Zelda von So-Chan (The Legend of the Black Mirror) ================================================================================ Kapitel 7: Der Kokiri Wald -------------------------- Kapitel 7: Der Kokiri Wald Endlich war es soweit. Die beiden Kinder hatten die Steppen durchquert und standen nun vor den zwei großen Bäumen, die den Eingang zum Kokiri Wald zeigten. Während die Titangemse übermütig über Boden scharrte, rutschte die kleine Gerudo freudig vom Rücken des großen Tieres herab und streckte sich genüsslich der Sonne entgegen. „Willst du da oben übernachten?“ grinste sie unverdrossen. Mit einem Ruck sprang Link ab und ging nach vorn, um dem großen Tier durch das lange Fell zu streichen. Lächelnd trat der Junge einige Schritte zurück und blickte in die dunkeln Augen. „Hab vielen Dank, das du uns solange getragen hast.“ Mit einem lauten Blöcken “verabschiedete“ sich die Titangemse und machte sich auch gleich darauf hin auf den Heimweg. „Endlich sind wir das stinkende Viech los.“ sprach Nara mit bissiger Zunge. Sie blickte hoch zur Sonne, die grellen Strahlen waren herrlich warm und kitzelten auf der Haut. Einer der Sonnenstrahlen blitzten in ihrem goldenen Schmuck auf und blendeten Link ein wenig. Er erhob seinen Arm schützend vor die Augen und schmunzelte etwas. „Können wir dann weiter.“ fragte er auffordernd. Die Gerudo nickte und sprang mit weiten Sätzen auf die großen Bäume zu, freudig durchschritt sie den Eingang zum Kokiri Wald. Link folgte ihr, behielt jedoch immer ein Augen auf seine Umgebung. Denn je tiefer sie in den Wald gingen, desto dunkler wurde es. Hier und da blitzten zwar kleine Lichter auf, auch drangen ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen durch das dichte Blattwerk, aber irgend etwas beunruhigte ihn. Ein Weg, der durch den Wald führte, war soweit gut zu erkennen. Natürlich hatte er mehr Ähnlichkeit mit einem schlichten Trampelpfad als mit einer gepflasterten Allee. Auch wenn sich an einigen Stellen alte, verwitterte Baumstümpfe inmitten des Pfades erhoben, Link und Nara sprangen einfach drüber hin weg. „Sie mal Link! Da vorne wird es hell.“ Aufgeregt stürmte die Gerudo auf das Licht zu. Aber schon gleich darauf stoppte sie unvermittelt ihren Sprint. Eine hölzernen Hängebrücke tat sich vor ihr auf, ein großes Loch in den obersten Kronen der Bäume sorgte dafür, das Tageslicht direkt auf die Brücke und den umliegenden Waldboden fiel. Unter der kleinen Brücke plätscherte ein kleiner Bach sanft dahin. Nach anfänglichem Zögern, stieß die Gerudo ein begeistertes Quietschen aus. Schnell huschte sie auf die Brücke zu und schaute sich freudig um. Das unruhige Hin- und Herpendeln der Planken störte Nara nicht weiter. Im Gegenteil, sie genoss die Schaukelei lachend. „Wie das alles leuchtet!! Alles ist grün. Sogar das Licht! So was hab ich noch nie gesehen. Ich kenn nur rotes Licht, wenn die Sonne in der Wüste untergeht.“ Anders als der Gerudo war Link etwas mulmig zumute als er die wackelige Hängebrücke betrat. Zwar war es nicht sehr hoch, dennoch wackelte und schwankte das Strippengeflecht fürchterlich, besonders als Nara begann übermütig herum zuhopsen und so das Ganze noch mehr zu schaukeln brachte. Unter der Brücke, am Bachufer entlang wuchsen viele kleine rosa Blumen, die im Sonnenlicht glitzerten und angenehm dufteten. „So furchterregend is dieser Wald doch gar nicht.“ meinte die kleine Gerduo ausgelassen und stieß kurz darauf wieder ihr gewohntes Kichern aus. Doch sie verstummte schlagartig, als plötzlich eine fremde Melodie durch die Blätter schwebte. Tief traurig und wehmütig, das einem schier die Tränen kamen. Der junge Prinz und die Gerudo hoben fragend die Köpfe. Woher kam die Musik und ... wer spielte sie? Als Nara dem Bachlauf mit den Augen folgte, erspähte sie ein kleines Wesen mit einer Maske, die Flöten hielt und leise darauf musizierte. „Hey Link, schau mal dahinten.“ Ein kleines Männchen mit langem, rot-braunem Hemd, einer grünen Blätter- Krause um den Schultern. Unter dieser Kluft lugte eine reichlich zerschlissene Hose in dem gleichen Grünton hervor. Irgendwie musste das merkwürdige Ding die beiden Beobachter bemerkt haben, denn die Flöte gab einen lauten schrägen Ton von sich. Es hob einen rot-braunen Hut auf, setzte ihn auf und verschwand in unzähligen aufwirbelnden Blättern. Nara und Link standen verwundert auf der Schwankenden Brücke. „Nara, ich glaub wir sollten hier verschwinden.“ platzte es aus Link heraus. Das kleine Mädchen schloss sich stumm seiner Meinung an. Hastig folgten die beiden Kinder den Weg weiter in die finstere Ungewissheit. „Eigentlich... eigentlich müssten wir doch längst... Wir müssten doch längst am Ziel sein!“ keuchte Link angestrengt und blickte fragend zu seiner Begleiterin hinüber. Dadurch übersah er die dicke Wurzel, in der sich prompt sein Fuß verfing und den Elf zum straucheln brachte. Erschocken um Gleichgewicht kämpfend riss Link Nara mit sich. Mit lautem Geschrei und Getöse kugelten die beiden eine seichten Abhang hinunter. Erst nachdem sich beiden wieder gefasst hatten und die kleine Gerudo ihre lautes, erbostes Gekeife endlich eingestellt hatte, bemerkten die Kinder das sie den Wald verlassen hatten. Beide starrten nicht minder verwundert auf die große Wiesenfläche, die von einem Bachlauf mehr oder weniger halbiert wurde und von unzählig großen Bäumen und Felsen umringt war. Inmitten der Wiese stand eine Gruppe Bäume, etwas niedere als die anderen und mit Hängebrücken untereinander verbunden. Unzählige kleine Holzhütten schmiegten sich in die weiten Äste. Auf einigen Hütten wuchs höheres Gras, andere waren dicht von bizarren Ranken umschlungen. Hi und da blinkten auch Zäune und Lichter auf. „Ein...Dorf! Ein echtes Dorf.“ entfuhr es Link. „Das muss das Dorf der Kokiri sein:“ erwiderte Nara. Im selben Moment kam ein grün gekleidetes Kind auf die beiden zu gerannt. Die beiden blickten sich erstaunt an, als sie die Kleidung des Herannahenden bemerkten. „Hey Link, ist dir das auch aufgefallen? Die.... die tragen hier alle die gleiche Kleidung wie du?“ Entgeistert fuhr Nara’ s Kopf hin und her. Link nickte nervös. Da stand der kleiner Kerl auch schon vor ihnen. „Du lebst noch?!?“ kam es von dem fremden Jungen. Seine Augen waren weit aufgerissen. „Wir ... wir haben alle gedacht das du tot wärst, als Navi alleine zurück kam.“ Alles war so verwirrend, der kleine Junge schüttelte Link wie wild die Hand und zerrte ihn in Richtung Dorfmitte. Nara folgte den beiden, verwundert aber auch etwas verstimmt. War sie denn plötzlich unsichtbar?? Beleidigt zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. In der Mitte des Dorfes angekommen, brüllte der Elf. „HEY LEUTE!! SEHT MAL!! LINK IST WIDER DA!“ Da ging der Gerudo ein Licht auf, sie stupste Link leicht an. „Spiel das Spiel mit! Die scheinen deinen Vater zu kennen und dich mit ihm zu verwechseln. Das könnte uns ein paar Vorteile einbringen.“ Zufrieden grinsend rieb sie sich die Hände, während aus den verschiedensten Winkeln lauter Kinder herangestürmt kamen. Und alle trugen die gleiche grünen Kluft wie Link. Sie begrüßten ihn mit überschwänglicher Freude, umarmten ihn herzlich und stellten unendlich viele Fragen. Wie ein gigantischer Wasserfall prasselten ihre Stimmen auf den kleine Link ein, der außer „Ja!“ und „Danke!“ kaum einen Piep rausbrachte. „Hey Mido, bring Link zu Navi. Was glaubt ihr, die wird Augen machen!“ rief einer der grüngekleideten Baumbewohner. Der blonde Junge, der die beiden ins Dorf geführt hatte, stimmte mit einem Kopfnicken zu. „Da hast du recht! Die wird sicher aussehen wie ein Laubforsch, der nicht mehr quacken kann.“ Kicherte er noch als Nara sich nun unüberhörbar räusperte. Das konnte nun keinem der Gören entgangen sein. Und tatsächlich stand das Gerudokind nun inmitten der allgemeinen Aufmerksamkeit. „Ähem... Link, wer... wer ist denn deine Begleiterin?“ Mido grinste Nara mit verlegenem Grinsen an. Die grinste nun triumphierend zurück und stemmte kühn die Arme in die Seiten als sie die Blicke der andern Dorfbewohner bemerkte. Neugierig nahmen sie alles an der Gerudo in Augenschein. Die auffälligen roten Haare, die ungewöhnliche Kleidung, der funkelnde Schmuck. „Das... das ist Nara. Ei... eine Freundin! Sie... sie...“ „Ach schon gut! Ich kann’ s mir denken! Auf jetzt, lasst uns zu Navi gehen!“ Mido packte kurzgebunden Link und Nara an den Händen und zog sie hinter sich her. Er steuerte direkt auf ein kleines Baumhaus mit einem Wandschild, zu. „Sieh nur! Siehst du was da steht ?“ wisperte die kleine Gerudo ihrem Reisegefährten zu. Auf dem Schild stand in großer Schrift //Haus von Link// „Hey NAVI!!!“ brüllte der Blonde Jungen zur Hütte hinauf. Erst tat sich nichts, doch dann kam eine kleine Fee heraus geschwebt. Link erinnerte sich an die Geschichte, die sein alter Lehrmeister Markeus immer erzählte. Dies muss die kleine Fee gewesen sein, die sein Vater damals begleitet hatte. Die kleine Fee kam näher, drehte sich dann zu dem kleinen Elf herum und bat höflich: „ Ach Mido lässt du uns bitte allein?“ Der Junge blickte sie erst verwundert an, grummelte dann etwas und verabschiedete sich schließlich von Link und Nara. „Du bist nicht Link! Du sieht ihm zwar ähnlich und trägst auch seiner Kleider. Aber deine Aura ist anders als seine.“ konfrontierte die Fee ihn lächelnd mit der Wahrheit. Link und Nara schauen sich fragend an. „Was wollt ihr hier, so weit weg von zuhause? Besonders, du kleine Gerudo?“ erkundigte sich Navi neugierig, aber auch mit einer Spur Misstrauen. „Wir... wir müssen zum Deku Baum.“ brach es aus Link heraus. Das kleine zierliche Wesen schoss hoch in die Wipfel, flog hastig einige Schlaufen und Bögen und irrte noch einen Moment ziellos durch das Blattwerk. Schließlich kam Navi wieder herabgeschwebt. Erneut wechselten Nara und Link verwunderte Blicke. „Bitte verzeiht... ich... ich... Ich werde euch selbstverständlich zum großen Vaterbaum führen.“ verkündete die Fee. Aber sonderlich wohl schien sich das Wesen bei dem Gedanken nicht zufühlen. Zumindest kam es Link so vor. Navi segelte wieder in Höhe und rief den beiden ein munteres:“ Folgt mir!“ zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)