Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 103: Ungebrochen ------------------------ Kapitel 103 - Ungebrochen Matsuro saß in der Ecke, in die Sasuke ihn gesetzt hatte und zitterte am ganzen Leib. Der Schutzkreis, in dem er saß, glühte ein wenig und war seine einzige Orientierung in der ihn umgebenden Dunkelheit. Doch der Schutzkreis konnte ihn nicht vor der Kälte des Verließ schützen, die zu seinem Zittern ordentlich beitrug. Der Rest des Zitterns war auf seine Angst zurück zu führen. Er umfasste seine Knie mit beiden Armen und wog sich, um sich ein wenig zu beruhigen. Die Tränen waren schon vor einer ganzen Weile versiegt. Als erneut ein Schrei durch die Dunkelheit und scheinbare Weitläufigkeit dieser Umgebung hallte legte sich Matsuro die Hände über die Ohren. Er ertrug es nicht Sasuke so schmerzerfüllt zu hören. Obwohl dessen Schreie langsam weniger wurden und es größere Pausen zwischen ihnen gab. Das war am Anfang, kurz nachdem Orochimaru ihn geholt hatte, noch anders gewesen. Erst waren die Schreie kaum zu hören gewesen. Wirkten unterdrückt. Doch dann wurden sie immer lauter und schmerzerfüllter. Auch der Takt der Schreie wurde schneller. Nach einer schier unendlich langer Zeit wurden die Schreie wieder weniger und klangen heißer. Dann wurden die Pausen länger. Bei der ersten längeren Pause hatte Matsuro furchtbare Angst, dass dieser Schlangenfreak seinen Pflegedad vielleicht getötet haben könnte. Der Gedanke, dass Sasuke nur wegen ihm gestorben wäre hatte ihn erneut verzweifeln lassen. Hätte er zu diesem Zeitpunkt noch Tränen gehabt, er wäre in ihnen ertrunken. Der Junge mit den Fuchsohren wusste nicht, wie lange er sich schon die Hände auf die Ohren gepresst hatte. Hier unten, in der Dunkelheit, hatte er zügig das Zeitgefühl verloren. Er hätte hier schon seit Tagen sitzen können. Außer seiner Angst nahm er sonst nichts mehr wahr. Seiner Angst und der Verzweiflung. Die Frage, warum Orochimaru ihn nicht direkt von Sasuke getrennt hatte, waberte erneut durch Matsuros Bewusstsein. Hätte das nicht die Dinge viel einfacher für diesen Schlangenfreak gemacht? Dass der Grund darin lag, dass Orochimaru Sasuke die eigene Hilflosigkeit vorführen wollte, wenn er ihm Matsuro wegnahm, konnte der Zehnjährige nicht wissen. Dazu fehlte ihm das Verständnis für die Bösartigkeit des San-Nin. Langsam ließ der Fuchsjunge seine Hände von den Ohren sinken. Blickte in die Dunkelheit, die für ihn nicht mehr so undurchdringbar war, wie noch zu Beginn. Scheinbar hatte sich ein Teil seines Chakras regeneriert und ihm ermöglicht seine Uchiha-Augen - er vergaß immer wieder den Namen dieser ganz besonderen Augen - zu reaktivieren. Doch das hätte er sich auch sparen können. Er war nach wie vor alleine. Nicht einmal Wachen standen vor dem Gitter, welches die Nische vom Gang trennte. Doch dann nahm er eine Veränderung in der Dunkelheit war. Da war ein schwacher Lichtschein, der sich ihm näherte. Er presste sich wieder mehr in die Ecke, um die der Schutzkreis lag. Sasuke hatte ihm gesagt, dass er auf gar keinen Fall diesen verlassen sollte und genau das würde er tun. Sasuke hatte ihn immer beschützt und nicht wie ein Kind behandelt, welches von nichts Ahnung hatte. Genau wie Naruto. Matsuro spürte, wie Tränen in ihm aufstiegen, doch weinen konnte er einfach nicht mehr. Denn auch wenn er sich so fühlte, als müsse er weinen, Tränen hatte er immer noch keine. Er wollte nach Hause. Nach Haus mit Sasuke zu Naruto und den Füchsen. Dort wo er er selbst sein konnte und keiner ihn auslachte, ausgrenzte oder als Monster bezeichnete. In das Haus, in dem er von den beiden und Itachi so selbstverständlich willkommen geheißen worden war und wo sie ihm ein eigenes Zimmer eingerichtet hatten. Das Zimmer, dass er in seiner Panik, als Orochimaru plötzlich vor ihm auftauchte gesprengt und damit Sasuke, der just in dem Moment sich schützend vor ihn gestellt hatte, raus geschleudert hatte. Das alles war seine Schuld. Orochimaru war gekommen, um ihn zu holen. Und hätte er Sasuke nicht mit seiner Explosion K. O. geschlagen, dann hätte dieser sich in Sicherheit bringen können. Dann hätte Silver... Und dann fand Matsuro doch noch Tränen in sich, als er sich erinnerte, wie Silber schützend zwischen sie und Orochimaru gesprungen war und alles versucht hatte, den Mann mit der lila Schleife auf dem Rücken von ihnen fern zu halten. Dieser hatte den armen, silbernen Fuchs furchtbar zugerichtet, bis er reglos liegen geblieben war. Ob... ob es Silver gut ging? Er sah so leblos aus, als Orochimaru endlich von ihm abgelassen hatte. Hatte der Fuchs noch geatmet? Matsuro konnte sich nicht erinnern, ob sich der Brustkorb, der von dem Kampf gegen Orochimaru so deformiert wirkte, sich noch gehoben und gesenkt hatte. Das Licht war näher gekommen und der Junge hörte das zischende Lachen ihres Entführers. Er blickte auf und alle Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Hinter Orochimaru standen zwei Lakaien, die den erschlafften Körper seines Pflegedads an dessen Armen hergezogen hatten. "Du musst diesem sturen Bock wirklich viel bedeuten.", sprach ihn Orochimaru zischend an. "So viel, dass er für dich gestorben ist." Matsuros Herz blieb geschockt kurz stehen, bevor er nur noch schreien konnte. Er musste sein Entsetzen und seinen Schmerz einfach hinaus brüllen. Doch dann hustete Sasuke plötzlich und einige Blutstropfen fielen unter ihn auf den Boden. "I... ich bin... noch... noch lange nicht... tot.", kam es erschöpft, aber dennoch mit einem spottenden Unterton von dem Uchiha, der alles dransetzte, seine Füße unter sich zu ordnen und aus eigener Kraft zu stehen. Orochimaru wandte sich zu ihm und schlug ihm mit der Rückhand ins Gesicht, so dass Sasuke sich ein wenig drehte und dann auf den Boden fiel, da ihn die zwei Lakaien losgelassen hatten. Entsetzt blickte Matsuro auf den blutverschmierten, nackten Rücken seines Pflegevaters. Woher all dieses Blut kam konnte er nicht sagen. Dazu waren da einfach zu viel Blut und merkwürdige Gräben auf Sasukes Rücken. Das Blut muss in reinsten Sturzbächen geflossen sein, denn auch Sasukes Hose war völlig vom Blut durchzogen. Sasuke begann zu lachen, während er sich langsam mit den Armen etwas nach hinten schob, so dass er alsbald auf dem Boden kniete und sich dann recht steif nach oben stemmte. Als er sich erneut zur Nische wandte konnte Matsuro erkennen, dass Sasukes linkes Auge völlig zugeschwollen und auch der rechte Mundwinkel einiges abbekommen und angeschwollen war. An der Stirn hatte er eine fiese Platzwunde, die erneut blutete. Immer noch lachte der Uchiha. Oder weinte er? So genau konnte Matsuro das nicht unterscheiden. "Warst... warst auch schon mal... überzeugender, Oro.", stichelte er weiter ihren Entführer. Dieser packte Sasuke am Hals, hob ihn auf, als wäre er nur eine Puppe und knallte ihn rücklings gegen die Wand des Ganges, so dass der Uchiha den Bodenkontakt verlor. "Löse das Schutzsiegel, dann hört der Schmerz für dich auf.", forderte Orochimaru erneut. "Nein.", erwiderte Sasuke angewidert und spuckte Orochimaru blutigen Speichel ins Gesicht. Dieser wurde davon so wütend, dass er Sasuke gegen die Wand am Gangende warf, wo der Uchiha mit einem lauten Krachen dagegen prallte und auf dem Boden zum Liegen kam. Matsuro wollte schon aufspringen und an die Gitter eilen, als er Sasukes Stimme hörte. "Nein, Matsuro. Bleib in der Ecke.", schrie Sasuke streng. Sofort erstarb Matsuros Vorhaben. Woher Sasuke, der ihn gar nicht hatte sehen können, gewusst hatte, was er vorhatte, blieb ihm ein Rätsel. Orochimaru schlenderte regelrecht zu Sasuke, der erneut versuchte sich aufzustemmen, packte ihn am Haar und zog seinen Kopf nach oben. "Ich hatte wirklich darauf verzichten wollen... aber wir ziehen jetzt andere Seiten auf. Es gibt einige meiner Untergebenen... die sich sehr freuen werden, dich wieder zu sehen.", zischte der San-Nin. Was der Älteste da meinte erschloss sich Matsuro nicht. Dazu fehlte ihm der Teil von Sasukes Geschichte, die sich allein um seine Ausbildung bei Orochimaru drehte. Dann ließ Orochimaru Sasukes Kopf los, der kraftlos wieder auf den Boden fiel, bevor er seinen zwei Lakaien ein Zeichen gab, den jungen Mann erneut zu packen und wegzubringen. "Naruto...", stammelte Sasuke, dessen Kampflustigkeit aus der Stimme völlig verschwunden war. "Naruto wird kommen und dich retten. Bleib einfach... im Schutzkreis... Hast du gehört, Matsuro? Bleib im Schutzkreis." Matsuro schrie hinter Sasuke her, während Orochimaru mit einem zweideutigen Lächeln auf dem Gesicht folgte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)