Himitsu no Mahou - alte Version von AimaiLeafy (Alte Version 2004-2008) ================================================================================ Kapitel 24: Dämonen alleine im Tempel ------------------------------------- Green gähnte herzhaft, ohne sich die Hand vor dem Mund zu halten und erntete sich von ihren großen Bruder einen tadelnden Blick. Den sie nicht beachtete. Sie, Grey und die Tempelwächter standen im Korridor, Green hatte sich allerdings an eine Säule gelehnt und war am einschlafen. Es war kurz vor Mitternacht und Green war gerade aus dem Bett geworfen worden. Sie war um sechzehn Uhr ins Bett geschickt worden und hatte so acht Stunden Schlaf hinter sich. Doch wozu das ganze gut war, verstand sie nicht. „Onii-chan, was soll das hier eigentlich?“ Grey wand sich von Ryô und Itzumi ab und ging hinüber zu seiner Schwester. Zuerst einmal wies er sie darauf hin, dass sie ordentlich stehen sollte und sagte dann: „Trainingsauftrag, Green!“ „Was? Um diese Uhrzeit? Kann das nicht bis Morgen warten?“ „Warum glaubst du, habe ich dich so früh ins Bett geschickt? Es geht nur jetzt. Ich will nicht das du bei Nacht irgendwo herum läufst.“ „Grey. Es IST Nacht.“ „Ja, aber dort nicht.“ Green legte den Kopf schief und fragte: „…Was soll ich denn nun genau machen?“ Der Angesprochene verschränkte die Arme. „Tinami-san hat heute Mittag einen unserer fehlenden Wächter geortet. Den Wächter der Erde um genau zu sein. Es liegt nun an dir, diesen Wächter ausfindig zu machen und hierher zu bringen.“ „Und wie soll ich das bitte machen? Der rennt sicherlich nicht mit einem Schild rum.“ Grey legte ihr ein kleines Handyähnliches Gerät in die Hand, nur ohne Tasten. Sie sah ihn fragend an: „Was ist das?“ „Keine Ahnung. Eine von Tinami-sans Erfindungen… du weißt doch ich bin nicht so stark auf diesem Gebiet. Aber sie hat mir gesagt dass dieses Gerät ausschlagen wird, sobald sich Erdemagie in der Nähe befindet. Dazu kommt das wir den Aufenthaltsort des Wächters haben, ich bezweifle das er seit Heute Mittag eine Weltreise gemacht hat! Das merkwürdige an der Sache ist nur, das die Magie sofort wieder verschwunden ist…“ Grey überlegte kurz, doch zuckte dann die Schultern und fuhr fort: „Green… die typischen Merkmale eines Erdwächters sind braune Haare, braune Augen, angriffslustigen und sturen Charakter und meistens sind sie männlich. Also schau dich sorgfältig um!“ Green nickte leicht fragend und gab das Gerät Itzumi, die es in die Tasche packte. „Was ist denn daran Training? Wird dieser Typ von Dämonen verfolgt oder wie?“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Und du hast recht, es hört sich nach einer leichten Aufgabe an – allerdings wirst du diese Aufgabe ohne dein Glöckchen erledigen.“ Green seufzte. „Ist das schon wieder so ein „Glöckchen-Entzug-Training“?“ „Ja, genau. Aber keine Sorge, wenn du innerhalb von zwölf Stunden nicht zurück bist, werde ich dich holen kommen. Es kann dir also nichts passieren. Wenn etwas Unberechenbares passiert, dann kontaktierst du mich sofort, ok?“ „Alles klar! Das werde ich schon schaffen. Solange du mich nicht in die Antarktis oder nach Deut..“ Doch Green wurde von Itzumi unterbrochen: „Es ist alles bereit, Grey-sama… Hikari-sama“ Green überhörte das letzte Wort, das Itzumi recht säuerlich ausgesprochen hatte. Ryô hingegen warf Itzumi einen leicht tadelnden Blick zu, weil sie Green unterbrochen hatte. Es stand ihr nicht zu unaufgefordert zu reden, besonders nicht in ein Gespräch mit der Lichterbin hineinzuplatzen. Von ihren Tonfall ganz zu Schweigen. Doch Grey sagte zum Glück nichts, er nickte nur und Green gab ihn das Glöckchen, mit einem „Pass gut darauf auf!“. Itzumi senkte den Kopf, stellte sich an Greens Seite und reichte ihr die Hand. „Wenn Ihr gestattet…?“ Green seufzte. Warum konnte Ryô sie nicht hinbringen? Warum war sie immer mit Itzumi bestraft? Jeder sah doch, dass Itzumi ihr die Pest an den Hals wünschte. Leicht zögernd nahm Green die Hand und gelang es nur noch Grey anzulächeln, ehe sie verschwand. Grey sah lächelnd auf den Punkt wo sie sein Lächeln eben noch erwidert hatte. Doch Ryô sah ihm an, das ihn etwas beschäftigte. Denn sein Lächeln war von leichter Traurigkeit. „Wenn ihr die Frage erlaubt, Grey-sama…“ „Grey. Ryô… wie oft denn noch…“ Ryô senkte den Kopf und sah weg, antworte jedoch nicht. „Was wolltest du denn wissen?“ „Ihr seht traurig aus…“ „Du hast nicht wirklich vor, mich zu fragen, weshalb?“ Ryô schüttelte schnell den Kopf. „Nein, selbstverständlich weiß ich den Grund…“ Grey lächelte. „Hätte mich auch gewundert, wenn nicht! Aber auch enttäuscht…“ Er legte seine Hand auf die Schultern des Tempelwächters und dieser wagte es Grey in seine Himmelblauen Augen zu schauen. Der Windwächter lächelte immer noch als er sagte: „Immerhin bist du mein bester Freund und Vertrauter!“ Ryô sah beinahe so aus als würde er Lächeln wollen, ließ es jedoch. „Und dafür bin ich Ihnen mehr als dankbar…“ Grey zog die Hand zurück und begann in die Richtung eines Arbeitszimmers zu gehen. „Also… Ryô. Was wolltest du gerade fragen?“ Ryô schwieg kurz. Er konnte es nicht fragen. Er durfte es nicht fragen. Es war viel zu Privat und ging ihm überhaupt nichts an. Zu allen Überfluss war die Frage unerhört. Sie würde Grey verärgern… aber er sagte selbst, dass er Greys bester Freund war… und war es dann nicht seine Pflicht ihn zu warnen? In davor zu schützen? „Komm schon Ryô. So schlimm wird es schon nicht sein“, sagte der Windwächter. Ryô seufzte und sagte zögernd: „Eure Gefühle für Hikari-sama…“ Grey blieb schlagartig stehen und Ryô brauchte seine Frage nicht zu Ende zu bringen. „…Sie ist meine Schwester.“ „Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr nur Geschwisterliebe für sie empfindet? Genauso wie ich meine Schwester liebe?“ „Warum fragst du überhaupt? Liegt die Antwort nicht klar auf der Hand? Selbstverständlich liebe ich Green nicht anders, als du Itzumi…“ „Ihr belügt Euch selbst… warum wollt Ihr es nicht zugeben?“ Grey drehte sich zu ihm um und sah Ryô verzweifelt an. Sofort bereute der Tempelwächter seine Frage. „… Wenn du die Antwort weißt… warum fragst du mich dann…?!“ „Ich bitte vielmals um Vergebung! D-Das wollte ich nicht… ich wollte Ihre Gefühle nicht verletzen… Ich… mache mir Sorgen um Euch… Wenn Hikari-sama etwas… zustößt… werdet Ihr leiden…“ Und das wollte Ryô nicht zulassen. Er wollte nicht tatenlos mit ansehen müssen, wie sein bester Freund an seinen Gefühle zugrunde ging. Doch er starrte auf seine Füße, während Grey nicht antwortete. Es war wirklich selten dass er Ryô so aus der Fassung erlebt hatte. „Vergibt mir…“ Grey seufzte und sagte: „Es gibt nichts zum vergeben… Ich bin dir nicht böse, warum sollte ich auch? Du weißt ich schätze deine Meinung… aber mach dir keine Sorgen, ich muss alleine damit fertig werden.“ Der Angesprochene sah auf, jedoch bedacht seinen Herren nicht direkt anzuschauen. Dennoch konnte er aus den Augenwinkeln sehen, das Grey ihn anlächelte, perfekt überspielte er sein Gefühlschaos… Ein eiskalter Wind wehte Green die nussbraunen Haare aus dem Gesicht und die Gänsehaut kroch ihren Beinen empor. Sie fluchte lauthals. Denn die Hikari hatte ganz vergessen, dass fast überall auf der Welt momentan Winter war. Immerhin war es Januar. Doch im Tempel herrschte eine Junitemperatur – alles Andere als Schnee und Eis. Welches sie jetzt umgab. Weiß so weit das Auge reichte. Der Schnee bedeckte die hohen Tannen und machte ein nahe stehendes Straßenschild unleserlich. Green hatte sich keinen Zentimeter von der Stelle bewegt. Sie wandte den Kopf und sah auf die Stelle wo Itzumi zu vor noch gestanden hatte. Doch von ihrer Tempelwächterin waren nur noch die Fußabdrücke übrig und der Rucksack. „Miststück!“ Hatte Itzumi das mit Absicht gemacht? Unsinn, sie konnte nichts von Greens Schneeangst wissen. Mit Niemand hatte sie darüber gesprochen. Aber konnte Itzumi denn nicht wenigstens warten, bis Green ihr die Erlaubnis gegeben hatte, einfach zu verschwinden?! Jetzt hatte Green ein Problem: Ohne Glöckchen, durch den Schnee stapfen und irgendeinen Typen suchen. Nein. Das tat sie sich nicht an. Sie würde Grey anrufen und sie sofort wieder abholen lassen. Da das Handy sich in der Tasche befand und Green sich nicht bewegen wollte, streckte sie sich danach aus und kam zum Glück auch ran. In der Tasche befand sich ein warmer weinroter Mantel, der trotz der ungewohnten Farbe, immer noch Greys Unterschrift trug. Ausnahmsweise gefiel Green das Kleidungsstück sogar. Auch wenn die weißen Rüschen, nicht unbedingt sein mussten. Dazu fand sie noch ein paar Handschuhe und Ohrwärmer, die sie sich sofort anzog. Die Kälte wich von ihr und die Kleidung wärmte sie. „Ach Grey! Du bist ein Schatz!“, quietschte Green ein wenig munterer als zuvor. Das Handy und das Suchgerät fand sie ganz unten in der Tasche. Auf das Suchgerät achtete sie nicht und griff sofort zum Handy. Keine Verbindung. … Das Handy wurde mit einem empörten Fluchen zurück in die Tasche geschmissen. Das hätte ihr Bruder jawohl bedenken können! Natürlich hatte ein Handy in solch einer Umgebung keine Verbindung. Aber wahrscheinlich wusste er nicht einmal was das überhaupt war! Geschweige denn das es nicht immer funktionierte! Was war eigentlich mit der modernen Technik der Wächter?! Warum hatten die keine Verbindungsmittel die keine Verbindung benötigten?! Etwas wie ein Headset, z.b! Tinami war doch auch immer, mit allen verbunden, warum also, hatte man Green jetzt ein altmodisches Handy mitgegeben?! Das war Itzumis Schuld, definitiv! Green vergrub ihr Gesicht in den Händen. Was nun?! Es blieb ihr eigentlich nichts anderes übrig als diesen Unbekannten zu suchen – so sehr ihr das auch nicht passte. Doch es stand etwas im Wege: Der erste Schritt. Green biss tapfer die Zähne zusammen und nahm einen Schritt. Sofort knirschte der Schnee unter ihren Füßen und Green ging es durch mag und Bein. Geräusche füllten ihre Ohren; Das Quietschen der Schlittschuhe; Spöttisches Gelächter; Eine Stimme die ihr Mut zusprach. Green schüttelte den Kopf. Jetzt nur nicht an so was denken! Sie war kein Mensch, sondern eine Hikari, die sich jetzt voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentrierte. Der Schnee war nicht vorhanden und sie hörte nichts. Nein sie hörte nichts! Kein Schnee weit und breit! Green fing beinahe an zu Laufen, während sie sich dies einredete. Nach einer Weile ging ihr jedoch die Puste aus und sie verlangsamte ihre Schritte. Starrte jedoch stur gerade aus, während sie ihre Arme warm rieb. Doch plötzlich blieb sie stehen, denn sie hörte etwas. Schritte. Und diese kamen auf sie zu. Green fixierte die Stelle finster wo sie dachte, dass sie herkamen. Hätte sie ihr Glöckchen bei sich gehabt, wäre dies der Moment wo sie es umgewandelt hätte. Greens Anspannung fiel jedoch sofort von ihr als sie Denjenigen entdeckte der hinter dem Baum hervor kam. „Kari?!“ „Gehen wir das ganze noch einmal durch. Silver… was darfst du NICHT machen?“ Der Angesprochene seufzte gelangweilt. Wie oft wollte er das denn noch fragen? Als ob Siberu immer nur Chaos verbreitete, als ob er nie etwas richtig machte, als ob er nicht wüsste das deren „Rettungsaktion“ höchste Diskretion benötigte. Immerhin retteten sie Green nicht von sonst wo, sondern aus Dem Tempel. Kein Ort an dem ein Dämon sich gern aufhielt, oder lange. Es sei denn er wäre auf einen Kampf auf Leben und Tot aus. Spannend wäre es, ganz ohne Zweifel, doch lebensmüde. Wenn man in Kriegszeiten lebte, versteht sich. Vielleicht sollte Siberu bei der Gelegenheit… einem gewissen… Bruder… einer gewissen Freundin…. Der Rotschopf grinste und musste diesen Gedanken aus dem Kopf schütteln, damit er Gary antworten konnte: „Also… Ich darf nichts anfassen, nichts kaputt machen, niemanden beleidigen, niemanden angreifen, niemanden umbringen… nicht reden, nicht atmen… Aber! Ich darf mich tot stellen!“ Gary sah seinen kleinen Bruder mit hochgezogenen Brauen an und sagte dann: „Wehe du hältst dich nicht daran. Besonders was Grey angeht.“ Konnte er Gedanken lesen? „Was denkst du von mir?! Natürlich halte ich mich daran – es geht um Greenichanichanchens Wohlergehen… und ihre Unschuld!“ „Du hast eine wahrlich krankhafte Fantasie. Ist das der negative Einfluss von Rui?“ „Mag sein… aber haben nicht alle Dämonen eine perverse Ader?“ „Du auf jeden fall. Ich nicht“, stellte Gary fest. Siberu grinste breit und musste sich ein Kommentar verkneifen. Natürlich dachte sein Bruder an nichts anderes, als an mathematische Formeln wenn er Green nackt sah – als ob er das je tun würde. Er hatte immerhin keine Spannerausbildung, so wie Siberu und kein Auge für wahre Schönheit. Siberu begann zu Kichern und erntete sich einen genervten Blick seines Bruders. „Lass uns endlich los… und wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht!“ Der Rotschopf spielte den Geschockten: „Aber ohne mein berühmtes Grinsen fehlt ein Teil meiner Persönlichkeit! Dann bin ich nicht mehr komplett – mein Eins A Aussehen leidet dann darunter. Willst du das verantworten? Meinen Fans antun? Du würdest zahlreiche Mädchen das Herz brechen! …Vielleicht würde dein Aussehen ein wenig besser aussehen, wenn du…“ „Silver…! Mein Geduldsfaden ist am reißen!“ „Ouuuuhu! Ich habe sooooooolche Angst! … Ja schon klar! Du hast ja recht, lass uns Greenchen retten. Sonst muss ich dein trauriges Gesicht noch länger ertragen.“ „…“Trauriges Gesicht“?“ „Glaubst du etwa, ich hätte nicht gemerkt wie sehr du Greeni vermisst?“ Gary sah ihn schweigend an, fast schon verwundert. Dann wurde er schlagartig rot und drehte sich weg. „…Du siehst Hirngespinste!“ „Green-chan vermisst mich eh mehr als dich.“ „…Was?“ „Ist so! Glaubst du etwa sie vermisst dich? Also ich würde niemanden vermissen der mich immer nur anschnauzt, ständig mit seinen langweiligen Mathe ankommt und total unnett zu mir ist…Du?“ Zu Siberus Überraschung bekam er kein Kontra. Gary hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt. Hatte ihn das etwa traurig gemacht? „… Obendrein siehst du nicht einmal halb so gut aus wie ich!“ Nun reagier schon, dachte Siberu. „Ich meine, mich kann man vermissen, alleine schon wegen meinem Aussehen!“ Nichts. Hallo?! Schlief der Typ in stehen, oder was? Das hatte ihn jawohl nicht ernsthaft verletzt? „Aniki?!“ „Was?“ Gary drehte sich zu ihm um und sah ihn keineswegs verletzt an, sondern nur genervt. Siberu sah ihn prüfend an. „Ist was?“ „Wenn du ernsthaft glaubst, dass du mich damit in irgendeiner Form verletzt hast, denkst du fehl.“ „Und warum bist du nicht darauf angesprungen?“ „In der Hoffnung, dass du endlich ruhig sein würdest. Aber nein. Du bist wirklich der nervigste Dämon – Rui ausgeschlossen, den ich kenne.“ Siberu grinste, doch ehe er überhaupt dazu kam etwas zu sagen, packte Gary ihm am Arm und teleportierte die beiden zu ihren Ziel. Das Erste was Gary, mit noch geschlossenen Augen, auffiel war die Luft: Sie war unnormal rein und ohne jegliche Luftverschmutzung. Es roch nicht nach Abgase, nicht einmal im entfernten. Sondern nach Blumen. Gary sah sich erst einmal ausgiebig um, betrachtete die weißen Säulen, den weißen Marmor unter seinen Füßen und sah hinauf zum Kuppelförmigen Dach, das fein säuberlich eingraviert war mit detaillierten Zeichnungen und Symbolen. Der Dämon hätte sich auch noch länger mit diesem Anblick beschäftigt, wäre da nicht Siberu: „Während du hier alles angestarrt hast, habe ich mal die Tür da, gescheckt; Versperrt. Mit irgendeinen Bannkreis. Und ich wage es nicht zu versuchen den zu brechen. Das wird sicherlich einen Alarm auslösen.“ Gary sah ihn nachdenklich an, sah sich um und antwortete: „Da das hier die Zentrale der Wächter ist, nehme ich stark an, dass sie schon längst wissen, dass wir hier sind. Bei deren Stand der Technik…“ „Also: Was tun?“ „Wir machen es auf die primitive Art.“ Siberus Augen strahlten auf. „Wir sprengen alles in die Luft?!“ Damit bekam er ohne Worte Eine runter gehauen. „Bist du von allen Guten Geistern verlassen?! Ich meinte wir nehmen den Luftweg, du hirnloser Idiot!“ Gary zeigte auf den Nachthimmel, der zwischen den Säulen sichtbar war. Siberu maulte etwas, doch folgte seinem Bruder und die zwei Dämonen stiegen in die Nacht hinauf. „Wow, das ist ja ein riesen Teil!“, sagte der Rotschopf als sie weit genug oben waren, um alles zu sehen. „Kein wunder. Dieses „Teil“ besitzt laut Green immerhin auch 211 Zimmer. Komm, lass uns runter gehen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, landete Gary auf einem Balkon, wo eine Tür offen stand. Siberu folgte ihm. Das Zimmer lag völlig im Dunklen, doch für die Beiden war dies nicht gerade ein Problem und daher erkannten sie auch, dass sie sich in einem Arbeitszimmer befanden. Die Regale waren überfüllt mit Schriftrollen, Akten und Büchern. An der Wand hing eine alte Landkarte aus dem 18 Jahrhundert und daneben hing Eine über den Tempel. Auf den Schreibtischen lagen Federn verstreut und alle Computer, bis auf Einen, waren ausgeschaltet. Das war eine Goldgrube an Informationen. Während Gary abgelenkt war, von der Tempelkarte und versuchte sich alles zu merken, setzte Siberu sich vor einem der Computer und fing an auf der Tastatur zu tippen. Das Wappen der Wächter erschien auf dem Plasmabildschirm und eine Frauenstimme sagte mechanisch: „Bitte um Passwort.“ Gary schreckte durch die Stimme auf und drehte sich gereizt zu seinem Bruder um. „Lass das! Willst du das sie uns finden?!“ „Warte!“, sagte der Rotschopf flüsternd und sagte deutlich: „Hikari.“ Siberu wartete auf eine Reaktion, die auch sofort kam: „Passwort negativ. Stimme nicht identifizierbar. System wird runter gefahren.“ Der Bildschirm erlosch. Siberu maulte, er hätte zu gern gesehen was sich auf so einem Wächter Computer befand. Gary zog Siberu vom Stuhl hoch und sagte: „Ich hoffe für dich, dass sie uns dadurch nicht finden!“ „Mach dir nicht ins Hemd!“ Siberu ging an ihm vorbei zur Tür. Er legte sein Ohr daran und sagte: „Die Luft ist rein… aber so was von.“ Damit öffnete er die Tür und Gary folgte ihm. Sie gelangten auf einen weiß erhellten Korridor, der für deren Augen alles andere als angenehm war. Siberu ging schnell gerade aus, ohne besonders auf die Richtung, oder deren Umgebung zu achten. Im Gegenteil zu seinem Bruder: Dieser blieb beinahe bei jedem zweiten Bild oder Statur stehen und betrachtete es intensiv. Siberu war davon schon leicht genervt, denn er musste jedes Mal anhalten und ihn dazu bringen weiter zu gehen. Wenn der Rotschopf die steinernen Statuen ansah, hatte er jedes Mal aufs N eue das Gefühl, das deren Augen ihn finster anschauten und ihn anklagten, dafür, dass er es wagte diesen geheiligten Boden zu verunreinigen. Als er Gary davon erzählte, lachte er nur und meinte das wäre sicherlich auch so beabsichtigt. „Aber die starren mich alle an!“, gab Siberu bockig von sich. Ihm war das mehr als peinlich. „Das tun die meisten Staturen. Keine Sorge Silver! Ich bin doch da und beschütz dich vor den bösen fiesen Steinfiguren!“ Der Angesprochene wurde rot vor Zorn. „Verarsch mich nicht Blue!“ „Ich doch nicht!“ Gerade als er ihn anschreien wollte sagte Gary: „Sei ruhig! Wenn sogar unsere Schritte an den Wänden widerhallen, wird man dein Geschreie bis ans andere Ende hören. Also spar dir das für später auf!“ Damit war das Gespräch für Gary beendet und seine Aufmerksamkeit lag wieder bei einem Aquarellbild. Siberu grummelte. Das würde Folgen für seinen Bruder haben! „Das ist doch kein Museum! Nun beeil dich doch endlich mal!“, fauchte der Rotschopf Gary an, der fünf Minuten später immer noch mit verschränkten Armen das Kunstwerk studierte und nicht antwortete. Er legte den Kopf schief und schien wirklich angestrengt über die Bedeutung des Bildes nachzudenken. „Silver, was siehst du auf dem Bild?“ „Eine schwarz/rotte Spagetti Bolognese.“ Gary schielte finster zu ihm rüber und sagte: „Du hast kein Auge für Kunst.“ „Und stolz drauf! Nun ko-“ „Das ist ein Krieg, du Kunstbanause. Siehst du da oben… das sind die Wächter, die mit den hellen Farben… und da…“ Siberu riss der Geduldsfaden. Er nahm Gary am Arm und zerrte ihn weg vom Bild. Gary befreite sich aus seinen Griff und wollte gerade protestieren, als beide Schritte hörten. Zwei Personen. Siberu zeigte auf eine Flügeltür, die offen stand, und sie huschten in den Raum. Siberu lauschte angestrengt und hörte auch sofort Greys Stimme: „Danke, für deine Hilfe Ryô.“ „Nichts zu danken, Grey-sama. Zum Glück sind wir Heute noch fertig geworden. Aber Ihr solltet jetzt ruhen. Eure Gesundheit würde euch danken.“ Grey lachte. „Du redest schon genauso wie Tinami-san! Ich werde erst Ruhe finden wenn Green wieder zurück ist, vorher lege ich mich nicht schlafen.“ Ryô seufzte. „Das habe ich mir schon fast gedacht.“ „Aber du kannst dich in dein Zimmer begeben. Ich denke, ich habe deine Zeit schon lange genug beansprucht.“ „Ich leiste Euch gerne Gesellschaft.“ „Ach was, das geht schon. Du hast doch Gestern schon, kaum geschlafen. Ich komm schon klar!“ Ryô schwieg kurz. „…Aber vorher werde ich mich noch einmal umschauen.“ „Tu was du nicht lassen kannst… Da fällt mir ein, ich hab vergessen den Computer auszuschalten…“ „Das werde ich gern für Euch übernehmen.“ „Ach nein, lass gut sein. Du hast heute wirklich schon genug für mich getan. Außerdem liegt das Arbeitszimmer sowieso auf meinen Weg… Also, ich wünsche dir eine Gute Nacht.“ „Ich Ihnen auch…“ Die beiden Wächter trennten sich voneinander und Siberu hörte wie sie sich entfernten. „Blue, wir können wieder raus…. Blue?... Oh nein… bitte, alles nur DAS nicht…BLUE!“ Grey hielt sich die Hand vor dem Mund, um ein Gähnen zu unterdrücken, als er sich vor den Computer setzte. Es hatte lange gedauert bis er überhaupt so weit war, diese Maschine anzuschalten, geschweige denn seine Arbeit damit zu erledigen. Auch jetzt war es meistens Ryô der dies übernahm. Er war es auch gewesen der es seinen Herren mit viel Geduld beigebracht hatte. Was würde Grey nur ohne seinen treuen Freund tun? Plötzlich fiel Grey auf, dass der Computer gar nicht eingeschaltet war. Aber er hatte ihn doch nicht ausgemacht… Grey wurde stutzig und auch wenn das nur ein Zufall war, jetzt wollte er Gewissheit. Er schaltete den Computer wieder ein. Sofort bildete sich der Plasmabildschirm und das Wappen der Wächter setzte sich zusammen. „Bitte um Passwort.“ „Kurai Yogosu Hikari Green.“ „Passwort bestätigt. Stimme identifiziert. Guten Abend, Grey-sama.“ Das Wappen erlosch und ein roter Balken erschien, mit einem Ausrufezeichen. Die Computerstimme sagte: „Ein unbekannter Zugriff.“ Greys Augen weiteten sich. Es gab keinen unbekannten Zugriff. Jeder Wächter wäre anhand der Stimme sofort erkannt worden und der Computer hätte diese Person angezeigt. Das konnte nur bedeuten… „Wann?!“ „Zugriff liegt 31 Minuten und 37 Sekunden zurück.“ Ohne den Computer wieder runter zu fahren, sprang Grey auf und nahm über eine Sprechanlage Kontakt mit Ryô auf: „Wir haben Eindringliche!“ „Wa-?“ „Dämonen!“ „Grey-sama… das Sicherheitssystem funktioniert einbahnfrei…“ „Scheinbar nicht! Ich will das diese Zwei sofort gefunden werden!“ „Zwei? Ihr glaubt…“ „JA! Wer denn sonst?! Ich mach mich jetzt auf den Weg…“ „NEIN! Das ist-“ Doch die Verbindung war schon unterbrochen. Ryô brauchte einen Moment um sich wieder zu sammeln und um das zu verstehen was er gerade gehört hatte. Itzumi, die alles mitgehört hatte, zog sich schnell an und warf ihren Zwilling sein Oberteil zu. „Ich weiß, warum das System die Eindringliche nicht gemeldet hat – Sie hat es manipuliert. Ich war dabei.“ Ryô drehte sich zu ihr um und sagte mit kalter Stimme: „Hat Hikari-sama dir erlaubt mir das zu erzählen? Sie hat dir sicherlich verboten mit überhaupt jemand darüber zu reden. Hast du ihr geschworen zu schweigen, Schwester ?!“ Die Angesprochene sah ihn eine Weile finster an, dann sah sie zu Boden, denn seinem anklagenden Blick hielt sie nicht stand. „Sie hat meinen Respekt nicht verdient…“ „Du erfüllst dein Amt als Tempelwächterin nicht. Egal wie sehr du Hikari-sama auch verabscheust, ist es deine Aufgabe ihr treu zu dienen.“ Mit diesen Worten eilte er aus deren Zimmer und hinterließ Itzumi, die ihn erschüttert hinterher sah. Siberu hätte es wissen müssen. Doch er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, das Gespräch der Wächter zu belauschen, als das er den Geruch des Raumes gemerkt hätte: Der Geruch nach alten verstaubten Büchern. Ein Paradies für jeden Bücherwurm. Und leider Gottes zählte sein Bruder dazu. Er sah sich beinahe erfürchtet um, die Meter hohen Regale, die Leitern, der Springbrunnen indem sich das Spiegelbild des Vollmondes spiegelte. „Aniki! Vergiss es! Du kannst eh kein einziges Wort davon verstehen!“ „Warum haben wir das nicht…?! Wir besitzen gerade mal, wenn überhaupt, zehn Prozent davon!“ Der Rotschopf schlug sich die Hand vor die Stirn. War das eine Schmach sich das anzuhören! So peinlich konnte Blue doch nicht einmal sein! „Ich sag dir warum: Weil wir Dämonen nicht so peinlich sind wie die und die Wächter scheinbar tierische Langeweile verspürt haben! Und wenn du jetzt nicht endlich kommst, werde ich jeden Dämon erzählen das du Wächterbücher beschwärmt hast!“ Gary hörte nicht auf Siberus Proteste und wollte gerade ein Buch aus dem Regal holen, einfach um es anzuschauen, als das Licht plötzlich eingeschaltet wurde und eine eiskalte Stimme die Luft durchschnitt: „Ich warne dich, Dämon! Wage es eines von Grey-samas Büchern anzurühren und ich reiß dir die Hand ab!“ Gary verharrte Augenblicklich und sah zu Ryô, der am Portal stand. Etwas außer Atem, tauchte auch Itzumi hinter ihren Zwilling auf und wurde bleich als sie die zwei Halbdämonen erblickte. Siberu sah recht desinteressiert zu den Tempelwächtern und da er die Drohung nicht gerade ernst nahm, berührte er lässig eines der Bücher. Gary gelang es nicht zu reagieren, ehe Ryô auf Beide zeigte. „Ich habe euch gewarnt! CATEHITSUI !“ Die Handgelenke der beiden Dämonen strahlten gleißend auf. Das Licht bildete Ketten um deren Gelenke und bei beiden schlugen sie zusammen, als würden sie sich gegenseitig anziehen. Siberu versuchte sofort sich von den Ketten zu befreien und setzte schwarze Magie ein, doch es brachte nichts: Seine Magie wurde von den Lichtreifen absorbiert und sie wurden um einiges enger. Ryô ging auf die beiden zu und sagte, wieder mit ausdrucksloser Stimme: „Wenn du dich weiter wehrst, hast du bald keine Hände mehr.“ Um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, ließ er die Ketten wieder enger werden und der Rotschopf musste ein aufkeuchen unterdrücken. „Ich brauche meine Hände nicht, um mit dir fertig zu werden!“ „Silver!“, herrschte Gary ihn an, denn seine brutale Ader brachte in diesen Fall nichts und würde ihnen nur noch mehr Probleme einheimsen, als ohnehin schon. „Wir wollen nur mit Green reden, das ist alles“, sagte Gary. „Ach, das ist alles ?“ Ertönte eine Stimme hinter Ryô. Dieser senkte den Kopf, als Grey neben ihn trat und ebenfalls die Arme verschränkte. „Ja, genau das ist alles, du Inzest-Typi! Du wirst Green-chan nichts Perverses antun! Das werden wir zu verhindern wissen! Sie gehört uns, kapiert?!“ Sowohl Ryô, Itzumi, als auch Gary und Grey starrten den Rotschopf entsetzt an. Ryô war der Erste der etwas erwidern konnte: „Du wagst es Grey-sama solch eine ungeheuerliche Tat zu unterstellen?!“ „Das ist doch jawohl offensichtlich!“ „Silver! Bitte sei endlich ruhig!“ „Was soll ich… ich versteh nicht…“ „Grey-sama! Macht Euch keine Gedanken… Wer versteht schon die Gedankengänge eines Dämons…“ „Das sind logische Gedanken, du Speichellecker!“ „SILVER JETZT REICHTS!“ Die Einzige die nicht auf 180 war, war Itzumi, die etwas Außen stand und dem Wortgefecht folgte. Hoffentlich blieb es bei einem Wortgefecht… Aber Itzumi machte sich keine Sorgen, immerhin waren die Hände der Dämonen gefesselt und sobald Grey den Befehl dazu gab, konnte Ryô sie noch enger werden lassen. Das Problem sah Gary auch. Siberus Hände waren schon blau angelaufen. Deswegen versuchte er auch den Streit zu schlichten. Doch Siberu hörte nicht auf ihn und provozierte Grey immer weiter. Das würde noch damit enden, dass sie im Kerker landeten! „Ich verlange sofort mit Green-chan zu sprechen!“ „Du verlangst hier gar nichts! Ryô! Schmeiß sie raus!“ „Mit den allergrößten Vergnügen!“ Ryô packte Siberu an der Schulter, doch der hatte überhaupt nicht im Sinn ihm zu folgen. Er trat nach Ryô, der ihm nur knapp ausweichen konnte. „Ich hab doch gesagt, ich brauche meine Hände nicht!“ Der Tempelwächter ließ als Antwort, die Fesseln enger werden und das diesmal so eng, dass dunkles Blut auf den verzierten Boden tropfte. Gary eilte zu seinem Bruder und sagte: „Du Idiot! Siehst du denn nicht, dass dies nicht der richtige Weg ist?! Deine Hände sind schon ganz blau! Lass das endlich…“ „NEIN! Es ist mir egal ob DU es auf eine friedliche Art machen willst, aber ICH gehe nicht ohne sie! Mit oder ohne Gewalt! Ich lasse nicht zu das dieser Inzest-Typi ihr etwas antut!“ Grey atmete tief durch, um nicht auszurasten. Ein Kampf in der Bibliothek war viel zu riskant, die Bücher konnten nie wieder gerettet werden. „Was sollte ich ihr bitteschön antun? Ich bezweifle das ein bisschen Schnee meine Schwester umbringen wird!“ Jetzt wurde Gary hellhörig und er wand sich von seinen Bruder ab. „Schnee?“ „Bist du taub, oder was?“ Auch Siberu wurde stutzig und schaute Grey skeptisch an. Dann sah er zu Gary und sagte: „Er weiß es nicht…Aniki… er weiß es nicht!“ „Was weiß ich nicht?!“ „Grey-sama hört nicht auf sie, sie wollen Euch nur verunsichern“, mischte sich Ryô ein. Siberu grinste plötzlich sein üblich fieses Grinsen, doch sagte nichts. Gary war es der Grey zum ausrasten brachte: „Was bist du für ein Bruder, der so etwas Gravierendes nicht über seine Schwester weiß? Sollte ein älterer Bruder nicht alles über seine kleine Schwester wissen?“ Itzumi stieß einen spitzen Schrei aus, als Grey auf Gary zuraste und ihn an ein Bücherregal nagelte. Niemand, nicht einmal Siberu, hatten mitbekommen wie Grey sich überhaupt bewegt hatte. „Wer bist du, das du mir Vorschriften machst, wie sich ein Großer Bruder zu verhalten hat?!“, zischte Grey. Doch Gary war, im Gegensatz zu den Anderen, ruhig und erwiderte Greys hasserfüllten Blick ernst. Mit ebenso ernster Stimme entgegnete er: „Wer von uns Beiden weiß es denn?“ Grey löste die eine Hand vom Regal und streckte sie hinter sich aus. Ryô wusste sofort was das sollte und sagte: „Grey-sama! Die Bücher… das ist viel zu riskant!“ „Schweig, Ryô!“ Der Angesprochene zuckte zusammen, als hätte man ihn geschlagen. Noch nie hatte sein Herr ihn so direkt aufgefordert ruhig zu sein. Ryô unternahm nichts, als Greys Hand himmelblau aufleuchtete und Wind um ihn aufwirbelte. „Sag mir sofort was ihr wisst!“ Siberu hingegen sprang auf und wollte Gary zu Hilfe eilen, doch dieser sah zu ihm und ließ ihn mit einem Blick verstehen, dass er seinen Bruder nicht helfen sollte, dass er alles unter Kontrolle hatte. Sie hatten schon so viele Missionen, als Team, erfolgreich hinter sich gelassen, das Siberu genau wusste das er seinem Bruder vertrauen konnte. Auch wenn er nicht sah wo Gary, in dieser Situation, die Kontrolle haben sollte. Siberu schluckte und hielt sich dennoch in Position um Gary so schnell wie möglich helfen zu können. Gary sah sein Gegenüber immer noch mit einer eisernen Ruhe an und gab ihn dann die Antwort: „Green hat ein Schneetrauma.“ Greys Augen weiteten sich und er starrte den Halbdämon fassungslos an. Siberu merkte wie der Wind schwächer wurde. Doch Gary war noch nicht fertig: „Sie wäre, als Kind, beinahe erfroren. Seitdem hat sie Angst vor Schnee und Kälte.“ Ehe Grey überhaupt reagieren konnte, sprang Ryô vor und nahm seinen Herren an der Schulter. Jetzt war es ihm egal, ob er gegen seinen Willen handelte und was die Etikette vorschrieb. „Das könnte genauso gut eine Lüge sein! Vertraut ihnen nicht!“ Der Angesprochene ließ den Arm sinken, schaute zu Boden und sagte: „Nein. Er hat Recht. Mir ist schon aufgefallen, dass Green anfällig reagiert auf Kälte…“ „Denn frag ich mich, warum du sie dahin geschickt hast!“, fauchte Siberu ihn von der Seite her an. Ryô wand sich wutentbrannt zu ihm um: „Siehst du nicht, dass ihr schon genug Schaden angerichtet habt?!“ Grey hörte das nicht. Er hatte wieder aufgeschaut und dabei Garys Blick gekreuzt. Er sah ihn kalt an, ja fast vorwurfsvoll. Der Windwächter war nicht im Stande, diesem Blick standzuhalten. Er löste sich von Ryôs Griff, drehte sich weg und ging Richtung Itzumi. Mit einer schlappen Handbewegung löste er die Ketten der beiden Halbdämonen und sagte: „Verschwindet. Sofort! Oder ich entscheide mich doch dazu die Foltergerätschaften entrosten zu lassen.“ Siberu wollte sich gerade darüber lustig machen, doch Gary nahm ihn am Arm (bedacht darauf nicht sein Handgelenk anzufassen) und verließ den Raum. Die drei Wächter schwiegen, bis Grey sagte: „Warum… Ryô? Warum hat Green mir das nicht erzählt..?“ Hatte Seigi womöglich recht…? Sie sieht sie sogar als ihre Familie an, als ihre Brüder. Sie liebt die beiden mehr als dich – ihren leiblichen Bruder. Meinst du nicht auch, dass es im Bereich des Möglichen liegt, das sie dich überhaupt nicht leiden kann? Grey schüttelte den Kopf um dieses Gespräch aus dem Kopf zu bekommen. „Vielleicht wollte sie Euch keine Sorgen bereiten…“, versuchte Ryô Grey aufzuheitern. Dieser drehte sich zu ihm um und lächelte traurig: „Aber ich bin ihr Bruder… sie hätte es mir doch genauso erzählen können, wie den Beiden…“ Der Angesprochene wusste darauf keine gescheite Antwort und sagte deshalb nur, dass sie Green jetzt lieber abholen sollten. Grey nickte, immer noch niedergeschlagen, doch folgte Ryô aus der Bibliothek. Zurück bleib Itzumi, die das Chaos jetzt beseitigen musste… Guten Morgen! (ja es ist bei mir gerade halb neun xD) Und wieder ein Kapi fertig ^u^ und es ist mal wieder ganz anders gekommen als geplannt ><° *sich kill* das Ryô/Grey Gespräch am Anfang, das viel zu lange Sibi/Gary Gespräch…xx° ich halte mich nie an meine Storyline! Xx°°° Den eigentlich sollte Greens Suche nach Wächterchen noch in dieses Kapi… aber das wäre zu viel… denn da ich mich kenne, kommen da sicherlich auch szenen zu, die ich nicht geplant hab xx° aber naja… ist ja so gesehen auch gut, denn wird Himi länger xD In diesem Kapi tut mir Grey so Leid TT°°° seine Liebe zu Green wird aber auch ständig erschüttert! Zuerst Shagi, dann Seigi und nun das ;_;° armer Grey-kun! Und das wo er doch so ein guter Aniki ist TT° *ihn knuffl* Green so tu doch wad >u