Tödliches Spiel: Rematch von UrrSharrador (Schreien hat noch nie jemandem genutzt ...) ================================================================================ Kapitel 7: Exekution -------------------- Normalerweise machte jemand wie Zetsu keine Fehler. Er war so wütend auf sich selbst wie noch nie zuvor. Sasuke und Itachi wurden beide vermisst, und er hatte nichts Besseres zu tun, als zwei falschen Spuren hinterherzulaufen, gleich zweien! Und dann hatte er noch nicht einmal daran gedacht, Deidara zu verhören, und der war jetzt drauf und dran, für immer zu schweigen! Alles, was Zetsu getan hatte, war ein Fehlschlag gewesen. Das war weiß Gott nicht die Arbeit eines Detectives der Akatsuki! So aggressiv wie jetzt war Zetsu noch nie gefahren. Mit qualmenden Reifen kam er vor dem städtischen Gefängnis für Schwerkriminelle zu stehen, fuchtelte mit seinem Ausweis vor dem Wachmännern dort herum und stürmte hinunter in die Todeszellen. Er musste warten, bis ihm einige überarbeitete Wächter mehrere Sicherheitstüren aufschlossen. Der letzte machte dann auch noch Stunk. „Ich kann Sie nicht durchlassen, tut mir leid. Der Häftling, zu dem Sie wollen, wird in fünf Minuten auf den Stuhl geführt.“ „Das weiß ich selbst, verdammt!“, schnauzte ihn Zetsu an. „Hören Sie, wenn Sie mich nicht auf der Stelle vorbeilassen, sorge ich dafür, dass alle hier in diesem stinkenden Betonbunker fristlos entlassen werden, und Sie knöpfe ich mir dann noch mal persönlich vor!“ Der Wächter räusperte sich wenig beeindruckt. „Akatsuki-Detective Zetsu“, begann er, „Sie haben keine Autorität gegenüber …“ Weiter kam er nicht. Zetsus dunkle, wütende Seite war endgültig erwacht und er packte den Wächter einfach, entriss ihm den Schlüssel und stieß ihn zu Boden. „Du Arsch“, keuchte der Wächter und presste die Hand auf seine Schulter. „Das wird dich deinen Job kosten!“ „Erzähl das dem Hauptkommissar, wenn ich ihn gefunden habe.“ Zetsu hörte gar nicht auf die weiteren Beschimpfungen, sondern schloss die Tür auf und kam in den Trakt des Hochsicherheitsgefängnisses, in dem Deidara saß. Er belegte zurzeit als einziger Gefangener eine Zelle. Sein langes blondes Haar war stumpf und struppig und hing ihm ins Gesicht, seinen Akatsuki-Mantel hatte man ihm bei seiner Inhaftierung abgenommen und nun saß er in einem einfachen, ehemals weißen Überhemd auf seiner Pritsche und starrte ins Leere. Zetsu hatte keine Zeit zu verlieren. „Sie werden in wenigen Minuten hingerichtet, Deidara“, sagte er als Begrüßung. Der ehemalige Akatsuki sah weder auf, noch antwortete er etwas. Er starrte weiter ins Nichts. „Ich kann vielleicht Ihre Freilassung erwirken“, fuhr Zetsu fort, „wenn Sie mir sagen, wen Orochimaru noch rekrutiert hat.“ Jetzt sah Deidara auf. „Sie können das nicht“, murmelte er. „Sie würden mich nie hier rauskriegen.“ „Ich kann eine ganze Menge“, sagte Zetsu. „Also sagen Sie mir jetzt, was Sie wissen, sofort!“ Deidara grinste plötzlich. „Na, was ist denn das? Hat es etwa Ihre Kollegen erwischt, Zetsu?“ „Ich meine es ernst! In wenigen Minuten kommen sie, um sie abzuholen, und dann enden Sie endgültig auf dem elektrischen Stuhl!“ War in diesen Mann überhaupt keine Vernunft einzuhämmern? Deidara stand auf, umfasste die Gitterstäbe und presste seine Nase hindurch. „Tja, ich muss Sie enttäuschen. Ich weiß von keinem anderen. Eigentlich sollte Orochimaru mit mir sterben. Ich könnte lügen, aber ich weiß, das würden Sie durchschauen. Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit.“ Er grinste belustigt. „Ist das nicht witzig? Dauernd versucht ihr, Orochimaru in die Quere zu kommen, aber seine Spiele durchkreuzt keiner. Die Spieler müssen sie von selbst schaffen.“ Er kicherte und legte sich wieder auf die Pritschte. Zetsu gab nicht auf. „Ich sage es Ihnen nochmal: Ich kann Sie immer noch da herausholen!“ Deidara antwortete nicht, sondern summte vor sich hin. Die Tür hinter ihnen ging wieder auf und mehrere Polizisten kamen fast feierlich hereinspaziert. Der Höchstrangige von ihnen war zum Glück ein guter Bekannter von Zetsu. „Ich habe gehört, Sie sind etwas ausgerastet, Detective? Ich hoffe, Sie hatten Ihre Gründe.“ Der Akatsuki nickte. Die Polizisten schlossen Deidaras Zelle auf. „Es ist soweit“, sagte einer. Deidara erhob sich brav und folgte Ihnen. Zetsus Bekannter wartete, bis die anderen an ihm vorbeimarschiert waren. „Gab es noch etwas, das Sie mit ihm tun wollten?“ Niedergeschlagen schüttelte Zetsu den Kopf. Er war am Ende. „Tun Sie einfach Ihre Pflicht.“ Naruto stand nun schon eine Weile vor der schweren Eisentür vor ihm. Der Schlüssel steckte, und davor war wieder eine Kassette auf dem Boden gelegen. Doch Naruto zögerte noch, sie abzuspielen. Er war sich bewusst, dass es das letzte Mal sein konnte, da er an seine Familie denken konnte, an seine Eltern, die er schon vor langer Zeit verlassen hatte, und die wenigen Freunde, die er auf der Straße gehabt hatte; die meisten von ihnen hatte er aus den Augen verloren oder sie waren dem harten Leben nicht gewachsen gewesen und gestorben, durch die Hand anderer oder meist durch eine Überdosis Rauschgift. Er wollte nicht so enden. Auf keinen Fall, er wollte leben! Er wollte seine Eltern wiedersehen und ein neues Leben anfangen! Entschlossen spulte er die Kassette zurück, lauschte dem Surren, und dann hielt er die Luft an und drückte auf Play. „Ihre Reise war lang, Naruto“, ertönte Orochimarus Stimme und hatte etwas Endgültiges, fast Feierliches an sich. „Sie haben viel gelernt. Eine letzte Lektion bleibt jedoch noch. Sie werden begreifen, was Abhängigkeit wirklich bedeutet. Als Dealer haben Sie oft über das Schicksal ihre Klienten bestimmt. Nun wird der Spieß umgedreht und Ihr Leben liegt in der Hand eines anderen. Öffnen Sie die Tür, und Sie werden ihn erkennen. Ob Sie leben oder sterben, liegt nicht bei Ihnen. Stellen Sie sich seinem Urteil, Naruto, und hoffen Sie, dass andere barmherziger sind als Sie selbst, der Sie sich nicht geschämt haben, die Leben anderer zu zerstören.“ Keine andere Falle hätte Naruto mehr Angst gemacht. Er konnte nichts tun um sich zu retten? Er musste auf Gnade hoffen? Trocken schluckte er. Schweiß lief ihm über die Stirn. Er hatte sich vorgenommen, sich seinem Schicksal zu stellen, doch plötzlich … Mit zusammengebissenen Zähnen drehte er den Schlüssel um und stieß die Tür auf. Er hätte nicht die Nerven gehabt, sie langsam zu öffnen. Etwas klickte, ein dünner Draht riss und eine Gestalt, die in der Mitte des folgenden Raumes hing, fiel zu Boden, als sich ihre Fesseln lösten. Naruto blinzelte. Er kannte diesen Mann doch! Das hieß, der schwarze Mantel mit den roten Wolken war ihm neu, aber das war ganz eindeutig … Der andere musterte ihn ebenfalls ungläubig. „Naruto“, murmelte er entgeistert. „Sasuke“, hauchte Naruto zurück. Ausgerechnet! Der Kahlköpfige war zu einer Tür gekommen, an der eine Kamera befestigt war. Jemand prüfte also, ob er wirklich alleine war, denn kurz darauf surrte es und die Tür schwang auf. Als er weiterging, spürte er einen dünnen Luftzug und beschleunigte seine Schritte. Nach ein paar Windungen war der Gang schließlich zu Ende und vor ihm sah er eine letzte, hölzerne Tür, aus deren Ritzen warmes Tageslicht drang. Der Kahle atmete erleichtert auf. Dann fiel sein Blick auf den Kassettenplayer, der am Boden lag, und gleich darauf auf das riesige Plakat, das über dem Ausgang an der Wand hing. Es zeigte einen Mann in einem schwarzen Mantel mit roten Wolken. Er hatte langes blondes Haar, das ein Auge verdeckte, und hielt eine Statue aus weißem Lehm in der Hand. Der Kahlkopf starrte das Bild an, und eine Gänsehaut überkam ihn. Zetsu hatte polizeiliche Hinrichtungen immer verabscheut, und sogar jetzt, da der Verurteilte ein psychopathischer Mörder war, hasste er die selbstgerechte Justiz, die sich erlaubte, ein Leben zu nehmen. War das besser, als jemanden zu ermorden? In Zetsus Augen war es blanke Rachsucht. Deidara wurde in einem abgetrennten Raum auf den Stuhl gesetzt und mit mehreren Schlaufen festgezurrt. Zum Schluss wurde ihm noch ein verkabelter Helm mit feuchten Wattebauschen darin aufgesetzt, der Zetsu unangenehm an die Falle von Orochimaru erinnerte, in der dieser Sai umgekommen war. Durch eine Glaswand beobachteten ungefähr zehn Menschen das Geschehen, die meisten Polizisten, und auch ein Priester, der Deidara in einem leeren Ritual noch mit einem Segen belegt hatte. Die Polizisten zogen sich zurück und einer von ihnen trat zu dem Schaltpult und legte den Hebel um, um die Elektrizität strömen zu lassen. Deidara hatte die ganze Zeit über nichts gesagt, sondern nur vor sich hin gelächelt. Zetsu sah mit leerer Miene zu, wie Orochimarus erster Nachfolger am ganzen Körper zu zucken begann. Es würde schnell vorbei sein. Und das war es tatsächlich. Ein überraschtes Aufkeuchen ging durch die Zuschauer. Zetsu riss die Augen auf. Anstatt zu sterben, löste sich Deidara in dem Stuhl in eine Staubwolke auf. Ein Doppelgänger, der älteste aller Ninja-Tricks. „Wir haben Deidara also unterschätzt“, murmelte Zetsu, als er sich ein wenig gefasst hatte. „Mieser Bastard!“ Der Kahlköpfige war nicht fähig, den Blick von dem Plakat zu wenden. Mit zitternden Händen begann er, die Verbände von seinen Armen zu wickeln. Es kamen keine Verletzungen darunter zum Vorschein, nur heile Haut. Der Kahle lachte leise in sich hinein, als er auch die Hände freiwickelte. In seinen Handflächen prangten zwei breite Öffnungen. Münder. Der Kahle begann schallend zu lachen, während er das Bild nicht aus den Augen ließ, lachte so laut er konnte, sodass seine Stimme ein langes Echo warf. Es war alles wieder da, alle Erinnerungen waren zurück! Und es war wunderbar! Wie auf Wolken ging er auf den Ausgang zu, immer noch lauthals lachend, und so umständlich, als wäre er betrunken, hob er den Kassettenplayer auf und spielte ihn ab. Die Worte klangen so süß, wenn auch ein wenig fremd, aber ihr Ton war so vertraut, dass ihm ein wohliger Schauer über den Rücken lief. „Hallo, Deidara“, krächzte die Stimme aus dem Player. „Ich möchte ein Spiel spielen.“ ============= Na? Ist die Überraschung gelungen? Ich hoffe doch^^ Tut mir leid, dass das Kappi so kurz war, das nächste ist länger ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)