Himitsu no Mahou - alte Version von AimaiLeafy (Alte Version 2004-2008) ================================================================================ Kapitel 36: Green VS Gary ------------------------- Green VS Gary Auf der anderen Seite des Tatsumaki Hokoris, war Green Siberu ausgewichen und war hinter ihm aufgetaucht. Er drehte sich schnell um, sah gerade noch dass Green ihn hasserfüllt ansah. „Green-chan…?!“ Indem selben Moment wo die Windmagie erlosch und Gary wieder freie Sicht hatte, packte Green ihren Exbesten Freund an der linken Schulter und rief: „HOTARU ATARASHI!“ „SILVER!“ Das Hotaru Atarashi war eine Attacke die sich vom Licht der Sonne ernährte, es absorbierte das Sonnenlicht und ließ eine Kugel aus Licht auf Greens Hand entstehen, die Größe war variabel, abhängig von der Menge des Lichts. Die Kugel die sich auf Siberus linker Schulter entlud war zirka so groß wie ein Fußball. Der Dämon fiel vor Green auf die Knie, sobald sie ihn losließ. Seine Hand versuchte das Blut zu stoppen, welches aus seinem linken Schulterblatt hervor schoss. Doch es brachte nichts, denn sein gesamter linker Arm war aufgerissen und dank den Funken der Attacke, die den Arm immer noch umkreisten, entstanden immer mehr neue Wunden. Green stand vor ihm, senkte langsam ihren Arm. Ihre Handfläche leuchtete, nein sie selbst leuchtete, als würden tausend kleine Glühwürmchen sie umgeben. Dennoch stach das dunkle Blut Siberus hervor, welche nun auf ihrer Hand haftete. Gary war immer noch total fassungslos, konnte und wollte nicht begreifen was er da vor sich sah. Im Gegensatz zu Grey. Der Windwächter hatte sein Katanakaze wieder zurück beschworen, sich zu seinem Tempelwächter teleportiert und die Hände über der Brust verschränkt. Er lächelte hämisch. Nie hätte er gedacht das Schadenfreude sich so gut anfühlen würde! „Das habt ihr nun davon, Green ausnutzen zu wollen…!“ Gary hatte sich endlich von seinem Schock gelöst und wollte gerade auf seinen verletzten Bruder zustürmen, als Dieser schwach - aber bestimmt sagte: „…Kümmere dich um deinen eigenen Kram! Mir geht es gut… ist nur ein Kratzer!“ Um auch ja überzeugend zu wirken, versuchte Siberu ein Grinsen zu Stande zu bringen. „Rette sie!“ Green sah Siberu immer noch von oben herab kalt an, jetzt jedoch kam ein ironisches Lächeln hinzu. „Retten? Wer soll denn hier gerettet werden? Bleib du nur da unten im Staub, wo du hingehörst!“ Dies hatte nur Siberu gehört. „Mein Bruder wird dich retten, Green-chan! Dessen kannst du dir… sicher…sein…“ Siberus Worte wurden von seinen eigenen Husten unterbrochen, denn er hustete Blut aus. Gary war nicht länger willig, einfach nur rum zu stehen. Doch gerade als er beinahe bei den Zweien war, rief Siberu ihm zu: „PASS AUF, BLUE!“ Denn von seiner Sicht aus, hatte er gesehen wie Green ihren Stab umgewandelt hatte. Dank Siberus Warnung gelang es Gary gerade noch mit seinem Arm Greens Stabhieb abzublocken. Sie hatte den Stab um drei Meter verlängert, als sie ihn angegriffen hatte. Eine Taktik die Gary sehr wohl von ihr kannte. Green würde als nächstes ihren Stab mit einem eleganten Schwenker zurückholen und noch während der Bewegung, ihn auf einen Meter verkleinern. Wahrscheinlich sofort mit „Spirit of Light“ oder „Darklightning“ nachsetzen. Denn Green war nicht gut darin, ihren Stab mit einer Länge von drei Metern zu führen. Sie hatte diesen Modus immer nur gebraucht, um Techniken abzublocken. Seine Theorie wurde bestätigt als sie ihren Stab tatsächlich zurück zog, allerdings nicht um einen ihrer Angriffe auszuführen. Green hatte ihren Stab nicht wieder auf einen Meter geschrumpft, zu Gary Überraschung attackierte sie ihn mit der längsten Version ihres Stabs – und auch zu seinem Schmerz. Ihm war es gerade noch gelungen, nach hinten auszuweichen und so hatte der erste schnelle Hieb von Green zum Glück nur sein Ärmel aufgerissen und eine Schramme in seiner Haut hinterlassen. Den nächsten Hieb konnte der Halbdämon ohne große Probleme entgehen, auch den Nächsten und den Übernächsten. Doch von Hieb zu Hieb, schien Green schneller zu werden. Doch das passte Gary ganz gut, er musste seine Kontrahentin von seinen Bruder wegbekommen, damit das Licht von ihm weichen konnte. Um das Geschehen dennoch zu verfolgen hatte Grey jetzt ein Fernglas vor den Augen und immer noch ein recht schadenfrohes Lächeln auf dem Gesicht, welches Ryô überhaupt nicht gefiel. Zum ersten Mal in seinen Leben, fühlte er sich in der Gegenwart seines Herren unwohl. Ob das an den glühenden Hass lag, denn Grey offenbar für die beiden Dämonen hegte, konnte Ryô nicht sagen. Vielleicht war es auch die Tatsache dass er sich über den Schaden den Green anrichtete, freute? Ryô konnte sich selber keine Antwort geben. Er wusste nur eins: Das war nicht der Grey, den er so sehr schätzte. Der Windwächter bekam davon natürlich nichts mit. Er war voll und ganz im Kampf versunken und war stolz auf Greens offenbaren Fortschritt. Wie lange hatte er höchstpersönlich mit ihr geübt, bis sie diesen Modus ihres Stabes unter Kontrolle hatte? Ewig so kam es ihn damals vor. Er hatte schon befürchtet, sie würde es nie lernen. Doch nun konnte Green es und die Verwunderung über diese Tatsache hatte Grey deutlich im Gesicht des Halblings gelesen. Ha!, dachte Grey, da siehst du mal wozu Green wirklich fähig ist! Doch Greys Gedanken wurden unterbrochen als ein stechender Schmerz ihn zusammenfahren ließ. Automatisch krampfte er die Hand über sein Herz zusammen. „Grey-sama?!“ Ryô war sofort zur Stelle um ihn vor einem möglichen Sturz zu bewahren, doch der Windwächter winkte mit der Hand ab. „…Alles in Ordnung!“ Im Gegensatz zu Grey, war Siberu überhaupt nicht im Bilde. Nur von weiten konnte er sehen wie seine geliebte Green seinen Bruder mehr und mehr in die Enge trieb. Doch er hoffte, dass es sich dabei um eine Illusion handelte, die er seinem momentanen Zustand zu verdanken hatte. Es verschwamm alles schon vor seinen Augen, wurde unwirklich. Ins geheim hoffte Siberu, er würde das Bewusstsein verlieren, da die Schmerzen langsam unerträglich wurden. Es fühlte sich an, als hätte man Säure in die offene Wunde entleert. Oder – nein: Viel schlimmer. Irgendwie schien ihm das Lichtintus zu verfolgen… Green war so sehr mit ihren Bewegungen beschäftigt, darauf erpicht ihren Feind endlich zu treffen, dass sie ihre Umgebung nicht wahrnahm. Das ihr Bruder sie sorgsam beobachtete fiel ihr nicht auf und das wo sie Blicke sonst immer spürte. Sie war vollkommen im Kampf vertieft, darauf, dass er nicht spürte dass sie in Wirklichkeit recht unsicher war. Diese Art des Kämpfens gefiel ihr nicht. Doch was ihr noch viel weniger gefiel, war das er nur auswich. Ihr war aufgefallen, dass er schon recht oft die Chance hatte, zu einem Gegenangriff auszuholen. Warum tat er es nicht? Warum wich er immer nur… nach hinten aus? Die Lichterbin bereute sofort dass sie ihre Gedanken daran verschwendet hatte, denn nur einen kurzen Augenblick war sie abgelenkt und das hatte er zu nutzen gewusst. Gary hatte wohl beschlossen, dass er weit genug weg war. Gerade als sie ihn von der linken Seite, beide Hände an ihren Stab geklammert, attackierte, hielt er ihren Stab mit beiden Händen von seinem Gesicht fern. Da Greens Stärkewerte nicht gerade beängstigend waren, brauchte er nicht allzu fiel Kraft um ihren Stab festzuhalten. In diesem Punkt war sie wirklich wie die meisten Hikari. Diese hatten nie eine bedenklich hohe Kraft, sie setzten voll und ganz auf ihre Magie und genau diese machte Gary in diesem Moment zu schaffen. Greens Lichtmagie ätzte die Haut seiner Hand weg, was Green natürlich nicht unbemerkt blieb. Sie lächelte spöttisch. „Glaubst du etwa, deine Hand wird mich aufhalten?“ Im gleichen Moment wo sie abermals den Mund öffnete um wahrscheinlich eine Beschwörung auszurufen, ließ er ihren Stab los und ehe Green schnell genug reagieren konnte, war er hinter ihr auf getaucht, packte ihre eine Hand, drehte sie auf den Rücken und schlug ihr geschickt und doch darauf bedacht sie nicht zu verletzen den Stab aus der Hand. Dieser fiel außer Reichweite zu Boden. Wenn Blicke töten könnten – denn hätte Green Gary in diesem Moment tausendfach getötet. Sie hatte den Kopf leicht gesenkt und sah ihn aus dieser Position so hasserfüllt an, dass er am liebsten den Blick abgewendet hätte. „Das war es also. Darum hast du mich nicht angegriffen. Wolltest du etwa nett sein? Hältst du mich für so schwach, nimmst du mich nicht ernst, nur weil ich ein verfluchtes „Yogosu“ in meinen Namen trage?!“ Ihre Körpersprache unterstrich das ganze noch. Sie wich angewidert soweit wie möglich von ihm weg. Natürlich, dachte Gary, sie waren auch Feinde, da war dies ein natürlicher Effekt. Sie nahm an, dass er sie umbringen wollte. Warum konnte seine Körpersprache ihr nicht das Gegenteil sagen? Sah sie denn nicht, dass er ihr nicht wehtun wollte? „Green, verstehst du denn nicht, dass ich dich nicht angreifen will und es auch nicht tun werde?!“ Ein spöttisches Lächeln spielte um ihre Lippen. Nein, Green sah es nicht und würde es auch nicht sehen. Er kannte sie zu gut: dafür war sie zu stur. Sie schien für alles andere außer ihre „Rache“ blind zu sein. „Das glaubst du doch selbst nicht. Wann legst du nicht endlich deine verlogene Maske ab und gehst zur Abwechslung mal, ehrlich mit mir um?! Siehst du denn nicht, dass ich euch durchschaut habe? Ich falle nicht mehr auf diese Lügen rein!“ Gary merkte skeptisch das sie nicht mehr an der Hand zerrte die er festhielt. Sie versuchte nicht mehr sich zu befreien. „Ihr zwei habt nicht nur mich für eure Zwecke missbraucht… sondern auch meine Freunde – mein ganzes Umfeld! Ihr habt mein ganzes Leben rücksichtslos auf den Kopf gestellt!“ Green hatte jetzt den Kopf gesenkt, ihr hellbrauner Pony fiel ihr in die Stirn. „Obendrein…“ Jetzt klang ihre Stimme alles andere als selbstbewusst. Die Wut war kaum noch raus zu hören. „Green…?“ Selbst in dieser Lage, machte Gary sich Sorgen um sie. Er konnte es selbst kaum glauben. Sie sah auf und Gary musste abermals schlucken. Es war nicht mehr hasserfüllt, auch nicht wütend, sondern verzweifelt. Doch ihre Stimme war gefasst, als sie sagte: „Es ist eure Schuld dass ich auf ewig als unrein gebrandmarkt bin und somit seid ihr auch der Grund warum ich von meiner Familie gehasst und ausgesondert werde! Ich will das nicht mehr!“ Gary starrte sie an, brachte keinen Ton heraus. Natürlich war es ihm bewusst dass sie der Grund für Greens Ausgrenzung waren. Diese ganzen Probleme die Green mit ihrer Familie hatte – Green hatte nie den Eindruck gemacht dass es sie irgendwie stören würde. Sie hatte es immer mit einem selbstbewussten Lächeln ertragen. „Ich brauche nicht so eine lichtbesessene Familie, ich hab doch euch. Ihr seit meine Familie!“ Das waren ihre Worte. Aber war das womöglich nicht die Wahrheit? Hatte Green es vielleicht nur gesagt um die beiden zu beruhigen - sich selbst? Da fiel Gary wieder das Gespräch ein, welches sie und er vor vier Monaten geführt hatten, wo Green ihm anvertraut hatte das sie glaubte ihre Mutter und ihr Bruder wären ohne sie besser dran. Damals hatte sie alles andere als froh gewirkt und vielleicht, nur ein bisschen, schämte sie sich auch für ihre Unreinheit und den Problemen die das mit sich brachte. Vielleicht würde Green ohne Gary und Siberu von ihrer Familie akzeptiert werden… vielleicht würde sie ein leichteres Leben leben. Da schossen Tinamis Worte wieder durch die Gedanken des Halbdämons: „Wer weiß, vielleicht wäre sie, als Hikari, ohne sie besser dran… würde vielleicht ein schöneres Leben führen können – ohne ihre dämonischen Freunde?“ Green merkte es. Sie sah ihm an, dass er durch ihre Worte verwirrt war und das war zwar nicht bezweckt – aber praktisch. Sie lächelte finster und sagte: „Hier spielt die Musik!“ Sie hob ihre freie Hand über ihren Kopf, das Licht sammelte sich, als wäre es von einem Magneten angezogen, und noch während die Lichtkugel anwuchs, senkte Green sie wieder und hielt sie Gary entgegen. „HOTARU…“ Gary konnte nicht schnell genug reagieren, zu sehr war er von seinen Gedanken abgelenkt gewesen, um auszuweichen. „ATARA…“ Er wusste nicht was ein direkter Angriff von ihr für Auswirkungen hatte – würde er sterben? Nein, würde Gary nicht. Denn gerade als Green die letzte Silbe aussprechen wollte, zuckte die Hikari plötzlich zusammen und er dachte schon, dass sie ihre Erinnerungen zurück hatte, denn ihre Augen weiteten sich verzweifelt, doch das war ein Fehlgedanke. Denn in demselben Moment, wo Green sich umdrehte und los lief, spürte Gary es auch: Greys Aura war nahe dem Nullpunkt. In innerhalb von wenigen Sekunden war Green bei ihren Bruder angelangt. Dieser lag in Ryôs Armen, klammerte sich mit der einen Hand an den Ärmel seines Tempelwächters, die Andere war schmerzhaft über sein Herz zusammen gekrampft. Sein Atem ging schnell und ungleichmäßig. Green fiel neben ihn auf den Boden. „Oh Gott…Grey – wa-was ist mit dir?“ Sie erwartete keine Antwort, hörte er sie überhaupt? Green sah zu Ryô, dieser sah aus, als würde er selbst unter den Schmerzen leiden. „Hat…hat er einen Schwächeanfall?“ Ryô biss sich auf die Unterlippe und nur schwach konnte sie ein „Ich weiß es nicht“ hören. „Grey hat… Grey hat…“ Noch nie hatte sie Ryôs Stimme in solch einer panischen Tonlage gehört, doch sie war selber zu angstgelähmt um sich darüber Gedanken zu machen, auch die Tatsache das Ryô zum ersten mal in ihrer Gegenwart das Suffix vergessen hatte, fiel ihr nicht weiter auf. „… Er hat plötzlich einen Krampf bekommen… und dann… ist er zusammengebrochen… Grey muss seine Arznei nicht genommen haben… warum hab ich nicht aufgepasst… ich weiß doch das er… sie oft vergisst… warum…“ Green unterbrach ihn. Sie legte ihre Hand auf seine Freie und sagte: „Lass uns ihn Nachhause bringen, ja Ryô?“ Der Angesprochene war nur zu einem schwachen Nicken fähig und gerade als er seinen Herren auf die Arme nehmen wollte, packte Grey schwach Greens Handgelenk. „…Nein….Green…“ Der Kaze öffnete schwach seine Augen, nur einen Spalt breit. Zuerst sah er verklärt geradeaus, dann, fast Zeitluppen artig, zu Green. „…Bring…das…hier…zu ende… bitte…“ Er löste seinen Griff, versuchte seine bebende Hand zu ihrem Gesicht zu heben, doch sie fiel vorher runter und wieder kniff er qualvoll die Augen zusammen. „Grey!“, sagten Green und Ryô gleichzeitig. Greys Mundwinkel zuckte, als wollte er lächeln und keuchte: „…Verdammtes Immunsystem…“ „Grey…“, fing Green an und nahm diesmal seine Hand. „Ich weiche nicht von deiner Seite bis es dir besser geht.“ „ …Bitte… Green…ich habe…zulange… auf diesen…Tag…gewartet…“ Er sah seine geliebte Schwester an und dieser Anblick trieb ihm die Tränen in die Augen. Green musste diesen Kampf zu Ende bringen! Sie durfte nicht sterben… nicht weil sein Immunsystem sich gerade diesen Moment ausgesucht hatte, um zu Kollapsen! Grey kniff abermals die Augen zusammen, doch diesmal nicht weil er Schmerzen hatte. „…Du darfst nicht…sterben…“ „Grey… du redest Schwachsinn… warum sollte ich sterben?“ Ryô merkte, das Grey kurz davor war die Wahrheit zu sagen, doch das tat er nicht: „…Green bitte… bring den Kampf zu ende… für mich… wenn´s… sein muss…“ Green versuchte aufmunternd zu lächeln, als sie jetzt auch noch seine andere Hand nahm und sie zusammen in ihre hielt, sagte sie: „Ich versprech es dir… werde nur bitte wieder gesund… ja?“ Er nickte schwach und dann sagte er etwas, wo Ryô sich schmerzhaft auf die Lippen biss um nicht verzweifelt auf zu keuchen. „Ich… liebe dich… Green…“ Ihre großen dunkelblauen Augen, sahen ihn verwundert an, dann lächelte sie und antwortete: „Ich dich auch, Onii-chan.“ Zum ersten Mal, verfluchte Grey es das sie ihn „Onii-chan“ genannt hatte und nun konnte er seine Tränen nicht mehr zurück halten. Doch Green schrieb es zum Glück auf seinen Zustand. Grey schüttelte schwach den Kopf und flüsterte: „…Nein…tust du nicht… das wirst du… niemals…tun…“ Green verstand ihn nicht, doch es gelang ihr nicht weiter nachzufragen, denn Ryô hob seinen Herren jetzt hoch. Dieser vergrub sein Gesicht in sein Oberteil und verlor das Bewusstsein. Green sah Ryô bittend an. „Ich bitte dich: Pass auf ihn auf.“ „Darum müsst Ihr mich nicht bitten, Hikari-sama.“ Und schon verschwand er und ließ Green zurück. Die Hikari atmete tief durch, ihr Kampfgeist war neu entfacht, doch ein wenig getrübt durch die Sorgen um ihren Bruder. Sie sah nach links. Keine zehn Meter weiter, machte sich jemand anderes Sorgen um sein Familienmitglied. Er stützte den Rotschopf, dieser verlor immer noch Blut. Mittlerweile hatte sich schon eine große Blutlache gebildet. „Silver …?“ „… Kümmer dich um Green-chan, du Idiot… mir geht es eins A…“ Er brachte ein Abbild seines üblichen Grinsen zustande. „Unkraut vergeht nicht… weißt du doch…“ Gary schüttelte ratlos den Kopf und sagte dann mit gesenkter Stimme: „Ich bring dich jetzt zurück.“ Siberus Augen weiteten sich. „Zu…rück? Wie… zurück?“ Sein Bruder sah wieder auf und versuchte so ernst wie möglich zu wirken, ohne sich seine Verzweiflung anmerken zu lassen. „Nachhause… In unsere Welt.“ Wenn möglich sah Siberu ihn jetzt noch geschockter an. „Wieso…?“ Gary wich seinem Blick aus und ballte seine freie Hand zur Faust. „Es ist besser so… für uns alle. Besonders… für Green.“ Siberu spürte wie die Wut in ihn hochkam. Er konnte sich nicht zurückhalten und befreite sich aus dem Griff seines Bruders. Dieser sah erstaunt wie Siberu sich wackelig aufrichtete und tat es ihm gleich. „Sil…“ Doch weiter kam er nicht. Denn mit allerletzter Kraft hatte Siberu Gary mit seiner zusammengeballten Faust ins Gesicht geschlagen. Der Schlag war zwar lasch, aber er war ernst gemeint. Gary taumelte einen Schritt zurück, hielt sich die Wange, wo er ihn geschlagen hatte, während Siberu zurück auf den Boden fiel. Green sah dem von weiten mit hochgezogenen Augenbrauen zu. Wollten die sich jetzt gegenseitig umbringen? „Silver – was zum Teufel soll das?!“ „FEIGLING! Sowas… armseliges… Ist mir schon lange nicht unter die Augen gekommen!“ Gary sah seinen Gegenüber empört, doch schweigend an. Er war wortwörtlich sprachlos. „Warum, Blue?! Hast du jetzt ganz plötzlich Zweifel?! Nur wegen das was Tinami gesagt hat?!“ Gary sah verbissen zur Seite, aus versehen in die Richtung in der Green stand und die beiden immer noch fragend ansah. „Ich… kann nicht gegen sie kämpfen.“ Er hielt sich den Arm, als wäre er schwer verwundet. Ein hohles Lachen kam von seinen Bruder. „Deshalb sag ich ja dass du feige bist! Du kannst nicht gegen sie kämpfen – also willst du einfach nur feige fliehen! Ist dir klar was du damit hinterlässt?! Damit verleugnest du alles das was war! All die Zeit… die uns mit ihr vergönnt war… willst du das alles hinter dir lassen…? Vergessen…?! Das kannst du nicht… und das weißt du genauso gut wie ich!“ Siberu verstummte, von seinen eigenen auf keuchen unterbrochen. Gary hatte die Augen zusammen gekniffen und biss die Zähne zusammen. Siberu senkte den Kopf und sagte jetzt weniger wütend: „Blue…Aniki… verstehst du nicht… das du nicht gegen Green-chan kämpfst…sondern für sie? Für… unsere Green…?“ Beide schwiegen. Gary sah zuerst zu seinen kleinen Bruder, dann wieder in Greens Richtung. Er war so in seinen Gedanken vertieft, dass er kaum bemerkte wie Siberu ihm an den Ärmel packte. „Du hast doch mal behauptet… du würdest Green-chan beschützen wollen? Denn beweis auch das du es kannst!“ Gary sah ihn mit großen Augen schweigend an, doch dann… lächelte er selbstsicher. „Wetten?“ „Du darfst… Green-chan einmal küssen, wenn du es schaffst. Einmal!“ Gary lief rot an und stotterte irgendwas, doch ehe er zu einer „richtigen“ Antwort kam, streckte Siberu ihm die zusammen geballte Faust hin. Gary brauchte nicht lange um die Geste zu verstehen, streckte ihm ebenfalls seine hin und stieß sie zusammen mit der von dem Rotschopf. „Hau rein, Aniki.“ Sein Bruder lächelte nur mit geschlossenen Augen und wand sich ab. „Verblute bloß nicht.“ „Ich wird mich hüten.“ Ehe Gary in Greens Hörweite trat, sagte er noch, ohne sich umzudrehen: „Danke.“ Als er wieder vor Green stand, sah sie ihn immer noch mit hoch gezogenen Augenbrauen an. Sie hatte die Arme verschränkt und den Starb in der rechten Hand, sie drehte ihn im regelmäßigen Tempo, jedoch nicht besonders schnell. „Fertig?“, fragte Green im spöttischen Tonfall. Sie sah aus den Augenwinkeln zu Siberu. Um ihn würde sie sich kümmern, wenn sie ihren jetzigen Kontrahenten ausgeschaltet hatte. Der Rotschopf würde wohl kein großes Problem darstellen. Eine weitere Hotaru Atarashi, richtig platziert, würde das Aus für ihn bedeuten. Sie musste das hier schnell beenden. Die Sorge um ihren Bruder machte sie kirre. Gary nickte nur leicht und Green antwortete darauf: „Wo waren wir stehen geblieben… Achja.“ Green löste ihre Arme von der Brust und ehe Gary sich versah, war sie auch schon auf ihn zugestürmt und griff erneut mit ihren Stab an. Dieser war jetzt in normalen Modus und Gary merkte eindeutig dass Green damit besser geübt war. Die Hiebe waren kontrollierter, schneller und richteten mehr Schaden an: Mehr schaden an ihn. Es gelang dem Halbdämon zwar immer die direkten Hiebe auszuweichen, doch die schützende Lichtaura die den Starb umgab, verletzte ihn dennoch. Er konnte auch nicht kontern. Parieren war der größte Fehler den Gary begehen konnte. Denn das berühren ihres Stabes fühlte sich an als würde er eine brennende Eisenstange berühren und genauso brannte es auch seine Haut auf. Green federte sich von Gary ab und noch während sie sprang, wandelte sich ihr Stab in den ersten Modus, den kleinsten, den Bumerang-Modus. Gary hatte noch nie gesehen dass Green den einsetzte. Sie warf ihn, genau wie man einen Bumerang werfen würde. Der Stab sauste mit einer ungeheuren Schnelligkeit auf Gary zu, doch es gelang ihm dennoch auszuweichen. Was sollte das? Der Stab konnte nicht zurück fliegen, da der Halbdämon nur einen Meter von einer alten Hauswand entfernt gestanden hatte. Die Waffe rammte sich in den alten Stein und blieb hängen. Gary konnte sich seinen typisch arroganten Blick nicht verkneifen als er sagte: „Ich will dir ja nicht zu nahe treten…aber ein Bumerang funktioniert nur, wenn er auch zurück fliegen kann. Du solltest noch ein wenig damit üben.“ Green lächelte ihr wärmeloses Lächeln und sagte mit einer eleganten Handbewegung. „Danke für den Hinweis! Aber ich denke ich habe genug Übung… FULGERE ASTERA ASTAIYOU!“ Der Starb strahlte gleisend hell auf, Gary musste sich den Arm vor die Augen halten, damit es ihn nicht blendete und womöglich erblindete. Doch so konnte er nicht sehen, dass sich das Licht kreisförmig ausbreitete. Der Halbdämon konnte jedoch spüren wie es schmerzhaft durch seine Haut drang und wie dies seine Haut aufreißen lies. Gary biss sich auf die Unterlippe um einen Schrei zu unterdrücken und griff sich hart in den linken Arm und den Schmerzen entgegen zu wirken. Nach wenigen Sekunden war das Licht wieder aufgelöst und der Stab flog wie ein Bumerang zurück zu seiner Herrin. Als sie ihn auffing verwandelte er sich wieder in den normalen Modus zurück und Green senkte ihn mit einem schnellen Schwung. Von der Attacke hingen noch mehrere leuchtende Funken in der Luft, doch sonst war nichts zu sehen. Nur Gary war der Beweis dafür dass ein Angriff stattgefunden hatte. Das Licht hatte viele blutende Wunden hinterlassen, an den Armen sowohl auch an den Beinen und er wollte gar nicht wissen, wie es unter seiner Kleidung aussah, denn diese war absolut unversehrt geblieben. Im Gesicht hatte er einen Riss über der rechten Wange, dessen Blut er sich mit dem Ärmel abwischte. Hoffentlich war kein lebenswichtiges Organ getroffen… Spüren tat er jedenfalls nichts. Aber er hatte hohen Lichtintus, soviel war sicher und wenn er den Kampf nicht schnell zu ende brachte, würde es sich ausbreiten. Der sichere Tod. „Na, brauch ich Übung?“ Green grinste wie ein kleines Kind. „Ich leb ja noch.“ Ihr Grinsen wurde fies. „Nicht mehr lange!“ Damit war die kurze Pause vorbei und die Hikari attackierte ihn wie zuvor mit Stabhieben. Das Ausweichen fiel Gary schwerer, da das in ihn sich befindende Licht, Teile seines Körpers lähmte und verlangsamte. Er wich immer weiter zurück und dabei bemerkte er etwas. Irgendein Geräusch welches ihn irritierte. Doch Gary konnte es nicht deuten. Nach weiteren Ausweichmanövern wurde er in den Fluss gedrängt. Green achtete nicht auf das Wasser, es war auch nicht sonderlich hoch, es ging nicht einmal bis zum Knie. Da wusste Gary auch was das für ein Geräusch war, welches immer lauter wurde. Es war der Wasserfall. Aus den Augenwinkeln sah Gary, dass der Abgrund keine zwei Meter entfernt war. Green nahm von ihrer Umgebung keinerlei Notiz. Sie sprang abermals von ihm weg und holte mit ihrem Stab aus. Gary erkennte die Bewegung, sie wollte „Spirit of Light“ einsetzen. Daher fiel es ihm diesmal leicht der strahlenförmigen Attacke zu entgehen indem er über sie hinweg flog und hinter ihr landete. Ein Fehler, wie Gary schnell bemerkte. Jedoch nicht für ihn sondern für seine Kontrahentin. Denn sie nahm reflexartig einen gewaltigen Sprung nach hinten. Einen zu weiten. „GREEN!“ Gary wusste nicht wie weit nach unten der Wasserfall ging, doch wenn er zu tief war, dann könnte Green zu Schaden kommen - Green könnte sterben. Und dieses „könnte“ ließ ihn alles andere vergessen. Durch das Adrenalin vergaß er auch seine Schmerzen und so sprang er ebenfalls vom Wasserfall. Dieser war tatsächlich ziemlich hoch, es war kein tosender Wasserfall, denn dafür fehlte das Wasser, doch die Klippe ging mehr als dreißig Meter weit nach unten. Gary flog schneller als Green fiel und so holte er sie ein. Er packte mit beiden Händen ihre schlanke Taille, sah nur in einem kurzen Augenblick ihren überraschten Blick, ehe er ihren Körper an seinen drückte. Sie wehrte sich nicht, was ihn im Moment nicht verwunderte und er landete weiter östlich, am Inselrand, wo sich Steinboden befand. Gemeinsam mit Green fiel er auf die Knie, die Schmerzen kehrten zurück. Doch er hielt sie immer noch fest. Gary atmete einige Male tief durch, dann wollte er gerade etwas sagen, doch Green drückte sich von ihm weg, sprang jedoch nicht auf um den Kampf fortzusetzen. Ihre blauen Augen sahen ihn skeptisch, doch ehrlich überrascht an. „Warum… hast du das getan? Warum hast du mir das Leben gerettet?“ „Weil ich einfach nicht will das du stirbst.“ „Aber…“ Sie wich seinem Blick jetzt aus, während sie nach den Worten suchte. „…Ich bin dein Feind! Oder willst du mir immer noch weiß machen, wir wären Freunde?! Ich habe es satt angelogen zu werden!“ „Ich bin nicht Derjenige der dich anlügt.“ Green sah ihn finster an. „Das wird mir langsam zu penetrant. Könntest du es nicht einfach zugeben?“ „ Dann müsste ich lügen.“ Sie wand ihren Blick wieder verbissen von ihm ab, doch Gary war nicht fertig: „Wenn es mein Auftrag wäre dich auszunutzen um an Informationen ranzukommen, denn frag ich mich ernsthaft was für Informationen das sein sollen. Die Hikari vertrauen dir immerhin keiner ihrer Pläne an, wie sollten wir also was erfahren, wenn nicht einmal du was weißt? Green, denk doch mal nach… Es wäre ein zu großer Aufwand – für nichts.“ „Woher soll ich wissen was in dem Kopf von Dämonen vorgeht! Wir denken nicht gleich und wir haben nicht die gleichen Gefühle.“ Green stand auf und ging einige Schritte von ihm weg. „Ich habe keine Lust mit dir zu diskutieren. Da du mich eben gerettet hast, warte ich bis du wieder aufgestanden bist. Das ist nur fair.“ Gary stand jedoch nicht wieder auf: Ihm fehlte die nötige Energie um wieder aufzustehen. Die Verletzungen die Green ihm zugefügt hatte, bluteten stark. Die Schmerzen breiteten sich stechend aus und vereinten sich mit seinen anderen Qualen. Daher schüttelte er den Kopf. Seine Gegnerin wartete nur einen Moment, dann beschloss sie dass er genug Gedenkzeit hatte. Man konnte immerhin nie wissen, ob dies wieder ein Trick war. Greens Stab sauste nieder und hielt genau vor seinem Gesicht inne. „Das ist dein Ende“, sagte sie klar, unberührt und deutlich. In ihren Blick lag immer noch kalter Hass, auch wenn dieser ein wenig getrübt schien. Gary ertrug diesen Anblick nicht und wich ihrem Blick aus. Antworten tat er nicht. In dem Moment wo Gary sich schon auf das Licht bereit machte und Green mit ihren Stab zur letzten Attacke ausholte, schien ein Wunder zu geschehen: Der Steinboden unter Greens Füßen stürzte ein. In einem kurzen Gedankenrückblick hörte Gary Tinamis Worte: „Du musst versuchen den Kampf nach Osten zu verlagern. Das ist deine einzige Chance.“ Jetzt wusste er warum Tinami das gesagt hatte. Sie hatte gewusst, dass hier Einsturzgefahr galt. Aber das war nur Gary zum Vorteil, da er fliegen konnte. Tinami konnte doch nicht etwa gewollt haben, dass ihre Hikari in den sicheren Tod stürzte? Green verlor den Halt, das Licht um ihren Stab erlosch und sie stolperte rückwärts: In den Himmel. Wie auch zuvor beim Wasserfall, dachte Gary nicht an die Konsequenzen, sein Beschützerinstinkt war einfach zu stark um Green fallen zu lassen. Egal ob Tinami das geplant hatte oder nicht, er wollte nicht das Green hinunterfiel. Gary stürzte zu Green, achtete nicht auf die Schmerzen. In letzter Sekunde gelang es ihm, ihre Hand zu ergreifen. Wenn er dies nicht getan hätte, wäre die Hikari gefallen und somit in den sicheren Tod. Unter ihr befand sich nichts. Nur die Wolkendecke. Da Gary allerdings schwer verletzt war und er durch den Kampf einen Großteil seiner Energie verbraucht hatte, musste er all seine übrig gebliebene Kraft sammeln, um Greens Hand festzuklammern. „Gib mir deine andere Hand!“ Green schien es nicht zu verstehen. Auch nicht das sie im nichts hing und das ein Dämon gerade im Begriff war ihr Leben zu retten. Zum zweiten mal. Gary biss die Zähne zusammen. „Mach schon! Verwandle deinen Stab zurück und reich mir deine Hand!“ Langsam sah Green hinunter auf ihren Stab, den sie immer noch in der rechten Hand hielt. Dann schien sie zu begreifen und sie sah hoch zu ihm. „Niemals! Das ist doch sicherlich nur ein Trick von dir!“ „Du verdammter Starrkopf! Sieht das hier etwa nach einer Falle aus?!“ Blut lief Garys Arm herunter und tropfte auf Greens Hand. „Verdammt, Green…! Siehst du denn nicht das ich dir nur helfen will?!“ „Warum lässt du mich nicht einfach los?! Töte mich! Jetzt hast du die Gelegenheit dazu!“, schrie sie ihm verzweifelt entgegen. „Niemals!“ „Du Idiot! Ich habe deinen Bruder lebensgefährlich verletzt! Und dich würde ich auch umbringen! Willst du dich denn gar nicht rächen?! Hasst du mich nicht – genauso wie ich dich hasse?!“ Einen Augenblick lang dachte Green, er würde sie jetzt loslassen, dass ihre Worte endlich die gewünschte Wirkung gezeigt hatten. Es war ja nicht so das sie sich wegen ihres Stolzes nicht von einem Dämon würde retten lassen. Aber sie verstand ihn nicht! Warum war er so besessen danach, ihr das Leben zu retten? Warum wollte er nicht das ihr etwas zustieß? Brauchte er etwa noch irgendwelche wichtigen Informationen? Aber… er hatte ja irgendwo recht… was sollten sie schon durch Green erfahren? Doch dann sah der Halbdämon plötzlich wieder auf und in seinen dunkelgrünen Augen lag alles andere als Hass. Green wusste nicht wie ihr geschah, als sie ihm in die Augen sah. Es war fast so als würde sie ihm jetzt alles glauben. Ihr war vorher gar nicht aufgefallen, was für schöne dunkelgrüne Augen er hatte. Wie konnte ein Dämon nur solch vertrauenswürdige Augen haben? Oder war das eine Illusionsmagie? … Oder war es etwa…womöglich… wahr? Rettete er nun schon zum zweiten Mal ihr leben… weil er nicht wollte das sie starb…? Hatte er nicht gegen sie gekämpft weil er sie nicht verletzten wollte? War er… vielleicht doch nicht ihr Feind? Hasste er sie nicht? … und hatte das vielleicht nur etwas mit ihr zu tun? Mit ihr, Green Najotake und nicht mit Kurai Yogosu Hikari Green? Green sah ihn verzweifelt an, doch seine Worte gaben ihr noch den letzten Stoß: „Ich könnte dich niemals hassen, Green.“ White hielt sich die Hand vor dem Mund, um das auf keuchen zu unterdrücken auch wenn sie alleine in ihrem Zimmer war. Sie spürte wie die Tränen in ihr aufkamen. Doch es waren keine Tränen des Glücks, bei den Wörtern die der Halbdämon gerade gesagt hatte – im Gegenteil. Die reine Hikari wurde sich mehr den je ihre Tat bewusst und was für einen schweren Fehler sie begangen hatte, damit dass sie den Auftrag übernommen hatte. Zum Wohle Greens. Zum Wohle Greens?! Nein – das war nicht zum Wohle ihrer Tochter. Sie hatte die beiden Halbdämonen geliebt, sie waren die wichtigsten Personen in ihren Leben und White hatte sich angemaßt diese Erinnerungen zu versiegeln. Und da behauptete sie es wäre zum Wohle ihrer Tochter!? Sie hatte versucht Green auf diese Weiße vor dem Tode zu bewahren, versucht ihre Zukunft zu sichern. Aber der Preis dafür war einfach zu hoch! Es musste eine andere Möglichkeit geben, eine die Green selbst wählen konnte und zu der sie nicht gezwungen wurde. White konnte nicht behaupten dass sie dem Halbdämon vertraute. Jedoch hatte sie ihre Fähigkeit Gedanken zu lesen, während des Kampfes bei Gary angewandt. Nicht eine einzige Sekunde hatte er daran gedacht Green zu verletzen. Strikt hatte er sich geweigert, auch wenn er wusste dass er keine Chance hatte, wenn er sich dauerhaft nur verteidigen würde. Dachte so jemand, der nur auf Informationen aus war? Der Green nur missbraucht hatte? Entweder war White zu gutgläubig oder sie hatte Recht. Doch wer könnte ihr schon eine Antwort geben? Niemand. Und sie hatte auch keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Sie wusste nur eins: Green sollte ihre Erinnerungen zurückbekommen. Green kniff schmerzhaft die Augen zusammen, ihr Kopf hatte wieder begonnen zu Schmerzen. Diese Schmerzen waren jedoch nichts im Gegensatz zu den vorigen. Am liebsten hätte sie geschrien, sich krampfhaft zusammen gezogen – doch all dies konnte sie nicht. Es kam ihr vor als würde ein Puzzle sich in ihren Kopf neu zusammensetzen und neuen Sinn ergeben. Dann, plötzlich, stand alles vollkommen klar vor ihr: Siberu – ein liebenswürdiger Frauenheld. Sie hatte sich auf den ersten Blick in ihn verliebt, was ein schwerwiegender Fehler gewesen war. Auch wenn sie ihre Gefühle für ihn abgehackt hatte und er für sie nur ihr bester Freund war, liebte er sie immer noch und versuchte dies immer wieder auf neue Arten unter Beweis zu stellen. Sie liebte ihn auf ihre eigene Art und Weiße, mit all seinen kleinen und besonders den großen Macken. Gary – der vertrauensvolle Vollidiot. Gott, wie hatte sie ihn zu Anfang gehasst, mit seiner arroganten Art! In all den Jahren die sie ihn schon kannte, hatte sie nie mitbekommen das seine ständigen Beleidigungen ihr auf den richtigen Weg verhalfen und sie hatte ihm wohl größtenteils ihr Selbstvertrauen zu verdanken. Niemals hätte sie angenommen, dass sie ihn irgendwann so gern gewinnen würde – das sie ihm so sehr vertrauen würde, wie keinem Anderen… Green liebte die beiden so… mehr als alles andere auf der Welt… Was hatte sie nur getan?! „Gary…!“ Tränen perlten ihre Wangen herunter als sie wieder aufsah und seinen Blick traf. Im ersten Moment schien er nicht glauben zu können was er da sah. Doch dann lächelte er erleichtert. „Green…!“ Es dauerte nicht lang und sie saßen beide auf festen Boden. Green kniete vor ihm, hatte den Kopf gesenkt und die Hände in ihren Rock vergraben. Tränen tropften auf den steinernen Boden. Gary ließ ihr Zeit, mit dem Geschehenden klar zu werden. Doch auch sich selbst, oder eher seinem Körper, ließ er kurz Zeit sich auszuruhen. „…E-Es…t-tut mir…so… L-Leid…“, brachte sie mit einer heiseren Stimme hervor, die kaum hörbar war. Gary seufzte und ehe er sich versah, hatte er schon die Hand ausgestreckt und legte sie an Greens feuchter Wange. Sie sah auf. „Es muss dir nicht Leid tun… Ich weiß das es nicht deine Schuld ist“, sagte er während er ihr die Tränen wegwischte. „Du hast keinen Grund zu weinen, immerhin ist ja alles noch mal gut gegangen…“, fügte er noch hinzu. Green biss sich auf die Unterlippe und brachte zitternd seinen Namen über die Lippen. Dann, ohne Vorwarnung schmiss sie sich ihm in die Arme. „…Du bist so ein Vollidiot! Was ist mit deinen Verletzungen?! Nennst du das etwa, „gut gegangen“?!“ Ohne länger zu überlegen, über die Wirkungen nachzudenken oder auf sein Schmerzen zu achten, legte er die Arme um Greens zierlichen Körper und schon wie sie ruhig. Green wusste nicht wie lange, sie da Arm im Arm saßen, als einzige Zeugen, ein paar alte Statuen, auf denen sich Vögel versammelt hatten. Sie wusste auch nicht, wie lange es her war, dass sie sich so geborgen gefühlt hatte – beinahe äußerte sie sich selbst gegenüber den Wunsch, die Welt um sie herum möge zerbrechen, damit sie sich nie wieder voneinander lösen mussten. Doch statt sich über diesen eigennützigen Wunsch Gedanken zu machen, genoss sie den Augenblick und spürte langsam und sicher das es auch Gary so ging. Wie konnte ein Dämon nur so viel Geborgenheit geben? War das nicht schon fast ein unlogischer Gedanke? Doch dann sagte er plötzlich etwas, was ihr Herz noch schneller schlagen ließ: „Ich bin so froh dass du wieder da bist, Green…“ Sie spürte wie er die Hand in ihren Haaren vergrub und hörte wie Gary sagte: „Ich hab dich vermisst…“ „SIBI! NEIN! O GOTT! DAS TUT MIR SO LEID! SIBI! BITTE BITTE VERZEIH MIR!“ Kaum hatte Green Siberu erblickt, hatte sie ihn in ihre Arme genommen und Tränen flossen abermals ihre Wangen herunter. „….Green-chan…wie schön… das ich deine Wärme noch einmal spüren darf… Das ist wirklich… das allergrößte Glück auf Erden… das mir das noch einmal vergönnt ist…“, sagte der Rotschopf mit schwacher Stimme. Green machte er damit noch panischer: „Sibi nein! Du darfst nicht sterben! Bitte bitte nicht!“ Noch fester drückte sie den verletzen Rotschopf an sich, vergrub ihr Gesicht in seiner gesunden Schulter und schien ihn nie wieder loslassen zu wollen. Mit hochgezogenen Augenbrauen stand Gary ein paar Metern entfernt. Denn er konnte sehen was sich wirklich hinter der Fassade seines „sterbenden Bruders“ befand. Siberu hatte ein breites Grinsen im Gesicht und zeigte seinem Bruder ein triumphierendes Victory-Zeichen. Ihm ging es besser denn je! Doch da Green sowieso völlig aufgelöst war, bemerkte sie diesen Trick nicht. Einen Augenblick lang dachte Gary daran, dieses Trauerspiel zu unterbrechen. Doch wenn er daran dachte, wie lange er Green in den Armen gehalten hatte, war es wohl nur fair, wenn Siberu das jetzt auch durfte. … Halt, warte… Siberu hatte ohnehin schon oft genug…! Ohne Umschweife ging Gary auf die beiden zu und sagte: „Green – Silver geht es ausgezeichnet! Schau dir nur sein breites Grinsen an!“ Die Angesprochene schwieg kurz, dann sah sie zu Siberu, der sie schwach und flehend ansah. Doch es dämmerte ihr. In null Komma nichts hatte sie sich von ihm gelöst und sagte drohend: „Sibi…! ES GIBT EINE SCHMERZGRENZE DIE MAN NICHT ÜBERSCHREITET!“ Und schon… als wäre nie etwas passiert… nahm alles wieder seinen gewohnten Lauf… Fertig gestellt: 22.01.07 (Fehlende Kampfszenen hinzugefügt: 12.03.07) Musik: Falsche Freunde Omaesan Hoi! An dieser Stelle möchte ich mich kurz noch einmal bedanken, dafür das Himi nun über 100 Kommentare hat T///T Es hat mich echt zu Tränen gerührt .__.! Danke danke danke! Morgen werde ich das Nachwort verlängern, ich muss ins bett x_x° *nur schnell bedanken wollte* Saku Ps: GxG 4 evaa!!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)