Himitsu no Mahou - alte Version von AimaiLeafy (Alte Version 2004-2008) ================================================================================ Kapitel 34: Von Freund zu Feind ------------------------------- Von Freund zu Feind Grey sah sich in den kleinen drei Zimmer Wohnung um, mit hochgezogenen Augenbrauen, während Green auf den Balkon stand und sich darüber freute endlich wieder die Luft Tokios einatmen zu können. Der Windwächter sah zu Ryô, der seine Tasche trug und versuchte seinen Meister aufmunternd anzulächeln. Er wusste was Grey durch den Kopf ging, nämlich das gleiche, was auch er gedacht hatte: Die Wohnung war nicht einmal so groß wie Greys Gemach, wie konnte man sich so eingeengt wohl fühlen? Im Gegensatz zu Green, die freudestrahlend verkündete sie würde jetzt für alle einen Kaffee machen. Währendessen sah Grey sich noch einmal in der Wohnung um. Pink zeigte auf die linke Zimmertür und sagte hüpfend, dass es ihr Zimmer war (was wegen dem Hello Kitty Stickers, eh nicht zu übersehen war). Grey beschlich ein merkwürdiges Gefühl. „Sag mal Schwesterherz… Wie viele Schlafzimmer hast du?“ Green kam mit dem Kaffe zurück. „Eins Bruderherz!“, antwortete sie grinsend und drückte ihm den Kaffee in die Hand. „… Und wo soll ich dann schlafen?“ Ihr Grinsen wurde breiter und sie zeigte auf das Sofa. Greys Befürchtung wurde wahr, er sagte allerdings nichts. Es war Ryô der entsetzte sagte: „Aber das… geht doch nicht! Grey-sama das müsst Ihr Euch nicht antun…“ Green verschränkte die Arme und sagte: „Meine Rede. Das musst du dir wirklich nicht antun, Grey! Ich brauche keinen Aufpasser – das habe ich nie gebraucht! Und die Wohnung ist eh zu klein, auch ohne dich! Jetzt wo Kari auch hier wohnt…“ Green sah ohnehin schwarz. Wie sollte das funktionieren? Kari würde bei Green mit schlafen, aber mit vier Personen würde das ziemlich eng werden. Und Grey? Ihr Bruder, ohne antike Umgebung, in einer kleinen Wohnung, mitten in Tokio – ohne Ryô?! Das Letztere war wohl das größte Problem, denn Ryô musste im Tempel bleiben, die Stellung halten. Wie sollte Grey überhaupt einen Tag ohne ihn auskommen? Der Windwächter seufzte entnervt: „Das Thema hatten wir schon durch. Ich habe diesen Auftrag freiwillig übernommen, wäre dir etwa lieber du solltest zusammen mit Lili-san oder schlimmer noch: Seigi, zusammen wohnen?! Es ist ja nur vorübergehend, auch ich wäre erfreuter darüber, wenn wir wieder in den Tempel aufbrechen würden.“ Aber nein, Grey blieb keine Wahl. Er hatte gehofft, nun, da es die beiden Halblinge in Greens Leben nicht mehr gab, würde sie freiwillig bei ihm bleiben wollen. Doch scheinbar band Green noch zuviel an das menschliche Leben und zu Greys Überraschung war es ihr sogar erlaubt worden, zurückzukehren. Er ahnte allerdings warum: Man wollte testen wie Green sich verhalten würde, wenn sie die beiden wieder sah. Dazu musste Grey in der Nähe seiner Schwester bleiben, um sie im Auge zu behalten und regelmäßig Bericht zu erstatten. Das Gute dabei war, wenn sich herausstellte das durch das Löschen der Erinnerung, die alles beinhalteten was mit den beiden Halbdämonen zu tun hatten, Greens Unreinheit zurück gehen würde, wäre ihr Leben gesichert. Sie würde nicht sterben – da hatte sogar Shaginai widerwillig zugestimmt. „Vergiss es“, weckte Green ihren Bruder aus seinen Gedanken. „Von mir aus kannst du ruhig bleiben, aber sage nachher nicht ich hätte dich nicht gewarnt. Das Leben hier ist anders, als im Tempel!“ Säuerlich sah Grey sich um. „Ich sehe es.“ Pink gab wieder angerannt, sie hatte Kari eben ihr Zimmer gezeigt und war jetzt freudig dabei Grey anzustrahlen. „Waaaaaas?! Du wohnst jetzt auch hier, Grey-kun? Das ist ja supiii! Denn sind wir ja eine richtige Großfamilie! AH! Wir müssen das Schild an der Tür ändern! Ob das noch drauf passt….?“ Grey lächelte etwas gezwungen. „Ich werde nicht lange hier wohnen, Pink.“ Doch sie hörte schon gar nicht mehr zu, sie war auf den Weg zur Tür, um das Schild zu holen. Green packte ihre Schultasche und sagte, sie müsse jetzt gehen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte. „Ich freu mich schon Fireys Gesicht zu sehen, wenn ich wieder in die Schule komme! Ich hab ihr immerhin gar nicht Bescheid gesagt. Also bis nachher!“ Ehe sie zur Tür raus ging, drehte sie sich noch einmal um und sagte zu Ryô: „Hilf Grey ein wenig, ja? Ich denke nicht das er klar kommen wird…“ Ryô nickte und konnte ein leichtes Schmunzeln nicht verbergen. Zu Grey sagte sie: „Lass die Finger von meinem Kleiderschrank!“ Und schon war sie verschwunden und Pink kam wieder rein. „Grey-kun willst du beim Hello Kitty spielen mit gucken? Soll ich es dir zeigen? Man spielt es auf der Game Cube! Tinami-chan hat mir eine von ihren ausgeliehen! Iep!“ „Äh?“ „Denn zeig ichs eben Kari-chaaaan! Komm Kari, lass uns spielen! Ich bin gerade im zehnten Level und Kitty-chan hat ihren Power Bonus! Ich hab gaaaaanz viele pinke Sterne!“ Pink schien nicht zu merken das Kari kein Wort verstand. Dennoch war es nicht schwer das Prinzip des Spieles zu verstehen – auch mit fehlenden Sprachkünsten. Grey wand sich von dem Bild ab und sagte zu Ryô: „Wir müssen Green hinterher. Ich bin mir sicher, dass die beiden in der Schule auftauchen werden! Immerhin müssten sie schon gemerkt haben das Green wieder da ist…“ Green sah lächelnd hoch zu den Kirschblütenbäumen, die jetzt, da es April war, ihre volle Farbenpracht zeigten. Sie hätte wirklich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um nach Tokio zurückzukehren. Allerdings hatte sie keine Zeit, sich daran zu erfreuen. Sie war ohnehin schon spät dran und gleich am ersten Tag zu spät zu kommen, war nicht gerade erstrebenswert. Daher ging sie weiter, nahm dabei jedoch eine Abkürzung, die sie früher oft benutzt hatte. Green war allerdings nicht die einzige die diesen Weg gebrauchte… „Ich bin mir 100% sicher das ich Green-chan gesehen hab! Außerdem kannst du nicht leugnen, dass das ihre Aura ist!“, sagte Siberu während er wieder neben seinem Bruder landete. Er war gerade in die Höhe gestiegen um Green zu erspähen. „Ich leugne es auch nicht. Findest du es aber nicht auch merkwürdig das sie sich nicht bei uns gemeldet hat und jetzt alleine zur Schule geht?“, antwortete Gary nachdenklich. Er setzte seinen Weg zielstrebig fort. Siberu stimmte ihm zu und schob Grey wieder einmal die Schuld dafür in die Schuhe, meinte, er hätte definitiv seine Finger im Spiel. Natürlich war dies nicht undenkbar, denn die beiden Halbdämonen hatten auch seine Aura wahrgenommen. Aber was machte er überhaupt hier? Und warum durfte Green plötzlich wieder zur Schule? Plötzlich blieb Siberu stehen und auch Gary sah sie jetzt. Green stand einige Meter weiter vor ihnen. Sie hatte sich gebückt um ihre Schnürsenkel zu binden. „GREEN-CHAN!“ Als sie hörte wie ihr Name gerufen wurde, richtete sie sich auf und drehte sich um. Zuerst sah sie die beiden mit großen Augen fragwürdig, verwundert an. Beide erwarteten dass Green jetzt lächeln würde, womöglich freudestrahlend auf sie zu laufen würde, doch das tat sie nicht. Ihr Blick wurde misstrauisch. Darauf achtete Siberu nicht, er war viel zu glücklich Green wieder zusehen, als das er seine stürmische Umarmung, davon abhalten ließ. Die Hikari konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, während Siberu sagte wie sehr er sie vermisst hatte. Gary blieb auf Abstand. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Ohne Vorwarnung wurde sein ungutes Gefühl bestätigt: „SPIRIT OF LIGHT!“ Siberu konnte sich gerade noch retten, indem er sich auf den Boden fallen ließ. „A-Aber, Green-chan…?!“, brachte er schockiert über die Lippen. Green hatte ihr Glöckchen umgewandelt und hielt ihn jetzt drohend einige Zentimeter vor dem Gesicht des Rotschopfes. Gary kam hinzu gerannt. „Was soll denn das, Green?!“ Green sah auf und ihr Blick war eiskalt, als sie seinen Blick traf. „Was das soll?! Das frage ich euch! Am helllichten Tag überfällt ihr mich auf so eine aufdringliche Art und Weiße und ihr gibt euch auch noch als normale Schüler aus! Habt ihr Dämonen, denn überhaupt keine Schmerzgrenze?! Und überhaupt: Was fällt euch ein, mich bei meinem Vornamen zu nennen?!“ Diese Worte trafen schmerzhafter als jede Attacke es hätte tun können. Beide sahen sie geschockt an, der erste der sich daraus befreien konnte war Siberu. „H-Hast du uns etwa vergessen…? Hast du dein Gedächtnis verloren…?!“ Green holte mit ihren Stab aus, was er scheinbar gar nicht bemerkte. „Ich weiß nicht was ich hätte vergessen sollen!“ Gary schaltete zum Glück, schneller als sein Bruder. Er packte ihn von hinten am Kragen und ehe Greens Stab ihn treffen konnte, zog er ihn zurück. „Aniki, was sollen wir jetzt machen?! Sollen wir etwa jetzt schon gegen Green-chan kämpfen?!“ Gary biss die Zähne zusammen. „Vielleicht können wir sie zu Vernunft reden…“ Auch er war genauso wenig scharf darauf gegen Green kämpfen zu müssen. Doch, ob reden was brachte? Green sah nicht danach aus, als würden Worte etwas bringen. Aber Angreifen, würde ihren Beschluss, dass sie Feinde waren nur noch bestätigen. Dazu kam das Gary, Green nicht verletzen wollte… und in einem Kampf wäre das unumgänglich… Siberu schien das gleiche zu denken. Er war aufgestanden. „Das ist doch nicht dein Ernst, Green-chan! Du kannst uns doch nicht vergessen haben – wir sind doch Freunde!“ „ Freunde!? Egal ob ich euch vergessen habe oder nicht, ich bin, als Hikari, doch niemals mit Dämonen „befreundet“ gewesen! Wie könnt ihr mir so etwas unterstellen!? Ich bin zwar unrein, aber so unrein nun auch wieder nicht! “ Green verstand das alles nicht. Warum redeten die so viel? War das eine neue Taktik? Glaubten die etwa sie würde auf so einen billigen Trick reinfallen? Wollten die Green verunsichern und sie in einem Augenblick der Schwäche angreifen? Ja, das war die einzige Möglichkeit. Aber Green war nicht so dumm, darauf rein zu fallen. Da mussten sie schon früher aufstehen. „Hört auf so einen Schwachsinn zu reden und greift endlich an! Ich falle auf diesen Trick nicht rein!“ Gary wollte gerade antworten, als Siberu zu ihm sagte: „Blue, das bringt nichts…“ „Was willst du denn sonst machen?! Willst du Green etwa angreifen?! Willst du ihr etwa wehtun, willst du sie umbringen?! Nur weil sie sich nicht an uns erinnern kann, heißt das doch noch lange nicht das wir die Berechtigung dafür haben!“ Siberu sah ihn verzweifelt an, ballte die Hände zu Fäusten und sagte: „Ich weiß es doch! Ich weiß es! Glaubst du ich will es?!“ Gary sah wieder zu Green, im selben Moment wie der Wind ihre Haare aus dem Gesicht wehte und Gary die Ohrringe an ihren Ohr in der Morgensonne aufglänzen sah. Auch wenn Green sich nicht an ihn erinnern konnte, es waren die Ohrringe die Gary ihr geschenkt hatte. „Woher hast du die Ohrringe?!“ Green sah ihn skeptisch an, auch Siberu konnte seinen Ohren nicht trauen. „Was soll denn das…?“ Gary achtete nicht auf seinen Bruder und wiederholte seine Frage noch einmal. Greens Hand wanderte zu ihrem Ohr und sie betastete die Ohrringe. Ihre Augen weiteten sich und jetzt verstand auch Siberu. „Ich weiß es nicht…“, brachte sie fassungslos über die Lippen. Gary musste diesen Zeitpunkt ausnutzen, solange sie verunsichert war und nicht daran dachte zu kämpfen. Er holte also Luft und sagte: „Die hast du von mir geschenkt bekommen. Es war dein Weihnachtsgeschenk.“ Als er seinen Satz beendet hatte, zuckte Green plötzlich zusammen. Sie verlor ihren Stab, der ehe er den Boden berührt hatte, sich zurück verwandelte. Ihre Hände gruben sich in ihr Haar, als hätte sie schreckliche Schmerzen. Gerade als die beiden Dämonen ihr zur Hilfe eilen wollten, fragte Green mit schmerzverzerrter Stimme, nach deren Namen. Warum litt sie plötzlich so? Doch gerade als Siberu antworten wollte, war Grey, plötzlich wie aus dem Nichts, neben Green aufgetaucht und stützte seine Schwester, die mittlerweile das Gleichgewicht verloren hatte. Ein wenig außer Atem, war auch Ryô sofort zur Stelle. „Grey und sein Speichellecker! Wie nett das ihr auch einmal auftaucht! WAS HABT IHR MIT GREEN-CHAN GEMACHT!? RAUS MIT DER SPRACHE ODER ES WIRD TOTE GEBEN!“ Unschwer zu merken: Siberu war wahrlich wütend und Gary sah ihm an, dass er bereit war, seine Drohung wahr zu machen. Siberu hatte ohnehin noch eine Rechnung mit Ryô offen. Denn die Handgelenke des Rotschopfes würden nie vollständig verheilen, die schwarzen Abdrücke waren immer noch zu sehen. Grey sah es gar nicht nötig aufzusehen, er hatte nur Augen für Green, auf seine Umgebung achtete er nicht. „Green, was ist?! Hast du Schmerzen…?!“ „Onii-chan…?“ „Was haben die dir angetan?!“ „Ich weiß es nicht… Ich habe plötzlich so schreckliche Schmerzen, im Kopf und im Herzen… Ich weiß nicht ob sie daran Schuld sind… wir haben doch nur geredet…?“ Grey war insgeheim froh, dass Green nach diesen Worten ihr Bewusstsein verlor. Denn so konnte er Klartext mit seinen Feinden sprechen. Er stand samt Green auf (selbst Ryô war überrascht das er Green tragen konnte) und sah die beiden Dämonen kalt an. „Es geht euch nichts an was ich getan habe – Green geht euch nichts mehr an! Aber eins sei Euch gesagt: Egal was ihr auch mit Green vorhattet, ihr werdet eure Pläne nicht in die Tat umsetzen können! Greens Gefühle können nicht länger von euch missbraucht und manipuliert werden! Also gebt lieber gleich auf.“ Ehe Gary oder Siberu etwas tun konnten, verschwanden die drei Wächter und die beiden Halbdämonen blieben entsetzt zurück… Zum ersten Mal in seinem Leben konnte Gary behaupten das Spannerleben seines Bruders wäre vorteilhaft. Denn Siberu war wahrscheinlich das einzige Wesen, welches ein Fernglas als Standart mit sich herumtrug. Für die beiden Dämonen war es momentan zu riskant in ihre eigene Wohnung zurückzukehren, sie waren aber besorgt um den Zustand ihrer Freundin. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als im gegenüberliegenden Hochhaus (Siberus Stammplatz um Green morgens zu bespannen) auf der Lauer zu liegen – mit nur einem Fernglas. Welches sich natürlich sofort Siberu unter den Nagel gerissen hatte. Erst nachdem es ihm zu langweilig wurde Grey dabei zuzusehen wie er besorgt neben Green hockte, hatte der Rotschopf seinem Bruder das Fernglas überlassen und ging unruhig auf und ab. „Was machen wir, wenn Green ihre Erinnerungen nie wieder erlangt?!“ „Ich weiß es nicht.“ „Dann können wir echt einpacken! Dann haben wir gegen diesen Idioten von Bruder verloren!“ Siberu raufte sich die Haare. „Nein! Das wäre die schlimmste Niederlage meines Lebens!“ „Andere Sorgen hast du wohl nic- Green ist aufgewacht!“ Sofort hatte Siberu andere Gedanken und riss Gary das Fernglas aus den Händen. „Du hast Recht! Oh Green-chan sieht gar nicht gut aus… AH! ER NIMMT SIE IN DEN ARM! AH AH AH! DAS IST DEINE LETZTE TAT DU ABKLATSCH EINES PERVERSEN! NIEMAND NIMMT MEINE GREEN-CHAN IN DIE ARME! NIEMAND!“ Von seinem Bruder bekam er eins übergezogen, damit er ruhig war und Gary meinte: „Wenn du schon so einen Schwachsinn reden musst, denn mach das leiser! Und außerdem: Wer von euch ist der „Perverse“?“ Davon ließ sich Siberu nicht beeindrucken, immer noch sah er verbissen durch das Fernglas. „Deswegen sag ich doch „Abklatsch eines Perversen“! An mir kommt er nie ran! … Sag ich doch: In dieser Pose könnte man Green-chan wirklich gut wohin fassen. Aber neeeein er ist ja brav und tut es nicht – AH! Sind das etwa Drogen?!“ Gary nahm ihm das Fernglas weg und sah hindurch. „Das ist Tee du Idiot!“ Postwendend holte Siberu sich das Fernglas zurück. „Dem traue ich alles zu!“ Gary griff wieder nach dem Fernglas, doch diesmal wich Siberu elegant aus, ohne auch nur seine Augen von Green abzuwenden. „Gib das Fernglas her! Bei dir kommt sowieso nicht Ordentliches bei raus!“ „Das ist immer noch mein Fernglas! Du hast keine Lizenz!“ „Lizenz!? Lizenz, für was bitteschön?!“ Als Siberu gerade antworten wollte, ertönte hinter ihnen eine Stimme, die sie zuerst gar nicht wieder erkannten: „Das ist euch in so einer Situation streiten könnt – unfassbar!“ Beide drehten sich um und erblickten: „Kaira-san? Daichi-san?“ „Daichi! Ai-chan!“ Beng. Umgehend wurde Siberu von der Faust Kairas in den Boden gerammt. „NENN MICH NOCH EINMAL „AI-CHAN“ UND DU BIST DES TODES!“ Siberu rieb sich den Kopf und jammerte irgendetwas davon dass seine Frisur im Eimer war. Gary ging in die Angriffsposition. Kairas Anwesenheit und das sie die Hand schon an ihrer neuen Uhr hatte, bedeutete nichts Gutes. „A-Aber Kaira-san! Wir sollten die beiden doch nicht angreifen…“, wand Daichi ein. „Mir egal! Der hat mich beleidigt! Das lasse ich nicht auf mich sitzen!“ „Aber Tinami-san nennt dich doch auch immer so…?“ „DAS IST WAS ANDERES!“, keifte sie den armen Naturwächter an. Gary ergriff das Wort, ehe Kaira Daichi noch weiter anschreien konnte. „Was wollt ihr von uns? … Silver hör auf zu jammern, du störst.“ „Was soll ich nur machen?! Ich kann nicht in mein Zimmer! Ich habe keine Bürste! Ich bin verdammt dazu, mit einer ruinierten Frisur rum zu rennen! Das geht doch nicht! Wenn mich einer meiner Fans sieht! AH!“ Kaira und Gary sahen ihn mit hochgezogen Augenbrauen an und die Toki fragte Gary: „Ist der immer so?“ „Ja, aber beachte ihn nicht weiter. Zurück zu meiner Frage.“ Kaira räusperte sich und sagte: „Ihr kommt mit uns.“ „Nein!“, war das erste was Siberu dazu zu sagen hatte. Gary seufzte und sagte: „Warum?“ „Weil Asuka es gesagt hat – was weiß ich was sie von euch will!“ Siberu stand auf. „Warum sollten wir euch glauben?! Wahrscheinlich schleppt ihr uns kurzerhand ins Verließ!“ So langsam sah man Kaira an, das sie wütend wurde und damit machte sie Daichi nervös, der nach wie vor neben ihr stand. „Du glaubst gar nicht wie sehr ich mir wünsche dich hängen zu sehen! Und es ist mir egal ob ihr mir glaubt oder nicht! Ich nehme euch notfalls auch mit Gewalt mit!“ „Kaira-san! D-Das kannst du doch nicht machen! Ich denke nicht das es in Tinami-sans Sinn ist wenn du Gewalt anwendest!“ Siberu wollte schon fast lostürmen, doch Gary hielt ihn zurück und sagte zu Kaira: „Wir gehen freiwillig mit.“ „WAS TUN WIR?! A-Aber Aniki!?“ Kaira lächelte triumphierend. „Geht doch!“ Im Licht einer einzigen Kerze sah Green sich die goldenen Glöckchenohrringe genauer an. Vergoldet. Wegen dem ungewöhnlichen Design wohl eine Extraanfertigung – musste ziemlich teuer gewesen sein. Die Hikari kniff kurz schmerzhaft die Augen zusammen. Umso länger sie die Ohrringe anschaute, umso schlimmer wurden die Schmerzen. Sie ballte ihre Hand zur Faust, womit die Ohrringe aus ihren Sichtwinkel verschwanden und legte sie auf den Nachtschränkchen, neben sich. Ob er recht gehabt hatte? Das die Ohrringe von ihm stammten? Green konnte sich nicht erklären woher sie sonst kommen sollten. Sie erkannte sie nicht. Aber warum hatte dieser Dämon sich die Mühe gemacht, ihr so was zu schenken? Waren sie womöglich wirklich Freunde? Nein. Unmöglich! Eine Hikari wie sie es nun einmal leider war, konnte nie im Leben mit deinem Dämon befreundet sein. Aber sie hatten wirklich nicht gerade wie normale Dämonen gewirkt… Green schloss die Augen. Was sagte Grey immer? Dämonen waren gute Schauspieler und Green war nicht gewilligt auf so was reinzufallen. Immerhin war sie auch bewandert auf dem Gebiet der Schauspielkunst. Da mussten sie früher aufstehen um sie reinzulegen! Aber woher kamen dann die Ohrringe… Warte. Seit wann hatte sie überhaupt Ohrlöcher…?! In Greens Kopf kam es ihr so vor als würde ein Presslufthammer gegen die Schädeldecke schlagen und sie verwarf den Gedanken lieber. Alles was mit den zwei Dämonen zu tun hatte, tat weh! Was war das nur für eine verfluchte Magie?! Verbotene?! „Ryôoooo“, fing Green an wehleidig zu jammern. „Wann kommt Grey wieder…?“ Da sie in diesen Moment die Augen wieder aufschlug, sah sie wie Ryô in ihr Zimmer kam. Sie setzte sich auf, da der Tempelwächter mit einem Tablett rein kam. „Das kann ich Euch nicht sagen. Grey-sama wird Euch sicher nicht in Euren Zustand zu lange alleine lassen wollen.“ Während er dies sagte, reichte er ihr einen Teller mit heißer Suppe, die sie dankbar entgegen nahm. „Oh Ryô! Du bist ein Schatz! Woher wusstest du das ich vor Hunger umkomme?“ Er lächelte höflich und antwortete: „Ich habe es mir gedacht. Verzeiht das ich Eure Küche in Gebrauch genommen habe.“ Green schüttelte den Kopf, nachdem sie schon mit dem Essen angefangen hatte. „Du musst dich doch dafür nicht entschuldigen! Wenn so was Gutes dabei raus kommt, besonders nicht! Vielen Dank, Ryô.“ Oh, was täte sie dafür, wenn er ihr Tempelwächter wäre. Aber nein, sie musste sich mit Itzumi abplagen. Wie konnten sie beide nur so unterschiedlich sein?! Und das wo sie Zwillinge waren! Wo war da die Gerechtigkeit… Ryô nahm ihr den Teller ab, als sie die Suppe verputzt hatte und ging in die Küche. Green wagte den Versuch aufzustehen und folgte ihm. „Sag mal Ryô: Wo sind Pink und Kari?“ Während er abwusch drehte er sich um. „Hikari-sama, Ihr solltet Euch wirklich schonen…“ „Ich bin nicht krank. Ich habe nur dröhnende Kopfschmerzen - das ist alles. Also weißt du es?“ Er stellte den Teller zurück in den Geschirrschrank. „Es kam ein Anruf von Tinami-san. Nachdem sind Pink-san und Kari-san losgegangen.“ „Ob Pink auf Kari aufpassen kann…“ „Das kann ich Euch nicht sagen… Aber bitte tut mir den Gefallen und legt Euch wieder hin. Euer Bruder wird mich umbringen, wenn er erfährt das ich Euch hier herumlaufen lasse.“ Green grinste und war gemeinsam mit Ryô wieder auf den Weg in die Stube. „Jaja, schon gut! Aber ich denke nicht dass er dich umbringen würde. Du bist für Grey doch viel zu wichtig! Er kann doch gar nicht ohne dich.“ Ryô war gewaltig froh darüber, dass er sich gerade umgedreht hatte um das Licht in der Küche auszuschalten (mechanische Schalter war er nicht gewohnt). Denn so konnte Green nicht sehen dass er rot geworden war. Er antwortete nicht, auch wenn er wusste dass das ein Bruch der Etikette war. Ryô war froh darüber, dass Green von selbst das Thema wechselte. „Weißt du von wem ich die Ohrringe habe?“ „Nein tut mir Leid. Aber ich empfehle euch nicht näher darüber nachzudenken.“ Green sah ihn skeptisch an. „Warum?“ „Das darf ich Euch nicht sagen, Verzeiht mir. Ruht Euch lieber noch aus, bis euer Bruder wieder zurückgekehrt ist… Er wird es Euch sicherlich erklären.“ „Hm… Wehe nicht!“ Mit Greys baldiger Rückkehr sah es schlecht aus, denn er war immer noch in mitten eines Prozesses, saß links neben seiner Mutter und hörte aufmerksam zu. Es war selten, dass er überhaupt dabei sein durfte – immerhin war er nur ein Halbhikari. Daher hielt er sich auch zurück und sprach nur, wenn er dazu aufgefordert wurde. Um den Prozess einzuleiten war Grey dazu appelliert worden, den Zusammenstoss von Green und den Halbdämonen bis ins kleinste Detail wiederzugeben, danach ging der eigentliche Verlauf erst los. Sogar Adir war anwesend, um über das weitere Verfahren zu debattieren. Es sah allerdings so aus als wäre ihr Überleben gesichert. Wenn sich wirklich herausstellte das Green die beiden vollends vergessen und sie aus ihren Leben verschwinden würden. Widerwillig gab sogar Shaginai dem Recht, auch wenn man ihm ansah, dass er damit alles andere als einverstanden war. Grey atmete erleichtert auf und spürte regelrecht wie die Last von seinen Schultern verschwand. Doch als er zu White sah, um ebenfalls ein erleichterndes Lächeln zu sehen, wurde er enttäuscht. Whites ernstes Gesicht schien aus Marmor gehauen zu sein. Die Hikari befassten sich nun mit dem nächsten Schritt: Auf welche Art sollten sie die Halbdämonen eliminieren? Überleben durften sie jedenfalls nicht – da waren sich alle einig. Seigi war natürlich der erste der sich darauf meldete. Freudestrahlend verkündete er, er würde sie schnell aus dem Verkehr ziehen. Grey verdrehte, wie so viele andere, die Augen. Dennoch wurde sein Vorschlag aufs erste angenommen, denn im Prinzip war es gleichgültig, wer sie tötete. Hizashi sagte, das dass einfache töten, eine zu lasche Strafe war. Denn man müsse im Betracht ziehen, dass sie eine Hikari „ruiniert“ hätten. Daher schlug er Folter vor. Adir wollte davon nichts hören. „Die Folter als Strafe in Gebrauch zu nehmen, ist absolut ungeheuerlich und ich erinnere Euch gerne daran, dass sie abgeschafft worden sind. Selbst bei Dämonen.“ Adir selbst hatte damals dafür gesorgt, dass diese Strafe verboten wurde, Hizashi war einer seiner größten Kontrahenten gewesen. Daher wunderte es dem Erhabenen Hikari nicht das Hizashi diesen Vorschlag machte – er versuchte es wirklich immer wieder. Adir wusste warum Hizashi so auf die Folter versessen war, allerdings nichts Genaues, sondern nur die „üblichen Gerüchte“. Angeblich soll der große Bruder Hizashis während eines Kampfes zu Tode gefoltert worden sein. Zu allem Übel war Hizashi dazu gezwungen worden, der gesamten Prozedur zuzusehen. Es war zwar nachzuvollziehen, dass er sich dafür an jeden Dämon rächen wollte, doch Adir hatte dennoch nicht nachgegeben. Seigi sagte grinsend, dass er auch Folter ausführen konnte und bekam von Adir einen vorwurfsvollen Blick, welcher ihn sofort zum Schweigen brachte. Dann wand sich Adir zu Shaginai, der rechts neben ihn saß. Es wunderte ihn, ja es machte ihn sogar skeptisch, dass sein Mitstreiter sich nicht in das Gespräch beteiligte. Erst als sich tatsächlich Grey zu Wort meldete, sah Shaginai verwundert auf. „Ich halte es für eine gute Idee wenn Kurai Yogosu Hikari Green sie selbst eliminiert.“ Er handelte sich einige skeptische Blicke ein, von seiner Mutter sogar einen entsetzen. Doch Shaginai lächelte und bat seinem Enkel um weitere Erläuterungen. „Wenn sie selbst gegen die Halbdämonen kämpft, werden sie dazu gezwungen ihr falsches Spiel mit ihr aufzugeben und zeigen endlich ihr wahres Gesicht. Damit hätten wir auch gleichzeitig den Beweis, dass sie sie nur ausgenutzt haben. Darüber hinaus würde Kurai Yogosu Hikari Green auch ihr Können unter Beweis stellen können.“ Kurz wurde es still im Saal und Grey setzte sich wieder, er hatte nichts mehr dazu zu sagen. Shaginai war der erste der antwortete: „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Ich halte diesen Vorschlag für sehr gut! Aber du bist dir sicher, dass ihr Können ausreicht?“ „Sehr sicher sogar.“ White war nicht willig ihren Ohren zu trauen. Warum schlug Grey so etwas vor?! Sein Hass auf die beiden musste wirklich enorm sein… Nach einer kleinen Diskussion und Gedenkzeit, waren alle Hikari (außer Seigi, er weigerte sich Grey Recht zu geben) von Greys Vorschlag überzeugt und Grey bekam die Aufgabe Green ihren neuen Auftrag zu überliefern… Fertig gestellt: 07.01.07 Hoi hoi xD Hach, Klausuren heil überstanden und schon geht es weiter mit Himi xD! Mein Leben besteht wahrlich nur aus himi *lach* Himi hier Himi da xDDD aber ansonsten… habe ich nicht wirklich viel zu diesem Kapitel zu sagen ^^ ich bedanke mich nur für die Viel-Glück-wünsche ^0^ dankeschööhön x3 *alle knufflz* So und nun zisch ich ab in die Badewanne *g* *alle knufflz* Saku Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)