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Himitsu no Mahou - alte Version

Alte Version 2004-2008
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Die Göttinnen

Die Göttinnen
 


 


 

Es war einer dieser Tage an dem man sich nur eins erhoffte: Das er schnell vorüber ging. Das gute Wetter vom Vortag war verschwunden, stattdessen regnete es wie aus Kübeln. Doch auch das hatte Gary nicht aufgehalten, sich in seine Lieblingsbibliothek zu begeben und sich neues Lesefutter zu besorgen. Zuhause in seinen eigenen Vier Wänden hielt er es nicht mehr aus. Es war so ruhig wie schon lange nicht mehr, nur das Trommeln des Regens war zu hören. Denn sein Bruder war seit dem gestrigen Abend zutiefst verstimmt und schmollte leise vor sich hin. Der Grund war klar: Green. Auch wenn Gary daran dachte, bekam er ein seltsames Gefühl. Sie hatte ihnen einfach die Tür zugemacht. Nicht einmal rein gelassen hatte Green sie…

Nachdem Siberu fünfmal geklingelt hatte und sich schon auf sein übliches Umarmungsritual vorbereitet hatte, war die Tür endlich aufgegangen, doch der Rotschopf konnte sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen, denn zu dem Staunen der beiden Halbdämonen öffnete Green nur knapp 30 Zentimeter die Tür. Sofort war Gary aufgefallen das etwas nicht stimmte. Sie lächelte. Doch das konnte nicht überblenden das sie vollkommen kreidebleich war und auch nicht die geweiteten Augen, die ihre beiden Freunde nicht anschauten, sondern auf irgendeinen Punkt gerichtet schienen.

Siberu bemerkte das natürlich auch und senkte seine Hände sofort.

„Geht es dir nicht gut, Green-chan?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen:

„Nein. Es ist noch schlimmer geworden. Ihr habt mich geweckt.“ Sie sagte dies so schnell, dass es schwer war sie zu verstehen.

„Du bist doch nicht krank?“, fragte Siberu besorgt.

„Du solltest dich lieber wieder hinlegen“, warf Gary ein und fuhr fort:

„Damit du morgen wieder fitt bist.“ Green nickte. Machte aber immer noch keine Anstalten die Tür auch nur einen Spalt weiter öffnen zu wollen. Die Brüder warfen sich einen besorgten Blick zu.

„Gut… dann wünsch ich euch Beiden eine Gute Nacht.“

„Wir holen dich dann morgen früh ab, ja Green-chan?“ Sie schüttelte den Kopf.

„Ich hab morgen früh Rhythmische Gymnastik.“ Der Rotschopf sah verdutzt drein. Er kannte Greens Stundenplan wohl noch besser als sie selbst.

„Aber morgen ist Dienstag! Da hast du es doch nach der letzten Stunde…“

„Vorverlegt.“ Knappe Antwort. Viel zu knappe Antwort, dachte Gary. Green war schon dabei, die Tür zu schließen.

„Gute Besserung… Green.“

„Danke… Gary.“ Schon war die Tür zu und das Geräusch halte im Treppenhaus nach.
 

Gary seufzte als er daran dachte und griff wahllos das dickste Buch in seinem Blickfeld. Beim näheren hinsehen fiel ihm auf, dass er es bereits gelesen hatte und stellte es wieder zurück. Es dauerte länger als sonst ehe er eine ihm angemessene Auswahl beisammen hatte, die er zur Kasse trug. Die Bibliothekarin lächelte freundlich während sie die Bücher scannte. Sie kannte ihn natürlich, immerhin war er Stammkunde.

Der Halbdämon sah auf die dicken Wälzer. Hoffentlich konnten Diese ihn ablenken. Denn egal wie oft er seinen wirren Gedanken sagte, dass Green nur krank war, sie blieben unverändert. Die Sorgen ließen sich nicht abschalten, egal wie sehr er es auch versuchte.

Warum musste ihm dieses Mädchen auch immer solch Kopfzerbrechen bereiten? Konnte nicht einmal, wenigstens eine Woche, alles normal sein?

„Ookido-san?“ Der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken hoch und bemerkte erst da, dass sie ihm die Bücher in eine Tüte gepackt hatte und ihm entgegen hielt. Tonlos nahm er sie entgegen.

„Ist etwas?“

„Nein. Bis…dann.“, antwortete er und ging aus der Tür. Wie sehr war er in seinen Gedanken verloren gewesen, dass sogar jemand der ihn überhaupt nicht kannte, merkte dass etwas nicht stimmte?
 

Am nächsten Tag war es das Gleiche. Nein, eher schlimmer. Green sah immer noch weit entfernt davon aus, gesund zu sein. Dunkle Augenringe zeichneten sich unter ihren Augen ab und Gary merkte dass sie sich zwang während des Unterrichts wach zu bleiben.

„Green, schläfst du nicht?“, flüsterte er ihr besorgter als er es eigentlich wollte, zu.

„Mir geht es blendend“, antwortete Green ohne ihren verschleierten Blick von der Tafel abzuwenden.

„Du siehst nicht gut aus… Ich mache mir Sorgen.“ Ein schwaches Lächeln war zu sehen und flüchtig sah sie zu ihm.

„Brauchst du nicht“ Garys Herz beschleunigte sich und er beeilte sich in eine andere Richtung zu schauen damit sie seine Röte nicht sah, denn Green hatte diese Worte ungewöhnlich sanft ausgesprochen.

„Sag Sibi bitte, dass ich unsere Verabredung morgen absage.“ Hörte Gary Green wieder monoton sagen. Als er sich zu ihr herum drehte, war ihr Blick wieder ausdruckslos an die Tafel geheftet.

Zuerst wusste Gary nicht was sie meinte, doch dann fiel ihm wieder ein, dass die Beiden vor ein paar Tagen verabredet hatten ins Kino zu gehen, bevor Green so… krank wurde. Gary bekam einen leisen Stich, als er sich daran erinnerte das sein Bruder sich riesig darauf gefreut hatte und die Tage von Greens „Abwesenheit“ war es sein letzer Hoffnungsanker gewesen. Siberu war der festen Überzeugung er würde Green wieder gesund machen können.

Gary schaute über die Schulter. Natürlich hatte Siberu Green gehört. Er sah stur in sein Japanischbuch, seine Hände waren zu Fäusten geballt und in seinen Augen stand der Kummer geschrieben.

Gary wand sich von seinem Bruder ab, da er aufgerufen wurde um die Antwort zu geben.
 

In Chemie war der kritische Top-Punkt angelangt. Es war bis jetzt immer so gewesen das Siberu und Green zusammen als Team gearbeitet hatten. Der Rotschopf hatte streberhaft die erforderlichen Materialien besorgt, doch wie vorauszusehen hatte sie sich mit jemand anderen zusammengetan (dieser konnte sein Glück kaum fassen, da Green, dank Siberu, als unerreichbar galt). Siberu brauchte lange um zu begreifen das er keinen Teamkollegen hatte. Zu lange. Erst als der Lehrer ihn aufforderte endlich in die Gänge zu kommen, schien er aufzuwachen und sah sich nach niedergeschlagen nach jemanden um. Doch alle waren schon vergeben, bis auf:

„Bakayama mir gefallen die Umstände auch nicht, aber du könntest schon ein wenig kooperativ sein! Im Gegensatz zu dir ist mir mein Schulabschluss nicht egal!“ Firey sah Siberu über das Reagenzglas hinweg wütend an und er fragte sich was besorgniserregender war: Das brodelnde Wasser im Glas oder ihr Temperament.

„Was interessiert mich dein Schulabschluss? Ich brauche wirklich keinen.“ Firey biss sich bebend vor Wut auf die Unterlippe. Sie spürte dass ihre Hände kribbelten und dass sie das Verlangen hatte ihren Bogen zu holen - der hing allerdings im Gang. Also beließ es die Feuerwächterin bei stummen Schimpfwörtern und arbeitete allein weiter.

„Ich werde Sensei sagen das du nicht arbeitest, Bakayama.“ Sie griff an ihm vorbei zum Thermometer und steckte es ins Glas.

„Ich schlottere vor Angst.“ Firey sah nicht auf, sie hielt die Anzeige im Auge.

„Du kannst wirklich gar nichts ohne dass Green oder Gary dir die Hand hält“, zwar hatte Firey dies leise gesagt, doch laut genug um Siberu zusammenfahren zu lassen. Er drehte sich gereizt zu ihr um, die stur die Anzeige ansah.

„Wie war das?!“

„Du hast mich schon verstanden.“

„Du verstehst gar nichts.“ Ein düsteres Lächeln spielte um Fireys Lippen.

„Denn beweis es doch.“ Siberu standen die Haare zu berge, wie er es hasste unterschätzt zu werden, oder anders: So dargestellt zu werden als wäre ausgerechnet er auf andere angewiesen! Niemals!

Firey konnte mit den Augen gar nicht folgen, so schnell stand Siberu neben ihr, hatte ihr das Thermometer aus der Hand gerissen und sah prüfend auf deren Arbeitszettel, wie hoch die Temperatur sein sollte. Firey sah ihn mit einer merkwürdigen Mischung aus Überraschung und Genugtuung an, sagte jedoch nichts und ließ ihn erst einmal machen. Sollte er sich doch beweißen.

Dabei fiel Firey jedoch etwas auf. Etwas was Unbehagen in ihr weckte. Sie war ihm noch nie so nahe gewesen. Außer, ja, am Tag wo sie sich kennengelernt hatten und er sie gerettet hatte (Kapitel 16 „Happy X.mas Teil 2“) . Firey schüttelte den Kopf als könne sie die Bilder damit loswerden. Aber das hier war anders. Ein anderer Umstand. Ein normaler, alltäglicher Umstand. Sie stand neben ihn, die Ellbogen berührten sich schon fast. Doch sie wagte es nicht aufzusehen. Weil sie womöglich dann sehen würde wie nah sie auch seinem makellosen Gesicht war. Makellos?! Firey konnte nicht glauben das sie das wirklich gedacht hatte. Es musste alles an Sho liegen. Sie und ihr Fangirlgequatsche.

Fangirl.

Rui – Aaaah! Silver-sama hier, Silver-sama dort!

Firey griff mit hochrotem Kopf zu ihren eigenen Zettel und versuchte mit dem geschrieben Text ihre wirren Gedanken zu entfliehen, die von eine Million Adjektiven gefühlt zu sein schien, die von Rui stammen könnten. Wie tief war Firey gefallen?

Die Feuerwächterin wurde erst von diesem Wirrwarr befreit als Siberus Fluchen neben ihr ertönte:

„Das dauert mir zu lange! Firey! Du bist doch Feuerwächterin – mach mal was Nützliches! Mach das es schneller geht!“ Anklagend zeigte Siberu auf den Bonzenbrenner und wartete auf ihre Antwort. Doch die blieb aus. Sie starrte ihn an, als wäre er gerade aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht.

„Firey?“ Seine roten Augen verengten sich und sahen sie skeptisch an. Sofort wachte Firey auf.

„Äh was?“

„Könnt ich dich fragen.“

„Ich war nur… überrascht.“ Der Blick der Feuerwächterin flüchtete von dem Halbdämon zum brodelnden Wasser. Er fragte was sie damit meinte. Kurz sah sie andeutungsweise zu ihm rüber und bereute diese Tat sofort. Siberu lehnte mit dem Ellbogen auf dem Tisch und sah sie aus dieser Pose neugierig an. Doch Firey war nicht willig ihm zu antworten, denn die Antwort war zu peinlich. Unmöglich konnte sie ihm beichten das der Grund für ihr schwachsinniges Verhalten, die simple Tatsache war das er sie bei ihren Namen genannt hatte. Wenn das so eine peinliche Situation zur Folge hatte, sollte er sie lieber weiter mit Schimpfwörtern betiteln!

Langsam und tief seufzend wandte Firey sich wieder zu ihm herum und erstarrte abermals. Aber diesmal hatte es vollkommen anderen Ursachen. Denn Siberu schien nicht mehr auf sie warten zu wollen und hatte sich wieder dem Experiment zugewandt. Er hatte seine Finger schon am Drehrad des Brenners, als Firey seine Hand aus lauter Panik ergriff.

„Zum Teufel: Spinnst du?! Das Ding fliegt uns um die Ohren wenn du weiter aufdrehst!“ Wieder sah er sie argwöhnisch an.

„Es soll höher gedreht werden. So steht es in der Anleitung.“ Um seine Worte zu beweißen zeigte er auf die Textstelle wo genau das stand, was der Rotschopf gerade gesagt hatte.

Er grinste.

„Siehst du? Kein Grund zur Besorgnis.“ Firey wagte es nicht ihn genauer anzuschauen. Sie hatte sein „Dauer Grinsen“ immer nur aus der Ferne gesehen, wenn er mit Green und Gary zusammen war. Nie hätte sie gedacht dass sie einmal die Ursache sein würde… und dies beschleunigte ihr Herz abermals. Oh Gott – dachte sie. Was war nur mit ihr los?

Um sich auf andere Gedanken zu bringen, überflog Firey den Text nochmals.

„Da steht aber auch das man Schutzbrillen tragen soll.“

„Schutzbrillen? So was brauch ich nicht…“ Er verdrehte die Augen.

„Ach? Schadet es dir etwa nicht, wenn du brennende Glassplitter in die Augen bekommst?“

„Gut, das würde vielleicht ein wenig schmerzen.“

„Na also: Ich hol uns welche.“

„Mach was du nicht lassen kannst. Aber eins solltest du vorher tun.“

„Und das wäre?“ Firey sah ihn verwundert an und er lächelte auf fiese Art.

„Meine Hand loslassen. Denn weißt du, wenn meine weiblichen Fans das sehen würden, könnten sie womöglich denken ich würde freiwillig mit dir Händchen halten. Siehst du das Problem? Du schadest mein Image.“

3…

2…

1…

„BAKAYAMA…!“ Und ein Vulkan brach aus…
 

Green atmete tief durch. Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass sie sich plötzlich im Tempel wohl fühlen würde, ja geborgen. Aber zweifelsohne: Im Moment war es das Paradies auf Erden. Sie konnte sich keinen Ort vorstellen, wo sie momentan lieber wäre. Keine Fragen, keine Ausreden, keine Lügen, kein Schlechtes Gewissen, keine besorgten Blicke… keine Spiegel… keine Stimme.

Sie war nicht da.

Es kam ihr so vor als spürte sie zum ersten Mal seit langen das Sonnenlicht wieder und hieß es mit ausgestreckten Armen herzlich willkommen. Es war hier wärmer. Wohl so um die 30°. Die Blumen um Green herum blühten in tausend Farben und ebenso in tausend Düften. Das war das Paradies…

Green öffnete die Augen, als sie Schritte auf dem ein paar Meter entfernten Steinweg vernahm. Sie setzte sich auf und sah ihren Bruder mit einem erfreuten Lächeln auf sie zukommen. Er setzte sich neben ihr in die Blumen und scheuchte damit einen Schmetterling auf. Green umarmte ihn mit einer frohen Begrüßung, jedoch etwas inniger als sonst. Es tat einfach gut, die Wärme eines anderen zu spüren, als das Gegenteil.

Grey begrüßte sie ebenfalls und verdrängte seine Gefühle.

„Ich dachte du wärst im Jenseits!“, sagte Green grinsend.

„War ich auch. Ich bin eben erst zurückgekehrt.“ Dann sah er seine kleine Schwester genauer an und Green ahnte Übles.

„Du siehst nicht gut aus… Bekommst du keinen Schlaf?“ Er legte seine bleichen Finger an ihre Wange.

„Und du bist fast schon so blass wie ich… Du bist doch nicht etwa krank?“ Grey zog seine Hand zurück und sie schüttelte den Kopf.

„Ha, solange ich nicht aussehe wie eine Hikari ist ja alles gut!“

„Und ich dachte schon du hättest die Erleuchtung gefunden“, antwortete Grey grinsend.

„Ich sag dir Bescheid wenn ich so blass bin. Denn kannst du Großvater sagen das ich auf dem rechten Weg des Lichtes gekommen bin!“ Beide lachten unbeschwert und Green fühlte sich so leicht wie schon lange nicht mehr.

„Nein, im Ernst Green. Was ist die Ursache?“

„Onii-chan das nennen wir Japaner: Schule“, log sie. Schon wieder lügen. Green hatte es satt.

„Was hat das damit zu tun?“

„Oh glaub mir, dass willst du gar nicht wissen. Ein Dämon ist dagegen ein Kinderspiel!“ Sie kicherte. So ging das Gespräch eine ganze Weile sorgenlos weiter, während Green den Gedanken daran verdrängte worüber sie mit Grey eigentlich hätte reden wollen. Ihr gefiel die Sorglosigkeit einfach zu sehr, als das sie ein ernstes Thema ansprechen wollte. Irgendwann war doch auch dieses Gespräch vorbei und Green fand für sich selbst keine weitere Ausrede um vor dem Thema zu fliehen.

Green wand sich an ihren Bruder und versuchte ihre Frage so locker wie möglich rüber zu bringen:

„Grey, was ist der Gegenpart zu Licht?“ Ein großes Fragezeichen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann sah er sie an, als würde er mit dem Gedanken spielen, sie hätte einen Sonnenstich.

„Dunkelheit?“ Natürlich, so weit war Green auch schon gekommen. Grey redete weiter, davon dass Licht und Dunkel wie die Seiten derselben Medaille waren etc.

„Sag mal, Grey…“ Er schreckte aus seinen Vortrag hoch und sah sie fragend an. Seine Schwester versuchte nachdenklich zu wirken.

„Gibt es eigentlich Wächter der Dunkelheit?“

„Keine Lebenden. Warum fragst du?“ Seine Frage hatte sie nicht gehört. Denn seine Antwort war nicht das was sie gehofft hatte zu hören: Es war genau das was sie befürchtet hatte. Trotzdem bewahrte sie ihr Lächeln, wenn auch recht steif.

„Ist das so wie bei den Hikari?“ Grey schien ihr nicht folgen zu können. Er zog die Augenbrauen hoch.

„Die Yami sind seit wer weiß wie vielen Jahren ausgestorben. Es gab nur eine Generation die aus drei Wächtern bestand.“ Green fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. Aber warum eigentlich? Sie sollte viel eher enttäuscht sein, darüber das sie nun doch nicht die Identität dieses Wesens herausgefunden hatte. Geschweige denn was sie vorhatte… Aber Green konnte nicht auf der richtigen Spur sein. Denn so wie sich das anhörte, waren die Yamis seit Urzeiten tot – wenn nicht einmal Grey sich die Zahl merken konnte?

Tot.

Das Wort brachte Green zum denken. Tot zu sein hieß bei den Wächtern ja nicht gerade viel, man bedenke die Hikari. Vielleicht war es bei denen genauso…? Immerhin, wenn die Yami das Gegenpart zu den Hikari waren, mussten diese auch eine Macht besitzen die den Hikaris ebenbürtig war.

Aber, müsste es denn nicht etwas von ihnen geben? Aufzeichnungen, Gemälde, Überbleibsel… geschweige denn: Wappen? Green ging schnell alle Wappen durch. Da war kein Wappen für die Dunkelheit…

Grey sah sie fragend an, er wartete dass sie etwas fragen würde. Doch seine Schwester wusste überhaupt nicht was sie fragen sollte. Selbst wenn sie nicht auf der richtigen Spur war – es gab da einfach zu viel zum fragen.

Also stellte Green gleich die erstbeste Frage:

„Sie sind tot? Sie existieren nicht mehr?“ So langsam wurde Grey skeptisch.

„Green, das ist ein Teil unserer Geschichte. Ein ziemlich wichtiger Teil sogar, wenn nicht sogar der Wichtigste. Das solltest du wissen!“ Die Angesprochene bekam nun ernsthaft Kopfschmerzen. Grey hatte es ihr schon einmal erzählt? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Es war in diesen ganzen Daten und vor allen Dingen, Namen irgendwo untergegangen.

„Bitte, Grey!“ Ihr Bruder stand seufzend auf, reichte ihr die Hand, die Green annahm und schon stand sie auf den Beinen.

„Ich weiß nicht wie oft ich dir das schon erzählt habe und ich versteh auch nicht wieso du dich plötzlich dafür interessierst. Aber ich erläutere es dir gerne noch mal…“ Er seufzte als sie die Stufen empor stiegen. Green lächelte süß.

„Danke, Onii-chan, du bist der Beste.“ Grey antwortete darauf nicht, Green kicherte als sie sah dass er rot wurde.

Als sie Den Tempel betraten, war die Luft kühler, angenehm. Aber Green wäre lieber Draußen geblieben.

„Zurück zum Thema. Also?“ Grey brauchte nicht lange um den Faden wieder zu finden und antwortete:

„Sie existieren nicht mehr wirklich, nein.“ Sofort kam die nächste Frage wie aus der Pistole geschossen:

„Und wie ist das möglich? Ich meine, einer meiner ersten Lektionen als Wächterin war immerhin, dass eine Wächterrasse nicht ausgerottet werden kann, weil ihr Element weiter lebt und sich einen neuen Wirt sucht.“ Er nickte, froh dass sie wenigstens etwas behalten hatte.

„Das stimmt auch. Doch einen der Yamis kann man nicht tot nennen.“ Hektischer als Green es wollte, wand sie sich zu ihm herum und ihr Herz beschleunigte sich. Sie sah ihren Bruder erwartungsvoll an, ehe er fortfuhr:

„Er hinterging die Hikari auf niederträchtigste Weiße. Dafür wurde er versiegelt. Allerdings lebt er noch, das Element Dunkelheit ist somit noch mit ihm verbunden.“

„“Er“?“ Ihre Verwunderung war kaum zu überhören. Ein Er! Dieses Wesen war garantiert nicht männlich. Ausgeschlossen.

„Ja ein Er. Wenn mich nicht alles täuscht hieß er, oder heißt, wie du es nun sehen willst… Youma.“ Die beiden Geschwister standen nun vor dem Portal das zur Bibliothek führte. Grey führte die übliche Prozedur durch um die Tür zu öffnen und trat ein. Green folgte ihm. Die kreisrunde Halle war vom hellen Licht der großen Fenster durchflutet und lud einem so förmlich dazu ein, hier seinen Wissensdurst zu stillen. Und zum ersten Mal nahm Green diese Einladung dankend an.

„Was hat er denn gemacht?“, fragte sie, als Grey eine Leiter empor stieg.

„Bevor ich das Frage möchte ich gern von dir wissen wer Light-sama ist“, sagte er grimmig. Green stemmte die Hände in die Hüfte.

„Bitte, Grey: Das weiß sogar ich! Light-sama ist der zweite Hikari der Geschichte und der erste Lichterbe. Er war der Sohn von Hikari-kami-sama.“

Hikari-kami-sama. Wenn es einen Gott in im Wächtertum gäbe, wäre sie es.

„Falsch, Green: er war nicht ihr Sohn, sondern ihr Nachkomme.“

„Wo ist der Unterschied?“, fragte Green gelangweilt.

„Der Unterschied ist, dass sie ihn nicht geboren, sondern erschaffen hat. Ein Unterschied für den dich unsere Familie schelten würde, wenn sie das hören würden. Im Übrigen hatte Light-sama auch eine Schwester, Hikaru-sama.“

„Ist ja gut, Grey. Komm zum Punkt“ Das Thema wurde ihr zu langweilig. Von den Hikari hatte sie weiß Gott genug gehört. Versuchte Grey das Thema zu wechseln?

Ihr Bruder stieg wieder die Leiter herunter und gab ihr ein Buch, welches sie in die Hand nahm ohne es genauer zu untersuchen.

„Was tat dieser Youma?“, fragte Green noch einmal. Greys Miene war absolut finster als er antworte:

„Zuerst ermordete er seine Zwillingsschwester, dann Light-sama… Und noch Weitere. Er soll regelrecht Amok gelaufen zu sein, bevor es ihnen unter größter Anstrengung gelang ihn zu versiegeln. Er war zu stark um ihn zu töten. Allerdings war dies nicht die einzige Konsequenz: Auf Grund dessen, dass Youma die Hikari auf solche Art verraten hatte, verbannte Hikaru-sama die gesamte Yami Rasse. Das ist auch der Grund weshalb es kaum etwas gibt, was von ihrer Existenz zeugt. Sie löschte alles und schloss die Yami aus dem Kreis der Wächter aus. Was meiner Meinung nach, ein total unnötiges Unterfangen ist. Es gab sowieso keine Yami mehr. Obendrein finde ich diese Maßnahme übertrieben. Nur weil ein Yami ein unverzeihlichen Verrat begangen hat, heißt dass nicht das alle so sind, wie er. Es gibt sogar eine Regel die das Zeichnen des Wappens der Yamis verbietet! Ich halte dies für den wahrlich größten Fehler unserer Geschichte.“ Green hatte den Rest kaum gehört. Von dem Punkt an, wo Grey von „Der Zwillingsschwester“ gesprochen hatte, hatte sich die Wichtigkeit des Themas sich plötzlich für Green verändert. Youma war unerwartet uninteressant.

Er ermordete seine Zwillingsschwester.

Sie war tot.

Seit Urzeiten.

Was ist, wenn sie niemals Ruhe gefunden hatte?!

„Zwillingsschwester?“ Greens Stimme ähnelte eher einem Keuchen. Was Grey natürlich auffiel.

„Ja, er hatte eine Zwillingsschwester. Die Andere der drei Yamis. Aber warum schockiert dich das so?“ Green wusste, sie hatte die Antwort auf ihre Fragen gefunden. Jetzt musste sie nur noch den Namen erfahren…

Doch gerade als die Hikari den Mund öffnete um den heiß ersehnten Namen zu erfahren, öffnete sich die Tür des Saals und Ryô kam rein. Green fluchte stillschweigend zum ersten Mal über ihn.

Das Gespräch zwischen Herr und Diener ging schnell, allerdings nicht zu Greens Gunsten. Grey schien doch noch einmal ins Jenseits zu müssen. Er entschuldigte sich bei seiner Schwester und man merkte ihn an, dass er alles Andere wollte als sie verlassen.

„Alles über dieses Thema findest du in dem Buch. Wenn du noch Fragen hast, kannst du ja Morgen noch einmal vorbei kommen, ich beantworte sie gern!“

„Geht klar, Bruderherz.“ Damit verabschiedeten sie sich von einander und Green blieb allein zurück. Sie hatte ein schreckliches Gefühl in den Gliedern und fragte sich, ob es Leuten die vor Horror und Gruselfilmen Angst hatten, genauso erging. Nie war Green in diesem Bereich schreckhaft gewesen. Sie lachte eher über so was. Selbst nachdem sie sich ihres Wächterdaseins bewusst geworden war, hatte sie nie an die Existenz von Spukgestalten geglaubt. Dämonen – schön und gut. Damit hatte sie sich merkwürdigerweise sehr schnell abgefunden, wahrscheinlich weil dieser Faktor zu tief in ihren Wurzeln verankert war. Aber Geister?! Ruhelose Seelen die nach Rache dürsteten? Keinen Frieden fanden und die Lebenden terrorisierten? Aber wenn es so war… was wollte sie dann von Green?! Besonders wenn das solange zurück lag… Green hatte doch überhaupt nichts damit zu tun: Sie hatte doch noch nicht einmal was davon gewusst!

Seufzend ging sie zum Fenster, lehnte sich daran und ließ sich auf den Boden rutschen. Nun sah sie sich das Buch genauer an. Es trug den Titel: „Die Geschichte der Wächter.“. Nicht gerade der kreativste Titel, dachte Green und ihr Blick wanderte nach unten. Das Buch war im blauen Samt eingeschlagen und konnte sich wohl einen Platz in den Top Ten der dicksten Bücher sichern.

Dann sah Green den Autor und etwas klingelte in ihr:

„Kikou Tao Asuka“

Lange musste Green nicht in ihren Erinnerungen suchen um die Antwort zu finden. Sie hatte bei dem ersten richtigen Gespräch mit Tinami über diesen Vorfahren von ihr gesprochen (Kapitel 14 „Genie und Wahnsinn zu gleich“). Es war der Klimawächter der sich zu Tode gearbeitet hatte, woraufhin seine Verlobte Hikari auf mysteriöser Weiße Selbstmord beging.

Green schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche. Als sie die erste Seite aufschlug, sah sie dass ihre Hand zitterte. Sie versuchte es nicht zu beachten und begann zu lesen…
 

An das was sie da lass, konnte Green sich schemenhaft erinnern, als Grey ihr es einmal erzählt hatte. Damals hatte sie ihm nicht zugehört, welches sie jetzt bereute. Jetzt brannte sie darauf den Ursprung der Wächter zu erfahren und der Schreibstil Taos war so fesselnd, so detailreich und doch so einfach zu verstehen, das Green sich alles haar genau vorstellen konnte. Das Buch kam ihr nicht für wie ein Sachbuch, sondern es ähnelte eher einem Fantasy-Buch. Jeder Mensch der solch ein Buch lesen würde, würde es wahrscheinlich auch für ein Solches halten.

Die Geschichte des Wächtertums begann mit der Genesis von Licht und Dunkelheit – Den Göttinnen Hikari-kami-sama und Yami-kami-sama. Da sie aussahen wie das Spiegelbild des jeweils Anderen, wurden sie auch „Die Zwillinge“ genannt, auch wenn sie biologisch nicht verwandt waren. Da sie überhaupt nicht biologisch waren. Sie hatten zwar eine Hülle, waren allerdings nicht aus Fleisch und Blut. Genau so war es auch mit den anderen Wächter Göttern: Der Gott des Windes, Kaze-kami-sama; die Göttin des Klimas, Kikou-kami-sama; der Gott der Illusionen, Gensou-kami-sama; der Gott der Natur, Shizen-kami-sama; der Gott des Feuers, Hii-kami-sama; die Göttin des Wassers Mizu-kami-sama; der Gott der Zeit Toki-kami-sama und der Gott der Erde, Tsuchi-kami-sama. Die Wächter glauben daran, dass diese Gottheiten die Welt erschaffen haben und mit ihrer Macht den Lebengrundstein legten. Zu sagen, dass sie die alleinigen Erschaffer wären, wäre ein Irrtum. Denn zu diesem Zeitpunkt gab es auch sieben weitere Individuen, die sieben Teufel (hier war von Tao eine Anmerkung geschrieben, dass man nähere Auflösung über diese in Dämonen Enzyklopädie Teil Eins finden würde). Der Name des Anführers war den Wächtern ein dreifaches Fragezeichen. Die Wächter taten sich mit den Dämonen zusammen und gestalteten die Welt nach deren Vorstellungen.

Dies war der Beginn für sowohl die Wächter als auch die Dämonen.

Schon damals waren deren Kulturen wild unterschiedlich, genauso wie deren Anschauung der Dinge. Dennoch: Es herrschte Frieden. Die Welt, die damals nur den beiden Parteien gehörte, wurde gerecht in verschiedene Gebiete eingeteilt, ohne jedoch unüberwindbare Grenzen zu legen. Wächter lebten zusammen mit Dämonen, wie auch umgekehrt. Ja, es existierte Liebe zwischen ihnen. Doch trotzdem wurden schon damals kleine und große Intrigen gegeneinander geschmiedet… Das Verhandeln über die Gebiete lief nicht immer ohne Streit. Eine von diesen kleinen Intrigen steigerte sich drastisch, sie schien das Gleichgewicht in fürchterlicher Gefahr zu bringen: Yami-kami-sama verliebte sich in Luzifer – des Dämonen Anführers rechte Hand.

Hikari-kami-sama machte ihren Widerwillen gegen diese Beziehung recht deutlich, aber die Macht es zu verbieten hatte sie nicht. Damals gab es immerhin noch nichs was solch eine Bindung verbat, auch wenn Yami-kami-sama zusammen mit ihrem „Zwilling“ das Oberhaupt, des Wächtertums darstellte. Auch als Yami-kami-sama mehrere Jahre später, zwei gesunde Wächterkinder, Youma und Silence, zur Welt brachte, sagte sie nichts, auch wenn Hikari-kami-sama das Unheil das auf sie zukam vorausahnte. Jahrhunderte vorher hatte Hikari-kami-sama ihren Nachkommen Light und auch Hikaru erschaffen. Die beiden sollten den Posten übernehmen, sobald Hikari-kami-sama ihre unsterbliche Hülle aufgeben würde und somit sterben würde. Sie wusste dass ihre Zeit abgelaufen war.

Es vergingen noch weitere fünf Jahre, ehe das eintrat was Hikari-kami-sama vorausgesehen hatte. Doch anders als erwartet. Nachdem Luzifer seiner Geliebten die grausame Wahrheit erzählt hatte, dass er sie nur ausgenutzt hatte, um näher an Hikari-kami-sama ranzukommen, hatte die Lichtgöttin damit gerechnet, dass er sein Vorhaben in die Tat umsetzen würde. Sie hatte ihm so viel Vertrauen geschenkt das sie nicht annahm das er auch die Mutter seiner Kinder töten wollte – das er sie trotz der Umstände liebte. Doch da hatte sie ihm wohl zu viel Vertrauen geschenkt, denn Luzifer wollte tatsächlich als erstes Yami-kami-sama töten. Das konnte ihre „Schwester“ nicht zulassen. Sie starb an ihrer Stelle, sie opferte sich und riss Luzifer mit in den Tod. Yami-kami-sama konnte damit nicht weiter existieren und beging Selbstmord.

Vorher jedoch trug sie jedoch ihre letzte Bitte Light vor: Er sollte ihre zwei Kinder aufnehmen und sie vor ihrer dämonischen Hälfte schützen…
 

Während des Lesens war Green, versunken in ihren eigenen Wurzeln, durch den Tempel gegangen. Sie wusste genau so sie hinwollte, so sehr das sie gar nicht auf den Weg zu achten brauchte, ehe sie ankam. Sie klappte das Buch zwar zu, hielt aber den Finger, dort wie sie aufgehört hatte zu lesen.

Die Hikari befand sich in einer riesengroßen Licht durchflutenden Halle, denn zwischen den einzelnen Statuen waren glaslose Fenster, die vom Boden bis hoch zur Decke gingen. Diese Halle lag Richtung Himmel, so dass man, wenn man aus den Fenster sah, nichts außer Wolken sah.

Green ging auf die drei mittleren Statuen zu. In der Mitte stand Hikari-kami-sama, rechts neben ihr Light und zu ihrer linken Hikaru. Hikari-kami-sama war hingegen zu den anderen Statuen eher simpel gehalten, auch ihr Kleid wirkte im Gegensatz zu den Kleidern die die Hikari heutzutage trugen, fast schon billig. Sie trug nicht viel Schmuck. Nur an den Handgelenken baumelten Ringel herunter. Ihre langen Haare gingen fast bis zu ihren Knien, es sah fast aus wie ein schützender Umhang. Ihre Pose war ebenfalls recht simpel, sie hielt ihre Hände vor ihrer, recht flachen, Brust, in einem kleinen Abstand waren die Handflächen von einander platziert worden, so das gerade mal ein Glöckchen darin Platz hatte. Eins mit den merkwürdigsten Flügeln die Green bei einem Hikariglöckchen jemals gesehen hatte: Die Flügel schienen mit ihren Armen zu verlaufen, sie schlängelten sich fast hoch bis zu ihrer Schulter.

Dann sah Green zu Hikaru. Sie war ziemlich klein. Zwar waren alle Statuen über der Lebensgröße, dem Wächter neben ihr, ging sie gerade mal bis zur Hüfte. Auch ihr Aussehen, ähnelte dem eines naiven Kindes, doch ihre Augen verrieten, dass sie alles andere war als ein unschuldiges Kind. Ihre Augen waren erwachsen, reif und wollten so gar nicht zu ihrem rundlichen Gesicht passen. Als hätte der Bildhauer, der diese Skulptur geschaffen hatte, die falschen Augen gehauen. Auf irgendeine Weiße fühlte Green sich, wenn sie diese Augen ansah, an Shaginai erinnert. Sie waren genauso abschätzend und man fühlte sich als würde Hikaru einen stumm anklagen. Um das Bild noch abstrakter zu machen, hatte sie ein kindliches Lächeln.

Hikarus Haare waren zu eleganten Zöpfen gebunden, die mit großen Schleifen zusammen gehalten wurden. Im Gegensatz zu ihrer Schöpferin, trug sie detaillierten und recht kostbaren Schmuck: An ihrer Stirn, an ihren Ohren, Handgelenken und am Hals. Dem Kleid fehlte es ebenfalls nicht an Details, auch wenn ein Großteil davon bedeckt war, das Hikaru das heilige Regelbuch (zu Greens Verwunderung, hatte es sich über die Jahrhunderte überhaupt nicht verändert) in ihren Armen hielt und ohne das Green den Teil über Hikaru gelesen hatte, wusste sie das diese Hikari für die Regeln verantwortlich war.

Green sah zum letzten der drei, zu Light. Ihn hatte sie schon oft gesehen; Er war eins der beliebtesten Motive. Alle diese Kunstwerke mit ihn, zeigten ihn wild unterschiedlich, sie Haare mal so mal so, auch im Kleiderstil waren sie sich nie einig geworden, die Sache mit dem Schmuck ebenso. Doch eins hatten sie alle gemeinsam: Light war überall wunderschön. Und das auf eine Weiße, die einem das Herz höher schlagen ließ. Was auch passierte als Green ihn hier ansah. Seine Schönheit war nicht das bloße Äußere, wie es bei Mary der Fall war, sondern größtenteils, kam es von seinen Inneren. Selbst hier, wo er nichts weiter war als bloßer Stein, strahlte seine Schönheit aus seinen Augen, seinem Gesichtszügen, seiner Haltung… Green sah sich seine Augen an und sie schämte sich das ihr gerade dieses Adjektiv einfiel, doch es gab kein anderes, welches besser zu diesen Augen gepasst hätte:

Rein.

Sie waren unschuldig, sogar ein wenig naiv und doch, so unmöglich das auch klang: Sie wirkten auch reif, erfahren und… Green wagte es kaum diesen Vergleich aufzustellen, doch Lights weiße Augen hatten das gleiche vertrauensvolle wie auch das dunkelgrün von Gary…

Der Vergleich kam Green unlogisch vor. Aber es war einfach so.

Die Hikari zwang sich daran nicht zu denken und schüttelte den Kopf. Sie sah wieder zu Light.

Er hatte ein liebes Lächeln, was einem fast schon „ou“ sagen ließ. Seine Augen unterstrich das nur noch weiter. Auf seiner Stirn lag ein verziertes Diadem, welches von seinen Haaren fast verdeckt wurde. Diese waren teilweiße kurz, allerdings gingen zwei Strähnen, bis über seiner Brust. Seine Kleidung war luftig, an seiner Hüfte jedoch zusammen geschnürt und das ließ darauf schließen, dass er ziemlich dünn war. An seiner Hüfte hing zu Greens Überraschung eine reich geschmückte Schwertscheide. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass er kämpfen konnte. Nein, eher das er den Willen dazu hatte.

Greens Blick wanderte zu seiner linken Hand, indem er eine Wage hielt. Eine Wage? Green guckte näher hin – ja es war wirklich eine Wage. Auf dessen Flächen auf der einen Seite eine antike Sonne zu sehen war und auf der anderen einen antiken Mond – in absoluter Balance.

Sollte das womöglich darauf hindeuten, dass er versucht war das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit zu halten?

Seine andere Hand streckte er nur ein wenig aus. Fast so als würde er einen einladen seine Hand zu ergreifen. Wenn sie nicht zu weit oben wäre, hätte Green sie wahrscheinlich auch ergriffen. Einfach um zu sehen, ob es wirklich nur Stein war.

Die Hikari schüttelte den Kopf und ließ sich auf den Steinboden sinken, um weiter zu lesen. Sie brauchte nicht lange um die Textstelle zu finden…
 

Light willigte ein und versprach Yami-kami-sama ihre Kinder aufzuziehen, als wäre er der Vater. Das tat er auch. Er liebte sie, wie seine eigen Fleisch und Blut – was wahrscheinlich auch der Grund war, wieso er die Augen vor der Wahrheit verschloss. Denn mit zunehmendem Alter wurde der eine der beiden, immer brutaler. Er hatte die Macht die das Blut seines Vaters ihm verlieh nicht unter Kontrolle und egal wie sehr Light versuchte, ihm zu helfen: Es wurde eher schlimmer als besser. Youma fand nur Zuflucht bei seiner Schwester, die zugleich auch seine geliebte Verlobte war. Doch auch ihre gemeinsame Liebe konnte ihn nicht von der Teufelsspirale befreien, die Steil bergab ging… Die anderen Götter wollten dem nicht länger zuschauen, sie befürchteten dass er eine Gefahr für das Wächtertum darstellen würde – Light schützte Youma vor dem Todesurteil, um es jedoch nur noch schlimmer zu machen. Youma tötete viele Wächter, darunter einige der direkten Götternachkommen und diesmal… konnte Light ihn nicht vor dem Todesurteil schützen. Doch Youma konnte sich befreien und tat das womit niemand gerechnet hätte: Er tötete seine geliebte Schwester, Silence. Ohne mit der Wimper zu zucken und das konnte nur von einer Sache begründet werden: mit Machtgier. Mit Machtgier. Denn Wächterzwillinge haben immer eine zweigeteilte Macht, die gerecht aufgeteilt ist und die größte Wirkung erzielt, wenn sie zusammen eingesetzt wird. Indem er seinen Zwilling tötete und ihr das Glöckchen, welches auch das Zeichen der Yamis war, wegnahm, übertrug sich ihre Macht auf ihn und damit war er mächtig genug um Light umzubringen. Vielleicht, wenn Light sich gewährt hätte, hätte er Youma besiegen können, doch er liebte ihn zu sehr und konnte nicht gegen seinen Sohn kämpfen… und starb.
 

„Hikaru war diejenige die Youma versiegelte und in der Zeit einschloss. Niemand weiß was Youma zu diesem Akt geführt hat. Ob es Machtwahn war, eine Arglist der Dämonen oder ein völlig anderer Antrieb: Er ist unbekannt.

Nach dieser Tragödie brach das System völlig zusammen. Hikaru untersagte sämtlichen privaten Umgang mit den Dämonen. An Frieden war nicht mehr zu denken… und seitdem hat es auch niemals mehr jemand versucht…

Nächstes Kapitel: Der blutige Weg zum ersten Elementarkrieg…“
 

Den ganzen Abend über war Green mit den Gedanken bei dem Buch und ihren Wurzeln, auch auf das Kochen konnte sie sich nicht konzentrieren und machte so etwas Simples: Pfannkuchen. Sie musste jedoch höllisch aufpassen dass sie nicht kohlrabenschwarz wurden. Sie hatte jetzt zwar die Antwort bekommen, wie sie hieß und wer sie war, aber beruhigen tat sie das nicht. Viel eher das Gegenteil. Denn was wollte sie überhaupt von ihr? Green hatte überhaupt nichts mit diesen alten Geschichten zu tun! Oder machte sie sich nur einen Spaß aus Greens Angst? Nein, das wäre doch ein viel zu großer Aufwand. Dazu kam dass sie angedeutet hatte, dass sie Green für irgendetwas brauchte. Aber für was? Für Rache? Rache woran? An ihren wahnsinnigen Bruder? Nein, das konnte es nicht sein… Youma glich tot – okay sie war auch tot, wohl kein gutes Argument. Warum konnten die Untoten nicht einfach von Green fern bleiben….

Die Hikari rief ihre zwei Mitbewohner zum essen, die sofort angerannt kamen und sich über das Essen stürzten. Pink liebte Pfannkuchen, aus dem einfachen Grund weil sie über jeden so viel Schokolade kippte, das ihr ganzer Teller schwamm.

„Pink!“, rief Green als der Teller ihrer Cousine beinahe am überschwappen war.

„Pass doch auf, ansonsten ist gleich der ganze Tisch voll damit – obendrein ist das die letzte Dose Schokolade. Also musst du sparen. Die nächste Schokolade kaufe ich erst wieder, wenn das Geld da ist. Also noch gut 15 Tage in denen wir sparen müssen.“

„WAS?! Aber, Green-chan! Ohne Schokolade-kun schmeckt das doch nicht! Denn fehlt da doch was!“ Sie schwenkte wild mit den Armen und Kari wich ihr aus. Green beachtete das nicht. Sie schob fein ein Stück in den Mund und legte danach die Gabel beiseite. Der Appetit fehlte ihr. Über das Geschreie von Pink hinweg, konnte Green Kari fragen hören, wo Gary und Siberu waren. Green biss sich auf die Unterlippe. Das war etwas worüber sie nicht nachdenken wollte.

„Nicht da.“

„Vorhin hab ich sie aber noch gesehen.“ Green biss sich jetzt so fest auf die Lippe dass es wehtat.

„Warum fragst du dann?“, antwortete sie ein wenig unwirsch. Kari ließ sich davon nicht beeindrucken.

„Sie haben nach dir gefragt.“ Green sah auf, jetzt schmeckte sie schon das Blut in ihren Mund.

„Ach wirklich? Was wollten sie denn?“

„Findest du nicht, dass du rüber gehen und sie selbst fragen solltest?“ Green gefiel nicht wie Kari mit ihr sprach. Es passte gar nicht zu ihr so herrisch zu sein und ihr Blick war vorwurfsvoll. Doch die Hikari schaute nur beiseite und schob ihren Teller weg.

„Darf ich, Green-chan?“ Die Angesprochene war froh darüber das Pink sich einmischte, Karis Blick hatte sie jedoch immer noch an ihr haften.

„JUHUUU!“, schrie Pink erfreut als Green ihr ihren Teller reichte. Sofort wurde der Rest der flüssigen Schokolade aus der Tube gequetscht und Pink sah aus, als würde sie den Schokoladenpfannkuchen umarmen wollen.

„Sie machen sich Sorgen um dich, Green“, fing Kari wieder an. Die Angesprochene schloss genervt die Augen.

„Ich hab sie nicht darum gebeten.“

„Was ist nur los mir dir?“ Ein Hauch von Verzweiflung spielte in ihrer Stimme.

„Nichts.“

„Aber du hast sie doch so vermisst… warum willst du jetzt nicht mit ihnen zusammen sein? Es ist doch alles wieder normal.“ Green musste ein ironisches Lachen zurückhalten.

Normal!? Nichts war normal!

„Das verstehst du nicht, Kari“, brachte Green heraus ohne den Mund richtig zu öffnen. Dann stand sie auf und deckte den Tisch ab. Dabei versuchte sie Karis Blick zu entfliehen, er war immer noch missfällig und bewirkte genau das was Kari im Sinn hatte. Schlechtes Gewissen. Was das Mädchen allerdings nicht wissen konnte, war das Green auch ohne ihren Tadel Gewissensbisse hatte. Natürlich wollte sie zusammen mit Siberu und Gary essen! Natürlich wollte sie mit ihnen reden! Natürlich wollte sie den beiden von ihren „Problem“ erzählen… und natürlich wollte sie nicht dass sie sich Sorgen um sie machten. Aber.. es ging einfach nicht! Denn wer wusste was diese Silence bereit war zu tun, um ihr Ziel zu erreichen? Wenn sie womöglich genauso wahnsinnig war wie ihr Bruder?! Green wollte Siberu und Gary nicht in Gefahr bringen. Niemals! Sie würde allein mit diesem Problem klar kommen, sie würde es alleine ausbügeln und sie würde die Beiden nicht damit hinein ziehen. Auch wenn Green damit ihre Beziehung in Gefahr brachte… dieses Risiko musste sie eingehen um deren Sicherheit zu gewehrleisten.

Als Green gerade den Abwasch beendet hatte und den Teller in den Hängeschrank zurück stellte, überkam sie wieder das Gefühl und sofort wusste sie das sie wieder da war. Doch stur ließ die Hikari sich nichts anmerken. Green tat so als wäre sie nicht da und drehte sich um. Das Einzige was sie da entdeckte war Karis und Pinks verwirrten Blick. Warum sahen sie Green so an? Konnte man ihr etwa die innere Angst ansehen, die Green doch so krampfhaft versuchte zu überspielen?

Doch etwas ganz Anderes fiel Green da auf: Warum konnte keiner der beiden Mädchen Silence‘ Gegenwart spüren? Kari – okay, ihre Wächterfähigkeiten waren gleich null – aber Pink? Sie müsste doch etwas spüren, auch wenn sie dieses Gefühl wahrscheinlich nicht verstehen würde. War Green etwa wirklich die Einzige die davon etwas mitbekam?

„Green-chan ist was?“ Die Angesprochene schüttelte stumm den Kopf und sagte dann:

„Ich muss noch Hausaufgaben machen… In der Truhe ist Eis.“ Pink sprang wie vom Blitz getroffen vom Stuhl, überrannte auf ihren Weg zum Kühlschrank beinahe Kari und Green hörte nur noch wie sie die halbe Kühltruhe auseinander riss, als sie das Eis herauszog. Doch als die Hikari ihre Zimmertür hinter sich schloss, schienen Pinks schrille Geräusche zu einer anderen Welt zu gehören: In Greens Zimmer war es absolut still.

Wie vorausgesehen erblickte Green sie. Sie stand an Greens Nachtschrank, so real als wäre sie aus Fleisch und Blut. Doch im Spiegel war sie dennoch nicht zu sehen.

Sie sah nicht auf als Green herein kam, ihr Blick lag auf etwas, was auf dem Schränkchen stand. Es war das eingerahmte Foto, von ihr, Siberu, Gary und Firey, welches vorher in der Stube gestanden hatte. Nachdem Green es selbst zerstört hatte, hatte sie einen neuen Rahmen gekauft und es somit wieder repariert. Hinter diesem Foto standen noch zwei weitere: Eins mit Green und Grey drauf und das Letzte zeigte das Trio, Gary, Siberu und Green.

„Fass sie nicht an!“, sagte Green als Silence die Hand nach dem letzten Foto ausstreckte. Aus dem Profil her schaute sie die Hikari an, den Kopf immer noch gesenkt und ein neckisches Lächeln auf dem Gesicht.

„Vergisst du nicht etwas? Ich bin tot. Ich kann keine Dinge berühren. Aber weißt du was? Ich werde dir etwas zeigen… schau gut hin und lerne.“ Green erstarrte als ihre Hand lila aufleuchtete und sich im selben Moment das Bild erhob.

„Stell es wieder hin! Sofort!“ Green wusste nicht warum sie darüber so wütend war, warum es Silence so einfach war sie zu reizen. Doch sie fühlte sich, als würde Silence sich über ihre Freundschaft mit Gary und Siberu lustig machen – und das durfte niemand. Die Hikari durften es nicht und sie schon gar nicht!

„Wenn es um die Beiden geht, bist du plötzlich selbstbewusst.“

„Ich bin immer selbstbewusst.“ Ihr Lächeln wurde zu seinem spöttischen Grinsen, doch Green achtete nur auf das Bild, welches jetzt zwei Meter über den Boden schwebte und hin und her schaukelte.

„Irrtum, kleine Hikari-sama. Du bist nicht so selbstbewusst wie du selbst glaubst. Ohne diese zwei wärst du gar nichts. Alleine auf dich gestellt bist du schwach, du bist immer auf jemanden angewiesen da du noch etwas mehr fürchtest als die Kälte…“ Greens gesamte Wut verrauchte und damit auch ihre Selbststärke. Woher wusste sie von ihrer Angst…?

Silence kicherte und ehe Green es überhaupt gelang zu blinzeln, löste sie sich auf und die unsichtbaren Fäden an dem das Bild vorher zu hängen schien, wurden durchgeschnitten. Green verdankte es ihrer Sportlichkeit und ihren guten Reflexen, dass es ihr noch in letzter Sekunde gelang das Foto aufzufangen. Sie hielt es fest an ihrer Brust gedrückt als sie sich aufrichtete. Gerade als sie sich umdrehen wollte, spürte sie das Silence genau hinter ihren Rücken stand.

„…und weißt du was das ist? Es ist ein ganz simples Gefühl… für das du dich überhaupt nicht zu schämen brauchst, kleine Green…“ Das Opfer spürte das Silence ihre eiskalte Wange an ihre legte und wollte am liebsten aufschreien, doch ihr Körper war erstarrt.

„Es ist die Einsamkeit. Deine größte Angst…“ Selbst wenn Green darauf eine Antwort gefunden hätte, sie konnte nicht antworten, so dass Silence ungehindert fortfuhr:

„Woher ich das weiß? Ich erledige meine Arbeit gründlich und es ist lange her das ich…“ Green spürte wie beim ersten Mal Silence‘ eiskalte Hände, die sich um ihre Schultern legten und wieder hatte sie es gewählt unsichtbar zu bleiben.

„… So ein interessantes Bindeglied wie dich hatte.“

„…Bindeglied?!“ Greens Stimme war nicht mehr als ein Keuchen. Dennoch dachte sie fieberhaft darüber nach wie sie sich wehren sollte. Allerdings, wusste sie nicht einmal gegen was, denn Silence war immerhin unsichtbar, ihre Hände konnte Green nur erahnen und hatte sie nicht selbst gerade gesagt, dass sie nichts anfassen konnte? Wie konnte Green da ihre Berührung so deutlich spüren und sich völlig wehrlos ausgesetzt fühlen?

„Lass mich los… Silence!“ Green konnte es nicht fassen, die Angesprochene tat es tatsächlich und vor purer Erleichterung fiel die Hikari auf die Knie. Silence hatte sich wieder sichtbar gemacht und schwebte, die Beine übereinander geschlagen, in der Luft.

„Na geht doch. Ich hatte schon befürchtet, du würdest ewig brauchen. Ja, mein Name ist Silence. Hoch erfreut dich kennen zu lernen, Hikari-sama!“ Sie kicherte wieder, als wäre das ein Witz worüber man lachen sollte. Doch schnell fasste sie sich und fuhr mit ihrem Gespräch fort:

„Wie hast du es herausgefunden?“ Die Angesprochene sah sie ein wenig verunsichert an.

„Durch ein… Buch.“ Silence lächelte und dies war nicht das Lächeln was Green bis jetzt bei ihr gesehen hatte. Es war ein sanftes, fast schon liebes Lächeln.

„Tao hat einen tollen Schreibstil, nicht? Er ist wahrlich ein Genie.“ Die Art wie sie dies gesagt hatte, war ebenfalls anders. Genau wie ihr Lächeln, war ihre Stimme sanft und die Art wie sie seinen Namen gesagt hatte, hatte etwas Vertrauliches.

Silence schien zu merken, woran Green dachte und sofort schlug ihr Gesichtsausdruck wieder um, doch sie sagte nichts, so dass die Hikari es wagte.

„Aber was habe ich damit zu tun…?“

„Gar nichts. Du hast einfach nur das traurige Pech, in diesem Jahrhundert Hikari zu sein. Da du jetzt auch von meinem verfluchten Bruder weißt, kann ich ja offen mit dir reden.“ Green hatte es geahnt. Es hatte wirklich alles mit Youma zu tun. Wurde sie wirklich zum Racheobjekt? Aber wie sollte Green Silence zu nutzen sein…? Wollte sie das… überhaupt wissen…?

Silence fuhr ungehindert fort:

„Youma wird zurückkehren. Das kann in ein paar Jahren passieren, oder gleich schon Morgen. Und wenn es soweit ist, werde ich ihn freudig willkommen heißen.“ Die Art wie sie das gesagt hatte, ließ darauf schließen, das dass „freudig“ sehr blutig werden würde.

„Und da kommst du ins Spiel.“

„A…Aber ich… ich hab keine Chance gegen ihn! Wie kann ich dir da zu nutzen sein…?!“ Silence lächelte Green heimtückisch und eine Spur von Gier war auch in ihrem Lächeln versteckt. Green wich automatisch einen Schritt zurück.

„Du missverstehst! Das einzige was ich an dir brauche ist…“ Silence landete wieder und ehe die Hikari sich versah stand sie genau vor ihr, keine zehn Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Green konnte nicht zurück weichen, sie stand schon an der Wand – keinen Fluchtweg.

Die tote Wächterin zeigte mit dem Zeigefinger auf Greens Oberkörper und sagte:

„Deinen Körper.“ Die Hikari hatte keine Zeit zu reagieren, denn kaum hatte Silence die Worte ausgesprochen, sagte sie mit einem triumphierenden Grinsen schon das nächste:

„Ich rufe die 17te der verbotenen Kunst: Todestanz!“

Green wusste dass sie dies nur auf Grund der verbotenen Kunst tat. Sie hatte es immerhin bei Nocturn gesehen. Dennoch, die zwei Sekunden in denen die Hikari noch zum denken und fühlen fähig war, wurde ihr bewusst das ein weibliches Individuen ihre Lippen mit den ihren vereinte. Egal zu welchen Zweck: Green wollte es nicht. Ihr ganzes Sein kämpfte dagegen an, nur um ein paar Sekunden heraus zu kämpfen, ehe die Hikari sich von einer fürchterlichen Kälte überspült fühlte und bewusstlos zu Boden fiel…
 


 

(Fertig gestellt: 05.05.07)
 

Erstma ein kleines Wörtchen der Autorin: So, das wird das letzte Kapitel in diesem Monat nimm ich an… fünf Tage und meine sämtliche Prüfungen fangen an -_- der einzige Grund, warum ich dieses Kapitel überarbeitet und hochladebereit gemacht habe (es fehlte nämlich nur das Ende – der Rest stammt noch von März) ist weil ich Heute keinen Nerv mehr auf lernen habe: Gestern ist mein Computer zerstört worden. Unter einem Formatierungsfehler sind meine sämtlichen Dateien verloren gegangen… unter anderen Himi. Zum Glück bin ich mit meiner ff so paranoid, dass ich sie am gleichen Tag durch Zufall extern gespeichert hatte. Aber meine Dokumente, Notizen, angefangene OneShots, Bilder, Musik, Fonts – etc alles weg. Zum Glück hat Himi überlebt uu° Ich stehe also wunderbar auf dem trockenen… und da hatte ich garantiert keinen Nerv mehr auf lernen – also Himi xD Gut, genug ausgeheult *sich hau*

Zur Vorschau:
 

Saiyon: Die arme Green ;____;° Sie muss so viel durchmachen ><!! *flenn* Mein Engel, ich bin in Gedanken bei dir *Green Plüschi umarm* Im nächsten Kapitel ist auch keine Besserung in Sicht… nein es wird sogar schlimmer…! Sie weiß nicht mehr was sie machen soll, ist ratlos und kämpft sich mit schmerzhaften Lügen durch. UND…!!!!

Autorin: Saiyon: Es gibt noch andere Charas als Green….

Saiyon: ABER!! ;___; …aber, ich rede doch nicht über Halbdämonen? Die sind doch sowieso unwichtig. Natürlich stellen sie auch ihre Vermutungen auf, aber das bringt Green auch nichts! Die sollten sie lieber in Ruhe lassen, das wäre das Beste. Und warum verbrüdert sich diese Kari mit denen?! Das ist Verrat >u<!!! Aber Green braucht im nächsten Kapitel dringend jemand der ihr zuhört… Komm zu mir, ich helfe dir TT! Denn durch Silence findet sie nicht nur vergangenes heraus… sondern auch die Pläne der Hikari… daher heißt das nächste Kapitel auch „Verbotene Existenz“!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DisorientedDarcy
2010-06-19T21:02:55+00:00 19.06.2010 23:02
ach ja:
firey und silver lebe hoch!!!
(musste jetz sein!)

die passen aber auch i-wie gut zusammen und dann doch wieder nicht aber ich glazub nicht das sibi jetzt merklich in sie verknallt ist sobndren das der die einfach im geheiman mag!
sched der würd sich nie eingestehen in firey verknallt zu sein!
Von:  DisorientedDarcy
2010-06-19T21:00:53+00:00 19.06.2010 23:00
GREEEEEEENN!!!

jetzte ist sie bestimmt endgültig bessesen *-*
was sol ich jetz machen?? ??.??

das ist alles sooo grusam '|'

sibi und GARY tun mir SOOO LEID!
verpiss dich silence ich will nicht das youma kommt!!!
und hör auf green auszunutzen!ihr hikaris soollt auch mal die klappe halten green hat nihts getan!
ich könnt die alle umbringen!!ausser grey und white!OML(oh mein light!)
grey tut mir soo leid der ist in green verknalllt und die merkt nicht odre will es nicht wahrhabe n i-wann muss die dass doch auch merken!!

ps:ihc mag die ansagen am ende des kapitels
OML jetzt hab ich aber mehr geschrieben als sonst!
Von: abgemeldet
2007-05-08T18:34:49+00:00 08.05.2007 20:34
Superspannendes Kapitel! Ich bin wirklich gespannt, wie genau Silence nun vorgehen wird und ob Youma wirklich auftauchen wird. Und ausgerechnet jetzt gibt's so eine lange Wartezeit! >.<; *argh*
Sehr schön waren auch die Beschreibungen der Statuen, ich konnte sie mir wirklich lebhaft vorstellen!
Und natürlich: Firey und Silver! XD FxS ist toll! *Fähnchen wedel*
Ciao!
Deine Mekura
PS: Mir fällt gerade auf: Ich hab' bislang noch kein einziges Mal GxG erwähnt! Jetzt aber! *g* GxG forever!
(Ohne GxG- Jubel geht's bei mir nicht! XD)
Von:  SugarSakura
2007-05-07T16:21:03+00:00 07.05.2007 18:21
huhu^^
wow...das pitel war mal wieder echt spitze!
endlich weiß man also wer "sie" ist...hm...ziemlich schrecklich, ihre geschichte <.<
oh man, der armen green bleibt auch wirklich nichts erspart <.<
nya, ich bin mal gespannt wie es weiter geht!
alla bis denne!
bybye dat punky
Von: abgemeldet
2007-05-07T12:29:24+00:00 07.05.2007 14:29
Cool. Schade das nun jetzt Pausieren musst. Naja freu mich schon auf das nächste Kappi.

HDG

Kasumi
Von:  JunAkera
2007-05-07T09:59:31+00:00 07.05.2007 11:59
DAS ist mal wieder ein bombiges Kapitel!!!!
Es ist echt beeindruckend sich sowas auszudenken... *boah* DU BIST GIGANTISCH ^o^
Die gesamte Hikari-Geschichte ist inhaltlich super und auch super geschrieben und dargestellt!!!

vor allem find ich es klasse, wie du Situationen von anderen Kapiteln wieder einbaust ^^ ich mein das mit dem Tao... ^^ echt klasse!

Mir gefällt auch besonders, wie du das Kapitel beginnen lässt... mit Gary... und dem Rückblick...

und die Story mit Sibi und Firey ist ja mal ultra süss !!! *Firey Fahne schwenk* ^^ die ist soooo süss :)

ist mal wieder ein klasse Kapitel! ^--^
Fettes Grüßle
Jenny


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