Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 112: Hubun ------------------ Kapitel 112 - Hubun "Ihr übertreibt.", kam es genervt von Itachi, der die Bettdecke zurück schlug und das Krankenhausbett verlassen wollte. "Wir übertreiben?", kam es ungläubig, ins Ungehalten gehend, von Sasuke, der sich demonstrativ vor Itachi stellte. "Du bist zusammengebrochen. Du hast die halbe Nacht auf dem Küchenfußboden gelegen... in Keramikscherben, die dir ins Fleisch geschnitten haben. Also nein... wir übertreiben nicht." Itachi blickte zwischen seinen Knien hindurch auf den Boden. Die Trombosestrümpfen waren nicht gerade das aufreizendeste, was er sich vorstellen konnte zu tragen. "Mir geht es wieder gut.", konterte der Ältere. "Nein, geht es nicht.", keifte Sasuke. "Es wird immer schlimmer." Die Angst war deutlich aus dem Jüngeren heraus zu hören. Sanft legte Itachi eine Hand an die Wange seines Bruders und strich über die weiche Haut. Von den Schwellungen war kaum noch was zu sehen, die Sasukes Gesicht noch vor ein paar Tagen entstellt hatten. "Sasuke... wir wussten doch beide, dass das nur geliehene Zeit ist... Bonuszeit. Nicht anders, als die Zeit während dem Krieg, als Kabuto mich wiederbelebt hatte. Und ich möchte keinen einzigen Tag davon missen, schon gar nicht, seit wir uns wieder versöhnt haben.", begann Itachi. Trotzig wandte Sasuke sich ab. "Lass es.", kam es agressiv von dem Jüngeren. "Hör auf so ein Scheiß zu labbern. Naruto hat dich zurück gebracht, mit neuem Körper und neuem Leben... nichts Geliehenes. Also hör auf dich zu verabschieden." Vorsichtig griff Itachi, immer noch auf der Bettkante sitzend, nach Sasukes Hand und zog ihn zu sich. Lächelte ihn liebevoll an. Strich ihm eine Strähne nach hinten. "Sasuke... Jeder von uns hat nur eine begrenzte Zeit und keiner weiß, wieviel Zeit er hat.", setzte Itachi erklärend an, als würde er einem kleinen Kind das Konzept vom Tod erklären. "Und weiter?", brauste Sasuke wütend auf. "Das heißt nicht, dass man nicht um sein Leben kämpfen darf. Ich hab dich doch erst wiedergefunden und ich will dich an meiner Seite wissen. An meiner Seite haben wenn ich irgendwann Naruto frage, ob er mich heiraten möchte... und an meiner Seite haben, wenn ich mit Naruto vor die Götter trete und wir uns gegenseitig einen Schwur leisten... und an meiner Seite haben, wenn wir eine Familie gründen... Bei all dem und noch mehr brauch ich dich... brauche deinen Rat... Ich fleh dich an Itachi... lass mich nicht wieder zurück." Tränen standen in Sasukes Augen, während Itachi ihn überrumpelt anblickte. "Dich... wieder zurücklassen?", kam es unsicher von Itachi. Ja, er hatte Sasuke damals zurücklassen müssen, nachdem er den Auftrag der Ältesten erfüllt und seinen eigenen Clan ausgemerzt hatte. Er umschlang Sasuke und zog ihn eng an seine Brust. "Wann immer ich die Wahl habe, werde ich mich für dich entscheiden, Brüderchen. Wenn ich die Möglichkeit habe, bei dir zu bleiben, werde ich bleiben...", versuchte er ihn zu beschwichtigen. "Dann lass deine Schuld endlich los, Bruderherz.", forderte Sasuke und Itachi blickte ihn schockiert an. "Unser Clan,... hat sich selbst zuzuschreiben, was für Maßnahmen damals gegen ihn getroffen wurden. Es war nicht deine Entscheidung gewesen. Hättest du dich damals geweigert, hätten sie dich und mich mit allen anderen ausgemerzt... vielleicht wäre es sogar zu einem Bürgerkrieg gekommen." Itachi ließ seinen Kopf sinken. Doch Sasuke nahm dessen Gesicht in beide Hände und hob ihn wieder, so dass sich ihr Blick traf. "Du hast mich zurückgelassen, aber auch das hast du nur getan, um mich zu beschützen. Mich mitzunehmen, während du Akatsuki unterwanderst, dass war dir damals nicht möglich... immerhin warst du doch selbst noch ein Kind. Das weiß ich heute." Eine Träne perlte Itachi über die Wange, die Sasuke sanft wegstrich. "Das ich mich Orochimaru anschließen würde, dass konntest du nicht wissen. Wie denn auch. Keiner hat damit gerechnet, dass er sich bei der Chunin-Prüfung einschleicht und mich mit diesem dämlichen Mal infiziert. Und was bei Orochimaru geschehen ist... das ist auch nicht deine Schuld." Weitere Tränen perlten über Itachis Gesicht. "Ohne Orochimaru wäre dein Plan wohl perfekt aufgegangen... ich wäre zu einem angesehenen Ninja des Dorfes geworden, hätte dich irgendwann gestellt, getötet und wäre als Held zurück gekehrt... Aber soll ich dir mal was sagen: Ich hätte mit dem Zwiespalt, in dem ich mich befunden habe, nicht leben können.", gestand Sasuke leise. "Zwiespalt?", kam es verwirrt von Itachi. "Ich hab dich gehasst und doch noch immer geliebt... ich habe meine Aufgabe als Rächer erfüllt und doch... hab ich jemanden getötet, den ich damals als einziger über alles geliebt habe.", kam es leise von Sasuke. "Ich bin Obito sehr dankbar dafür, dass er mir die Wahrheit über dich erzählt hat, auch wenn es mich im ersten Moment in eine Verzweiflung gestürzt hat, weil ich erkannte, was für ein Unrecht ich dir getan habe." Das hatte Itachi noch gar nicht gewusst. "Ich war so froh, als Kabuto dich wiederbelebt hatte und du dich aus seiner Kontrolle befreien konntest. War froh an deiner Seite kämpfen zu dürfen. Und auch als Naruto dich zurück nach Konohagakure brachte... ja, dass war eine Umstellung, aber heute bin ich mehr als froh darüber, dass du zurück gekommen bist... also wag dich nicht jetzt einfach aufzugeben und bleib gefälligst bei mir.", forderte Sasuke energisch. Itachi spürte etwas in sich. Es war mit dem Gefühl, dass er sonst hatte, bevor sich ein Teil seiner Seele lösen wollte, ähnlich. Doch irgendwie auch anderes. Er begann zu glühen. In dem Moment ging die Tür auf und Sakura, Tsunade und Naruto kamen herein. Sie blieben schlagartig stehen und sahen dieses Leuchten aus den Tiefen von Itachis Seele. Dieser blickte auf seine Hände und seine Brust. Sah Sasuke verzweifelt an. "Nein... kämpf... kämpf dagegen an... Bitte, Bruderherz... lass mich nicht alleine.", flehte Sasuke. "Ich... lieb dich doch so sehr." Auf einmal begann das Leuchten zu überstrahlen, während sich Itachis Körper gänzlich anspannte und ihn in ein Hohlkreuz zwang. Und dann... verschwand das Licht mit einem Schlag und Itachi brach rücklings auf dem Bett zusammen. Sasuke beugte sich hastig über seinen Bruder, während Tsunade, Sakura und Naruto heran stürmten. Itachi lag atemlos auf dem Rücken und schaute zu Sasuke. "Das war neu.", meinte er erschöpft. Verwirrt blickten ihn die vier an, während Itachi seine Hand betrachtete. Sie zu einer Faust schloss und dann wieder öffnete. Dann griff er sich an die Brust und betastete sie. "Warum häufen sich die Anfälle?", fragte Sasuke aufgeregt die beiden Ärztinnen. Sakura begann Itachi abzuhören, während Tsunade zu Sasuke schaute. "Ich... glaube nicht, dass das ein Anfall war.", meinte Tsunade etwas neben sich stehend. "War es auch nicht.", kam es relativ sicher von Naruto, der Itachi angrinste, der sich mit Sakuras Hilfe gerade wieder aufsetzte. Sasuke kniete immer noch neben ihm auf dem Bett und blickte verwirrt zwischen Tsunade und Naruto hin und her. "Was meint ihr?", fragte er schroff. "Sie meinen... das es was anderes war.", hakte Itachi ein. "Es fühlte sich zumindest anders an." "Du fühlst dich jetzt, als ob du wirklich angekommen wärst, oder?", fragte Naruto spitzfindig. Verblüfft blickte Itachi ihn an und nickte. "Woher... weißt du das?", fragte Itachi. "In Sunagakure hab ich mich verlaufen und bin in ein Viertel geraten, in dem wohl die ursprünglichen Bewohner der Schlucht lebten. Da hat mir ein alter Mann erklärt, dass eine beschädigte Seele, die an einen Körper gebunden wird, sich deshalb löst, weil sie mit einem Fuß im Jenseits und mit dem anderen im Diesseits steht. Was auch immer die Seele beschädigt hat verhindert, dass sie das Jenseits ganz verlässt. Doch mit etwas, dass sich 'hubun' nennt, kann man eine beschädigte Seele vom Jenseits gänzlich lösen und sie im Diesseits gänzlich ankommen lassen.", erklärte Naruto stolz grinsend. "Hubun?", kam es verwirrt von Sakura. "Was ist das und wo bekommen wir es her?" "Sasuke hat es Itachi wohl gerade gegeben.", meinte Naruto sanft und legte eine Hand an Sasukes Wange, der nur verwirrt drein blickte. "Der alte Mann sagte, 'hubun' steht für Liebe. Reine, unverfälschte, innige Liebe." Sasukes Wangen röteten sich und Itachi blickte ihn stolz und dankbar an, bevor er ihn an seine Brust zog und ihn herzlich umarmte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)