Heartrock* von AKIHIRO (Zoro ♥ Sanji) ================================================================================ Kapitel 5: Delicious contract. ------------------------------ 5. Delicious contract. Usopp-san hatte sich bald wieder abgeregt, als beide die Suite betraten. Er war einfach viel zu angespannt. „Lest euch erst einmal alles durch.“, sagte der Mann mit den schwarzen Locken und deutete auf zwei kleine Stapel Papier auf dem Tisch. „Gibt's viel Kleingedrucktes?“, fragte Sanji tonlos. „Klar.“ Zoro nahm den Vertrag, der aus fünf dicht bedruckten Seiten Blättern bestand, in die Hand und hielt ihn sich sehr nah vor das Gesicht. „Was tust du da?“ „Ich hab meine Brille vergessen...“ Mit einer Brille konnte er sich den Grünhaarigen absolut nicht vorstellen. Er lächelte. Dann widmete er sich dem Schriftstück. Er überflog den langweiligen Teil, der festlegte, wer Vertragspartner war und kam gleich dazu, die Bedingungen zu lesen. Hm. Zuallererst durften sie nicht mit der Presse oder anderen Menschen aus den Medien reden. Am besten nicht einmal eventuell vorhandene Familienmitglieder einweihen. Sollte es schließlich aus irgendeinem Grund dazu kommen, dass sie die Arbeit nicht fertigstellten, gäbe das nur unschöne Gerüchte. Alles klar. Blabla... Unwichtiges Zeug und ihm bereits Bekanntes... Moment. Paragraf irgendwas beinhaltete, dass sie während der Zusammenarbeit keine Affären oder Beziehungen eingehen sollten. Und zwar miteinander. Sanji las den Absatz mehrmals. So etwas hatte er noch nie in einem Vertrag gelesen, oder gehört, dass solche Dinge vertraglich festgelegt worden waren. Durften die das überhaupt? „Usopp-san?“ Der Schwarzhaarige beugte sich zu ihm herüber. „Was. Ist. Das?“ Er zeigte auf den Teil, den ihn stutzig machte. „Einfach zu unserer eigenen Absicherung. Solche Liebeleien führen doch nur zu Problemen, die das Endergebnis beeinträchtigen könnten.“ Er sah seinen Manager ungläubig an. „Ihr seid komisch...“ Sanji linste zum Grünhaarigen. Offenbar war ihm das alles eher egal, denn ohne eine Miene zu verziehen las er Seite um Seite. Mist. Er war jetzt die hysterische Diva. Komm Sanji, beruhige dich. Es ist nur eine Klausel, kein persönlicher Angriff. Usopp-san wusste es zwar, war aber zu Stillschweigen verpflichtet. Sonst wusste das doch keiner, also. Einfach weiterlesen. Da stand noch etwas von Werbung... Interviews... allgemeinen Bedingungen... lapidarer Kram. Doch etwas fehlte. „Schreiben wir den Song selber?“, fragte Zoro. Fast, als hätte er Sanjis Gedanken erraten. „Genau das.“, bestätigte Robin. „Sehr gut. Und wie lange haben wir Zeit?“ Zoro blätterte in den Papieren, als ob er etwas übersehen hatte. „Nun... da ihr beide immer allein gearbeitet habt, geben wir euch drei Monate.“ „Zum Schreiben?“ „Für alles.“ Das schloss die Aufnahme mit ein. Drei Monate waren eine lange Zeit. Das würden sie ja wohl schaffen. Und laut Papieren begann die Arbeit ab dem Tag der Unterschrift. Vor ihnen lagen zwei schwarze, glänzende Kugelschreiber. Einmal verschörkelt den Namen auf Vertrag Nummer eins, dann auf das Exemplar von Zoro. Der war nicht so kleinlich. Seine Unterschrift sah eher zweckdienlich als verzierend aus. Aber es passte zu ihm. „Sehr schön.“ Kaum hatten sie die Schreiber abgesetzt, nahmen Robin und Usopp-san jeweils einen Vertrag an sich. Sie sahen auf die Uhr. Für das Lesen, das einzelne Durchgehen der Bedingungen und das Unterschreiben hatten sie nahezu zwei Stunden benötigt. Es war mittlerweile halb vier nachmittags. „Wollen wir gehen?“, fragte Zoro. „Wohin denn?“, Sanji war etwas verwirrt. „Naja, arbeiten.“ Er war wirklich voller Tatendrang. „Oh, okay.“ Besser sofort anfangen. „Usopp-san? Bist du einverstanden, wenn wir uns jetzt aus dem Staub machen?“ Sein Manager lächelte. „Wenn ihr dann arbeitet, na sicher.“ Auch Robin nickte zustimmend. Beide waren offenbar ein super Team. Die zwei Sänger verließen wieder durch den Geheimgang das Hotel. „Sag mal... wo haben die mein Auto geparkt?“ Sanji lachte. „Ach stimmt ja, du warst ja noch nie hier.“ Er fühlte sich gut in seiner kleinen Überlegenheit. „Komm mir einfach nach.“ Der Blonde ging auf das gegenüberliegende, ein wenig schäbige, Gebäude zu. Dort öffnete er eine dicke Metalltür, und ging hinein, hinter ihm Zoro. „Willst du mich grade entführen?“, lachte der Größere. „Vielleicht...“, grinste Sanji. Gar keine so schlechte Idee. „Wir fahren jetzt mit dem Fahrstuhl runter in den Keller. Dort ist eine Art Parkhaus, nur für besondere Gäste des Hauses.“ Zoro staunte, als der zierliche Mann ihn einweihte, nachdem sie einen Fahrstuhl bestiegen hatten, an dem ein >DEFEKT<-Schild hing. Wahrscheinlich zur Abschreckung. „Das ist ja hollywoodreif.“ „Viel schlimmer. Das ist tokioter Musikbiz.“ Unten angekommen warteten hünenhafte Securities, die sie zum Parkplatz eskortierten. Sanji amüsierte sich prächtig, als er Zoros verschreckten Blick sah, als diese in schwarz gekleideten Schränke neben ihm liefen. Das unterirdische Parkhaus umfasste um die einhundert Stellplätze. In der ersten Reihe standen der schwarze Volvo und der rote Toyota. „Deiner?“, fragte Sanji und zeigte auf das Auto neben seinem. „Ja. Nicht besonders schick, ich weiß...“ „Hallo? Hälst du mein Auto für einen überteuerten Luxusschlitten?“ Zoro sah auf. „Ach, das ist dein Volvo?“ Er ging auf den Wagen zu. „Genau. Mein Schätzchen sozusagen.“ Er war stolz auf sein Auto, ein Volvo C 30 um genau zu sein, das durfte er ruhig wissen. Es war sein erstes, selbstgekauftes und fabrikneues Auto gewesen. Und nicht grade ein Schnäppchen. Doch von seinem ersten erfolgreichen Album konnte er es sich gut leisten. Zoro begutachtete den schwarzen Volvo. So neu hatte er dieses Modell noch nie gesehen. Es wurde mehr als gut gepflegt, das konnte er sehen. Er hätte sich liebend gern auch diesen Wagen gekauft, aber dafür war sein Budget doch zu knapp bemessen. Es hatte >nur< für den roten Toyota Avensis gereicht. Und selbst den konnte sich ein einfacher Abgestellter kaum leisten. „Zu wem fahren wir denn eigentlich?“, warf Sanji ein, und riss damit Zoro aus seinen Träumen. „Ich glaube, in meinem Tonstudio würdest du Platzangst bekommen...“ Der Blonde sah ihn verwirrt an. „Red keinen Quatsch.“ Es nervte ein wenig, dass er so von ihm dachte. Okay, er hatte sicher Recht. Sanji hatte bei sich das Neuste vom Neusten an Technik, aber damit gab man nicht an. „Also...?“ „Wir fahren zu dir. Hab ich jetzt beschlossen.“, sagte Sanji bestimmend. „Also schön. Am besten du fährst mir einfach nach, oder?“ Zoro ließ endlich vom Wagen ab, als er ihn das fragte. „Genau.“ „Warte mal.“ Zoro zückte sein Handy. „Wir sollten die Nummern tauschen. Falls du sich verfährst.“ Etwas überrascht sah er den Grünhaarigen an. „Ich darf Fremden nicht meine Nummer geben...“, entgegnete er lächelnd. „Ach, wir kennen uns nun schon wie lange? Vier Stunden? Wir sind doch schon fast alte Freunde.“, sagte er und suchte seine Nummer heraus. Sanji nahm sein Telefon ebenfalls aus der Tasche. „Fertig?“ „Ja.“ „Also, meine Nummer ist die...“ Zoro vertippte sich ein paar Mal, höchstwahrscheinlich war dieses Ding nur da, damit ihn seine Managerin finden konnte. Oder die Freundin. Oder Mutti. Na gut, er nutzte sein Handy auch nicht wirklich für andere Sachen, außer zu telefonieren. „Fertig.“ Er hatte es geschafft. „Du bist dir schon im Klaren, dass ich jetzt prahlen kann, deine Nummer zu haben?“, sagte Zoro. „Oh ja, sicher.“ Sanji lachte. „Das ist fast so gut, als hätte man...“ „Sag bloß nichts Falsches!“, warnte er ihn. „Bitte keine Vergleiche mit anderen Musikern, die du später bereust.“ Er gab ihm einen leichten Seitenhieb. „Nichtsdestotrotz bist du ein Promi.“ „Oh... danke.“ Er verabscheute das Wort zutiefst. Egal, einfach darüber hinweg lächeln. „Komm. Sonst stehen wir uns noch die Beine in den Bauch.“, sagte Zoro und tätschelte unbeholfen Sanjis Arm. „J... ja.“ Aus der Tiefgarage führte nur ein Weg hinaus, den Zoro auch ohne die Anweisung des Blonden fand. Über eine Nebenstraße gelangte man nach einigen Metern auf die Hauptstraße, und dann war es nur eine knappe Viertelstunde bis zum Tonstudio / Proberaum des Grünhaarigen. Es befand sich in einem hohen, ehemaligen Bürogebäude, dessen gute Tage längst vorbei waren. Das Gebäude wurde von vielen Bands genutzt, die dort ihre Proberäume hatten. Ein Bandhaus also. Sie parkten direkt davor. Sanji hatte ein bisschen Angst, dass er später eine eingeschlagene Scheibe oder gar kein Auto mehr hätte. „Deinem Wagen passiert nichts.“, deutete er den Blick des blonden Mannes. „Wenn du das sagt...“ Er glaubte ihm einfach. „Aber bitte, erwarte nicht zu viel.“, sagte Zoro. „Keine Sorge. Ich rechne jetzt einfach mit einer Abstellkammer in dem ein Kassettenrekorder liegt.“ Der Grünhaarige lachte. „Das kommt auch ungefähr hin.“ Sie stiegen die Stufen bis zum zweiten Stock hoch. Das Treppenhaus sah etwas verlebt aus, mit grauer, abbröckelnder Farbe an den Wänden und der ein oder anderen eingeschlagenen Fensterscheibe. Oh Gott. „Nun... da sind wir.“ Zoro stand vor einer einfachen, schwarzen Tür, auf der mit roter Farbe die Nummer des Proberaums gemalt worden war, die Sanji aber nicht mehr entziffern konnte. Zoro schloss auf, und sie betraten den Raum. Es war wirklich klein, aber vollkommen ausreichend. In einem winzigen Vorraum hingen ein paar Kleiderhaken, und nachdem sie ihre Jacken abgelegt hatten, durchquerten sie mit zwei Schritten den Raum, und betraten das eigentliche Tonstudio. Es bestand aus einem aufwendigen Aufnahme- und Mischpult. In einer Ecke stand ein Schlagzeug, ziemlich neu und meerblau. An den Wänden hingen ein ein roter und ein schwarzer Bass, beide ESP, und ein Stück weiter eine weiße Fender-Gitarre und eine akustische Gibson. An beiden Seiten befanden sich zwei schwarze, nicht mehr ganz neue, Kunstledersofas; vor einem stand ein niedriger dunkler Tisch, wahrscheinlich aus Holz. Auf dem Boden war ein dunkelblauer Teppich ausgelegt. „Gemütlich...“, sagte Sanji und warf sich auf eine Couch mit dem Tisch davor. „So kann man es auch nennen...“ „Doch, wirklich. Allerdings hätte ich erwartet, dass alles schmutzig ist, und leere Bierflaschen sich in den Ecken türmen. Und wo sind die Poster mit den nackten Frauen?“ Zoro lachte. „Hab ich alles heimlich beseitigen lassen.“ Er setzte sich auf das andere Sofa. „Warum setzt du dich nicht gleich in den Flur?“, fragte Sanji. „Wie bitte?“ „Setz dich doch zu mir. Oder denkst du immer noch, dass ich beiße?“ Zoro lächelte breit. Doch er stand auf und setzte sich zum Blonden. Sie grinsten sich an. „Weißt du was?“, fragte ihn Sanji mit erwartungsvollem Blick. „Nein...?“ „Ich hätte jetzt unglaublich Lust auf Ramen.“, sagte der Blonde, und der Grünhaarige lachte. „Wollen wir uns welche bestellen? Jetzt, wo du's sagst, könnt ich auch was essen...“ Sanjis Augen glitzerten, er nickte. „Ich weiß genau, ich bin verfressen...“, gab er zu. „Unsinn. Du kennst meine Band nicht.“, sagte der Jüngere und nahm sein Handy. Nummern von Essenslieferanten hatte er mehr als genug gespeichert. „Gut. Ramen stehen so gut wie auf dem Tisch.“ „Wunderbar.“ Sanji rieb sich die Hände. Das er nicht alles essen würde, war ihm schon jetzt klar. „Und wie vertreiben wir uns jetzt die Zeit?“ Zoro überlegte. „Möchtest du was trinken?“ Er fühlte sich tatsächlich etwas ausgetrocknet. „Gerne. Hast du Wasser da?“ „Mehr als genug.“ Neben dem Sofa stand ein kleiner, weißer Kühlschrank, aus dem der Grünhaarige eine Flasche Wasser und eine Cola herausnahm. „Auf gute Zusammenarbeit.“ „Auf gute Zusammenarbeit.“ Sie stießen mit den Plastikflaschen an. Das Wasser tat wunderbar gut. Er hatte ja nur einen Schluck Tee im Diner getrunken. „Ertrink bloß nicht...“, lachte Zoro, als er sah, wie Sanji das Getränk herunterstürzte. „Tut mir leid...“, meinte der Blonde, und stellte die Flasche auf den Tisch. „Was denn? Das du Durst hast?“ „Hrm...“ Er benahm sich einfach nicht wie sonst, wie ein echter Profi. Und das vor einem Neuling. Es klopfte. „Oh, dass muss das Essen sein.“ Zoro sprang auf und ging zur Tür. „Jetzt schon?“ Tatsächlich kam der Andere mit einer weißen Plastiktüte wieder. „Naja, der Laden ist unten im Gebäude.“ Er stellte es auf den Tisch aus dunklem Holz ab, und setzte sich wieder. „Bitteschön.“ Zoro reichte Sanji die Schale. Der Blonde besah sich den Inhalt. Wirklich mehr als genug. „Danke.“ „Guten Appetit.“ „Gleichfalls.“ Sie trennten die Einwegholzstäbchen voneinander, und aßen still. Es tat gut, etwas Warmes im Bauch zu haben. Der Salat und der halbe Muffin hatten eben nicht lange gehalten. Aber er musste diszipliniert sein. Zoro dagegen schlemmte ganz ungehemmt. Er war offenbar einer der Menschen, die ihr eigenes Körpergewicht in Nahrung essen könnten, ohne danach etwas für die Figur zu tun. Sanji aß nicht einmal die Hälfte der Portion. Er schaute in seine Schüssel. „Willst du meinen Rest haben?“, fragte er Zoro, der einen Schluck aus seiner Colaflasche nahm. „Hast du vor, mir zu mästen?“ Sanji schüttelte den Kopf. Er war auch noch derjenige gewesen, der nach Essen verlangt hatte. Und jetzt ließ er so viel übrig. „Kein Problem. Das schaffe ich auch noch.“ Sanji stellte die Schale ab. „Oh warte! Ich schulde dir noch das Geld für die Ramen!“ Der Blonde wollte ablenken. Sich selbst ablenken. „Sanji...“ Zoro legte seine Hand auf die des Blonden. Sie war einfach nur warm, sehr warm. „Du hast unser Frühstück bezahlt. Lass mich wenigstens jetzt für dich mitbezahlen.“ „Aber...“ „Verletz bloß nicht meinen Stolz.“, lächelte Zoro. „Na gut.“ Die Hand lag noch immer auf seiner. Sie war groß, und wirkte etwas grob. Doch sie fühlte sich weich an. Eben wie die Hand eines Künstlers. Sanji zog seine Finger geschickt hervor, und griff nach der Wasserflasche. „Du hast übrigens kalte Hände.“, sagte Zoro nebenbei. „Ach... das ist normal.“ Er spürte den Blick des Grünhaarigen auf sich ruhen. „Hab ich was im Gesicht?“, fragte er nach einer Weile. In seiner Stimme klang ein nervöser Unterton mit. „Nein... tut mir leid. Ich hab dich angestarrt...“ Sanji lachte. „ich bin nicht anstarrenswert.“, sagte er. „Was? Also ich finde dich hübsch.“ Ihm klappte der Unterkiefer herunter. Nicht lange, nur eine Zehntelsekunde. Was. Was? WAS? „Idiot.“, etwas künstlich lachte der Blonde und und schlug dem Jüngeren gegen den Oberarm. Wahrscheinlich tat es seiner Hand mehr weh. „Ich hoffe, du hast Schmerzen.“, sagte Sanji leise. „Ja, ich spüre den gebrochenen Knochen.“ Er lachte. Sein Lachen klang toll. Es war klar und schallend. Und einfach mitreißend. Sanji musste verrückt geworden sein. Noch nie hatte er sich in der Gegenwart eines beinahe Unbekannten so wohl gefühlt. Sie wussten, das sie heute nicht mehr an einem Song arbeiten würden. Beide saßen nur zusammen auf dem Sofa, und redeten, tranken Wasser und Cola, und redeten noch mehr. Worüber genau, dass wussten sie später selber nicht mehr. Wie alte Freunde. Sanji seufzte, als er sein Handy klingeln hörte. Und war schon entnervt, als er den Namen auf dem Display las. „Was?“, raunzte er. „Wollten wir uns heute Abend nicht treffen?“, fragte Nami, offenbar schon etwas gestresst. „Nein. Maximal telefonieren, und nur dann, wenn es etwas Wichtiges gibt.“ „Wo bist du?“ „Verdammt! Lass mich doch einfach in Ruhe!“ Sanji klappte sein Telefon zu, und schaltete es aus. „Alte Hexe...“, flüsterte er. Zoro schlürfte seine Cola. „Sorry...“ „Nicht entschuldigen. Wenn du mit jemanden so redest, dann hat das sicher einen Grund. Und das ist deine Sache.“ Wieso war er nur so verständnisvoll? Sanji seufzte. Wie er seine Model-Ex-Frau kannte, würde sie jetzt noch eine ganze Weile vor seiner Wohnung herumlungern. War das nicht schon stalken? „Hättest du was dagegen, wenn ich noch etwas bleibe?“ „Nein. Bleib solange du willst.“ „Dankeschön.“ Mittlerweile ging es auf zehn Uhr abends zu. „Sag mal, habt ihr wegen mir heute die Probe sausen lassen?“, fragte Sanji, als sein Blick weder über die Instrumente schweifte. „Hast du etwa ein schlechtes Gewissen?“ „Ich denke schon.“ „Keine Sorge. Nur weil wir es einen Tag mal schleifen lassen, haben wir nicht alles vergessen.“, sagte Zoro ruhig. „Das meine ich nicht. Du hast den ganzen Tag deine Leute nicht gesehen.“ Zoro lachte. „Du machst dir doch nicht wirklich Sorgen, oder?“ „Lach nicht.“ Er gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Was für weiche Haare. Sanji hatte an den Bassisten gedacht. Das, was er und Zoro auf der Bühne veranstalteten. Es wirkte einfach so vertraut und natürlich. Nein, darauf konnte er ihn nicht ansprechen. Das wäre zu privat. „Ich dachte nur. Ihr in der Band wirkt so... familiär.“ Super Umschreibung. „Ja, kann sein. Wir sind seit Ewigkeiten befreundet.“ Sanji seufzte. „Ich bewundere das.“ „Was?“ „Solche Freunde zu haben.“, gab er zu, und starrte auf eine Getränkeflasche. „Naja, als Solokünstler ist man ab und zu einsam.“ Sanji lächelte matt. Er war wirklich ein Trottel. „Vielleicht gründe ich mit dir ja meine Zweitband.“, grinste Zoro ihn an. „Oh, großartige Idee.“ Der Blonde fand sein Lachen wieder. „Dein Freund wird begeistert sein.“ „Mein... Freund?“, fragte Zoro verwirrt. Sanji blieb das Lachen im Hals stecken. Er hatte das doch nicht wirklich laut gesagt? „Also... ich meine, deine Freunde... du hast sicher nicht... sondern... ich meine...“ „Sanji?“ Er traute sich nicht, ihn direkt anzusehen. Wie peinlich das war. „Er, Ace, ist nicht mein Freund, sondern ein Freud.“ Er konnte den Tonfall des Grünhaarigen nicht deuten. War er wütend? „Das wollte ich gar nicht sagen.“, stammelte er. „Doch, wolltest du.“, lachte Zoro. „Du hast die Live-Aufnahmen gesehen, stimmt's?“ Sanji nickte nur blöd vor sich hin. „Das ist nur Show. Er ist ja gar nicht mein Typ.“, kicherte Zoro. Wieso musste er ihm das erklären? Es hätte ihm egal sein können, ob sich der Andere mit Männern einließ oder sonst wem. Er konnte wirklich wunderbar die Stimmung sprengen. „Hey, ist doch okay. Ich wäre sicher auch neugierig gewesen, hätte ich gesehen, wie du Fanservice mit Bandkollegen machst.“ „Wirklich?“, Sanji sah ihn schief an. „Was ist denn dein >Typ