So was wie Liebe von Freyaria_Fire (Wege ins Glück) ================================================================================ Kapitel 21: 05.11. ------------------ So, ich weiß, dass ich sehr lange nichts von mir habe lesen lassen.. Ich bin im Moment sehr im Stress, da ich in der 12. Klasse bin und einige Großprojekte anstehen. Außerdem habe ich ein paar private Sorgen, die ich erst klären muss, bevor ich mich wieder voll und ganz meiner Geschichte widmen kann. Ich hoffe, dass ihr dafür Verständnis habt, dass ich zuerst mein eigenes Leben klären muss. Und nun viel Spaß beim Lesen, falls ihr noch da seid. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 20: 05.11. Es ist noch mitten in der Nacht, als Sidal Zorro und Kate weckt. Die beiden reiben sich den Schlaf aus den Augen, während Sidal ihnen Proviant und die Schlüssel von Valeskas Wagen überreicht. „Ihr müsst vorsichtig sein. Kate, du kennst den Weg, aber Zorro muss fahren. Beeilt euch, achtet nicht auf Geschwindigkeitsbegrenzungen, holt alles aus dem Wagen raus! Ihr müsst noch vor heute Abend die Grenze zur alten Heimat von Valon überquert haben.“, ihre Stimme überschlägt sich beinahe. Zorro hört ihr angestrengt zu und packt seine Tasche, dabei bemerkt er allerdings Sidals Brief nicht. Kate sitzt in aller Seelenruhe auf dem Sofa und gähnt. „Sitz dort nicht so faul herum Kate!“, fährt Sidal sie an. „Hmm wäre es nicht sicherer, wenn du mit uns mitkommen würdest Sidal?“, fragt Kate. Sidal schüttelt mit dem Kopf und meint, dass es besser sei, wenn sie sich in zwei Gruppen teilen und da die Schattenwesen Zorro noch nicht kennen, sei es besser, wenn er Kate an Sidals Stelle begleitet. Kate schweigt daraufhin, steht auf und öffnet den Schrank im Raum. Sie zieht die Sachen achtlos heraus und stopft sie in ihre Reisetasche. Zorro bemerkt, dass auch einige Waffen dabei sein müssen, denn einige in Stoff gehüllte Gegenstände lassen nichts anderes vermuten. Aller Neugierde hingegen entschließt Zorro sich dazu nicht nachzufragen, was sich in den Stofftüchern verbirgt, denn er kann sich denken, dass er es eigentlich gar nicht so genau wissen möchte. Es dauert nicht lange und Kate hat alle ihre Sachen zusammengepackt und will ihre Tasche schultern. Zorro jedoch greift nach der Tasche und verlässt mit seiner eigenen Tasche und Kates den Raum. Sidal und Kate sehen Zorro einen Moment lang perplex nach und laufen ihm schließlich hinterher. „Hey gib mir meine Tasche zurück!“, fordert Kate. „Ich dachte, dass wir uns beeilen müssen! Es dauert zu lange, wenn du die Tasche selbst trägst, also lass mich das machen.“, antwortet er trocken. Kate bleibt stehen und sieht Sidal und Zorro nach. In ihrem Gesicht zeigt sich kurz ein Anflug von Empörung, da sie sich als schwach betitelt fühlt, doch dann seufzt sie bloß leise. Valon eilt zu ihr und zieht sie mit sich mit. „Nicht stehen bleiben Kate, dafür ist nun keine Zeit mehr!“, sagt er und befördert sie nach draußen. Sidal und Zorro packen gerade die Taschen auf die Rücksitze und werden dabei von Shahun genervt. „Aber Sidal es wäre wirklich praktischer, wenn Kate einfach hier bleiben würde…“, beginnt dieser gerade einen Satz. Sidal dreht sich zu ihm und wirft ihm einen vernichtenden Blick zu. Sofort bricht er seinen Satz ab und sieht schweigend zu Boden. „Na los Kate, steig in den Wagen, man wird euch schon erwarten. Ich werde euch kontaktieren, sobald wir wieder bei Valeska sind, mach dir keine Sorgen, ich werde Sidal mit meinem eigenen Leben schützen und zur Not wird Mihawk sie holen kommen. Er befindet sich nicht weit von hier entfernt und wartet auf mein Zeichen.“, flüstert Valon ihr zu. Kate sieht ihn an und nickt dankend, dann geht sie auf den Wagen zu und steigt auf der Beifahrerseite ein. Durch die Scheibe blickt sie Sidal an, welche ihr zulächelt und winkt. Auch Zorro steigt in den Wagen ein. Nach wenigen Sekunden ertönt das Geräusch des Motors und die beiden fahren davon. Der schwarze Wagen verschwindet in der Nacht, nur die Rücklichter sind für die anderen drei noch zu sehen. Ortswechsel Ace öffnet seine Augen und sieht an die Decke von Valeskas Zimmer. Er blinzelt ein paar Mal und richtet sich dann ein Stück auf. Er liegt in Valeskas Bett und ist mit einer der vielen Decken zugedeckt. Er kann sein Oberteil auf dem Boden entdecken. Valeska muss es ihm ausgezogen haben. Sein Blick schweift suchend umher, dann endlich entdeckt er sie. Sie sitzt wieder an ihrem Schreibtisch und ist ganz in eines der Bücher versunken. Krampfhaft versucht Ace sich daran zu erinnern, was passiert ist, bevor er einschlief. Valeska und er hatten über ihre Vergangenheit im Waisenhaus gesprochen, sie hatte geweint und danach haben sie stundenlang dort gesessen und geredet. Irgendwann hatte es an der Tür geklopft, Valeska hatte Ace angesehen und ihn plötzlich angegrinst. Danach hatte sie ihn aufs Bett geschubst und ihm einen Kuss gegeben. Ab da an verschwimmen seine Erinnerungen, er muss in der Zeit eingeschlafen sein, die zwischen dem Kuss und dem Öffnen der Tür lag. Sie hatte ihn geküsst und dann hatte er sie zur Türe gehen sehen. Er weiß noch, dass er verwundert darüber gewesen war, dass sie ihn so plötzlich geküsst hat. Leise murrend streicht er sich mit einer Hand durchs Gesicht. Seine Sicht ist immer noch leicht verschwommen. Was hat Valeska denn mit ihm gemacht? Hat sie ihn etwa verzaubert? Langsam hebt sie ihren Kopf und dreht sich zu ihm um. „Du bist wieder aufgewacht? Verzeih, ich wusste nicht, dass dich meine Kraft ohnmächtig werden lassen würde.“, sagt sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie erklärt ihm, dass sie vorgehabt hatte den Störenfried zu ärgern, doch daraus wäre nichts geworden, da Valeskas plötzlich aufkeimende Kraft zu stark für Aces Körper gewesen zu sein scheint, Folge dessen habe er das Bewusstsein verloren. „Warum hast du mich geküsst?“, fragt Ace schließlich. Valeska sieht ihn verwundert an. „Weil mir danach war.“, antwortet sie. Ace legt den Kopf schief. „Und warum habe ich kein Oberteil mehr an?“, fragt er weiter. „Weil ich dachte, dir könnte zu warm werden unter der Decke, zudem wollte ich nach der Wunde sehen. Sie ist fast komplett verschwunden und nur noch sehr schwach zu sehen, dass beruhigt mich ungemein.“, erklärt sie trocken. Ace zieht eine Grimasse, er hatte gehofft, dass das Ganze eine andere Erklärung habe. Valeska scheint ihm diesen Gedanken anzusehen und errötet für einen kurzen Augenblick. „Also wirklich, du solltest dich schämen so was zu denken!“, sagt sie hektisch und wendet sich wieder dem Buch zu. Ace blinzelt ein paar Mal und steht dann auf. Er tritt hinter sie und beugt sich über ihre Schulter. „Sag bloß, du schämst dich vor mir? Wo wir bereits zusammen gebadet haben und das viele Male, damals so wie vor einiger Zeit erst?“, haucht er ihr ins Ohr. Sie zuckt zusammen, woraufhin er sich aufrichtet und lacht. „Du hättest dein Gesicht sehen müssen!“, bringt er unter Lachen hervor. Wütend sieht sie ihn an und steht auf. „Was soll das? Ich finde das nicht witzig Ace!“, sagt sie energisch. Er sieht sie an und kann nicht aufhören zu lachen. Es dauert nicht lange und auch ihre Mundwinkel fangen an zu zucken. Nach einer Weile bricht auch sie in schallendes Gelächter aus und die beiden versuchen unter Lachen ein Gespräch zu führen. „Du… als wenn du so… ernst dabei…“, ertönt es von Ace. „Hör… auf… zu…lachen“, fleht Valeska und geht lachend zu Boden. Ace schüttelt den Kopf und sinkt ebenfalls zu Boden. Eine Weile lachen die beiden noch, dann wird es still. Schwer atmend sehen die beiden an die Decke. Irgendwann hält Ace die Stille nicht mehr aus: „Du sag mal Valeska?“. „Ja?“, antwortet sie. „Valon und du… wart ihr mal zusammen?“, Aces Frage ist bloß ein Flüstern. Valeska richtet sich ein Stück auf und sieht ihm in die Augen. „Zusammen ist nicht das richtige Wort. Wir waren Gefährten. Haben viel geteilt, Freude und auch Leid. Ich weiß nicht, ob wir uns wirklich so geliebt haben, wie man es bei einer Beziehung tun sollte, von daher denke ich nicht, dass man es als eine solche bezeichnen sollte.“, erklärt sie und legt dabei ihre Stirn in Falten. Ace betrachtet das und versinkt in seinen Gedanken. Ortswechsel Kate ist eingeschlafen, ihr Kopf ist gegen die Scheibe gelehnt und sie atmet ganz langsam. Zorro lauscht ihren regelmäßigen Atemzügen und achtet hin und wieder auf die Angaben des Navigationsgerätes. Er wundert sich, dass ein solcher Ort überhaupt einzuprogrammieren ist und vermutet bereits, dass an der Sache ein Haken sein wird. Ansonsten könne man in der Zeitung verkünden lassen, wo Kate ist. Nach einer Zorro endlos vorkommenden Stille durchdringt plötzlich Kates Stimme den Wagen: „Zorro? Warst du sehr glücklich mit deiner Ex?“. Kates Stimme ist leise, sanft und ein leichtes Zittern ist in ihr zu vernehmen. Zorro zuckt zusammen und mustert Kate mit einem Seitenblick. Sie hat ihre Augen aufgeschlagen und sich leicht zu ihm gedreht. „Scarlet und ich waren glücklich ja, jedenfalls dachte ich das immer. Aber nun weiß ich ja, dass sie mich nur benutzt hat.“, antwortet er trocken. Er kann Kates Blicke spüren und wird zunehmend nervöser. „Warum fragst du?“, will er wissen. Sie gähnt leise und beginnt zu erzählen: „Irgendwas an dir zieht Schattenwesen an, die Dämonen haben dies früh erkannt und scheinen mehr über dich zu wissen, als wir. Sie vermuten eine gewisse Fähigkeit in dir und haben deswegen Scarlet zu dir geschickt, sie sollte dich unter Kontrolle halten, dich an die Leine nehmen und sobald deine Fähigkeiten erwacht wären… hätte sie dich ihnen übergeben.“. Kates Worte treffen Zorro nur halb so hart, wie er selbst es vermutet hatte. Er hatte immer gedacht, dass es ihm noch sehr wehtun würde darüber zu sprechen und irgendwann die Seite der Dämonenjäger darüber zu kennen, aber ihre Worte kratzen ihn nur leicht an. „Und warum wollt ihr mich?“, hakt er nach. Kate blinzelt verwundert. „Du bist unser Freund Zorro. Valeska war viele Jahre lang auf der Suche nach Ace, dass du dazu kamst war ein Schicksalshauch, der mich nicht besser hätte treffen können. Wir wollen dich nicht besitzen, oder deine Fähigkeiten missbrauchen, wir mögen dich einfach.“, nuschelt sie. Zorro meint einen Augenblick lang einen Hauch von Röte in ihrem Gesicht erkennen zu können. Zorro lächelt. Diese Antwort beruhigt ihn und es tut gut zu wissen, dass die Dämonenjäger einen Freund in ihm sehen. Er wirft einen prüfenden Blick in den Rückspiegel und erstarrt, als er in zwei eisblaue Augen blickt. Hektisch dreht er sich nach hinten und starrt auf die leere Rückbank. Er könnte schwören, dass dort eben die Frau mit den Eisaugen gesessen hat. Kate ist aufgeschreckt und folgt seinem Blick. „Was ist los?“, sie ist beunruhigt. „Nichts, ich dachte ich hätte etwas gesehen… Vermutlich bin ich zu müde zum Fahren. Meine Augen spielen mir Streiche.“, murmelt er und sieht wieder auf die Straße. Kates Herz beginnt zu rasen und sie versucht ihre Fähigkeiten zu nutzen, doch kann sie niemanden außer Zorro und sich ausmachen. Erleichtert atmet sie aus. Schräg vor ihnen, am Horizont macht sich gerade der erste Sonnenstrahl bemerkbar und Kate zieht ihr Handy aus der Tasche. Sie tippt ein paar Zeilen an Valon, berichtet wie weit sie schon sind. Dann schließlich schaltet sie das Radio ein. Ortswechsel und ein paar Stunden später Valeska ist gerade dabei, den Frühstückstisch zu decken, als Neri sich zu ihr gesellt. Stumm sitzt er auf einem der Stühle und beobachtet ihre Bewegungen. Gekonnt ignoriert sie seine Blicke und stellt ihm eine Tasse mit Tee vor die Nase. Schwarzer Tee, er trinkt keinen anderen. Ein leichtes Lächeln huscht über sein Gesicht, als er die Teesorte erkennt. „Du weißt noch, was ich am liebsten trinke. Sehr schön. Aber sag mal… dieser Ace, was ist an ihm so toll?“, seine Stimme ist tief und ruhig. Valeska hält in ihren Bewegungen inne und sieht zu Neri. „Er ist der, auf den ich seit meiner Kindheit warte.“, sagt sie knapp. Neris Augen weiten sich. Er ist kurz davor aufzuspringen und zu schreien vor Wut. Dieser Ace war die Person, auf die Valeska all die Jahre vergeblich wartete? Wegen so einem, war sie regelmäßig in die Nähe des Waisenhauses geflüchtet und hatte nach ihm gesucht? Als Neri schon Luft holt, um zu schreien, betritt Ace die Küche. Er hat sich nicht dazu hinreißen lassen, sich ein Oberteil anzuziehen und geht direkt auf Valeska zu. Er nimmt sie in den Arm und küsst sie auf die Wange. „Guten Morgen Süße.“, nuschelt er dabei. Neri und Valeska sehen Ace gleichermaßen perplex an, während Valeska leichte Schamesröte ins Gesicht steigt, steigt Neri die Röte vor Wut ins Gesicht. Ace grinst nur breit und setzt sich Neri genau gegenüber. Valeska steht einen Augenblick sprachlos dort und muss dann grinsen, sie hatte verstanden. Ace war wohl schon vor der Tür, als Neri seine Frage gestellt hatte und wollte ihn nun zur Weißglut treiben. Leicht schüttelt sie den Kopf und serviert Ace dann einen Kaffee. „Den wirst du brauchen, schätze ich.“, sagt sie. Neri blickt mit weit aufgerissenen Augen zwischen den beiden hin und her und diese tun so, als würden sie dies nicht bemerken. Als Valeska sich setzt beginnt Ace zu frühstücken. Valeska beobachtet schmunzelnd, wie Ace sich die frischen Brötchen, welche sie schon besorgt hat schmecken lässt. Sie selbst knabbert an einem Körnerbrötchen und einigen Früchten herum. Neri hingegen scheint der Appetit vergangen zu sein, er trinkt seinen Tee und begnügt sich mit einem Apfel. Während er den Apfel isst, lässt er Ace keinen Moment aus den Augen und scheint von Minute zu Minute schlechtere Laune zu bekommen. Mit einem Mal legt er den Rest seines Apfels auf den Teller vor ihm. „Wo sind Valon und die anderen?“, fragt er tonlos. Valeska sieht ihn an und antwortet eben so tonlos: „Valon und Sidal sind bei Shahun. Mihawk ist bei ihnen in der Nähe.“. Neri nickt verstehend, doch fragt dann weiter: „Und wo ist Kate?“. Valeska schweigt über diese Frage und Neri scheint zu verstehen, dass sie nicht mit ihm darüber reden will. Nach dem Essen räumt Valeska in aller Seelenruhe den Tisch ab, während Neri sich wieder in die oberste Etage zurückzieht. Valeska kann Aces Blick im Nacken spüren. „Neri ist ein starkes Mitglied der Dämonenjäger gewesen, schon immer. Aber vor einigen Jahren löste er sich vor unseren Augen auf. Er verschwand einfach. Wir dachten die Dämonen hätten ihn damit getötet, doch anscheinend scheint er aus der Zwischendimension zurückgekehrt zu sein, weil ich seinen Ring in meinem Zimmer aufbewahrt habe.“, erklärt sie ohne, dass er fragt. Ace legt den Kopf schief, denn ihm ist etwas eingefallen. „Wo ist eigentlich dein Spiegel hin?“, fragt er. Sie sieht über ihre Schulter zu ihm und zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Mein Spiegel?“, fragt sie nach. Sie überlegt kurz und legt ihre Stirn in Falten. „Aber mein Spiegel ist doch in meinem Zimmer, so wie sonst auch.“, sagt sie schließlich. Ace sieht sie ungläubig an und hastet in Valeskas Zimmer, sie läuft ihm verwundert nach. Als sie ihn eingeholt hat steht er regungslos in ihrem Zimmer und starrt den großen Spiegel mit dem schwarzen Rahmen an. Er war sich sehr sicher, dass der Spiegel in der Nacht noch nicht wieder dort hing. Valeska legt ihm eine Hand an den Oberarm und dreht ihn zu sich. „Ist alles in Ordnung bei dir Ace?“, fragt sie vorsichtig. Er nickt und nuschelt, dass seine Augen ihm wohl einen Streich gespielt haben. Valeska betrachtet ihn, in ihrem Blick ist Sorge zu erkennen. Während er zurück in die Küche läuft flüstert sie ihm etwas hinterher: „Verlier dich nicht selbst Ace… Fall nicht auf ihre Tricks herein.“. Ortswechsel In den Abendstunden erreichen Kate und Zorro das Ziel, welches im Navigationsgerät eingegeben ist. Es ist ein Parkplatz vor einem Waldstück. Zorro sieht sich verwundert um und läuft um den Wagen herum um sich die Beine zu vertreten. Kate steigt gerade aus und streckt sich ausgiebig. „Ab hier werde ich fahren.“, sagt sie. Zorro sieht sie an und stellt stumm die Frage: „Warum?“. Kate kann die Frage in seinem Blick sehen und erzählt: „Ich kenne den Weg ab hier und er ist mit normalem Blick nicht zu erkennen. Die Wegweiser sind für dich unsichtbar, aber ich bin mir sicher, irgendwann wirst auch du sie sehen können.“. „Wieso kann ich den Weg nicht sehen?“, fragt Zorro nach. Kate reckt sich noch einmal und sagt: „Weil er in magischen Zeichen geschrieben ist, welche du noch nicht sehen kannst, wie mir scheint, denn sonst wären sie dir schon aufgefallen.“. Zorro sieht sich um, kann aber nichts entdecken. Seufzend steigt er also nun als Beifahrer in den Wagen und Kate als Fahrerin. Sie rückt sich den Sitz etwas zurecht und fährt los. Als Zorro seinen Blick nach vorne richtet, fällt ihm auf, dass Kate in einer irrsinnigen Geschwindigkeit einen schmalen Waldpfad entlang saust. Seine Augen weiten sich, als er bemerkt, dass es nicht möglich ist, dass der Wagen wirklich so schnell fährt. „Erschreck dich nun bloß nicht.“, nuschelt Kate noch und lenkt den Wagen auf einen riesigen Baum zu. Zorro sieht sie panisch an und fragt, ob sie ihn umbringen wolle. Kate lacht nur und deutet nach vorne. Genau in dem Moment, in welchem sie gegen den Baum prallen müssten, befinden sie sich in einer ganz anderen Gegend. Zorro ist starr vor Schreck und wagt kaum zu atmen. „Ich habe extra gesagt, dass du dich nun nicht erschrecken sollst. Die Bäume waren eine Illusion, sie verbergen das Tor in dieses Reich hier.“, erzählt Kate und fährt langsamer. Zorro blickt in den Rückspiegel und kann ein riesiges Tor erkennen, welches gerade geschlossen wird. „Sind wir also angekommen?“, fragt er mit kratziger Stimme. Kate nickt. Kurz darauf parkt sie den Wagen und steigt aus. Zorros Bewegungen sind langsam und verkrampft, als er aussteigt. „Da seid ihr ja endlich.“, ertönt eine vertraute Stimme. Zorro sieht sich suchend um. Schließlich entdeckt er Lilli, welche er auf der Halloweenparty kennen gelernt hatte. Sie nimmt Kate behutsam in den Arm und reicht Zorro danach die Hand. Sie rückt ihre Brille zurecht und sieht sich nervös um. „Ist euch jemand gefolgt?“, fragt sie schließlich. „Ich habe niemanden gesehen…“, murmelt Kate und hebt die Taschen aus dem Wagen. Zorro nimmt ihr die Taschen ab und die beiden folgen Lilli zu einem kleinen Haus. „Hier könnt ihr erstmal wohnen. Ich denke, dass euch die Räumlichkeit reichen wird, wenn nicht, dann meldet euch einfach. Aber dies hier war das Haus von Valeska, ich denke also, dass ihr es gemütlich haben werdet.“, sagt Lilli und verabschiedet sich höflich. Zorro begutachtet das kleine Haus. „Hier hat Valeska gelebt? Dann hat sie sich aber ziemlich hochgearbeitet, kann das sein?“, sagt er, auf die Villa anspielend. Kate nickt leicht. „Hier ist sie groß geworden.“, erklärt Kate und öffnet die Tür. Das Haus ist ebenerdig und ist sehr gemütlich eingerichtet. Die kleine Küche strahlt vor Ordnung und der Kühlschrank wurde bereits gefüllt für die beiden. Ein mittelgroßes Wohnzimmer, welche mit der Küche und einem kleinen Essbereich verbunden ist so, dass man alle drei Bereiche überblicken kann, lädt ein, zu gemütlichen Abenden und zwei Schlafzimmer zur gesunden Nachtruhe. Das Badezimmer ist zwar nicht das größte, bietet aber Platz für eine Badewanne und eine Dusche. Nach einem kurzen Rundgang stellt Zorro eine Tasche in eines der beiden Schlafzimmer. Das andere liegt seinem gegenüber. Kate ist gerade dabei ihre Sachen in den kleinen Kleiderschrank zu räumen. „Hat Valeska hier alleine gewohnt?“, ruft Zorro zu ihr hinüber. „Ja hat sie, aber sie hatte immer mal Besuch, darum sind es zwei Schlafzimmer. Du bist quasi im Gästezimmer und in diesem hier hat sie geschlafen.“, antwortet Kate. Zorro wirft einen erneuten Blick in das Zimmer, in welchem Kate sich nun befindet. Es ist in kühlem Blau gestrichen und wirkt im Allgemein ziemlich abweisend. Zorro läuft ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Er hatte die Räume genau umgekehrt eingeschätzt, denn sein Schlafzimmer ist in einem warmen Orange gestrichen und die Atmosphäre ist eine viel positivere. Kate scheint seine Gedanken bemerkt zu haben und sieht ihn an. „Ja ich weiß, es passt nicht zu ihr.“, sagt sie. Nachdem beide ihre Sachen zurechtgelegt haben, macht Kate sich daran etwas zu kochen, oder es jedenfalls zu versuchen. Zorro ist gerade unter der Dusche, somit kann er nicht sehen, was mit Kate geschieht. Vor ihren Augen verschwimmt alles, ihr steht der Schweiß auf der Stirn und ihre Hände zittern schrecklich. Krampfhaft versucht sie ihre Hände ruhig zu bekommen und wischt sich mit dem Handrücken mehrere Male über die Augen, in der Hoffnung, danach wieder besser sehen zu können. Mit einem Mal überkommt sie zusätzlicher Schwindel und sie hält sich verzweifelt an der Küchenzeile fest. Sie kann das Wasser der Dusche rauschen hören und versucht sich wieder aufzurichten. In ihren Ohren rauscht das Blut und ihr wird nun immer öfter schwarz vor Augen. Weit entfernt kann sie eine Stimme vernehmen, die nach ihr ruft. Eine kalte Stimme, die sie seit Jahren nicht mehr gehört hat. Eine Stimme, die ihr Angst macht, die ihr zeigt, dass es vorbei sein wird, noch ehe der Frühling zurückkehrt. Weit entfernt erstarrt Sidal und greift sich keuchend an den Hals. Sie kann Kates Schmerz spüren und ihre dunklen Haare verlieren an Farbe, werden grau-weiß. Valon eilt zu ihr und hält sie fest, als sie dabei ist ihr Gleichgewicht zu verlieren. „Sidal, ist etwas passiert?“, seine Stimme ist hektisch. Tränen laufen über Sidals Gesicht, so sehr schmerzt ihr Körper mit einem Mal. Sie schüttelt leicht mit dem Kopf und Valon versteht, dass Kate einen Anfall hat und es nichts mit einer anderen Person zu tun hat. Entschlossen greift er zum Handy und wählt Zorros Nummer, welche er sich neulich erst hat geben lassen. Zorros Handy liegt auf dem Esstisch, Kate kann es hören und sehen, doch bringt sie nicht die Kraft auch darauf zu zugehen um zu sehen, wer dort anruft. Sie hört, dass das Wasser im Bad zu rauschen aufhört und Zorro die Dusche verlässt. Wenige Sekunden später verlässt er, mit einem großen Handtuch um die Hüften geschlungen, das Bad und hastet auf sein Handy zu. Gerade, als er den Anruf annehmen will bricht dieser ab. Zorro liest die Anzeige auf dem Display: „1 entgangener Anruf von Valon“. Zorro will gerade zurückrufen, als sein Blick zur Küche schweift. Seine Augen weiten sich, als er Kate entdeckt. Sie ist keuchend über die Küchenzeile gebeugt und scheint kurz vor einer Ohnmacht zu stehen. Mit raschen Schritten eilt Zorro auf sie zu und berührt ihre zitternden Schultern. „Kate…?“, fragt er vorsichtig. Mit aller Kraft dreht sie ihr Gesicht zu ihm und versucht ihn zu erkennen, sie weiß, dass er dort ist, doch sie kann ihn nicht sehen. Nur ein Schatten vor ihr verrät ihr, dass er nahe bei ihr stehen muss. Sie kann die Hand an ihren Schultern spüren. Immer mehr Kraft verlässt ihren Körper und ihre Muskeln erschlaffen. Sie sackt in seinen Armen zusammen und kann noch spüren, dass er sie hält, dass er sie nicht fallen lässt. Zorro steht der Schock ins Gesicht geschrieben und sanft hebt er Kate auf seine Arme. Er trägt sie ins Wohnzimmer und legt sie auf das dort stehende Sofa. Vorsichtig legt er eine Hand auf ihre Stirn und runzelt die Stirn. Sie sieht so aus, als habe sie hohes Fieber, doch scheint es eher so zu sein, dass ihr Körper auskühlt. Schnell holt er eine Decke und wickelt Kate darin ein. Mit zittrigen Fingern wählt er Valons Nummer und hält sich das Handy ans Ohr, dabei lässt er Kate nicht aus den Augen. „Zorro?“. „Ja… Du musst mir helfen Valon…“. „Bleib ruhig Zorro. Ich weiß bescheid, Sidal ist bei mir. Ist ihr Körper kalt oder warm?“. Zorro tastet erneut nach Kates Temperatur. „Kalt, sehr kalt.“. „Halt sie auf jeden Fall warm. In deiner Tasche befindet sich ein Brief von Sidal, lies ihn darin stehen einige Informationen. Im Badezimmer befindet sich ein Medizinschränkchen, darin findest du was du brauchst, keine Sorge alles steht im Brief.“. „Bleib bitte dran… Ich bin gleich wieder da.“ „Okay, ich warte.“. Während Zorro rasch in sein Zimmer hastet und nach dem Brief sucht unterhält sich Valon am anderen Ende der Leitung kurz mit Sidal. Diese flüstert etwas von irgendwelchen Medikamenten. Nachdem Zorro den Brief überflogen hat rast er ins Badezimmer und sucht einige der genannten Mittelchen zusammen. „Valon?“. „Ja?“. „Ich habe die Sachen, aber wie soll sie das Zeug schlucken, wenn sie bewusstlos ist?“. „Verdünn es mit etwas Wasser in einem Glas und flöß es ihr vorsichtig ein, sie wird automatisch schlucken, ihre Reflexe funktionieren noch.“. Zorro tut, was ihm durchgesagt wird. Seine Hände zittern, als er vorsichtig Kates Mund öffnet. Er hält einen Moment in den Bewegungen inne und starrt auf Kates Eckzähne, sie erinnern ihn sehr an die von Valon. Vorsichtig hebt er ihren Oberkörper an und flößt ihr langsam die Flüssigkeit ein. Tatsächlich schluckt sich diese automatisch runter. Sanft bettet er sie wieder auf dem Sofa und greift zittrig nach dem Handy. „Valon?“. „Ja?“. „Ich bin fertig.“. Valon atmet geräuschvoll aus und scheint Sidal etwas zuzuflüstern. „Ruh dich aus Zorro.“. Ortswechsel Valeska und Ace haben es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht und verfolgen gespannt einen Horrorfilm. An einer Stelle lacht Valeska auf und meint, dass sie solche Filme mehr belustigen könnten, als so manche Komödie. Auf Aces Nachfrage hin, warum denn das, antwortet sie, weil sie die meisten Kreaturen, welche Menschen sich ausmalen schon persönlich in ihrer echten Form getroffen habe. Sie habe Dinge gesehen, die Ace im Leben nicht begreifen könnte sagt sie und grinst ihn an. Ace starrt sie kurz ungläubig an und stürzt sich unter einem Aufschrei auf sie. Sie erschrickt und quietscht laut. Ace lehnt über ihr und ist dabei sie durchzukitzeln, das hatte er früher immer sehr gerne getan. Sie windet sich vor Lachen und fleht um Gnade, doch er denkt nicht daran, sie in Ruhe zu lassen. Nach einer ganzen Weile, lässt er schließlich erschöpft von ihr ab und sie dankt es ihm. Schwer atmet liegt sie dort und wischt sich die Tränen aus den Augen. „Mach das… nie wieder…“, bringt sie mühselig hervor und kichert noch etwas. Er grinst sie an und meint neckisch: „Das mache ich ab jetzt jedes Mal, wenn du frech wirst.“. Sie starrt ihn mit großen Augen an und muss dann auch grinsen. „Dann werde ich mir für dich auch etwas ausdenken und glaube mir, es wird gemein werden Ace!“, ruft sie und richtet sich wieder auf. Der Film zeigt gerade ein seltsames Monster, welches eine junge Frau zu zerfleischen droht. Die beiden sehen hin, sehen sich wieder an und müssen erneut lachen. So wird der Film zu Ende geschaut und immer wieder müssen die beiden einige Minuten lang lachen. Danach räumt Valeska mit flinken Händen das Wohnzimmer auf und schüttelt die Kissen auf dem Sofa sorgfältig auf. Ace sieht ihr dabei zu und wundert sich, dass er ihr nicht helfen soll. Immer wenn er sie fragt, ob er bei etwas helfen kann, dann verneint sie es schnell und erledigt alle Aufgaben selbst. Er zieht eine Augenbraue in die Höhe, als Valeska selbst Kissen aufschüttelt, mit denen die beiden gar nicht in Kontakt getreten waren, am heutigen Abend. „Arbeite dich nicht zu Tode…“, nuschelt er. Sie überhört seine Aussage großzügig und macht ungestört weiter. Schließlich kann er es nicht mehr mit ansehen und zieht sie sanft in seine Arme. „Ace, lass das. Ich muss hier aufräumen.“, versucht sie sich zu wehren. Ace schüttelt nur leicht den Kopf und meint, dass sie genug herumgeräumt habe. Er hebt sie auf seine Arme, ihren Protest ignorierend und trägt sie aus dem Raum. Er bringt sie in ihr Zimmer und setzt sie dort dann vorsichtig ab. Sie steht vor ihm und sieht ihn beleidigt an. Ace grinst nur und meint, dass es nicht nötig sei nun groß auch noch zu putzen und kratzt sich am Hinterkopf. Sie seufzt und wendet sich von ihm ab, geht auf ihren Schreibtisch zu. „Lass mich wenigstens in Ruhe arbeiten.“, murmelt sie. Ace setzt sich schweigend auf ihr Bett und betrachtet sie, wie sie wieder in einem der Bücher stöbert. Nach einiger Zeit versucht er mit ihr zu reden. „Valeska?“, fragt er. „Hmh?“, ertönt es von ihr. „Kann ich mal was fragen?“, erwidert er. „Hmh.“, ertönt es erneut von ihr. „Wer ist Neri eigentlich?“, stellt er seine Frage. Sie zuckt zusammen und dreht sich zu ihm um. „Warum willst du das denn nun wissen?“, fragt sie leicht entsetzt. Er sieht sie an und legt seinen Kopf schief: „Na ja er taucht aus dem Nichts auf und wohnt hier, lässt sich aber nur zum Frühstück blicken. Er ist komisch.“. Valeska legt ihre Stirn in Falten. „Nun, das ist nicht so leicht zu erklären… Sagen wir er ist ein Freund von Valon.“, nuschelt sie. Ace belässt es dabei, da er merkt, dass sie nicht darüber reden zu wollen scheint. Stattdessen lässt er sich nach hinten fallen und seufzt leise. Sie sieht ihn verwundert an und dreht sich dann wieder zu ihrem Buch. Es ist ein Buch über seltsame Kreaturen, von denen Ace eh keine Ahnung hat. Es interessiert ihn auch nicht groß. Aber es wundert ihn, dass Valeska es gerade zu auswendig zu lernen scheint. Genervt von den vielen Fragen, die ihm im Kopfe schwirren brummelt er vor sich hin. Valeska starrt auf ihr Buch, doch liest sie schon lange nicht mehr die Worte darin. Mit einer raschen Bewegung malt sie ein seltsames Symbol auf einen Notizzettel und schreibt ein paar Worte in einer fremden Sprache dazu. Dann schließt sie seufzend das Buch und sieht vorsichtig zu Ace. Er hat seine Hände aufs Gesicht gelegt und brummelt immer noch vor sich hin. Sie lächelt und steht auf. Von dem Geräusch, welches der Stuhl dabei macht schreckt Ace hoch und sieht sie mit großen Augen an. „Wo willst du hin?“, fragt er, als sie schon fast an der Tür angelangt ist. Sie sieht über ihre Schulter und antwortet knapp: „Duschen.“. Ace bleibt still sitzen und starrt auf die Tür, welche gerade geschlossen wird. Wenige Sekunden überlegt er, ob er ihr nachlaufen soll, doch dann lächelt er und schüttelt mit dem Kopf. „Ich dummer Kerl, sie kommt doch gleich wieder. Nun will ich ihr schon nachlaufen. Aber… warum will ich das?“, fragt er sich in Gedanken. Im Badezimmer Valeska steht unter der Dusche und hat die Augen geschlossen. Sie ist tief in Gedanken versunken und kleine Flammen umgeben ihren Körper hin und wieder. Das passiert ihr immer wieder, wenn sie in Gedanken versunken ist. So kommt es, dass immer mal wieder etwas Wasser verdunstet und sich der Raum mit Wasserdampf füllt. Einige Minuten steht sie regungslos da, dann öffnet sie ihre Augen. Lächelnd stellt sie das Wasser ab und verlässt die Dusche. In aller Ruhe sucht sie nach ihrem Handtuch und als sie es gefunden hat dreht sie sich zum Spiegel. Vor Schreck schreit sie auf und verdeckt sich so gut wie möglich mit dem Handtuch. Neri steht mit gesenktem Blick neben dem Spiegel. Valeska sieht hektisch zur Tür, sie ist sich sicher, dass sie abgeschlossen hat. Langsam hebt Neri seinen Kopf. „Weißt du eigentlich, wie schön du geworden bist Valeska? Als ich dich das erste Mal gesehen habe, warst du ein unscheinbares Mädchen, mit roten Haaren. Aber die roten Haare waren auch das außergewöhnlichste an dir. Doch nun… nun bist du eine wunderschöne Frau, das muss ich dir lassen.“, erzählt er gedankenverloren. Valeska starrt ihn an und schluckt schwer. Sie kann in seinen Augen etwas erkennen, was sie gehofft hat, nie wieder sehen zu müssen. Er sieht ihr in die Augen und ein kalter Schauer überkommt sie. In seinen Augen spiegelt sich der blanke Hass. „Neri… du hast es nicht unter Kontrolle…“, flüstert sie. Ihre Stimme erzittert vor Angst, als er einen Schritt auf sie zukommt. Seine Augenfarbe verändert sich von einem braun-schwarz in ein dunkles Rot. Seine kurzen, zerwuschelten schwarzen Haare lassen ihn zusätzlich gefährlich erscheinen. Valeska weicht zurück, was ihn noch wütender zu machen scheint. Umso näher er ihr kommt, desto größer wird die Angst in ihr, darüber hinaus vergisst sie glatt, dass sie ihn verbrennen könnte, wenn sie es wollte. Als er nur noch einen Schritt von ihr entfernt ist, steht sie ganz an eine Wand gedrückt und wagt es nicht ihn anzusehen. „Wovor hast du denn Angst, kleines Mädchen?“, hört sie ihn fragen. Sie kann hören, dass es nicht Neris Stimme ist. Sie kann spüren, dass es nicht mehr Neri ist, der vor ihr steht sondern die Macht in ihm. Sein Verstand ist umhüllt von Wut und Hass und verleitet ihn dazu, Dinge zu tun, die er sonst nie täte. Vorsichtig hebt sie ihren Blick und sieht ihm in die glühenden Augen. „Das bist nicht du…“, flüstert sie, doch er hört ihr gar nicht zu. „Du hast keine Ahnung, was du tust! Er ist keiner von uns, er darf keiner von uns werden! Was ist an ihm so toll, was verdammt noch mal hat er denn an sich?!“; schreit er ihr mit einem Mal ins Gesicht. Sie zuckt fürchterlich zusammen. Ihre Augen weiten sich ungläubig, als er ihr einen brutalen Kuss aufdrückt und sie an die Wand drückt. Endlich löst sie sich aus ihrer Starre und will ihn von sich stoßen, Tränen schießen ihr in die Augen. Ihr Körper wird von Schmerz umhüllt, doch ehe sie ihre Flammen erscheinen lassen kann, lässt er sie los. Verblüfft sieht sie ihn an und zuckt zusammen, als eine geballte Faust auf sie zukommt. Neris Faust schlägt dicht neben ihrem Kopf, auf eine der Fließen ein und diese bekommt einen breiten Riss. Ohne sie erneut anzusehen, stürmt Neri aus dem Raum und schlägt die Tür hinter sich zu. Valeska sackt in sich zusammen und beginnt zu weinen. Sie legt sich zwei Finger an die Lippen und wischt darüber. Der Schock in ihr sitzt tief. Neri hat das Haus verlassen und ist in die Wälder geflohen. Wütend auf sich selbst, dass er seine Kräfte und sein Inneres nicht unter Kontrolle halten kann, dass er erneut die Kontrolle verloren hat und nun auch noch Valeska so etwas antun musste. Er weiß, dass dem der Valeska in eine solche Situation bringt eine hohe Strafe erwartet. Doch diese nimmt er gerne an, er wünscht sich geradezu, dass Valon irgendwo hinter einem Baum auf ihn wartet und ihm bei der erstbesten Gelegenheit einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpasst. Ace hat begonnen sich zu sorgen und ist zum Badezimmer geschlichen. Da er kein Wasser fließen hören kann, klopft er vorsichtig an die Tür. Ein leises Wimmern dahinter lässt ihn erschaudern. Er schließt die Augen, atmet tief durch und betritt dann den Raum. Was er sieht lässt ihn schier gefrieren. Valeska hockt an eine Wand gelehnt da, ein großes Stück über ihr ist eine der großen hellen Fließen mit einem breiten Riss versehen. Valeska selbst ist am weinen und ihre Lippen sind überströmt mit Blut, welches bereits über ihr Kinn läuft und von dort auf ihr Handtuch tropft. Als sie in Aces Augen blickt wird ihm schlecht. Er kann sehen, wie verstört sie über den Zustand ist. Mit mechanischen Bewegungen verlässt er den Raum und sucht nach seinem Handy. Zuerst überlegt er Zorro anzurufen, doch dann wählt er eine andere Nummer. Mit dem Handy am Ohr kehrt er zu Valeska zurück und sieht sie hilflos an. Sie hat ihre Augen geschlossen, doch die Tränen bahnen sich trotzdem einen Weg über ihr Gesicht. Ortswechsel Das Klingeln seines Handys lässt Valon brummelnd erwachen. Er sieht sich um und erkennt, dass er auf einem Sofa liegt, verwirrt blickt er zu seinem Bett und entdeckt Sidal, welche es sich dort gemütlich gemacht hat. Noch nie zuvor hat er sie schlafen sehen. Doch es bleibt ihm keine Zeit darüber nachzudenken, also greift er zum Handy. Was er dann hört, als er das Gespräch annimmt lässt sein Blut überkochen. Durch einen wütenden Aufschrei von ihm und einen zu Bruch gehenden Sofatisch, schreckt Sidal aus ihrem Schlaf und sitzt kerzengerade im Bett. Sie kann Valon sehen, dessen Gesicht vor Schmerz verzerrt ist und dessen Hand blutet, da einige Holzsplitter sich hineingebohrt haben. Vorsichtig nennt sie seinen Namen und er blickt rasch zu ihr, seine Augen scheinen vor Wut schier zu glühen. „Ich bringe ihn um.“, zischt er leise. Sidal sieht ihn fassungslos an und kann sich bereits denken, um wen es geht. Leise seufzt sie und reibt sich mit den Händen über die Schläfen. Sie steht auf und streckt sich. „Also fahren wir nach Hause?“, fragt sie. Valon sieht sie einen Augenblick schweigend an. „Ich gehe nach Hause, du fährst zu Zorro und Kate.“, sagt er bestimmend. Sie sieht ihn verwirrt an. „Mit welchem Auto?“, fragt sie. Valon knurrt leise: „Mit meinem, ich laufe.“. Mit diesen Worten verlässt er den Raum. Sidal läuft ihm ungläubig nach. Draußen angekommen, kann sie nur noch sehen, wie er sich verwandelt und als Katzenwolf in der Nacht verschwindet. Seufzend fasst sie sich an den Kopf und schüttelt diesen leicht. „Männer sind immer so impulsiv…“, flüstert sie. Dabei bemerk sie jemandem, der in ihrem Augenwinkel auf sie zukommt. Sie dreht ihren Kopf und die Richtung und muss schmunzeln. „Eine schöne Nacht, nicht wahr Sidal?“, sagt er und sieht zu den Sternen auf. „Eine schöne und doch sehr brutale Nacht, Mihawk…“, flüstert sie und sieht ebenfalls zu den Sternen auf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war es dann an der Stelle auch leider erstmal, aber ich werde mich bemühen das nächste Kapitel in den nächsten Wochen hochzuladen und danach konzentriere ich mich dann erstmal auf meinen Geburtstag und meinen Urlaub. Nicht böse sein. x3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)