Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 113: Mauern überwinden ------------------------------ Kapitel 113 - Mauern überwinden "Bist du sicher?", fragte Sasuke zum wiederholten Mal äußerst besorgt, als Itachi seine Tasche packte. "Ja.", meinte sein großer Bruder geduldig. "Aber was... wenn es wieder passiert?", hakte Sasuke - ebenfalls nicht zum ersten Mal - nach. "Ich denke nicht, dass ich noch einmal so einen Anfall erfahren werde.", antwortete Itachi selbstsicher. "Warum bist du dir da so sicher?", kam es ungehalten von Sasuke, der die Entscheidung seines Bruders einfach nicht nachvollziehen konnte. "Das ist schwer zu erklären... es ist, wie Naruto es vorhin gesagt hat: Ich hab endlich das Gefühl angekommen zu sein.", versuchte Itachi zu erklären. "Aber willst du nicht warten, bis Tsunade-sama oder Sakura dich entlassen?", fragte Sasuke erneut energisch. "Sasuke... warum bist du so aufgebracht?", fragte Itachi, setzte sich auf die Kante seines Krankenhausbettes und zog Sasuke zu sich. "Weil du so fahrlässig mit dir und deiner Gesundheit bist.", antwortete Sasuke wütend. "Aber was sollen Tsunade und Sakura denn noch rausfinden? Meine Werte sind in Ordnung und ich fühl mich richtig gut.", meinte Itachi sanft. "Was macht dir nur solche Angst, Brüderchen?" "Das... das ich dich doch noch verlieren werde.", gestand Sasuke verlegen. Itachi strich ihm sanft über die Wange und lächelte ermutigend. "Das wird nicht geschehen, Brüderchen.", meinte er sanft. "Na komm... lass uns heim gehen." Sasuke war seit der Einlieferung seines Bruders vor zwei Tagen an seiner Seite geblieben. Hatte nicht geschlafen und war auch nicht für eine Minute aus dem Krankenzimmer gegangen. Zum großen Teil lag es an der Angst, dass wenn er wieder kommen würde Itachi tot sein könnte. Aber zum Teil lag es auch daran, dass er eigentlich von niemand gesehen werden wollte. "Wir könnten doch aus dem Fenster und über die Dächer zur anderen Seite des Dorfs springen, dann wären wir in null Komma nichts zu Hause.", schlug Sasuke vorsichtig vor. Itachi stand auf und legte sanft einen Arm um Sasuke, während er seine Tasche auf der anderen Seite schulterte. "Ein Spaziergang nach Hause wird uns beiden gut tun.", konterte Itachi liebevoll. Verlegen wandte Sasuke seinen Blick zu Boden. Da raus zu gehen und sich anderen zu zeigen, die möglicherweise wussten, was man mit ihm gemacht hatte, ließ sein Herz aufgeregter schlagen und er hatte das Gefühl, dass sich etwas um seine Brust legte und sie zusammen schnürte. "Brüderchen... Von dem, was Orochimaru mit dir gemacht haben, wissen nur Tsunade, Sakura, Naruto und ich... vielleicht, wenn er mal älter wird, kann sich auch Matsuro das zusammen reimen... Aber sonst wissen die anderen nur, dass du gefoltert worden bist.", versuchte Itachi seinem kleinen Bruder Mut zu machen. Dieser nickte nur, aber man konnte ihm ansehen, wie es ihm widerstrebte, jetzt ganz normal das Krankenhaus zu verlassen und quer durch das Dorf zu gehen, bis sie beim ehemaligen Uchiha-Viertel ankommen würden. Äußerlich waren seine Verletzungen bereits größtenteils verheilt. Die, die es nicht waren, verbarg er unter seiner Kleidung oder waren generell nicht von außen zu sehen. Itachi öffnete die Tür und zog seinen Bruder, über dessen Schulter sein Arm immer noch lag, mit aus dem Krankenzimmer. Noch einmal blickte er kurz prüfend über seine Schulter und checkte, ob er auch alles hatte. So schnell würde er so ein Krankenzimmer sicherlich nicht mehr zu sehen bekommen... jedenfalls nicht als Patient. Er spürte, wie Sasuke sich verkrampfte. "Weißt du was?", versuchte Itachi ein Gespräch mit seinem Bruder zu beginnen. "Hm.", kam es kaum zu hören von Sasuke, der alle Menschen, die ihnen so entgegen kamen oder an ihnen vorbei zogen aus dem Augenwinkel argwöhnisch musterte. "Naruto hat doch bald Geburtstag... vielleicht sollten wir für ihn eine Party schmeißen. An Freunden mangelt es ihm ja nicht und ich wette, Naruto hatte noch nie in seinem Leben eine Geburtstagsparty.", sinnierte Itachi nachdenklich. "Hm...", kam es abgelenkt von Sasuke, der seine Hände tief in seine Hosentasche stopften und unbewusst den Kopf zwischen die Schulter zog. Itachi blieb stehen und damit musste auch Sasuke stehen bleiben. Mitten auf einem der Hauptflure vor einem Fahrstuhl. "Brüderchen... warum glaubst du mir nicht?", fragte Itachi sanft. "Hä? Wo glaub ich dir denn nicht?", kam es irritiert und etwas leiser von Sasuke. "Selbst wenn die ganze Welt alles wüsste, es gibt nichts wofür DU dich schämen müsstest. Nichts. Hörst du?", maßregelte Itachi ihn liebevoll und zog die Blicke einiger anderer Besucher auf sie beide. Sasuke war das sichtlich unangenehm. "Ja, klar... weiß ich doch.", er drückte auf den Aufzugsknopf, doch dann wandte er sich den Treppen zu. "Wir sehen uns unten." Damit durchschritt er eilig die Tür zum Treppenhaus. Doch Itachi folgte ihm. "Hey, du sollst dich nicht so anstrengen.", kam es besorgt von Sasuke. "Ich bin kerngesund und ein paar Treppenstufe nach unten werden mich nicht umbringen.", erwiderte Itachi sanft, bevor er Sasuke, der stehen geblieben war, einholte. Er legte seine Hand an die Wange seines jüngeren Bruders und konnte spüren, wie dieser zitterte. Sanft zog er ihn an seine Brust und drückte ihn fest. "Ich bin ja bei dir, Brüderchen.", flüsterte Itachi ihm sanft zu. "Lass sie ruhig blicken... das ist egal... es ist auch egal, was sie denken oder glauben zu wissen. Du bist ein Held." Sasuke klammerte sich kurz an seinen Bruder und hatte alle Mühe seine Fassung zu wahren. Sanft legte Itachi seine Hände an Sasukes Gesicht und schaute ihn liebevoll an. "Du bist ein Held... vergiss das niemals. Du hast zusammen mit Naruto den vierten Shinobi-Weltkrieg beendet, hast Kaguya besiegt und hast unseren Clan gerächt. Du hast dein Leben viele Male für das Dorf riskiert und hast lange auf das verzichtet, wonach sich dein Herz gesehnt hat. Du hast Matsuro vor Orochimaru beschützt und Naruto davor bewahrt Orochimaru zu töten. Du bist ein stolzer und edler Held...", versuchte Itachi das Selbstbewusstsein seines Bruders aufzubauen. Er hätte ihm nur zu gern den Gang durch das Dorf erspart, aber damit würde er Sasukes Heilung nur weiter verzögen. Sasuke durfte sich einfach nicht von de Gemeinschaft separieren und sie meiden. Aber er wusste auch, was es seinen Bruder an Überwindung kosten würde. "Du weißt, ich würde dich nie belügen, nicht wahr, Sasuke?", fragte Itachi sanft. "Außer wenn du mich im Glauben lässt, dass du ein wahnsinniger Massenmörder bist.", kam es etwas spitzfindig und mit einem schüchternen Lächeln von Sasuke. "Außer dann.", stimmte Itachi liebevoll zu, während sie dann die Treppe ins Erdgeschoss nahmen. Als sie vom Treppenhaus wieder auf einen Gang wechseln wollte zögerte Sasuke erneut, atmete tief durch und trat dann mit Itachi in das hektische Treiben der Abendbesuche. Für ihn fühlte es sich an, als ob ihn jeder anstarren würde. Menschen, die zusammen irgendwo standen und miteinander ein Gespräch führten, würden sicherlich über ihn tuscheln. Schließlich erreichten sie den Hauptausgang des Krankenhauses und davor standen Naruto und Matsuro, die scheinbar auf sie warteten. Überrascht blickte Sasuke die beiden an. Matsuro hatte ein Baseball-Cap auf und verbarg damit seine Fuchsohren. "Was... macht ihr denn hier?", fragte er die beiden. "Onkel Itachi und dich abholen.", meinte Matsuro und sprang zu Sasuke, um ihn zu umarmen. Scheinbar hatte der Kleine ihn vermisst, obwohl er doch nur zwei Tage nicht zu Hause war. Dann lächelte der Junge Itachi überglücklich an. "Geht es dir wieder gut?" Itachi ging neben Sasuke in die Hocke, damit er mit Matsuro auf gleicher Augenhöhe war, lächelte sanft und wuschelte dem Jungen durch das Haar. "Ja, mir geht es wieder richtig gut.", antwortete er sanft. "Ich finde es schön, dass du und Naruto uns abholen, um nach Hause zu gehen." Derweil hatte sich Naruto zu Sasuke bewegt und küsste ihn sanft, während sie ihre Finger miteinander verschränkten. "Kommt, lasst uns auf den Heimweg machen.", meinte Naruto sanft, dem Sasukes Anspannung nicht entgangen war. Während Naruto Sasuke bei der Hand genommen hatte, hatte Sasuke auf der anderen Seite Matsuro an der Hand, der wiederum an seiner anderen Hand von Itachi an die Hand genommen worden war. Langsam schlenderten sie vom Krankenhaus Richtung Dorfmitte. Für Sasukes Geschmack waren sie viel zu gemütlich unterwegs und verstand auch nicht, warum sie ausgerechnet in das übervolle und belebte Zentrum liefen, anstatt über irgendwelche weniger belebten Straßen daran vorbei zu ziehen. Dann erreichten sie den großen Platz und Sasuke blieb wie angewurzelt stehen, währen sein Kinn hinunter klappte. Mitten auf dem Platz war eine große Statur von Silver aufgestellt worden, auf dessen Sockel eine Gedenkplakette angebracht war, auf der dem Jungfuchs für seinen Einsatz für das Dorf und seiner Familie gedankt wurde. Eine Träne perlte Sasuke über die Wange, die von Narutos Fingern abgepasst und weggestrichen wurde. "Die Dörfler sehen in den Füchsen jetzt ihre Verbündeten und Schutzpatronen.", flüsterte Naruto stolz Sasuke zu. Sasuke wäre auch nur zu gerne stolz auf diese Entwicklung gewesen, doch der Schmerz über den Verlust seines Freundes wütete immer noch in ihm. "Es war nicht deine Schuld, Sasuke.", kam es sanft von Itachi. "Silver hat versucht euch zu beschützen, weil ihr ein Teil seiner Familie seid. Betrauer das nicht, sondern sei stolz auf ihn." Sasuke nickte nur, doch er konnte das Abbild Silvers nicht noch einmal ansehen. Dann gingen sie endlich weiter und nach fast zwanzig Minuten kamen sie zum Wiederaufbau des Uchiha-Viertel, dass nun aber von allen möglichen Familien bewohnt werden durfte. Sie schwenkten auf den Waldweg und nach weiteren 15 Minuten waren sie endlich zu Hause. Dem jüngeren Uchiha fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen, endlich in der Sicherheit ihres Hauses zu sein. Dann spürte er, wie ihm etwas um die Beine strich. Als er die Augen, die er unterbewusst geschlossen hatte, wieder öffnete, sah er Shirin, die ihn auf ihre mütterliche Art und Weise anblickte. Er ging in die Knie und umarmte sie wortlos. Behutsam legte sie eine Pfote um ihren Freund und Patenonkel ihrer Kinder. Spürte, wie dieser emotional aufgewühlt war. "Sssh... Sasuke... es ist alles in Ordnung.", flüsterte sie ihm liebevoll ins Ohr, bevor die Jungfüchse aus dem Garten angerannt kamen, um Itachi und ihn schwungvoll zu begrüßen. Ihnen folgte Kurama. Die Jungfüchse sprangen an den Brüdern hoch und leckten Sasukes Gesicht freudig ab. Ein Schmunzeln zeichnete sich auf Sasukes Gesicht ab, bevor er bitterlich anfing zu weinen. Der Schmerz über Silvers Verlust hatte er - ebenso wie der Schmerz der erneuten Folter - bislang gut zur Seite schieben können. Doch jetzt überrollte ihn dieser. Besorgt umarmte ihn Matsuro und auch Itachi und Naruto gingen neben Sasuke in die Hocke und legten ihre Arme um ihn. Endlich begann die Mauer zu bröckeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)