese Bescheidenheit, nicht zu vergessen!“ Green konnte nicht länger tatenlos zusehen und ging auf Firey zu. Doch als sie gerade den Mund aufmachte, klingelte die Schulglocke. Siberu sprang auf und sagte: „OMT! Ich bin noch gar nicht umgezogen!“ Aus Ruis Gesicht wich die Wut und sie lächelte breit. Siberu, Firey und Green schwanten übles. „Ich werde Euch helfen, Silver-sama!“ „DAS WIRST DU NICHT!“, keiften Green und Firey das Dämonenmädchen an. Rui meinte daraufhin nur, das sie sich von den beiden nicht aufhalten lassen würde, doch Siberu befahl ihr ihm nicht zu folgen und dem beugte sie sich widerwillig. Siberu seufzte tief. Langsam musste er mit Rui einen Schlussstrich ziehen und diesen Strich konnte er nur mit Greens Hilfe ziehen. „Rui… Ich muss dir etwas beichten…“, sagte Siberu und Rui schaute ihn mir großen Augen an. Was würde er ihr beichten wollen? War der große Tag endlich gekommen? Der Tag denn sie sich so wünschte? Wovon sie immer aufs Neue träumte? Würde er ihr seine Liebe gestehen…? „Ja, Silver-sama….?“ Doch er nahm Green an der Hand und zog sie zu sich und damit bekam Ruis Traum den ersten Riss. Sho schaltete ihr Mikro ein und Firey musste krampfhaft jegliches Kommentar unterdrücken. „Mein Herz kann dir nicht gehören. Denn es gehört Green-chan.“ Ruis Mundwinkel zuckte gefährlich und sie schien sich nicht wirklich entscheiden zu können, ob sie jetzt weinen oder vor Wut explodieren sollte. Doch sie sagte gar nix. Schüttelte nur verbissen den Kopf und kämpfte gegen die Tränen die sich in ihren Augen sammelten. Doch sie weigerte sich vor ihren Abgott in Tränen auszubrechen. Sie redete sich an das sie jetzt stark sein musste und das es alles gelogen war. Denn es konnte nicht wahr sein... es durfte nicht wahr sein! „…S-Silver-sama… I-Ich…“ Doch weiter kam sie nicht, denn die Schüler kamen aus der Klasse und versperrten ihr die Sicht. Diese Chance nutzte sie um zu fliehen. Denn sie konnte in diesen Zustand unmöglich einen klaren Gedanken fassen. Green befreite sich aus seinen Griff, der sich auch endlich gelockert hatte, sonst hätte sie es schon früher getan. Ohne ein Wort zu sagen schloss sie sich den Schülern an und verschwand unter ihnen. Siberu sah ihr leicht verwirrt nach und merkte so Firey nicht die zu ihm gekommen war. „Du bist wirklich das Allerletzte! Wie kannst du nur so fies sein, sind dir die Gefühle von Anderen etwa total egal?!“ Firey konnte nicht leugnen das sie im Moment Mitleid für Rui empfand auch wenn sie das Dämonenmädchen abgrundtief hasste. Siberu drehte sich zu ihr um und antwortete: „Irrtum Firey. Wenn ich wirklich so fies wäre wie du es mir vorwirfst, denn hätte ich Green wieder vor Ruis Augen geküsst.“ Firey antwortete nicht, denn einen Moment war sie leicht schockiert. Sie sah ihn nur finster an und fragte sich wie man überhaupt mit so einen befreundet sein konnte, geschweige denn in ihn verliebt. Diese ganzen Mädchen sahen wirklich nur das Äußere. Auf seinen miesen Charakter achtete niemand. „Außerdem: Vergiss nicht das ich ein Dämon bin – es liegt in meiner Natur fies zu sein“, sagte er so leise das nur Firey es hören konnte. „Ach. Den frag ich mich wie ein ach so toller Dämon wie du, sich in Green verlieben konnte.“, antwortete Firey ebenso leise. Siberu sah sie jetzt ebenfalls finster an und antwortete: „Ich hab es dir schon mal gesagt; Von Liebe hast du keine Ahnung.“ Kurz schwieg sie, während die beiden feindliche Blicke austauschten. „Wag es Green für deine Zwecke auszunutzen und…“ „Und was? Willst du mich dann umbringen? Hältst du das nicht für ein bisschen übermutig?“ Firey antwortete nicht, denn sie wusste dass er Recht hatte. Ihre Erfahrung war gleich null. „Aber du brauchst dir keine Gedanken darüber machen, was du in diesem Falle mit mir machen würdest. Es wird nämlich nicht so weit kommen. Ich werde nicht noch einmal den Fehler machen und Green verletzen.“ Mit diesen Worten wandte er sich von Firey ab und ließ sie leicht verwirrt zurück. Gary saß im verlassenden Klassenzimmer und versuchte sich mit Matheaufgaben abzulenken. Der Regen trommelte gegen die Scheiben, doch davon nahm er keine Notiz. Er stützte seinen Kopf mit der Hand ab und lass sich die Textaufgabe zum wiederholten Mal durch, doch er kam wieder zum selben Ergebnis: Gary verstand die Aufgabe nicht. Er seufzte verärgert über seine eigene Unfähigkeit und fragte sich wieder wie er so tief fallen konnte, wenn er nicht einmal eine simple Matheaufgabe bewältigen konnte. Gedankenverloren kritzelte er auf dem Papier rum und fragte sich ob die Geschehnisse des Tages mit seinen Zustand zu tun hatten. Gary seufzte, denn die Antwort war so simpel. Selbstverständlich war dies der Grund. Aber warum? Wollte er nicht einsehen das Siberu es geschafft hatte, Green Herz für sich zu gewinnen? Es war sowieso nicht sicher, dass er es überhaupt geschafft hatte. Denn es gab keine Bestätigung von Greens Seite und Siberu behauptete viel wenn der Tag lang war. Doch was wenn es die Wahrheit war? Wenn sein Bruder doch Recht hatte und Green sich in Siberu verliebt hatte? Immerhin war sie es schon mal und was sagte Gary das sie es nicht mehr war? Selbst wenn sie in ihn verliebt war, war das doch für Gary kein Grund so… neben sich zu stehen. Es konnte ihm egal sein. Es musste ihm eigentlich egal sein. Doch das war es nicht. Green war ihm nicht egal. Aber empfand er womöglich mehr als er es sich selbst eingestehen wollte? Schmerzlich viel ihm ein, das Green nicht einmal die Ohrringe getragen hatte, die er ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Er lächelte traurig. Schade eigentlich. Er hätte sie wirklich gern damit gesehen. Sie würden ihr sicherlich stehen… Gary schüttelte stur den Kopf um diese Gedanken aus seinen Kopf zu bekommen. Warum beschäftige es ihn überhaupt so sehr. Warum drehten sich seine Gedanken immer wieder im Kreis und warum war Green immer der Dreh und Angelpunkt? „Wie nennt man dieses Fach? Greenkunde?“ Hörte Gary seinen Bruder fragen, der hinter ihm stand und ihm über die Schulter sah. Er drehte sich zu ihm um und fragte unwirsch was der Rotschopf wollte. „Nix, nix Aniki! Wollte dir nur sagen das ich jetzt mit Green-chan weggehe und das du wohl heute Abend nicht mit mir rechnen brauchst!“, antwortete Siberu mit einem breiten Grinsen. „Schön… hab ich wenigstens meine Ruhe.“, sagte Gary und versuchte seine aufkommenden Gefühle Herr zu werden. Deshalb wandte er sich auch von seinen Bruder ab. Siberu war schon schadenfroh genug. Der Rotschopf schnappte seine Tasche, verabschiedete sich von Gary und verschwand aus dem Klassenzimmer. Gary sah ihm kurz nach und wand sich denn widerwillig seinen Aufgaben zu. Dann merkte er weshalb Siberu von „Greenkunde“ gesprochen hatte; Gary war so in Gedanken versunken gewesen das er bei jeder Antwort „Green“ hin geschrieben hatte. … Der Halbdämon lief knallrot an und vergrub seine eine Hand in seinen Haaren. Siberu fand seine Angebetete alleine in der Bibliothek, wo sie sich in Hausaufgaben vertieft hatte. Green sah kurz auf als er rein kam, wand sich aber sofort wieder ihren Aufgaben zu. Der Rotschopf ging zu ihr und fragte wie lange sie noch brauchen würde, immerhin wollten sie ja noch etwas unternehmen. Leicht genervt antwortete sie: „Ich habe nicht zugestimmt, vergessen? Und jetzt lass mich in Ruhe lernen.“ „Was hast du denn, Green-chan? Hab ich etwas Falsches getan?“, fragte Siberu mit einen unschuldigen Blick. Schlenderte denn zu den Bücherregalen und schaute sich leicht gelangweilt um. „Ob du etwas Falsches getan hast?! Sibi! Du nutzt mich doch nur aus um Rui zu verletzen und dein Image zu bessern!“ Siberu zuckte zusammen, antwortete jedoch nicht und da Green mit den Rücken zu ihm saß, hatte sie seine Reaktion auch nicht bemerkt und fuhr fort: „Für dich ist das alles nur ein Spiel, nicht mehr. Doch ich weigere mich nur eine deiner Spielfiguren zu sein! Denn was ich dabei fühle, ist dir egal. Es geht dir auch nicht um mich! Du bist nicht und warst auch nie in mich verliebt!“ Hinter sich hörte sie wie ein Buch zu Boden viel, doch sie drehte sich nicht um. Siberu war fassungslos. Diese Worte gerade von Green zu hören, schmerzte ihn mehr als er es jemals erwartet hatte. Warum, warum glaubte ihm niemand?! Warum dachte Jeder das er nur Böses im Schilde führte, warum sogar Green?! Warum verstand niemand, dass sogar er sich verlieben konnte?! Warum nahm ihn niemand ernst?! „… Heißt das du nimmst mich nicht ernst…?! Du glaubst mir nicht…?!“, brachte Siberu hervor und musste seine Wut ernsthaft zurückhalten. Green merkte dass sie etwas Falsches gesagt hatte, ging zu ihm rüber und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Ich vertrau dir Sibi… Und ich zweifle auch nicht daran dass wir Freunde sind! Und ich schätze unsere Freundschaft auch sehr.“ Er lachte daraufhin hol und antwortete: „Freunde! Weißt du wie sehr ich unsere „Freundschaft“ schätze? GAR NICHT! Ich habe kein Interesse daran eine „Freundschaft“ mit dir zu führen! Ich will dich nicht als „Freundin“ sondern als „Geliebte“ und das werde ich dir beweisen!“ Gary beschloss dass es alles nichts brachte und er genauso gut aufhören konnte mit dem Lernen. Seine Gedanken wollten ihm Heute nicht gehorchen. Er würde also den Heimweg antreten. Wie lange war es her seitdem er alleine Nachhause gegangen war? Eine Ewigkeit, so schien es ihm. Doch gerade als er seine Tasche nehmen wollte, meldete sich sein Feingefühl und er spürte das irgendwo in der Schule Magie eingesetzt wurde. Na, dachte er, hatte Silver Green mal wieder zur Weißglut getrieben? Erst da viel ihm auf, das es keine Lichtmagie war und das konnte nur eins bedeuten… Gary lies seine Tasche stehen und machte sie auf den Weg. „Lass den Schwachsinn, Sibi!“, sagte Green und versuchte nicht verunsichert zu wirken. Was in ihrer momentanen Situation, sich sehr schwierig herausstellte. Denn Siberu hatte Green zu Boden gedrückt und befand sich jetzt über ihr. Dazu hielt er ihre Hände fest und in der Einen auch noch ihr Glöckchen. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, wann er es ihr genommen hatte. Aber… er wollte sie doch nicht ernsthaft…. Unsinn… Sibi doch nicht… „…Sibi, ich glaube dir ja! Ich glaube dir, dass du es ernst meinst! Lass mich bitte los!“ Doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper und sah sie weiterhin mit kalter Wut an. „Zu spät, Green-chan… Viel zu spät!“ Green ließ es bei seinem Blick kalt den Rücken runter, so wütend hatte sie ihn noch nie erlebt und sie musste zugeben dass sie in diesen Moment Angst vor ihn hatte. Denn wenn er sie wirklich… denn konnte sie sich nicht einmal wehren. Ohne ihr Glöckchen war sie absolut machtlos und auch wenn sie es hätte, wusste sie nicht ob sie ihn ernsthaft verletzen wollte und konnte. Mit einer schnellen Bewegung hatte er die Schleife von Greens Schuluniform zerrissen und deshalb ging ihr Oberteil ein wenig auf. Auch als er ihre Hand losgelassen hatte, konnte Green sie nicht bewegen. Siberu musste sie gelähmt haben. Green schluckte und sah ihn erstarrt an, doch sie brachte kein Ton heraus. Immer noch konnte sie nicht glauben was hier vor sich ging. Sie wollte nicht glauben dass es Siberu war. Sein Anhänger, den er immer um den Hals trug, fiel auf ihren Oberkörper, als Siberu sich zu ihr runterbeugte. Green wurde weiß wie Schnee, doch er kam nicht dazu das zu tun was er wollte, denn in diesen Moment ging die Tür auf und Gary stand in der Tür. Dieser verlor bei diesem Anblick die Fassung und er wurde wohl fast so bleich wie Green. Siberu schien sich mächtig gestört zu fühlen und setzte sich auf. „Sag mal, siehst du nicht, das du verdammt noch mal störst?“ Der Angesprochene schien es zuerst nicht zu registrieren. Er versuchte nicht darauf zu achten das Greens Oberteil leicht eingerissen war und sah deshalb nur zu seinen Bruder. „Äh… also irgendwie… Silver, hältst du die Bibliothek wirklich für den passenden Ort?“ Green fluchte in Gedanken über Garys Naivität. Sah er denn nicht, dass sie es nicht freiwillig tat?! Doch sie konnte nichts sagen, Siberu hatte wohl irgendeine Magie auf sie angewendet um sie am Sprechen zu hindern. Wie sollte sie Gary so zeigen dass sie seine Hilfe benötigte? Er glaubte womöglich dass sie Siberu liebte und dass sie es freiwillig tat. Dieser Idiot! Normalerweise achtete er doch immer auf Kleinigkeiten, denn musste ihm doch auffallen das er ihr das Glöckchen genommen hatte?! Das tat er nicht, es sah sogar danach aus als würde er sie nicht sehen, oder nicht sehen wollen. Green hörte nicht was die beiden Brüder sagten, sie hörte auch nicht zu, dafür war sie zu verzweifelt. Doch sie sah dass Gary sich gerade umdrehen wollte. Er würde es doch nicht zulassen dass Siberu Green Gewalt antat?! Panik breitete sich in ihren Körper aus. Sie musste ihn irgendwie mitteilen dass sie auf seine Hilfe angewiesen war. Aber wie?! Green kniff die Augen zusammen. Verdammt, warum tat Siberu das überhaupt?! Warum verstand er nicht wie hoch Green ihre Freundschaft schätzte? Nicht nur deren Freundschaft, sondern auch deren Bindung zu Dritt. Warum war ihm das nicht genug?! Warum musste er alles kaputt machen?! Warum war es ihm so egal…?! Green wollte nicht dass sich irgendetwas veränderte, sie wollte sich nicht in einen der Beiden verlieben. Dafür liebte sie die Zwei zu sehr auf eine andere Art – warum verstand Siberu das nicht? Es stimmte, sie hatte seine Liebesparolen wirklich nie sonderlich ernst genommen. Es war nun mal seine Art… Aber das er sie wirklich liebte? Das er sich weigerte eine Freundschaft mit ihr zu führen und auch bereit war soweit zu gehen? Das hätte sie nie gedacht… Aber Siberu musste begreifen das Green ihn nicht mehr liebte und es auch nicht mehr tun würde. Er hatte seine Chance gehabt und sie nicht genutzt – und das konnte er nicht mehr rückgängig machen. Doch sowohl Siberu als auch Gary waren zu ihren wichtigsten Personen in ihren Leben geworden; …Warum wollte er dieses Band zerstören…?! Green hatte nicht bemerkt dass aus ihren zugekniffenen Augen Tränen liefen und auf den Boden tropften. Doch die beiden Brüder hatten es bemerkt und beide sahen sie erstarrt an. Sie merkte dass der Druck auf ihren Händen nachließ, doch sie brauchte dies nicht auszunutzen denn Gary hatte begriffen. Siberu wehrte sich nicht als Gary ihn von Green runter stieß und Green auf die Beine zog. Tonlos nahm er ihre Hand, führte sie aus dem Raum und ließ Siberu zurück. Dieser sah ihnen kurz nach und überlegte ob er hinterher laufen sollte, was er doch nicht tat und sich getroffen ans Fenster lehnte. Was war da nur über ihn gekommen?! Er hatte gesagt er würde Green nicht verletzen – er hatte es sich sogar selbst geschworen! Doch jetzt? Jetzt hatte er die Kontrolle über sich verloren und sie wieder zum Weinen gebracht. Schon wieder. Der Rotschopf lächelte traurig. Wahrscheinlich war er einfach nicht dazu geschaffen sich zu verlieben, er war viel zu besitzergreifend und zu rücksichtslos. Aber das es soweit kommen konnte?! Das er Green sogar Gewalt antun wollte, nur um sie dazu zu bringen sich in ihn zu verlieben?! Was hatte er damit schon erreicht? Nix. Nur das Gegenteil. Was wenn sie ihn jetzt hasste…? „…Verdammt!“ Mit der zusammengeballten Faust schlug er gegen die Fensterscheibe. Nur etwas zu heftig, denn das Glas zersprang in tausend Scherben. Doch darauf achtete Siberu nicht. Auch nicht auf seine blutende Hand, die er zu sich zog und mit schnellen Schritten den Raum verließ. „…Geht’s wieder?“, fragte Gary behutsam, als die Beiden bei den Spinden standen. Er hatte ihr seine Jacke geliehen und momentan wischte Green sich die Tränen aus den Augen. „Jep… Ich werde dir schon nicht die Ohren voll heulen“, antwortete sie so sicher wie sie konnte und versuchet auch zu Grinsen, was ihr allerdings nicht so gut gelang. „So hatte ich das nicht gemeint.“ Diesmal lächelte sie wirklich, als sie antwortete: „Keine Sorge, das weiß ich!“ Der Angesprochene wurde leicht rot und fragte lieber ob sie einen Regenschirm dabeihatte. Da sie es hatte, gingen sie beide in den Regen hinaus. Einen Moment lang schwiegen beide, doch dann sagte Green: „Danke… für deine Hilfe“, dabei schaute sie auf den Boden. „…Nichts zu danken.“ Beide wurden leicht rot und sahen sich nicht an. Wieder schwiegen sie kurz, bis diesmal Gary die Stille brach: „Green…was hast du vorher zu Silver gesagt?“ Sie sah ihn verwundert an und antwortete: „Wieso? Ich hab nichts besonderes gesagt… nur das ich nicht glaube das er mich liebt.“ „… Bist du denn in ihn verliebt?“ Beide fragten sich warum er das fragte und sofort fügte er hinzu: „Musst nicht antworten. Vergiss es am beste-“ „Nein. Ich bin nicht in Sibi verliebt.“, antwortete sie und Gary konnte nicht drum herum kommen aufzuatmen, was Green zum Glück nicht auffiel. Sie fragte wieso er gefragt hatte was sie zu ihm gesagt hatte und er erklärte ihr: „Du hast doch sicherlich bemerkt, dass er sich anders als sonst verhalten hat?“ „Das war nicht zu übersehen. Aber warum?“ „Nun ja wie soll ich sagen… Silver verliert leicht die Kontrolle über sich. Du bist sogar noch einigermaßen heil davon gekommen.“ Green sah auf und fragte leicht beunruhigt: „Du zweifelst also nicht daran dass er mich… vergewaltigen wollte?“ „Nein… eigentlich nicht. Aber das ist nicht das was ich dir sagen will. Du solltest es dir nicht so zu Herzen nehmen.“ Green wollte ihn gerade lauthals unterbrechen als er ihr sagte sie sollte zuhören. Es war schon schwer genug für ihn. „Wie gesagt verliert Silver leicht die Kontrolle über sich – und über seine dämonische Seite. Besonders wenn er wütend ist, oder auch enttäuscht. Das was du zu ihm gesagt hast, hat wohl Beides bei ihm ausgelöst. Meistens weiß er dann nicht was er tut und handelt ohne Rücksicht auf Andere. Öfter weiß er danach nicht mal was er getan hat, das wird hier aber nicht der Fall sein. Immerhin hat er nicht die gesamte Kontrolle verloren, denn glaube mir denn wärst du nicht mit heiler Haut davon gekommen. Deshalb… versuch Silver zu verzeihen.“ Gary konnte nicht fassen dass er gerade ein gutes Wort für seinen Bruder einlegte, immerhin konnte er nur froh darüber sein wenn Green ihm nicht verzieh. Green sah ihn schweigend an, wand sich denn aber von ihm ab und schwieg. Sie wusste nicht ob sie Siberu so einfach verzeihen konnte. Was sagte ihr das er nicht noch einmal die Kontrolle über sich verlor? „…Green-chan!“ Es war eindeutig Siberus Stimme hinter ihr, doch im Gegensatz zu Gary drehte sie sich nicht zu ihm um. Doch anhand seiner Stimme konnte sie hören das er ziemlich verzweifelt war und von seiner kalten Wut, war nichts mehr zu hören. „…Ich… ich…“ Der Rotschopf sah zu Boden. Er war vollkommen durchnässt, denn er hatte keinen Regenschirm. Aber er achtete nicht darauf, nicht einmal das seine Frisur ruiniert war. Gary fragte sich kurz ob es Regentropfen oder Tränen waren die an seinen Wangen herunter liefen. Aber wenn er es so sehr bereute, warum entschuldigte er sich nicht einfach? Ihm viel ein, wie schwer Siberu es sich schon immer mit Entschuldigungen gemacht hatte. „..Es…“ Siberu schluckte und fuhr zögernd und leicht zitternd fort: „…Es tut mir Leid…! Bitte…bitte, hasse mich nicht…! Bitte… Green-chan ich verspreche dir das ich das nie wieder tun werde… und wenn du willst… denn lass ich dich auch… in Ruhe… und… und…“ Seine Stimme brach ab und jetzt waren sich Gary und auch Green sicher dass Siberu zu weinen angefangen hatte. Doch Green hatte sich immer noch nicht umgedreht. Aus den Augenwinkeln versuchte Gary ihre Augen zu sehen, doch die Haare verbargen ihr Gesicht. Plötzlich drehte sie sich doch um und ging auf den Rotschopf zu. Dieser wich ihrem Blick aus und schaute auf seine Füße. Green ließ den Schirm plötzlich los und umarmte Siberu, doch sagte immer noch nichts. Er war ebenso wie Gary sprachlos, doch auch verwirrt, so sehr das er die Chance nicht ergriff und die Umarmung erwiderte. … „Green-chan…?“ Alle Drei schwiegen und innen Minuten war Green von Regen durchnässt, doch das störte sie nicht. Die Hikari ließ ihn los, sah ihn vorher aber noch leicht lächelnd an. Plötzlich stemmte sie ihre eine Hand in ihre Hüfte und sagte „…Mein Gott Sibi! Was machst du hier für ein Drama! Hab ich etwa mit einem Wort gesagt das ich dich hasse? Ne. Also mach dir nicht solche peinliche Gedanken! Das passt einfach nicht zu dir… Du weißt doch dass ich dich lieb habe. Also komm, ich werde dir Zuhause die Haare machen!“ Einen Moment lang starrte Siberu sie fassungslos an, dann grinste er sein übliches Grinsen… nur eine Spur erfreuter. „Und ich mach dir Deine!“, mit diesen Worten ließ er voller Freude vor und Gary und Green sahen ihn leicht verwundert nach. „Da freut sich aber Jemand…“, sagte Gary mit einem leichten Schmunzeln. „Jep! Ich bin einfach zu gut für diese Welt!“, Green grinste über ihre Worte und fing langsam an Siberu zu folgen, was Gary auch tat. „Aber sag mal…“ Gary horchte auf und sah zu Green, doch ihr Gesicht wurde vom Regenschirm verdeckt. „Was ist denn?“ Sie brauchte eine Weile mit der Antwort, denn sie suchte ihre Worte sorgfältig aus. „Ist das nur bei Sibi so, mit seiner dämonischen Seite, oder… bei allen Halbdämonen?“ Er stoppte den Versuch ihre Augen zu suchen und sah einfach gerade aus. „..Bei Allen.“ „…Also auch bei dir?“, ihre Stimme war leise und kaum hörbar. Man konnte deutlich hören wie schwer ihr dieses Thema viel. Gary seufzte und legte seien hand kurz auf ihre Schulter. Green sah ihn leicht verwundert in die Augen, doch sagte nichts. Beide waren leicht rot. „Ja. Aber mach dir keine Sorgen, ich kann sie besser unter Kontrolle halten und ich lege auch im „Dämonen Modus“ nicht dasselbe Verhalten an den Tag, wie Silver.“ „… Und woran merk ich das du im Dämonen Modus bist…?“ „Das, Green, wirst du ohne Zweifel merken.“ Siberu war rund um glücklich. Green hatte ihm und sich die Haare gefönt (Gary musste das ja nicht tun – nicht bei solchen Haaren), seine gekämmt und einen Zopf gemacht. Dazu gab es warmes Essen bei Green und Siberu schaute den Beiden beim Lernen zu, was ihn zur Abwechslung mal nicht langweilte. Pink war auch dabei, sie saß allerdings vor dem Fernseher und spielte „Hello Kitty Mission Rescue“. Sehr interessantes Spiel, wie Siberu fand. Es passte zu Pink. Man konnte Green und Gary nur bewundern wie sie sich bei diesem Krach konzentrieren konnten. Gary hatte Pink auch mehrmals „leicht genervt“ gebeten, mKopfhörer aufzusetzen, aber sie meinte das wäre nicht das Gleiche. Siberu langte gerade zu den Knabbereien als es an der Tür klingelte. „Ein bisschen spät, ne?“, gab er von sich und ärgerte sich ein wenig darüber das die gemütliche Stimmung dahin war. „ICH GEHEEEEEEEEEE!“, quietschte Pink fröhlich, ließ den Controller fallen und rannte zur Tür. „Wenn das der Gerichtsvollzieher ist, sag ihm er habe sich in der Tür geirrt… und das wir Probleme mit Jungs haben die, die Namenschilder verwechseln. Hier lebt niemand der Najotake mit Nachname heißt…“, sagte Green und trank einen Schluck Wasser, doch sie verschluckte sich sofort als Pink rief: „GREEN! ES SIND GREY-CHAN UND CO!“ Hoi ^^ ENDLICH – ES IST FERTIG T_____T! …. UND SCHON WIEDER ZU VIELE SEITEN – UND WIEDER BEI SXG! WAAAAH! Es sollte eigentlich sogar NOCH länger werden, aber nuja xD° Ich hab mich extra für Mik und Meku beeilt ^^ und für Anni xDDDD (sie HASST SxG xD) tut mir leid das es diesma länger gedauert hat ._. schule und co… außerdem schreibe jetzt noch eien ältere ff weiter – „Nobody“. Welche natürlich auch mein lieblinsg Paring beiinhaltet ^^ aber diese Kapitel sind nicht so lang, deshlab kann ich das nebenher schreiben. Ist auch nicht so wie Himi, sondern ne Darkfic – mit nem Typen denn ich total liebe und der die ganze welt hasst xDDDD WIE KANN MAN IHN NUR HASSEN TT! Und hier endet der erste Teil von Himitsu no mahou ^^ also die erste Staffel xD Himi wird wohl drei haben. Bis jetzt sind in der zweiten Staffel ganze 27 Kapitel geplannt und die dritte… ja die wird wohl genauso viele haben, wenn nicht sogar mehr ^^° Himi wird also noch lange nicht vorbei sein! Und ich werde das auch durchziehen, immerhin ist Himi sehr sehr wichtig für mich! Also, was in der zweiten Staffel so kommen wird… Einmal die Vergangenheit von Seigi und auch die von White, und somit auch was es mit Kanori aufsich hat. Dazu gehe ich mehr auf die anderen Wächter ein, wie Kaira, Tinami, Ilang und Daichi, ohne dabei Green, Sibi und Gary zu übersehen. Denn natürlich bleiben die drei die Hauptcharaktere, und Grey darf natürlich nicht fehlen xD *ihn knufflz* Doch dazu kommen… zwei Charaktere die ich abgöttisch liebe! Und ich freu mich schon so wahnsinnig darauf diese beiden zu schreiben x3 Und ich werde auf den Wächter Ursprung eingehen, deren Glauben und Bewegründe xD und da gibt es viel zu schreiben öö ob manns nun glaubt oder nicht… In der zweiten Staffel wird Himi sich auch vom Parodie entfernen, es wird ernster, dramatischer und auch blutiger xD was in den ersten kapis wohl noch nicht auffallen wird… egal! Achja! Ich werde öfter gefragt „Was ist mit der Dämonenwelt?“ NATÜRLICH gibt es die auch in Himi und NATÜRLICH wird diese auch „auftauchen“ ûu! Der Hauptteil der dritten Staffel wird sich dort abspielen, denn immerhin stammen zwei der hauptcharas von dort xD ist dann doch logisch das ich diese nicht außer acht lasse *g* die rult x3 aber wie gesagt, erst in der dritten ^^° Klein Gary hat auch schon Andeutungen gemacht ^^! Das was er über die Halbis gesagt hat und glaubt mir – wenn die beiden erstma auf tour sind, geht’s ab x3 Stimmts Anni? *es schon mit in einen RPG gespielt hat* <<*war Green xD (aka – DAS OPFER)* Awwww Gary ist als Dämon so toll *_________*! *steht auf Fiesos* Sibi natürlich auch… ABER DAS IST WAS ANDERES XDDD Naja egal… Denn sehen wir uns hoffentlich im zweiten teil von Himitsu no mahou wieder ^^ Das erste Kapitel der zweiten Staffel wird „Glühwürmchen“ heißen! *alle knuddl* Saku Ps: Danke für die Geduld ><° *sich kill* das Ryô/Grey Gespräch am Anfang, das viel zu lange Sibi/Gary Gespräch…xx° ich halte mich nie an meine Storyline! Xx°°° Den eigentlich sollte Greens Suche nach Wächterchen noch in dieses Kapi… aber das wäre zu viel… denn da ich mich kenne, kommen da sicherlich auch szenen zu, die ich nicht geplant hab xx° aber naja… ist ja so gesehen auch gut, denn wird Himi länger xD In diesem Kapi tut mir Grey so Leid TT°°° seine Liebe zu Green wird aber auch ständig erschüttert! Zuerst Shagi, dann Seigi und nun das ;_;° armer Grey-kun! Und das wo er doch so ein guter Aniki ist TT° *ihn knuffl* Green so tu doch wad >uu< die bauen so schön auf und animieren mich jedes mal zum schreiben x3 zu diesem Kapitel ist mir besonders wichtig, das ihr mir sagt wie ihr den Traum gefunden habt öö (sogar SEHR wichtig) es entscheidet die Fortsetzung von Himi ^^ Saku Kapitel 28: Whites erste und einzige Liebe ------------------------------------------ Whites erste und einzige Liebe „Die Rückkehr des Goldenen Wächtertums“, so wurden die Jahre von 1814-1931 genannt. Eine Zeit in dem kein Krieg herrschte und nur wenige Kämpfe ausgefochten werden mussten. Der letzte Krieg endete 1789 und hatte unzählige Opfer beider Seiten gekostet. Die Dämonen waren geschwächt, wie auch die Wächter. Also hielten sich beide Seiten zurück und konzentrierten sich auf den Wiederaufbau ihrer Welten. Darin waren eindeutig die Wächter am Besten, obendrein brach auch noch ein Krieg in der Dämonenwelt aus. So hatten die Wächter Frieden. Familien blühten erneut auf, Kinder wurden in Friedenszeiten ausgebildet und wuchsen auf, ohne das deren Eltern um deren Leben fürchten mussten. Sie wurden älter, einige erreichten sogar die 40. Unter dieser Zeit wurde die dritte und vierte Zentrale erbaut, weil es einfach zu viele Wächter gab. Es war wirklich das goldene Zeitalter… Und es endete mit einem wahren Grauen. Ohne Vorwarnung, ohne Grund, wurde die zweite Zentrale am 13.11.1931 dem Erdboden gleich gemacht. 2353 Wächter starben in dieser Nacht. Keiner der Wächter der dort gelebt hatte, überlebte es. Keine Häuser blieben zurück – nichts blieb am leben. Mit diesem Anschlag war der siebte Elementarkrieg eröffnet. Der Hikari, zu dieser Zeit, beging Selbstmord und sein Sohn, Shaginai, übernahm mit dreizehn Jahren seinen Platz als Hikari. Entschlossen die Schande seines Vaters wieder gut zu machen, versuchte er alles um den Krieg zu wenden – vergebens. Die Dämonen waren zu stark, da sie durch ihren eigenen Krieg alle Schwachen „aussortiert“ hatten. Dennoch heiratete Shaginai drei Jahre später die Schutzwächterin Isari. Deren erste Tochter, Violet, kam ein Jahr darauf zur Welt, war allerdings nicht geeignet als Lichterbin. Der Krieg wurde immer schlimmer, die Kämpfe aussichtslos. Wächter waren nur noch Kanonenfutter und so wurden sie immer weniger. Deren einzige Hoffnung war eine fähige Hikari, die eine Wendung bringen konnte. In der dunkelsten Stunde des Wächtertums wurden die Gebete erhört. Eine Hikari wurde geboren, die reiner war als alle ihre Vorgänger. Man behauptete sogar, sie wäre die leibhaftige Wiedergeburt Hikari-kami-samas. Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White. Von dem Tage an, an dem White in den Kämpfen teilnahm, nahm der Krieg eine ungeahnte Wendung ein. Niemand, nicht einmal ihr Vater, hätte dies jemals zu träumen gewagt. Und so, erhielten die Wächter wieder die Führung zurück… 1981 - Hikari Regien Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White Green fühlte sich übel, ihr Körper gehorchte ihr nicht wirklich. Ihr stieg der Geruch von frisch gemähten Gras in die Nase und sie spürte die Sonne auf sich nieder brennen. Es war schwül. Weiter entfernt hörte sie das Gelächter von Kindern. Langsam öffnete Green die Augen und sah direkt in die Sonne. Sie kniff jedoch die Augen nicht zusammen und setzte sich auf. Eins war sicher: Sie war nicht mehr im Tempel. Vor ihr stand ein zwei stockiges Haus aus Holz. Der Efeu fand sein Weg bis ans Dach, dennoch sah es nicht ungepflegt aus. Im Gegensatz zum Rasen, das Gras ging bis zu den Knien und Unkraut fand ungehindert seinen Weg. Außerdem lagen Spielsachen herum und Green entdeckte auch eine ziemlich überfüllte Sandkiste. Eine selbst gemachte Schaukel war an einem hohen Baum befestigt und das Grundstück war umgeben von hohen Tannen. Greens Blick fiel auf die Terrasse, auch diese war überwuchert von Pflanzen. Es standen viele Pflanzentöpfe, einige davon waren leer, in anderen hingegen wucherten die verschiedensten Blumen. Green fragte sich ob die Leute die in diesem haus wohnten, keine Gartenschere besaßen. Am Dach hing die größte Sammlung an Windspiele die Green je gesehen hatte. Erst da merkte Green, dass sie nicht alleine war, denn auf der Terrasse saßen zwei Männer. Sie ging sofort in Deckung und erst langsam schlich sie näher, versteckte sich dann hinter dem Zaun. So sah sie nur den älteren der Beiden. Er musste einmal schwarze Haare gehabt hatten, den seine grauen Haare waren durchzogen von schwarzen Strähnen, das aber nur sehr schwach durch schimmerte. Sein Gesicht ließ darauf schließen das er schon älter war, er hatte Falten und dazu auch noch mehrere Narben. Green entdeckte das Zeichen der Windwächter auf seiner Brust. Das konnte nur bedeuten dass sie in der Vergangenheit gelandet war… Aber durch was? Was war passiert? Zeit war immerhin nicht ihr Element und das war wohl kaum ein Streich von Kaira. Green überlegte was sie zuletzt getan hatte. Sie war in das Zimmer ihrer Mutter gegangen, hatte sich umgeschaut und diese Spieluhr gefunden…. Da viel es Green wie Schuppen vor den Augen; Die Spieluhr. Aber warum sollte auf der Spieluhr ein Zeit Zauber liegen? War White etwa so ein Multigenie, das sie sogar Zeit kontrollieren konnte? Und warum sollte sie das tun? Was war so besonders an dieser Zeit? Greens Gedankengänge wurden von der Stimme des Älteren unterbrochen: „Hast du jetzt endlich verstanden, wie wichtig es ist das du dich benimmst!? Wir reden hier immerhin nicht um irgendeine Wächterin! Bitte, Kanon, tu mir den Gefallen und stürz unsere Familie nicht in Schande! Ein Fehler und wir könnten entehrt sein! Es hängt alles von dir ab!“ Green konnte deutlich hören das „Kanon“ aufseufzte und der Windwächter wollte gerade wieder ausholen, als ein Mädchen angerannt kam – und dieses Mädchen sprang direkt durch Green hindurch. „KANO! DU BIST WIEDER DA!“, rief das Mädchen, schmiss ihre Schultasche in die Ecke und fiel ihm um den Hals. Diesmal seufzte der alte Mann auf, während die beiden anderen sich umarmten. „Ciel! Geh in dein Zimmer – Dein Bruder und ich haben was Ernstes zu besprechen!“ Green stand auf und kam aus ihrem Versteck hervor. Immerhin hatte sie schon verstanden, dass niemand sie sehen konnte. Zuerst sah sie zu Ciel. Sie war wohl fünfzehn Jahre alt. Das Mädchen hatte eine sonnengebräunte Haut, Sommersprossen und blonde Haare, die sie als zwei Zöpfe trug und braune Augen. Dann drehte Green sich um und erschrak. Zuerst dachte sie, sie sah einen jüngeren Grey ins Gesicht. Die gleichen himmelblauen Augen, die gleichen Pechschwarzen Haare. Erst als der Wind mit seinen Haare spielte, erkannte sie dass er längere Haare hatte, als Grey. Sie mussten wohl ein wenig länger sein als Siberus. Seine Haare waren auch zotteliger und an seinen zwei Strähnen waren weiße Bänder eingebunden. Seine schulterlangen Haare wurden mit einem weiten Haarband zusammen gehalten. Es konnte sich bei diesem jungen Mann nur um Kanori handeln. Ciel lachte und legte ihre Arme von hinten um Kanoris Schultern. „Das gleiche wie immer, was, Papa? Was bin ich froh das ich kein Wächter bin! Wenn ich deine Vorträge hören müsste, würde ich verstauben!“ Dann sah sie traurig zu ihren Bruder (seit wann hatte Grey eine Tante?) „Kano, musst du Heute etwa schon wieder los? Ich dachte das wäre verschoben worden… Heute sind doch die Sommerferien angefangen!“ „Du weißt doch, ein Wächter hat keine Ferien“, sagte er mit einem entschuldigenden Lächeln. Green war sprachlos. Sogar seine Stimme ähnelte der von Grey. „Nur weil die Hikari es sagen, musst du wieder dahin…“ „Deren Wort ist Gesetz. Ich kann mich nicht widersetzen, so gern ich es auch wollte! Glaub mir Schwesterherz, ich würde wirklich gern die Sommerferien mit dir zusammen verbringen!“ „Ich hasse die Hikaris!“ „CIEL!“, donnerte der Ältere, „Das will ich nicht gehört haben!“ Doch bevor ihr Vater noch etwas sagen konnte, gab sie ihren Bruder einen Kuss auf die Wange und das Mädchen verschwand lachend ins Haus. Der alte Windwächter seufzte abermals. Dieses Mädchen brachte ihn noch um den Verstand… Im Gegensatz zu seinem Sohn war sie wirklich kein Wächter. Nicht einmal halb. Ciel war die Tochter seiner zweiten Frau und sie war ein Mensch. Kanori war voll Wächter, halb Wind und die andere war Natur. Doch seine Mutter starb früh und seine leibliche große Schwester, Yuri, lebte schon immer in Tempel. Erst nachdem die Mutter seiner ersten beiden Kinder gestorben war hatte er Ciels Mutter kennen gelernt und sich in sie verliebt. Ciel hatte keine Probleme ihn als neuen Vater zu sehen. Kein wunder, sie hatte ihren leiblichen Vater niemals kennen gelernt und war bei der Hochzeit gerade mal zwei Jahre alt. Kanori und Ciel verstanden sich sehr gut und er wusste, dass sie, sobald Kanori auf dem Schlachtfeld war, in ihrem Zimmer war und für seine Rückkehr betete. „Kanon, mach dich fertig, ansonsten kommst du noch zu spät. Das wäre nicht gerade der perfekte Anfang… Vergiss nicht: Im Tempel laufen die Dinge anders, als hier.“ Green sah nur noch wie Kanori nickte und aufstand, ehe plötzlich alles um sie herum schwarz wurde… „Guten Morgen!“ „Guten Morgen, White-sama…“ „Euch auch einen Guten Morgen, Teresa, Aisa…“ „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Guten Morgen, White-sama!“ „Danke, gleichfalls, Jeraf.“ „White-sama! Guten Morgen!“ „Ferel, Guten Morgen.“ Jeden Morgen der gleiche Trott. Sobald White nur einen Schritt aus ihrem Zimmer machte, wurde sie mit „Guten Morgen“ Grüßen bombardiert und das zog sich durch, bis sie an ihren Ziel angekommen war. Leider lag dieses Ziel am Anderen Ende des Tempels. Trotzdem lächelte sie standartgemäß bei jedem Morgengruß, doch in Wirklichkeit war ihr absolut nicht nach Lächeln zumute und dieses ständige „Guten Morgen“ regte die Laune der Hikari auch nicht gerade. White hörte hinter sich jemand heran laufen, blieb stehen und schon tauchte neben ihr ein Wächter mit feuerrotem Haarschopf auf. Mit einen breiten Grinsen, salutierte er und sagte zwinkernd: „Jo, White-sama! Guten Morgen!“ Whites Lächeln wurde leicht steif. „ Guten Morgen , Hirey…“ „Ihr seht heute aber gar nicht gut aus! Und das wo wir fünf Stunden schlafen konnten! Stimmt was nicht?“ „Nein, alles in bester Ordnung, ich bin nur…“ „Angenervt? Von dem ewigen „Guten Morgen“? Kann ich verstehen! Ich finde es sowieso sehr beachtlich wie Ihr Euch die ganzen Namen merken könnt…“ Ehe er weiterreden konnte, schob ihn ein Offizier beiseite und sagte, mit einer übertriebenen Geste: „White-sama! Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Morgen! Aber wenn ich Sie sehe, kann es ja nur ein schöner Morgen werden! Es ist als würde ein Licht den Morgen erhellen!“ Hirey schielte ihn belustigt an, packte ihn dann an seinen Umhang und sagte: „Schleim woanders, Kikares! White-sama und ich müssen zur Versammlung, also: Hopp, mach den Weg frei! Aber ein bisschen plötzlich!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drängte Hirey sich an ihn vorbei und White folgte ihm. „Danke für deine Hilfe, Hirey.“ „Keine Ursache! Solche Schleimer wie ihn, kann ich nicht leiden! Obendrein ist er noch ein Schlechter. Aber warum setzt ihr Euch nicht selbst durch? Sagt doch einfach das sie diese ganzen Lobpreisungen bleiben lassen sollen!“ Die beiden Wächter kamen in einen Kreisrunden Raum an, in denen schon einige ihrer Mitstreiter warteten. Kaum waren die beiden drinnen, öffnete die Tür sich noch einmal und der Klimawächter kam reingestürmt: „Ich habe verschlafen! Es tut mir Leid!“ Hirey grinste ihn an und sagte: „So wie du aussiehst warst du eher bei Mizuno…“ Der Angesprochene wurde knallrot und eine Wächterin räusperte sich hinter Hirey, der sich umdrehte. „Hirey-kun - Das Privat leben deiner großen Schwester geht dich überhaupt nichts an!“ Damit zog sie ihn am Unhang von den Beiden anderen weg, jedoch zog sie so fest das Hirey blau anlief. White grüßte einmal die Runde und setzte sich dann auf ihren Platz. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sah sie von Wächter zu Wächter, die ihr Lächeln erwiderten. Bis auf Hirey, der war zu beschäftigt damit seinen Kragen wieder zu richten, als dass er Whites Blick überhaupt mitbekam. White war enorm froh, dass sie zu diesem Wächterteam gehörte. Jeder einzelne von ihnen war ihr Freund und sie verstand sich bestens mit ihnen, auch mit Suffix. Der Älteste war der Klimawächter Azai, mit 31 Jahren. Er hatte kurze hell blaue Haare und eisblaue Augen. Da er die meiste Zeit am Computer verbrachte, hatte er eine blasse Haut. Er war allerdings nicht nur für die Technik zuständig, sondern auch für die Medizin. Im Sanctuarian war er Oberarzt, allerdings war er auch Whites privat Arzt und sogleich auch Vertrauter. Ihm erzählte sie alles, da er sie von Geburt an kannte. Im Kampf hielt sich Azai eher zurück, war aber dennoch immer dabei und man konnte nicht auf ihn verzichten, da er mit jeden Wächter in Verbindung stand und so jeden Befehle geben konnte, was sie zu tun hatten - er war ein genialer Stratege. Azai war mit Mizuno verheiratet und war auch Vater. Sein Sohn, Sai, war sieben Jahre alt und hatte das Element seines Vaters geerbt. Mizuno war 25 und die Wächterin des Wassers. Sie hatte ihre dunkelblauen Haare zu zwei Ringe zusammen gebunden und ihr Pony war ebenmäßig abgeschnitten. Dazu trug sie rote Ohrringe. Sie hatte einen zierlichen Körperbau und eine sehr elegante Art zu gehen. Wenn sie dann auch noch hautenge Kleidung trug, war sie ein reiner Blickfang (was Azai nicht gerade gefiel). Das, bemerkte sie jedoch selbst nicht. Obwohl sie meistens ruhig und besonnen war, konnte sie, besonders was ihren jüngeren Bruder Hirey anging, öfter mal ausrasten. Mizuno hatte den ersten Rang, war allerdings wie ihr Mann, auch keine Kämpfernatur. Sie war diejenige die dafür sorgte, dass der Schaden, denn die anderen Wächter (besonders Hirey) anrichteten, wieder gut zu machen. Ihr kleiner Bruder Hirey (20 Jahre), war wohl Derjenige der am meisten aus dem Team heraus stach. Nicht wegen seiner feuerroten Haare, die er zu zwei geflochtenen Zöpfen trug und die ihn über die Schulter fielen, sondern seinem Dauer Grinsen und seiner guten Laune. Die auch von nichts zu erschüttern war. Dazu war er ein totaler Optimist. In alles fand er etwas Gutes. Allerdings war er sehr temperamentvoll, wie es für einen Feuerwächter üblich war. Im Kampf war er unschlagbar - er liebte es. Daher war er auch leicht überheblich und wenn er nicht mit Azai im Kontakt stehen würde, wäre er schon tausendfach umgekommen. Er war wohl der einzige Elementarwächter der von den normalen Wächtern nicht respektiert wurde. Wegen seiner lockeren Art zu sprechen und auch niemanden anderen respektierte. Hirey war Vater eines vierjährigen Sohnes, seine Frau war tot. Sein bester Freund war der Erdewächter Izerin, der Kleinste des Teams. Er war ebenfalls 20 Jahre alt, war aber dennoch nur 1.45 groß, hatte dazu auch noch ein recht kindliches Äußeres und wurde daher öfter „Klein Izzy“ genannt. Er hatte kurze braune Haare und ebenfalls braune Augen. Sein größtes Hobby war Schach, welches er meistens mit Hirey spielte. Er war ruhig und ernst, selbst in den schwierigsten Situationen geriet er nicht in Panik und war neben Azai der beste Stratege des Teams, er kam auch ohne die Anweisungen des Klimawächters zurecht. Die letzte des Teams war die Naturwächterin Yuri. Sie hatte lange, glänzende, schwarze Haare, sehr ungewöhnlich für eine Hizen. Sie hatte sie von ihren Vater geerbt. Yuri hatte eine weiße Porzellan Haut und hellgrüne Augen, dennoch sah ihre Haut alles andere als ungesund aus. Genau wie Mizuno war sie zierlich und trug Kleidung die sich ihren Körper anpasste, immer in Grüntönen. Sie war 21 Jahre alt und unverheiratet, hatte auch keine Kinder. Doch bei ihrem Aussehen, hatte sie fast schon freie Auswahl. Auch wenn man es ihr nicht ansah, konnte sie ziemlich zickig werden. Im Kampf hatte sie den gleichen Posten wie Mizuno. White war von ihnen die jüngste, sie war 16, jedoch stand ihr 17ter Geburtstag kurz bevor. Allerdings fiel dieser Altersunterschied nicht auf. Sie war stolz auf ihr Team und stolz ein Mitlied davon zu sein. Selbst von ihren Vorfahren hatte sie gehört, dass sie selten so ein gut eingespieltes Team gesehen hatten und lobten sie dafür. Als ob das Whites Verdienst war… Gerade als sie mitten in der Besprechung waren, unterbrach Hirey plötzlich: „Sagt mal, wo steckt eigentlich, Vio?“ White sah auf und antwortete: „Nee-sama wird wohl noch schlafen.“ „Typisch“, begann Yuri, „Sie verschläft immer!“ „Oder sie hat keine Lust“, kicherte Mizuno. „Ist doch egal. Wir haben ja sowieso kein wichtiges Thema!“, antwortete Hirey. Azai räusperte sich, er wollte wieder das Thema wechseln. „Der neue Impfstoff ist im Übrigen eingetroffen.“ Hirey wich auf einen Schlag die Farbe aus dem Gesicht. „Ich glaube ich werde Vio ma’ wecken gehen!“ Izerin hielt ihn zurück und Azai sagte: „Das ist doch nur ein minimaler Picks. Der wird dich nicht umbringen.“ „Izzy! Du musst meine Hand halten!“ „Ich halte hier überhaupt nichts! Stell dich nicht so an, sogar dein Sohn macht nicht so einen Aufstand wie du. Außerdem: Wie oft musste Azai dir schon Dämonenfingernägel aus dem Körper holen? Da jammerst du auch nicht.“ Gerade als Hirey weiter klagen wollte, klopfe es an der Tür und Whites Tempelwächter kam herein. „Verzeiht die Störung.“ White winkte lächelnd mit der Hand ab. „Was ist denn, Irizz?“ „Ihr habt eine Botschaft aus dem Jenseits.“ Sofort sah White alles andere als gut gelaunt aus und ihr Lächeln wurde steif. „Von Vater nehme ich an.“ „Ja. Er wird in einer Stunde hier sein.“ „Ich komme.“ Seufzend erhob sich White, entschuldigte sich von ihren Team und folgte ihren Tempelwächter. Ihr Team sah ihr hinterher. „Was Shagilein wohl will?“ „Nenn ihn nicht so, Hirey-kun. Wenn er das hört, kommst du in Teufelsküche“, sagte Mizuno mit erhobenen Zeigefinger. „Aber White-sama war doch erst gestern im Jenseits und hat die neuen Kriegspläne mitgebracht…“ Yuri sah fragend in die Runde. Azai faltete die Hände und antwortete: „Es wird sich wohl um ihren 17ten Geburtstag handeln.“ „Du meinst, einen Verlobten? Das kann ich mir gar nicht vorstellen...“, sagte Mizuno „Ich kann mir überhaupt niemanden an White-samas Seite vorstellen“, fügte Izerin hinzu. „Das geht uns nichts an. Also lass uns…HIREY! DU BLEIBST GEFÄLLIGST HIER! IZERIN HALT IHN ZURÜCK!“ White hatte sich umgezogen und ging hinaus in den Garten um ihrer bleichen Haut ein paar Sonnenstrahlen zu gönnen, ehe ihr Vater kommen würde. Sie setzte sich auf eine Treppe, von der aus sie Kinder beim Spielen beobachten konnte. Es waren die Zeitwächterin Yuna und der Illusionswächter Thalion, die freudig und unbekümmert miteinander spielten. Als sie White sahen, winkten sie ihr zu und sie winkte zurück, bevor sie sich wieder ihrem Spiel zuwandten. Ihr feinfülliges Gefühl sagte ihr, dass ihre große Schwester in ihre Richtung kam und kaum ein paar Sekunden später ließ sie sich neben White nieder. Ihre Schwester Violet war das genaue Gegenteil von White. Sie war aufbrausend, hatte das Temperament Shaginais Geerbt, war für jeden Spaß bereit und verabscheute (im Gegensatz zu White) das Lernen. Von den Regeln kannte sie gerade mal einen Bruchteil. Doch trotzdem – oder gerade deshalb - war sie eine liebenswerte Person und White schätze ihre Gegenwart sehr. Violet erinnerte sie zu gern daran, das es auch ein „Leben“ gab, was die Lichterbin öfters zu verdrängen versuchte. „Was tust du denn hier, White-chan?“ White konnte nicht drum herum zu schmunzeln wenn Violet sie so nannte. Denn sie war die Einzige (außer deren Vater) die sie nicht mit „White-sama“ betitelte. „Ich genieße die Sonne.“ Violet sah White mit großen Augen an, doch sie kam nicht zum antworten, den in diesen Moment kam ein Ball angeflogen, den sie allerdings geschickt auffing. Sofort war sie auf den Beinen. „HEJ! Wenn ihr nicht einmal einen Ball unter Kontrolle halten könnt, wie wollt ihr denn euer Element kontrollieren?!“ Die Kinder brachten sich schnellstens vor Violet in Sicherheit, die zu ihnen gerannt kam. Denn ihr Temperament war berüchtigt. Violet hatte die zwei eingeholt und fing an sie durch zu kitzeln. Ungewollt fing White bei diesen Bild an zu Kichern. An sich war dies nichts Besonderes. Ein Lächeln hatte sie ja immer auf dem Gesicht. Das hatte sie sich angewöhnt, es war eine Art Vorteil. Denn so konnte niemand sehen ob White verunsichert, wütend oder sonst irgendwelche Sinnesempfindungen zeigte. Aber wirklich „lachen“ tat sie selten. „Ihr habt ein wirklich schönes Lachen, White-sama!“ White verstummte sofort, sie kannte die Stimme nicht und zögernd drehte sie mich um. Hinter ihr stand ein junger Mann, cirka vom gleichen Alter wie ihre Schwester. Seine schwarzen Haare trug er als einen kurzen Pferdeschwanz und er hatte ein himmelblaues Augenpaar. Unbewusst starrte sie ihn an, brachte kein Wort hervor. Noch nie in ihren ganzen Leben war sie so sprachlos gewesen. White wollte was sagen. Das Gleiche was sie immer sagte wenn man ihr ein Kompliment machte. Aber diesmal brachte sie nicht mal ein Lächeln zustande. Der junge Mann jedoch lächelte White mit einem warmen Lächeln an, dann ging er mit einer eleganten Verbeugung an ihr vorbei. Die Hikari war immer noch nicht fähig etwas zu sagen. Wer war das? White schaute ihm nach wie er die Treppen runter ging. Er übersprang dabei einige Stufen ehe er bei Violet ankam. Als diese ihn erblickte, hellte ihr Gesicht erfreut auf und die Beiden umarmten sich. Darauf redeten die beiden munter los und neckten sich. Während White immer noch auf den Treppenstufen verhaarte, als wäre sie angewurzelt. Erst als sie Irizz Stimme hinter sich hörte, wand sie sich von den Fremden und ihrer Schwester ab. „Euer Vater ist angekommen.“ In innerhalb von null Komma nichts, stand Violet neben White und sagte erfreut: „Daddy kommt?! Warum hast du mit das nicht früher gesagt, White-chan!“ Violet zog ungeduldig an Whites Hand, während die Hikari über die Schulter noch einmal zurück schaute. Doch der Mann war weg. „DADDY!“ Quietschte Violet erfreut, als sie deren Vater entdeckte. Sofort lief sie los und sprang ihren Vater lachend in die Arme, der sie ebenso erfreut umarmte. White fragte sich immer wieder wie Violet es schaffte Shaginai zum Lachen zu bringen. Nur in ihrer Gegenwart, sah sie ihn wirklich ausgelassen und gut gelaunt. „Guten Morgen, Vater“, sagte White und versuchte dabei auch erfreut zu klingen. Sobald Shaginai White sah, wurde sein Ausdruck ernst und er schaute in eine andere Richtung. White wusste nicht warum, aber er sah sie nie direkt an. „Guten Morgen, White.“ „Daddy! Wir haben noch eine Rechnung offen! Ich hoffe jawohl dass du das nicht vergessen hast! Denn das nächste Mal bringe ich dich in die Hölle! Darauf kannst du dich verlassen!“ Schon wieder redeten die beiden über deren Lieblingspiel: „Himmel und Hölle“. Ein Brettspiel, welches wohl das beliebteste unter den Wächter war. Es gab wohl kein Wächter der dieses Spiel nicht spielen konnte. Es war ähnlich wie das Menschenspiel „Risiko“. Nur mit dem Unterschied das man die Länder nicht erobern musste, sondern sie von den Schwarzen Spielfiguren, den Dämonen, befreien musste. Wem dies nicht gelang, landete in der „Hölle“, der Gewinner im „Himmel“. Shaginai und Violet spielten dies mit leidenschaftlicher Freude. White konnte dem Spiel nicht viel abgewinnen. Sie schaute Hirey und Izerin lieber beim Schach zu. Denn da Shaginai und Violet beide Temperamentbündel waren, dazu schlechte Verlierer, endeten deren Spiele meistens in laute Diskussionen, wo niemand gerne im Zimmer sein wollte. „Tut mir Leid, Violet, aber heute habe ich keine Zeit. Ich muss mit deiner Schwester sprechen. Das müssen wir auf später verschieben.“ Die Angesprochene sah zutiefst beleidigt aus, doch sagte nichts. White folgte ihren Vater in sein altes Zimmer, wo Irizz auch schon den Tee serviert hatte. White wartete bis Shaginai sich gesetzt hatte und setzte sich ihm dann gegenüber. „Also Vater, was hast du mit mir zu besprechen?“, fing sie ohne Umschweife an, während sie sich einen Tee einfüllte. Sie wollte dieses Gespräch schnellstmöglich hinter sich bringen. „Ich habe gehört dass es deiner Gesundheit schlechter geht.“ White sah auf. Damit hatte sie nicht gerechnet. Noch nie hatte er sich Sorgen um ihre Gesundheit gemacht… „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen…“, antwortete sie mit einen unsicheren Lächeln. „Natürlich mache ich mir Sorgen! Immerhin bist du meine Tochter.“ Shaginai war gar nicht bewusst wie sehr White diese Worte freuten. Doch ehe sie antworten konnte, sagte Shaginai: „Unsere gesamten Kriegspläne brechen zusammen, wenn dir etwas zustößt!“ „…Was?“ „Du bist als Hikari einfach unverzichtbar! Ohne deine Fähigkeiten, werden wir den Krieg gegen diese widerlichen Dämonen verlieren! Da ist es doch normal, das ich und unsere Vorfahren uns Sorgen um deine Gesundheit machen, immerhin bist du der Dreh und Angelpunkt unserer Pläne.“ Ja. Natürlich. Wie konnte White nur so naiv und dumm sein, nur einen Moment anzunehmen, dass ihr Vater sich Sorgen um sie machte. Er machte sich Sorgen dass sie nicht mehr kämpfen konnte, dass war alles. Violet war seine einzige Tochter. White war einfach nur eine Kriegswaffe. „Ich verstehe. Mir geht es gut und ich kann kämpfen. Ihr braucht euch da keine Gedanken zu machen.“ Shaginai merkte es nicht. „Nichts ist gut. Erst letzte Woche bist du während einer Schlacht zusammengebrochen.“ „Das war einmalig. Es wird nicht wieder vorkommen.“ „Es kann immer wieder kommen. Und was ist wenn du alleine bist? Wenn niemand in deiner Nähe ist? Dein nichtsnutziger Tempelwächter ist ja auch nicht immer bei dir.“ „Irizz ist nicht „nichtsnutzig“. Er ist sehr fleißig und gehorcht meinen Befehlen treu und ergeben.“ „Und warum ist er nicht die ganze Zeit über an deiner Seite?“ „Ich will nicht dass er sein gesamtes Leben, für mich opfert. Er soll auch ein Eigenes aufbauen können.“ Shaginai schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Das ist mal wieder typisch du! Wann lernst du endlich dass Tempelwächter kein eigenes Leben besitzen! Sie leben einzig und alleine für uns !“ White war da anderer Meinung, doch sie widersprach ihren Vater nicht und er fuhr fort: „Also haben ich und die anderen Hikari beschlossen, dass du einen Leibwächter brauchst.“ Seine Tochter verschluckte sich an ihren Tee. „…Was?!“ „Du hast mich schon richtig verstanden.“ „Ich benötige Keinen.“ „White.“ „Ja, ich bitte um Verzeihung, Vater. Ich wollte dir nicht widersprechen… und welcher Wächter wird diese Aufgabe übernehmen?“ In dem Moment klopfte es an der Tür. „Besser hätte das Timing wohl nicht sein können – herein!“ Wenn White ihre Tasse nicht eben abgestellt hätte sie, hätte sie sie jetzt womöglich fallen gelassen. In der Tür stand doch tatsächlich derselbe den sie vorhin erst gesehen hatte. Wieder hatte er dieses warme Lächeln auf den Lippen und wieder war White nicht fähig etwas zu sagen. Shaginai stand auf und nachdem der Fremde sich höflich vor ihm verbeugt hatte, reichte ihr Vater ihm die Hand. White war immer noch angewurzelt. Als ihr Vater sich räusperte, zuckte sie zusammen und stand sofort auf den Füßen. Noch bevor der Fremde die gleiche Prozedur durchführen konnte, wie bei Shaginai, nahm White sich zusammen. Sie legte ihr rechte hand auf ihre Brust und sagte: „Mein Name ist Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White. Es freut mich Euch kennen zu lernen.“ Er verbeugte sich und sagte: „Wächter des Windes, Eien Kaze Kanori… und die Freude ist ganz meinerseits.“ Und dann erstarrte White abermals, ließ sich wegen ihres Vaters jedoch nichts anmerken: Denn Kanori kniete sich vor ihr nieder, nahm ihre rechte Hand und hauchte sanft einen Kuss auf ihren Handrücken. „Ich schwöre Euch ewige Treue.“ „DAS WAR DER PEINLICHSTE MOMENT IN MEINEN LEBEN!“ White saß zusammen mit ihrer Schwester in ihrem Zimmer und tippte wie eine Wahnsinnige an ihren Computer herum. Sie war immer noch rot und das wo es schon zwei Stunden her war. „Es ist doch nicht so schlimm! Du bekommst doch am laufenden Band Handküsse… Ich will auch!“ „DAS…“ White hustete, nahm einen Schluck ihres geliebten Orangensaftes und versuchte ihre Stimme wieder im Griff zu bekommen. „Das ist was Anderes! Etwas völlig Anderes!“ „Wo ist der Unterschied?“ „Ich kenne Kanori-sama doch überhaupt nicht.“ Violet sah sie etwas schockiert an. „Kanori….-sama?“ Und ganz plötzlich fing sie wild an zu lachen, White konnte diese Aktion überhaupt nicht nachvollziehen. „Darf ich erfahren wieso du so lachst, Nee-sama?“ „-SAMA……….SAMA! In Lights Namen!“ „Ich kann dir nicht ganz Folgen.“ „Das passt einfach nicht! Niemand hat bei ihm jemals Suffix benutzt! Es ist sogar selten, dass man ihn „Kanori“ nennt, die meisten nennen ihn entweder „Kano“ oder „Kanon“. Daher finde ich es witzig das gerade DU ihn mit „-sama“ betitelst!“ „Ich bleibe bei Kanori-sama. Punkt. Denn ich kenne ihn nicht. Woher kennst DU ihn eigentlich so gut?“ White drehte sich wieder um und fuhr mit ihrer Computerarbeit fort. „Er war in meinen Jahrgang und damals waren wir beste Freunde!“ White sah sie über die Schulter verwundert an und sagte: „Davon wusste ich gar nichts.“ „Kein Wunder! Du hast zu dieser Zeit deine Ausbildung im Jenseits absolviert.“ Ihre Schwester sah wieder zum Bildschirm. Diese zwei Jahre, gehörten gewiss nicht zu ihren Schönsten. „Sein Vater ist übrigens Wächtergeschichtslehrer.“ „Das weiß ich. Ich kenne Kataron-san, wir haben schon öfter zusammen gekämpft. Ein sympathischer und fähiger Wächter. Aber er hat mir nie erzählt das er einen Sohn hat… Ich wusste nur von seiner Menschenfamilie.“ Violet grinste. „Seine Stunden damals waren die besten! Denn Kano mag keine Wächtergeschichte und Kataron-senpai hat deswegen immer mit ihm geschimpft! Das waren noch Zeiten…“ „Du hast Recht, in Wächtergeschichte war er wirklich kein Ass.“ Violet sah White über die Schulter. Sie hatte Kanoris Daten aufgerufen. „Seine gesamte Ausbildung ist nicht gerade berauschend…“ „Aber er hat viele Auszeichnungen erhalten. Er scheint, trotz seiner Ausbildung, ein wirklich guter und verlässlicher Wächter zu sein. Es wundert mich, dass ich ihn noch nie gesehen habe… Immerhin ist er der Wächter des Windes.“ „Ich meine er kämpft erst seit zwei Jahren. Hat Kataron-senpai nicht vorher seinen Posten gehabt?“ „Ja, das stimmt und wie ich hier sehe, hat Kanori-sama als Verteidigung gedient, an der dritten Zentrale. Dennoch: Es ist wirklich peinlich das ich nichts über seine Existenz wusste…“ „Er hat heute Geburtstag.“ … „WAS?!“ „Er ist heute zwanzig geworden… Hej! Das kannst du als Vorwand nutzen um ihn anzusprechen!“ „…Vorwand?“ Ehe White sich versah, zog Violet sie am Arm hoch und zerrte sie aus dem Zimmer. „Was soll das werden, Nee-sama!?“ „Du wirst ihm jetzt zum Geburtstag gratulieren.“ „Wie bitte? Warum?“ „Kanori ist menschlich erzogen und diese gratulieren zu jeden Geburtstag und nicht nur zum 17ten. Alles klar? Ah da hinten ist er ja.“ Violet schubste White etwas unsanft nach vorne, so dass White beinahe stolperte. Sie drehte sich um und wollte gerade ihre Schwester zurechtweißen, doch da war niemand mehr. „White-sama?“ Die Angesprochene erschreckte sich tierisch und in der Hoffnung dass er sie noch nicht gesehen hatte, versteckte sie sich hinter einem blauen Vorhang. Gott, was tat sie da bloß? Natürlich hatte er sie gesehen! Und warum versteckte sie sich jetzt wie ein kleines Kind? Seit wann, war sie so schrecklich schüchtern? Selbst bei Wächtern, die sie nicht kannte, hatte sie noch nie auf diese peinliche Art und Weiße reagiert! „...White-sama... ich kann euch zwar nicht sehen, aber eure Aura ist spürbar.“ White verfluchte ihre Lichtmagie in diesen Moment. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und versuchte sich zusammen zu reißen. Doch ihr Herz schlug zu schnell, dass dies unmöglich schien. Wenn sie jetzt einen Spiegel gehabt hätte, würde sie sehen dass sie rot wie eine Tomate geworden war. Doch die Hikari verwechselte dieses Gefühl mit Fieber. Dann erschrak sie, Kanori stand plötzlich hinter ihr. Er hatte den Vorhang in der Hand, den sie vorher aus schierer Nervosität an sich geklammert hatte. „Sucht Ihr etwas? Soll ich helfen?“ White sprang auf die Füße und um ihre nervösen Hände mit etwas zu beschäftigen nestelte sie an den Zaun ihres Kleides. Sie sah ihn nicht direkt an, sondern versuchte verzweifelt woanders hinzuschauen. Was sollte sie jetzt nur tun? „Ähm ja. Aber ich habe es bereits gefunden. Dennoch danke… Kanori-sama.“ Er sah sie genauso verwundert an, wie Violet es getan hatte als sie seinen Namen sagte. Er schmunzelte, fing aber nicht an zu Lachen. „Ihr braucht mich nicht mit „-sama“ zu betiteln. Mein Vorname reicht völlig aus!“ „Solange Ihr mich mit Suffix anspricht, werde ich es auch tun.“ „Aber Ihr seit eine Hikari…“ „Und Ihr ein Kaze. Ich bleibe dabei.“ „Gut dann werde ich mich wohl daran gewöhnen müssen“, sagte er mit einen Seufzen. White lächelte etwas unsicher. Während die beiden Wächter etwas herum drucksten und keine Ahnung hatten was sie sagen sollten, waren am anderen Ende des Ganges die anderen Elementarwächter hinter eine Säule versteckt und sahen diesem Schauspiel mit gemischten Gefühlen zu. „White-chan ist verliebt! Endlich!“ „Lass uns die Beiden verkuppeln, Vio!“ „Ihr lässt da beide die Finger aus dem Spiel, Hirey, Violet!“ „Shaginai-sama wird das nicht gefallen…“ „Ou ist das niedlich… ich will auch!“ „Und ich will nicht in Kanos Haut stecken.“ „In Lights Namen! White-sama verliert ihre Unschuld!“ „Mizuno… Schatz: Du redest Schwachsinn.“ „Zieht ihr nicht alle, ein wenig voreilige Schlüsse? Sie ist doch nur rot…“ „White-sama und rot… Irgendwie hätte ich nie erwartet das zu sehen!“ „Mein Brüderchen ist sprachlos… das ich DAS mal sehe…Der redet doch sonst wie ein Wasserfall.“ „Findet ihr nicht das White jemand besseren verdient hat?“ „Izerin…………WAS WILLST DU DAMIT SAGEN….“ „N-Nichts, Yuri… nichts…“ „Ihr seit zu laut, Leute“, sagte Hirey, während Yuri drauf und dran war Izerin zu erwürgen. Doch trotz deren Lautstärke bekamen Kanori und White nichts mit. Immer noch sagten sie beide nichts und sahen immer mal wieder apart zu einander rüber. Bis White beschloss etwas zu sagen. „Der eigentliche Grund… weshalb ich Euch aufgesucht habe…ist…“ „Ja…?“ Plötzlich verbeugte White sich kurz, sagte dann lächelnd und mit roten Wangen: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Kanori-sama!“ Hoi ^///^ Ouuu ich finde die beiden sidn einfach ein knuffiges pärchen x3 owbohl ich „so“ welche paare eigentlich nicht mag (wo der eine von beiden schüchtern is) aber, dass hier mag ich xD und och göns White so TT° und Kano ist so niedlich ;_;! Und dieser „White/Kano“ teil wird vie zu lang… -_-° Ich liebe Whites Wächter TT° ganz besonders Hirey x3 mir ist bei ihm erst ganz spät aufgefallen das er fast den gleichen Namen hat wie Firey xD das ist zufall, ehrlich ^^° er ist irgendwie der „Sibi“ im Team xDDD Ja ich muss mich ja eigentlich bei euch alle entschuldigen: IMMER NOCH KEIN GXG XD! Nicht einmal Green Xx° es tut mir wirklich leid, aber dieser White Teil ist wichtig für die Storyline ._. glaubt mir: Ich will auch GxG T_T° aber dafür gibt es danach GxG >uu<° sieben Word seiten! Das bin ich garnicht gewohnt Xx° naja... Ich mag das Fest x3~ allerdings muss ich zu meiner Schmach zugegeben, das ich keinen namen dafür habe xx° Das fest wird noch mindestens zwei mal in Himi auftauchen ^^ ich mag WächterTradis x3~ Jedenfalls... jap, ich denke wir sehen uns nicht im nächsten kapi, da es dort kein nachwort geben wird xDD~ Bye bye ^^ Und vielen dank für die kommis x3~ Saku Kapitel 32: Die erste Strophe der Nocturne Teil Zwei ---------------------------------------------------- Die erste Strophe der Nocturne Teil Zwei Kataron ließ, vor Schreck, beinahe die Flasche mit dem Orangensaft fallen, als White neben ihn auftauchte und sich nach der Begrüßung, nach Kanori erkundigte. Er stellte die Flasche sicherheitshalber weg und sah sie verwundert an. „Er ist vor einer Stunde schon wieder in Den Tempel aufgebrochen.“ White sah ihn verwundert an. „Was? Ich dachte er würde mit dir kommen?“ „Er hatte es sich anders überlegt… Heißt das, er ist noch nicht da?“ White nickte und der Kaze sah nachdenklich drein. Er konnte es sich nur dadurch erklären, dass Kanori noch etwas wegen seinem Antrag regeln wollte. Oder er plante noch etwas und hielt sich daher vor White versteckt. Ja, das war die einzige Erklärung. Doch was sollte er White sagen? Die Hikari sah ernsthaft besorgt aus. Kataron setzte ein Lächeln aufs Gesicht und sagte: „Macht Euch keine Sorgen, White-sama! Es kann ihm nichts zugestoßen sein. Hier in der Nähe sind keine Dämonen, oder spürt ihr etwas?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. Er schlug die Hände zusammen und fuhr fort: „Na also! Also kein Grund zur Beunruhigung! Ich denke er ist noch etwas einkaufen gegangen. Oder er ist vielleicht schon im Tempel! Ihr solltet lieber auch zurückkehren. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr gebraucht werdet!“ Widerwillig nickte sie. „Du hast wahrscheinlich recht… Ihr kommt dann nach?“ Er nickte und die beiden verabschiedeten sich. White ging hinaus in den Garten. Besorgt sah sie über die Baumkronen in den wolkenfreien Sternenhimmel. Kein Laut war zu hören, außer dem sanften Rauschen der Blätter. Die Hikari schloss die Augen und lauschte dem einen Moment, fast so als würde sie glauben, der Wind selber könnte ihr etwas verraten. Aber Kataron hatte recht, warum machte sie sich überhaupt solche Sorgen? Sie öffnete die Augen wieder und wollte sich gerade zurück teleportieren, als ihr auffiel das etwas Glänzendes auf dem Waldweg lag. Langsam ging White näher, schloss die Gartentür hinter sich und sah nun, dass es sich um eine Sonnenbrille handelte. Sie runzelte die Stirn. Hatte sie jemand verloren? Die Hikari bückte sich und gerade als ihre Fingerspitzen, sie beinahe berührten, erstarrte White. Zum Rauschen der Blätter war ein neues Geräusch hinzugekommen. Ein Ton… Eine sanfte Melodie einer Flöte, drang an ihre Ohren. Sanft, aber irgendwie vom Grauen erfüllt. White stand auf und sah in die Richtung von der sie kam. Sie Töne drangen aus des Waldes Inneren. Die Musik schien sie zu sich zu rufen, was ihr ungutes Gefühl nur noch verstärkte. White ging ein paar Schritte, dann lief sie dem Klang der Flöte hinterher. Sie gelang ins innere des Waldes. Kaum ein Lichtstrahl der Sterne drang durch die dichten Baumkronen und erhellte den Boden. Sie konnte nur wage die Bäume erkennen, an dem sie vorbei lief. Ihre eine Hand krampfte sich über ihren Herzen zusammen. Deutlich konnte sie die Folgen spüren, die daher kamen das sie ihre Medizin in den letzten Tagen nicht regelmäßig eingenommen hatte. Ihr Herz schlug in einem unregelmäßigen und schmerzlichen Rhythmus, drohte mit jeden weiteren Schlag zu zerspringen. Doch der Schmerz war nichts gegen die Panik, die Angst und die Sorge die sich in White ausbreiteten und sie weiter vorantrieb. Als würden die Töne der Flöte ihr verraten das Kanori etwas zugestoßen war. Doch egal wie lange sie rannte, die Melodie veränderte sich nicht, wurde nicht lauter. Fast so als würde White im Kreis rennen. Die Töne änderten plötzlich die Richtung, sie kamen nicht mehr aus Norden, sondern aus Osten. White ließ sich keine Zeit zum verschnaufen und rannte sofort weiter. Sie kam sich vor wie einer Maus in einem Laufrat, die verzweifelt dem Käse hinterher jagte, aber niemals rankommen würde. Doch, was würde sie erwarten wenn sie angekommen war? Wer spielte diese Melodie? Und… hatte er mit Kanori zu tun? White schluckte ihre Angst runter, denn irgendetwas sagte ihr, dass der Flötenspieler sehr viel mit dem Befinden ihres Geliebten hatte. White fiel beinahe über eine Baumwurzel und konnte sich gerade noch an einem Baum abstützen. In genau diesen Moment, war die Flöte verstummt. Es herrschte eine Totenstille um sie herum. Kein Knacken der Äste, kein Krabbeln der Tiere, kein Rauschen des Windes. Sie war alleine. Die Dunkelheit um sie herum, kam ihr plötzlich so bedrohlich vor. Nie in ihren Leben hatte White Furcht vor der Dunkelheit gespürt. Es war immerhin ihre Aufgabe gegen Diese zu kämpfen. Was war es also was sie jetzt so verändert hatte? Ihre Hand, die sich vorher über ihr Herz zusammengekrampft hatte, wanderte jetzt instinktiv zu ihrem Glöckchen und hielt dieses fest umschlossen. Langsam nahm sie einen Schritt und die Flöte ertönte wieder. Doch diesmal war sie anders. Es war noch dieselbe Melodie, doch sie hörte sich jetzt an, als wäre die Flöte, aus der sie stammte, ganz in der Nähe. Mit langsamen und wachsamen Schritten kam die Hikari auf eine Lichtung. Da saß der Flötenspieler. Die Augen hatte er geschlossen, während seine Finger sich besinnlich auf seiner Querflöte hoben und senkten. Er saß auf einem alten entwurzelten Baum und auf unheimliche Art und Weiße schien er eins zu sein, mit der Dunkelheit die ihn umgab. Ohne dass White seine Aura spürte, ohne dass sie seine Augen sah, wusste sie, dass er ein Dämon war. Dennoch ließ sie die Hand um ihr Glöckchen sinken. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er sie nicht angreifen würde, wenn sie ihm keinen Grund dazu gab. Der Dämon löste seine Lippen von der Flöte. Der letzte Ton schien in der Luft nachzuhallen, bis er endgültig verschwand und nichts außer Stille zurück ließ. Dann öffnete er die Augen. Zuerst sah er Richtung Boden, langsam hob er den Kopf und White schlug es wie ein Peitschenhieb. Sie kannte ihn. Seine Augen würde sie überall wieder erkennen. Aber… er war doch tot! Wie hatte er das damals überlebt? Ohne Hilfe, mit diesen Verletzungen?! „Lange nicht gesehen… White.“ Ein weiteres Mal war sie schockiert, doch das war nichts im Vergleich zum ersten Schock. Dieser Dämon hatte dies nicht in irgendeiner Menschensprache gesagt, oder in seiner Eigenen: Sondern in Whites. Er sprach die Sprache der Wächter! Er – ein Dämon! Wie war das möglich?! Selbst wenn jemand sie ihm beigebracht hatte – Dämonen waren nicht in der Lage sie zu lernen! Sie konnten sie nicht verstehen, sie konnten sie nicht sprechen – auch wenn sie es noch so verzweifelt versuchen würden! Es war nicht möglich! Und trotzdem: Er sprach seelenruhig in der Sprache der Wächter, mit genau der gleichen Aussprache, wie jeder Wächter diese Worte gesagt hätte. Als hätte er niemals eine andere Sprache gebraucht – als wäre er damit geboren und aufgewachsen. „Wie…wie ist das möglich…?!“ „Du meinst, dass ich deine Sprache spreche?“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ White konnte nicht begründen warum, aber sie glaubte ihm. „Du bist doch, der namenlose Dämon den ich damals getroffen habe?“ White bemühte sich ruhig zu wirken, denn noch nie war sie gegenüber einem Dämon so verunsichert gewesen, wie in diesem Moment. Sie wusste, dieser Dämon war anders, als alle die sie in ihren früheren Verlauf als Hikari bekämpft hatte. Doch sie konnte nicht begründen was ihn so anders machte. Die Tatsache dass er keine Aura besaß? Das er ihre Sprache sprach? Oder, diese schreckliche Ruhe, diese Gelassenheit, in Anbetracht eines Kampfes? War das Gefühl welches White momentan empfand, Angst? Nein, angst war es nicht. Merkwürdigerweise nicht. Er zog sein Knie an sich heran und stütze seinen Ellbogen darauf. Mit der linken Hand, steckte er die Flöte in eine Halterung, die auf seinen Rücken befestigt schien. „Ja. Aber mittlerweile bin ich nicht mehr „namenlos“.“ Er schwieg kurz, dann holte er mit seiner linken Hand, zu einer eleganten Geste aus und sagte: „Mein Name ist Nocturn… Weißt du was der Name bedeutet, White?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Da ich annehme das dieser Name von der Musikart „Nocturne“ abgeleitet ist: Nachtmusik oder auch Serenade.“ Er lächelte. Als würde er ein kleines Kind anlächeln, das gerade die richtige Antwort auf eine schwere Mathematik Aufgabe gesagt hatte. „Du bist ein schlaues Köpfchen. Und weißt du warum mir mein Name so gut gefällt? …Nein? Weil die Nacht, die Zeit der Jagd ist. Und die Musik, sind die Schreie der Opfer. Die schönste Musik die existiert. Meinst du nicht, White? Dadurch fühle ich mich immer sehr inspiriert…“ White sah ihn mit finsterer Abscheu an, doch brachte schnell ein geübtes Lächeln zustande und antwortete: „Da bin ich anderer Meinung. Aber könnte ich dir auch eine Frage stellen?“ Nocturn schloss die Augen und grinste. Erst da fiel White auf, dass er keine spitzen Eckzähne besaß. Sie konnte sich allerdings nicht mehr daran erinnern, ob er damals noch welche gehabt hatte. Darauf hatte sie nicht geachtet. „Ich wusste, dass du ein Kunstbanause bist! Aber ja, stell ruhig deine Frage. Ich bin ganz Ohr!“ Den letzten Teil, hatte er mit einer einladenden Geste unterstrichen. „Hast du hier jemanden gesehen?“ Nocturn öffnete wieder die Augen, und sah sie aus dem Profil her an. „Dein Untergebener?“ Sofort konnte man sehen dass White dieses Wort nicht gefiel, auch wenn ihr Lächeln sich nicht veränderte. „Nein. Mein Geliebter.“ Sein Grinsen schwand. Seine gute Laune schien plötzlich ins Gegenteil verwandelt. Er wand seinen Blick von ihr ab und sagte mit gelangweilten, aber leicht finsteren Unterton: „Und wenn es so wäre?“ „Dann verlange ich, dass du mir sagst wo er ist!“ Er sah wieder zu ihr und sein Blick bohrte sich in White. Doch sie fühlte sich nicht verunsichert. „Du verlangst nach ihm?“ „Was meinst du damit?“ Nocturn setzte sein Bein wieder auf dem Waldboden, lehnte sich ein wenig zurück und sah sie so leicht von oben herab an. „Wir Dämonen „lieben“ nicht. Wir sind nicht fähig so ein abstraktes Gefühl zu empfinden, weißt du? Aber mit dem Wort „Verlangen“ interpretieren wir Dämonen etwas Ähnliches. „Verlangen“ ist für uns das einzige was man mit euren Wort „Liebe“ gleich setzen kann.“ Sein Blick schweifte in den Sternenhimmel. „Wenn ein Dämon also zu dir sagt, dass er nach dir verlangt, ist es fast wie eine Liebeserklärung. Nur mit dem entscheidenden Unterschied das wir uns rücksichtslos einfach das nehmen, wonach wir gieren… und wenn der Weg mit Leichen gepflastert ist.“ Nocturn senkte den Kopf wieder und durchbohrte sie wieder mit seinen abscheulichen Augen. „Und? Verlangst du nach diesem Kaze?“ White riss die Augen auf. „Woher weißt du, dass er ein Windwächter ist?! Du hast ihn also wirklich gesehen! Ich warne dich, wenn du ihm was angetan hast…“ Er lachte boshaft über Whites plötzliche Wut. „Ja, ich habe ihn gesehen! Wir hatten ein nettes kleines Gespräch – naja eher ich und seine Gedanken! Viel hat er nicht gesagt.“ White wandelte ihren Stab um und hielt ihn in seine Richtung. Nocturn legte den Kopf schief und sah verwundert drein. „Wo ist Kanori?!“ „Das ist mein Geheimnis, meine Liebste! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das verraten werde?“ Wieder lachte er, doch das Lachen blieb ihm im Hals stecken. Denn White hatte die Kontrolle über ihre Gefühle verloren. Schneller als er reagieren konnte, hatte sie ihn mittels Lichtmagie zu Boden gestürzt. White rammte ihren Stab neben seinen Kopf in den Boden, hielt sich mit einer Hand an ihren Stab fest und setzte die andere neben seinen Kopf. „Sag mir wo Kanori ist! SOFORT!“ Nocturn war durch Whites Angriff nicht verletzt, er hätte auch parieren können, wenn er gewollt hätte. Doch das Nocturn die momentane Lage mehr als nur gefiel, merkte White nicht. Er lächelte. „Und wenn nicht?“ „Dann bringe ich dich, samt deiner Flöte, ins Höllenfeuer!“ Sein breites Grinsen erlosch nicht, auch nicht als ihr Stab drohend aufleuchtete. Er hob seine Hände und White spürte seine langen dünnen und vor allen, kalten Finger an ihre Wangen. Kurz bevor er sie berührt hatte, war er verhaart. So als ob er eine Grenze überschritt. Noch nie hatte ein Dämon Whites Haut berührt – daher war sie einen Moment geschockt und das wo diese Berührung fast schon sanft war. Seine Fingernägel, die vorher fast doppelt so lang, wie ihre waren, waren nun zu Normalen geworden. „Sieben verdammte Jahre…Viel zu lange musste ich warten…“, flüsterte Nocturn. Plötzlich zog er sie runter, White rutsche mit ihrer Hand ab und fand sich ein paar wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, welches er immer noch sanft festhielt. Nocturns Grinsen wurde zu einem heimtückischen Lächeln als er sagte: „Ich habe dir noch gar nicht gesagt, wonach ich verlange…“ White wollte die Antwort nicht hören. Denn sie ahnte was er meinte und dieser Gedanke war ihr nicht willkommen. Er jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Ich will es gar nicht wissen!“ Mit diesen Worten schlug sie seine Hände beiseite, doch er packte ihr Handgelenk und ehe sie sich versah, hatte der Dämon die Stellung umgetauscht, so dass White jetzt unter ihm lag. Ihr Stab landete ein paar Meter von ihr entfernt, doch sie versuchte nicht an ihn ran zu kommen. „Ich will aber, dass du es weißt.“ White hätte ihren Titel nicht verdient, wenn sie sich selbst aus so einer Situation nicht zu helfen gewusst hätte. Nocturn hatte den schweren Fehler begangen und ihre Hände nicht festgehalten. In Gedanken hatte sie die nötige Formel beschworen und auf ihren Handflächen waren zwei Bannkreise entstanden, die sie gegen seinen Oberkörper hielt. Sofort als die Lichtmagie freigesetzt wurde, schleuderte die Energie Nocturn von ihr weg. Dies alles passierte innerhalb weniger Sekunden. Er fing sich in der Luft wieder auf, während White sich ihren Stab geschnappt hatte. Da sie sah, dass sein schwarzes Oberteil durchnässt von seinem eigenen Blut war, nahm sie an, einen Volltreffer gelandet zu haben und ihr fiel ein Stein vom Herzen; Unverwundbar war er wenigstens nicht. Doch Nocturn schien das Blut nicht zu stören, welches jetzt auf dem Waldboden tropfte, während er wieder landete. Er sah sich seine blutüberströmte Hand, mit eine kalten Ausdruckslosigkeit an. Dann sah er grinsend zu White und sagte: „Ist ja schön, dass wir über alles gesprochen haben!“ Plötzlich stand er hinter White, mit dem Rücken an ihren und lehnte sich leicht an sie, so das einige schwarze Strähnen auf ihre Schulter fielen. „Und da sagt man, wir Dämonen würden nicht versuchen Probleme auszudiskutieren! Aber scheinbar hast du kein Interesse daran, dieses Problem unblutig aus der Welt zu schaffen. Soll mir recht sein! Wenn du es auf dem Wege der Gewalt lösen willst… da beuge ich mich gerne deinem Wunsch…“ Im selben Moment wo er seinen Satz beendet hatte, drehten sich beide um. White und Nocturn standen sich mit erhobener Hand gegenüber, wie sie es einst als Kinder getan hatten. Er hielt die linke Hand aufrecht, die von pulsierenden schwarzen Flammen umgeben war. Sein Gegenpart hatte die rechte Hand in genau derselben Position auf Nocturn gerichtet, die hell aufleuchtete. Er machte den ersten Schritt, indem er mit seiner Hand ihre ergriff. Die Energien neutralisierten sich gegenseitig, doch anders als beim letzten Mal, entstand keine Druckwelle. White wollte sich gerade losreißen, doch der Dämon hatte seine Fingernägel anwachsen lassen, die sich tief in ihre Hand bohrten. Whites helles Blut schoss hervor und befleckte ihr Kleid. Ohne ihre Hand loszulassen, griff er sie mit der rechten Hand an, der White nur knapp durch seitliches Ausweichen entgehen konnte. Doch immer noch war sie wie angekettet an seiner Hand. Sie konnte sich nicht losreisen, da seine Fingernägel jetzt ihre gesamte Hand durchbohrt hatten. So, konnte auch ihre Heilmagie nicht freigesetzt werden und zum ersten Mal seit langer zeit, spürte White wieder körperliche Schmerzen. Aber was brachte ihm das? Auch Nocturn konnte auf diese Weiße nicht vollends angreifen. In der Sekunde wo er zu einem erneuten seitlichen Angriff ausholte, wehrte sie seine Attacke mit ihrem Stab ab. Nocturn hielt sich den Arm vor seinem Gesicht, um den Stab abzufangen. Whites Lichtmagie, die den Stab schützend umgab, brannte sich in seine Haut. „Lass mich los!“, zischte White, die ihre ganze Stärke aufbringen musste um gegen seine immense Körperkraft anzukommen und um ihren Stab gegen seinen Arm halten zu können. Als Antwort bekam sie jedoch nur sein Grinsen, doch sie sah ihm an, dass ihre Magie ihm Schmerzen bereitete. White öffnete den Mund und wollte gerade eine Attacke ausrufen, als sie an ihrer gefesselten Hand spürte, dass er mit dieser Hand wieder seine Magie beschworen hatte. White kam nicht schnell genug hinterher und schon hatte Nocturn seine Fingernägel wieder herausgezogen. White wurde von der aufkommenden schwarzen Druckwelle von ihm weggestoßen. In letzter Sekunde konnte sie den Sturz mit Lichtmagie abfangen und schon wich die Hikari einer weiteren Attacke von ihm aus. In Lights Namen – war er schnell! Und das wo er stark blutete… Nocturn hatte die Fingernägel seiner linken Hand um ein vielfaches verlängert, messerscharf glänzten sie im Licht ihres Stabes, als er auf sie einstach. White konnte diesen Stichattacken mit ihren Stab teilweiße parieren oder ausweichen, doch viele trafen sie und einige marterten sich durch sie. Doch ihre Heilkräfte waren aktiv: Sobald er sie durchstach, war das Loch, keine drei Sekunden später wieder verheilt. Dabei fiel ihr nach kurzer Zeit auf, dass er nie auf ihr Herz zielte – oder sonst irgendwelche Lebensgefährliche Stellen. So konnte das in alle Ewigkeit weiter gehen! Doch Whites Ausdauer würde nicht ewig halten… White ließ sich fallen so dass er ins Leere stach und sie beschwor ihre Attacke, wofür sie in Gedanken schon die nötige Formel beschworen hatte. Eine Salbe aus Licht traf ihn – nahm White an. Doch als das Licht erlosch und sie aufstand, tauchte Nocturn hinter ihr auf. White wirbelte herum. Er ergriff ihre Hand, zog sie zu sich und sagte: „Ich rufe die 23ste Technik Der Verbotenen Kunst: Teilung des Zwillings!“ White konnte sich weder wehren, noch sonst irgendwie reagieren, als seine kalten Lippen ihre berührten. Es war kein Kuss. Nicht in diesen Sinne. Die Verbindung wahrte keine Sekunde, dann ließ er ihren Körper los, nur ihre Hand hielt er noch. Ansonsten wäre sie umgefallen. Der Stab rutsche der Hikari aus der anderen Hand, ehe er den Boden berührte verwandelte er sich zurück. Sie verlor ihre Sinne, wusste nicht mehr wo Oben oder Unten war. Die Welt schien aus den Angeln gefallen zu sein. Alles um sie herum war rot: Blut! Woher kam das ganze Blut?! Es umgab sie, wie Wasser, wurde höher, stieg an! White taumelte rückwärts, fiel in dieses Meer aus Blut und ging unter darin. Sie schnappte nach Luft und versuchte dagegen anzukommen, doch sie konnte sich nicht wehren, sie konnte nicht nach Oben kommen – wenn sie gewusst hätte wo Oben wäre! White bekam keine Luft - War das dass Ende? Würde sie hier sterben? So wie… Kanori? Nein – er war nicht tot! NEIN! Kanori! KANORI! Nocturn hielt White immer noch fest. Er sah seelenruhig zu, wie ihre weißen Augen, langsam schwarz wurden und Tränen aus Blut hervor quollen. Behutsam, als wäre sie eine Puppe, die zerbrechen konnte, legte er sie auf dem Boden und wand sich ab. „Dann werden wir mal sehen, ob du Meiner würdig bist…Enttäusch’ mich nicht…“ Whites Panik um Kanoris Befinden, war erloschen. Alles war erloschen. Ihre Gedanken waren vollkommen leer, ihren Körper fühlte sie nicht länger. Alles um sie herum war blutrot. Totenstille. Doch dann kniff sie, aus einem ihr unbekannten Grund, die Augen zu. „Lasst mich!“ Whites Nägel gruben sich in ihre Haare, weiter, in ihr Fleisch. „Ich habe nichts getan! Ich habe nichts getan! Hilf mir, Nathiel! Sag ihnen, dass ich nichts getan habe! Sag ihnen das sie mich nicht so anfassen sollen!“ Ein Schmerz durchjagte Whites Brust, als hätte man einen Säbel hindurchgejagt. „NATHIEL! Warum…Warum?!“ „Macht mit ihm was ihr wollt!“ Ein entsetzlicher Schrei halte durch Whites Körper und mit ihm das Gefühl als würde man ihre Fingernägel einzeln herausreißen. Nocturn überprüfte den Halt seiner Flöte und versicherte sich, dass sie noch genauso fest saß wie vorher. Gerade als er sich gemütlich wieder auf dem Baum setzen wollte, ertönte ein so schrecklicher Ton, dass er sich krampfhaft die Ohren zuhalten musste. „Was zum Teufel…?!“ White wollte dass dieser fürchterliche Schmerz aufhörte, sie wollte dass die Stimmen schwiegen! Doch immer wieder, ununterbrochen, in einem schrecklich schnellen Lauf, hörte sie Gesprächsfetzen und die daraufhin folgenden Schmerzen. Sie schienen sich zu steigern – ihr Körper stand in Flammen, bestehend aus Schmerz. „Wenn du verfluchter Drecksbengel nicht schnell lernst mir gehörig zu sein, wird dein Benehmen dich mehr Kosten als deine, ach so spitzen, Eckzähne!“ Es gab kein Fleck ihres Körpers der nicht unter diesen Flammen stand, jetzt auch noch ihre Zähne! Blut floss aus ihren Mund, sie wollte die Hand davor halten, doch keins ihrer Körperteile schien ihr noch zu gehören. Mit einer schnellen Bewegung, und ohne die Hände von den Ohren zu lassen, drehte Nocturn sich zu White herum und seine Augen weiteten sich fassungslos. Sie stand aufrecht, zwar stütze sie sich an einem Baum, aber sie stand. Das Glöckchen, welches jetzt wieder um ihren Hals ging, hatte sich von ihrer Brust erhoben und einen leuchtenden Zirkel um sie gebildet. Nocturn fluchte, von diesem Ding, also kam dieser widerliche Ton. Er spürte das Blut, welches aus seinem Ohr kam und das zwischen seinen Fingern auf den Boden tropfte. Wenn er nichts dagegen tat, würde sein Gehörsinn darunter leiden! „Fass mich nicht an, du widerliches Etwas! Wenn du nur einen Schritt näher kommst…!“ Wieder folgte auf die Wörter eine neue Reihe von Schmerz, als würde jeder einzelne Zentimeter ihres Körpers durchstochen werden. Diese Bilder, die Wörter, der Schmerz – diese Vergangenheit, Gegenwart – was auch immer! - Verschmolz mit Whites Eigener. Sie konnte nicht länger unterscheiden welche ihre waren, und welche nicht. Ein Strudel aus Schreien und Grauen und sie fiel immer tiefer. Etwas drang aus diesem Wirrwarr hervor, es übertönte alles andere. Weinen? Ja, es war ein klägliches und verzweifeltes Weinen. Dann war auf einmal alles still. Eine absolute Totenstille. Ihren Körper fühlte sie nicht länger, nur die schreienden Schmerzen waren vorhanden. „Hej… Geht es dir besser…?“ Ihre Augen öffneten sich langsam. White stand aufrecht. Alles um sie herum war dunkelste Nacht, pechschwarz. Der Boden bestand aus Blut. Das einzige was nicht schwarz war und aus der Dunkelheit heraus stach, war ein junges Mädchen. Sie schwebte leicht über der Oberfläche des Blutes. Ihre weißen Augen waren von Mitleid erfüllt. White sah sie lange an. Sehr lange, bis sie realisierte das sie sich selbst als 10 Jahre junges Kind sah. Sie sah genauso so aus, wie in jener Nacht, wo sie Nocturn das Leben gerettet hatte… Als White gerade einen Schritt auf ihr altes Ich zugehen wollte, zerfiel diese Welt. Zersplitterte in tausend kleine Scherben… White spürte ihren heißen Atem auf ihrer Haut. Mit beiden Händen stützte sie sich an einem Baum ab. Ihren Körper spürte sie kaum, doch das Gefühl kehrte langsam zurück. In ihren Mund hatte sich der Geschmack von Blut breit gemacht und sie hatte das schreckliche Verlangen sich zu übergeben. Doch, das weitaus schlimmste war, dass ihr Gehirn das was sie gerade gesehen, gehört, gefühlt hatte nicht zu verarbeiten schien. Immer noch konnte sie nicht klar sagen, ob sie das erlebt hatte oder jemand anderes. „Du hast ein scheußliches Instrument um deinen Hals, meine Liebe.“ Es gelang White ihren Kopf so zu drehen, dass sie Nocturn sehen konnte. Er saß auf dem Boden, die eine Hand noch immer an seinem Ohr, aus dem ein dünner Streifen Blut in seinem Haar versiegte. Er keuchte ein wenig. Warum? „Wenn mein Gehörsinn wegen dir beeinträchtigt ist, werde ich dir die Schuld dafür geben!“ Selbst wenn White in der Lage gewesen wäre zu antworten, hätte sie es nicht getan. Kurz schien die Welt vor ihren Augen wieder zu kippen, doch ihre Balance kam zurück ehe sie fiel. Sie atmete einige Male tief durch, dann versuchte sie ihre Stimme wieder in Gebrauch zu nehmen. „…Was… war das…“ Er schlug die Augen nieder und grinste. „Das will ich dir doch gerne erklären: Eine Verbotene Technik. Die 23ste der 24. „Teilung des Zwillings“. Sie tauscht das erlebte Leid des Anwenders mit dem Opfer. Um es genau zu sagen: Hast du im Schnelldurchlauf alle meine erduldeten Schmerzen am eigenen Leib erfahren. Daher wundert es mich, ja, es schockiert mich sogar, dass du noch am Leben bist! Das hat bis jetzt noch niemand geschafft… und glaube mir ich habe sie schon sehr oft angewandt; Eine bequeme Art der Rache. Allerdings gibt es den Nachteil, dass der Anwender die Schmerzen seines Opfers ebenfalls durchleidet.“ „…Du hast keine bekommen…“ „Nein. Ich war schon immer gut darin Regeln zu umgehen! Ich habe sie auf irgendein Wesen umgeleitet. Das mache ich immer so.“ White richtete sich langsam wieder ganz auf. Dabei fiel ihr Diadem runter und rollte zu Boden. Nocturn griff danach und begann es um seinen Zeigefinger zu wirbeln. White wurde schwindelig beim Zuschauen. „Das du es überlebt hast, untermauert meine Theorie.“ „…Welche…?“ „Wir sind gleich. Nicht im dem Sinne das wir uns vom Aussehen, Charakter oder Einstellung ähneln, aber unsere Macht ist gleich. Nur umgekehrt. Du bist das Licht und ich die Dunkelheit… Die Attacke die wir damals in der Kirche angewandt haben, hat sich neutralisiert, weißt du noch? Und vorhin bei unserem Kampf auch.“ White schwieg, darauf wollte sie nicht antworten. Erst nach einem kurzen Zeitraum, indem sie sich ein wenig regeneriert hatte, wand sie sich wieder von Nocturn ab und sagte: „Deine Eckzähne. Du hattest etwas längere als normale Dämonen. Doch sie wurden dir von einer Person rausgerissen, weil du nicht… gehörig sein wolltest. Eine Frau… Ra-“ Weiter kam sie nicht. Nocturn war auf die Füße gesprungen und schrie sie an: „HÖR AUF! DAS GEHT DICH ÜBERHAUPT NICHTS AN! WOHER…“ Nocturn bekam seine Wut wieder unter Kontrolle. „Woher weißt du das?!“ Langsam drehte White sich um und konnte ein triumphierendes und leicht hämisches Lächeln nicht unterdrücken. „Verstehe… das war also eine Nebenwirkung!“ Nocturn sah sie ein wenig schockiert und sogar leicht verängstigt an. „Was hast du…gesehen?“ „Gesehen habe ich nicht viel. Eher gehört. Aber keine Angst, ich weiß nicht viel. Für mich hat das ganze wenig Zusammenhang gehabt. Es ging viel zu schnell.“ Der Dämon schien sich zu beruhigen und setzte schnell wieder ein falsches Grinsen aufs Gesicht. Er steckte ihr Diadem in seine Tasche. Nocturn verschränkte die Arme über seiner Brust und ging auf sie zu. Mit den Ellbogen stützte er sich neben ihr an den Baum und sagte: „Schön, sollst du es doch wissen. Mir egal! Von mir aus könntest du mein Tagebuch – wenn ich eins hätte, lesen – es ist mir egal! Es spielt sowieso alles keine Rolle mehr. Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich hoffe nur dass du deshalb jetzt kein Mitleid empfindest. Das wäre unnötig! Also wage es nicht!“ White wich ein wenig vor ihm zurück. Er sah sich ihr blasses Gesicht an, wo immer noch einige Blutflecke zu finden waren. Ihre Augen waren mittlerweile wieder weiß geworden. Sie hatte es zwar nicht gemerkt, aber ihr liefen Tränen über die Wangen – wahrscheinlich noch von den Schmerzen. In ihren Augen lag blanker Hass. Er, Nocturn, hatte die heilige White dazu verleitet zu hassen . „…Ja… hasse mich! Das ist genau das was ich will… Wenn ich schon nicht deine Hingebung haben kann, dann doch wenigstens deinen Hass... Aber eins will ich dir verraten, bevor ich gehe. Es liegt mir schon viel zu lange auf der Zunge…“ Nocturn beugte sich vor, er spürte wie sie erstarrte, wie ihr ganzer Körper zu Eis wurde, als er ihr die Tränen von der Wange leckte. „…Ich verlange nach dir. Um dieses Verlangen zu stillen werde ich alles tun – und dabei ist es mir egal, über wie viele Leichen ich gehen muss!“ Er beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte: „Du wirst mir allein gehören.“ White schlug nach ihm, doch da hatte er sich schon abgewandt, leckte sich begierig über die Lippen und sagte: „Na Na! Gehört es sich etwa für eine heilige Frau wie dich, nach jemanden zu schlagen, der so ehrlich seine Gefühle gesteht?“ Er erhob den Zeigefinger. „Ansonsten werde ich dir nicht helfen den Kaze zu finden!“ Erst als Nocturn das sagte, kamen die Erinnerungen über Kanori wieder in ihr Gedächtnis zurück. Sofort bekam sie ihre Kraft zurück, doch auch ihre Angst um seine Sicherheit. Nocturn löste seine Flöte aus der Halterung, drehte sich so zu ihr hin, dass sie sein Profil sehen konnte und legte die Flöte an seine Lippen. „Folge mir!“ Mit diesen Worten löste er sich in Luft auf und seine Flöte ertönte aus Westen. White sah in die Richtung, blieb jedoch zögernd stehen. Jetzt, wo sie sich von Nocturn ein Bild machen konnte und sie wusste dass er auf Kanori getroffen war, schwankte ihre Hoffnung. Besonders seine Worte… „Du wirst mir allein gehören.“ Dennoch begann sie der Melodie des Dämons zu folgen, so schnell wie ihr momentaner Zustand es erlaubte. Aber als sie Nocturn getroffen hatte, hatte er nirgends Verletzungen oder sonst irgendwelche Anzeichen auf einen Kampf… Kanori hätte sich doch gewehrt… und sich auch zu wehren gewusst. Zwar waren seine Chancen gegen ihn nicht hoch, aber er hätte sich dennoch verteidigen können. Wenn Kanori „Tatsumakihokorii“ angewendet hätte, denn hätte man es gesehen und in einem Kampf gegen so jemanden wie Nocturn hätte er diese Technik gebraucht. Aber davon war nichts zu sehen! Vielleicht hatte Nocturn ihn nur gesehen und seine Gedanken gelesen…? Dieser Gedanke trieb die voran, dieser kleine Hoffnungsschimmer leuchtete noch immer in ihr. Der Wald hellte ein wenig auf, da der Mond durch die Wolkendecke gebrochen war und die Bäume nicht mehr dicht an dicht standen. Nocturn spielte unablässig, ohne Pause auf seiner Flöte, doch sie konnte keinen seiner Schritte hören und das wo er eigentlich nur ein paar Meter vor ihr sein konnte, sehen oder spüren konnte sie ihn auch nicht. Dann, ohne Vorwarnung fiel White über einen kleinen Klippenvorsprung, drehte sich noch in der Luft und fiel rücklings auf den Boden. Sie wollte gerade wieder aufstehen als sie etwas Feuchtes an ihrer Hand fühlte. Wasser? Sie hielt ihre Hand ins Mondlicht und sah dass es sich um Blut handelte. Ihre Augen waren so weit an die Dunkelheit gewohnt, dass sie jetzt sah, dass überall um sie herum, Blut ins Grass gesickert war. Die Nocturne spielte unablässig weiter. White hielt sich geschockt die Hand vor dem Mund, sie wich vor dem Blut zurück, bis sie plötzlich ging etwas stieß. Sie fühlte etwas, ihre rechte Hand ertastete etwas. Wie vom Blitz getroffen zog sie die Hand zurück, sie wagte es nicht sich auszumalen, was es war, dass sie gefühlt hatte. Ihr Herz ließ einen Schlag aus, um danach nur noch schneller zu schlagen. Es kam White fast so vor, als würde ihr Herzschlag die, nun etwas schnellere, Nocturne übertönen. Sie wagte es nicht sich umzudrehen… Sie wollte nicht sehen gegen was sie gestoßen war… Sie wollte nicht wissen was sie gerade mit der Hand berührt hatte… Sie konnte dieses Grauen nicht ertragen… Oh Herz bleib stehen… Hör auf zu schlagen, erlöse mich ... bitte! Ihr Herz blieb nicht stehen, genauso wenig wie Nocturns Flöte. „White-sama!“ Mit stecknadelgroßen Augen sah White auf. Azai, Hirey und Yuri standen oben an der Klippe. Die Nocturne verstummte augenblicklich. Sofort sah White ihnen an, dass all ihre Befürchtungen wahr waren… Yuri riss entsetzt die Augen auf, ihre Hand wanderte zu ihren Mund und die Tränen füllten schon ihre Augen. „Bruder…!“ Hirey taumelte rückwärts, auch seine Augen waren vor Entsetzen geweitet. „Kano…! Aber wer… wie….“ Azai konnte sein Schrecken runterschlucken, er sprang runter zu White und wiederholte immer wieder das gleiche: „Dreh dich nicht um!“ Etwas Merkwürdiges geschah mit Whites Gesicht, wovon sie selbst nicht einmal etwas mitbekam: Sie lächelte. „Was redet ihr denn alle? Kanori-sama ist doch im Tempel! Er wollte mit seinen Vater nachkommen!“ „Dreh dich nicht um….“ „Ciel kommt vielleicht auch! Sie mag mich zwar nicht besonders, aber ich werde heute versuchen mit ihr zu reden!“ „White-sama… bitte… dreht Euch nicht um…“ „Kanori-sama hat gesagt er hätte eine Überraschung! Nachher… wenn das Feuerwerk stattfindet! Er wollte… Er wollte…“ Es war zu spät. Azai kam nicht rechtzeitig zu White um sie vor diesem Anblick zu bewahren. Es war alles zu spät. White hatte die ganze Zeit nur ein paar wenige Zentimeter zwischen ihnen gehabt. Zwischen ihr und seinem Körper. Jetzt wo sie sich umgedreht hatte, war ihr Blick auf der gleichen Höhe wie Kanoris. Das schöne himmelblau… Sie hatte es geliebt sich in seinen Augen zu verlieren und einfach nur seinen Worten zu lauschen… Das Blau war erloschen, der Himmel war untergegangen. Nichts als Weiße Leere war übrig geblieben… White hob langsam, zitternd ihre Hand, legte sie an die noch warme Wange ihres Geliebten. Sie sagte nichts. Es musste nichts gesagt werden. Worte waren überflüssig. Sie ließ ihre Stirn an seine fallen. Genauso wie sie es oft getan hatte und er seine Arme um sie gelegt hatte, ihr liebe Wörter ins Ohr geflüstert hatte… Fast so als erwarte sie jetzt die gleiche Reaktion. White senkte ihren Blick nicht um sich seinen Körper anzuschauen. Seine Augen reichten ihr um ihr zu sagen… Dass sie nie wieder seinen Erzählungen lauschen konnte… Das sie sich nie wieder gebogen und wohl bei ihm fühlen konnte… Er würde sie nie wieder zum lachen, zum erröten bringen… Er würde ihr nie wieder sagen, wie dankbar er für deren Liebe war… Er würde nie wieder mit Namenvorschlägen kommen… Er würde seinen Traum, seinen Sohn aufwachsen zu sehen, nie erfüllen können…. Denn… Kanori war tot. Die Untersuchungen ergaben das Kanori und Nocturn sich keinen Kampf geliefert hatten. So gut wie alle Magie war noch in Kanoris leblosen Körper vorhanden gewesen. Er hatte nur kurz in Lebensgefahr geschwebt. Doch die Art wie er zu Tode gekommen war, machte Nocturn späterhin berühmt und berüchtigt. Denn Kanori war mit seiner eigenen Waffe ermordet worden. Das Katanakaze mitten durch sein Herz und Körper. Was für eine Schmach, für einen Wächter, mit seiner eigenen Waffe, zu Tode gekommen zu sein… Niemand wusste wie das möglich war. Böse Zungen behaupteten sogar, Kanori hätte aus Angst Selbstmord begangen. Doch vom Winkel des Einstiches her, war das unmöglich. Der Rest von Kanoris Leiche war in einem schrecklichen Zustand. Zwar waren ihm keine Körperteile entrissen worden, aber sein gesamter Körper war durch bohrt worden, mehrere Wunden stammten von seiner eigenen Waffe. Keine dieser Verletzungen war todbringend gewesen. Wie lange hatte Kanori, mit solchen Verletzungen, auf den Tod warten müssen…? White hatte bei diesem Anblick nicht reagiert. Sie hatte weder geschrieen, noch geweint, noch war sie in Ohmmacht gefallen. Die Hikari war nach einer schrecklich langen – ja fast unendlichen zeit, einfach aufgestanden, hatte sich zu Azai gewandt und mit den gleichen Augen, wie sie auch schon Kanoris Blick erwidert hatte, hatte sie gesagt: „Sein Mörder heißt Nocturn.“ Als sie zurück in den Tempel kamen, war die Feier in vollen Gang. Niemand wusste davon, alle waren heiter und es war alles, wie jedes Jahr. Es wurde getanzt, zu Musik gesungen, gelacht und munter geredet. Die ermüdeten Kinder wurden lächelnd von ihren Eltern ins Bett gebracht, während andere Spiele spielten. White sah das alles nicht, sie hörte es nicht. Es war als hinge ein Nebelschleier vor ihren Augen, der alle Farben zu einem verschwommen und unwirklichen Wirrwarr machte. Sie wünschte auf der Stelle umzufallen. Warum war sie nicht einfach in Ohmmacht gefallen? Nein - warum war sie nicht tot? Warum ging sie jetzt noch, wie an einer unsichtbaren Schnurr gezogen, hinter Hirey her? Warum war sie nicht genauso leblos wie der Körper den er trug? Wieso hatte die blutgetränkte Waffe, die Azai hielt, nicht ihr Leben beendet? Plötzlich ohne dass White etwas davon realisiert hatte, standen sie schon in seinem Zimmer. Sie hatten verlassende Wege genommen, damit niemand etwas davon mitbekam, dennoch wurde die Tür kurze Zeit nach ihrem Eintreten aufgestoßen. White sah nicht auf, sie drehte sich nicht um, sie wusste nicht wer rein gekommen war. Sie stand am Rande des Geschehens, am nahesten an Kanoris Leiche. Sie war nicht fähig ihren Blick von ihm abzuwenden. Es war ruhig geworden und als White die heisere Stimme Katarons vernahm, keuchte sie zum ersten Mal auf. Dennoch blieb sie stehen. „…Kanori… Mein Sohn… Wieso… wie ist das möglich…“ Ein Mädchen schrie, rannte an White vorbei und schmiss sich vor Kanori auf die Knie. Kläglich und verzweifelt fing Ciel an zu weinen, es war das einzige was im Raum zu hören war. Kataron hielt seine Verzweiflung tapfer zurück. Dennoch hatte er Tränen in den Augen, als er sich an White wandte und ruhig sagte: „White-sama… ich bitte darum… das Ihr mir sagt wie das passieren konnte.“ Alle Wächter sahen sie an, erwarteten einen Bericht, eine Erklärung. Aber was war die Erklärung? White wusste es selbst nicht mehr. … Kanori war tapfer im Kampf gefallen. … und warum hatte White das nicht verhindert?! Er war nicht tapfer im Kampf gefallen. Nein, dass war er nicht. Alle Wächter starben „tapfer im Kampf“. Kanori war nicht so gestorben. Nein, dass konnte man einfach nicht sagen. Kanori war Opfer einer wahnsinnigen Mordgier geworden. … … Verlangen? … Was war der Grund dafür gewesen? Grund? Dämonen brauchten keinen Grund. Und White brauchte ihn auch nicht. Es war unwichtig – von keiner Bedeutung. Einen Grund für diesen fürchterlichen Mord, für den Verlust eines so liebevollen und lebensfreudigen Wächter war gleichgültig. …Er würde ihren Geliebten auch nicht wieder erwecken. … „Es ist deine Schuld.“ … White sah nicht auf, trotzdem wusste sie wer sie eiskalt und mit Tränen überströmten Gesicht ansah. „Wie viele sterben wegen dir?! Wie viele haben dir Treue geschworen, bis in den Tod?! Wie viele opfern ihre Familie, ihr Leben für dich?! Wie viele Wächter sind für dich schon auf dem Schlachtfeld gestorben?! Weißt du es überhaupt noch?! Hat es dich je interessiert?! Jeder dieser Wächter hat eine Familie, ein Leben! … Und Kano… mein großer Bruder… er war anders, so voller Freude und Leben… Wenn mein Bruder dich nie getroffen hätte, wenn er nicht dazu verpflichtet gewesen wäre dir treu zu sein… wäre er noch am Leben! Dann wäre er noch hier…!“ Sie japste. „…Ich zweifle nicht daran, dass er dich geliebt hat… denn das hat er… ich weiß es… Aber du! Für dich ist Kano doch nur einer der Vielen gewesen, die für dich gestorben sind! Du hast Kano in dieser kurzen Zeit nicht verdient. Du hast es nicht einmal verdient, dass du ihn auch nur einmal gesehen hast! Du hast seine Liebe keine einzige Sekunde verdient! Denn die heilige und reine White, die mächtigste und legendärste aller Wächter – hat es tatenlos zugelassen das Kanori stirbt! Sag mir nicht dass es nicht möglich war! Sag mir nicht dass du seinen Mörder nicht aufhalten konntest! Sag mir nicht dass es nicht in deiner Macht stand! Ich will es nicht hören! Ich will keine Ausreden! Ich will keine Lügen! Denn ich weiß dass du etwas hättest tun können! Du hättest Kanoris Tod verhindern können! Es…. Es… IST ALLEIN DEINE SCHULD!“ Niemand hatte etwas gesagt oder getan. Alle Anwesenden starrten das kleine Menschenmädchen fassungslos an – außer White. Ihr Blick war immer noch gegen den Boden gerichtet. Kataron packte seine Tochter am Arm und zog sie protestlos in Richtung Tür. White schluckte, sie spürte wie ihre Hände zitterten und endlich brachen die Fesseln die ihre Tränen aufgehalten hatten. Sie perlten ihren Wangen herunter, benässten den weißen Marmor. Ihre Stimme war jedoch gefasst, als sie sich zu Ciel umdrehte und sagte: „Du hast Recht. Du hast vollkommen Recht. Es ist meine Schuld, dass Kanori nicht länger bei uns ist. Ich bin sein Mörder. Ich allein. Aber… Ich habe ihn vom ganzen Herzen geliebt. Mein Herz, meine Liebe für ihn, ist mit ihm gestorben.“ White sah nur noch wie Ciel sie resigniert ansah, dann hatte sie selbst den Raum verlassen. Ohne jemand anderen anzusehen, ohne jegliche Höflichkeit und Etikette, war sie aus dem Zimmer gestürmt. Wie eine Verfolgte rannte sie durch die Korridore, Treppen hoch und wieder runter, ehe sie die Tür zu ihrem Zimmer aufstieß. Dort angekommen, sah sie sich keuchend um, als erwarte sie jemand wäre dort. Aber das einzige was sie begrüßte waren ihre Möbel, ihre Sachen, Unterlagen… und Kanoris Eigentum. Sein Umhang, seine Uniform, hingen am Hacken. Seine Bücher lagen neben seinem Bett, wo auch ein Foto seiner Familie stand. Alles war noch genauso wie sie es, noch zusammen, Hand in Hand, verlassen hatten. Nur dessen Besitzer war nicht mehr. Die warme Hand die Whites gehalten hatte, war nicht mehr. Mit letzter Kraft, als wäre die Hikari um Jahre gealtert, schmiss White sich aufs Bett, vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen und gab sich verzweifelt ihrer Trauer hin… Zwei Tage lang hatte White niemanden zu sich gelassen. Weder ihren Tempelwächter, ihren Vater, Violet, Adir, noch Azai öffnete sie die Tür. Jeder bekam auf sein Ruf, immer die gleiche Antwort: Schweigen. Am ersten Tag, als Irizz etwas länger besorgt vor der Tür verhaart hatte, ohne zu klopfen, hatte er gehört wie White irgendetwas an die Wand geworfen hatte und wie es zerbrach. Als Irizz dies hörte, hatte er sich lieber entfernt. White hatte die Spieluhr an die Wand geworfen, nachdem sie wie von selbst angefangen hatte zu spielen. Zerstört, in viele Einzelteile lag die ehemalige Spieluhr neben ihrem Bett. Sie selbst saß, wie ein verfolgtes Tier, am Bettende, die Knie an sich gezogen, dem Kopf darauf gelegt und immer noch verzweifelnd weinend. Sie konnte einfach nicht aufhören. Es war so als ob all die Tränen die sie über die vielen Jahren in sich verschlossen hatte, alle auf einmal raus wollten. White wagte es nicht zu schlafen. Selbst wenn sie es konnte, sie hatte panische Angst, alles vom Neuen zu sehen. Die gesamte Nacht noch einmal durch zu leben. Dennoch sah sie immer wieder Kanoris leere, tote Augen vor sich. Spürte seinen toten Körper… Und, obwohl es im Zimmer absolut ruhig war, hörte sie immer noch die verdammte Nocturne in ihren Ohren… Sie schien das Bild von Kanoris totem Körper zu untermalen… „Lass mich! Lass mich! Verschon mich! Sei endlich still!“ White wusste niemand hörte sie, sie wusste niemand war im Zimmer und niemand spielte auf einer Flöte. Wurde sie langsam wahnsinnig…? Von weiter Ferne, wie aus einer anderen Welt, hörte sie jemanden, der an ihrer Tür klopfte. White konnte die Worte nicht verstehen, trotzdem wusste sie, dass es sich um einen Kampf handelte. War es ihr nicht einmal in solch einer Situation gegönnt für sich zu sein? Sich einfach nur ihren Tränen hingeben? Einfach mit sich und ihren Erinnerungen allein sein? Es klang ernst… Nein, sie konnte und wollte jetzt nicht aufstehen, aufs Schlachtfeld schreiten und so tun als ob nie etwas passiert wäre. Sie konnte ihre Wächter nicht in Stich lassen… was war, wenn Nocturn da war? Was spielte das jetzt noch für eine Rolle… Rache würde Kanori nicht ins Leben zurückholen. Aber, wenn sie nichts tat und Nocturn sich wirklich an der Schlacht beteiligte, waren die Leben ihrer Freunde in Gefahr. Es wäre dann wieder Whites Schuld… sie würde noch mehr ermorden… Whites Hikari-Sinn siegte über die Traurigkeit. Die Fesseln banden sich neu um Whites Körper und Sinne, zwangen sie aufzustehen, sich umzuziehen und zusammen mit Azai zum Schlachtfeld zu gelangen. Er sagte nichts, jedenfalls nichts privates. Nur kurz erklärte er ihr die Lage, welche ihr Gehirn aufnahm und für solch einen Fall sofort die erforderliche Technik raussuchte. Die Formel stand bereit, die Technik wartete darauf ausgerufen zu werden und wieder zu töten. Wo lag für das alles der Sinn… Wann würde das nur je eine Ende haben… Dann geschah es. White hatte gehört wie sie die Beschwörung ausgerufen hatte, hatte gesehen wie sie erforderliche Bewegung ausgeführt hatte, doch – Die erwünschte Wirkung blieb aus. Keine Tote. Kein Angriff. Kein Licht. Die Fesseln die sie geführt hatten, waren wieder gerissen. Und damit hatte White die Kontrolle über ihr Element verloren. Das heilige Licht war erloschen. White spürte wie sie zu Boden geworfen würde, sie spürte wie Blut auf ihr Gesicht tropfte und verschwommen nahm sie war, das Azai sie vor einem Angriff bewahrt hatte. Er fragte sie nicht was los war, wahrscheinlich wusste er es. Quer über das Schlachtfeld schrie er anderen Wächtern was zu. Violet kam sofort angelaufen. Dann sagte er zu White, dass sie hier bleiben sollte, sich nicht von der Stelle bewegen sollte und schon stand er auf. Seine Verletzung heilte nicht. War jetzt auch noch Whites Heilmagie verschwunden? Wozu war sie dann noch gut? Wenn sie nicht mehr kämpfen konnte, hatte sie als Kriegswaffe ihren Zweck verloren, war kaputt – unbrauchbar. White fiel auf die Knie und ohne dass sie es selbst wahrnahm fing sie wieder an zu weinen. Sie wusste den Grund warum sie jetzt nicht mehr in der Lage war Lichtmagie zu beschwören. Ihr Körper mochte noch am Leben sein, doch ihr Herz, ihre Seele war tot. Sie waren zusammen mit Kanoris Herz stehen geblieben… Eine Hikari dessen Herz nicht mehr ein Einklang mit ihrer Magie schlug, konnte keine Lichtmagie beschwören, das Licht erlosch - starb. Wozu lebte White überhaupt noch? Am besten wäre, sie würde sich einfach erheben und sich von irgendeinen dahergelaufenen Dämon ermorden lassen. Dann hätte alles endlich ein Ende… Erlösung… wie sie sich das ersehnte… Tod. Nichts mehr spüren, sich nicht um irgendetwas Gedanken zu machen, keine Sorgen, keine Trauer, keine Gefühle. Nichts. Sie wollte nicht mehr Leben. Ein Leben ohne Kanori konnte sie sich nicht vorstellen und jetzt wo ihr Körper untauglich geworden war, wo sie niemand mehr brauchen konnte, konnte und durfte sie auch sterben… oder? Erlöse mich…! Plötzlich spürte White etwas. Im ersten Moment konnte sie nicht sagen was es war, konnte diese sanfte Berührung nicht deuten, doch dann wusste sie was ihre Haare in Bewegung brachte, welche sie zärtlich aus ihrem Gesicht strich und sie hinter ihren Körper wehte…: Ein warmer Windhauch wehte ihr die Tränen aus den Augen. Ungläubig riss White die Augen auf. „…Ich weiß… das klingt jetzt kitschig… aber wir Kaze sind der Überzeugung, dass sobald wir sterben und die Person zurücklassen, die wir am meisten lieben, wir ein Teil unseres Elementes werden. Mit anderen Worten: Wir werden zu Wind und bleiben so bis in alle Ewigkeit bei dieser Person.“ Kanori nahm ihre Hände und sah sie inständig an. „White, ich glaube daran! Sollte ich also vor dir sterben, dann glaube auch du daran! Denn so werde ich immer bei dir sein können… ja?“ Sie streckte die Arme nach etwas unsichtbaren, etwas was man nicht berühren konnte, aus und flüsterte: „…Ich glaube daran… Kanori…!“ Er hatte versprochen bei ihr zu bleiben. Er hatte ihr ewige Treue geschworen. Er hatte gelobt sie bis in alle Ewigkeit zu lieben… Kanori war nicht tot. Er war bei ihr, bei seiner Geliebten, auch wenn sie ihn weder sehen, hören, noch anfassen konnte. Dennoch… Er war da. Bis in alle Ewigkeit. Ende des 13ten Kapitels der zweiten Staffel. (21.12.2006) Musik: Dark Flute Requim for A Dream Kaze no Machi He Kapitel 33: Muttertag --------------------- Muttertag „Anikiiiiiii“, gab Siberu jammernd und wehleidig von sich. Er hing auf dem Sofa, alle viere von sich gestreckt und mit dem Gesicht Richtung Boden. Sein Bruder saß ihm gegenüber am Küchentisch. Er war in Übungsaufgaben vertieft und versuchte dabei den Rotschopf nicht zu beachten. Was sich als eine schwer herausstellte. „ANIKI! Ich leide unter chronische Bocklosigkeit und akuter Unlust!“ „Und Nerverites“, antwortete Gary ohne von seinen Aufgaben aufzusehen. „Und woran liegt das?! GREEN-CHAAAAAAAAAAN I MISS YOU SOOOOO!“ „Schaff dir ein Hobby an.“ „Mein Hobby ist irgendwo im Himmel und ohne sie ist meine morgendliche Tour reizlos. Aber morgen ist Sport in der Schule. Ich könnte Flachbrett-chaaaaaaaan nerven…“ Siberu legte den Zeigefinger unter sein Kinn und lächelte hinterhältig. „Lass das arme Mädchen doch in Ruhe. Hinako-san kann nichts dafür, dass du zu einfältig bist, um dich auch ohne Green zu beschäftigen.“ „Ich bin eben nicht so gefühllos wie du, Blue. Mir macht es etwas aus, wenn ein Teil unseres Teams sich sonst wo befindet!“ Zum ersten Mal sah Gary auf. „Glaubst du mir ist das egal?“ „Da du dich mit langweiligen Matheaufgaben beschäftigen kannst: Ja?“ Siberu setzte sich im Schneidersitz auf und sagte gedankenverloren: „Vielleicht sollten wir ma einen Abstecher Nachhause machen.“ Sein Bruder legte den Stift beiseite und sah zu ihm rüber. „Warst du es nicht gerade der, der von Teamwork sprach?“ „Ja, ich weiß… Aber es ist jetzt fast ein Jahr her seitdem ich das letzte Mal in unserer Welt war und bei sind es jetzt schon vier, oder?“ „Nein, es sind fünf.“ „Na also. Ich denke nicht das Green-chan etwas dagegen hat, wenn wir einen Abstecher in unsere Welt machen. Wir müssen ja nicht lange bleiben.“ Gary grinste ihn neckisch an. „Ou, hat der kleine Silver-chan etwa Heimweh?“ Siberu sprang auf die Füße. „Nein! Es ist nur… Du weißt schon, was ich meine... Ein wenig… Aktion.“ Das Grinsen des Angesprochenen schwand und er sah seinem Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Mit anderen Silver: Du hast das Verlangen zu töten.“ Siberu druckste ein wenig herum und grinste dann entschuldigend. Gary stand auf und packte seine Mathesachen zusammen. „Mach was du willst, Silver. Du kennst den Weg hin und auch zurück. Ich bleibe hier. Du brauchst wohl kaum einen Wegweißer.“ „Ich versteh dich nicht! Was hält dich hier? Du gehst immer noch zur Schule, obwohl du gar keinen Grund dazu hast. Auch ohne Green-chan scheinst du dein Leben, als „Gary Ookido“ irgendwie zu genießen.“ Der Angesprochene sah auf. „Und was ist mit dir? In der Zeit in der du hier bist, hast du auf mir nicht den Eindruck gemacht dass dir die Menschenwelt nicht gefällt. Erst jetzt wo Green nicht da ist, fängst du an zu meckern.“ Siberu antwortete nicht, schweigend sah er aus dem Fenster. „Findest du nicht, dass wir es Beide Green schuldig sind, auf sie zu warten? Ich kann mir nicht vorstellen dass es noch lange dauern wird. Aber wie gesagt, ich halte dich nicht auf. Wenn du unbedingt in unsere Welt willst - gut tu es. Leg dich von mir aus mit einem Dämonen an, vergieß Blut und komm zurück wenn deine Mordlust gesättigt ist.“ „So hatte ich das nun auch wieder nicht gemeint.“ „Oh doch, genau so hast du es gemeint.“ Der Angesprochene sah zur beleidigt zur Seite. „Silver, macht es dir Angst?“ „Was?“ „Das du nicht nur Green wirklich gern hast, sondern auch die Anderen – das Menschenleben im Allgemeinen. Das du womöglich schwach wirst und deine dämonische Ader verlierst. Hab ich Recht?“ Siberu seufzte und sah zu einem eingerahmten Foto, wo er, sein Bruder und Green drauf waren. Sein Blick schweifte ein wenig ab und er schrak erst wieder hoch, als es an der Haustür klingelte. Gary sah ebenfalls auf und wollte gerade zur Tür gehen, als sein Bruder schon an ihm vorbei sauste und die Tür aufmachte. Sein Grinsen schwand, als er sah, wem er die Tür geöffnet hatte. Er hatte gehofft es wäre Green, aber es war Firey. Die beiden Rotschöpfe tauschten finstere Blicke aus – kein Wort der Begrüßung. Gary tauchte hinter ihnen auf. „Guten Morgen, Hinako-san.“ Jetzt lächelte Firey, schob Siberu beiseite und wünschte Gary ebenfalls einen „Guten Morgen“. Siberu sah von einem zum Anderen, grinste und verschränkte die Arme. „Ich verstehe! Das ist also der Grund warum du dir keine Sorgen um Green-chan machst – du hast ne Neue. Ich wusste nicht das du so tief fallen würdest und so ein flaches Mädchen neh-“ … Nachdem sowohl Firey, als auch Gary ihm eine runter gehauen hatten, Siberu aufgehört hatte zu jammern, weil sie seine Frisur ruiniert hatten, hatten sie sich aufs Sofa gesetzt. Gary hoffte die Wohnung würde heil bleiben, denn Firey hielt ihren Bogen in der Hand und hielt Siberu skeptisch im Auge. Dieser machte sich bereit auszuweichen. Gary trank gemütlich seinen Saft. „Also… Hinako-san… Es ist also Heute?“ Ohne von Siberu aufzusehen, nickte sie. Siber verstand kein Wort, musste allerdings trotzdem seinen Senf dazu geben: „Ich weiß das ich unerhört gut aussehe, Hinalein: Aber du brauchst mich trotzdem nicht so anzustarren. Wenn du ein Bild haben willst – frag meine Fans. Geld hast du ja genug!“ Gary musste Firey aufhalten, ihn nicht jedes Haar einzeln abzubrennen und sagte: „Ich weiß dass dieser Idiot jeden einzelnen Pfeil in deinem Köcher verdient hat – aber BITTE… Draußen, okay?“ Dann wand er sich an Siberu. „Und du hältst für die nächsten zehn Minuten den Rand! Das wird ja wohl nicht so schwer sein!“ Er atmete tief durch, setzte sich wieder und fing das Gespräch wieder an. „Also, es ist heute?“ „Was ist heute?“ „Hatte ich nicht gesagt, du sollst die Klappe halten, Silver?! … Hinako-san?“ „Wie schon gesagt, es ist Heute und ich denke ich kann dir den Gefallen tun.“ „Das hört sich gut an.“ Siberu stand ein Fragezeichen im Gesicht und das gefiel ihm überhaupt nicht. Doch gerade als er den Mund öffnete um zu fragen, reichte sein Bruder Firey einen Brief, den sie in eine Tasche steckte. „Könnte jemand die Güte haben und mich aufklären?!“ Beide seufzten und Firey sagte: „Ich besuche nachher, zusammen mit Tinami-san und Ilang-san, Green. Als ich das Gary-san erzählt habe, hat er mich gebeten Green diesen Brief zu überbringen. Ich hoffe das ist selbst für einen Idioten wie dich zu verstehen, Bakayama!“ Der Rotschopf schlug mit der zusammengeballten Faust auf den Tisch, so dass die Gläser klirrten. „Und davon weiß ich nichts?! Dann muss ich auch einen Brief schreiben!“ Und schon sprang er auf und rannte in sein Zimmer, zum Briefschreiben. Die Beiden sahen ihn mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher. Dann wand Gary sich wieder an Firey: „Was machst du wenn du erwischt wirst?“ Firey lächelte. „Werde ich schon nicht, denn ich hab von Tinami-san erfahren das Grey-san nicht da ist. Keine Sorge, Green wird den Brief erhalten! Scheint dir ja ziemlich wichtig zu sein.“ Gary wurde leicht rot. „Natürlich ist mir das wichtig… Es geht immerhin um Green. Und vier Monate sind eine lange Zeit.“ Firey sah zu Gary rüber, während sie ihren Saft austrank. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er Green vermisste… So eine Freundschaft war wirklich zu beneiden – besonders unter diesen Umständen… „Als ich damals noch mit Green zusammen gewohnt habe - das weißt du doch noch, oder Gary-san?“ Er nickte, etwas verwundert über das Thema. „Green hat damals immer über dich gelästert.“ „A-ach wirklich…“ Wollte er das wissen? „Sie sagte du wärst das größte Arschloch unter der Sonne.“ Lieber nicht. „Ich denke ich verzichte auf die Fortsetzung!“ Firey hörte nicht auf ihn und fuhr fort: „Daher war ich auch sehr überrascht, als ich dich zu Weihnachten an ihrer Seite gesehen hab und ich bin immer noch erstaunt wie gut ihr euch jetzt versteht! Besonders weil-“ In dem Moment kam Siberu wieder ins Zimmer gestürmt, klatschte Firey den Brief auf den Tisch und sagte mit verschränkten Arme und finsteren Blick: „Ich denke das reicht an falschen Andeutungen!“ Fireys Lächeln, schlug sofort ins Gegenteil um. „Du kannst nur die Wahrheit nicht vertragen, Bakayama!“ Bevor die beiden, sich weiter streiten konnten, ging Gary dazwischen und sagte zu Firey, sie müsse langsam los. Die Angesprochene nickte, stopfte den Brief in ihre Tasche und verabschiedete sich von Gary – nicht von Siberu. Dieser rief ihr noch nach, dass sie seinen Brief nicht lesen sollte. Wutentbrannt drehte sie sich um und sagte: „Schließe nicht von dir auf andere!“ Mit diesen Worten ließ sie die Tür zuknallen. „Ich weiß wirklich nicht was ich diesem Mädchen getan habe…“ „Du bist so dumm, Silver…“ Ein tiefes Seufzten hallte durch die fast leere Trainingsarena. Green hatte den Kopf auf ihren Stab gestützt und stand in der Mitte des Wächterwappens, welches in den Boden graviert war. Durch die hohen Fenster schimmerten die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne und um Green herum funkelten immer noch die Überreste ihrer letzten Attacke. Die Geschehnisse die sie auf ihrer Zeitreise gesehen, erlebt hatte, steckten immer noch in ihr und beeinflussten ihre Gedanken. Sie hatte alles erlebt, als wäre sie White gewesen, daher fühlte sie seitdem ein dringendes Bedürfnis mit ihrer Mutter zu reden. So viele Fragen brannten ihr auf der Zunge. Eine ganz besonders, die sie seitdem nicht mehr losgelassen hatte und ihr ein flaues Gefühl im Magen bereitete. Grey konnte sie nicht fragen. White war die einzige, die ihr auf diese Frage eine Antwort geben konnte… auch wenn die Frage mehr als unerhört war. Es ging um Nocturn. Mittlerweile hatte sie sich ein recht gutes Bild von ihm machen können und dass er nach White gegiert hatte, hatte sie sehr deutlich vernommen. Was wenn es ihm gelungen war, White zu… vergewaltigen? Und Green womöglich… seine Tochter war? Das würde einige Fragen beantworten. Immerhin war ihr leiblicher Vater, nach wie vor, unbekannt und wenn sie Nocturns Tochter war, würde das auch ihre Unreinheit erklären, ihr Aussehen. Dazu kam, dass Green dunkle Magie anwenden konnte. Doch am wichtigsten: Wäre das die Antwort auf die Abscheu ihrer Verwandten, denn Green wäre dann ein Halbdämon. Ein Feind. Die Stimme ihrer Tempelwächterin schreckte die Hikari hoch und beinahe hätte sie ihren Stab fallen gelassen. Green seufzte abermals als sie Itzumi sah und bei dem was sie ihr sagte, kam bei ihr auch nicht gerade Freude auf. Grey war mal wieder im Jenseits. Wieder einen Tag der Langeweile und des Nichtstuns. Mit einer saloppen Handbewegung verwandelte sie ihren Stab wieder zurück und das Glöckchen hing sich wieder um ihren Hals. Mit einen gespielten Lächeln, fragte Green ob Itzumi noch etwas zu sagen hätte. „Ja. Ihr erwartet Besuch.“ Green sah auf. „Besuch? Vom wem?“ „Von Euren Elementarwächtern.“ Das Gesicht der Hikari hellte auf und in null Komma nichts, stand sie neben Itzumi. „Wer denn? Alle?“ „Tinami-san, Ilang-san und Hinako-san. Sie kommen gegen Mittag.“ Vor Freude sprang Green kurz in die Luft. „Dann können wir ja zusammen zu Mittag essen! Itzumi mach dich an die Arbeit!“ Sie seufzte, als wenn sie nicht schon genug Arbeit hätte und auf Ryôs Hilfe konnte sie nicht zählen, da er mit einer Aufgabe von Grey betreut war. Green ging sofort ins Bad um sich frisch zu machen, danach suchte sie Kari, die sie vorm Fernseher fand (sie hatten doch tatsächlich alle Kanäle der Welt) und die gerade gebannt einen Cartoon verfolgte. Green setzte sich zu ihr und nachdem sie Kari davon überzeugt hatte, ihr zuzuhören sagte sie, dass sie gleich Besuch bekommen würden und schaltete den Fernseher aus. „Wer kommt denn alles? Auch Sibi und Gary?“ Green schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Du weißt doch, dass sie nicht hierher dürfen.“ Kari nickte. „Wo ist Grey eigentlich?“ „Im Jenseits. Wo sonst?“ „Aber, ist er nicht gestern zusammen gebrochen?“ Green schwieg. Sie machte sich Sorgen um ihn. Denn Gestern, gleich nachdem er aus dem Jenseits zurückgekehrt war, hatte er zum ersten Mal einen Schwächeanfall erlitten und sogar das Bewusstsein verloren. Ein Atzt aus dem Sanctuarian war gekommen (Tinami war nicht erreichbar gewesen) und hatte ihm viel Ruhe verschrieben. Aber nein, Grey war natürlich zu stur um sich von seinen Pflichten abhalten zu lassen und meinte es ginge ihm gut. Green und auch Ryô hatten versucht ihn zu überreden, doch er wollte nicht hören. Im Gegensatz zu Ryô verstand sie nicht warum er so versessen darauf war, seine Termine im Jenseits zu halten. Was machten die da eigentlich? Es herrschte doch kein Krieg… was konnte so wichtig sein, dass Grey seine Gesundheit so außer Acht ließ und was für so viel Diskussionsstoff sorgte? Itzumi kam rein um anzukünden, dass der Besuch angekommen war. Sofort hatte Green andere Gedanken. Das Wiedersehen von Firey und Green wurde mit einer Umarmung eingeleitet, die beiden hatten sich immerhin auch vier Monate lang nicht gesehen. Tinami und Ilang begrüßte Green ebenfalls recht freudig, auch wenn sie Tinami erst vor zwei Wochen gesehen hatte. Die Hikari stellte Ilang und Firey Kari vor, da Tinami sie bereits kannte. Doch die beiden verstanden kein Wort Deutsch und so blieb es bei dem Namen. Da Kari nichts verstehen konnte, blieb sie lieber bei ihren Filmen und ließ die Anderen alleine reden. Die Wächterinnen verließen das Zimmer und traten hinaus auf dem Korridor, da Itzumi das Mittagessen woanders angerichtet hatte. Das Erste was Green natürlich sofort tat, war nach Gary und Siberu zu fragen. „Denen geht es gut! Gary-san geht nach wie vor täglich zur Schule und Bakayama… naja. Sagen wir er kommt wenn seine so genannte „Arbeit“ ihn ruft“, antwortete Firey mit finsteren Gesichtsausdruck. Green konnte ein Grinsen nicht zurück halten. „DIE Arbeit?“ „DIE Arbeit – ja.“ „Na dann scheint es ihn ja sehr gut zu gehen, das beruhigt mich!“ „Wann fliegt der endlich von der Schule… denn müsste ich ihn mehr sehen…. Was für ein Segen wäre das!“ Die Feuerwächterin seufzte sehnsuchtsvoll. „Sei froh dass du Sibi sehen kannst…“ Firey sah sofort das sie bei Green einen Wunden Punkt getroffen hatte und sagte, mit einem aufmunterten Lächeln: „Ach komm, so einen wirst du doch nicht wirklich vermissen? Ich meine, Gary-san kann ich ja verstehen… aber Bakayama?“ „Wenn du ihn besser kennen würdest, denn würdest du verstehen, warum ich auch ihn vermisse.“ „Danke – ich verzichte. Das was ich so sehe reic-“ Fireys Satz wurde unterbrochen von Tinami, die plötzlich geschockt stehen geblieben war. „WAS?! Aber Li-chan! Wie konntest du mir DAS verschweigen?!“ Auch Itzumis Gesicht schien merklich erstarrt, wie Green feststellte, die Farbe schien ihrer Tempelwächterin langsam aus dem Gesicht zu weichen. Ilang war rot geworden. Firey und Green standen ein Fragezeichen im Gesicht. „... Ich wusste nicht dass es so wichtig war! Es war immerhin… nichts… besonders…Nur ein Treffen“, rechtfertigte sich Ilang. Tinami war davon nicht beeindruckt. „Nichts Besonderes?! Wenn ER ein Mädchen anguckt ist es schon etwas Besonderes! Also – was habt ihr getan?“ Green wurde es jetzt langsam zu bunt. „Worüber redet ihr?“ Tinami wand sich an Green. „Wusstest du das, Ee-chan?“ „Was?“ „Das Kaze-sama Li-chan eingeladen hat!?“ Das Gesicht der Angesprochenen hellte auf. „Aber klar, wusste ich das! Die Anprobe letzte Woche?“ Ilang nickte, froh darüber das Green ihr zustimmte. Itzumi war dabei die letzte Woche zu rekonstruieren, was hatte sie gemacht, wenn sei nicht dabei war, bei einem so privaten Treffen von ihren geliebten Herren und einer anderen Wächterin? … „Äh Hikari-sama…“ Green sah zu Itzumi, leicht überrascht darüber von ihr direkt angesprochen zu werden. „Äh jo?“ „War dieses… Treffen, am… Dienstag?“ Die Hikari nickte. Itzumi zwang sich zu einen Lächeln. „Ah danke und entschuldigt mein Eingreifen….“ Verdammt! Am Dienstag war sie in der Wohnung ihrer verfluchten Herrin! Noch einen Grund mehr sie zu hassen… Die Mädchen betraten einer der Speisesäle, wo das prachtvolle Essen bereits angerichtet war. Tinami sagte mit einem Grinsen, dass es sich einfach lohnte in Den Tempel zu kommen: Man bekam immer ein Festessen serviert – umsonst. Das Letztere hatte Green dazu gefügt und sie musste zugeben, es schmeckte auch immer so gut wie es aussah. Aber wahrscheinlich durften Tempelwächter sich nur als solche nennen, wenn sie auch so gut Kochen konnten, wie ein Küchenchef. Dennoch würde Green lieber selbst kochen. Zwar kam sie nicht an das Essen von Itzumi ran, doch sie mochte es lieber, wenn sie genau wusste, was sie da aß. Denn nicht alles, was auf den Tisch kam, kannte Green. Nachdem sie angefangen hatten zu essen, fing das Gespräch sofort wieder da an, wo es aufgehört hatte. „Was war das für eine Anprobe?“, wollte Tinami wissen. Sie sah aus wie eine Journalistin für ein Klatschblatt: Es fehlte nur noch der Notizblock und der Schreiber, dachte Green, und hatte Mitleid mit Ilang. Sie war immer noch knall rot, trotzdem antwortete sie, so sicher wie möglich: „Einige der Kleider passten Green-san nicht… daher hat Grey mich gefragt ob ich sie haben wollte.“ Green nickte, auch wenn sie wusste dass es gelogen war - was Ilang nicht wusste. Die Kleider um die es ging, hatten allesamt genau dieselbe Größe wie auch ihre anderen. Aber Green wollte einfach keine mehr haben, schon gar nicht diese neuen. Sie waren so… schlimm. Selbst für Grey! Also hatte sie hoch und heilig beteuert sie würden ihr nicht passen, was Grey ihr tatsächlich geglaubt hatte. Es hatte Green allerdings gewundert, dass er sofort an Ilang gedacht hatte, als es um das verschenken der Kleider ging. Er hatte sogar das weiß umgefärbt und sie auch dementsprechend um geschneidert (danach hatte Green es bereut, gesagt zu haben, dass sie ihr nicht passten). „Aber warum denn gerade an dich?“, fragte Tinami. Ilang sah immer noch mit roten Wangen weg. „…Du weißt doch dass wir verwandt sind.“ Firey sah überrascht drein, auch Green fiel es erst in diesem Moment ein. Sie hatte es auch nicht gewusst. Erst nachdem sie Kanoris Familie gesehen hatte, wurde ihr klar, dass Grey mit Ilang verwandt sein musste. Immerhin war Kanoris Schwester, Yuri, Elementarwächter der Natur gewesen. „Achja, er ist ja dein Cousin…. Was ist das bitte für ein Argu?“ „Es ist wirklich schwer sich daran zu gewöhnen das Inzest normal ist…“, sagte Firey, während sie ihren Tee trank. Ilangs Röte konnte nicht mehr geschlagen werden und gerade als sie stotternd beteuern wollte, dass sie nicht in Grey verliebt wäre, sagte Tinami, indem sie ihre goldene Gabel auf Ilang richtete: „Du brauchst es gar nicht zu leugnen! Es ist offiziell das du, ich, Ai-chan und die Tempelwächterin, die gerade in einem Meer von Eifersucht untergeht, in ein und Demselben verliebt sind!“ Tinami lachte und trank ihre Limonade mit einem Schluck aus. Itzumi verfluchte sie in Gedanken, tat aber so als hätte sie Tinamis Worte nicht gehört. Green lachte und nachdem sie einen Bissen von ihrem Steak genommen hatte (und den Kaviar verbannt hatte – denn Itzumi schien irgendwie nicht begreifen zu wollen, dass Green Fisch hasste), antwortete sie: „Ich wusste gar nicht dass mein Bruder so beliebt ist! Hätte ich ja nicht gedacht… Er hat ja einen richtigen Fanclub!“ Und so ging es eine ganze Weile weiter, indem Tinami Ilang auslöcherte, enttäuscht und glücklich zu gleich, dass nichts passiert war, Itzumi ihr Leben verfluchte und Green und Firey sich aus dem Gespräch ausklinkten. Nach dem Essen, saßen sie in Greens riesen Zimmer und immer noch war das Gespräch in vollen Gange. Firey wartete nur auf den richtigen Moment und als Green eine Weile nichts mehr gesagt hatte, fragte Firey: „Ich muss dich unter vier Augen sprechen, Green. Ginge das kurz?“ Die Angesprochene nickte und die beiden Mädchen gingen auf den Balkon. Während Firey die atemberaubende Aussicht genoss, fragte Green weshalb sie mit ihr reden wollte. Firey sah sich um, ob auch ja niemand zu sah. Doch die drei anderen Mädchen waren immer noch absolut in ihrem Gespräch vertieft. „Also, Green… Ich habe etwas für dich. Gary-san gab mir einen Brief für dich mit. Achja - Bakayama natürlich auch.“ Greens Augen weiteten sich, als sie die beiden Briefe sah. Firey sah lächelnd, dass sich Tränen in ihren Augen sammelten, während Green die Briefe an ihre Brust drückte. „Danke, Firey… Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich freue…! Ich hab schon die ganze Zeit über versucht, irgendwie mit den beiden in Kontakt zu treten, aber alles umsonst… Hast du etwas dagegen, wenn ich sie gleich lese?“ Ihre Freundin schüttelte den Kopf. Green lächelte und wollte gerade Garys Brief öffnen, als Ryô die Tür zum Balkon öffnete und ziemlich außer Atem sagte: „Hikari-sama, Ihr habt Besuch.“ „Ich weiß dass ich Besuch habe…?“ „Von Euer Mutter! Sie erwartet Euch in Ihrem Gemach. Sie wollte alleine mit Euch sprechen.“ Green sah ein wenig schockiert aus. In den gesamten vier Monaten war White kein einziges Mal hier gewesen, warum gerade jetzt? Doch nicht etwa… Weil sie herausgefunden hatte, dass Green in ihrer Vergangenheit gewesen war?! Die Hikari wand sich an Firey und drückte ihr die Briefe in die Hand. „Firey, ich muss dich um einen Gefallen bitten: Versteck die Briefe unbemerkt unter meinem Kissen – da ist auch Garys Kette, falls du weißt wie sie aussieht…“ Etwas verwirrt nickte Firey und schon war Green aus dem Raum gerannt. Keine fünf Minuten später, hatte sie im Schnell-Lauf den Tempel hinter sich gelassen und stand keuchend vor Whites Zimmertür. Sie atmete kurz durch, glättete ihr Kleid und fragte sich dann was sie hier machte. Das war immerhin keine Audienz, sondern ein einfaches Gespräch mit ihrer eigenen Mutter. Dennoch musste Green noch einmal Luft holen, ehe sie die Tür öffnete und das Zimmer betrat. White saß am offenen Fenster. Der Wind spielte mit ihren weißen Haaren und den Schleifen ihres Kleides. Sie hatte die Augen geschlossen, ehe Green eingetreten war, öffnete sie jedoch und sah ihre Tochter liebevoll an. Green fiel ein Stein vom Herzen, sie schien nicht wütend zu sein. „Green… Es freut mich dich zu sehen.“ Das sah Green ihr auch an, denn durch die Reiße in die Vergangenheit, kannte sie nun den Unterschied zwischen dem „echten“ Lächeln ihrer Mutter und dem „Standard-lächeln“. „Setz dich doch zu mir, von da Hinten, kannst du den Wind doch gar nicht spüren.“ Green lächelte und tat, worum ihre Mutter sie bat. Sie hatte sich gerade daran erinnert, dass White ja daran glaubte das Kanori ein Teil des Windes wäre… Green wusste nicht ob sie daran glaubte oder nicht. Doch selbst wenn sie es nicht tat – sie würde niemals den Glauben ihrer Mutter ins Wanken bringen wollen. „Warum bist du hier, Mutter? Geht es um…“ „Die Spieluhr?“ Green nickte. „Nein. Deswegen bin ich nicht gekommen.“ Etwas unsicher sah Green auf. „Aber, du weißt… es? Also…“ „Ja, ich weiß dass du den Effekt meiner Spieluhr entdeckt hast.“ „Es tut mir leid…Ich hätte sie nicht berührt wenn ich gewusst hätte, was für einen Effekt sie hat…“ White legte ihre Hand auf den Kopf ihrer Tochter. „Entschuldige dich nicht für etwas, wofür du keine Schuld hast, mein Mädchen. Ich hätte sie hier nicht stehen lassen sollen. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es noch jemanden, außer mir, gäbe, der die Erinnerungen freisetzen kann. Grey hat, in seiner Kindheit, oft damit gespielt und es ist nichts geschehen…“ „Mein Glöckchen ist auf sie gefallen…?“ White sah sie überlegend an. „Ja daran könnte es liegen…“ Green sah hinaus in den Himmel. Es war jetzt der perfekte Zeitpunkt um ihre Fragen zu stellen. War das nicht genau die Gelegenheit die Green sich erwünscht hatte? Ein Gespräch nur mit ihrer Mutter? Aber es wie sollte sie fragen ob Nocturn ihr Vater war, ohne das es unverschämt klang? „Wenn du Fragen hast… stell sie. Ich bin nicht wütend auf dich.“ Green lächelte in sich hinein. „Mutter, du kannst doch keine Gedanken lesen, oder?“ Sie lächelte ebenfalls. „Ich kann Gedanken lesen. Aber keine Sorge, ich tue es nur bei Feinden und nur wenn es Not tut. Das du Fragen hast, stand dir einfach ins Gesicht geschrieben.“ Green nickte verstehend. Dann wand sie sich ihrer Mutter wieder zu und sagte dann, leicht zögernd: „Mutter… Mein Vater ist doch nicht…?“ Whites Lächeln schwand und sie schaute in den Himmel. Damit gerieten Greens Hoffnungen ins Schwanken. Ohne zu wissen was sie tat, griff sie ihre Mutter am Arm und sagte verzweifelt: „Mutter – nein, sag mir jetzt nicht, dass Noc-“ White schüttelte energisch den Kopf und Green fiel ein Stein vom Herzen. „Er hat mich nie vergewaltigt, falls du das gedacht hast.“ Green seufzte zutiefst erleichtert und ließ den Kopf gegen den Arm ihrer Mutter fallen. „Danke!“ „Auch wenn er oft einen Versuch in diese Richtung unternommen hat.“ „Hat er das etwa so oft versucht?“ Green sah skeptisch auf. „Regelmäßig konnte man das schon nennen.“ Green sah ihrer Mutter an, dass ihr das Thema unangenehm war und wechselte es daher lieber. „Was passierte danach? Also, nachdem…“ „…Kanori ermordet worden ist?“ Green nickte, sie wollte es nicht direkt sagen und war froh darüber dass White es selber gesagt hatte. Ihre Mutter atmete tief durch und erklärte: „Ich war wieder mit meinem Element vereint und konnte wieder im Krieg teilnehmen. Nachdem ich allerdings davon erfuhr, dass ich schwanger war, nahm ich mir natürlich eine Pause vom Kampf. Sogar mit Vaters Erlaubnis.“ Green löste sich wieder von White und setzte sich richtig hin. „Wow – das hätte ich ja nicht gedacht. Was sagte er dazu dass Grey Kanoris Sohn ist?“ „Er schien nichts dagegen zu haben, wenn, dann sagte er dies nicht. Der, der wirklich etwas dagegen hatte, war…“ „Nocturn“, ergänzte Green säuerlich. Worüber White kichern musste. Sofort wurde sie wieder ernst. „Ja. Nach seinen Mord sah ich ihn erst wieder, als ich nach Greys Geburt wieder im Krieg teilnahm. Du musst wissen, Nocturn war nie wirklich aktiv im Krieg. Es war im gleichgültig, er pflegte zu sagen, dass er nur einen Krieg gegen mich führte. Jedenfalls, als ich ihn dann wieder sah, habe ich ihn zum ersten Mal richtig wütend erlebt. Das erste Mal von Zweien. Er wagte es doch tatsächlich mir vorzuwerfen ich hätte ihn betrogen!“ Sie schüttelte ratlos den Kopf mit geschlossenen Augen. „…Was hat er gemacht?“ Green hatte Angst vor der Antwort. „Nachdem wir uns ein ziemliches Wortgefecht geliefert hatten… hat er aus lauter Wut sein erstes Massaker verübt. Die genauer Zahl ist bis heute noch unbekannt…“ Die Angesprochene schluckte. „Und was ist mit Grey? Er musste doch in dauerhafter Gefahr vor Nocturn gelebt haben…?“ Sie schüttelte den Kopf. „Merkwürdigerweise nicht. Grey wusste sehr lange nichts von Nocturns Existenz. Dieser drohte zwar oft damit, ihm etwas anzutun, setzte es aber nie in die Tat um.“ „Warum nicht? Weißt du den Grund?“ „Ich kann ihn mir denken. Wahrscheinlich wollte er warten bis Grey sich wehren konnte.“ „Wahrscheinlich… Ist es wirklich wahr, das Nocturn alle Offiziere und…die Anderen…?“ „Ja, er tötete alle… oder eher: Ließ sie töten… Das Drama schien gar nicht wieder aufhören zu wollen… Izerin war, von den Elementarwächtern, der Erste. Von Hirey lebensgefährlich verletzt.“ „Was?!“ „Nocturn kontrollierte seinen Körper und zwang ihn dazu, seinen Freund so zu zusetzen das Izerin kurz vor dem Tode war. Den Todesstoss gab er ihn selber…. Hirey wurde nie wieder wie früher.“ „…Das kann ich mir gut vorstellen… und ich denke, ich verzichte darauf wie die anderen gestorben sind… aber: Warte, was ist mit Violet? Sie lebt doch noch!?“ White sah weg und Green wusste sofort dass auch hier etwas im Busch war. Zaghaft, als bewege Green sich auf dünnen Eis, fragte sie: „Sie lebt doch… oder?“ Whites Augen verengten sich und ein schmerzhafter Ausdruck trat in ihnen. „Das kann man nicht „leben“ nennen…“ „Was ist passiert…?“ Die Augen ihrer Mutter huschten zu ihr über, ohne den Kopf zu drehen. „…Green, hast du schon einmal von dem Zustand „Nexres“ gehört?“ „Nexres?“ „Das ist ein unheilbarer Zustand, der eintritt, wenn man zu oft von Verbotenen Künsten attackiert worden ist. Er ist vergleichbar mit dem menschlichen Koma.“ Diese Worte hörten sich an, als hätte White sie auswendig gesprochen, wie ein lebendes Lexikon. Sie wand ihre Augen wieder fort - ihre waren Augen gefüllt mit Schmerz. Green hatte fassungslos die Augen aufgerissen. „…Was?! Meine Tante… Pinks Mutter, liegt im Koma?! Aber… warte, ich sollte Pink doch mal von ihr grüßen… das ergibt doch keinen Sinn… oder hast du da gelogen?“ White schüttelte traurig den Kopf. „Ich wünschte es wäre so. Aber nein: Nexres unterscheidet sich von dem üblichen Koma… Es gibt wenige Momente, höchstens zwei Mal im Jahr, wo das Opfer für kurze Zeit bei Bewusstsein ist. Das letzte Mal, jedoch…war vor fünf Jahren… da hatte sie es mir gesagt…“ „Pink weiß das nicht…“ Green senkte den Blick, immer noch geschockt. „Nein, tut sie nicht… Vater will nicht dass sie davon erfährt. Denn, er hofft immer noch das Violet wieder aufwacht. Aber… es gab noch nie jemanden, der wieder aufgewacht ist… sie ist… unrettbar…“ „…Es ist genau wie beim Koma…? Also das sie künstlich am Leben gehalten wird…?“ „Ja.“ „Und du willst, dass die Maschine ausgeschaltet wird…?“ Mit geschlossenen Augen nickte sie. „Warum…?“ White öffnete die Augen wieder. „…Du hast noch nie jemanden in diesen schrecklichen Zustand gesehen, denn wenn du es gesehen hättest, würdest du nicht fragen… Nexres ist wie ein dauerhafter Alptraum, aus dem man nicht wieder erwachen kann und… man sieht deutlich wie Violet darunter leidet… körperlich wie auch seelisch… Selbst wenn sie wieder aufwachen würde, wäre sie nur ein Schatten ihrer selbst… Vater besteht dennoch darauf. Du hast gesehen, wie sehr er sie liebt… Die wenige Freizeit die er hat, verbringt er bei ihr. Ich kann das nicht verstehen… Ich bin zwar auch oft bei ihr, aber ich halte diesen Anblick nicht lange aus… Sie schreit so viel… meistens um ihre Tochter.“ Green sah zu Boden. „Man kann wirklich nichts machen…?“ Traurig und mit geschlossenen Augen schüttelte White den Kopf. „Aber Pink muss das doch erfahren…! Sie hat doch ein Recht darauf zu wissen, was mit ihrer Mutter geschehen ist!“ „Ich bin doch auch dafür. Aber ich bin nun mal nicht allmächtig und kann so etwas nicht alleine bestimmen.“ Nur verbissen nickte Green. „Und was ist mit Pinks Vater?“ White zuckte mit den Schultern und sagte das niemand wüsste wer der Vater sei. „Wie bitte?!“ Ihre Mutter seufzte. Wie sollte sie das erklären, ohne dass Green zu viele Fragen stellen würde? Fragen, auf die White keine Antwort geben konnte, weil es ihr verboten war darüber zu sprechen? „Grey hat dir sicherlich davon erzählt, dass alle Wächter gegen Ende des siebten Elementarkrieges aus dem Tempel evakuiert worden sind, nehme ich an?“ Green nickte und White fuhr fort: „Meine Schwester wurde mit der wichtigen Aufgabe beauftragt die Kinder der Elementarwächter zu schützen. Also Tinami, Azura, Kaira, Ilang und Daichi…“ „Und Grey und mich auch?“ White sah sie an, schlug die Augen nieder und wand sich wieder ab. Sie konnte nur lügen. Etwas anderes blieb ihr gar nicht übrig. „…Ja ihr Beiden natürlich auch…“ Green lächelte, was White nur aus den Augenwinkeln sah. „Dachte ich mir! Bitte, erzähl weiter! Grey redet nie darüber, er druckst da immer so herum, weißt du?“ Oh wie das schmerzte. White würde lieber einen Dolch in die Hand nehmen und sich ins eigene Fleisch schneiden, als Green weiter anzulügen. „Kann ich mir vorstellen… Jedenfalls… Violet floh mit euch in die Menschenwelt. Was danach passierte weiß niemand. Der Kontakt war abgebrochen, man konnte euch nicht orten. Aber du weißt ja von Grey, dass er am gleichen Tag noch ums Leben gekommen ist, er war der Einzige der die Flucht nicht überlebt hat. Erst vier Jahre später, fand man Violet in diesen entsetzlichen Zustand.“ Green hatte ihren Worten aufmerksam gelauscht und nickte. „Dann hat Violet mich ins Waisenhaus gebracht und die Anderen, hat sie woanders versteckt.“ White nickte, zu noch mehr ausgesprochenen Lügen war sie nicht fähig. Das was sie Green erklärt hatte, war alles wahr. Nur das mit ihren eigenen Kindern, war es nicht. Grey war nie auf der Flucht gestorben… und Green… „Glaubst du es war Nocturn?“ White schreckte es ihren Gedanken hoch. „Was?“ „Ob es Nocturn war, der Tante Violet das angetan hat.“ White sah sie kurz mit großen Augen fragend an, dann schien sie ihr erst folgen zu können. „Ich kann dir mit 100% Sicherheit sagen, dass er es nicht war. Er starb im selben Augenblick wie ich, er kann es also unmöglich verübt haben.“ „Einer seiner Handlanger?“ „Hatte er nicht. Und wenn, dann hätten sie seinen Befehl nicht nach seinem Tode ausgeführt. Nocturn war nicht sonderlich beliebt unter seinen eigenen.“ Green sah ihre Mutter gedankenverloren an, denn sie dachte gerade wieder an seine Akte, die von White bis ins Detail ausgefüllt war. „Mutter, ich hab noch eine Frage: Woher weißt du so viel über Nocturn? Ich habe seine Akte gesehen, von dir ausgefüllt.“ White sah sie erst ernst an, dann spielte ein leichtes Lächeln um ihre Lippen. „Das hört sich ja an wie eine Anklage. Für was klagst du mich an?“ Green lächelte ebenfalls, jedoch leicht finster. „Ich kann es mir zwar schwer vorstellen, aber da du so viel über ihn weißt, nehme ich an, ihr habt euch auch außerhalb des Krieges getroffen?“ „Gegen Argument: Wieso nimmst du nicht an, dass ich das nicht durch Spionage erfahren habe?“ Green grinste. „Das sagt mir mein Gefühl! Also liege ich richtig?“ „Einen Prozess würdest du mit diesem Argument wohl verlieren. Aber ja, du liegst richtig.“ „Dann bist du ja im Grunde genauso unrein wie ich!“ Jetzt schwand Whites Lächeln und sofort wusste Green sie hatte was Falsches gesagt. „Green, dieser Mann, hat Kanori grausam ermordet. Glaubst du wirklich ich hätte eine Beziehung mit ihm geführt, die auf freundschaftlicher Basis beruht?“ Ihre Tochter senkte den Kopf. „Tut mir Leid…“ „Schon gut. Er war wirklich oft hier, da niemand ihn spüren konnte, hat er sich öfter in mein Zimmer geschlichen. Der Grund weshalb ich so viel über ihn weiß, ist der, dass er ziemlich gesprächig ist. Nocturn konnte stundenlang reden, ohne überhaupt eine Antwort von mir zu erhalten. Ich denke er kam so oft, weil er jemanden brauchte mit dem er reden konnte.“ „Und du hast ihn einfach so zugehört? Warum hast du ihn nicht rausgeworfen?“ „Ich habe diesen Schritt nicht gewagt. Nicht um meiner Sicherheit Willen, sondern wegen Greys. Daher hab ich sein stundenlanges Gerede ertragen. Teilweiße war es auch recht interessant… Von Nocturn erfuhr ich mehr über die Dämonenwelt, als ich es je in Hizashi-sans Büchern hätte erfahren können.“ Green stimmte ihr zu, denn diese Bücher gehörten gewiss nicht zu ihrer Lieblingslektüre. „Wenn wir schon einmal beim Thema sind…“, fing Green an und erzählte ihrer Mutter bis ins kleinste Detail, von ihren Traum, indem sie mit Nocturns Hilfe Siberu und Gary ermordet hatte. White hörte ihr ruhig und ohne zu unterbrechen zu. Als Green ihre Erzählung zu ende geführt hatte, schwieg White kurz, sie schien ihre Antwort sorgfältig zu überdenken. Green wusste eigentlich nicht einmal den Grund, weshalb sie ihr das erzählt hatte. Immerhin war es nur ein Traum, was gab es da zu bereden? „Der Traum ist recht realistisch.“ Green sah auf und sah ihre Mutter unverständlich an. „Wie bitte?“ „Wenn er am leben wäre, wäre er durchaus in der Lage dich so etwas durchleiden zu lassen. Das müsstest du mittlerweile wissen.“ „J-Ja, aber… In meinem Traum war ich wirklich der festen Überzeugung davon, das ich es war, der Gary und Sibi das angetan hat…“ „Er war Meister der Gedankenkontrolle. Körper, Geist und Seele konnte er unter seine Kontrolle bringen und die Gedankenkontrolle war wohl die gefährlichste Fähigkeit die er einsetzen konnte. Bei jedem Wesen konnte Nocturn die Gedanken nach seinem Willen beeinflussen. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen dir glauben zu lassen, du wärst die Mörderin.“ Green schüttelte den Kopf und war wieder einmal froh darüber dass er tot war. Dann fiel ihr etwas ein: „Aber Mutter, was ist mit dir?“ White schlug die Augen nieder und antwortete: „Ich bin glücklich darüber, sagen zu können dass diese Technik bei mir nie Wirkung gezeigt hat. Genauso wie auch seine Fähigkeit Gedanken zu lesen.“ „Was kann man tun, um sich dagegen zu wehren?“ Nur für den Fall der Fälle, dachte Green. „Wenn der Wille stark genug ist, kann er die Kontrolle nicht erlangen. Zu meinem Bedauern muss ich allerdings zugeben, dass ich noch nie jemanden gekannt habe, der dies geschafft hat…“ Mit zusammen gebissenen Zähnen sagte Green, dass sie hoffte wenn sie jemals in so eine Situation geraten sollte, wenigstens das von ihrer Mutter geerbt hatte. White lächelte und antwortete, dass sie hoffte dass Green niemals in so eine Situation geraten würde. White sah aus den Augenwinkeln zur Uhr und stellte fest, dass sie zurück musste. Sie seufzte. „Green, ich muss unser Gespräch hier beenden. Leider, muss ich ins Jenseits zurückkehren.“ Green lächelte, ein wenig traurig allerdings. „Ist mir klar. Aber es freut mich, dass ich wenigstens mit dir reden kann. Welches Mädchen kann schon sagen, dass sie mit ihrer toten Mutter sprechen kann?“ Sie grinste und White stimmte ihr lächelnd zu. Sie rutschte von der Fensterbank, sah dabei raus in den Himmel, der sich langsam rot färbte. Ihr Lächeln wurde traurig, als der Wind ein letztes Mal ihre Haare aus dem Gesicht wehte und sie das Fenster schloss. Green hatte es gesehen, sagte allerdings nichts. Erst als Mutter und Tochter in der Mitte des Zimmers standen, sagte Green lächelnd: „Weißt du was mir auffällt?“ White sah sie verwundert an. „Nein?“ „Das war… unser erstes richtiges Gespräch.“ Zuerst wurde Green mit großen Augen angeschaut, dann lächelte White. Es war genau das Lächeln, welches Kanori geliebt hatte. „Ja…Es bleibt hoffentlich… nicht unser Letztes.“ „Aber natürlich nicht! Warum sollte es auch? Du kannst doch immer kommen, wenn deine Pflichten es erlauben! Ich würde mich sehr freuen, wenn du öfter kommen würdest.“ Ihr Lächeln verblasste nicht, als sie ihre bleiche Hand auf Greens Kopf legte. „Es freut mich sehr das zu hören…“ Doch dann, erlosch ihr Lächeln plötzlich und mit einer ernsten Stimme sagte sie: „Schließ bitte die Augen.“ Green sah sie verwundert an und fragte warum. „Tu es bitte.“ Einen Augenblick sah Green sie noch mit demselben Blick an, dann schloss sie ihre Augen. Sie spürte wie White die Hand von ihren Kopf nahm. Doch sie konnte nicht sehen, wie verzweifelt White aussah. Sie wollte nicht das tun, was man von ihr verlangte. Green hatte das nicht verdient. Nein das hatte sie nicht, aber das war besser als der Tod. White kniff die Augen zusammen, legte die eine Hand auf Greens Schulter und hob die linke an die Stirn ihrer Tochter. „Verzeih mir!“ Ehe Green reagieren konnte sagte White: „ Ich rufe die 5te Der Verbotenen Kunst – Zersplittertes Puzzle. “ Es sah aus als würde ein weißer Pfeilschuss durch Greens Kopf durchjagen. Er löste sich jedoch sofort auf und hinterließ keine Spuren. Green riss die Augen auf, um jedoch gleich danach ohmmächtig in die Arme ihrer Mutter zu fallen. White schluckte, musste gegen die Tränen ankämpfen. Sie spürte eine vertraute Aura hinter sich und sagte: „Ist es das was du wolltest… Vater?!“ Beim letzten Wort hatte sie sich umgedreht und sah ihren Vater in seinem Eciencé Körper vor sich stehen. Er hatte die Arme verschränkt und sein üblich ungeduldigen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. „Nein, und das weißt du ganz genau! Das ist viel zu gnädig und wird auf Dauer keine Lösung sein.“ „Wir Hikari sollten gnädig sein.“ „Wir Hikari sollten gegen die Dunkelheit und Unreinheit ankämpfen. Und dieses Mädchen verkörpert die Unreinheit. Da hat Gnade nichts zu suchen! Aber warum sag ich dir das überhaupt. Du weißt es ja schon längst.“ Ehe White antworten konnte, kam Grey rein und war sofort zur Stelle um White Green abzunehmen. Grey sah zu seiner Mutter. „Hat es gewirkt?“ „Das kann ich dir nicht sagen, mein Sohn.“ „Es muss gewirkt haben.“ White sah Grey an, dass er sich freute. Kein wunder, wenn sie genauer darüber nachdachte. Es war das Beste was Grey passieren konnte. Shaginai mischte sich wieder ins Gespräch ein und sagte an White gewandt: „Ich hoffe du hast Yogosu nichts davon erzählt!“ „Nein… Ich habe gelogen.“ „Na und? Jetzt sag mit bitte nicht dass du ein Schlechtes Gewissen hast. Du hast gegen keine Regel verstoßen, vergiss nicht das für deine Tochter die Sonderregeln gelten.“ Grey sah auf und zu White. „Was hast du ihr erzählt? Green fragt mich nämlich auch öfter. Es wäre schlecht, wenn unsere Aussagen nicht übereinstimmen.“ White nickte. „Ich habe Green erzählt, dass du und sie zusammen mit Violet (White sah wie Shaginai schmerzhaft wegsah) geflohen seid und dass du bei der Flucht dein Leben verloren hättest.“ Grey nickte. Shaginai wollte gerade etwas sagen, als Green sich in Greys Armen regte. Leicht genervt holte er seinen Schlüssel hervor und sagte: „White, wir sehen uns gleich – dir viel Erfolg, Grey.“ Mit diesen Worten und der Formel löste der Eciencé Körper sich auf. White sah zu Green, die ihre Augen öffnete. „…Was ist passiert…? Mutter..? Bin ich gestolpert, oder wie? Oh hab ich Kopfschmerzen…“ White brachte ein Nicken zustande, während Grey Green einen Stuhl heran schob. Er sah sie erwartungsvoll an, als ob irgendetwas passieren würde. Green entfiel dies natürlich nicht. „Was ist los?“ Er schüttelte den Kopf und sah zu seiner Mutter, die ihm zunickte. „Green ich habe eine wichtige Frage an dich, also denk gut darüber nach… Was empfindest du für… Blue und Silver? Oder auch Gary und Siberu?“ … Green sah ihn fragwürdig, ja skeptisch an und es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe sie antwortete: „Wer ist das?“ Fertig gestellt: 04.01.2007 Hoi hoi! Also zuerst einmal bedanke ich mich ganz herzlich für die kommis beim letzten Kapitel ^0^ es freut mich das es euch gefallen hat >u< und ich wusste das man klein Nocti hassen wird ;_; *flenn* er kann doch nichts dafür TT! Ich liebe ihn ;_; er ist jetzt zu meinem zweit liebling geworden o.O° und sogar meine Sitznachbarn in der Schule kennen ihn – weil ich andauernd von ihm rede xDD das gute is: mein einer Sitznachbar ist ein Musikgenie xDDD so muss er immer für Musikfragen hinhalten… danke an der stelle ^^° (auch wenn er es nie erfahren wird –höhö) er will mir auch beibringen auf einer Querflöte zu spielen – ja ihr habt richtig gelesen! ICH habe mir aus lauter Nocturn-FanDoom eine solche gekauft xD! Hihi! Und ich bringe nicht weiter zustande als ein Pfeifen xD°° naja ICH muss es ja nicht können – hauptsache Nocturn kann es *nick* Aber jo. Übermorgen fangen meine Klausuren an (und ich schreibe hier ein Nachwort – ne ne) und daher muss ich hier auch aufhören ^^° wünscht mir Glück ;u; es sind nemlich meine abschlussviecher ><° *heul* So ich hoffe wir sehen uns im nächsten Himü Kapü wieder °-°! Saku Kapitel 34: Von Freund zu Feind ------------------------------- Von Freund zu Feind Grey sah sich in den kleinen drei Zimmer Wohnung um, mit hochgezogenen Augenbrauen, während Green auf den Balkon stand und sich darüber freute endlich wieder die Luft Tokios einatmen zu können. Der Windwächter sah zu Ryô, der seine Tasche trug und versuchte seinen Meister aufmunternd anzulächeln. Er wusste was Grey durch den Kopf ging, nämlich das gleiche, was auch er gedacht hatte: Die Wohnung war nicht einmal so groß wie Greys Gemach, wie konnte man sich so eingeengt wohl fühlen? Im Gegensatz zu Green, die freudestrahlend verkündete sie würde jetzt für alle einen Kaffee machen. Währendessen sah Grey sich noch einmal in der Wohnung um. Pink zeigte auf die linke Zimmertür und sagte hüpfend, dass es ihr Zimmer war (was wegen dem Hello Kitty Stickers, eh nicht zu übersehen war). Grey beschlich ein merkwürdiges Gefühl. „Sag mal Schwesterherz… Wie viele Schlafzimmer hast du?“ Green kam mit dem Kaffe zurück. „Eins Bruderherz!“, antwortete sie grinsend und drückte ihm den Kaffee in die Hand. „… Und wo soll ich dann schlafen?“ Ihr Grinsen wurde breiter und sie zeigte auf das Sofa. Greys Befürchtung wurde wahr, er sagte allerdings nichts. Es war Ryô der entsetzte sagte: „Aber das… geht doch nicht! Grey-sama das müsst Ihr Euch nicht antun…“ Green verschränkte die Arme und sagte: „Meine Rede. Das musst du dir wirklich nicht antun, Grey! Ich brauche keinen Aufpasser – das habe ich nie gebraucht! Und die Wohnung ist eh zu klein, auch ohne dich! Jetzt wo Kari auch hier wohnt…“ Green sah ohnehin schwarz. Wie sollte das funktionieren? Kari würde bei Green mit schlafen, aber mit vier Personen würde das ziemlich eng werden. Und Grey? Ihr Bruder, ohne antike Umgebung, in einer kleinen Wohnung, mitten in Tokio – ohne Ryô?! Das Letztere war wohl das größte Problem, denn Ryô musste im Tempel bleiben, die Stellung halten. Wie sollte Grey überhaupt einen Tag ohne ihn auskommen? Der Windwächter seufzte entnervt: „Das Thema hatten wir schon durch. Ich habe diesen Auftrag freiwillig übernommen, wäre dir etwa lieber du solltest zusammen mit Lili-san oder schlimmer noch: Seigi, zusammen wohnen?! Es ist ja nur vorübergehend, auch ich wäre erfreuter darüber, wenn wir wieder in den Tempel aufbrechen würden.“ Aber nein, Grey blieb keine Wahl. Er hatte gehofft, nun, da es die beiden Halblinge in Greens Leben nicht mehr gab, würde sie freiwillig bei ihm bleiben wollen. Doch scheinbar band Green noch zuviel an das menschliche Leben und zu Greys Überraschung war es ihr sogar erlaubt worden, zurückzukehren. Er ahnte allerdings warum: Man wollte testen wie Green sich verhalten würde, wenn sie die beiden wieder sah. Dazu musste Grey in der Nähe seiner Schwester bleiben, um sie im Auge zu behalten und regelmäßig Bericht zu erstatten. Das Gute dabei war, wenn sich herausstellte das durch das Löschen der Erinnerung, die alles beinhalteten was mit den beiden Halbdämonen zu tun hatten, Greens Unreinheit zurück gehen würde, wäre ihr Leben gesichert. Sie würde nicht sterben – da hatte sogar Shaginai widerwillig zugestimmt. „Vergiss es“, weckte Green ihren Bruder aus seinen Gedanken. „Von mir aus kannst du ruhig bleiben, aber sage nachher nicht ich hätte dich nicht gewarnt. Das Leben hier ist anders, als im Tempel!“ Säuerlich sah Grey sich um. „Ich sehe es.“ Pink gab wieder angerannt, sie hatte Kari eben ihr Zimmer gezeigt und war jetzt freudig dabei Grey anzustrahlen. „Waaaaaas?! Du wohnst jetzt auch hier, Grey-kun? Das ist ja supiii! Denn sind wir ja eine richtige Großfamilie! AH! Wir müssen das Schild an der Tür ändern! Ob das noch drauf passt….?“ Grey lächelte etwas gezwungen. „Ich werde nicht lange hier wohnen, Pink.“ Doch sie hörte schon gar nicht mehr zu, sie war auf den Weg zur Tür, um das Schild zu holen. Green packte ihre Schultasche und sagte, sie müsse jetzt gehen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte. „Ich freu mich schon Fireys Gesicht zu sehen, wenn ich wieder in die Schule komme! Ich hab ihr immerhin gar nicht Bescheid gesagt. Also bis nachher!“ Ehe sie zur Tür raus ging, drehte sie sich noch einmal um und sagte zu Ryô: „Hilf Grey ein wenig, ja? Ich denke nicht das er klar kommen wird…“ Ryô nickte und konnte ein leichtes Schmunzeln nicht verbergen. Zu Grey sagte sie: „Lass die Finger von meinem Kleiderschrank!“ Und schon war sie verschwunden und Pink kam wieder rein. „Grey-kun willst du beim Hello Kitty spielen mit gucken? Soll ich es dir zeigen? Man spielt es auf der Game Cube! Tinami-chan hat mir eine von ihren ausgeliehen! Iep!“ „Äh?“ „Denn zeig ichs eben Kari-chaaaan! Komm Kari, lass uns spielen! Ich bin gerade im zehnten Level und Kitty-chan hat ihren Power Bonus! Ich hab gaaaaanz viele pinke Sterne!“ Pink schien nicht zu merken das Kari kein Wort verstand. Dennoch war es nicht schwer das Prinzip des Spieles zu verstehen – auch mit fehlenden Sprachkünsten. Grey wand sich von dem Bild ab und sagte zu Ryô: „Wir müssen Green hinterher. Ich bin mir sicher, dass die beiden in der Schule auftauchen werden! Immerhin müssten sie schon gemerkt haben das Green wieder da ist…“ Green sah lächelnd hoch zu den Kirschblütenbäumen, die jetzt, da es April war, ihre volle Farbenpracht zeigten. Sie hätte wirklich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um nach Tokio zurückzukehren. Allerdings hatte sie keine Zeit, sich daran zu erfreuen. Sie war ohnehin schon spät dran und gleich am ersten Tag zu spät zu kommen, war nicht gerade erstrebenswert. Daher ging sie weiter, nahm dabei jedoch eine Abkürzung, die sie früher oft benutzt hatte. Green war allerdings nicht die einzige die diesen Weg gebrauchte… „Ich bin mir 100% sicher das ich Green-chan gesehen hab! Außerdem kannst du nicht leugnen, dass das ihre Aura ist!“, sagte Siberu während er wieder neben seinem Bruder landete. Er war gerade in die Höhe gestiegen um Green zu erspähen. „Ich leugne es auch nicht. Findest du es aber nicht auch merkwürdig das sie sich nicht bei uns gemeldet hat und jetzt alleine zur Schule geht?“, antwortete Gary nachdenklich. Er setzte seinen Weg zielstrebig fort. Siberu stimmte ihm zu und schob Grey wieder einmal die Schuld dafür in die Schuhe, meinte, er hätte definitiv seine Finger im Spiel. Natürlich war dies nicht undenkbar, denn die beiden Halbdämonen hatten auch seine Aura wahrgenommen. Aber was machte er überhaupt hier? Und warum durfte Green plötzlich wieder zur Schule? Plötzlich blieb Siberu stehen und auch Gary sah sie jetzt. Green stand einige Meter weiter vor ihnen. Sie hatte sich gebückt um ihre Schnürsenkel zu binden. „GREEN-CHAN!“ Als sie hörte wie ihr Name gerufen wurde, richtete sie sich auf und drehte sich um. Zuerst sah sie die beiden mit großen Augen fragwürdig, verwundert an. Beide erwarteten dass Green jetzt lächeln würde, womöglich freudestrahlend auf sie zu laufen würde, doch das tat sie nicht. Ihr Blick wurde misstrauisch. Darauf achtete Siberu nicht, er war viel zu glücklich Green wieder zusehen, als das er seine stürmische Umarmung, davon abhalten ließ. Die Hikari konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, während Siberu sagte wie sehr er sie vermisst hatte. Gary blieb auf Abstand. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Ohne Vorwarnung wurde sein ungutes Gefühl bestätigt: „SPIRIT OF LIGHT!“ Siberu konnte sich gerade noch retten, indem er sich auf den Boden fallen ließ. „A-Aber, Green-chan…?!“, brachte er schockiert über die Lippen. Green hatte ihr Glöckchen umgewandelt und hielt ihn jetzt drohend einige Zentimeter vor dem Gesicht des Rotschopfes. Gary kam hinzu gerannt. „Was soll denn das, Green?!“ Green sah auf und ihr Blick war eiskalt, als sie seinen Blick traf. „Was das soll?! Das frage ich euch! Am helllichten Tag überfällt ihr mich auf so eine aufdringliche Art und Weiße und ihr gibt euch auch noch als normale Schüler aus! Habt ihr Dämonen, denn überhaupt keine Schmerzgrenze?! Und überhaupt: Was fällt euch ein, mich bei meinem Vornamen zu nennen?!“ Diese Worte trafen schmerzhafter als jede Attacke es hätte tun können. Beide sahen sie geschockt an, der erste der sich daraus befreien konnte war Siberu. „H-Hast du uns etwa vergessen…? Hast du dein Gedächtnis verloren…?!“ Green holte mit ihren Stab aus, was er scheinbar gar nicht bemerkte. „Ich weiß nicht was ich hätte vergessen sollen!“ Gary schaltete zum Glück, schneller als sein Bruder. Er packte ihn von hinten am Kragen und ehe Greens Stab ihn treffen konnte, zog er ihn zurück. „Aniki, was sollen wir jetzt machen?! Sollen wir etwa jetzt schon gegen Green-chan kämpfen?!“ Gary biss die Zähne zusammen. „Vielleicht können wir sie zu Vernunft reden…“ Auch er war genauso wenig scharf darauf gegen Green kämpfen zu müssen. Doch, ob reden was brachte? Green sah nicht danach aus, als würden Worte etwas bringen. Aber Angreifen, würde ihren Beschluss, dass sie Feinde waren nur noch bestätigen. Dazu kam das Gary, Green nicht verletzen wollte… und in einem Kampf wäre das unumgänglich… Siberu schien das gleiche zu denken. Er war aufgestanden. „Das ist doch nicht dein Ernst, Green-chan! Du kannst uns doch nicht vergessen haben – wir sind doch Freunde!“ „ Freunde!? Egal ob ich euch vergessen habe oder nicht, ich bin, als Hikari, doch niemals mit Dämonen „befreundet“ gewesen! Wie könnt ihr mir so etwas unterstellen!? Ich bin zwar unrein, aber so unrein nun auch wieder nicht! “ Green verstand das alles nicht. Warum redeten die so viel? War das eine neue Taktik? Glaubten die etwa sie würde auf so einen billigen Trick reinfallen? Wollten die Green verunsichern und sie in einem Augenblick der Schwäche angreifen? Ja, das war die einzige Möglichkeit. Aber Green war nicht so dumm, darauf rein zu fallen. Da mussten sie schon früher aufstehen. „Hört auf so einen Schwachsinn zu reden und greift endlich an! Ich falle auf diesen Trick nicht rein!“ Gary wollte gerade antworten, als Siberu zu ihm sagte: „Blue, das bringt nichts…“ „Was willst du denn sonst machen?! Willst du Green etwa angreifen?! Willst du ihr etwa wehtun, willst du sie umbringen?! Nur weil sie sich nicht an uns erinnern kann, heißt das doch noch lange nicht das wir die Berechtigung dafür haben!“ Siberu sah ihn verzweifelt an, ballte die Hände zu Fäusten und sagte: „Ich weiß es doch! Ich weiß es! Glaubst du ich will es?!“ Gary sah wieder zu Green, im selben Moment wie der Wind ihre Haare aus dem Gesicht wehte und Gary die Ohrringe an ihren Ohr in der Morgensonne aufglänzen sah. Auch wenn Green sich nicht an ihn erinnern konnte, es waren die Ohrringe die Gary ihr geschenkt hatte. „Woher hast du die Ohrringe?!“ Green sah ihn skeptisch an, auch Siberu konnte seinen Ohren nicht trauen. „Was soll denn das…?“ Gary achtete nicht auf seinen Bruder und wiederholte seine Frage noch einmal. Greens Hand wanderte zu ihrem Ohr und sie betastete die Ohrringe. Ihre Augen weiteten sich und jetzt verstand auch Siberu. „Ich weiß es nicht…“, brachte sie fassungslos über die Lippen. Gary musste diesen Zeitpunkt ausnutzen, solange sie verunsichert war und nicht daran dachte zu kämpfen. Er holte also Luft und sagte: „Die hast du von mir geschenkt bekommen. Es war dein Weihnachtsgeschenk.“ Als er seinen Satz beendet hatte, zuckte Green plötzlich zusammen. Sie verlor ihren Stab, der ehe er den Boden berührt hatte, sich zurück verwandelte. Ihre Hände gruben sich in ihr Haar, als hätte sie schreckliche Schmerzen. Gerade als die beiden Dämonen ihr zur Hilfe eilen wollten, fragte Green mit schmerzverzerrter Stimme, nach deren Namen. Warum litt sie plötzlich so? Doch gerade als Siberu antworten wollte, war Grey, plötzlich wie aus dem Nichts, neben Green aufgetaucht und stützte seine Schwester, die mittlerweile das Gleichgewicht verloren hatte. Ein wenig außer Atem, war auch Ryô sofort zur Stelle. „Grey und sein Speichellecker! Wie nett das ihr auch einmal auftaucht! WAS HABT IHR MIT GREEN-CHAN GEMACHT!? RAUS MIT DER SPRACHE ODER ES WIRD TOTE GEBEN!“ Unschwer zu merken: Siberu war wahrlich wütend und Gary sah ihm an, dass er bereit war, seine Drohung wahr zu machen. Siberu hatte ohnehin noch eine Rechnung mit Ryô offen. Denn die Handgelenke des Rotschopfes würden nie vollständig verheilen, die schwarzen Abdrücke waren immer noch zu sehen. Grey sah es gar nicht nötig aufzusehen, er hatte nur Augen für Green, auf seine Umgebung achtete er nicht. „Green, was ist?! Hast du Schmerzen…?!“ „Onii-chan…?“ „Was haben die dir angetan?!“ „Ich weiß es nicht… Ich habe plötzlich so schreckliche Schmerzen, im Kopf und im Herzen… Ich weiß nicht ob sie daran Schuld sind… wir haben doch nur geredet…?“ Grey war insgeheim froh, dass Green nach diesen Worten ihr Bewusstsein verlor. Denn so konnte er Klartext mit seinen Feinden sprechen. Er stand samt Green auf (selbst Ryô war überrascht das er Green tragen konnte) und sah die beiden Dämonen kalt an. „Es geht euch nichts an was ich getan habe – Green geht euch nichts mehr an! Aber eins sei Euch gesagt: Egal was ihr auch mit Green vorhattet, ihr werdet eure Pläne nicht in die Tat umsetzen können! Greens Gefühle können nicht länger von euch missbraucht und manipuliert werden! Also gebt lieber gleich auf.“ Ehe Gary oder Siberu etwas tun konnten, verschwanden die drei Wächter und die beiden Halbdämonen blieben entsetzt zurück… Zum ersten Mal in seinem Leben konnte Gary behaupten das Spannerleben seines Bruders wäre vorteilhaft. Denn Siberu war wahrscheinlich das einzige Wesen, welches ein Fernglas als Standart mit sich herumtrug. Für die beiden Dämonen war es momentan zu riskant in ihre eigene Wohnung zurückzukehren, sie waren aber besorgt um den Zustand ihrer Freundin. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als im gegenüberliegenden Hochhaus (Siberus Stammplatz um Green morgens zu bespannen) auf der Lauer zu liegen – mit nur einem Fernglas. Welches sich natürlich sofort Siberu unter den Nagel gerissen hatte. Erst nachdem es ihm zu langweilig wurde Grey dabei zuzusehen wie er besorgt neben Green hockte, hatte der Rotschopf seinem Bruder das Fernglas überlassen und ging unruhig auf und ab. „Was machen wir, wenn Green ihre Erinnerungen nie wieder erlangt?!“ „Ich weiß es nicht.“ „Dann können wir echt einpacken! Dann haben wir gegen diesen Idioten von Bruder verloren!“ Siberu raufte sich die Haare. „Nein! Das wäre die schlimmste Niederlage meines Lebens!“ „Andere Sorgen hast du wohl nic- Green ist aufgewacht!“ Sofort hatte Siberu andere Gedanken und riss Gary das Fernglas aus den Händen. „Du hast Recht! Oh Green-chan sieht gar nicht gut aus… AH! ER NIMMT SIE IN DEN ARM! AH AH AH! DAS IST DEINE LETZTE TAT DU ABKLATSCH EINES PERVERSEN! NIEMAND NIMMT MEINE GREEN-CHAN IN DIE ARME! NIEMAND!“ Von seinem Bruder bekam er eins übergezogen, damit er ruhig war und Gary meinte: „Wenn du schon so einen Schwachsinn reden musst, denn mach das leiser! Und außerdem: Wer von euch ist der „Perverse“?“ Davon ließ sich Siberu nicht beeindrucken, immer noch sah er verbissen durch das Fernglas. „Deswegen sag ich doch „Abklatsch eines Perversen“! An mir kommt er nie ran! … Sag ich doch: In dieser Pose könnte man Green-chan wirklich gut wohin fassen. Aber neeeein er ist ja brav und tut es nicht – AH! Sind das etwa Drogen?!“ Gary nahm ihm das Fernglas weg und sah hindurch. „Das ist Tee du Idiot!“ Postwendend holte Siberu sich das Fernglas zurück. „Dem traue ich alles zu!“ Gary griff wieder nach dem Fernglas, doch diesmal wich Siberu elegant aus, ohne auch nur seine Augen von Green abzuwenden. „Gib das Fernglas her! Bei dir kommt sowieso nicht Ordentliches bei raus!“ „Das ist immer noch mein Fernglas! Du hast keine Lizenz!“ „Lizenz!? Lizenz, für was bitteschön?!“ Als Siberu gerade antworten wollte, ertönte hinter ihnen eine Stimme, die sie zuerst gar nicht wieder erkannten: „Das ist euch in so einer Situation streiten könnt – unfassbar!“ Beide drehten sich um und erblickten: „Kaira-san? Daichi-san?“ „Daichi! Ai-chan!“ Beng. Umgehend wurde Siberu von der Faust Kairas in den Boden gerammt. „NENN MICH NOCH EINMAL „AI-CHAN“ UND DU BIST DES TODES!“ Siberu rieb sich den Kopf und jammerte irgendetwas davon dass seine Frisur im Eimer war. Gary ging in die Angriffsposition. Kairas Anwesenheit und das sie die Hand schon an ihrer neuen Uhr hatte, bedeutete nichts Gutes. „A-Aber Kaira-san! Wir sollten die beiden doch nicht angreifen…“, wand Daichi ein. „Mir egal! Der hat mich beleidigt! Das lasse ich nicht auf mich sitzen!“ „Aber Tinami-san nennt dich doch auch immer so…?“ „DAS IST WAS ANDERES!“, keifte sie den armen Naturwächter an. Gary ergriff das Wort, ehe Kaira Daichi noch weiter anschreien konnte. „Was wollt ihr von uns? … Silver hör auf zu jammern, du störst.“ „Was soll ich nur machen?! Ich kann nicht in mein Zimmer! Ich habe keine Bürste! Ich bin verdammt dazu, mit einer ruinierten Frisur rum zu rennen! Das geht doch nicht! Wenn mich einer meiner Fans sieht! AH!“ Kaira und Gary sahen ihn mit hochgezogen Augenbrauen an und die Toki fragte Gary: „Ist der immer so?“ „Ja, aber beachte ihn nicht weiter. Zurück zu meiner Frage.“ Kaira räusperte sich und sagte: „Ihr kommt mit uns.“ „Nein!“, war das erste was Siberu dazu zu sagen hatte. Gary seufzte und sagte: „Warum?“ „Weil Asuka es gesagt hat – was weiß ich was sie von euch will!“ Siberu stand auf. „Warum sollten wir euch glauben?! Wahrscheinlich schleppt ihr uns kurzerhand ins Verließ!“ So langsam sah man Kaira an, das sie wütend wurde und damit machte sie Daichi nervös, der nach wie vor neben ihr stand. „Du glaubst gar nicht wie sehr ich mir wünsche dich hängen zu sehen! Und es ist mir egal ob ihr mir glaubt oder nicht! Ich nehme euch notfalls auch mit Gewalt mit!“ „Kaira-san! D-Das kannst du doch nicht machen! Ich denke nicht das es in Tinami-sans Sinn ist wenn du Gewalt anwendest!“ Siberu wollte schon fast lostürmen, doch Gary hielt ihn zurück und sagte zu Kaira: „Wir gehen freiwillig mit.“ „WAS TUN WIR?! A-Aber Aniki!?“ Kaira lächelte triumphierend. „Geht doch!“ Im Licht einer einzigen Kerze sah Green sich die goldenen Glöckchenohrringe genauer an. Vergoldet. Wegen dem ungewöhnlichen Design wohl eine Extraanfertigung – musste ziemlich teuer gewesen sein. Die Hikari kniff kurz schmerzhaft die Augen zusammen. Umso länger sie die Ohrringe anschaute, umso schlimmer wurden die Schmerzen. Sie ballte ihre Hand zur Faust, womit die Ohrringe aus ihren Sichtwinkel verschwanden und legte sie auf den Nachtschränkchen, neben sich. Ob er recht gehabt hatte? Das die Ohrringe von ihm stammten? Green konnte sich nicht erklären woher sie sonst kommen sollten. Sie erkannte sie nicht. Aber warum hatte dieser Dämon sich die Mühe gemacht, ihr so was zu schenken? Waren sie womöglich wirklich Freunde? Nein. Unmöglich! Eine Hikari wie sie es nun einmal leider war, konnte nie im Leben mit deinem Dämon befreundet sein. Aber sie hatten wirklich nicht gerade wie normale Dämonen gewirkt… Green schloss die Augen. Was sagte Grey immer? Dämonen waren gute Schauspieler und Green war nicht gewilligt auf so was reinzufallen. Immerhin war sie auch bewandert auf dem Gebiet der Schauspielkunst. Da mussten sie früher aufstehen um sie reinzulegen! Aber woher kamen dann die Ohrringe… Warte. Seit wann hatte sie überhaupt Ohrlöcher…?! In Greens Kopf kam es ihr so vor als würde ein Presslufthammer gegen die Schädeldecke schlagen und sie verwarf den Gedanken lieber. Alles was mit den zwei Dämonen zu tun hatte, tat weh! Was war das nur für eine verfluchte Magie?! Verbotene?! „Ryôoooo“, fing Green an wehleidig zu jammern. „Wann kommt Grey wieder…?“ Da sie in diesen Moment die Augen wieder aufschlug, sah sie wie Ryô in ihr Zimmer kam. Sie setzte sich auf, da der Tempelwächter mit einem Tablett rein kam. „Das kann ich Euch nicht sagen. Grey-sama wird Euch sicher nicht in Euren Zustand zu lange alleine lassen wollen.“ Während er dies sagte, reichte er ihr einen Teller mit heißer Suppe, die sie dankbar entgegen nahm. „Oh Ryô! Du bist ein Schatz! Woher wusstest du das ich vor Hunger umkomme?“ Er lächelte höflich und antwortete: „Ich habe es mir gedacht. Verzeiht das ich Eure Küche in Gebrauch genommen habe.“ Green schüttelte den Kopf, nachdem sie schon mit dem Essen angefangen hatte. „Du musst dich doch dafür nicht entschuldigen! Wenn so was Gutes dabei raus kommt, besonders nicht! Vielen Dank, Ryô.“ Oh, was täte sie dafür, wenn er ihr Tempelwächter wäre. Aber nein, sie musste sich mit Itzumi abplagen. Wie konnten sie beide nur so unterschiedlich sein?! Und das wo sie Zwillinge waren! Wo war da die Gerechtigkeit… Ryô nahm ihr den Teller ab, als sie die Suppe verputzt hatte und ging in die Küche. Green wagte den Versuch aufzustehen und folgte ihm. „Sag mal Ryô: Wo sind Pink und Kari?“ Während er abwusch drehte er sich um. „Hikari-sama, Ihr solltet Euch wirklich schonen…“ „Ich bin nicht krank. Ich habe nur dröhnende Kopfschmerzen - das ist alles. Also weißt du es?“ Er stellte den Teller zurück in den Geschirrschrank. „Es kam ein Anruf von Tinami-san. Nachdem sind Pink-san und Kari-san losgegangen.“ „Ob Pink auf Kari aufpassen kann…“ „Das kann ich Euch nicht sagen… Aber bitte tut mir den Gefallen und legt Euch wieder hin. Euer Bruder wird mich umbringen, wenn er erfährt das ich Euch hier herumlaufen lasse.“ Green grinste und war gemeinsam mit Ryô wieder auf den Weg in die Stube. „Jaja, schon gut! Aber ich denke nicht dass er dich umbringen würde. Du bist für Grey doch viel zu wichtig! Er kann doch gar nicht ohne dich.“ Ryô war gewaltig froh darüber, dass er sich gerade umgedreht hatte um das Licht in der Küche auszuschalten (mechanische Schalter war er nicht gewohnt). Denn so konnte Green nicht sehen dass er rot geworden war. Er antwortete nicht, auch wenn er wusste dass das ein Bruch der Etikette war. Ryô war froh darüber, dass Green von selbst das Thema wechselte. „Weißt du von wem ich die Ohrringe habe?“ „Nein tut mir Leid. Aber ich empfehle euch nicht näher darüber nachzudenken.“ Green sah ihn skeptisch an. „Warum?“ „Das darf ich Euch nicht sagen, Verzeiht mir. Ruht Euch lieber noch aus, bis euer Bruder wieder zurückgekehrt ist… Er wird es Euch sicherlich erklären.“ „Hm… Wehe nicht!“ Mit Greys baldiger Rückkehr sah es schlecht aus, denn er war immer noch in mitten eines Prozesses, saß links neben seiner Mutter und hörte aufmerksam zu. Es war selten, dass er überhaupt dabei sein durfte – immerhin war er nur ein Halbhikari. Daher hielt er sich auch zurück und sprach nur, wenn er dazu aufgefordert wurde. Um den Prozess einzuleiten war Grey dazu appelliert worden, den Zusammenstoss von Green und den Halbdämonen bis ins kleinste Detail wiederzugeben, danach ging der eigentliche Verlauf erst los. Sogar Adir war anwesend, um über das weitere Verfahren zu debattieren. Es sah allerdings so aus als wäre ihr Überleben gesichert. Wenn sich wirklich herausstellte das Green die beiden vollends vergessen und sie aus ihren Leben verschwinden würden. Widerwillig gab sogar Shaginai dem Recht, auch wenn man ihm ansah, dass er damit alles andere als einverstanden war. Grey atmete erleichtert auf und spürte regelrecht wie die Last von seinen Schultern verschwand. Doch als er zu White sah, um ebenfalls ein erleichterndes Lächeln zu sehen, wurde er enttäuscht. Whites ernstes Gesicht schien aus Marmor gehauen zu sein. Die Hikari befassten sich nun mit dem nächsten Schritt: Auf welche Art sollten sie die Halbdämonen eliminieren? Überleben durften sie jedenfalls nicht – da waren sich alle einig. Seigi war natürlich der erste der sich darauf meldete. Freudestrahlend verkündete er, er würde sie schnell aus dem Verkehr ziehen. Grey verdrehte, wie so viele andere, die Augen. Dennoch wurde sein Vorschlag aufs erste angenommen, denn im Prinzip war es gleichgültig, wer sie tötete. Hizashi sagte, das dass einfache töten, eine zu lasche Strafe war. Denn man müsse im Betracht ziehen, dass sie eine Hikari „ruiniert“ hätten. Daher schlug er Folter vor. Adir wollte davon nichts hören. „Die Folter als Strafe in Gebrauch zu nehmen, ist absolut ungeheuerlich und ich erinnere Euch gerne daran, dass sie abgeschafft worden sind. Selbst bei Dämonen.“ Adir selbst hatte damals dafür gesorgt, dass diese Strafe verboten wurde, Hizashi war einer seiner größten Kontrahenten gewesen. Daher wunderte es dem Erhabenen Hikari nicht das Hizashi diesen Vorschlag machte – er versuchte es wirklich immer wieder. Adir wusste warum Hizashi so auf die Folter versessen war, allerdings nichts Genaues, sondern nur die „üblichen Gerüchte“. Angeblich soll der große Bruder Hizashis während eines Kampfes zu Tode gefoltert worden sein. Zu allem Übel war Hizashi dazu gezwungen worden, der gesamten Prozedur zuzusehen. Es war zwar nachzuvollziehen, dass er sich dafür an jeden Dämon rächen wollte, doch Adir hatte dennoch nicht nachgegeben. Seigi sagte grinsend, dass er auch Folter ausführen konnte und bekam von Adir einen vorwurfsvollen Blick, welcher ihn sofort zum Schweigen brachte. Dann wand sich Adir zu Shaginai, der rechts neben ihn saß. Es wunderte ihn, ja es machte ihn sogar skeptisch, dass sein Mitstreiter sich nicht in das Gespräch beteiligte. Erst als sich tatsächlich Grey zu Wort meldete, sah Shaginai verwundert auf. „Ich halte es für eine gute Idee wenn Kurai Yogosu Hikari Green sie selbst eliminiert.“ Er handelte sich einige skeptische Blicke ein, von seiner Mutter sogar einen entsetzen. Doch Shaginai lächelte und bat seinem Enkel um weitere Erläuterungen. „Wenn sie selbst gegen die Halbdämonen kämpft, werden sie dazu gezwungen ihr falsches Spiel mit ihr aufzugeben und zeigen endlich ihr wahres Gesicht. Damit hätten wir auch gleichzeitig den Beweis, dass sie sie nur ausgenutzt haben. Darüber hinaus würde Kurai Yogosu Hikari Green auch ihr Können unter Beweis stellen können.“ Kurz wurde es still im Saal und Grey setzte sich wieder, er hatte nichts mehr dazu zu sagen. Shaginai war der erste der antwortete: „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Ich halte diesen Vorschlag für sehr gut! Aber du bist dir sicher, dass ihr Können ausreicht?“ „Sehr sicher sogar.“ White war nicht willig ihren Ohren zu trauen. Warum schlug Grey so etwas vor?! Sein Hass auf die beiden musste wirklich enorm sein… Nach einer kleinen Diskussion und Gedenkzeit, waren alle Hikari (außer Seigi, er weigerte sich Grey Recht zu geben) von Greys Vorschlag überzeugt und Grey bekam die Aufgabe Green ihren neuen Auftrag zu überliefern… Fertig gestellt: 07.01.07 Hoi hoi xD Hach, Klausuren heil überstanden und schon geht es weiter mit Himi xD! Mein Leben besteht wahrlich nur aus himi *lach* Himi hier Himi da xDDD aber ansonsten… habe ich nicht wirklich viel zu diesem Kapitel zu sagen ^^ ich bedanke mich nur für die Viel-Glück-wünsche ^0^ dankeschööhön x3 *alle knufflz* So und nun zisch ich ab in die Badewanne *g* *alle knufflz* Saku Kapitel 35: Espiritou Del Aire ------------------------------ Espiritou Del Aire Der Windwächter war guter Dinge als er wieder in Greens Wohnung ankam. Seine geliebte Schwester saß aufrecht in ihrem Bett und strahlte übers ganze Gesicht, als sie ihn sah. Die beiden Geschwister wechselten ein paar Wörter, ehe Grey in ein anderes Zimmer ging um sich umzuziehen. Während er dies tat, fragte er Ryô ob während seiner Abwesenheit irgendetwas vorgefallen war. Der Tempelwächter erzählte seinem Freund von Greens Befinden und davon das Kari und Pink bei Tinami waren. Daraufhin ging Grey wieder zu Green, zog sich einen Stuhl heran und ließ sich erst einmal von Green begrinsen. Immerhin sah sie ihren Bruder nicht oft in Zivilkleidung. Ihr Gesichtsausdruck wurde jedoch schnell wieder ernst. „Grey, ich muss mit dir reden.“ „Das passt sich gut, ich auch mit dir. Aber fang du erst einmal an. Ich denke das wird sich mit meinem überschneiden.“ Green nickte. Sie nahm die Ohrringe von ihren Nachtschrank und drückte sie Grey in die Hände. „Woher habe ich die?“ Ohne den Schmuck überhaupt eines Blickes zu würdigen, legte Grey ihn zurück. Der Windwächter hatte mit seiner Mutter über Greens Zusammenbruch und ihren Schmerzen gesprochen. Daher wusste er jetzt auch was der Grund dafür war. Greens Erinnerungen waren nicht gelöscht, sondern versiegelt. Ihr Unterbewusstsein versuchte sich zu erinnern, gegen das Siegel „anzukämpfen“. Infolgedessen litt Green darunter. Grey hatte White natürlich sofort panisch gefragt, was man dagegen unternehmen konnte. Sie hatte geantwortet, dass man nur warten könnte, es würde nach einer Zeit nachlassen. Allerdings konnte man auch einfach den Erreger auslöschen – Gary und Siberu. Das war der Hauptgrund für Greys Vorschlag beim Rate. Er ertrug es einfach nicht Green leiden zu sehen und er war auch nicht imstande einfach nur still zuzusehen und zu warten. „Der Typ mit diesen merkwürdigen Haaren meinte, ich hätte sie von ihm zu Weihnachten geschenkt bekommen. Das ist doch nicht wahr, oder Onii-chan?“ Der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken hoch und sah seine Schwester an. Er hatte nicht gewusst, woher Green die Ohrringe hatte. Aber es überraschte ihn nicht, dass sie sie von den Älteren der Halblinge bekommen hatte. Das war also der Grund warum Green die Ohrringe, die Grey ihr schenken wollte immer abgelehnt hatte. Sie wollte diesen simplen vergoldeten Schmuck nicht einmal gegen Platin eintauschen lassen… Ungewollt spürte Grey wie die Eifersucht in ihn hochstieg, doch er achtete nicht darauf. Green sah ihn immer noch ernst an. Er merkte ihr an, dass ihr das Thema Schmerzen bereitete, auch wenn sie versuchte es zu verheimlichen. „Doch, das ist wahr.“ Umgehend kniff Green die Augen zusammen, konnte aber sonstige Reaktionen unterdrücken. Grey musste das Gespräch schnell beenden… „Aber Grey… wieso bekomme ich etwas von…Dämonen geschenkt?! Ist es etwa wahr was sie sagen… das ich mein Gedächtnis verloren habe… und das sie meine Freunde sind?“ Nach diesen Satz wanderte Greens rechte Hand sofort an ihren Kopf, die andere nahm Grey sanft in die Seinen und verdrängte seine aufkommenden Gefühle, die nicht brüderlicher Natur waren. „Ich werde es dir erklären. Diese beiden Halbdämonen haben dich über eine sehr lange Zeit ausgenutzt um an Informationen zu gelangen und deine Seele zu verunreinigen. Doch egal wie sehr ich oder Mutter versucht haben dir die Wahrheit über die beiden zu erzählen – du wolltest niemals zuhören! Um dir dennoch zu helfen, hat Mutter deine Erinnerungen gelöscht.“ Green sah ihn verzweifelt und ungläubig an. „Ihr habt meine Erinnerungen gestohlen?!“ Sofort wurde Grey panisch. „Aber doch nur um dir zu helfen! Green, was ich dir sage ist die Wahrheit! Sie haben dich nach Strich und Faden ausgenutzt! Sie haben so getan als ob sie deine Freunde währen. Und sie denken das können sie noch immer! Daher haben sie versucht dich vom Kämpfen abzuhalten.“ Green schüttelte verbissen den Kopf. „Bitte, Green du musst mir glauben!“ Seine Schwester befreite sich aus seinem Griff und sah ihn finster an. „Ich weiß nicht mehr an was ich glaube. Aber ich finde es unerhört mir einfach meine Erinnerungen zu nehmen.“ Grey schluckte und sah zur Seite, ihrem Blick hielt er nicht stand. „Wir haben das nur getan um dir zu helfen!“, wiederholte er und sagte: „Green verstehst du denn nicht, dass…“ „Grey, bitte: Lass mich allein. Ich muss nachdenken.“ Grey öffnete den Mund um etwas zu sagen, beschloss aber es zu lassen und stand auf. Ohne weitere Kommunikation verließ er ihr Zimmer. Green sah zu den Ohrringen, schlug dann die Augen nieder und ließ sich seufzend zurück ins Kissen fallen. Während Green sich in ihren Zimmer Gedanken über Greys Worte machte, hielten sich Gary und Siberu bei Tinami auf. Sie saßen an einem runden Tisch, der überfüllt war mit Unterlagen, Akten und einen Haufen Kabel. Irgendwo zwischen diesen ganzen Wirrwarr, stand für jeden Anwesenden etwas zu trinken. Siberu war selig, da er endlich eine Bürste in der Hand hatte und diese auch fleißig dabei war, seine Frisur zu retten. Kari und Pink waren in Videospiele vertieft und Kaira musste gegen den Drang ankämpfen, sich auch einen Controller zu schnappen und mitzuspielen. Doch sie dachte natürlich an ihr Image. Daher saß sie ebenfalls am Tisch und tippelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf dem Tisch. Tinami ließ sich absolut nicht von ihren Computerschirm ablenken und hatte bis jetzt noch kein Wort mit den Anwesenden gewechselt. Nicht einmal reagiert hatte sie. Auch nicht als Kaira kurz vor dem Ausrasten war und Tinamis kleine Schwester Azura sie gerade noch zurück halten konnte. Dabei fiel Gary auf, dass Kaira und Azura irgendwie ein vertrauertes Verhältnis zueinander hatten, als Kaira zu den Anderen. Bei ihr wirkte sie nicht so kühl und abweisend und immerhin hatte Azura es geschafft, die Toki zu beruhigen. Dann, plötzlich, wie vom Blitz getroffen, sprang Tinami auf und erschreckte somit die Anderen. „AAH! Ich hab´s!“ Dann wandte sie sich um und sagte: „Hello Leutchen!“ Als Antwort bekam sie von allen einen genervten Blick, außer von Kari und Pink, die waren zu vertieft in ihrem Spiel. Nachdem Kaira Tinami zurechtgewiesen hatte, hatte Tinami sich zu ihnen gesellt. Sie hatte die Augen geschlossen, ein Grinsen auf dem Gesicht und nickte ein wenig vor und zurück. „Ja ja… schwere Situ! Und was habt ihr vor zu tun, um Ee-chan ihre Memos zurückzuholen, Si-kun, Ga-kun?“ Siberu spielte mit seiner Haarsträhne und sagte: „Ich dachte das sagst du uns.“ „Das habe ich auch angenommen“, ergänzte Gary. Tinami sah beide schockiert an. „Ihr seit meine Feinde! Wie könnt ihr mir unterstellen das ich mich mit dem Feind verbrüdere! Ich bin eine erst Rang Wächterin!“ Kaira verpasste ihr einen Schlag am Kopf und sagte: „Red keinen Schwachsinn!“ Die Klimawächterin grinste. „Sorry, musste sein. Der Form halber! Ihr wisst schon…Außerdem musste ich das mal sagen. Es hört sich so schön theatralisch an!“ „Im Übrigen bist du keine erst Rang Wächterin…“, bemerkte Kaira. „Ai-chan… du bist nuuuuuuuur Envy.“ Bevor die Toki erwidern konnte, mischte Gary sich reuspsernd ein: „Könnten wir bitte…?!“ Tinami wand sich ihm wieder zu. „Aber ja aber ja!“ Sie faltete die Hände und sah die beiden Halbdämonen herausfordernd an. „Zuerst muss ich euch eine Frage stellen. Über die ihr gründlich nachdenken solltet.“ „Schieß los!“, sagte Siberu. Fragen würde sein Bruder schon beantworten und der Rotschopf würde dann den praktischen Teil übernehmen. Perfekt. Doch die Frage war leider etwas unerwartet: „Seit ihr bereit Schmerzen in Kauf zu nehmen, die zu einem langzeitigen Lichtintus führen können? Darüber hinaus, sogar euer Leben kosten könnten?“ Siberu schluckte und brachte hervor: „So schlimm steht es um Green-chans Erinnerungen…?“ Tinami nickte leicht. „Die Lage ist ernst.“ Kaira verdrehte die Augen, das musste die Kikou gerade sagen. „Ich bin bereit das in Kauf zu nehmen“, sagte Gary klipp und klar. Siberu sah ihn etwas verunsichert an und erwiderte, ehe die anderen was sagen konnten: „A-aber…“ Gary sah ihn nicht an, als er sagte: „Ich zwinge dich zu nichts. Ich bin sogar eher dafür, du würdest nicht mitmachen. Du hast auf Grund der Catehitsui schon genug Spuren von Lichtintus, Silver.“ „Das sind doch nur Brandmarken! Das ist doch kein Grund, warum ich nicht mithelfen kann! Green-chan ist mir genauso wichtig wie für dich“, dies sagte Siberu mit einer äußerst ungewohnt ernsten Stimme und man benötigte nicht sein Gesicht zu sehen, um zu wissen das er es auch genau so meinte, wie es gesagt hatte. „Obendrein sind wir als Team sowieso am Besten. Um was auch immer es sich handelt“, fügte der Rotschopf noch hinzu. Gary musste über diese Worte schmunzeln und gab ihm stillschweigend Recht. Dann ergriff Tinami wieder das Wort: „Es geht hier nicht um Leben und Tot. Lediglich um Ee-chans Erinnerungen! Wer weiß, vielleicht wäre sie, als Hikari, ohne sie besser dran… würde vielleicht ein schöneres Leben führen können – ohne ihre dämonischen Freunde?“ „Mag sein. Aber wenn Green wirklich ohne uns ihre Zukunft verbringen will, soll sie es selbst entscheiden und nicht dazu gezwungen werden!“ „Außerdem kann Green-chan ohne uns, nicht sie selbst sein! Wir haben sie erst zudem gemacht, was sie jetzt ist!“ „Dazu kommt, dass auch wir sie brauchen.“ „Genau! Wir… was? Aniki!? DU HAST ES ZUGEGEBEN! Darauf ein Amen!“ Gary sah ihn verwirrt an. „Bitte?“ „Normalerweise lege ich die Tatsachen auf den Tisch und du protestierst immer! Aber nein! Heute nicht! Du bist ma’ ehrlich mit deinen Gefühlen! Der Tag muss rot angekreuzt werde-“ „Tinami, bitte fahr fort…“ Unterbrach Gary seinen überschwänglichen Bruder. Die Klimawächterin grinste breit. „Gudi! Dann hätten wir das ja geklärt! Also…“ Schnell erklärte Tinami das sie, bevor sie die Halbdämonen rufen gelassen hatte, eine ärztliche Untersuchung bei Grey durchgeführt hatte. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit Kaira (Tinami hatte mal wieder damit angegeben das sie Greys nackten Oberkörper gesehen hatte), sagte sie: „Ee-chan wird einen Auftrag bekommen und Dieser kommt direkt aus dem Jenseits.“ „Welcher?“ „Die vollständige Eliminierung der beiden Halbdämonen Blue und Silver.“ Beide starrten sie fassungslos an und brachten keinen Ton hervor, so das Tinami ungehindert fortfuhr: „Mit diesen Schritt wollen die Hikari euch dazu bringen, Ee-chan anzugreifen. Damit sie den Beweis haben, dass ihr sie von Anfang an nur ausgenutzt habt.“ Gary schluckte. „Mit anderen Worten: Sobald wir Green angreifen sind ihre Erinnerungen verloren?“ „Jeps. Darüber hinaus gibt es noch ein Problem. Kaze-sama hat Ee-chan „seine Wahrheit“ erzählt. Das heißt: Das ihr zwar ihre Freunde wart, aber das nur zum Schein. Das sie Hikari ihre Erinnerungen versiegelt haben, um ihr zu helfen . In Ee-chans momentaner Lage, wird sie ihrem Bruder mehr vertrauen als euch. Dazu kommt der Faktor ihrer fehlenden Erinnerungen, so dass sie sich nicht vorstellen kann, dass eine Hikari wie sie, mit Dämonen befreundet sein kann. Wie ihr sehen könnt… eine recht heikle Angelegenheit!“ Die beiden Dämonen brachten immer noch nicht mehr hervor als Schweigen. Nachdem Gary die Informationen noch einmal kurz überflogen hatte, fragte er: „… und was können wir tun um sie zu überzeugen?“ Tinami schüttelte den Kopf. „Ich denke es ist vollkommen unmöglich Ee-chan die Echtheit eurer Freundschaft zu beweisen.“ Die beiden Brüder warfen sich einen panischen Blick zu, doch Tinami war auch noch nicht fertig. „Ihr müsst nicht Ee-chan überzeugen, sondern… White-sama.“ Zuerst wurde die mit großen Augen verwundert angeschaut, dann wurden sie skeptisch. „Wieso das?“ „Weil sie die einzige ist, die Ee-chans Erinnerungen zurückbringen kann. Deshalb!“ Das Gespräch mit Tinami lag Gary schwer im Magen, als er und Siberu das Observatorium verließen und die kühle Nachtluft sie empfing. Der „Plan“ den die Klimawächterin ausgelegt hatte, war viel zu riskant… um Greens Erinnerung stand es wahrlich nicht gut… Wenn Gary ehrlich zu sich selbst sein musste, war die Erfolgsquote dieser wichtigen „Mission“ gerade mal bei 30% - wenn überhaupt. Der Halbdämon sah hinaus auf das Meer, hörte wie die Wellen gegen die hohen Klippen schlugen. Doch er nahm es kaum wahr. Viel zu sehr war er in seine Gedankengänge vertieft. „Kommt morgen um 10 Uhr und 24 Minuten hierher. Ich werde euch dann zum Ort des Kampfes bringen.“ Tinamis Worte hallten in seinen Kopf wieder, als wären sie unwahr. Er musste gegen Green kämpfen - gegen seine Freundin. Seine Seele schien sich strikt gegen diesen Gedanken zu wehren, auch wenn er wusste, dass er nicht drum herum kommen konnte. Gary war von Anfang an darauf vorbereitet gewesen, eines Tages gegen Green zu kämpfen. Aber das dieser Tag so früh kommen würde… unter diesen Bedingungen? Er wollte sie nicht verletzen, so abnorm dieser Gedanke auch war. Konnte er es überhaupt? Hatte er es sich nicht zur Aufgabe gemacht dieses Mädchen zu beschützen, für sie da zu sein, ihr Freund und nicht ihr Feind zu sein? Gary seufzte. Diese Gefühle waren so falsch… so unlogisch… und doch waren sie ehrlich. Auch wenn er diese Empfindungen Anderen gegenüber verleugnete – sich selbst konnte er nicht belügen. Er, ein Dämon, weigerte sich eine Hikari anzugreifen, weil er sie beschützen wollte. Unwirklich bemerkte Gary dass auch Siberu in seinen Gedanken versunken war. Er stand an der Klippe, hatte die Hände in den entgegen gesetztem Ärmel vergraben und starrte verbissen Richtung Horizont. Dann plötzlich sagte er: „Vielleicht sollten wir es lassen.“ Der Angesprochene sah auf, antwortete jedoch nicht. „Vielleicht wäre es besser wenn Green-chan ihre Erinnerungen nicht zurückbekommt. Ja, vielleicht wird ihr so einiges Leid erspart… wer weiß was die Zukunft bringt.“ Gary wusste was er meinte und der Knoten in seinem Inneren zog sich fester zusammen. Er musste Schlucken, denn er wagte es nicht den Gedanken seines Bruders weiter zu denken. Schon zu oft hatte er darüber nachgedacht… Als Siberu sich gerade zu seinem Bruder umwandte und ihn traurig ansah, merkten beide dass jemand dazu gekommen war und sie sahen sich nach diesem Jemanden um. Es war Kari. Sie war aus der Puste und schien sich ihre Jacke in aller Eile angezogen zu haben. „Was willst du?“, fragte Siberu auf deutsch und in einem ziemlich unnetten Tonfall. Das kleine Mädchen war dadurch allerdings nicht verunsichert, sie lächelte sogar. „Ah ihr könnt meine Sprache! Das macht es leichter!“ Gary wiederholte Siberus Frage noch einmal, jedoch in einem freundlicheren Tonfall, als sein Bruder. Kari erklärte im Schnelldurchlauf, dass sie vom vorigen Gespräch mit Tinami nichts verstanden hatte und unbedingt noch mit ihnen sprechen wollte. „Ich hab so viel von euch gehört! Green hat so viel von euch gesprochen!“ Siberus Unfreundlichkeit schien erloschen. Gerade als er antworten wollte, sagte Kari: „Aber… es hat plötzlich aufgehört.“ Ihr Blick wurde traurig, schweifte ein wenig ab. „Seit diese weiße Frau da war… und wir nach Tokio gekommen sind… hat Green nie wieder so gelächelt…“ Gary und Siberu war sofort klar, das Kari von White sprechen musste und somit auch das Kari keine Ahnung hatte, dass White Greens Erinnerungen gelöscht hatte. Kari fuhr mit demselben Blick fort: „Wisst ihr… Ich kenne Green ja schon ziemlich lange. Aber als ich sie wieder gesehen habe, da war sie so anders…! Sie war genau das Gegenteil von dem geworden, wie sie früher war. Ihre leeren Augen, waren plötzlich so anders… und ihr Lächeln war nicht mehr mechanisch, sondern warm. Besonders… wenn sie von euch beiden sprach! Dann war ihr Lächeln so sorgenlos und doch so…sehnsuchtsvoll… Ich verstehe dieses Ganze mit den Dämonen und den Wächtern nicht, daher verstehe ich auch nicht warum Green nicht mit euch befreundet sein darf. Daran kann doch nichts falsch sein! Es ist doch… eine Freundschaft wie jede Andere… und wie jede andere, darf sie nicht zerstört werden…“ Kari sah nun auf und sah die beiden Halbdämonen verzweifelt an. „Ich bitte euch! Ihr müsst Schwester Green helfen! Ansonsten wird dieses Lächeln auf ewig weg sein!“ Die beiden Brüder sahen zueinander rüber, doch es gelang ihnen nicht etwas zu sagen, da Kari noch etwas hinzufügte: „Ich will nicht dass Green leidet…“ Gary lächelte unsicher. „Das wollen wir auch nicht. Stimmt’s, Silver?“ Der Angesprochene grinste. Karis Worte schienen seine Zweifel besiegt zu haben, was Gary erleichtert zur Kenntnis nahm. „Blue hat Recht! Verlass dich ganz auf uns! Wir werden Green-chan helfen!“ Kari sah zuerst ein wenig verunsichert drein, lächelte dann aber. Jetzt verstand sie, warum Green die beiden so sehr liebte… Unruhig ging Grey in der kleinen Stube auf und ab. Er konnte einfach keine Ruhe finden. Nicht einmal auf das Lesen konnte er sich momentan konzentrieren. Auch das Schneidern gelang ihm nicht. Aus dem ganz einfachen Grund, dass seine Hände nicht gelassen genug waren um den Faden durch das kleine Loch der Nadel zu bekommen. Ryô versuchte ihn ein wenig von der aktuellen Lage abzulenken, doch auch diese Versuche zeigten nicht die gewünschte Wirkung. Der Tempelwächter sah dass Grey die Hände faltete und hörte wie er sich selbst fragte, wie lange er noch warten sollte. Gerade als Ryô Grey höflich darauf hinweißen wollte, dass Green sicherlich Gedenkzeit benötigte, öffnete sie die Tür zu ihrem Zimmer und trat raus. „Du hast vorhin gesagt, du hättest mir auch etwas zu erzählen, Bruder.“ Erleichtert seufzte Grey und ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Vielleicht solltest du dich lieber hinsetzen?“ Green schüttelte den Kopf. „Mir geht es ausgezeichnet! Also sag schon.“ Der Angesprochene seufzte abermals und sagte dann: „Du hast einen Auftrag.“ Verwundert sah sie ihn an. „Einen Auftrag? Worum geht es?“ Während sie dies sagte, war sie auf ihren Bruder zugegangen, bis sie vor ihm stand. Grey nickte und sah sie ruhig an. Eins musste man Grey lassen, dachte Ryô, er konnte seine Gefühle wirklich gut verbergen. Worum er ihn manchmal beneidete… „Dieser Auftrag ist von größter Wichtigkeit, er entscheidet über deine Zukunft.“ Kurz schwieg er, ließ sich Zeit mit seinen nächsten Worten. „Es handelt sich um die vollständige Eliminierung der beiden Halbdämonen Blue und Silver.“ Green rührte sich nicht. Sie sah in die dunkle Nacht hinaus und schritt fort von ihren Bruder. Sie legte die rechte Hand auf die kühle Scheibe und sagte: „Was ist an ihnen so wichtig, dass es über meine Zukunft entscheidet? Es sind doch nur irgendwelche Dämonen…?“ Eine berechtigte Frage, dachte Ryô. Grey blieb jedoch stehen, wo Green ihn alleine gelassen hatte. „Sie sind ganz normale, infame Halbdämonen. Aber die Tatsache dass sie dich missbraucht haben, darf nicht ungesühnt bleiben. Egal wie unrein du auch bist, du bist eine Hikari und daher gibt es, für so einen Fall, nur eine rechtmäßige Strafe: Den Tod.“ Der Windwächter schritt auf sie zu, während er fortfuhr: „Warum solltest du sie also nicht selber bestrafen? Beweis ihnen dass sie nicht mit dir spielen können wie es ihnen passt! Du hast die Macht dazu, dessen bin ich mir absolut sicher. Willst du dich denn nicht dafür rächen, was sie dir angetan haben?“ Unsichtbar lächelte Green ironisch. Nur ihr Spiegelbild konnte er sehen. „Ich weiß ja nicht einmal was sie mir angetan haben.“ Grey blieb ein paar Schritte vor ihr stehen. „Ich werde dich zu nichts zwingen.“ „Nein. Ich hatte auch nicht gesagt, dass ich den Auftrag nicht annehmen werde. Ich finde das ganze hört sich nur ziemlich nach einer typischen Intrige an. Aber vielleicht ist das ja auch so geplant das es so aussieht, um mich zu verwirren…“ Ohne das es Grey gelang zu antworten, drehte sie sich um und ging gedankenverloren durchs Zimmer. Sie war wirklich verwirrt. Alle Indizien deuteten darauf hin dass Grey Recht hatte. Ihr Gehirn sagte ihr, dass es auch so war, aber ihr Herz sagte was Anderes. Es schien sich förmlich dagegen zu wehren. Aber eine Hikari konnte nicht mit Dämonen befreundet sein! Unmöglich! Wie hatten diese Dämonen es nur geschafft so überzeugend zu wirken, dass selbst Greens Innerstes davon überzeugt war, dass sie die beiden Vertrauen konnte? Eine Freundschaft mit Dämonen zu führen war so… absurd. In dem Moment erblickte Green etwas was auf dem Schrank stand. Ein eingerahmtes Bild, welches sie im ersten Moment nirgends zuorten konnte. Sofort durchjagte ein Schmerz ihren Kopf und sie kniff kurz die Augen zu. Das Bild hatte also auch etwas mit ihnen zu tun. Green griff danach und besah es sich kurz. Doch lange gelang es ihr nicht, ihren Blick darauf zu halten und zu versuchen den Inhalt des Bildes zu deuten, denn die Schmerzen verstärkten sich und zwangen die Hikari dazu das Bild fallen zu lassen. Es fiel zu Boden. Das Glas zersplitterte. Grey war sofort zur Stelle um seine Schwester zu stützen, doch seine Worte hörte Green kaum. Denn das Bild schien sich in ihren Kopf eingebrannt zu haben. Der Rothaarige hatte die Arme um Green geschlungen, grinste leicht errötet. Sie hatte gelacht, mit der einen Hand das Peace-Zeichen gemacht und mit der Anderen hatte sie sich an dem Arm des Älteren festgehakt. Dieser schaute recht genervt drein, aber auch seine Wangen waren von einem rötlichen Schimmer bedeckt. Sogar Firey war auf dem Bild gewesen. Sie hatte zu dem Rotschopf geschaut und sah leicht verärgert aus. Firey?! Aber was machte Firey denn da?! Hätte Grey Green jetzt nicht festgehalten, wäre sie zusammengebrochen. Nur mühsam konnte sie gegen ihre Schmerzen ankommen und sich dazu zwingen weiter nach zu denken. Denn wenn Firey ebenfalls auf dem Bild war, denn hieß es, dass diese Dämonen auch sie mit hinein gezogen hatten und auch sie manipuliert hatten. Aber Firey hatte doch gar nichts mit der Sache zu tun! Wenn sie Green ausspioniert hatten, um an Informationen ranzukommen, hätten sie Firey doch da raus lassen können! Oh Gott, wahrscheinlich war Firey nicht einmal die einzige… Wahrscheinlich sind ihnen alle in Greens Umgebung zum Opfer gefallen. Die Hikari musste ein ironisches Lächeln unterdrücken, als sie dachte dass die beiden ihre Arbeit wirklich äußerst gründlich erledigten. Typisch Dämonen. Bloß keine Rücksicht nehmen… Green spürte wie die Wut in ihr hochkam. Die Wut über sich selbst – das sie so dumm und naiv war, den Beiden auch nur eine einzige Sekunde zu vertrauen Grey hatte Recht. Er hatte vollkommen Recht! Solche hinterhältigen Dämonen verdienten keine Gnade. Sie verdienten nur den Tod. Green sah auf, die Schmerzen hatten ein wenig nachgelassen und sah zu Grey, der sie zutiefst besorgt ansah. „Grey… Was wenn ich sterbe?“ Kurz schwieg er, er schien ihr nicht richtig folgen zu können. Doch dann sagte er: „Du wirst nicht sterben. Glaubst du, ich lasse es zu, dass dir etwas passiert?“ Sie lächelte ihren Bruder an. „Nein, Onii-chan.“ Sie richtete sich wieder auf, auch wenn Grey eindeutig etwas dagegen hatte. „Wann findet der Kampf statt?“ „Morgen.“ Green nickte. „Denn… werde ich mich ausruhen.“ Doch bevor sie in ihr Zimmer ging, sah sie auf das zerstörte Bild. Kurz sagte sie nichts, doch dann trat sie mit voller Wucht darauf und schritt mit einem „Gute Nacht ihr zwei!“ in ihr Zimmer. Pünktlich waren die zwei zum Tode verurteilten Halbdämonen am Kampfort. Sie waren alleine, da Tinami sie schon verlassen hatte. Jedoch nicht ohne die Worte „Haltet euch an den Plan!“ und schon war sie weg. Ein wenig ratlos sahen sich Gary und Siberu um. Sie konnten nicht wirklich deuten wo sie waren. Alles um sie herum lag zerstört. Nur Ruinen waren zu finden, die noch von einer einst schönen Stadt zeugten. Statuen lagen auf dem zerschmetterten Steinboden, fehlten Arme und Beine, oder auch die Hälfte des Kopfes. Gewächs bedeckte die alten steinernen Krieger. Links von den beiden Brüdern befand sich ein enorm großer See, dessen Wasser nicht gerade gesund aussah. Von fern konnte man einen Wasserfall hören. Aus diesem Trümmerfeld ragte ein gewaltiger Gedenkstein empor. Gary teleportierte sich hin, was Siberu ihm gleich tat. Der Gedenkstein stand mitten auf einem Platz, der früher wohl so etwas wie ein Versammlungsplatz gewesen sein musste. An einigen Stellen konnte man noch ein oder zwei eingravierte Wappen erkennen. Gary sah zum Gedenkstein und erblickte die komplizierte Sprache der Wächter sorgsam in den Stein gehauen. Da er es nicht lesen konnte, wanderte sein Blick nach unten, unter dem Text. Ein weinender Engel, mit zerstörten Flügeln, war dort eingekerbt worden. „Aniki, wo sind wir?“, hörte Gary seinen Bruder fragen. „Ich bin mir nicht sicher…“ Gerade als Siberu antworten wollte, ertönte eine dritte Stimme hinter ihnen: „In Gedenken an die 2353 Wächter die im Jahre 1931 am 13 Tage des Novembers ihr Leben verloren, trauern wir, die Übriggebliebenen. Wir werden kämpfen, damit eure erloschene Lebensflamme eines Tages wieder erleuchten kann. Bis zu diesem Tage; Lasset Euch nicht von euren Delinquenten in die Dunkelheit ziehen, gehet nicht den verlorenen Weg des Hassgefühls. Wir werden bis in aller Ewigkeit euren Platz einnehmen, kämpfen und nie wieder zulassen dass euer Leid und Grauen wiederholt wird. Ruhet in Frieden und Einklang.“ Gary und Siberu wirbelten herum und sahen das Green ein paar wenige Meter vor ihnen stand. Unbewaffnet. Nachdem sie den Text des Steines vorgelesen hatte, hatte sie den Kopf gesenkt und die Hand auf ihre Brust gelegt, als würde sie für die Toten eine Schweigeminute halten. Niemand sagte etwas, bis sie wieder aufsah und mit klarer Stimme sagte: „Dieser Ort trägt auch heute noch den Namen „Espiritou Del Aire“.“ Sie sah sich um und sagte dann mit einem traurigen Lächeln: „Es muss einmal eine sehr schöne Stadt gewesen sein. Meint ihr nicht auch?“ Die beiden wussten nicht was sie sagen sollten. Sie wussten überhaupt nicht wie sie reagieren sollten. Doch Green fuhr sofort fort, ohne auf eine Antwort zu warten. „Man erzählt sich das der See nach dem Anschlag blutrot gewesen war… Man brauchte Wochen um all die Leichen aus dem Wasser zu holen.“ Sie sah die Beiden wieder an, mit einem sehr mechanischen Lächeln. „Aber was erzähle ich euch das überhaupt? Als ob eure Spezies Reue zeigen kann.“ Ihr Lächeln schwand. „Meine Freunde und mich habt ihr auch nur ausgenutzt ohne jegliche Reue zu zeigen.“ „Das ist nicht wahr!“, sagte Siberu. „Ruhe! Ich habe es satt mir eure Lügen anzuhören! Sagten am besten gar nichts! Es ist nämlich alles schon gesprochen worden. Mit euch habe ich nichts mehr zu bereden!“ Die Wut schien förmlich von Green besitz ergriffen zu haben. Doch gerade als sie den Mund öffnete um noch weiter auszuholen, tauchte Grey neben ihr auf. Ohne auch nur von den beiden Halbdämonen Notiz zu nehmen, sagte er zu Green: „Green, das bringt nichts. Du weißt doch, Worte sind nutzlos bei Dämonen.“ Green schüttelte verbissen den Kopf und sagte: „Ich weiß! Aber…es macht mich so wütend! Das sie es überhaupt noch wagen können Einspruch zu erheben…“ „Ich kann dich gut verstehen. Dennoch…“ Er beugte sich runter und flüsterte seiner Schwester etwas zu. Diese lauschte und nickte dann. Ohne ein weiteres Wort entfernte Grey sich und schritt auf Ryô zu, der etwas weiter entfernt stand. Gary wunderte dieser Schritt. Er konnte sich zwar kein Bild davon machen, wie gut Green geworden war, aber glaubte Grey wirklich das sie eine Chance gegen sie beide hatte? Grey konnte immerhin nicht wissen, dass sie nicht vorhatten Green anzugreifen. Sie musste wirkliche Fortschritte gemacht haben… Immerhin war Grey ja nicht dumm und da Gary wusste wie sehr er seine Schwester liebte, musste dieser wirklich davon überzeugt sein, dass Green gut genug war. Oder er unterschätzte sie einfach nur… Plötzlich fiel dem Halbdämonen noch eine weitere Möglichkeit ein: Was wenn Tinami Grey erzählt hatte, dass sie Green nicht angreifen würden? Mehr noch: dass sie von Anfang an darauf angesetzt war, Gary und Siberu falsche Pläne und Tatsachen zu erzählen, damit Green bessere Chancen hatte? Dies war nicht abwegig, denn immerhin war Tinami eine Wächterin und ihre Feindin… Was sollte er jetzt tun?! An was sollte er jetzt glauben?! Doch Gary blieb keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Denn ohne Vorwarnung hatte Green ihren Stab umgewandelt und stürmte auch schon auf die beiden los. Sie sprangen auseinander und Green blieb kurz vor dem Gedenkstein stehen. Sie hatte den Kopf gesenkt, als sie sich Siberu zu wandte und ihren Stab plötzlich zurückholte. Beide wurden skeptisch. Was sollte das denn? Ohne Stab konnte Green doch gar nicht kämpfen… „…Sibi?“ Der Angesprochene Rotschopf erstarrte als Green ihn bei seinem Spitznamen ansprach. Wie war das möglich? Woher wusste sie davon? Hatte sie ihre Erinnerungen doch wieder - erinnerte sie sich wieder an ihn? Green sah auf und lächelte. Gary sah sofort, dass es sich dabei nicht um Greens normales Lächeln handelte. Es war vollkommen leer, ohne Wärme. Das musste sein Bruder doch auch merken! Er kannte sie genauso gut, wie Gary. Doch von der Tatsache, dass sie ihn gerade mit seinen von ihr erfundenen Spitznamen, schien seine Sinne irgendwie verwirrt zu haben. Gary sprang auf, doch zu spät um zu verhindern, das Siberu auf Green zuschritt. Gary wollte gerade losstürmen um seinen Bruder aufzuhalten, als er Greys Stimme hörte: „TATSUMAKI HOKORI!“ Die aufkommende Windmagie zwang Gary zurückzuweichen und versperrte ihm die Sicht, doch nicht nur die Sicht war versperrt sondern auch der Weg zu seinem Bruder. Gerade als Gary sich zu Siberu hin teleportieren wollte, tauchte Grey vor ihn auf und ohne dem Dämonen irgendwie Zeit zu lassen, griff er ihn mit seiner unsichtbaren Waffe an und verhinderte so das Gary sich teleportieren konnte. Gary fiel nach hinten und entging somit knapp der Attacke. Während Grey ihn weiter angriff, blieb die Windmagie des Tatsumaki Hokoris bestehen. Auf der anderen Seite des Tatsumakii Hokoris, war Green Siberu ausgewichen und war hinter ihm aufgetaucht. Er drehte sich schnell um, sah gerade noch dass Green ihn hasserfüllt ansah. „Green-chan…?!“ Indem selben Moment wo die Windmagie erlosch und Gary wieder freie Sicht hatte, packte Green ihren Exbesten Freund an der linken Schulter und rief: „HOTARU ATARASHI!“ „SILVER!“ Fertig gestellt: 21.01.07 Kapitel 36: Green VS Gary ------------------------- Green VS Gary Auf der anderen Seite des Tatsumaki Hokoris, war Green Siberu ausgewichen und war hinter ihm aufgetaucht. Er drehte sich schnell um, sah gerade noch dass Green ihn hasserfüllt ansah. „Green-chan…?!“ Indem selben Moment wo die Windmagie erlosch und Gary wieder freie Sicht hatte, packte Green ihren Exbesten Freund an der linken Schulter und rief: „HOTARU ATARASHI!“ „SILVER!“ Das Hotaru Atarashi war eine Attacke die sich vom Licht der Sonne ernährte, es absorbierte das Sonnenlicht und ließ eine Kugel aus Licht auf Greens Hand entstehen, die Größe war variabel, abhängig von der Menge des Lichts. Die Kugel die sich auf Siberus linker Schulter entlud war zirka so groß wie ein Fußball. Der Dämon fiel vor Green auf die Knie, sobald sie ihn losließ. Seine Hand versuchte das Blut zu stoppen, welches aus seinem linken Schulterblatt hervor schoss. Doch es brachte nichts, denn sein gesamter linker Arm war aufgerissen und dank den Funken der Attacke, die den Arm immer noch umkreisten, entstanden immer mehr neue Wunden. Green stand vor ihm, senkte langsam ihren Arm. Ihre Handfläche leuchtete, nein sie selbst leuchtete, als würden tausend kleine Glühwürmchen sie umgeben. Dennoch stach das dunkle Blut Siberus hervor, welche nun auf ihrer Hand haftete. Gary war immer noch total fassungslos, konnte und wollte nicht begreifen was er da vor sich sah. Im Gegensatz zu Grey. Der Windwächter hatte sein Katanakaze wieder zurück beschworen, sich zu seinem Tempelwächter teleportiert und die Hände über der Brust verschränkt. Er lächelte hämisch. Nie hätte er gedacht das Schadenfreude sich so gut anfühlen würde! „Das habt ihr nun davon, Green ausnutzen zu wollen…!“ Gary hatte sich endlich von seinem Schock gelöst und wollte gerade auf seinen verletzten Bruder zustürmen, als Dieser schwach - aber bestimmt sagte: „…Kümmere dich um deinen eigenen Kram! Mir geht es gut… ist nur ein Kratzer!“ Um auch ja überzeugend zu wirken, versuchte Siberu ein Grinsen zu Stande zu bringen. „Rette sie!“ Green sah Siberu immer noch von oben herab kalt an, jetzt jedoch kam ein ironisches Lächeln hinzu. „Retten? Wer soll denn hier gerettet werden? Bleib du nur da unten im Staub, wo du hingehörst!“ Dies hatte nur Siberu gehört. „Mein Bruder wird dich retten, Green-chan! Dessen kannst du dir… sicher…sein…“ Siberus Worte wurden von seinen eigenen Husten unterbrochen, denn er hustete Blut aus. Gary war nicht länger willig, einfach nur rum zu stehen. Doch gerade als er beinahe bei den Zweien war, rief Siberu ihm zu: „PASS AUF, BLUE!“ Denn von seiner Sicht aus, hatte er gesehen wie Green ihren Stab umgewandelt hatte. Dank Siberus Warnung gelang es Gary gerade noch mit seinem Arm Greens Stabhieb abzublocken. Sie hatte den Stab um drei Meter verlängert, als sie ihn angegriffen hatte. Eine Taktik die Gary sehr wohl von ihr kannte. Green würde als nächstes ihren Stab mit einem eleganten Schwenker zurückholen und noch während der Bewegung, ihn auf einen Meter verkleinern. Wahrscheinlich sofort mit „Spirit of Light“ oder „Darklightning“ nachsetzen. Denn Green war nicht gut darin, ihren Stab mit einer Länge von drei Metern zu führen. Sie hatte diesen Modus immer nur gebraucht, um Techniken abzublocken. Seine Theorie wurde bestätigt als sie ihren Stab tatsächlich zurück zog, allerdings nicht um einen ihrer Angriffe auszuführen. Green hatte ihren Stab nicht wieder auf einen Meter geschrumpft, zu Gary Überraschung attackierte sie ihn mit der längsten Version ihres Stabs – und auch zu seinem Schmerz. Ihm war es gerade noch gelungen, nach hinten auszuweichen und so hatte der erste schnelle Hieb von Green zum Glück nur sein Ärmel aufgerissen und eine Schramme in seiner Haut hinterlassen. Den nächsten Hieb konnte der Halbdämon ohne große Probleme entgehen, auch den Nächsten und den Übernächsten. Doch von Hieb zu Hieb, schien Green schneller zu werden. Doch das passte Gary ganz gut, er musste seine Kontrahentin von seinen Bruder wegbekommen, damit das Licht von ihm weichen konnte. Um das Geschehen dennoch zu verfolgen hatte Grey jetzt ein Fernglas vor den Augen und immer noch ein recht schadenfrohes Lächeln auf dem Gesicht, welches Ryô überhaupt nicht gefiel. Zum ersten Mal in seinen Leben, fühlte er sich in der Gegenwart seines Herren unwohl. Ob das an den glühenden Hass lag, denn Grey offenbar für die beiden Dämonen hegte, konnte Ryô nicht sagen. Vielleicht war es auch die Tatsache dass er sich über den Schaden den Green anrichtete, freute? Ryô konnte sich selber keine Antwort geben. Er wusste nur eins: Das war nicht der Grey, den er so sehr schätzte. Der Windwächter bekam davon natürlich nichts mit. Er war voll und ganz im Kampf versunken und war stolz auf Greens offenbaren Fortschritt. Wie lange hatte er höchstpersönlich mit ihr geübt, bis sie diesen Modus ihres Stabes unter Kontrolle hatte? Ewig so kam es ihn damals vor. Er hatte schon befürchtet, sie würde es nie lernen. Doch nun konnte Green es und die Verwunderung über diese Tatsache hatte Grey deutlich im Gesicht des Halblings gelesen. Ha!, dachte Grey, da siehst du mal wozu Green wirklich fähig ist! Doch Greys Gedanken wurden unterbrochen als ein stechender Schmerz ihn zusammenfahren ließ. Automatisch krampfte er die Hand über sein Herz zusammen. „Grey-sama?!“ Ryô war sofort zur Stelle um ihn vor einem möglichen Sturz zu bewahren, doch der Windwächter winkte mit der Hand ab. „…Alles in Ordnung!“ Im Gegensatz zu Grey, war Siberu überhaupt nicht im Bilde. Nur von weiten konnte er sehen wie seine geliebte Green seinen Bruder mehr und mehr in die Enge trieb. Doch er hoffte, dass es sich dabei um eine Illusion handelte, die er seinem momentanen Zustand zu verdanken hatte. Es verschwamm alles schon vor seinen Augen, wurde unwirklich. Ins geheim hoffte Siberu, er würde das Bewusstsein verlieren, da die Schmerzen langsam unerträglich wurden. Es fühlte sich an, als hätte man Säure in die offene Wunde entleert. Oder – nein: Viel schlimmer. Irgendwie schien ihm das Lichtintus zu verfolgen… Green war so sehr mit ihren Bewegungen beschäftigt, darauf erpicht ihren Feind endlich zu treffen, dass sie ihre Umgebung nicht wahrnahm. Das ihr Bruder sie sorgsam beobachtete fiel ihr nicht auf und das wo sie Blicke sonst immer spürte. Sie war vollkommen im Kampf vertieft, darauf, dass er nicht spürte dass sie in Wirklichkeit recht unsicher war. Diese Art des Kämpfens gefiel ihr nicht. Doch was ihr noch viel weniger gefiel, war das er nur auswich. Ihr war aufgefallen, dass er schon recht oft die Chance hatte, zu einem Gegenangriff auszuholen. Warum tat er es nicht? Warum wich er immer nur… nach hinten aus? Die Lichterbin bereute sofort dass sie ihre Gedanken daran verschwendet hatte, denn nur einen kurzen Augenblick war sie abgelenkt und das hatte er zu nutzen gewusst. Gary hatte wohl beschlossen, dass er weit genug weg war. Gerade als sie ihn von der linken Seite, beide Hände an ihren Stab geklammert, attackierte, hielt er ihren Stab mit beiden Händen von seinem Gesicht fern. Da Greens Stärkewerte nicht gerade beängstigend waren, brauchte er nicht allzu fiel Kraft um ihren Stab festzuhalten. In diesem Punkt war sie wirklich wie die meisten Hikari. Diese hatten nie eine bedenklich hohe Kraft, sie setzten voll und ganz auf ihre Magie und genau diese machte Gary in diesem Moment zu schaffen. Greens Lichtmagie ätzte die Haut seiner Hand weg, was Green natürlich nicht unbemerkt blieb. Sie lächelte spöttisch. „Glaubst du etwa, deine Hand wird mich aufhalten?“ Im gleichen Moment wo sie abermals den Mund öffnete um wahrscheinlich eine Beschwörung auszurufen, ließ er ihren Stab los und ehe Green schnell genug reagieren konnte, war er hinter ihr auf getaucht, packte ihre eine Hand, drehte sie auf den Rücken und schlug ihr geschickt und doch darauf bedacht sie nicht zu verletzen den Stab aus der Hand. Dieser fiel außer Reichweite zu Boden. Wenn Blicke töten könnten – denn hätte Green Gary in diesem Moment tausendfach getötet. Sie hatte den Kopf leicht gesenkt und sah ihn aus dieser Position so hasserfüllt an, dass er am liebsten den Blick abgewendet hätte. „Das war es also. Darum hast du mich nicht angegriffen. Wolltest du etwa nett sein? Hältst du mich für so schwach, nimmst du mich nicht ernst, nur weil ich ein verfluchtes „Yogosu“ in meinen Namen trage?!“ Ihre Körpersprache unterstrich das ganze noch. Sie wich angewidert soweit wie möglich von ihm weg. Natürlich, dachte Gary, sie waren auch Feinde, da war dies ein natürlicher Effekt. Sie nahm an, dass er sie umbringen wollte. Warum konnte seine Körpersprache ihr nicht das Gegenteil sagen? Sah sie denn nicht, dass er ihr nicht wehtun wollte? „Green, verstehst du denn nicht, dass ich dich nicht angreifen will und es auch nicht tun werde?!“ Ein spöttisches Lächeln spielte um ihre Lippen. Nein, Green sah es nicht und würde es auch nicht sehen. Er kannte sie zu gut: dafür war sie zu stur. Sie schien für alles andere außer ihre „Rache“ blind zu sein. „Das glaubst du doch selbst nicht. Wann legst du nicht endlich deine verlogene Maske ab und gehst zur Abwechslung mal, ehrlich mit mir um?! Siehst du denn nicht, dass ich euch durchschaut habe? Ich falle nicht mehr auf diese Lügen rein!“ Gary merkte skeptisch das sie nicht mehr an der Hand zerrte die er festhielt. Sie versuchte nicht mehr sich zu befreien. „Ihr zwei habt nicht nur mich für eure Zwecke missbraucht… sondern auch meine Freunde – mein ganzes Umfeld! Ihr habt mein ganzes Leben rücksichtslos auf den Kopf gestellt!“ Green hatte jetzt den Kopf gesenkt, ihr hellbrauner Pony fiel ihr in die Stirn. „Obendrein…“ Jetzt klang ihre Stimme alles andere als selbstbewusst. Die Wut war kaum noch raus zu hören. „Green…?“ Selbst in dieser Lage, machte Gary sich Sorgen um sie. Er konnte es selbst kaum glauben. Sie sah auf und Gary musste abermals schlucken. Es war nicht mehr hasserfüllt, auch nicht wütend, sondern verzweifelt. Doch ihre Stimme war gefasst, als sie sagte: „Es ist eure Schuld dass ich auf ewig als unrein gebrandmarkt bin und somit seid ihr auch der Grund warum ich von meiner Familie gehasst und ausgesondert werde! Ich will das nicht mehr!“ Gary starrte sie an, brachte keinen Ton heraus. Natürlich war es ihm bewusst dass sie der Grund für Greens Ausgrenzung waren. Diese ganzen Probleme die Green mit ihrer Familie hatte – Green hatte nie den Eindruck gemacht dass es sie irgendwie stören würde. Sie hatte es immer mit einem selbstbewussten Lächeln ertragen. „Ich brauche nicht so eine lichtbesessene Familie, ich hab doch euch. Ihr seit meine Familie!“ Das waren ihre Worte. Aber war das womöglich nicht die Wahrheit? Hatte Green es vielleicht nur gesagt um die beiden zu beruhigen - sich selbst? Da fiel Gary wieder das Gespräch ein, welches sie und er vor vier Monaten geführt hatten, wo Green ihm anvertraut hatte das sie glaubte ihre Mutter und ihr Bruder wären ohne sie besser dran. Damals hatte sie alles andere als froh gewirkt und vielleicht, nur ein bisschen, schämte sie sich auch für ihre Unreinheit und den Problemen die das mit sich brachte. Vielleicht würde Green ohne Gary und Siberu von ihrer Familie akzeptiert werden… vielleicht würde sie ein leichteres Leben leben. Da schossen Tinamis Worte wieder durch die Gedanken des Halbdämons: „Wer weiß, vielleicht wäre sie, als Hikari, ohne sie besser dran… würde vielleicht ein schöneres Leben führen können – ohne ihre dämonischen Freunde?“ Green merkte es. Sie sah ihm an, dass er durch ihre Worte verwirrt war und das war zwar nicht bezweckt – aber praktisch. Sie lächelte finster und sagte: „Hier spielt die Musik!“ Sie hob ihre freie Hand über ihren Kopf, das Licht sammelte sich, als wäre es von einem Magneten angezogen, und noch während die Lichtkugel anwuchs, senkte Green sie wieder und hielt sie Gary entgegen. „HOTARU…“ Gary konnte nicht schnell genug reagieren, zu sehr war er von seinen Gedanken abgelenkt gewesen, um auszuweichen. „ATARA…“ Er wusste nicht was ein direkter Angriff von ihr für Auswirkungen hatte – würde er sterben? Nein, würde Gary nicht. Denn gerade als Green die letzte Silbe aussprechen wollte, zuckte die Hikari plötzlich zusammen und er dachte schon, dass sie ihre Erinnerungen zurück hatte, denn ihre Augen weiteten sich verzweifelt, doch das war ein Fehlgedanke. Denn in demselben Moment, wo Green sich umdrehte und los lief, spürte Gary es auch: Greys Aura war nahe dem Nullpunkt. In innerhalb von wenigen Sekunden war Green bei ihren Bruder angelangt. Dieser lag in Ryôs Armen, klammerte sich mit der einen Hand an den Ärmel seines Tempelwächters, die Andere war schmerzhaft über sein Herz zusammen gekrampft. Sein Atem ging schnell und ungleichmäßig. Green fiel neben ihn auf den Boden. „Oh Gott…Grey – wa-was ist mit dir?“ Sie erwartete keine Antwort, hörte er sie überhaupt? Green sah zu Ryô, dieser sah aus, als würde er selbst unter den Schmerzen leiden. „Hat…hat er einen Schwächeanfall?“ Ryô biss sich auf die Unterlippe und nur schwach konnte sie ein „Ich weiß es nicht“ hören. „Grey hat… Grey hat…“ Noch nie hatte sie Ryôs Stimme in solch einer panischen Tonlage gehört, doch sie war selber zu angstgelähmt um sich darüber Gedanken zu machen, auch die Tatsache das Ryô zum ersten mal in ihrer Gegenwart das Suffix vergessen hatte, fiel ihr nicht weiter auf. „… Er hat plötzlich einen Krampf bekommen… und dann… ist er zusammengebrochen… Grey muss seine Arznei nicht genommen haben… warum hab ich nicht aufgepasst… ich weiß doch das er… sie oft vergisst… warum…“ Green unterbrach ihn. Sie legte ihre Hand auf seine Freie und sagte: „Lass uns ihn Nachhause bringen, ja Ryô?“ Der Angesprochene war nur zu einem schwachen Nicken fähig und gerade als er seinen Herren auf die Arme nehmen wollte, packte Grey schwach Greens Handgelenk. „…Nein….Green…“ Der Kaze öffnete schwach seine Augen, nur einen Spalt breit. Zuerst sah er verklärt geradeaus, dann, fast Zeitluppen artig, zu Green. „…Bring…das…hier…zu ende… bitte…“ Er löste seinen Griff, versuchte seine bebende Hand zu ihrem Gesicht zu heben, doch sie fiel vorher runter und wieder kniff er qualvoll die Augen zusammen. „Grey!“, sagten Green und Ryô gleichzeitig. Greys Mundwinkel zuckte, als wollte er lächeln und keuchte: „…Verdammtes Immunsystem…“ „Grey…“, fing Green an und nahm diesmal seine Hand. „Ich weiche nicht von deiner Seite bis es dir besser geht.“ „ …Bitte… Green…ich habe…zulange… auf diesen…Tag…gewartet…“ Er sah seine geliebte Schwester an und dieser Anblick trieb ihm die Tränen in die Augen. Green musste diesen Kampf zu Ende bringen! Sie durfte nicht sterben… nicht weil sein Immunsystem sich gerade diesen Moment ausgesucht hatte, um zu Kollapsen! Grey kniff abermals die Augen zusammen, doch diesmal nicht weil er Schmerzen hatte. „…Du darfst nicht…sterben…“ „Grey… du redest Schwachsinn… warum sollte ich sterben?“ Ryô merkte, das Grey kurz davor war die Wahrheit zu sagen, doch das tat er nicht: „…Green bitte… bring den Kampf zu ende… für mich… wenn´s… sein muss…“ Green versuchte aufmunternd zu lächeln, als sie jetzt auch noch seine andere Hand nahm und sie zusammen in ihre hielt, sagte sie: „Ich versprech es dir… werde nur bitte wieder gesund… ja?“ Er nickte schwach und dann sagte er etwas, wo Ryô sich schmerzhaft auf die Lippen biss um nicht verzweifelt auf zu keuchen. „Ich… liebe dich… Green…“ Ihre großen dunkelblauen Augen, sahen ihn verwundert an, dann lächelte sie und antwortete: „Ich dich auch, Onii-chan.“ Zum ersten Mal, verfluchte Grey es das sie ihn „Onii-chan“ genannt hatte und nun konnte er seine Tränen nicht mehr zurück halten. Doch Green schrieb es zum Glück auf seinen Zustand. Grey schüttelte schwach den Kopf und flüsterte: „…Nein…tust du nicht… das wirst du… niemals…tun…“ Green verstand ihn nicht, doch es gelang ihr nicht weiter nachzufragen, denn Ryô hob seinen Herren jetzt hoch. Dieser vergrub sein Gesicht in sein Oberteil und verlor das Bewusstsein. Green sah Ryô bittend an. „Ich bitte dich: Pass auf ihn auf.“ „Darum müsst Ihr mich nicht bitten, Hikari-sama.“ Und schon verschwand er und ließ Green zurück. Die Hikari atmete tief durch, ihr Kampfgeist war neu entfacht, doch ein wenig getrübt durch die Sorgen um ihren Bruder. Sie sah nach links. Keine zehn Meter weiter, machte sich jemand anderes Sorgen um sein Familienmitglied. Er stützte den Rotschopf, dieser verlor immer noch Blut. Mittlerweile hatte sich schon eine große Blutlache gebildet. „Silver …?“ „… Kümmer dich um Green-chan, du Idiot… mir geht es eins A…“ Er brachte ein Abbild seines üblichen Grinsen zustande. „Unkraut vergeht nicht… weißt du doch…“ Gary schüttelte ratlos den Kopf und sagte dann mit gesenkter Stimme: „Ich bring dich jetzt zurück.“ Siberus Augen weiteten sich. „Zu…rück? Wie… zurück?“ Sein Bruder sah wieder auf und versuchte so ernst wie möglich zu wirken, ohne sich seine Verzweiflung anmerken zu lassen. „Nachhause… In unsere Welt.“ Wenn möglich sah Siberu ihn jetzt noch geschockter an. „Wieso…?“ Gary wich seinem Blick aus und ballte seine freie Hand zur Faust. „Es ist besser so… für uns alle. Besonders… für Green.“ Siberu spürte wie die Wut in ihn hochkam. Er konnte sich nicht zurückhalten und befreite sich aus dem Griff seines Bruders. Dieser sah erstaunt wie Siberu sich wackelig aufrichtete und tat es ihm gleich. „Sil…“ Doch weiter kam er nicht. Denn mit allerletzter Kraft hatte Siberu Gary mit seiner zusammengeballten Faust ins Gesicht geschlagen. Der Schlag war zwar lasch, aber er war ernst gemeint. Gary taumelte einen Schritt zurück, hielt sich die Wange, wo er ihn geschlagen hatte, während Siberu zurück auf den Boden fiel. Green sah dem von weiten mit hochgezogenen Augenbrauen zu. Wollten die sich jetzt gegenseitig umbringen? „Silver – was zum Teufel soll das?!“ „FEIGLING! Sowas… armseliges… Ist mir schon lange nicht unter die Augen gekommen!“ Gary sah seinen Gegenüber empört, doch schweigend an. Er war wortwörtlich sprachlos. „Warum, Blue?! Hast du jetzt ganz plötzlich Zweifel?! Nur wegen das was Tinami gesagt hat?!“ Gary sah verbissen zur Seite, aus versehen in die Richtung in der Green stand und die beiden immer noch fragend ansah. „Ich… kann nicht gegen sie kämpfen.“ Er hielt sich den Arm, als wäre er schwer verwundet. Ein hohles Lachen kam von seinen Bruder. „Deshalb sag ich ja dass du feige bist! Du kannst nicht gegen sie kämpfen – also willst du einfach nur feige fliehen! Ist dir klar was du damit hinterlässt?! Damit verleugnest du alles das was war! All die Zeit… die uns mit ihr vergönnt war… willst du das alles hinter dir lassen…? Vergessen…?! Das kannst du nicht… und das weißt du genauso gut wie ich!“ Siberu verstummte, von seinen eigenen auf keuchen unterbrochen. Gary hatte die Augen zusammen gekniffen und biss die Zähne zusammen. Siberu senkte den Kopf und sagte jetzt weniger wütend: „Blue…Aniki… verstehst du nicht… das du nicht gegen Green-chan kämpfst…sondern für sie? Für… unsere Green…?“ Beide schwiegen. Gary sah zuerst zu seinen kleinen Bruder, dann wieder in Greens Richtung. Er war so in seinen Gedanken vertieft, dass er kaum bemerkte wie Siberu ihm an den Ärmel packte. „Du hast doch mal behauptet… du würdest Green-chan beschützen wollen? Denn beweis auch das du es kannst!“ Gary sah ihn mit großen Augen schweigend an, doch dann… lächelte er selbstsicher. „Wetten?“ „Du darfst… Green-chan einmal küssen, wenn du es schaffst. Einmal!“ Gary lief rot an und stotterte irgendwas, doch ehe er zu einer „richtigen“ Antwort kam, streckte Siberu ihm die zusammen geballte Faust hin. Gary brauchte nicht lange um die Geste zu verstehen, streckte ihm ebenfalls seine hin und stieß sie zusammen mit der von dem Rotschopf. „Hau rein, Aniki.“ Sein Bruder lächelte nur mit geschlossenen Augen und wand sich ab. „Verblute bloß nicht.“ „Ich wird mich hüten.“ Ehe Gary in Greens Hörweite trat, sagte er noch, ohne sich umzudrehen: „Danke.“ Als er wieder vor Green stand, sah sie ihn immer noch mit hoch gezogenen Augenbrauen an. Sie hatte die Arme verschränkt und den Starb in der rechten Hand, sie drehte ihn im regelmäßigen Tempo, jedoch nicht besonders schnell. „Fertig?“, fragte Green im spöttischen Tonfall. Sie sah aus den Augenwinkeln zu Siberu. Um ihn würde sie sich kümmern, wenn sie ihren jetzigen Kontrahenten ausgeschaltet hatte. Der Rotschopf würde wohl kein großes Problem darstellen. Eine weitere Hotaru Atarashi, richtig platziert, würde das Aus für ihn bedeuten. Sie musste das hier schnell beenden. Die Sorge um ihren Bruder machte sie kirre. Gary nickte nur leicht und Green antwortete darauf: „Wo waren wir stehen geblieben… Achja.“ Green löste ihre Arme von der Brust und ehe Gary sich versah, war sie auch schon auf ihn zugestürmt und griff erneut mit ihren Stab an. Dieser war jetzt in normalen Modus und Gary merkte eindeutig dass Green damit besser geübt war. Die Hiebe waren kontrollierter, schneller und richteten mehr Schaden an: Mehr schaden an ihn. Es gelang dem Halbdämon zwar immer die direkten Hiebe auszuweichen, doch die schützende Lichtaura die den Starb umgab, verletzte ihn dennoch. Er konnte auch nicht kontern. Parieren war der größte Fehler den Gary begehen konnte. Denn das berühren ihres Stabes fühlte sich an als würde er eine brennende Eisenstange berühren und genauso brannte es auch seine Haut auf. Green federte sich von Gary ab und noch während sie sprang, wandelte sich ihr Stab in den ersten Modus, den kleinsten, den Bumerang-Modus. Gary hatte noch nie gesehen dass Green den einsetzte. Sie warf ihn, genau wie man einen Bumerang werfen würde. Der Stab sauste mit einer ungeheuren Schnelligkeit auf Gary zu, doch es gelang ihm dennoch auszuweichen. Was sollte das? Der Stab konnte nicht zurück fliegen, da der Halbdämon nur einen Meter von einer alten Hauswand entfernt gestanden hatte. Die Waffe rammte sich in den alten Stein und blieb hängen. Gary konnte sich seinen typisch arroganten Blick nicht verkneifen als er sagte: „Ich will dir ja nicht zu nahe treten…aber ein Bumerang funktioniert nur, wenn er auch zurück fliegen kann. Du solltest noch ein wenig damit üben.“ Green lächelte ihr wärmeloses Lächeln und sagte mit einer eleganten Handbewegung. „Danke für den Hinweis! Aber ich denke ich habe genug Übung… FULGERE ASTERA ASTAIYOU!“ Der Starb strahlte gleisend hell auf, Gary musste sich den Arm vor die Augen halten, damit es ihn nicht blendete und womöglich erblindete. Doch so konnte er nicht sehen, dass sich das Licht kreisförmig ausbreitete. Der Halbdämon konnte jedoch spüren wie es schmerzhaft durch seine Haut drang und wie dies seine Haut aufreißen lies. Gary biss sich auf die Unterlippe um einen Schrei zu unterdrücken und griff sich hart in den linken Arm und den Schmerzen entgegen zu wirken. Nach wenigen Sekunden war das Licht wieder aufgelöst und der Stab flog wie ein Bumerang zurück zu seiner Herrin. Als sie ihn auffing verwandelte er sich wieder in den normalen Modus zurück und Green senkte ihn mit einem schnellen Schwung. Von der Attacke hingen noch mehrere leuchtende Funken in der Luft, doch sonst war nichts zu sehen. Nur Gary war der Beweis dafür dass ein Angriff stattgefunden hatte. Das Licht hatte viele blutende Wunden hinterlassen, an den Armen sowohl auch an den Beinen und er wollte gar nicht wissen, wie es unter seiner Kleidung aussah, denn diese war absolut unversehrt geblieben. Im Gesicht hatte er einen Riss über der rechten Wange, dessen Blut er sich mit dem Ärmel abwischte. Hoffentlich war kein lebenswichtiges Organ getroffen… Spüren tat er jedenfalls nichts. Aber er hatte hohen Lichtintus, soviel war sicher und wenn er den Kampf nicht schnell zu ende brachte, würde es sich ausbreiten. Der sichere Tod. „Na, brauch ich Übung?“ Green grinste wie ein kleines Kind. „Ich leb ja noch.“ Ihr Grinsen wurde fies. „Nicht mehr lange!“ Damit war die kurze Pause vorbei und die Hikari attackierte ihn wie zuvor mit Stabhieben. Das Ausweichen fiel Gary schwerer, da das in ihn sich befindende Licht, Teile seines Körpers lähmte und verlangsamte. Er wich immer weiter zurück und dabei bemerkte er etwas. Irgendein Geräusch welches ihn irritierte. Doch Gary konnte es nicht deuten. Nach weiteren Ausweichmanövern wurde er in den Fluss gedrängt. Green achtete nicht auf das Wasser, es war auch nicht sonderlich hoch, es ging nicht einmal bis zum Knie. Da wusste Gary auch was das für ein Geräusch war, welches immer lauter wurde. Es war der Wasserfall. Aus den Augenwinkeln sah Gary, dass der Abgrund keine zwei Meter entfernt war. Green nahm von ihrer Umgebung keinerlei Notiz. Sie sprang abermals von ihm weg und holte mit ihrem Stab aus. Gary erkennte die Bewegung, sie wollte „Spirit of Light“ einsetzen. Daher fiel es ihm diesmal leicht der strahlenförmigen Attacke zu entgehen indem er über sie hinweg flog und hinter ihr landete. Ein Fehler, wie Gary schnell bemerkte. Jedoch nicht für ihn sondern für seine Kontrahentin. Denn sie nahm reflexartig einen gewaltigen Sprung nach hinten. Einen zu weiten. „GREEN!“ Gary wusste nicht wie weit nach unten der Wasserfall ging, doch wenn er zu tief war, dann könnte Green zu Schaden kommen - Green könnte sterben. Und dieses „könnte“ ließ ihn alles andere vergessen. Durch das Adrenalin vergaß er auch seine Schmerzen und so sprang er ebenfalls vom Wasserfall. Dieser war tatsächlich ziemlich hoch, es war kein tosender Wasserfall, denn dafür fehlte das Wasser, doch die Klippe ging mehr als dreißig Meter weit nach unten. Gary flog schneller als Green fiel und so holte er sie ein. Er packte mit beiden Händen ihre schlanke Taille, sah nur in einem kurzen Augenblick ihren überraschten Blick, ehe er ihren Körper an seinen drückte. Sie wehrte sich nicht, was ihn im Moment nicht verwunderte und er landete weiter östlich, am Inselrand, wo sich Steinboden befand. Gemeinsam mit Green fiel er auf die Knie, die Schmerzen kehrten zurück. Doch er hielt sie immer noch fest. Gary atmete einige Male tief durch, dann wollte er gerade etwas sagen, doch Green drückte sich von ihm weg, sprang jedoch nicht auf um den Kampf fortzusetzen. Ihre blauen Augen sahen ihn skeptisch, doch ehrlich überrascht an. „Warum… hast du das getan? Warum hast du mir das Leben gerettet?“ „Weil ich einfach nicht will das du stirbst.“ „Aber…“ Sie wich seinem Blick jetzt aus, während sie nach den Worten suchte. „…Ich bin dein Feind! Oder willst du mir immer noch weiß machen, wir wären Freunde?! Ich habe es satt angelogen zu werden!“ „Ich bin nicht Derjenige der dich anlügt.“ Green sah ihn finster an. „Das wird mir langsam zu penetrant. Könntest du es nicht einfach zugeben?“ „ Dann müsste ich lügen.“ Sie wand ihren Blick wieder verbissen von ihm ab, doch Gary war nicht fertig: „Wenn es mein Auftrag wäre dich auszunutzen um an Informationen ranzukommen, denn frag ich mich ernsthaft was für Informationen das sein sollen. Die Hikari vertrauen dir immerhin keiner ihrer Pläne an, wie sollten wir also was erfahren, wenn nicht einmal du was weißt? Green, denk doch mal nach… Es wäre ein zu großer Aufwand – für nichts.“ „Woher soll ich wissen was in dem Kopf von Dämonen vorgeht! Wir denken nicht gleich und wir haben nicht die gleichen Gefühle.“ Green stand auf und ging einige Schritte von ihm weg. „Ich habe keine Lust mit dir zu diskutieren. Da du mich eben gerettet hast, warte ich bis du wieder aufgestanden bist. Das ist nur fair.“ Gary stand jedoch nicht wieder auf: Ihm fehlte die nötige Energie um wieder aufzustehen. Die Verletzungen die Green ihm zugefügt hatte, bluteten stark. Die Schmerzen breiteten sich stechend aus und vereinten sich mit seinen anderen Qualen. Daher schüttelte er den Kopf. Seine Gegnerin wartete nur einen Moment, dann beschloss sie dass er genug Gedenkzeit hatte. Man konnte immerhin nie wissen, ob dies wieder ein Trick war. Greens Stab sauste nieder und hielt genau vor seinem Gesicht inne. „Das ist dein Ende“, sagte sie klar, unberührt und deutlich. In ihren Blick lag immer noch kalter Hass, auch wenn dieser ein wenig getrübt schien. Gary ertrug diesen Anblick nicht und wich ihrem Blick aus. Antworten tat er nicht. In dem Moment wo Gary sich schon auf das Licht bereit machte und Green mit ihren Stab zur letzten Attacke ausholte, schien ein Wunder zu geschehen: Der Steinboden unter Greens Füßen stürzte ein. In einem kurzen Gedankenrückblick hörte Gary Tinamis Worte: „Du musst versuchen den Kampf nach Osten zu verlagern. Das ist deine einzige Chance.“ Jetzt wusste er warum Tinami das gesagt hatte. Sie hatte gewusst, dass hier Einsturzgefahr galt. Aber das war nur Gary zum Vorteil, da er fliegen konnte. Tinami konnte doch nicht etwa gewollt haben, dass ihre Hikari in den sicheren Tod stürzte? Green verlor den Halt, das Licht um ihren Stab erlosch und sie stolperte rückwärts: In den Himmel. Wie auch zuvor beim Wasserfall, dachte Gary nicht an die Konsequenzen, sein Beschützerinstinkt war einfach zu stark um Green fallen zu lassen. Egal ob Tinami das geplant hatte oder nicht, er wollte nicht das Green hinunterfiel. Gary stürzte zu Green, achtete nicht auf die Schmerzen. In letzter Sekunde gelang es ihm, ihre Hand zu ergreifen. Wenn er dies nicht getan hätte, wäre die Hikari gefallen und somit in den sicheren Tod. Unter ihr befand sich nichts. Nur die Wolkendecke. Da Gary allerdings schwer verletzt war und er durch den Kampf einen Großteil seiner Energie verbraucht hatte, musste er all seine übrig gebliebene Kraft sammeln, um Greens Hand festzuklammern. „Gib mir deine andere Hand!“ Green schien es nicht zu verstehen. Auch nicht das sie im nichts hing und das ein Dämon gerade im Begriff war ihr Leben zu retten. Zum zweiten mal. Gary biss die Zähne zusammen. „Mach schon! Verwandle deinen Stab zurück und reich mir deine Hand!“ Langsam sah Green hinunter auf ihren Stab, den sie immer noch in der rechten Hand hielt. Dann schien sie zu begreifen und sie sah hoch zu ihm. „Niemals! Das ist doch sicherlich nur ein Trick von dir!“ „Du verdammter Starrkopf! Sieht das hier etwa nach einer Falle aus?!“ Blut lief Garys Arm herunter und tropfte auf Greens Hand. „Verdammt, Green…! Siehst du denn nicht das ich dir nur helfen will?!“ „Warum lässt du mich nicht einfach los?! Töte mich! Jetzt hast du die Gelegenheit dazu!“, schrie sie ihm verzweifelt entgegen. „Niemals!“ „Du Idiot! Ich habe deinen Bruder lebensgefährlich verletzt! Und dich würde ich auch umbringen! Willst du dich denn gar nicht rächen?! Hasst du mich nicht – genauso wie ich dich hasse?!“ Einen Augenblick lang dachte Green, er würde sie jetzt loslassen, dass ihre Worte endlich die gewünschte Wirkung gezeigt hatten. Es war ja nicht so das sie sich wegen ihres Stolzes nicht von einem Dämon würde retten lassen. Aber sie verstand ihn nicht! Warum war er so besessen danach, ihr das Leben zu retten? Warum wollte er nicht das ihr etwas zustieß? Brauchte er etwa noch irgendwelche wichtigen Informationen? Aber… er hatte ja irgendwo recht… was sollten sie schon durch Green erfahren? Doch dann sah der Halbdämon plötzlich wieder auf und in seinen dunkelgrünen Augen lag alles andere als Hass. Green wusste nicht wie ihr geschah, als sie ihm in die Augen sah. Es war fast so als würde sie ihm jetzt alles glauben. Ihr war vorher gar nicht aufgefallen, was für schöne dunkelgrüne Augen er hatte. Wie konnte ein Dämon nur solch vertrauenswürdige Augen haben? Oder war das eine Illusionsmagie? … Oder war es etwa…womöglich… wahr? Rettete er nun schon zum zweiten Mal ihr leben… weil er nicht wollte das sie starb…? Hatte er nicht gegen sie gekämpft weil er sie nicht verletzten wollte? War er… vielleicht doch nicht ihr Feind? Hasste er sie nicht? … und hatte das vielleicht nur etwas mit ihr zu tun? Mit ihr, Green Najotake und nicht mit Kurai Yogosu Hikari Green? Green sah ihn verzweifelt an, doch seine Worte gaben ihr noch den letzten Stoß: „Ich könnte dich niemals hassen, Green.“ White hielt sich die Hand vor dem Mund, um das auf keuchen zu unterdrücken auch wenn sie alleine in ihrem Zimmer war. Sie spürte wie die Tränen in ihr aufkamen. Doch es waren keine Tränen des Glücks, bei den Wörtern die der Halbdämon gerade gesagt hatte – im Gegenteil. Die reine Hikari wurde sich mehr den je ihre Tat bewusst und was für einen schweren Fehler sie begangen hatte, damit dass sie den Auftrag übernommen hatte. Zum Wohle Greens. Zum Wohle Greens?! Nein – das war nicht zum Wohle ihrer Tochter. Sie hatte die beiden Halbdämonen geliebt, sie waren die wichtigsten Personen in ihren Leben und White hatte sich angemaßt diese Erinnerungen zu versiegeln. Und da behauptete sie es wäre zum Wohle ihrer Tochter!? Sie hatte versucht Green auf diese Weiße vor dem Tode zu bewahren, versucht ihre Zukunft zu sichern. Aber der Preis dafür war einfach zu hoch! Es musste eine andere Möglichkeit geben, eine die Green selbst wählen konnte und zu der sie nicht gezwungen wurde. White konnte nicht behaupten dass sie dem Halbdämon vertraute. Jedoch hatte sie ihre Fähigkeit Gedanken zu lesen, während des Kampfes bei Gary angewandt. Nicht eine einzige Sekunde hatte er daran gedacht Green zu verletzen. Strikt hatte er sich geweigert, auch wenn er wusste dass er keine Chance hatte, wenn er sich dauerhaft nur verteidigen würde. Dachte so jemand, der nur auf Informationen aus war? Der Green nur missbraucht hatte? Entweder war White zu gutgläubig oder sie hatte Recht. Doch wer könnte ihr schon eine Antwort geben? Niemand. Und sie hatte auch keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Sie wusste nur eins: Green sollte ihre Erinnerungen zurückbekommen. Green kniff schmerzhaft die Augen zusammen, ihr Kopf hatte wieder begonnen zu Schmerzen. Diese Schmerzen waren jedoch nichts im Gegensatz zu den vorigen. Am liebsten hätte sie geschrien, sich krampfhaft zusammen gezogen – doch all dies konnte sie nicht. Es kam ihr vor als würde ein Puzzle sich in ihren Kopf neu zusammensetzen und neuen Sinn ergeben. Dann, plötzlich, stand alles vollkommen klar vor ihr: Siberu – ein liebenswürdiger Frauenheld. Sie hatte sich auf den ersten Blick in ihn verliebt, was ein schwerwiegender Fehler gewesen war. Auch wenn sie ihre Gefühle für ihn abgehackt hatte und er für sie nur ihr bester Freund war, liebte er sie immer noch und versuchte dies immer wieder auf neue Arten unter Beweis zu stellen. Sie liebte ihn auf ihre eigene Art und Weiße, mit all seinen kleinen und besonders den großen Macken. Gary – der vertrauensvolle Vollidiot. Gott, wie hatte sie ihn zu Anfang gehasst, mit seiner arroganten Art! In all den Jahren die sie ihn schon kannte, hatte sie nie mitbekommen das seine ständigen Beleidigungen ihr auf den richtigen Weg verhalfen und sie hatte ihm wohl größtenteils ihr Selbstvertrauen zu verdanken. Niemals hätte sie angenommen, dass sie ihn irgendwann so gern gewinnen würde – das sie ihm so sehr vertrauen würde, wie keinem Anderen… Green liebte die beiden so… mehr als alles andere auf der Welt… Was hatte sie nur getan?! „Gary…!“ Tränen perlten ihre Wangen herunter als sie wieder aufsah und seinen Blick traf. Im ersten Moment schien er nicht glauben zu können was er da sah. Doch dann lächelte er erleichtert. „Green…!“ Es dauerte nicht lang und sie saßen beide auf festen Boden. Green kniete vor ihm, hatte den Kopf gesenkt und die Hände in ihren Rock vergraben. Tränen tropften auf den steinernen Boden. Gary ließ ihr Zeit, mit dem Geschehenden klar zu werden. Doch auch sich selbst, oder eher seinem Körper, ließ er kurz Zeit sich auszuruhen. „…E-Es…t-tut mir…so… L-Leid…“, brachte sie mit einer heiseren Stimme hervor, die kaum hörbar war. Gary seufzte und ehe er sich versah, hatte er schon die Hand ausgestreckt und legte sie an Greens feuchter Wange. Sie sah auf. „Es muss dir nicht Leid tun… Ich weiß das es nicht deine Schuld ist“, sagte er während er ihr die Tränen wegwischte. „Du hast keinen Grund zu weinen, immerhin ist ja alles noch mal gut gegangen…“, fügte er noch hinzu. Green biss sich auf die Unterlippe und brachte zitternd seinen Namen über die Lippen. Dann, ohne Vorwarnung schmiss sie sich ihm in die Arme. „…Du bist so ein Vollidiot! Was ist mit deinen Verletzungen?! Nennst du das etwa, „gut gegangen“?!“ Ohne länger zu überlegen, über die Wirkungen nachzudenken oder auf sein Schmerzen zu achten, legte er die Arme um Greens zierlichen Körper und schon wie sie ruhig. Green wusste nicht wie lange, sie da Arm im Arm saßen, als einzige Zeugen, ein paar alte Statuen, auf denen sich Vögel versammelt hatten. Sie wusste auch nicht, wie lange es her war, dass sie sich so geborgen gefühlt hatte – beinahe äußerte sie sich selbst gegenüber den Wunsch, die Welt um sie herum möge zerbrechen, damit sie sich nie wieder voneinander lösen mussten. Doch statt sich über diesen eigennützigen Wunsch Gedanken zu machen, genoss sie den Augenblick und spürte langsam und sicher das es auch Gary so ging. Wie konnte ein Dämon nur so viel Geborgenheit geben? War das nicht schon fast ein unlogischer Gedanke? Doch dann sagte er plötzlich etwas, was ihr Herz noch schneller schlagen ließ: „Ich bin so froh dass du wieder da bist, Green…“ Sie spürte wie er die Hand in ihren Haaren vergrub und hörte wie Gary sagte: „Ich hab dich vermisst…“ „SIBI! NEIN! O GOTT! DAS TUT MIR SO LEID! SIBI! BITTE BITTE VERZEIH MIR!“ Kaum hatte Green Siberu erblickt, hatte sie ihn in ihre Arme genommen und Tränen flossen abermals ihre Wangen herunter. „….Green-chan…wie schön… das ich deine Wärme noch einmal spüren darf… Das ist wirklich… das allergrößte Glück auf Erden… das mir das noch einmal vergönnt ist…“, sagte der Rotschopf mit schwacher Stimme. Green machte er damit noch panischer: „Sibi nein! Du darfst nicht sterben! Bitte bitte nicht!“ Noch fester drückte sie den verletzen Rotschopf an sich, vergrub ihr Gesicht in seiner gesunden Schulter und schien ihn nie wieder loslassen zu wollen. Mit hochgezogenen Augenbrauen stand Gary ein paar Metern entfernt. Denn er konnte sehen was sich wirklich hinter der Fassade seines „sterbenden Bruders“ befand. Siberu hatte ein breites Grinsen im Gesicht und zeigte seinem Bruder ein triumphierendes Victory-Zeichen. Ihm ging es besser denn je! Doch da Green sowieso völlig aufgelöst war, bemerkte sie diesen Trick nicht. Einen Augenblick lang dachte Gary daran, dieses Trauerspiel zu unterbrechen. Doch wenn er daran dachte, wie lange er Green in den Armen gehalten hatte, war es wohl nur fair, wenn Siberu das jetzt auch durfte. … Halt, warte… Siberu hatte ohnehin schon oft genug…! Ohne Umschweife ging Gary auf die beiden zu und sagte: „Green – Silver geht es ausgezeichnet! Schau dir nur sein breites Grinsen an!“ Die Angesprochene schwieg kurz, dann sah sie zu Siberu, der sie schwach und flehend ansah. Doch es dämmerte ihr. In null Komma nichts hatte sie sich von ihm gelöst und sagte drohend: „Sibi…! ES GIBT EINE SCHMERZGRENZE DIE MAN NICHT ÜBERSCHREITET!“ Und schon… als wäre nie etwas passiert… nahm alles wieder seinen gewohnten Lauf… Fertig gestellt: 22.01.07 (Fehlende Kampfszenen hinzugefügt: 12.03.07) Musik: Falsche Freunde Omaesan Hoi! An dieser Stelle möchte ich mich kurz noch einmal bedanken, dafür das Himi nun über 100 Kommentare hat T///T Es hat mich echt zu Tränen gerührt .__.! Danke danke danke! Morgen werde ich das Nachwort verlängern, ich muss ins bett x_x° *nur schnell bedanken wollte* Saku Ps: GxG 4 evaa!!!!! Kapitel 37: Lichtintus ---------------------- Lichtintus „Aaah Green-chan! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dein Essen vermisst habe! Ich meine, das von Blue kann man ja wirklich nicht „Essen“ nennen!“ Green lächelte etwas unsicher, als sie sah wie schnell Siberu seine Portion Chiliconcarne verputzt hatte. Sie und Gary waren immer noch beim Essen, im Gegensatz zu Siberu, der den scharfen Chili gerade mit einem Schluck Wasser bekämpfte. „Du solltest dich nicht beschweren, Silver. Du bist wenigstens nicht vom Fleisch gefallen.“ Gary hatte ein Buch vor sich, gegen ein Glas gelehnt und sah nur widerwillig davon auf. Der Rotschopf zeigte mit seinem Messer auf ihn und sagte: „Ja aber das habe ich nur meinem Überlebenssinn und meinem guten Aussehen zu verdanken!“ Green wollte wissen was das Essen mit seinem guten Aussehen zu tun hatte und stolz erzählte Siberu das er jeden zweiten Tag mit einem seiner weiblichen Fans Essen gewesen war, besonders oft mit Sho. Green grinste und sagte, dass Siberu scheinbar auch ohne sie klar kam. Sofort wurde er panisch und warf sich um Greens Hals. „Greeeeeeniiiiiiiiiiii! Du weißt doch ich liebe nur dich allein! Das hat nichts zu bedeuten, dass ich mit anderen Mädchen essen gehe! Das weißt du doch, oder?“ Dazu setzte er seinen besten Schmeichelblick ein und wiederholte seinen letzten Satz noch mal. Doch Green kam nicht zum Antworten, denn Gary packte seinen Bruder am Kragen und sagte: „Anstatt deiner üblichen Flirtereien, solltest du mir lieber helfen mit dem Abwaschen.“ „Mach das doch selbst!“ „Beweg dich!“ „Sibiiii bitte, ja?“ Es reichte ein süßes Lächeln von Green und schon hatte Siberu alle Teller in der Hand und war auf dem Weg in die Küche. Gary seufzte und schüttelte den Kopf, dann nahm er den kleinen Rest und folgte seinem übereifrigen Bruder. Green sah den beiden lächelnd nach und schon hörte man die ersten Anfänge eines Streites. Es war wirklich alles wie immer: Gemeinsames Essen, bei dem Gary wie immer in ein Buch „vertieft“ war (sowohl Green als auch Siberu wussten das er den Gespräch mehr folgte, als den Wörtern in seinem Buch), Green und Siberu sprachen munter über belanglose Sachen, mindestens einmal kam eine Liebeserklärung und genauso sicher war ein Streit – alles wie immer. Als wären die vier Monate, die Green weg war, niemals gewesen. Besonders das was am letzten Tag passiert war… wie konnten die beiden sie nur so behandeln? Immerhin hatte Green sie rücksichtslos angegriffen… Wenn sie jetzt daran zurück dachte konnte sie es kaum fassen, es erschien ihr so unwirklich. Green sah ihre Hände an, mit denen sie die beiden angegriffen hatte und musste sich zurückhalten nicht wieder in Tränen auszubrechen. Sie hatte kaum ein Auge zugetan in dieser Nacht. Dass ihre Augen nicht geschwollen waren wunderte sie. Jedoch wunderte es sie nicht das Siberu und Gary sie darauf nicht angesprochen hatten. Denn sie war sich sicher dass sie es gesehen hatten, auch wenn die Hikari versucht hatte es zu verstecken. Sie wollten es ihr sicherlich nicht noch schwerer machen und mieden das Thema… Idioten. Wer war hier verletzt?! Wie konnte Green nur eine Sekunde gedacht haben, diese Beiden hätten ihr jemals etwas Böses tun wollen? Die Hikari sah aus dem Fenster. Sie war im Januar fort gegangen und jetzt hatten sie schon April. Im Himmel konnte sie einige Kirschblüten wandern sehen. Sie standen gerade in voller Blüte… Drinnen in der Küche spähte Siberu durch die Tür und war eher damit beschäftigt Green anzuschauen als seinem Bruder beim abtrocknen zu helfen. Nach mehreren Hinweisen von Gary, dass er die Arbeit nicht alleine machen wollte, gesellte er sich endlich wieder zu ihm. „Ist dir schon aufgefallen, dass Green-chans Haare länger geworden sind?“, fragte Siberu mit einem Grinsen und leichter Röte. „Kaum vorstellbar: Aber sie ist noch hübscher geworden“, fügte der Rotschopf noch hinzu. Gary antwortete erst nicht. Auch ihm war aufgefallen, dass Greens Haare länger geworden waren, aber das er auf so etwas achtete, gab er natürlich nicht zu. „Es sind vier Monate vergangen, Idiot. Da wachsen Haare nun mal.“ Während Siberu die Teller zurück ins Regal stellte sagte er: „Ich bin froh das Green-chan wieder da ist…“ Er schwieg kurz, dann sagte er, noch mit dem Rücken zu ihm gewandt: „Danke.“ Gary sah auf. „Wofür?“ „Idiot! Das du sie zurückgeholt hast, natürlich. Immerhin war ich nicht dazu in der Lage…“ Gary sah dass er die Hand auf die Schulter seines linken Armes legte. Es war erst einen Tag her… auch Gary hatte Schmerzen und spürte den Lichtintus brennend in seinem Körper. Es würde eine Weile dauern bis die Verletzungen vollkommen verheilt waren. Jedoch hatten die beiden Brüder sich gegenseitig geschworen, Green damit nicht zu belasten und nicht dafür zu sorgen dass sie noch mehr Schlechtes Gewissen bekam, als ohnehin schon. Daher taten sie so, als würden sie ihre stechenden Schmerzen nicht bemerken. Leise, damit Green es auch ja nicht hörte, fragte Gary, nach dem Befinden seines Bruders. Dieser drehte sich um und sah ihn grinsend an. „Alles in Ordnung! Ich spüre kaum was!“, log er. Die Wahrheit war jedoch, dass er die gesamte Nacht kein Auge zugemacht hatte, weil sein Arm ihn nicht schlafen gelassen hatte. Die Finger seines linken Armes spürte er kaum. Es gelang ihm nur mit allergrößter Mühe diesen Arm zu gebrauchen und sich dabei nichts von diesen Qualen anmerken zu lassen. Er konnte förmlich spüren wie dass Lichtintus sich durch sein Fleisch fraß. „Du lügst. Glaubst du ich sehe das nicht? Dafür kenne ich dich zulange, Silver.“ Sein Grinsen wurde leicht steif. „Mach dir keine unnötigen Sorgen!“ „Ich mache mir keine Sorgen!“ Ehe Siberu antworten konnte. Hörten die beiden Halbdämonen Green rufen und schon standen sie Beide in der Stube. „Ich muss jetzt wieder los. Ich mache mir nämlich Sorgen um Grey. Daher will ich ihm einen Besuch abstatten.“ Beide Brüder waren gleichermaßen entsetzt. „WIE BITTE?!“ „Green hältst du es wirklich für schlau, jetzt, wo es gerade mal einen Tag zurück liegt, in Den Tempel zurückzukehren? Er wird dich wohl kaum gehen lassen…“ Green lächelte und winkte beruhigend mit der Hand ab. „Ach was! Heute Abend bin ich wieder da. Ich glaube nicht dass Grey mich da behält. Ich werde mein Handy mitnehmen, für alle Fälle. Dann könnt ihr mich abholen, falls Onii-chan doch was geplant hat. Ich mache mir einfach Sorgen um ihn. Seine Gesundheit ist einfach grottig und das ist nicht der erste Anfall. Jungs, egal was für ein Trottel mein Bruder ist, er bleibt mein Bruder.“ Green lächelte etwas und sagte dann mit erhobenem Zeigefinger: „Dazu kommt, dass er hier auftauchen wird – egal ob er im sterben liegt oder nicht. Darüber hinaus hab ich noch ein zwei Dinge im Tempel, dir mir sehr wichtig sind…“ Sie wurde rot und schaute beabsichtigt nicht zu Gary. Denn die Rede war von seiner Kette. Green hatte sie vor der Gedächtnislöschung versteckt, sie müsste immer noch dort sein. Sie musste die Kette unbedingt wieder haben! Immerhin hatte sie Gary versprochen sie ihm wieder zu geben, sobald Green wieder Zuhause war. Er hatte sie bis jetzt noch nicht darauf angesprochen. Nicht zu vergessen die Briefe… „Dann kommen wir eben mit und beschützen dich, Green-chan!“, sagte Siberu und weckte Green aus ihren Gedanken. Sie sah ihn geschockt an und sagte: „Nein! Das geht auch so.“ Sie sah beide an und fuhr fort: „Glaubt ihr etwa, ich weiß nicht dass ihr Schmerzen habt? Ihr solltet euch lieber schonen. Das würde mich mehr beruhigen, als das ihr so tut, als ob es euch gut gehen würde!“ Sie lächelte um ihre Worte zu unterstreichen. Die beiden Dämonenbrüder sahen einander an und Siberu sagte dann: „Kommt nicht in die Tüte! Selbst wenn ich Ruhe brauchen würde , könnte ich das nicht solange ich weiß, dass du bei diesem… Typ bist! Außerdem geht es mir Eins A! Verletzungen von Dämonen heilen viel schneller als bei anderen Wesen, stimmt’s Aniki?“ Um Gary zur richtigen Antwort zu leiten, trat er ihm auf den Fuß – auch wenn Gary die Antwort auch ohne diesen Hinweis gewusst hätte. Green bekam davon nichts mit. Sie sah die Beiden immer noch skeptisch und besorgt an. „Silver hat Recht, Green. Es wird ja sicherlich auch nicht solange dauern, nehme ich an? Danach können wir uns immer noch ausruhen.“ „Aber…“ Siberu legte seinen Zeigefinger auf Greens Lippen und sagte grinsend: „Kein Aber! Los lass uns!“ Es wahrte nicht lange und schon stand die Hikari mit ihren dämonischen Begleitern in der Eingangshalle des Tempels. Doch anders als das letzte Mal das Gary und Siberu dort gewesen waren, gingen sie jetzt direkt durch den Haupteingang, anstatt durch ein Fenster einzusteigen. Green legte ihre Hand auf den Bannkreis und die große verzierte Flügeltür öffnete sich mechanisch. Gary fiel wieder die Frage ein, die sich ihm schon damals gestellt hatte: „Sag mal Green, es wird hier jawohl Sicherheitsvorkehrungen geben?“ Green grinste breit und erhob den Zeigefinger. „Doch doch! Aber ich hab dafür gesorgt, dass gewisse zwei Halbdämonen nicht in die Kategorie „Dämonen“ reinfallen! Daher kann das Sicherheitssystem euch nicht orten!“ Siberu lachte herzhaft und hing sich an Greens Arm. „Das ist meine Green-chan! Selbst in so einer ach so reinen Umgebung hat sie ihre kriminellen Fähigkeiten nicht abgelegt!“ Green lachte ebenfalls und antwortete: „Was denkst du denn!? So was ist tief verankert!“ Gary verdrehte die Augen, während Siberu und Green einen Händeschlag austauschen, mit den Worten sie wären definitiv die besten Diebe unter der Sonne. „Die Schatzkammer ist sicherlich schon ausgeräumt…“, sagte der letzte im Bunde. Green grinste vielsagend und schlug dann eine andere Richtung ein, raus in die frische Luft, da der Steinweg, auf dem die jetzt gingen, im Freien lag. Green befreite sich aus Siberus Griff und ging zum Geländer. „Was hast du vor, Green-chan?“ „Folgt mir einfach!“ Und ohne dass die Beiden sie aufhalten konnten, hatte Green das Geländer hinter sich gelassen und war herunter gesprungen. „GREEN!“ Beide Halbdämonen stürzten überhastig zum Geländer und Beiden fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen, als Green ihnen von unten herauf angrinste: Sie stand auf einem Balkon. Als auch Siberu und Gary unten angekommen war, musste Green sich erst einmal eine Standpauke von Gary anhören lassen, von wegen wie sie ihnen nur so einen Schrecken einjagen konnte. Währenddessen war Siberu eher damit beschäftigt das Zimmer zu untersuchen. Er brauchte nicht lange bis ihm klar wurde, dass es sich um Greens Zimmer handelte: Er erkannte ihre Sachen wieder. Als sein Blick zum Schreibtisch wanderte, sah er jedoch etwas, was eindeutig nicht Green gehörte. Kurz wandte er sich zu seinen beiden Freunden um, doch sie waren immer noch in ihre Diskussion vertieft, achteten nicht auf ihn. Gut so! Er ging zum Schreibtisch und tat so als würde er seine Frisur im daneben stehenden Spiegel richten. Dabei sah er hinunter auf den Anhänger, der auf dem Schreibtisch lag. Sein Blick verfinsterte sich als er sah dass es sich um den Anhänger seines Bruders handelte. Ohne Zweifel: Es war Garys. Das bewies ein kleiner Riss am oberen Teil, denn dieser war einmal bei einem Kampf zwischen den Beiden entstanden. Aber warum lag es hier? Siberu sah durch den Spiegel düster zu den beiden. War er etwa bei ihr gewesen? Ohne das Siberu etwas davon wusste?! Hatte er das Green geschenkt als... Glücksbringer oder so?! War da etwa etwas wovon Siberu nichts wusste? Hatte sein verdammter Bruder jetzt plötzlich doch angefangen offensiv um Greens Liebe zu kämpfen? „Sibi? Bist du fertig mit deinen Haaren?“, fragte Green und weckte den Rotschopf aus seinen eifersüchtigen Gedanken. Schnell ließ er die Kette in seine Jackentasche wandern und grinste. „Klar, kann weiter gehen!“ Green nickte und ging hinüber zu ihrem Bett. Sie steckte die Hand unter ihrem Kissen und tastete nach etwas – doch da war nichts. Verwundert hob sie das Kissen hoch: nichts. Aber… sie hatte die Kette und die Briefe doch da versteckt!? Wo zum Teufel waren sie…?! „Green-chan?“ Sie drehte sich um und ließ das Kissen fallen. Gary sah sie skeptisch an. „Suchst du was?“ Schnell schüttelte Green den Kopf. „Nein nein! Alles in Ordnung…“ Siberu konnte sich denken was es war, was Green gesucht hatte. Jedoch sagte er nichts, er bewahrte weiter sein Grinsen. Er musste sich zurück halten damit die Faust, die gerade den Anhänger in seiner Tasche hielt, es nicht zersplitterte. Auf dem Weg aus ihrem Zimmer war Green vollkommen in Gedanken versunken und fragte sich wo der kostbare Anhänger nur sein konnte. Siberu warf, währenddessen, Gary einen boshaften Blick zu, den er nur fragend erwiderte. Was hatte Gary jetzt schon wieder getan? Auf halben Weg zu Greys Zimmer stießen sie mit Itzumi zusammen. Ihr Gesicht fiel wahrlich aus dem Rahmen als sie die drei Freunde sah. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn wieder. Nach ein paar Sekunden, wo ihr linkes Auge beständig zuckte, brachte sie eine ungeschickte Verbeugung zustande und ein gestammeltes „Willkommen“. Ihre Herrin schien sich nicht lange mit ihr aufhalten zu wollen. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und fragte unfreundlich ob Grey in seinem Zimmer war. Itzumi gelang gerade noch ein „Ja“ als Green schon weiter ging, ohne auf das „Aber…“ zu achten. Gary sah Itzumi etwas verwundert an, schien ein wenig Mitleid zu haben, folgte Green dann aber. Siberu hatte Itzumi keines Blickes gewürdigt. Er hatte für sich selbst beschlossen das Itzumi sein Niveau nicht würdig war. Dennoch folgte die Tempelwächterin dem Trio. Die Drei ließen sich von ihrer Anwesenheit nicht stören. Gary war mal wieder eher damit beschäftigt die prachtvolle Umgebung zu bestaunen (es war immerhin ein anderer Korridor als den, den er kannte). Green gab ihn bei einigen Kunstwerken ein paar Informationen, die sie von Grey hatte. Siberu war diesmal nicht genervt davon, er machte sich lieber darüber lustig und versuchte auf diese weiße seine gute Laune zurückzuerlangen. Keine zehn Minuten später und Green öffnete die Tür zu Greys Gemach. Doch was sie da sah war alles Andere als da sie erwartet hatte. Den beiden Halbdämonen wich schlagartig die gesamte Farbe aus dem Gesicht. Denn im diesen Zimmer waren nicht nur Grey und Ryô, sondern auch Seigi und Mary. Alle drei Hikari, bezüglich Halbhikari sahen die Besucher mit einem großen skeptischen Fragezeichen im Gesicht an. Seigi war der erste der mechanisch die Hand hob und „Hello“ sagte. Wenn möglich war Mary noch blasser geworden als ohnehin schon, obendrein schien ihre Frisur aus der Fasson geraten zu sein. Grey wollte seinen Augen nicht trauen. „In Lights Namen...!“, brachte Mary über die zitternden Lippen. Green nahm an, dass ihre drei Familienmitglieder so geschockt waren, weil sie Gary und Siberu gesehen hatten. Dem war nicht so. Alle drei dachten das gleiche: Wie hatte Green es geschafft Whites Magie zu durchbrechen?! Keiner von ihnen wagte daran zu denken dass White die Magie freiwillig gelöst hatte. Wie konnte das möglich sein? Green – Die Unreine Hikari, die von allen als unnütz abgestempelt worden war, sollte tatsächlich an Whites Können heranreichen!? Niemals! Gary beugte sich zu Green runter und sagte: „Vielleicht ist es besser wenn wir Draußen warten…“ Green sah ihn beleidigt an. „Nein! Ihr braucht euch doch nicht für eure Anwesenheit zu schämen, das tue ich doch auch nicht! Außerdem ist Mary nur ne Zicke und Onkel Seigi ist harmlos.“ „Wir reden gerade über den Tausendtöter“, bemerkte Gary. Er hatte Seigi erkannt, denn dieser Hikari war in der Dämonenwelt ziemlich berüchtigt gewesen. Green klopfte ihm auf den Rücken. „Er wird euch schon nichts tun!“ Noch während sie dies sagte, war ihr aufgefallen das dass Gerät in Seigis Haar nicht mehr auf grün stand, sondern auf Orange. Obendrein hatte er die Hand an dem Griff seines Schwertes. Green ging einige Schritte vor und fragte, was ihr Besuch auf sich hatte. Seigi antwortete in deren Sprache, dass sie klein Blacky einen Krankenbesuch abstatten wollten. Grey war immer noch zu geschockt um Seigi einen finsteren Blick zuzuwerfen. Zuerst hatte Grey sich einreden wollen dass dieses Bild von seiner geliebten Schwester, flankiert von den beiden widerlichen Halblingen, eine Fieberillusion war. Immerhin hatte der Windwächter 40°, wäre also gut möglich gewesen. Aber leider war es das nicht… Grey spürte dass ihm schwindelig wurde. „Einen Krankenbesuch?“, fragte Green, automatisch in der Sprache der Wächter. Umgehend fühlte Gary sich ausgeschlossen. Siberu sah eher zu Mary. Auch wenn sie eine Hikari war – hübsch war sie. Merkwürdige Vorstellung dass eine Hikari attraktiv wirken konnte. Gut – Green war selbstverständlich eine Ausnahme, aber sie sah ja auch nicht aus wie eine Hikari. „Auf Wunsch von White-sensei. Sie hat momentan zu viel zu tun und kann nicht selbst nach dem Befinden ihres Sohnes sehen. Und Seigi wollte mich unbedingt begleiten“, das Letzte hatte Mary mit einem Schielblick an Seigi gesagt. Green nickte einfach nur und ging dann zu Grey. Immerhin war sie wegen ihm hier. Ihr Bruder saß aufrecht in seinem Himmelbett. Er trug einen Pyjama, seine Haare waren ziemlich durcheinander – obendrein sah man ihm die 40° Fieber an. Auch wenn Green sauer auf ihn war und auch auf alle anderen Hikari, hatte sie in diesem Moment Mitleid mit ihm. Er sah wirklich nicht gut aus, seine Gesundheit schien sich seit gestern zwar ein wenig verbessert zu haben, doch er sah immer noch absolut miserabel aus. Grey wich ihrem Blick aus. „Grey, ich bin gekommen weil ich mir Sorgen um dich mache.“ Flüchtig sah er sie an. „Ist nur Fieber…“ Sie schüttelte ratlos den Kopf. Eigentlich wollte sie mit ihm über die Gedächtnislöschung reden, aber sie spürte Seigis, und vor allen Marys Blick in ihren Nacken. Das gefiel ihr überhaupt nicht. Unter solchen Umständen konnte sie nicht darüber reden. Sie seufzte und sagte: „Aber ich hab nicht vor lange zu bleiben. Ich wollte mich nur davon vergewissern das es dir gut geht, Onii-chan.“ „Wie nett!“, sagte Seigi grinsend. Mary warf ihm wieder einen genervten Blick zu. „Und dafür musstest du… die Beiden mitnehmen?“, fragte Grey und sah verächtlich in die Richtung von Siberu und Gary. Green nickte. „Die beiden gehören zu mir und außerdem; Wahrscheinlich würdest du mich als Nächstes in Ketten legen und ins Verließ werfen. Gelegentlich frische Luft gönnen, um mir neue Kleider aufzuzwingen – Sibi und Gary passen nur auf mich auf.“, antwortete sie im ernsten Tonfall. Ihre Wut war kaum überhörbar, sie konnte es nicht zurückhalten trotz seines Zustandes. Grey sah wieder weg. Seigi hatte sich an Mary gewandt und sagte im Flüsterton: „Schon gemerkt? Der Rothaarige schaut dich an.“ Wie vom Blitz getroffen wand sie sich an Seigi: „Als ob ich das nicht gemerkt hätte! Erinnere mich nicht daran!“ Seigi grinste. „Wir sind unhöflich, Marylein.“ „Was?“ Sie sah ihn verwundert an als Seigi einen Schritt auf Siberu und Gary zuging. „Wir Hikari sollten doch mit gutem Beispiel voran gehen! Und wie können wir das tun, wenn ausgerechnet wir die Etikette vergessen?“ Kurz vor Siberu blieb er stehen. Dieser sah ihn argwöhnisch an, wich sogar einen Schritt zurück. Auch Gary war in Alarmstation, da keiner der Beiden nur ein Wort von dem verstanden hatte was Seigi gesagt hatte. Green war aufgesprungen und schon auf halben Weg. Seigi lächelte einfach nur, dann wandte er sich an Green und fragte: „Der soll mir ähnlich sehen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr Seigi in seinem gebrochenen Englisch fort, damit die Halbdämonen ihn auch verstanden: „Du bist also „Sibi“?“ Seigi griff zu seiner rechten Hand, verhaarte aber kurz bevor er sie erreicht hatte und sagte: „Ach, ich vergaß, Dämonen geben sich ja die linke Hand, ne?“ Und mit einem fiesen Grinsen ergriff Seigi Siberus verletzte Hand. Der Halbdämon kniff schmerzhaft die Augen zusammen, versuchte sich aus dem Griff des Hikari zu befreien. Blut floss auf den Boden (Grey hielt sich die Augen zu), da die Wunden allesamt wieder aufsprangen. Gary griff Seigi an der Hand, versuchte seinem Bruder zu helfen. Dieser musste bereits einen schmerzenden Schrei unterdrücken. Der orangene Balken sprang auf rot, dicht gefolgt von einem schrillen Piepton, als Seigi mit seiner freien Hand sein Schwert aus der Scheide zog. Green wollte gerade Seigi aufhalten, als es jemand Anderes tat: Mary verpasste ihren Mithikari eine Ohrfeige, so das er ein paar Schritte zurück taumelte. Niemand hatte überhaupt gesehen, wie Mary sich vom Fleck bewegt hatte. Siberu fiel stark blutend zu Boden, wo Green ihn besorgt auffing. Auch Gary kniete sich neben seinen Bruder. „…Mir geht’s gut… Ich sehe nur… Sternchen… so viele kleine… Lichter…“ Mit diesen Worten fiel Siberu in Ohmmacht. Seine beiden Freunde sahen sich besorgt an. Hinter ihnen war zwischen Seigi, Mary und Grey ein Streit ausgebrochen, oder wie die Hikari es nennen: Eine Debatte – die sittlichen Hikari stritten sich doch nicht. Seigi tat so als würde er taub sein, während Mary auf ihn ein redete, wie er deren Namen nur so missbrauchen konnte um seine kämpferischen Triebe zu stillen. Grey schloss sich dem an. Niemand von ihnen achtete noch auf Green, Gary und schon gar nicht auf Siberu. Außer Ryô und Itzumi, die sich allein mit ihren Blicken darum stritten wer das Blut wegwischen sollte. „Du widerst mich an, Seigi! Und ich verspreche dir bei meiner Ehre als Hikari: Sobald wir wieder im Jenseits sind, werde ich dem Rat von deinem frevelhaften Benehmen unterrichten!“ Mit diesen Worten ging Mary mit erhobenem Kopf an Seigi vorbei, der die Augen verdrehte und etwas von „Frauen!“ seufzte. Ohne sich von Grey zu verabschieden, ging er Mary hinterher, würdigte die drei Freunde keines Blickes. Doch gerade als er an Green vorbei trat, sein Schwert an ihr vorbeirauschte, hörte die Hikari etwas, die sie von ihren Sorgen um Siberu ablenkte. Sofort drehte sie sich um, sah Seigi hinterher, doch das, was sie gehört hatte, war genauso schnell verglommen wie es gekommen war und scheinbar hatte es auch niemand Anderes gehört: Das Weinen eines Mädchens. Und das war ganz sicher nicht Mary… Pink und Kari waren fleißig dabei den Anime „Asobou! Hello Kitty“ zu gucken. Pink kannte ihn auswendig, lachte jedoch immer noch bei allem mit. Kari konnte vom Glück reden, dass der Anime nur eine Folge hatte. Ihr Japanisch war zwar immer noch mangelhaft, aber Pink verstand man auch ohne japanische Kenntnisse. Die beiden Mädchen hatten sich schnell angefreundet, auch wenn Kari Pinks Leidenschaft für Hello Kitty nicht teilte, und bekamen kaum mit, dass Green zum Essen rief. Erst als sie die Tür zu Pinks Zimmer öffnete und sagte sie hatte das Essen auf dem Tisch gestellt und sie müsse kurz die Wohnung wechseln, hielten Pink es für nötig den Anime zu unterbrechen. „Wie gehst es Sibi?“, fragte Kari. „Das weiß ich nicht… Ich werde aber jetzt rüber gehen, ich habe nämlich für die beiden mitgekocht – also bis nachher!“ Schon ehe Green ihren Satz beendet hatte, hatte Pink den Anime wieder eingeschaltet und Green schloss die Tür hinter sich. Sie fühlte sich wie eine Mutter und seufzte. Sie ging zurück in die Küche, füllte die Suppe für die beiden Halbdämonen in einen externen Topf, Deckel drauf und verließ dann die Wohnung. Da sie Siberu nicht wecken wollte, indem sie an der Tür klingelte, holte sie den Haustürschlüssel hervor, denn sie bekommen hatte und schloss geräuschlos die Tür auf. Doch beinahe ließ sie den Topf fallen, denn die schrille Stimme von Rui ließ sie zusammenfahren: „SILVER-SAMAAAAAAAAAAAAAAAAA! NEEEEEEEEEIIIIIIIN! WAS HAT MAN EUCH NUR ANGETAN!? WER HAT EUCH SO ZUGESETZT!? DIESER JEMAND VERDIENT NICHTS ALS DEN TOD! WIE KANN DIESER JEMAND ES NUR WAGEN! ICH WERDE EUCH RÄCHEN, MEIN ANGEBETETER SILVER-SAMA! DIESE SÜNDE WERDE ICH NICHT UNGESÜHNT LASSEN!“ Rui fing jetzt eindeutig an zu weinen, immer wieder sagte sie jedoch seinen Namen. Green hörte wie Gary sagte, dass das Silver wohl nicht helfen würde und wie er das Zimmer verließ. Green konnte er nicht sehen, genauso wenig wie sie ihn, da sie noch bei der Tür stand. „Ich hätte nicht gedacht das Dämonenmädchen so aufgelöst sein können! Man lernt wirklich nie aus.“ Das war doch…. Tinami? Was machte Tinami hier? Gary antwortete nicht, erst nach einer Weile sagte er: „Und? Kannst du was tun?“ „Ich sage es dir klipp und klar, Ga-kun: Nein.“ „Ich habe es befürchtet…“ „Was hast du auch erwartet? Ich bin zwar eine ausgebildete Ärztin, allerdings für Wächter! Licht ist für uns nicht schädlich, sondern das Gegenteil. Da ist es doch klar, das ich kein Mittel dagegen besitze!“ Wieder Schweigen. Tinami fügte noch hinzu: „Das Einzige was ich tun kann, ist ihm ein Mittel zu geben was Si-kuns Schmerzen lindern wird, aber sie werden dadurch nicht heilen, wenn du verstehst was ich meine…. Schau mich doch nicht so an! So ein Mittel gibt es wirklich, wird öfter im Krieg angewendet, unter Verhörungen, weißt du? Wenn die Gefangenen wegen ihrer Schmerzen nicht mehr fähig sind zu reden, wird ihnen so eine Medizin verabreicht, betäubt die Schmerzen, kurzfristig…. Du solltest es auch lieber annehmen.“ „Mir geht es gut.“ „Ee-chan kannst du das sagen, aber mir nicht! Du hast auch Lichtintus, das sehe ich doch auf dem ersten Blick. Du solltest dich auch lieber schonen!“ „… Sie wird sich Vorwürfe machen. Das will ich nicht.“ Green musste ein Fluchen unterdrücken. Dieser Idiot! Wegen ihr sollte er doch nicht mit stechenden Schmerzen rum rennen und so tun als wäre nichts! Schon gar nicht um Green keine Sorgen zu machen! Was fiel ihm überhaupt ein?! Sollte er etwa langsam qualvoll sterben, nur um Green keine Sorgen zu machen? „Du bist unerhört fürsorglich für einen Dämon, weißt du? … Haha und rot kannst du auch werden, wie süß! Zurück zum Thema: Ee-chan wird es auch nichts bringen, wenn sie hier eines Tages auftaucht und ihr tot am Boden liegt!“ Green gab Tinami in Gedanken vollkommen Recht. „… und was schlägst du vor?“ „Ihr müsst in die Dämonenwelt zurück.“ Greens Herz ließ seinen Schlag aus und ihre Augen weiteten sich. War das wirklich die einzige Möglichkeit? „Das geht nicht.“ Idiot… Warum dachte er nicht einmal an sich? „Ga-kun: Ee-chan wird dafür Verständnis haben. Ich rede hier ja auch nicht davon das ihr da für immer bleiben müsst, ne Woche oder so. Si-kun braucht Hilfe und die wird er hier nicht erhalten können! Wenn das so weitergeht und ihr nichts tut, wird er sterben. Glaubst du das wäre im Sinne von Ee-chan? … Rede mit ihr.“ Ehe Green sich verstecken konnte, trat Tinami auf den Gang und sah die Hikari. Die beiden Wächterinnen sahen sich nur kurz an, dann löste Tinami sich in Luft auf. Mit langsamen Schritten ging Green in die Stube, ohne dass sie Gary ansah stellte sie den Topf auf die Theke. Niemand sagte etwas. Jedoch spürte Green wie er sie ansah. Ohne sich umzudrehen sagte sie: „Eine Woche werde ich schon überleben. Es ist jetzt wichtiger das ihr beide wieder richtig gesund werdet!“ „Green…“ Gary ging auf sie zu. „Morgen fängt die Schule wieder an, ich werde extra für dich Zuhören, damit du nicht raus kommst!“ „Green!“ Er packte sie am Handgelenk, drehte Green zu sich um und stützte sich an der Theke ab, so dass sie zwischen seinen Armen stand. Green sah zuerst errötet weg, erst langsam sah sie Gary an und sagte mit erstickter Stimme: „Ihr… werdet doch zurückkommen … oder?“ Er schlug die Augen nieder und sagte: „Natürlich. Mach dir keine Gedanken.“ Gary legte seine Hand auf Greens Schulter und sah sie aufmunternd an. Sie erwiderte sein Lächeln etwas zögernd. „Tut mir leid. Ich weiß dass es das Beste für uns alle ist. Aber… naja…“ „Ja, ich weiß was du meinst… Jetzt wo wir gerade wieder zusammen sind.“ Green legte ihre Hand auf seine und grinste: „Es ist ja nur eine Woche! Wenn vier Monate unsere Beziehung nicht verändern konnte, denn wird es eine Woche auch nicht tun. Egal ob ihr in die Dämonenwelt geht, oder sonst wo hin.“ Geschickt löste sie sich von Gary und ging ein paar Schritte von ihm weg. Sie sah mit einem traurigen Lächeln zu Siberus Zimmertür, aus dem man immer noch Rui weinen hören konnte. „Sag ihm… dass es mir Leid tut… Ich kann da ja nicht rein, wegen seiner Verletzung…“ Gary nickte und versicherte ihr, dass er ihm das ausrichten würde. Sie sabbelte noch etwas von der Suppe, dass sie bloß nichts mehr dazu tun sollten, sie wäre stark genug und nicht überkochen lassen! Zehn Minuten würden reichen! „Also… äh ja. Ich wünsch euch dann guten Appetit und… Auf Wiedersehen.“ Es gelang ihm gerade noch den Gruß zu erwidern, ehe Green sich umdrehte und mit schnellen Schritten zur Tür. Er hörte wie sie geöffnet wurde und dachte trübselig dass sie jetzt weg wäre, doch sie kam noch mal zurück und ehe er sich versah hatte Green die Arme um ihn geschlungen und drückte sich kurz an ihn. „Tut mir Leid… aber ich muss einfach…“ Doch ehe er etwas sagen oder reagieren konnte löste sie sich schon von Gary und sagte: „Ihr müsst wieder gesund werden! Versprich es mir…und… passt auch euch auf.“ Zwei Stunden später und Siberu hatte sie Suppe verputzt. Zu seinem Leid hatte Rui ihn gefüttert, da er nicht in der Lage dazu gewesen war, es selbst zu tun. Sein Fangirl hatte es natürlich mit großer überglücklicher Freude gemacht. Gary hatte ihm noch nichts von deren Heimreise gesagt, er hatte gewartet bis Rui in die Küche verschwunden war. Er teilte es seinem Bruder mit, dieser sah schweigend aus dem Fenster und nickte dann. „Was hat Green-chan gesagt?“, fragte Siberu, Sorge spielte in seiner Stimme. Der Angesprochene seufzte. „Du kennst sie doch…“ Wieder nickte er. Der Rotschopf sah zu seinem verletzen Arm, dieser war von Tinami perfekt verbunden worden. Doch er spürte, dass die Verletzungen noch nicht aufgehört hatten zu bluten. Dann fiel ihm etwas ein und etwas unbeholfen suchte er mit seinem gesunden Arm in seiner Tasche etwas raus. Als er es gefunden hatte, hielt er es seinem Bruder vor die Augen. „Kannst du mir sagen, wie das in Green-chans Besitz gekommen ist?“ Gary sah seinen Anfänger verwundert an. „Woher…?“ Siberu ließ den Arm wieder fallen und legte sich grinsend in sein Kissen zurück. Doch es war nicht sein normales Grinsen. „Gefunden! Also sag mir was du hinter meinen Rücken mit Green-chan treibst.“ „Gar nichts. Wie kannst du in deiner jetzigen Verfassung an so was denken…“ Gary klang wirklich verärgert. „Dir passt es doch sicherlich gut dass ich momentan flach liege. So kannst du dich ungehindert an Green-chan ranmachen und sie mir wegnehmen.“ Sein Bruder wurde wütend, doch hielt dies zurück. „Was?! Sag mal was ist denn mit dir los, steigt dir das Fieber zu Kopf?!“ Siberu schloss die Augen und sein Grinsen wurde ironisch. „Hoffentlich ist es nur das, Blue.“ Gary stand auf und schritt auf die Tür zu. „Das hoffe ich auch für dich!“ Ehe er das Zimmer verließ sagte er noch: „Achja: Ich werde deine Kleidung nicht wechseln. Das kann Rui schön machen.“ Der Rotschopf zuckte zusammen und seinem Gesicht entwich augenblicklich die Farbe: „A-Aber… sie… sie… wird mich ablecken! Oder noch schlimmer…“ „Dein Pech.“ Und die Tür war zu, allerdings hörte er noch wie Gary sagte dass sie in einer Stunde aufbrechen würden und es wäre ihm egal, was er dann anhatte. „Das ist wahrlich ein äußerst merkwürdiger Fall.“ Der Offizier des Wassers, Pelagius legte seinen Zeigefinger an sein Kinn und sah nachdenklich drein. Shitaya trat neben ihn und sah sich noch einmal um. Sie standen auf der offnen Straße in Tokio, um sie herum lagen 23 tote Menschen jeden Alters. Ohne jegliche Verletzungen. Als hätten diese Menschen alle auf einen Schlag einen Herzinfarkt erlitten. Die Einzigen die in einem Radius von zehn Metern aufrecht standen waren Shitaya und die anderen Offiziere – und Saiyon. Damit die Wächter auch ja ungestört ihre Arbeit nachgehen konnten, hatte der Offizier der Zeit einen Bannkreis um sie aufgebaut, der sie von der normal laufenden Zeit trennte. „Wohl wahr… und ich hoffe wir haben das vor dem Abendmahl hinter uns. Säil-chan meinte sie hätte eine Überraschung für mich!“ Auf das Letzte ging Pelagius nicht ein. „Das sieht mir nicht nach einem Dämon aus.“ Der andere Wächter schritt zwischen den Leichen und sah sie nachdenklich an. „Hm… nein, die Unterschrift trägt es jedenfalls nicht. Außerdem ist hier alles heil. Ist dir das schon aufgefallen? Die gesamte Straße ist komplett unversehrt, kein Zeichen von einem Dämon. Nirgends Blut.“ Shitaya sah zu Saiyon der sich bei einer toten Mutter gekniet hatte, sie hielt immer noch ihr totes Kind im Arm. „Vielleicht eine der verbotenen Techniken“, sagte Pelagius und weckte Shitaya aus seinen Gedanken. „Ausgeschlossen. Keine dieser Künste tötet viele auf einmal, sondern richtet sich nur gegen eine Person.“ „Wir sollten den Fall lieber den heiligen Hikari melden, damit sie entscheiden können, was getan werden soll. Das hier ist nicht normal. Im schlimmsten Falle haben die Dämonen neue Techniken entwickelt.“ Der Offizier des Klimas nickte, froh über den Vorschlag, da er so umso schneller zu seiner geliebten Frau zurückkehren konnte. Gerade als Shitaya dem zustimmen wollte, hörte er wie der Offizier der Zeit mit Jemanden stritt und als er erkannte mit wem er sich stritt, wurde er blass. „Ich kann Niemanden durchlassen! Schon gar nicht Wächter wie ihr, die weder Rang noch Namen haben!“ Shitaya entschuldigte sich von Pelagius und schritt schnell zu Cebir, dabei sah er das Saiyon auch bemerkt hatte, was für einen Fehler Cebir begangen hatte und sofort hatten seine dunkelgrünen Augen wieder zu leuchten begonnen. Doch davon ließ der Anführer der Offiziere sich nicht ablenken. „Ich? Ohne Rang und Namen? Du solltest dein Allgemeinwissen aufstocken!“ Bevor Cebir antworten konnte, war Shitaya schon vor ihn getreten, hatte ein sehr gezwungenes Lächeln aufgesetzt, verbeugte sich und sagte: „Hikari-sama! Verzeiht sein Benehmen.“ „Hi-Hikari-sama?!“ Green grinste fies und zeigte ihr Glöckchen vor. „Hikari-sama!“ Cebir wurde blass, verbeugte sich ebenfalls und entschuldigte sich vielmals für seine Ungefrorenheit. Shitaya konnte seinen Fehltritt allerdings nicht verübeln. Jetzt wo die Lichterbin nicht einmal ein Kleid trug, welches ihrer würdig war, wirkte sie wahrlich nicht wie eine Hikari. Sie trug eine menschliche Schuluniform, eine Weinrote mit schwarzem Rock. „Wenn ich die Frage erlauben darf, Hikari-sama… was verleitet Euch hierher?“ Green zeigte in Richtung Osten. „Ich gehe hier in der Nähe zur Schule. Ich bin eigentlich auf dem Heimweg.“ Heimlich sahen sich die beiden Offiziere mit hochgezogenen Augenbrauen an. Zur Schule? Green drängte sich an ihnen vorbei und während Shitaya ihr kurz die Lage erläuterte, sah sie sich um. Erst da fiel Shitaya auf, dass mehrere der Opfer, die gleiche Uniform trugen wie Green. Sollte das womöglich ein Anschlag auf die Hikari gewesen sein? Es war wohl kaum ein Zufall, dass dieses Massaker in der Nähe ihrer Schule stattgefunden hatte… „Ihr solltet den Fall Eurer gnädigen Familie vorlegen“, bemerkte er. Green, die gerade noch einen sehr geschockten Eindruck gemacht hatte, angesichts der vielen Toten, sah ihn nun skeptisch an. „Ich? Warum sollte ich? Das kann Grey auch machen. Ich denke nämlich nicht das ich herzlich Willkommen bin im Jenseits.“ Cebir sah Shitaya fragend an, der nur ratlos die Schultern zuckte. Green wand sich von den Beiden ab und ging langsam durch die Opfer. Sie sah nicht gut aus. Kein wunder, immerhin war sie es nicht gewohnt so viel Tote auf einmal zu sehen. Diese Chance ergriff Saiyon, der vorher abseits von ihnen gestanden hatte. Er sprintete zu ihr hin und als sie sich zu einem Mädchen runterbückte, die dieselbe Uniform trug wie sie, tat er ihr nach. Jedoch sagte er nichts, nur aus den Augenwinkeln sah er zu ihr, was ausreichte um Saiyons Herz so schnell schlagen zu lassen, das es drohte zu zerspringen. Was sollte er sagen? Er musste was sagen! Das war seine Chance! Sie würde wahrscheinlich nie wieder kommen! Saiyon schluckte. „K-Kanntet Ihr das Opfer?“ Wie dumm konnte er sein?! Was war das für eine Frage um ein Gespräch zu beginnen?! Green drehte sich zu ihm um und er war fassungslos, da er Augenkontakt mir ihr hatte. Doch sofort wurde ihm wieder bewusst, dass er Unterwächter war und das er gegen die Etikette verstieß und sah nach unten. „Entschuldigt…“ „Was?“ „…Das ich Euch so unverschämt ins Gesicht gesehen habe, Hikari-sama. Ich bin nur ein Unterwächter, Eurer nicht würdig.“ „Was für ein Schwachsinn. Tu es bitte noch mal.“ „Was?“ „Ich bitte dich mich noch einmal anzuschauen, ja?“ Als er aufsah, bemerkte er dass sie lächelte und er war sofort sprachlos. So das Green das Wort ergriff. „Ich wusste doch dass ich dich kenne! Du bist doch der Wächter, der…“ „…Vor Euren Füßen gestolpert ist… ja. Es tut mir Leid für damals.“ Sie wusste wer er war! Er hörte vor Glück die Engel singen! Sein Engel hatte ihn nicht vergessen! Ihn - einen nutzlosen nichtswürdigen Unterwächter! Sie hatte ihn in Erinnerung behalten! Green kicherte. Doch wenn er Gary gewesen wäre, hätte er gehört dass es ein aufgesetztes war. „Das muss dir nicht Leid tun! Das war ja nur ein Versehen. Wie heißt du?“ Saiyon starrte sie an. Hatte er sich verhört…? Hatte sie ihm nach seinen Namen gefragt…? Green legte den Kopf schief und wiederholte ihre Frage noch einmal. „Äh öh ja! Saiyon! Kaze Docere Saiyon!“ Von hinten hörten Beide wie Green bei ihren Vornamen gerufen wurde, es war Firey. Sämtliche Wächter sahen sie schockiert an. Wie konnte sie die Hikari bei ihren Vornamen nennen? Green drehte sich um und rief ihr zu das sie gleich da war. „Auf Wiedersehen, Saiyon-san!“ Mit diesen Worten stand Green auf und es gelang ihm gerade noch mal ihr Dasselbe zu sagen. Green ging durch die Leichen, versuchte nicht nach unten zu schauen und bewahrte ihr selbstbewusstes Lächeln. Auch wenn ihr schon die ganze Zeit ein merkwürdiges Gefühl in ihren Gliedern steckte. Sie wusste nicht ob das wegen der Umgebung kam, doch ihr war einfach unwohl zumute und sie hatte das Gefühl als würden die Augen von irgendwem auf sie haften. Irgendetwas sagte ihr, das es nicht die Blicke der anderen Wächter waren. Daher steuerte Green direkt auf Firey zu, die unsicher am Rande des Bannkreises stand. Green verabschiedete sich von Shitaya und verließ mit Firey den Zeitzauber. Sofort wurden sie förmlich von den Geräuschen des normalen Tokiotrubels überschwemmt, hinter ihnen war kein Zeichen von irgendeinem Massaker. Doch das Gefühl blieb. Green versuchte es nicht zu beachten und redete mit Firey über die Offiziere, jedoch richtig auf das Gespräch konzentriert wirkte sie nicht. In einer Parkanlage trennten sie sich voneinander und Green blieb alleine zurück. Sie ging an einem Springbrunnen vorbei, als sie sich plötzlich von einer ungeheuren Kälte überfallen fühlte. Jetzt war sie sich sicher: Jemand stand hinter ihr. Green drehte sich nicht um, sondern sah aus den Augenwinkeln auf das Wasser im Springbrunnen. Nichts. Kein Spiegelbild. Green schluckte ihre Angst runter und drehte sich langsam um. Das was sie da sah, verschlug ihr nicht nur die Sprache, sondern auch die ersten Herzschläge. Diese Frau, Mädchen, oder was auch immer sie war, sah fast genauso aus wie Green. Die gleichen langen Haare, nur schwarz, die gleichen großen Augen nur schwarz und die gleiche feingliedrige Figur wie Green. Sie hatte ein finsteres Lächeln auf dem Gesicht und wirkte überaus selbstsicher. „Du hast verdammt lange gebraucht mich zu bemerken. Hikaris sind wohl heutzutage nicht mehr so helle, was, Hikari-sama?“ Nicht nur das Aussehen, sondern auch ihre Stimme glich der von Green bis ins schreckliche Detail. Das „Hikari-sama“ hatte dieses Wesen mit einem sehr spöttischen Unterton gesagt. Sie ging auf Green zu, die sie wie versteinert anstarrte und nicht vor ihr zurückwich, auch wenn sie es wollte- auch wenn ihr gesamter Körper danach schrie. Doch sie ging weiter und Green tat nichts, erst als dieses Wesen die Hand ausstreckte und diese direkt durch Green hindurchging öffnete die Hikari den Mund, doch zu spät: Das Wesen war bereits mit ihren gesamten Körper durch Green hindurchgegangen. „Da wird eine lustige Zeit auf uns zukommen!“ Fertig gestellt: 31.01.07 Sho: Hi Leute ^u^! Ja ihr lest richtig, ab diesen Kapitel gibt es von uns Himi Charas eine kurze Vorschau auf das nächste Kapitel! Und ich, Shojoki Minazaii mache den Anfang! (Die Entschädigung dafür dass ich ohnehin so wenig auftauche ¬u¬?) Jedenfalls… Es ist Kischblütenzeit! Frühling - Zeit der Verliebten und der Verkupplungen! Liebesbriefe überall – Rotschöpfe mit überlaufenden Selbstbewusstsein… hm… Nur Green scheint den Frühling nicht wirklich zu bemerken? Sie benimmt sich komisch! Nicht einmal mit Gary will sie reden °°“ Haben die zwei Beziehungsprobleme >uuU_________< Daichi: … //Wie soll ich Pink trösten? Wie? WIE?! Vielleicht sollte ich ihr neue Schokolade kaufen… etwas für die Nerven…. Etwas womit sie sich ablenken kann! Meine arme Pink… ich ertrage es nicht wenn sie weint! ICH MUSS WAS TUN!// Pink: Daichi… jetzt sind wir gaaaaanz alleine… *weiter flenn* Daichi: …. .////////////////. //MEINE CHANCE! Ich werde Pink in die Arme nehmen und sie trösten! Ja das mache ich!// Pi-Pi…Pink? Du musst nicht… *unterbrochen wird* Pink: *aufspring* AH! Ich hab vergessen das nächste Kapitel anzusagen! AH! DAS IST MEINE AUFGABE! *HelloKitty-chan holt* *in Pose stell* *pinker Hintergrund* Das nächste Kapitel heißt…. „Eingekerkertes Mondlicht“! *zu Daichi guck* Sagma, Daichi-kun, was bedeutet denn das Öuö? Daichi: … ;_;° //Ich werds NIE schaffen!// Kapitel 45: Eingekerkertes Mondlicht ------------------------------------ Eingekerkertes Mondlicht Genau wie Tinami es vorausgesagt hatte, hatte der Regen am vierten Tag von Greens Verschwinden, um kurz nach achtzehn Uhr nachgelassen. Was nicht hieß dass es nicht regnete, jedoch nieselte es nur noch ein wenig. Dies änderte allerdings nichts daran, dass Ilang ihr Zuhause ohne Regenschirm verlassen hatte. Gegen die paar Tropfen hatte sie nichts. Im Gegenteil! Sie mochte es sogar. Es war ein herrlicher Mai Abend. Die Regenwolken waren nicht dicht genug um alle Sonnenstrahlen zurück halten zu können und so hatten die wenigen Regentropfen einen leichten schimmernden Glanz, wenn sie von den Blumen herunter tropften. Dazu kam noch die angenehme Abendluft – der Sommer stand vor der Tür. Doch für sowas hatte Ilang keine Zeit. Genau wie die anderen Wächter, hatte sie vier schlaflose Nächte hinter sich, in denen sie nichts Anderes getan hatte, außer nach Green zu suchen. Oder doch, sie hatte etwas Anderes getan… Alleine beim Gedanken daran, schlug ihr Herz um einiges schneller. Sie war am zweiten Tag von Greens Verschwinden bei Grey gewesen. Natürlich aus dem simplen Grund dass sie bei ihm sein wollte. Neben Gary und Siberu war er es immerhin der am meisten unter dem Verschwinden seiner Schwester litt: Ilang machte sich Sorgen um ihn. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch weil sie genau wie Ryô von Greys Gefühlen für Green wusste. Natürlich hatte er nie mit ihr darüber gesprochen. Aber sie hatte es gemerkt. Es war nicht oft vorgekommen dass sie alleine gewesen waren und unter vier Augen sprechen konnten, aber die zwei, drei Mal, hatte er beinahe nur von ihr gesprochen. Sie war der Mittelpunkt seines Lebens, der Dreh- und Angelpunkt - das war unverkennbar. Man benötigte nicht viel Wächterkenntnis um anhand seines Blickes zu bemerken wie sehr er seine Schwester liebte. Zu sehr. Ilang musste sich selber eingestehen dass sie ein wenig eifersüchtig war. Aber die Eifersucht konnte nicht über ihre Sorge siegen. Sie hatte Angst um ihn. Das er am Ende, an seiner Liebe zugrunde gehen würde… und das hatte er nicht verdient. Wie würde das nur ausgehen? Green schien blind dafür zu sein. In dem Punkt ähnelten sich die Geschwister… Grey bemerkte auch nicht, wie viele in ihn verliebt waren. Er merkte auch nicht wie sehr Ilang ihn liebte… Ilang blieb stehen, als sie nicht nur hörte dass jemand von hinten auf sie zugelaufen kam, sondern auch spürte. Sie drehte sich um und schon stand ihr kleiner Bruder neben sie. Er war ziemlich rot im Gesicht. Was sicherlich nicht vom Rennen kam. „Du warst bei Pink-chan“, stellte Ilang ohne Umschweife fest und dies gab Daichis Röte einen weiteren Aufschwung. „Sie kommt nicht so gut alleine klar…“, antwortete Daichi, als bräuchte er eine Ausrede um bei Pink sein. Als ob Ilang nicht genau wusste das er sich in sie verliebt hatte – sie und alle anderen die die beiden zusammen sahen. Wieder eine Beziehung wo die Shizen sich fragte, wie das ausgehen sollte. Würde Pink Daichis Gefühle auch bemerken und die entscheidende Frage: Würde sie sie verstehen? Daichi machte sich darum keine Gedanken. Alleine das Erwähnen ihres Namens war genug um ihn in den siebten Himmel zu befördern. In ihrer Nähe war er kaum ansprechbar… Liebe war wirklich eine gefährliche Sache. „Verständlich. Was ist mit Kari-chan?“, warf Ilang ein um das Thema ein wenig umzuschwenken. Denn wenn Tinami seine Röte sah, würde sie ihn sofort wieder necken. Daichi sah sie verwundert an. „Kari? Wem meinst du Nee-san?“ Jetzt war es Ilang die verwundert aussah. „Kari, du weißt schon, Green-sans andere Mitbewohnerin. Die kleine Deutsche.“ Der Angesprochene kratzte sich am Kopf. „Ich habe niemanden gesehen… Aber ich muss zugeben…“ „…Du warst zu sehr von Pink-chan abgelenkt“, ergänzte Ilang und Daichi wurde abermals rot. Wahrlich: Blind vor Liebe. Ilang sah zum Himmel auf, der sich schnell verdunkelte. Scheinbar war der schöne Maiabend dahin. Daichi hatte es ihr gleich getan und sagte: „Sieht so aus als bekämen wir Gewitter.“ Seine Schwester nickte und beschleunigte ihre Schritte. „Scheinbar sind Tinami-sans Vorhersagungen doch nicht so perfekt wie sie vorgibt.“ Sofort kam die Antwort, zusammen mit dem ersten harten Donnergrollen, allerdings nicht von Daichi: „Meine Vorhersagungen sind immer perfekt!“ Die beiden Shizen wirbelten herum und entdeckten Tinami, die breit grinsend hinter ihnen stand. Daichi und Ilang waren gleichermaßen erstaunt dass die Klimawächterin plötzlich hinter ihnen stand: Keiner von ihnen hatte ihre Aura vernommen, jetzt immer noch nicht. „Meine neueste Erfindung!“, antwortete Tinami auf deren unausgesprochenen Gedanken, als wären sie in deren Gesichtern geschrieben. Die Klimawächterin hob ihr Handgelenk und zeigte auf es. Das worauf sie zeigte, sah aus wie ein simples silbernes Armband, an dem ein Saphir prangte. Doch beim näheren Hinsehen sah Ilang dass es kein Saphir war und dass sich in dessen Inneren etwas zu bewegen schien. „Mit Hilfe von Klisfaforien, den Unterlagen von Elfaries-san und der simplen Zusammensetzung von Faries und WK-08, dazu noch ein wenig Wissen der Astrologie in Zusammenhang mit Vicarium, war es mir gelungen das Tiraisul in reines Erestrat zu schmelzen! Dieses Erestrat leitet den natürlichen Lauf des RT7 um und nachdem diese Materie 17 Stunden in Uzerie gelagert war… Entstand zu guter letzt, meine neueste Schaffung: Der TXJJ-07! Auch Ingnix genannt!“ Tinami sah während dieser Erklärung unheimlich stolz aus und zeigte abermals auf den blauen Stein. Mit einem Grinsen fügte sie noch hinzu: „Und die Farbe ist änderbar! Je nach Outfit!“ Doch Ilang und Daichi schienen nicht so begeistert. Denn während Tinamis Worte hatten sie sich gefragt ob man, um das verstehen zu können, Kikou-Blut in sich haben musste: Sie hatten kein Wort verstanden. Der Klimawächterin entfiel das natürlich nicht. Allerdings eher an der Tatsache dass kein Lob entgegen zu nehmen war. „Was ist?“ Daichi antwortete: „Tinami-san… Was macht das….Ding?“ „Wir haben nämlich nicht so viel verstanden“, fügte Ilang mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu und die Klimawächterin zog beleidigt die Unterlippe nach oben, ehe sie mit der einfachen Erklärung fortfuhr: „Er löscht die Aura eines Wächters. Solange man den Ingnix trägt ist man für sämtliche Ortungssysteme unsichtbar und selbst der mächtigste Dämon kann den Träger nicht von einem normalen Menschen unterscheiden: Das ihr mein Ankommen nicht bemerkt hat, beweißt es.“ Erst nun kam das Lob: „Das ist eine wirklich praktische Erfindung! Du bist ein Genie, Tinami-san!“ „I know, I know! Ich habe damit eins der größten Probleme unserer Kriegsgeschichte gelöst! Damit haben wir einen ultimativen Vorteil gegenüber den Dämonen!“ Es ging noch eine Weile so weiter, doch der Regen wurde zu stark, dicht gefolgt von dem Donnergrollen und so flohen sie zu Tinami Nachhause, wo sie sich ohnehin treffen wollten. Azura brachte den Besuchern Tee und zur Abwechslung mal, starrte Tinami nicht ununterbrochen auf dem Bildschirm, sondern in den nun pechschwarzen Himmel, der nur aufgehellt wurde von Blitzen, die zwischendurch den Himmel durchzuckten. „Ich dachte wirklich es würde kein Gewitter kommen“, sagte Daichi, an Tinami gewandt um sie ein wenig von ihrem hohen Ross runter zu holen. Doch diese winkte ab. „Das ist kein Natürliches. Mein Offizier, Shiya-kun kämpft gerade gegen einen Dämon, wo dieses Element im Vorteil ist. Er hatte mich kontaktiert, ob er die Genehmigung dafür erhält. Für solch ein großes Gewitter braucht er die von mir.“ Ilang sah besorgt aus und stellte ihre Tasse ab. „Aber sollten wir ihn dann nicht lieber helfen? Vielleicht hat der Dämon was mit Green-sans Verschwinden zu tun.“ Sie wechselte einige Blicke mit Daichi, der ihr pflichtbewusst zustimmte. „Ne. Shiya-kun ist nicht umsonst der Anführer der Offiziere – ah da sehen wirs.“ Sie zeigte auf den Bildschirm hinter sich, den sie auf Grund des Spiegelbildes sehen konnte. „Der Dämon ist eliminiert! So viel dazu. Nur das Gewitter wird sich wohl nicht so schnell verziehen! Da hat Shiya-kun etwas übertrieben. Das wird nur die Wettervorhersagungen durcheinander bringen.“ Tinami kicherte. „Die TV Kanäle bekommen sicherlich Beschwerden, weil jetzt doch kein Sonnenschein kommt! Die Armen, wenn es uns Kikous nicht gäbe lägen sie sicherlich immer richtig! Aber-“ Dann sprang Tinami plötzlich so schnell auf das Azura beinahe ihre Tasse verlor. In zwei Schritten war sie am Computer und tippte wie eine Wilde darauf herum: „Ich fass es nicht! Sie ist es tatsächlich!“ Ilang war aufgestanden und zu ihr rüber gekommen, genau wie Daichi, der verwirrt drein schaute. „Wer ist was?“ „Ee-chan!“ Tinami packte schon ihre Jacke, schmiss sie sich schnell über und warf Ilang ihre zu. „Azu-chan: Halte die Bildschirme im Auge! Bei einer Veränderung kontaktierst du mich sofort!“ Sie war schon aus der Tür, als Ilang begriff was los war. Nein, genauer gesagt, begriff sie nicht was hier vor sich ging, sondern nur das es gefährlich werden würde und sofort drehte sie sich zu Daichi um: „Du musst Kaira-san holen!“ „Ja aber - Ilang!“ „Ich verlass mich auf dich! Beeil dich!“ Schon packte Tinami sie am Ärmel und die beiden Wächterinnen lösten sich in Luft auf. Daichi blieb ein wenig verwirrt stehen, entschied aber dass es das Beste war, das zu tun was Ilang ihn aufgetragen hatte… In demselben Moment saß auch jemand anderes, genau wie Tinami zuvor, vor dem Fenster und sah verbissen in den Himmel. Das Wetter passte zu Garys Laune. Tage und Nächte lang hatte er nicht viel Anderes getan, als da zu sitzen und zu warten. Das Telefon lag neben ihn – die Batterien hatte er schon zum Xten Mal wechseln müssen, aus dem Grund dass er es nie auf die Station zurück legte. Er rief einfach zu oft Tinami an. Diese Nutzlosigkeit war ja nicht auszuhalten! Gary konnte gar nichts tun – überhaupt nichts! Green konnte in genau diesem Zeitpunkt sterben und er würde es nicht einmal mitbekommen! Und da sagte ihm jemand, er sollte schlafen? Gary konnte sich nicht vorstellen, überhaupt jemals wieder zu schlafen. Jedenfalls nicht solange er nicht wusste, dass Green im Bett nebenan schlief. Es kam ihn vor wie das millionste Mal wo er hilflos, fast schon flehend auf das Display des Telefons schaute. Doch nichts regte sich und er spielte mit dem Gedanken Tinami noch einmal anzurufen. Gary vergrub kurz und unbemerkt das Gesicht in seine Hände. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er sich das letzte Mal so schrecklich gefühlt hatte. Doch es war nicht alleine Greens Verschwinden welches ihn sich so fühlen ließ. Es war die Tatsache dass er es hätte wissen müssen. Er hatte es auch gewusst. Auf Grund von Greens fragwürdigen Verhalten, hatte er geahnt dass etwas passieren würde… allerdings nicht was und schon gar nicht dass Green einfach so verschwinden würde. Warum hatte Gary sie nur nicht vorher ernsthaft darauf angesprochen… egal wie sehr sie auch beteuert hatte, dass es ihr gut ginge, es war so klar dass irgendetwas passiert war. Jetzt bereute er dass er sie nicht sogar dazu gezwungen hatte, vielleicht wäre es dann nicht passiert. Er hätte ihr doch helfen können! Warum wollte sie das im Alleingang durchziehen? Das war doch sonst nicht ihre Art… Vertraute Green ihm etwa nicht mehr? Nein – das konnte er sich nicht vorstellen. Nicht nach dem was sie damals zu ihm gesagt hatte… „…Weißt du… dieses Gefühl des Verlasses ist für mich unheimlich wichtig… da ich früher nie Jemanden hatte, mit dem ich so offen reden konnte wie mit dir… Du bist für mich… Sehr wichtig…“ Green atmete kurz durch und sah dann lächelnd auf: „Du bist mein Vertrauter, Demjenigen dem ich am aller meisten vertraue!“ Als dem Halbdämon diese Worte und ihr lächelndes Bild durch den Kopf Stoß, gab es seiner Verzweiflung einen weiteren Stoß. Als ihr Vertrauter hätte er nicht hier sitzen sollen… sondern wäre bei ihr. „… Es tut mir so Leid, Green…“ „ANIKI! GREEN-CHAN!“ Umgehend wirbelte Gary herum und stand schon er neben seinen Bruder, an dessen Zimmertür. Dieser sah mindestens genauso aufgelöst aus wie sein Bruder. Das beste Beispiel waren seine Haare: Siberus Frisur war ruiniert und es interessierte ihn nicht einmal. „Hast du Green gefunden?!“ Siberu nickte und zeigte auf seine Zimmerwand. „Pink hat gerade einen Anruf erhalten und es war nicht überhörbar dass die Wächter Green-chan gefunden haben!“ „Weißt du auch wo?!“ „Nein!“, antwortete der Rotschopf verbissen und setzte noch hinzu, während er schon auf den Weg zur Haustür war: „Aber wir werden es schon herausfinden! Und wenn ich Pink dazu zwingen muss!“ Tinami und Ilang konnten nicht weit von Tokio sein, oder es war ein Zufall: Denn auch hier tobte das Gewitter. Allerdings waren weit und breit keine Menschen zu sehen. Sie waren absolut alleine. Ilang konnte sich nicht helfen, dieser Ort kam ihr mehr als nur bekannt vor. Irgendwann war sie schon einmal hier gewesen. Die Bäume um sie herum standen dicht an dicht, vom Wild nur so überwuchert, dazwischen einige Steinplatten und Reste von…Statuen?! Eindeutig, jetzt wusste Ilang auch wieder wo sie waren und auch wieso das Gewitter um sie herum tobte: Sie waren auf Espiritou Del Aire. Diese lag über Japan. In normalen Fällen, wie es beim Tempel oder Sanctu’elesaces der Fall war, waren die fliegenden Inseln von einer Barriere umgeben. Diese ermöglichte es nicht nur von Außen weder gesehen noch geortet zu werden, sondern auch das niemand von Außen mittels Flugzeug oder ähnliches eindringen konnte. Dieser Schutzwall regelte auch einzeln (jedoch meistens aufeinander abgestimmt) die Temperatur innerhalb der Barriere. Um Espiritou Del Aire gab es zwar auch einen Schutzwall – aber die Klimamagie war nicht mehr aktiviert, so dass die Insel dem natürlichen Einfluss von Außen ausgesetzt war. Ilang wollte sich gar nicht ausmalen was passieren würde, wenn einer der Blitze nicht zu ihren Gunsten einschlug, denn als sie das dichte Gestrüpp am Rande der Insel hinter sich gelassen hatten, schlug einer der Blitze kaum 30 Meter von ihnen entfernt ein. Tinami jedoch ging gelassen, doch zielstrebig ihren Weg. Da sie Klimawächterin war, vertraute Ilang ihr, auch wenn sie ein mulmiges Gefühl hatte. Sobald sie wieder zurückkamen, schwor sich Ilang, würde sie dafür appellieren, den Schutzwall zu verstärken. Das hier war ja lebensgefährlich. Ilang beschleunigte ihre Schritte und kam gleich auf mit Tinami, wo sie im Flüsterton fragte: „Green-san ist wirklich hier? Ich spüre ihre Aura nicht… genauer gesagt spüre ich überhaupt keine Aura.“ Ein weiterer Punkt der ihr mulmiges Gefühl verstärkte. Die Tatsache dass Tinami den Ingnix trug und somit ebenfalls keine Aura besaß, war nicht gerade etwas was Ilang gefiel. Es war ungewohnt neben Jemanden zu gehen, den man nicht spüren konnte. Tinami bedachte sie keines Blickes, sondern ging stur gerade aus. Sie steuerte auf eine Ruine zu, die vorher wohl so was wie eine große Kapelle gewesen war. Die Kuppel war zur Hälfte eingestürzt und auch die Mauern waren nicht mehr das was sie einmal gewesen waren. Eine Brücke führte ehemalig zu dem Gebäude, jetzt war der Übergang zerstört und von dem schwarzen Wasser fast verschluckt worden. Nur einige Felsbrocken stachen aus dem Wasser hervor, welche die zwei Wächterinnen zum Übergang nutzen mussten. In dem Moment wo Ilang gerade den letzten Stein hinter sich lassen wollte, schlug abermals ein Blitz in ihre Nähe ein und vor Schreck verlor die Shizen den Halt. Sie wäre ins Wasser gestürzt, hätte Tinami nicht ihr Handgelenk ergriffen um sie zu halten. „Danke…Tinami-san“, sagte Ilang, sichtlich erleichtert, wieder mehr oder weniger festen Boden unter den Füßen zu spüren. Tinami grinste. „No prob!“ Dann wurde Ilang wieder ernst. „Tinami-san, bevor wir da reingehen, möchte ich wissen, was uns da erwartet und warum wir nicht warten können, bis Verstärkung kommt.“ Das Grinsen der Angesprochenen schwand. „Ich weiß nicht was uns da Drinnen erwartet. Aber ich weiß, dass es jeden Moment zu spät sein könnte.“ Einen Moment lang sah Tinami zum einstigen Portal der Kapelle, welche mit zerschmettertem Glas, halb in den Angeln hing. Ihren Blick konnte Ilang im Dunkeln nicht deuten, nur als es kurz durch einen Blitz erhellt wurde, wirkten die Gesichtszüge der Kikou ein wenig beängstigt. „Ich muss Informationen sammeln“, fing Tinami an. „Und sie an die Zentrale schicken, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen können.“ Dann wand sie sich wieder an Ilang. „Es ist nicht nötig das du dich auch in Gefahr bringst, Li-chan.“ Die Art wie sie dies sagte, klang beinahe wie: Ein toter Wächter war besser als zwei. „Warum hast du mich dann mitgenommen?“ „Falls ich sterbe bevor es mir gelinkt die Informationen zu übertragen, musst du es tun.“ Ilang schüttelte langsam den Kopf. „Sei nicht albern“, antwortete Tinami darauf und fuhr fort: „Wenn wir jetzt nicht handeln, haben wir als Elementarwächter versagt und unsere Hikari wird der Dunkelheit verfallen.“ Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre hätte Tinami jetzt sehen können, dass sie missverstanden angeguckt wurde. Doch anstelle von dessen, hörten sie beide etwas: „Da irrst du dich entscheidend, kleine Besserwisserin: Eure Hikari ist der Dunkelheit verfallen!“ Tinami und Ilang wirbelten herum. Zuerst konnten sie den Ursprung der Stimme nicht ausfindig machen. Ilang war die, die nach oben aufs kaputte Dach zeigte, wo man jedoch nichts außer Dunkelheit sehen konnte. Erst als ein Blitz wieder die Umgebung erleuchtete wurden die Konturen Greens deutlich. Jedenfalls… war es der Körper von Green. Ansonsten konnte man bei besten Willen nicht behaupten dieses Wesen wäre sie. Sie saß auf dem Rest der Kuppel, die Beine übereinander geschlagen und die linke Hand lässig zum Gruß erhoben. Tinami konnte sich nicht helfen. Entweder es lag daran das es Nacht war, oder Greens Augen waren wirklich tiefschwarz. „Aber kommt doch rein, da draußen werdet ihr doch ganz nass!“ Ihre Worte unterstrich sie mit einer schnellen Handgeste und ehe es den beiden Wächterinnen gelang zu reagieren, entstand hinter ihnen eine Druckwelle, die sie durch die kaputte Tür beförderte und hart auf den Steinboden aufschlugen ließ. Sie standen jedoch schnell wieder auf und opferten einige Sekunden um den Kampfort zu untersuchen. Die Kapelle hatte einen Durchmesser von 45 Metern und die Wände waren um die 26 Meter hoch. Einige Meter von ihnen entfernt lag vollkommen zerberstet ein Lüster, ein gewaltig großer, den die Menschen wahrscheinlich sofort an ein Museum gestiftet hätten, wäre er nicht zerstört. Allgemein war dieser Ort geprägt von Geschichte. Der Teil der Decke, der nicht eingestürzt war, zeigte eingravierte Figuren, die Ereignisse aus dem dritten Elementarkrieg zeigten. Wenn Tinami Zeit gehabt hätte, hätte sie sich eine Leiter besorgt und sich dieses Kunstwerk genauer angesehen, auch wenn sie es schon oft in Büchern gesehen hatte. Zwar hatte sie keine Zeit, dennoch fand sie ein Abbild von Adir unter den kämpfenden Wächtern. Im Gegensatz zu Tinami hatte Ilang nicht lange nach oben geguckt, sondern nur schnell einen Blick durch die Halle schweifen gelassen. Sie war eher darauf konzentriert was sich unter ihren Füßen befand. Sie fühlte das der Steinboden knapp einen halben Meter dick war, bis sie Mutter Natur vernahm und somit Kontakt zu ihrem Element hatte. In Gebäuden war Ilang im Nachteil, doch da dieses fast zerstört war, müsste es ihr dennoch gelingen. Der Boden war teilweiße zerbröckelt, dies würde reichen. Silence, in Greens Körper, landete elegant einige Meter vor ihnen und Tinami stöhnte hörbar auf, als sie Greens Glöckchen von der Kette löste und ihm mit einem Schwung zur Waffe umwandelte. Ilang wand sich sofort an Tinami: „Wie ist das möglich?! Die Waffen gehorchen doch nur uns Wächtern!“ Tinami kannte die Antwort, oder eher, sie konnte es erahnen. Doch es gelang ihr nicht ihrer Mitstreiterin davon zu unterrichten denn im selben Moment holte Silence mit der Waffe aus. Tinami und Ilang machten sich bereit auszuweichen, dies war jedoch ein unnötiges Unterfangen, wie sie schnell merkten. Denn ihre Gegnerin schlug den Stab mit so viel Wucht auf den Steinboden dass der rechte Flügel, welcher sich an der Spitze des Stabes befand, zerbrach. Tinami wurde blass und sie musste ein zweites Mal aufstöhnen. Das war Alfarit gewesen! Hatte dieses Wesen überhaupt eine Ahnung wie schwer das zu besorgen war?! Die Kikou hatte dafür einer ihrer wertvollsten Waffen einschmelzen müssen! Wie sollte sie das reparieren?! Ilang hatte andere Sorgen als die Waffenschöpferin. Denn ihr fiel etwas auf, was eigentlich vollkommen unmöglich war. Angesichts der zerbrochenen Waffe, müsste das Wesen in Greens Körper Schmerzen empfinden. Die Waffen waren mit den Wächtern verbunden. Besonders die Hikaris verband ein unheimlich starkes Band mit ihrer Waffe. Warum zuckte sie nicht einmal zusammen?! „Tinami-san, müsste sie keine Schmerzen empfinden?“ Tinami biss sich auf die Unterlippe, abermals wusste sie die Antwort und konnte sie nicht aussprechen, denn Silence tat etwas was sie beiden zusammen zucken ließ: Mit dem abgebrochenen spitzen Flügel schnitt sie sich, oder eher Green, ins Fleisch des Rechten Armes, woraufhin sich Blut auf den Boden ergoss. Sie grinste angesichts dessen und sagte: „Ich rufe die 2te Der Verbotenen Kunst: Eingekerkertes Mondlicht!“ Tinami, die sämtliche Verbotenen Künste, zwar auswendig kannte, aber nicht benutzen konnte, begriff sofort, packte Ilang schroff am Oberarm, machte kehrt und wollte scheinbar weglaufen. Keine zwei Schritte gelangen ihr und sie merkte, dass es sinnlos war: Die Technik hatte schon seine Wirkung gezeigt und vor ihnen leuchteten Zeichen auf. In Windeseile bildeten diese Zeichen eine durchschimmernde Mauer, die sich kreisrund und in einem Diameter von neunzehn Metern um sie herum bildete. Die Zeichen leuchteten in einem hellen violetten Licht und tauchten die Halle in eben dieser Farbe. Tinami und Ilang verzichteten auf den Versuch einfach durch die Zeichen hindurch zu gehen, es würde garantiert nicht schmerzfrei enden. Tinami ließ Ilangs Arm los und drehte sich widerwillig wieder ihrer Gegnerin zu. Lange haftete ihr Blick allerdings nicht auf sie, die den Stab jetzt lässig geschultert hatte, auf den blutenden Arm achtete sie nicht. Die Kikou untersuchte dass, was sie schon befürchtet hatte. Die Technik isolierte sie von Außen. Es gab keinen Fluchtweg, auch nicht nach oben. Das es keinen Fluchtweg gab, war jedoch nicht das einzige Problem: Da sie von Außen abgegrenzt waren und somit auch von der Umwelt, konnte die Klimawächterin ihre Magie nicht einsetzen. Unbewusst hatte dieses Wesen Tinami kampfunfähig gemacht. Silence sah die beiden mit einem heimtückischen Lächeln an und sagte: „So, da wir jetzt alle Zeit der Welt haben… lasst euch doch mal anschauen.“ Während sie langsam einen Schritt vor den anderen setzte, musterte sie Ilang von Kopf bis Fuß und kam schnell zum Schluss: „Eindeutig, eine Shizen.“ Umgehend wanderte ihr Blick zu Tinami und sie blieb stehen. Ihr Blick hatte sich verdunkelt. „Dass du keine Aura besitzt hat mich schon die ganze Zeit irritiert.“ Sie hob den Kopf und sah Tinami spöttisch an. „Haben die Wächter etwa ein neues Spielzeug?“ Tinami erwiderte, mit einem ironischen Lächeln: „Scheinbar ein sehr effektives Spielzeug.“ „Du tust mir sicherlich nicht den Gefallen mir zu sagen, zu welchem Element du gehörst?“ „Sieht man das nicht?“, antwortete die Kikou herausfordernd und nun wurde sie noch intensiver gemustert als Ilang vor ihr. Obwohl das Wesen nichts sagte, wusste Tinami was in ihren Kopf vorging. Sie hatte noch nie jemanden getroffen der sie auf den ersten blick als Kikou identifiziert hatte. Denn ihre braungebrannte Haut sprach dagegen. Klimawächter hatten von Natur aus eine recht blasse Haut, daher fiel Tinami aus dem Rahmen. Wahrscheinlich tendierte Silence eher zum Element des Wassers, als Klima. Auch wenn es Tinami nichts mehr brachte, würde sie dennoch nicht sagen zu welchem Element sie gehörte. Vielleicht könnte das doch noch zum Vorteil werden. „Tinami-san… die Zeichen“, hörte Tinami Ilang zu ihrer Rechten flüstern und sah aus den Augenwinkeln zu ihr rüber, die ihr bedeutete die Zeichen der Technik genauer anzusehen. „Wenn ich mich nicht irre, sind das Zeichen aus Edoú.“ Sie irrte sich nicht. Tinami sah es jetzt auch: die gesamten Zeichen stammten aus der Ursprache der Wächter und der Dämonen. Ihr Gehirn begann zu rattern. Übersetzen konnte sie es nicht, jedenfalls nicht auf der Schnelle, aber dass brauchte sie auch nicht. Denn die Tatsache dass es sich um die Zeichen um diese alte Sprache handelte, war um einiges vielsagender als die Bedeutung der Schrift selbst. Es war unwahrscheinlich dass es sich um deren Gegner um einen Dämon handelte, der sich die Mühe machte alte Fossilien zu übersetzen um damit Verbotene Techniken zu schmücken, wenn sie auch ohne diese funktionierten. Das konnte nur heißen, dass dieses Wesen die normale Form der Technik nicht kannte, sondern nur in Edoú und das wiederum bedeutete, dass sie aus einer anderen Zeit stammte. Aber… wie? Tinami gelang es nicht weiter darüber nachzudenken, denn scheinbar hatte Silence es satt nur zu reden und wählte lieber das Kämpfen. Die beiden Wächterinnen sprangen auseinander um den schnellen Stabhieb auszuweichen. Ilang überlegte nicht lange und kaum hatte sie mit den Füßen wieder Boden berührt, legte sie die Hände zusammen, die grün aufleuchteten und rief: „ÁIIHÚ NÁ BÁOCHÓU!“ Der Steinboden auf den Ilang stand brach auseinander, als sich die Erde darunter erhob und sich in grüner Magie verwandelte, sobald sie Ilang leuchtende Hände berührte. Die Naturwächterin schwang die Hand mit der leuchtenden Magie und schleuderte sie gegen ihre Feindin, doch leider nicht schnell genug. Silence hielt Greens Stab gegen die Naturmagie, die abprallte. Allerdings nicht ohne auf dem Stab Risse hinterlassen zu haben. „LI-CHAN HÖR AUF! DU BRINGST EE-CHAN UM!“ Ilang sah alarmierend zu Tinami, was ein großer Fehler war, denn mit einem neckischen „Exakt! Aber das soll ja nicht mein Problem sein!“ war Silence in einer unglaublichen Geschwindigkeit vor ihr aufgetaucht und Ilang registrierte nur noch wie sie am Hals gepackt wurde und schon nahm sie nichts anderes mehr wahr als Schmerzen. Es ging so schnell dass die Naturwächterin nicht einmal dazu fähig war leidvoll aufzuschreien, als Silence sie mit der Hand gegen den Bannkreis presste und dieser sich scheinbar in Ilang entlud. Die Magie des Kreises drang in ihren Körper ein und auf dem Weg durch ihre Haut wieder raus, schlang sich die Magie um ihre Oberarme. Silence ließ sie los, denn der Bannkreis hielt sie selbst an sich gedrückt. Tinami stand zu weit weg, sie konnte nicht sagen ob der teuflische Kreis immer noch Magie durch den Körper ihrer Mitstreiterin leitete und ob sie deshalb das Bewusstsein verloren hatte, oder ob sie bei der ersten Attacke schon das Bewusstsein verloren hatte. Allerdings war die erste Möglichkeit wahrscheinlicher, denn Tinami spürte wie ihre Aura abnahm und mit einem flauen Gefühl im Magen erinnerte sie sich daran, was sie über die Technik des „Eingekerkerten Mondlichts“ gelesen hatte: Die Energie die das Opfer verlor, solange es innerhalb des Kreises war (also auch Tinami) ging automatisch auf den Anwender über. Verbotene Techniken waren nicht umsonst verboten, dachte Tinami säuerlich. „Und jetzt zu dir“, sagte Silence mit einem kindischen Lächeln. „Sag mir welches Element du besitzt.“ „Warum willst du das wissen?“ Tinami hatte nur eine Möglichkeit und so verrückt das auch klingen mochte: Sie musste Zeit schinden und dafür beten das Ilang es lange genug aushielt, bis die Verstärkung kam. „Weil es mich irritiert.“ Die Angesprochene nickte verstehend. „Das verstehe ich voll und ganz! Allerdings will ich dir erst einmal etwas fragen…“ „Ou, du willst eine Frage stellen? Na da bin ich ja gespannt! Nur zu, ich bin ganz Ohr.“ Tinami holte tief Luft und sagte dann: „Ich weiß das du und ich zur selben Raße gehören: Wir sind beide Wächter.“ Silence’ Lächeln wurde ein wenig steif. „Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.“ Tinami fuhr fort, als hätte das Wesen sie nicht unterbrochen. „Nur ein Wächter ist in der Lage die Waffe eines Mitwächters zu berühren ohne Schaden davon zu nehmen. Wenn ein Wesen ohne Wächterblut die Waffe berührt hätte, würde sie sich zurückverwandeln.“ Silence verdrehte die Augen. „Danke für die überflüssige Erklärung. Aber das wusste ich bereits. Die Waffenkunst hat sich in all den Jahrhunderten wenig verändert.“ Jetzt war es Tinami die finster drein schaute. Nicht verändert?! Sie hatte sich nicht nur verändert, sie hatte sich perfektioniert! Dieses Wesen hatte doch keine Ahnung! „Darüber hinaus… weiß ich auch warum du keinen Schaden nimmst, wenn du Ee-chans Waffe in Mitleidenschaft ziehst. Du beherrscht zwar ihren Körper, bist aber nicht mit ihrem Nervensystem verbunden und spürst somit auch nicht ihre Schmerzen.“ „Richtig, Frau Naseweiß. Komm zu deiner Frage, ehe deiner Freundin das Leben ausgeht.“ „Eine Sache hätte ich noch.“ „Na?“ „Ich nehme stark an das du tot bist. Durch die verbotene Technik des „Eingekehrtem Mondlicht“, raubst du Wächtern die Lebensenergie und hältst somit deine Existenz aufrecht. Der Massenmord der vor 27 Tagen in Shibuya, Tokio stattgefunden hat, warst ebenfalls du. Scheinbar kannst du dich auch durch Menschenenergie am Leben halten.“ Jetzt war das Lächeln auf Greens Gesicht endgültig weg und eine Weile schien das Wesen in Green nachzudenken, ehe sich die schwarzen Augen finster verengten und sie antwortete: „Kommen wir zu deiner verfluchten Frage!“ Tinami holte abermals tief Luft und fragte dann endlich: „Warum tötet ein Wächter wie du andere Deinesgleichen? Wofür hältst du dich auf so grausame weiße am Leben?“ Silence erstarrte augenblicklich. Nicht aus Reue. Nein, mit diesem Gefühl hatte sie nichts mehr zu tun, schon lange nicht mehr. Dieses Gefühl gehörte genauso wie alle anderen zu einem anderen Leben. Dennoch riefen die Worte eine Erinnerung in ihr wach, die schon fast verblasst war, weil sie so weit in der Zeit zurück lag und für Silence dennoch fast wie gestern war… „Stell dich nicht so an. Du als Wächter müsstest es gewohnt sein Leichen zu sehen.“ Der junge Mann zu ihren Füßen machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. Silence war sich nicht einmal sicher ob er sie gehört hatte oder ob er sie ignorierte. „Wie lange willst du noch auf dem Boden rum kriechen?“ „…Silence, du hattest keinen Grund sie zu töten.“ Silence wurde ärgerlich und kniete sich nun gereizt zu ihm runter. „Oh doch! Das weißt du ganz genau! Also versuch nicht mir ein schlechtes Gewissen einzureden! Ich bin auf Lebensenergie angewiesen so wie du vom Atmen!“ Der junge Mann mit den azurblauen Haaren, sah auf und lächelte traurig. Ehe Silence etwas tun konnte, legte er seine Hand auf ihre – oder eher: Er würde seine Hand auf ihre legen, wenn diese aus Fleisch und Blut wäre, jetzt ging seine Hand einfach durch ihre hindurch. „Ich verspreche dir, Silence: Ich finde eine Möglichkeit dich von diesem grauenhaften Schicksal zu befreien. Ich schwöre es!“ Doch mit dieser Erinnerung kam noch etwas in ihr hoch: Die Wut. Darüber wie diese Göre es wagen konnte die gleiche Meinung wie er zu vertreten. Damit hatte sie Silence’ Geduldsfaden durchtrennt. Jetzt war sie tot. Egal was sie sich selbst geschworen hatte, egal! Genau wie Ilang vor Tinami, sah diese nicht wie Silence sich bewegte, sondern sah nur kurz in ihre hasserfüllten Augen, ehe sie ihre Eigenen zusammen kniff. Silence war gezwungen beide Hände zu nehmen, als sie sie um Tinamis Hals schlang und ihr die Luft raubte. Die Kikou hätte nie gedacht dass Greens zierliche Finger solch eine Stärke inne wohnten. Silence hielt sie einige Zentimeter über den Boden und schrie ihr entgegen: „Jetzt wirst du es bereuen so neunmalklug gewesen zu sein!“ Tinami rang nach Luft, doch sie war nicht mehr in der Lage sich zu wehren – wenn sie es gekonnt hätte. „Ich lasse dich nicht einfach so ersticken! Keine Angst, du hast was viel Schmerzvolleres verdient!“ Im selben Moment nahm Tinami die bekannte Energie zweier Halbdämonen wahr und sie öffnete die Augen einen Spalt breit. Tatsache: Siberu und Gary standen Nahe dem Bannkreis, scheinbar beide schockiert angesichts dessen was „Green“ tat. „…Berührt nicht… denn Kreis!“, brachte Tinami heiser über die Lippen, in der Hoffnung deren geschärften Gehörsinn könnte es dennoch hören. „Was tut Green-chan da?!“, fragte Siberu fassungslos seinen Bruder. Dieser war schon fieberhaft dabei einen Weg zu suchen ins Innere zu kommen und antwortete daher auch eher halbherzig: „Das ist nicht Green! Das sieht man doch!“ Der Rotschopf kam nicht zu seiner verzweifelten Antwort, denn Silence unterbrach ihn: „Ah – Zuschauer! Denn wollen wir ihnen doch mal was bieten, was, Besserwisserin?“ Die Wächterin verstärkte ihren Griff und sagte: „Ich rufe die 8te der Verbotenen Kunst: Entfachtes Höllenfeuer Stufe eins!“ Es war unmöglich in diesem Moment nicht zu schreien, als das schwarze Feuer, welches wie aus dem nichts unter ihren Füßen entfachte, ihren gesamten Körper umarmte und rot, wie echtes Feuer, strahlte, als es ihre Haut berührte. Das Opfer hatte die Augen weit aufgerissen und war dazu verdammt nichts weiter tun zu können als zu schreien. Siberu und Gary kannten diese Technik. Sie war unter den Dämonen die beliebteste Art der Folter. Da es den Körper des Opfers ans äußerste Maß der auszuhaltenden Schmerzen trieb – das Opfer stand so nur einen Schritt vor dem Tode entfernt. Es gab drei Stufen der Technik: Es gab selbst unter den Dämonen niemanden der die dritte Stufe überlebt hatten, schon bei Stufe eins und zwei drohte dem Opfer, nach überstehen der Folter, der Nexres Zustand. Wenn niemand Tinami half, würde ihr schnell das gleiche schreckliche Schicksal bevorstehen. Im selben Moment kam jemand angelaufen und dieser jemand machte nicht vor dem Bannkreis halt, sondern schlug verzweifelt mit der Faust dagegen: Kaira. „ASUKA! HALT DURCH!“ Silence’ Gesichtszüge erstarrten als sie sich zu Kaira umwandte und sie geschockt ansah. Noch während die Technik aktiviert war und Tinamis Schrei immer noch an den Wänden widerhallte, sah Silence wieder zur Asuka und ganz plötzlich, als hätte Tinami ihr die Pest übertragen, ließ sie sie fallen. „Ich… Ich hätte es wissen müssen… Eine Asuka…! Eine Kikou!“ Ihre Hände wanderten zu ihrem Gesicht, oder eher Greens Gesicht, und sie taumelte rückwärts. Tinami lag mit halboffenen Augen am Boden, unregelmäßig und laut atmend. Der Zopf hatte sich gelöst und ihre eisblauen Haare lagen ausgebreitet auf dem Steinboden. „Verdammt… was habe ich getan… was hab ich schon wieder getan!?“, brachte die Wächterin der Dunkelheit über die bebenden Lippen und fügte mit kläglicher Stimme hinzu, so leise dass nur Tinami es schwach wahrnahm: „…Tao!“ Und dann brach der Körper von Green, zusammen mit dem Bannkreis zusammen. Grey, der zusammen mit Kaira gekommen war, fing Ilang auf und fühlte sofort ihren Puls. Erleichtert atmete er auf, als er ihr Herz schlagen spürte. Er legte ihre Hände in seine und begann mit der Heilung. Es wahrte nicht lange, da öffnete sie schon die Augen und flüsterte schwach: „…Grey…? …Bist du… das…?“ Er lächelte sie aufmunternd an, doch man sah dem Windwächter an das er sich Sorgen machte. „Ja. Keine Sorge, du bist in Sicherheit.“ Er hatte so warme Hände… Ilang lächelte ihn an, versuchte es jedenfalls und hoffte das es kein Traum wahr, dass sie gerade in seinen Armen lag… Kaira hatte währenddessen Tinami aufgesetzt, die sich allerdings nicht alleine halten konnte und sich daher an der Schulter ihrer Freundin stützen musste. „Asuka – Du bist wirklich ein Idiot… Du hättest tot sein können!“ Die Angesprochene brauchte eine Weile um Kraft genug zu sammeln und um die Antwort hervor zu bringen: „Ai-chan… wenn ich wieder aufwache… was nehme ich an… in vier Tagen sein wird… dann verlange ich das du die Erste sein wirst… die ich sehe… und das du gefälligst Pockys dabei hast…“ „Was soll…“ Schon wurde Kairas unausgesprochene Frage beantwortet und Tinami fiel bewusstlos in ihre Arme. Derweil vergaßen die Halbdämonen ihre Sicherheit. Sie hatten nur Augen für Green. Sie lag bewusstlos in Garys Armen, Siberu zutiefst besorgt über sie gebeugt. Er hatte Tränen in den Augen. Langsam öffnete Green die Augen ein Spalt weit und zur Erleichterung von ihren Freunden waren ihre Augen wieder königsblau. „Green-chan!“ „Green… Geht es?“ Green antwortete den Beiden nicht. Ihre Augen sahen starr gerade aus, womit sie nur Gary in ihrem Blickfeld hatte. Dann hob sie zitternd, schwach, ihre Hand ein wenig und sagte: „…Gary… Hilf mir!“ Fertig gestellt: 21.05.07 Lili: Ich grüße Euch, liebe Leser! Dieses Mal werde ich die Vorschau für das nächste Kapitel, geben. Ich werde mein bestmöglichstes tun! Also… *räusper* *lächel* Im nächsten Kapitel erwartet euch der erste Teil, indem die Vergangenheit Silence-san ein wenig gelüftet wird ^^ und hoffentlich auch einige Fragen beantwortet werden! Oder eventuell neue aufkommen werden? Wer weiß ^^ Sie scheint eine tiefgründige Bindung zum allseits bekannten Genie unserer Geschichte, Tao Asuka, zu haben… Aber wer ist er wirklich? Kannte überhaupt jemand sein wahres ich? Gab es in seinem Leben nichts weiter als sein Streben nach Wissen? Was für eine Beziehung führten die beiden und was machte Silence-san zu der Person, die sie ist? …und wofür lebt sie wirklich? Das werdet ihr im nächsten Kapitel erfahren! Es trägt den Namen „Tao Asuka“ ^^ Kapitel 46: Tao Asuka --------------------- Tao Asuka 1695 - Hikari Regien Hikari Sora Kokoro Nikkou Akari In den vielen Jahrtausenden, indem Silence schon gezwungen war zu existieren, hatte sie eine Menge gesehen. Sie hatte die Geburt von Hikaris erlebt und ihren tragischen Tod, gesehen wie Wächter gezwungen waren hinter ihren Ehen, verbotene Liebschaften zu führen, weil sie Andere heiraten mussten, als die die sie wirklich liebten. Die Kriege hatte sie mit eigenen Augen mitverfolgt, konnte sich ein fachmännisches Urteil erlauben. Sie kannte die berühmten Hikari besser, als die Autoren die glaubten sie zu kennen und über deren Heldentaten schrieben. Über die Menschen hatte sie sich lustig gemacht – wie einfältig musste man sein um die Existenz einer so hoch entwickelten Rasse wie die Wächter nicht zu bemerken? Zu Zeiten als die Menschen sich noch mit Keulen den Kopf einschlugen, hatten die Wächter schon die Elektrizität entdeckt. Doch - bemerken taten sie es vielleicht schon, aber verstehen konnten sie es nicht. Schon gar nicht, dass die Wächter da waren um sie vor „Den Bösen“ zu schützen. An das Dasein von Dämonen hatten sie leichter zu glauben. Natürlich, Menschen brauchten immer einen Sündenbock und Dämonen hatten sich noch nie die Mühe gemacht ihre Existenz zu verheimlichen – im Gegensatz zu den Wächtern. Das Leben eines Wächters war so eintönig. Geburt. Heirat mit 17. Krieg. Tot. Es war immer das gleiche Theater nur mit anderen Schauspielern. Doch nach vielen Jahren, ach was, Jahrhunderte, war es ihr zu langweilig geworden, dass Leben Anderer zu sehen und sie hatte sich in einen Schlafähnlichen Zustand versetzt. Das tat sie öfter. Es war wie ein Winterschlaf. Sie tötete um die hundert und konnte dann gut hundert Jahre „schlafen“, ohne Gefahr zu laufen nicht wieder aufzuwachen. In diesem Jahrhundert, in dem sie aufwachte, hatte sie gerade zwei hundert Jahre geschlafen, zum 9ten Male. Es war Herbst. …Das Erste was sie nach ihrem Erwachen hörte war ein Name. Der Name eines jungen Wächters. Ein Name den sie nie wieder vergaß. Er veränderte ihren Tod, ihre Einstellung und wahrscheinlich auch mehr von ihrem Charakter als ihr bewusst war: Tao Asuka. „TAO ASUKA!“ Er sprang auf wie vom Blitz getroffen und warf dabei beinahe eine mit Wasser gefüllte Karaffe um, die vor dem jungen Wächter stand – kein Wunder. Diejenige die ihn geweckt hatte, hatte seinen Namen schrill in sein Ohr geschrieen. Mit Schlaf in den Augen sah er sich um, um die Orientierung wieder zu erlangen. „Tao-kun!“, sagte die Wächterin um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es gelang ihr auch. Das Gesicht Taos hellte auf als er sie sah und erfreut hob er die Hand. „Guten Morgen, Akari-sama!“ Akari, drei Jahre jünger als er, momentane Hikari, schob schmollend die Unterlippe hoch und verbesserte ihn: „Akari. Wir sind verlobt Tao-kun. Warum habe ich nur immer das Gefühl du würdest es vergessen?“ „Verfeffen?“, brachte Tao raus, auch wenn er gerade sein Haarband im Mund hatte, welches er schnell mit seinen blauen Haaren vereinte und sie sich zu einem dünnen Pferdeschwanz band. „Vergessen? Schwachsinn. So was vergisst man doch nicht. Auch wenn wir erst seit zwei Tagen verlobt sind.“ Akari stütze sich mit den Händen auf seine Stuhllehne und erhob den Zeigefinger: „Und in zwei Wochen verheiratet! Ich warne dich, wenn du den Tag verschläfst!“ Jetzt war es Tao der schmollend drein sah. „Ich bin zwar eine Schlafmütze, aber das werde nicht einmal ich schaffen.“ „Ich traue es dir aber zu.“ Sie beschloss das Thema zu wechseln. „Wo warst du gestern eigentlich?“ Tao begann nebenbei das Chaos auf seinem zwei Meter großen Schreibtisch zu sänftigen. Man musste wirklich ein Genie sein um sich darin zurechtzufinden. „Ausgrabungen“, antwortete er knapp. Für Akaris Geschmack etwas zu knapp. „Allein?“ Zum Glück klopfte es an der Tür und Akaris Tempelwächter steckte den Kopf herein. „Hikari-sama? Ihr werdet zu spät kommen.“ Akari sah ihn zuerst verwundert an, dann wanderte ihr Blick zur Uhr und sie schreckte augenblicklich hoch. „In Lights Namen! Du hast ja Recht!“ Sie wandte sich zum gehen, schien sich aber doch noch um zu entscheiden. Bevor sie das Zimmer verließ, gab sie Tao einen Kuss auf die Wange und verschwand mit einem zärtlichen „Ich liebe dich“ das Zimmer. Tao sah ihr hinterher. Allerdings war sein Lächeln verschwunden und anders als sie, war ihm auch die Röte nicht in den Kopf gestiegen. Er sah sogar traurig aus. Traurig und seine Kristalaugen waren gefüllt vom Schlechten Gewissen – ehe er sich wieder seufzend seinem Schreibtisch zuwandte. Für jeden wirkte sein Arbeitsplatz ohne Ordnung, doch er kam mit diesem Chaos perfekt zurecht. Vom Mahagoniholz sah man kaum noch was, da auf dem gesamten Tisch Unterlagen, Papier, Manuskripte, Skizzen und Bücher lagen. Gerade noch zu sehen waren die drei Computer, alle verschiedene Modelle. Vor ihm hing ein nicht eingeschalteter substanzloser Bildschirm, daneben ein dünner Spiegel und wiederum neben diesem drei kleine Regale. In diesen standen Mininaturausgaben der Götterstatuen, alle sorgfältig kopiert und in Farbe getaucht. Darunter befand sich noch eine Ablage, gefüllt mit alles was ein Autor wie er, der das Handschreiben vorzog, brauchte: Abgenutzte Federn in jeder Größe und schwarze Tinte die niemals ausging. Das Manuskript von „Die Geschichte der Wächter“ lag unvollendet vor ihm und schrie ihn beinahe danach an, es abzuschließen. Das Buch war auch fertig. Fertig. Bis auf den Anfang. Die Wächter wussten vieles über ihre Geschichte, genauer genommen alles. Stolz wie sie nun einmal waren, schrieben sie alles auf. Von Geburten bis hin zum ins kleinste Detail beschriebenen Kriegsschritt. Daher war es auch nicht schwer was darüber zu schreiben. Wenn man es genauer betrachtete, war es sogar unnötig was darüber zu schreiben. Aus dem Grunde, weil alles schon geschrieben stand. Aber: Es gab einen Punkt, einen Teil deren Geschichte, über die es so gut wie nichts gab. Wilde Vermutungen, geschlossen von Steintafeln und den wenigen Überresten von Edoú. Jedoch nichts Handfestes: Der Anfang. Der Anfang von allem. Über den Anfang existierten gerade mal so viele Informationen dass mal sich ausmalen konnte wie die Götter aussahen. Aber nicht viel mehr… man wusste weder warum der unendliche Krieg angefangen hatte, noch welche Rollen die Götter in dessen gespielt hatten. Ganz zu schweigen von dem ganzen praktischen Wissen, welches fehlte: Wie sah die Welt damals aus? Wie weit lag es zurück? Wie groß war die Anzahl der Wächter und der Dämonen? Tao hatte es sich zur Aufgabe gemacht, genau dies zu entschlüsseln. Nachdem er mit nur zehn Jahren das EL-hen System erfunden hatte, mit zwölf eine Abhandlung über Gifte verfasst hatte und mit vierzehn sein Werk über die Wurzeln des Wächtertums angefangen hatte, hatte er jetzt sieben Jahre an das Letztere gesessen. Seufzend erhob Tao sich wieder und überlegte kurz, ob er in die Schmiede gehen sollte um sich ein wenig mit seinen Waffen abzulenken, doch schon hörte er aus seinem Atelier die Stimme, die dafür sorgte dass er niemals allein war, auch wenn viele es glauben mochten: „Hej! Haust du einfach ab, ohne mir einen Guten Morgen gewünscht zu haben?“ Tao grinste und errötete als er sich umwand. Silence lehnte an dem Treppengeländer seines Ateliers und sah ihn ebenfalls mit einem Grinsen an. „Wozu sollte ich dir einen Guten Morgen wünschen, wenn du ohnehin nicht schläfst? Aber wenn du es unbedingt willst… Guten Morgen, Silence!“, antwortete Tao und deutete eine Verbeugung an. „Geht doch!“, lobte ihn Silence erfreut. Tao sah lächelnd auf, fast ein wenig erwartungsvoll. Er kannte sie seitdem er denken konnte. Immer war dieses unheimliche und doch faszinierende Wesen in seiner Nähe gewesen. So weit er zurückdenken konnte, hatte er sich nie vor ihr gefürchtet, vielleicht weil sie genauso zu seinem Leben gehörte wie seine Familie es getan hatte. Immer wenn er an seine Kindheit zurück dachte, war auch irgendwo Silence gewesen. Jedoch nicht als Teilnehmer der Erinnerung, sondern als Zuschauer. Sie stand immer in einem großen Abstand zu ihm, als würden unsichtbare Gitterstäbe sie zurück halten. In seiner Erinnerung sah sie immer gleich aus. Immer hatte sie ihn mit traurigen, leeren schwarzen Augen angesehen, fast so als wollte sie was sagen, etwas tun, doch sie schien nicht die Worte finden zu können, oder sie aussprechen zu können. Einmal, als Tao noch klein war hatte er seine Eltern gefragt: Ob niemand die einsame „schwarze Frau“ sehen konnte. Er wurde ausgelacht. Vom diesem Augenblick an, hatte Tao gewusst dass Silence tot war und dass er aus irgendeinen Grund, sie als Einzige sehen konnte. Doch er hatte nie versucht Kontakt mit ihr aufzunehmen: Niemals war er einen Schritt auf sie zugegangen oder hatte den Mund geöffnet um sie anzusprechen. Sie ebenfalls nicht. Das erste Mal das er ihre Stimme gehört hatte, war als er zehn Jahre alt war, als er gerade das EL-hen abgeschlossen hatte, ging sie zum ersten Mal einen Schritt auf ihn zu und sagte: „Du wirst mir eine Waffe schmieden. Wenn nicht, werde ich dich umbringen.“ Nicht das was Tao erwartet hatte. Aber mehr als er erhofft hatte. Von diesem Tag an, arbeitete er nicht nur an der besagten Waffe, sondern hatte jetzt auch einen sehr gesprächigen, immer da seihenden Begleiter. Wenn er mit der Arbeit nicht voran kam, hetzte sie ihn mit gehässigen Bemerkungen – ihre Art zu sagen „Gib nicht auf, du hast es doch fast geschafft“. Wenn man mit Silence zusammen war, musste man lernen zwischen den Zeilen lesen zu können, denn die eigentliche Botschaft ihrer Worte lag immer in diesen versteckt. Nie würde sie offen ihre Gefühle gestehen. Schon gar nicht, Gefühle wie Einsamkeit und Traurigkeit. Natürlich hatte Tao sie darauf angesprochen, warum sie ihn immer mit diesem Blick bedacht hatte. Entweder sie antwortete dass es ihm nicht anginge, oder dass sie nicht wüsste wovon er sprach – eine richtige Antwort bekam er jedenfalls nicht. Auch alles Andere was Silence anging, ihre Herkunft, wodurch sie gestorben war, warum sie noch existierte, ihre Familie, ihr Element: Auf solcherlei Fragen gab es zu großer Wahrscheinlichkeit einen Wutausbruch, begleitet von Morddrohungen. Sowieso, wenn sie alle ihre Drohungen wahr machen würde, wäre Tao schon tausendfach umgekommen. Er bangte nicht um sein Leben. Auch, wenn er genau wusste, dass Silence schon oft, sehr oft, gemordet hatte. Tao hatte es gesehen… er hatte gesehen wie sie Seinesgleichen herzlos getötet hatte. Wo sie doch auch ein Wächter war! Eine unverzeihliche Sünde… und auch wenn er wusste dass von dem Morden ihr überleben, oder eher ihre Existenz abhängig war, so wollte er es dennoch einfach nicht wahr haben… dass die Person, mit der er schon so viel gelacht hatte und für die er pausenlos Mitleid empfand… eine Mörderin war. … und was für eine. Es schauderte Tao, wenn er nur daran dachte. Zum Glück lenkte Silence ihn ab: „Schon wieder eine Schreibblockade?“, fragte sie als sie einen Blick auf sein Manuskript warf, sie flog über es um es zu lesen, da sie es nicht einfach anfassen konnte. „Mangel an Informationen. Das ist alles“, er seufzte und fügte theatralisch hinzu: „Wenn ich doch nur mehr wüsste! Dann wäre das alles kein Problem und deine Waffe würde schnell fertig werden.“ Tao schritt auf den Schreibtisch zu, mit einem Seitenblick an Silence die ihn finster ansah. Sie hatte die Beine nun übereinander geschlagen und saß auf der Stuhllehne. Antwortete jedoch nicht. Wie immer, wenn er auf das Thema ansprach. Tao wusste, dass sie genau die Informationen besaß die er brauchte um sein Buch zu vollenden. Aber anstatt ihm zu helfen, hüllte sie sich in Schweigen. Wenn sie ihm endlich die Informationen geben würde, die er brauchte, würde das Buch fertig werden und er könnte auch die Waffe abschließen. So lautete deren Abmachung. Wenn Silence ihm wenigstens ein wenig unter die Arme greifen würde… Einen Wink in die richtige Richtung… Doch was würde geschehen, wenn Tao die Waffe vollenden würde? Wozu brauchte Silence sie? Und… würde sie ihn verlassen? Der Kikou konnte sich kein Leben ohne sie vorstellen. Sie war ein Teil seines Lebens. Von Anfang an und sie sollte es auch bis zum Ende sein. Tao hörte Silence nicht zu, als diese ihn beleidigte. Sie meinte er wäre doch ein Genie, also hatte er das auch ohne sie zu schaffen. Oder wäre sein Ruf nur erschwindelt? „Also? Schaffst du das doch nicht? Wächst dir das alles über den Kopf?“ „Silence?“ Die Angesprochene wand ihren Blick zu ihm. Er stand jetzt mit dem Rücken zu ihr. „Was?“ Sie tat genervt. „Der Termin für meine Hochzeit ist festgelegt.“ Silence sah auf seinen Rücken, auf die glatten blauen Haare und fragte sich einmal mehr, wie sie sich wohl anfühlten… Nichts zu fühlen. Sie müsste sich daran gewöhnt haben. Doch auch wenn sie sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie sich Dinge, Haare, die Hand eines anderen, anfühlten, hatte sie sich immer noch nicht daran gewöhnt und ertappte sich oft dabei, wie sie es sich ausmalte oder versuchte es sich ins Gedächtnis zu rufen. Diese…Sehnsucht war in den letzten 21 Jahren stärker geworden. Eine Tatsache die sie erschreckte. Eine Tatsache, die sie lange Zeit versucht hatte sich auszureden. Auch jetzt reagierte sie genau so wie sonst auch. Beleidigt über sich selbst, verschränkte sie die Arme und antwortete schroff: „Danke für die Einladung! Aber ich denke ich werde absagen. Ich hoffe du hast nichts dagegen! Eure Liebe ist mir zu kitschig und ich war noch nie ein Fan von solchem.“ Tao sah über die Schulter hinweg. Sie konnte seinen Blick nicht vollkommen deuten: Beleidigt, ein wenig verletzt… traurig? „Du müsstest es besser wissen.“ „Oh, na dann kläre mich auf! Ich scheine dir nicht folgen zu können, oh brillantes Genie!“ Einen Augenblick sah er sie unverbannt mit diesem Blick an, ohne etwas zu sagen, während Silence ihn herausfordernd ansah. Doch Tao brach den Blickkontakt ab, seufzte und wandte sich ab. Er ließ sich in seinen Stuhl plumpsen und, als wäre sie nicht da, schnappte er sich seine Feder, tauchte sie ins Tintenfass und begann wie ein Wahnsinniger drauf los zu schreiben. Silence verdrehte die Augen und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Eine Weile sah sie der Feder zu, wie sie Zeile für Zeile schrieb und schnell hatte er ein Blatt voll. Sie hatte noch nie einen Wächter getroffen der so schnell schreiben konnte. Dass er keinen Krampf bekam wunderte sie. Man könnte meinen, bei seiner schnellen Art zu schreiben, würde die Schrift krickelig aussehen, doch das war ein Irrtum. Tao hatte eine wunderschöne Schrift. Manchmal fragte Silence sich, ob er überhaupt etwas schlecht konnte. Ob überhaupt etwas was er tat nicht perfekt und schön sein konnte. Denn er war perfekt. Nicht nur durch seine Fähigkeiten, nein es war sein Charakter der ihn perfekt machte. Offenherzig, ein wenig kindlich vielleicht, mit einem Auge fürs Detail und für das was versteckt lag. Er hasste es Schlechtes Gewissen zu haben. Daher vermied der Klimawächter es jemanden weh zu tun und behandelte andere fast schon mit Samthandschuhen. Allgemein war er allerdings nicht sehr sozial, obwohl er bei Anderen gut ankam. Er war schon immer eher ein Einzelgänger gewesen. Wahrscheinlich weil er für die Arbeit lebte. Um sein Wissen auszubauen, Unerforschtes zu sehen, seine unbändige Neugierde zu befriedigen. Seine sozialen Kontakte waren da immer ein wenig auf der Strecke geblieben. Aber er hatte sich nie beschwert. Warum auch? Er war ja nie alleine. Er kannte die Einsamkeit nicht. Silence erinnerte sich an jeden einzelnen Tag, von den 21 Jahren in denen Tao schon lebte. Seine Geburt – die Wahrscheinlich gleichzeitig ihre „Geburt“ war. Der Tag an dem sie aus ihren Schlaf erwachte und als Erstes hörte wie seine Mutter den Namen ihres Sohnes sagte. Wie er durch den Krieg seine Eltern und seine zwei Schwestern nur vier Jahre später verlor, oder wie Tao zum ersten Mal eine Feder in die Hand nahm und seine ersten Zeichen schrieb… und der Moment wo Silence zum ersten und zum letzten Mal versuchte ihn zu berühren. Sofort trat Schmerz in ihre Augen und Silence drehte den Kopf weg, aus Gefahr Tao könnte sich doch plötzlich dazu entscheiden sich umzudrehen. Die Wächterin der Dunkelheit wusste nicht warum sie das damals, vor sechs Jahren, überhaupt getan hatte. Sie wusste immerhin, dass es nichts brachte. Dass sie nichts anfassen konnte. Dass sie nichts spüren konnte. … Es war Nacht gewesen. Ihre liebste Zeit des Tages. Tao war seltenerweise rechtzeitig im Bett gewesen und hatte geschlafen. Silence hatte, wie immer, nur wenige Meter daneben gestanden und sah den Kikou beim schlafen zu. Bis sie dann plötzlich, ohne dass sie es wirklich registriert hatte, die Hand ausgestreckt hatte und bevor Silence sich selber stoppen konnte, hatte ihre Hand bereits seine berührt: Sie war einfach durch Seine gegangen. Umgehend war Tao aufgewacht und schreckte auf. Die Hand zog er zu sich. Wahrscheinlich eher aus Reflex als aus Ekel. Sie hatte schon oft zu hören bekommen, dass ihre tote Hand kälter als der Schnee sein sollte. Silence behielt die Hand dort, wo seine gerade noch gelegen hatte und sah erst nach einem Augenblick zu ihm. Taos Blick war zuerst auf die Hand gerichtet, dann zu seiner und zu Silence. Sein Blick war entschuldigend. Aber warum? Es war nicht seine Schuld dass sie tot war. Garantiert nicht. Ihm traf auch keine Schuld dass sie versucht hatte ihn anzufassen. Ihm traf überhaupt keine Schuld… es war alles Silence Schuld. Sie sagten nichts. Sie hatten nie ein Wort darüber verloren… Gegen Abend kam Akari zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte in Taos Zimmer Schweigen geherrscht. Silence war garantiert nicht willig ihr Schweigen zu brechen und Tao war ebenfalls für seinen Sturkopf bekannt. Als Silence vernahm dass Akari auf dem Weg war, verschwand sie, ohne ein Wort zu sagen und ehe Tao etwas dazu äußern konnte. Keine zwei Sekunden später, wurde er beinahe von seinem Stuhl gerissen als seine Verlobte ihn stürmisch und freudestrahlend umarmte. Silence konnte von ihrem Versteck heraus wunderbar das Gespräch der Beiden mit verfolgen. Sie kam sich dumm vor wenn sie sich versteckte. Aber, wenn sie nicht wollte das Akari sie bemerkte, war sie nun einmal dazu gezwungen. Hikaris waren die einzigen Lebewesen, die Silence tote Gestalt sehen konnten. Wahrscheinlich aus dem Grund dass ihre Wurzeln sich ähnelten – oder weil sie der Gegenpart des jeweils anderen waren? Silence wusste es nicht, auch wenn Tao darüber gern spekulierte und stundenlang über dieses Thema sprechen konnte. Die Wächterin der Dunkelheit quittierte dies meist mit verdrehten Augen. Allerdings würde es Silence nicht verwundern wenn Akari sie nicht sehen würde, obwohl sie vor ihren Augen stand. Die meisten Hikari konnten ihre Gegenwart spüren – eigentlich alle. Dies hatte schon öfter für Umstände gesorgt. Aber Akari hatte Silence’ Gegenwart bis jetzt nicht vernommen, oder sie sagte es einfach nicht. Der große Bruder Akaris war da aufmerksamer gewesen. Er hatte Tao sogar mal darauf angesprochen – hatte Silence für einen Dämon gehalten, von dem Tao terrorisiert wurde. Was für eine Unterstellung! Solcherlei gefiel ihr überhaupt nicht und sofort hatte der Bruder einige Minuspunkte auf seinem ohnehin schon mageren Konto. Zum Glück, für Silence, war er bei einem Attentat ums Leben gekommen. Wie tragisch! Es gab jedoch einen Hacken daran: Der Bruder war der rechtmäßige Lichterbe gewesen und mit seinem Tod hatte er diesen Posten Akari übergeben. In innerhalb von Nullkommanichts wollten die Hikari sie verheiratet sehen und hatten Tao ausgewählt. Er war nicht gefragt worden. Man nahm an, und Akari ebenfalls, dass er ihre Gefühle erwiderte. Denn sie waren seit frühester Kindheit unzertrennliche Freunde gewesen – Sandkastenfreunde. Akari war seine einzige lebende Freundin gewesen, doch er hatte sie nie so geliebt wie sie ihn. Dazu kam noch der Faktor das die Hikaris Taos Intelligenz unheimlich hoch schätzten. Wenn man sagte er kam gut bei ihnen an, wäre es untertrieben. Wahrscheinlich war dies auch der Grund weshalb er noch nie in den Krieg geschickt worden war. Er war zu schade für Kanonenfutter, dachte Silence mit ironischem Lächeln. Akari schlug vor das sie sich am nächsten Tag frei nehmen würden um etwas zu unternehmen. Orte der Kindheit aufsuchen. Nostalgie pur. Sie wusste das mochte er und Silence rechnete auch damit, dass er zusagen würde. Fehlgedanke. „Tut mir Leid, Akari – aber mich hat gerade die Muße geküsst…“ Kurzes Schweigen. „Ja schon klar, das musst du in vollen Zügen auskosten.“ Ätsch. Es musste hart sein mit einen Genie verlobt zu sein. Die kleine Hikari hatte beinahe Silence’ Mitleid. Aber nur beinahe. „Tut mir wirklich Leid… ein anderes Mal, ja?“ Die Tote sah anhand ihres Schattens, dass sie nickte und ein paar Minuten später war Tao wieder alleine mit ihr. „Warum hast du gelogen? Du hast nicht ausreichend Informationen um eine Nacht und einen Tag durch zu arbeiten“, sagte Silence als sie ihr Versteck verlassen hatte und sich wieder zu ihm gesellte. Sie sah ihm sofort an, dass er nicht gut mit der Lüge klar kam und ohne genauer darüber nachzudenken sagte sie: „Ich hab nichts dagegen wenn du Zeit mit deiner Verlobten verbringst.“ „Aber ich habe was dagegen den perfekten Verlobten zu spielen.“ Er drehte sich zu ihr um und sagte ernst: „Ich liebe Akari nicht.“ Silence wusste nicht warum er ihr das sagte. Was sollte das? Als ob sie das interessierte… als ob sie das nicht wüsste… „Na und? Das erregt nicht meine Interesse.“ „Ich wollte es nur klar stellen.“ Schweigen. „Warum?“ Tao drehte sich um, doch es gelang Silence noch einen Blick auf seine Röte zu erhaschen und unbewusst lächelte sie. Die Wächterin mochte es wenn er rot wurde, es erinnerte sie an seine Kindheit. Seine röte verlieh ihm etwas Kindliches. „Damit du… nichts falsches denkst.“ Noch etwas was süß an ihm war: Wenn er nach den rechten Wörtern suchte. Es war selten dass gerade er ins stottern geriet. Jetzt musste Silence schon das Kichern zurück halten. Es war noch nie jemanden gelungen, sie in solche Hochstimmung zu versetzen. Jedenfalls… nicht zu ihren Todeszeiten. „Ich denke nichts Falsches. Ich kenne dich wahrscheinlich besser als du selbst“, behauptete Silence mit einem angedeuteten Kopfnicken. Jetzt war es Tao der grinste und er wand sich wieder herum. „So? Bist du dir sicher?“ Silence’ schwarze Augen verengten sich schlagartig. „Was sollte ich denn nicht wissen?“ Taos Grinsen wurde zu einem zärtlichen Lächeln, als er ihren Blickkontakt aufnahm und antwortete: „Das erzähle ich dir irgendwann… vielleicht. Wenn du es bis dahin noch nicht selbst herausgefunden hast.“ Schweigend wie ihr Name, sah sie ihn an und fragte sich ernsthaft was er meinte. Sie konnte sich von dieser Geheimnistuerei nichts vorstellen. Was sollte sie schon nicht wissen? Sie hatten keine Geheimnisse vor einander. Oder eher: Der Kikou hatte keine Geheimnisse vor ihr – sie schon. Aber ihre Geheimnisse waren viel mehr als unaussprechbar… Silence war die die den Blickkontakt zuerst abbrach und sich umdrehte. „Mach dich lieber an die Arbeit, sonst wirst du nie fertig!“ Seine Arbeit endete wie immer. Irgendwann um drei Uhr herum, schlief er über sein Manuskript ein. Dies tat er meistens wenn er nicht genug zum schreiben hatte und ins Stocken geriet. Denn wenn er genug Arbeitsmaterial hatte, könnte er Tage und Nächte lang durch machen. Ansonsten schlief er irgendwann einfach ein – um nur ein paar Stunden später wieder aufzuschrecken. Er hatte einen sehr unregelmäßigen Schlaf. Es war selten der Fall das er wie andere einfach ins Bett ging und gleich einschlief. Er fand die Ruhe dafür nicht, ständig stand er unter Strom – den Drang zu arbeiten. Wie so viele Kikou. Besser: Die meisten. Tao schlief einfach irgendwann ganz plötzlich ein – das konnte auch mitten in einem Gespräch passieren. Silence näherte sich ihm langsam, fast so als wäre sie bedacht darauf leise zu sein. Als ob es einen Unterschied machen würde. Immerhin konnte sie keine Geräusche verursachen. Trotzdem nahm sie unbewusst unnötige Rücksicht als sie sich über ihn beugte, die langen schwarzen Haare hinter ihr Ohr zurück strich, damit sie ihn nicht berührten und die Kälte ihn nicht wecken könnte. Die Wächterin der Dunkelheit schaute auf das Papier über dem er eingeschlafen war. Es war so gut wie leer. Er hatte wirklich nicht viel geschafft. Es standen nur ein paar Notizen geschrieben, einige wieder durchgekreuzt. Tao kam wirklich nicht weiter… Wie lange würde er noch fest hängen? Ewig. Es war ihm nicht möglich an die Informationen zu gelangen die er benötigte. Tao würde sie niemals finden. Sie existierten nicht mehr… Silence war die Einzige die ihm helfen konnte. Sie wand ihren Blick von den Notizen und sah sich den schlafenden Wächter an. Wie oft hatte sie das nicht schon getan? Und dennoch wurde sie nie satt an seinem Anblick. In Gedanken schallte sie sich eine Närrin und zwang sich dazu den Blick von Tao abzuwenden, dabei sah sie auf die Mininaturstatuen der Götter. Genau wie die echten Statuen standen Hikari-kami-sama, Light und Hikaru in der Mitte und die Anderen um sie herum. Silence ließ die Ministatue von Light aufleuchten und zu sich hin schweben, damit sie sie näher angucken konnte. Als ob sie ihn zum ersten Mal sah, als ob sie nicht wüsste wie er aussah. Das einzige Abbild Lights welches der Wahrheit entsprach. Das einzige Abbild welches seine Göttlichkeit einzufangen vermochte. Die kleine Wage, die die Dunkelheit und das Licht auf eine Ebene hielt – es war so passend und doch so unrealistisch. Passend, weil Light sich an diesem Traum geklammert hatte – unrealistisch weil Licht und Dunkelheit niemals zusammen gehören konnten… Es war ein unmögliches Unterfangen. Light war das beste Beispiel dafür gewesen. War daran zerbrochen… Youma. Silence schloss die Augen, ihr Gesicht spiegelte Verzweiflung. Es war ein Fehler die Augen zu schließen. Denn nun da sie sich schon in diesen verbotenen Gedanken verwirrt hatte, nahm ein verschwommenes Bild langsam Konturen an. Lange hatte sie es verschlossen, tief in sich versiegelt, wollte nicht daran denken, konnte nicht daran denken ohne von einer Million Fragen überschwemmt zu werden. Warum? Wieso? Weshalb? Doch gegen ihren Willen erschien das Bild ihres Zwillings deutlicher als je zuvor vor ihren Augen. Auch wenn er ihr zum Verwechseln ähnlich gewesen war, hatte er doch ein ganz eigenes Aussehen. So einzigartig. So verboten schön. Er war wirklich Lights Gegenpart gewesen… Vater und Sohn… Ermordet. Silence öffnete die Augen wieder und erblickte abermals das Abbild Lights. Was hätte er getan? Sie kannte die Antwort. Am nächsten Morgen, als Tao erwachte war es nach Mittag. Sein Körper schien Schlaf nach holen zu müssen. Wie sich herausstellte war dies auch bitter nötig. Denn das Erste was Silence sagte, war alles Andere als einen Morgengruß, sondern: „Sorge dafür dass die Halle, in dem die Statuen stehen, um Mitternacht vollkommen leer ist und dass wir ungestört sind.“ Auch wenn Tao nachhackte, mehr bekam er nicht zu wissen und ein leiser Hoffnungsschimmer begann in seinen Inneren zu keimen. Wollte sie ihm nun endlich alles erzählen? Und wären das, die Informationen die er so dringend benötigte? Es war nicht schwer dafür zu sorgen dass die Halle um diese Uhrzeit leer war. Sie wäre es so oder so. Dennoch bat er Akari darum dass sie sich darum kümmern sollte, dass um die besagte Uhrzeit niemand dort auftauchen sollte. Er hätte die „entscheidende Idee“ bekommen und müsste dafür absolut ungestört sein. Akari verstand diesen Akt zwar nicht vollkommen, vertraute aber ihren Verlobten. Tao ging alleine den Weg durch die Tempelgänge und als er in der Halle der Ehrungen ankam, sah er auch schon Silence dort stehen. Sie hatte den Rücken zu ihm gekehrt und sah die Statue von Light an. Als er rein kam, schaute sie über die Schulter zurück und lächelte ironisch. „Na, auch mal gekommen?“ Tao ging darauf nicht ein. Bevor er auf sie zu ging, legte er seine Schreibutensilien ab und gesellte sich dann zu ihr. „Warum hast du das hier arrangiert?“, fragte er und seine zurück gehaltene Neugier war nicht zu überhören. Es war deutlich dass er es nicht mehr abwarten konnte. Silence sah zu ihm. Er traf ihren Blick und die beiden sahen in die Augen des jeweils anderen. Der Kikou konnte nicht deuten, was ihre Augen ihm sagen wollten, sie waren anders als normal. Sie spiegelten etwas wieder, wofür er nicht die geeigneten Worte fand. … Angst? „Du wirst mir keinen Glauben schenken.“ Das war nicht der Grund, weshalb sie Angst empfand – wenn er überhaupt richtig lag mit seiner Vermutung. Tao lächelte aufmunternd, auch wenn sein Lächeln ein wenig angespannt war. „Lass es auf einen Versuch ankommen.“ Die Wächterin der Dunkelheit war weiterhin in seinen Augen vertieft. Doch dann schlug sie die Augen nieder und schritt einen Schritt vor. „Es wird nicht das sein was du hören willst.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und es war ununübersehbar, dass ihre Augen von Light angezogen schienen. „Du suchst Ausreden, Silence.“ Als Antwort bekam er ein verstimmtes Murmeln, was er dafür deutete dass sie nun endlich anfangen würde und er holte seine Schreibsachen. Als Tao wieder zurückkehrte hatte sie den Zeigefinger erhoben und sagte: „Wenn du es niederschreibst, musst du dich ganz genau an die Fakten halten, die ich dir nun erzählen werde. Egal wie schrecklich sie auch sein werden.“ Sie wand sich nun vollkommen herum und sah ihn überaus ernst an. Tao überlegte nicht lange. Es war ihm von Anfang an klar gewesen dass die verschollene Geschichte nicht zu den glorreichen Geschehnissen in der Vergangenheit der Wächter gehörte. Daher fiel es ihm auch nicht schwer dieses Versprechen zu geben. Er senkte kurz den Kopf, nur um ihren Blick dann ernst entgehen zu sehen. „Ich verspreche es dir.“ Silence lächelte, doch nicht mit einem finsteren Unterton, nein, ein sanftes und liebes Lächeln spielte um ihre Lippen. „Ich weiß.“ Doch lange konnte Tao sich nicht an diesen seltenen Ausdruck erfreuen, denn sie wand sich so gleich um und fing an ihre Vergangenheit Preis zu geben… Fertig gestellt: 28.05.07 Sibi: … Ich hab da ma ne Frage. Autorin: Ja? Sibi: War es nicht so gedacht, dass Himi-charas die in der eigentlichen Storyline nicht viel zu tun haben… die Vorschau machen? Autorin: Ja war so geplant. Sibi: … ¬¬ Autorin: oAo° Sibi: Was mache ich dann hier ._o°!? Autorin: Du machst die Vorschau auf das nächste Kapitel ^^ Sibi: …. //… Ich spüre das Bröckeln meines Selbstbewusstseins… .___.°// *räusper* Also, meine Fans òo! Das nächste Kapitel muss man NICHT lesen! Denn…. Euer geliebter, angebeteter, cooler und einzigartiger SILVER-SAMA wird nicht auftauchen! Nur langweilige Wächtergeschichte! Nicht lesenswert! Außerdem… habe ich was gegen… diesen… typ. Ihr wisst schon. DEN. DIESEN… STREBER òUó! Autorin: o.o Youma? Sibi: …. *SCHIEL* Warum wird er immer mit dem Adjektiv (Anmerkung vom Aniki: O_O MEIN BRUDER WEIß WAS EIN ADJEKTIV IST!?) … *kill blick an Aniki* mit dem ADJEKTIV JA… „WUNDERSCHÖN“ beschrieben?! Wann stand das schonma bei MIR?! Und sowieso. DER TYP IST _NICHT_ GUTAUSSEHEND. … *flüster* ich hab gehört seine Haare sind UNECHT ûu JAAAAH! Und… Autorin: Sibi…. Du flamst einen anderen Himi-chara. Sibi:… Und? Autorin: … das ist mobbing. Und das lasse ich nicht zu *______* *Hikari-Glorie* ! Entweder du sagst einfach den Titel vom nächsten Kapitel, oder… ICH SCHREIBE _DEINE_ HAARE SIND UNECHT. *MUHA* Sibi: °________________________________°!!!!!!!!!!!!! OK…. *lieb lächel* ^______^ das nächste Kapitel heißt „Der Anfang vom Ende“ ÖÖ°°° Hab euch lieb Leute! ….(RETTET MICH) Kapitel 47: Der Anfang vom Ende ------------------------------- Der Anfang vom Ende „Ich kann dir nicht sagen, wie lange diese Geschehnisse zurück liegen. Denn ich weiß es selber nicht. Zeit hat für mich an Bedeutung verloren... Es war jedenfalls lange her. So viele Jahrtausende, dass es schwer ist, es sich vorstellen. Die Welt die du Heute kennst, mit ihren verschiedenen Ländern, Städten, Rassen, Kulturen… hat es alles noch nicht gegeben. Die Welt bestand aus den Regionen in die sie von den führenden Parteien eingeteilt wurde – sie gehörte den Wächtern und den Dämonen. Du kannst es dir wahrscheinlich nicht vorstellen, aber so was wie Krieg gab es nicht. Doch auch damals war es schwer für Einigkeit zu sorgen, nicht selten kam es vor, dass man sich über die größten Gebiete stritt. Schon damals waren es die Wächter die stundenlang darüber diskutieren konnten, während die Dämonen das lieber mit den Fäusten regelten. Nichtsdestotrotz geriet die Gewalt niemals außer Kontrolle und wir lebten in Frieden. Etwas was sich ein Wächter heutzutage nicht einmal in seinen schönsten Träumen ausmalen könnte. Wenn man es kitschig sagen will: Es war das Paradies. Und dieses Paradies trug den Namen: Aeterniem. Das Aeterniem in Frieden existieren konnte, war einem zu verdanken: Light. Er war es, der für alles eine Lösung fand und wenn er noch so krampfhaft danach suchen musste. Er war gerecht zu jeden, machte keine Blutunterschiede und hatte für jeden, nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch eine helfende Hand. Mit seiner sympathischen, liebevollen und schrecklich tollpatschigen Natur, war er bei beiden Rassen gleicher maßen beliebt. Es kam nicht selten vor, dass die Dämonen nur mit ihm verhandeln wollten oder…“ Silence lachte als sie daran dachte. „Dass er sich zu Dämonen gesellte um sich mit ihnen zu unterhalten.“ Die Wächterin der Dunkelheit zeigte auf Lights Statue und dann mit einem irritierten Wink zu Hikaru. „Die Beiden sind allerdings mit einem Fehler erschaffen worden.“ Tao sah zum ersten Mal vom seinem Schreiben auf. „Fehler?“ „Ja. Hikaru war stumm und konnte sich nur mittels Gedankenübertragung verständigen. Zum Glück. Sie hat mich so schon genug genervt, ich glaube wenn sie hätte reden können, wäre ich wahnsinnig geworden! Naja zu Lights Fehler… Light konnte keine Kinder zeugen.“ Tao verlor seine Feder. „Er war … impotent?“ „So kann man es auch sagen. Passender wäre aber das Wort "geschlechtslos".“ „Ja aber… denn ist es ja unmöglich dass die Hikari von Light abstammen…“ „Habe ich auch nie behauptet.“ „Dann stammen sie also von Hikaru ab?“ „Schwer vorstellbar, aber ja, dieses Gör konnte tatsächlich Kinder zur Welt bringen. Laut meinem Wissen hat sie sage und schreibe neun Kinder zur Welt gebracht. Ich meine gehört zu haben dass nur ein Kind älter als zehn wurde.“ Tao sah sie schweigend an, das große P im Gesicht. „Willst du nicht weiter schreiben?“, fragte Silence belustigt. „Ah eh ja!“ Und sofort flog seine Feder wieder über das Papier um die Informationen aufzuschreiben. Silence brauchte nicht lange um den Faden wieder aufzunehmen. „Hikaru konnte allerdings ihre Gedanken nur mit Light teilen. Das war auch der Grund weshalb sie dauernd wie eine Klette an ihm hing. Sie waren so verschieden wie Tag und Nacht, kamen aber trotzdem meistens gut miteinander aus. Deren einziger Streitpunkt: Die Dämonen. Es gab keinen Wächter – und ich habe auch noch nie einen getroffen, der Dämonen so viel Hass entgegen brachte wie Hikaru. Wenn es Light nicht gegeben hätte, hätte es schon viel früher einen Krieg gegeben. Ohne Gewissen hätte Hikaru sie angegriffen. Sie war es auch die nach Lights…Tod alles was nicht auf Feindseligkeiten basierte, verbat. Doch nicht nur das: Jeder Wächter durch dessen Adern auch nur ein Tropfen Dämonenblut lief, wurde aus dem Wächtertum verbannt und ausgestoßen.“ Zum ersten Mal unterbrach Tao sie: „Aber was ist mit dir? Was war deine Rolle?“ Silence sah über die Schulter zurück und fragte sich warum er dies fragte. Alles Andere müsste für ihn viel interessanter sein. „Ich bin… Lights Tochter.“ „Du sagtest gerade dass er nicht in der Lage war Kinder zu zeugen?“ „Ja. Ich war dennoch seine Tochter. Der Ausdruck Adoptivtochter gefällt mir nicht, auch wenn er dafür wahrscheinlich passender wäre. Ich liebte ihn wie ich meinen leiblichen Vater geliebt hätte. Nein, dass ist nicht korrekt was ich sage… wir liebten ihn. Ich und… Youma.“ Damals An dem Tag, der das Leben der Wächter und der Dämonen so stark beeinflusste, regnete es. Nicht nur leichter Regen, sondern strömender und über die prachtvollen Türme hinweg grollte der Donner. Das Unwetter war schnell heraufgezogen und schlug mit voller Wucht nieder. Doch dies konnte eine Gruppe von Wächtern nicht aufhalten mit erhobenem Kopf und mit schnellen, ebenmäßigen Schritten durch die sonst so wunderschönen Passagen zu eilen. Nur einer ließ den Kopf hängen und fluchte darüber. Mit der freien Hand wischte er sich die klitschnassen weißen Haare aus dem Gesicht und sagte jaulend: „Ich HASSE dieses Wetter! Warum gerade heute!“ Light wurde wie immer nicht beachtet. Er jammerte gerne und es benötigte darauf keine Antwort, seine Mitgötter taten einfach so als hätten sie es nicht gehört. So war er eben. Auf der einen Seite konnte er so reif sein wie er wollte, das konnte nicht seine kindliche Ader wegradieren. Und gerade er wollte Vater werden? Wo er sich doch oft selbst wie ein Kind benahm? Hikaru, die auf seinem Arm saß, war nicht die einzige die das missbilligte. Auch sie rührte sich nicht, als Light dies gesagt hatte. Stumm blieb sie sitzen, ein wenig an ihn gedrückt um sich vor den herab strömenden Regen schützen zu können. Sie sah aus wie eine Puppe. Genauso leblos, da sie kein einziges Mal die Augen niederschlug oder ihre Augen bewegte – starr sahen ihre hellen weißen Augen auf einen unbestimmten Punkt. Hikaru war immer bei Light. Man sie sah nie alleine. Entweder saß sie, wie jetzt, auf seinen Arm, oder auf seiner Schulter – höchstens ging sie sicher an Hand. Es war sogar selten dass sie keinen Körperkontakt hatten. Jedoch: Unterschiedlicher konnten sie nicht sein. Denn als eine Dämonin Hand in Hand mit einem Wächter an ihnen vorbei lief um sich unter einem Dachvorsprung vor dem Regen zu schützen, lächelte Light unbewusst erfreut – Im Gegensatz zu Hikaru, die zum ersten mal seit mindestens zehn Minuten die Augen bewegte um das Liebespaar im Blick zu behalten. Lights Lächeln schwand, als er Hikarus Gedanken in seinen hören könnte: „Elendige Blutverschmutzer. Sie verunreinigen unsere reine Rasse! Verboten sei diese widerliche Bindung.“ Light hatte es so satt. Dies war immer ihre Reaktion auf eine solche Beziehung, immer warf sie dem Wächter oder der Wächterin „Blutverschmutzer“ an den Kopf. In Gedanken natürlich – und immer war es nur Light der dies hörte. Nur er war mit ihren Gedanken verbunden und konnte sie hören, daher wusste auch nur er von ihren abgrundtiefen Hass. Wenn sie die Macht dazu hätte, würde Hikaru wahrscheinlich alle Verbindungen in diese Richtung kappen, egal wie viele Tränen das kosten würde. Zum Glück, hatte sie es nicht und Light hoffte das würde auch so bleiben. Er sah keinen Grund warum man es verbieten sollte: Liebe war Liebe, das Gefühl blieb gleich, auch wenn die einen es Verlangen nannten, oder sonst irgendwelche Synonyme. Ob Wächter oder Dämon – er machte da keinen Unterschied. Bei den anderen Göttern sah es ebenfalls so aus; sie waren aufgeteilt in die, die es genauso unterschützten wie Light, oder die, die wie Hikaru die Nase darüber rümpften. Es gab jedoch niemanden von ihnen die solche Bindungen genauso verabscheute wie sie. Allerdings, und das galt auch wie die anderen Wächter, waren sie alle gut darin bei den kleinsten Unfällen demjenigen die Schuld in die Schuhe zu schieben, der das meiste Dämonenblut in sich hatte. Besonders jetzt. Die Zeiten würden sich ändern, dass wusste Light. Denn es war noch kein Tag vergangen seit Hikari-kami-samas und Yami-kami-samas Tod und dem Verrat Luzifers. Die meisten wussten noch nichts davon. Die übriggebliebenen Götter hatten sich nur kurz beraten und beschlossen dass noch nicht zu viel an die anderen Wächter weitergegeben werden durfte. Was die beiden Halbdämonen anging, so waren sie nicht auf den gleichen Nenner gekommen. Sie wollten warten, doch davon wollte Light nichts hören. Die beiden hatten deren Eltern verloren… und sie hatten ein Recht darauf es zu erfahren. Genauso wie sie nicht alleine leben konnten. Außerdem hatte ein Light ein Versprechen einzuhalten – und er hatte vor dies auch zu tun. Er freute sich schon auf sie. Denn obwohl die beiden Kinder Nachfahren einer Gottheit waren, hatte er sie noch nie gesehen. Sie hatten außerhalb gelebt und Light war nie weit von der Seite seiner Schöpferin gewichen. Daher war er fast schon euphorisch, als er zusammen mit den Anderen auf den Weg zu seinen „Kindern“ war… Nichts ahnend dass er seinen eigenen Tod entgegen schritt… „Ich mag kein Gewitter… Wann kommt Mutter wieder?“ Die kleine Silence wandte ihren Blick vom Gewitter ab um über die Schulter zu gucken und den Blick ihres Zwillings zu treffen, der sich gerade vom Boden erhoben hatte um zu ihr zu schreiten. Sie saß auf dem Fenstervorsprung und, jetzt wo er sich zu ihr gesellte, war sie bemüht ihr rechtes Bein vor ihm zu verbergen. Seit Tagen schon verbarg sie es vor ihm. Nicht ohne Grund: Es war auf einmal dunkellila geworden und schmerzte höllisch – sie konnte sich nicht erklären woher es gekommen war. Wenn Youma es bemerken würde, würde er ihr einen enorm langen Vortrag darüber halten, warum sie nicht gleich zu ihm gekommen war und darauf konnte sie dankend verzichten. Youma lehnte sich an die Fensterbank und sah mit einem aufmunternden Lächeln seine Schwester an. „Mutter wird schon bald wieder kommen. Sie ist sicherlich bei Vater. Mach dir keine Sorgen, Silenci! Du hast ja mich, da kann dir das Gewitter nichts anhaben!“ Silence errötete ein wenig als sie sie ihm die Zunge rausstreckte und sagte: „Du sollst mich nicht so nennen! Wenn du bei bleibst wirst du jemanden brauchen, der dich beschützt!“ Youma lachte nur darüber, er war es gewohnt und gerade deshalb liebte er es sie so zu nennen. Silence stieg vom Fensterbrett und wollte gerade in deren Zimmer gehen, als die Zwillinge spürten dass sie nicht mehr alleine waren. Die Gesichter der Beiden wurden ernst und Youma schritt schnell, doch geräuschlos zu Silence, um sie an sich zu drücken und beschützend den Arm um ihren schlanken Körper zu legen. Er war höchstens acht Minuten älter als sie und benahm sich dennoch als wären dies Jahre. Die beiden Yamis konnten deutlich hören wie der Eindringling die Stufen emporstieg und umso näher die Schritte kamen, umso angriffsbereiter wurde Youma. Er versteifte sich wie ein Raubtier, dass bereit war für den Sprung. Doch dies fiel in sich zusammen als die Person im Zimmer erschien. Ein weiterer Blitz durchzuckte den Himmel. Er erhellte das dunkle Zimmer und ließ die Person kurz aufleuchten. Silence und Youma konnten im ersten Moment nichts Anderes tun als den Hikari anzustarren. Youma war der Erste der sich regte. Er packte seine Schwester an der Schulter und schob sie hinter sich. Silence kniff kurz die Augen zusammen, da Youma natürlicherweise keine Rücksicht auf ihre Verletzung nahm. Der Erste der allerdings etwas sagte, war der fremde Hikari: „Du bist eindeutig der Ältere von euch beiden.“ Er lächelte lieb, doch Youma verzog nur weiter sein schönes Gesicht. „Was willst du von uns?!“ Das Lächeln auf dem Gesicht des Fremden wich als er antwortete: „Den Wunsch eurer Mutter erfüllen.“ Jetzt war es Silence die antwortete: „Wo ist sie?“ Der Hikari schlug die Augen nieder und atmete tief durch. „Sie ist…tot.“ Silence keuchte auf und schlang ihre Arme um Youma. „Das ist nicht wahr, oder, Youma?! Mutter ist nicht tot, oder?!“ „Schwachsinn. Natürlich ist sie das nicht!“ Er streichelte beruhigend die Hand seiner Schwester, wand sich jedoch wieder an den Fremden, der sie leidend ansah. „Wo ist Vater?!“ Keiner der Anwesenden kam dazu zu antworten, denn es tauchte ein weiterer Besucher auf. Hinter den beiden Zwillingen erschien die Göttin des Klimas, einige Zentimeter schwebend über den Boden. Youma gelang es gerade noch sich umzudrehen, ehe er schon die harte Wand an seinen Rücken spürte und ebenfalls das feuchte Blut an seinen Hinterkopf. „Kikou! So war das nicht abgemacht! Lass das Mädchen los!“, befahl der fremde Hikari, der sich scheinbar nicht entscheiden konnte, wo er hingucken sollte: Zu dem verletzen Jungen, oder zu Kikou die gerade das linke Bein von Silence entblößte. Es war bis zum Oberschenkel in einer ekeligen Mischung aus Lila, Blau und Grün getaucht. Kikou achtete nicht auf Light und sagte monoton: „Vergiftet. Sie wurde höchstwahrscheinlich von einer Relleares gebissen. Wenn ich sie in diesem Zustand zurück lasse, wird sie in drei Tagen sterben.“ Youma rappelte sich auf, doch kam nicht dazu etwas zu sagen, denn die Stimme des Fremden hallte ernst durch den Raum: „Jeder Irrtum ausgeschlossen?“ „Ausgeschlossen“, antwortete Kikou ohne den Hikari anzusehen. Sie untersuchte weiter das Bein, ohne auf Silence zu achten, die versuchte sich freizumachen. Doch der Griff der Göttin schien aus Blei. „Was soll das heißen?!“, fragte Youma, der endlich zu Wort kam. Der Hikari sah ihn eine Weile schweigend an, musterte ihn von oben bis unten, ehe er auf den jungen Halbdämon zu schritt. Youma traute seinen Augen nicht als er sich vor ihn niederkniete. „Deine Eltern sind tot, Youma. Es war der letzte Wunsch deiner Mutter dass ich euch Beide aufnehme, damit ihr ein angenehmes Leben führen könnt. Ich kann verstehen wenn du mir nicht glaubst. Das verlange ich nicht. Aber, wenn ihr Beide nicht mit kommt, wird Silence sterben. Und dem werde ich nicht zu schauen. Es liegt also an dir, ob ihr freiwillig mitkommt, oder ob ich euch zwingen soll.“ Youma traute seinem Gehör nicht. Da kam einfach so ein Hikari daher, behauptete dass seine Eltern tot wären, dass Silence ebenfalls kurz davor war ihn zu verlassen und dann auch noch dass sie mit diesem Fremden mitgehen sollten?! Das war doch unmöglich… Das konnte alles nicht wahr sein. Der Yami sah zu seiner Schwester. Sie sah wirklich nicht gut aus… er hätte es schon vorher merken sollen… Was sollte er jetzt tun? Er konnte nur eins tun, wenn er ein guter Bruder sein wollte und dass war Silence von ihren Leiden zu erlösen, egal ob sie mit diesem merkwürdigen Typen gehen mussten. Hauptsache Silence ging es gut… Youma biss sich auf die Unterlippe und nickte. Der Fremde lächelte, wie ein kleines Kind und antwortete: „Mein Name ist Light.“ Er stand auf, dabei verhedderten sich seine Füße allerdings in seinen weißen Umhang und… er fiel hin. Youmas Mundwinkel zuckte, Silence wollte ihren Augen nicht trauen und Kikou seufzte tief mit verdrehten Augen. Und so… lernten Youma und Silence den wohl liebevollsten und zu gleich tollpatschigsten Hikari kennen… „Du bist ein Volltrottel“, sagte Youma. 20 Jahre später Silence seufzte tief, denn die grelle Sonne knallte ihr mit voller Wucht ins Gesicht. Training sollte unter solchen Umständen verboten werden. Sie verfluchte sich selbst dass sie so einen unpassenden Tag für ein freiwilliges Training ausgesucht hatte. Ein weniger heller Tag wäre besser gewesen… Hinter sich konnte sie ebenfalls ein verärgertes Seufzen hören. Sie schaute über die Schulter hinweg zu ihren Zwilling. Er hatte sich in den Schatten eines Baumes niedergelassen und achtete darauf dass kein Sonnenstrahl zu ihm gelangen konnte. Silence wusste dass ihr Bruder es hasste Draußen in der Sonne zu sein. Meistens hielt er sich Drinnen auf. Auch jetzt hatte er seine Augen geschlossen. Silence müsste eigentlich trainieren, doch sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihren Bruder abwenden. Er war einfach unerhört hübsch. Hübsch war beinahe schon untertrieben. Seine Schönheit war verführerisch, gehörte beinahe schon verboten. Jemand der dies nicht gewohnt war, war es beinahe unmöglich den Blick von ihm zu wenden. Dennoch sah er ihr zum verwechseln ähnlich, sie waren typische Zwillinge. Die gleichen langen schwarzen Haare wie sie, kaum einen Zentimeter Unterschied, sogar der gleiche Pony. Beide trugen dieselben Ohrringe in der Form von Prismen, wiederum in Schwarz. Ansonsten trug er keinen Schmuck, außer das schwarz geflügelte Glöckchen welches auf seiner Brust ruhte. Er trug seine lila Uniform, auf seinem linken Arm befand sich das Wappen der Yamis. Zu seiner Uniform gehörte eigentlich noch ein schwarzer Umhang, den er wohl nicht trug weil es ihm sonst zu warm geworden wäre. „Du solltest dich lieber konzentrieren, anstatt mich anzustarren, Silenci!“ Er hatte sein eines Auge geöffnet und grinste sie neckisch an. Seine etwas spitzeren Eckzähne waren das Einzige was auf sein Dämonenblut hinwies. „Nenn mich nicht „Silenci“. Du weißt genau, dass ich das nicht mag! Außerdem hab ich nicht dich angestarrt, sondern…“ „…Den Baum?“, fragte ihr Zwillingsbruder belustigt. Silence wurde rot und drehte sich weg. Sein Grinsen wurde daraufhin nur noch breiter. Silence sah so süß aus wenn sie rot war! Allerdings gefiel es ihm nicht wenn sie trainierte. Youma war der Meinung, dass seine Schwester nicht zu kämpfen brauchte. Sie hatte doch ihn. Solange er kämpfen konnte, musste sie es selbst nicht lernen und sich somit auch nicht irgendeiner Gefahr aussetzen. Einige behaupteten jedoch, dass er dabei ein viel zu hohes Risiko einging. Meinten, er könne nicht immer zur Stelle sein um ihr das Kämpfen abzunehmen. Er war da anderer Meinung: Youma würde immer da sein um Silence zu beschützen. Und sowieso… wozu musste ein solch zierliches Wesen das Kämpfen erlernen? Sie konnte es sowieso nirgends anwenden. Er wusste dass sie es nur erlernen wollte, um ihrem Zwilling in nichts nach zu stehen. Youma stand auf und ging zu ihr rüber. „Wenn du schon trainieren willst, denn mach es wenigstens richtig.“ Silence erwiderte auf sein freundliches Lächeln nur ein beleidigtes Schmollgesicht. Er legte die eine Hand sanft um ihr Handgelenk und sagte gedämpft: „Du bist viel zu verkrampft…“ Silence konnte seinen Atem auf ihrer freien Schulter spüren und musste die Röte zurück halten. Sie hasste es rot zu werden. Sie hasste es wenn er merkte wie sehr sie ihm und seiner verdammten Schönheit verfallen war… Denn er hatte ein außerordentliches Talent dazu, es sofort zu merken. Nicht dass er sich etwas auf sein Aussehen einbildete – das war ja die Ironie! Er schien sich selbst nie im Spiegel gesehen zu haben… Youmas Hand löste sich von ihrem Handgelenk und er legte beide Hände um ihre schlanke Taille. Silence grinste mit geschlossenen Augen und sagte: „Ich sollte trainieren, Youma…“ Er drückte sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Wozu? Du hast doch mich…selbst wenn es etwas geben würde, was uns bedrohen würde, so würde ich dich davor beschützen…“ Youma drehte Silence zu sich um und drückte sie sanft ins Grüne. Vereinzelnde schwarze Haarsträhnen von Youma vielen auf Silence’ Oberkörper, wie auch sein schwarzes Glöckchen. Die beiden Zwillinge sahen tief in die schwarzen Augen des jeweils Anderen… und… „… Außerdem…“ Idiot! Warum musste er jetzt anfangen zu reden? Jetzt waren Worte doch wirklich überflüssig, dachte Silence. „…Außerdem…was?“ „…Mag ich dich viel lieber, wenn du unter mir liegst, anstatt dass du trainierst!“ Silence grinste ihren Zwilling verführerisch an und ehe er sich versah, packte sie ihn an der Schulter und warf ihn um. So schnell wechselte sie die Position. Die Yami strich ihre Haare hinter ihr Ohr und sagte mit einem fiesen Grinsen: „So? Mir gefällt es aber lieber wenn du unter mir liegst!“ Youma seufzte kurz, legte dann jedoch die Arme um ihren Hals und drückte sie zu sich runter. Das eine Auge hatte er geschlossen, als er flüsterte: „Ich weiß schon, warum ich dich liebe… Silence.“ Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte Silence nichts mehr sagen können, denn er legte seine Lippen auf Ihre. Doch ein Räuspern unterbrach die Liebenden, ehe sie sich vertiefen konnten und Silence setzte sich seufzend auf. Youma stützte sich ebenfalls im Gras ab und sah in die weißen Augen desjenigen, der sie unterbrochen hatte: Light. „Haltet ihr zwei das hier wirklich für den passenden Ort?“ Youma grinste und zog seinen Unterkörper unter Silence’ hervor. „Ich denke dieser Ort ist romantisch genug!“ Ehe Silence und Light sich versahen, stand Youma neben ihn und klopfte ihm neckisch auf die Schulter. „Aber der heilige Light ist ja die Unschuld in Person und hat von so etwas keine Ahnung!“ Light lächelte Youma an und antworte im selben Tonfall: „Vielleicht habe ich davon keine Ahnung, aber dafür umso mehr, wie man einen unartigen Youma bestraft?“ Youmas Lächeln wurde leicht steif. „Das würdest du mir, deinen Adoptivsohn, deinem Ein und Alles, antun?“ Light legte seine Hand auf seinen Kopf, und sagte: „Ich gebe einfach vor es wäre eine Erziehungsmethode!“ Nun verlor Youma die Fassung, während Light immer noch ein Heiligenschein um sich zu haben schien. „Was?! Light! Das ist doch nicht dein ernst! Du weißt doch wie sehr ich das Auswendiglernen von Formeln hasse! Silenci! Sag doch was!“ Sein Zwilling trat hinzu und legte ebenfalls ihre Hand auf Youmas Schulter. „Du tust mir ja so Leid, Brüderchen! Aber ich denke Light weiß was das Beste für dich ist!“ „Dem stimme ich voll und ganz zu!“ Als Youma beide panisch ansah, fing Light an zu herzhaft lachen und zog seine blasse Hand wieder zu sich. „Dein Gesicht ist gold wert!“ „Ha ha. Verkauft mich nicht für dumm!“ Während die Beiden weiter in deren typischen Neckereien machten, sah Silence ihnen mit einen Lächeln zu. Die Beiden waren wirklich wie Tag und Nacht, ähnlich und doch nicht. Vater und Sohn. Hinter Light konnte Silence Hikaru entdecken, die den Beiden ebenfalls zusah. Doch in ihr Gesicht war alles andere, als Freude… Es war bei weiten nicht immer so friedvoll zwischen ihnen gewesen. Doch man konnte sagen was man wollte, es hatte nicht lange gedauert, bis Youma sich Light vollständig öffnete – und somit tat Silence es auch. Es war einfach unmöglich ihm nicht zu vertrauen. Sein Lächeln war in keinster Weiße erlogen; Es war rein, voller Ehrlichkeit und Wärme… und Liebe. Trotzdem gab es in deren Leben Höhen und Tiefen… genug davon. Diese gäbe es nicht, wären die Zwillinge nicht Luzifers leibliche Kinder… Denn nur dies war der Faktor der dessen Beziehung trübte. Silence konnte sich noch sehr gut an eine Szene erinnern, die sich in deren neunten Lebensjahr ereignete. Die Sonne war untergegangen und wie so oft, saßen Youma und Silence bei Light im Zimmer. Light war nämlich nicht nur ihr Vater, sondern auch deren Lehrer. Außerhalb seiner Pflichten als Gott unterrichtete er seine Kinder, in allem was ein Wächter zu diesem Zeitpunkt wissen sollte. Silence zeigte von Anfang an großes Interesse – im Gegensatz zu Youma; Dessen Blick mehr als einmal aus dem Fenster schweifte und sich in Tagträume vertiefte, ehe Light ihn daraus weckte. Er lauschte nur gebannt, wenn sein Vater laut vorlas. Auch an diesem Abend, war Youma mit seinen Gedanken nicht bei dem was Light erklärte. Silence und Light achteten nicht darauf. Er lehrte ihr gerade das Edoú als Youma plötzlich die beiden unterbrach: „Sag mal, Light… wie schmeckt eigentlich Blut?“ Der Angesprochene verschluckte sich an seinem Wasser und sah den Yami genau wie Silence verwundert an. Hikaru, linste über ihr Buch. „Wie kommst du denn plötzlich darauf?“ Youma wand sich nicht herum. Er lag mit dem Kopf auf seine Arme und schaute in den dunkelroten Abendhimmel. Er antwortete nicht und Silence entschloss es für ihn zu übernehmen: „Tiral und Werel meinten… Youma und ich sollten zu den „Blutsaugern“ zurückkehren. Wir hätten hier nichts zu suchen und wir würden die Luft verunreinigen.“ Umgehend wirbelte Light zu Silence herum und sah sie verwirrt an. Hikaru senkte ihren Blick wieder, jedoch nicht ohne ihre Gedanken an Light zu senden: „Opfere deine Gedanken nicht an so was, Light. Das sind nur Kinder.“ Light achtete nicht auf sie. Nur Kinder. Das waren seine Kinder! Und das war bei weiten nicht das erste Mal. Die beiden Jungs waren systematisch hinter den Yamis her. Natürlich hackten sie auf deren Dämonenblut rum. Das jedoch war nicht das einzige Problem: Werel und Tiral zogen die anderen Kinder in deren Jahrgang mit und in kürzester Zeit verloren Youma und Silence ihre wenigen Freunde. Gerüchte wurden in die Welt gesetzt und Light wusste, dass war kein simpler Kinderstreich. Die Eltern und auch die Gottheiten fingen an die Beiden abfällig anzugucken und rieten deren Kinder nicht mit den „Halbkindern“ zu spielen – sie könnten sich verletzen. Verletzen!, dachte Light abfällig, sie könnten keiner Fliege etwas zu leide tun! Selbstverständlich hatte er mehr als einmal für seine Kinder eingestanden. Doch damals waren die Hikari noch nicht die oberste Macht. Seinem Wort wurde zwar Gehör geschenkt, aber die Gottheiten, die von Luzifers Mord wussten, hatten innerhalb von kürzester Zeit Silence und Youma als Sündenbock auserkoren – auch wenn sie es leugneten. Hikaru war ebenfalls einer von denen die die Halbkinder lieber gar nicht erst ansah. Alle Wächter hatten Hikari-kami-sama und auch Yami-kami-sama geliebt. Deren Tod hatte ein enormes Loch in das Wächtertum gerissen. Daher war es nicht einmal die Tatsache dass Youma und Silence Halbdämonen wahren – denn es gab mehr als 20% Halbdämonen in deren Kreise… das Problem war dass sie die leiblichen Kinder des Mörders der beiden Gottheiten war. Die Sünde die deren Vater begangen hatte, hatte sich automatisch auf seine Kinder übertragen. Sie wussten nichts von ihrer unfreiwilligen Rolle als Sündenbock. Die Zwillinge waren felsenfest der Überzeugung dass es einzig und allein an deren Blut lag. Silence versuchte noch gegen die Ausgrenzung anzukämpfen. Sie lehnte sich auf gegen die unsichtbare Mauer die sie von den Anderen Wächter in ihrem Alter trennte und der Aufprall war jedes Mal härter… Youma jedoch wehrte sich nicht. Auch wenn er nicht Luzifers Fleisch und Blut wäre, war Light sich sicher, hätte er es nicht leicht gehabt. Bei ihm fanden die Anderen mehr als nur das Dämonenblut. Besonders Tiral und Werel verspotteten ihn auf Grund seines Aussehens, seine schon mit frühen Jahren elegante Art zu gehen und seine sehr reife Wortwahl. Youma tat so als würde er es nicht hören. Doch er litt darunter, mehr als Silence und Light war sich sicher… eines Tages würde das Blut seines Vaters dafür sorgen dass Youmas Geduldfaden riss. „Und ich weiß nicht einmal wie Blut überhaupt schmeckt.“ Light erwachte aus seinen Tagträumen, durch Youmas Stimme geweckt. „Hör nicht auf sie, Youma. Das hab ich dir doch schon gesagt. Diese Idioten - tut mir Leid, Light – unterstellen uns doch alles, was negativ ist! Als ob Dämonen Blut trinken würden. Das ist doch ekelig.“ Naja, schoss es Light durch den Kopf, einige schon. Er erinnerte sich noch gut an einem Spielabend den er mit Dämonen zusammen verbracht hatte, wo er aus Versehen nicht die Weinflasche genommen hatte, sondern eine die mit Blut gefüllt war. Ihm war Tage danach noch schlecht. „Silence hat Recht. Du brauchst dir da keine Gedanken zu machen. Ich denke es ist nicht für sein Allgemeinwissen notwendig zu wissen wonach Blut schmeckt!“ Er war versucht unbeschwert zu wirken, doch Light litt wohl genauso sehr an dem Mobbing wie die zwei. Youma antwortete nicht. Erst als Light ihn unter den Armen packte und hoch hob, fragte er überrascht was das sollte, doch der Hikari setzte ihn einfach auf seinen Schoss. Abermals sah Hikaru von ihrem Buch auf, entschied sich dann scheinbar aber doch, dass ihr der Anblick nicht gefiel und sah zurück ins Buch. Youma blieb eine Weile steif, ehe er sich entspannte und sich an Lights Oberkörper lehnte. Silence legte ihr Buch auf den Tisch und stand schon neben ihnen. Der Hikari streckte den freien Arm nach ihr aus und die junge Wächterin kuschelte sich bei ihm ein. „Les uns was vor ja, Light?“ Eine halbe Stunde lang saß die kleine Familie in dieser Pose. Light tat ihnen wie immer den Gefallen und las ihnen ihre Lieblingsgeschichte vor und die zwei lauschten gebannt. Was nicht unbedingt nur mit dem Inhalt zu tun hatte: Lights Stimme verlieh allem etwas Schönes – egal wie hässlich es auch war. Doch am Ende der Geschichte und kurz Schweigen geherrscht hatte, sagte Youma mit monotoner Stimme: „Manchmal… wünschte ich, ich wäre so wie du, Light…“ Es gab jedoch Dinge von denen Silence nichts wusste. Dinge, von denen niemand eine Ahnung hatte. Dinge, die nie in die Geschichte eingingen und die Light für alle Zeit für sich behalten hatte. Es waren nicht viele, denn Light schätzte Geheimnisse nicht und war auch nicht erfreut daran zu lügen. Doch diese eine Sache behielt er mit allergrößter Freude für sich. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was mit diesen Informationen alles geschehen könnte, wenn auch nur einer davon erfuhr. Light hatte sie daher dankend mit ins Grab genommen. Es ereignete sich nur wenige Tage nachdem Youma seinen Wunsch geäußert hatte. „Sag diesen eingebildeten IDIOTEN ich weigere mich mit ihm eine Konversation zu führen wenn er sich weiterhin weigert seinen NAMEN Preis zu geben! Ich rede nicht mit Jemand von dem ich nicht mal so was Simples wie den NAMEN weiß! Wahrscheinlich hat er so einen peinlichen Namen das er sich nicht traut ihn auszusprechen, aus Angst es könnte seinen Autorität ankratzen!“ Autorität ankratzen? Der Wächter der vor Light stand und ihm die Botschaft überbracht hatte, dass der „namenlose“ Anführer, Herrscher, König, Machthaber der Dämonen mit ihn sprechen wollte, sah seinen Gegenüber mit einer Mischung aus Verwirrung und Belustigung an. Denn Lights weißseidene Haare, wurden von Youma und Silence gerade zu abstehenden Zöpfen zusammen gebunden – die Krönung: Pinke Schleifen. Und dieser Wächter sprach von Autorität? „Das soll ich ihm überbringen?“, fragte der braunhaarige Wächter zur Sicherheit. „Ja, das wäre nett.“ „Aber du hast seine Einladung die letzten vier Mal auch abgesagt.“ „Denn schadet ein fünftes Mal ja auch nicht, oder?“ „Light, ich halte das für keine gute Idee.“ Zum ersten Mal schenkte Light ihm die volle Aufmerksamkeit und seufzte. „Sag er soll mit Kaze oder mit Tsuchi – ach was weiß ich! - reden.“ Jetzt war es der andere Wächter der seufzte. „Das hast du das letzte Mal schon gesagt. Außerdem sind sie beide außer Haus.“ Light legte seine Stirn in Falten und schien ernsthaft über eine weitere Ausrede zu grübeln. Seine beiden Kinder, waren weiter munter dabei mit seinen Haare zu Spielen, der Hikari ließ sich davon nicht stören. Es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren was sie mit seinen Haaren anstellten. Doch Youma unterbrach seine Haararbeit kurz, um nach den Süßigkeiten zu greifen. „Was ist so schlimm an ihm?“ „Alles“, grummelte Light missbilligend. „Dennoch, Light, dir bleibt keine Wahl“, mischte sich nun auch der andere Wächter ein. Light sah auf. „Ach und warum nicht?“ „Weil ich schon hier bin, Light-kun!“ Light sprang von seinem Stuhl auf und wirbelte herum. Seine neuen Zöpfe wackelten verdächtigt, doch Youma und Silence stellten erfreut fest, das die Schleifen sich durch den Aufsprung nicht lösten. „Wer hat dich eingeladen?!“ Der Hikari zeigte anklagend auf den Fremden. Dieser stand lässig am großen glaslosen Fenster und sah seinen gegenüber belustigt an. Er schien das Lachen ernsthaft zurück halten zu müssen. Der unbekannte Dämon trug ausnahmslos schwarze Kleidung, die beinahe reibungslos in seine mittellangen schwarzen Haare überging. Sein Aussehen war überaus gepflegt, man sah ihm seinen hohen Posten unter den Dämonen an – allerdings verriet sein Aussehen nichts über dein Alter, welches wahrscheinlich weit über die 500 war. Er sah aus wie Mitte 20. „Schicke Frisur, Light-kun. Oder wäre „–chan“ in diesem Falle angebrachter?“ Erst da schien Light seine Zöpfe zu bemerken und zu seinem ernsten Gesichtsausdruck kam Scharm hinzu. Silence konnte ein Kichern nicht zurück halten, Youma blieb stumm. Erst da fiel Light auf, dass sein kleiner Schützling intensiven Augenkontakt mit dem Namenlosen hatte. „Youma, Silence – auf euer Zimmer.“ Silence maulte, bewegte sich allerdings als der andere Wächter Light beipflichtete. An der Tür angekommen sah sie sich nach Youma um. Dieser saß immer noch auf dem Sofa und regte sich nicht einen Zentimeter vom Fleck. Light war es der ihn weckte: „Youma, geh jetzt bitte.“ Der Angesprochene schreckte auf und der Blickkontakt war unterbrochen. Er ging dem Wunsch seines Erziehers nach und verließ mit seiner Schwester und dem Wächter zusammen das Zimmer. „Er kommt ganz nach seinem Vater. Die gleiche begehrenswerte Schönheit.“ Light sah ihn skeptisch an, ging jedoch nicht darauf ein. Stattdessen fing er an die Schleifen zu lösen, in Gedanken fluchend über den momentanen Umstand. „Du hast laut unseren Vertrag kein Recht auf Hisaam-Bai“, begann Light um alles schnell hinter sich zu bringen. „Wie alt sind die Beiden?“ Der Angesprochene sah abermals von seiner Haararbeit auf. Die eine Hälfte seiner weißen Haare, war bereits von den Schleifen befreit, die Andere stach nach wie vor ab. Doch sein albernes Aussehen hinderte ihn nicht daran seinen Gegenüber ernst anzuschauen. „Wieso sind die beiden das Thema?“ „Weil, mein lieber Light-kun, ein Stück Land heute mal nicht das Thema ist.“ Der Dämon untersuchte eine Glasskaraffe, die auf einem kleinen Tischen stand und ohne das einer von den Beiden sich rührte, erhob sich die kleine Flasche, wie auch ein Glas Der klare Inhalt der Karaffe füllte das Glas beinahe schon elegant auf, wie durch Zauberhand. Der Zauberer nahm das gefüllte Glas und nahm einen Schluck, ohne Light aus den Augen zu lassen. „Oh ja, habe keine Scheu und bedien dich ruhig!“, sagte Light gefüllt von Ironie. Der Angesprochene lächelte ihn an. „Hast du nichts Anderes als Wasser?“ Auch noch beschweren! Er machte sich einen Spaß daraus Light zu reizen, der sowieso schon an der Schwelle zur Wut stand. Ein seltenes Phänomen, doch er schaffte es immer wieder. „Verzeih, habe ich trinke grundsätzlich Wasser.“ Der Lichterbe hatte die Haare nun vollständig erlöst und warf sie sich über den Rücken, ehe er sich wieder hinsetzte und seinem Besucher mit bemühter Freundlichkeit den Platz gegenüber anbot. Die tiefe Nachmittagssonne schien durch die hohen Fenster und tauchte die Hälfte des Raumes in trübes Licht. Light sah es als Schicksal an, dass das Sonnenlicht genau an dem Punkt vom Schatten getrennt wurde, wo der Marmortisch in die Hälfte des unbekannten Dämons überging und er somit in Schatten gehüllt war, während der Hikari vom Licht erhellt war. „Also“, fing Light nach kurzem Anschweigen an: „Welches Interesse hast du in den Beiden?“ Bevor der Namenlose seine Antwort gab, nahm er erstmal ein Schluck von seinem Wasser. Ohne einen Laut zu verursachen stellte er es zurück auf den Tisch. „Mehrere. Fakt jedoch ist, das ich einen Anspruch auf sie hebe.“ „Was tust du?! Wie kommst du darauf du hättest sowas wie Anspruch auf sie? Ich bin ihr Erziehungsberechtigter.“ „Wer hat dir dieses Recht übertragen?“ Light sah ihn verdutzt an und antwortete: „Yami-kami-sama, deren Mutter.“ „Ich nehme nicht an dass Luzifer dafür sein Einverständnis gegeben hat.“ „… In der Tat, das hat er nicht. Aber darauf kannst du nicht plädieren. Er war zu diesen Zeitpunkt tot.“ „Was ist wenn er mich schon vorher dazu erklärt hat?“ Light schwieg kurz. „Und du kommst jetzt, nach neun Jahren auf die glorreiche Idee, ihre Erziehung zu übernehmen? Tut mir Leid, aber dass werde ich nicht gutheißen. Ihr Zuhause ist bei den Wächtern, außerdem…“ Der Dämon hob die Hand und unterbrach ihn: „Light-kun, du missverstehst: Ich habe nicht vor dir deinen niedlichen Part als Vater streitig zu machen.“ Dies warf den Hikari aus dem Konzept und er kam nicht drum herum, sein Gegenüber anzustarren: „Hast du nicht?“ Er lächelte fast schon zu freundlich als er verneinte. Light fragte skeptisch was er dann wollte und die Antwort schockte ihn: „Gib mir Youma und du darfst Silence behalten.“ Jetzt war es zu viel. „Du kannst sie doch nicht einfach teilen als wären sie ein Gegenstand oder ein Stück Land!“ Zum ersten Mal in seinem langen Leben hatte Light aus purer Wut mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Er beruhigte sich jedoch schnell wieder. „Sie gehören zusammen. Youma liebt seine Schwester über alles, du würdest ihn seinen Lebenssinn rauben, in dem du ihm Silence verwehrst!“ Dies war definitiv das falsche Argument, was Light schnell bemerkte als der namenlose Dämon heimtückisch lächelte und seine schwarzen Augen kurz einen roten Schimmer erhielten. „Kein Dämon ist auf Liebe angewiesen, Light-kun.“ Dem Hikari lief es bei diesen Worten kalt den Rücken runter, den genauen Grund dafür wusste er nicht. „Er ist kein Dämon“, konterte Light, doch seine Worte klangen nicht so sicher, wie sie sein sollten. „Verleugnest du sein Dämonenblut?“ „Nein. Aber wie du siehst hat er sich für die Seite der Wächter entschieden und fühlt sich hier Zuhause und wohl.“ Youma fühlte sich nicht wohl. Das wusste Light. Ihm wurde die Lüge plötzlich bewusst, die er ausgesprochen hatte. Eine Lüge die er nicht nur gesagt hatte, sondern auch sich selbst einredete. Im Gegensatz zu Silence litt Youma unter der Ausgrenzung und dem ständigen Mobbing. Vielleicht würde er wirklich… „Hast du ihm je die Wahl gelassen? Die Wahl zwischen Dämon und Wächter?“ Warum drehte sich das alles nur um Youma? Fragte Light sich plötzlich. Hatte er es etwa nur mittels dem Paar Augenblicken in denen sie Blickkontakt hatten, bemerkt? Light antwortete nicht. „Ich verrat dir was, Light-kun“, der Dämon lehnte sich ein wenig über den Tisch und fuhr fort: „Wenn ich Youma nicht bekomme, werde ich ihn mir mit Gewalt holen.“ Light sah geschockt auf: „Gewalt?! Was meinst du?! Doch nicht etwa…“ „Aber ich denke nicht das dass Not tun wird…“ Der Namenlose richtete sich wieder auf. Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme. „… Youma wird freiwillig zu mir kommen.“ „Warum sollte er?“, fragte Light unwirsch. „Weil er nach seinen Vater kommt“, antwortete der Dämon mit einem Lächeln. Ohne das es Light vorher gelang zu antworten stand er auf und ging zu ihm rüber. Die Sonne wurde von Wollen verdeckt und kurz war das Zimmer vollständig von Schatten umarmt. „Die Liebe wird den Kleinen nicht ewig an sein Wächterdasein ketten, denn…“ Er packte Lights Schulter und beugte sich zu seinem Ohr herunter. „… Du hast den wahren Grund der Adoption immer noch für dich behalten.“ Lights weiße Augen weiteten sich fassungslos und er brachte schockiert über die Lippen: „Woher…?!“ Hämisch lächelnd richtete er sich wieder auf und schritt langsam wieder von Light weg. „Gerade weil er dich liebt, wird er dir das nicht verzeihen und ich verspreche dir…“ Der Dämon trank beim Gehen das Wasser vollständig aus und schritt unverbant in die Schatten hinein. „Youma wird vor dem Ende seines 20sten Lebensjahr den Pfad des Blutes eingeschlagen haben und dir den Krieg ansagen.“ Ehe der Herrscher der Dämonen in der Dunkelheit verschwand, ließ er das Glas fallen. Es zersprang. Genau wie Lights Träume. Fertig gestellt: 04.06.07 Vor der Vorschau bin ich noch dazu verpflichtet ein Copyright zu setzen öö der unbekannte Charakter, also der Herrscher der Dämonen, auch liebevoll Fragi oder „???“ genannt… ist der erste Himi-chara denn ich NICHT erschaffen habe. Er stammt aus einem alten Himi-RPG, denn ich zusammen mit Tekuu gespielt habe – daher gehören die Rechte von „???“ ihr und ich habe die Erlaubnis ihn zu schreiben… naja passender wäre: Sie hat mich angefleht ihn auch in Himi zu erwähnen xD° So und nu zur Vorschau: Rui: OMT was für ein SCHEUSSLICHES Kapitel! Ein Kapitel ohne SILVER-SAMA kann nur scheußlich sein òo! Und dann noch die ganze Beschleimung von diesem merkwürdigen… ABSOLUT NICHT HÜBSCHEN ûû Typen! Und dieser Hikari-Typ killt mich noch! Wie kann man nur so…. Hikarig sein!? Das ist ja nicht auszuhalten! Und im nächsten Kapitel geht es weiter! Oh nein und es ist auch noch ein Zweiteiler! Ich werde steeeeeeeeeeeeeeeeerben! Man kann jedoch vom Glück sprechen dass im nächsten Kapitel wenigstens ein bisschen Blut vorkommt. Ein wenig was nach meinen Geschmack! Der kleine Schönling zeigt dass er auch mehr drauf hat als kluge Sprüche zu klopfen ûû natürlich sieht er nicht besser aus als Silver-sama… und nein… kämpfen kann er auch nicht gut… und dieses Inzest ist SO pervers. Ich bekomme die Krise! Und dieses schreckliche Kapitel, voller Lichtintus trägt den Titel: „Luzifers Blut Teil Eins“! Kapitel 48: Luzifers Blut Teil Eins ----------------------------------- Luzifers Blut Teil Eins Zwei Jahre später Zu dieser Zeit des Wächtertums war es nicht Pflicht das Kämpfen zu erlernen. Es war nicht üblich und war auch nicht vorgeschrieben. Warum auch? Es gab damals immerhin keinen Krieg und somit auch nichts gegen dass sie sich verteidigen sollten. Viele opferten Zeit und Mühe ihre Elemente zu erforschen und sie für nützliche Zwecke anzuwenden. Doch es gab auch einige die dennoch lernten wie sie ihr Element zum Kämpfen brauchen konnten. Dies waren speziell die Feuer, Erde und Windwächter; damals nahm deren Angriffsmagie deren Anfang. Deren Fähigkeiten wurden jedoch nicht im Krieg gebraucht, sondern zur Unterhaltung; wie z.b Turniere. Bei diesen Turnieren nahmen auch Dämonen teil und die Wächter sahen es überhaupt nicht gerne, wenn sie übertroffen wurden. Für einige Wächter waren die Turniere der Lebensinhalt und sie trainierten auch ihre Kinder, um die Dämonen zu besiegen. Zu den Kindern, denen dies besonders Spaß machte, gehörten auch Tiral und Werel: die beiden Söhne des Erdgottes. Sie waren ausgezeichnete Kämpfer und gaben auch wo sie nur konnten damit an. Auch wenn Gewalt nicht an der Tagesordnung stand, hatten die beiden auch außerhalb der Turniere gegen Dämonen gekämpft und Youma hoffte jedes Mal aufs Neue, sie würden endlich gegen einen verlieren. Sowohl Silence als auch Youma war es strengstens untersagt auch nur in die Nähe einer Waffe zu kommen – geschweige den die Turniere. Youma kannte den Grund nicht. Es war ihm auch egal. Er verspürte nicht den geringsten Wunsch sich irgendwie mit Gewalt unter Beweis stellen zu müssen. Trotz seines Dämonenblutes verabscheute er rohe Gewalt. Es gab für ihn nichts Grauenhafteres und Vulgäreres, als dies. Der einzige Grund für ihn das Kämpfen und den Umgang mit der Waffe zu erlernen, wäre um Silence zu beschützen. Oder, wie er sich mit Scharm eingestehen musste, um den beiden arroganten Vollidioten die Stirn zu bieten. Aber in diese Richtung brauchte er nicht zu überlegen, dachte er, als er hinunter in den Hof sah, wo andere Wächter in seinem Alter zusammen trainierten für den nächsten Kampf – Er, Youma, würde nie eine Gelegenheit erhalten. Ihm war es ja verboten. Silence empfand es als höchst ungerecht. Sie konnte nicht verstehen warum alle Anderen es durften und sie nicht. Es kam nicht selten vor, dass sie sich bei Light darüber beschwerte. Das Mädchen gab offen zu, dass sie das Kämpfen nur erlernen wollte, um es den beiden Brüdern heimzuzahlen. Deren Vater gab nie eine richtige Antwort, aber die beiden Kinder waren gut erzogen. Wenn er „nein“ sagte, war es auch ein „nein“. Youma saß auf einen Balkon und lehnte an einer Säule. Er hatte ein Buch auf den Schoss aufgeschlagen, doch er hatte den Inhalt schon wieder vergessen. Der Halbdämon konnte von sich selbst nicht behaupten, er würde mit Begeisterung lesen, nein viel eher das Gegenteil. Die wenige Zeit in der er alleine war, verbrachte er lieber damit nichts zu tun – nichts außer in den endlosen Himmel zu schauen und zu träumen. Doch wenn er dies tat, hatte er meisten nur wenige Minuten Ruhe, ehe irgendein Wächter ihn als Opfer seiner schlechten Laune aus erkor. Warum er sich da nicht einfach in sein Zimmer zurück zog? Das war feige. Das wäre eine Flucht. Und nein, er ließ sich nicht zurückscheuen als wäre er ein Tier. Er war ein Wächter und hatte genau wie die anderen ein gutes Recht darauf dort zu sitzen, wo er nun gerade saß. Wenn er allerdings las, war die Wahrscheinlich weniger gering, gesehen zu werden. Denn wenn Youma schon mal etwas las, nahm er sich kein Buch, welches für sein Alter geeignet war, sondern den dicksten Wälzer den er finden konnte. Diese waren dann meistens so groß, dass er sich dahinter verstecken konnte.... Ja, dann war er wohl doch feige... aber es tat weh von Steinen beworfen zu werden. Der Yami seufzte und wollte sich gerade wieder dem Buch zu wenden, welches beinahe so groß war, dass es über seine Knie ging, als vom Hof herauf Stimmen zu hören waren. Zuerst achtete er nicht darauf und war schon fast über die erste Seite, als er eine Stimme erkannte, die da unten nichts zu suchen hatte. Schnell wirbelte Youma herum und fand sofort den Ursprung der Stimme: seine Schwester. Youma raufte sich die Haare – was tat sie denn da?! Silence wusste doch, dass es ihnen verboten war! Doch der junge Dämon blieb wo er war und beobachtete die Situation unter sich. Tiral war aus einer Gruppe von Wächtern hervor getreten und stand nun vor Silence. Er war mehr als einen Kopf größer als sie und als ob dass nicht schon genug war, hatte er auch noch ein furchteinflößendes Schwert in der rechten Hand. „Was willst du hier, Halbkind?!“ Die Angesprochene erhob stolz den Kopf und antwortete: „Das Gleiche wie du!“ Der finstere Gesichtsausdruck auf Tirals Gesicht, veränderte sich zu einem spöttischen Grinsen: „Das darfst du nicht, vergessen?“ Die Wächterin der Dunkelheit ließ sich nicht einschüchtern. Sie erhob die Hand und zeigte auf Tiral und auch auf Werel, der dazu gekommen war: „Ich fordere euch heraus!“ Abermals raufte Youma sich die Haare über die Leichtsinnigkeit seiner Schwester, während die beiden Brüder sich ein Grinsen zuwarfen. „Du? Alleine?“ Youma kannte seine Schwester. Selbst wenn sie alleine gegen hundert von ihnen kämpfen müsste, würde sie es tun – und wenn sie nur einen Strohhalm zur Verteidigung hätte. Ihm blieb also keine Wahl, wenn er nicht wollte, dass seine Schwester verletzt wurde. Youma warf das Buch zur Seite und sprang aus dem vierten Stockwerk. Als er sanft wie ein Schwarzer Engel zur Silence‘ Seite landete, gehörte ihm die gesamte Aufmerksamkeit. Es war das erste Mal, das Youma vor Anderen seine Fähigkeit zu Fliegen eingesetzt hatte und er genoss den kurzen Augenblick in dem man ihn bewundernd ansah. Doch es wahrte nicht lange. „Ah, da ist ja schon das zweite Halbkind. Willst du dich auch mit uns anlegen?“ Silence mischte sich ein, ehe Youma antworten konnte: „Geh weg! Das schaff ich auch alleine!“ Doch Youma schob sie mit sanfter Gewalt hinter sich und sagte: „Ich werde nicht zulassen, dass meine Schwester sich mit solch vulgären Aktivitäten beschmutzt.“ Abermals wurde er angestarrt. Welches er auch diesmal genoss. Es zahlte sich eben aus, als Zehnjähriger, gezwungenermaßen Bücher zu lesen die für Erwachsene waren oder Light beim Diskutieren zuzuhören. Tiral und Werel wussten nicht was sie darauf antworten sollten, wodurch das spöttische Lächeln auf Youmas Gesicht nur noch größer wurde. Gewalt war eben nicht alles. „Rede nicht so einen Schwachsinn und besorg dir deine Waffe!“, sagte Tiral zu Youma, dessen Lächeln ein wenig steif wurde. Waffe? Woher sollte er eine Waffe herholen? Als ob er sich eine aus dem Ärmel schütteln konnte. „Ich... brauche keine Waffe.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen wurde Youma angesehen, auch von seinem Zwilling. „Aber Youma du brauchst doch eine Waffe.“ Doch der Angesprochene beteuerte, dass er keine benötigte. Abermals sahen sich Tiral und Werel vielsagend an und dachten das Gleiche: Das würde wirklich schnell gehen. Der Yami schritt vor und bedeutete Silence Abstand zu nehmen. Er versuchte gelassen zu wirken, selbstsicher, als hätte er die momentane Situation unter Kontrolle. Was er absolut nicht hatte. Man konnte eher sagen dass der Kleine weiche Knie hatte. Wie sollte er hier wieder heil herauskommen?! Youma hatte in seinem gesamten Leben noch nie gekämpft. Er hatte überhaupt keine Ahnung davon! Aus Zugucken lernte man etwas nicht. In was hatte er sich nur hineingeritten?! Mit flauem Gefühl im Magen sah er wie Werel vortrat und lässig ein langes Schwert auffing, welches Tiral ihm zuwarf. Youma würde in der Notaufnahme landen. Aus den Augenwinkeln sah er wie Silence die Daumen drückte und ihn ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Dies ließ zwar sein Herz beschleunigen, besiegte aber keineswegs seine Angst. Er mochte es nicht verletzt zu werden und ihm standen Schmerzen bevor. Darüber hinaus eine Moralpredigt von Light, ewiges Gelächter der anderen Wächter und den verlorenen Respekt seiner Schwester. Das Letztere war das Schlimmste. Alles; aber Silence wollte er nicht enttäuschen. Egal wie viele Schmerzen er erleiden musste, er würde kämpfen bis zum umfallen. Ohne faire Vorwarnung stürmte Werel auf Youma zu. Die Sonne traf die lange Klinge des Schwertes und blendete den Yami für einen kurzen Moment. Verdammt, fluchte er in Gedanken, schon der erste Fehler. Die Klinge traf ins Ziel. Sie schnitt Youma in den linken Arm, den er sich schützend vor sich gehalten hatte. Der Dämon war fassungslos. Er starrte auf sein dunkles Blut, welches auf den Boden tropfte und war immer noch geschockt. Geschockt von der Tatsache, dass es nicht weh tat. Er fühlte den Schnitt deutlich in seiner Haut, aber es tat nicht weh. Er spürte keine Schmerzen. Aber wenn es nicht weh tat… dann… Werel stürmte wieder auf ihn los und diesmal hielt Youma den rechten Arm hin. Die entstehende Wunde, war tiefer, doch es war Youma egal. Die Wunden waren gleichgültig, wenn er die Schmerzen nicht vernahm – es war auch egal, wie viel Blut er verlor. Doch der Halbdämon gab Werel keine weitere Möglichkeit ihn anzugreifen, den dem nächsten Hieb wich er mit überraschender Leichtigkeit aus und ehe Werel sich versah spürte er schon wie zu Boden geschleudert wurde: Niemand hatte es gesehen, doch Youma hatte ihn einen heftigen Tritt verpasst. Er begriff nicht was vor sich ging. War das Kämpfen etwa so einfach? Warum konnte er es sofort? Warum tat ihm nichts weh? Die Fragen drängten sich jedoch in den Hintergrund, als Youma Werel einen Schlag in die Rippen verpasste. Es knackte laut und sämtliche Wächter zuckten zusammen. Nur wenige von ihnen wussten was dieses markerschütternde Geräusch verursacht hatte, doch es war eine gebrochene Rippe gewesen. Einer der Kinder löste sich von der Gruppe und rannte weg. Die anderen starrten gelähmt weiter auf das Schauspiel welches sich ihnen bot. Werel lag am Boden, buchstäblich im Staub, eine sich ausbreitende Blutlache unter sich und um das Ganze noch zu unterstreichen, setzte Youma noch den Fuß auf seinen Kopf und sagte schadenfroh: „Gewonnen!“ Scheinbar wollte Tiral seinen Bruder nicht dem Schicksal, oder eher dem Dämon, überlassen, denn dieser rannte auf die Beiden zu und wollte Youma von hinten angreifen. Doch der Halbdämon drehte sich um, ohne den Fuß herunter zu nehmen und schlug ihn fast schon blasiert zu Boden. „Hej, das wäre doch unfair. Zwei gegen einen“, sagte der Yami abfällig. Der Wächter unter seinem Fuß zischte in einem angewiderten Tonfall: „Dämon!“ Das diabolische Lächeln Youmas verschwand nicht, als er sich zu seinem Gegner herunter beugte und antwortete: „Und weißt du was? Es fühlt sich verdammt toll an!“ „Youma.“ Die Luft , wie auch die Zeit. schien augenblicklich stehen zu bleiben. Youma drehte sich nach dem Ursprung der Stimme um und entdeckte Light. Er sah nicht geschockt aus, nicht böse oder wütend, sondern nur eins: Zu tief traurig. Das gesamte Glücksgefühl entschwand Youma, als er seinen Vater so verletzt dort stehen sah und einen Moment lang sah es danach aus, als würde er anfangen zu weinen. Doch er tat es nicht, er schlug die Augen nieder und sah zu Silence. Sie stand jetzt neben Light; er hatte sie an der Hand genommen. In ihren Blick lag keine Traurigkeit. Eine Mischung aus Entsetzen und Besorgnis sprach aus ihren Augen. Youma fühlte sich plötzlich unheimlich klein. Klein und alleine auf dem großen sandigen Platz – nein, auf der Welt. Er wünschte sich er würde sich auf der Stelle in Luft auslösen. Überall würde er lieber sein wollen, nur nicht hier. Alle starrten ihn an. Starrten das viel zu dunkle Blut an, dass aus seinen Wunden tropfte und plötzlich wurde Youma erst bewusst dass es um einiges dunkler war als das der Anderen. Er wusste nicht was er tun sollte. Er stand einfach da, wie eine Schaufensterpuppe und bewegte sich nicht. Youma starrte nur in Lights Richtung, ohne wieder den Augenkontakt mit ihm aufzunehmen. Er wartete. Aber worauf? Auf Erlösung? Das jemand zu ihm hingehen würde und irgendetwas sagen würde? Aber was sollten sie sagen? Youma wurde in diesem Moment zum ersten Mal bewusst, warum alle ihn und Silence mieden. Warum sie sie zu Recht mieden. Er war ein Dämon. Der Sohn seines Vaters. Luzifers Sohn. Die Tränen traten nun hervor und endlich bewegte Youma sich. So schnell er konnte entfloh er den Blicken der Wächter, rannte an seiner Familie vorbei und schrie: „ICH WOLLTE DAS NICHT!“ „Er ist wahrlich Luzifers Sohn. Er hat dieselben Fähigkeiten.“ „Ich habe es vorausgesehen. Der Junge ist eine Gefahr.“ „Es war ein Ausrutscher.“ „Er hat seine geerbten Kräfte nicht unter Kontrolle.“ „Wie auch! Er kennt sie ja nicht!“ „Wir können dem nicht länger zusehen. Das ist unmöglich. Am Ende wird er noch zu einer ernsten Gefahr... für alle.“ „Aber was ist mit Light? Das wird ihm das Herz brechen.“ Hikaru hörte nicht zu. Sie hatte der Debatte ihrer Mitgötter den Rücken zugekehrt und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den Himmel in ein warmes Farbenspiel aus rot- und Gelbtönen. Ein schönes Ende, eines schicksalshaften Tages. Sie wollte sich gerade wieder der Debatte zuwenden, als ihre weißen aufmerksamen Augen eine Gestalt durch die Torbögen rennen sah. Light. Er hatte sie alleine gelassen. Sie verabscheute dieses Gefühl. Hikaru konnte das Gefühl nicht so Recht deuten, welches immer öfter in ihr aufkam, wenn Light ihre Hand los ließ und zu seinen Schützlingen schritt. Es war als würde ein Teil von ihr fehlen. Als hätte man ihr ein lebenswichtiges Körperteil entrissen. In dem Fall wahrscheinlich die Stimme. Hikaru wohnte zwar der Debatte teil, hörte eigentlich auch zu, konnte jedoch ihre Meinung nicht preisgeben – war dazu verdammt nur still da zu sitzen. Aber dass war nicht der einzige Grund, dessen war sie sich sicher. Ob es etwas Ähnliches wie Eifersucht war? Neid? Hikaru wollte es nicht. Sie nicht! So ein primitives Gefühl. Völlig unter ihrer Würde. Sie war eine Hikari! So etwas konnte sie gar nicht empfinden. Unmöglich… Während Hikaru in ihren Gedanken und ihren eigenen Kampf vertieft war, lief Silence Light voraus. Sie wusste nicht dass er hinter ihr war, sie nahm an, dass sie alleine auf den Weg war ihren Bruder zu suchen. Silence rannte so schnell sie konnte. Was sie überraschte war, dass sie nicht einmal aus der Puste war. Aber sie machte sich keine Gedanken darum, warum sie es nicht war. Sie rannte einfach weiter, dankte dem Umstand mehr, als ihn zu hinterfragen. Silence konnte erahnen wo Youma war. Es gab einen Ort, den sie oft zusammen aufgesucht hatten. Einen Ort der außerhalb von Eterniya lag und den sie wohl als einzige kannten. Sie hatten es niemanden erzählt, hatten diesen Ort, deren eigen genannt. Er bot zwar nicht viel, doch das was er bot, war umwerfend schön. Ein Fleckchen unberührter Natur: Ein See mit kristallklarem Wasser, umrahmt mit hohem goldenem Gras. Hinter den Baumkronen konnte man die Türme der Städte sehen, die im Licht der Sonne wie eine bedrohliche andere Welt aussahen. Silence erblickte Youma sofort. Er saß unter einer Trauerweide, die nahe dem Wasser aus dem Boden einer kleinen Erhöhung sprießte. Sie war sehr hoch und zeugte von einem langen Leben. Deren lange Blätter wehten sanft in der Abendbrise. Youma hatte die Arme um die Beine geschlungen, den Kopf so tief gesenkt, als wünschte er, er würde verschwinden können. So weit Silence es beurteilen konnte, weinte er nicht mehr, doch er war so in seine Gedanken versunken, dass er Silence nicht bemerkte: Auch wenn sie jetzt neben ihn stand. Geräuschlos, ließ sie sich ins Gras sinken und ohne Vorwarnung, legte sie ihre Arme um ihn und drückte sich an ihren Zwilling. Dieser zuckte zusammen, sagte jedoch nichts. Sie auch nicht. Obwohl sie es wollte. Silence wollte ihm so viel sagen: Dass sie ihm beistand, das sie keine Angst vor ihn hatte, das alles in Ordnung war, das sie ihn nach wie vor liebte und das er nicht alleine war. Aber sie brachte kein Wort heraus. Plötzlich spürte sie etwas Feuchtes an ihrer Wange und bevor sie selbst wusste, was es war, hörte sie Youmas, durch sein voriges Weinen kläglich gewordene, Stimme: „Warum… weinst du?“ „Weil ich… Angst hatte.“ Youma zuckte abermals zusammen und Silence spürte deutlich wie er sich zusammen krampfte, als ob er versuchte sich in Luft aufzulösen. „…Ich… Ich… wollte das nicht…“ „Du bist ein Idiot.“ „Was?“ „Ich hatte nicht vor dir Angst. Sondern… um dich. Als du.. weggerannt bist… da dachte ich, du würdest nicht wieder kommen… dass du… mich alleine lassen würdest.“ „Ich würde dich niemals alleine lassen! Lieber sterbe ich. Silence, sowas darfst du nicht denken, es tut mir weh, alleine der Gedanke dich nicht bei mir zu haben schmerzt… Denk nicht an sowas… bitte…“ Die beiden Zwillinge sagten nichts mehr, sie kuschelten sich nur schweigend aneinander und nahmen die Hand des jeweils anderen. Lange mussten sie sich jedoch nicht anschweigen, ehe der Dritte im Bunde dazu kam. Die beiden Yamis sahen auf. Als Youma Lights Blick kreuzte wich er sofort weg und sah reuevoll in eine andere Richtung. Light sah ihm sofort an, dass sein Sohn viele Tränen vergossen hatte. Sein Gesicht war rot und tränennass. Light hatte das dringende Bedürfnis ihn in die Arme zu schließen. Nur einmal hatte er Youma weinen gesehen und das war in der Nacht wo er zu ihm gekommen war. Während Silence operiert worden war, hatte Youma stillschweigend vor sich hin geweint. Auch damals hätte Light ihn umarmt, aber zu dieser Zeit hätte Youma es sicherlich nicht gewollt. Jetzt wahrscheinlich schon. Aber jetzt ließ Light es nicht zu. Er blieb hart. Er musste richten. „Hat es dir Spaß gemacht?“ Youma kniff die Augen zusammen und wandte sich soweit ab wie es ihm möglich war, antworten tat er nicht. Silence jedoch fuhr auf und beschwerte sich bei Light, wie er ihn so etwas fragen konnte. Deren Vater achtete nicht auf Silence. „Das Kämpfen hat dir Spaß gemacht. Du hast es genossen der Stärkere zu sein.“ „…Nein! Ich wollte das nicht! Ich wusste nicht was ich tat!“ Youma schüttele den Kopf unf seine wirbelten um seinen Kopf herum. „Es ist gemein von dir! Du bist gemein!“, konterte Youma voller Verzweiflung. Silence hielt seine Verzweiflung nicht aus. Besorgt sah sie ihren Bruder an, ohne zu wissen, wie sie seine Pein stillen konnte. Sie wusste nicht was Light damit bezweckte. Sah er denn nicht, dass es Youma Leid tat? „Ich soll gemein sein? Ich habe niemanden geschlagen der schon am Boden lag. Ich habe meine Macht nicht an Schwächeren ausgelebt.“ Jetzt sah Youma auf und als würde er seine bebenden Hände mit irgendetwas beschäftigen müssen, verknotete er sie in seine Haare, als er versuchte sie zu bändigen. Während er sich damit ablenkte, hatte er die Augen fest zusammen gekniffen und biss auf seine Unterlippe. Es war schwer sich auszumalen, was in seinem Kopf vor sich ging. Doch plötzlich sah er Light wieder an und in seinen Augen lag verzweifelte Wut und Enttäuschung, als er Light anschrie: „Warum glaubst gerade DU mir nicht!? Ich wollte nicht kämpfen! Sie haben mich herausgefordert! Die haben mich unterschätzt – ich habe mich unterschätzt! Ich wusste nicht, dass ich das kann! Ich wusste nicht, dass Verletzungen nicht weh tun! Ich wusste nicht wie schnell ich sein kann! Ich habe keine Schuld! Denn du hast mir nie die Gelegenheit gegeben meine Fähigkeiten auszuprobieren! Es ist deine...“ Youma wäre wahrscheinlich noch weiter gegangen, wäre nicht eine glänzende, beinahe schon pulsierende Schwertklinge vor seinem Gesicht nieder gesaust. Silence traute ihren Augen nicht, genauso wenig wie Youma. Beide stockte der Atem. Sie hatten Lights Schwert noch nie gesehen. Es hatte einfach immer an seiner Hüfte gehangen; unbenutzt. Doch an der Art wie Light seine Waffe hielt, konnte man eindeutig erkennen, dass er sie schon öfter benutzt hatte. Schwer vorstellbar das Light dazu in der Lage war zu Töten... Es war jedoch keine normale Waffe. Die Klinge des Schwertes schien von Innen heraus zu leuchten, als würde es das Sonnenlicht aufnehmen und somit ein Eigenleben in seinen Schwertinneren erschaffen. Der Schwertgriff bestand aus zwei großen geschwungen Engelsflügeln, in dessen Mitte das Symbol der Hikari: Das Glöckchen. „Light! Was machst du denn da?!“, sagte Silence, die aufgesprungen war. Doch das Gesicht des Vaters blieb unberührt. Noch nie hatten die Zwillinge sein Gesicht so leblos gesehen, so ernst. Man sah ihn zum ersten Mal an, das er wirklich mit Hikaru verwandt war. Seine sonst warmen und liebevollen Augen, sahen aus, als wären sie aus weißem Stahl. „Du willst wissen wo deine Grenzen sind? Ich zeige sie dir. Wenn du jemanden brauchst, an dem du deine kämpferischen Gelüste ausleben willst – dann an mir.“ Light nahm ein wenig Abstand mit seinem Schwert, um Youma die Möglichkeit zu geben sich zu bewegen und zu Silence‘ Entsetzen stellte Youma sich auch noch in kampfbereit hin. „Sag mal: Spinnt ihr?! Habt ihr den Verstand verloren?!“ Ihr Zwilling sah zu ihr und bedeutete ihr, dass sie ruhig sein sollte. „Greif an.“ Youma tat wie geheißen. Silence wollte aufschreien um sie zu stoppen, doch ihr Zwilling war schon auf Light zugestürmt. Das nächste was er spürte war kaltes Wasser. Prustend und hustend rappelte Youma sich auf. Zu tiefst verwundert, wie er ins Wasser, fünf Meter hinter Light, gekommen war, drehte er sich um und starrte fassungslos auf Lights Rücken. Er schien sich nicht nur einen Zentimeter vom Fleck gerührt zu haben. Silence war genauso verwundert. Sie hatte Light die ganze Zeit im Blick gehabt... Erst jetzt spürte Youma, dass von irgendetwas am Hinterkopf erwischt worden war. Aber von was? „Wie hast du das gemacht?“ Light drehte sich um und lächelte zum ersten Mal wieder. „Du hast es nicht gesehen, aber ehe es dir gelang mich anzugreifen, habe ich mein Schwert herum gedreht, die Klinge mit beiden Händen gepackt und…“ „Mir den Griff auf den Hinterkopf geschlagen“, schlussfolgerte Youma und sein Gesicht verdunkelte sich als er fortfuhr: „Du hättest mich lieber mit Lichtmagie umbringen sollen.“ Das Lächeln des Hikari verschwand. „Warum sollte ich das?“ Der Angesprochene senkte den Blick. „Damit ich nicht zur Gefahr werde.“ „Willst du eine Gefahr sein?“ Youma sah auf. Zuerst zu Silence und dann wieder zu Light. „Nein. Aber ich will meine Kraft nutzen können. Ich will sie kennen.“ „Zu welchem Zweck willst du sie nutzen?“ „… Um die zu beschützen die ich liebe.“ Während Youma dies sagte, lagen seine schwarzen Augen auf Silence. Sie wurde rot und schaute beinahe schon schüchtern zur Seite. Light schritt einige Schritte vor und damit ins Wasser, ohne darauf zu achten, dass der Zaun seiner Hosen sich mit Wasser vollsaugte. Als er vor Youma stand, hielt er ihm lächelnd eine helfende Hand entgegen. Er starrte sie einen Augenblick lang an, dann erwiderte er sein Lächeln und ergriff die Hand seines Vaters. Light wollte ihn hochziehen, doch in dem Moment verlor er die Balance und fiel zusammen mit Youma vorne über ins Wasser. „Du bist ein Volltrottel, Light“, maulte Youma, als er sich die nassen schwarzen Haare aus dem Gesicht wischte. „So redet man nicht mit seinen Vater!“, antwortete Light, begleitet von einer schnellen Handbewegung, die Youma eine Ladung Wasser ins Gesicht bescherte. Dies ließ der Halbdämon nicht auf sich beruhen und konterte ebenfalls mit Wasser. Umgehend brach ein Wasserkampf aus. „Nimm das, Light!“, prustete Youma obwohl er Wasser im Mund hatte. „Glaubst du das lasse ich auf mir sitzen?! Da musst du früher auf...Ah!“ Unterbrochen von einer weiteren Ladung Wasser... Youma lachte ihn aus... solange bis er seinen Vater nachmachte und selbst stolperte... Diesmal war es Light der ihn auslachte... Mit Lachtränen in den Augen meinte Youma er würde jetzt doch noch was von Light erben... und so ging es weiter. Von Wasser zu Wasser. Silence sah ihnen mit verdrehten Augen zu, besann sich aber schnell anders. Sie krempelte sich ihren Rock hoch und nahm Anlauf. Mit einer ordentlichen Ladung Wasser landete sie zwischen Youma und Light und sagte, ehe sie zum Angriff überging: „Dachtet ihr, nur weil ich ein Mädchen bin, lasse ich mich ausschließen!?“ „A-Aber Silence, dein Rock..” Youma kam nicht weit mit seinen Worten, da ihm Wasser ins Gesicht gespritzt wurde. Es war unmöglich zu sagen wer in dieser Wasserschlacht die Nase vorn hatte. Es war auch egal, am Ende waren sie alle gleich nass, als sie den Heimweg antraten. Die beiden Kinder gingen jeder an einer Hand von Light, sie froren, waren aber befreit von ihren Sorgen und lachten immer noch. „Also, Light, wirst du mich dann trainieren?“, fragte Youma neugierig und Light nickte. „Aber heimlich. Das darf niemand wissen!“, antwortete Light mit einem Zwinkern und einem Zeigefinger an seinen Lippen. Youma grinste vielsagend und stimmte freudig ein. „Oh ja mich auch! Mich auch!“, warf Silence ein. Beide wanden sich zu ihr um und sagten gleichzeitig: „Nein!“ „Das ist ungerecht! Das könnt ihr nicht machen! Ich will nicht als schutzbedürftige Prinzessin enden!“ „Nicht mal, wenn ich der Prinz bin, der dich beschützt?“, fragte Youma lachend. Silence wurde rot und antwortete: „Erst recht nicht!“ Sie würden auch noch so weiter machen, wäre Silence nicht etwas an Light aufgefallen. „Sag mal, Light…“ „Hm?“ „Wo ist dein Diadem?“ Sie blieben stehen. Light ließ kurz die Hand Youmas los um sich die Stirn abzutasten und sagte: „Ups.“ „Ich sag doch, du bist ein Volltrottel.“ Light kniff Youma in die rechte Wange, ehe er wieder seine Hand nahm und sie weiter gingen. „Ist nicht so schlimm. Es wird in den See gefallen sein. Ich mochte das Ding eh nicht.“ Als sie in ihren Zuhause ankamen, war es ungewöhnlich ruhig. Doch Light begrüßte den Umstand, dass er seine Kinder zu Bett bringen konnte, ohne gestört zu werden. Das Hikaru ihn allerdings nicht erwartete machte ihn misstrauisch. Youma und Silence machten sich schnell Nachtfertig, bekamen die Haare getrocknet und legten sich in ihr Bett. Eigentlich standen in deren Zimmer zwei Betten, doch sie schliefen immer zusammen. Schon von Anfang an und Light zweifelte, dass sich daran etwas ändern würde. Youma hatte Silence die Decke hochgehalten und sie war hinunter geschlüpft. Trotzdem deckte Light sie noch einmal extra zu, obwohl es nicht notwendig war. Er strich beiden Kindern noch einmal übern Kopf und wünschte ihnen eine „Gute Nacht“. „Ich hab dich lieb, Light“, sagte Silence mit roten Bäckchen und Youma ergänzte: „Ich dich auch!“ Light lächelte dankbar und hatte keinerlei Gewissensbisse als er antworte: „Ich euch auch.“ Er schloss die beiden kurz, doch liebevoll in die Arme und wollte gerade das Zimmer verlassen, als Youma ihn zurück hielt: „Light! Wenn ich groß bin, dann werde ich dich in einem fairen Kampf besiegen! Und dann musst du mir versprechen, dass ich nie wieder Formeln auswendig lernen muss!“ Zehn Jahre später Silence und Youma hatten ihr 17stes Lebensjahr überschritten. Schon damals waren sie damit erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Doch Light schien deren Geburtstag einfach übersehen zu haben. Für ihn hatte sich nichts verändert, sie waren nichts desto trotz seine Kinder – zu aller Verwunderung störte die Zwillinge es nicht einmal. Mit ihren Heranwachsen war jedoch noch etwas anderes hinzu gekommen: Die Anziehungskraft des anderen Geschlechts. Aus deren unschuldigen Geschwisterliebe war eine entfachte Leidenschaft geworden und deren Liebe lebten sie auch aus. Es war kein seltener Anblick Silence und Youma eng umschlungen hinter einer Säule zu entdecken. Man sah sie selten alleine; meistens Hand-in-Hand. Wenn sie sich mal stritten, hielt keiner von beiden es länger als eine Stunde aus, ehe sie sich wieder Arm im Arm lagen und sich beim jeweils anderen entschuldigten. Viele waren der Meinung es wäre pervers. Nicht, wie Menschen meinen würden, weil sie Zwillinge waren, sondern aus dem Grund, dass sie sich einfach schon zu ähnlich sahen. Auch jetzt noch, wo Silence schon zu einer verführerischen Frau herangewachsen war, war es immer noch möglich die beiden zu verwechseln. Beide zogen ihre Blicke auf sich. Egal ob es neidvolle, bewundernde oder Blicke voller Abscheu waren. Es war einfach unmöglich sich nicht nach ihnen umzudrehen, wenn man ihnen auf dem Gang begegnete. Um es simpel zu sagen: Die Zwillinge waren einfach zu schön um wahr zu sein. Silence tat auch einiges dafür. Sie brauchte Stunden vor dem Spiegel. Youma jedoch interessierte es überhaupt nicht wie er aussah. Er behauptete sogar, er wäre es nicht der schön war, sondern einzig und allein seine Schwester. Wie blind musste man sein um seine eigene Schönheit nicht zu bemerken? Wenn Light sich dann auch noch den beiden anschloss, glich es ein Verbrechen sie nicht anzustarren. Die ungleiche Kleinfamilie zog ihre Blicke einfach auf sich. Doch an diesem Morgen, es war Winter, passierte etwas womit keiner so schnell gerechnet hatte. Die Elementargötter saßen im Konferenzraum und sprachen gerade um die Probleme die eine neue Grenzziehung mit sich gebracht hatte. Die Stimmung war ohnehin angespannt, doch Youma suchte sich gerade den ungünstigsten Zeitpunkt aus, um freudestrahlend rein zu platzen. Obwohl er der Sohn einer Göttin war, war es ihm nicht erlaubt an der Konferenz teilzunehmen. Demnach sahen alle ihn missbilligend an, (außer Hikaru, sie schrieb weiter als wäre nichts passiert), dann wandten sie ihre Blicke anklagend auf Light. Er tat so als würde er es nicht bemerken, stand auf und ging zu Youma, der vor Freude nicht stillstehen konnte. Kaum hatte der Hikari ihn erreicht, wollte gerade den Mund öffnen, sprang der Yami ihm um den Hals und sagte lachend: „Sie hat JA gesagt! Silence hat JA gesagt!“ „Wie bitte?“ Youma löste sich wieder von ihm und man sah, dass er Freudetränen in den Augen hatte: „Silence hat meinen Antrag angenommen!“ Hikaru hörte kurz auf zu schreiben – noch mehr von der Sorte, dachte sie und schrieb weiter. Shizen verlor seine Feder und Mizu verschluckte sich an ihrem Wasser. Die anderen starrten nur und wollten es nicht wahr haben. Youma und Light schienen davon isoliert zu sein und hatten ihre eigene kleine farbenfrohe Welt erschaffen. „Wir werden heiraten!“ Light nahm die Hände von Youma und sagte ebenso freudig: „Das ist ja großartig! Und davon hast du mir nichts gesagt? Wie hast du ihr den Antrag gemacht?“ Silence tauchte hinter Youma auf. Sie hatte ein neckisches Grinsen auf dem Gesicht, doch man sah ihr die Freude über den Antrag deutlich an. „Ich werde es garantiert bereuen! Ich hätte ihn länger zappeln lassen sollen!“, sagte sie und knuffte ihren Zwilling in die Seite. Immer noch beachteten sie die anderen Götter nicht. „Da hast du dir wahrlich was eingebrockt, Silence!“, sagte Light um ihr beim Necken von Youma behilflich zu sein. Dieser öffnete gerade den Mund um zu protestieren, als Tsuchi sich durch ein lautes Räuspern bemerkbar machte und die Kleinfamilie wand sich herum. Light lächelte mit der Unschuld eines Kindes und sagte, indem er die beiden in Richtung Tür schob: „Wir reden lieber Draußen weiter!“ Es waren nur noch drei Wochen übrig. Drei Wochen, bis Youma und Silence 21 Jahre alt wurden. Von Tag zu Tag wurde Light wachsamer und ließ insbesondere Youma nicht aus den Augen. Denn er hatte die Worte des namenlosen Dämons noch sehr gut im Kopf: „Youma wird vor dem Ende seines 20sten Lebensjahres den Pfad des Blutes eingeschlagen haben und dir den Krieg ansagen.“ Nichts in diese Richtung war geschehen. Ja, Youma hatte eine ungeheure Macht und konnte sie dank Light nun auch kontrollieren. Doch er nahm sie nie in Gebrauch, außer in deren geheimen Trainingskämpfen. Von Kampf zu Kampf wurde Youma spürbar stärker. Beim Letzten war es ihm sogar gelungen Light das Schwert aus der Hand zu schlagen. Selbst konnte er nicht mit dem Schwert umgehen. Er beschwerte sich immer, warum er mit einer Waffe kämpfen musste und warum es unbedingt ein Schwert sein musste. Youma war sehr wohl in der Lage auch ohne Waffe zu kämpfen, das wusste Light. Aber jeder Wächter brauchte eine Waffe und der Hikari strebte ins geheim darum Youma so weit wie möglich vom Kampfstil der Dämonen abzubringen. Man konnte beim besten Willen, nicht behaupten dass der Halbdämon kämpfte wie ein Dämon. Er bewegte sich auch im Kampf mit einer bemerkenswerten Eleganz, die seine Schönheit nur weiter untermauerte. Silence (die immer noch nicht kämpfen durfte) hatte einmal beim Zusehen gesagt, es sähe aus, als würden Engel kämpfen. Es war selten, aber Youma brauchte seine Kräfte auch im Alltag. Nicht um andere Wächter zu erniedrigen, nicht um Gewalt auszuüben und auch nicht um anzugeben, sondern war Silence wieder einmal der Grund. Einmal hatte ein Wächter den entscheidenden Fehler gemacht und hatte sie angefasst. Die Yami hatte schon zur Ohrfeige ausgeholt, doch Youma war ihr zuvor gekommen. Mit einem Blick, der wohl den stärksten Krieger in die Knie gezwungen hätte, sah er den Wächter an, packte sein Handgelenk und fauchte: „Fass meine Verlobte noch einmal mit deinen schmutzigen Fingern an, und ich brech dir die Knochen!“ Schnell hatten die männlichen Wächter gelernt Silence nicht zu nah zu kommen, zwei Meter waren schon zu viel und Youma sah über die Schulter, bedachte jeden mit einem mörderischen Blick. Verletzt hatte er allerdings nie wieder jemanden. Doch jetzt waren nur noch drei Wochen übrig bis zu dem Tag, den Light in Gedanken schon Tag X getauft hatte. Er fürchtete diesen Tag und zu allem Übel, kam ihn noch etwas in die Quere: Einmal im Jahr trafen sich die führenden Personen der Dämonen und der Wächter um gemeinsam über deren Welt zu debattieren. Light war da natürlich keine Ausnahme, auch wenn er es versuchte zu sein. Drei Tage wahrte dieses Treffen. Drei Tage indem er Silence und Youma allein lassen musste – und das so kurz vor den gefürchteten Tag X. Er hielt es kaum aus und noch nie hatte man Light so nervös gesehen. Bei jeder Kleinigkeit reagierte er gereizt, mit einer Wut, die man ihm überhaupt nicht zutraute und beschwerte sich lauthals darüber das er gezwungen war mit einem namenlosen Dämon zu reden: Als ob, dass das Problem wäre. Niemand kannte das wahre Problem. Außer Hikaru. Und diese tat nichts um ihren Mitlichterben zu beruhigen. Alles Meckern half nichts. Am Tag der Abreiße stand Light, ausgestattet mit prachtvoller Uniform, wehenden weißen Umhang, am Tor, wo seine Kinder sich von ihm verabschiedeten. Die Sonne ging gerade auf, es hingen Regenwolken am Horizont und kündigten keinen schönen Tag an. Aber das war Light egal. Seine Laune war sowieso im tiefsten Keller. Silence und Youma sahen ihn besorgt an. Sie hatten noch nie erlebt, dass seine Mundwinkel so tief nach unten hingen und versuchten ihn zum Lachen zu bringen. Erfolglos. „Stell nichts an, Youma“, sagte Light ernst. Der Angesprochene verschränkte beleidigt die Arme. „Was sollte ich anstellen? Du warst schon öfter weg und bist du mit Leichen begrüßt worden? Nein.“ Light ging nicht drauf ein. „Silence, pass auf ihn auf.“ Sie nickte. Youma gefiel nicht, dass er nicht beachtet wurde. Light öffnete den Mund. Er wollte gerade noch sagen, das Youma nichts von Fremden annehmen sollte, ehe ihm einfiel das der „Fremde“ ihn, Light, ja erwartete. Immerhin war er das Oberhaupt der Dämonen und würde so genauso dazu gezwungen sein, teilzunehmen wie Light. Und wie dieser ihn kannte, würde es ihm, wie jedes Jahr, unheimlichen Spaß machen Light vor aller Öffentlichkeit „Light-kun“ zu nennen. Oh wie Light sich darauf freute! Sein Gesicht verzog sich sarkastisch. „Light! Beeil dich!“, rief Kaze herüber. Light drehte sich wie vom Blitz getroffen um und schrie ihn an: „DU HAST MIR GAR NICHTS ZU SAGEN!“ „Ich denke, Youma, wir haben schlechten Einfluss auf ihn“, sagte Silence, nach dem sie sich verabschiedet hatten, Light stampfend zu dem geschockten Kaze herüber gegangen war und die beiden Zwillinge sich auf den Weg Nachhause machten. „Er wird alt“, war Youmas Antwort, während er seinen Arm um Silence‘ Hüfte legte und sie das Gleiche bei ihm tat. „Nur noch 24 Stunden. 24 Stunden. Das überlebst du, Light… Gaaaanz ruhig…“ Light zählte schweigend bis zehn, atmete tief durch und versuchte sich wieder auf das Thema zu konzentrieren. … Was war noch mal das Thema? Light sah sich ein wenig hilflos um, als versuchte er das Thema zu finden, welches er verloren hatte. Dabei kreuzte sein Blick den des namenlosen Dämons. Dieser sah gelangweilt aus, stützte seinen Kopf mit der zusammen geballten Faust ab und grinste diabolisch, als er bemerkte dass Light ihn ansah. Der Hikari wollte ein erzwungenes Lächeln aus Höflichkeitsgründen erwidern, doch brachte seine herunterhängenden Mundwinkeln nur zu einem müden Zucken. Der Hikari wand sich schnell wieder ab und versuchte Kikous Worten zu folgen, die gerade aufgestanden war um ein Argument vorzubringen. Das Thema fand er dadurch allerdings immer noch nicht wieder. Immer wieder schwirrten seine Gedanken zu Youma und Silence. Ging es ihnen gut? War alles in Ordnung? Aus den Augenwinkeln heraus, sah Light noch einmal zu dem Dämonenherrscher rüber, diesmal unbemerkt. Der Dämon folgte den Worten von einem seiner sechs Teufel. Was tat er eigentlich hier? Es wäre für ihn doch am günstigsten gewesen Light Youma zu berauben, während dieser zu seinen Pflichten gebunden war und nicht auf seine Schützlinge achten konnte. Light zweifelte daran, das der Namenlose seine Pflichten so ernst nahm, um diese Gelegenheit zu verpassen. Vielleicht hatte er diese Aufgabe jemand anderen überlassen? Doch die sechs Teufel waren alle hier und auch die fünf anderen hochrangigen Dämonen waren anwesend. Light glaubte nicht daran dass er diese Aufgabe irgendjemanden überlassen würde. Vielleicht war der Dämonenherrscher selbst eine Illusion, war gar nicht hier, sondern bei Youma? Zutrauen tat Light ihm das, aber für eine Illusion war sein Gegenüber zu aktiv in der Konferenz. In den Pausen, die zwischen durch eingelegt worden waren, war ihm ebenfalls kein Unterfangen in diese Richtung möglich. Der Ort war absolut abgeriegelt. Nicht nur mit Schlössern, sondern auch mit mächtigen Bannkreisen – er war absolut von der Außenwelt abgeschnitten. Es wäre dem Teufel nicht möglich gewesen, zwischendurch zu verschwinden… Light gab es auf, irgendwie an der Konferenz teilzunehmen. Er saß stillschweigend, mit verschränkten Armen, auf seinen Platz, starrte verbissen auf die bronzefarbene Tischplatte und bemerkte nur ab und zu, dass sein Gegenüber ihn ansah. So zogen sich die nächsten 24 Stunden endlos hin. Noch nie zuvor kam ihn die Sitzung so lang vor und was ihn erst jetzt, wo er nicht direkt daran teilnahm auffiel: Es gab keinen einzigen Moment wo zwischen den beiden Parteien Schweigen herrschte. War ein Thema abgehackt auf der Liste, kam sofort das Nächste. Light wurde kein einziges Mal nach seiner Meinung gefragt. Er hatte auch keine. Im Gegensatz zu Hikaru, die unruhig auf seinen Schoss herum rutschte und sich wünschte Light würde mehr Interesse an seinen Pflichten zeigen. Er spürte wie sie öfter versuchte in seine Gedanken einzudringen, doch er schloss Hikaru aus. Endlich. Die Zeit war rum. Man sah Tsuchi und einen der Teufel an, dass sie noch mindestens zehn Stunden hätten weiter machen könnten. Light war der Erste der Draußen war, dachte er es zumindest. Kaum atmete er die frische Morgenluft ein (Hikaru hatte gerade in seinen Gedanken zum Meckern angesetzt), als Light hinter sich, sein verhasstes: „Light-kun“ hörte. Er sah es nicht für nötig sich umzudrehen, er sah einfach über die Schulter. Die anderen kamen jetzt auch hinzu. Niemand bemerkte den Blickkampf zwischen den Namenlosen und Light. Die einen Wächter verabschiedeten sich von den Dämonen – man könnte meinen es liefe friedlich ab. Doch wenn man genauer hin sah, konnte man erkennen, das bei einen der Händedruck so fest war, als würden sie sich die Hände abreißen wollen. Andere wiederrum taten nicht so als würden sie sich friedlich verabschieden, sondern taten es wirklich. Shizen z.b verbeugte sich und dankte für die gute Konversation. Hikaru hatte nicht im Sinn sich überhaupt zu verabschieden. Sie hing an Lights Hand und zupfte genau wie ein ungezogenes Kind an seinen Ärmel. Er nahm davon keine Notiz. Light wollte gerade etwas sagen, doch der Dämonenherrscher kam ihn zuvor: „Grüß deine Familie, Light-kun.“ Damit wand er ihm den Rücken zu und schritt zu Seinesgleichen. Fertig gestellt: 06.06.07 Itzumi: *verbeug* Ich habe diesmal die überaus ehrwürdige Aufgabe Euch, Leser-sama, die Vorschau für das nächste Kapitel von Himitsu no Mahou zu übermitteln. *aufricht* *räusper* Das nächste Kapitel stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Wächter da: Der erste entscheidende Schritt in Richtung des ewigen Krieges... Zum Glück, man stelle sich vor mit Dämonen zusammen zu leben.... Was für eine Sünde hatte der heilige Light... Ich hätte nie gedacht das die Hikari von so einem.... abstammen würden.... begangen, die so verherrend war, dass sein geliebter Sohn.... wie ekelig, ein Dämon.... sich gegen ihn wandte? Und warum tötete er Silence? ... warum wohl, Dämonen legen keinen Wert auf Liebe... hatte der namenlose Herrscher etwa Recht? Mit dem nächsten Kapitel, „Luzifers Blut Teil Zwei“, endet der Silence/Youma/Light Part... endlich!... Wenn Ihr also eine Antwort haben wollt, denn solltet Ihr, Leser-sama, das nächste Kapitel lesen. Vielen dank für ihre Aufmerksamkeit... und nieder mit Green! Stiiiirb! Kapitel 49: Luzifers Blut Teil Zwei ----------------------------------- Luzifers Blut Teil Zwei Kaum hatte Light den Durchgang erreicht, der zum Haupteingang führte, hörte er vor sich Schritte, obwohl Hikaru immer noch seine Gedanken über sein schlechtes Benehmen belagerte. Light drängte diese beiseite und sah dass eine schwarze Person ihm entgegen lief. Er blieb stehen, was die anderen Götter ihm gleich taten. Sie erahnten nur, dass es sich um einen der Zwillinge handelte, aber sie waren sich zu ähnlich, als dass sie von dieser Entfernung heraus sagen konnten, wer von ihnen es war. Light jedoch erkannte die Person sofort. Er wusste wie die Beiden liefen und dass sie unterschiedlich liefen. Es war Silence. Als sie bei ihnen ankam, brauchte sie einige Sekunden um die Luft zurückzuerlangen. Ein, zwei Mal atmete sie mit erhobenem Kopf tief durch- Light wollte sie gerade fragen was geschehen war – ihm ahnte schlimmes. Er hatte Silence noch sie aus der Puste erlebt. Doch er kam nicht dazu etwas zu sagen, denn die Yami warf sich ihren Vater an die Brust und schrie ihn verzweifelt an: „Youma! Youma ist weg!“ Die Suche wurde sofort eingeleitet. Jeder Wächter war auf der Suche nach ihn, in jedem von deren Landteilen. Den ganzen Tag; doch die Suche blieb erfolglos. Silence erzählte mit hängendem Kopf, dass er gleich am ersten Tag verschwand. Er wollte sie überraschen, sagte sie kläglich und mit zurückgehaltenen Tränen in den Augen, Youma habe gesagt sie solle an deren Ort warten… Sie hatte gewartet. Stundenlang. Er kam nicht. Den gesamten Tag über weinte Silence nicht. Nur wenn sie kurz mit Light (und zwangsweiße auch Hikaru) allein war, ließ sie ihrer Verzweiflung Luft - doch ohne ihr Gesicht dabei mit Tränen zu benetzen. Am Abend waren Vater und Tochter abermals an deren privaten Ort am See gegangen. Verzweifelt nach irgendwelchen Anzeichen gesucht… doch es war nichts zu finden. Erst nach Stunden gingen sie schweigend zurück. Seite an Seite. „Er hat versprochen mich nicht alleine zu lassen. Er hat versprochen mir keine Angst zu machen… jetzt macht er beides.“ Light sah Silence an, doch hatte keine Worte des Trostes parat. Er wusste nicht was er sagen sollte, er wusste auch nicht ob er einfach den Arm um sie legen sollte. Im Moment hielt er nichts für angebracht. Also schwiegen sie weiter. Bis Silence plötzlich stehen blieb. Light ging noch zwei Schritte weiter, so in seine sorgenvollen Gedanken vertieft, dass er Silence‘ Anhalten nicht bemerkt hatte. Eine ruckartige Bewegung störte allerdings sein Blickfeld in dem Grad, dass es ihm nicht unbemerkt blieb und er aus deinen Gedanken erwachte, indem er zu seiner Tochter herum wirbelte. „Silence!“ Die Yami war auf die Knie gegangen. Die plötzliche Bewegung hatte über ihrem linken Lungenflügel geendet, wo sie ihre Hand in den glänzenden Stoff ihres Gewands versenkte. Der Hikari konnte ihr Gesicht nicht erkennen, da sie sich beinahe kugelförmig zusammenkrampfte. Umgehend ging Light vor ihr auf die Knie. Indem er ihre Schultern packte, wiederholte er ihren Namen, nur eine Oktave höher. „...Wa....W...as...“ Silence‘ Stimme war weniger als ein Keuchen, da ihr Körper sie daran hinderte. „Nein... das passt doch gar nicht zu unseren Berechnungen...“ Lights gestammelten Worte, die mehr an sich selbst gerichtet waren, wurden unterbrochen von einem erstickten Schmerzensschrei seiner Tochter. „... Light! ... Ich... be—komme... keine--- Luft!“ Light wollte gerade zur einzigen Möglichkeit greifen und sie zu Kikou bringen. Er war nicht in der Lage gesundheitliche Schäden zu heilen... „Lass mich ma‘ durch!“ Dem Wächter blieb kaum eine Sekunde sich nach dem Ursprung der Stimme zu erkunden, denn im nächsten Moment wurde er schon ruppig beiseite gestoßen und landete, dank seiner Tollpatschigkeit, im Gras. „Was...“ Seine Stimme blieb ihm im Halse stecken, als er den Anblick vor ihm realisierte. Es war ein Dämon gewesen, der den Hikari so flegelhaft gestoßen hatte. Allen Anschein nach: Um Silence zu küssen. „Eh...“ Light brauchte ein Blinzeln um zu begreifen was dieser Akt für einen Sinn hatte. Denn Sinn hatte er: Von deren vereinigten Mündern lief eine dunkle violette Flüssigkeit, dessen Karaffe Light neben sich fand. Er griff danach und hielt es sich ins Licht. Sein panischer Blick kam zur Ruhe und wurde ernst. Ein klatschendes Geräusch, welches selbst das hohe Gras um sie herum in Bewegung zu bringen schien, brachte er ihn erst dazu, aufzuschauen. Er war nicht sonderlich überrascht darüber seine Tochter topfit vor sich zu finden. Sie hatte ihrem stürmischen Lebensretter eine Ohrfeige verpasst und spuckte nun angewidert auf den Boden. Dieser wandte sich nun umgehend an Light. „Ah Light! Ich wusste gar nicht, dass du eine Tochter hast, die so schmackhaft ist! Und auch nicht, dass du dich für Medizin interessierst.“ Silence hatte dem dunkelhäutigen Dämon beim ersten Teil seiner Bemerkung mit kalten Blicken durchbohrt, sah nun erstaunt zu Light. Als Reaktion auf deren Blicke, ließ er das kleine Fläschchen fallen und sagte: „I-Ich? Medizin? Nein... Ah, was willst du für die Rettung?“ Silence‘ Augen verengten sich. Das Verhalten ihres Vaters machte sie skeptisch. Doch die Antwort des Dämons lenkte sie ab: „Hm... Ein weiterer Kuss wäre nicht schlecht. Vielleicht diesma‘ mit Zu...“ Der ach so soziale Dämon fand Silence‘ Fuß in seinen Gesicht wieder und als Sahnehäubchen obendrauf: „Lieber sterbe ich!“ Light sah den beiden bei deren Schlagabtausch noch eine Weile geduldig zu, ohne überhaupt etwas davon wahr zu nehmen was er sah. Er war mit seinen Gedanken an einem vollkommen anderen Ort; über seine weißen Augen schien sich ein grauer Schleier gelegt zu haben. Hätte Silence in diesem Moment ein Auge für ihn gehabt, wäre ihr aufgefallen, dass er just in diesem Moment um einige Jahre älter aussah. „Wir sollten zurück, Silence.“ Erst da schien Silence wieder zu bemerken, dass ihr Vater noch vorhanden war. Sie mustere ihn nicht mehr mit Skepsis, sondern eher mit Sorge. Denn auch seine Stimme klang merkwürdig rau. „Dein gesundheitlicher Zustand missfällt mir. Ich denke es wäre ratsam, wenn Kikou dich untersucht. Ich werde mit dir zurückkehren und mich dann alleine auf die Suche nach Youma begeben.“ Die Angesprochene öffnete bereits den Mund um zu widersprechen, doch der Dämon kam ihr zuvor: „Youma? Dein hübscher Adoptivsohn? Warum sucht ihr ihn?“ Beide Wächter wirbelten zu ihm herum, der die beiden ehrlich verwundert ansah. „Was weißt du über Youma?!“, fragte Silence ihn barsch, im Gegensatz zu Light, der das Ganze ein wenig höflicher anging: „Soll das heißen, Nekeru, du weißt wo Youma sich aufhält?“ Dem Dämon Nekeru schien nun klar zu werden, dass seine Informationen was Wert waren. Denn seine Gesichtszüge sprachen nur eine Sekunde zuvor noch von Ahnungslosigkeit als Antwort auf deren Dringlichkeit, doch nun hatten sich seine Lippen zu einem Grinsen verformt. „Vielleicht?“ „Sprich du Ele...“ „Bitte sage es uns.“ Sein Grinsen wurde, wenn überhaupt möglich, noch breiter. „Gerne. Aber nur wenn ihr meine Information auch bezahlt.“ Silence‘ Hand schnellte sofort hervor, parat auch noch die rechte Wange Nekerus zu brandmarken. Doch Light hob beschwichtigend den Arm. Die Yami grummelte, während Nekeru fort fuhr: „Light, du weißt doch sicherlich was ich will.“ Der Angesprochene konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Du willst spielen.“ „Ganz genau.“ „...Spielen?“ Silence hatte vollkommen die Sprache verloren. Zuerst dieser schmerzvolle Krampf, gefolgt von Lights fragwürdigen Verhalten... dann die ekelige Rettung dieses Flegels und dass es ihr anscheinend auch noch perfekt ging, obwohl sie an der Schwelle des Erstickens gestanden hatte... und nun das. Sie saß einfach da, am Tisch mit zwei Dämonen, ihrem Vater und spielte Karten! Während Youma sonst was zustoßen konnte! Obendrein hatte Silence überhaupt keine Ahnung von den Regeln und keiner von den Anwesenden schien im Sinn zu haben, ihr Irgendetwas erklären zu wollen. Sie sah über ihre Karten hinweg und bemerkte abermals, dass die Dämonen sie ansahen. Wäre Silence nicht erfüllt von tiefster Sorge um ihren Zwilling, würde sie jetzt verführerisch lächeln um ihre Schönheit noch weiter zu unterstreichen und ihnen zu zeigen dass sie ihr nicht das Wasser reichen konnten. Doch auf deren Blicke erwiderte sie nichts als abweisende Kälte. Als die beiden sich wieder dem Spiel zu wandten, nahm Silence sich kurz Zeit sie genauer in Augenschein zu nehmen. Es war ein seltener Zufall, dass sie Dämonen zu Gesicht bekam – wenn sie sich selbst nicht mitrechnete. Zwar gab es in Eterniya mehrere Dämonen die mit Wächtern zusammenlebten, aber in deren Zuhause, indem Silence und Youma sich überwiegend aufhielten, war es überaus selten einen anzutreffen. Nekeru hatte kurze zerzauste dunkelbraune Haare und seine Ohren waren einige Zentimeter länger als bei Silence. An denen hingen mehrere goldene Ringe. Seine Augen bestanden aus einer dünnen Pupille, die umarmt wurde von einer Mischung aus Gelb und Orange. Er hatte eine recht dunkle Haut und Silence war sich sicher, das dies nicht von der Sonne kam. Der Dämon neben ihn, offensichtlich sein Freund, hatte die gleiche dunkle Hautfarbe, das war aber die einzige Ähnlichkeit. Seine Pupille war rund und das rot, war kaum zu sehen und auch seine Haare unterschieden sich von den seines Freundes. Seine waren schwarz, glatt gekämmt und ein dünner Zopf fiel über seine Schultern. Im Gegensatz zu Nekeru, wirkte dieser mehr gepflegt und hatte auch an seine Ohren kein Schmuck hängen, auch wenn sie genauso spitz waren. Silence sah sich unbemerkt, da ihre Mitspieler voll und ganz in ihrem Spiel vertieft waren, um. Es war alles so... normal. Und das wo sie sich im Territorium der Dämonen befand. Kein Zaun, keine Mauer, keine Grenze. Nur ein in den Boden gehauener Steinpfahl wo der Name des Landes gemeißelt stand und angedeutet wurde, das hier das Reich der Wesen der Nacht begann: Lerenien-Sei. Es war nichts anders: das Gras war Dasselbe wie bei den Wächtern, die Straßen aus demselben Material, das Wasser genauso klar und nur die Häuser unterschieden sich im Baustil. Es war ruhig, abgesehen von ein paar spielenden Dämonenkindern, die von Haus zu Haus rannten, im Versuch den jeweils Anderen zu fangen. Auf der Veranda Silence‘ gegenüber saßen weibliche Dämonen - zutiefst in ein Gespräch über den neuesten Klatsch und Tratsch verwickelt. Unter ihnen saßen auch zwei, drei Wächterinnen. Was Silence überrascht hatte, war, dass einer der Dämoninen Nekerus Frau war. Es hing ein leicht rostiger Geruch in der Luft, dessen Quelle eine Maschinerie war. Man konnte dessen Türme vor der herabsinkenden Scheibe der Sonne erkennen. Dort wurde Baumaterial für Häuser und Straßen hergestellt, wie Light ihr erzählt hatte. Die Dämonen hätten in diesem Bereich mehr Erfahrung und verkauften ihr Material an die Wächter. Daher waren deren Städte auch beinahe aus dem gleichen Material hergestellt. „Light, das kannst du nicht machen!“ „Er schummelt, ich sag´s dir.“ „Ich? Ich bin ein Hikari! Ich schmücke mich nicht mit Solcherlei!“ „Deine Lieblingsausrede.“ „Wem wunder´ts? Ist ja auch seine Wirksamste.“ Auch dieses kleine Gespräch konnte Silence nicht davon abhalten sich nun die Kinder genauer anzusehen: An deren Augen, war eindeutig zu erkennen, das sie die beiden Dämonen ihre Väter waren. Zwei der Mädchen, so wie Silence es beurteilen konnte, beide die Töchter des Rotäugigen, hingen kopfüber an der Veranda und die Yami konnte es nicht lassen: Sie erinnerten sie an Fledermäuse. Der Sohn Nekerus hatte woanders ihren Platz gefunden: Auf Lights Schultern, Hikarus Stammplatz. „Silence, ich sag dir was.“ Die Angesprochene schreckte auf und nahm gleich mehrere Zentimeter Abstand, als sie bemerkte wie nah ihr Nekeru plötzlich gekommen war. Ihre Augen verengten sich drohend. Doch der Dämon ließ sich nicht abschrecken und fuhr hinter vorgehaltener Hand fort: „Dein Adoptivvater hat es faustdick hinter den Ohren. Der hat mehr Leichen im Keller, als so mancher Dämon!“ Er erntete sich einen verwunderten Blick. „Leichen?“ Silence konnte nicht drum herum, dass ein ungutes Gefühl sich in ihr breit machte. Auch das lockere Lachen ihres Gesprächspartners änderte daran nichts. Er dachte sich bei seiner Aussage nichts, hatte es wahrscheinlich auf das Spiel bezogen... Ehe ein triumphierendes „HA!“ erklang, wurden drei Flaschen geleert und der Hikari sah seine Tochter nur sprachlos an, als ob er erwartete sie würde jeden Moment umfallen – denn sie war es gewesen, die die drei Flaschen geleert hatte. Lights Vaterinstinkte schlugen Alarm. Doch nichts der gleichen geschah. Silence war weder rot, noch schwankte sie irgendwie, auch der Alkoholgeruch blieb nicht an ihr haften. Hatte der Alkohol keinen Einfluss auf sie? Doch Silence hatte gewonnen – das war die Hauptsache. „So, Schluss mit den Spielchen! Raus mit der Sprache!“ Die Tochter Nekerus war mittlerweile in Lights Schoß eingeschlafen und wurde nun von einer weiblichen Dämonin abgenommen, die gerade von ihren Plausch zurückkehrte und Light ein herzvolles Lächeln schenkte. Widerwillig gab der Freund Nekerus Silence eine Antwort: „Es geht das Gerücht um, dass unsere ehrwürdige Majestät, einen Schüler bei sich aufgenommen hat... angeblich soll er sein Nachfolger werden.“ Light schoss sofort los: „Wie kommst du da auf Youma?!“ „Weil es von Anfang bestimmt wurde, dass Luzifer-sama den Platz seiner Majestät einnehmen sollte. Aber da dieser tot ist... sind seine Kinder, trotz Wächterblut, die rechtmäßigen Erben.“Er zeigte auf Silence, die genauso erstarrt war wie Light: „Und scheinbar hat er sich für Youma entschie – Hej Light!“ Doch der Lichterbe hörte seinen Ruf schon nicht mehr. Er war bereits dabei die Straße herunter zu schreiten, Silence folgte ihn. „Light! Was soll das alles bedeuten...?! Youma?! Der zukünftige Machthabende der Dämonen?!“ Es war unverkennbar: Light kannte sich in den Straßen aus. Zielstrebig und ohne sich einmal umzugucken schritt er zwischen den Häusern entlang und gab Silence keine Antwort. Vater und Tochter gelangten in ein Gebiet, welches schon um einiges lauter war. Die Gebäude standen dicht an dicht und die Straßen waren überfüllt und in der Luft hang Musik, Gelächter und lautes Gerede. Es kam Silence so vor, das deren Tag erst gerade angefangen war, jetzt wo die Dunkelheit der Nacht sich über Lerenien-Sei gesenkt hatte. Light zwang sich durch die Menge, ohne sich zu entschuldigen, was so gar nicht seiner Natur entsprach. Mit seinem weißen Äußeren stach er aus der dunklen Anhäufung von Schattenwesen heraus wie eine Fackel in der Dunkelheit. Silence hatte Schwierigkeiten ihm zu Folgen und würde am liebsten seine Hand nehmen; als wäre sie noch ein Kind, welches sich verlaufen könnte. Silence musste sich selbst eingestehen, dass sie sich nun überhaupt nicht mehr wohl fühlte - Im Reich der Dämonen. Sie fühlte sich angestarrt. Nicht wie sonst, dass man ihre Schönheit bewunderte, sondern gierig. Hätte Youma diese Blicke gesehen, wäre er ausgerastet und einmal mehr wünschte sie sich ihn an ihrer Seite. Würde Light nicht so schnell rennen, würde Silence selbst dafür sorgen, dass man sie nicht so an gierte, aber die Zeit war dafür nicht angebracht und die Yami wollte nicht ohne Light dastehen, wenn sie ihn verlor. Doch Light blieb plötzlich stehen. Silence trat zu ihm und sah als Erstes, dass sein Gesicht zu Stein erstarrt war, zu einer schrecklichen Grimasse entstellt. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen und dann erst sah Silence, dass er sein Kommunikationsgerät in der Hand hielt. Obwohl sie die Worte in dem Lärm nicht verstehen konnte, verlor auch sie den Boden unter ihren Füßen, wie auch die Farbe in ihrem Gesicht. Das Gerät fiel zu Boden. An der Stelle, wo gerade noch zwei Wächter gestanden hatten. Silence konnte es nicht fassen. Es verschlug ihr die Sprache. So etwas hatte sie noch nie gesehen… wie war das möglich? „Wie…?“ Mit zitternden Fingern berührte sie… es. Es. Weiße leuchtende Flügel. Engelsflügel. Sie waren einfach plötzlich da gewesen. Als ob sie schon immer an Lights Rücken gehaftet hatten. Als ob sie nur unsichtbar gewesen und plötzlich sichtbar geworden waren. Sie waren groß. Fast zwei Meter lang. Mehrere Meter flog Light, mit Silence auf dem Arm, hoch, mitten im Himmel. Getragen von leuchtenden Engelsflügeln. Irgendwie war es passend, Light mit Flügeln zu sehen. Und als Silence den kurzen Schock überwunden hatte, schien ihr Gehirn es für völlig natürlich zu halten, dass ausgerechnet Light Engelsflügel aus dem Rücken wuchsen. Niemand Anderen hätten sie besser gestanden. „Es ist etwas passiert“, hörte sie Light ernst sagen. „Was ist mit Youma?!“, schrie sie ihm entgegen. Vom schnellen Fahrtwind wurden ihre Worte abgedämpft und gingen beinahe darin unter. Light antwortete nicht; das tat auch nicht Not. Denn in dem Moment sahen beide ihr Zuhause. Es war nicht etwa so, dass es in Brand steckte, dennoch sah man schon aus der Luft heraus, dass etwas Grauenvolles seinen Lauf nahm... Sie kämpften. Light und Silence sahen schwarze Lichter, Blitzförmige Magie - Light erkannte die Magie von Hii und Tsuchi wieder und unter ihren Füßen taten sich tiefe Erdrisse auf – warum kämpften sie?! Und vor allen Dingen: Gegen was oder wem?! Kaum hatte Light den Boden mit den Fußspitzen berührt, sprang Silence herunter und lief los. Lights Flügel lösten sich in Lichtpartikel auf und er wollte ihr gerade nachsetzen als eine verzweifelte Stimme durch seinen Kopf hallte: „LIGHT!“ Hikarus Stimme. Noch nie zuvor hatte er sie so verzweifelt und… panisch gehört. Ihre Panik entfachte seine weiter. Wenn Hikaru Angst hatte, musste dass, was ihn erwartete wahrlich das Grauen selbst sein. Light machte sich auf ein Horrorszenario bereit. Überall Blut, Leichen, Kampf, Krieg: All das wogegen Light immer gekämpft hatte. Es war wahr geworden… und Youma war mittendrin. Lights Befürchtungen wurden war. Nicht nur der Schwefelgeruch stieg dem Hikari in die Nase, sondern auch der Geruch von Blut. Von einer Menge Blut. Silence und Light mussten einige Treppenstufen hinauf rennen, um zum Ort des Geschehens zu gelangen. Schon nach den ersten hundert Stufen, hatten sie drei blutgetränkte Leichen gekreuzt. Silence rannte weiter, als wäre der Tod hinter ihr selbst her – er war jedoch eher vor ihr. Sie hatte die Übertragung nicht gehört, hatte die Worte nicht gehört, die ein angstgeschlagener Tsuchi Light ins Ohr geschrien hatte. Silence hatte Angst; Angst um ihren Bruder, dass ihm etwas passiert war… Das er auch irgendwo lag. Genau wie die drei toten Wächter auf den Steinstufen. Light wusste, Youma war nicht tot. Er lag nirgendwo. Er war in der Mitte des Schreckens. Der Mittelpunkt. Im Auge des Sturms. Der Einzige der nicht unter Todesangst litt. Silence kam am Ende der Stufen an, musste sich jedoch sofort auf den Boden werfen um einer Windattacke auszuweichen, die ihre Haare aufwirbeln ließ. Ehe Light ebenfalls oben ankam, erblickte er Hikaru. Sie stand am Ende der Treppe. Der Rock war zerrissen, angebrannt, befleckt und ihre blauen Schleifen hatten ihre weißen Haare freigegeben: Sie wehten wild und ungebändigt in dem aufgescheuchten Wind. Als sie Light spürte, drehte sie sich um, sie hatte Blut in ihren weißen Kindergesicht. „Halte ihn auf!“ Light und Silence sahen es im gleichen Moment und beide schlug es wie ein Peitschenhieb: Youma. Er stand, genau wie Light es dachte, in der Mitte des Horrors. Doch er sah bei weiten schlimmer aus, als in Lights schrecklichsten Alpträumen. Er war nirgends verletzt, seine lila Uniform hatte keinen Kratzer. Dennoch war er über und über mit Blut besudelt. Es sah aus, als hätte Youma in Blut gebadet. In seinen Händen hielt er eine Waffe, die Light nicht identifizieren konnte. Sie hatte einen langen verzierten, doch auch blutgetränkten Griff und eine lange, gebogene Klinge, dessen Schärfe nicht zu übersehen war. Doch die Waffe, das Blut, waren nicht die schlimmsten Faktoren. Es waren Youmas Augen. Seine sonst tiefen schwarzen Augen, waren nun in dunkles Rot getaucht. Nicht wie bei anderen Dämonen. Sondern auf eine ganz eigene Art. Die Pupille war nicht zu sehen, als wäre sie in dem roten Meer seiner Augen untergegangen. Seine Schönheit war dahin. Die Augen zerstörten es. Diese Augen passten nicht zu ihm, sahen aus, als wären sie falsch eingesetzt worden. Und Light spürte das brennende Verlangen sie ihm auszustechen. „YOUMA!“, schrie Silence plötzlich und wollte auch gerade auf ihn zu rennen, doch Light packte sie um die Taille und drückte sie an sich. Die Yami wehrte sich, doch ihre ruppigen Bewegungen gingen unter als Youma sich zu seiner Familie umdrehte. „Silenci!“, laut und deutlich waren seine Worte über die Schreie und dem Weinen der Wächter zu hören. Seine Stimme klang wie immer. Doch seine Gesichtszüge waren hart geworden und sein boshaftes Grinsen erinnerte Light schrecklich an dem des Dämonenherrschers. Ich bring ihn um! Das wird er mir büßen meinen Sohn so zugerichtet zu haben! ICH BRING IHN UM! Youma blieb wo er war, wahnsinnig grinsend und streckte Silence einladend die Hand aus. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie es nicht gekonnt – Light hielt seine Tochter zu gut umklammert. Ohne Light anzuschauen sagte Youma: „Lass sie los, Hikari.“ Diese Anreihe von Wörtern traf ihn schmerzhafter, als jede Waffe es je tun würde. Noch nie, noch nie hatte jemand mit so viel abgrundtiefen Hass in der Stimme, ihn angesprochen. Noch nie! Und dann… gerade Youma… Das konnte nur einen Grund haben: Er hatte Youma alles erzählt. Die Wahrheit. Nur einen kurzen Augenblick war Light abgelenkt. Dies nutzte Silence aus und befreite sich aus seinen Griff. Youma hatte seine blutgetränkte Hand weiter ausgestreckt gehalten, sein Grinsen wurde langsam, fast schon maschinenmäßig, zu einem zufriedenen Lächeln. „Ich brauche dich. Ich werde dich nie alleine lassen, dass habe ich dir versprochen, Silence…“ Auch sie streckte nun die Hand aus. Es wirkte dramatisch: wie die zwei Zwillinge die Hände nacheinander ausstreckten, obwohl Youma sich einfach nur bewegen müsste um ihre Hand zu nehmen. Silence fiel es nicht auf. Aber Light umso mehr. Die Klinge von Youmas Waffe leuchtete und gerade als die Fingerspitzen der Zwillinge sich berührten, warf Light sich dazwischen. Es ging alles schnell. Zu schnell für manche Augen. Die Sense Youmas durschnitt die Luft, die gestaute Energie entbrannte und ein horizontaler Hieb traf Lights Oberkörper. Dies hätte wahrscheinlich den Körper des Lichterben in zwei Hälften geteilt... Doch nur ein seitlicher Riss in seiner Kleidung war zu erkennen: Kein einziger Bluttropfen. Youmas Gesicht verzerrte sich abermals zu einem Grinsen. „Er hat also recht behalten. Selbst mit meiner Sense kann ich dich nicht verletzen.“ Sein Grinsen wurde breiter, während Silence nicht begreifen konnte, dass Youma gerade versucht hatte, sie anzugreifen. „Aber selbst du hast eine Schwäche!“ Mit einer schnellen Bewegung griff Youma nach dem Glöckchen, welches unter dem zerrissenen Oberteil zum Vorschein kam. Light gelang es nach hinten auszuweichen und so dem Griff zu entgehen, doch sein alarmierender Blick verriet das Youma tatsächlich Recht hatte mit seiner Vermutung. Ein weiteres Mal, wollte der Halbdämon zugreifen, wurde jedoch an seinem Vorhaben gehindert: Ein Feuerpfeil riss ihm die Sense aus der Hand und verbrannte diese. Kaum hatte Youma sich nach seiner Waffe umgedreht, strahlte der Boden unter seinen Füßen gleisend auf. Light sprang nach hinten, von Tollpatschigkeit keine Spur, packte Silence und drückte ihren Kopf gegen seine Brust. Dennoch, obwohl sie von Lights Körper geschützt wurde, spürte sie die freigesetzte Lichtmagie brennend an jeden freien Zentimeter ihrer Haut. Dies war jedoch bei weiten nicht das, was ihr die größten Schmerzen bereitete. Es war Youmas schmerzverzerrender Schrei. Er ging ihr durch Mark und Bein, als wäre sie es, die unter den Schmerzen litt und nicht er. Ob es das Band der Zwillinge war, oder ihre Liebe zu ihm, wusste sie nicht. Silence hörte Light ebenfalls schreien. Es waren allerdings Worte und kein Schmerzensschrei. Doch, von Schmerz erfüllt war auch sein Schrei – aber genau wie Silence waren es nicht seine eigenen körperlichen Schmerzen, sondern das Band, welches sie Beide mit Youma verband. „HIKARU! HÖR AUF! DU BRINGST IHN UM! DU BRINGST IHN UM!“ „DAS IST AUCH MEINE ABSICHT!“ Youma wäre in diesem Moment umgekommen. Hikaru hätte ihn umgebracht, wäre Light nicht da gewesen. Ohne Silence loszulassen, zog er sein Schwert und mit einer ungeheuren Zielgenauigkeit warf er es. Das Schwert wirbelte durch die Luft und traf ins Ziel: In den blendenden Lichtstrahl, der von Hikaru ausging und sich an Youma entlud. Die Verbindung wurde unterbrochen, die Energie an den Absender zurück geschickt, die sie zusammenzucken ließ, als wäre sie von einem Blitz getroffen. Sie fiel auf den Boden und sah zu Light, mit einem mehr als vorwurfsvollen Blick. Er wusste jetzt hatte er ihr Vertrauen für alle Zeiten verloren. Egal. Silence hatte sich bereits von ihm gelöst und war zu Youma gerannt. Er lag am Boden, die Augen halbgeschlossen - jedoch so dass man das rot noch deutlich sehen konnte. Youma sah tot aus. Light biss sich auf die Unterlippe. Das durfte nicht wahr sein… Silence lächelte eine Spur erleichtert als sie seinen Puls fühlte. Die Erleichterung hielt jedoch nicht lange – bis sie den Kopf über ihn senkte und ihrer Trauer freien Lauf ließ.... wie Light auch. Ein Dämon. Elf Wächter. Zwei Nachkommen der Götter. Tot. Und mehr als 30 Schwerverletzte. Light und Hikaru hatten drei Stunden gebraucht um die Wunden so weit zu heilen, dass sie nicht mehr in Lebensgefahr schwebten. Es war bis zu diesem Datum das größte Massaker welches auf Wächterboden stattgefunden hatte. Schnell hatte es sich auf ganz Aeterniem rumgesprochen: Ein Halbwächter wäre Amok gelaufen und sollte nun dafür hingerichtet werden. Von Hinrichtung war nicht die Rede. Aber wie es mit Gerüchten so war, steigerten sie sich von Mund zu Mund. Am nächsten Abend fanden sich alle Götter im Versammlungssaal wieder um sich gegenseitig anzuschweigen. Light starrte verbissen auf die Tischkante, immer mal wieder zu Silence guckend, die neben ihn saß. Kein Anzeichen der gestrigen Tränen waren auf ihrem schönem Gesicht zu finden; stumm sah sie ins nichts. Kaze und Hii waren nicht anwesend. Youma hatte Kazes vierte Tochter ermordet und Hiis zweiten Sohn. Sie waren wahrscheinlich bei deren Familien. Light sah zur Uhr. Zwei Stunden saßen sie schon da. Kein Wort war gefallen. Das erste Geräusch, welches die Stille durch schnitt, war, als die Tür auf ging und alle Köpfe wanden sich der Person zu, die in der Tür stand. Es war Kikou, sie sah ernst aus – wie alle. „Er ist wach.“ Silence sprang auf, doch wurde mit sanfter Gewalt von Light zurück auf den Stuhl befördert. Kikou blieb stehen, schloss jedoch die Tür hinter sich. Erst da fiel Light auf, dass sie Youmas Sense in der Hand hielt. Er wusste nicht was sie damit wollte, es war ihm allerdings auch momentan egal. Kikou legte die Waffe auf den Tisch. Sie hatte sie vom Blut gereinigt. Jetzt wo sie so nah war, sah man erst wie enorm scharf sie war und die Größe… Mit einem flauen Gefühl im Magen überlegte Light wie viele Wesen man damit köpfen könnte, wenn sie nebeneinander standen. Sicherlich vier… „Was willst du uns damit sagen?“, hörte Light Gensou fragen. Stumm zeigte die Klimagöttin auf ein Zeichen, welches oberhalb des Griffes eingraviert war. Die Anwesenden beugten sich vor und Silence war die Erste die es erkannte: „Das Wappen der Yamis.“ „In der Tat.“ Alle sahen auf und warteten auf mehr, so das Kikou fortfuhr: „Ich war es die diese Waffe geschmiedet hat. Sie gehörte Yami-kami-sama und war lange Zeit verschwunden. Genauer gesagt, seit ihren Tod.“ Sie holte tief Luft und sah zu Light. Doch dieser begriff auch ohne ihre Erklärung. Gleich als Kikou, nach dem Massaker, die Waffe an sich genommen hatte, hatte Light geschworen, dass Youma durch die Waffe von einem Dämon besessen worden war. Kikou habe gemeint, dass es möglich wäre. Doch ihr Gesicht hatte viel eher das Gegenteil ausgedrückt. „Diese Waffe war nie und wird nie von einem Dämon besessen sein. Die Waffe wurde von einem Dämon geführt.“ Silence war mit dieser Erklärung absolut nicht zufrieden. „Er könnte auch so von einem Dämon kontrolliert worden sein! Immerhin war Youma drei Tage lang verschwunden! Youma hat dieses Szenario niemals freiwillig angerichtet! Niemals! Das war nicht mein Zwilling der das getan hat…“ Sie biss sich auf die Unterlippe und sah deutlich den Moment vor sich, als Youma versucht hatte sie anzugreifen und Light dazwischen gegangen war… seine Augen… „…Das ist nicht der Youma den ich liebe.“ „Raus.“ Silence sah auf. Tsuchi war aufgestanden und in zeigte Richtung Tür. Die Botschaft war einleuchtend, doch Silence bewegte sich nicht vom Fleck. „Was?“ „Du hast hier nichts zu suchen.“ Schweigen. Silence sah zu ihren Vater, der sie nicht ansah. Schweigen. „Gut! Macht doch was ihr wollt!“ Silence stand auf, warf ihre langen schwarzen Haare nach hinten und verließ mit erhobenem Kopf den Saal. Die die übrig blieben sahen ihr nach, bis einer sagte: „Sie ist kein Deut besser als ihr Bruder.“ Dann erhob Light sich. Ohne Worte ging er auf die Tür zu und alle starrten ihn an. „Wo willst du hin?!“ Der Hikari blieb nicht stehen, er spürte deren Blicke im Nacken und vor allen Dingen Hikarus. Doch sie sendete ihm keine Gedanken. Sie blieb stumm. „Wenn meine Kinder hier nichts zu suchen haben, habe ich es auch nicht. Guten Abend.“ Die Tür schlug ins Schloss. Silence lehnte an der Wand, als Light herauskam. Sie wusste, dass er sie nicht verraten würde. Ein kurzes, aber dankbares Lächeln huschte über ihr Gesicht, verschwand jedoch sofort wieder. „Wo ist er?“ „Im Kerker.“ Sie gingen nicht schnell, viel eher langsam in die Richtung der Kerker. Sie sprachen nicht miteinander. Sie ängstigten sich beide vor dem was sie erwartete...dass sie abermals Youmas hässliche Seite sehen, dass sie abermals sein verzerrtes Grinsen sehen würden und diese schrecklichen Augen. Silence weigerte sich daran zu glauben, dass sie niemals wieder ihren Youma zu Gesicht bekommen würde. Immer noch sah sie ihn vor sich, wie er damals, als Kind, geweint hatte, als er einen Wächter verletzt hatte... und jetzt... Silence wollte nicht darüber nachdenken. Sie versuchte sich mit irgendetwas abzulenken und fand auch ein Thema, über das sie mit Light reden konnte. „Light, deine Flügel…“ Aus den Augenwinkeln sah er sie an. „Ja? Was ist damit?“ „Was damit ist? Light, nicht jedem Wesen wachsen plötzlich Flügel aus dem Rücken.“ Er sah sie an und auch ihm huschte ein kurzes Lächeln über die Lippen, ehe er sich abwand. Light hatte seine Tochter schon verstanden: Sie wollte abgelenkt werden. „Ich habe diese Fähigkeit von meiner Schöpferin erhalten.“ Silence sah auf. Es war äußerst selten das Light über Hikari-kami-sama sprach und wenn, dann immer in einen sehr wachsamen Tonfall. Als fürchtete er, er könnte etwas Falsches sagen. Doch immer mit tiefer Ehrfurcht… Silence fragte sich wie die beiden sich wohl gegenüber einander Verhalten hatten - wie ihre Beziehung gewesen war. Wie Mutter und Sohn? Oder wie Schöpferin und Schöpfung? „Besitzt Hikaru auch diese Gabe?“ „Nein. Sie weiß nicht dass ich sie besitze. Genauer gesagt, bist du jetzt die einzige.“ „Warum benutzt du sie nicht?“ Der Angesprochene schwieg, wartete mit seiner Antwort. „Sie verbrauchen zu viel Lichtmagie.“ „Du bist ein schlechter Lügner.“ Light sah sie verdutzt an und die Yami konnte nicht drum herum, noch einmal zu lächeln als sie hinzufügte: „Komm, sag mir die Wahrheit, die steht dir besser.“ Light sah sie immer noch mit großen Augen an, schien wohl nach dem zu suchen, was seine Lüge verraten hatte. Es wahrte eine Weile, bis er tief Luft holte und die Wahrheit sagte: „Die Flügel, so sagte meine Schöpferin, berechtigen den Anwender zum Oberhaupt aller Wächter.“ Silence starrte ihn an. Anders konnte sie einfach nicht. „Aber ich halte davon nichts. Warum sollten die Hikari anders behandelt werden, nur weil ich Flügel auf dem Rücken habe? Ich wünsche mir, dass es so bleibt wie es ist. Keine Ungerechtigkeit, niemand der über den anderen steht. Unsere Lichtmagie ist nicht besser, als die der anderen, nur weil sie am effektivsten gegen Dämonen wirkt. Die anderen Elemente verbringen ebenfalls Wunder! Was wären wir ohne das Wasser Mizus oder ohne der Wärme Hiis? Daher versuche ich, sie zu verheimlichen. Besonders Hikaru darf davon nichts erfahren. Sie würde es ausnutzen, dessen bin ich mir sicher. Sie würde meinen Wunsch um Gleichberechtigung nicht akzeptieren. Auch ohne das Wissen meiner Flügel spricht sie öfter davon, dass man eine führende Rasse unter den Wächtern auswählen sollte. Einen Anführer. Wie die Dämonen es haben.“ Typisch Light. Er hielt die ultimative Macht in der Hand und er nutzte sie nicht. Weil er Gleichberechtigung wünschte… „Wenn alle Hikaris so wären wie du, Light, würde ich ihnen ohne Bedenken folgen.“ Light sah auf, wollte Augenkontakt aufnehmen, doch Silence sah gerade aus und schwieg. Eigentlich hätte Light sich, durch ihre Worte, geschmeichelt fühlen sollen... aber sie lösten eher das Gegenteil aus. Nein... er war absolut nicht geeignet für solch einen Posten... Deren Schritte halten an den kahlen Steinwänden des Kerkers wieder, wie auch das Wasser, welches in regelmäßen Abständen von der Decke tropfte. Der Gang war schwach beleuchtet und war alles andere als einladend. Die Zellen jedoch waren leer. Vollkommen unbenutzt, da sie in der Regel niemanden hier unten gefangen hielten. Light zeigte auf die letzte der Zellen. Silence lief vor, indem ihr Vater die Schritte verlangsamte. Youmas Zelle war absolut dunkel. Das Licht der Fackeln konnte diesen Winkel der Kerker nicht erleuchten. Doch es gab etwas Anderes was diesen Raum erleuchten und Youma erkennen ließ: Er hatte leuchtende Ringe um sowohl den Handgelenken, den Füßen und dem Hals. Nicht nur, dass die Ringe aus Lichtmagie bestanden, nein, sie waren auch unheimlich fest angelegt worden. Es sah schmerzhaft aus. Silence spürte, wie ihr selbst die Luft knapp wurde, als wäre der Ring um ihren Hals. Er war noch genauso blutgetränkt wie zuvor, man hatte ihm nicht die Gelegenheit gegeben sich zu waschen, oder umzuziehen. Silence spürte wie der Hass gegen sie in ihr aufkam und ehe sie versuchte Kontakt mit Youma aufzunehmen, drehte sie sich wütend zu Light. Dieser stand unter einer Fackel, nicht im Blickfeld der Zelle. Scheinbar wollte er es nicht sehen. „Was sind das für Fesseln?!“ „Ein Läuterungsprozess.“ Silence wiederholte es fragend. „Es treibt den Dämon aus.“ Sie sah ihn zuerst verwundert an - dann begriff sie. Diese Ketten waren Lights Werk. Er glaubte damit Youma wieder „normal“ machen zu können. Er war immer noch davon überzeugt, dass Youma von einem Dämon besessen war… „Es sieht schmerzhaft aus.“ „Ich nehme an, dass ist es auch.“ Silence wand sich zu ihm herum und sagte klipp und klar: „Lass mich zu ihm und deaktiviere die Läuterung! Ich werde zu ihm rein gehen und ihn waschen. Es ist eine Zumutung ihn in diesen Zustand einfach zurückzulassen!“ Lights weiße Augen sahen sie ernst an, doch er antwortete nicht. Silence wurde wütend. „Light! Bitte!“ Vater und Tochter sahen sich schweigend an. Sie hielt ihrem Blick stand und er sah ihr an, dass wenn er es ihr verbat, würde sie die ganze Nacht über vor der Zelle hocken bleiben. „30 Minuten.“ In dem er dies sagte und Silence ihn dankbar ansah, schnippte er mit den Fingern und die Gitterstäbe lösten sich in Lichtpartikel auf. Die Ringe um Youmas Gelenke allerdings, lösten sich nicht auf, sondern lockerten sich nur um einiges, so dass der Halbdämon mehr oder weniger frei war. „Lass uns bitte allein“, sagte die Wächterin, ehe sie zu Youma ging. Light schüttelte den Kopf. „Nein.“ Daran gab es nichts zu rütteln. Das hörte sie heraus. Es war das Wort ihres Vaters gewesen und er würde es nicht zurück nehmen. Silence sah dies ein, holte tief Luft und kniete sich zu Youma nieder. Er hatte die Augen geschlossen, es wirkte als würde er schlafen. Jedem konnte er das vormachen, aber nicht ihr. Nicht seinem Zwilling die nun fast 21 Jahre mit ihm in einem Bett geschlafen hatte und genau wusste wie sich sein Atem anhörte, wenn er schlief und wenn nicht. „Youma… Ich bin´s, Silence.“ Es dauerte. Silence wurde unruhig. Doch seine Reaktion kam - Eine unerwartete Reaktion. Damit hatte die Yami wahrlich nicht gerechnet: „…Silenci… Bist du… verletzt?“ Er machte sich Sorgen um seine Schwester. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Youma war also doch irgendwo noch normal… Aber warum öffnete er seine Augen nicht? „Mir geht es gut…“ Es gelang ihr kaum ihre Antwort zu Ende zu sprechen, ehe Youma plötzlich los sprudelte wie ein Wasserfall: „Ich wollte dich nicht angreifen. Ehrlich nicht. Das darfst du nicht denken. Niemals! Bitte! Ich könnte dir nie wehtun. Ich wollte dich nicht angreifen! Ich wollte den Hikari angreifen. Ich wusste er würde dich schützen. Verstehst du? Ich wäre sonst nicht an ihn heran gekommen. Wenn er dich nicht geschützt hätte, dann hätte ich den Angriff gestoppt. Das musst du mir glauben!“ Light zuckte zusammen. Schon wieder dieser hasserfüllte Tonfall von Youma, wenn er über „den Hikari“ sprach. Es riss Light von innen förmlich die Brust auf. Genauso gut hätte Youma ihn mit der Sense angreifen können – das wäre wahrscheinlich weniger schmerzhaft. Light hielt sich die Hand vor dem Mund, um das auf keuchen zu unterdrücken. „Warum wolltest du Light angreifen?“, hörte Light Silence fragen. Youma brauchte eine Weile um seine Antwort zu wählen. Wahrscheinlich weil er diese Worte nicht von seiner Schwester erwartet hätte, sondern eher, dass sie ihn beruhigen würde, indem sie ihm sagte, dass sie genau wusste, dass er sie nicht verletzten würde. „Weil ich will, dass er stirbt.“ Die imaginiere Waffe bohrte sich tiefer in Lights Körper und er biss sich nun auf die Lippen um keine Geräusche zu verursachen. Diese Wunde würde nie wieder heilen können, das wusste er. „Aber warum?!“ Light kniff die Augen zusammen bei der Verzweiflung in Silence‘ Stimme. Warum. Er kannte den Grund. Silence war die Einzige die es nicht wusste… Die grausame Wahrheit, die er all die Jahre für sich behalten hatte. Er hatte es nie übers Herz gebracht es zu preiszugeben. Als sie noch Kinder waren, hatte er für sich die Ausrede erfunden, dass sie zu klein waren für die Wahrheit. Mit zunehmendem Alter wurde dieser Vorwand hinfällig und dennoch behielt Light die Worte für sich. Hatte er sich einmal vorgenommen, sich mit ihnen zusammenzusetzen und alles in Ruhe auszureden, schob er dies hinaus - hinaus ins Unendliche. Er hatte begonnen darauf zu hoffen, dass sie es nie herausfinden würden. Die Worte des Namenlosen hatte er irgendwann so weit in sein Gedächtnis verdrängt, dass sie fast schon nicht mehr existierten. Light hatte einfach nie den Mut gehabt das Risiko einzugehen, dass deren Familienliebe zerstört werden konnte… und jetzt waren für Lights Lüge Wächter und Dämonen gestorben. Nur weil er zu feige gewesen war... Zu egoistisch. Was für ein toller Hikari. Youma gab ihr auch keine Antwort. Weiterhin hatte er die Augen geschlossen, sein Mund war nur ein gerader Strich, verriet nichts. Silence stand auf, drehte sich um, wollte die Zelle verlassen – doch Youma hatte Silence‘ Rock zu fassen bekommen. „Geh nicht.“ Silence würdigte ihn keines Blickes, sagte nichts, sondern riss sich ohne Probleme aus seinen schwachen Griff los. Ohne ein Geräusch zu verursachen ging sie durch den Gang, auch Light wurde von ihr übersehen. Sie ließ die Tür hinter sich schwer ins Schloss fallen. Danach: Stille. Nichts außer Youmas Atemzug war zu hören, und dem regelmäßigen Wassertropfen. Light stand mit dem Rücken zu seinen ehemaligen geliebten Sohn. Er spürte diese Liebe trotz allen in sich, doch sie war von Schmerzen umwuchert. Das Pochen der Wunde wurde von Sekunde zur Sekunde stärker und der Hikari fragte sich ob es möglich war, durch seelische Schmerzen zu sterben. „Warum?“ Light sah über die Schulter hinweg, sagte nichts. „Warum hast du uns die ganze Zeit betrogen? Warum hast du Silence solch einer Gefahr ausgesetzt?“ Seine Worte hörten sich nicht schmerzhaft, verzweifelt oder traurig an. Sie klangen eher wie eine Routinefrage. Ohne Gefühle. Light wusste nicht was er lieber gewollt hätte. Silence kam zurück. Abermals achtete sie nicht auf Light. Sie ging so schnell, lief beinahe schon. Sie war nicht alleine gekommen, sie trug einen Eimer mit sich, gefüllt mit Wasser. Dieses fand schnell sein Ziel. Light hörte wie das Wasser ausgeleert wurde, sah wie es sich ausbreitete und hörte Youmas Husten und Fluchen. Doch es ging unter. Silence sagte nichts, aber Light sah es förmlich vor sich, wie sie ihm das Blut abwischte. Das weiße Handtuch wurde binnen Sekunden blutrot, sie hatte gerade mal sein Gesicht vom Blut erlöst. Auf seine roten Augen, die jede ihrer Bewegungen mit eine unheimlichen Präzession verfolgten, achtete sie nicht. Silence war froh darüber, dass seine Augen nicht wie die der anderen Dämonen in der Dunkelheit herausstachen. Seine schienen sich eher mit der Dunkelheit zu vereinen. Dennoch irritierte es Silence. Es war einfach nicht Youma. „Zieh dich aus, ich habe dir neue Kleidung mitgebracht.“ Light hörte wie Youma ihre Worte Folge leistete und er sich seiner Kleidung entledigte. Wieder war das Wasser zu hören. „Woher hast du nur das ganze Blut…“ „Die Kleidung gefällt mir. Danke, Silence.“ Die Angesprochene sah auf und traf seinen Blick der sie zu durchbohren schien. Nicht böse, sondern eher, als würde er irgendetwas erwarten, was sie tun oder sagen würde. Schmerz trat in ihre Augen, was Youma nicht entfiel. Ohne etwas zu sagen, streckte er die Hand aus. Silence wusste nicht warum, aber als er ihre Wange berührte, zuckte sie zusammen. Youma verharrte. Sah sie an. Aber nicht wie sonst, sondern wieder mit diesen Ausdruck in den Augen, als würde er auf etwas warten. Silence mochte diesen Blick nicht. Nicht nur dieses widerliche Rot, welches ihn nicht nach sich selbst aussehen ließ, sondern auch dieser Blick. Youma löste seine Hand von ihr, jedoch nicht um sie wieder zurückzuziehen. Er ließ seine Hand langsam nach unten gleiten. Zuerst an ihren Hals, ihrer Oberweite, glitt dann mit beiden Händen, ihre Taille entlang. Sein Blick veränderte sich dabei nicht. Im Gegenteil, die Erwartung wurde größer. Plötzlich und ruckartig zog er Silence zu sich. Sie spürte seinen nassen Körper an sich und die kalten schwarzen Haare auf ihrer Haut. „Du fühlst dich so anders an…“, hauchte er ihr ins Ohr. „Nicht ich bin es die sich anders anfühlt. Sondern du bist es der anders fühlt.“ Youma antwortete nicht. Vielleicht hatte er sie mal wieder überhört. Er drückte sie fester an sich. Silence gefiel das nicht. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber von „diesen Youma“ wollte sie nicht angefasst werden. Dennoch konnte sie im ersten Moment nicht verhindern, das Youma seine Lippen an ihren Hals legte. Unzählige Male war sie schon von ihm auf diese Art liebkost worden – und dennoch, dies war eine völlig neue Erfahrung. Denn mit seiner gewohnten Zärtlichkeit hatte dies nichts gemein. Er war viel zu hart, viel zu aggressiv, für seine sonst so elegante Art. Sein ganzes Wesen geriet dadurch ins Wanken. Silence mochte das nicht. Absolut nicht. Und sie ließ es sich auch nicht gefallen. Ohne Rücksicht auf seinen Zustand, stieß sie ihn von sich. „Sag Mal, spinnst du?! Was soll das?!“ Augenblicklich verschwand der erwartungsvolle Ausdruck von Youmas Gesicht. Entweder bildete Silence es sich ein, oder das rot seiner Augen verschwand kurz. Einen Moment lang sah er aus wie immer und Silence‘ Wut verrauchte. „Verschwinde! Lass mich allein!“ Die Yami glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Was sagte er da? Da Silence sich nicht vom Fleck bewegte, fing Youma an zu schreien: „RAUS, HAB ICH GESAGT!“ Sie starrte ihn an, wie ein kleines naives Kind. Nur einen Moment, bis sich ihr Stolz wieder einschaltete und ihren Beinen sagte sie solle sich bewegen. Ohne ein weiteres Wort ging sie seinem Befehl nach, drehte ihm den Rücken zu und schritt zu Light. Dieser verschloss den Kerker wieder, wie er vorher gewesen war. Er schwieg ebenfalls. Sah sie jedoch fragend an. Doch Silence war nicht im Stande etwas zu sagen. Sie war in Gedanken. Denn sie war sich sicher das Youmas Augen in dem Moment wo er sie rausgeschickt hatte, schwarz gewesen waren… Es war ungewiss was mit Youma geschehen sollte. Denn, wenn er wirklich der amptierende Herrscher der Dämonen war, dann würde es drastische Folgen habe, wenn er hingerichtet werden würde. Die Gottheiten klagten die Teufel an, dass sie dies alles geplant hatten. Diese ignorierten dies und verlangten Youma zurück. Die Wächter weigerten sich ihm die Freiheit zu schenken. Als Antwort darauf stoppten die Dämonen die Verkäufe an Baumaterial an die Wächter – und diese wiederum stoppten die Wasservorsorge. Unter anderen für Lerenien-Sei. Die Lage war kritisch. In den Grenzgebieten waren kleinere Konflikte bereits zu Straßenkämpfe angewachsen. Die Todesanzahl stieg von Tag zu Tag. Wenn sich der Konflikt um Youma weiter herausziehen würde, würde es noch weit aus schlimmer kommen... Light war gleich am ersten Tag höchstpersönlich und ohne Begleitung nach Lerenien-sei aufgebrochen um mit dem Herrscher der Dämonen zu reden – so sehr er ihn auch verabscheute. Doch er war nicht aufzufinden. Auch seine Untertanen konnten Light nicht sagen, wo der Namenlose sich zurzeit aufhielt. Der Lichterbe war sich sicher, sie hätten es ihm gesagt, wenn sie es gewusst hätten... Dieser Verfluchte! Aeterniem war im Begriff im blutigen Chaos zu versinken und er sah von irgendwo aus zu! Die größte Zeit verbrachte Light damit Kämpfe zu beschwichtigen. Sobald ein Streit irgendwo eskalierte, war er sofort vor Ort und redete gut auf die beiden Parte ein – es schien auch zu Wirkung zu zeigen, jedenfalls für einen kurzen Moment. Auch in den Werken, wo die Dämonen das Baumaterial herstellten, war er gewesen um sie zu bitten, die Verhandlungen wieder auf zu nehmen. Aber sie meinten, sie könnten die Arbeit erst wieder aufnehmen, wenn ihr Herrscher den Befehl dazu gab – und dieser war sogar nach einer Woche spurlos verschwunden. Während Light zu seinem Volk sprach, die vor Wut und Hass-kochenden Götter gut zu sprach, hielt sich Silence zurück. Seitdem Youma sie rausgeworfen hatte, hatte sie ihn nicht mehr gesprochen oder gesehen. Light war öfter unten gewesen und hatte versucht ihn zum reden zu bringen. Wie seine Tochter von ihm erfuhr, war es ein hoffnungsloses Unterfangen. Youma habe ihn nur böswillig angegrinst. Was für eine Kooperation. Anfang der zweiten Woche, brach ein weiterer Kampf aus – dieser steigerte sich zum zweiten Massaker aus. Es war ein simpler Unfall gewesen, der die Wächter dazu brachte deren Nachbarland anzugreifen: Ein kleiner Junge war lebensgefährlich gestürzt – er starb an seinen Verletzungen, da die Heilung nicht schnell genug kam. Niemand hatte gesehen wie der Junge gefallen war – niemand, außer einem Dämon. Natürlich gab man ihm die Schuld. „Jetzt greifen sie schon unschuldige Kinder an!“ Light spürte zunehmend wie ihm alles aus den Händen glitt. Alles wofür er gekämpft Jahrhundertelang gekämpft hatte, ging langsam, Stück für Stück in Flammen auf und ging unter in Blut... Und das alles wegen einer einzigen Lüge... Light wurde bei der letzten Konferenz ausgeschlossen, so dass er nun einsam in seinem Zimmer stand. Es war dunkel im Raum. Die Magie, die sonst für das Licht zuständig war, hatte Light nicht aktiviert. Die Sonne war schon vor einigen Stunden untergegangen und so war das Zimmer nur noch erfüllt vom matten Leuchten des Himmels. Silence war Draußen. An deren Ort. Dort hatte sie sich die letzten zwei Wochen regelmäßig hinbegeben. Sie würde sicherlich aber bald zurückkehren. Denn das Urteil würde heute bekannt gegeben werden. Light faltete gedankenverloren einen Brief zusammen. Dessen Inhalt sich in seine Gedanken eingebrannt hatte: „Dies ist eine Warnung an dich, Light und deinem gesamten Volk: Tötet ihr unseren zukünftigen Gebieter werden wir blutige Konsequenzen ziehen.“ Der Lichterbe wusste das dieser Brief kein Akt der Böswilligkeit darstellte, sondern eher der Fairness. Er kannte den Absender und wusste wie schwer es ihm gefallen war diese Zeilen zu schreiben. Er verstand das Handeln der Dämonen sehr wohl. Deren jetziger Herrscher war weg und das Leben deren zukünftigen hing am seidenen Faden. Wären die Wächter in dieser Lage gewesen, hätten sie wahrscheinlich nicht anders gehandelt. „Du Verfluchter... hast Youma für deinen Weg zum Krieg geopfert...“ Die Tür ging leise auf und schloss sich genauso leise wieder. Light drehte sich nicht herum, er tat so als hätte er Hikarus Eintreten nicht bemerkt. Auch als sie langsam näher trat, bewegte er sich nicht. Jedoch kam er nicht drum herum, zusammen zu zucken als Hikaru ihn von hinten umarmte. „Vergiss diese Gefühle, Light. Es wird alles wieder gut werden. Du hast eine Ewigkeit vor dir. Eine Ewigkeit in der zur regieren musst.“ Light sah über die Schulter hinweg. „Regieren?! Wie kommst du darauf?“ Lächelnd sah Hikaru zu ihm auf, löste nicht ihre Kinderarme von ihm. „Ich habe deine wunderschönen Flügel gesehen, Light… Das ist der Beweis dass wir Hikari die führende Rasse unter den Wächtern sind. Ich habe es schon immer gewusst und nun hast du mir den Beweis gebracht. Falte deine Flügel vor dem Unseren aus und du wirst sehen, sie alle werden dir folgen. Sie werden dir Glauben schenken und damit kannst du den Krieg verhindern! Sie werden dir zu Füßen liegen! Uns! Dem Licht!“ Lights Blick wurde starr, er blinzelte nicht. Es fiel ihm schwer die Worte Hikarus überhaupt in sich aufzunehmen und zu verstehen. Hikaru sah ihn unentwegt mit ihrem Lächeln an. Ein so warmes hatte er noch nie von ihr erlebt. In dem Moment wurde die Tür aufgeschlagen. Beide Hikaris wirbelten herum und erblickten eine völlig außer Atem seiende Kikou. „…Sie…. SIE… IST WEG!“ Hikarus Blick wurde fragend, sie sah zu Light. „Was ist weg?“ „DIE SENSE!“ Kaum waren die Worte aus ihrem Munde, tauchte auch schon Toki hinter Kikou auf, auch er war nicht weniger außer Atem. „Youma auch!“ Das gab Bewegung in Light. Ohne ein weiteres Wort begann er zu Laufen. Er drängte sich an den beiden Göttern vorbei und hörte unwirklich, dass sie ihn fragten wo er hin wollte. Genauso wenig vernahm er dass sie ihm folgten. Light wusste wo er Youma finden würde. Sein Sohn würde niemals verschwinden ohne Silence mitzunehmen, oder sich wenigstens von ihr zu verabschieden. Aber, was wenn Light nicht rechtzeitig an deren heiligen Ort ankam? Er würde nicht zeitig kommen - nicht wenn er in diesem Tempo weiter lief. Er lief zwar schon so schnell er konnte, doch dies war einfach nicht schnell genug! Youma würde so vor ihn ankommen und wahrscheinlich auch vor ihn verschwinden. Und das musste Light verhindern. Light kam auf den Hauptplatz, wo sich bereits die anderen Götter befanden. An diesen Platz hatte Youma das Blutbad angerichtet, welches diese schreckliche Entwicklung eingeläutet hatte. Der Hikari verlangsamte seine Schritte ein wenig. Ihm war klar, dass ihm keine andere Möglichkeit blieb. Entweder er benutzte seine Flügel, um zum Ort zu fliegen, oder es war zu spät. Allerdings lagen alle Augen der Götter auf ihn. Es war genau wie Hikaru es gewollt hatte. Er biss sich auf die Unterlippe. Es gab keinen Ausweg… Die Augen aller weiteten sich, sogar Hikaru war augenblicklich erstarrt, als Light mit geschlossenen Augen seine leuchtenden Engelsflügel beschwor und sie ausfaltete. Sie verursachten keinen Laut, leuchtenden in der Dunkelheit und hüllten Light in mattes Licht. Der Engel achtete nicht auf die Reaktionen der Anderen. Wenn er sich umgedreht hätte, hätte er gesehen, das Shizen, Gensou und Toki auf die Knie gefallen waren. Die anderen waren noch zu erstarrt um das Unfassbare zu begreifen. Hikaru hatte sich von ihrer Starre gelöst. Sie hielt ihre Hände vor ihrem Mund, um die Geräusche des Weinens zu ersticken. Light nahm nur einen Meter Anlauf, ehe er sich ohne Probleme vom Boden erhob und so schnell wie er konnte, los flog… um wenigstens einer seiner Kinder lebend anzutreffen. Silence saß am Baum gelehnt, im hohen goldenen Gras. Genau wie Youma es damals getan hatte. Sie starrte hinaus auf die glatte Oberfläche des Sees, in dem sich der Halbmond spiegelte. Ihr war nicht kalt, sie würde, wenn es notwendig war, auch die ganze Nacht hier sitzen bleiben. Aber warum eigentlich? Worauf wartete sie? Auf ein Wunder? Das Youma angerannt kam, mit der Nachricht, dass alles wieder in Ordnung war, dass er Light nie töten wollte und dass er nicht hingerichtet werden würde? Was für eine kindische und unrealistische Wunschvorstellung. Sie senkte ihren Kopf auf ihre Knie und atmete tief ein. Es müsste regnen. Das würde perfekt zur Stimmung passen - schoss es ihr überflüssigerweise durch den Kopf. Doch der Himmel war sternenklar. Es würde eine kalte Nacht werden. Silence hörte wie ihr Glöckchen aus dem Oberteil fiel und setzte sich wieder auf. Sie nahm das goldene Glöckchen in die Hand. Vom Mond angestrahlt glänzte es ein wenig. Es war wirklich unvorstellbar, dass so ein kleines unscheinbares Ding ein Leben beinhielt. Doch es war Tatsache. Auch für die Yamis war das Glöckchen der Anker zum Leben. Youma hatte genau das Gleiche, beide schwarzgeflügelt. Gerade als Silence den Anhänger wieder unter ihrem Oberteil verschwinden lassen wollte, hörte sie Schritte und sprang auf. Sollte ihr Wunder etwa doch noch wahr werden? Er, ihr Zwilling, war es tatsächlich! Er ging auf sie zu. Genauso elegant wie immer. Seine langen schwarzen Haare wehten im Wind, wie auch sein schwarzer Umhang. Silence rannte nicht auf ihn zu, sie blieb stehen und wartete mit pochendem Herzen, dass er zu ihr kam. „Youma… Haben sie dich für unschuldig erklärt?“, fragte sie, als er vor ihr stand. Ihre Stimme war voller Hoffnung. Seine Augen konnte sie nicht sehen. Es war zu dunkel um zu sagen ob seine Augen rot oder schwarz waren. Youma ließ seine Sense zu Boden fallen und sah nun auf. Seine Augen waren tatsächlich schwarz. Seine Verlobte fiel ein Stein vom Herzen. Doch es war etwas was mit seinen Augen nicht stimmte. Er sah sie nicht glücklich, oder hoffnungsvoll an, nein, viel eher das Gegenteil. Seine Augen waren von Trauer erfüllt, Verzweiflung und… fast so als müsste er um Verzeihung flehen. Silence verlor das Gefühl der Euphorie. „Silence…“ Er streckte die Hand nach ihrer aus, nahm sie und hielt sie mit seiner zusammen. Silence bemerkte, dass er zitterte, seine Hand war eiskalt. „Ich liebe dich.“ „Youma…“ Weiter kam sie nicht. Es passierte zu schnell. Plötzlich stand Youma genau vor ihr, keine fünf Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Sie spürte gerade noch, dass er ihr das Glöckchen vom Hals riss, ehe Silence schon das Blut in ihrem Mund vernahm und einen enormen Schmerz in der Brust. „Verzeih mir…“, hauchte er ihr ins Ohr, während er Silence an sich drückte. Sie jedoch spürte es kaum noch. Sie spürte nicht einmal mehr die totbringende Wunde, die er ihr zugefügt hatte, unter solchen Schmerzen stand sie. Blut quoll wie Wasser aus ihren Mund, die Augen hatte sie weit aufgerissen, die von ihrem entsetzlichen Schmerzen zeugten. Zwischen dem Blut versuchte Silence zu schreien, doch ihr Schrei ging unter, indem Youma sie nur noch intensiver an sich drückte. Er hielt ihren Kopf an seinen Oberkörper gedrückt. Für jeden sähe diese Pose aus, als würde er sie trösten wollen – wäre nicht seine Hand durch ihren Oberkörper gedrungen. Jedoch zog er seine Hand, mit einem schrecklich schmatzenden Geräusch wieder heraus. Nur um auch diese auch Hand für die Umarmung zu gebrauchen. Silence wäre gefallen, hätte er sie nicht verzweifelt an sich gedrückt, wie ein Rettungsanker. Genau wie sie, spürte er, wie das Leben aus ihr heraus wich. Langsam. Herzschlag, für Herzschlag… Blut, für Blut… Träne, für Träne… Das Letzte was Silence vernahm, als ihr Herz noch ein letztes Mal schlug, waren Youmas Tränen… Er weinte. Seine Verzweiflung war unüberhörbar. Youma schrie. Als wäre er der, der starb und nicht Silence. Nur mit einem einzigen Wort, fiel Silence der Dunkelheit zum Opfer, dem Tod. Ihrem Ende. Warum?! Dieses Wort hinderte ihre Seele daran Frieden zu finden. Fertig gestellt: 10.06.07 Musik: Fallen Angel by L’amme Immortale and The Point of no Return by Phantom of the Opera Meine Güte! Ich hab das vor einem halben Jahr geschrieben O_o um gottes willen xD ???: *unheimliche Schauermusik im Hintergrund* Ich- Light(-kun): *POOOOOOINT* DU! WAS MACHST DU HIER?! DU WAGST ES---- ???: *Zeigefinger erheb* Aber Light-kun, dass gehört sich nicht. Du kannst mich doch nicht mitten in meinem Satz unterbrechen. Ich dachte du wärst gut erzogen? Light(-kun): .... *grummel* musst du gerade sagen. ???: *nicht auf seinen Satz achtet* Jedenfalls werde ich euch diesmal einen Einblick in... das nächste Kapitel geben. Das Wichtigste zuerst: Es wird den Namen „Stilles Herz“ tragen und diese ach so dramatische Vergangenheit der Zwillinge abschließen. Kitschig und unheilvoll wie man es gewohnt ist. Der arme Wächter namens Tao. Oh ja mein Beileid. Light(-kun): Eine Frage... ???: Du unterbrichst mich ja schon wieder, Ligh-kun! *an grinz* und lass mich raten, du willst wissen wie mein Name lautet. Light(-kun): Nein. Eigentlich nicht. ???: Was liegt dir denn auf der Zunge? Light(-kun): .......... ¬///¬ ???: ^^ du bist so süß wenn du rot wirst. Light(-kun): *stummer Schrei* Was ich fragen wollte IST... warum ich dieses (-kun) da stehen habe. ???: Ist doch einfach, Light-kun. Weil du ein Uke bist. Light(-kun): ............WAS?! ???: *zweideutig grins* Saku: *Tekuu ärgert xDDDD* Kapitel 50: Stilles Herz ------------------------ Stilles Herz Ein erschöpftes Seufzten huschte über die Lippen des Klimawächters, während er seine azurblauen Haare aus dem Haarband befreite und sie freien Lauf über seinen Rücken flossen. Er hatte das Haarband noch in der Hand, als der Wächter sein Gesicht vor Kraftlosigkeit in seine Hände vergrub. „Niemand wird mir Glauben schenken, in dem Falle, dass ich es so schreibe, Silence.“ Er machte eine beinahe schon enttäuschte Geste in Richtung dem Haufen Notizen, die er sich während Silence‘ Erzählung gemacht hatte. Tao wusste nicht, wie oft er diese nun durchgelesen hatte. Jedoch sooft, dass er sie hätte vorsagen können, ohne auf das Pergament schauen zu müssen. Silence schwebte in der Mitte des Raumes. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen und sah zu dem kraftlosen Tao herüber. „Das ist nicht mein Problem. Ich habe meinen Part getan“, antwortete Silence brüsk. Der Kikou achtete nicht darauf. „Ich muss Beweise liefern können. Wenn mich jemand fragt, woher ich das Wissen erhalten habe, kann meine Antwort unmöglich lauten, eine Tote hätte sie mir zugeflüstert! Alleine schon die Tatsache, dass Light zeugungsunfähig war und die Hikari somit nicht von ihm abstammen...“ Er stöhnte als befürchtete er von Gott gerichtet zu werden. „Wenn ich für diese Behauptung - immerhin zweifle ich damit das Hikari-Regien an! – nicht untermauern kann... uuuuuh. Ich bin sooooo unwürdig!“ Er vergrub seinen blauen Haarschopf abermals in seine Hände. „Ja, das bist du.“ Mit verdrehten Augen. „Und du bist wie immer unheimlich liebenswürdig...“ „Ich weiß, Taolein!“ „Sag mir besser, was ich machen soll.“ Tao nahm sich noch einmal seine Notizen zur Hand und überflog sie kritisch. Das Wissen, welches er da in der Hand hielt... es könnte eine entscheidende Wendung in dem Glauben der Wächter geben. Von je her wussten alle, waren alle Wächter davon überzeugt, dass Light der Vater der Hikari war – aber das war er nicht. Er war nichts weiter als eine Schachfigur des Schicksals, die einen der traurigsten Wege bestritten hatte. Dazu kam das neugewonnene Wissen über die Yamis. Niemals hatte man geahnt, dass es noch ein weites Element gab und obendrein auch noch das der Dunkelheit. Diese wurde einzig und allein den Dämonen zugeschrieben. Hikaru hatte wahrlich erfolgreich dafür gesorgt, dass die Yamis aus der Geschichte der Wächter verschwanden. Wie ein Schandfleck auf einem wunderschönen Bild, waren sie ausradiert worden... Das die Göttin auch noch Hikari-kami-samas Gegenpart, Zwilling oder was auch immer, darstellte und damit die gleiche Macht besaß... damit stellte Tao die Hikaris und die Yamis – die nicht einmal mehr lebten, auf dieselbe Stufe. Tao wusste wirklich nicht, was von den ganzen neuen Fakten am Schlimmsten war! Dass die Wächter mit den Dämonen eine Koexistenz geführt hatten? In Lights Namen – Tao sah die zweifelnden Blicke der Wächter schon vor sich. Wahrscheinlich würden sie es alles mit einem Lächeln abtun; sagen, er wäre wahrscheinlich überarbeitet... oder das Genie und Wahnsinn nah beieinander lagen. Selbst wenn er Beweise liefern könnte... und damit das schwarze Loch der Geschichte füllen könnte... Die Frage war ... würde es Gutes bringen? Wollten die Wächter es überhaupt wissen? „Du könntest sein Tagebuch als Beweis vorlegen.“ Wie vom Blitz getroffen schoss Tao empor. So hastig, dass sein Stuhl auf den Boden krachte und seine Notizen sich über die Fließen verteilten. Er wirbelte herum und sah Silence geschockt an. „W-Wie... bitte?!“ Silence konnte über die Reaktion des Klimawächters nur grinsen und sagte amüsiert: „Wie? Sag mir nicht... oh, habe ich etwa vergessen zu sagen, dass Light ab und zu Dinge über den Verlauf seines Lebens niederschrieb? Ich denke so etwas könnte man Tagebuch nennen, meinst du nicht auch? Leider schrieb er nichts, was ich nicht schon vorher gewusst hatte...“ Taos Gesicht hellte auf der Stelle auf. Die Tatsache, dass Silence ihm diese Information unterschlagen hatte, war ihm scheinbar egal. Ein Tagebuch! Lights Tagebuch! Also besser hätte es wahrlich nicht kommen können! Kaum freute sich Silence‘ über die Freude ihres Gegenübers, verdunkelte sich sein Blick plötzlich und er ließ die Schultern hängen. „Das bringt mich auch nicht weiter.“ „Ach und warum nicht?“ Der Angesprochene hob seinen Stuhl auf, nur um sich danach wieder darauf fallen zu lassen. Er zog das rechte Bein zu sich, winkelte es an und stützte seinen Kopf auf diesen und erklärte erschöpft: „Weil kein Buch eine solch lange Zeit überdauern kann. Es liegt Äonen zurück. Egal wie sicher es aufbewahrt worden ist, es kann unmöglich noch existieren. Dazu kommt, dass die Welt nicht mehr Aeterniem ist. Sie hat sich von Grund auf verändert, sie heißt jetzt Terra (die Wächter nennen die Erde Terra) und gehört nicht länger uns. Egal wo es auf der Oberfläche versteckt gewesen wäre... Entweder wäre es zerstört, so wie alles von unserer alten Zivilisation, die von Aeterniem zeugte, oder von Menschenhand gefunden worden. Und glaube mir, das Letzte ist unmöglich. Alles, was die Menschen jemals von uns besaßen ist wieder in unsere Hände gelangt. Da sind die Wächter recht pingelig.“ Die Antwort Silence‘ war das Verdrehen ihrer schwarzen Augen, während sie näher an ihn heran schwebte. Sein mürrischer Gesichtsausruck geriet ins Wanken als er die Wächterin so kurz vor sich sah und er löste sich aus seiner eingekapselten Pose, indem er sein Bein auf den Boden absetzte. „Du bist der schrecklichste Schaumeier den ich je gekannt habe... und mir ist schon so mancher Kikou unter die Augen gekommen!“, sagte sie schnippisch und mit zusammengekniffenen Augen. Tao sah sie nur verblüfft an – er suchte nach dem Grund warum er keine Worte zu Stande brachte. Seine Augen wurden jedoch erst richtig groß, als Silence‘ Hand urplötzlich hervorschnellte. Als hätte Tao erst just in diesem Moment bemerkt, dass sie eine Hand besaß, starrte er diese an, die sich einladend vor ihm befand. Erst nach wenigen Momenten, sah er auf und in das Gesicht der Yami. Diese machte eine ungeduldige Bewegung mit ihrer anderen Hand und sagte: „Komm schon! Ich werde dir beweisen, dass du nicht immer Recht hast!“ Natürlich hatte Tao ihre Hand nicht ergriffen. So gern er es auch getan hätte... Die Geste Silence‘ war nicht mehr als symbolisch gemeint gewesen. Davon ging Tao aus. Nein, er war sich sicher – sagte er sich selbst. Es war nichts dabei gewesen... absolut nicht. Immerhin... war es sowieso nicht möglich. Der Kikou schüttelte den Kopf, versuchte diese Gedanken damit zu vertreiben und sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag. Wenn er nur wüsste was vor ihm lag! Silence hatte ihm nicht verraten wo sie die beiden hingebracht hatte und ihm auch keine Zeit gelassen, seine Ausrüstung einzupacken. Sie war gerade mal gnädig genug ihm eine Jacke zu erlauben – und die brauchte er auch. Eine beißende Kälte umgab den jungen Klimawächter und brachte ihm zum zittern. Er war in einer Tropfsteinhöhle, so viel konnte er sich doch zusammen reimen. Zwar war seine Sicht, durch die Dunkelheit, mehr als beeinträchtigt, doch seine Augen hatten sich so weit daran gewöhnt, dass er die Umrisse der Stalaktit erahnen konnte, die über seinem Kopfe von der Decke thronten. Hätte er Silence nicht, hätte er sich in diesem Labyrinth verlaufen – er vertraute dem her voll und ganz auf seine Begleiterin. Dies löste jedoch kein flaues Gefühl in ihm aus. Da sie eine Wächterin der Dunkelheit war, konnte Tao sich nicht vorstellen, dass ihr die Dunkelheit Schwierigkeiten bereitete – auch wenn sie nicht im Besitz ihrer Kräfte war. Seine Spekulation hatte sich auch schon innerhalb kürzester Zeit bestätigt, da sie den Hindernissen auf deren Wege geschickt ausweichte und Tao dabei behilflich war: Sie warnte ihn vor Felsen oder zu niedrig hängenden Stalaktiten. Aber auch ansonsten schien sie sich in diesem Wirrwarr auszukennen. „Müssen wir noch weit?“, fragte er plötzlich in die Dunkelheit hinein und war sich sicher das Flattern von Fledermäusen zu hören – über den Geklapper seiner Zähne hinweg. Silence konnte sich da ein neckisches Kommentar nicht verkneifen: „Ou, friert der Herr Klimawächter, so ganz ohne seine Erfindungen?“ Das war das Stichwort: Hätte sie ihn gelassen... hätte er seine Ausrüstung, die für solch einen Fall vorgesehen war, mitgenommen, würde er jetzt garantiert nicht frieren, sondern sich wollig warmfühlen. „Du kannst das doch gar nicht nachvollziehen. Wie lange ist es her, seitdem du eine Gänsehau-“ „Stop.“ Im ersten Moment dachte Tao, Silence hätte ihn am Sprechen gehindert, weil sie nicht hören wollte, wie er ihren toten Zustand ankreidete. Ihm wurde daher auch klar, dass er etwas Taktloses gesagt hatte und das schlechte Gewissen bemächtigte ihn. Doch Silence hatte ihn nicht deswegen zum Schweigen gebracht, sondern weil deren Weg offensichtlich in einer Sackgasse geendet hatte. Hätte Tao kein schlechtes Gewissen, hätte er die Chance genutzt und sie ein wenig geärgert, dafür, dass Silence sie in die Irre geführt hatte. Doch die Yami schien sich ihrer Sache sicher zu sein. Tao konnte nicht erkennen was sie vor ihm tat – dafür war es schlechtweg zu dunkel. Auf einmal leuchtete die Umgebung um ihn herum kurz in einem violetten Schein auf. Das Leuchten erlosch jedoch sofort wieder, aber es hatte ausgereicht um Tao sagen zu können, dass es sich dabei um Magie der Zeit handelte. In diesem Moment wurde dem Klimawächter bewusst, warum Silence sich so sicher war, dass das Tagebuch noch existierte und die Freude über diese Tatsache übermannte ihn förmlich. Zeitwächter konnten Dinge in der Zeit versiegeln! Es war auch solch ein Siegel, welches Youma gefangen hielt. Im Normalfall war es unmöglich ein lebendes Wesen in der Zeit zu versiegeln, doch im Falle Youmas hatten einige Faktoren seine Versiegelung beeinflusst. Zum Einen war es der Gott der Zeit selbst gewesen und zum Anderen, hatte dieser noch Hilfe von Hikaru erhalten. Wie Silence es geschafft hatte Lights Tagebuch zu versiegeln, obwohl sie keine Zeitmagie beherrschte, war Tao ein Rätsel. Wahrscheinlich hatte sie auf die verbotene Kunst zurück gegriffen... „Träumst du?“ Tao schreckte auf und bemerkte erst da, dass Silence die Prozedur hinter sich gelassen hatte. Sie musste nun vor ihm stehen, doch er konnte sie nicht sehen. „Lass uns zurückkehren. Ich hab alles was wir brauchen.“ In der Wärme seines Gemaches gesuhlt, begutachtete Tao die Gegenstände die Silence aus dem Zeitbann befreit hatte. Es war nicht einzig und allein das Tagebuch gewesen. Sondern noch zwei weitere Dinge. Es waren beides Schmuckstücke: Das eine war ein reichverziertes Diadem, welches Tao als das von Light wiedererkannte. Silence erklärte ihm, es war das Schmuckstück welches Light, in ihrer Kindheit, im See bei der Wasserschlacht, verloren hatte. Silence hatte es gefunden, nachdem sie in ihrem jetzigen Zustand „aufgewacht“ war. Das andere Schmuckstück gehörte Silence selbst. Es war ein Ohrring in der Form eines schwarzen Prismas. Der Gleiche, den die Yami an ihrem rechten Ohr trug. Tao hatte sich schon immer gefragt warum sie nur einen trug. Die Antwort war offensichtlich, dass sie den anderen zu ihren Tod nicht getragen hatte. Zuerst wusste er nicht warum ihr der Ohrring so wichtig war, dass sie ihn in der Zeit einsperrte, doch nach kurzem Durchdenken, war es ihm klar geworden. Es war sicherlich ein Geschenk von Youma gewesen... Tao fragte nicht, ob seine Vermutung richtig war. Er wollte das Thema „Youma“ so weit es möglich war umgehen... Als Tao sich schlussendlich dem Buch zuwandte, bemerkte er, dass seine behandschuhten Finger vor Anspannung zitterten. Das Buch war nicht gerade dick und war in einem simplen braun gehalten. Niemand würde auf die Idee kommen, dass in diesem Buch Lights Handschrift geschrieben stand. Doch es war eindeutig Lights Hand gewesen, die die Worte verfasst hatte. Als Tao nämlich die erste Seite mit allerhöchster Vorsicht aufschlug, erkannte er Lights Unterschrift wieder. Es gab eine einzige Überlieferung aus den Zeiten von Aeterniem. Eine Steintafel, auf die ein Gedicht in Edoú eingemeißelt worden war. Das Gedicht hatte von Hikari-kami-sama erzählt und war heute noch überall zu lesen. Die Signatur, mit der Light sich in dem Stein verewigt hatte, war selbstständig nicht die Gleiche, die er auf dem Pergament, in Taos Händen, in Gebrauch genommen hatte. Doch Light hatte seine ganz eigene, merkwürdige Art, das Edoú Zeichen für „H“ zu schreiben. Daher war Tao sofort überzeugt davon, dass das, was er in der Hand hielt, von Light selbst geschrieben worden war. Tao schätzte es waren um die 100 Seiten... 100 Seiten aus der verlorenen Zeit! Das war... mehr, als er sich jemals erhofft hatte... er musste es nur noch übersetzen... und dann... war das Wissen der Wächter endlich komplett. Endlich hatten sie eine Vergangenheit! Einen Anfang! Der Klimawächter drückte das Buch an sich, als wäre es ein neu gewonnener Schatz. „...Danke, Silence...“ Seine azurblauen Augen waren glasig als er sich zu ihr umwandte, doch er lächelte und ohne das Silence wusste was geschah, spürte sie, dass ihre Lippen sich ebenfalls zu einem Lächeln formten, um seins zu erwidern. Sie fühlte sich so wohl, wie schon lange nicht mehr... war es, weil sie Tao geholfen hatte? Oder... „Ohne dich, wäre das niemals möglich gewesen...Danke“ Tao benötigte zwei Monate, dann war das Werk vollbracht. Viele schlaflose Nächte verbrachte er mit Silence zusammen, die ihn, ohne Murren, dabei half, Lights Texte zu verstehen und zu übersetzen. Um das Buch auch als Beweis vorzulegen, hatten sie die Ausrede gefunden, dass Tao „zufällig“ darüber gestolpert war, als er zusammen mit einen Zeitwächter unterwegs gewesen war und dass dieser gespürt hatte, dass sich ein Zeitbann in der Nähe befand (eine der Eigenschafte, der Tokis). Dieser Wächter war zum Glück zwei Tage vorher ums Leben gekommen und konnte diese Aussage, daher nicht untermauern. In dieser Zeit empfand Silence sich so lebendig, wie noch nie zuvor. Durch die Übersetzung, fühlte sie sich mit Light wieder verbunden. Es war, als würde er direkt hinter ihr stehen und ihr gut zusprechen. Vielleicht war es diese Verbindung, die Silence dazu brachte, dauerhaft gute Laune zu haben. Es erschien ihr alles plötzlich so leicht – leicht offen zu sein, leicht zu lachen und zu lächeln. Sie lachten bei der Arbeit, sie hatten Spaß dabei. Manchmal vergaßen die beiden Wächter sogar, dass Silence tot war... ... und wenn sie sich in die Augen des Anderen verloren, war es umso schwerer, zu begreifen... Das Buch, „Die Geschichte der Wächter“, wirbelte das gesamte Wächtertum auf. Silence würde auf ihr Dämonenblut schwören, dass kein Wächter, zu dieser Zeit, ein anderes Buch in der Hand hielt, als Taos. Er gab Vorlesungen, diskutierte über den Inhalt seines Buches mit anderen Wächtern, das Buch Lights wurde zusammen mit dem Diadem ausgestellt und die Hikari kamen eigenhändig aus dem Jenseits um eine Debatte mit Tao zu führen. Silence musste sich zurückhalten nicht zu lachen, als Tao ihr erzählte, dass einige der Hikari vor Freude geweint hatten, als sie Lights Diadem in den Händen gehalten hatten. Natürlich wurde das Buch nicht unbedingt positiv aufgenommen. Der Schock, dass Light in keinster Weiße mit den heutigen Hikaris verwandt war, saß tief. Einige weigerten es zu glauben. Auch als sie Lights eigene Worte lasen, in dem er schrieb, dass er seinen Umstand beklagte, dass er nicht in der Lage war Kinder zu zeugen, sich daher, aber umso mehr über Silence und Youma freute, wollten sie nicht glauben. Aber damit hatte Tao schon vorher gerechnet. Silence freute sich am meisten darüber, dass die Existenz der Yami nicht länger ein Geheimnis war. Wäre Hikaru noch am Leben, so würde die Yami sie hämisch auslachen. Doch selbst wenn Tao jetzt mindestens ein dutzend Diskussionsthemen aufwirbelte, wurde er förmlich mit Ruhm überschüttet. Das Buch und die Beweise, die er mitbrachte, läuteten ein neues Zeitalter an... Nur Akari stand außerhalb. Aus irgendeinem Grund fühlte sie, dass Tao sich Schritt für Schritt von ihr entfernte. Vielleicht weil es nicht sie war... die sich für ihn freute... und auch nicht die, sich mit ihn freute. Der Regen stürzte förmlich vom Himmel herab. An den großen Fenstern des Tempels lief das Wasser in Flüssen. Das Unwetter war plötzlich über die Insel herein gebrochen und so waren die Grüppchen an Wächtern, die sich kaum fünf Minuten zuvor noch auf der grünen Weide befanden hatten, auf den Weg ins Innere. Wie auch Akari und Tao – sie waren zusammen Spazieren gegangen. Man sagte sich, deren Beziehung war nach Taos grenzenlosen Erfolg, noch enger geworden. Zwar war die Heirat verschoben worden, aber „deren Liebe war unübersehbar“. Immerhin verbrachte er so viel Zeit bei seiner Verlobten... was auch der Wahrheit entsprach. Allerdings hatte dies nichts mit Liebe zu tun. Das schlechte Gewissen begann durch Taos Euphorie zu sickern und brachte diese langsam zum ersticken. Er wusste nicht, ob Akari so tat, als würde sie es nicht bemerken, oder ob er so gut spielen konnte, dass sie es wirklich nicht ahnte. Vielleicht, war es auch ihr Wille, weiterhin in einer Lüge zu leben.... Tao öffnete, mit durch triefte Kleidung die Tür zu seinem Gemach, nachdem er sich von Akari entschuldigt hatte. Er wolle sich umkleiden – bevor sie zusammen in die Oper gingen. Akari konnte Musik dieser Art nicht leiden. Nicht, weil es von Menschenhand stammte, sondern weil sie italienische Sprachkunst nicht vertrug. Im Gegensatz zu Tao. Er hatte es schon immer gemocht – was Akari wusste und ihm einen Gefallen tun wollte. Der Kikou hatte nicht abgelehnt. Auch wenn er zugeben musste, dass er der Vorführung nicht wie sonst entgegen fieberte. Doch trotz dem Knoten in seinem Bauch, setzte er ein strahlendes Lächeln auf, als er eintrat. „In Lights Namen: Was für ein grausames Wetter!“ Er versuchte unbeschwert zu lachen, doch es gelang ihm nicht zu seiner Zufriedenheit. Der Versuch brach auch in sich zusammen, als er die Person erblickte, für die er dieses Theater gespielt hatte. Silence sah ihn nicht an. Die Yami saß weit von Tao entfernt, den Rücken zu ihm gekehrt und den Kopf erhoben. Sie saß auf der Brüstung des steinernen Balkons. Draußen im Regen. Doch die Tropfen des Regens gingen durch Silence hindurch. Ihre schwarzen Haare waren vom Wasser nicht durchnässt worden. Ihre Haut war nicht nass, wie die von Tao. Auch ihre Kleidung hatte sich nicht, wie seine, vom Wasser festgesaugt. Als Tao dann auch noch in die Nacht heraustrat und die Tropfen auf seine Schultern niederprasselten, war der entscheidende Unterschied. zwischen den beiden Wächtern, deutlicher den je zu sehen. Silence war tot – Tao lebte. Langsam drehte Silence den Kopf und sah ihn an. Tao bewegte sich nicht, auch als sie sagte, er solle wieder reingehen, weil er sonst krank werden würde, reagierte er nicht. Der Klimawächter blieb stehen und da sie auf der Brüstung saß, sah er damit auf sie herunter. Silence wusste seinen Blick nicht zu deuten. Sein ganzes Gesicht war ihr undefinierbar. Seine blauen Augen schienen aus der gleichen Substanz zu bestehen, wie der, der vom Himmel herabregnete. Aber... kam das Wasser auf seinem Gesicht auch daher? Silence konnte es nicht sagen, doch etwas sagte ihr, dass die Bäche, deren Ursprung in seinen Augen begann, nicht Regen waren. „Sag, Silence...“ Taos Stimme war zwar gedämpft, doch klang nicht unsicher. Ehe er jedoch seinen Satz beendete, setzte er sich auf den Stein, anders herum als sie. Seine Beine waren noch auf festen Grund, im Gegensatz zu Silence‘. „Kannst du weinen?“ Nur der herab prasselnde Tanz der Regentropfen waren zu hören, während die schwarzen Augen Silence‘ sich ein wenig weiteten, bis sie ihr Gesicht von dem Klimawächter abwandte. „Ich hatte nie einen Grund... Jeden Falls nicht in meinen Todeszeiten.“ Tao konnte nicht drum herum, dass er einen Stich der Eifersucht in seinem Herzen spürte. Er wusste was sie meinte und ehe er seine Gedanken unter Kontrolle hatte, fragte er schon: „Liebst du Youma noch?“ Silence erschrak förmlich, als Tao ihn erwähnte und war kurz davor ihn aus Reflex eine ruppige Antwort zu geben, doch als sie seinen traurigen Blick sah, verstummte ihr Drang sich zu rechtfertigen und stattdessen sagte sie: „Warum willst du das wissen?“ Tao schwieg. Er wandte seinen Blick von ihr ab. Zuerst hatte er den Kopf gesenkt, als würde er sein Schuhwerk anstarren. Bis er langsam den Kopf hob und das kleine Leuchten auf der höchsten Spitze des Tempels ansah. Das Lichtlein wurde von einem steinernen Engel schützend umarmt. Da noch kein Krieg es geschafft hatte dieses Licht zum Erlöschen zu bringen, wurde es auch als Licht des Friedens bezeichnet. Der Name rührte allerdings auch daher, dass der Hikari, die diesen Engel erbauen ließ, eben diesen Beinamen getragen hatte. Das Licht sollte den kämpfenden Wächtern auf dem Schlachtfeld Glauben und Hoffnung schenken. In Tao regte es allerdings eher das Gegenteil. Jetzt in diesem Moment fühlte er keinen Beistand. Er war nie in seinem Leben auf dem Schlachtfeld gewesen. Nie hatte er Kämpfe ausgetragen. „Tao, ich rede mir dir!“ Durch die ruppige Stimme Silence‘ aus deinen Gedanken geweckt, senkte er seinen Blick wieder und sah sie an. Doch es war deutlich, dass er immer noch in seinem Geist vergraben war. Tao benötigte keine Hoffnung oder Beistand. Denn der Kampf, der Erste in seinem Leben, den er auszukämpfen hatte, war verloren, ehe er überhaupt die Waffe in die Hand genommen hatte. Kein Wesen konnte den Tod besiegen. Silence schien zu merken, dass Tao sich in seinen Gedanken verirrte und dass diese ihn zusetzten. Obwohl er sie ansah, glitten seine Augen in eine ganz andere Welt hinüber und die Yami war sich sicher, dass er sie nicht einmal mehr sah. An was dachte er? Silence konnte sich kein Bild machen, doch sie wusste, dass ihm diese Welt nicht gut tat. Ohne, dass sie es direkt bemerkte, erwachte die Sorge in ihr. Hätte Silence sich selbst nicht gestoppt, hätte sie vergessen, dass sie tot war und hätte ihre Arme um ihn gelegt. „Tao, was ist los?“, fragte die Yami stattdessen und war überrascht über ihre, von Sorge geprägter, Stimme. Doch es schien Wirkung zu zeigen. Taos Augen wurden wieder klarer, doch der traurige Ton blieb. Er stützte seine nassen Hände auf der Brüstung ab und beugte sich ein wenig zu ihr vor. „Du wolltest wissen, warum es mich interessiert, ob du Youma noch liebst?“, fragte er ernst. Silence erwiderte seinen Blick ein wenig gereizt, doch viel mehr verwundert. „Wechsel nicht das Thema! Ich bin es leid mich rechtfertigen zu müssen! Ich liebe Youma nicht mehr und...“ Weiter kam sie nicht. Gerade als sie in Rage geriet, wurde diese stark zurück gestuft, denn ihr fiel auf, wie nah Tao ihr gekommen war. So nah, dass die Yami sehen konnte, wie das Wasser von seinen Haaren tropfte... und nun war Silence sich sicher, dass die Tropfen in seinem Gesicht Tränen waren. Sie war so abgelenkt davon, dass sie nichts sagte, nichts tat um Tao aufzuhalten. Wäre Silence nicht tot, hätten sich deren Lippen berührt. Sie hätten sich geküsst. Die Tote riss ihren Kopf weg, als ihr Gehirn realisierte was gerade geschah. Sie hatte nicht gespürt, wie sich deren Lippen vereint hatten, dennoch wusste sie, dass sie es getan hatten. Auch wenn ihr Herz nicht beschleunigt hatte und die Röte sich nicht in ihrem Gesicht zeigte. Nur Verwirrung war in ihren Augen zu lesen. Nicht einmal Wut konnte diese besiegen. „Ich... ich...“ Tao sah sie einfach nur an. Ein leichter roter Schimmer war unter der Nässe seiner Haut zu sehen, doch er unternahm keinen Versuch sie zu verstecken. Traurig, doch aufrichtig sah er sie einfach nur an. „Warum?! Du... warum hast du das getan?!“ „Weil ich mich in dich verliebt habe.“ Selbst als Tao schon in der warmen Loge des Opernhauses saß, spürte er immer noch eine enorme Kälte in sich. In dem Moment wo sich deren Lippen hätten berühren sollen, hatte er, statt einer Wärme, genau das Gegenteil in sich gespürt. Diese Kälte war nichts, gegen das eine mal, wo Silence seine Hand berührt hatte. Es war so beißend kalt in seinem Inneren, als würde der Tod selbst, nach ihm greifen. Doch das war es wert gewesen. Tao fühlte sich erleichtert, es endlich gesagt und getan zu haben. Doch auf der anderen Seite... Silence hatte ihm nicht geantwortet. Sie hatte gesagt, er wäre ein Idiot. Ja, das war er wohl auch. Welcher Wächter war schon so doof und verliebte sich in eine Frau, die er nicht einmal anfassen konnte. Er sollte sich lieber an die Frau halten, die just in diesem Moment neben ihn saß. Ausgeschmückt wie ein Schwan, der gerade die Metamorphose vollzogen hatte. Akari verfolgte durch ihr Opernglas die Bühne unter sich. Tao hatte den Namen des Stücks vergessen, auch wenn er es schon öfter gesehen hatte. Es handelte über einen verzweifelten Mann, der einen Pakt mit den Teufel einging um seine tote Frau wieder zu beleben. Tao fühlte sich schlichtweg vom Schicksal verspottet. Vielleicht sollte Tao auch einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Er lachte leise ironisch, welches von der Musik verschluckt wurde – als ob die Dämonen mehr Ahnung davon hatten! Plötzlich nahm Akari Taos Hand. Sie sah ihn zwar nicht an, doch sagte dennoch: „Ich finde es wirklich beachtlich was dieser Mensch alles für seine verstorbene Frau tut.“ „Es ist nur ein Stück, Akari. Es hat nichts mit der Realität zu tun. Egal wie sehr ein Mann seine Frau liebt, er kann sie nicht wiederbeleben.“ Akari wirbelte mit einem Ruck zu ihm herum. Das Opernglas hatte sie beiseite gelegt und stemmte nun die Hände in die Hüfte. Ihr Blick war trotzig und sogar ein wenig enttäuscht. Tao interessierte es nicht. Er tat so als würde er die Leiden der Hauptperson interessant finden. „Seit wann bist du so unromantisch?!“ „Ich bin nicht unromantisch. Ich bin realistisch.“ „Liebe kann alle Hindernisse überwinden.“ Taos Mundwinkeln zuckten. „Aber nicht den Tod.“ „Warum sagst du so etwas?! Würdest du das etwa nicht auch für mich tun?!“ Der Klimawächter war kurz davor zu sagen, dass er es nicht für sie tun würde, aber für eine andere Frau. Doch er konnte sich gerade noch in Schweigen hüllen. Es war ja nicht so, dass er Akari verabscheute. Nein, ganz und gar nicht. Er hatte sie sehr gern und irgendwo tat es ihm auch Leid, dass sie nun unter seiner Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit zu leiden hatte. Das war nicht fair von ihm. Und trotzdem tat er es. Denn wenn Tao sich jetzt umwenden würde, würde er sehen, dass sich in den weißen Augen Akaris Tränen sammelten. Es lag wahrscheinlich daran, dass er nicht „Natürlich würde ich das für dich tun“ sagte. Tao versicherte ihr nicht, dass er sie liebte. „Ich glaube... ich lasse dich lieber ein wenig allein...“ Tao schloss die Augen und sagte: „Rede keinen Unsinn, setz dich hin, der zweite Akt...“ Genau in diesem Moment hatte er sich zu seiner Verlobten umgedreht und, da sie nun aufgestanden war, war ihr Glöckchen aus den Rüschen gerutscht. Es traf Tao wie einen Blitz. „Akari!“ Seine Hände schnellten hervor, packten ihre Arme und zogen sie zu sich. Heillos überrascht starrte Akari ihren Zukünftigen an, auf Grund seines plötzlichen Sinneswandels. In seine Augen war ein plötzliches Strahlen aufgeblitzt. „Ich brauche dich! Ich brauche deine Hilfe!“ „... Für was?“ Er lächelte sie an. So warm hatte er sie schon lange nicht mehr angeguckt und Akari verschlug es buchstäblich die Sprache. „Für mein neues Projekt.“ Silence traute ihren Augen nicht. Hatte sie etwas verpasst? Oder war ihr etwas nicht aufgefallen? Oder, musste sie ganz andersherum denken – war es ein Racheakt Taos? Diese Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, als sie nun schon am fünften Tag Akari und Tao aus ihrem Versteck heraus beobachtete. Sie konnte nicht hören über was die beiden sprachen, da sie nicht näher heran kommen konnte, doch es sah ganz danach aus, dass sie zusammen arbeiteten. Seit wann hatte Akari die Forschung für sich entdeckt? Seit wann, war sie überhaupt schlau genug dafür? Und warum erzählte Tao Silence nicht, an was sie arbeiteten! Er sollte es ihr sagen. Er musste es ihr sagen. Er hatte kein Recht ein Geheimnis zu haben! Schon gar nicht, wenn dieses Geheimnis ihn und Akari einschloss. Silence müsste nichts gegen ihre Beziehung haben – ja sie musste es befürworten! Sie wollte das Beste für ihn. Und das war garantiert nicht... das was im Regen vorgefallen war. Ob Tao das tat um sich abzulenken? Oder war es wirklich ein Racheakt, dafür, dass Silence nicht auf seine Liebeserklärung geantwortet hatte? Aber was sollte sie denn schon antworten! Es gab darauf keine Antwort... Fakt jedoch war, dass sie seitdem kaum miteinander gesprochen hatten. Solange Tao mit Akari zusammen war, riskierte Silence es, dass die Hikari sie sehen würde, wenn sie zu nah kam und dieser verfluchte Idiot wusste das sehr wohl. Er nutzte diesen Vorteil schamlos aus. Das Schlimmste war ja, dass er nicht einmal Notiz von Silence nahm... Früher hatte er, selbst wenn er mit Akari zusammen war, ihr immer mal wieder einen Blick oder ein Lächeln geschenkt - doch jetzt? Silence wurde in ihren Gedanken unterbrochen, da Akari plötzlich aus dem Zimmer verschwunden war. Die Yami war so von sich selbst abgelenkt gewesen, dass sie es gar nicht bemerkt hatte. Das war die Chance. Egal ob Tao beschäftigt war oder nicht, das ließ Silence doch nicht mit sich machen! Sie schwebte zu ihm, während sie seinen Namen sagte. Der Angesprochene schrieb weiter, auch wenn er sie fragte, was los war. „Was los ist?! Ich bin es, die ein Recht auf diese Frage hat!“ Tao unterbrach sie: „Ist es unrecht, wenn ich Zeit mit meiner Verlobten verbringe? Du selbst sagtest du hättest nichts dagegen.“ Von dieser Aussage war Silence einen Moment lang überrumpelt. Ihr eigener Standpunkt wurde ihr plötzlich bewusst – dass sie im Begriff war sich darüber zu beschweren, dass er mehr Zeit mit Akari, als mit ihr verbrachte. Und das sollte sie nur stören, wenn sie... „Du hast Wichtigeres zu tun. Du sollst meine Waffe schmieden! Das ist der einzige Grund weshalb du noch am Leben bist!“ Silence bereute diese Worte noch während sie in der Luft hingen. Am liebsten würde sie sich ihre Hand vor dem Mund schlagen, als würde sie die Worte somit wieder ungeschehen machen können. Doch das tat sie nicht, sie blieb hart und verschloss ihre wahren Gefühle in sich. Taos Feder war über dem Pergament verharrt. Er drehte sich nicht um, ansonsten hätte Silence gesehen wie starr seine Gesichtszüge geworden wären. Er sagte nichts. Das Schweigen war unerträglich, denn so blieben die Worte ihm Raum hängen. Doch Silence wusste nicht was sie dazu setzen sollte. Sie hatte Angst es nur noch schlimmer zu machen. Es kam ihr so vor, als würde ihr Stolz immer genau das Gegenteil von dem sagen, was sie dachte. „Manchmal... Silence... da hasse ich diese Seite an dir.“ Silence spürte etwas in ihr. Etwas was sie ewig nicht mehr vernommen hatte. Sie wusste nicht was es war. Es war zulange her um es zu deuten. Zwar kannte sie dessen Bedeutung nicht mehr, doch es brachte sie dazu zu sagen: „Ich auch.“ Als Tao dann langsam den Kopf wandte, war niemand mehr zu sehen... ... und irgendetwas sagte ihm, dass es das Letzte mal gewesen war. Das Gespräch mit ihren verstorbenen Familienmitgliedern hatte länger gedauert, als Akari angenommen hatte. Es war bereits dunkel, als sie wieder im Tempel ankam. Die Zeit sagte ihr, dass sie sich lieber entkleiden und sich in ihr Gemach begeben sollte, doch sie wollte lieber noch einmal nach Tao sehen. Seitdem ihr Verlobter sie plötzlich förmlich mit diesem Projekt überrumpelt hatte, war sie von einem stätigen warmen Gefühl erfüllt. Endlich konnte sie ihm zu etwas Nutze sein – endlich hatte sie einen Schlüssel gefunden, der ihr Eingang in seine Welt verlieh. Lange Zeit hatte Akari an deren zukünftigen Eheglück gezweifelt. Er hatte ihr nie die Gewissheit verliehen, dass er sie wirklich liebte... und manchmal hatte Akari Angst, dass sogar deren alte Sandkastenfreundschaft eingerostet war. Doch ihre Zweifel schienen umsonst gewesen zu sein. Das Glücksgefühl in ihr bewies es. Die Hikari öffnete, so leise sie konnte, die Tür zu Taos Zimmer. Normal hätte sie angeklopft, doch sie wollte ihn überraschen. Dazu hatte sie jawohl das Recht als seine Verlobte! Tao bemerkte sie in der Tat nicht. Er saß an seinem Schreibtisch, die eine Hand hatte er in seinen azurblauen Pony vergraben und – spielten ihr ihre Augen einen Streich, oder bebten seine Schultern? „Verflucht...! Alles umsonst... alles umsonst... ich werde sie nie...“ „Tao-kun?“ Der Angesprochene zuckte zusammen, ehe er sich zu seiner zukünftigen Frau umwandte, die nun hinter ihn stand. Von Tränen waren in seinem Gesicht keine Spur, doch er sah irgendwo... verzweifelt aus. Tao musste tief durchatmen, ehe er zu einer Antwort fähig war: „Akari... Wir müssen heute nicht weiterarbeiten. Es ist schon spät... ich würde gerne ein wenig alleine sein.“ „Darf ich nicht heute bei dir schlafen?“ Die Worte purzelten aus Akaris Mund, ehe sie wirklich darüber nachgedacht hatte. Umgehend lief sie rot an und blickte zu Boden. „I-Ich meine... ich würde dir gern beistehen... so wie früher... wenn du traurig bist, solltest du nicht alleine sein...“ Akari starrte weiterhin auf ihre Füße. Das ganze war ihr so peinlich. Warum musste sie sich überhaupt rechtfertigen? Sie trugen Verlobungsringe! Das war der Beweis, dass sie verlobt waren, bald heiraten würden – warum war es da nicht verständlich, warum war es da nicht normal, dass sie auch über Nacht bei ihm bleiben wollte? Insbesondere wenn es ihm nicht gut ging... sie kannte den Grund nicht... aber sollte sie nicht die Person sein, in der Tao Trost finden konnte? „Danke... Akari, das ist wirklich lieb von dir... aber ich habe eine wichtige Entscheidung zu fällen... für die ich gerne alleine sein würde.“ Die Angesprochene biss sich auf die Unterlippe, nickte dennoch. Was sollte sie schon tun... „Dann... Gute Nacht...“ Akari hatte sich schon umgedreht, war bereits bei der Tür, als er sie aufhielt: „Akari... es tut mir Leid.“ Tao hielt den schwarzen Ohrring Silence' fest in seiner Hand. Er sah hinaus in den dunklen Abendhimmel, ohne wirklich etwas zu sehen. Seine Gedanken waren zu einem Stillstand gekommen. Die Unterlagen auf seinem Schreibtisch lagen geordnet übereinander gestapelt und seine benutzen Federkiele, hatte er entsorgt. Alles war fertig. Fertig um beendet zu werden. Er drückte den Ohrring an sich, weil es das Einzige war, was er von Silence berühren konnte. Sein größer Wunsch würde niemals in Erfüllung gehen... aber dennoch... er fühlte keine Trauer in sich... Er hatte bereits eine Entscheidung gefällt. Eine für die Silence ihn umbringen würde. Er lächelte. „...Wer hätte gedacht... dass ich jemals jemand so sehr lieben würde...“ Tao schloss die Augen... langsam umfing ihn die Dunkelheit, die er sich liebend gerne hingab.... „Sag, Silence...Kannst du weinen?“ Silence war zu stolz den Kopf hängen zu lassen, auch wenn ihr danach zumute war. Doch statt den Kampf gegen ihre Gefühle nachzugeben, starrte sie durch das Fenster zum leuchtenden Vollmond empor. Sie schwebte hinter einer Säule, in einem Winkel von wo aus man sie nicht sehen konnte. Die tote Wächterin war ohnehin alleine in einem Lesesaal – bis auf einen schlafenden Offizier, der über seine Unterlagen eingenickt war. Sie hatte nicht besonders darauf geachtet, wer die Person war, mit der sie nun das Zimmer teilte – sie wollte einfach alleine sein. Doch die Suche nach einem verlassenen Raum hatte sich als schier unmöglich herausgestellt. Sogar in der Schatzkammer hatte sie das Alleinsein nicht gefunden, da Tempelwächter gerade beim Überprüfen der Kostbarkeiten gewesen waren. Zu weit vom Tempel wollte sie sich auch nicht entfernen. Also sollte sie sich mal nicht beschweren. Der Typ schnarchte immerhin nicht. In Silence pulsierte ein ungutes Gefühl. Es war das erste Mal, dass Tao und sie sich gestritten hatten – so sehr dass sie sich verletzt hatten. Nein, so war es nicht. Sie hatte ihn verletzt. Nicht umgekehrt. Also lag es auch bei ihr, sich zu entschuldigen. Aber wer war sie, wenn sie sich entschuldigen würde! Peinlich wäre das... Denn müsste Silence freilich zugeben, dass sie einen Fehler begangen hatte! Obendrein, kannte sie keine Worte die zu einer Entschuldigung von Nöten waren... Vielleicht sollte sie einfach so tun, als wäre nichts gewesen? Die Tür wurde förmlich aus den Angeln gerissen und hätte Silence eine Balance von Nöten gehabt, wäre diese ihr in diesem Moment verloren gegangen. „Ánatoll-sempei! Wachen sie auf!“ Gereizt, weil man sich erdreistet hatte sie so zu erschrecken, lugte Silence hinter der Säule hervor. Das Licht des Raumes war eingeschaltet worden und der schlafende Offizier rieb sich verwundert die Augen. Silence erkannte ihn nun als den Offizier des Klimas und der Wächter der ihn aus dem Schlaf gerissen hatte, war der Offizier des Schutzes. Er sah aufgewühlt aus. Wahrscheinlich eine Kriegserklärung. „Es ist etwas Schreckliches geschehen!“ Silence verdrehte die Augen. Wie oft hatte sie diesen Satz schon in der Geschichte der Wächter gehört! „Was ist los?“ „Er ist tot!“ Keine Kriegserklärung? Vielleicht ein Attentat? „Wer ist tot?“ Das wüsste Silence auch gerne. Denn plötzlich wich der Wut ihrer Sorge. Aber sie wusste diese war unbegründet. Warum sollte ein Attentat auf Tao verübt werden? Wenn es überhaupt eins war... Es könnte genauso gut irgendein Wächter sein der auf den Schlachtfeld gefallen war. Tao hatte keinen Grund zu sterben. Warum dachte sie dann sofort an ihn? Dieser verfluchte Offizier ließ sich auch noch Zeit mit der Antwort. Silence biss sich auf die Lippe. Es machte sie nervös – und sie wusste den Grund dafür nicht einmal. „Tao-san...Tao Asuka...Er wurde tot in seinem Zimmer aufgefunden...“ Silence ließ sich auf den Boden sinken. Sie war ruhig, sie reagierte nicht auf die Worte die nach wie vor im Raum hingen. Tao tot? Schwachsinn. Warum sollte er. Er kämpfte nicht. Er war nicht krank. „Was?! Tao-sama?! Aber... woran?!“ Silence ging an ihnen vorbei ohne deren Worte zu hören. Sie redeten aufgeregt weiter, doch kein Laut drang an ihre Ohren. Unbeirrt schritt sie geradewegs durch die Tür. Setzte einen Schritt vor den anderen. Starrte dabei auf ihre Füße. Wächter liefen durch sie hindurch. Sie spürte es nicht. Der Weg war länger als normal. Viel länger. Die Gedanken wollten nicht zum Stillstand kommen. Immer wieder die gleichen Worte. So oft. Als würden sie vor ihren Augen tänzeln. Sie verspotten. Tao war nicht tot. Warum sollte er... warum sollte er... Er war nicht tot! Sein Gemach war voller Wächter. Ganz vorne stand Akari. Es interessierte Silence nicht. Sie schritt durch die Lebenden ohne Rücksicht auf sie oder sich selbst zu nehmen. Auch die Hikari kreuzte sie. Sie müsste wissen, dass sie sehen konnte. Aber das war ihr egal. Da lag Tao. Kurz vor Akaris Füßen. So ruhig als würde er nur schlafen... Natürlich, das war es doch! Er war mal wieder eingeschlafen. Das tat er doch so oft! Wie oft hatte Silence ihn ausgelacht, als Tao mitten im Gehen eingeschlafen und umgekippt war? Silence ließ sich neben seinen Kopf auf den Boden fallen. Seine azurblauen Haare lagen wie Wasser auf den Marmorboden ausgebreitet. Der Zopf hatte sich beim Umfallen gelöst... „Tao! Wach auf, du Idiot! Du kannst doch jetzt nicht schlafen! Tao! TAO!“ Sie rief weiterhin seinen Namen. Tao war der Einzige der sie hören würde – warum reagierte er denn nicht? Warum drang aus seinen leicht geöffneten Mund, denn keine genervte Antwort? Silence wollte ihn rütteln. Sie wollte ihn an seinem Oberteil packen und würde ihn schütteln – irgendwann würde er schon reagieren! Ihre Hände gingen durch seinen Oberkörper hindurch. Es war ihr nicht möglich seinen Körper in Bewegung zu bringen. Aber... er müsste durch die Berührung doch wach werden... Wie beim ersten Mal... Die Kälte müsste ihn doch wecken... Tao... er war doch nicht... er konnte doch nicht... Nein... nein! Silence konnte nicht mehr. Der Schutzwall gegen die fürchterliche Wahrheit brach in sich zusammen. Tao schlief nicht. Tao lag tot vor ihr. Silence schrie. Sie wusste nicht welche Worte aus ihren Mund drangen, doch sie schrie so laut, dass ihre Seele zu zerbrechen schien. Sie schrie, wehrte sich nicht gegen den Tränenfluss, der ihr Gesicht nässte. Silence griff mit beiden Händen an ihre Oberarme, so fest, dass es hätte wehtun müssen. Es tat so weh... es tat so weh Tao tot vor sich zu sehen. Silence würde ihn nie wieder lachen hören, sie würde ihn niemals wieder necken können.... ...und sie wollte sich doch bei ihm entschuldigen...! Warum passierte das?! Warum reagierte die Seele Silence‘ in solch einen Ausmaß? Sie war tot! Tot! Sie sollte nicht fühlen, es sollte nicht weh tun! Warum entbrannte dieser Schmerz in ihr, wenn sie doch tot war! Warum war sie nicht dagegen immun? Warum schmerzte ihr Herz so? Doch nicht etwa weil... weil sie ihn... ...Liebte? „Aber woran ist er gestorben?“ „.. Was ist das...“ „An was hat er aktuell geforscht?“ Etwas begann sich in Silence zu regen. „Es klang wie... ein Schrei?“ „Vielleicht war es ein Unfall...“ Es war wie ein schlafendes Tier, welches zum ersten Mal die Augen aufschlug und langsam den Kopf hob. „...Aber woher kam der Schrei?“ „Es war kein Schrei zu hören, Hikari-sama?“ „Vielleicht hat Tao-sama seine Fähigkeiten überschätzt... Wir sollten seine Unterlagen durchsuchen lassen.“ Das Tier sah auf. Die roten Augen fixierten den Feind. Bereit zum ersten Mal die Klauen auszufahren. „Er.. er hat mit mir zusammen geforscht.“ „DU HAST IHN UMGEBRACHT!“ Akari zuckte so heftig zusammen, dass sie sich die Hände vor die Brust warf, als fürchtete sie jemand würde ihr Herz herausreißen wollen. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie suchten nach etwas, was sie nicht finden würde. „Akari-sama, ihr solltet euch in euer Gemach begeben...“ „W-W-Was... ist das...?! Ein...Dä...“ Sie griff nach ihren Glöckchen, doch zu spät. Für alle Anwesenden sah es so aus, als würde die Hikari kurz die Balance verlieren. Ihr Tempelwächter konnte sie gerade noch auffangen und sie so vor dem Sturz bewahren. Er bekam jedoch kein Wort des Dankes, sondern einen Hieb in die Bauchgegend, die den Wächter auf keuchen ließ. „Ich bring dich um!“, kam es aus Akaris Mund und ehe jemand handeln konnte, rannte die Hikari aus dem Raum heraus. Niemand folgte ihr. Wahrscheinlich dachten sie, Akari würde ihre Trauer alleine ausleben. Ein schwerer Fehler. Im Rennen riss die Hand Akaris ein verziertes Schwert, welches zur Zierde an der Wand gehangen hatte, von dessen Platz. Mit dem Schwert in der Hand, stieß sie die Tür zu einem beliebigen Zimmer auf, welches verlassen war. Erst dort verlangsamte die Wächterin ihre Schritte. Ein wahnsinniges Lächeln entstellte ihr weißes Gesicht. Tränen die von Schmerz und Trauer zeugten, benetzten den Boden. „Du wirst sterben!“ Ihre Hände hoben das Schwert hoch. Die Klinge glänzte bedrohlich in Licht. „Du hast Tao umgebracht! Du hast ihn mir weggenommen! STIRB!“ Die Welt kippte. Es war, als fiele sie aus ihren Angeln, in dem Moment wo Akari sich das Schwert in ihr Herz rammte und in einer Blutfontäne zu Boden stürzte. Bildfragment für Bildfragment zersplitterte, eine nach dem Anderen. Zurück blieb nur Stille. Stille und Dunkelheit „...Was?“, sagte eine Stimme die an diesem Ort völlig fremd war. Mehr als dieses eine Wort vermochte sie auch nicht zu sagen, denn etwas schmetterte sie zu Boden. „WIE KANNST DU ES WAGEN!“ Eine Hand drückte sie zu Boden, hielt ihren Hals umklammert. So sehr, dass ihr das atmen erschwert wurde. „Wie kannst du dir erdreisten, dir Zugang zu meinen Erinnerungen zu verschaffen?!“ Das Opfer keuchte, versuchte verzweifelt Luft zu bekommen. Doch der Griff um ihren Hals wurde fester, erbarmungslos. „Ein Medium, dass so neugierig ist wie du, kann ich nicht gebrauchen!“ „...I-Ich... will dir... doch nur helfen!“ Bekam sie gerade noch mit der letzten Kraft ihrer Lungen hervor gepresst. „Helfen?! Du denkst du könntest mir HELFEN?!“ Die Stimme versagte dem Opfer. Genau wie ihre Sinne. Sie spürte, wie ihr Körper nach Luft verlangte und, weil er dies nicht bekam, die Funkionen einstellte. „...ri-sama! Ihr müsst wach bleiben! Kämpft!“ Wach bleiben? Hatte diese tiefe Stimme, sie etwa gemeint? „Was zum Teufel?!“ Die Sterbende wusste nicht was sich vor ihr zutrug. Es war als würde die Decke plötzlich aufreißen und helles Licht flutete hinein, es verdrängte die Dunkelheit. Die Menge an Geräuschen, Gerüchen und das was sie sah, überanstrengten ihre geschwächten Sinne. Sie hatte keine Ahnung was geschah, wusste nicht wer die Person war, die sich über sie gebeugt hatte. Das Einzige was sie sah, waren seine Himmelblauen Augen, die sie an jemand erinnerten... „Hikari-sama wird überleben.“ Fertiggestellt: 19.01.08 Ich war lange am zweifeln, ob ich das Kapitel in dieser Form hochladen sollte... ich bin dann zum Schluss gekommen, dass ich es nicht konnte, und habe einige Dinge geändert. Daher auch die lange Wartezeit... entschuldigt bitte ._. Seigi: *sich eben mal das nächste Kapitel anschaut* .... Ich soll etwas ansagen, wo keine Kämpfe drin vorkommen O_o?! Ich bin hier irgendwie an der falschen Adresse... Das nächste Kapitel ist doch so langweilig TT° warum bekomme ich nicht etwas Spannenderes!? ... Antwortet mir mal jemand?! .... ... Scheinbar nicht. Naja. Ich will ma Güte zeigen und machen, was man von mir verlangt... *zu allen Seiten schiel* Also das nächste Chapter *englisch, yay!* ist, wie gesagt, ohne Kämpfe ûû auch wenn einmal ein Schwert gezogen wird OuO! Shaginai zieht sein Schwert um.... Greenchen nieder zu strecken!? What the hell!? ... das will ich doch machen ;_;° Und wo sind die Dämonen?! Ich will Blut sehen! .... Oh, da ist ja einer. Öhm, wer war das nochmal... der mit den merkwürdigen Haaren. Ja, genau den! Der taucht auf um... ne das sage ich nich öö ihr müsst da schon lesen! Reeeead! Also read the next Chapter! „Leidende Engel“! Kapitel 51: Leidende Engel -------------------------- Leidende Engel Das Sanctuarian gehörte zu den bedeutsamsten Bauwerken in der Architektur der Wächter. Der Wächter, der dieses Bauwerk erschaffen hatte, konnte man wohl den Michelangelo des Wächtertums nennen. Doch es war nicht nur einer gewesen; sondern zwei. Das Sanctuarian war jedoch nicht das einzige Werk welches aus ihrer Feder stammte. Sie hatten auch die Statuen der Götter gemeißelt und eine lange Reihe weiterer Kunstwerke. Das Sanctuarian bestand aus 57 Stockwerken. Wenn man dieses Gebäude von Außen sah, sah es aus wie ein gewaltiger Zylinder, der mitten in der Luft zu schweben schien. Eine Brücke führte von Sanctu Ele`saces zur Hauptebene des Hospitals. Auf eben dieser rannte ein Windwächter wie ein Gejagter die polierten Steinstufen hoch. Auf seinen gesundheitlichen Zustand nahm er dabei keine Rücksicht. Auch nicht auf seinen Tempelwächter, dem es nur mit größter Mühe gelang seinem Herren zu folgen. Daran merkte Ryô deutlich, dass er nicht Derjenige war, der jeden Morgen zwei Stunden trainierte, sondern Grey. Ryô war froh als die Glastüren sich vor ihnen öffneten und das Tempo seines Herren, auf Grund von Diskretion, nachließ. Sie befanden sich nun in der Eingangshalle, im 15ten Stock. Ein gewaltiger kreisrunder Raum erstreckte sich vor ihnen. Es genügte ein Blick nach oben um die restlichen 15 Stockwerke zu erspähen, bezüglich; nach unten. Grey ging zügig über den Verbindungsgang, der zur Information führte. Diese befand sich in der Mitte, genau wie der Stützpfeiler, der das Bauwerk daran hinderte auseinander zu fallen. Der Saal war, mehr oder weniger, gut gefüllt mit Wächtern. Verletzte wie Gesunde. Ein Wächter, ein Shizen, der aussah als wäre ihm die Hälfte des Gesichts herausgerissen worden, ging an Ryô vorbei, der lieber seine Augen abwandte. „Ich will zu Kurai Yogosu Hikari Green! Auf der Stelle!“, hörte Ryô Grey neben sich sagen. Die Tempelwächterin, die an der Information saß, schaute nur desinteressiert über ihre Lesebrille hinweg. „Ohne Autorisieren passiert hier nichts.“ Grey zog beleidigt die Unterlippe hoch, ähnelte damit einen kleinen ungezogenem Kind, und sagte irgendwas von Unhöflichkeit, ohne darüber nachzudenken, dass er mit der Unhöflichkeit begonnen hatte. Während er grummelnd seinen Anhänger raussuchte, sah die Tempelwächterin nun Ryô an. Umgehend riss sie sich die Lesebrille ab und sprang auf. „Ryô! In Lights Namen, ist das lange her!“ Der Angesprochene konnte nur verwirrt den Händedruck erwidern. Auf den ersten Blick regte sich nichts. Doch als er sie genauer ansah klingelte es. „Leanie-san?“ Grey sah auf, als er gerade seinen Anhänger auf die Glastheke legte und musterte die Fremde. Wie alle Tempelwächter hatte sie blonde Haare - ihre waren jedoch ein wenig heller als Ryôs und fielen fast bis zur Hüfte herunter. In den Haaren, am rechten Ohr, saß ein elektronisches Gerät, an dem ein Mikro befestigt war. Auf dem Kopf trug sie kein Krankenhüttchen, sondern ein Barett auf dem das Wappen der Wächter prägte. Es war dunkelblau, wie auch ihre Uniform (Grey sah Einiges was er an der Uniform ändern würde, unterließ allerdings jede Bemerkung). Es war jedoch etwas was Leanie zu einer Tempelwächterin machte, die aus den Anderen herausstach – sie hatte ein sehr aufgewecktes Gesicht, die Augen strahlten Selbstbewusstsein aus und sie sah nach allem Anderen aus, aber gewiss nicht nach einer Person die Befehle befolgte. „Ach lass doch das „–san“ weg! Das hast du dir wohl immer noch nicht abgewohnt.“ Grey konnte es nicht lassen sich einzumischen, seine Laune schien urplötzlich beflügelt: „Ohja, das kenne ich. Ich versuche meinem Freund auch immer das Suffix abzugewöhnen. Ohne Erfolg! Vielleicht können Sie das ja irgendwann ändern.“ Mit einem vielsagenden Grinsen sah Grey Ryô an und dieser fühlte plötzlich eine nahende Gefahr. Leanie lachte und meinte sie würde es jedenfalls nicht aufgeben, ehe sie sich ihrer Arbeit zu wand. Während sie auf der Tastatur rumtippte und Greys Anhänger gescannt wurde, verlor der Kaze sein Grinsen nicht. Der Tempelwächterin unbemerkt zeigte er auf sie und hastig schüttelte Ryô den Kopf – die Gefahr wurde größer. „Woher kennt ihr euch?“, fragte Grey. Alle Gereiztheit schien von ihm gefallen zu sein. „Von der Schule“, antwortete Ryô etwas zu knapp für sein gewohntes Benehmen. Leanie fügte hinzu, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen: „Ryô hatte immer die besten Noten, im Gegensatz zu mir! Daher bin ich auch hier gelandet und er bei Euch, Kaze-sama.“ Sie reichte ihm seinen geflügelten Anhänger zurück und Grey hing seine Waffe wieder dorthin wo er hingehörte. Lächelnd antwortete er: „Ich bin auch sehr froh ihn bei mir zu haben. Ryô ist mir wahrlich eine große Hilfe! Ich kann mir keinen Besseren vorstellen.“ Momentan wünschte sich der ach so tolle Tempelwächter allerdings woanders hin. Er mochte die Wendung des Tages nicht und hatte schlimme Vorahnungen. Er war nicht einmal fähig sich über das Lob seines Herren zu freuen. Zum Glück war Leanie trotz allem pflichtbewusst und wechselte das Thema: „Hikari-sama liegt im 48sten Stock“, sagte sie und prompt stand sie auf. „Ich werde euch hinführen. Ab dem 43sten Stock seit ihr nicht länger befugt alleine zu gehen.“ Grey winkte lächelnd ab. „Das passt sich doch ausgezeichnet! Ich würde gern mehr von eurer gemeinsamen Schulzeit wissen.“ Leanie lächelte ebenfalls, kicherte. Eine Antwort gab es nicht. „Warten sie kurz hier, ja?“ Damit ging sie zu einem anderen Tempelwächter. Kaum war sie außer Reichweite, schoss Grey los: „Ryô! Sowas verschweigst du mir?!“ „Grey-sama, ich bin mir keiner Schuld bekannt. Denn ich wüsste nicht, was für Euch im Bereich der Interesse liegen könnte“, versuchte der Tempelwächter es ruhig zu sagen, obwohl sein Gemüt dem nicht entsprach. „Eine ganze Menge! Wie steht ihr zueinander?“ Ryô sah zu ihm. Er fühlte einem enormen Widerwillen gegen das Gespräch und währe er nicht zu seiner Position gebunden, würde er wahrscheinlich protestieren. Doch da er ein solcher Musterschüler war, fiel ihn dies nicht im Traum ein. „Wir waren nur im gleichen Jahrgang…“ Der Windwächter grinste nach wie vor, wie ein Honigkuchenpferd. „Erzähl mir doch nichts! Sie ist ein hübsches Mädchen. Sie wirkt sehr sympathisch auf mich. Dazu kommt… dass sie dich eindeutig mag!“ Ryô fiel das Gesicht aus den Angeln. Er hatte es befürchtet: Grey versuchte ihn zu verkuppeln. Was für ein hoffnungsloses Unterfangen. Aber wie sollte Ryô Grey sagen, dass er es nicht wollte?! Er konnte wohl kaum sagen „Hör auf!“ – das käme einem Befehl gleich! „Ihr passt gut zusammen.“ Obwohl Ryô sich bewusst war, dass er eine Regel brach, musste er sein Gesicht von seinen Herren abwenden. Dieser deutete dies als Anzeichen von Schüchternheit. Bester Laune klopfte er seinem Freund auf den Rücken. „Sei doch nicht so schüchtern, alter Freund! Komm schon! Gib dir einen Ruck!“ Ryô schüttelte den Kopf. Dann sah Grey plötzlich ernst aus und sagte: „Ah… ich verstehe.“ Er wurde verwundert angeschaut, auch ein wenig ängstlich. Was meinte er? Doch nicht etwa…. „Grey-sama… was meint Ihr?“ „Es liegt klar auf der Hand warum du dich nicht für Frauen interessierst.“ Der Tempelwächter glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Doch Grey war nicht fertig. Er legte seine Hände auf die Schultern seines Dieners. Dieser glaubte nun wahrlich zu träumen. „Ryô. Ich kann dich verstehen.“ Eindeutig: Traum. „Aber ich werde es nicht dulden.“ Vorsichtig fragte Ryô nach. „Na was wohl?! Der Grund warum du nie an Liebe denkst ist doch einleuchtend! Du fühlst dich an dein Tempelwächterdasein gekettet! An all diesen Pflichten und Rangunterschieden! Aber, Ryô, lass dir gesagt sein, diejenige die dich wirklich liebt, wird darauf kein Gewicht legen! Denn das ist es was die Liebe ausmacht! Liebe überwindet jegliche Vorurteile! Verstehst du nicht? Ich bin ernsthaft besorgt um dich! Glaubst du etwa, dass es mein Wunsch ist, dass du, als mein bester Freund, mir dein ganzes Leben lang Tee servierst? Du hast ein glückliches Leben verdient. An der Seite einer Frau. Und es ist mein Wunsch, dass du so ein Leben führen kannst.“ Der Angesprochene starrte ihn an, zu etwas Anderem war er einfach nicht fähig. Grey lächelte nur. Es war eindeutig doch kein Traum. Auf so etwas konnte nur der reale Grey kommen. Wie konnte man nur so naiv sein?! … auch wenn es Ryô freute wie sehr sich sein Herr doch Gedanken um sein Wohl machte. Ryô war so perplex von Freude und auf der anderen Seite doch auch zu tief traurig, dass er keinen ordentlichen Satz zu brachte: „Äh… ich… koche aber gern Tee… Ich… liebe es...“ Grey lächelte unentwegt und sagte: „Das werden wir schon hinbekommen, mein Freund! Ich werde dir helfen!“ Nun fragte sich Ryô ernsthaft, wie viele Meter er herunter springen musste, um zu sterben. „Ah, Leanie-san!“ Grey wandte sich herum und gab Ryô einen kleinen Stoß in ihre Richtung. Leanie lächelte ihren Kollegen an und sagte zu den beiden Wächtern: „Folgen Sie mir bitte.“ Auf den Weg zu einem der drei Fahrstühle, die gegenüber von einander gebaut waren, lächelte Grey eifrig. Einen kurzen Moment fragte Ryô sich wie sein Herr überhaupt auf die Idee kam, er könnte verkuppeln. Er war nun wirklich ein Liebestrottel. Ohne beleidigend zu werden. Er selbst hatte immerhin noch nie bemerkt wenn jemand in ihn verliebt war. Und es war wohl auch gelogen, dass gerade er Glück in der Liebe hatte. Geschweige den irgendeine Erfahrung... zwar hatte Grey des Öfteren weiblichen Besuch über Nacht, doch... das konnte man wohl kaum als Erfahrung gelten lassen. Immerhin war seine wahre Liebe hoffnungslos zum Scheitern verurteilt. Dieser Gedanke war gemeinerweise tröstend. Denn Ryô konnte sich selbst nicht garantieren, ob er nicht, um Greys Willen, sogar mitgespielt hätte. Im Fahrstuhl angekommen, schloss sich die Glastür geräuschlos hinter ihnen und es ging aufwärts. In der Tat, Leanie sah aus den Augenwinkeln unentwegt zu Ryô. Wenn er es sah, lächelte sie ihn an. Doch Grey bemerkte es zum Glück nicht. Er war damit beschäftigt auf die Anzeige zu achten. Zum Glück, dachte Ryô, jetzt war seine Schwester ihm wichtiger. Der Windwächter sah sich die Beschriftungen der Stockwerke an. Kriegsverletzung ersten Grades, Kriegsverletzung zweiten Grades, Kriegsverletzung dritten Grades, Kinderabteilung, Vergiftungen, Kreissaal, Leichenhalle, Amnesie, Depressionen, Kur-Bereich, Nexres etc. 43stes Stockwert, dort stand deutlich geschrieben: Dämonie. Dämonie war der Fachbegriff für Besessenheit. Alleine das Wort löste in Grey ein flaues Gefühl aus. Er legte seine Hand über das Wort, als würde dies, es verschwinden lassen. „…Wie geht es meiner Schwester?“ Leanie sah auf, um jedoch sofort wieder den Kopf zu senken. „Tut mir Leid, aber das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bin nur Überlieferin, keine Ärztin. Aber sie werden es sicherlich gleich zu wissen bekommen.“ Der Fahrstuhl hielt im 43sten Stock. Eine mechanische Stimme untermauerte dies und teilte auch mit, dass sie aufpassen sollten. Aufpassen? Wovor? Kaum waren sie aus dem Fahrstuhl getreten, wurde Grey klar, warum man Erstens nicht ohne Begleitung dieses Stockwerk betreten durfte und zum Anderen auch, warum man aufpassen sollte: Ein Wächter (glaubte Grey jedenfalls…) rannte wie ein Gejagter an ihnen vorbei. Grey gelang es nur kurz sein Gesicht zu sehen. Es war abgemagert bis auf die Knochen, tiefe dunkle Augenringe und verfilztes grünes Haar. Er ähnelte einem Totenkopf aus dem Moos wuchs. „BLEIB STEHEN DU VERFLUCHTES UNTIER!“ Der Wächter lachte wie ein Wahnsinniger, über diese Worte eines Arztes, der ihm hinter her lief. Dieser schien seine Taktik jedoch zu ändern und holte eine Waffe aus seinen Gürtel hervor, die aussah wie eine Laserwaffe aus einem schlechten Science-Fiction Film. Jedoch umso effektiver. Er zielte kurz, drückte ab und ein türkiser Strahl traf den Flüchtling im Rücken. Er wurde paralysiert, noch ehe er zu Boden ging und sofort war der Arzt zur Stelle. Nicht um ihn zu helfen, wie Grey annahm, sondern um ihn mittels Knie auf den Boden zu drücken. „Du verdammtes Wächerarschloch!“, zischte der Flüchtling vom Boden hervor. Doch der Arzt blieb unbeeindruckt. „Das war dein 14ter Fluchtversuch.“ Er packte ihn an den Haaren, hob ihn ein wenig hoch und sagte gehässig: „Ich werde mich persönlich um deine Exorzierung kümmern. Also übe lieber das Flüchten!“ Mit diesen Worten schlug er das Gesicht des Besessenen auf den Boden und gab zwei anderen Wächtern die Anweisung ihn wegzubringen. „Armer Shizen“, sagte Leanie und fuhr fort: „Er ist sowas wie ein Dauerpatient, hier in dieser Etage. Es vergeht keine Woche, bis er erneut von einem Dämon besessen ist! Er hat einen zu schwachen Willen.“ Ryô schielte zur seiner Kollegien rüber. Er war überrascht über ihr Verhalten. Immerhin war es ein Verstoß gegen das Schweigegelüpfte. Nicht nur weil sie im medizinischen Bereich tätig war: Allen anderen Tempelwächtern war es ebenso verboten Informationen über deren Herren preiszugeben. Im Falle einer Geiselnahme mussten die Tempelwächter unter allen Umständen versuchen sich umzubringen. Dies war die einzige Garantie sicher zu sein das Geheimnisse auch geheim blieben. Immerhin hatten die Tempelwächter, als private Diener, ein unheimlich großes Allgemeinwissen über die Geheimnisse ihres Meisters und diese waren wichtiger vor dem Feind geheim zu halten, als das Leben eines Tempelwächters... Ryô hatte noch nie von einem Seinesgleichen gehört der diese hohe Regel, wahrscheinlich die höchste, gebrochen hatte. Auch wenn er zugeben musste... würde Itzumi für Greens Geheimnisse Selbstmord begehen? Leanie musste wirklich geschickt sein, wenn sie, trotz ihrer Gesprächigkeit, immer noch arbeiten durfte. Grey schluckte nur als Antwort. Die Vorgehensweiße des Arztes hatte ihn geschockt. Vor allen Dingen, aber das Szenario allgemein. Wenn solche Personen auf dieser Etage behandelt wurden… und es so schlecht um ihnen stand… wie ging es dann Green? „Aores-senpei?“, fragte Leanie und ging auf den Arzt zu. Dieser achtete nicht lange auf sie und musterte Grey. Auch Ryô beachtete er nicht. Tempelwächter waren für ihn anscheinend nur der Anhang. „Was wollen Sie?“, fragte er unwirsch und schickte Leanie fort. Sie lächelte beide unbemerkt an; Ryô jedoch am wärmsten. Dieser lächelte nur schwach, ehe sie verschwand. „Zu meiner Schwester.“ „Sehe ich aus wie ein Hellseher?“ „Kurai Yogosu Hikari Green“, antwortete Grey im gleichen abfälligen Tonfall wie Aores. Jetzt jedoch sah dieser ihn genauer an, nickte und zeigte auf eine Sofaecke in der Nähe. Als sie sich setzten opferte Grey einen kurzen Moment um seinen Gegenüber genauer anzusehen. Er hatte schwarzes Haar, daher war es für Grey auch schwer einzuschätzen, was für ein Element er besaß. Seine Augen waren Ultramarin, wie auch seine Arztuniform. Irgendwie kam er Grey bekannt vor… „Haben wir bereits Bekanntschaft gemacht?“ „Nicht direkt. Ich bin der Bruder Ihres Großvaters.“ Grey sperrte die Augen auf. Da er wusste dass Shaginai nur eine große Schwester gehabt hatte, konnte Aores nur der Bruder von Kataron, dem Vater Kanoris, sein. „Aber… Sie sind so jung.“ Er sah ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Kleiner: Schon mal was von Schönheitschirurgie gehört?“ Das war nicht das was Grey verwunderte, nein, schon eher schockierte: Der Wächter vor ihm musste mindestens 60 Jahre alt sein. Ein Wächter der 60 Jahre alt war!? 60! Entweder war er enorm feige und hielt sich somit vom Schlachtfeld fern, oder er war einfach gut. Aber 60?! Auch wenn Wächter nicht kämpften, wurden sie eigentlich nicht älter als 40... Aores musste der älteste lebende Wächter sein. Vielleicht sogar der gesamten Geschichte... Grey beschloss das Thema zu wechseln. Er mochte ihn nicht und wollte so schnell wie möglich zu Green. „Ich wünsche zu meiner Schwester zu gelangen.“ „Ihr wollt hier gar nichts.“ „Dann will ich mit dem Chef sprechen.“ „Dieser sitzt vor Ihnen.“ Der Windwächter grummelte etwas, doch antwortete nicht. „Wenn Ihnen das nicht passt, könnt Ihr eure werte Schwester holen und sie in ein menschliches Irrenhaus überweißen.“ Abermals behielt Grey seine Antwort für sich. Es war auch nicht notwendig, dass er etwas sagte, denn in diesem Moment trat ein weiterer Tempelwächter hinzu. Aores sah auf und fragte was los wäre. Der Bote bückte sich und die beiden gingen ins Flüstern über. Während sie ungehört sprachen, bemerkte Grey, dass Aores öfter mal zu ihm sah. Nachdem der Tempelwächter eine Anweisung erhalten hatte, ging er wieder mit ebenmäßigen Schritten davon. Aores seufzte verärgert. „Ihr habt eine aufmüpfige Schwester.“ Greys Augen weiteten sich. Sein Verdacht, dass das Gespräch sich um Green gehandelt hatte, war also richtig gewesen. „Was ist mit ihr?“ „Sie ist zum wiederholten Male verschwunden. Irgendwie schafft sie es, das Sicherheitssystem zu überwinden.“ Jetzt war es Aores der verwundert aussah. Denn Grey reagierte nicht, wie er angenommen hatte. Er lächelte, die Anspannung nahm sichtbar ab als er sich zurück lehnte. „Das sind wahrlich gute Nachrichten.“ „Ach, sind es?“ „Ja, denn dies bedeutet, dass Green ganz sie selbst ist.“ Das war sie momentan auch. Eine Green die sich in dem wohl größten Krankenhaus verwirrt hatte, in dem sie je gewesen war und das in einem schrecklichen Outfit, den leeren Magen unbeachtet – aber alles in allen fühlte sie sich ganz sich selbst. Nachdem sie schon zum dritten Mal das Sicherheitssystem geknackt hatte, rannte sie die Treppen runter – der Fahrstuhl war zu gefährlich. Verschwinden? Nein, das hatte sie nicht vor. Sie suchte etwas. Ein Telefon. Oder einen Anschluss zum Internet. Im Prinzip war es auch egal, Hauptsache sie konnte mit der Außenwelt, oder eher der Menschenwelt, Kontakt aufnehmen. Mehrmals hatte sie gegenüber ihrem „privaten Personal“ den Wunsch geäußert mit Tinami in Kontakt treten zu können. Sie musste mit Tinami über Tao sprechen... Aber die Antwort war immer eine Absage ihres Wunsches. Solange ihre Autorität „instabil“ war, war sie nicht befugt Befehle zu geben, geschweige den mit Jemanden in Kontakt zu treten. Wahrscheinlich würden sie es ihr schon erlauben: Wenn Green klar sagen könnte mit wem sie sprechen wollte und worüber. Das „Worüber“ war dabei das Problem. Sie konnte schlecht sagen, dass sie mit ihrer Klimawächterin über die Liebe einer toten Wächterin der Dunkelheit sprechen wollte. Oh ja, das kam garantiert gut an. Also griff Green zu ihrer Lieblingsmetode: Der „Nicht-erlaubten“. Doch sie hatte nicht einmal einen Telefonanschluss gefunden. An den Informationen hatte sie schon öfter jemanden in ein Kommunikationsgerät reden gesehen. Allerdings ausschließlich an den Informationen und als Flüchtling konnte sie sich dem nicht nähern, ohne dass der Wächter sofort Alarm schlagen würde. Es handelte sich hierbei immerhin um die „Hikari-sama“, die, um es direkt zu sagen, nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. ... Green würde gerne Siberu und Gary kontaktieren. Sie würde. Die Hikari verlangsamte ihre Schritte, bis sie stehen blieb. Ihre Hand lag auf dem polierten Treppengeländer. Die andere jedoch erhob sich und berührte die Glöckchen-Ohrringe, die von ihrem Ohr herab baumelten. Sie schloss die Augen, rief sich alte Erinnerungen wach. Die Bilder verliehen ihr ein schwaches Gefühl von Glück und Geborgenheit, wurden jedoch im nächsten Moment schon wieder getrübt. Sie bekamen Risse. Zersprangen wie Glas. Hätte Green nur nie erfahren, was für ein Schicksal ihr bevor stand… Nein, das durfte sie nicht denken. Denn wenn sie es nicht erfahren hätte, würde das Schicksal wahr werden. Sie hätte nichts dagegen tun können, dass gerade den beiden Personen, die ihr am wichtigsten waren, ihretwegen starben. Liebe. Dämon. Tod. Es war doch so einleuchtend. Wie konnten die Hikari nur denken, dass die Karte des Todes ihren Untergang einläuten würde? Green war nicht und würde nie in der Lage sein, so etwas zu vollbringen. Als ob sie dazu überhaupt die Macht besaß… nein, Green war sich ihrer sicher. Zwar wusste sie auch nicht, wie sie Siberu und Gary töten sollte, aber sie wollte es sich auch nicht nur im Entferntesten vorstellen. Der letzte Kampf hatte ihr vollkommen gereicht… Dennoch, ein Wunsch überschattete den von deren Sicherheit. Doch Green hielt ihn in sich verschlossen. Sie wollte ihn selbst sich selbst gegenüber nicht äußern. Die Gefahr, dass sie unbewusst eine Möglichkeit suchen würde, diesen Wunsch wahr werden zu lassen, war einfach zu groß. Green spürte die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Irgendwie kam es ihr so vor, als würde es in der Welt der Wächter immer hell sein. Doch, wie konnte es so hell sein… und gleichzeitig so dunkel? Schweren Herzens setzte die Lichterbin ihren Weg fort. Bei der ersten Tür, hielt sie an und öffnete diese leise einen Spalt breit. Nichts zu sehen, daher schlüpfte sie hindurch. Der Gang lag wie ausgestorben vor ihr. Es herrschte eine bedrückende Stille. Das Licht war ausgeschaltet, sodass der Gang nur durch die hohen Fenster erhellt wurde. Langsam, ohne Laute zu verursachen, lief Green schnell weiter. In welcher Etage sie sich wohl befand? Hoffentlich nicht in der Etage wo die Leichenhallte sich befand. Darauf konnte sie verzichten. Viel besser war die Etage, auf die sie sich befand, nicht, wie sich herausstellte, als Green noch ein wenig weiter gekommen war. An der Wand hing ein Schild auf dem geschrieben stand: Nexres Abteilung. Schlecht. Dieser Ort lag garantiert nicht auf der Liste ihrer TopTen ihrer Wunschziele. Auch wenn sie wusste, das in dieser Etage irgendwo ihre Tante Violet liegen musste. Vielleicht war es auch gerade deshalb wieso Green sich nicht wohl fühlte in ihrer Haut. Die Worte ihrer Mutter hallten in ihren Kopf nach: „ …Du hast noch nie jemanden in diesen schrecklichen Zustand gesehen, denn wenn du es gesehen hättest, würdest du nicht fragen… Nexres ist wie ein dauerhafter Alptraum, aus dem man nicht wieder erwachen kann und… man sieht deutlich wie Violet darunter leidet… körperlich wie auch seelisch… Selbst wenn sie wieder aufwachen würde, wäre sie nur ein Schatten ihrer selbst…“ Nein, Green glaubte wirklich, dass sie darauf verzichtete. So einen Anblick wollte sie nicht sehen. Daher wollte sie auch so schnell wie möglich diese schrecklich stille Etage verlassen. Sie ging weiter und jetzt wo sie wusste wo sie sich befand, sprang ihr erst ins Auge, dass alle Türen aus einem enorm dicken Material bestanden. Metall? Es gab nicht einmal einen Türspalt. Kein Wunder, dass es so ruhig war… Obendrein besaßen alle Türen einen doppelten Riegel. Alle waren fest verschlossen. Bis auf eine. Sie war einen Spalt weit offen, stand auf Kipp, deutlich waren Stimmen von Innen zu hören. Da sah die Hikari auch, dass ihr Eindruck richtig war. Die Tür war 20 Zentimeter dick. Green ging unentwegt weiter. Wie angewurzelt blieb sie allerdings nach zwei Schritten stehen als hörte: „Daddy…!“ Dieser entsetzliche Laut jagte ein Gefühl durch Green, als hätte man sie durchbohrt. Noch nie hatte sie so etwas Schreckliches gehört. Die Stimme klang so verzweifelt, so zu tiefst schmerzerfüllt, dass es mehr als Gänsehaut auslöste. Als würde sie aus dem Tiefen des Leides herauf kommen, um Green zu umschließen und sie mit sich herunter zu ziehen. Die Hikari wollte es nicht, aber sie bewegte sich zurück. Die unauslöschbare Neugierde hatte sie gepackt. Sie sah durch den Türspalt, so vorsichtig wie möglich und erblickte zwei ihrer Familienmitglieder. Wie White es schon gesagt hatte, war kaum noch etwas von Violet übrig. Kaum etwas erinnerte noch an die lebensfreudige, selbstbewusste, temperamentvolle Frau, die Green in Whites Erinnerungen kennen gelernt hatte. Der Körper sah aus wie der einer Magersüchtigen, die Haut war grau, um einiges blasser als die der Hikari. Ihre Haare waren länger geworden, fielen bis auf den Boden - zeugten jedoch nicht von Kraft und Schönheit. Sie waren ausgebleicht, wirkten fahl und alt, auch wenn sie fein säuberlich gekämmt waren. Das Schlimmste jedoch war ihr Gesicht. Es war eingefallen, ähnelte einem Totenkopf mit grauer Haut überzogen. Ihre Lippen waren zerbissen; vollkommen kaputt. Ihre Augen unterstrichen das ganze noch. Sie waren blutunterlaufen, tiefe schwarze Ringe zeichneten sich unter ihren Augenbrauen. Green wollte weg. Dieser Anblick schockte sie zutiefst. Noch nie hatte sie jemanden in einen so fürchterlichen Zustand gesehen. Aber sie konnte sich nicht bewegen. Dieses Grauen schien sie an den Boden gemeißelt zu haben. Violet lag in den Armen ihres Vaters, hatte beide Arme um Shaginai geschlungen, als fürchtete sie sich vor einen Abgrund, in den sie fallen würde, wenn sie sich nicht festhalten würde. Shaginai hielt sie fest an sich gedrückt, achtete nicht auf die beiden stummen ärztlichen Zuschauer, und schon gar nicht auf Green. Diese hatte ihren Großvater noch nie so aufgelöst gesehen. Er ähnelte nicht der der er war. Nicht der stolze und unbarmherzige Hikari, wie Green ihn kennen gelernt hatte. Sondern viel mehr, einem zutiefst verzweifelten und hilflosen Vater. Shaginai sah allerdings nicht auf Violet hinab, sondern Richtung Decke. Wären die Hikari gläubig, würde Green fast behaupten, es sähe aus, als würde er Gott um Erbarmen anflehen. Violets Stimme hallte abermals schmerzverzerrt durch den Raum: „… Tu ihr nichts! Lass meine Tochter! Ich flehe dich an! Lass deine Finger von ihr! NEIN! Nicht Pink! Nicht sie!“ Die Worte hatte sie schnell und kaum verständlich ausgesprochen. Der Rest war nicht verständlich, denn die Worte gingen in einem erstickten Schrei und Tränen unter. Shaginai versuchte sie zu beruhigen, doch seine Worte brachten nichts. Violet hörte es nicht. Ihre erstickten Wörter, die zwischen den Schreien zu hören waren, konnte man kaum zusammen setzen um ihnen einen Sinn zu verleihen. Green verstand etwas über Violets Versprechen White gegenüber, dass sie auf die Kinder aufpassen musste, dass sie nicht zulassen würde das ihnen etwas geschah… und immer wieder flehte sie einen Unbekannten an, Pink nicht weh zu tun. Es war ein schreckliches Szenario. Violets Schmerzen und Alpträume mit anzuhören… und dazu die offensichtliche Verzagtheit Shaginais. Insbesondere wenn Violet ihren Vater um Hilfe anflehte. Es dauerte lange ehe Violet einigermaßen zu Ruhe fiel. Von alleine tat sie dies jedoch nicht: Einer der beiden Ärzte war gezwungen ihr mittels Magie ein Mittel zu infizieren, welches sie ruhig stellte. Violet fiel ins Kissen zurück, jedoch immer noch leise vor sich hin murmelnd und wimmernd. Sie wälzte sich hin und her und klammerte sich an ihre Bettdecke. Shaginai sah zutiefst besorgt auf seine kranke Tochter hinab. Die beiden anderen Wächter sagten nichts. „Ihre Haare müssen wieder geschnitten werden“, sagte der Hikari in einen gefassten Tonfall welcher nicht zu seiner Miene passte. „Ich werde diese Aufgabe übernehmen.“ Der andere Arzt wollte gerade etwas sagen, doch in diesem Moment, veränderte sich das Gesicht des Hikari. Er sah auf und ehe Green wusste was geschah, fiel sie zu Boden und spürte eine Schwertklinge an ihren Hals. Im ersten Moment war sie zu geschockt eine Waffe an ihrer Pulsader zu sehen, um mit mehr zu reagieren, als einem erstarrten Blick. „Ah“, hörte Green ihren Großvater gehässig sagen. „Das bist ja nur du. Ich habe deine Aura für die eines Dämons gehalten. Scheinbar gehört das Lauschen auch zu deinen Tugenden.“ Seine Enkelin sah trotzig auf, um allerdings einen steinharten Blick zu treffen. Shaginai sah im wahrsten Sinne des Wortes auf sie hinab. Er war über sie gerichtet, hielt das Schwert lässig in der rechten Hand – doch es war nicht zu übersehen, dass er bereit war Greens Kopf vom Körper zu trennen. Immerhin war es genau das, was sein Ziel war: Green tot sehen. Alles Mitleid, welches sie nur zwei Sekunden vorher noch für ihn empfunden hatte, wich sofort von ihr. „Wie du siehst bin ich kein Dämon“, versuchte Green mit einem schwachen Abbild eines gezwungenen Lächelns. Shaginai machte keine Anstalten sein Schwert zurückzuziehen. Er stand in der gleichen Pose, sein grimmiges Gesicht wurde langsam zu einem überlegenen Lächeln. Es war offensichtlich, dass ihm die momentane Situation gefiel. Green war ihm hilflos ausgeliefert. Obendrein konnte ihn niemand etwas verbieten. Die beiden Wächter, die vorher noch im Raum gewesen waren, sahen einfach nur stumm, zwar überrascht, doch tatenlos, zu. „Zwischen dir und einem Dämon ist wahrlich kein großer Unterschied, Yogosu.“ Green spürte wie ihr Blut gegen das glänzende Material der Klinge pochte. Sie wusste, dass er sie umbringen wollte – aber war ihr Großvater sogar dazu bereit, sie einfach hier und jetzt umzubringen? Green wusste die Antwort nicht. Sie wollte es auch nicht wissen. Jedoch spürte sie eine in sich aufkommen. Das leise Gefühl von Angst kroch in ihr hoch. Nur anmerken ließ sie es nicht. Ihr Gesichtsausdruck war widerspenstig. Genauso plötzlich wie er sie attackiert hatte, zog er sein Schwert zurück. Wortlos. Doch seine Augen sagten genug aus: „Noch nicht.“ Der Hikari schulterte seine Waffe, die sich bei der Bewegung zurück verwandelte. Ohne weitere Konversation, oder Blickkontakt schritt er an ihr vorbei. Doch Green war noch nicht fertig. Sie stand auf und sagte, als er ihr schon den Rücken zugekehrt hatte: „Pink hat ein Recht zu erfahren was mit ihrer Mutter geschehen ist!“ Shaginai blieb mitten in der Bewegung stehen, als hätte man ihm den Strom gekappt. Doch Green war nicht fertig: „Wenn Pink Violet besuchen würde, könnte das dazu führen, dass sie wieder aufwacht! Man könnte es wenigstens drauf an kommen lassen! Pink ist zwar unheimlich naiv, aber sie ist dennoch in der Lage diese Bürde zu tragen! Es ist besser als niemals seine Mutter gesehen zu haben! Besonders wenn man bedenkt, dass ihre Tochter sie wieder gesund machen kön-“ „Schweig“, unterbrach er Green mitten im Satz, bevor sie überhaupt mit ihrer richtigen Argumentation beginnen konnte. Shaginai sah über die Schulter hinweg. Einen so eiskalten Blick hatte sie noch nie getroffen, als er sagte: „Du gehörst nicht zur Familie! Also halte deine Meinung für dich!“ „Green! Den Himmel sei dank!“ So innig wurde Green schon lange nicht mehr umarmt. Schon gar nicht von Grey. Seine Freude seine Schwester wohlauf zu sehen, war einfach überwältigend gewesen. Für beide gleichermaßen, denn Green bekam unter seiner Umarmung kaum Luft. „Danke, Hikari-kami-sama für Euer schützendes Licht welches Ihr über meine Schwester gehalten habt! Danke, für Eure Güte, die mir erlaubt sie noch einmal in meinen Armen halten zu können!“ „...Du redest wie ein Christ.“ „Es ist mir egal, welcher Macht ich für deine Gesundheit danken muss! So kurz standest du davor ewig von mir zu gehen... Oh, ich mag gar nicht daran denken!“ „Grehey! Mir geht es ja gut! Aber nicht mehr lange, wenn du mir keine Luft lässt!“ Grey ließ, nach dieser Aussage, widerwillig von ihr ab und nahm an ihrer Bettkante Platz. Ryô stand mit großem Abstand an der Wand, als wäre er ein Gegenstand der zum Zimmer gehörte. „Gut?! Du hast einen Herzinfarkt erlitten!“ „Ich war KURZ VOR einem. Das ist ein entscheidender Unterschied, Grey“, korrigierte sie ihn, doch er wollte nicht hören. Er bemerkte nicht, dass es Greens Seele schlechter erging, als ihr Körper. Zumal Violets grauenhaften Zustand... So fürchterlich hatte Green sich das nicht ausgemalt. Dieses Leid! Sie bekam Violets ausgemagertes Gesicht nicht mehr aus dem Kopf... Genauso wenig ihre Schreie. Sie konnte gut verstehen, dass White diesen Anblick nicht ertragen konnte. Obwohl sie ihren Großvater am liebsten vollständig aus ihrem Kopf verbannen wollte, nachdem was er gesagt hatte, hatte er ihren Respekt, weil er sie so oft besuchte und dieses Grauen standhielt. Aber... Sie gehörte nicht zur Familie? War es nicht ihr Bruder, der neben ihr saß, sie umarmt hatte, weil sie seine Schwester war und sie sich liebten? Genauso war White ihre Mutter... und Pink ihre Cousine, dessen Mutter eher tot als lebendig war. Wie konnte Shaginai von ihr verlangen sich rauszuhalten? Es ging ihr doch was an! Es tat ihr doch weh... Green würde gern mit jemanden darüber reden. Mit Jemanden... wie... Gary... „Ich weiß überhaupt nicht was ich von all dem halten soll.“ Green sah auf, sie hatte ihren Bruder komplett vergessen. Es fiel ihr schwer wieder den Faden ihres Bruders aufzunehmen und dem Gespräch wieder zu folgen: „Zuerst verschwindest du und kaum tauchst du wieder auf, fällst du der Dämonie zum Opfer! Fünf Tage lagst du hier und hast dich keinen Zentimeter bewegt! Hast du überhaupt eine Ahnung was für fürchterliche Sorgen ich mir gemacht habe?! Sorgen kann man das schon gar nicht mehr nennen! Nicht zu sprechen von den Anruf, dass dein Herz kurz vor dem Stillstand gewesen war! In dem Moment dachte ich wirklich meine Welt würde sich auflösen! Und da sagst du mir, es geht dir GUT?!“ Green sah ihn mit einem tröstenden Lächeln an, es war wirklich zu süß, wie er sich aufregte. Aber er hatte ja Recht. Wie konnte Green eigentlich behaupten es würde ihr gut gehen? Aber es ging ihr ja „gut“… Sie spürte Silence’ Gegenwart nicht. Weder in ihr, noch um sie herum. Seitdem sie versucht hatte Green zu töten, welches auch den „Beinahe-Herzinfakt“ ausgelöst hatte, war sie wortwörtlich verschwunden. Doch es würde sich nur um Zeit handeln, bis sie wieder auftauchte. Dessen war sich Green sicher. Immerhin war sie ihre einzige Hilfe. Doch bevor Silence zurück kam, musste Green eine Möglichkeit finden, ihr Vertrauen zu erlangen. Durch die Vergangenheitsbilder war die Lichterbin sich sicher geworden, dass Silence absolut nicht so böse war, wie sie gern tat. So kindisch das auch klingen mochte: Green wollte mit Silence befreundet sein. Kaum hatte sie dies gedacht, musste sie den Drang unterdrücken sich selbst auszulachen. Sie wollte mit Jemanden eine Freundschaft führen, der versucht hatte sie umzubringen? Wo lag da die Logik! Aber es war einfach so. Greens Neugierde war erwacht, genau wie ihr Drang zu handeln. Sie wollte wissen was hinter Youmas Verhalten lag – vielleicht gab es für alles einen plausiblen Grund. Einen Grund der Licht und Dunkelheit vielleicht wieder vereinen konnte? Überaus naiver Gedanke. Naiv war gar kein Ausdruck, dennoch: Alleine die Vorstellung das sie mit Siberu und Gary zusammen sein durfte, so viel sie wollte, dass niemand etwas dagegen haben würde, dass es keinen endlosen Hass mehr geben würde… reichte aus um Greens Tatendrang zu entfachen. „Green, jetzt fang mal ganz von vorne an: Von was warst du besessen?“ Wenn man vom Teufel spricht, dachte Green. Doch für diese Frage hatte sie bereits eine passende und logische Antwort gefunden. Sie sah zu ihren Bruder und sie musste keine Gedanken lesen, um zu sehen wem er die Schuld gab. Ihr Lächeln flaute ab. „Gary und Siberu haben damit nicht das Geringste zu tun. Ganz im Gegenteil sogar. Warum musst du ihnen immer die Schuld in die Schuhe schieben?“ „Es ist das Naheliegende.“ „Nur weil sie neben mir wohnen, ist es das, wenn sie für alles, was nur im Entferntesten mit Dunkelheit zu tun hat, ihre Schuld? Warum sollten die beiden dafür sorgen, dass ich besessen werde? Das ist doch keine Logik!“ „Keine Logik? Du warst kurz davor zu sterben! Da-“ „Als ob die Beiden mich tot sehen wollten!“ „Es sind Dämo-“ „Sie sind meine Freunde!“ Grey erhob seine Stimme um Greens zu übertönen: „Deine Freunde?! Wären sie so etwas, hätten sie nicht zugelassen, dass dir etwas zustößt!“ Green nahm diesen Schlag auf, musste die Worte kurz überdenken und sagte dann, mit weniger Lautstärke in der Stimme: „Da können sie nichts für. Ich habe ihre Hilfe abgelehnt…“ Ein weiteres Mal an diesen Tag überschwemmte sie das schlechte Gewissen und die Sehnsucht. Wenn alles überstanden war und sie wieder nach Tokio zurückkehren konnte, wären sie nicht mehr da. Green war sich dessen sicher. Nachdem Green sie so schlecht behandelt hatte, hatten sie keinen Grund mehr an ihrer Seite zu sein. Sie konnte es gut verstehen… Selbst nach deren Kampf hatten Gary und Siberu sie mit offenen Armen wieder empfangen… und was hatte sie gemacht? Sie hatte ihnen die kalte Schulter gezeigt, sie gemieden und jeden Versuch des Redens abgeblockt. Wie sollte sie es ihnen verübeln, wenn sie jetzt das gleiche mit ihr taten… wenn sie überhaupt noch da waren. Es wäre gut wenn sie nicht mehr in meiner Nähe wären, sagte die Stimme der Vernunft, dann wären sie außer Gefahrenzone, der verdammten Todeskarte. Green biss sich auf die Unterlippe. Sie versuchte den Keim der Hoffnung in ihr zu ersticken, der sich trotz der Vernunft in ihr auftat. Vielleicht waren sie ja doch noch da… Vielleicht…! Gerade als die Hikari spürte das Tränen darum kämpfen frei zu kommen, ging die Tür auf. Alle Wächter drehten sich um und sahen Tinami in der Tür. In der Hand hatte sie Pockies. Grey war verwundert sie so munter zu sehen. Es lag immerhin kaum eine Woche zurück dass sie die Folter überstanden hatte. Davon war nichts mehr zu sehen. Ihr Zopf saß wie immer, ihre Kleidung war freizügig und sie hatte ihr gewohntes Grinsen auf dem Gesicht. Von Schmerzen keine Spur. „Hiho to all!“, sagte sie mit erhobener Hand und ging dann zu Green, die im Bett lag. „Pack deine Sachen, Ee-chan!“ Grey und Green sahen sie verwundert an und Tinami holte ein Formular heraus: „Ee-chan wird einer speziellen Untersuchung von mir unterzogen werden!“ „Was? Aber braucht man dafür nicht die Erlaubnis von Aores-san?“, warf Grey ein. „Ja. Wenn er der Machthabende wäre!“ „Ist er das nicht?“ „Ne. Die Machthabende steht vor Ihnen! Sobald ein Elementarwächter des Elements Klima die erforderliche Ausbildung im Bereich der Medizin besitzt, wird dieser Person automatisch die führende Position im Sanctuarian übertragen! Und ich hoffe keiner von euch zweifelt an meiner Ausbildung! Dann lasst euch gesagt sein, ich bin nicht nur eine geniale Hackerin, sondern auch ausgezeichnete Ärztin!“ Grey schien nicht sonderlich überzeugt zu sein. „Und diese… spezielle Untersuchung kann Green helfen?“ „Klaro!“ Jetzt mischte sich auf Green ein: „Aber ich habe hier nichts zum anziehen.“ Sie zeigte auf ihr weißes Krankenhausgewand. Tinami wollte gerade sagen, dass sie doch süß darin aussah, als Grey hervor schoss und plötzlich ein Kleid in der Hand hielt. „Zum Glück hast du einen Onii-chan!“, sagte er und übergab Green das Kleid. Diese starrte ihn an, genau wie Tinami. Niemand wusste woher er das Kleid so plötzlich hatte, man fragte allerdings auch nicht. Green war schon dabei das Kleidungsstück skeptisch zu begutachten, während Grey, ungeachtet, von den verschiedenen Stoffen und Nähtechniken sprach. „Kann man anziehen“, stellte Green fest. „Für dich nur das Beste!“ Seine kleine Schwester sah auf und sah ihn mit einem Blick an, den er nicht deuten konnte. Plötzlich drehte sie ihre Hand. Grey verstand immer noch nicht. „Onii-chan. Willst du sehen wie ich mich umziehe?“ Von irgendwoher kam ein Piepen. Es wurde von Ton zu Ton lauter, verstärkte sich und wurde dringender. Doch er hatte keine Lust den Ursprung auf den Grund zu gehen. Die Lust für Allem fehlte ihn. Er war so froh gewesen, wenigstens für ein paar Stunden ruhe gefunden zu haben. Es war ihm noch nie passiert, dass er über seine Bücher eingeschlafen war und es war ihm auch noch nie passiert, dass er sich so lustlos gefühlt hatte. Er wünschte sich, er könnte sich genau wie seinen kleinen Bruder ablenken. Doch wenn er über seiner Ablenkung einschlief, verhieß es wohl, dass der Versuch der Zerstreuung nutzlos war. Das Piepen hörte auf und im selben Moment wusste der Halbdämon, dass es das Telefon war; der Anrufbeantworter sprang an. „… Sibi, Gary? Ich bins.“ Schon als er seinen menschlichen Namen gehört hatte, war Gary aufgesprungen. Niemand anderes würde seinen Namen auf diese Art aussprechen, wie sie es tat. „Green!“ Schweigen. Sie hatte wahrscheinlich schon aufgelegt… „Green…?“ Nein hatte sie nicht, denn er hörte wie sie tief Luft holte. Gary wünschte sich er könnte ihr Gesicht sehen, dass er ihre Gefühle in ihren Augen lesen konnte. „Gary?“ Ihre Stimme bebte, als würde sie weinen. Tat sie es? Gerade als der Angesprochene etwas sagen wollte, atmete Green noch einmal durch und ihre Stimme festigte sich: „Bist du Zuhause?“ Warum fragte sie das? „Du rufst auf dem Festnetztelefon an.“ „Ja, stimmt, sorry.“ „Green, wie geht es dir? Ich… ich hab mir Sorgen…gemacht... Wir meine ich… Deine Wächter haben dich vor fünf Tagen einfach mitgenommen. Es blieb uns nichts Anderes übrig, als ihr Tun zu akzeptieren. Da sie sich ohnehin besser damit auskennen, dachten wir es wäre das Beste, wenn sie sich um dich kümmern. Aber... dir geht es doch wieder gut?“ Abermals schweigen. Gary wusste nicht was es war, aber er merkte dass Green gleich wieder auflegen würde. Er musste sie festhalten. „….Was hältst du davon, wenn wir… wenn…“ Verfluchte Schüchternheit! Rede du verdammter Idiot!, sagte er sich selbst. „…Wenn wir - was?“ Ihre Stimme klang plötzlich ein wenig hoffnungsvoll. Alleine dies genügte um ihn rot werden zu lassen. „Wenn du…. Zurück bist… könnten wir ja… etwas zusa…. Ich meinte, ich würde dann gerne mit dir reden…“ Wieder antwortete sie nicht und Gary verlor all seinen Mut. „Ich weiß nicht ob ich zurück komme…“ Jetzt war es der Halbdämon der nicht antwortete. Sie würde nicht wiederkommen. Er würde sie nicht wieder sehen. Es war vielleicht das letzte Mal, dass er mit ihr sprach. Gary klammerte sich an die Tischkante. Er hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Aber… ich werde das Angebot dankend annehmen.“ Sie sagte diese Worte mit einer ungeheuren Wärme und obwohl er nicht bei ihr war und sie nicht sehen konnte, war ihm fast so als könnte er Green in diesem Moment vor sich sehen, mit einem warmen Lächeln. Genau das Lächeln, welches er bewahren wollte. Doch Green war noch nicht fertig: „Ich weiß jedoch nicht wann… Ich muss diese... Krankheit erst auskurieren... und dann... mal sehen... “ „Das macht nichts“, antwortete Gary vom neuen Mut beflügelt. „Wir treffen uns dann bei mir und ich mach dir dein Lieblingsessen, ja?“ Alles, Green, alles. „Klingt gut.“ „Egal was passiert?“ Und wenn die Welt untergeht. „Egal was passiert.“ „Versprichst du es?“ Natürlich! „Ja, wenn du es mir auch versprichst.“ „Ja! Dann ist das unser Versprechen.“ Ein letztes Mal schweigen. Er hörte ihren Atem, aber da war noch etwas anderes was er hörte… „…Warte auf mich.“ Dann legte Green auf. Die Wächter die die Brücke passierten, sahen deren Hikari verwundert an. Sie hatte ein Handy am Ohr, obwohl sie nicht darin sprach. Sie lächelte. Doch auch dieses konnte nicht überschatten, dass sie weinte. Noch nie hatte jemand eine Hikari weinen gesehen. Kurai Yogosu Hikari Green war wahrlich nicht wie die anderen Hikari…. Fertig gestellt: 23.06.07 So... anstatt einer Vorschau für das nächste Kapitel möchte ich hier gerne ein paar Worte sagen. Ich habe keine Lust mehr. Nein, nicht auf Himi. Himi ist mein Leben und wird es bleiben. Ich werde Himi ein Ende geben, dass ist sicher. Nur ist nicht sicher ob ich dieses hochladen werde u_u° Dank meines Tofus weiß ich, dass um die 30 Mexxler Himi lesen. Von diesen 30 schreiben drei ein Kommentar. Und das deprimiert mich ._.° ich meine, ich verlange keineswegs dass ihr einen halben roman schreiben müsst! Ich möchte nur wissen, dass ich die Arbeit die Himi mitsichbringt nicht umsonst mache... Ich brauche pro kapitel 10 Stunden und fürs Überarbeiten nochma 3. Ich kann mir demnach arbeit sparen, wenn ich die kapis nicht hochlade. Ich habe keine lust eine Sperre zu setzen, mit anderen Worten: Erst am fünf Kommentaren ein neues kapitel hochzuladen u_u ich als leser würde mich da verarscht vorkommen. Daher: Ich werde bis zum ende der zweiten staffel abwarten. Wenn sich nichts ändert, lade ich die dritte staffel und damit das Ende nicht hoch: Himi bleibt unabgeschlossen. Was mir persönlich sehr weh tun würde... Und nochma: Ich erwarte keinen Roman! Jeder von uns hat Streß und wenig Zeit, aber ein kleines kommentar... Ich möchte nur wissen, dass ich meine Arbeit nicht umsonst mache. Danke für die Aufmerksamkeit *verbeug* Kapitel 52: Das Erbe der Asukas ------------------------------- Das Erbe der Asukas „Und was ist das nun für eine Untersuchung?“ Green war bei Tinami Zuhause, allerdings in einem Teil, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie waren in einen Gang im Keller. Dieser war schwach beleuchtet und vollgestellt mit alten elektronischen Geräten, die alle ziemlich auseinander gerupft wirkten. Dazu auch Akten, die übereinander gestapelt beinahe bis zur Decke gingen und nicht mehr benutzte Bücher. Die Türen, an denen sie vorbei gingen, waren verriegelt. Green fühlte sich irgendwie nicht wohl. Hinter diesen Türen stellte sie sich Horrorfilm-mäßige Labore vor und im nächsten Moment sah sie sich selbst schon auf einen Versuchstisch liegen. Es grauste ihr. Tinami knabberte weiter munter auf einen Pokiestick und bemerkte davon nichts... oder sie wollte es nicht merken. „Das wirst du schon sehen!“ Greens mulmiges Gefühl verstärkte sich und vor ihren Augen flimmerten schreckliche Gerätschaften auf, mit denen man perfekt Körper aufschlitzen konnte. „Äh… sag mal, warum warst du eigentlich im Krankenhaus?“ Ein Versuch sich abzulenken. Tinami blieb kurz stehen und sah sie verwundert an. Dann dämmerte es ihr: Green hatte keine Erinnerungen an das was sie, oder eher Silence, getan hatte, als sie besessen war. Daher wusste sie auch nicht das Tinami, genau wie sie es berechnet hatte, drei Tage bewusstlos im Sanctuarian gelegen hatte, auf Grund der Verbotenen Technik. Musste sie auch nicht wissen. „Warum wohl? Um dich abzuholen, natürlich.“ Green nickte und die beiden gingen weiter. Wieder kehrten ihre Gedanken zu der Untersuchung zurück und sie fragte sich, was Tinami vorhatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es helfen würde. Green brauchte keine ärztliche Behandlung, sondern eine Möglichkeit Silence‘ Vertrauen zu erlangen und das würde Tinami ihr wohl kaum geben können. Die Kikou blieb stehen, was Green ihr gleichtat. Sie standen vor einer verschlossenen Tür, welche elektronisch gesichert war. Anders als im Tempel erkannte Green die Sicherheitsvorkehrung als menschliche Technik. Ein simpler Zahlencode. Obwohl Green ihr über die Schulter sah, tippte Tinami den Code so schnell ein, dass es unmöglich war sich ihn zu merken. Die Tür glitt auf und enthüllte eine… Abstellkammer?! Eine ziemlich große, ja, aber dennoch ein Abstellraum. Während Tinami grinsend eintrat, verharrte Green am Eingang und bewegte sich erst nach Aufforderung. Der Raum war genauso spärlich beleuchtet wie auch der Gang. Kleine Lämpchen spendeten von unten Licht und warfen schaurige Schatten an die Wand. „Wo ist es…“ Was suchte Tinami? Etwa ihr Werkzeug? „Tinami, was sollen wir hier?“ Die Angesprochene atmete tief durch. Eine Weile schwieg sie, während sie mit dem Finger an den vollgestellten Regalen entlang glitt. Erst als sie ein ganzes Stück weiter vorne war blieb sie stehen und sagte: „Ich bin noch einmal Taos Tagebuch durchgegangen.“ Green erstarrte und blieb stehen. „Wie kommst du…?“ „Wie lautet der Name der Person die dich als Medium braucht?“ Green antwortete nicht. Nicht bevor Tinami eine Erklärung gegeben hatte. Diese schwieg ebenfalls, beschloss dann scheinbar aber doch den ersten Schritt zu machen: „In den drei Tagen wo du von ihr besessen warst, bin ich auf dieses Wesen zusammengestoßen.“ Die Hikari öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Tinami fuhr fort: „Viel gab sie nicht Preis, aber genug. Denn sie sagte Taos Namen. Daraufhin bin ich noch einmal alles durchgegangen was ich von ihm wusste. Ich bin zum Schluss gekommen das diese Wächterin das fehlende Teilchen in Taos sagenumworbene Zeit ist. Alle Fragen die vorher offen waren, wurden durch sie beantwortet. Der Grund weshalb er daran geforscht hat Tote wieder zum Leben er erwecken, wieso Hikari-Akari-sama auf mysteriöser weiße Selbstmord beging und auch weshalb ihre Erinnerungen fehlen. Dazu kommt noch etwas, was ich vorher nie beachtet hatte: Die Hikari schrieb ebenfalls Tagebuch, indem sie schrieb, dass es ihr so vorkäme, dass Tao sich jeden Tag ein Stück mehr von ihr entfernen würde. Ich schrieb dies auf eine Beziehungskriese oder einfach daher, dass ihm die Arbeit am wichtigsten war – wie auch die anderen. Der andere Punkt war etwas, was mich immer schon irritiert hatte: Viele von Taos Arbeiten, sowie auch seine Skizzen, sind aufbewahrt worden… und auf diesen steht so gut wie immer ein Wort: Silentium.“ „Silentium?“, fragte Green sichtlich verwirrt. „Yes. Das bedeutet Stille auf Latein. Doch es steht nicht auf seinen Skizzen. Das letzte Wort in seinem Tagebuch war es auch. Ee-chan, hast du „Geschichte der Wächter“ durchgelesen?“ Green schüttelte den Kopf. Sie hatte nur den Anfang durchgelesen. „In der Originalausgabe, die von ihm selbst geschrieben ist, steht auf der allerletzten Seite, ganz unten auf Latein: „In Hoffnung, dass die Stille ihre Traurigkeit verliert.“.“ „Warum schrieb er es auf Latein?“ „Zu seiner Zeit gab es nicht einmal fünf Prozent Wächter die dieser Sprache mächtig waren. Damals war es Pflicht englisch zu können. Anders als heute, wo die Wächter selbst entscheiden dürfen, welche Menschensprache sie erlernen wollen.“ Tinami schwieg ein weiteres Mal ehe sie fortfuhr: „Ich bin mir sicher, dass Tao in dieses Wesen verliebt war, dass sie der Grund war, warum er den Tod überwinden wollte und letztendlich daran gestorben ist.“ Die Klimawächterin drehte sich zu Green herum. Es war ein seltener Anblick, doch Tinami wirkte so ernst wie nie, als sie ein weiteres Mal fragte wie sie hieß. Green beschloss, dass sie eingeweiht werden konnte, immerhin wusste sie sowieso schon so gut wie alles... und so wissbegierig wie diese Klimawächterin war, würde sie nicht nachgeben, bis sie es wusste. „Silence.“ Ein kurzes Lächeln huschte über Tinamis Gesicht und sie ging weiter. Ohne eine Antwort zu geben, schritt sie zu einem Regal in der letzten Reihe, stellte sich auf Zehenspitzen und holte etwas herunter. Es war eine dünne Schachtel, die kaum höher war als fünf Zentimeter. Tinami drückte sie der Hikari in die Hand, die ihre Neugierde nicht zurück halten konnte und sie sofort öffnete. Zum Vorschein kam ein schwarzer Ohrring in Form eines Prismas. Green erkannte ihn sofort wieder. Es war Silence‘ fehlender Ohrring. Es war das Schmuckstück mit dem Tao tot aufgefunden worden war... Jetzt lag es auf satten Satin und glänzte ein wenig im schummrigen Licht der Lämpchen. „Seit 311 Jahren in Familienbesitz. Wird von Generation von Generation weitergegeben. Jetzt ist es an der Zeit ihn seiner Besitzerin zurückzugeben.“ Green wollte sich gerade fragen wie sie mit Silence Kontakt aufnehmen sollte, immerhin hatte das Medium sie seit dem Mordversuch nicht mehr gespürt – geschweige den gesehen. Doch die Frage erübrigte sich. Denn im selben Moment spürte Green ihre Gegenwart. Es gelang ihr nicht zu reagieren. Ohne etwas zu sagen, griff Silence von hinten durch Greens Körper, genau an dem Punkt wo ihr Herz war und sagte die Formel. Tinami tat nichts um ihrer Hikari zu helfen, die kurz nach hinten stolperte, ehe sie festen Halt fand. Als sie aufsah waren es nicht länger die Augen Greens die Tinami finster ansahen, sondern Silence‘ schwarze durchdringende Augen. „Ah, Miss Oberschlau.“ Die Kikou reagierte nicht. „Was soll das hier da stellen?“ „Nennt man „helfen“.“ Silence verschränkte die Arme, ihr Blick vertiefte sich. „Erzähl mir doch keine Lügen. Ich war kurz davor dich umzubringen. Ich hätte dich umgebracht, wäre mir niemand dazwischen gekommen. Also erzähl mir nicht, du willst mir helfen.“ Tinamis ernstes Gesicht blieb unverändert. „Ich sagte nicht, dass ich dir helfen will.“ „Wie edel. Es geht dir um deine Hikari-sama. Glaub mir, ihr kann niemand mehr helfen. Sie steckt jetzt zu tief damit drin. Das ist ihre eigene Schuld. Sie hätte ihre Neugierde zügeln sollen, dann wäre sie nichts weiter als ein unwissendes Medium geblieben.“ Tinami konnte ein Grinsen nicht zurück halten. Denn ein fast schon besorgter Ausdruck war in Silence‘ Augen aufgetaucht, als sie dies sagte. Silence bekam davon nichts mit. „Ee-chan ist eine gute Wächterin, auch wenn die Hikaris was Anderes behaupten. Sie wird dir helfen, auch ohne das du sie erpresst.“ Silence sah auf, ein verwunderter Schein trat in ihre Augen. „Wie kommst du darauf? Sie ist enorm egoistisch und tut nichts ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“ Tinami grinste abermals. „Weil sie sich selbst in dir sieht. Deshalb.“ Silence antwortete nicht. Sie kannte Green Innerstes wie ihr eigenes, dennoch hatte sie es noch nie von dieser Sicht gesehen. „Ich weiß nicht was du meinst“, antwortete die Yami stur und sah in eine andere Richtung. „Denn wird es Zeit, dass du es verstehst.“ Silence kam sich vor als würde sie für dumm verkauft werden und dies gefiel ihr überhaupt nicht. Sie wollte dem auch gerade ein Ende setzen, als Tinami unbeirrt fort fuhr: „Sie war immer alleine und hat niemanden Vertrauen geschenkt. Auf jede Freundlichkeit hat sie mit Skepsis reagiert. Niemand hat sie an sich ran gelassen, somit hat sie sich von der Außenwelt total abgeschnitten - genau wie du.... Verstehst du jetzt, Silence?“ Das erste was Green hörte, als das Bewusstsein langsam wieder zu ihr zurückkehrte, war ein Fluchen. Es war kalt um sie herum, es roch nach gar nichts. Erst als sie die Augen aufschlug, wusste Green wo sie war: In ihrer Seele. Silence hockte ein paar Meter von ihr entfernt auf den Boden, mit Taos Erbe in der Hand. Sie hatte noch nicht bemerkt, dass Green wieder wach war. Ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte dem Schmuckstück. Die Hikari wollte nicht auf sich aufmerksam machen. Sie hatte keine Lust sich damit zu beschäftigen. Müdigkeit hatte sie übermannt und drohte sie abermals zurück ins Land der Träume zu weißen. Doch Silence war zu laut. „Dieser verdammte Idiot hätte jawohl eine Anleitung mitgeben können!“ Ihre Worte wurden gefolgt von einem genervten Seufzten. Doch dann entdeckte sie Green und sie schien zu erstarren. „Guten Morgen.“ Ihre Stimme klang merkwürdig steif. „Was ist los? Bekommst du es nicht hin?“ „Ich brauche deine Hilfe nicht!“ „Ich sagte auch mit keinem Wort, dass du meine Hilfe bekommst.“ Keiner der Beiden sagte etwas. Silence untersuchte weiter stur den Ohrring nach irgendwelchen Anzeichen. „Vielleicht musst du ihn anlegen?“ Die Yami sah nicht auf. „Schlaues Mädchen. Das hab ich auch schon versucht!“ Widerstrebend setzte Green sich auf und sah ihrem Ebenbild beim Studieren des Schmuckstücks zu. Lange dauerte es jedoch nicht, ehe Silence die Geduld verlor. „Sehen wir der Tatsache ins Gesicht: An dem Ding ist nichts Außergewöhnliches. Das ist einfach nur mein Ohrring.“ Greens Blick schweifte ab, als sie darüber nachdachte. „Vielleicht braucht man etwas um zu aktivieren…“ Gereizt sah Silence wieder auf. „Sehr schlau! Und was?!“ Als Silence sich aufgerichtet hatte, hatte Greens Blick etwas an ihr aufgefangen, was sie vorher nicht bemerkt hatte. Um Silence‘ Hals hing eine Kette ohne Anhänger. Green sah sie sich etwas länger an, was Silence nicht entging. „An der Kette hing früher Mal mein Glöckchen.“ Es dämmerte Green. „Was ist wenn du ein Glöckchen dafür bauchst!?“ „Ausgeschlossen! Tao wusste, dass ich keins mehr besitze! Warum sollte das der Schlüssel sein!?“ Green grinste. Sie erfreute sich daran, mal etwas vor Silence zu wissen. Diese gefiel Greens Triumph überhaupt nicht. Ihre Augen wurden klein, als wollte sie ihr Medium mit diesen durchdringen. Doch Green achtete nicht darauf. Sie war schon dabei ihr eigenes Glöckchen von ihren Hals zu lösen. Kaum hatte sie die Kette geöffnet, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Ihr Körper schrie sofort darum, dass Green das Glöckchen wieder umlegte. Doch sie hielt dem Drang stand und tat das Gegenteil. Sie schreckte es Silence entgegen. Ihr Blick war aufgelockert. Verwundert sah sie das Symbol der Hikaris an, welches von Greens Fingern herabbaumelte. „Was soll ich damit?“, frage Silene sichtlich verwundert. „Mein Glöckchen ist ein Ersatz für deins!“ Schweigen. Die Wächterin sah sie eine ganze Weile an, ehe ihre Augenbraue nach oben wanderte und die ruppige Reaktion folgte: „Verstehst du denn nicht?! Tao WUSSTE, dass ich keins besitze!“ „Ja verdammt! Aber er WUSSTE auch, dass du nur von Hikaris den Körper übernehmen kannst, oder?“ Ein stummes und stures Nicken. „Vielleicht wusste er, dass du irgendwann einen Hikari treffen würdest dem du vertrauen würdest“, tastete Green sich langsam vor. Silence öffnete die Augen wieder und sah sie an. Was dieser Blick bedeuten sollte, wusste sie nicht. Green konnte ihn nicht richtig deuten. Die Yami sagte jedoch nichts und Green fuhr fort. „...Der dir auch vertrauen würde und dir das fehlende Glied leihen würde. Probie-“ „Bescheuerte These! Hör mal her, kleine Green! Taos Entscheidungen haben immer auf Fakten und Beweise beruht – niemals auf sein Gefühl und wage Vermutungen!“ „Aber…“ „Kein aber! Du kennst Tao nicht so wie ich! Du hast dich nur in meine Vergangenheit eingeschlichen und kennst nur die Oberfläche! Du kannst dir überhaupt kein Urteil erlauben! Sowieso geht dich da-“ „VERDAMMT NOCHMAL! EINEN VERSUCH IST ES WERT!“ Silence war erstaunt über Greens plötzlichen Wutausbruch. Ein weiterer Beweis dafür, dass diese Hikari eindeutig von Shaginai abstammte. Silence seufzte verärgert und während sie ihren Ohrring ablegte, sagte sie: „Aber nur um dir zu beweisen, dass deine fixe Idee totaler Schwachsinn ist!“ „Das werden wir ja sehen!“ „Sturkopf.“ „Selber.“ Silence nahm Green das Glöckchen ab und hatte nun buchstäblich ihr Leben in der Hand. Unglaublich, schoss es ihr durch den Kopf, während sie Green kurz ansah. Es war wirklich unglaublich was für ein Vertrauen diese Wächterin in ihr hatte, wenn sie ihr so ein wertvolles Relikt anvertraute und das wo Silence sie bedroht, erpresst und umbringen wollte. Hatte diese Asuka etwa recht? Dass Green sich selbst in ihr sah? Und war dies der Grund? Ihr Blick hing auf dem Glöckchen. Sie konnte das Leben förmlich spüren, welches in diesem kleinen Ding pulsierte. Für einen Hikari wichtiger als das Herz. Wie auch für einen Yami. Plötzlich hatte Silence Lust es sich tatsächlich als Ersatz um den Hals zu binden. Vielleicht bräuchte sie dann keinen Körper mehr, sondern hätte dann eine ebenbürtige Entschädigung? Es sah genauso aus wie ihr Altes… Atmen. Sie wusste nicht mehr wie es überhaupt ging. Dinge berühren… fühlen… lieben… „Fängst du mal an?“ Silence schreckte aus ihren Gedanken auf. Als sie Green ansah, überkam sie etwas welches sie seit Taos Lebzeiten nicht mehr vernommen hatte: Schlechtes Gewissen. Das war gewiss kein Gefühl welches sie gern vernahm. Um es zu verdrängen fing sie damit an die Idee umzusetzen. Silence legte beide Ohrringe auf den Boden und senkte das Glöckchen darüber. Green rückte näher, beide starrten auf die Schmuckstücke, erwarteten eine Reaktion. Es kam nichts. Silence verzog ihre Lippe zu einem spöttischen Grinsen, um ihre Hoffnungslosigkeit zu verstecken. Doch gerade als sie Green auslachen wollte, schwand ihr Grinsen. Sie spürte etwas. Allerdings wusste sie nicht woher das Gefühl kam. War es das Glöckchen? Nein es war… Die Yami brachte den Gedanken nicht zu ende. Denn das Glöckchen leuchtete plötzlich dunkel auf. Die Energie bündelte sich zu einem dünnen Strahl, der sich, beinahe wie ein Lasso, zuerst um Silence‘ alten Ohrring und dann um den letzten schlang. Einen kurzen Augenblick bildete die Linie ein Pentagramm, ehe das dunkle Licht jedoch ins Gegenteil umkehrte und weiß aufstrahlte. Das Licht nahm stark zu. Nur nach wenigen Sekunden war Silence gezwungen ihre Augen zuzuhalten. Green tat es aus Reflex auch, obwohl sie es nicht musste. Sie hörten wie das Glöckchen mit einem sanften klingenden Geräusch zu Boden fiel und noch bevor Silence überhaupt die Augen öffnete, spürte sie, dass sie wieder seelische Form angenommen hatte und Green ihren Körper zurück hatte. „Wo sind wir?“ Silence öffnete die Augen und wollte Green am liebsten schlagen. Stattdessen verdrehte sie die Augen und sagte: „Erkennst du dein eigenes Zimmer nicht mehr?“ Ohne eine Antwort abzuwarten bückte sie sich, sammelte das Glöckchen auf, welches auf den Boden lag und wollte es gerade wieder zurück geben, als ihr etwas auffiel: Die Ohrringe lagen nicht daneben. Etwas verwirrt sah sie sich nach ihnen um – sie müssten doch in der Nähe sein… Als sie jedoch ihren Kopf drehte, sah sie sofort wo der Schmuck hin war: Beide Prismen hingen wieder da wo sie hingehörten, bevor Silence gestorben war: An ihren Ohren. Wie waren sie denn da… Abermals war es Green die ihre Gedanken unterbrach: Sie keuchte erstickt. Silence sah auf und in die Richtung wo ihr Medium hinsah. Nur einen kurzen Augenblick sah sie es. Ihre Augen weiteten sich und mit einem Schwung drehte sie sich von Spiegel weg. Sich selbst hatte sie nicht gesehen... Es war das Spiegelbild Taos gewesen. Unfassbar. Da stand er. Einfach so. Als gehörte er dorthin. Tao sah genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte. Die gleiche Kleidung wie zum Augenblick seines Todes. Die Haare genau wie immer zu einem schlanken Pferdeschwanz zusammen gebunden. Seine azurblauen Augen sahen genauso lebendig aus wie früher und er hatte ein freudiges, doch auch trauriges Lächeln auf dem Gesicht. „…Ein Hologramm“, sagte Green, die noch auf dem Boden hockte. Silence beachtete sie nicht weiter. Doch ihre Worte regten ihre Gedanken an logisch zu denken. Ein Hologramm. Natürlich, dass war eine logische Erklärung. Es war schon möglich, dass es in dem Ohrring gespeichert gewesen war – aber zu welchem Zweck? Es leeres Bild, egal wie real es aussah, von Tao, steigerte nur ihre Sehnsucht und Leere. Silence sah weg, als könnte sie den Anblick nicht ertragen. Es ist meine Schuld! Ich hab es so weit kommen lassen! Ich habe ihn zugrunde gerichtet! „…Silence? Warum guckst du weg?“ Augenblicklich schlug sie die Augen wieder auf. Nicht nur das Abbild war perfekt, getroffen, sondern auch die Stimme… So real, als wären die 311 Jahre nie gewesen, so real als wäre er nie gestorben. „Silence, bitte guck nicht weg! Solange ich hier sein kann, will ich dein leidendes Gesicht nicht sehen… Schimpf lieber mit mir, schrei mich an! Aber bitte… guck mich an…“ Sie schloss abermals die Augen, es war eindeutig, dass sie mit sich selbst ring. Green fand das dieser Ausdruck des Leidens nicht zu ihr passte, doch genauso wenig wollte sie etwas sagen. Sie fühlte sich fehl am Platze. Widerstrebend wandte Silence ihren Blick doch zu Taos Abbild, doch man sah deutlich, dass sie sich dazu zwingen musste. „Auf der einen Seite hat Hikari-sama Recht. Ich bin zum Teil ein Hologramm. Aber kein aufgezeichnetes und gespeichertes.“ Der Blick der Yami lockerte ein wenig auf, wurde fragend und ein kleiner Funken Hoffnung leuchtete in ihren schwarzen Augen auf. „Ich habe einen halben Prozent meiner Seele in deinem Ohrring gespeichert. Es wird nicht lange halten, aber lange genug um dir das zu sagen, was ich dir vorher nicht sagen konnte…“ Das ganze Leid und die ganze Trauer fielen von Silence. Auf der einen Seite fühlte sie ein angenehmes Gefühl von Glück in sich. Sie sprach mit dem realen Tao. Nicht mit einer aufgezeichneten Kopie. Doch auf der anderen, spürte sie wie der Boden unter ihren Füßen langsam bröckelte. Es würde nicht lange halten… „Na dann, schieß mal los, was du auf dem Herzen hast.“ Kein Wort der Freude, kein Wort der Erleichterung. Doch Tao genügte es. Die Traurigkeit wich aus seinem Gesicht. Er lächelte und Green verstand, dass dies genau die Antwort war, die er hören wollte. Er kannte Silence besser als jeder Andere. Taos Lächeln schwand jedoch wieder. Er biss sich auf die Unterlippe und schien die Wahrheit nicht aussprechen zu wollen, Green ahnte was er sagen wollte… Silence wusste nicht woran Tao geforscht hatte. Sie hatte keine Ahnung, dass es sein Ziel gewesen war, sie wiederzubeleben. Dass er das alles für sie getan hatte... Was auch immer seine Todesursache gewesen war. „Silence…Ich…“ Er schien Luft zu holen, obwohl er darauf nicht angewiesen war. „Ich hab an etwas geforscht von dem du nichts wusstest.“ Silence‘ Blick wurde skeptisch. „Das, wofür du Akaris Hilfe gebraucht hast?“ „Ja.“ Sie sah ihn schweigend an und Green wurde sich immer sicherer. Wie würde Silence das auffassen? Tao schwieg ein weiteres Mal, ehe er mit gesenktem Blick sagte: „… Ich wollte eine Möglichkeit finden Tote wieder zu beleben.“ Silence ganzes Gesicht schien aus dem Gleichgewicht zu geraten. Einen Augenblick sah es so aus, als würden ihre Beine sie nicht halten können. Taos Leiden wurde deutlicher. „Ich… wollte dich wenigstens einmal berühren! Dafür, “ er schwieg kurz und sagte dann: „… war ich bereit alles zu tun.“ Es war deutlich zu sehen, dass Silence sich nicht entscheiden konnte ob sie weinen sollte oder ihn lieber anschreien wollte. Sie schien zum ersteren zu tendieren. Mit heiserer Stimme sagte sie: „… Du bist nicht an Überarbeitung gestorben…“ „Nein“, antwortete der Klimawächter mit einem Kopfschütteln. „Warum dann?!“ Tao sah wieder auf und zeigte auf ihren Ohrring. Silence sah ihn ebenfalls aus den Augenwinkeln heraus an und ihre Augen weiteten sich, als er die Worte sagte: „Ich sagte eben ich hätte ein halber Prozent meiner Lebensenergie für dieses Hologramm genutzt. Aber den Rest, der 100%...“ Er zögerte abermals. „Durch das Erforschen von Akaris Glöckchen bin ich auf den Prozess gestoßen wie es möglich sein kann, dass ihre gesamte Lebensenergie in so einem kleinen Ding gespeichert sein kann. Doch nicht nur das…“ Der Rest hang in der Luft und Silence sprach es für ihn aus: „… und du fandest eine Möglichkeit deine Lebensenergie in einem nutzlosen Ding zu speichern.“ Er brauchte nicht zu antworten. Dennoch nickte Tao leicht. Silence fuhr auf, die Wut schien sich ihrer bemächtigt zu haben: „Du verdammter Idiot! Was bringt dir das!? Was bringt das UNS?! Du bist TOT! Selbst wenn ICH wieder lebe, bleibst DU tot! Auf diese Art waren deine ganzen Mühen umsonst!“ Zornfunkelnd sah sie ihn an, doch hinter ihrer Wut versteckte sich bodenlose Verzweiflung. Sie überspielte diese. Sie musste es tun um bei Verstand zu bleiben. Tao hatte diese Worte mit gesenktem Kopf aufgenommen und nahm auch ihren Blick wortlos auf. Erst als ihre Wut ein wenig abflaute sagte er: „In Laufe meiner Forschungen stellte sich heraus, dass ich dich nur wiederbeleben könnte, wenn ich mein Leben opfern würde. Mir wurde klar, dass ich mir meinen Wunsch nicht erfüllen konnte…“ „Dann versteh ich dich erst Recht nicht…“ Der Blick des Klimawächters war weiter gegen den Boden gerichtet, auch als er antwortete: „… Der Regen. Er ging immer durch dich hindurch… Dein trauriges Gesicht, als du im Regen saßest und du ihn nicht fühlen konntest wie ich… Dieser Anblick ging mir nicht mehr aus dem Kopf.“ Jetzt war es Silence die zu Boden sah. „Ich habe es für dich getan, Silence… Ich wollte, dass du wieder leben kannst, atmen wie wir alle. Ich bereue meinen Entschluss nicht. Von meinem Leben sind noch gut 20 Jahre übrig. Es kommt jedoch ganz drauf an, wie du sie nutzt. Die Existenz eines Wächters hängt von drei Faktoren ab: Einen Körper, eine Seele und die Lebensenergie. Du besitzt deine Seele, dein Körper ist tot und deine Lebensenergie in Form deines Glöckchens beraubt. Wir waren schon zu meiner Lebenszeit in der Lage perfekte Körper zu erschaffen – ich nehme daher an, dass diese Kunst weiter ausgefeilt worden ist und dies somit kein Hindernis darstellen wird. Du musst mir gut zuhören, ich erkläre dir wie du es akti-“ „Ich will es nicht hören!“ „Was?“ „Ich weigere mich dein Leben zu missbrauchen! Lieber bleibe ich bis in aller Ewigkeit in diesen Zustand, als durch dich wieder zu leben! Ich werde mir mein Glöckchen von Youma zurückholen-“ „Sehr unwahrscheinlich.“ Silence achtete nicht auf seinen Einwand. „Und mit deiner Wiederbelebungstechnik und MEINER Lebensenergie, die nach wie vor in MEINEN Glöckchen vorhanden sein müsste, kann ich von mir aus wieder leben. Aber nicht vorher! Mit deiner Lebensenergie holen wir dann dich zurück!“ Jetzt schien Tao wütend zu werden. Ein Anblick den sie weiß Gott nicht oft gesehen hatte. Er verschränkte die Arme und antwortete: „Allein praktisch ist es nicht durchzuführen! Denn wenn ich dir die Prozedur nicht jetzt erkläre, gibt es keine spätere Möglichkeit dazu! Außerdem, Silence: Mit meiner Technik kannst du nicht jeden beliebigen wieder ins Leben zurück holen. Du bist eine große Ausnahme, da deine Seele existiert. Meine im Gegensatz dazu nicht! Mit meiner Technik ist es absolut unmöglich mich oder andere ins Leben zurück zu holen. Sie ist einzig und allein für dich geschaffen worden.“ Die Wut der beiden ließ nach. Taos Blick wurde wieder leidend und traurig. Er hatte die Arme nicht mehr verschränkt, sondern hielt sie über kreuz. „Bitte, Silence… Erfülle mir meinen Wunsch…“ Jetzt war es so weit: Taos Augen wurden glasig. „…Wenn du meine Lebensenergie nutzt… sind wir auf der seinen Seite auch wieder… vereint. Ich bin dann in dir… seelisch sind wir zusammen… Das kann uns niemand nehmen.“ Es war deutlich zu sehen, dass er kurz davor war seinen Tränen nachzugeben, wie auch immer das möglich war. Silence sah weg. Dieses Leid konnte ihr Herz nicht mit ansehen. Dieses Bild schmerzte zutiefst, auch wenn er tapfer die Tränen zurück hielt. Doch auch sie spürte, dass das Gefühl der Trauer sie ebenfalls beinahe überwältigt hatte. Was sollte sie nur tun? Tao würde nicht mehr lange da sein… dann war er wieder weg… nur seine Lebensenergie würde sie bei sich tragen können. Doch diese wäre nutzlos, ohne seine Erläuterung. Aber – ein Leben mit seinem Leben führen? Bei jeden Atemzug merken, dass dieser nicht ihr zustand, sondern Tao? Immer wissen, dass sie nur lebte, weil er sich geopfert hatte? „…Bitte.“ Silence schloss die Augen. Sie hielt es nicht aus. Alleine schon um die wenigen letzten Momente nicht in Leid zu verweilen, fand sie plötzlich eine Möglichkeit. Tao und Green waren beider maßen überrascht, als Silence den Arm hob und auf Green zeigte, die immer noch auf den Boden saß. Tao schlussfolgerte vor Green: „Du willst, dass ich es Hikari-sama erkläre?“ Silence nickte, sah ihn nicht an. „Tao, gib mir eine Chance. Ich als Zwilling spüre, dass Youmas Bann bröckelt und dass es nicht mehr lange dauert, ehe er zurückkehren wird. Gib mir die Chance mir mein Leben selbst zurückzugewinnen. Wenn ich scheitere… erfülle ich dir deinen Wunsch…“ Sie sah auf und Green erschrak beinahe schon, Tao lief nur rot an, doch auch ihm war die Überraschung anzusehen, beim Anblick ihres Blickes. Sie lächelte auf eine aufrichtige und doch traurige Art, welches man nur mit eins beschrieben werden konnte: Liebe. „Ich brauche deine Lebensenergie nicht um mit dir vereint zu sein, Tao. Die ganzen 311 Jahre waren unsere Seelen auf irgendeine unlogische Art verbunden…“ Tao sah sie an, eine ganze Weile, ehe auch er lächelte. Ohne den traurigen Unterton. Er antwortete jedoch nicht, sondern deutete nur ein leichtes Nicken an, als er zu Green ging. Die Hikari stand ein wenig widerwillig auf. Sie wollte es am liebsten nicht wissen. Dies war eine Bürde die sie nicht tragen wollte und sie sträubte sich dagegen. Während Tao kurz den Kopf senkte, sah Silence weg und sperrte ihr Gehör ab. Green dagegen atmete tief durch und lauschte seinen Worten konzentriert, um auch kein einziges zu überhören. Es wahrte keine fünf Minuten, denn es war eigentlich simpler als Green dachte. Sie fragte sogar nach, ob er sich sicher war. Tao nickte nur und ging wieder zu Silence. Als er sich umdrehte, fiel Green auf, dass seine Füße anfingen zu flackern… „Silence… meine Zeit läuft ab.“ Sie nickte, sah auf den Boden. Green wollte am liebsten den Raum verlassen. Sie wusste, dass das Kommende nicht für ihre Ohren bestimmt sein würde. Dennoch bewegte sie sich nicht. Es war Silence die sich als erste rührte. Ihre Beine gaben nun nach, sie ließ sich auf den Boden fallen. Allerdings sagte sie nichts und regte sich auch nicht. Die Yami blieb einfach auf den Boden, als fehlte ihr die Kraft weiter zu stehen. Es kam ihr vor, als würde Tao noch einmal sterben. Als könnte sie noch ein weiteres Mal nichts dagegen tun. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, wenn er gar nicht erst wieder aufgetaucht wäre… Denn so wären ihre alten Wunden nicht wieder aufgerissen. Jetzt spürte sie es deutlicher als jemals zu vor. Die Trauer über seinen Verlust… das schlechte Gewissen… die endlose und ewige Leere… Silence sah es kaum, doch auch Tao war auf die Knie gegangen. Er kniete genau vor ihr. Obwohl sie keine Tränen zeigte, obwohl sie ihre Trauer nicht zeigte, würde er sie jetzt, wenn er sie anfassen könnte, in die Arme schließen. Er wusste nicht ob er diesen Wunsch jemals so stark verspürt hatte, wie in diesen Moment. Doch er konnte nichts tun. Er konnte nur da sitzen und nutzlos darauf warten, dass er verschwand…. Doch plötzlich bewegte er sich dennoch – er tat etwas was Silence nicht deuten konnte, als sie aufsah. Tao hatte flach die Hand erhoben und hielt sie vor sich. Sie zögerte. Sah auf ihre eigene Hand. Dann ahmte sie seine Bewegung nach; Hob flach die Hand und hielt sie so, dass sich deren Hände berührten, jedoch ohne sich wirklich zu berühren. Es sah nur danach aus... Tao lächelte ein letztes Mal, auch wenn er sich dabei auf die Lippe biss um nicht auf zu keuchen. Eine einsame Träne kullerte an seiner rechten Wange herunter… Silence hielt ihre Tränen tapfer zurück… Sie hatte das fürchterliche Verlangen danach sich ihm in die Arme zu stürzen, nur um danach durch ihn hindurch auf den Boden zu fallen. „Silence…“ Sein Körper löste sich auf, flackerte als wäre er wirklich nur elektronisch gewesen. Seine letzten Worte jedoch, waren mit so viel Leben ausgesprochen, dass jeder Irrtum ausgeschlossen war, dass es sich hierbei um Elektronik handelte…: „Ich warte auf dich.“ Auf die drei Worte folgten zwei Dinge: Silence konnte ihrer Trauer nicht mehr standhalten und langsam, doch fordernd perlten die Tränen von ihrer Wange. Tao sah es jedoch nicht mehr. Denn er hatte sich bereits aufgelöst… und hinterließ seine Geliebte in Trauer. Die Ohrringe von Silence leuchteten beide auf. Sie bemerkte es nicht. Erst als das dunkle Licht sich bündelte und plötzlich etwas auf den Boden fiel, öffnete sie die Augen. Vor ihr lag ein etwa zwei Meter langer, in schwarz getauchter Starb. Er war nicht mit all möglichen Schnickschnack dekoriert, sondern simpel in schwarz und lila gehaltener Starb, dessen Spitze aus zwei Pentagramme bestand. Auch dieses Versprechen hatte er gehalten… Silence griff nach dem Starb und drückte ihn an sich… genau wie sie Tao gern in die Arme genommen hätte… Green sagte nichts. Sie stand einfach hinter Silence und ließ ihr die Zeit und die Ruhe die sie brauchte und beschloss sie lieber vollends alleine zu lassen. Auch ihre Gegenwart könnte sie vielleicht stören. Wahrscheinlich wollte sie ganz und gar für sich bleiben… Immerhin war ihr stolz enorm und sie hatte die Trauer lange genug unterdrückt. Die Hikari war schon an der Tür als Silence sie aufhielt: „Tu mir einen Gefallen.“ Ihre Stimme klang merklich gefasst, im Gegensatz zu ihren Körper. Green antwortete nicht, was Silence als eine Zustimmung auffasste: „Geh ins Jenseits und rede mit Akari. Sie soll ihre Erinnerungen von Tao wieder bekommen. Erkläre ihr, dass sie ihre Erinnerungen verloren hat. Nur; erwähne mich nicht.“ „Aber, warum?“ „Jetzt wo ich weiß, dass sie keine Schuld an seinen Tod hat… hat sie auch ein Recht auf ihre Erinnerungen an einen so liebenswürdigen Idioten…“ Green wusste nicht was sie davon halten sollte. Es war das erste Mal seit dem Familientreffen, dass sie im Jenseits war. Ihr war nicht wohl zumute. Zumal sie jetzt wusste, was die Seitenblicke ihrer heiligen Verwandten bedeuteten. Nur wenige grüßten, wenn, war es Grey dem es galt. Green kam sich so fehl am Platze vor, wie noch nie. Sie glaubte zwar nicht, dass sie ihre Waffen zücken würden und sie auf der Stelle umbringen würden, dennoch gefiel ihr die Atmosphäre absolut nicht. Jetzt wo Green wusste, dass sie planten sie zu töten, kam es ihr so vor, als hätten sich die Blicke verdoppelt. Oder war das einfach nur Verfolgungswahn? Sie drückte Greys Hand ein wenig fester. Aus den Augenwinkeln, sah er zu ihr und war erstaunt, dass sie sich nichts von ihrer Unsicherheit anmerken ließ. Von außen wirkte sie vollkommen gefasst, sah stur gerade aus – davon, dass sie eine zum Tode Verurteilte war, sah man nichts. Kein Anzeichen von Schwäche. Grey wandte seinen Blick wieder von ihr ab, während er sich sagte, dass ihr Tod nicht besiegelt war. Sie war noch nicht zum Tode verurteilt. Noch nicht. Erst wenn die Karten sich bewahrheiten. Vorher nicht. „White-sama ist bei einer Ratsversammlung“, antwortete ein Hikari, den Grey nach seiner Mutter gefragt hatte. Green hatte ihn nämlich nur gesagt, dass sie mit ihrer Mutter sprechen wollte. Von Akari war nicht die Rede. Grey schien ratlos. Eine Versammlung? Davon wusste er gar nichts… Ob es um Green ging? „Dann lass uns hingehen, Grey. Es ist wirklich wichtig“, sagte Green, während Grey sich bei deren Familienmitglied bedankte und sich verabschiedete. „Wir können nicht in eine Versammlung reinplatzen. Unmöglich. Das wäre wahrlich ein enormer Bruch der Etikette.“ Green verdrehte die Augen und setzte ein Unschuldslächeln auf. „Aber wir können doch vor der Tür warten! Und dann fangen wir Mutter ab wenn sie rauskommt, ja?“ Ihr Bruder ahnte Schlimmes und wollte daher ablehnen, doch als er Greens niedliches Lächeln sah, hätte sie wahrscheinlich die Schatzkammer verlangen können und er hätte sie ihr gegeben. Mit Herzklopfen schlug Grey die Richtung zum Ratssaal ein und Green folgte ihn mit einem triumphierenden Grinsen, welches er nicht sah. Ihre Schmeichelkünste waren wahrlich unübertroffen. Er hätte lieber auf sein Gefühl hören sollen. Denn kaum waren sie vor der großen Flügeltür angekommen und er hatte Green losgelassen, stürmte sie auf die Tür zu. Grey griff nach ihr, doch seine Schwester war seinem Griff flink ausgewichen und schon hatte sie die Tür geöffnet. Green hatte die ganze Zeit gedacht, ein paar Minuspunkte mehr oder weniger, würden keinen Unterschied machen, doch als sie die genervten und zu gleich überraschten Gesichter der ranghohen Hikari sah (Wenn möglich läge Shaginais Mund auf den Tisch) änderte sich ihre Meinung. Ihr Minuskonto schien OpenEnd zu sein. Seigi war der einzige, der automatisch die Hand gehoben hatte, Grey hatte sich im Gegensatz die Hand an die Stirn geworfen. Peinlich! „Ich suche meine Mutter!“, sagte Green unerschrocken, im gleichen Moment wo sie White auch schon entdeckte. Alle wanden sich zu ihr, als hätte White plötzlich die Schuld. Erst nach einem Augenblick sagte Adir: „Unmöglich, Yogosu-san. Wir sind in einem sehr wichtigen Thema vertieft. Du wirst warten müssen.“ Green war ein wenig verwundert über seinen freundlichen Ton. Nachdem sie unerlaubt reingekommen war, hatte sie nicht erwartet eine freundliche Antwort zu erhalten. Das Shaginai sie nicht anschrie glich einem Wunder. White meldete sich zu Wort. „Ich habe ohnehin nichts mehr zu dieser Debatte beizutragen. Meine Meinung habe ich geäußert.“ Jetzt hielt Shaginai sich nicht mehr zurück: „Du kannst nicht einfach…“ „Lass sie gehen.“ White ließ sich das nicht zwei Mal sagen, stapelte ihre Sachen und stand schon neben Green. Sie entschuldigte sich und schloss die Tür hinter sich. Abermals herrschte Ruhe, ehe Hizashi sagte: „White-san hat sich wahrlich verändert.“ Shaginai schnaubte. „Alles nur wegen diesem Windwächter! Ich habe mit meiner Erziehung alles richtig gemacht und dann kam dieser aufgeblassender, ungezogener, naseweiser...“ „Ich fand Kanori-san sehr sympathisch.“ Shaginais Blick war Antwort genug. White hatte Green angesehen, dass es ihr wichtig war und dass sie es unter vier Augen besprechen wollte. Grey beschwerte sich nicht und kehrte ins Diesseits zurück, White würde ihre Tochter wieder zurück bringen. Die Beiden schlugen irgendeinen Weg ein, doch Green fiel sofort auf, dass ihre Mutter einen Verlassenden wählte. Sie sagte nichts, sondern schien darauf zu warten, dass Green anfing. „Mutter, ich muss mit Akari sprechen. Kannst du mich zu ihr bringen?“ Verwundert wurde sie angeschaut. „Akari?“ „Keine Ahnung wie ihr voller Name lautet. Die die beinahe hirntot ist.“ „Ich weiß von wem wir sprechen. Nur nicht was du mit ihr besprechen willst? Ihr kennt euch nicht, oder ist meine Annahme meineidig?“ Green schüttelte den Kopf. „Wir kennen uns nicht... direkt…“ „Ich nehme an, du wirst mir deinen Antrieb nicht verraten.“ Green schwieg, was White als ein „Ja“ deutete. Green wollte das Thema schnell wechseln. Es gefiel ihr nicht im Geringsten, Geheimnisse vor ihrer Mutter zu haben. Sie war einfach eine Person vor der man keine Geheimnisse hatte. Jedenfalls nicht ohne ein Schlechtes Gewissen zu empfinden. Da Green es nicht gewohnt war ein Solches zu haben, gefiel es ihr erst Recht nicht. Zum Glück hatte sie Einiges was sie mit ihrer Mutter zu besprechen hatte. „Mutter… Wie kann ich mit Inceres-san sprechen?“ White blieb auf der Stelle stehen, ihr Lächeln schien umgedreht worden zu sein. Green wusste nicht was sie falsch gemacht hatte. Grey hatte ihr nichts davon erzählt das Inceres ein Tabuthema unter den Hikaris war. Er hatte ihn in seiner Erklärung, was Greens Schicksal angeht, nur kurz erwähnt und war sofort fortgeschritten in seiner Erzählung. Seine Schwester war in diesem Moment viel zu geschockt gewesen von ihren Karten, als, dass sie auf Greys Verhalten geachtet hätte. Doch jetzt fiel ihr sofort auf, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. Whites Verhalten wurde merkwürdiger: Sie sah sich um, ob jemand in der Nähe war und sagte im Flüsterton: „Spreche nicht über Inceres-no-danna, mein Mädchen!“ Green musste sich zu ihrer Mutter hin beugen um es richtig zu hören, so leise sprach sie. Was sie mehr wunderte… Inceres-no-danna?! Von White?! „Hä? Warum nicht?“ Green sah es nicht ein die Stimme zu senken. Der Gang lag ausgestorben vor ihnen. Sie waren alleine und die Wände hatten wohl kaum Ohren. Im Gegensatz zu Greens Ruhe, schien White ziemlich nervös zu sein. „Man spricht nicht über das Schicksal, ohne zu riskieren, dass es sich ändert!“ Das Fragezeichen auf Greens Gesicht wurde immer größer und skeptischer: „Bitte?!“ „Wenn man sich im negativen Sinne über Inceres-no-danna äußert, erblickt diese Person das Gesicht seiner Tempelwächter, auch Flügel des Schicksals genannt, die dafür Sorge tragen, dass einem das Schicksal einholt. Es gab einmal einen Hikari, dem genau dies wiederfahren ist: Er hat seine Kritik über Inceres-no-danna Kund getan... am nächsten Tag sah er nur kurz die Flügel des Schicksals und… keinen Tag später holte ihn das Schicksal ein. Er starb.“ „Woran?“ White schwieg kurz und Green machte sich auf Schreckliches gefasst. „… Mitten im Kampf ist er über seinen Schnürsenkel gestolpert und beim Sturz wurde er enthauptet.“ Green sah sie an. Blinzelte. Öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Blinzelte und sagte: „Über... seinen Schnürsenkel gestolpert?“ White nickte bedrückt. Green sah sie weiterhin an. „Weißt du wie sich das für mich anhört? Nach simpler Aberglaube. Der arme Hikari schien das Schlechte Gewissen gepackt zu haben, als er die beiden gesehen hatte, Zufall, wurde nervös und stolperte.“ White antwortete nicht. „Ich fass es nicht… die Hikari sind abergläubisch.“ Die junge Lichterbin schüttelte den Kopf, ein wenig grinsend über diese Tatsache. Ihre Mutter beachtete dies nicht. Denn sie schien nun doch ein wenig neugierig geworden zu sein. „Worüber würdest du mit ihn sprechen wollen?“ Umgehend fuhr Green zusammen. Mit dieser Frage hatte sie gerechnet – was sollte sie antworten? Es war ihr immerhin als Hikari absolut verboten, ihre eigenen Karten zu wissen. Das hatte Grey ihr mindestens zehn Mal erklärt. Wenn sie zugeben würde, dass sie ihr Schicksal kannte, würde sie nicht nur sich selbst Ärger einhandeln, sondern auch ihrem Bruder. Nicht unbedingt das was sie wollte… „Ich wollte etwas über mein Schicksal erfahren“, antwortete Green. „Über dein Schicksal?“ „Grey sagte er könnte in die Zukunft sehen. Das stimmt doch?“ Dieses Wissen war hoffentlich nicht verboten… „Ja, das stimmt. Aber du musst dir dein Vorhaben aus dem Kopf schlagen.“ Damit war das Thema beendet. Das hörte Green deutlich an dem Tonfall ihrer Mutter. Vielleicht war es auch besser so… auf diesen Wege konnte White wenigstens nicht herausfinden wie viel Green in Wirklichkeit schon über ihr Schicksal wusste – dass sie zu viel wusste. Sie gingen weiter, doch Green blieb in Gedanken. Wie sollte sie jemals mit Inceres sprechen, wenn sogar White nicht über ihn sprechen wollte? Und warum wollte dieser merkwürdige Inceres sich in keine Angelegenheiten einmischen, warum machte er so ein Geheimnis aus sich und warum hatten die Hikari solch eine Angst vor ihn? Wusste überhaupt jemand mit Sicherheit, dass er das Schicksal verändern konnte? Was ist, wenn er es nur sehen konnte, aber sonst überhaupt keinen Einfluss hatte? Wer konnte dies schon beweisen! Das war doch alles absurd! Green hatte nicht im Sinn aufzugeben. Sie musste mit Inceres sprechen. Koste es was es wolle! Sie musste einfach wissen, wie die Karte des Todes zu deuten war… wer durch ihre Existenz zu Tode kommen würde… Green wandte ihren Kopf ein wenig zur Seite und dabei fiel ihr auf, dass White ebenfalls in ihren Gedanken versunken war. Da Mutter und Tochter sich so gut wie nie sahen, ergriff Green sofort die Chance um ein Gespräch: „Darf ich fragen, worüber du nachdenkst, Mutter?“ Sie bereute die Frage sofort wieder, da sie sich die Antwort eigentlich vorstellen konnte. Der Prozess, aus dem Green ihre Mutter geholt hatte, hatte garantiert sie als Thema. Das beschäftigte sie sicherlich... was war Green nur für eine fürchterliche Tochter... „Ich denke über Light-sama nach.“ Verwundert über diese Antwort blieb Green stehen, holte jedoch schnell wieder auf. „Über Light....-sama? Warum?“ Die unreine Hikari war es nicht gewohnt den Suffix „-sama“ für Light zu gebrauchen. In ihren Ohren klang es ein wenig lächerlich. „... Wir hatten über ihn und seine Fähigkeiten debattiert.“ White versuchte ihr Standartlächeln hervorzuzaubern, was ihr einige Mühe abverlangte. Wie sie es hasste zu lügen – wie sie es hasste ihre Tochter anzulügen! Die Debatte um Light lag mehrere Monate zurück. Aber White konnte ihrem Mädchen wohl kaum sagen, dass sie sich Sorgen um ihre Hinrichtung machte – sie konnte ja nicht wissen, wie viel Green schon davon wusste. „Seine Fähigkeiten? Meinst du seine Engelsflügel?“ White deutete ein dezentes Kopfschütteln an. „Nein, mein Mädchen, nicht seine heiligen Flügel. Sondern seine Begabung Tote wieder zurück ins Leben zu holen.“ Green klappte der Mund auf, was White verwundert aufnahm. Ihre Tochter kramte eine Weile in ihrem Gedächtnis: Davon hatte Silence ihr nie etwas erzählt! „Er konnte... wiederbeleben?!“ „Ja. Daher lautet sein Beiname auch „Licht des Lebens“. Hat dir das Grey niemals erzählt?“ Ihr Gesicht schien Antwort genug zu sein. „Light-sama war der einzige Hikari dessen Heilmagie so enorm war, dass sie fähig war Tote wieder zu erwecken. Man munkelt, dass er diese Wunder sogar vollbringen konnte, ohne, dass der Leichnam vorhanden sein musste: Er soll Tote buchstäblich aus dem „nichts“ wieder belebt haben, selbst noch, das mehreren Jahren. Tao-sans Daten besagen, dass diese Fähigkeit auch in der damaligen Politik als recht nützlich erwies.“ „Er konnte also auch Dämonen wiederbeleben? Wow.“ Green schwieg kurz, überlegte. „Und was ist der Point jetzt? Wollen die Hikari versuchen diese Fähigkeit wieder auf leben zu lassen?“ White sah weiter gerade aus. Ihre Lippen waren zwar zu einem Lächeln geformt, doch ihre Augen waren ernst und schienen aus weißen Stahl zu bestehen. „... Nein. Es ist zu gefährlich.“ „Warum?“ „Kein Wesen hat ein Recht über Leben und Tot zu entscheiden. Wenn wir rausfinden würden, wie Light-sama seine Lichtmagie für solch einen Akt brauchen konnte, würden die Dämonen versuchen sich dieser zu bemächtigen. Nicht nur sie. Auch Unsereins würde versuchen sich dieser Fähigkeit zu bemächtigen – jeder hat schon Liebende verloren...“ Green schoss plötzlich Kanori in den Sinn... war White etwa dafür gewesen? Kostete es ihr Überwindung dies zu sagen? White fuhr fort: „Der Hass zwischen uns ist schon tief genug. Wir brauchen wahrlich nicht noch mehr Kriegsgründe.“ „Light-sama wusste seine Fähigkeit sicherlich überlegt einzusetzen. Das Letzte was er wollte, war ein Krieg.“ White sah sie nun etwas belustigt an. „Klingt beinahe so, als würdest du Light-sama persönlich kennen!“ Greens Schauspielkünste waren sofort in Betrieb. Unbeschwert lache sie um ihr Fettnäpfchen zu vertuschen. „Ich kann mir eben ein gutes Bild von ihm machen!“ White stimmte diskret in ihr vorgesetztes Lachen ein – sie ahnte nichts. „Green. Wir sind angekommen.“ Die Angesprochene schreckte aus ihrer Schauspielerei auf und sah sich um. Es sah aus wie ein Gemeinschafstraum, oder jedenfalls, so etwas in der Art. Die Hikaris saßen um Tische herum, redeten oder debattierten. Einige spielten auch Schach, oder „Himmel und Hölle“. Es herrschte eine recht gemütliche Stimmung, auch wenn Green sich fragte, wie man sich dauerhaft im Jenseits wohl fühlen konnte. Es war einfach zu… hell und zu weiß. Ihr fiel bei diesem weißen Anblick ein fürchterlicher Vergleich ein: Fast wie frischgefallener Schnee. Green schüttelte die Gedanken ab und folgte ihrer Mutter, die auf eine Runde zuging, die nur aus weiblichen Hikari bestand. Auf den ersten Blick konnte Green keiner der Frauen als Akari identifizieren. Erst als White deren Gespräch höflich unterbrach, entdeckte Green Akari. „Akari-san? Meine Tochter bittet um ein Gespräch mit Ihnen.“ Akari drehte sich zu Green um. Diese war nicht auf diesen Anblick vorbereitet gewesen, es war absolut nicht das was sie erwartet hatte zu sehen. Durch die Beschreibungen von Tinami hatte sie mit einer kranken Frau gerechnet. Doch Akari sah aus, wie in der Blüte ihrer Jugend. Nichts zeugte von irgendwelchen geraubten Erinnerungen, sie wirkte in ihren Toten Jahren aufgeweckt und hatte ein freundliches Leuchten in den Augen. Selbst als sie Green sah, verblasste dies nicht. Was ihr gleich ein gutes Gefühl verlieh. Automatisch reichte sie Green die Hand. „Wir kennen uns nicht. Dürfte ich erfahren, was Sie mir zu besprechen haben?“ Green nahm die Hand und antwortete, in ihren höflichsten Tonfall: „Ich erkläre es Ihnen gerne. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir dies unter vier Augen besprechen?“ Sie hatte nichts dagegen. White blieb bei den anderen, die sich offensichtlich über ihre Gesellschaft freuten und sich geehrt fühlten. Green und Akari standen auf den wächterleeren Gang. Akari sah sie erwartungsvoll an, aber drängen schien sie Green nicht zu wollen. Ihr ruhiges Lächeln veränderte sich nicht die Spur. Green hatte allerdings im Gefühl, dass es das gleich tun würde… „Ich möchte mit Ihnen über Tao sprechen.“ Das Lächeln war weg. Fertig gestellt: 30.06.07 Ryô: Ich grüße Euch, Leser-sama. Verzeihen sie, dass ich ihre Zeit in Anspruch nehme, es wird mein Bemühen sein, mich kurz zu fassen. Das nächste Kapitel mit den Namen „Verlorene Flügel“, wird sich mit Hikari-samas Rückkehr nach Tokio befassen. Nach wie vor hält sie sich von den beiden Halbdämonen fern – um deren eigene Sicherheit willen. Grey: Gut so! Sie sind ein Hindernis für Greens Reinheit, es gut, dass sie sich von ihnen fernhält. Auch wenn ich mir Sorgen um ihren Zustand mache... Ich hätte es ihr vielleicht nicht erzählen dürfen... Ryô: *schreck bekommt von Greys Anwesenheit* G-Grey-sama? Solltet Ihr nicht... Grey: Ah, ich dachte ich helfe dir! Du hilfst mir doch auch immer, mein Freund. Da kann ich dir doch auch einmal meine Hand reichen. Ryô: ...Aber, dass ist nicht nötig... Ihr würdet mir einen Gefallen tun, wenn ihr ausruhen würdet. Grey: Ach was! Mir geht es blendend. Also, wo waren wir? Ryô: Bei Hikari-samas Rückkehr. Grey: Achja. Der kleine von den beiden Halblingen versucht mit aller Gewalt an Green heranzukommen, doch sie blockt ab //MUHA//. Dann... ja. Green vertreibt sich die Zeit mit Kari... und... war da noch was, Ryô? Ryô: Ihr habt den Älteren der beiden vergessen. Grey: ... Eher verdrängt. *räusper* Naja. Er macht nichts. Er versucht geduldig auf Green zu warten //Kann lange warten//. Was ihm schwer fällt... Ryô: Ich denke damit haben wir die wichtigen Dinge erzählt, oder eher, die die ein Leser erfahren darf, ohne die Erwartung auf das nächste Kapitel zu verlieren. Grey: *nick* denke ich auch! Also lest das nächste Kapitel, wenn ihr Youm- Ryô: Grey-sama! Grey: .__. Ups. Kapitel 53: Verlorene Flügel ---------------------------- Verlorene Flügel Es kam Green vor wie Jahre, in dem sie nicht mehr in ihren eigenen Wänden verweilt hatte. Fast kam es ihr schon so vor als gehörte dies alles nicht mehr ihr, sondern Pink und Kari. Verwunderlich war, dass sich überhaupt nichts verändert hatte: Die Stube, wie auch Greens Zimmer und das Bad waren genauso ordentlich und sauber, wie als hätte Green für Ordnung gesorgt. Eindeutig, dies war nicht Pinks Werk, sondern Karis. Green hatte noch gut in Erinnerung, dass Kari schon immer einen Sauberkeitsfimmel gehabt hatte. Von ihr hatte die Hikari auch ihren. Sie musste ihrer kleinen Freundin danken. Wenn sie nicht wäre, würden ihre vier Wände aus dem reinsten Chaos bestehen. Jetzt stand sie unter der Dusche, einen Tag nachdem sie mit Akari gesprochen hatte. Sie hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Auch nicht, dass Akari ihr überhaupt Glauben schenken würde. Green hatte es nur getan um Silence den Gefallen zu tun - nicht weil sie selbst daran glaubte. Es war jedoch anders gekommen als Green es gedacht hatte. Nachdem sie Taos Namen gesagt hatte, hatte sich Akaris ruhiges Gesicht vollkommen in das Gegenteil verändert. Green brauchte nur noch zu sagen, dass "jemand" ihre Erinnerungen gelöscht hatte und schon sagte ihr Familienmitglied, dass sie verstehen würde. Es war mehr als mysteriös... Green hatte nachgehackt, wollte ihr mehr Details verraten, doch Akari hatte sie höflich, wenn auch sichtlich erstarrt, gesagt, sie wolle nicht mehr darüber reden. Aber warum? Green hatte ihr doch überhaupt nichts erklärt? Andere mussten es doch auch schon versucht haben... „Es ist, weil wir Beide in Verbindung stehen. Ich gehöre mehr zu dir, als du denkst.“ Green schreckte auf, stolperte rückwärts und konnte sich gerade noch am Wasserhahn festhalten. Dadurch drehte sich der Hahn nach links und das Wasser wurde heiß. Ein weiteres Mal zuckte die Hikari zusammen, stellte schnell das Wasser aus, nicht ohne lauthals zu fluchen. Silence schwebte einen Meter über den Boden, genau vor ihr, mit verschränkten Armen und einem belustigten Grinsen auf dem Gesicht. Green schnappte sich ein Handtuch und wickelte es sich um ihren nackten Körper. „JA SAGMAL! WAS MACHST DU UNTER MEINER DUSCHE?!“ Das Medium zeigte anklagend auf Silence. Ihr Grinsen wurde breiter. „Ich verstehe dein Problem nicht, Hikari-sama!“ „Was mein Problem ist?! Niemand bespannt mich beim Duschen! Du bist ja aufdringlicher als Sibi!“ Die Angesprochene verdrehte die Augen. „Ich bin eine Frau. Genau wie du... naja, so wie du aussiehst, bist du eher noch ein unreifes Mädchen“, antwortete Silence mit einem prüfenden Blick an Greens Körper. Diese wurde rot. „Zum Glück habe ich da mehrere Aussagen, die das Gegenteil besagen... außerdem: Wir sehen genau gleich aus! Ich wette wir haben auch die gleichen Maße...“ „Was?! WIR gleich aussehen?! Das ich nicht lache! Ich bin in allen Punkten eindeutig hübscher und reizvoller als du!“ „Das diskutiere ich doch nicht mit einer Toten! Und wenn du jetzt bitte das Badezimmer verlassen würdest?“ Green machte eine Bewegung zur Tür und fügte noch hinzu: „Bei dir bin ich mir nämlich nicht so ganz sicher.“ „Was meinst du?“ Green druckste herum. „Du hast mich immerhin....geküsst“, sagte Green mit verschränkten Armen und roten Wangen. Silence sah sie mit schiefem Kopf verwundert an. Ihr Gesicht wurde jedoch schnell zu einem vielsagenden Grinsen. „Aaaaah - darum geht es dir! Keine Sorge, kleine Green-chan: Du bist mir nicht gut genug um lesbisch zu werden!“ Silence lachte als die Hikari ein Handtuch auf sie warf, welches einfach durch ihren Körper segelte. Doch bevor Green ihr Mundwerk für Argumente nutzen konnte, löste ihre Gegnerin sich auf. Green schmollte, während sie sich anzog. Mit der Bürste noch in der Hand verließ sie das Bad. In der Stube waren sowohl ihre lebendigen Mitbewohner als auch ihre toten. Pink saß auf dem Sofa. Sie war damit beschäftigt ihre Hello!Kitty-Anziehpuppe neu einzukleiden, schien es aber doch nötig zu haben aufzusehen als Green dazu kam. „Guten Morgen, Green-chan! Mit wem hast du denn geredet?“ Green schenkte Silence einem finsteren Blick, die ihren Blick schelmisch erwiderte. „Mit niemanden. Musst du dir eingebildet haben.“ Sowas konnte man auch nur Pink erzählen. Niemand sonst würde ihr so eine Ausrede abkaufen. „Eh?“ Pink legte ihr Ohr an ihr Püppchen und sagte: „War es etwa Kitty-chan die ich gehört hab?“ Green konnte nicht drum herum zu Lächeln. Pink war einfach zu süß. Sie begann jetzt ernsthaft ihre Puppe zu fragen, was sie ihr sagen wollte. „Du kannst mir doch alles sagen, Kitty-chan! Ich bin doch für dich da!“ Mein Gott, dachte Green, Pink musste wirklich ein sorgenfreies Leben leben. Sie schien nie Sorgen zu haben.... Keine Probleme. Einfach nur Schokolade und Hello!Kitty, mehr brauchte dieses Mädchen nicht um glücklich zu werden. Im selben Moment schoss Green das leidende Bild Violets durch den Kopf.... Sie hatte ihr Leben für ihre Tochter geopfert und jetzt existierte sie zwar irgendwo noch... aber war das besser als der Tod? Green konnte sowohl White, die wünschte das Violet endlich zur Ruhe kommen könnte, als auch Shaginai, der immer noch hoffte, verstehen.... Abermals stellte sie sich die Frage wie Pink auf diese Informationen reagieren würde. Oft konnte Green nicht verstehen was in ihren Kopf vor sich ging. Würde sie es verstehen? Was würde sie wollen? Green wollte sich diese Szene nicht vorstellen - wie Pink Violet sehen würde.... Ihre Mutter, in diesem schrecklichen Zustand... die nach ihrer Tochter rief... obwohl diese genau neben ihr stehen würde.... „Green, schau dir das an.“ Die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken auf und sah Silence vor ihr, die auf den Fernseher zeigte. Ihr war noch gar nicht aufgefallen, dass dieser lief. Zu sehen war ein enormer Krater. Es sah danach aus, als wäre irgendetwas explodiert, oder eingeschlagen.... Green sah zu Silence. Es war ihr anzusehen, dass sie der Yami nicht folgen konnte. Diese antwortete nicht. Ihr Blick war finster und vor allen Dingen zutiefst ernst. Dann antwortete der Pressesprecher für Silence: „... Um den Krater herum wurden mysteriöse Zeichen gefunden....“ Die Hikari wirbelte herum. Der Kommentar von Kari, dass die Zeichen sie an die Wächterschrift erinnerte war überflüssig. Die Kamera zeigte tatsächlich Zeichen die nicht für Menschenaugen bestimmt waren. Sie schienen in den Boden, um den Krater herum eingebrannt zu sein, beinahe schon als Zierde. Doch es war nicht die Schrift der Wächter... „Edoú“, hörte Green Silence sagen, was ihr auch gerade durch den Kopf schoss. „Fünf Kilometer Durchmesser. 245 Menschen sind tot.“ Green rutschte das Herz in die Hose. Sie starrte Silence entsetzt an und brachte die Zahl fassungslos über die Lippen. Während ihre Augen auf den Bildschirm gerichtet waren, sagte Silence: „Das nenne ich doch mal ein gelungenes Comeback... Youma.“ Siberu verstand es nicht. Absolut nicht. War er etwa der Einzige der an alldem ein Fragezeichen setzte?! Der nicht einfach ruhig rumsitzen und nichts tun konnte?! ... Auch wenn er genau das in diesem Moment tat. Gezwungernermaßen! Er saß in seinem Zimmer, am Schreibtisch und tippelte mit den Fingerspitzen unruhig auf und ab. Was tat er überhaupt hier? Keine zwei Zimmer weiter konnte er deutlich Greens Aura spüren. Was sollte das alles? Warum war er hier, und nicht bei ihr? Warum sie da und nicht bei ihn? Seitdem sie wieder zurück gekommen war, hatte sie sich nicht gemeldet - das Handy war ausgeschaltet und sie war auch nicht herüber gekommen. Warum nur?! Für dieses Benehmen musste es doch einen Grund geben... War sie etwa krank? Tinami hatte ihnen erzählt, dass Green in deren Krankenhaus gelegen hatte und obendrein mehrere Tage nicht bei Bewusstsein gewesen war... Siberu hatte das merkwürdige Gefühl, dass es deren Schuld war. Gab es sonst eine logische Erklärung warum sie nicht zu ihnen kam? Vielleicht vertrug sich deren ohnehin merkwürdige Bindung von Hikari und Dämon nicht mehr. Vielleicht waren sie so lange zusammen gewesen, dass Greens Körper es nicht länger ertrug? Wenn das der Grund war... dann konnte Siberu es gut verstehen warum sie ihnen das nicht sagte. Green wollte nicht, dass sie ihretwegen Schuldgefühle haben würden... Wie sie nun mal war. Der Halbdämon seufzte und sah zu dem Photo, welches sie drei abbildete und welches sie auch alle drei besaßen. Allerdings hatte Siberus einen anderen Rahmen. Seinen konnte man drehen. Er streckte die Hand aus, tippte es an und es überschlug sich, sodass die Rückseite des Bildes, nach einigem Wackeln, zum Vorschein kam. Weinrote Schuluniform. Nussbraune lange Haare, die im Wind wehten.... und ein Lächeln welches nur ihm allein galt. Es war die Green die sich in ihn verliebt hatte - wenn auch nur zwei Tage. Zwei Tage... was war er nur für ein Idiot gewesen! Hätte er nicht mit ihren Herzen gespielt, würde dieses Lächeln auch jetzt noch nur ihm gehören. Doch in diesen Tagen war er nicht in sie verliebt gewesen. Siberu hatte sich gerade durch das Brechen ihres Herzens in sie verliebt. Ihre innere Stärke war beindruckend. Sie ließ sich nicht unterkriegen, ging stur und mit erhobenem Kopf ihren Weg. So stark.... und doch so zerbrechlich. Stolzer als eine Göttin und zerbrechlicher als ein Engel.... Und wo war der Engel jetzt?! Heute war Montag! Der Tag an dem Gary Green immer Nachhilfe gegeben hatte und danach hatten sie alle drei immer zusammen zu Abend gegessen... Dem Rotschopf kam es so vor als läge das ewig zurück. Er vermisste ihr Essen. Und er wusste, er vermisste noch etwas ganz anderes. Viel mehr als das Essen. Siberu vermisste Green.... Er hörte die Kaffeemaschine. Gary hatte sich wohl mal aus seinem Zimmer bewegt und machte sich einen Kaffee. IDIOT! Ehe er wusste, was er tat, war er schon aufgesprungen und stand in der Stube, wo es seinem Bruder gerade noch gelang den Kaffee aus der Hand zu stellen, ehe Siberu ihn am Kragen packte. „WIE KANNST DU NUR SO RUHIG SEIN! WARUM MACHST DU DIR GEMÜTLICH EINEN KAFFEE, WÄHREND GREEN NEBENAN IST UND SONST WAS MIT IHR SEIN KÖNNTE?! INTERESSIERT SIE DICH ÜBERHAUPT?! MACHST DU DIR KEINE SORGEN?! VERMISST DU SIE ÜBERHAUPT NICHT?!" Gary sah ihn durch seine Lesebrille hinweg mit einem undefinierbaren Blick an. Diese Ruhe reizte Siberu nur noch weiter. Warum wurde er nicht wütend?! Warum verteidigte er sich nicht?! Hatte er dazu etwa nichts zu sagen? Doch Gary sagte nichts. Er legte seine Lesebrille ab und sagte mit ruhiger Stimme: „Weil ich Green vertraue. Sie wird zurück kommen. Wir müssen nur warten. Green hat versprochen, dass sie wieder kommen wird und ich werde diese Prüfung meistern, egal wie lange es dauert.“ „Die Offiziere sind in vollen Einsatz. Da diese Informationen allerdings schon durch das Fernsehen bekannt gegeben worden sind, ist es unmöglich die Erinnerungen zu löschen und somit alles rückgängig zu machen. Ganz zu schweigen von den Angehörigen der Verstorbenen. Aber, mach dir keine zu großen Gedanken. So etwas ist in Kriegszeiten schon oft vorgekommen.... Für diesen Fall sind wir ausgebildet. Die Spuren, die auf uns hindeuten, werden ausgelöscht und durch neue ersetzt. Die Hikaris sind bereits informiert und eifrig beim Beraten. Ich frage mich was das wohl war? Ein Dämon der Edoú beherrscht und mal eben eine halbe Stadt ausrottet? Ich bin wirklich genauso ratlos wie die Anderen...“ Das Seufzten ihres Bruders war deutlich durch das Telefon zu hören. Sie konnte sich seinen genervten Gesichtsausdruck gut vorstellen, besonders da er ein Telefon benutzen musste... Doch Green hatte auf sein Technik-Blackout keine Rücksicht genommen und einfachen die Nummer seines Handys (welches Green ihm während einer deren Menschenwelt-Touren angedreht hatte... mit einem „Ich, die kleine Schwester, will doch ihren geliebten Onii-chan erreichen können“-Lächeln) gewählt und angerufen. Sie musste einfach wissen ob die Wächter etwas von Youma ahnten. Oder ob sie ihn gesehen hatten - egal was. Doch es schien nicht so... „Schon irgendwelche Anzeichen wer es verübt hat?“ Während sie dies fragte, sah sie zu Silence. Sie stand am Fenster und schaute über Tokyos Dächer hinweg, als könnte sie so ihren Zwilling erspähen. Als Green jedoch zu ihr sah, sah sie kurz über die Schulter. Ihr Blick untermauerte nur was sie ihr gerade gesagt hatte: „Kein Wort über Youma.“ Green teilte ihren Gedanken. Darüber hinaus wusste sie auch nicht wie sie das Irgendjemanden erklären sollte. Das Ganze war viel zu kompliziert und zu verknotet, um es irgendjemanden zu erklären... Schon gar nicht Grey. Wie er darauf reagieren würde, wollte sie gar nicht wissen. Aber wenn es wirklich Youma war... und Green zweifelte nicht daran... stand eine ungeahnte Gefahr bevor, die sie unmöglich mit Silence allein bezwingen konnte. „Nein. Die Untersuchungen sind in vollen Gang.“ Die Hikari hatte es schwer wieder ins Thema einzusteigen, ihre Gedanken liefen kreuz und quer, von Angst geprägt. „Ist in Ordnung. Rufst du mich an, wenn ihr etwas erfährt?“ Grey versprach es und die Geschwister verabschiedeten sich. Gerade als Green sich wieder Silence zuwenden wollte, sprang ihr plötzlich Pink am Arm und ihr Gewicht zog Green gleich mehrere Zentimeter nach unten. Bettelnd sah ihre Cousine sie an und die Hikari ahnte es bereits. Schoko-kun war ausgegangen - gleichbedeutend mit einer mittleren Katastrophe. „GreeheeeeeeEEEEEEEEEEN-CHAAAHAAAAAN! Schokolade-kun braucht dringend neue Freunde! Du musst welche holen!“ Eine etwas andere Art zu sagen, dass die Schokolade leer war. Doch Green hatte andere Sorgen. Auch wenn Pink schon dafür sorgen würde, dass sie zu einer Sorge wurde. Kari kam hinzu. Nicht um zu sagen, dass die Schokolade fehlte, sondern um mitzuteilen, dass der Kühlschrank leer war. Ohne Schokolade konnte zumindest Green überleben, doch der gesamte Kühlschrank war etwas anderes. Kari wollte einkaufen gehen, doch die Hikari meinte, etwas Abwechslung würde ihr gut tun. Natürlich erwähnte sie nicht davon, dass sie ihr Geld ungern in Karis Hände legte. Sie wollte sehen, was für ihr Geld gekauft wurde. Doch kaum war Green mit dem Einkaufszettel auf der Straße, rannte ihr Kari hinterher. „Ich würde gern mitkommen! Darf ich, Schwester Green?“ Die Angesprochene sah sie verwundert an. „Warum denn?“ Kari lächelte, mit leicht roten Wangen. „Naja... du warst so lange weg... und da möchte ich gern bei dir sein!“ Green konnte nicht drum herum ebenfalls zu lächeln, als sich Kari an ihre Seite gesellte und sie die Straße hinunter gingen, um zum nächsten Supermarkt zu kommen. Die Hikari genoss es wieder unter Menschen zu sein. Ganz normal. Der ganz normale Nachmittagstrubel... und sie, eine Wächterin, ging mittendrin. Jetzt fühlte sie sich genau wie vor kaum einem Jahr. Wo sie noch nichts von ihren versiegelten Kräften wusste und ein Mensch wie alle anderen war - wie sehr wünschte sie sich Pink wäre nie in ihren Leben aufgetaucht und hätte sie so auch nicht an ihr Wächterdasein gekettet. Nein... das entsprach nicht der Wahrheit. Wäre Pink nicht gekommen hätte Green sich wahrscheinlich nie mit Gary angefreundet, schon gar nicht mit Siberu - von Grey ganz zu schweigen. Durch Pink hatte sie nicht nur Schlechtes durch gemacht. Das Wächterdasein, hatte nicht nur Schattenseiten, mit all den Pflichten und Grauen, sondern auch Gute. Ohne diese, hätte Green niemals ihre richtige Familie, Gary und Siberu, kennen und lieben gelernt. Sie wäre zwar ein Mensch geblieben, als einzige Sorge, die nächste Mathe-Klausur, aber ein einsamer Mensch. Green hätte nie gelernt wie es war sich geborgen zu fühlen, oder wie es sich anfühlte vollstes Vertrauen für eine Person zu hegen... Dafür könnte sie ihren beiden Halbdämonen ewig dankbar sein. Aber nicht nur Siberu und Gary hatten ihr Leben dazu verholfen schön zu werden, sondern auch ihre leibliche Familie. Dazu zählte sie gewiss nicht die verbohrten Hikari. Sondern dieser Gedanke gehörte Grey, Pink und ihrer Mutter. Anfangs hätte Green nie gedacht, dass sie ihren Bruder so sehr ins Herz schließen würde, es war einfach mit der Zeit gekommen, wo sie, zwar zwangsweiße, im Tempel gelebt hatte. Sie konnte ihn nicht mehr aus ihren Leben denken und wünschte dies auch nicht. Genauso wie White. Man konnte wohl nicht meinen, dass deren Beziehung wie die von Tochter und Mutter war, doch Green glaubte fest daran, dass es irgendwann genau so werden würde. Schon jetzt fühlte sie sich vollkommen geborgen und wohl in ihrer Nähe. Viele Schritte waren nicht mehr übrig, bis zum richtigen Band. Green sah Richtung strahlender Sonne, die sie, dank ihrer Hikariaugen nicht blendete. Sie war wirklich froh über diese abnorme Entwicklung ihres Lebens… „Green?“ Die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah zu Kari. „Jo?“ Sie gingen gerade über den Park. Er war unheimlich belebt um diese Uhrzeit, und dennoch eine Abkürzung, als über die vollgestopften Straßen zu gehen. Green war nicht aufgefallen, dass sie sich auf diesen Weg befangen. Sie hatte Kari die Orientierung anvertraut. „Du kennst dich in unseren Viertel aber schon ganz schön gut aus!“, stellte Green ein wenig verblüfft fest. Kari grinste. „Während du weg warst, war ich meistens für uns einkaufen! Daher kenne ich diesen Weg, Siberu hat ihn mir gezeigt.“ Green musste bei der Vorstellung grinsen... Siberu und „Kinder“. Doch sofort wurde ihre Laune wieder getrübt. Sie hatte die beiden solange nicht mehr gesehen... und das wo sie genau nebenan wohnten. Gary hatte sie ja erst gesprochen... aber Siberu? Es schien ihr eine Ewigkeit her, seitdem sie zuletzt herumgealbert hatten. Green wusste nicht was sie tun sollte: Auf ihr Herz hören und Schnurstraks zu ihnen gehen? Oder auf ihren Kopf, der ihr sagte, dass das Risiko einfach zu hoch war? Sie wusste es nicht... Wie lange sollte das so weiter gehen? Die Karten und damit ihr verfluchtes Schicksal würden ewig in ihrem Körper gebrannt sein. Solange sie nicht die Bedeutung der Todeskarte wusste, durfte sie Siberu und Gary nicht sehen. Aber Wahrheit würde sie erst und einzig und allein durch diesen Inceres erfahren... und so wie ihre Mutter reagiert hatte, würde es schwer werden. Dennoch, so lobenswert ihre Einstellung auch war... sie wünschte sich nichts Anderes als für ein Abendessen zu dritt einzukaufen und wie früher mit ihnen zusammen zu Abend essen. Green wachte aus ihren Gedanken auf, als plötzlich jemand ihre Hand nahm. Verwundert sah sie zur Seite und sah Kari, die sie anlächelte. „Du hast so warme Hände, Schwester Green.“ „Ähm...?“ Kari sah wieder geradeaus. „Früher waren deine Hände immer eiskalt. Egal welche Handschuhe du anhattest! Weißt du noch?“ Green Mundwinkel zuckten ein wenig ironisch. Das war keine Zeit an die sie gern erinnert wurde. Kaum war der erste Gedanke gesponnen, tauchte auch schon eine endlose weiße Hölle vor ihrem geistigen Auge auf und eine Gänsehaut krabbelte über Greens Rücken. „Ich weiß warum deine Hände jetzt warm sind.“ „Hm... vielleicht weil sie Sonne scheint?“, antwortete Green neckisch. „Deine Hände waren auch im Sommer kalt, weil du in deinem Inneren kalt warst.“ Das war eine Antwort die die Hikari nicht erwartet hatte zu hören „...Du bist nicht mehr allein. Du hast jemand Anderes gefunden, der dich wärmen kann... scheinbar besser als ich!“ Die Angesprochene wurde rot und ein das schlechte Gewissen meldete sich ein klein wenig zu Wort. Doch sie antwortete nicht. „Versprich mir, dass deine Hände so warm bleiben - Dass du niemals wieder so kalt wirst wie damals, ja, Schwester Green?“ Green seufzte. Wie sollte sie das versprechen, wenn sie nicht wusste, wie es jemals wieder so werden konnte wie im letzten Winter? Denn, natürlich wusste sie, dass Kari an die beiden Dämonenbrüder anspielte. „Green.“ Die Stimme des Mädchens klang unheimlich ernst und, als Green dich umdrehte, sah sie auch eine ebenso ernste Miene. „Versprich mir, dass du glücklich wirst.“ Karis japanisch war während Greens Abwesenheit ziemlich gut geworden. Auch wenn Kari mit Green immer noch auf Deutsch sprach, fiel es auf, dass sie fleißig geübt hatte. Während des Einkaufens, konnte sie verstehen auf was gerade Angebote waren und verstand auch was Green auf Japanisch sagte. Zwar nicht alles, aber sie verstand den Sinn des Satzes. Kam vielleicht vom Fernsehen, dachte Green. Sie hatte schon gehört, dass viele durch das Fernsehen Sprachen lernten und immerhin hatte Kari zusammen mit Pink viel geguckt in letzter Zeit, wie sie ihr erzählte. Auf dem Heimweg, gingen sie wieder über den Park, der nun ein wenig leerer war. Green sah während des Gehens zu Silence rüber. Diese hatte sich die ganze Zeit ruhig verhalten und sah immer noch genauso finster aus wie vorher. Sie bemerkte nicht einmal, dass ihr Medium sie ansah. „Ich bin gern in Japan. Ich mag es hier...“, fing Kari plötzlich an. Green wandte sich wieder zu ihr herum, sagte allerdings nichts. „Vor allen Dingen, mag ich es aber in deiner Nähe zu sein, Schwester Green! Am liebsten würde ich es für immer bleiben. Auch wenn ich weiß, dass das nicht geht.“ „Warum?“ Kari grinste vielsagend. „Na, weil du doch verliebt bist!“ Green wurde rot und sagte: „Sag Mal wie kommst du auf sowas?! Ich bin nicht verliebt. Wenn schon: Dann nicht in einen. Ich liebe beide. Und was hat das überhaupt damit zu tun?!“ „Man kann nicht zwei auf einmal gleich gern lieben! Das geht nicht."“ Aus Trotz antwortete Green nicht. Es war auffällig, dass Kari die drei unbedingt wieder zusammen führen wollte. Sie kannte ja auch nicht die Hintergründe. „Du solltest nicht zu lange warten! Gib dir einen Ruck!“ „Ich weiß nicht in welche Richtung dieser Ruck gehen sollte.“ „In eine igelförmige Richtung!“ Jetzt wurde es zu viel. Green drehte sich herum, doch ehe sie etwas sagen konnte, war Kari voraus gerannt, mit den Worten sie würde Eis holen wollen. Schmollend blieb die Hikari zurück, in Gedanken wie Kari auf so eine Idee kommen konnte... „Das Mädchen scheint vernarrt in dich zu sein“, sagte Silence plötzlich und Green war froh sie mal wieder reden zu hören, auch wenn sie das was sie sagte, nicht vollends verstand. „Ich fühle mich wie eine Mutter!“, seufzte Green kopfschüttelnd und ging, mit schweren Tüten beladen, weiter. Doch kaum vier Schritte kam sie, ehe plötzlich ein Schrei ihr durch Mark und Bein ging. Die Vögel, die in den Bäumen gewohnt hatten, wurden durch den Schrei aufgescheucht und flogen über den roten Himmel hinweg. „Was... war das?“ Green gelang es nicht eine Antwort zu bekommen, denn in gleichen Moment, lief eine Frau an ihr vorbei - die Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben. Auf der Frau folgten weitere Menschen - alle schienen plötzlich weg zu wollen. In die entgegengesetzte Richtung. Green hatte ihre Mühe nicht mit getrieben zu werden. Auch sie war von einer Angst gepackt, jedoch nicht wegen ihr, sondern... Die Menschen flüchteten aus der Richtung, in der Kari gerannt war. Green wollte in die Richtung laufen, wurde aber aufgehalten. Nicht von Silence, sondern von einem plötzlichen Beben des Bodens, was die Hikari zu Fall brachte. „...Ein Erdbeben?!“ In Japan keine Seltenheit, doch irgendetwas sagte Green, dass es kein natürliches Beben war. Ihre Gedanken um das Suchen des Grundes gelangen jedoch nicht zu einer logischen Schlussfolgerung, denn es hörte genauso schnell auf wie es gekommen war. Die Hikari verweilte nicht lange auf den Boden, sondern sprang auf die Füße. Der Weg vor ihr war jetzt fast ausgestorben, die Menschen waren weg. „Nein! Green, bleib-“ Weiter kam Silence nicht. Ihr Medium spürte nur noch wie Silence nach ihren Arm griff, ehe sie schon den Weg hoch rannte, aus der die Menschen geflohen waren. Auf diesem Weg fand sie nichts Ungewöhnliches - nichts was irgendwie zum fürchten wäre. Während sie weiter geradeaus lief, auf den Eiswagen zu, der oberhalb der Treppen auf dem Tempelplatz stand, spürte sie das Silence ihr dicht auf den Fersen war. Der Gedanke zu stoppen ließ Green nicht zu. Das kam überhaupt nicht in Frage! Silence sah Green vor sich laufen und war überrascht wie schnell sie eigentlich war. Von Adrenalin und Angst bewegt, war sie sogar schneller als sie. Das hätte sie ihr nicht zugetraut... Der Weg endete mit einer Treppe die zum Platz führte und Silence rutschte das Herz in den Magen. Das erste Mal, dass sie Youma in seinen Dämonenmodus gesehen hatte, war sie auch die Treppen hochgerannt... und er hatte am Ende auf den Platz vor ihr gestanden. Jetzt war es jedoch nicht sie, die von Sorge gepeinigt die Treppe hinauf lief, sondern ihr Medium... und sie rannte, wie Light damals, ihr hinterher um sie zu stoppen. Silence konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es Youma war, der am Ende der Treppe auf sie wartete... doch ein Gefühl sagte ihr, dass er es tat... und Youma hatte Tsuchis immer schon gehasst.... „GREEN! BLEIB VERDAMMT NOCHMAL...“ Green hörte es nicht. Sie war stehen geblieben. Aus den falschen Grund. Als Silence oben ankam, stockte sogar ihr der Atem. Das kleine Mädchen lag keine zwei Meter vor ihr. „...Nein... nein!“ Etwas hatte ihren Körper zwei geteilt. Der Unterkörper war von Oberkörper mit einer geraden Entzweiung getrennt worden. Das Blut sah aus wie ein See um sie herum... es versiegte langsam zwischen den Pflastersteinen, während es sich schnell ausbreitete Green lief an Silence vorbei. Ihre Handflächen leuchteten auf. Heilmagie...welch ein Unnützes Unterfangen. Die beste Magie konnte dieses Wunder nicht vollbringen.... „Kari! Du darfst nicht sterben! Hörst du!? KARI!“ „Green! Hör auf! Das Mädchen ist tot! Du kannst nichts tun!“ Ohne auf das Blut zu achten, nahm Green den Oberkörper des Mädchens hoch, das Blut färbte ihr Kleid rot. Kari war tot. Ihre Augen waren Richtung Himmel gerichtet, starr, kalt und ausdruckslos. Green war damit vollkommen überfordert. Sie schien blind zu sein, sie sah nicht, dass das Mädchen in ihren Armen tot war... Green versuchte verzweifelt ihre Heilmagie zu aktivieren. Hilflos legte sie die zitternden Hände an die blutfliesende Wunde... welche man wohl eher ein klaffendes Loch nennen konnte, als eine Wunde. Die Magie bewirkte jedoch nichts. Das Blut floss unentdeckt weiter, das Licht flackerte schon. Keine Magie der Welt konnte Tote zum Leben erwecken... außer man war Light. Mit geweiteten Augen drehte Green sich zu Silence herum. Ihr Gesicht war zu einer grausamen Maske entstellt worden, zeugte von Schmerz und nahenden Wahnsinn. Sie sagte nichts, klammerte die kleinen blutenden Hände des Mädchens an sich. Dennoch war es deutlich, dass die Hikari Silence um Hilfe anflehte. „Green... das Mädchen ist tot!“ Verbissen schüttelte Green den Kopf, die Tränen rollten von ihrem Gesicht. „...Nein...nein... das kann doch nicht... mein kleiner Schutzengel... sie hat doch... niemanden was getan... sie... ist nicht tot... das kann nicht wahr sein!“ Silence ging auf Green zu. „Green! Reiß dich zusammen!“ „...Was habe ich nur... getan?!“ Greens starre Augen wandten sich langsam zu Karis Augen und sie schien zu verstehen. Was, wusste Silence nicht. Aber etwas schien in Green zu dämmern; an die Oberfläche zu kommen. „...Die Karten.“ Ihre Stimme war ruhiger geworden, doch gerade das erschreckte Silence. Green erhob die linke Hand, spreizte die Finger und starrte die kleinen Flüsse aus Blut an, die zwischen ihren Fingern auf den Boden tropften. Das Blut vereinte sich mit dem schneller werdenden Fluss der Tränen, die aus ihren Augen herausquollen. „...Die Karten...! Die...Hikari... haben recht!“ „Green, was redest...“ „ ... Ich stürze Mutter und Grey ins Unglück und nun... jetzt ist... Kari... ist... SIE IST TOT!“ „Green, verdammt nochmal!“ „Es ist alles meine Schuld! Wäre ich nur nie geboren worden! Die Hikari haben Recht! Sollen sie mich umbringen! Ich werde noch Sibi und Gary umbringen! Nein! NEIN! Ich will das nicht! Etwas muss gegen mich getan werden! Ich muss sterb...“ „GREEN!“ Silence stand nun vor ihr und hätte sie einen Körper, so hätte sie ihre Hand nun benutzt um Green eine Ohrfeige zu verpassen, doch stattdessen war sie wohl dazu gezwungen ihren Körper zu übernehmen, um ihr ein wenig Ruhe und Gedankenlosigkeit zu verschaffen. Doch in dem Moment wo sie den Mund öffnete, bewegte sich etwas in ihren Augenwinkel. Der Wind hatte zugenommen, wehte Greens Haare nach hinten, wie auch ihre Tränen - es waren allerdings nicht Greens Haare, die Silence' Blick fesselten.... „Silence... Ich hab dich vermisst.“ Es waren Youmas. ... und der Sensenmann hatte seine Waffe zum erneuten Mord erhoben... Fertig gestellt: 03.07.07 in Paris (Hotel Le Lavosier) «Welcher Spacken schreibt Himi wenn er um 22 uhr zurück kommt von 12 Stunden durch Paris latschen? ICH. ... Ich vermisse Paris T__T Vorschau: Youma: Ab dem nächsten Kapitel ist meine Wenigkeit wieder recht present in der Geschichte von Himitsu no Mahou. Ich hatte nicht vor, mein erstes Auftauchen so blutig zu gestalten, aber einige Wächter muss man zum Glück zwingen. Besonders Silence. Diese Veränderung ist mir unerklärlich! Sie agiert vollkommen anders, als von mir erwartet... .___. sie schlägt mich. Das hat sie doch nie getan T_T und das wo ich... Ich verrate ihr sogar das Geheimnis Lights! Ich verstehe ihre Handlungen nicht... »° So habe ich mir das nicht vorgestellt! Also, wenn ihr genauso geschockt sein wollt wie ich, dann lest das nächste Kapitel "Bluthochzeit"! //Toller Titel ^///^ // Silence: ICH HEIRATE DICH _GARANTIERT_ NICHT. Youma: Silence... sei vernünftig. Wir beide sind dafür geschaffen zusammen zu sein! Ich weiß was das Beste für dich ist und das ist garantiert nicht, einem Toten nach zu trauern. Silence: Lass das ma meine Sorge sein! Green: .... das erinnert mich an einen anderen Dämon... .__. //HELP// Nocturn: Ô_o stimmt. Das ist MEIN Text. Kapitel 54: Bluthochzeit ------------------------ Bluthochzeit Der Wind hatte zugenommen, wehte Greens Haare nach hinten, wie auch ihre Tränen - es waren allerdings nicht Greens Haare, die Silence' Blick fesselten.... „Silence... Ich hab dich vermisst.“ Es waren Youmas. ... und der Sensenmann hatte seine Waffe zum erneuten Mord erhoben... Silence handelte instinktiv. Im selben Moment wo Youmas Sense die Luft durchschnitt, war ihre Hand bereits durch Greens Körper und durch ihr Herz gesaust. Allerdings war sie nicht schnell genug um seiner Attacke noch auszuweichen, dass hatte sie sofort gesehen. Um den Effekt zu vermindern hielt sie sich den Arm vor das Herz Greens, doch genau vor dem Ziel unterbrach Youma den Angriff. Youma schien schnell begriffen zu haben, dass Silence Greens Körper übernommen hatte und die beiden Zwillinge schauten in die Augen des jeweils Anderen, ohne den Kontakt abzubrechen. Ihr Zwilling und Verlobter hatte sich kein Bisschen verändert. Als wären die gesamten Millionen von Jahren niemals gewesen. Er war geprägt von der gleichen unwiderstehlichen Schönheit. Sie hatte keinen Kratzer erlitten. Silence wusste nicht ob es sie erleichtern sollte, oder eher beunruhigen: Ihr Zwilling war nicht im Dämonenmodus. Seine Augen waren schwarz wie die Nacht und nicht blutrot. Aber das hieß auch, dass er diesen Mord mit Wissen und Wollen verübt hatte... und das er der Mörder war, bewies das Blut, welches auf dem langen Sensenblatt klebte. Nicht zuletzt den geraden Strich.... Überraschenderweise legte er die Sense ab, doch Silence bewegte sich nicht. Sie sah aus wie ein Panter der bereit war zum Sprung. „Silenci!“, sagte er lächelnd. Auch seine Stimme war genau wie damals. Sie hatte sich überhaupt nicht verändert. Er vor ihr, beinahe als wollte er sie umarmen. „Ich hab dich so vermisst! Die zwei Tage indem ich schon in dieser verfluchten Zeit umherwandele waren die reinste Hölle ohne dich! Kurz hatte ich befürchtet, du wärest nicht da... aber mein Gefühl überzeugte mich vom Gegenteil. Zum Glück sind wir Zwillinge.“ Sein Lächeln versteinerte, als Silence einen Schritt zurück ging. Sie hatte ihre Hand an Greens Glöckchen - angriffsbereit. Diese Haltung schien in Youma etwas zu regen, er sah plötzlich traurig aus und senkte die Arme wieder. Bei dieser Bewegung glänzte der Verlobungsring an seinem Finger auf und erinnerte Silence daran, dass sie trotz allem noch mit ihm verlobt war. Sie sagte nichts. Daher war es Youma der die Stille brach. „Silence, ich mache alles wieder ungeschehen. De-“ „Ungeschehen?! Youma! Du hast mich umgebracht! Was hat der Tod eigentlich für dich für eine Bedeutung?! Gar keinen?! Einen Mord kann man nicht ungeschehen machen! Man kann sich nicht dafür entschuldigen! Ich werde dir niemals ver-“ Jetzt war es Youma der ihr das Wort abschnitt. Doch nicht mit Worten, sondern in dem er plötzlich die Arme um sie schlang und sie an sich drückte. Silence wehrte sich, doch sein Griff schien aus Eisen zu sein. Es war unmöglich sich gegen seine Stärke zu wehren. Es erschien fast unlogisch, dass in solch einen schönen Körper, so eine Macht wohnte. „Ich habe nicht vor mich zu entschuldigen.“ Er löste sich wieder von ihr, hielt ihre Oberarme jedoch fest. Silence sah ihn trotzig und mit zurück gehaltener Wut an. Ein Blick den er vermisst hatte. Langsam streichelte er ihren Arm, mit einem traurigen Ausdruck in den Augen. „Dennoch... es schmerzt mich zutiefst, dass ich für deinen Zustand verantwortlich bin. Dieser Körper ist deiner Schönheit nicht würdig.“ Es gelang ihr sich von ihm loszureißen. Noch in der Bewegung löste sie Greens Glöckchen von der Kette und wandelte das Schmuckstück um. Doch es war nicht das Ergebnis welches sie erwartet hatte. Es war nicht Greens Stab welcher zum Vorschein kam, sondern der den Tao für Silence kreiert hatte. Der Augenblick der Überraschung hielt jedoch nicht lange, ehe Silence die Waffe schwang und sie genau vor Youma zum Stillstand kam. „Fass mich nicht an!“, fauchte Silence. Diese Worte verstärkten den traurigen Ausdruck in seinen Augen, als er sie niederschlug. „Das wird das Ganze um einiges erschweren...“, sagte der Yami seufzend. Er sah wieder auf. „Du hast dich in einen Anderen verliebt.“ Silence erstarrte. Woher wusste er das so schnell? Sah man ihr das etwa an? Auch wenn es nicht einmal ihr eigener Körper war? Zu ihrer Schmach stellte sie fest, dass sie rot wurde. „Das spielt keine Rolle.“ Für Youma schien es allerdings eine zu spielen. Er erhob die Hand und sah sich mit halbgeschlossenen Augen den Verlobungsring an. Auf die Waffe, die auf ihn gerichtet war, achtete er nicht. „...Das ändert meinen Entschluss nicht.“ Er sah wieder auf und die Traurigkeit war aus seinen Augen gewichen. Eine felsenfeste Entschlossenheit fand sich darin wieder. „Ich werde dich schon daran erinnern zu wem du gehörst!“ Mit diesen Worten knöpfte er sein Oberteil auf, jedoch nur zwei Knöpfe und Silence erschrak. Es war nicht nur ein Glöckchen, welches zum Vorschein kam. Es waren drei. Das erste erkannte Silence als Youmas. Beim zweiten spürte sie sofort wie ihr Herz danach schrie, als wäre sie plötzlich von dem Gegenstand süchtig geworden. Es war ihr Eigenes. Doch dies war nicht das was sie am meisten schockierte, sondern das Letzte. Es war kaputt, nur der oberste Teil des Schmuckstücks war noch vorhanden. Doch es war unverkennbar, dass es Lights Glöckchen war... Der rechte Flügel war noch erkennbar und war eindeutig ein Beweis dafür, dass es sich um Lights handelte. Wie ironisch, dachte Silence, die Familie ist vereint. Es gelang ihr jedoch nicht Fragen zu stellen, denn es schien Youma nicht um seine Ansammlung von Glöckchen zu handeln, weswegen er sein Oberteil aufgeknöpft hatte. Er trug noch einen weiteren Anhänger, an einer anderen Kette. Silence konnte nicht identifizieren um was es sich handelte, ehe Youma es hoch hielt, während er seinen Kragen wieder richtete. Es sah aus wie ein kleiner Behälter. Eine Art Kapsel. Sie war weiß, schien leer zu sein und hatte geschwungene weiße Flügel an den Seiten. „Du kannst nicht wissen was das ist, Silence. Aber ich werde es dir erklären. Ich werde dir alles erklären.“ Er hob abwährend die Hände, womit er die Kapsel wieder fallen ließ. Ein gezwungenes Lächeln zierte sein schönes Gesicht. „Aber bitte, entferne die Waffe! Ich kann dich zwar verstehen, du hast allen Grund zur Abwehrposition, aber ich verspreche, ich werde mich nicht rühren. Ja, Silenci?“ Dieser Blick! Oh wie sie ihn dafür hasste. Wie konnte ein Mann nur so einer verführerische Schönheit besitzen und diese auch noch unbewusst als Waffe einsetzen? Noch viel schlimmer: Wie konnte Silence’ Herz es wagen sich zu beschleunigen?! Trotz allen, hielt Silence tapfer stand, wie auch die Waffe. Lediglich bis zu seinem Oberkörper senkte sie Taos Meisterwerk. Youma lächelte diesmal jedoch aufrichtig und nicht gezwungen. „Ich weiß warum ich dich liebe.“ Der Ausdruck seines Zwillings verdunkelte sich. Dennoch lösten seine Worte einen Riss in ihrem Herzen aus, als sie sich daran zurück erinnerte, wie sie ineinander verschlungen im Grase lagen und er genau die gleichen Worte sanft auf ihre Haut gehaucht hatte, ehe er sie geküsst hatte…. „Hör auf in der Vergangenheit zu leben. Sondern rede.“ Die ersten Worte gehörten wohl eher an Silence selbst gerichtet als an Youma. Sie war sich ihren Gefühlen für ihn immer sicher gewesen. Egal ob sie tot gewesen war, oder ob sie gelebt hatte. Doch jetzt wo er real vor ihr stand, gab ihre Sicherheit allmählich nach. Youma schien für alles einen Grund gehabt zu haben… Aber einen triftigen Grund konnte einen Mord – einen Mord an seinen Zwilling, seiner Verlobten – nicht rückgängig machen! Was erwartete er eigentlich? Das sie ihm mit Tränen in den Augen in die Arme werfen würde? Tz. Er sollte sie besser kennen. Youma schlug die Augen nieder. Das würde schwerer werden als erwartet… aber er hatte damit gerechnet. Allerdings… Nicht damit das sie sich verliebt hatte. Ob es nun aus Trotz, Stolz oder einfache Eifersucht war, er wollte nicht glauben, dass jemand ihr Herz so irregeführt hatte. Sie gehörten doch zusammen! Sie hatten nie jemand anderen gehabt, außer sich. Es gab niemanden der sie verstehen konnte, niemand der ihr Leid teilte! Sie waren füreinander geschaffen worden. Sie harmonierten. Zwillinge. Eins. Dieser Unbekannte konnte dieses Band nicht zerstören. Niemals. „Silence. Ich habe dich mit Wissen und Wollen… getötet. Das entspricht der Wahrheit. Es ist mir schwer gefallen, glaub mir, ich habe mehr gelitten als du. Aber es war die einzige Möglichkeit! Ansonsten wäre der Plan niemals aufgegangen…. Ich brauchte deine Macht um den Hikari zu töten… Aber wenn ich nicht gewusst hätte, dass du in diesem Zustand weiter existieren würdest, hätte ich es niemals getan.“ Diese Worte verwirrten Silence noch mehr, als ohnehin schon. „Du wusstest es? Woher?“ Youma lächelte traurig. „Es ist das Erbe unseres Vaters. Luzifer. A-“ Sein Zwilling unterbrach ihn abermals. „Glaubst du wirklich dieser „Zustand“ ist lebenswert?! Du hättest mich lieber richtig töten sollen! Aber das kannst du nicht verstehen. Du hast nicht das gesehen, das erlebt und gefühlt wie ich. Die Äonen die ich so existiert habe, waren die reinste Hölle! Du hast doch überhaupt keine Ahnung. Du weißt nicht was in all den Äonen passiert ist, nicht einmal wie viele es sind.“ Silence erwartete nicht das ihre Worte irgendetwas in ihm auslösten, doch es war unverkennbar das es genau das tat. Youma schien kleiner geworden zu sein. Das schlechte Gewissen strahlte nicht nur aus seinen Augen, sondern aus seiner gesamten Körperhaltung. Er hielt die kleine geflügelte Kapsel fest umschlossen als er sagte: „Jetzt wird alles gut, Silenci. Ich bin hier um alles wieder gut zu machen. Ich werde dich wieder zum Leben erwecken.“ Silence traute ihren Ohren nicht. In innerhalb von vier Tagen sagten bereits zwei Männer sie wollten sie wieder mit Leben erfüllen. Aber warum gerade Youma?! Er hatte sie umgebracht. Er war ihr Mörder! Warum hatte er sie getötet wenn er sie wieder beleben wollte? „Dann wird alles wieder wie früher! Du musst nicht mehr leiden. Ich werde immer an deiner Seite bleiben!“ Was redete er da?! Wie konnte er glauben dass würde alles rückgängig machen? „Dann werden wir heiraten.“ Oh, garantiert nicht! Silence spürte wie die Wut abermals von ihr Besitz ergriff. Hatte er nicht zugehört? Sie hatte ihr Herz jemand anderen gegeben. Nicht einmal wenn Youma sie nicht auf den Gewissen hätte…. Silence liebte Tao. Es war nicht mehr wie früher. Sie liebte ihn nicht mehr. Ihre Liebe zu ihm war erloschen... und jetzt wo sie ihm gegenüber stand, war sie sich dessen sicherer als jemals zuvor. Silence wusste nicht einmal mehr warum sie sich damals in ihn verliebt hatte. War er es der sich verändert hatte? Oder war sie es? „Und dann nehmen wir die führenden Posten der Dämonenwelt ein.“ Das war es was Silence dazu veranlagte aus ihren Gedanken aufzutauchen. „WAS hast du vor?! Bist du größenwahnsinnig?!“ Youma verschränkte die Arme und sah finster aus. Auf einmal sah man deutliche seine dämonische Abstammung, auch wenn seine Augen schwarz blieben. „Es ist nicht schwer die Herrschaft über die Dämonen zu erlangen. Dort gilt nur eins: Der Stärkere ist auch der Machthabende. Also liegt dieses Streben in Bereich des Möglichen. Du solltest deine, unsere, Macht nicht unterschätzen, Silence.“ „Ach? Und was dann? Hast du dann vor alle Hikari auszulöschen? Genau wie LIGHT?!“ „LIGHT HATTE ES NICHT ANDERS VERDIENT!“ Von seiner plötzlichen Wut überrumpelt zuckte Silence zusammen. Es war eine Seltenheit ihn so außer sich zu erleben. Was hatte Light nur getan? Silence konnte sich nicht vorstellen, dass dieser liebenswürdige und ehrliche Wächter, in der Lage war eine Sünde zu begehen die nur mit dem Tod zu begleichen war. „Was hat Light getan?“ Auf diese Frage hin verzogen sich Youmas Mundwinkel zu einem ironischen Lächeln. „Ohja, er war ja so ein guter Vater nicht wahr? Wir waren ja so eine glückliche Kleinfamilie. Alles hätte er für uns getan! Wir waren der Mittelpunkt seines Lebens, dauerhafte Opfer seiner Fürsorge. Wir liebten ihn und er uns! Hach was für eine heile Welt!“ Die Ironie war nicht zu überhören. Sowohl in seinen Worten, als auch in seinem Tonfall. Nicht zuletzt das spöttische Lächeln. „Hör auf, in so einen Ton von ihm zu sprechen!“ Er schlug die Augen nieder. „Du warst schon immer die von uns, die am besten erzogen war, Silenci. Aber, sag Mal… kennst du das Buch „Dämonen Enzyklopädie“?“ Auf diese Frage erntete Youma sich einen verblüfften Blick. „J-ja aber… woher kennst du es? Und was hat das damit zu tun?“ Er antwortete, dass er das Buch am Vortag überflogen hätte und sagte dann: „Für dieses Buch wurden Dämonen als Versuchsobjekte missbraucht.“ „Na und? Das haben sie auch mit uns gemacht. Worauf willst du hinaus?“ „Kannst du dich noch an unsere Schwächeanfälle und Bewusstseinstrübungen erinnern?“ Verunsichert nickte Silence. Sie spürte wie sie sich in einem Bereich bewegte der ihr nicht gefiel. Ein Ereignis stach ihr plötzlich ganz besonders ins Auge: Der Tag an dem Youma verschwunden war... und Silence keine Luft mehr bekam. Lights Reaktion darauf... als kenne er die Hintergründe... Es war als würde sie sich auf Eisflächen befinden, die gerade dabei waren nachzugeben. „Light behauptete unser Immunsystem wäre nicht besonders ausgebaut, die Mischung von Dämonenblut und Wächterblut wäre der Grund dafür und bei mir war ein weiterer Faktor das harte Training.“ „Aber das entsprach doch der Wahrheit.“ Ihre Stimme klang nicht so, wie sie sollte. Nicht nur ihre Haltung war verunsichert, sondern auch ihre Stimme. Im Gegensatz zu Youma. Er schien zu einer düsteren Statue mutiert zu sein. Keine Gefühle außer Hass und stille Wut, waren aus seinem Gesicht raus zu lesen. Silence gefiel dieser Anblick nicht. So hatte sie ihn nicht in Erinnerung. „Das war gelogen. Light hat uns damals nur aus einem einzigen Grund adoptiert.“ „Nein… sag mir nicht!?“ Im Eis taten sich Risse auf… „Diese verfluchten Wächter haben mit uns Experimente durchgeführt! Wir waren der Grundbaustein für diese Lexika!“ Es brach. Das Eis, der Boden unter Silence’ Füßen brach auseinander und somit verlor sie ihren Halt. Ihre Knie hätten nachgegeben, würde ihr Stolz sie nicht vor dem Sturz bewahren. Doch auch der Stolz brachte keine Worte der Verteidigung zustande. „Ich wollte es auch nicht glauben. Ich war genauso fassungslos wie du, als ich das erfuhr. Doch alles spricht dafür. Der Tod unseres Vaters. Von wegen, er hätte Mutter nur ausgenutzt. Sie haben sich geliebt! Sie sind füreinander sogar in den Tod gegangen. Vater fand heraus was die Götter mit uns vorhatten. Hikari wollte ihn deswegen aus dem Weg räumen und sie erwartete, dass Yami sich gegen ihren Mann stellen würde, aber das tat sie nicht. Sie beschützten sich gegenseitig und starben gemeinsam! Jedoch nicht ohne Hikari den verdienten Todesstoß zu geben. Jetzt brauchte Light nur noch seelenruhig Lügen zu verbreiten, damit die Wächter wieder im rechten Licht standen und uns mit seiner Unschuldsmiene abzuholen! Ohja er war ein toller Vater! Vielleicht gefiel ihm ja diese Schauspielrolle, immerhin war er selbst ja nicht zeugungsfähig! Doch, wenn er uns wirklich geliebt hätte, wie er es jeden Abend behauptet hat – warum tat er nichts gegen die Versuche?! Wenn ich nichts getan hätte, währen wir einfach irgendwann an einem Experiment gestorben! Sie hätten uns weggeworfen, denn wir wären unbrauchbar geworden. Kaputtes Werkzeug ist nicht zu gebrauchen. Und da behaupteten die Wächter Vater wäre der Böse! Diese Lügen in diesem verfluchten Buch ziehen seinen Namen in den Schmutz! Warum haben immer die Dämonen die Schuld?! Die wahren und besten Lügner sind die Wächter! Denken von sich selbst sie wären ach so gut, aber in Wirklichkeit sind sie die wahren Bösen!“ Silence rührte sich nicht vom Fleck. Zwar hielt sie immer noch die Waffe auf ihn gerichtet, doch man hätte sie ihr genauso gut aus der Hand schlagen können, ohne dass sie sich gewehrt hätte. Sie sah Light vor sich und nicht Youma. Sein liebes Lächeln wenn er die Hand nach einem austreckte... diese Wärme wenn er einem im Arm hielt... diese Ehrlichkeit bei jedem gesprochenen Wort… das konnte doch keine Lüge gewesen sein! Er war zu solch einer Lüge gar nicht fähig. So etwas konnte sein aufrichtiges Herz nicht zustande bringen, ohne, dass er darunter zu Grunde ging. Vielleicht… wurde er von Hikaru gezwungen…? „Silence. Er gab es zu.“ Das Gesicht von Youma hatte sich verändert, der Stein war gebrochen: Er hatte die Verwirrung in seiner Geliebten wohl bemerkt und sah sie nun mit Mitleid in den Augen an. „Dieser Lügner gab es in dem Kampf gegen mich zu. Wenigstens einmal war er ehrlich gewesen.“ „Deshalb hast du… ihn getötet?“ „Ja. Allerdings wusste ich welches Risiko ich einging. Ich wusste, dass Hikaru mich in einem Zeitbann einschließen würde und auch… dass wenn ich wieder erwachen würde… du nicht da wärest…“ Von neuem Mut beflügelt schritt Youma an der erhobenen Waffe vorbei und hielt erst an, als er kurz vor ihr stand. Silence hatte nicht den Willen ihn aufzuhalten. Doch er tat nichts, ihr Zwilling blieb nur vor ihr stehen und sie sah an. „Deshalb, meine geliebte Silence, musste ich dir diesen Zustand antun…“ Silence traute ihren Augen nicht: Youma fiel vor ihr auf die Knie und ehe sie sich versah schlang er die Arme um ihre Taille. Er drückte sie an sich, mit einer immensen Stärke denen Silence nichts entgegenzusetzen hatte. „Ich weiß was für ein Leid ich dir angetan habe! Ich weiß, dass ich eine unverzeihliche Tat begangen habe! Und ich werde dich auch nicht um Vergebung anflehen! Nur eins: Bitte gewähre mir deine Gegenwart! Ich kann ohne dich nicht leben!“ Der Stab fiel zu Boden. „Silence! Unser Lügner von Adoptivvater brachte mir eine Technik bei, mit der ich dich wieder zum Leben erwecken kann. Er sagte ich könnte sie nur einmal einsetzen und ich sollte sie an der Person einsetzen die ich liebe. Und Diese Person bist du! Also gewähre mir meinen Wunsch! Komm mit mir in eine Welt in der wir frei sind. Frei von allen Ketten und Richtlinien! Frei von dem Einfluss der vermaledeiten Hikaris!“ Sein Zwilling war vollkommen überrumpelt. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Die Antwort auf diese Bitte fand Silence nicht. In ihr war ein Gefühlschaos ausgebrochen, welches sie seit Taos Lebzeiten nicht mehr erlebt hatte. All das, wofür sie in diesen Äonen existiert hatte, ihr Wunsch nach Rache, war auf einmal durcheinander geraten. Wenn sie Youma jetzt töten würde, würde er sich wahrscheinlich nicht einmal wehren. Sie hatte sich immer eine Antwort auf ihre Fragen gewünscht. Doch dies war nicht die Antwort… Das wirbelte nur noch mehr Fragen auf. Keine Auflösungen in Sicht... „Ich versteh das Ganze nicht! Woher wusstest du so genau wie das alles kommen würde und wer hat dir gesagt, dass Light uns missbrauchte?“ Youmas Griff löste sich nicht, doch er ließ sich Zeit mit der Antwort. „Er war es – Der Herrscher der Dämonen. Der Meister unseres richtigen Vaters.“ Jetzt dämmerte es Silence. Sie hatte diesen Mann nur einmal gesehen und doch hatte sie sein dunkles Gesicht noch deutlich im Gedächtnis, besonders der Blick mit dem er Youma bedacht hatte… Mit dieser Information fielen die verirrten Puzzleteile an ihren Platz, sie ergaben plötzlich Sinn. Dieser namenlose Herrscher hatte Youma missbraucht. Er hatte ihm Lügen erzählt um ihn so in seine Gewalt zu bringen und sein Ziel durch ihren Zwilling zu erreichen: Light Tod. Er wollte Light aus dem Weg räumen, vielleicht hatte er sogar mit Absicht einen Krieg heraufbeschworen. Ja, das war es... Er wusste genau was Youmas Mord für Konsequenzen mit sich ziehen würde: Die Teilung von Wächter und Dämon, den ewigen Krieg. Weil Light von Anfang an der Pfeiler gewesen war… der einzige Stützpfeiler der alles vom einem Krieg abgehalten hatte… Direkt hätte er ihn nicht angreifen können – er war einfach zu beliebt, selbst bei Seinesgleichen. Also… missbrauchte er Youma… und die Wächter gaben dem Dämonenblut die Schuld... Silence drückte Youma von sich, sogar mit Gewalt. Hart packte sie seine Schultern und sah ihn unerschrocken ins Gesicht. „Youma! Dieser Mann ist an allem Schuld! Er hat dich für seine Zwecke missbraucht! Er wollte, dass du die Drecksarbeit übernimmst, besonders da du leichter an ihn rankommst. Er hatte einen Krieg im Sinne! Er wusste, wenn Light von einem Wesen mit Dämonenblut ermordet werden würde, würde das einen Krieg heraufbeschwören! Youma, seitdem du Light umgebracht hast, besteht zwischen den Dämonen und den Wächtern tiefer Hass – es gab niemals so etwas wie Frieden! Der Krieg hat nie aufgehört zu brennen! Verstehst du nicht, Youma?! Du warst nur ein Werkzeug. Eine Schachfigur in seinem Spiel! Light war nicht der Lügner – er war es! Light hat versucht dich von seinen Einfluss zu befreien! Selbst wenn das mit den Experimenten stimmt, Light war mit Sicherheit dagegen und hat versucht uns davon zu befreien! Du weißt doch selbst, dass er wegen uns nicht mehr viel zu sagen hatte. Dazu-“ Silence kam nicht dazu ihren Satz zu ende zu sprechen. Abermals hatte Youma komplett anders reagiert als erwartet: Er hatte die Hand zu ihrem Gesicht erhoben und an ihre Wange gelegt. Mit einem sanften Ausdruck in den Augen und einem Hauch von Mitleid sah er sie an. „Ich wusste, dass du das sagen würdest… Silenci. Das ist eine ganz natürliche Schlussfolgerung, auf die auch ich reingefallen bin. Aber es gibt genug Beweiße dagegen. Nicht zuletzt, dass Light es gebeichtet hat.“ Silence riss sich los, doch kaum hatte sie sich von seiner Hand gelöst, packte Youma ihre Handgelenke. Jetzt waren seine Augen ernster geworden, der sanfte Ausdruck war verschwunden. „Silence, ich habe das alles nur für uns getan. Also lass uns jetzt die Technik vollführen, damit du dein Leben wieder zurück erhältst. Oder willst du etwa nicht wieder leben? Ewig auf so einen niederen Körper angewiesen sein?“ Was für eine verlockende Vorstellung. Silence würde das erhalten, wonach sie sich schon immer gesehnt hatte… ohne etwas zu opfern. Sie würde wieder leben, atmen… fühlen. Mit ihren eigenen Händen, mit ihren eigenen Sinnen. Nicht mit denen eines Anderen. Und was musste sie dafür tun? Nichts, einfach nur ein „ja“. Nein, schoss es Silence durch den Kopf. Sie musste etwas opfern. Zwei Dinge dir ihr unheimlich wichtig waren. Vielleicht sogar das Wichtigste was sie als ruhelose Seele überhaupt besaß. Auf der einen Seite ihr Wächterblut. Sie musste es verleugnen und sich ihrer anderen Hälfte hingeben. Denn dies war immerhin das was Youma wollte. Er hatte es bereits getan, er hatte sich von seiner Wächterseite verabschiedet. Sein Dämonenblut hatte die Oberhand… Youma war zu einem Dämon geworden: Luzifers Sohn. Wenn Silence sich durch seine Technik wiederbeleben lassen würde… würde sie sich auf seine Seite schlagen und somit die Seiten wechseln. In all den Äonen, indem sie auch Zeuge der Kriege gewesen war, hatte sie sich nie den Dämonen zugehörig gefühlt. Silence war als Wächter aufgewachsen und sie war als Wächter gestorben. Wenn sie wiedergeboren werden sollte… Dann als Wächter. Und Youma unterschätzte sie. Glaubte er etwa immer noch sie wäre schutzbedürftig? Seine kleine Prinzessin die auf den Schutz ihres Prinzen angewiesen war? Nein! Das war sie schon lange nicht mehr! „Youma…!“, fispelte Silence mit einem verletzten Tonfall, als wäre sie kurz davor zu weinen. „Du tust mir weh!“ Umgehend wich alle Ernsthaftigkeit aus seinem Gesicht. Youma schien überrascht und ärgerlich über sich selbst, als er seinen Zwilling losließ. „Tut mir L-“ Weiter kam er nicht. Denn im nächsten Moment fand er Silence, oder eher Greens Körper, in seinen Armen wieder. Die Röte stieg in ihm hoch, doch gerade als er etwas sagen wollte, schrillten seine Alarmglocken. Es war jedoch zu spät. Der Plan Silence’ war aufgegangen. Sie hatte sich nicht ihrem Zwilling in die Arme geworfen, weil sie sich nach seiner Nähe gesehnt hatte, denn in innerhalb von wenigen Sekunden hatte sie flink unter seinem Kragen gegriffen und sprang samt seiner Kette von ihm weg. Noch während sie sprang beschwor sie abermals ihre neue Waffe und dadurch, dass sie ihr eigenes Glöckchen in ihrer Hand hielt, spürte sie seit ewigen von Jahren, wie die Magie der Dunkelheit sich ihrer wieder fügte. Da sie sich jedoch in Greens Körper befand, musste sie Rücksicht nehmen. Zuviel Dunkelheit würde ihre Unreinheit nur noch in Unermessliche steigern – etwas was Silence ihr nicht antun wollte. Dennoch, das Gefühl ihre eigene Magie wieder zu spüren war berauschend. Silence fühlte wie sie von neuer Energie durchströmt wurde und dies verlieh ihr Kraft. In der Zeit ihres Todes war sie nur in der Lage gewesen Verbotene Techniken einzusetzen - die Techniken die sie extra für ihren Zustand erschaffen hatte, damit sie sich wenigstens ein wenig zu Wehr setzen konnte, ohne ihre eigene Magie. Eine neutrale Magie, für die man nur eins aufweißen musste: Können. Doch jetzt brauchte sie diese Magie nicht mehr. Silence würde ihre eigene anwenden – zusammen mit Taos genialer Waffe. Mal sehen ob sie seinem Ruf gerecht wurde! „LUSCINIANOVEM!“ Auf ihre Beschwörung hin, strahlte das untere Ende des Stabes auf, die Dunkelheit wurde gebündelt und nach oben gesendet, wo die beiden violetten Prismen aufleuchteten. Silence drehte die Waffe um seine eigene Achse, wodurch ein weiterer Kreis sich in der Luft abzeichnete. Zusammen bildeten sie ein Pentagramm, dessen Energie losgelassen wurde, als Silence folgendes Wort sagte: „CANTARE!“ All dies geschah in innerhalb weniger Sekunden. Durch die Attacke von Silence entstand Rauch, so dass ihr die Sicht versperrt blieb. Dennoch war sie sich sicher ihn getroffen zu haben. Der Überraschungsmoment war auf ihrer Seite und sie hatte ihn noch nicht vollends ausgenutzt. Kaum, dass sie die Attacke beschworen hatte und nur noch Rauch und ein Wirbel von Funken übrig waren, teleportierte Silence sich hinter ihren Zwilling, griff durch seine Haare hindurch und packte ihn am Kragen. Indem sie ihn festhielt, richtete sie ihre Waffe auf seinen Rücken und sagte ohne Zögern: „PRIMO CRUOR VESPERE!“ Doch im selben Moment als die Magie sich entlud, hatte Youma nach hinten gegriffen, Halt an ihren Schultern gefunden und war über sie hinweg gesprungen, so das „Primo Cruor Vespere“ ins Leere ging. Der Vorteil des Überraschungseffektes war schon verblasst... und Youma war unheimlich gewandt. Sofort drehte Silence sich herum, griff mit der gleichen Attacke ein weiteres Mal an. Doch auch dieses Mal ging sie ins Leere, den Youma blockte ihren Stab mit seiner Sende ab, die er plötzlich in der Hand hielt. Deren Waffen die aufeinander rieben, sprühten Funken und ein metallisches Klirren war in der Luft zu vernehmen. Youma sah seine Geliebte zutiefst verletzt an, während er ihren Stab von sich wegpresste. „Warum tust du das, Silence?“ Ihre Antwort war begleitet von einem bissigen Knurren: „Weil es in unseren Regeln steht, dass ein Dämon zu töten ist!“ Das verletzte ihn noch weiter, dass sah Silence genau – doch es war ihr egal. „Ich will nicht gegen dich kämpfen...“, antwortete Youma mit einem leichten Kopfschütteln. Das Aufrechthalten seiner Waffe schien für ihn beinahe ein Kinderspiel zu sein, als wäre Silence nichts! „Schade, dass ich dich nicht frage!“, zischte sie und änderte nun ihre Strategie. Mit einem Mal löste sie ihre Waffe auf, wodurch Youma augenblicklich ins Leere fiel. Im selben Moment festigte sie ihren Griff um seine Sense und benutzte dies als Halt, um sich zwischen seinen Beinen hindurch zu tauchen und stand nun plötzlich hinter ihm. Noch während sie in der Luft gehangen hatte, hatte sie ihre Waffe wieder beschworen und versuchte es ein zweites Mal mit „Primo Cruor Vespere“. Ihr Ausweichmanöver hatte nicht mehr als ein paar wenige Sekunden gedauert und doch war es Youma auch diesmal gelungen auszuweichen – und das ohne große Mühe. Youma stieg nun in die Luft - Silence zögerte nicht lange und folgte ihrem Gegner umgehend in den Himmel, welcher nur noch Richtung Westen in orange gemalt war. „Das ist also deine Antwort?!“, schrie Youma ihr zu. Seine Sense leuchtete im letzten Licht der Sonne gefährlich auf. Doch in seinen Augen fand sich keine Entschlossenheit und keinen Willen zum Kampf, wie Silence von weiten sehen konnte. Dies brach allerdings nicht ihren. „Genau das ist sie!“ Denn es gab noch einen weiteren Grund weshalb sie sich nicht von ihm wiederbeleben lassen wollte und dieser gab ihr auch den Willen zum Kampf. Es war Tao. Youma griff sie nicht an, auch wenn er oft genug die Möglichkeit dazu hatte. Er hielt seine Sense schützend Sense vor sich, wenn sie ihn angriff. Wenn er die Attacken nicht parierte, wich er einfach elegant aus. Näher als zwanzig Meter ließ er sie nicht an sich herankommen. Was sollte das? Selbst wenn er nicht gegen sie kämpfen wollte, Youma musste die Kette zurückbekommen. Das Glöckchen war auch sein Leben. Keine zwei Minuten ging das so, ehe deren Schlagabtausch plötzlich nicht mehr in freien Himmel stattfand, sondern zwischen den Hochhäusern von Tokio. Silence war bemüht darauf zu achten, dass sie mit ihren Attacken keine Gebäude oder gar Menschen traf, doch Youma konterte ohne Rücksicht. Die Attacken die er blockte oder konterte, trafen Gebäude und brachten diese in Mitleidenschaft. In den Straßen Tokios brach schnell ein Chaos aus, hervorgerufen aus Panik. Silence durfte ihn nicht mit Fernattacken angreifen... und eigentlich durfte sie auch nicht in der Luft sein. Eigentlich dürfte sie das hier überhaupt nicht! Sie musste an Youma herankommen und mit ihm zusammen teleportieren, aber wenn sie sich näher an ihn heran teleportierte, tat er das gleiche und war wieder 20 Meter von ihr entfernt, wo ihr nichts anderes übrig blieb als weiterhin mit den Fernattacken anzugreifen. Youma landete elegant auf dem Geländer einer Brücke, als er Silence ein weiteres Mal durch teleportieren ausgewichen war. Sofort setzte sie mit einem schwarzen Lichtstrahl nach, doch diesmal wich er nicht aus, sondern blieb stehen. Seine Sense durchschnitt die Luft, als er sie hinter sich ausstreckte, um mehr Schwung zu haben. Dabei fiel dem Sensenmann nicht einmal auf, dass er mit dieser schnellen Bewegung, zwei Menschen auseinander riss... Er konterte Silence‘ Attacke so gewissenlos, als wären nur sie beide an diesem Ort. Da die Attacke diesmal mit doppeltem Schwung zurückkam, gelang es Silence nicht, sie so abzublocken, dass sie niemanden traf und die schwarze Energie kollidierte mit Gebäude, wo sie eine Explosion auslöste. Die Straße war erfüllt von Schreien und dem Lodern der Flammen. Umso weiter sie sich im dichten Gebiet befanden, umso mehr wurde es deutlich, dass Youma gereizt wurde. Er wollte nicht mehr kämpfen. Schon gar nicht hier! Der Yami war nie ein Freund von Gewalt gewesen, doch diesmal schien es keinen anderen Ausweg zu geben. Kaum hatte Silence ein weiteres Mal angegriffen, teleportierte er sich genau vor seinem Zwilling, biss sich auf seine Unterlippe und stieß sie mit den Rücken vorwärts durch das Glasfenster eines Büros. Mit seiner Sense hielt er seine Verlobte auf den Boden genagelt, während um die beiden herum, nicht nur die Glasscherben zu Boden regneten, sondern auch unter den Angestellten Panik ausbrach und sie anfingen zu schreien. „Das war gar nicht nett, Silenci! Aber ich muss zugeben du bist besser geworden, auch wenn es meinen Einstellungen nicht entspricht, dass du kämpfst. Das steht dir nicht! Dass ich die Oberhand besitze beweist das! Du kannst mich nicht besiegen. Nicht in deinem Zustand. Du bildest keine vollkommene Einheit mit deinem Medium und solange du das nicht tust, wirst du mich nicht bezwingen können.“ Er lockerte seinen Griff ein wenig und beugte sich zu ihrem Gesicht herunter. „Also… sei schön brav und hör auf deinen großen Bruder.“ Silence entschied sich dazu Taten sprechen zu lassen und verpasste ihm mit ihrem Knie einen harten Tritt in den Margen. Er fuhr zusammen, was allerdings nicht lange hielt. Sein Gesicht verdunkelte sich, als er sich aufrichtete. Silence’ Herz ließ einen Schlag aus, als seine Augen die Farbe veränderten und rot wurden. Er sah jedoch nicht sie an, sondern die Menschen die sich immer noch um sie herum befanden. Scheinbar waren sie mehr von dem Unbekannten angelockt als abgeschreckt. Mit einer schnellen Bewegung hatte Youma seine Sense wieder in der Hand und sagte: „Ich kann deine Entscheidung nachvollziehen! Du kannst hier nicht klar denken, aber gleich, Silenci, wird es hier ruhig sein!“ Kaum hatte der Halbdämon dies gesagt, warf er seine Sense wie einen Bumerang von sich. Silence wollte ihren Augen nicht trauen. Sie realisierte es erst vollkommen als sie spürte wie eine Flüssigkeit auf ihr Gesicht spritzte. Es war vollkommen ruhig als der Sensenmann seinen treuen Begleiter eher beifällig wieder auffing. Diese hatte keinen einzigen Blutfleck, obwohl sie gerade ein Blutbad angerichtet hatte. Silence schluckte als sie die kopflosen Leichen zählte. Elf. Die blutroten See, die sich schnell unter den leblosen Körpern auftaten, schlossen sich zusammen und tauchten den vorher beige-farbenden Teppichboden in ein dunkles Rot. Die Wände waren verziert mit dem Blut der Opfer. „Niedere Kreaturen“, sagte Youma mit tiefer Abscheu in der Stimme. „Sie haben sich unserer Welt bemächtigt und sie zerstört! Und das wo sie keinen Funken Magie besitzen. Wie konnten die Dämonen und auch die Wächter so etwas nur zulassen?! Von diesen hässlichen Bauwerken und der schrecklichen Luft ganz zu schweigen! Unreinheit und Vernichtung haben sie über UNSERE Welt gebracht! Solche Lebewesen sind es nicht Wert zu atmen.“ Mehr hätte Youma nicht sagen können, auch wenn er es gewollt hätte. Denn seine Stimme wäre untergegangen in dem Tosen des Helikopters, welcher hinter den Zwillingen aufgetaucht war. Das Scheinwerferlicht strahlte Youma von hinten an und verdunkelte seine Erscheinung. Die Sense strahlte grell auf und wäre Silence nicht in Greens Körper hätte es sie geblendet. Trotz der Umstände sah sie deutlich wie Youmas Gesicht sich aus Wut verzerrte, als er sich umdrehte. Oh nein, dachte Silence, nicht noch mehr Opfer! Silence packte seinen führenden Arm, hing sich daran fest und zum Glück wurde Youma vom Scheinwerferlicht geblendet. Er fluchte gerade noch, als Silence beide wegteleportierte, zurück zum Ausgangspunkt. Ehe es Youma gelang sich zu beschweren, verpasste Silence ihn mit Anschwung eine Ohrfeige, die den Dämon einige Schritte nach hinten taumeln ließ. Erstaunt und mit der Hand auf der wunden Stelle sah er sie an, sprachlos. „DU SPINNST JAWOHL VÖLLIG! Wenn du so weiter machst, wirst du niemals meinen Respekt, geschweige denn meine Liebe zurückgewinnen! Denn SO wie du JETZT bist: HASSE ICH DICH!“ Das hatte genau ins Schwarze getroffen. Das Rot seiner Augen erlosch noch ehe er zu Boden fiel. Das war härter als jede Attacke. Ihre Angriffe hatte er ertragen, aber nicht diese Worte… Sie hasste ihn! Silence, sein Ein und Alles, hasste ihn! Aber was hatte Youma denn falsch gemacht, dass gerade sie ihn hasste? Er hatte doch zu ihren Wohl gehandelt! Natürlich, er hatte sie getötet… der Schmerz darüber zerteilte immer noch seine Brust. Doch nun hatte er ihr doch alles erklärt… warum verstand sie ihn nicht? Vielleicht brauchte sie Zeit. Ja, genau das war es. Er musste ihr Zeit lassen. War ja auch verständlich, immerhin hatte sie Äonen von Jahren alleine verbracht. „Gut!“ Silence war perplex über diese Antwort. „Ich werde dir Zeit lassen.“ Nicht das was sie erwartet hatte zu hören und wäre die Situation nicht so todernst, würde ihre Kinnlade herunter fallen. Doch jegliche Schritte in diese Richtung unterdrückte sie. Stattdessen bahnte sich die Wut ihren Weg die Herrschaft über ihr Wesen zu erringen. „Ich brauche keine Zeit“, brachte Silence über die vor Wut bebenden Lippen. Ihre Hände hatte sie bereits zu Fäusten geballt und unterdrückte jede Versuchung ihn noch einmal zu schlagen. „Ich werde mich niemals von dir wiederbeleben lassen. Und ich sage dir auch meine Gründe: Anders als du fühle ich mich durch und durch als Wächter. Ich weigere mich die Seite zu wechseln und so was wie deine Partnerin zu werden! Ich trage mein Wächterblut mit Stolz!“ Youma sah sie verblüfft an und sagte ebenso verunsichert: „Aber… dann sind wir Feinde…“ Keine Gefühle regten sich auf dem Gesicht seiner Geliebten. Keine Reue und auch kein Mitgefühl. „Das stimmt.“ Auch diese Worte trafen ihn genauso wie auch ihre Anderen. Sie versetzten ihn so in Trauer, dass Youma plötzlich das Verlangen hatte einfach vor ihren Füßen darum zu flehen, sie möge es sich noch einmal anders überlegen. Doch dies ließ der noch klardenkende Teil von ihm nicht zu. Dieser wusste das würde bei Silence ohnehin keine Wirkung zeigen. „Es gibt noch einen Grund, Youma: Du scheinst es nicht begriffen zu haben, aber ich liebe dich nicht mehr. Ich liebe den Autor des Buches, welches über die Wächterwurzeln erzählt. Ja, du hast mich richtig verstanden. Obendrein war ich es, der ihm das alles erzählt hat, damit er in der Lage war das Buch schreiben zu können. Ich liebe Tao Asuka. Einen simplen nichtsbedeuteten Klimawächter und wenn einer mich wieder zum Leben erwecken wird… dann wird er es sein!“ Alle ihre Worte waren nichts gegen diese. Youma konnte sie nicht verstehen, selbst als sie sich immer und immer wieder in seinen Kopf wiederholten. Sie bereiteten ihn Schmerzen. Enorme Schmerzen, als wären sie ein todbringendes Gift, welches seinen Körper ausschalten würde. Doch egal wie oft er diese Worte hörte, sie lösten keine Trauer aus, nein - viel mehr das Gegenteil. Plötzlich spürte Youma einen fürchterlichen Drang in sich: Das Verlangen zu Töten. So ausgeprägt hatte er ihn noch nie vernommen und auch nicht so zerstörend. Das Gefühl ließ seine Hände beben, sie zitterten als der Halbdämon sie zu Fäusten ballte und als er sich wieder aufrichtete. Das Blut seines Vaters hatte abermals die Oberhand übernommen, es kontrollierte seine Sinne und machte ihn blind vor Wut. Es wunderte Youma das seine überkochende Magie nicht sichtbar wurde und aus seinen Körper herausströmte. „Ich bring ihn um!“ Silence blieb ruhig Angesicht des aufgebrachten Youmas. Sie wusste selbst nicht woher diese Ruhe kam. Vielleicht lag es daran, dass sie wusste dass seine Erbitterung umsonst war. „Da bist du zu spät. Tao… Tao ist tot.“ Es war sichtbar, dass die Gefühle ihres Verlobten langsam zu Ruhe kamen. Genauso schnell wie sie in ihn aufgekommen waren, ließen sie auch wieder nach und verrauchten. Auch wenn er immer noch verstimmt aussah und die Wut nicht zu übersehen war. Seine roten lichtlosen Augen unterstrichen das. Ohne ein weiteres Wort, nahm er seine Sense, die zu Boden gefallen war und sagte mit tiefstem Widerwillen: „Mach was du willst, Silence.“ Er wandte ihr den Rücken zu und schien sich gerade auflösen zu wollen, als sein Zwilling ihn aufhielt: „Was hast du jetzt vor?“ Mit einem ironischen Lächeln sah er über die Schulter. „Man gibt seinen Feinden keine Auskunft über den nächsten Kriegsschritt.“ Er nahm abermals den Anhänger mit der Kapsel in die Hand und sagte ernst und mit dunklen Augen: „Wenn du nicht willst…“ Gerade als Youma die Kapsel wieder unter dem violetten Oberteil verschwinden ließ, glänzte noch etwas Anderes auf. Umgehend sah Silence das Etwas an, was sie in ihrer freien Hand hielt und erstarrte. Die Glöckchen samt Kette lösten sich in Ruß auf. Ehe die Yami etwas sagen konnte, hörte sie schon Youmas schadenfrohes Gelächter. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir dies ohne Sieg überlasse, oder Silenci?“ Wutentbrannt sah sie auf, doch zu spät. Mit folgenden Worten und einem Winken, löste er sich auf: „Ich werde auf dich warten!“ Silence hatte ein enormes Problem. Ihr Körper, oder eher Greens, war von Glasssplittern übersäht, sie sich bei ihren Kampf gegen Youma zugezogen hatte. Sie spürte die Schmerzen nicht, aber Green würde sie zu spüren bekommen, sobald sie wieder das Bewusstsein übernehmen würde. Zwar war dies auch ein Störungsfaktor, doch nicht der Größte. Silence verfluchte Greens Kleidungsstil, denn sie hatte sich ausgerechnet heute für ein Ärmelloses grün/blaues Oberteil entschieden, so das nicht nur die Splitter in ihrer Haut glänzten, sondern auch das dunkle Blut deutlich zu sehen war. Aber Silence wollte nicht auffallen und so würde sie es tun. Sie brauchte eine Jacke… Zu ihren Füßen lag eine. Allerdings war diese genauso von Blut getränkt wie sie selbst, wenn nicht sogar noch mehr. Es war Karis Jacke. Weitere Frage: Was sollte sie mit ihrer zerstückelten Leiche machen… Sie überlegte nicht lange und nahm das Handy aus der Hosentasche. Nach dem zehnten Piepen nahm endlich der gewünschte Gesprächspartner ab. „Green! Tut mir Leid, aber meine Zeit ist…“ „Onii-chan!“, säuselte Silence und versuchte Green nachzuahmen. Nicht sehr gut, denn sie hörte wie Grey stutzte. „Es gab hier ein Problem in Tokio…“ „Das weiß ich! Kannst du dir vorstellen wie viele Zeitbanne momentan aktiv sind?! Das ist ein regelrechtes Blutbad!“ Können ja nicht gerade effektiv sein, dachte Silence in Gedenken an den Helikopter. „Grey.“ Jetzt gab sie sich keine Mühe mehr ihre Stimme zu verstellen. „Kari ist tot. Sie liegt hier im Park.“ Silence hörte noch wie er Greens Namen sagte, ehe sie auflegte. Mit Mitleid in den schwarzen Augen, sah sie auf die Leiche hinab. Es ärgerte sie die Pest, dass sie nichts tun konnte. Das Mädchen hatte den Tod nicht verdient... und wenn sie in Greens Seele hinab fühlte, spürte sie wie die Schuldgefühle sie umwucherten. Aber jetzt musste sie eine Jacke besorgen… Keine fünf Minuten später und ohne Gewissensbisse aufgrund der bewusstlosen Frau (würde in den ganzen Opfern dieses Tages sowieso untergehen…), hatte Silence eine Jeansjacke gefunden, sie angezogen und war schon in die helle Eingangshalle von Greens Wohnblock eingetreten. Wirklich unpraktisch, dass sie gerade jetzt nicht mehr teleportieren konnte… aber sie wollte so viel Energie wie möglich sparen – Greens Körper war ausgelaugt. Silence hatte schon auf den Knopf zum Fahrstuhl gedrückt, als eine für Green bekannte, doch für sie unbekannte Stimme ertönte: „Green-chan!“ Die Yami fluchte in Gedanken. Das hatte zu ihrem Unglück gerade noch gefehlt! Wenn sie einfach so tun würde, als hätte sie nichts gehört, würde das Aufsehen erregen. Es blieb Silence nichts anderes übrig als abermals Green nachzuahmen. Mit einem zuckersüßen Lächeln drehte sie sich zu dem Rotschopf um. Sein Blick ließ darauf vermuten, dass er erwartungsvoll war, eine gewisse Neugierde war in seinen Augen zu finden. Silence wusste nur nicht auf was er wartete. Sie kannte Greens Vergangenheit zwar sehr gut, doch ihr Privatleben hatte sie nicht besonders interessiert, schon gar nicht ihre besonderen Arten mit ihren geliebten Freunden umzuspringen. Wenn Silence ehrlich zu sich war… kam sie in diesem Moment nicht mal auf den Namen des Jüngeren. Sie wusste, dass er ihr entfallen war. Irgendwann hatte sie ihn gewusst, aber ihre Gedanken drehten sich immer noch um Youma. Kein Platz für irgendwelche zweitrangige Informationen. „Hi!“, sagte Silence daher einfach und weil sie, anhand seiner Miene, wusste, dass etwas fehlte, fügte sie noch hinzu: „Wo kommst du denn her?“ Es fehlte nur noch das zurückgehaltene Lachen um dieses Klischee einer Ahnungslosen zu unterstreichen. Siberu hob misstrauisch die Augenbraue. „Aus Shibuya. Green-chan, geht es dir nicht gut?“ Zum Glück erlöste Silence das Geräusch des ankommenden Fahrstuhls. Sie betete dafür, dass er sich nicht dafür entschied mit einzusteigen und ging schon einen Schritt rückwärts, womit sie im kleinen Raum des Fahrstuhls war. „Ich werde denn ma… Ich muss noch Essen machen, weißt ja.“ Oh, wie sie sich wünschte vor Scharm in den Boden zu versinken. Doch gerade in dem Moment als der Fahrstuhl seine metallenen Türen schließen wollte, stellte Silence plötzlich den Fuß dazwischen. Denn sie hatte plötzlich eine Idee. „Sag Mal, kannst du deinem Bruder was ausrichten?“ Schlagartig schlug das Gesicht des Angesprochenen um. Es verdunkelte sich, auch wenn es nach wie vor fragend war. „Was denn?“ „Ich möchte gerne Morgen mit ihm reden. Sagst du ihm das, bitte?“ Die Yami versuchte Greens liebenswürdigen Blick nachzuahmen. Ob es ihr gelang konnte sie nicht sagen, da ihr leider, oder zum Glück, ein Spiegel fehlte. Auf die Antwort des Rotschopfes wartete sie nicht, sondern sagte einfach: „Gute Nacht, Silver!“ Ihr war der Name gerade wieder eingefallen… nur schlecht das es der Falsche war. Der Fahrstuhl schloss sich und zurück blieb ein verwirrter Siberu. Nach kurzem Schweigen, kam eine Frau herein. Durch ihr Grüßen wurde er aus seiner Trance geweckt, verzichtete aber auf sein übliches Geflirrte, was der Nachbarin nicht entfiel. Ein wenig beleidigt folgte sie Silence’ Beispiel und verschwand im Fahrstuhl. Siberu legte den Kopf schief. „Silver? Also eindeutig… Green-chan geht es NICHT gut.“ Und obendrein…hatte sie nach Blut gerochen. Nach Blut und Tod. Fertig gestellt: 10.07.07 in Türkei Pink: Das nächste Kapitel wird ein GxG Kapi non plus ultra >3< Sibi: WAS?! DAVON WUSSTE ICH NICHTS! Warum werden mir solche Informationen vorenthalten?! Green: oh.... WAS PASSIERT DENN DA?! Pink: Ich weiß es! *GxG Fahne schwenks* >3333< Siberu: Òo Raus mit der Sprache Pink! Green: Pink! Du bekommst Schokooladeeeee! Siberu: *Green nachmach* Wir haben sogar Milchschokolade! Und Weiße! Alles was du willst, Pink-chaaaaan! *Bestechung PUR* Pink: Q______Q IHR SEID SO SÜÜÜÜß >U< *will Schoko-kun umarmen, doch Green und Sibi weichen aus* Sibi und Green: Ej. Nur gegen Infos òQó Pink: .___. *schniff* aber Autorin-chan hat gesagt, ich darf nich... Sibi und Green: *zur Autorin wendt* Wir schenken dir Nocturn! Nocturn: Das wüsst ich aber! Sowieso: Haltet mich da raus! Ich bin tot! Sibi und Green: *versteck* Pink: Schoko-kuuuun ÖUÖ? Nocturn: ô____O Autorin: *Nocturn wieder wegschieb* ok ok. Ein paar mini Infos ûû sehr GxGiges chapter. Green ist am Ende ihrer Nerven angelangt und nur einer kann ihr helfen... doch dies bringt ihr Leben in Gefahr, denn die Hikari sind zu einem Entschluss gekommen, was Greens Überleben angeht... und da ihr alle GxG fans seid (seit ihr einfach ma!) müsst ihr das nächste kapi lesen, mit dem Namen „Wie Ying und Yang“! Kapitel 55: Wie Ying und Yang ----------------------------- Wie Ying und Yang Alle Nachrichten waren voll von den Horrorbildern der vergangen Nacht. Augenzeugen berichteten der leibhaftige Tod hätte in den Straßen Tokios sein Unwesen getrieben. Spezialisten waren der Meinung, dass es sich bei dem Täter des Massakers, um einen Mann handelte, der wahnsinnig geworden war und sich selbst wirklich für den Sensenmann hielt. Daher die Sense, erklärten sie. Andere wiederum waren zu geschockt von dem Grauen, um überhaupt irgendwelche Vermutungen aufzustellen. Natürlich war die Version der Spezialisten die, die geglaubt und auch auf sämtlichen Schlagzeilen zu sehen war: „Sensenmann als Massaker Vorbild – 132 Tote.“ „Abstraktes Massaker in Tokios Straßen.“ „Wahnsinniger Mörder tötet im Namen des Todes 132 Menschen.“ Doch wie durch ein Wunder war auf keinen der grauenvollen Bildern Green zu sehen, oder vielmehr ihr Körper, geführt von Silence. Die Wächter, die für die Geheimhaltung ihrer Rasse verantwortlich waren, hatten ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass nicht nur sämtliche Bilder von Green verschwanden, sondern auch alle Erinnerungen, derer die sie kämpfend gegen Youma gesehen hatten. Um den Halbdämon stand es allerdings nicht so gut. Sein schönes, doch blutbesudeltes, Aussehen war überall auf der Welt zu sehen. Für die Wächter war deren Hikari wichtiger gewesen. Vor allen Dingen, aber die Magie die zum Einsatz gekommen war. Auch von dem waren alle Spuren beseitigt. Für die Menschen war es ein völlig „normales“ Massaker, ohne irgendwelche, in deren Augen, unlogischen Handlungen, gewesen. Demnach wurde auch nach Youma gefahndet, wie zu erwarten, natürlich ohne Ergebnis. Bei den Wächtern sah es allerdings nicht besonders anders aus. Niemand konnte sich Youmas Existenz erklären. Es gab keinerlei Anzeichen auf seine Identität. Nur eins wussten sie: Er war ein Yami, somit ein Wächter. Dies hatten sie sehr schnell anhand von simpler Technik herausgefunden. Etwas Simples wie die Zoom-Technik und schon war dem guten Beobachter das Wappen der Yami auf der Sense aufgefallen. Die Erklärung, dass Youma ein einfacher, nach Blut dürstender, Dämon war, hätte ihnen besser gefallen. Das war immerhin nichts Neues… aber ein Mitglied der, eigentlich vollkommen ausgerotteten Yami-Familie? Das war wirklich was Neues. Und das warf eine Menge Fragen auf. Fragen auf die niemand eine Antwort wusste. Im Jenseits hatten die ranghohen Hikari, seit dem Wiederfinden von Green, endlich mal wieder ein neues Diskussionsthema. Ein Thema welches wirklich heikel war. Die Einzige die jedoch alle aufkommenden Fragen mit einer Antwort befriedigen konnte, war Green. Momentan saß sie in zusammen mit Grey in einem Arbeitszimmer, mit einem wohl dampfenden Tee in der Hand. Sie hatte ihn noch nicht angerührt, denn die junge Hikari machte keine Anstalten ihre Traurigkeit zu verbergen. Auch wenn jemand der sie nicht kannte, ihre Gefühlslage wohl nicht sehen würde. Denn Green weinte nicht und soweit Grey es beurteilen konnte, hatte sie es auch nicht getan. Ihr, wie immer, ungeschminktes hübsches Gesicht sah sehr gefasst aus. Zwar recht blass, aber das, war sie schon vor all dem gewesen. Ihre Augen hingen schlaff und auch ein wenig leblos in den Augenhöhlen. Kein einziger Lichtpunkt war zu sehen. Hinter den beiden Geschwistern war ein Computer eingeschaltet. Dessen 3D Plasma Bildschirm zeigte auf einer etwa fünf Meter großen Fläche die Aufnahmen der Menschenkameras, welche die Wächter sich einverleibt hatten. Das Größte zeigte die Aufnahme die der Helikopter kurz vor dem Verschwinden der Zwillinge gemacht hatte. Die von Außen wirkende Green, hielt Youma am Arm fest, der gerade abermals mit der Sense ausgeholt hatte. Hinter ihnen die elf kopflosen Menschen. „Green. Ich kann deine Lage sehr gut nachvollziehen und auch, dass du ganz und gar nicht in der Stimmung bist, Auskünfte preiszugeben… aber das hier ist eine Angelegenheit die zu einem katastrophalen Ausmaß anwachsen kann. Noch unerfreulicher als sie ohnehin schon ist. Wir sind auf deine Hilfe angewiesen, da du scheinbar die Einzige bist, die etwas weiß. Bitte, Green, sag mir wer der Mann ist, der dich angegriffen hat.“ Green sah von ihrer Tasse auf, an dem Gesicht ihres Bruders vorbei und auf eins der angezeigten Bilder. Auf dem Bild war Youmas, noch nicht blutbespritztes, Gesicht zu sehen. Jetzt wo sie Grey und Youma auf einmal sah, fiel ihr auf, dass zwischen den beiden Wächtern die gleiche Ähnlichkeit vorhanden war, wie auch bei Green und Silence. Nur das Grey lange nicht an Youmas atemberaubender Schönheit herankommen konnte. „Green…“ Ein verzweifelter Versucht die Aufmerksamkeit seiner Schwester wieder auf sich zu lenken. Es schien gelungen zu sein, denn die Angesprochene sagte: „…Ich hab es doch schon einmal gesagt: Ich weiß es nicht. Er hat mich einfach aus heiterem Himmel angegriffen und nicht gesagt warum oder wie sein Name lautete. Ich bin genauso ahnungslos wie wir alle.“ Teilweiße entsprach dies auch der Wahrheit. Green hatte keinerlei Erinnerungen an das was passiert war, nachdem Silence ihre verbotene Technik angewandt hatte. Aber nachdem sie die schrecklichen Bilder gesehen hatte, war sie froh darüber sich ahnungslos nennen zu können. Sie wusste nicht wie sie den Kampf geschlagen hatte, wenn Silence nicht übernommen hätte. „Warum sollte ein Wächter die Hikari angreifen…“, sagte Grey gedankenverloren. Es war deutlich, dass diese Frage nicht an Green gerichtet war, sondern an sich selbst und einfach nur so in den Raum geworfen war. Die Hikari hoffte er würde mit dem Ausfragen aufhören, doch ihr Hoffen war vergebens. Grey war aufgestanden und zeigte auf ein Bild auf dem Green alleine zu sehen war. Sie sah genau auf was er zeigte, tat aber so als würde sie es nicht merken. Es war der Stab. Genauergenommen, der von Silence. „Was ist das?“ „Hat mit Tinami ausgeliehen“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Es war nämlich eine Ausrede die Green sich schon vorher parat gelegt hatte. „Es sieht so aus als hättest du schwarze Augen, findest du nicht auch?“ Es war deutlich worauf Grey hinaus wollte, doch Green tat weiterhin als wüsste sie es nicht. „Findest du? Das wirkt sicherlich nur so.“ Der Kaze war nicht überzeugt, das sah man ihm an. Auch wenn er zugeben musste, dass die königsblauen Augen seiner Schwester auch jetzt ein wenig dunkler als normal wirkten. Was wahrscheinlich an dem fehlenden Licht lag. „Green, es bringt nichts.“ Green zuckte zusammen, nicht weil es die Stimme von Silence war, sondern aus dem Grund, dass sie hörbar war. Hörbar in dem Sinne, dass auch Grey sie gehört hatte. Er öffnete den Mund fassungslos und blinzelte einige Male. Als er stumm mit dem Zeigefinger auf Green zeigte, wurde ihr klar, dass Silence, sichtbar, hinter ihr stehen musste. Als ob Green gerade ihre Schulfreundin ihrem Bruder vorstellen würde, sagte sie: „Grey, darf ich vorstellen? Das ist Silence. Silence, dass ist mein großer Bruder Grey. Sie ist eine Wächterin der Dunkelheit.“ Auf Silence’ Aufforderung hin, hatte Green ohne Mucken das Zimmer verlassen. Wahrscheinlich war sie sogar froh darüber. Nach anfänglichem Anstarren von Greys Seite aus, war Silence ohne Umschweife angefangen zu erklären. Er unterbrach sie nicht, doch die Yami konnte deutlich an seinem Gesicht sehen, was ihre Worte auslösten. Viel erklärte sie nicht, nur das Wichtigste. Aber jedoch so viel, dass er verstand und keine Fragen mehr hatte. „Und du brauchst Greens Körper zum agieren, Silence-san?“ „Ja. Ein anderer kommt nicht in Frage. Nur die Körper der Hikari sind mit meinen kompatibel.“ Grey verfiel dem Schweigen. Es war deutlich zu sehen, dass er sich deswegen große Sorgen machte und abermals sah er auf die Plasmabilder. „Für meine Schwester ist das eine zu große Last. Sie hat bereits genug gelitten.“ „Ich bin mir darüber sehr wohl im Klaren. Glaub mir, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, würde ich ein anderes Medium wählen. Green und ich sind uns sehr ähnlich. Ich habe noch nie jemanden gefunden mit dem ich so gut zusammen passe. Daher ist sie mir besonders wichtig und deshalb werde ich sie beschützen. Sie ist schon zu tief in all dem hinein geraten um wieder heraus kommen zu können. Wenn ich nicht bei ihr bleibe, wird Youma sie töten.“ Grey nippte gedankenverloren an seinen Tee. „Ich schließe mich den Gedanken an, dass sie Schutz braucht… aber durch dich gerät sie weiterhin ins Kreuzfeuer zwischen dir und deinem Zwilling.“ „Das leugne ich nicht.“ „Vielleicht wäre es das Beste wenn sie hier im Tempel bleibt. Hier ist sie sicher.“ „Absolut nicht. Das Sicherheitssystem würde bei Youma keine Wirkung zeigen, da er zur Hälfte ein Wächter ist.“ Ein schwaches Lächeln huschte über Greys Gesicht. „Klingt als würdest du dich auskennen.“ „Lange Existenz fördert die Allgemeinbildung“, antwortete Silence mit einem Zwinkern. Der Kaze achtete nicht darauf und wurde sofort wieder ernst. „Und? Was hast du nun vor?“ Auch Silence’ Gemüt passte sich dem von Grey an. „Durch den Tod ihrer kleinen Freundin ist Green schwer angeschlagen. Sie macht sich für Karis Tod verantwortlich. Durch ihre Schicksalskarten glaubt sie nun, dass sie der Bote allen Übels wäre. Aus verständlichen Gründen. Ich bezweifle ehrlich gesagt dass sie momentan in der Lage ist Lichtmagie anzuwenden. Du weißt selbst wie unstabil dieses ist.“ „Absolut schutzlos…“ Silence erhob den Zeigefinger. „Genau. Daher ist es in erster Linie wichtig Green aus ihren Kummer herauszuholen… und ich habe dafür auch schon alles in die Wege geleitet.“ Grey stellte seine Tasse ab und sah seine Gesprächspartnerin verwundert an. Das Gesicht, welches Green wirklich unheimlich ähnlich war, war nun geschmückt mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Was hast du geplant?“ „Es gibt ein Wunderheilmittel, gegen alle Wunden dieser Welt, wusstest du das?“ Wenn möglich wurde ihr Lächeln noch eine Spur geheimnisvoller. Es war leicht zu sehen, dass ihr die Geheimnistuerei gefiel. In Greys Gesicht stand nur ein geschrieben: Verwirrung. „Was für eins?“ „Wenn ich das sagen würde, würde man mir nachsagen ich würde auf Kitsch stehen. Daher wirst du wohl selbst darauf kommen müssen!“ Das Wetter hatte sich eindeutig Greens Stimmung angepasst. Genauso traurig wie sie sich fühlte, sah auch der Himmel aus. Nur mit dem Unterschied, dass er hemmungslos Tränen vergoss, in Form von einem Regenguss, der seine Konkurrenz suchte. Eine Weile, sie konnte keine Zeit festlegen, starrte sie in das Unwetter hinaus, welches wahrscheinlich die letzten Blutspuren der vorigen Nacht wegspülte, ehe sie den blauen Vorhang fallen ließ und das Bild somit verschwunden war. Aus den Augenwinkeln sah sie auf die modische Wanduhr, welche die Form eines Mondes hatte. Mit schnellen Schritten verabschiedete sich der trübe Nachmittag und ging über in einen regnerischen Abend. Green war froh darüber, dass sie, mit Ausnahme von Silence, alleine war, denn so musste sie nicht daran denken, Essen auf den Tisch zu bringen. Pink war bei den Lings zu Essen eingeladen, wie auch das Übernachten… und Kari… sie würde nichts zu Essen haben wollen, wenn Green nicht in der Stimmung war, welches zu machen. Sie hätte sich entweder selbst was zu Essen gemacht oder einfach darauf verzichtet. Würde. Hätte. Vergangenheit. Sie war Vergangenheit. „Green, wir müssen reden.“ Die Angesprochene rührte sich auf Silence’ Worte hin nicht vom Fleck. Sie stand mit dem Rücken zu ihr. „Ich will nichts damit zu tun haben.“ Eine Antwort die die Yami erwartet hatte. Kooperation wäre in ihrer momentanen Lage sehr unwahrscheinlich. Silence hätte nicht anders gehandelt, wäre sie an Greens Stelle gewesen. Sie tendierte dazu etwas zu sagen, doch den Gedanken hätte sie sich sparen können. Es klingelte an der Haustür. Green zuckte zusammen und sah überrascht zur Tür, die man am anderen Ende der Stube sehen konnte. Sie sah sie an, als hätte sie vergessen dass ihre Wohnung einen Aus und Eingang hatte. Nach dem dritten Klingeln, fragte Silence ob sie nicht langsam mal hingehen wolle. Der Ton nerve sie, fügte die gereizt hinzu. Doch die Lichterbin wandte sich ab. „Ich will niemanden sehen.“ Hörbar seufzte Silence auf. „Dir muss man auch wirklich immer zu deinem Glück verhelfen…“, sagte die Tote als sie, als wäre es vollkommen normal, die Hand durch Greens Herz streckte und ehe sie die dazugehörige Formal sprach, sagte sie noch, mit einem beinahe mütterlichen Klang: „Sturkopf!“ Schon gehörte Greens Körper ihr und mit einem triumphierenden Grinsen stolzierte Silence in Greens Körper hinüber zur Tür. Die Klinke drückte sie gerade noch herunter, ehe sie ihr Medium wieder sich selbst überließ. Für diese war es zu spät einen Rückzieher zu machen, denn die Tür war bereits offen und erstaunt brachte Green den Namen des Besuchers über die Lippen: „Gary!“ Der Angesprochene entfiel ihre offensichtliche Verwunderung über seinen Besuch nicht und ein wenig verwirrt, aber auch leicht mit Trotz, sah er sie an. Es war deutlich, dass er gerade von Nebenan gekommen war, denn er trug keine Jacke. Mit einem simplen schwarzen Pullover stand er vor ihr, als wäre es das normalste der Welt. Natürlich, das war es auch, sagte Green sich selbst. „Was ist los? Silver sagte du wolltest heute Abend mit mir reden?“ Green sah augenblicklich zu Silence. Ihr war klar geworden, wer die Fäden hier in der Hand hielt. Silence sah mit einem unschuldigen Blick zur Seite, konnte es dennoch nicht lassen, ihr Medium kurz schnippisch anzugrinsen, ehe sie sich auflöste. Ihr war nicht entfallen, dass ihr Plan aufging. Allein der kurze Augenblick in dem sie Gary gesehen hatte, hatte ausgereicht um ein wenig Leben zurück in Greens Augen zu bringen. Tja. Das kitschige Etwas war wirklich ein wahres Wundermittel. Greens Herz handelte schneller als ihr Gehirn und schon hatte sie Gary hereingebeten, anstatt sich herauszureden. „Das Gleiche wie… immer, Gary?“ Sofort war Green wieder in ihre Schauspielrolle der „gut-gelaunten Green“, zurückgekehrt. Bei Grey war es etwas anderes gewesen. Er hatte die Hintergründe gewusst. Wenn Gary herausfinden würde das Kari… tot war, würde er sich nicht einmal mehr rauswerfen lassen. Vielleicht wusste er es auch schon. Immerhin konnte Green nicht ausschließen dass Silence es ihm verraten hatte. Obwohl… trotz allem, war Gary wohl noch die Person die Green am besten kannte. Er würde wohl auch ohne Erklärungen sehen, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Auch, wenn sie sich alle Mühe gab ihre Trauer zu verbergen. Er hatte sie bis jetzt immer durchschaut… Hoffte sie darauf? „Ja, danke.“ Die Hausherrin wand sich von ihren Besucher ab und schritt hinter die Theke, welche die Küche von der Stube trennte. Während sie am Kühlschrank zu Gange war, sah Gary sich fast schon neugierig um. Die Neugierde konnte er sich selbst nicht erklären, immerhin war er schon so oft hier gewesen. Auch jetzt, wo der letzte Besuch schon mehr als zwei Wochen zurück lag, hatte sich in der Wohnung nichts verändert. Wie immer war es aufgeräumt und ordentlich. Die Pflanzen schienen gerade erst benässt worden zu sein. Scheinbar war Green trotz allem ihren Pflichten nachgegangen. Die hellblauen Vorhänge waren vor dem großen Stubenfenster zugezogen und nur durch das Trommeln des Regens machte das Unwetter draußen auf sich aufmerksam. Ohne Gary sonderlich zu beachten holte Green die Gläser aus dem Schrank und öffnete den Kühlschrank. Begleitet mit dem Geräusch des zugehenden Kühlschranks ertönte Garys Stimme, in einem Tonfall, den Green noch nie von ihm gehört hatte: „…Es tut mir Leid, Green…“ Das Glas rutschte Green aus der Hand und zersprang in Scherben, als es auf den Boden aufschlug. Das Geräusch erreichte ihre Ohren nicht. Sie war in dem Moment zu aufgewühlt um sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Er wiederholte die gleichen Wörter noch einmal. Erst da schien ihr Denkvermögen den Betrieb wieder aufzunehmen. Was sagte er da? Warum sagte er so was? Was tat ausgerechnet ihm Leid?! Green war es die es Leid tat. Green war es die sich entschuldigen musste. Aber auch tausend Mal die gleichen Worte könnten es nicht wieder gut machen, was sie getan hatte. Aber… warum, wofür, was tat ihm Leid? Er hatte keine Sünde begangen! Sie war die Sünderin, nicht Gary! Green ertrug es nicht. Es tat weh, so schrecklich weh. Es war als hätten diese Anreihe von Wörtern ein Loch, eine alte Wunde, in ihr aufgerissen. Es klaffte, schmerzte, schrie nach Heilung. Doch die Hikari kannte kein Heilmittel. Sie war ratlos, stand einfach nur am Kühlschrank, wie eine Puppe der man den Strom genommen hatte. Doch er war nicht fertig. Und mit jedem weiteren Wort wurde die Wunde ätzend größer: „…Ich habe dich in Stich gelassen, als du meine Hilfe am dringendsten gebraucht hast. Ich habe es tatenlos zugelassen dass dir all das Leid widerfahren ist… dass du von irgendeinen Wesen besessen worden bist... dass du so verletzt warst, dass du ins Hospital musstest… und dass du all das alleine durchstehen musstest!“ Green zuckte zusammen, als sie deutlich vernahm wie Gary mit der zusammengeballten Faust auf die Theke schlug. „Und das obwohl ich geschworen hatte dich zu beschützen! Du hast mir dein Vertrauen geschenkt und ich bin dem ganz und gar nicht gerecht geworden. Ich hab dich enttäuscht… und das… und das…“ Seine Wut verrauchte und zurück blieb abermals der Ton der so schrecklich ungewohnt war von Gary zu hören. Voller Schuldgefühle… voller Trauer und Groll über sich selbst. Seine Worte waren aufrichtig und vollkommen ernst gemeint. Genau dies war es, was Green dazu veranlagte aufzukeuchen als er mit folgenden Worten abschloss: „…Tut mir so unendlich Leid…“ Green wusste nicht wie sie das handhaben sollte. Immer noch war sie nicht fähig zu agieren, ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht. Aber sie musste reagieren. Denn Green wollte nicht, dass Gary sich so fühlte, wie es seine Stimme verriet. Sie wollte, dass er sie viel eher anschrie, ihre Fehltaten ankreidete und nicht seine – die er nicht einmal begangen hatte. Green war Schuld. Sie war abermals Schuld an allem. Sie war die Ursache dafür, dass Gary sich so fühlen musste… und jetzt musste sie dafür Sorge tragen, dass er nicht länger mit diesen Gedanken herumirrte. Aber sie wusste einfach nicht wie! Green fand keine passenden Worte um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen – um sie in simple Worte zu fassen. Ihre Gedanken sprangen im Dreieck, überhaupt nicht in Stande zu solch einer Tat. Irgendeine kleine Stimme in ihr… vielleicht ihr Verantwortungsbewusstsein oder ihr Gewissen… sagte ihr, dass sie Gary Recht geben sollte. Wenn sie ihm Recht geben würde und die Entschuldigung nicht annehmen würde… würde er wahrscheinlich nachgeben, sich seiner „Schuld“ bekennen und aus ihren Leben verschwinden. Eine nicht angenommene Entschuldigung würde er akzeptieren, dessen war Green sich sicher. Und das, war doch das, was sie wollte… oder? Die beiden mussten weg. Siberu würde Gary schon folgen… Sie würden sich nie wieder sehen. Damit wären sie vollkommen aus der Schusslinie der Todeskarte. Denn wäre deren Leben nicht mehr in Gefahr… und sie würden nicht so enden… wie Kari. Aber Green war ein Egoist. Sie wollte nicht zu dem Leben zurückkehren, welches sie vor den Beiden geführt hatte. Einsamkeit… ewige, nicht entrinnbare, Kälte… ihr Schicksal als Unglücksbote alleine tragen, ohne Hoffnung, ohne ein Lichtblick zu haben… Es war jedoch genau das was sie wählen musste. Es war die einzige Wahl die sie hatte. Alleine bis zum Tod. Hoffentlich würde der nicht lange auf sich warten lassen… „Verschwinde.“ Green sagte dieses Wort ohne Gefühl. Vollkommen ohne Betonung, als wäre sie ein Computer der dies gesagt hatte. Die Wunde wurde größer und Green fragte sich, warum sie nicht schreiend am Boden lag. Gary sagte nichts, sie konnte auch nicht sehen, was dieses Wort ausgelöst hatte. Sein Gesicht sah sie nicht. Wahrscheinlich war dies auch besser so… dies machte es leichter. „Verschwinde! Ich will nichts mehr mit dir und Sibi zu tun haben! Ihr sollt aus meinem Leben verschwinden, ich brauche euch nicht mehr! Verschwindet in eure Welt und lasst euch hier nie wieder blicken! Ich will euch nie wieder sehen! NIE!“ Schweigen. Tu es schon, hör bitte wenigstens einmal auf mich! Gary sagte nichts und Green fragte sich, ob er sich argumentlos ergeben würde. Absolut nicht seine Art, doch es würde es leichter machen… auch wenn sie es fast schon hoffte… Zuerst wusste sie nicht was es war, doch schnell hatten ihre Sinne ihre Arbeit wieder aufgenommen. Jedoch nicht schnell genug um zu verhindern, dass Garys Hand, die Ihre ergriffen hatte, sie zu sich herum drehte. Der Anblick von Gary gab ihrer Wunde einen weiteren Riss. Er sah unheimlich ernst aus, doch hinter der Ernsthaftigkeit war deutlich sichtbar, dass Greens Worte ihn verletzt hatten. Plötzlich veränderte sich jedoch sein Gesichtsausdruck. Er wurde zu etwas, was Green absolut nicht verstand: Er lächelte. „Ich wusste es…“ Diese Worte sprach er fast schon seufzend, begleitet mit… Erleichterung aus. Warum? Was erleichterte ihn? Es war genau wie damals unter dem Kirschbaum. Genau wie damals schreckte er zögernd die rechte Hand aus und berührte, ebenso sanft wie damals, ihre Wange. Sie verstand nicht warum, und irgendwie… war es ihr auch egal. In dem Moment wollte Green sich einfach nur fallen lassen, sie wollte die Augen schließen und sich einfach nur in dieser Geborgenheit laben. Am liebsten wollte sie ihre Hand auf seine legen um ihn daran zu hindern, sie jemals wieder zurückzuziehen. „Wenn du deine Worte ernst gemeint hättest, hättest du nicht geweint.“ Geweint? Sie hatte es überhaupt nicht bemerkt… aber jetzt wo er es sagte, spürte sie, dass ihre Wangen von Tränen benetzt waren. Deshalb also, hatte er seine Hand an ihre Wange gelegt, um ihr die Tränen wegzuwischen. Womit hatte sie diesen Idioten nur verdient! Doch jetzt, wo er seine Aufgabe beendet hatte, zog er die Hand wieder zu sich und Green spürte beinahe schon einen Entzug. Sie wollte sich nach ihm ausstrecken und die Entziehung zu stillen. Dies blieb allerdings eine Wunschvorstellung, denn sie selbst blieb stehen und regte sich nicht. Fast schon automatisch wischte sie sich die restlichen Tränen weg und spürte dabei wie warm ihre Wangen geworden waren. „Was hättest du getan, wenn ich nicht geweint hätte?“ „Ich hätte dich zur Rede gestellt, Green. Ich weiche nicht noch einmal von deiner Seite.“ Green spürte wie sie errötete und war froh, dass ihre nussbraunen Haare ihr vor die Augen fielen. Die Hikari fühlte wie die Schuldgefühle langsam und sicher von ihr Besitz ergriffen. Wieso nur, war er so nett zu ihr? Wieso wollte er sie jetzt noch beschützen und vor allen Dingen, warum machte er ihr keine Vorwürfe? Obendrein gab er sich selbst die Schuld! Womit hatte sie das verdient? Womit hatte sie es verdient, dass sie jemanden wie Gary kannte und behaupten konnte, sie hätte ihn an ihrer Seite? Green versuchte sich abzulenken und tat so als würden die auf den Boden liegenden Scherben sie interessieren. Pflichteifrig bückte sie sich und sammelte mit gesenktem Kopf die Trümmer des ehemaligen Glases auf. Sie hatte keine zwei Scherben auf ihrer Hand, ehe auch Gary sich nieder kniete um ihr zu helfen. Seine Moral hatte es schlicht und einfach verboten Green tatenlos zuzusehen. „Ich schaff das schon!“, protestierte Green. „Lass mich dir helfen!“ Gary sah auf und traf den Blick der Hikari. „Und damit meine ich nicht nur die Scherben.“ Green vergaß für einen Moment die Scherben, wie auch ihre Umwelt, als sie in seine dunkelgrünen Augen sah. Sie hatte vollkommen vergessen, was für ein Vertrauen in diesen Augen ruhte. Ein fast schon dringendes Bedürfnis, ihm alles anzuvertrauen überspülte sie, wie eine Welle. Es gelang ihr nur mit größter Mühe dem zu widerstehen und sich nicht auf dieser Welle mittreiben zu lassen. Damit ihr dies erleichtert wurde, senkte sie eilig den Blick und begann schweigend ihre Aufräumarbeit zu beenden. Darauf achtend, nicht seine Hände zu berühren. Gary beschloss, dass dies alles nichts brachte. Er musste das Problem anders anpacken. Vielleicht sollte er erst einmal über etwas anderes, was Lockeres reden um sie ein wenig abzulenken. „Wo sind eigentlich Pink und Kari?“ Greens Hand kam zum Stillstand. „…Weg.“ Gary entfiel das nicht. Schnell bemerkte er, dass seine Idee ganz und gar nicht eingeschlagen hatte. Irgendetwas war mit ihr absolut nicht in Ordnung. Warum traf sie diese Frage so? Kaum hatte er diesen Gedanken beendet, fiel ihm die Nachrichten des gestrigen Abends ein. Weil ihm dieses Massaker mehr als suspekt vorgekommen war, hatte er im Internet nach weiteren Daten gesucht und war darauf gestoßen, dass ein Augenzeuge in einem Forum berichtete, er hätte ein kleines Mädchen in der Mitte durchgeteilt im Park gesehen. Aber das war wohl eines Zufalls zuviel… „Green, Kari ist doch nicht etwa einer der gestrigen Massaker-Opfer?“ Er stellte diese Frage mit Ruhe in der Stimme, doch auch zögernd, mit Rücksicht, als fürchte Gary Green würde diese Worte nicht vertragen. Ohne eine Antwort zu geben, stand Green auf und warf die Scherben weg. Gary tat es ihr gleich, auch wenn er das Gesicht seiner Freundin nicht aus den Augen ließ. Es war offensichtlich, dass sie versuchte seinen Blick auszuweichen. Dennoch nahm sie ein neues Glas und füllte Wasser hinein. Mit beiden Gläsern schritt sie zielsicher auf die kleine Sofagruppe zu und stellte die Getränke dort ab. „Willst du was zu knabbern?“ Das war Antwort genug. Kari war einer der Getöteten. Mitleid kam in Gary auf, merkwürdigerweise nicht wegen dem toten Mädchen, sondern wegen dem Mädchen, welches tapfer lächelnd vor ihm stand. Hatte sie nicht genug durchgemacht? Hatte sie nicht schon genug gelitten? Warum musste auch noch das dazu kommen… Gary fühlte sich durch diese Erkenntnis noch schlimmer als zuvor. Was sollte er tun, was sagen, um ihre Wunden zu heilen? Was war angebracht, wenn überhaupt etwas angebracht war? Vielleicht wollte sie lieber allein gelassen werden… Nein! Sie war lange genug alleine gewesen. Lange genug hatte er zugeschaut, jetzt musste etwas getan werden. Ansonsten würde er seine Green nie wieder zurückbekommen. Green setzte sich, in aller Ruhe trank sie einen Schluck von ihrem Wasser. Jedoch immer noch darauf bedacht, ihn nicht anzuschauen. Gary blieb stehen. „Was ist? Setz dich doch.“ Er ging ihrem Wunsch nicht nach. Mit einem geduldigen Blick sah er sie an und Green entfiel auch nicht das Mitleid, welches sich in seinen Augen spiegelte. „Gary, es ist wirklich…“ „Nichts in Ordnung. Green, glaubst du das merke ich nicht? Wir waren zwar lange getrennt, aber das hat nichts daran geändert, dass ich dich kenne und ich kenne den Unterschied zwischen deinem wahren Lächeln und deinem Aufgesetzten! Also beende dein Schauspiel und gib deine Gefühle zu. Du hast keinen Grund dich dafür zu schämen.“ Das Lächeln auf Greens Gesicht fiel in sich zusammen, als er seine kleine Rede beendet hatte. „Du verstehst das nicht…“ Die Hikari sah in eine andere Richtung um nicht seinen vertrauensvollen Augen zu verfallen. „Wie auch. Du verstehst es Dinge für dich zu behalten und andere in den Wahnsinn zu treiben“, seufzte er. Die Reaktion war unerwartet, doch, wenn er diesen Vergleich als Dämon aufstellen durfte: sie klang wie Gesang des Himmels. Green lachte. Sie lachte ihn nicht aus für seine ernst gemeinten Worte, sie kicherte einfach nur dezent. Schnell jedoch war dieser entspannte Augenblick vorüber. Denn als hätte Green sich selbst nicht gehört und auch nicht bemerkt hatte, dass sie zu lachen begonnen hatte, schlug sie plötzlich die Hand vor dem Mund - als wäre ihr Lachen eine verbotene Tat, für die man sie hängen könnte. Ein weiteres Mal herrschte Schweigen. Green behielt während diesen Minuten die Hand vor dem Mund. Ihr, über sich selbst, geschockter Gesichtsausdruck, veränderte sich langsam. Sie hörte auf Garys Worte und als sie die Hand senkte, sah er eine bodenlose Trauer in ihrem Gesicht. Noch nie hatte er sie in solch einen Zustand gesehen. Jetzt wo das aufgesetzte Lächeln sich aufgelöst hatte und sie mit leicht gesenktem Kopf dasaß und das Licht somit nicht ihr Gesicht erhellen konnte, wurden ihre dunklen Ringe unter den Augen erst richtig betont. Geschlafen hatte sie seit langen nicht mehr richtig - das war deutlich zu sehen. Doch blutunterlaufen waren ihre Augen nicht, also hatte sie nicht viel geweint. Wahrscheinlich nicht mehr, als diese paar Tränen von gerade eben. Gary wusste nicht ob, dass ein Gutes oder schlechtes Zeichen war. Er tendierte allerdings zum Letzteren. Green hatte die Trauer in sich hineingefressen. Zum Glück, lag der Tod des Mädchens erst einen Tag zurück. Der Halbdämon traute Green zu, dass sie die Trauer bis in den Tod, in sich vergaben hätte, wenn es nötig getan hätte. „…Es gibt danach kein Zurück mehr…“, ertönte Greens klägliche Stimme, als sie zu Gary aufsah. Dieser setzte sich jetzt endlich vor ihr hin. „Ich will nicht zurück.“ Green blickte zu ihm und sah, dass er ihr einen aufmunternden Blick schenkte. Nur einen kurzen Moment war Green dadurch ebenfalls zu einem Lächeln animiert. Stattdessen holte sie jedoch tief Luft und begann… „Es gibt ein Wunderheilmittel, gegen alle Wunden dieser Welt… Was hat Silence-san nur gemeint?“ Im Tempel war es weit entfernt davon zu regnen. Die Nacht hatte soeben über den Tag gesiegt. Am Horizont trafen sich dunkle Blautöne mit den hellen und vereinten sich zu einem herrlichen Farbspektakel. Im dunklen Bereich des Himmels leuchteten bereits die ersten Sterne auf. Wie so oft saß Grey an seinen Schreibtisch, von dessen Punkt man den Himmel, mit seinem Panorama bestens sehen und bestaunen konnte. Er arbeitete hier am liebsten und er musste zugeben, dass ihm diese Tageszeit gefiel, wahrscheinlich wegen der guten Inspirationen. Auch wenn es der Moment der Scheidung von Tag und Nacht war. „Liebe.“ Grey erschrak als die Stimme seines Tempelwächters an sein Ohr drang und wirbelte herum. „Ah, ich hab gar nicht bemerkt, dass du herein gekommen bist, Ryô!“ Ein mechanisches und doch höfliches Lächeln zeigte sich kurz auf Ryôs Gesicht, ehe er ein Tablett mit Greys Leibgericht auf einen Tisch stellte. „Ihr wart auch sehr in Gedanken, Grey-sama. Es wundert mich da nicht dass Ihr meine Anwesenheit Euch unbemerkt geblieben ist.“ Der Angesprochene sah zu dem Essen und zeigte darauf. Ryô erhob verspielt den Zeigefinger und sagte predigend: „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Prophet kommen… mit anderen Worten: Ihr habt mal wieder das Abendessen verpasst.“ Wie ein Kind lächelte Grey unschuldig, als wäre er von seiner Mutter getadelt worden. Jedoch stand er auf und setzte sich zum Tisch. Doch ehe er mit dem Essen begann, wandte er sich noch einmal an Ryô, der gerade wieder in Schweigen verfallen wollte. „Was meintest du gerade eben?“ Früher hätte sich Ryô an diesem Punkt sofort dafür entschuldigt, dass er sich vorhin in die Gedanken seines Herren eingemischt hatte. Doch Grey war froh darüber sagen zu können, dass er ihm das abgewohnt hatte. Er hatte auch oft genug seinen Freund darauf hingewiesen, dass dieser seine Meinung offen Kund geben konnte, ohne dass Grey dies kritisieren würde. Wahrscheinlich würde Ryô es in der Öffentlichkeit niemals wagen, aber wenigstens unter vier Augen. Schon einmal ein Anfang. Und das Suffix würde Grey ihm auch noch austreiben! „Liebe, Grey-sama.“ Ryô wurde leicht rot als er fortfuhr. „Das Wundermittel von dem Ihr spracht… ich denke damit ist Liebe gemeint. Mir ist schon öfter zu Ohren gekommen, dass man der Liebe solcherlei Fähigkeiten zusagt.“ Grey legte den Kopf schief. „Davon hab ich noch nie etwas gehört.“ Ryô musste sich ein belustigtes Lächeln verkneifen. Wer hätte das von Grey gedacht…! Greys Gesicht wurde ernst, was Ryô nicht entfiel. Der Windwächter sah schweigend und in seinen eigenen Gedanken verworren auf ein Bild welches auf dem Schreibtisch stand. Er hatte es von seiner geliebten Schwester bekommen und ob man es glaubte oder nicht, sie war nicht alleine auf dem Bild. Es war das Gleiche, welches auch die beiden Halbdämonen besaßen: Mit dem Unterschied, dass Greys Exemplar an beiden Seiten beschnitten war, so das zum Großteil nur noch Green zu sehen war. Von den beiden Geschnittenen waren nur noch höchstens einen Zentimeter zu sehen. Ryô hatte seinen Herren einmal gefragt warum er gerade dieses Bild eingerahmt hatte. Grey hatte weiß Gott genug Bilder seiner Schwester. Der große Bruder hatte mit traurigen Augen und doch einem Lächeln geantwortet: „Weil sie auf diesem Photo am glücklichsten ist.“ „Wem von den Beiden mag sie wohl am liebsten?“ Ryô sah auf, als seine Gedanken von Greys Stimme unterbrochen worden waren. Abermals würde er am liebsten den Kopf über den Kaze schütteln. „Das habt Ihr noch nicht gemerkt?“ Maulend legte Grey die Arme auf den Tisch, achtete mal wieder nicht auf das Essen, und stützte seinen Kopf auf diese. „Wahrscheinlich der, den ich am wenigsten leiden kann.“ Diesmal konnte Ryô sich ein apartes Lachen nicht verkneifen. „Wahrscheinlich!“ Abermals verfiel Grey dem Schweigen und zu Ryôs Staunen nahm er die goldene Gabel und begann mit dem Essen. Er sagte dabei nichts, eigentlich wie immer. Beim Essen sprach er nie, er stempelte es als ein Bruch der Etikette ab. Doch diesmal wusste Ryô hatte es einen anderen Ursprung, als seine Eitelkeit was die Allüre anging. Er fragte sich worüber er nachdachte…? „Danke fürs Mahl“, sagte Grey sonst auch nach Beenden des Essens und nahm auch widerwillig seine tägliche Medizin ein, die er mittlerweile schon fünfmal einnehmen musste. „Kurz bevor sich meine erhabene Familie dem Yami-Problem zugewandt hat…“ Ryô fiel zum ersten Mal auf, dass Grey „meine erhabene Familie“ mit einem für ihn untypischen Unterton gesagt hatte. Etwas was ihn fast schon schockierte. „… haben sie, was Green angeht, einen Entschluss gefasst.“ „Entschuldigt meine Neugierde: Welchen?“ Grey drehte sich zu seinem Freund und sah leidend und doch todernst aus. „Sie wird erst hingerichtet wenn die Ersten beiden ihrer schicksalhaften Karten sich bewahrheitet haben. Mit anderen Worten…“ „… Sobald Hikari-sama sich in einem Dämon verliebt, ist sie zum Tode verurteilt.“ „Und wie ich das sehe… dauert das nicht mehr lange…“ Green hatte länger gebraucht alles zu erklären, als Silence. Der Unterschied war höchstwahrscheinlich weil Green ganz von Anfang an erzählte und auch nichts ausließ. Wie erwartet, war Gary ein guter Zuhörer. Was Anderes hätte sie auch nicht von ihm erwartet. Er lauschte ihren Worten ein wenig angespannt, doch dennoch strahlte er eine Ruhe und Sicherheit aus, so dass Green kein einziges Mal ins Stocken kam oder in Zweifel geriet, ob das, was sie gerade preisgab, richtig war. Immer mal wieder sah sie zu ihm rüber, um seine Reaktion in seinem Gesicht lesen zu können. Dabei bemerkte sie öfter, dass er kurz davor war etwas zu sagen, oder ein Stöhnen unterdrücken musste. Oft nahmen seine Augen auch einen leidenden Ausdruck an, die Schuldgefühle kehrten oft zurück. Doch was ihr besonders ins Auge fiel: Als sie von Youma berichtete und seinem Leben als Halbdämon, sah Gary merkwürdigerweise weg. Kaum hatte er weggeschaut, kam Green ins Stocken. Auf Grund dessen, dass sie sich auf einmal fragte, wie er und Siberu eigentlich ihre Kindheit als „halb und halb“ verbracht hatten und ob sie Schwierigkeiten damit gehabt hatten…? Fragen tat sie jedoch nicht und irgendwann kam Green beim gestrigen Tag an. „… Ich kam zu spät. Er hat sie… er hat sie… einfach… durchgeteilt! Kari… Kari starb… in meinen Armen… wozu bin ich eigentlich mit Heilmagie ausgerüstet wenn sie nichts bringt?! Ich konnte nichts tun um ihre Schmerzen zu lindern! Ich konnte sie nicht vor dem Tod bewahren! Ich… Ich konnte überhaupt nichts tun… Kari war doch unschuldig… sie hatte mit all dem doch nichts zu tun…und dieser Dämon, dieser leibhaftige Sensenmann, hat auch noch behauptet es würde ihm „Leid“ tun! Er hat ein unschuldiges Kind ermordet!“ Green hielt es nicht länger aus. Begleitet mit einem aufkeuchen, welches die nahenden Tränen andeutete, vergrub sie das Gesicht in ihre bebenden Hände. „Dann… dann… hat Silence meinen Körper übernommen und gegen Youma gekämpft… Dabei ist dieses schreckliche Massaker angerichtet worden… und das… wa‘s. Das ist alles.“ „Dich trifft keine Schuld für das Massaker.“ Green lugte zwischen ihren Fingern hervor. „Ja, vielleicht - aber für Karis Tod! Wäre sie nicht bei mir gewesen… Die Karten... wäre sie noch am leben!“ Sie löste ihre Hände nun vollkommen von ihrem Gesicht und nahm ihr Glöckchen in die Hände. „…Wusstest du, dass die Elemente sich immer einen Wirt suchen der in Verbindung zum Lichtelement steht? Deswegen hat das Element Erde sich Kari ausgesucht… und das Feuerelement Firey… weil ich sie aus meiner Kindheit kenne… zwei ganz normale Menschen, die überhaupt nichts mit diesem furchtbaren Krieg zu tun haben!“ Das Glöckchen fiel geräuschlos auf ihre Brust zurück und mit bebender Stimme fuhr sie fort: „Silence hatte Recht. Ich bin eine Botin des Unglücks. Alle Personen die ich liebe stürzen durch meine Hand, durch meine Existenz, ins Leid! Mutter musste wegen mir auf ihren Frieden verzichten. Greys Gesundheit verschlechtert sich drastisch, wegen mir. Firey und Kari sind da hinein gezogen worden, wegen mir. Kari ist tot! WEGEN MIR!“ Es gelang Gary nicht irgendetwas dazu zu sagen, denn mit Tränen überströmtem Gesicht sah sie ihn an. „Und was ist mit EUCH?! Ich hab euch verletzt! Ich hab euch sogar lebensgefährlich verletzt! Das wird nicht einmal das Ende sein! Die Karten lügen nie! Ich werde euch umbringen… ihr zwei, die mir am Wichtigsten seid, werdet wegen mir sterben.“ Mit ihren großen königsblauen Augen sah sie ihrem Gegenüber leidend, zutiefst leidend, an. Ihre Lippen bebten, doch Green hielt das Aufkeuchen tapfer zurück. Nur die Tränen, die von ihrem Schmerz zeugten, konnte sie nicht zurück halten, so stur sie es auch versuchte. Diesen Anblick ertrug der Halbdämon keine zwei Sekunden, ehe er handelte. Schneller als Green blinzeln konnte, oder das er selbst darüber nachdachte, war er plötzlich neben ihr, um nicht nur den Arm um sie legen, sondern auch um sie an sich drücken. Überrascht über diese unerwartete und ungewohnte Berührung sah Green ihn mit großen verweinten Augen an, bevor sie den Kopf senkte. Doch nicht nur das. Durch seine Taten ermutigt schlang sie beide Arme um ihn und vergrub ihren hellbraunen Haarschopf in seinem schwarzen Oberteil. „…Ich will das nicht… ich will euch nicht verletzen…“ Jetzt da Gary alles wusste, konnte Greens verzweifelte Handlungen sehr gut nachvollziehen. Wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte er auch auf sein eigenes Glück verzichtet um die, die ihm am wichtigsten waren, nicht in Gefahr zu bringen. Aber gerade weil er sie verstand… was sollte er sagen um Green zu trösten? Was waren da die geeigneten Worte? Vielleicht sollte er sich auf sein Gefühl verlassen und alle Logik außer Acht lassen? Von diesem Gedankengang so aufgenommen, bemerkte er nicht wie er unablässig Greens Haare durchstrich. Green allerdings, beruhigte dies ungemein. Den Grund dafür wusste sie nicht. Doch ihr Zittern ließ nach und sie spürte wie die Tränen langsam ein wenig verstummten. Obwohl – was tat er eigentlich? Nichts. Oder eher, nicht viel. Er war einfach bei ihr und diese Nähe… Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie so von Jemand gehalten worden war. Denn genau das war es: Gary hielt sie und bewahrte sie somit vor dem verschlingenden Loch der Einsamkeit. Sie wollte nicht, dass er sie je wieder los ließ und sie als Folge darauf, zurück in dieses Loch fallen würde. Doch gab es eine andere Möglichkeit? Green hob vorsichtig den Kopf und bemerkte dabei, dass er sie ansah. Kaum als sie sich ihre Blicke abermals kreuzten, sagte eine kleine Stimme in ihr ein einziges Wort. „Ja.“ Fast so als ob Gary dieses Wort tatsächlich als Antwort auf ihre Gedanken gesagt hätte, führte er seine stumme Antwort aus: „Es ist nicht gesagt dass genau das eintrifft. Schau dir deine Familie an: Sie interpretieren etwas ganz anderes in die Karten. Ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du das Risiko nicht eingehen willst, es ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Spiel mit dem Schicksal… aber…“ Green zuckte erschrocken zusammen, als der Dämon plötzlich beide Hände an ihr Gesicht legte und es somit ein wenig anhob. Als Gary ihr Erschrecken bemerkte, zog er seine Hände zurück, doch Green war schneller und ergriff sowohl seine Rechte als auch seine linke Hand. So gut es ging, brachte sie ein Lächeln zustande und sagte: „Was wolltest du sagen?“ Sein Blick und auch seine Mimik waren ernst und mit einem undurchdringbaren Blick, der keinen Widerspruch zuließ fuhr er fort: „Ich gehe das Risiko ein. Ich lasse dich nicht noch einmal allein, schon gar nicht in so einem Fall wie diesen. Denn ich weiß, dass du genauso wenig willst, dass wir uns nie wieder sehen.“ Green holte zum Widerspruch aus, kam jedoch nicht weiter als die ersten zwei Buchstaben eines „Aber“s. „Das ist meine Entscheidung, Green. Nicht deine, also brauchst du dir auch nicht die Schuld dafür zu geben. Es ist meine Verantwortung und wenn mir etwas passieren sollte, dann ist es ebenfalls meine Schuld. Ich denke, dass sich Silver meiner Meinung anschließen wird.“ Durch diese Worte arbeiteten Greens Tränen abermals auf Hochtouren, diesmal jedoch aus einer gänzlich anderen Ursache. Die Tränen waren kein Beweiß für ihre Traurigkeit, sondern man konnte schon eher sagen, das Gegenteil. Es perlte jedoch nur eine Träne ihre Wange herunter. „… Was soll ich dazu noch sagen…“ „Gar nichts. Eine Ablehnung würde ich eh überhören“, antworte Gary spielerisch. Green nickte und meinte, sie wolle dann Schweigen. Sie löste ihre Hände von den Seinen und rieb sich ein wenig die Augen, fast so als wäre sie müde. Der Halbdämon war drauf und dran ein wenig von ihr wegzurücken. Immerhin hatte er sie sogar mit seiner Berührung erschreckt. Doch Green machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Diesmal war es Gary der überrascht wurde, denn die Hikari kuschelte sich an ihn. Sie schloss die Augen, sagte nichts. Die Schüchternheit des Halbdämons schlug zurück und damit wurde sein Gesicht rot wie eine Tomate. Fast so als müsste er sich versichern, dass niemand anderes außer sie im Zimmer war, sah er zu beiden Seiten. Es kam Gary so vor als wäre sein Arm schwer wie Stein, als er ihn jedoch endlich bewegt bekam. Schneller als erwartet und auch weniger steif als gedacht fand er seinen Arm plötzlich um Greens Schulter wieder. Diesmal war sie nicht zusammengezuckt. Gary bildete sich sogar ein, sie hätte ein kurz gelächelt. Warum machte es ihn plötzlich so nervös? Warum meldete sich gerade jetzt, und nicht schon früher, seine verdammte Schüchternheit? Wahrscheinlich weil die Wünsche nun unterschiedlich waren. Keine zehn Minuten später war Garys größter Wunsch es gewesen Green Traurigkeit zu lindern, dies hatte ihn handeln lassen. Doch jetzt handelte er aus einen völlig anderen Wunsch: Gary wollte Green Nahe sein. Er wollte sie berühren. Der Gedanke, dass er ein Dämon war und sie eine Hikari und das dies absolut unnatürlich, beinahe schon unlogisch war, schob er brüsk zur Seite. „Gary…“ „Hm?“ Das Mädchen in seinen Arm ließ die Augenlieder gesenkt als sie fortfuhr: „Warum? Warum tust du das alles für mich?“ Garys Röte hatte soeben abgenommen, doch jetzt kehrte sie mit voller Wucht wieder zurück und er musste das Stottern unterdrücken. Er war froh darüber, dass Green immer noch die Augen geschlossen hatte. Ehe er sich jedoch beruhigt hatte, vergingen wohl einige Sekunden. „Du bist mir einfach nicht egal. Du bist mir… wichtig. Ich weiß nicht ob du darauf geachtet hast, aber wir kennen und jetzt immerhin schon fünf Jahre.“ Green konnte nicht drum herum nun die Augen zu öffnen. Ein erfreutes Lächeln spielte um ihre Lippen. Das wusste er? Wie niedlich! Das hatte sie ihm nicht zugetraut… Es war der erste Schultag auf einer japanischen Mittelschule. Gary war in ihrer Klasse gewesen. Das waren noch Zeiten! Zeiten des „Ookido-san“ und „Najotake-san“. Er war ja so ein arroganter Idiot gewesen. Green erinnerte sich noch gut daran, dass sie sich nach der Schule immer bei Sho und damals noch Firey, beschwert hatte. Er hatte sich wirklich verändert… und sie wahrscheinlich auch. Gary hatte sich vielleicht bei Siberu genauso über sie beschwert - wer weiß? „Daher…“, fing Gary wieder an und schreckte Green aus ihren Gedanken auf. „…bist du zu so was wie… wie… ein Teil meines Lebens geworden. Einen Teil den ich nicht missen will und schon gar nicht will ich, dass du wieder so einsam wirst wie zu dem Zeitpunkt als wir uns kennen lernten.“ Er räusperte sich und vollführte mit seiner freien Hand eine gespielt genervte Handbewegung. „Auch wenn du mindestens genauso anstrengend bist wie Silver. Nein, ich denke du toppst ihn.“ Gary unterstrich seine Worte mit einem Seufzten, auf das Green gespielt einstimmte. „Du und dein Ego! Gib doch einfach zu, dass du mich liebst!“ … Beide liefen rot an bei dem Wort welches Green aus Versehen rausgerutscht war. „AH! D-Das meinte ich nicht! I-Ich meinte… naja so äh… geschwisterlich! Du weißt doch, dass ich euch beide auf eine andere Art liebe, als DIE Liebe! Also nichts falsch verstehen, ja?“ Zu einem simplen und einverstandenen Nicken war Gary gerade noch in der Lage. Das hatte ihn aus der Fassung geworfen. Green nestelte stillschweigend, und immer noch in seinen Arm, den Zaum ihres Rockes. Bedacht ihn nicht anzuschauen und den Blick gesenkt zu halten. Lange hielt sie das jedoch nicht durch und sah verstohlen in seine Richtung. Gary sah ebenfalls woanders hin, er bemerkte nicht einmal, dass Green wieder zu ihm rüber sah. Der Hikari war etwas ins Auge gesprungen und sie griff nach dem was um den Hals des Dämons hing. Sie musste etwas tun um sie beide abzulenken... und sie hatte etwas gefunden. Gary sah Green verwundert dabei zu wie sie seinen Anhänger beinahe schon geschockt begutachtete. „Was ist?“ „Woher hast du das?!“, antwortete Green, als sie ihren Kopf wieder hob und ihn direkt ansah. Gary wollte ein wenig zurückweichen, denn die beiden hatten nur einen kleinen Abstand zwischen einander. Doch sie hielt immer noch seine Kette in der Hand, so dass ihn jeglicher Versuch in diese Richtung versagt war, wenn er sich nicht würgen wollte. „...W-Wie?“ Zu mehr war er in dieser Situation nicht in der Lage. „Woher du sie hast! Ich hatte sie doch… und ich…“ Im Gegensatz zu Greens Gesicht, hellte das von Gary auf, da er nun verstand. „Silver hat sie mir wiedergegeben.“ Die Hikari öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Schien sich aber dann doch dazu zu entscheiden zu reden. „Und ich dachte ich hätte sie verloren… ich hatte schon total schlechtes Gewissen! Der wird was von mir zu hören bekommen!“ Gary schmunzelte. Er konnte einfach nicht drum herum kommen, denn es freute ihn, dass Greens Art genau wie immer war. Eigentlich hatte sich doch überhaupt nichts verändert… oder doch? Die Kette fiel zurück wo sie hingehörte, während Gary Green beruhigte. Er meinte er würde sich schon um einen gewissen Rotschopf kümmern und sie brauchte die Kette ja jetzt eh nicht mehr als Glücksbringer. Es drohte ja keine Gefahr. Keine Gefahr… so ein Irrtum. Green hatte ihm eins nicht erzählt: Nämlich, dass die Hikari die Absicht verfolgten sie umzubringen. Der Gedanke, dass Gary sich auch noch damit belasten musste war ihr zuwider. Außerdem, musste sie ganz ehrlich zugeben, glaubte sie auch nicht daran, dass ihre ach so heilige Familie sie töten würde. Sie wusste selbst nicht warum. Entweder weil sie ihrer Mutter vertraute oder weil sie die Hikari irgendwo nicht ernst nahm. Es konnte aber auch daran liegen, dass sie um einiges mehr Angst vor Youma hatte. Ein schöner und doch leibhaftiger Sensenmann. Genauso kaltblütig wie der Tod selbst… Sie musste sich nur die Bilder von Greys Bildschirm vor dem inneren Auge aufrufen und schon lief es ihr kalt den Rücken herunter. Früher oder später würde sie ihm wieder gegenüberstehen, solange sie mit Silence verbunden war, würde kein Weg drum herum führen. … und er hatte Kari auf dem nicht vorhandenen Gewissen… Aber davon mussten Gary und auch Siberu nicht allzu viel wissen… Auch wenn Green nicht vor hatte wieder mit dem Lügen anzufangen. „Was ist? Du bist so in Gedanken.“ Die Angesprochene sah auf. Gary entfiel aber auch gar nichts. Kein Wunder, sagte Green sich selbst, sie saßen auch immer noch Arm im Arm… Diese Stellung wirkte merkwürdig. Er war es immerhin gewesen, der den Arm um sie gelegt hatte. Ok, sie hatte sich zwar davor an ihn angekuschelt, aber jetzt schmiegte sie sich nicht mehr an ihn und dennoch lag sein Arm immer noch um ihre Schulter. „Manchmal denke ich, es wächst mir alles über den Kopf.“ Die Hikari zog ihre Knie an sich ran, legte den Kopf auf Garys Schulter und schmiegte sich ein wenig an ihn. In dem Moment dachte Green nicht daran, was diese Berührungen für eine Bedeutung hatten. Sie mochte es. Die Hintergründe waren ihr egal. Was sollte daran schon falsch sein? Gary sah ein wenig zögernd zu Green. Da ihr Kopf auf seine Schulter lag und sie ihn ein wenig gesenkt hielt, konnte er ihre Augen nicht sehen. Somit fiel es ihm schwer ihr momentanes Gemüt zu definieren. Nur ihre Haltung ließ darauf schließen, dass sie abermals ihren Gedanken nachhing und dass diese Gedanken ihr scheinbar kein Wohlbehagen bereiteten. Er wollte gerade antworten als er plötzlich spürte wie Green ihre zierlichen Finger zwischen die seiner rechten Hand legte. Verwundert sah er sie an, doch nach wie vor war ihr Blick gesenkt. Langsam ließ der Halbdämon auch seine Finger auf ihre Haut sinken, auch wenn er nicht wusste was Green mit dieser Geste bezweckte. Kaum waren ihre Hände miteinander vereint, hob sie deren Hände ein wenig hoch und drehte sich nun zu ihm herum. Sie lächelte. Und wie sie lächelte. Noch nie hatte Gary so ein warmes Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen. Es überschattete ihren schlechten Zustand und verlieh ihrem Gesicht ihre übliche Schönheit zurück. Auch wenn die Schüchternheit Garys ihn bei diesem Bild schier wahnsinnig machte, war er nicht in der Lage sich abzuwenden. Er war wie festgenagelt von diesem ungewohnten Anblick. „Du bist ein Halbdämon und ich eine Hikari. Wir sollten uns gegenseitig umbringen, wir sollten uns hassen…“ Greens Blick wanderte zur deren verbundenen Händen, doch Garys war immer noch an Green gehaftet und lauschte wie in Trance ihren Worten. „… und doch sind unsere Hände verbunden. Auch wenn wir schon das Blut der Artgenossen des jeweils Anderen vergossen haben. Wir sind unterschiedlich. So unterschiedlich wie es nur sein kann. Die Natur spricht gegen so eine simple Berührung. Aber weißt du woran ich dann denke, um mir zu sagen, dass es trotzdem richtig ist?“ Aus den Augenwinkeln sah sie zu ihm, das bezaubernde Lächeln immer noch auf dem Gesicht, welches Gary nach wie vor die Sprache raubte. Er schüttelte nur kurz den Kopf. Zu mehr konnte er seinen Körper nicht bringen. Als Green mit leiser Stimme antwortete, wandte sie ihren Blick wieder auf deren Hände. „…An Ying und Yang.“ „An Ying und Yang? Wieso?“, brachte der Halbdämon gerade noch zu Stande. Green kicherte, wurde rot über sich selbst. „Naja… Die Beiden Elemente sind doch so unterschiedlich wie es überhaupt möglich ist. Nacht und Tag, Schwarz und Weiß, Dunkelheit und Licht, das Übliche eben… und doch sind sie in ihren Kreis immer verbunden. Bis in alle Ewigkeit vereint, obwohl sie sich in keinem Punkt ähneln und alles dagegen spricht.“ Sie sah auf, lächelte immer noch und sagte: „Wir sind wie Ying und Yang. Gegensätzlich und doch verbunden…“ Keine fünfzehn Minuten später hatten sich die Beiden vollständig von einander gelöst. Ein Meter Abstand lag zwischen ihnen. Die Haustür stand offen, vom Treppenhaus kam ein kühler Windhauch in die Wohnung, der Greens vordere Strähnen leicht in Bewegung brachte. Sie hielt sich an der Haustür fest und sah ihren gegenüber nachdenklich an. „Du bist ein Idiot. Wie soll ich dir das nur wieder zurückzahlen?“ „Ganz einfach: Sonder dich nicht ab. Mehr verlang ich nicht von dir.“ „Hm. Ich denke das bekomme ich gerade noch hin“, antwortete sie mit einem verspielten Grinsen. „Und wenn du das nächste Mal so eine Last auf deinen Schultern hast…“ Gary sah sie ernst an, während ihr Lächeln schwand. „Dann denk daran, dass du nicht alleine bist. Jede Last ist leichter zu zweit zu tragen.“ Die Hikari sah ihn verwundert an, schmunzelte dann jedoch und nickte. „In Ordnung.“ „Sehen wir uns dann morgen?“ „Klar, wie immer, ja?“ „Gut… dann…“ Gary drehte sich schon um, entschied sich dann aber doch anders. Er öffnete den Mund. Greens Augen wurden größer, vielleicht leuchtete sogar ein wenig Erwartung in ihren königsblauen Augen auf. Dieser unschuldige Anblick ließ in Gary die Röte aufkommen und sofort schloss er den Mund wieder und die Worte, die er sagen wollte, blieben somit in seinen Gedanken. Stattdessen sagte der Halbdämon: „Gute Nacht, Green…“ Sie seufzte, wünschte ihm aber das Gleiche. Bevor sie jedoch die Tür schloss sagte sie noch mit einem kleinen Lächeln: „Das sagst du mir aber noch irgendwann.“ Die Tür ging zu und Gary stand alleine im Gang. … Das Wesen mit dem dunklen Blut legte seine linke Hand lautlos auf die Tür, wo sie sich zu einer Faust zusammenkrampfte. Er biss die Zähne zusammen als hätte er plötzlich enorme Schmerzen. „Verdammt...!“ Kurz musste Gary dem Drang widerstehen aus seinen Gefühlen heraus gegen die Tür zu schlagen. Er war wütend. Wütend über sich selbst. Wütend über das was er fühlte. Er musste sich einfach irren. Es durfte noch nicht zu spät sein um diese Entwicklung zu stoppen. Es durfte einfach nicht! „Bitte...es darf noch nicht zu spät sein!“ Green stand in ihrem kleinen heimischen, gut gewärmten, Flur, ein wenig fassungslos über sich selbst und daher nicht fähig sich zu bewegen. Was war da nur über sie gekommen? Sie hatte sich verdammt weit raus gewagt… und warum bereute sie es nicht einmal? Die Hikari spürte immer noch seine Berührungen, besonders wo seine Finger zwischen den Ihren gelegen hatten. Sie hatte sich wohl gefühlt, so wohl wie schon lange nicht mehr – sie konnte sich nicht daran erinnern sich jemals überhaupt so wohl und geborgen gefühlt zu haben. Green empfand es als völlig richtig: Sie hatte nichts falsch gemacht und daher auch nichts zu bereuen. Gedanken wie: „Oh mein Gott, was denkt er jetzt von mir?!“ Kamen ihr nicht in den Sinn. Den Grund dafür wusste sie nicht. Sie war absolut ruhig, auch wenn ihr Herz schrecklich schnell schlug und ihr beinahe schon Schmerzen bereitete. Fast so als würde es sich gegen die Erkenntnis wehren, die Green sich langsam zusammenreimte… Green legte die Hände über ihr Herz und flüsterte, mit geschlossenen Augen: „…Ich glaube… ich bin in einen Halbdämon verliebt…“ Fertig gestellt: 06.08.07 angefangen in Türkei, beendet in Deutschland (Viel im Flug geschrieben...während meine Mutter vor Angst gestorben ist, als der Flugzeugfahrer sagte, wir würden durch Gewitter fliegen x3 I luv Fliegen!) Vorschau Firey: Hi! Ich bin hier um eine kleine Vorschau auf das nächste Kapitel zu machen (ganz ohne Bakayama! Muha!) Im nächsten Kapitel setzen Green und Silence ihre Mission fort. Ich wüsste gerne was das für eine Mission ist... irgendwie erzählt man mir nicht so viel ._.° Sibi: Kein Wunder. Du hast in der Storyline ja auch nichts zu melden öAö Firey: ... *versucht ihn nicht zu beachten* Ich denke es handelt sich darum die Wahrheit über Youma (oder wie auch immer der hieß!) und Light herauszufinden ûû° Und... Sibi: Na endlich wird ja auch zeit, dass dieser alte Kram abgeschlossen wird! Bald ist Sommer, da haben wir verdammt nochmal besseres zu tun, als in der Vergangenheit zu welzen! Firey: û_______Û *IMMER noch versucht ihn nicht zu beachten* Darüber hinaus erfahren wir einiges über die Go... Sibi: Ich sag doch. Langweillig. Laaaaangweilig! Firey: Ò__ó WIR ERFAHREN ETWAS ÜBER GREENS GEFÜHLE FÜR GARY! FÜR _GARY_ NICHT _SIBERU BAKAYAMA_ Sibi: *DOOM* Wir...tun...WAS?! Sag das nochmal du Flachbrett! Das ist doch nicht dein ernst! Firey: //Lügen macht Spaaaaß x3// Klar ist es das. Also les das nächste Kapitel „Punkt ohne Rückkehr“ ^^ Sibi: ... Kapitel 56: Punkt ohne Rückkehr ------------------------------- Punkt ohne Rückkehr „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt!“ „Du bist kein Mensch…“ „Schau mal diese wunderschönen Bäume!“ „Wenn ich eins nichts ausstehen kann…“ „Und das Vogelgezwitscher!“ „Sind das…“ „Hach, ist die Welt nicht wunder, wunderschön? Guck mal die Liebespaare! Haaaach!“ „MEDIEN DIE LIEBESBETRUNKEN SIND!“ Damit hatte Silence die Aufmerksamkeit der überschwänglichen Green. Schwungvoll wandte die verliebte Hikari sich herum, der MP3-Player schwang sich dabei stilvoll mit und die Melodie irgendeines romantischen Liedes verklang in der warmen Luft des Mais. „Was ist denn mit dir los, Silence? Das Leben ist schön! Genieß es!“ Die Yami hatte für dieses Klischee eines verliebten Mädchens nur ein Augenrollen übrig. „Was habe ich für ein Monstrum erschaffen… Außerdem bin ich tot. Ich kann kein Leben genießen wenn ich dieses Leben nicht besitze.“ Die Angesprochene schlug die Handflächen zusammen, lachte und sagte: „Genau! Danke für deine Hilfe.“ Scheinbar hatte sie ab Silence‘ zweiten Satz die Ohren zu gemacht und nur das Erste gehört. „Ohne dich hätte ich nie bemerkt, dass ich… in… AAAAH!“ Zum ersten Mal bemerkte Silence, dass Pink und Green wirklich verwandt waren, denn genau wie Pink schwenkte Green jetzt mit den Armen hin und her. „Und ich fange an es zu bereuen…“ „Aw! Silence, lass dich umarmen!“ Abermals verdrehte die Wächterin der Dunkelheit müde die Augen, als Green es tatsächlich wahr gemacht hatte und durch sie hindurch gesprungen war: Somit war sie an das Gartentor einer Villa geknallt. Silence hatte schon gehört, dass man durch Liebe blind werden konnte - aber blöd? „Green. Bitte komm zurück zu den Normaldenkenden und hör auf mit diesem Affentheater! Immerhin haben wir etwas von allergrößter Wichtigkeit vor. Sammle deine Konzentration für unsere Mission. Ansonsten… hej. HÖRST DU MIR ÜBERHAUPT ZU?!“ Die Hikari war wieder vorgegangen und schien ihre Begleiterin nicht sonderlich zu beachten. Sie war schon wieder in ihre Traumwelt der Romantik versunken. Dank ihrer, wie Silence es fand, kitschiger Musik, malte sie sich wahrscheinlich genau in dem Moment ihr Liebesgeständnis aus: „Gary, ich… ich liebe dich!“Er würde rot werden. Aber natürlich vernünftig sein. „…Aber, Green wir…“ Green würde unschuldig zu Seite schauen. Vielleicht mit Tränen? „Ich weiß… natürlich weiß ich es! Aber ich kann nichts mehr gegen meine Gefühle tun…“ Verbotene Liebe! AW! Wie spannend! Wie dramatisch! „… Mir geht es genauso…“ Überrascht würde sie sich umdrehen. „Wirklich? Heißt das, du…?“ „…Ja. Ich liebe dich auch.“ Oder warte mal. Würde er nicht etwas mit Verlangen sagen? Hm… sie musste mal Siberu fragen… Sollte sie es auch sagen? „Ich verlange nach dir“, klang aber nicht gut. Wo war da die Romantik? „Du bist krank.“ Ups. Das würde Gary aber nicht sagen… er würde sie ja wohl hoffentlich leidenschaftlich küssen. Hoffte sie jedenfalls… Green erwachte aus ihren Tagträumen mit einem knallroten Kopf, was in Silence nicht gerade den Anschein weckte, als ob sie ihr jetzt zuhören würde. Sie war wahrlich nicht mehr ansprechbar. Ob das gut gehen würde? Mit so einer verliebten Partnerin? Sie hatte doch alles andere im Kopf als deren Aufgabe. Seit Tagen plante sie schon ihr Liebesgeständnis. Dieses Mädchen war sogar so verrückt, dass sie sich nicht nur genau ausmalte was sie anhaben wollte, sondern auch den Hintergrund. Sie benahm sich wie ein verliebter Teenager. Nicht selten kann es vor, dass sie urplötzlich anfing zu quietschen. Nur in Gegenwart der beiden Halbdämonen benahm sie sich halbwegs normal. Das verrückte Benehmen überließ sie dann ihrer Cousine. Vielleicht weil ein gewisser Rotschopf im Bunde nichts mitbekommen durfte… Wenn sie allerdings in ihren Tagträumen vertieft war, war es schwer sie zu erreichen. Fast unmöglich. Silence wunderte es fast schon, dass sie ihr Medium bis hierher gebracht hatte. In Green schien wohl doch noch ein wenig Verantwortungsbewusstsein vorhanden zu sein. Doch wenn Green nicht ernst bei der Sache blieb, würde deren Mission gewaltig nach hinten losgehen und es hing viel von der Mission ab. Z.b deren Leben. Die Vorstellung in der Zeit verloren zu gehen, war keine an der Silence besonders Gefallen fand. Aber dieses Risiko mussten sie wohl oder übel eingehen, wenn sie genau wissen wollten, was damals geschehen war. Eine Zeitreiße so weit zurück war die einzige Möglichkeit herauszufinden was die Wahrheit war. Hatte Youma Recht oder war es Light? Selbst im Jenseits gab es Niemand der diese Fragen beantworten konnte. Silence war die Einzige die mit der damaligen Zeit verbunden war – mit Ausnahme von Youma. Also hatten sie vor drei Tagen mit Tinami gesprochen. Denn bei einer normalen Zeitreiße konnte man höchstens 100 Jahre zurück gehen, 103 Jahre in die Vergangenheit war der Rekord. Die Wächter hatten schon früher mittels Zeitmagie versucht die Geheimnisse deren Vergangenheit zu lüften. Ohne Erfolg. Sie waren einfach in der Zeit verschwunden ohne jemals wieder zurückzukehren. Ab diesem Punkt hatte Green sich geweigert weiter zu machen. Bis Tinami preisgab, dass es doch eine Möglichkeit gab. Etwas was die Wächter vor ihnen nicht gehabt hatten: Einen Anker. „Einen… was?“, fragte Green. Tinami schwenkte mit ihren Pockys hin und her und fuhr mit einem vielsagenden Grinsen fort, welches Silence irritierte. „Einen Anker, Ee-chan und Ile-chan…“ Green war die Einzige die Silence‘ Fluchen über ihren Spitznamen hörte. Zu ihren Leiden. „Oh bitte, Tinami, nenn Silence nicht so, ich muss mir ihr Maulen anhören!“ Als ob die Kikou nicht unterbrochen wurde, fuhr sie fort: „Einen Zeitanker - um es genau zu sagen. Natürlich wisst ihr nicht was das ist! Aber er macht es möglich, dass ihr mit Hilfe von Ai-chan eine so enorme Zeitreiße unternehmen könnt. Der Anker ist nämlich Ile-chan. Sie stellt das Verbindungsglied zu der Vergangenheit her mittels ihrer Erinnerungen an damals.“ „Aber… können wir dann nicht nur in die Zeit an der sich Silence erinnert? Oder verstehe ich das falsch?“ „Im Gegenteil. Ihr könnt eine Zeitreiße unternehmen die sich in einem Radius von hundert Jahren um Ile-chans Erinnerungen befindet. Wie gesagt, ihre Erinnerungen dienen nur als Anker, für Ai-chan lediglich eine Orientierung.“ Silence und Green sahen sich an. Die Hikari war sich nicht so ganz sicher, auch wenn sie wusste, dass sie Tinami vertrauen konnte. Wenn sie sagte es war möglich, dann war es auch möglich. „Wagst du es?“, fragte Silence grade heraus. „Ja.“ „Ah wir sind da“, sagte Green und blieb stehen. Silence tat es ihr gleich, ein wenig überrascht dass ihr Medium sie dort hin geführt hatte, wo sie hin sollten. Doch bevor Green den Knopf der Sprechanlage betätigte sah sie schielend zu Silence. „Es gibt wirklich keine andere Möglichkeit?“ „Warum?“ „Uhm… Sie mag mich nicht besonders. Und ich muss zugeben: Ich mag sie auch nicht.“ „Stell dich nicht so an. Eure Beziehung ist egal. Sie muss deinen Befehlen Folge leisten, ob sie dich nun mag oder nicht. Drück den verdammten Knopf!“ Green grummelte, tat aber wie geheißen und berührte den Knopf. Es gelang ihr nicht einmal den Finger wieder runterzunehmen ehe eine genervte Stimme ertönte: „Du hast dir Zeit gelassen, Najotake!“ Schlagartig verdunkelte sich Greens Gesicht. Als sie ihren Mund öffnete, befürchtete Silence Zickenterror, doch das Eisentor glitt bereits zur Seite und ein Piepen deutete an, dass die Zeitwächterin an der anderen Leitung bereits die Verbindung gekappt hatte. „Ich weiß echt nicht wozu ich das hier mache!“, maulte Green, stemmte die Hände in die Hüfte und ging durch das Tor, Silence im Schlepptau. „Für die Zukunft deiner Rasse... Solltest du jedenfalls.“ „Wie dramatisch.“ Zielsicher öffnete Green die große Tür und wäre beinahe mit der Hausherrin zusammen gestoßen. „Kannst du nicht aufpassen?!“, fauchte Kaira die Hikari an. „Und was ist mit dir?!“ Ohja, dachte Silence, die haben sich lieb. „Eeeeeeeeee-chan!“ Erleichtert über den Ruf, wandte Green sich von der Zeitwächterin ab und sah zu Tinami, die hinter Kaira aufgetaucht war und grinsend salutierte. „Tinami, zum Glück bist du auch hier! Ich denke alleine mit Kaira wäre ich wahnsinnig geworden.“ „Gleichfalls“, fauchte Kaira und drehte auf den Hacken um. „Lass uns das schnell hinter uns bringen!“ Tinami achtete nicht auf Kaira und sagte zu Green: „Hast du Ile-chan dabei?“ Green nickte lächelnd, welches Silence nicht zustimmen konnte. Es gefiel ihr nicht das man so von ihr sprach. Es klang als wäre sie ein Gegenstand. „Sie steht genau neben mir.“ „Aw ich finde das ja so spannend! Sowas hat noch nie jemand vor uns probiert! Würde diese Mission nicht unter strengster Geheimhaltung liegen, würden wir in die Geschichte eingehen!“ Tinami legte den Arm um Greens Schultern und zog sie mit sich. „Ist denn alles klar?“, fragte die Hikari. „Aber logo! Es kann nichts schief gehen.“ Überzeugt von dieser Annahme machte die Kikou das Victory-Zeichen und führte Green in einen kleinen düsteren Raum, wo Kaira, im Schneidersitz und verschränkten Armen bereits auf den Boden saß. Sie zeigte auf das Kissen ihr gegenüber, wo Green sich niederließ. „Und Silence?“ „Dein Anker muss deinen Körper übernehmen.“ Anker?! Jetzt wurde es Silence langsam zu bunt. Klar, so war es geplant: Dennoch klang es in ihren Ohren als ob sie tatsächlich ein Gegenstand war. So hatte sie sich das nicht vorgestellt! Green nickte und sah abwechselnd zu den Mädchen. „Ich warne euch. Ich habe noch eine Liebeserklärung vor mir!“ „Vertrau mir“, sagte Silence und schon spürte Green ihre kalte Umarmung, wodurch sie das Bewusstsein verlor und die Yami ihren Körper übernahm. „Willkommen zurück, Ile-chan!“, grüßte Tinami schalkhaft. Doch diesmal ließ Silence diese Schmach nicht auf sich sitzen und mit einem Schnipsen feuerte sie einen dünnen Energiestrahl ab, der nur knapp Tinamis rechte Wange verfehlte und ein tiefes Loch in der Wand hinterließ. „Nie wieder, verstanden?!“ Das Grinsen der Kikou wurde steif und Kaira sah Silence beinahe schon mit Hochachtung an. „Ok, nie wieder…“ Tinami sah kurz so aus als würde sie anfangen zu weinen, doch sofort widmete sie sich wieder der Mission. „Gut, Ai-chan, du weißt was du zu tun hast!“ Green fühlte sich leicht. So leicht als würde sie fliegen… als würde sie einfach in der Luft hängen. Nichts, absolut nichts, unter ihr. Nicht einmal die Luft spürte sie. Wenn man es genau nahm: Sie spürte gar nichts. Waren ihre Sinne etwa außer Betrieb? War das beim Zeitreißen normal…? Garantiert nicht… Silence? Silence? Green bekam keine Antwort und so versuchte sie es noch einmal. Silence blieb stumm. Ein kleiner Stich von Panik ließ Green aufschrecken. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass ihre Panik umsonst war. Silence stand vor ihr. Sie hatte den Rücken ihr zugewandt und sah hinaus in einen rötlichen Himmel. Ihr Körper war durchscheinend, was bedeutete, dass sie in ihrer Seelenform vor ihr stand. Green hatte also ihren Körper… Hatte sie nicht. Geschockt sah sie an sich hinunter und bemerkte, dass sie genauso durchscheinend war wie Silence. Die Hikari sah genauso aus, wie, wenn sie in ihrer Seele mit Silence sprach und tatsächlich: Sie hing in der Luft. „SILENCE!“, fauchte Green, zeigte mit dem Zeigefinger anklagend auf ihren Rücken und schrie weiter: „Sag mir, was du mit mir angestellt hast! Ich bin jawohl nicht tot?!“ Silence schien es nicht einmal für nötig zu halten ihr eine Antwort zu geben. Weiterhin stand sie an einem Balkon und sah hinaus. Green wurde es zu bunt. Sie erhob sich, schritt mit leichten Schritten auf Silence zu und hatte schon den Mund geöffnet, als sie ihn vollkommen sprachlos wieder schloss. Seit sie das erste Mal vom Tempel aus auf die Erde hinunter geschaut hatte, hatte es kein Anblick mehr geschafft sie so sprachlos zu machen. Doch dieser… Die atemberaubende Stadt, die sich vor ihr erstreckte, bestand aus verspielt gebauten Häusern, dessen Architektur für Green ein absolutes Rätsel war. Die Gebäude waren alle nicht sonderlich hoch, bestanden alle aus weißen Stein, dennoch war jedes Bauwerk individuell in ihrer Konstruktion gestaltet: Runde, eckige, welche von Säulen gestützt und andere wo das Dach zu schweben schien. Die Straßen waren entlang des Randes mit Muster geschmückt und wurden erhellt von Laternen. Diese waren nicht elektronisch: Auf verschnörkelten Haltern basierend, schwebten in Reih und Glied leuchtende Kugeln, die ausreichten um fünf Meter Weg zu erhellen. Die Hauptstraße war wohl 25 Meter breit und im gleichen Takt wie auch die Laternen, wurde die Straße überdacht von Bögen an denen sich wunderschöne Blumen schlängelten: Die Green noch nie zuvor in ihren Leben gesehen hatte. Wenn die Hikari nach rechts sah, konnte sie Klippen erspähen, aus dem ein Wasserfall hervortrat. Das Wasser wurde auf halber Höhe in drei Ströme geteilt und von dort aus liefen sie dreigeteilt durch die Stadt. Über das Wasser hinweg führten Brücken. Doch auch diese waren keine die Green zuvor gesehen hatte. Sie schienen keine Substanz zu haben: Sie bestanden aus leuchtender Magie. Doch jetzt wo Greens Augen dem Wasser folgten bemerkte sie etwas. Die Stadt war nach einem bestimmten Muster aufgebaut… Tatsächlich, stellte Green fest, zusammen mit den Gebäuden und dem Wasser, war das Wappen der Wächter von oben zu erkennen. „…Wie schön“, war das einzige was Green heraus brachte. „Natürlich ist es schön. Die Wächter strebten schon immer nach der vollkommenden Schönheit, im Gegensatz zu den Dämonen, die eher praktisch veranlagt sind. Aber dies... dies ist Eterniya. Meine Heimat.“ Die Angesprochene sah auf und zu Silence rüber, die fort fuhr: „Eterniya ist, ich meine war, das kleinste unserer Gebiete und doch war dies das Zentrum des Wächtertums. Das Problem war nur…“ Silence streckte den Arm aus und zeigte nach Westen. „Dort beginnt bereits Lerenien-sei, eines der Sektoren der Dämonen. Es liegt ringartig um Eterniya herum. Es gab ständig Reibereien. Besonders da Lerenien-sei dem Herrscher der Dämonen gehört hat.“ Die Yami sah zu Green, die sie fragend anschaute. „Anders als bei uns, gab es bei den Dämonen acht Hauptgebiete, die von den sieben Teufeln und dem Herrscher regiert worden waren. Bei uns ist es so, dass alle unsere Gebiete von hier aus geleitet werden.“ Kaum hatte sie dies gesagt, nahm Silence Greens Hand, die sie jetzt, da sie beide Seelen waren, anfassen konnte. „Was hast du vor?“ Wollte Green gern fragen, doch es gelang ihr nicht mehr. Denn die Yami zog ihr Medium über die Balkonbrüstung und schon befanden sie sich gut neunzig Meter über den Boden. „…OMT“, keuchte Green als sie nach unten auf die kleinen Beete sah und sie klammerte sich an Silence‘ Hand. Sie war es vielleicht gewohnt in der Luft zu hängen, doch Green garantiert nicht. Das Fliegen mit Gary oder Siberu gefiel ihr da um einiges besser. Da hatte sie wenigstens an etwas Halt. Das Positive war allerdings, dass, wenn sie abstürzen sollte, ihren Körper nichts geschehen konnte. Vor was hatte sie also eigentlich Angst? „Lass uns!“, sagte Silence, die eindeutig gut gelaunt war. Mit Green an der Hand, wie ein Haustier, flog sie Richtung Osten. Im ersten Moment gefiel Green die Schnelligkeit der Yami absolut nicht, doch dann… dann merkte sie wie schön das Fliegen eigentlich war. Zwar ließ sie die Hand ihrer Freundin nicht los, doch sie begann es zu genießen. Sie spürte die Luft nicht, es gab nicht den geringsten Widerstand. Eine grenzenlose Freiheit lag vor ihr und unter ihr eine wahre Märchenstadt, dessen ganze Pracht sie erst jetzt wahrnahm. Dennoch hatte Silence nicht auf ihre Frage geantwortet, was Green gar nicht gefiel. „Silence, du schuldest mir noch eine Antwort!“, sagte die Hikari, als sie so nah über die Wasseroberfläche des Flusses flog, dass sie das Wasser hätte berühren können, wenn es möglich gewesen wäre. „Ach, du meinst deinen Zustand?“ „Natürlich. Ich habe noch keine Lust zu sterben!“ Die beiden flogen unter eine Brücke hindurch wo Green die Hand hob, als würde sie dessen Wölbung berühren wollen. „Keine Sorge, deshalb wirst du garantiert nicht sterben. Dein Körper ist noch im Jahre 2006. Nur deine Seele hat eine Zeitreiße unternommen. Ein Körper hätte nur Schwierigkeiten bereitet!“ Perplex wurde sie angesehen. „Wie hast du das denn geschafft?!“ Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Angesprochenen aus. „Ich bin die Meisterin der Verbotenen Künste, vergessen?“ „Würd ich gern… Aber ich kann doch wieder zurück?“ „Natürlich. Ich beherrsche mein Handwerk! Außerdem… wäre das hier etwa so schlimm? Körperlos zu sein bringt ne Menge Vorteile. Wir zwei wären als Seelen kein schlechtes Duo.“ „W-Wie bitte?!“ Silence lachte über Greens Gesichtsausdruck. „Nur ein Witz! Glaubst du etwa ich würde eine Ewigkeit mit dir aushalten? Nein Danke!“ Silence sah wieder gerade aus. Sie machten eine scharfe Kurve, folgten weiter dem kristallklaren Fluss, weiter nach Westen. Green wollte gerade nachfragen ob Silence überhaupt wusste wo sie hinsollten, oder ob sie einfach auf gut Glück flog, als sie ihr jedoch zu vor kam. „Früher sind Youma und ich auch immer über diesen Fluss geflogen. Genau wie du und ich jetzt. Hand in Hand…“ Der Gesichtsausdruck von Silence wurde durch einen Hauch Trauer verdunkelt und da Green wusste, dass die Yami es nicht schätzte wenn jemand sie so sah, senkte sie ihren Blick lieber. Dabei streiften ihre Augen die Hand die ihre hielt. An ihrem Ringfinger glänzte der simple Verlobungsring. „Ich werde diesen Idioten wieder zur Vernunft bringen!“ Green nickte zustimmend. Dafür waren sie immerhin hier. Denn um das durch führen zu können, mussten sie die ganze Wahrheit wissen. Green war dieser Weg alle Male lieber als der Weg der Gewalt. Wenn sie ernsthaft gegen Youma kämpfen mussten, waren deren Chancen nicht besonders hoch… „Wie gehen wir vor?“, fragte die Hikari. Zwar hatten sie Zuhause im Jahre 2006 schon alles besprochen doch Green wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Silence hatte mal wieder ziemlich viel offen gelassen. Diese Frau liebte wirklich die Geheimnistuerei. „Wir werden zu allererst Hikari-kami-sama aufsuchen. Vielleicht finden wir in ihrer Nähe etwas heraus.“ Die Angesprochene nickte, wenn auch mit schweren Magen. Hikari-kami-sama, die Mutter aller Hikari und gerade Green, die Unreinste aller, sollte die Erste und einzige sein, die sie zu Gesicht bekam? Was für eine Ironie! „Wenn wir dort nichts herausfinden, statten wir Light einen Besuch ab und durchforsten mal sein Zimmer. Wenn das wahr ist was Youma behauptet, müsste es irgendwo Dokumente geben.“ „Aber die hättet ihr doch sicher gefunden als ihr noch klein wart. Immerhin hast du Tao erzählt wie oft ihr bei ihm wart.“ Green sah aus den Augenwinkeln zu ihr. „Die sind sicherlich gut versteckt. Hatte er einen Safe oder so?“ Heimtückisch lächelte Silence. „Du hast wirklich die Seele einer Diebin.“ Sie erwiderte das lächelnd. „Danke für das Kompliment.“ „Ich bin mir nicht mehr so sicher, aber ich glaube Hikaru und Light hatten einen Art Safe für wichtige Dokumente. Es könnte allerdings sein, dass nicht sie die Unterlagen aufbewahrt haben, sondern Kikou. Sie ist die einzige die das Wissen verfügt Forschungen an Körpern durchzuführen.“ Green lief es kalt dem Rücken runter. Daran konnte eine Passade von wunderschönen Bäumen mit weißen Blüten auch nichts dran ändern. „Wie ist es nur möglich, dass ihr davon nichts mitbekommen habt? Wenn die eure Körper… aufgeschlitzt und wieder zusammen gefügt haben… oder sowas…“ Green schoss unweigerlich Frankenstein in den Kopf. „…Urgh.“ „Wie kommst du denn auf diese fixe Idee?“ „Silence, du hast nie diese Bücher gelesen, oder?“ Sie bekam ein Kopfschütteln als Antwort. „Wenn ich sage sie sind Mega detailiert, ist das noch untertrieben. Um so etwas schreiben zu können, mussten sie schon Körper auseinander nehmen…“ Silence sah wieder nach vorne und bog ab. „Du vergisst da etwas. Hizashi, der die Bücher geschrieben hat, wird erst in circa zwei tausend Jahren geboren werden. Die Bücher wurden also erst sehr spät niedergeschrieben. Wenn das mit den Forschungen stimmt, waren Youma und ich sicherlich die Ersten, aber nicht die Letzten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie unsere Körper auseinander genommen haben. Von unseren Symptomen ausgehend tendiere ich eher dazu, dass sie Gifte und Medikamente an uns testeten, um zu sehen was bei Dämonen anschlägt und was nicht.“ Green war versucht immer gerade aus zu schauen damit Silence sich nicht für ihre Gefühle schämen musste, doch diesmal sah sie ihre Partnerin überrascht an. „Das klingt aber nicht als ob du es bezweifeln würdest…“ „Tu ich auch nicht. Youma hatte schon Recht: Es ist die einzige Erklärung für diese… Zwischenfälle. Zum Beispiel kurz nach unserer Ankunft: Wir waren erst knapp einen Monat bei Light als Youma plötzlich Blut erbrach. Er hatte keine Verletzungen, er war nicht krank und doch brach er von einem Moment auf den Anderen zusammen. Drei Wochen war er nicht ansprechbar. Drei Wochen! Ihm war garantiert ein Mittel verabreicht worden welches er nicht vertrug. Und das war nicht der einzige Zwischenfall. Ich kann mich noch gut daran erinnern… Momente die in meiner Erinnerung fehlen, ja sogar ganze Tage. Light hat immer gesagt wir hätten eine seltene Krankheit, doch jetzt… ich muss zugeben, dass ich ihm das nicht mehr glaube.“ „Du glaubst also, dass Light davon wusste? Und das es von Anfang an sein Plan war?“ Was machten sie dann überhaupt hier? „Ja. Aber eins nicht.“ „Und was?“ „Ich würde meine Hand für Lights Unschuld ins Feuer legen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er es gewollt hat. Ich denke, es blieb ihm keine Wahl. Wenn er alle anderen Götter gegen sich hatte…“ Green merkte, dass Silence langsamer wurde und sah wieder nach vorne. Sie waren außerhalb der Stadt, die Sonne hing wie eine leuchtende Scheibe über dem Gebirge, kurz davor unterzugehen und tauchte den Platz vor ihnen in dunkles rot. Ein hoher Turm erhob sich majestätisch vor ihnen. Er war wie alle anderen Gebäude im weißen Stein. Es waren keine Fenster zu sehen, bis auf die oberste Etage, wo die Außenwand komplett aus Glas bestand, wie auch das Dach. Man konnte jedoch nichts im Zimmer sehen und das wo Green und Silence sich immer noch ziemlich hoch in der Luft befanden. Durch die Scheibe war nichts außer Himmel zu sehen. „Was ist das für ein Turm?“, fragte Green als Silence bereits zur Landung ansetzte. „Sureminence – Hikari-kami-samas selbsternanntes Gefängnis.“ „Gefängnis? Sie hat sich eingesperrt?“ Silence schlug sich die flache Hand gegen die Stirn. „Deine Ahnungslosigkeit tut weh!“ „Was?!“ „Du hast doch keine Ahnung von deiner eigenen Geschichte! Das wussten die Hikari schon bevor Tao anfing zu schreiben! Manchmal könnte selbst Yogosu an ihre Wurzeln interessiert sein!“ „Weißt du eigentlich wie viele Geschichtsbücher es über die Hikari gibt?! Viel zu viele!“ „Ein wenig Interesse könntest selbst du zeigen.“ „Tu ich aber nicht!“ „Hat dir dein Bruder das etwa nie erklärt?“ „Das… äh…kann sein...“ „Du bist wirklich mit Pink verwandt.“ „WAS?! Das ist eine totale Belei…“ Green und Silence wurden in ihrer Auseinandersetzung unterbrochen, denn eine Person schritt genau durch sie hindurch. Green verzog das Gesicht. Was für ein ekelhaftes Gefühl nichts zu sein. Sie wandte sich herum um die Person ausfindig zu machen die durch sie hindurch gegangen war. Die Frau hatte ihnen bereits den Rücken zugekehrt und setzte ihren Weg ungehindert fort. Ihre enorm langen schwarzen Haare wehten im Wind hinter ihr her, wie auch ein hauchdünner Schleier, der um ihre Hüfte gebunden war. Sie trug ein hautenges Kleid, welches weit endete und ihre Schuhe verdeckte. Ihre Gangart sprach von Selbstbewusstsein und Stolz. Kein Wunder, zwar konnte Green ihr Gesicht nicht sehen, aber sie wirkte hübsch. Musste sie auch sein. Denn Green kam zur gleichen Schlussfolgerung wie Silence auch: „Mutter!“ Wer so hübsche Kinder zur Welt gebracht hatte, musste selbst auch eine Schönheit sein. Selbstverständlich hörte Yami-kami-sama sie nicht, doch Silence war sofort unterwegs um sie einzuholen. Green hatte sie vergessen. Diese musste selbst die Füße in die Hand nehmen und ihnen hinterher rennen. Eingeholt nahm auch sie sich die Zeit die Göttin ein wenig von nahem zu betrachten. Genau wie angenommen hatte sie die gleichen Augen wie ihre Kinder. Tief schwarz, wie ein unendlicher Nachthimmel. Doch wenn Green ehrlich sein musste, sahen ihre Augen weitaus lebhafter aus. Momentan war ihr hübsches feminines Gesicht jedoch nicht mit einem Lächeln geziert. Im Gegenteil; ihre Mundwinkel hingen so weit unten wie möglich. Sie sah entnervt aus. Green fiel als Erste auf, dass die drei genau auf eine Mauer zuschritten die keine Tür hatte. Yami-kami-sama schien das nicht zu beachten. Ganz und gar nicht. Sie beschleunigte ihre Schritte sogar und ging direkt durch die Mauer. Die Lichterbin wollte gerade in Staunen ausbrechen und mit Widerrufen kommen, als sie sich jedoch selbst sagte, dass sie in einer magischen Welt war: Alles war möglich. Fragen wäre peinlich. Silence machte es ihrer Mutter nach und Green folgte ihr etwas skeptischer. Ein kreisrunder Raum befand sich vor ihnen, nichts befand sich in diesem, außer einem leuchtenden Diskus. Dieser schwebte einige Zentimeter über den Boden und hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern. Yami-kami-sama stand regungslos vor diesem. Sie seufzte tief und sagte: „Sie wird mich umbringen…“ Trotz ihres offensichtlichen Widerwillens, nahm sie einen Schritt vorwärts und stellte sich auf der leuchtenden Plattform. Ehe Green sich fragen konnte was das sollte, packte Silence sie am Arm und zog sie mit sich auf die Plattform. Kaum hatten sie diese betreten bewegte sie sich nach oben. „Ein Fahrstuhl…“ Silence antwortete nicht und ihre Mutter seufzte abermals. Die Hikari hatte Fragen an ihre Begleiterin, doch sie war der Meinung, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war zu fragen. Silence sah ihrer Mutter zum allerersten Mal seit Äonen wieder. Was musste es da für ein Gefühl sein, sie nicht ansprechen zu können? Schneller als erwartet kamen sie oben an und befanden sich in einem recht kleinen Raum, indem gerade mal der Fahrstuhl Platz hatte. Die drei Wächter standen vor einer simplen Tür. Sie schien nicht verriegelt zu sein, wie Green sofort auffiel. Yami-kami-sama zögerte ein weiteres Mal und Green fragte sich wie schrecklich Hikari-kami-sama sein musste, wenn sie ihre Schwester so zum Zittern brachte. Die Göttin klopfte an die Tür, wartete nicht auf die Antwort und schritt ein. Die Tür schlug hinter ihr zu, der Raum war bereits leer, denn Silence und Green waren im gleichen Moment durch die Mauer geschlüpft als Yami-kami-sama eingetreten war. Green fiel die Kinnlade herunter. „Hikari!“, sagte Yami-kami-sama. Sie hatte eine merkwürdige Art den Namen auszusprechen, sie zog das zweite „I“ ungewöhnlich lang. „Yami!“, auch Hikari-kami-sama zog das „I“ lang. Die beiden Göttinnen umarmten sich und Green war immer noch nicht im Stande das zu glauben was sie da vor sich sah. „OMT.“ Silence antwortete nicht. „Ich glaubs ja nicht! DIE DA soll HIKARI-KAMI-SAMA sein?! WO ist der Heiligenschein, WO sind die Engelsflügel, WO ist die strahlende Licht-Aura?! Die… Die… die sieht nicht einmal so heilig aus wie meine Mutter!“ Tatsache. Hikari-kami-sama hatte nichts von dem was Green erwartet hatte. Zwar sah sie aus wie die Statue die im Tempel stand, doch in einer Statue aus Stein hätte man selbstverständlich keine Lichtaura einmauern können. Da sie eine Göttin genannt wurde, hatte Green damit gerechnet, dass sie eine strahlende Aura um sich hatte, nicht zuletzt Flügel. Dies war nicht der Fall. Sie sah nicht einmal genauso heilig aus wie White. Von oben bis unten war sie in weiß gehüllt, ihre Haut unterschied sich kaum von dem leichten Stoff. Doch das weiß war nicht strahlend rein. Es wirkte alt und verblasst. Das einzige was Green auffiel waren ihre weißen Augen: trotz ihres Lächelns sahen diese traurig aus. Die Augen lagen tief in den Augenhöhlen versunken, im Gegensatz zu ihrem Gegenpol sah sie nicht einmal annähernd so hübsch aus. Auch wenn man ihr ansehen konnte, dass sie es einmal gewesen war. Green sah zu Silence. Ihr Blick war skeptisch, sie schien das Gleiche zu denken wie sie. Irrtum, wie sich schnell herausstellte. „Was ist, Silence?“ „Fällt dir nichts auf?“ Die Yami sah immer noch Hikari-kami-sama an. „Meinst du die Augen?“ „Nein. Schau dir die Füße an.“ Sie tat wie geheißen. Aber was sollte an denen schon besonders sein? Sie ging barfuß. Na und? „Was hast du dagegen, dass sie ohne Schuhe geht?“ „Guck genauer hin. Schau diese Frau ganz genau an!“ Was meinte sie bloß? An ihr war doch nichts Besonderes. Sie hatte sich jetzt wieder von Yami-kami-sama getrennt und die beiden redeten über irgendetwas was Green nicht verstand. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne strahlten sie von hinten an, verlängerten ihren Schatten… Da sah Green es. Es gab keinen Schatten zu verlängern, denn diese Frau besaß keinen Schatten. Ihr Blick huschte noch einmal ihren Körper ab und bemerkte, dass sie nirgends Schatten besaß. „Sie… sie hat keinen Schatten.“ „Hat ja lange gedauert… und jetzt sei ruhig, ich möchte hören was sie bereden.“ Genau in dem Moment hatten die beiden Göttinnen jedoch ihr Gespräch beendet. Hikari-kami-sama schritt durch den Raum und ging zu einem kleinen Tisch auf dem etwas zu trinken stand. „Willst du?“, fragte sie ihrer Schwester. „Danke, gern.“ Kaum drehte Hikari-kami-sama ihr den Rücken zu, sah Yami-kami-sama wieder nervös und gequält aus. „Was sie wohl will?“ Green sah fragend zu Silence. „Ich kann’s mir denken.“ Die Hikari wollte fragen doch im selben Moment übernahm Hikari-kami-sama diese Aufgabe. „Du kommst doch nie ohne Grund. Was ist es diesmal?“ Yami-kami-sama schien froh zu sein, dass ihr Gegenpart es ihr abnahm anzufangen. Dankbar nahm sie das Wasserglass, welches Hikari-kami-sama ihr gab an und die Göttin des Lichts setzte sich. Sie sah hinaus in den Himmel. „Gibt es Probleme? Brauchst du meine Hilfe?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nichts der gleichen, diesmal nicht, Schwester.“ Hikari-kami-sama schmunzelte. Scheinbar weil sie sie „Schwester“ genannt hatte. Etwas anderes konnte Green sich nicht vorstellen. „Hatte ich auch nicht angenommen. Ich hörte von meinem Sohn du würdest deinen Posten gut erfüllen.“ „Ich würde meinen Posten lieber wieder mit dir zusammen erfüllen.“ Hikari schlug die Augen nieder. „Das Thema haben wir schon oft genug debattiert, Yami.“ Yami seufzte. Einen Moment schwieg sie, sah in die gleiche Richtung wie Hikari, der untergehenden Sonne entgegen. „Kennst du Luzifer noch?“ Verwundert wandte Hikari sich vom Fenster ab. Green spürte wie Silence sich versteifte, als ihr Vater erwähnt wurde. „Ja, ich habe ihn in Erinnerung behalten. Er stiftet doch keinen Unfrieden?“ Die Angesprochene lachte und Green fiel auf, dass sie rot wurde. Was Hikari auch nicht entfiel, sie wurde skeptisch. „Im Gegenteil. Ich…“ Sie verlor den Faden. Es war ihr deutlich anzusehen dass sie nach den rechten Worten suchte. Hikari-kami-sama sah ihr geduldig dabei zu. Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Wasser, sah wieder in die Sonne und Green fiel auf, dass ihre Augen kurz in Richtung Westen huschten, wo Lerenien-sei`s Türme zu sehen waren. „Du hast dich in Luzifer verliebt.“ Bei diesen Worten wurde Yami aus dem Konzept geworfen. Ihr rutschte das Glas aus der Hand, konnte es jedoch mittels Magie wieder auffangen, so dass es jetzt einen Meter über den Boden in der Luft hing. „Woher…“ Hikari lächelte. „Ich habe dich noch nie stottern gehört, Yami. Es musste also einen besonderen Anlass geben. Außerdem… Ist deine Ausstrahlung so vom Glück erfüllt… das kann nur die Liebe sein.“ Man spürte regelrecht wie die Anspannung von Yami-kami-sama abließ. Sie nahm das Glas wieder und setzte sich nun zu ihrer Schwester. Ehe sie jedoch anfangen konnte, kam Hikari-kami-sama ihr zuvor. „Und was wirst du mir nun mitteilen?“ Die Trauer in ihren Augen nahm zu, auch wenn sie ernst aussah, das Leid war nicht zu übersehen und auch... leicht flehend. „Wie, was ich vorhabe?“ Darauf war die Göttin der Dunkelheit nicht vorbereitet gewesen. Hikari-kami-sama sah abermals nach Westen, während sie einen Schluck trank. „Wirst du mich nun vollends verlassen und nach Lerenien-sei gehen?“ Yami-kami-sama schlug mit der zusammen geballten Faust auf dem Tisch. Von diesem Akt erschrocken, zuckte ihre Gesprächspartnerin zusammen. „Hikari! Dass du dich hier einschließt und dich in Einsamkeit sulzt ist nicht meine Schuld! ICH habe dich niemals verlassen! DU hast mich verlassen!“ Hikari-kami-sama sah sie an ohne zu blinzeln, sagte nichts. Green wusste nicht wie lange sie sich anschwiegen, ehe die Göttin der Dunkelheit plötzlich weg sah. „Tut mir Leid.“ Hikari schüttelte sachte den Kopf. „Dich muss das Gefühl der Schuld nicht quälen.“ „Um dich zu beruhigen…“, nahm Yami den Faden wieder auf. „Werde ich nicht nach Lerenien-sei gehen. Ich bin ein stolzes Mitglied unserer Rasse und ich habe auch vor, dies zu bleiben. Luzifer sieht das genauso.“ Verwundert und doch erfreut wurde sie angesehen. „Du bist also nicht gekommen um mir ein Lebewohl zu überbringen?“ „Mitnichten.“ „Warum dann?“ Yami-kami-sama nahm die Hände ihrer Schwester. „Ich bin hier um deinen Segen zu erbitten.“ Yami sah sie ernst an, doch das wurde nicht erwidert. Hikari begann dezent zu lachen. „Warum sollte ich ihn dir verweigern? Liebe ist ein wunderschönes Gefühl und ich gönne dir dieses Gefühl vom ganzen Herzen.“ Sie lächelte warm, doch selbst ihr Lächeln konnte ihre Traurigkeit nicht überschatten. Yami-kami-sama nahm tief Luft. „Hikari… Ich erwarte Kinder.“ Silence grinste. Hikari-kami-sama jedoch sah aus wie eine Spielzeugpuppe die man auf dem Kopf gestellt hatte, so schnell war ihr Lächeln zu einem finsteren Abbild der Wut geworden. Umgehend riss sie ihre Hände von Yami--kami-samas los und stand auf. „Ich fass es nicht! Wie konntest du das nur tun?! Hast du eine Ahnung was für Konsequenzen das haben wird?! Wie kannst du so gewissenlos, so verantwortungslos handeln?! Und du sprichst vom Stolz?!“ Diese Worte brachten Yami-kami-sama nicht aus der Fassung. Sie sah ihre Schwester ruhig, fast schon uninteressiert an. „Ich dachte du gönnst es mir?“ „Tu nicht so als wüsstest du es nicht!“ Wütend wandte sie sich ab. Es sah so als müsste sie den Drang zurück halten, sich die Haare zu raufen. Es war Green unerklärlich wie ein Wesen, welches vorher noch so friedfertig war, plötzlich so wütend werden konnte. Es war als würde White plötzlich zu Shaginai werden. „Natürlich weiß ich es. Doch ich bin bereit dieses Opfer einzugehen.“ Hikari-kami-sama drehte sich nicht um. „Du bist also bereit deine Göttlichkeit aufzugeben.“ Beide schwiegen, sahen jeder in eine andere Richtung. Bis Hikari-kami-sama die Stille brach. „Dann… wirst du sterben.“ „Dessen bin ich mir bewusst.“ „Weißt du, wie lange ein normaler Wächter lebt?“ „Dreißig Jahre.“ „Das ist es was du willst?“ „Das ist es.“ Hikari wandte sich wieder herum, es gelang ihr nicht ihre Traurigkeit zu verbergen. Sie schritt zurück zu ihrer Schwester und stützte sich am Tisch ab. „Warum? Yami, sag es mir. Du und ich wir haben schon so viele hundert Jahre hinter uns, wir sind für die Ewigkeit geschaffen! Warum so plötzlich? Warum willst du das aufgeben? Ist es etwa dein Wunsch zu sterben? Willst du genauso sterben wie unsere Wächter? Ich leide, jedesmal, wenn ich einen von Ihnen sterben sehe. Egal ob es durch Erkrankung oder Kampf ist… Der Tod ist schrecklich. Ich will dich nicht auch sterben sehen!“ Yami-kami-sama sah sie mit Mitleid in den Augen an. „Ich weiß, Hikari, ich weiß… Aber du warst doch auch mal verliebt…“ Sowohl Silence als auch Green nahmen im ersten Moment an das Hikari-kami-sama einen Herzinfarkt hatte, so krampfhaft griff sie an ihr Herz. Während Green sie anstarrte bemerkte sie, dass ihre Sicht verschwamm und daher rieb sie sich die Augen – was allerdings auch nichts bewirkte. „Sprich nicht… davon!“ „Tut mir leid, Hikari! Tut mir leid! Ich… wusste nicht dass er dir… nach wie vor solche Schmerzen bereitet… wo es doch schon…“ „…111 Jahre her ist. Sünden verblassen niemals.“ Ein ironisches und doch schmerzendes Lächeln war auf dem Gesicht der Lichtgöttin erschienen. Hikari-kami-sama drehte sich um, schwer atmend und setzte sich zurück auf ihren Stuhl. Sie ließ den Kopf ein wenig hängen und rieb sich den Oberarm. Green sah zu Silence und meinte: „Sie muss aber unter enormen Liebeskummer leiden.“ Daher auch die endlose Traurigkeit in ihren Augen… „Tut sie wohl auch... " Beide sahen wieder zu den Göttinnen. Hikari hatte sich gerade entschuldigt. „Ich habe dich unterbrochen… Fahr bitte fort.“ Das Bild vor Greens Augen war nun nicht mehr nur verschwommen, sondern es mischten sich auch schwarze Flecken hinein, als würde das Bild weggeätzt werden. Silence packte plötzlich hart ihr Handgelenk und da Green plötzlich von einer Angst förmlich überwältigt wurde, klammerte sie sich an ihre Begleiterin. Die Stimmen hörte sie jedoch weiterhin gestochen scharf, als würden die Personen genau neben ihr stehen und ihr die Worte ins Ohr flüstern. „Er ist die Boshaftigkeit in Person und Luzifer ist seine rechte Hand... Ich versuche daran zu glauben, dass er meine Schwester liebt, aber meine Zweifel überschatten meinen Glauben. Sie haben Yami bereits ihrer Göttlichkeit beraubt. Was ist, wenn dahinter mehr steckt? Yami und du, ihr seit die einzigen die diesen Ort betreten könnt. Wenn ich jedoch den beiden meinen Segen schenke... Muss ich Luzifer gegenüber treten.“ Green konnte diese Worte nicht passend machen – sie passten nicht in das momentane Gespräch... war es etwa ein anderes? ... „Yami würde es mir nie verzeihen. Nein... ich sterbe lieber, als ihren Hass gegen mich zu haben.“ ... „Egal wodurch ich sterben werde, Light... versprich mir, dass du nichts tun wirst, was Yami schadet oder ihrer Seele schmerzt, selbst wenn ich dafür sterben sollte.“ ... „Versprich es mir, mein Sohn!“ „Green! Halt dich gut an mir fest! Nicht loslassen!“ Die Hikari kniff die Augen zusammen. Sie wusste nicht was um sie herum geschah, da sie sich nicht traute die Augen wieder zu öffnen. Das Einzige was sie tun konnte, war, sich an das zu klammern was sie spüren konnte. Dabei konnte sie nicht einmal sagen, ob es nur Silence Hand war, oder ob die Hikari ihre Arme um ihre Taille geschlungen hatte – so sehr waren ihre Sinne von einem Moment auf dem anderen ausgeschaltet worden. Das Letzte was sie gehört hatte, ehe auch ihr Gehörsinn sie in Stich gelassen hatte, war Silence‘ Stimme, doch nun drangen plötzlich Schreie an ihr Ohr: „Nein, Yami, nein! Ich habe deinen Kindern kein Leid zugefügt!“ „Red keinen Unsinn. Nur du und ich haben die Macht so etwas in die Wege zu leiten. Nur uns beiden folgen die Wächter.“ „Aber Yami! Ich liebe dich doch!“ „Aber meine Kinder liebst du nicht! Du warst von Anfang an gegen die Liebe von mir und Luzifer und genauso warst du gegen Silence und Youma! Du warst eifersüchtig auf unser Glück!“ „Ja, Yami... ich war eifersüchtig... aber, dennoch freute ich mich für dich! Wenn du glücklich bist, bin ich es auch!“ „WARUM HAST DU DANN LUZIFER UMGEBRACHT?!“ „Ich habe ihn nicht umgebracht! So glaub mir doch!“ „Mutter! Lass mich dir helfen!“ „Nein! Light! Nein! Erinnere dich an das Versprechen welches du mir einst gegeben hast!“ „Schweigt ihr verdammten Lichtlinge! Einer von euch hat sein Licht zum Töten missbraucht und es ist mir egal wer von euch es war, denn eins ist klar: ihr handelt auf dem Wunsch von Hikari! Ohne ihre Zustimmung kann keiner von euch handeln!“ „Yami... Yami... willst du... dass ich sterbe?“ „Hikari... Du sollst dafür bezahlen mir mein Glück zerstört zu haben.“ „Wirst du... dann glücklich? Schweigen, dann plötzlich ein markerschütternder Schrei, der sich langsam in der Dunkelheit verlor und nur noch als Echo in Greens Kopf hallte. Ihr Griff, um was auch immer sie sich klammerte, wurde fester, besonders als wieder Stimmen zu hören waren: „Du warst es Hikaru.“ Green konnte keine Zeit festsetzen, darauf, wie lange sie auf die nächste Stimme warten musste, doch sie kam: „Du hast Mutter verraten und du warst es die Luzifer tötete. Sag mir, Hikaru: Hat er deine Pläne herausgefunden oder war er dir auch einfach nur im Weg?“ Wieder eine Pause des Schweigens und Green verstand was die Pausen bedeuteten: Es waren die Momente in dem Hikaru antwortete. Green konnte Hikarus Stimme nicht hören, da nur Light sie vernehmen konnte. „Du...du bist wahnsinnig, Hikaru! Du opferst die beiden armen Kinder um an Informationen zu gelangen?! Um einen Vorteil im Krieg zu haben?! Welchen Krieg?! Das war nicht im Sinne unserer heiligen Mutter und das ist auch nicht im Sinne von überhaupt einem Wächter oder Dämon! Nur weil sie eine andere Lebenseinstellung verfolgen als wir, heißt das noch lange nicht, dass sie gegen uns kämpfen wollen!“ Wieder wartete Green auf eine Antwort, die jedoch schnell kam: „Nein, Hikaru. Ich bin nicht naiv. Ich glaube an das Gute! Ich glaube an das Gute in jedem Wesen! Denn ich kenne die guten Seiten der Dämonen. DU hast dir nie die Mühe gemacht sie zu verstehen, DU hast sie gleich gebrandmarkt als die Bösen, nur weil sie anders sind als wir. Und nur weil Mutter deine Meinung nicht teilte... hast du sie... auf so schändliche Weise hintergangen... du hast es so aussehen lassen, dass Mutter an allem Schuld war und Yami gegen sie aufgehetzt. Du wusstest, dass unsere Mutter sich lieber selbst umbringen würde, als ihre geliebte Schwester. Doch glaube mir, Hikaru: Ich werde gegen dich sein! Ich lasse nicht zu, dass du unsere Ordnung zerstörst. Solange ich da bin, werde ich dafür sogen, dass niemals ein Krieg ausbrechen kann!“ Die Antwort von Hikaru fiel diesmal länger aus – oder war es Light dem es die Sprache verschlagen hatte? „Das... das kannst du doch nicht machen... Die Kinder...“ Das Schweigen wahrte abermals lange. „...Tu den Kindern nichts. Ich bitte dich, Hikaru! Solange du Silence und Youma verschonst, bin ich willig alles zu tun...“ „Ich verstehe...jetzt verstehe ich alles.“ Green schreckte beim Klang dieser Stimme auf, da Silence‘ Stimme so gar nicht ins Geschehen passte und vollkommen anders klang, als die Stimme von Light. Nach kurzem Überlegen versuchte Green wieder ihre Stimme in Gebrauch zu nehmen: „Dann erklär‘s mir. Ich verstehe nur Bahnhof.“ Doch auch wenn Green ihre Stimme wiedergefunden hatte, traute sie sich dennoch nicht, Silence loszulassen oder die Augen zu öffnen. Daher war es ihr auch nicht möglich zu sagen, wie ihre Partnerin sich gerade fühlte. „Die Geschichte besagt Luzifer habe Hikari-kami-sama und Mutter hintergangen. Er wollte meine Mutter zuerst aus dem Weg räumen, was ihre Schwester nicht zulassen konnte. Sie opferte sich und riss Luzifer mit in ihren Tod. Daraufhin bittet meine Mutter Light darum uns zu adoptieren und begeht Selbstmord. So weit die Überlieferung. Youma glaubt allerdings, dass unsere Eltern den Plan mit den Forschungen herausbekommen haben und Hikari-kami-sama deshalb zur Strecke bringen wollten und dass daran alle drei gestorben sind. Die Wahrheit ist aber, dass es Hikarus Schuld ist: Sie hat Luzifer getötet, mich und Youma zu Versuchskaninchen verbannt und damit meine Mutter gegen ihre Schwester aufgehetzt, da sie glauben musste, dass es ihre Schuld war. In einem günstigen Moment tötete Hikaru Mutter... Light, der alles herausgefunden hatte, hat sie nur aus einem Grund verschont: Weil alle ihn liebten. Hätte sie Light selbst getötet, hätten sich die Wächter, die sie im Krieg brauchte, gegen sie gewendet. Die Forschungen, die sie an uns durchführen lies, waren vielleicht gar nicht so dramatisch wie Youma es glaubt – der wahre Sinn in uns war uns als Mittel zu missbrauchen! Wir waren nur ein Mittel zum Zweck! Hikaru hat Light mit unseren Leben erpresst – wahrscheinlich hat sie ihm gesagt, dass sie uns mit den Forschungen umbringen würde, wenn Light die Wahrheit verkündete. Nur sie und er haben die Tragödie meiner Mutter und ihrer Schwester erlebt und um zu verhindern, dass die Wächter und auch die Dämonen jemals sie Wahrheit erfahren, hat Hikaru Light gezwungen eine falsche Wahrheit zu übermitteln: eine wo die erste Skepsis gegenüber den Dämonen gesät werden konnte, da Luzifer immerhin der Verräter war. Später hat Hikaru Youma, genau wie Mutter Jahre zuvor, gegen Light aufgehetzt und gab den Wächtern damit Grund genug die Dämonen zu hassen, da sie alle dem Dämonenblut die Schuld gaben – wer würde schon Hikaru, einer Hikari, die Schuld geben! Selbst ich, die Hikaru gehasst hat, hätte ihr das nicht zu getraut. Zwar wusste ich, dass sie die Dämonen mehr als alles andere verabscheut hat und auch für einen Krieg war... aber, dass sie den Willen und die Macht hat, so einen Plan durchzusetzen... das hätte ich ihr nicht zugetraut.“ Green brauchte nicht lange um in Silence‘ Erklärung einen Hacken zu finden: „Aber Silence... was ist mit dem namenlosen Dämonenherrscher? Wie passt er da rein? Er war es doch, der Youma über die Forschungen erzählt hat und nicht Hikaru.“ Kurz überlegte Silence. „Ja, da hast Recht...“ Sie seufzte. „Du hast Recht, er passt nicht rein. Sowieso: Youma hätte Hikaru doch niemals geglaubt. Immerhin hat er sie genauso gehasst wie ich... Wir sind doch nicht auf der richtigen Spur... wir müssen doch noch einmal neu planen.“ „Nein, mir ist was eingefallen...“ Die Hikari spürte wie Silence aufhorchte. „Light hat es selbst gesagt... „Solange ich da bin, werde ich dafür sogen, dass niemals ein Krieg ausbrechen kann“. Das wusste nicht nur Hikaru... und damit stand Light auch diesem namenlosen Typen im Weg – er wollte doch auch einen Krieg. Hikaru und er hatten damit das gleiche Ziel! Und Light war das einzige Hindernis! Ich kann nicht sagen ob die beiden unter einer Decke steckten, aber vielleicht kannte er die Wahrheit und hat dies für seine Zwecke missbraucht? So... könnt ich mir das vorstellen.“ Silence schwieg wieder einen Augenblick, ehe sie fast schon beeindruckt sagte: „Du bist ja doch nicht mit Pink verwandt.“ „Soll das ein Kompliment sein?“, fragte Green leicht säuerlich. Silence lachte daraufhin und antwortete: „Kannst später darüber nachdenken, denn du solltest dich wieder gut festhalten! Ich weiß nicht wo wir landen.“ Was für eine verlockende Vorstellung! Green sehnte sich nach ihrem Zuhause. Das ewige Zeitreißen ging ihr auf den Keks! Sie wusste, dass deren Reise auch dieses Mal kein Ende hatte, denn dafür fühlte sie sich zu leicht. Sie war nach wie vor substanzlos und als sie die Augen öffnete war sie froh darüber. Mit einem Sausen ging eine glänzende Sense direkt durch Green hindurch. Green schrie auf und krabbelte panisch nach hinten zurück, außer Reichweiter der Waffe. Youma stand vor ihr, sah sie nicht. Seine Kleidung war vollgesaugt mit Blut. Green fragte sich sofort woher er das viele Blut her hatte. Diese Frage stellte sich Silence nicht. Diese stand neben Green und sah weg von ihrem Bruder. Sie erkannte alles wieder. Die Trauerweide, das hohe goldene Gras, der See, in dem sich der Mond spiegelte und … ihre Leiche. Light war es der sie in den Armen hielt. Silence‘ Körper löste sich bereits auf, ihr Vater schien es verhindern zu wollen, auch wenn er wusste, dass es nichts brachte. Es war ein schreckliches Gefühl sich selbst sterben zu sehen und tatenlos zu sein. Die Verzweiflung hatte Light zum Weinen gebracht. Youma stand einfach nur regungslos da. „Youma… verdammt, tu etwas!“, sagte Light mit zitternder Stimme, die jede Sekunde an Kraft verlor. Es war für Silence unerträglich ihren geliebten Vater so zu sehen. Doch noch schlimmer war Youmas Ausdruckslosigkeit, mit der er den Tod seiner Schwester beiwohnte. „Was sollte ich deiner Meinung nach tun?“ „Hol… Hol sie zurück! Du bist mein Erbe… du besitzt also die Fähigkeit Silence wieder zu beleben!“ Stumm sah der Yami ihn an, bis sich ein ironisches Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete und er anfing zu lachen. Silence riss dies beinahe in zwei. In so einen Moment lachte er? „Light, du Naivling! Siehst du das Blut nicht? Verstehst du nicht, dass ich Silence umgebracht habe? Oder willst du es nicht verstehen… Vater?“ Light wie auch Silence zuckten bei seinem letzten Wort zusammen. „Aber… aber…“ Der Hikari schien nicht zu wissen was er sagen wollte. Er war verwirrt von seiner Verzweiflung, wollte nicht verstehen was sein Sohn ihm sagte. Der tote Körper Silence‘ löste sich weiterhin auf, nur noch der Oberkörper war vorhanden. „A-Aber du… Youma, du liebst Silence doch… warum…“ Youma starrte ihn entsetzt an, die Wut stand ihm ins Gesicht gemeißelt, als er sich aufrichtete und Light anschrie: „DAS WAGST DU NOCH ZU FRAGEN?!“ Abermals zuckte Light zusammen. Verwirrt sah er den Halbdämonen vor sich an, der seine Wut kaum zurück halten konnte. Nicht nur seine Hand zitterte, sondern auch die Sense bebte wie unter einem Erdbeben. „Beichte es einfach, Light! Ich bin dir keine Erklärung schuldig, im Gegensatz zu DIR! Sag mir den WAHREN Grund weshalb du uns adoptiert hast! Ich will es aus deinem Mund hören!“ Der Angesprochene schloss die Augen und wandte sich ab. Die Tränen perlten über seine weiße Wange, tropften herunter und fielen ins Nichts. Der Körper Silence‘ hatte sich in kleine leuchtende Punkte aufgelöst, die ihn umgaben wie kleine Glühwürmchen - fast so als wollten sie nicht, dass Light weinte. Youma erreichten sie nicht. „…Hasse ihn nicht, Silence… Ihm trifft am allerwenigsten die Schuld… Meine geliebte Tochter… bitte… versuch in Frieden… zu ruhen…“ Green spürte wie die Tränen freien Laufs runter perlten. Zu Anfang hatte sie versucht dem Drang zu wiederstehen. Doch dieses Bild war zu herzzerreißend. Der weinende Light, der dennoch versuchte zu Lächeln. Er hatte die Hände ein wenig angehoben, als versuche er die kleinen Funken aufzufangen und an sich zu drücken. „L-Light…“ Silence keuchte auf, Green musste nicht hinsehen um zu wissen, dass sie weinte. Die Wächterin der Dunkelheit wollte am liebsten auf ihn zu rennen und ihm sagen, dass es ihr gut ginge. Auch wenn es gelogen war; er durfte nicht weinen. Er sollte aufhören. Diese Traurigkeit war ihr unerträglich… Es gab nur einer der sich dort befand und nicht gegen die Tränen ankämpfen musste. Youmas Gesicht war immer noch von Wut verzerrt, sie hatte sogar zugenommen. So sehr, dass er auf Light zustürzte und ihn am Kragen packte. Die Sense flog dabei zu Boden und landete scheppernd. Lights Engelsflügel verloren keine Feder. „Wie kannst du es wagen sie deine „geliebte Tochter“ zu nennen!“ Seinem offensichtlichen Zorn wurde nur ein fast schon leerer Blick entgegen gebracht. Jedoch keine Antwort. Keine Gegenwehr. „Light!“, brachte Youma mit zornbebender Stimme zwischen den zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Sag mir die Wahrheit! Auf der Stelle! LOS!“ „Ich habe euch adoptiert um das Versprechen meiner erhabenen Mutter zu halten. Ich habe geschworen nie etwas zu tun was deiner Mutters Herz traurig gemacht hätte.“, antwortete Light gefasst. Youma bäumte sich auf, die Wut ließ ihn zittern. Ehe er antwortete schüttelte er Light kurz. „Lügner! Du elendiger Lügner! Was versuch ich überhaupt die Wahrheit von dir zu erfahren… Wenn du uns die ganze Zeit getäuscht hast, wirst du es auch weiterhin tun!“ Abermals bekam der Halbdämon keine Antwort, Lights weiße Augen sahen in eine andere Richtung. Youma holte tief Luft. „Ich habe die Dokumente gefunden.“ Light sah ihn wieder an. „In denen jeder kleinste Schritt geschrieben steht. Jede noch so kleine Arbeit die ihr an unseren Körpern unternommen habt! Jedes noch so kleine Gift steht dort geschrieben!“ Der Gesichtsausdruck des Hikari veränderte sich. Eine Mischung aus Ernst, Reue, Verzweiflung und Mitleid war in seinem Gesicht zu erkennen. Youma sah es nicht. Er sah das offensichtliche Leid seines Vaters nicht. „Ich versuche es noch einmal… Warst du daran beteiligt?“ „Ja.“ Es gelang Youma nicht länger seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Seine Wut ließ er ungebändigt freien Lauf. Er löste seinen Griff um Light, nur um ihn so heftig zu schlagen, dass der Hikari mehrere Meter zurück fiel. „Am liebsten würde ich dich für jede einzelne Untersuchung schlagen! Aber dann wäre ich ja morgen noch nicht fertig!“ Light blieb sitzen. Er sah Youma nicht an, als er sagte: „Ich werde mich nicht wehren.“ Höhnisch lachte sein ehemaliger Schützling. „Mach dich doch nicht lächerlich! Nach 20 Jahren kommst du auf die Idee Reue zu zeigen? Aber nein, so einfach werde ich es dir nicht machen. Zuerst habe ich eine Reihe Fragen an dich… War es von Anfang an geplant?“ „Ja.“ Das ironische Lächeln kehrte zurück. „Verstehe. Deine Liebe war also nur gespielt-“ Light unterbrach ihn. „Nein! Das ist nicht wahr! Ich hab euch-“ Seine Proteste wurden zerschlagen. „Light du solltest auf dem ehrlichen Weg bleiben! Das passt besser zu meinem Trugbild von dir!“ „Aber Youma! So hör mir doch zu! Lass es mich erklären! Ich habe eine schreckliche Tat begangen und ich habe deinen Hass vollauf verdient! Wie auch den Tod! Aber lass es mich erklären! Ich will nicht, dass du handelst, weil deine Gedanken von ihm vernebelt sind! Er und Hikaru haben...“ Lights Versuch wurde abermals unterbrochen. „NEIN! Ich habe deine Lügen satt! Alleine für deine Lügen sollte ich dich hassen! Aber weißt du was? Das ist nicht einmal mein Grund! Der Grund ist auch nicht, was du mit mir gemacht hast – Was du aber mit Silence getan hast… das werde ich dir niemals verzeihen! Mit diesen Forschungen hast du sie einem enormen Risiko ausgesetzt! Jede Untersuchung hätte ihr Leben beenden können! Sie gingen doch darauf aus, dass wir sterben! Ihr wolltet uns von Anfang an nur als Versuchskaninchen, um herauszufinden, welche Gifte gegen Dämonen am wirksamsten sind! Es ist mir egal ob du selbst die Untersuchungen durchgeführt hast, oder nur tatenlos zugesehen hast! Beides ist eine gleich große Sünde! Eine Sünde die ich dir niemals vergeben werde!“ Während er dies gesagt hatte, hatte er seine Sense wieder zu sich beschworen und noch etwas war mit ihm passiert, Youma war wieder im Dämonenmodus. Light starrte ihn nur versteinert an. „Youma... bitte hör doch...“ Der Sensenmann tat so als würde er es nicht hören. „Deshalb Light. DESHALB musste Silence sterben. Ich wusste ich wäre nicht stark genug um dich zu töten. Ich brauchte die Macht, das Glöckchen, meiner geliebten Schwester… Du siehst also… es ist deine Schuld. Alles. Nun werde ich Silence rächen, ich werde alles rächen was du ihr, uns, angetan hast. Für jede deiner Lügen sollst du Höllenqualen leiden! STIRB!“ Fertiggestellt: 14.08.07 White: Auch wenn wir im Jenseits momentan alle Hände voll zu tun haben, erkläre ich mich dazu bereit Euch, liebe Leser, einen kleinen Einblick in das Kapitel zu gewähren. Das nächste Kapitel spielt einige Wochen nach diesem hier: Der Sommer ist angebrochen und meine Tochter hat bald Geburtstag. Einen Tag vor diesem Ereignis plant sie mit ihren beiden Halbdämonen auszugehen, wie der Rotschopf so schön sagt „Um in den Tag hinein zu feiern“ ^^ Da Greens Leben allerdings nicht wie das Leben menschlicher Jugendlicher ist, endet der Tag anders als geplant... ... und dieses Kapitel trägt den Namen „Ein Stückchen Liebe“. Kapitel 57: Ein Stückchen Liebe ------------------------------- Ein Stückchen Liebe „Deshalb Light. DESHALB musste Silence sterben. Ich wusste ich wäre nicht stark genug um dich zu töten. Ich brauchte die Macht, das Glöckchen, meiner geliebten Schwester… Du siehst also… es ist deine Schuld. Alles. Nun werde ich Silence rächen, ich werde alles rächen was du ihr, uns, angetan hast. Für jede deiner Lügen sollst du Höllenqualen leiden! STIRB!“ Genau in diesem Moment packte Silence Greens Schulter. Sie riss sie nach hinten und die Hikari kniff die Augen zusammen. Ehe sie begriff was vor sich ging hörte sie ein rasendes Geräusch. Green konnte es nicht definieren, ihr Gehörsinn nahm jedoch nur das eine wahr. Das einzige was die Hikari noch spürte war Silence‘ Griff um ihre Schulter. Dann war alles weg. Silence‘ Griff war verschwunden, sowie das rasende Geräusch. „Oj, Ee-chan?“ Es kam ihr vor als würde sie in Nebel schweben. Dennoch kam es durch, dass man sie ein weiteres Mal rief. Das Ticken einer Uhr vernahm sie von weit her und wenn sie nicht alles täuschte roch es nach Tee. Langsam öffnete Green ihre Augen. Ihre Sicht war verschwommen und sie sah nur ein Chaos aus blauen und braunen Farben. Nur schwer nahm es Gestalt an. Eine Gestalt welches ihr müdes Gehirn als Tinami identifizierte. Stöhnend richtete Green sich auf. Eindeutig, sie hatte war wieder in ihrem Körper. Das war deutlich durch die Kopfschmerzen zu spüren. „Was ist… passiert? Warum bin ich plötzlich… wieder hier?“ Green sah sich nach Silence um und entdeckte sie am Fenster. Sie hatte ihr den Rücken zugekehrt und soviel Green beurteilen konnte, hatte sie die Arme verschränkt. „Die Reiße in die Vergangenheit war von Anfang an nur auf drei Stunden beschränkt“, erklärte Kaira und die Angesprochene sah zu ihr. Sie war es die den Teegeruch verbreitete. Grinsend fuhr Tinami statt Kaira fort: „Ai-chans Fähigkeiten sind noch nicht ausgereift genug um es euch länger zu gestatten in der Zeit zu reisen. Dafür wart ihr nämlich zu weit zurück!“ Es war deutlich an Kairas Miene zu erkennen wie wenig sie Tinamis Worte schätzte. Sie schnauzte ihre Freundin an, doch Green hörte schon nicht mehr zu. Sie sah abermals zu Silence und wieder wurde ihr Blick nicht erwidert… „Ich gehe in die Dämonenwelt.“ Vor Schreck verlor Green beinahe die Tasse die sie gerade abtrocknete. Schnell stellte sie den Gegenstand ab, damit sie ihn nicht wirklich noch fallen ließ. Auch das Handtuch wurde schnell uninteressant. „Du gehst in die Dämonenwelt?! Warum?“ Den Impuls Silence darum zu bitten sie mitzunehmen unterdrückte die Hikari. Die Yami sah sie nicht an. Mit übereinandergeschlagenen Beinen schwebte sie zwei Meter über den Boden. „Ich werde mal sehen ob ich Youma finde. Ich will mit ihm reden.“ „Aber das ist doch viel zu gefährlich! Ohne mich kannst du dich doch nicht verteidigen…“ Jetzt sah Silence sie an. []„Machst du dir etwa Sorgen um mich?“ Green antwortete nicht. „Ich sag dir was, Green. Deine Sorgen sind unnötig. Du solltest es nicht vergessen, ich besitze nach wie vor eine dämonische Hälfte. Es ist nicht das erste Mal, dass ich in die Dämonenwelt gehe. Ich kenne mich dort aus! Obendrein kann Youma mich nicht angreifen, ich bin doch nur eine Seele!“ Silence zwinkerte ihr zu und fügte hinzu: „Außerdem ist doch Übermorgen dein 17ter Geburtstag und ich hab gehört du wolltest mit deinen Halblingen eine Art Vorfeier?“ Green nickte und sah zur Uhr. Sie hatte noch eine halbe Stunde. Umgezogen war sie bereits. Sie lag also gut in der Zeit. Die Hikari musste grinsen, als sie daran zurückdachte, wie sie zu der Ehre, eines Dreierdates gekommen war... „Entschuldigt, dass ich mich einmische und obendrein auch noch fluche... aber: Ihr seit scheiße langweilig“, diese Worte des Widerwillens und der puren Langeweile, kamen von Siberu, der auf einem Kissen auf dem Boden lag, die Füße unter dem Tisch, auf dem fleißig gearbeitet wurde. Keiner der beiden Anderen sah auf. Dennoch bekam er eine Antwort: „Im Gegensatz zu dir sind wir verantwortungsbewusst“, sagte Gary. Green nickte, während sie auf ihrem Taschenrechner einhämmerte. „Es ist überaus lobenswert, dass Green ihre Freizeit opfert, um alles in der Schule nachzuholen, welches sie verpasst hat. Daran solltest du dir mal ein Beispiel nehmen, Silver.“ Green stimmte ihm abermals mit einem Nicken zu und schob ihrem privaten Nachhilfelehrer dabei ihre Aufgaben zu. Vom Rotschopf hörte man ein verstimmtes Maulen. „Jaja, verbündet euch nur gegen mich, meine besten Freunde, ja sogar mein einziges Familienmitglied, wenden sich gegen mich!“ „Ich heul gleich. Green, du hast schon wieder die Klammern vergessen...“ Green gab wieder nur ein Nicken von sich. Dies schien Siberu nun langsam mächtig zu stören, dass er von seiner Geliebten nichts weiter als ein Nicken bekam. Mit einem Satz hatte er sich aufgerichtet und holte aus: „Green-chan und ich sind viel zu hübsch, um im Wohnzimmer zu vergammeln!“ Nun sahen beide auf, auf Grund von Siberus fragwürdigem Argument. Er fuhr fort: „Es ist Sommer, falls ihr das nicht mitbekommen habt! Die Sonne scheint! ... ok nicht gerade das beste Argument für einen Dämon... Die Schuluniformen der Mädchen sind gekürzt worden, wehende Röcke im Sonnenlicht! Waren wir dieses Jahr schon am Strand? Nein! Waren wir überhaupt schon mal Stand? Nein! Wir haben einiges nachzuholen! Ich habe Green-chan noch nie im Bikini gesehen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Ein Umstand der geändert werden muss!“ Gary und Green sahen ihn einfach nur an, ohne eine Reaktion von sich zu geben. Doch Siberu war noch nicht fertig, um seinen Worten Nachdruck zu geben, schlug er auf die Tischkante: „Nein, ich hab die Idee! Ein Dreierdate!“ Gary fiel das Gesicht aus den Angeln, während Greens anfing zu leuchten, was Siberu mit einem zufriedenen Lächeln quittierte: „Es gibt für ein Mädchen nichts Besseres als einen Jungen an jeder Seite zu haben und dieses auch noch öffentlich zu zeigen! Und wenn diese eine Seite auch noch so gut aussieht wie ich... achten die Leute nicht darauf, wie schlecht die andere Seite aussieht! Sämtliche Mädchen werden dich beneiden Green-chan! Wir könnten Shoppen gehen, in den Vergnügungspark oder ins Aquarium gehen! Als Kirsche auf der Torte: Heute Abend ist hier gleich um die Ecke ein Sommerfest! Ich habe es von Sho erfahren: Kimono, Feuerwerk, Zuckerwatte... Übermorgen ist immerhin dein Geburtstag, Green-chan. Wir könnten es als kleine Vorfeier ansehen.“ Ehe Gary dazu kam seinen Widerwillen in Worte zu fassen, war ihm schon Greens strahlendes Gesicht aufgefallen und sofort behielt er seine Worte für sich. Er konnte immerhin nicht wissen, was Green wirklich hinter dem Date sah... zwar war Siberu dabei, aber es war auch ein Date mit Gary. Um einige Kurven herum, hatte sie also ein Date mit Gary. Genau diese Gedanken schossen ihm gerade durch den Kopf. Siberu grinste triumphierend. „Also, packt eure Sachen zusammen! Green-chan, ich bitte dich, zieh dir das an, was wir das letzte Mal gekauft haben ja? Während du dich umziehst und dich schick machst, werde auch ich mich umziehen, um mein gutes Aussehen weiter hervorzuheben. Bei meinem Bruder ist Hoffen und Malz sowieso schon verloren, also werde ich dafür sorgen, dass man ihn gar nicht erst anguckt. Also, bis gleich, Green-chan! Eine halbe Stunde!“ Und so hatte Siberu mal wieder seinen Willen durchbekommen. Wie immer. Green war bereits umgezogen und fertig. Die Haare hatte sie zu zwei Ringe zusammen geflochten, die ihr über die Schulter fielen, auf diese Art und Weiße waren ihre Glöckchenohrringe gut zu sehen. Da ihre tote Mitbewohnerin immer noch hinter ihr war, wandte sie sich wieder Silence zu. „Aber nächstes Mal nimmst du mich mit, ja?“ „Willst du einen grausamen Tod sterben?“, fragte Silence sie belustigt. Als Antwort bekam sie einen sturen Blick. „Du könntest mich ja wieder substanzlos machen.“ „Green, glaub mir, die Dämonenwelt ist kein Ort der für eine Hikari-chan geeignet ist!“ „Du hast es eben selbst gesagt, ich werde übermorgen 17! Und laut dem Gesetz unseres Volkes bin ich damit erwachsen!“ Silence vollführte eine lässige Handbewegung. „Du bist wirklich unheimlich gut darin dir die Vorteile aus den Rassen herauszusuchen!“ Die Angesprochene nickte. „Gekonnt ist gekonnt.“ Silence erwiderte ihr Grinsen und antwortete: „Pass lieber auf mit deinen Sünden, ansonsten werden die Hikari nur wieder aufmerksam auf dich!“ „Die haben einfach das gleiche zu tun, was sie seit zwei Monaten tun: Mich ignorieren!“ Auch wenn dieses Ignorieren sie skeptisch machte. So viel Zeit war vergangen seitdem die Hikari sich nicht mehr in ihrem Leben eingemischt hatten. Ob sie es aufgegeben hatten? Oder war es einfach nur die Ruhe vor dem Sturm? Aber auch so: In Greens Leben war ruhe eingekehrt. Ruhe in dem Sinne, dass ihr normales Chaos weiterhin seinen Lauf nahm. Es war als wären die Monate von Greens Abwesenheit nie gewesen. Nachts Dämonen den gar aus machen und am Tage gegen die schlechte Note in Mathe kämpfen. In diesen zwei Monaten hatte sie sich glücklicher wie noch nie gefühlt. Sie konnte nicht sagen ob es die neugewonnene Erkenntnis war, dass sie Gary liebte, oder einfach daran, dass sie die Gegenwart von den beiden Brüdern in vollen Zügen genoss und auch auskostete. In der Zeit hatten sie unheimlich viel miteinander unternommen. Kaum ein Abend verging wo sie nicht das Abendbrot teilten, zusammen gingen sie zur Schule und zusammen durchkämpfen sie die Nacht. An einem Tag gab Gary ihr geduldig Nachhilfe und am nächsten war sie wieder mit Siberu unterwegs und machte die Läden unsicher. So ließ sich das Leben leben... Wäre da nur nicht Grey. Nicht, dass er etwas dagegen hatte... Aber Green machte sich fürchterliche Sorgen um ihn, was ihre Laune so manches Mal beeinträchtigte. Er meldete sich nicht bei ihr... Wenn man es genau nahm, war der Krankenhausbesucht, das letzte Mal gewesen, seitdem sie richtig miteinander gesprochen hatten. Green war ein paar Mal im Tempel gewesen, um ihn zu besuchen... doch er war nicht da gewesen. Ryô meinte die Arbeit würde sehr an seiner Zeit zehren und er solle Green ausrichten, dass es ihm Leid tat. Nur einmal hatte sie ihn seitdem gesehen. Die beiden Geschwister hatten jedoch nicht miteinander gesprochen, da Grey geschlafen hatte. Da sie wusste, dass er ohnehin kaum Schlaf bekam, bestand sie nicht darauf ihn zu wecken. Das war zwei Wochen her. Ihre Mutter hatte sie genauso wenig gesehen... Wozu hatte sie eine leibliche Familie, wenn sie diese nie zu Gesicht bekam? Es klingelte an der Tür und sofort waren diese Gedanken hinfort gewischt. Sie hatte ein Date! Ein Date zusammen mit Gary! Vielleicht ergab sich ja eine Gelegenheit... naja eher nicht. Siberu war immerhin dabei. Aber wozu bedeutete ihr Name „Licht der unreinen Hoffnung“? Ohne Silence weiter zu beachten, tänzelte Green zur Tür, warf im Vorbeigehen noch einen Blick in den Spiegel und öffnete herzhaft die Tür. Siberu sprang ihr in die Arme, wie üblich. Er drückte sich fest an Greens Körper, wobei ihr auffiel, dass er es ein wenig inniger tat, als normal. Doch ehe sie etwas tun oder sagen konnte, hatte Gary durch ein Räuspern auch sich aufmerksam gemacht: „Noch inniger und du machst noch was kaputt.“ Dies schien Siberu abzulenken. Er löste sich ein wenig von seiner Angebeteten, ging jedoch nicht auf Gary ein. Er sah Green mit großen Augen an, während er ihre Haarringe untersuchend betastete, worauf er genauso verwundert anschaut wurde. „Das steht dir, Green-chan. Du siehst unheimlich süß aus! Zum anbeißen... Die Versuchung ist wirklich unwiderstehlich!“ „Danke, Sibi. Du siehst auch gut aus. Aber ich denke ich kann mich gerade noch zurück halten.“ Der Rotschopf grinste. Er wusste, dass er gut aussah und dass jedes Mädchen sich nach ihm umdrehen würde. Er sah wahrlich aus wie ein Model, welches aus einem Modekatalog entsprungen war. Siberu hatte heute wirklich was aus sich gemacht – wozu das Ganze? Sein Grinsen wurde von einem leicht verführerischen Unterton begleitet als er sagte: „Wer weiß, vielleicht kann ich daran ja noch etwas ändern...“ Mit dem ausgestreckten Zeigefinger, schob sie ihn ein wenig von sich weg und befreite sich nun vollends aus seinem Griff. Sie sah zu Gary, der dem Gespräch mit wachsamen Augen verfolgt hatte, doch ansonsten keine Regung, was Green ein wenig wurmte. Green drehte sich nochmal um, um sich von Silence zu verabschieden, die am Türrahmen hing. Sie hob lässig die Hand und löste sich auf. „Wem hast du zu gewunken, Green-chan?“ „Sie hat sich sicherlich Silence verabschiedet.“ „Woher weißt du das, Gary?“ „Wenn du jemand Unsichtbaren verabschiedest, kann es wohl nur Silence sein. Oder hast du neue Mitbewohner von denen wir nichts wissen?“ „Ne. Es wird langsam voll genug da drin. Zeit, dass wir loskommen!“ Nicht weit von dem Punkt entfernt wo die drei Freunde gerade den Wohnblock verließen, lehnten gerade drei Wesen an einem Modeschaufenster. Der eine spielte mit einer Sonnenbrille herum und schien sich nicht so recht entscheiden zu können, ob er sie aufsetzen wollte oder lieber in die weißen Haare schieben wollte. Sein Begleiter hatte mit den Haaren kein Problem, sondern eher mit den Schnitten der ausgestellten Mode, die er aus dem Augenwinkeln untersuchte. Der Letzte im Bunde war recht frustriert, während er seine braunen Haarspitzen skeptisch zwischen den Fingern zwiebelte, als er sein Aussehen im Spiegelbild beobachtete. „Dieser Anblick erpicht mich nicht gerade“, gab er ein wenig wehleidig von sich. „Machen Sie sich keine Gedanken, Hizashi-san. Niemand macht ihnen einen Vorwurf.“ „...Sagt ein Wesen, welches mit unseren Hikariblut gesegnet worden ist und dennoch schwarze Haare hat! Keine Sorge, Blacky, auch dir macht niemand einen Vorwurf.“ „Wie schön zu hören, Mörder.“ „Hört auf, ihr wollt doch nicht streiten und damit eine Regel missachten, nicht wahr?“ Seigi grinste, meinte er würde nur seine Meinung Kund geben, Grey entschuldigte sich bei Hizashi und dieser wandte sich wieder seinem Spiegelbild zu. Ja, es diente zur Tarnung, dennoch störte ihn sein Aussehen enorm. Dunkle braune Haare und helle braune Augen – seine Iris war schwarz! Der Anblick war einfach abstrus. Auch in der Kleidung fühlte er sich unwohl. Sein Glöckchen wurde unter einem roten Oberteil vergraben – er würde ewig brauchen es hervor zu holen! Er fühlte sich in seiner Bewegungsfähigkeit eingegrenzt. Es war, als würde ihm etwas am atmen hindern – wenn er aufs Atmen angewiesen sein würde. Hoffentlich würde sich diese Mission nicht lange hinaus dehnen. Auf seinem Schreibtisch türmten sich Aufsätze über die Schwachstellen der Dämonen. Darunter war ein Schüler dessen Schrift er nicht entziffern konnte und es grauste ihm, sich ans übersetzen zu machen. Man sollte meinen, er hätte in seiner fast 1500tigen Zeit als Lehrer schon mehr als genug Sauklauen gesehen, um überhaupt noch geschockt zu sein. Aber es gab immer wieder Überraschungen. Hizashi wandte sich von seinem Spiegelbild ab und zu Grey. In diesem Moment beneidete er ihn um seine schwarzen Haare. So wie die Menschen hier in dieser Stadt aussahen, fiel er garantiert nicht aus dem Rahmen. Seigi hatte dagegen zu einer radikalen Methode gegriffen, welche Hizashi beim Anblick beinahe erblinden ließ. Der Tausendtöter verbarg seine weiße Haarpracht unter einer Kapuze: Die an einem weiten schwarzen Mantel befestigt war, mit dem er locker als „Matrix“-Cosplayer durchging. Hizashi atmete tief durch, wenn auch unnütz und sagte klagend: „Ich bin mir nicht sicher ob wir den richtigen Sünder suchen.“ Unauffällig schielte Green über dem Rand des Buches „Der schnellste Weg zum Geld“ hinweg und zu dem Jungen der neben ihr stand. Gary untersuchte das eine Buch nach dem anderen. Er zog die Bücher aus dem Regal, las den Klappentext, blätterte vorsichtig in ihnen und stellte sie dann entweder wieder zurück oder legte sie auf einen Stapel. Wie ein Profi beobachtete Green ihn dabei. Sie begutachtete wie seine Hände die Seiten berührten und folgte seinen Augen, wenn er kurze Zeilen las – bis sie die Röte in sich aufkommen spürte und sich ihrem eigenen Buch zuwandte. Siberu war über zehn Meter von ihnen entfernt... mehrere Regalreihen trennten sie voneinander, da er garantiert nicht in der Wirtschaftsabteilung war, sondern an der Kasse mit einer Kassiererin flirtete. Sowieso war dieser Gang ausgestorben. Sie waren alleine. Bis auf die paar hundert Bücher... Aber... wollte Green ihm etwa in einem Buchhandel ihre Liebe gestehen?! Das war wohl alles andere als „romantisch“ - warum hatte sie sich nur in einen Streber verliebt? Aber... wer wüsste wann diese Gelegenheit wieder kam? Green schluckte. Nicht nur um ihre plötzliche Nervosität loszuwerden, sondern auch um die Röte zu bekämpfen. „Gary.“ Der Angesprochene hatte sich gerade nach einem Buch auf dem höchsten Bord ausgestreckt und sah nun zu ihr runter. „Ja?“ Als Gary sie nun ansah, war ihre Röte wieder kurz davor auszubrechen, doch Green konnte sie bezwingen. „Ich... wollte dir was sagen...“ Keine drei Meter weiter spitzte ein gewisser Rotschopf die Ohren. Er stand an einem Bücherregal um die Ecke gelehnt und beobachtete Greens Versuch ihre Liebe zu gestehen – der gerade ins Stocken geraten war. Sein Bruder hatte es aufgegeben an das Buch heranzukommen und stand nun vor Green. Siberu konnte nicht so recht beurteilen ob Gary sich ausmalen konnte, was die Hikari ihm sagen wollte. Jedoch schien er nervös zu werden. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“ Mehr oder weniger genervt drehte Siberu den Kopf zu einer Angestellten herum, die ihn mit bedächtiger Stimme angesprochen hatte. Zuerst wollte er eine bissige Antwort geben, als dem Dämon etwas einfiel... Gary hatte sich derweil dazu durchgerungen Green zu fragen was los war, da sie ihn nun offensichtlich anstarrte. Er schien nicht zu ahnen was sie ihm sagen wollte, dennoch gefiel ihm ihr Schweigen nicht. „E-Es ist...etwas schwer zu erklären... Naja eigentlich nicht...“ Green wollte sich am liebsten selbst schlagen. „Dann lass dir Zeit die richtigen Worte auszusuchen. Ich hör dir zu.“ Diese Worte entlockten der Hikari ein zärtliches Lächeln und sie fasste neuen Mut. „Gary... ich... “ „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“ Auch wenn die Stimme der Person, die sie gerade unterbrochen hatte, ruhig war, fuhr Green zurück als hätte man sie geschlagen. Wahrscheinlich wäre sie sogar zu Boden gestürzt, hätte Siberu sie nicht aufgefangen. Green sah ihn überrascht an und sofort dämmerte es ihr. Doch ehe sie etwas sagen konnte, kam er ihr mit einem wohlgeformten Grinsen zuvor: „Ich denke wir haben genug von Büchern, was, meine Green-chan?“ Als Antwort folgte ein Tritt ins Schienbein, der scheinbar härter war als beabsichtigt. „Wofür war das?“ „Das, mein lieber Sibi, ist der Vorgeschmack für ein Nachspiel!“, fauchte Green zurück und schritt mit erhobener Nase an dem Rotschopf vorbei. „Ou, meine geliebte Green-chan, ich freue mich auf ein „Nachspiel“. Gary, der mit der Angestelltin beschäftigt gewesen war, hatte von der kleinen Auseinandersetzung seiner Freunde nichts mitbekommen. Daher fragte er bei der Kasse: „Was hast du Green getan?“ Siberu rieb sich mit dem einen Fuß unauffällig den Punkt wo Green ihn getreten hatte. „Ich habe sie nur vor einem grausamen Schicksal bewahrt.“ „In Lights Namen! Da verrenkt man sich ja den Hals!“ Grey seufzte tief, ein ärgerlicher und leicht genervter Unterton war zu hören. Hizashi erlaubte sich kein Kommentar, da er im Stillen wahrscheinlich genauso verblüfft war von der menschlichen Architektur wie Seigi. Beide Lichtwächter blieben immer mal wieder stehen um wie Touristen die Wolkenkratzer Tokios anzustarren. Es war mehr als einmal vorgekommen, dass Grey sie über die Kreuzung hetzen musste, weil sie stehen geblieben waren und keine Ahnung hatten das „zischende Käste“, alias Autos, einen töten konnten. „Recht verblüffend“, gab Hizashi zu, als er Grey folgte. „Natürlich war mir bewusst, dass die Entwicklung der Menschen keinesfalls ewig im Stillstand verweilen würde, aber ich bin dennoch sehr überrascht von diesem außerordentlichen Anblick... Ganz zu schweigen von der Anzahl der Menschen die Terra bevölkern! Erst jetzt begreife ich wie viele es in Wahrheit sind die nur auf Grund unseres Schutzes leben können.“ Der Windwächter hörte dem über zweitausend Jahre toten Hikari nur mit halbem Ohr zu. Seine Gedanken schwirrten in vollkommen andere Richtung und diese Richtung war bestimmt nicht die menschliche Entwicklung. Zum einen hielt er Seigi im Auge und zum anderen war er mit deren Mission beschäftigt... und diese war gewiss nicht Tokio zu besichtigen. „Dennoch“, bemerkte Hizashi plötzlich etwas negativ. „Ich kann den Entschluss der Wächter nicht nachvollziehen, die ein Leben hier unten auf Terra vorziehen... es ist so erdrückend.“ Grey verstand die Meinung seines Vorfahren, immerhin teilte er sein momentanes Leid, da sie alle drei in eine Traube von Menschen feststeckten, die alle samt über dieselbe Kreuzung wollten und es daher ziemlich eng wurde für die drei Hikaris – die Enge alles andere als gewohnt waren. Auch Grey fragte sich, wie Green so etwas nur aushalten konnte. „Ich kann schnell für Abhilfe schaffen!“, grinste Seigi heimtückisch, woraufhin Grey nur müde mit den Augen rollte. „Dein Hang zur Gewalt ist erschreckend, Seigi“, kommentierte Hizashi, was der Windwächter jedoch nicht mehr hörte, da sie nun die Kreuzung überquert hatten und er jemanden sichtete... Green lachte herzhaft. Sie hatte es nicht geschafft ihr Lachen zu besiegen und hatte bereits Tränchen in den Augenwinkeln, da sie schon seit fünfzehn Minuten lachte. Sogar Gary hatte sich mitziehen lassen und unterdrückte nun ebenfalls wieder das Lachen – nur Siberu hatte ein finsteres Gesicht, welches verständlich war, immerhin lachten sie ihn aus. „Halloho? So witzig ist das ja nun auch wieder nicht!“ „Sorry, Sibi, aber dein Gesicht war einfach zu genial!“ Der Grund für deren Spaß war ein kleiner Unfall der Siberu passiert war. Sie waren gerade im Aquarium gewesen, genauer genommen in einer Delfinshow. Siberu war die Show natürlich irgendwann zu langweilig geworden – was interessierten ihn schon Tiere! Daher war er auf die glorreiche Idee gekommen, er könnte Eis holen gehen, was Green garantiert nicht ablehnte. Als er dann wieder zurück kam, musste der Rotschopf unbedingt schon von weiten mit Green flirten und ebenfalls zeigen, dass er für seinen Bruder kein Eis mitgenommen hatte. Damit abgelenkt lag seine Aufmerksamkeit garantiert nicht auf die Delfine – was zum Verhängnis für sein Aussehen wurde. Es kam natürlich wie es kommen musste: Siberu war zu nah am Pool gewesen und bekam das gesamte Wasser ab, welches ein Delfin aufwirbelte. Nicht nur das Eis war Geschichte, sondern auch seine Haare und seine neue Kleidung... und zum ersten Mal stand er nicht wegen seinem guten Aussehen in aller Aufmerksamkeit, sondern wegen seinem ruinierten. Das war der Grund, weshalb sie auf dem Weg Nachhause waren, da Siberu es nicht mit dieser Schmach aushielt. Immerhin wollten sie noch aufs Sommerfest und da konnte er natürlich nicht so aussehen! „Ich hoffe, dass keiner von euch Beiden ewig braucht mit dem Umziehen“, bemerkte Gary immer noch leicht grinsend. Welches Siberu plötzlich nach ahmte. „Wenigstens etwas! Meine Green-chan im Kimono! Ich bin mir sicher, er wird dir stehen!“ „Natürlich!“, sagte Green und machte das Victory-Zeichen. „Immerhin haben wir ihn zusammen ausgesucht! Und unser Modegeschmack ist untoppbar!“ Siberu stimmte ein und machte ebenfalls ein Victory-Zeichen. „Selbstredend!“ Merkwürdigerweise brauchten die beiden Mode-Experten wirklich nicht lange um sich neu einzukleiden. Green zog sich nur schnell den Kimono an, ohne sich eine neue Frisur zu machen. Sie war schneller fertig als Siberu, da er seine Haare erst einmal trocknen musste. Green hatte gehofft, dass er seinen Bruder und sie während dieser Zeit alleine lassen würde... nicht nur um vielleicht die Chance für ein Liebesgeständnis zu erhalten, sondern auch um ein Kompliment für ihr Aussehen zu bekommen. Sie wusste, der Kimono stand ihr und, obwohl er es unauffällig tat, bemerkte die Hikari doch, dass er sie anguckte – mit einem leichten Rotschimmer. Doch leider gönnte Siberu ihr die Möglichkeit nicht. Unfairer weiße hatte er sich zwischen den Beiden aufs Sofa gesetzt und föhnte sich dort seine Haare. Green hatte jedoch zu gute Laune um sich durch sein Benehmen den Abend zu versauen und so gingen sie Richtung Dämmerung los. Auf dem Sommerfest war einiges am Start. Am Straßenrand reihten sich Bude um Bude dicht an dicht und dessen Inhalt war vor lauter Kunden kaum zu erkennen. Obwohl es noch nicht dunkel war, waren die Straßen hell erleuchtet von Lampions und der Geruch von Zucker und Allgemein Süßigkeiten waberte in der Luft. Als sie an einem Stand mit verschiedenen Sorten von Schokolade vorbei gingen, entschied Green sich dazu, Pink etwas mitzunehmen. Währen sie dort stand und dich für die richtigen Exemplare entschied, sagte sie an ihre Begleiter gewandt: „Wir hätten die anderen mit einladen sollen. Währe sicherlich schön geworden! Ich hab noch nie etwas mit meinen Wächtern zusammen unternommen, fällt mir da ein...“ Gary wollte ihr gerade beipflichten, als Siberu schon sagte: „Ach was. Ich find’s so besser. Wir gehören doch zusammen.“ Beide sahen ihn kurz an, bis der Verkäufer Green die Schokolade gab und Geld verlangte. Siberu schien nicht über seine Worte nachgedacht zu haben, dennoch fiel es ihm auf: „Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte er skeptisch. Green schüttelte den Kopf. „Nein, hast du nicht, Sibi! Du bist süß.“ Ein wenig eingeschnappt sah er sie an. „Ich weiß nicht, ob ich „süß“ sein will. „Cool“ gefällt mir da besser.“ Green reagierte darauf nicht, sie ging schon weiter, immerhin war sie solche Antworten von Siberu gewohnt. Dieser allerdings fand es überhaupt nicht witzig, dass sie ihm nicht zustimmte und ihm damit nicht bestätigte, dass er „cool“ war. Nach Hilfe suchend sah er sich um. Sein Bruder war genauso wenig daran interessiert, wie Green, doch tatsächlich sprang dem Halbdämonen doch noch etwas ins Auge, wodurch er beweisen konnte, wie cool er wirklich wahr. Schnell schnappte er sich Greens Hand und zerrte sie vorwärts, in Richtung einer Schießbude. Die Menschen die vor der Theke standen wurden schnell beiseite gedrängt und schon knallte Siberu Geld auf den Tisch. „Sibi, was soll das?“, fragte Green, nachdem Gary ebenfalls dazu gekommen war. Als er seinen Bruder sah, wie er die Waffe untersuchte, verdrehte er die Augen. „Süße Männer, Green-chan, sehen mit einem Gewehr, egal wie echt sie nun sein mögen, nicht gut aus. Coole Männer schon.“ Er sah sie aus den Augenwinkeln an, um zu sehen wie sie reagierte. Ihre Reaktion war abwartend. „Also, Green-chan, welches Plüschtier willst du?“ Jetzt hellte ihr Gesicht auf, nicht weil sie unbedingt ein Kuscheltier haben wollte, sondern weil sie dieses Tier verkaufen konnte. Daher zeigte sie auch auf das größte, auch wenn es knallrosa war. Siberu warf sich seine roten Haare mit einer übertriebenen Pose über die Schulter (Green kam es auf einmal so vor, dass die weiblichen Zuschauer sich verdoppelt hatten) und legte sich das Gewehr in Position. Der Halbdämon verengte seine Augen und fixierte das Ziel, während er es genoss, dass seine weiblichen Zuschauer den Atem anhielten. Er benötigte genau drei Schüsse, um den weißen Ring über den Kopf des Plüschtieres schwarz zu machen – und das in einer Schnelligkeit, der kein menschliches Auge folgen konnte. Triumphierend stemmte Siberu das Gewehr in den Boden, als hätte er soeben einen Jaguar erlegt. Die Mädchen kreischten und quietschten und sahen Green eifersüchtig an, als sie die Prämie in die Arme gedrückt bekam. Siberu brauchte gar nicht zu fragen, ob er jetzt seine „Coolheit“ bewiesen hatte: Die Mädchen reichten seinem Ego. Gary seufzte hörbar, doch es ging unter. „Na, Aniki? Willst du auch mal?“ Green drehte sich nun auch zu Gary um und musste plötzlich feststellen, dass ihr der Gedanke, dass Gary ein Gewehr benutzen sollte, gar nicht gefiel. Bei Siberu hatte es ihr nichts ausgemacht... „Ah, nein danke. Ich denke nicht, dass ich es nötig habe, mich durch rosafarbene Häschen zu bestätigen.“ Jetzt war es Green die die Augen verdrehte. Denn sie sah sofort, dass sowohl Siberu als auch Gary in Streitlaune waren. „Ich glaube eher mein Bruder hat Angst sich zu blamieren. Du würdest nicht einmal eine Rose gewinnen!“ Green hörte der Auseinandersetzung eher mit halbem Ohr zu, denn ihre Nase witterte einen wohlschmeckenden Geruch und schnell entdeckte sie die Quelle. „Garylein?“, fragte sie in ihrem süßesten Tonfall, doch er war abgelenkt durch wohl ausgesuchte Argumente. „Ich hole mir mal eben kandierte Äpfel, bin gleich wieder da!“ Erst als er bemerkte, dass sie seine Geldbörse geschnappt hatte, wendete er seine Aufmerksamkeit an sie – doch zu spät. Um zu ihrem Ziel zu kommen musste die Hikari quer über den Platz rennen, was ihr nicht gerade gut gelang mit den Schuhen und dem Kimono. Daher nahm es ein wenig Zeit in Anspruch zum Verkaufsstand zu kommen an dem es kandierte Äpfel zu kaufen gab. Sie atmete tief ein um den süßen Geruch in sich aufnehmen zu können. Selbst der Preis schreckte sie nicht ab. Sie grinste. Immerhin bezahlte Gary. Green bezahlte und bekam drei Äpfel. Der Zucker leuchtete im bunten Licht. Es sah so verlockend aus, dass das Mädchen nicht warten konnte, bis sie zurück bei ihren Freunden war. Sie biss jetzt schon in ihren hinein und schlug die richtige Richtung ein. Sie kam jedoch nur zwei Schritte weiter, ehe sie spürte wie jemand die Hand auf ihre Schulter legte. Oh, der Mann würde es bereuen gerade sie ausgesucht zu haben…! Green packte die Hand, wirbelte herum und hatte bereits mit der anderen ausgeholt, doch diese wurde festgehalten ehe sie zuschlagen konnte. Sie stutzte, für einen Menschen war sie viel zu schnell gewesen… Es war auch kein Mensch der sie angefasst hatte. Es war: „Onii-chan!“ Angesicht des versuchten Angriffes lächelte Grey verunsichert und ließ sie los. Er begutachtete sie von oben bis unten und Green sah, dass er die Äpfel skeptisch ansah. „Soll ich dir einen holen?“ War ja nicht ihr Geld. „Nein, danke. Ich hege keine Vorliebe für Süßes…“ Green biss abermals in den Apfel und sagte: „Dein Pech. Sie schmecken verdammt gut. Was machst du hier?“ Ihr Bruder nahm ihren Ärmel und schien ihn mit den Augen abmessen zu wollen. „Der ist mindestens fünf Zentimeter zu lang. Aber er ist gut gemacht.“ Skeptisch wurde er beäugt. Irgendetwas war faul… Er wirkte angespannt und wenn Green nicht alles täuschte sah er sich ständig um. Guckte er etwa nach Siberu und Gary? Oder vertrug er die Menschenmasse nicht? Allgemein… er sah nicht gut aus. Green konnte nicht sagen ob es an dem schummrigen Licht lag, oder ob es wirklich so war. Aber es kam ihr so vor als wäre Grey in den zwei Wochen wo sie sich nicht gesehen hätten, noch blasser geworden, er wirkte fast schon fahl. „Grey, geht es dir nicht gut?“ Er sah auf. „Eh? Nein, mir geht es gut… Green, könntest du kurz mitkommen? Ich muss mit dir reden.“ Die Hikari sah sich um ob Gary oder Siberu vielleicht in der Nähe waren, doch dann zuckte sie mit den Schultern. „Aber nicht zu lange. Ich bin mit Sibi und…“ Er ließ sie nicht ausreden, denn schon hatte er ihre Hand genommen und schleifte sie förmlich über den Platz. Green protestierte, doch es ging im Lärm der Menge einfach unter. „Glaubst du es war eine gute Idee Green-chan hier alleine rumrennen zu lassen?“, fragte Siberu, der jetzt nicht nur ein rosa Kuscheltier im Arm hatte, sondern ganze drei und Gary wurde auch noch mit zwei beladen. Der Rotschopf hatte ordentlich abgeräumt. Wenn Gary ihn nicht aufgehalten hätte, hätte der Rotschopf den armen Verkäufer ruiniert. „Warum nicht? Ich glaube nicht, dass sie sich hier verirren kann.“ „Das meinte ich nicht.“ „Was dann?“ „Green-chan sieht so süß aus in ihrem Kimono! Sie wird angestarrt werden… oder noch schlimmer…“ Gary seufzte und verdrehte die Augen. „Du mal wieder…“ Doch er hatte Recht. Green brauchte wirklich lange. Wahrscheinlich gab sie gerade das ganze Geld aus. Immerhin war es nicht ihrs. Das nutzte sie doch sicherlich aus… Abermals seufzte Gary, er warf Siberu die beiden Kuscheltiere in die Arme und sagte er würde sie suchen gehen. Sein Bruder schien das absolut nicht zu gefallen: „ICH will sie suchen! HEJ!“ Der Stachelkopf war allerdings schon zwischen den Menschen verschwunden und ein grummelnder Siberu blieb mit seinen neuen rosafarbenen Freunden alleine zurück. „Damn!“ Erst als die beiden Geschwister den Platz verlassen hatten und ein leeres Feld hinter dem Fest, betraten, wurde Grey langsamer und ließ ihre Hand los. Während deren Tour hatte er kein Wort zu ihr gesagt. Auch jetzt schenkte er ihr kein Wort der Erklärung. Grey war vorgegangen, im Gegensatz zu Green, die mitten auf dem Feld stand. „Grey, was zur Hölle…“ Dann bemerkte sie, dass die beiden Geschwister nicht die einzigen waren, die sich auf dem Feld befanden. Am anderen Ende lehnte Seigi an einem Baum, zusammen mit Hizashi, den sie trotz seine „Umfärbung“ erkannte. „Onkel Seigi, Hizashi-san…“ Weiter kam sie nicht, denn ihr versagte die Stimme. Green war aufgegangen was sie vorhatten. Grey senkte den Kopf und sagte gefühlslos: „Auftrag ausgeführt.“ Seelenruhig federte Seigi sich vom Baum ab. Hizashi blieb stehen. Der Tausendtöter ging in die Richtung Greens, während er sein Schwert aus der Scheide zog. Die Klinge glänzte bedrohlich auf. Doch Grey blieb unberührt stehen. Reflexartig griff Green nach ihrem Glöckchen, im gleichen Moment wo sie zurück wich. Es gelang ihr nicht mehr ihre Waffe hinauf zu beschwören. Seigi hatte nicht einmal aufgesehen und doch stand er plötzlich hinter ihr. Green gelang es nur noch sein fieses Grinsen zu sehen, ehe alles um sie herum schwarz wurde und die süßen Äpfel zu Boden fielen. Seigi fing Green teilnahmslos auf, ehe sie auf dem Boden aufschlug. Die Knoten ihrer Haare lösten sich und gaben ihre langen Haare wieder frei. Ohne auf sie zu achten, steckte Seigi sein teures Schwert zurück und stand zusammen mit dem Mädchen auf. Grey stand jetzt vor ihm, er streckte die Arme nach seiner Schwester aus, um sie wohl abnehmen zu wollen. Doch der Hikari drehte sich weg. Immer noch mit einem Grinsen sagte er: „Vergiss es, Blacky! Wir können doch nicht garantieren, dass deine Gefühle über deinen Verstand siegen, nicht wahr?“ Böse funkelte Grey ihn an. „Was soll das heißen?!“ „Hört auf.“ Hizashi stand plötzlich zwischen ihnen. Seigi verzog beleidigt das Gesicht. „Wir bekommen Besuch“, fuhr er fort und sah aus den Augenwinkeln zum anderen Ende des Feldes, wo ein einzelner Halbdämon stand. Dieser sah wie erstarrt auf die Person die Seigi auf den Armen trug. Gary musste sich zwingen von ihrer leblosen Hand wegzusehen um die Situation zu analysieren. Doch seine Konzentration war gestört. Der Gedanke, dass Green nicht nur bewusstlos, sondern weit aus mehr war… störte sein Denkvermögen. Aber nein, sie war nicht tot. Wenn sie tot wäre, müssten die Zeichen auf den Handflächen der Anderen auftauchen… Green hatte also nur das Bewusstsein verloren und so wie es schien, wollten die anderen drei Wächter sie mitnehmen. Grey, der Tausendtöter und… einen Wächter den er nicht kannte. Er hatte braune Haare, ein Wächter der Erde? Warte, Schwachsinn. Diese waren ausgestorben. Kari war die letzte gewesen… die braunen Haare könnten eine Tarnung sein. Wenn der Wächter allerdings auch ein Hikari war, so hatte Gary zwei Hikaris gegen sich. Der Tausendtöter war schon stark genug, Grey nicht zu unterschätzen und den anderen konnte er überhaupt nicht einschätzen. Aber es musste Gary irgendwie gelingen an Green heranzukommen… Er konnte später über die Hintergründe der Entführung nachdenken. Es war spürbar, dass Grey sein Katanakaze hinauf beschwor, der Wind nahm enorm zu und sammelte sich um den Windwächter. Seigi wandte sich von Gary ab und sah aus dem Profil zu Grey, der hinter ihm stand. Oh, wie es ihm in den Fingern juckte gegen Grey anzutreten und diese Waffe zu zerstören… Es passte ihm gut in den Kram wenn Grey gegen den Halbling kämpfen würde. So konnte Seigi sehen ob Grey mit seinem Katanakaze seinen Erwartungen gerecht wurde, oder nicht. Daraus wurde nichts. Hizashi erhob den Arm und sagte an Grey gewandt: „Ich übernehme das.“ Seigi und Grey sahen ihn verwundert an, doch der Wind ließ bereits nach. „Du?“, fragte Seigi. „Ich dachte du wolltest nie wieder einen Dämon anfassen?“ Der Angesprochene trat vor und indem er dies tat, glänzten seine Haarspitzen auf und färbten sich Strähne für Strähne in strahlendes weiß. Auch seine Augen waren wieder weiß, als er sie öffnete und da erkannte Gary ihn sogar als Hizashi wieder. Wegen seinen Forschungen an Dämonen war er selbst nach so vielen Jahren in der Dämonenwelt noch bekannt. „Ich habe nicht vor ihn anzufassen“, sagte Hizashi indem er sein Schwert zog. Diese Waffe als „Schwert“ zu bezeichnen war allerdings etwas weit daneben gefehlt. Es sah eher aus wie ein zwei Meter großes Skalpell. Gary wollte nicht darüber nachdenken wie viele Seinesgleichen schon durch dieses Werkzeug auseinander genommen worden waren oder wie viele Organe dieser Forscher damit schon seziert hatte. Zu allen Überfluss fiel Gary noch ein Randdetail ein: Alle seine Forschungsobjekte mussten gelebt haben, während er seine Untersuchungen nachgegangen war. Immerhin lösten sich tote Dämonen auf… An das Gleiche musste Grey auch denken und ihm wurde schlecht. Seigi fand das witzig. Er hatte schon viel von Hizashis Kampfstiel gehört und war gespannt ob die Gerüchte wahr waren. Ohne Vorwarnung sprintete Hizashi auf Gary zu. Dieser machte sich bereit von einer Lichttechnik attackiert zu werden. Es kam jedoch keine, sondern ein vertikaler Hieb seiner Waffe, dem Gary ausweichen konnte. Die Klinge der Waffe war nicht gerade groß, wenn er davon getroffen werden würde, wäre sie nicht einmal in der Lage sich tief in sein Fleisch hinein zu bohren. Gary sammelte Magie zum Gegenschlag und gerade als der Hikari ihn wieder angreifen wollte, traf ihn die Attacke im Brustkorb. Er fiel zu Boden und zu Garys Verwunderung blieb er liegen - regte sich nicht mehr. Das war unmöglich. So schnell ließ sich ein hochrangiger Hikari nicht besiegen… das konnte nur bedeuten… Der Halbdämon nahm an, dass er einen Doppelgänger erschaffen hatte, der jetzt hinter ihm stand und wirbelte herum. Ein fataler Fehler. Kaum hatte er sich herum gedreht, durchbohrte die kleine Klinge sich unterhalb seines linken Schulterblatts. Es konnte nicht tief sein, dass spürte er. Wenn er sich wieder herum drehen würde, würde die Klinge sich wieder lösen. Doch, Gary war nicht in der Lage dies umzusetzen. Er konnte sich nicht mehr bewegen. „Das Kirem leitet die Bewegungsfähigkeit der Dämonen vom Gehirn weiter durch den ganzen Körper. Kappt man auch nur einer 4 Hauptnerven die sich um das Kirem herum befindet, setzt die Bewegungsfähigkeit aus. Bei Dämonen der Rasse 24 bis 289 befindet sich dieser Punk genau dort, wo du jetzt mein Serentei spürst“, erklärte Hizashi im perfektem Englisch. „Meinen Respekt, dass du so schnell bemerkt hast, dass ich mit einem Double kämpfe. Ich hege eine natürliche Abneigung Deinesgleichen anzurühren. Darüber hinaus danke ich für deinen Angriff. Ansonsten hätte ich nicht heraus gefunden zu welcher Rasse du gehörst.“ Der Forscher zog die Waffe wieder aus seinem Körper und drehte sie zum stumpfen Ende herum. Mit dem gab er Gary einen harten Stoß, wodurch er auf den Boden fiel. Hizashi kniete sich zu ihm runter, bedacht nicht schmutzig zu werden. Er senkte die Waffe und auf einmal schossen vier weitere Klingen hervor, die alle unterschiedliche Form hatten. „…Ich habe noch nie einen Halbdämon seziert…“ Gary wich die Farbe es dem Gesicht Angesichts der vielen verschiedenen Klingen. Eine davon sah aus als würde sie perfekt dafür geeignet sein das Herz herauszuschneiden. Der Forscher sah ihn nachdenklich an, kam jedoch nicht dazu es umzusetzen, denn Grey tauchte hinter ihm auf. Er war mindestens genauso bleich wie Gary geworden. „Hizashi-san! Bitte, lassen Sie das. Ich… Ich kann kein Blut sehen… Jedenfalls nicht in so großen Mengen…“Gary musste Siberu in Gedanken zustimmen: Grey war eine Lusche. Und der Halbdämon war im Moment dankbar dafür. Hinter ihnen konnte Seigi sich vor Lachen nicht mehr halten, während Hizashi ihn nur mit großen Augen ansah. „Sie sind ein Wächter und können kein Blut sehen?“ Grey wurde rot und schüttelte den Kopf. Hizashi sah nochmals auf Garys Oberkörper, dann seufzte er enttäuscht und richtete sich auf. Die Klingen fuhren mit einem Klicken wieder zurück und er steckte sein Werkzeug weg. „Rücksichtnahme gehört zu den Tugenden eines Hikari. Ohnehin haben wir keine Zeit.“ „Vielen Dank, Hizashi-san…“ Ohne sich noch einmal zurück zu sehen gingen beide Wächter zurück zu Seigi, der immer noch lachte und aufpassen musste, dass Green nicht herunter fiel. Grey tat so als hörte er ihn nicht und sah strikt in eine andere Richtung. Gary war dazu verdammt nichts anderes tun zu können, als regungslos auf dem Boden liegen zu bleiben. Er versuchte sich aufzurichten, sein Körper brachte jedoch nur ein müdes Zucken zustande. Seinen Mund konnte er jedoch noch bewegen. „Grey, du Verdammter…“, sagte er automatisch auf Japanisch. Hizashi und Seigi sahen verwirrt aus. Scheinbar konnten sie diese Sprache nicht. Praktisch… „Wie kannst du Green so in den Rücken fallen…! Wie kannst du da als ihr großer Bruder mitmachen! Besitzt du keinen Funken Geschwisterliebe in dir?!“ „Entschuldigt mich.“ Kaum hatte Grey dies auf seiner Sprache gesagt, erschien er vor Gary und trat ihn so heftig ins Schienbein das es knackte. Der Halbdämon hatte Glück im Unglück, dass er die Schmerzen nicht spüren konnte, da seine Nerven gekappt waren. „Schweig, Unwürdiger!“ Er holte abermals aus, wollte noch mal zutreten als er jedoch verharrte. „Morgen hat Green Geburtstag. Es wird ein Freudenfest zu ihrem Ehren stattfinden.“ Gary sah ihn skeptisch an. Was sollte das? Warum sagte er das? Was hatte das überhaupt damit zu tun? Irgendetwas stimmte nicht... Der Blick des Windwächters war vollkommen anders als zuvor. Er sah verzweifelt aus, es sah sogar fast so aus als müsste er die Tränen zurück halten. „In 27 Stunden ist das Fest vorbei! Pünktlichkeit wird hoch geschrieben!“ Gerade als Gary etwas sagen wollte, trat Grey noch einmal zu und dem Halbdämon blieben die Worte im Halse stecken. „Du wagst es Einspruch zu erheben, Dämon?!“ Mit diesen Worten drehte der Kaze sich herum, von seiner Verzweiflung war nichts mehr zu sehen und er schritt zu den anderen beiden. „Was hat er denn gesagt, dass du soooo wütend geworden bist, Blacky?“ „Geht dich nichts an!“ Seigi wollte erwidern, doch Hizashis Blick ließ ihn Schweigen. Der Halbdämon kniff die Augen zusammen. Er wollte nicht sehen wie Green verschwand, ohne, dass er etwas tun konnte. Dennoch öffnete er seine Augen zu früh und zu seiner Überraschung wurde sein Blick erwidert. Green war wieder bei Bewusstsein. „…Green!“ Ihre dunkelblauen Augen sahen zutiefst besorgt zu ihm herüber. Er konnte sie nicht hören, doch sie sagte etwas, zumindest formte sie ihre Lippen zu einem Wort. Schwach hob sie ihre freie Hand. Weit kam sie jedoch nicht, ehe die Wächter sich auflösten und nichts außer schwarze Nacht zurückließen. „...Green….verdammt!“ Fertig gestellt: 08.08.07 Vorschau Sibi: Leute, Leute! Hört ma her! Es gibt Himi-News zu berichten! Zum einen startete wieder ein Wettbewerb mit tollen Preisen – ich erwarte, dass ihr mitmacht! Ich will immerhin schöne Bilder von mir sehen! Am besten mit mir und Green... wer will schon meinen Bruder mit Green sehen, huh? *g* und der zweite Punkt ist, dass es neuerdings der allererste Himitsu no Mahou Doujinshi online gekommen ist – ein Debüt! Der Douji ist ein Spoiler zur dritten Staffel, wenn ihr also einen kleinen Vorgeschmack dessen wollt, was bald mit uns passiert, so liest „Memories of a Hikari“! Yay >w