Ein Schuss... von Majesticsiten (GemeinschaftsFF der Majesticsiten) ================================================================================ Kapitel 5: Grauen ----------------- Hallihallo! Diese FF ist eine Zusammenarbeit der User des Majestics-Fanzirkels und ist eine sogenannte FortsetzungsFF. Ich wünsche in jedem Fall viel Spaß beim Lesen! ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Grauen War wirklich alles, was er bisher geglaubt hatte über Enrico zu wissen, eine große Lüge? Diese ganze Situation begann Johnny langsam aber sicher verrückt zu machen. Er konnte verstehen, dass Enrico nichts von seiner Herkunft erzählt hatte - Wieso auch? Jemand, der der Mafia angehörte, gehörte zur Mafia. Das in die Welt hinaus zu posaunen wäre nicht sonderlich klug und höchstens gefährlich. Aber was wollte Enrico? War er bei ihnen als eine Art Spion tätig und nur aus diesem Grund mit ihnen überhaupt "befreundet" gewesen? War die ganze Freundschaft zu ihnen von ihm nur erstunken und erlogen gewesen? Und was sollte diese Geschichte mit Enricos Zwillingsbruder? Hatte Enrico wirklich einen Bruder? Warum hatte er bisher nie von Enrico irgendetwas über diesen erfahren? Gereizt presste Johnny seine Lippen aufeinander und versuchte verzweifelt einen Grund dafür zu finden, warum Enricos Bruder - und damit die sizilianische Mafia - ihn als Geisel hielt. War das alles auf Enricos Mist gewachsen?! Und warum hatten die Kerle überhaupt in die Richtung seiner Freunde gezielt? Wen hatten sie umbringen wollen? Oder hatten sie es vielleicht sogar geschafft? Johnny spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. Was, verflucht nochmal, hatte Enrico vor?! Bei Gott, hoffentlich waren Oliver und Robert in Ordnung! "Wieso? Wieso wollten sie dich umbringen?", fragte Oliver ungeduldig an Enrico gewandt, der immer noch in seinem Krankenbett lag und Oliver ob der Frage beunruhigt anblickte. "Das würde mich jetzt allerdings auch einmal interessieren." Erschrocken fuhren Oliver und Enrico herum und wandten ihre Blicke in Richtung Tür, wo Robert stand, mit verschränkten Armen und ernstem Blick. Enrico öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder, ehe er betreten auf seine Bettdecke starrte. "Hör auf damit, Enrico, uns auszuschließen! Wir sind schon zu tief darin verwickelt, als dass du uns die Wahrheit jetzt noch vorenthalten kannst! Also: Wieso wollen dich diese Kerle umbringen?!" Für einen kurzen Augenblick zögerte der Italiener und senkte denn den Blick. "Robert, ich-... es geht nicht." Er hörte harte Schritte, die sich im näherten und in dem Moment, als er aufsehen wollte, packte Robert ihn am Kragen und zog ihn näher zu sich. Enrico keuchte vor Schmerz auf, als dieser seinen Körper durchzuckte und Oliver packte Robert an den Armen und schrie ihn an: "Verdammt, was machst du?! Hör auf damit, Enrico ist krank und braucht Ruhe!" Robert warf dem Franzosen einen scharfen Blick zu und brachte ihn so zum Schweigen, ehe er sich wieder Enrico zuwandte. "Ich weiß ja nicht, was du dir einbildest. Was für heroische Taten du hier vollbringst oder wen du zu decken versuchst, oder was auch immer. Es ist eine Tatsache, dass wir alle in Lebensgefahr sind. Es ist eine Tatsache, dass Gustav ermordet wurde und das Johnny irgendwo festgehalten wird - sofern er nicht bereits ebenfalls tot ist - und das Letzte, was ich jetzt wirklich brauche, ist irgendein dämlicher Idiot, der in dem Glauben, das Richtige zu tun, alles nur noch schlimmer macht! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die ganze Angelegenheit sich von alleine wieder löst, wenn man sie einfach ignoriert?! Sag' uns endlich was los ist, sonst sind wir alle verloren!" Der Italiener stierte ihn offen an und presste seine Lippen aufeinander: Es war deutlich zu sehen, dass er nicht vorhatte, sich irgendwie zu der ganzen Angelegenheit zu äußern. "Robert, ich kann nicht-" "Verdammt Enrico!", es war ungewöhnlich, dass Robert übermäßig aggressiv wurde und sowohl Oliver, als auch Enrico waren erstaunt, als er den Italiener derart anfuhr, ihn dann grob von sich stieß und zornig in Richtung Zimmertür rannte, ehe er sich noch einmal umwandte: "Du bringst uns mit deiner Starrköpfigkeit noch alle um. Reicht es dir nicht, dass du bereits Gustav und Johnny auf dem Gewissen hast? Oder ist das dein Plan?!" Oliver musterte die Szene entsetzt und baute sich dann vor Enrico auf. "Robert! Enrico hat die beiden nicht auf dem Gewissen. Es war die Mafia - und du weißt nicht einmal, ob Johnny bereits tot ist, oder ob er noch lebt!" Der Angesprochene schnaubte gereizt, öffnete die Tür und schlug sie laut hinter sich zu. Zurück blieben lediglich Enrico und Oliver, die ihm betroffen hinterher blickten. „Er macht sich... Sorgen“, murmelte Oliver entschuldigend, doch der Italiener schüttelte nur den Kopf. „Er hat ja Recht... und allen Grund dazu, wütend zu sein. Ich habe euch in eine echt gefährliche Sache mit rein gezogen, nur weil ich mit euch befreundet bin. Aber ich kann euch nicht noch mehr in Gefahr bringen...“ Oliver schüttelte nur den Kopf. „Auch wenn du uns schützen willst, es wird nichts bringen. Wir schweben bereits alle in Lebensgefahr. Und wissen nicht einmal wieso.“ Johnny saß nun schon eine halbe Ewigkeit in dem kahlen Raum fest und er zog seine Mundwinkel unglücklich nach unten. Ihm war schlecht, er hatte Hunger, fühlte sich erschöpft und außerdem wäre er gerne mal auf die Toilette gegangen. Aber er hegte wenig Hoffnung, dass ihm etwas Essbares gebracht wurde, beziehungsweise dass man ihm erlaubte, ein Badezimmer aufzusuchen. Seine gefesselten Arme schmerzten furchtbar hinter seinen Rücken und er überlegte, wie er wieder aus dieser Situation herauskommen sollte. Es war absolut nicht seine Art aufzugeben, oder sich eine derartige Behandlung gefallen zu lassen, aber ihm fiel beim besten Willen nicht ein, wie er sich befreien sollte. Wie er der Mafia entkommen und noch lange genug leben konnte, um Robert und Oliver zu warnen. Erst jetzt fiel im auf, wie absurd die Lage eigentlich war. Was auch immer die Mafia von ihnen wollte – sie würde sie finden. Egal, ob sie darüber Bescheid wüsten oder nicht. Er erschauderte. Schon oft hatte er darüber nachgedacht, wie er wohl mal abtreten würde, aber Verhungern in einem öden Raum, weil er von der Mafia gefangen gehalten wurde, hatte nie zu seinen Ideen gezählt. Müde lehnte er seinen Kopf zurück gegen die Wand und beobachtete mit halb geschlossenen Augen die Tür. Lange Zeit passierte nichts. Er wusste gar nicht mehr genau, wie lange er stur vor sich hin gestarrt hatte, aber als die schwere Metall-Tür sich öffnete, wusste er, dass es mit Sicherheit nichts Gutes zu bedeuten hatte. Mit zusammengepressten Lippen stierte er die Person an, die nun den Raum betrat. Es handelte sich hierbei um einen der beiden Männer, die auf seine Freunde gezielt hatten – kurz bevor sie ihn mitgenommen hatten. Der Kerl grinste ihn überlegen an und stemmte dann seine Hände in die Seiten. „Tja... Es ist schon lustig, wie das Leben einem manchmal mitspielt... nicht wahr?“ Der Schotte verengte seine Augen zu Schlitzen. Das Letzte, was er jetzt brauchte, war ein sadistischer Entführer, dem es Freude bereitete, ihn zu nerven. „Da will man jemanden umbringen, schafft es nicht – aber bekommt im Gegenzug noch ein viel besseres Spielzeug für den nächsten Schachzug. Und ja, ich spreche hierbei von dir“, er machte eine kurze Pause, allem Anschein nach in der Hoffnung, dass Johnny irgendeine Reaktion zeigte, doch der Schotte starrte ihn weiterhin nur stur an, als könne er dadurch erreichen, dass diese schreckliche Realität sich als ein schlechter Traum entpuppte. „Du hast die Möglichkeit an eine Sache heranzukommen, die wir haben wollen und brauchen. Verstehe mich bitte nicht falsch. Wir hätten auch andere Methoden. Aber wir haben uns entschieden, dass es so viel... spannender ist“, sein breites Grinsen wirkte fast bösartig, doch Johnny versuchte sich davon nicht beeindrucken zu lassen. „Warum sollte ich euch helfen? Wieso sollte ich das tun?“ Der Mann hob seine Hand und spreizte zwei Finger ab. „Zwei Gründe: zum einen möchtest du doch sicherlich nicht, dass ein paar Menschen, die dir nahe stehen, das Zeitliche segnen. Zum anderen... ist dein Leben Preis genug?“ Noch bevor Johnny irgendetwas antworten konnte, zog der Kerl seine Waffe, zielte und schoss Johnny ins Schulterblatt. Entsetzt weiteten sich dessen Augen und er keuchte laut auf, ehe er schmerzerfüllt aufschrie und sich gegen die Wand presste. Sein Atem ging schnell und nur noch stoßweise, er zitterte am ganzen Körper. Der Schmerz durchströmte ihn unangenehm, betäubte ihn fast. Einige Zeit war er nun schon mit seiner Kraft fast am Ende gewesen, doch die Verletzung gab ihm nun absolut den Rest. Dass der Mann auf ihn zukam und sich zu ihm herab beugte, bekam er erst mit, als er dessen Stimme neben seinem Ohr wahrnahm. „Sieh‘ das als kleine Warnung. Deine Freunde werden sicherlich bald hier sein, wenn sie denn unseren Köder gefunden haben“, er packte ihn grob an den Haaren und zog seinen Kopf nach oben, sodass Johnny gezwungen war, ihn anzusehen, „Insofern hängt es jetzt ganz von dir ab, ob du bis dahin überlebst – oder ausblutest wie ein abgestochenes Schwein.“ Robert war mehr als nur gereizt, als er durch die Tür des notdürftig eingerichteten Ersatz-Büros des zuständigen Polizeiinspektors trat. Die Polizisten, die anwesend waren, wuselten eilig herum und Robert hob verwirrt seine Augenbrauen. Als Herr Strobel ihn bemerkte, spiegelte sich deutlich der Ernst der Lage in seinem Gesicht wider. „Was ist passiert?“, fragte Robert und spürte, wie sich innerlich alles in ihm zusammenzog. Es war doch nicht etwa schon wieder etwas Schlimmes geschehen? Der Blick des Inspektors war düster und seine Stimme klang sehr ernst, als er zu Robert sagte: „Wir haben eine Spur. Wir haben Informationen über den mutmaßlichen Aufenthaltsort von Jonathan McGregor gefunden...“ ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)