Heartrock* von AKIHIRO (Zoro ♥ Sanji) ================================================================================ Kapitel 9: He is mine. ---------------------- 9. He is mine. Mit zitternden Händen starrte er das schwarze Ding vor sich an. Was war grade in ihn gefahren? Langsam ging er rückwärts vom Tisch weg. Er stieß gegen die Lehne des Sofas. Offenbar war er vollkommen verrückt geworden. Er setzte sich auf den Boden, Chopper kam schwanzwedelnd auf ihn zu. „Ich glaube, dein Herrchen schmeißt mich gleich raus, Kleiner.“ Der kleine Hund drückte seinen Kopf gegen Sanjis Handfläche. Er verzweifelte. Und zweifelte ebenso an seinem Verstand. Letzte Nacht schien er Einiges davon verloren zu haben. Flüchtig sah auf die Uhr. Zoro könnte jeden Augenblick zurückkommen. Wenn er ihm von seiner dummen Kurzschlusshandlung erzählen würde, landete mit größter Wahrscheinlichkeit die Schachtel Zigaretten mit voller Wucht in seinem Gesicht. Reflexartig griff er dorthin. Er hörte Schritte auf der Treppe. Sie kamen eilends näher, sein Puls stieg. Immer lauter, lauter, jetzt waren sie direkt vor der Haustür, dann – leiser, leiser, nichts, mehr. Wohl nur ein anderer Bewohner dieses Hauses. Sanji atmete kurz auf, doch dann hörte er den Schlüssel klappern. Er war da. Der Blonde stand vom Boden auf, und setzte sich aufs Sofa. Vielleicht würde er ihn übersehen. Kurz hatte er mit dem Gedanken gespielt, die Nachricht auf dem AB zu löschen. Das, oder das gesamte Gerät aus dem Fenster zu werfen. Doch dadurch würde er alles nur noch schlimmer machen. „Sanji?“ Zoro betrat die Wohnung. Jetzt war sowieso alles zu spät. „Hallo...“, gab er kleinlaut vom Sofa wieder. „Alles klar?“ „Ja, alles klar.“, seine Stimme war eine halbe Oktave zu hoch. Der Grünhaarige stellte die Einkäufe in der Küche ab. „Das sind hoffentlich die Richtigen.“ Zoro hielt ihm die Schachtel entgegen, nachdem er wieder zu ihm ins Wohnzimmer kam. „Ja. Danke nochmal.“ Hastig nahm er die Zigaretten aus seiner Hand, küsste ihn flüchtig auf die Wange, und eilte auf den Balkon. Nervös stand er da, und zog am Glimmstängel. Jetzt hielt er ihn entweder für einen Süchtigen, der dringend seine Drogen benötigt hatte, oder einfach nur für verrückt. Zoro folgte ihm zum Glück nicht hierher. Hier draußen, an der frischen Abendluft, versuchte er einen klaren Kopf zu bekommen. Er musste sich die richtigen Worte bereitlegen, um es ihm zu beichten. Anlügen, das konnte er ihn nicht. Und verschweigen schon gar nicht. Früher oder später würde er es sowieso erfahren. Seine Zigarette war viel zu schnell aufgeraucht. Zögerlich ging er in die Wohnung zurück. Der Jüngere wartete in der Küche auf ihn, er hörte Geschirr klappern. Er würde es ihm jetzt einfach sagen. „Ich...“ Sanji hielt inne. Auf dem Küchentisch standen, liebevoll angerichtet, frisches Sushi. Außerdem war das Licht heruntergedreht und brennende Kerzen standen überall im Raum. „Das ist...“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Überrascht setzte er sich zu seinem Gedeck. „Nur eine kleine Aufmerksamkeit.“, meinte Zoro verlegen. „Ich bin sprachlos.“, sagte der Blonde. „Ist doch nichts Besonderes...“, tat er es ab. „Aber das hier...“ Sanji schlug die Hände vor das Gesicht. Zoro war so lieb zu ihm. Und er hatte einfach nur Mist gebaut. Wie sollte er es ihm denn jetzt sagen? Der Jüngere würde ihn doch erschlagen! „Sanji?“ Er erschrak, als die Stimme des Anderen so nah an seinem Ohr war. Zoro kniete neben ihm. „Ich denke, ich muss dir etwas beichten.“, sagte er und sah auf seine Hände. „Was denn?“ Eine Hand ruhte auf Sanjis Knie. „Ich... also... Ace hat angerufen. Er hat eine Nachricht hinterlassen. Und er meinte, er will sich mit dir treffen, und dann... bin ich ans Telefon gegangen.“ „Und?“ „Ich hab ihm gesagt, dass du mir gehörst!“ Sein Gesicht wurde heiß, er lief rot an. „Es tut mir leid, ich...“ Zoro begann zu kichern. Sanji sah ihn irritiert an. „Wieso...?“ Doch bevor er die Frage beendete, lachte der Grünhaarige auf. Jetzt verstand er gar nichts mehr. „Ace... hat mich vorhin beim Einkaufen angerufen. Er war total sauer, weil so eine aufgebrachte Frau in meiner Wohnung sei.“ Sanji blickte ihn noch immer entgeistert an. Das sollte lustig sein? „Ich weiß... Besonders witzig ist das nicht. Aber Ace wird sich schon wieder zusammenreißen. Glaub mir.“ Zoro fuhr mit der Hand durchs blonde Haar. Offenbar glaubte er nicht, dass der Schwarzhaarige wirklich in ihn verliebt war. Verdammt... „Außerdem... fühle ich mich geschmeichelt.“ Sanji legte wieder die Hände vor das Gesicht. Wie peinlich. „Ich weiß, das du mich magst...“ „Ja.“, bestätigte er nur noch. „Nimm deine Hände weg.“ Er ließ sie langsam sinken. „Natürlich war das absolut dumm von dir. Ein bisschen ärgere ich mich schon. Aber egal. Ja, es ist egal.“ Sanjis Mundwinkel verzogen sich nach unten. „Lächeln.“ Diesmal kniff Zoro ihm in die Wangen. Er konnte nicht anders, als wieder zu grinsen. „Tut mir leid, dass ich so ein Idiot bin.“, sagte er und legte die Arme um Zoros Nacken. „Entschuldigung angenommen, kleiner Idiot.“ Seinen Dank dafür zeigte er mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. „Also, essen wir?“ „Liebend gern.“ Er wusste ganz genau, dass das alles noch ein bitteres Nachspiel haben würde. Doch im Moment zählten nur Zoros Liebenswürdigkeit und Kappa Maki. An einem anderen Ort herrschte keine so romantische Stimmung. Besser gesagt, am Ende der Leitung. Entgeistert starrte Ace auf einen unbestimmten Punkt im Zimmer, den Hörer noch immer am Ohr. Grade hatte er bei Zoro zu Hause angerufen. Erst nahm er nicht ab, und der Anrufbeantworter schaltete sich ein. Eigentlich hinterließ er nie eine Nachricht, aber auf dem Handy wollte er ihn nicht anrufen. Als er seinen Text stammelte, unterbrach ihn im letzten Satz diese Stimme. Er wunderte sich, denn das war definitiv nicht die Person, die er hatte erreichen wollen. Wer war das? Eine helle, ekelhaft angenehme Stimme, laut und entschlossen. Und dann noch diese Worte. >Sorry, der ist zurzeit ausgebucht. Jetzt und auch die ganze nächste Zeit.< War das etwa seine Bekanntschaft? Mist. Wie von selbst flogen seine Finger über die Tasten seines Handys. Er musste mit Zoro sprechen. Freizeichen. „Hallo?“ „Ah, hallo. Ich bin's.“ „Ace. Wie geht’s?“ Der Schwarzhaarige konnte den Tonfall des Anderen nicht deuten. „Ich wollte mich noch einmal entschuldigen...“ „Ich bin nicht sauer oder was du denkst. Du hast ja nichts gemacht.“ Er atmete erleichtert auf bei diesen Worten. „Danke. Ich...“ „Ace, tut mir leid, ich kann jetzt nicht reden.“ Er konnte ja nicht ahnen, dass er grade die Arme voller Lebensmittel hatte. „Wer war die Frau in deiner Wohnung?“, platzte es ihm heraus. Ace hörte etwas zu Boden fallen. „Frau?“ „Naja, sie ist ans Telefon gegangen, und hat mir...“ „Was?“ „Sie war wohl ziemlich aufgebracht...“, nuschelte er. Was er eigentlich sagen wollte, verkniff er sich. Zoro lachte. „Vielleicht stell ich euch mal einander vor. So, ich muss jetzt auflegen. Bis dann.“ „Bis dann.“ Und Zoro legte auf. Ace ließ das Telefon sinken. Was war nur los? War das jetzt normal, so mit seinem besten und ältesten Freund zu reden? Vielleicht war das für Zoro normal. Nein, so hatte er ihn noch nie behandelt. Gut, wenn er darüber nachdachte, hatte der Sänger auch nie so etwas wie eine feste Freundin gehabt. Zumindest nicht nur eine auf einmal. Es waren meist lockere Beziehungen, mit denen man ab und zu essen oder ins Kino ging, und mit denen die Verabredungen immer im Bett endeten. Zoro musste sich nicht mal anstrengen, Frauen kennenzulernen. Er brauchte bloß auf die Straße gehen, schon lief ihm eine ganze Schar Frauen nach. Das wurde alles nur noch extremer, seit er berühmt geworden war. Er, und die Band. Sicher, auch sie hätten das ein oder andere Angebot bekommen. Doch Luffy war offenbar noch nicht interessiert, und er selbst? Als ob er jemals eine andere Person außer ihn geliebt hätte. Er und Zoro gingen seit der Vorschule in eine Klasse. Sie verstanden sich von Anfang gut, und wurden bald unzertrennlich. Als auch Luffy eingeschult wurde, waren sie ein eingeschworenes Team. Es war nur eine Frage der Zeit, dass sie eine Band gründeten. Wenn man jung war, wollte man eben eine Rockband haben. Obwohl keiner von ihnen musikalische Fähigkeiten besaß, kratzten sie das Geld für Instrumente zusammen, und brachten sich die Grundkenntnisse selbst bei. Zoro konnte irgendwann fast wie ein Profi Bass und Gitarre spielen. Sein Talent ließ er jedoch nie durchblicken. Ace verstand es nicht. Er bewunderte ihn nur noch mehr dafür. Zoros Hände wirkten damals oft so grobmotorisch und ungeschickt, dass er es kaum glaubte, was für Töne er den Instrumenten entlockte. Nur wegen ihm spielte er selbst voller Begeisterung seinen Bass. Er wollte so gut sein wie er. Er wollte ihn beeindrucken. Und je älter sie wurden, und je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, begann dieses Gefühl zu wachsen. Erst nahm er es kaum spürbar, er nahm es nicht für voll. Doch von Probe zu Probe wurde es stärker. Immer wenn er ihn ansah, wurde er nervös. Seine Hände schwitzten, er stammelte nur noch und vergaß Noten zu spielen. Ace war kein Vollidiot. Er wusste irgendwann nur zu gut, dass er verliebt war. In seinen besten Freund. Und der stand garantiert nicht auf Männer. Der Schwarzhaarige war weder zart, noch weiblich genug, um ihn wenigstens etwas anzusprechen. Nein, er war groß, schlank und dennoch muskulös. Nicht im Entferntesten wie eine Frau. Ace meinte, er hätte nie eine Chance, sein Liebhaber zu werden. Er würde sich damit zufrieden geben, sein bester Freund zu sein, der ihm wann immer er wollte, nah sein durfte. Das es wehtun würde, wusste er von Anfang an. Seine unerwiderte Liebe zeigte er bald auf seine eigene Art. Irgendwann fing er einfach an, seine Hand zu halten, oder ihn zu umarmen. Die Küsse kamen erst später hinzu, als sich Zoro nicht beschwerte. Auf den Konzerten, die sie seit einiger Zeit spielten, durfte er seine Schmusereien offen zeigen. Fan-Service war eben gefragt. Doch alles war vergebens. Ace steckte sein Handy zurück in die Tasche seiner Jeans. Ein ungutes Zusammenspiel aus Wut, Verzweiflung und Traurigkeit brodelte in ihm. „Scheiße!“ Voller Wucht schlug er gegen die Wand. Auch noch an der betonierten Stelle. Dumme Idee für einen Bassisten. Egal, er war sowieso abgeschrieben. Er fluchte weiter, als der Schmerz wild in seiner Hand zu pochen begann. „Alles klar?“, fragte Luffy, der kauend aus der Küche kam. Natürlich hatte er alles mitangehört. „Ja, alles super.“, knurrte er durch die Zähne hindurch. Wieder so ein Nachteil, keine eigene Wohnung zu haben. Man musste seine Emotionen im Zaum halten. Sein Bruder sah ihn besorgt an. Er könnte es ihm nicht sagen. Ace war sich nicht sicher, ob er verstand, was ihn belastete. Luffy kam ihm etwas zu naiv dafür vor. „Ist es wegen Zoro?“ Der Ältere blickte ihn mit großen Augen an. „Er... hat wohl eine Freundin...“, meinte er abwertend. Der Andere seufzte. „War doch nur eine Frage der Zeit, oder?“ Wie ein Schlag in den Magen traf ihn der Satz. Er hatte Recht, natürlich. Zoro konnte ja nicht ewig nur lockere Bettgeschichten haben. „Aber...“ Was aber? Er wusste gar nicht, was er sagen wollte, doch die Stille war unerträglich. Luffy wusste alles, er war schließlich kein Kind mehr, dass musste er sich eingestehen. „Ace. Sieh es ein, Zoro sieht dich bloß als einen Freund. Seinen besten Freund.“ Verdammt, davon wurde es auch nicht besser. Er konnte es tausende Male in seinem Kopf wiederholen, dass er sein allerbester Freund war. Eigentlich wünschte er sich doch etwas ganz anderes. Etwas Tieferes. „Mir doch egal.“, zischte er. Luffy lachte künstlich auf. „Natürlich. Ich sehe ja, wie absolut gleichgültig es dir ist.“ „Halt einfach die Klappe!“ So hatte er seinen Bruder noch nie angeherrscht. Noch nie hatte er das getan. Luffy war ihm heilig. Doch in dieser einen Sekunde hatte er das Bedürfnis verspürt, ihm einen heftigen Kinnhaken zu verpassen. „Tut mir leid.“ „Schon vergessen.“ Langsam schlurfte Ace zum Sofa, ließ sich in den dunklen, weichen Stoff fallen. Er hatte das Gefühl, als bekäme er nicht mehr genügend Luft. „Du kannst ruhig weinen...“ „Ich weine doch gar nicht!“ Doch noch bevor er den Satz beendet hatte, liefen ihm die Tränen die Wangen herunter. „Luffy... kannst du mich allein lassen?“, er unterdrückte ein Schluchzen. „Sicher. Ich bin nicht weit weg.“ Ace sah ihm nach, wie er sich eine dünne Jacke anzog, und die Wohnung verließ. In jedem anderen Raum in der Wohnung hätte er sein viel zu lautes, erbärmliches Schluchzen gehört. Warum? Es gab so viele dieser Fragen zu klären. Doch die Wichtigste war: Warum hatte er nie seine Gefühle gebeichtet? War es wirklich nur die Angst, abgewiesen werden zu können? Es gab so viele Faktoren, die diese Entscheidung beeinflusst hatten. Zoro hätte ein furchtbar verzerrtes Bild von ihm gehabt. Er gab sich doch oft so unnahbar und überzogen männlich, als wüsste er nicht einmal, wie man Homosexualität schreibt. Jetzt hatte er es doch schwarz auf weiß. Dieser wunderbare Mann hatte eine Freundin, mit unerträglich schöner Stimme, selbst wenn sie solche Dinge sagte. Das musste er eben akzeptieren. Einfach lächelnd weiter den besten Freund spielen, der sich freut, dass er endlich die Richtige (für den Moment) gefunden hatte. Ace' Schluchzen klang erst spät in der Nacht ab. Er war müde, und fühlte sich einfach nur entkräftet. Wie er in sein Bett gelangte, wusste er nicht mehr. Doch es war egal. Alles war egal. Sein Entschluss stand fest. Er hielt sich von Zoro fern, bis er vielleicht aufgehört hatte, ihn zu lieben. Und wenn er dafür aus der Band aussteigen musste. Der Sänger würde einen anderen, besseren Bassisten als ihn finden. Jeder war besser als er. Er, wie er wie ein Schwächling auf seinem Bett lag, noch vollkommen bekleidet, und mit geröteten Augen. Er musste aufhören, Zoro zu lieben. Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Tag gekommen, vor dem er sich am meisten fürchtete. ________________________________________ Entschuldigt bitte dieses kurze Kapitel ._. Es ist nicht besonders inspiriert, finde ich >__> Ich bin derzeit bis zu den Haarwurzeln in der Prüfungsvorbereitung (ihr dürft mir gerne alle morgen ab um 9 die Daumen drücken *-*), allerdings wollte ich euch nicht so lange auf dem Trockenen sitzen lassen ^^ Ich versprechere Besserung im 10. Kapitel :D Euer König Akihiro ♔. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)