Wo dein Herz schlägt von ChogaRamirez (Star Trek: Classic) ================================================================================ Kapitel 13: Vulkans Seele ------------------------- Ein paar Stunden später ... Spocks Augenbraue wanderte in ungeahnte Höhen, als er sich zusammen mit Jim Kirk und Dr. McCoy auf die Oberfläche von Vulkan beamte. McCoy hatte lange mit Kirk im Transporterraum gestritten, dass es absolut nicht notwendig ist, dass man ihn in seine Atome zerlegte und auf Vulkan wieder zusammen setzte. Letztendlich ließ sich McCoy doch beamen, wenn auch nur unter Protest und erst nachdem ihm Kirk etwas ins Ohr geflüstert hatte. "Was ist unsere Intention auf meiner Heimatwelt?", fragte der Wissenschaftsoffizier und schaute seine Freunde an. "Ich verstehe es nicht." Sie gingen - nein, gehen war das falsche Wort, sie staksten - über die raue, felsige Oberfläche des Khin'sh'inarr, eines Hügels, an dessen Spitze die Villa Botschafter Sareks stand und dessen nördliche Seite den Beginn dessen, was die Vulkanier den Glutofen nannten, bedeutete. McCoy wurde von Sekunde zu Sekunde heißer. "Mir gefällt das Klima", gab er ironisch von sich. "Dann wird es dir da oben auf dem Hügel noch besser gefallen, Pille", erwiderte Kirk und ging voran. "Oh ja, ich bin total begeistert ...", murmelte McCoy und folgte Jims Beispiel. Spock zog es vor, nichts zu sagen und wortlos den beiden Männern zu folgen. Sie erreichten den Hügel und fanden eine wirkliche Traumaussicht vor. Direkt voraus stand die Villa, dahinter führte eine Straße in Serpentinen den Berg hinunter, durch die Wüste und bis zur Hauptstadt. Wenn man nach Norden blickte, fand man das Haus an einem Abgrund stehen. Zwei Balkone des Hauses ragten über die Klippe hinaus, in den Glutofen hinein. "Sie wissen wirklich, wie man wohnt, Spock", witzelte Kirk, was bei Spock ein Augenbrauenheben provozierte. "Meine Mutter hat auf den Balkonen bestanden." "Wie auch immer ... - Meine Herren: Wir sind am Ziel", sagte Kirk und grinste in die Runde. McCoy erwiderte das Grinsen schwach und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Ich hätte mich nicht dazu überreden lassen sollen ..." Jim klopfte Pille motivierend auf die Schulter, eher der den Türsummer betätigte. "Ja ha, eine Sekunde!", flötete es von drinnen und Kirk, Spock und McCoy tauschten einen überraschten Blick. Die Tür öffnete sich und Amanda Grayson betrat die Terrasse, auf denen die Drei standen. "Captain Kirk, Doktor McCoy", rief sie überrascht aus. "Es ist schön Sie mal wieder zu sehen." Dann fiel ihr Blick auf Spock und die Überraschung in ihrem Blick wandelte sich in Liebe. "Und dich auch, mein Sohn." Damit umarmte sie ihn. "Wir werden deine Gastfreundschaft nur für kurze Zeit in Anspruch nehmen", sagte Spock und erwiderte die Umarmung seiner Mutter flüchtig. Amanda sah ihm in die Augen und legte ihm sanft eine Hand auf die Wange. "Ich bin wirklich sehr froh, dass es dir wieder besser geht." Dann drehte sie sich zu Kirk um. "Sarek ist momentan nicht da. Er hat einen wichtigen Termin in der Hauptstadt und wird erst in einigen Stunden zurück sein." 'Besser geht es nicht', dachte Kirk und grinste innerlich. Nach außen hin zeigte er das aber nicht. "Mutter, ich habe nicht vor, allzu lange an diesem Ort zu verweilen", sagte Spock, doch wurde von Amanda abgeschnitten. "Ach papperlapapp, ich muss dir was zeigen." Damit griff sie ihn bei der Hand und zog den verdutzten Vulkanier hinter sich her: "Kommen Sie, kommen Sie!" Dieser Ruf galt Kirk und McCoy, die einander angrinsend, das Haus betraten. =A= Im Haus herrschte eine angenehme Kühle. Sie entsprach zwar nicht den irdischen Standards für Raumtemperaturen, aber verglichen mit den Außentemperaturen von Vulkan war es eine Erleichterung. McCoy seufzte erleichtert, als die Doppelflügel-Tür hinter ihm ins Schloss fiel. "Es ist gut, dass Sarek nicht da ist, oder?", fragte er leise zu Kirk, der seine Frage mit einem knappen Nicken bestätigte. "Schauen Sie sich ruhig um, Captain, ich glaube, Sie hatten noch nie Gelegenheit, sich unser Haus anzuschauen, oder?", fragte Amanda und tauchte aus einer Tür auf, um die beiden Männer freundlich anzulächeln. "Kann ich Ihnen etwas bringen?" "Mutter, wir ..." "Spock, sei so gut und hol unseren Gästen doch mal zwei Sitzkissen. Du weißt, wie eigen dein Vater bei Fremden ist, die sich auf seine Couch setzen." Spock sah seine Mutter einen Moment lang an, nickte dann knapp und verschwand aus der Lobby in einen angrenzenden Raum. Mit einem warmen Lächeln näherte sich Amanda Kirk und McCoy, die etwas unschlüssig im Eingangsbereich des Hauses standen. "Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?" Kirk lächelte die Frau an. "Würde es Ihnen reichen, wenn ich sagen würde, dass Ihre Schönheit mich aus dem Pferdekopfnebel hergeholt hat?" "Jim! Du sprichst mit einer verheirateten Frau!" Der Captain lächelte noch ein wenig breiter. "Ich dachte, dass eventuell der Aufenthalt auf Vulkan die fehlenden Erinnerungsengramme wieder an die richtige Stelle schieben könnte." "Fehlende Erinnerungsengramme?", wiederholte Amanda und sah Kirk fragend an. Gerade als der Captain antworten wollte, tauchte Spock mit den gewünschten Sitzkissen wieder auf und reichte sie seiner Mutter. "Ich danke dir, mein Sohn. Möchtet ihr etwas trinken?" "Nein, danke, Frau Botschafter", sagte Kirk und schaute zu Spock herüber. "Wir geht es dir, alter Freund?" Spock neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und überlegte einen Moment über diese Frage. "Es geht mir gut", antwortete er schließlich emotionslos. "Emotionsgeladen wie immer", stichelte McCoy und Kirk schaute ihn ein wenig missbilligend-amüsiert an. Dies reizte McCoy noch mehr - hauptsächlich zum breiten, unschuldigen Schuljungen-aus-den-Südstaaten-Grinsen, wenngleich die Schuljungenzeit bei ihm nun schon wirklich ein paar Jährchen in der Vergangenheit lag. "Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, Captain, das seine emotionale Reaktionsschwelle mal wieder knapp über einer Milliarde liegt." Kirk kam nicht dazu, sich eine passende Antwort zu überlegen, denn in diesem Moment gab die Eingangstür ein akustisches Signal von sich und öffnete sich langsam. Die Augen aller Anwesenden richteten sich auf die Person, die das Anwesen von Botschafter Sarek betrat. Unter dem typisch vulkanischen Gewand konnte man nur erahnen, wer die Person war. Die Kapuze hatte sie zum Schutz vor den vulkanischen Sonnen tief ins Gesicht gezogen. "Saavik!", sagte Amanda freudig-überrascht. "Du bist ja schon wieder da." "Es war wirklich besser, dass du nicht mitgekommen bist, Amanda", erwiderte die Angesprochene, zog sich die Kapuze vom Kopf und öffnete das Gewand. "Die Sonnenintensität ist heute wieder sehr stark." Noch hatte Saavik nicht gesehen, dass Besuch im Haus war. "Saavik?", setzte Amanda daher an, doch die Frau hörte sie nicht. Sie hängte ihre Robe an die Garderobe und unterhielt sich weiter mit Amanda. "Ich war heute bei einer Heilerin. Es ist alles in Ordnung", sagte sie, als sie Amandas Blick im Rücken spürte. "Hier offenbar nicht?", fragte sie und drehte sich um. "C ... Captain Kirk?!" Kirk grinste breit wie ein Honigkuchenpferd. "Schön Sie wieder zu sehen, Lieutenant. Sie sehen gut aus." Sein Blick wanderte von ihrem überraschten Gesicht zu der deutlich sichtbaren Wölbung ihres Bauches. "Das vulkanische Essen bekommt Ihnen anscheinend." Saavik starrte Kirk für einen Moment an. Ihr Blick huschte kurz zu Amanda, dann zu McCoy und blieb schließlich bei Spock hängen. Spock sah sie an, hob seine linke Hand und vollführte den traditionellen vulkanischen Gruß. "Langes Leben und Frieden, Lieutenant", sagte er und räusperte sich, als sein Blick auf ihren Bauch fiel. "Und wenn ich das so bemerken darf, Sie sehen wirklich gut aus." Saavik brauchte ein paar Sekunden, um sich von ihrem wortlosen Starren loszureißen. Zögerlich hob sie ebenfalls die Hand und formte die Finger zum vulkanischen Gruß. Ihre Hand zitterte dabei, wie McCoy mit geschultem Auge feststellte. "Es ist angenehm, Sie wiederzusehen, Sir", sagte Saavik zu Spock und vermied den direkten Blickkontakt. Der Vulkanier hob eine Augenbraue und schaute seinen Schützling an. Sie zitterte. Das war etwas, das er von ihr nicht kannte. "Ich stelle fest, dass es ebenfalls angenehm ist, Sie wiederzusehen, Lieutenant. Ich wünschte nur diese Wiedersehen fänden zu mehr regelmäßigeren Zeitpunkten statt." "Ich habe einige Verpflichtungen hier auf Vulkan wahrzunehmen, weswegen meine Zeit begrenzt ist", erwiderte Saavik ausweichend. Für einen Moment wusste sie nicht, was sie mit ihren Händen anfangen sollte. Sie entschloss sich letztendlich dazu, sie hinter dem Rücken zu verschränken. "Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, ich habe noch zu tun ..." "Verpflichtungen?", echote Spock und schaute die Frau an. "Welcher Art sind diese Verpflichtungen?" Statt einer Antwort warf Saavik einen hilfesuchenden Blick zu Amanda. "Lass sie doch erstmal reinkommen, Spock", meinte Amanda und legte Spock eine Hand auf den Arm. "Wie du wünscht, Mutter", sagte Spock und schaute sein Protegé ein wenig verwundert an. "Ich dachte nur ..." Sein Blick fiel erneut auf ihren Bauch und in ihm regte sich plötzlich für ihn unverständliche - menschliche - Wut. Wie konnte sie ihm verschwiegen haben, dass sie schwanger war? Das Amanda Spock in ein Gespräch verwickelte, nutze Saavik, um schnellstmöglich zu verschwinden. Am geeignetsten erschien ihr das private Arbeitszimmer von Sarek mit der großzügigen Bibliothek. Sie hatte die Blicke von Spock, Kirk und McCoy gesehen und konnte sich sehr gut vorstellen, was sie dachten. Früher - vor dem Desaster mit Genesis - war sie sehr gern in Spocks Nähe. Doch jetzt, als sie ihn seit Monaten das erste Mal wieder von Angesicht zu Angesicht sah, fühlte sie sich unwohl in seiner Nähe. Er sollte nicht wissen, was wirklich los war. Es war zwar hauptsächlich Sareks Wunsch, aber auch zum Teil ihr eigener. Spock sah zu Saavik, und bemerkte, dass sie flüchten wollte - allerdings schloss sich gerade die Tür der Bibliothek. "Du wirst mich entschuldigen, Mutter", sagte der Vulkanier und trat auf die Bibliothekentür zu. Kirk sah zu McCoy, dann zu Amanda. "Das ist nicht gut, oder?" Die Frau lächelte. "Na, eigentlich im Gegenteil ...", erwiderte sie geheimnisvoll. =A= Kaum dass sich die Tür hinter ihr schloss, griff sich Saavik wahllos eines der antiken Bücher – Sareks Heiligtümer -, die aus echtem Papier bestanden. Es war ihr im Moment egal, welches Buch, Hauptsache es lenkte sie etwas von ihren wirren Gedanken ab. Doch kaum, dass sie das Buch aufgeschlagen hatte, hörte sie, wie die Tür sich erneut öffnete. Unmittelbar danach spürte sie die Präsenz von Spock im Raum. Saavik atmete tief durch und ignorierte Spock fürs Erste. Sie saß da und las Eine Geschichte zweier Städte. Er erinnerte sich an das Buch, hatte er es doch seinerzeit Kirk zum Geburtstag geschenkt. "Es war die Beste aller Zeiten, es war die Schlechteste aller Zeiten", zitierte er und trat auf sie zu. "Was bedrückt Sie, Saavikam?" Als Spock zu sprechen begann, zuckte Saavik kurz zusammen. Und als er sich ihr näherte, verkrampften sich ihre Hände um den Einband des Buches. "Mich bedrückt nichts, Sir", erwiderte sie förmlich. "Bei allem Verlaub, Lieutenant, das sehe ich anders", sagte er und trat näher. "Sie wirken ein wenig verspannt." Damit nickte er in Richtung ihrer Hände und schaute die hübsche junge Frau an. 'Warum vertraut sie mir nicht mehr? Wir waren doch immer offen und ehrlich miteinander.' "Es ist alles in Ordnung", antwortete Saavik und erwiderte Spocks Blick für wenige Sekunden, dann senkte sie den Kopf und hoffte, dass er einfach wieder ging. Das Leben auf Vulkan war für sie schon kompliziert genug. Spock konnte sie jetzt nicht auch noch gebrauchen. "Warum lügen Sie mich an, Lieutenant?", fragte der Sternenflottencaptain und seufzte. "Sie enttäuschen mich, Saavikam. Wir waren doch bisher immer offen und ehrlich miteinander, warum können Sie das nicht auch heute sein?" "Ich ...", begann sie, brach aber wieder ab. "Es hat nichts mit Ihnen zu tun, Sir. Ich möchte Sie nicht mit meinen Problemen belasten." "Seit wann belasten mich Ihre Probleme, Saavikam?", fragte Spock und sah sie ernst an. "Es tut mir Leid, aber ich kann nicht mit Ihnen darüber sprechen", sagte sie ausweichend und erwiderte Spocks Blick. "Wenn Sie mich bitte allein lassen würden?" "Warum können Sie mit mir nicht darüber sprechen?" Erneut eine Frage, erneut sah er sie an und erneut konnte sie sehen, dass er unwillig war, zurückzustecken. "Es ist ... kompliziert", erwiderte Saavik zögernd, klappte das Buch zu, stand auf und stellte es zurück ins Regal. Dann sah sie Spock an und eine Wut regte sich in ihr, die sie schon eine Weile nicht mehr gespürt hatte. Warum war Spock nur so stur? Warum verstand er nicht, dass sie nicht mit ihm reden wollte? Warum konnte er nicht einfach wieder gehen und so schnell nicht zurückkehren? Der Vulkanier sah sie an und schüttelte den Kopf. "Kompliziert ist... nur ein anderes Wort für schwierig. Und mit schwierig haben wir keine Probleme. Nie gehabt." "Bitte, Sir, gehen Sie", bat Saavik und in ihrer Stimme schwang ein Flehen mit. "Ich kann Ihnen nicht sagen, was mich momentan beschäftigt. Ich möchte auch nicht, dass Sie Etwas davon erfahren. Ich möchte nur, dass Sie mich allein lassen." "Warum?", fragte Spock und sah sie verständnislos an. Er trat noch näher auf sie zu und deutete auf ihren Bauch. "Es ist doch keine Schande, was auf Genesis passiert ist. Wenn Sie das Kind von Jemandem empfangen haben, den Sie lieben, ist es in Ordnung." "Es geht Sie nichts an!", erwiderte Saavik mit wütender Stimme und in einer Lautstärke, die nicht erforderlich wäre. Spock hob eine Augenbraue. "Faszinierend", sagte er ob des Gefühlsausbruches und räusperte sich anschließend. "Mir scheint, wir müssen dringend an Ihrer Selbstbeherrschung arbeiten." "Da ich nicht mehr Ihre Schülerin bin, ist es unerheblich, was Sie von meiner Selbstbeherrschung halten." Für einen Moment war ihr der aggressive Unterton in ihrer Stimme unangenehm, doch sie fing sich schnell wieder und sah Spock herausfordernd an. Die Augenbrauen wurden nun beide in die obere Stratosphäre erhoben, der Vulkanier legte den Kopf schief und betrachtete Saavik eindringlich. "Wenn Sie es so sehen ...", sagte er dann und klang ganz leidenschaftslos. Im Inneren jedoch brodelte er. Wie konnte diese ... - Wie konnte die Frau, die er protegiert hatte, ihm so ein Messer in den Rücken rammen? "Ich werde Ihnen immer dankbar sein, dass Sie mich gerettet und mir eine Chance gegeben haben, aber halten Sie sich in Zukunft aus meinem Leben heraus, den es geht Sie nicht das Geringste an und ich werde Ihnen gegenüber auch keine Rechenschaft ablegen für das, was ich getan habe!" "Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig", sagte der Vulkanier und sah die Frau an. "Ich habe mir nur Sorgen um Ihre Person gemacht. Schließlich sind Sie die Person die ich ... als Protegé sehe." "Es ist für mich unbedeutend, ob Sie sich Sorgen machen oder nicht", erwiderte Saavik und man konnte ihr ansehen, dass sie sich in Spocks Gegenwart unwohl fühlte. "Wenn Sie das sagen ...", lies sich Spock vernehmen, sah dann kurz zur Tür und trat auf selbige zu. "Ich bin sicher, Sie werden auch ohne meine Hilfe mit eventuellen Unannehmlichkeiten fertig." "Mit Sicherheit, Sir ..." Als sich Spock der Tür zuwandte, wollte Saavik ihn für einen Moment zurückrufen und ihm alles erzählen. Doch dann klangen wieder Sareks Worte in ihrem Kopf und sie schüttelte kurz den Kopf. Es war besser, wenn Spock ging und Vulkan für die nächsten Monate den Rücken kehrte ... – zumindest redete sie sich das ein ... "Gut", sagte Spock, öffnete die Tür und hatte den Raum verlassen. Was Saavik nicht sah, war, dass er sich auf der anderen Seite der Tür gegen selbige lehnte und wenn es nicht so absolut nicht Vulkanisch gewesen wäre, hätte er geseufzt. =A= Doch dann, mit etwas, das wissenschaftlichem Interesse ähnelte, sah der Mann zu seiner Mutter. "Ist dir an Lieutenant Saavik etwas Merkwürdiges aufgefallen, seit sie hier ist?" Amanda sah Spock mitfühlend an und hätte ihm liebend gerne eine tröstende Umarmung gegeben. Doch das wollte er schon nicht mehr, seit er zwölf Jahre alt war. Es war nicht vulkanisch. Sie seufzte leise und näherte sich ihrem Sohn. "Was genau meinst du, Spock?" "Nun, Stimmungsschwankungen, merkwürdige Reaktionen gegenüber anderen vulkanischen Männern, eventuell sogar bei einem bestimmten Mann sehr heftige emotionale Schwankungen?", zählte der Mann auf und senkte seine Stimme noch mehr, damit seine Freunde nichts davon mitbekamen. "Es ist zweifelsfrei bewiesen, dass Saavik in anderen Umständen ist. Auf der Erde würde sich niemand wegen ein paar Stimmungsschwankungen Sorgen machen. Es gehört bei einer Schwangerschaft eben dazu." Amanda blieb direkt vor Spock stehen und nahm seine Hand in ihre. "Du musst verstehen, dass Saavik nicht mehr das kleine Mädchen ist, das sie früher einmal war. Sie ist erwachsen geworden und ist nicht mehr auf deine ständige Unterstützung angewiesen." Amanda seufzte und schloss für einen Moment die Augen. "Die ganze Situation ist nicht gerade das, was man auf Vulkan eine klassische Schwangerschaft bezeichnet. Es ist für dich wirklich so verwunderlich, dass ihre romulanischen Wurzeln deutlicher zum Tragen kommen?" "Das meine ich gar nicht", sagte Spock. "Ich meine nicht die üblichen pränatalen Stimmungsschwankungen bei Frauen, die offenbar in jeder Spezies auftreten. Ich rede von etwas Bestimmten. Ist sie gegenüber einem bestimmten Mann sehr aggressiv geworden?" "Ah", machte Amanda und nickte wissend. "Ich verstehe, auf was du hinaus willst. Nein, bislang ist das nicht vorgefallen." 'Was nicht weiter verwunderlich ist, da der betreffende Mann bis eben gar nicht auf diesem Planeten war ...', fügte sie in Gedanken hinzu. Spock beugte sich vor und senkte die Stimme noch ein wenig mehr. "Wirklich, keine übermäßigen Stimmungsschwankungen, die vom - du weißt schon was - hervorgerufen werden könnten?" Amanda schüttelte den Kopf und musste ein Lächeln verbergen. "Ich weiß, auf was du abspielt, mein Junge. Ich hatte auch schon diesen Verdacht, aber es gab bislang noch keine eindeutigen Beweise für das Nim Torr." "Aber sie verhält sich schon auffällig, oder, Mutter?", fragte der Vulkanier. =A= Ein paar Meter weiter runzelte McCoy die Stirn, als er die Worte Nim Torr hörte. Darüber hatte er mal irgendwas gelesen? Worum ging es da noch gleich? Kirk sah seinen alten Hausarzt an. "Weißt du, worüber die reden?" "Über das Nim Torr." "Und was ist das?" "Keine Ahnung ..." McCoy legte den Kopf schief und dachte nach. Woher kam ihm dieser Begriff nur bekannt vor? "Ich glaube, ich habe mal etwas darüber gelesen ...", murmelte er in einer Lautstärke, so dass nur Kirk ihn hören konnte. "Und was?", fragte der Captain, ihn anschauend und nun - fast schon wie der ehemalige Wissenschaftsoffizier selbst, die Augenbraue hebend. "Das war im Mount Seleya. Irgendwas mit Verbindung auf geistiger und körperlicher Ebene ..." McCoy zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung ..." © Choga Ramirez & Calvin Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)