Zelda von So-Chan (The Legend of the Black Mirror) ================================================================================ Kapitel 5: Besuch auf der Lon-Lon Farm -------------------------------------- Kapitel 5: Besuch auf der Lon-Lon Farm Link blickte in den rotleuchtenden Abendhimmel. „Gleich ist es soweit! Die Nacht bricht heran, es wird dunkel und dann.... kommen die Monster! Schhhhhhhhhh!“ Das Gesicht des Mädchens formte sich zu einer wüsten Fratze. Ihre Hände bog sie zu „Klauen“ und stieß schaurige Geräusche aus. Gerade war sie dabei laut los zu heulen. „Kannst du das mal lassen! Da bekommt man ja eine Gänsehaut.“ maulte Link mürrisch. Doch das scherte die Kleine nicht weiter. Sie kicherte bloß und zeigte dann in den Nördlichen Himmel. „In diese Richtung geht die Route. Aber wir sollten uns beeilen“ meinte sie noch, da fing hinter ihnen der Boden an sich zu bewegen. „Dann... dann lass uns besser keine Zeit verlieren.“ meinte der junge Elf unruhig, im nächsten Moment sprintete er auch schon mit weiten Sätzen davon, die Gerudo immer dicht auf den Fersen. So schnell sie auch liefen, die Steppe war weit und der Wald noch weit entfernt. Von überall kamen nun aus der Dunkelheit Skelette und merkwürdige Lichter auf die beiden zu. Immer wieder wurden die beiden von widerlichen Gestalten aufgehalten, die ihnen den Weg versperrten und sie am Weiterkommen hinderten. Während die Gerudo den Fängen der Skelette mit spielerischer Leichtigkeit und weiten Sprüngen auswich, schlug Link hingegen verbissen auf die Knochenhaufen ein. Doch es wurden immer mehr. Plötzlich hob das Mädchen den Kopf. Sie hatte eine größere Lichtquelle bemerkt. „Lass uns da lang verschwinden! Da scheint irgendetwas zu sein!! Los!!!“ rief sie Link zu. Sie duckte sich gekonnt unter den Schlägen der Monster hinweg und rannte in Richtung der Lichtquelle. Link behielt sie dabei immer im Auge. Denn dieser schien mehr Probleme damit zu haben den Skeletten auszuweichen. Schließlich schaffte er es aber doch sich von ihnen loszureißen und der seiner Reisegefährtin zu folgen. Die Lichtquelle kam immer näher. //Hoffentlich sind wir dort in Sicherheit!// flehte Link jr. stumm. Da hallte ein lauter Schrei durch die Dunkelheit. Die Gerudo musste mit irgendetwas zusammen gestoßen sein. Als Link zu ihr aufgeschlossen hatte, sprang sie gerade auf die Beine und hob die Arme etwas an. Zähneknirschend zuckte sie mit den Händen, hielt dann aber doch inne. „Wer seid ihr? Und was schleicht ihr in der Dunkelheit hier herum?“ fauchte sie aufgebracht. Ein junger Mann in merkwürdiger Tracht lag vor ihr am Boden und rieb sich den Bauch. „Das sollte ich wohl besser euch fragen!“ gab dieser nicht minder erbost zurück „Schließlich habt IHR mich doch umgerannt! Ihr könntet euch mindestens entschuldigen. Kein Benehmen haben diese wilden Wüstenweiber. Aber immer auf Krawall aus!“ Während er weiter missmutig vor sich hinschimpfte, stand der Fremde auf und klopfte den Staub aus seinem Gewand. Link betrachtete ihn dabei neugierig, aber auch mit einem Hauch Misstrauen. „Wieso tragt ihr auch schwarze Kleidung? In dieser Grabensfinsternis sieht man ja kaum die Hand vor Augen. Es wäre ein Wunder, wenn wir euch gesehen hätten.“ gab Link zu bedenken. „Habt ihr die vielen Monster etwa nicht gesehen? Sie sind zwar ziemlich unerträgliche Zeitgenossen, aber ziemlich kurzsichtig und nachtblind. Solange ich schwarz trage und mich nicht auffällig verhalte, sehen die mich kaum. So kann ich meinen abendlichen Lauf weiterführen.“ „Sie laufen nachts?“ Die Gerudo riss entgeistert die Augen auf. Auch in Links Ohren klang das nach blankem Selbstmord, sich inmitten dieser Ungeheuer rumzutreiben. Doch den Fremden schien das reichlich wenig zu stören. Mit stolzgeschwellter Brust meinte er: „Jawohl! Denn ich bin Jogger mit Leib und Seele. Ich laufe immer zu, denn wer stehen bleibt ist ein leichtes Ziel. Wer in Bewegung bleibt ... der ist schneller weg. Ihr beide jedoch... mit alle euren Waffen fallt den Biester natürlich auf! All das Geklapper und Geklirre. Und dann noch so leuchtend gekleidet. Selbst das blindeste Untier kann euch nicht übersehen.“ Während er sprach begann der Schwarzgekleidete munter auf der Stelle zu laufen. Da erblickte er mit einem Mal die Hasen-Maske, die das Mädchen bei sich trug. „Das ist doch... das ist doch eins der Kunstwerke vom Maskenhändler in Hyrule, nicht wahr?“ fragte er erstaunt. „Ja, sie stammt von ihm. Aber wieso wollt ihr das wissen?“ Ein Funkeln huschte über das Gesicht der Gerudo, irgendetwas schien in ihrem Kopf vorzugehen. Zunächst jedoch spielte sie ahnungslos mit der Maske herum. Das der Jogger die Maske dabei nicht aus den Augen ließ, bemerkte sie wie auch Link sehr wohl. //Was hat sie denn jetzt vor?// „Ich versuche diese seltene Maske bereits seit Jahren zu kaufen. Doch ich hatte bisher immer zu wenig Rubine. Würde ihr sie mir verkaufen? Ich zahle euch auch einen anständigen Preis.“ Link schaute seine Begleiterin an. Die schien nicht gerade begeistert von dem Angebot zu sein. Bockig hielt sie die Holzlarve hinter ihren Rücken. „Ich gebe euch, sagen wir... 20 Rubine!“ „NEIN!“ kam sofort die harsche Ablehnung. „Na schön dann eben... 30. Ja 30 sind fair. Na, ist das was?“ „Pfff, da ist ja das Holz alleine schon mehr wert.“ konterte die Gerudo weiter ungerührt. Dabei funkelte sie den Jogger launisch an. Dem brauch langsam der Schweiß aus. „Wäre das gnädige Fräulein vielleicht mit ... 40 Rubine und eine Paar Laufschuhe einverstanden?“ „Etwa die alten Latschen die du da trägst. Nein, danke kein Bedarf!“ Wieder winkte das Mädchen an Link Seite hartherzig ab. Ein Zeitlang blieb der seltsame Mann nur stumm und starr stehen. „ 50!“ meinte er schließlich „ Jawohl, hört ihr 50 Stück! Und eine leere Flasche, weil ich euch so einen Schrecken eingejagt habe. Was haltet ihr davon?“ Aufgeregt gestikulierte der Mann wild mit den Händen durch die Luft. Link blickte abermals zu seiner Gefährtin Die Gerudo zierte sich noch einen Moment lang, gab dann aber doch die Maske heraus. //Seltsam, dabei wollte sie die Maske doch unbedingt haben!// Der Mann gab der Kleine die Rubine und die Flasche, setzte sich die Maske auf und riet den beiden Kindern noch etwas östlich zu laufen da in dieser Richtung die alte Lon- Lon Farm lag. Dort könnten sie bestimmt die Nacht sicher verbringen. Da rannte er auch schon los und war kurz darauf verschwunden. „War das wirklich richtig, was du getan hast? Dieses Maske war dir doch wichtig, oder nicht?“ fragte Link sie schließlich, worauf die Gerudo zustimmend nickte. „Aber es war für einen guten Zweck. Vielleicht können wir ja noch was mit der Flasche anfangen.“ Sprach sie betrübt. Es war ihr dennoch anzusehen, das sie der Handel reute. „Außerdem... hab ich mehr rausgeschlagen als du dafür bezahlt hast oder etwa nicht.“ meinte sie mit breitem Grinsen und warf dabei Link den Beutel mit den Rubinen zu. Dieser hingegen machte ein bedenkliches Gesicht. „Langsam glaube ich- das uns der Masken Verkäufer übers Ohr gehauen hat. Die Maske war bestimmt nicht so viel wert, wie er gesagt hat. Eigentlich komisch das er uns sie dann doch überlassen hat.“ Seine Begleiterin zuckte mit der Schulter. „Na und dann haben wir jetzt das bessere Geschäft gemacht.“ grinste sie unverdrossen. Ihrem Grinsen konnte sich der Elf nicht verschließen und erwiderte das Lächeln. Dabei drehte er den Kopf in Richtung der Lichtquelle, der von Osten zu kommen schien. Noch waren keine Monster aufgetaucht, doch das würde nicht all zulange anhalten. Daher beschlossen die Reisegefährten weiter zu ziehen. Die alte Lon- Lon Farm durfte sicher nicht mehr weit sein. Sie liefen noch eine Weile bis sie vor einer Steinmauer standen. Inmitten der Mauer war ein weit offen stehendes Tor. Über dem Tor hing ein altes Schild mit verrosteten Ketten, auf dem schwer leserlich Lon-Lon Farm eingraviert war. Beide freuten sich und liefen den kleinen Gang hinauf, der ins Innere der Mauern führte. Nicht weit vom Eingang entfernt begann auch schon die Farm. Drei kleinere und ein großes Gebäude standen links und rechts von ihnen. Weiter geradeaus war ein zweites Tor und dahinter tat sich eine große abgezäunte Wiese auf. Sie gingen näher an das kleine Tor heran doch auf der Wiese war nichts zu erkennen. Plötzlich erschall ein merkwürdiges Geräusch. Link wand sich erschrocken um. „Ein Monster!?“ warnte das dunkelhäutige Mädchen mit schriller Stimme. „Das glaub ich nicht.“ flüsterte Link ihr zu. Vorsichtig spähte er um die Hausecke eines Gebäudes. Eine Tür stand einen Spalt offen und schlug immer wieder auf und zu. Da er nichts sehen konnte schob er die Tür weiter auf und zog sein Schwert. Die Gerudo schlich ihm mit katzenhafter Anmut hintendrein. „Nur ein Stall!“ meinte Link schließlich. Links und rechts standen Pferde und Kühe, doch da war wieder dieses Geräusch. Link und das Mädchen zuckten zusammen. „Was war das?“ Die Kleine spielte nervös mit den Fingern an ihrem Schwertgriff. Link war auch nicht sonderlich wohl in seiner Haut, dennoch suchte er die Umgebung genaustens ab. Und er wurde fündig. Stumm deutete er auf einen schwarzen Schatten hinter einem Strohhaufen. „Da bewegt sich was!“ quietschte die Gerudo erschrocken auf. Der Schatten hinter dem Stroh fing an sich aufzurichten. Link setze schon zum Stoß an und.... Ein großer alter Mann mit Halbglatze drehte sich gähnend zu den beiden Halbstarken um. „Was schreit ihr hier so rum!! Ich will schlafen!“ sprach er sanftmütig. Link ließ das Schwert sinken und auch das dunkelhäutige Mädchen beruhigte sich sofort. „Ein Elfen Junge und ein Gerudo Mädel? Ich muss noch träumen.“ Hinter den dreien sprang mit einem Mal die Tür auf. “VATER“ Eine junge Frau donnerte in den Stahl hinein. „Schläfst du schon wieder im Stall!? Du solltest doch schon längst... “ Sie stockte beim Anblick der Fremden. „Aber das... Feenjunge??“ Verblüfft tippelte sie auf Link zu. Tätschelte ihm die Haare, kniff in seine Wange und zog immer wieder an seiner grünen Rüstung. Link war über die seltsame Behandlung so verdattert, das er keinen Pieps herausbrachte. „Das kann doch nicht sein! Link? Link, bist du’ s denn wirklich?“ rief sie mit freudiger Stimme. Der Angesprochene verstand die Welt nicht mehr. Im nächsten Moment wurde er auch schon herzlich umarmt und an einen vollen Busen gedrückt. Peinlich berührt lief er sofort hochrot an. //Was sollte das denn? Er kannte diese Person doch gar nicht. Warum also tat sie so vertraut mit ihm??// Da mischte sich plötzlich die kleine Gerudo lauthals und frech ein. „Drückt weiter zu und ihr bring Hyrule um den königlichen Erben. Das nennt man wohl „Aus Liebe erwürgt“! Soll ich das auf euer Grab schreiben lassen, Hoheit?“ „Hald die Klappe!“ würgte Link dumpf hervor Erst jetzt bemerkte die Frau den weiteren Gast. „Eine Gerudo?“ brachte sie erstaunt hervor. Das Erstaunen löste sich erst als Link in ihren Armen wild zu fuchteln begann, weil ihm die Luft ausging. Mit einem verlegenen „Entschuldigung“ ließ sie ihn endlich aus. „Was wollt ihr hier?“ fragte der Alte schließlich während er die beiden eingehend gemustert hatte. „Nun, seine Hochwohlgeboren und ich suchen eine Platz zum übernachten.“ antwortete die Kleine mit gewohnt kessem Mundwerk. „Ich hab dir jetzt schon hundertmal gesagt, das du mich Link nennen sollst!“ fuhr ihr der Elf übellaunig übers Maul. Immer noch japste er nach Atem. Die Frau hatte einen Griff auf den jeder Ringer neidisch werden könnte. Immer noch beäugte sie den Prinzen ungläubig. „Selbstredend, Majestät.“ gigelte die Gerudo weiter. “Aber das kann doch nicht...“ begann die Frau wieder „ Link müsste heute doch... Er ist doch längst erwachsen! Der König! Wieso... wieso siehst du immer noch so aus wie damals!“ Die Gerudo gab einen seltsamen Laut von sich während sie den Kopf schüttelte. „Schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil ihr hier den Filius vor euch habt. Das der noch nicht so alt wie sein alter Herr ist, sollte ja wohl logisch sein, oder? Heilige Wüste, lebt ihr hier hinter Mond oder wie?“ Beide, der Alte wie auch die Frau zuckten bei den Worten zusammen, ehrfürchtig senkten sie die Köpfe. „Eure Hoheit, bitte vergebt! Es hätte uns wirklich auffallen müssen. Aber sagt, was macht der Sohn des Königs auf unsere Farm? Noch dazu mitten in der Nacht?“ erkundigte sich der Alte Mann. „Wir sind auf einer Mission.“ antwortete die Kleine an Link’ s Stelle „Nun, wenn das so ist.... seid ihr herzlich Willkommen bei uns. Wir werden euch gleich ein Bett herrichten.“ lächelte der alte Farmer. „Ich bin Talon, der Besitzer der Farm und das ist meine Tochter Malon.“ Malon lächelte verlegen und warf Link immer wieder einen Blick zu. Der blieb höflich wie es sich für einen Prinzen geziemte. Der kleinen Gerudo war das Ganze nicht geheuer. Dennoch verbrachten die beiden Kinder die Nacht auf der Lon- Lon Farm und berichteten Talon und Malon was bisher geschehen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)