Rette mich ... von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es ist dunkel und ich starre nur vor mich hin. Meine Gedanken fühlen sich leer an und dennoch habe ich das Gefühl, als wenn ich etwas Wichtiges vergessen hätte. Als wenn ich etwas vergessen hätte, was mir sehr viel bedeutet. Jemand, der mir sehr viel bedeutet. Doch mein Kopf ist wie leergefegt. Mein Körper bewegt sich wie von selbst. Ich sehe zu, wie einer nach dem anderen von der Finsternis umschlungen wird und verschwindet, nachdem ich ihn im Duell besiegt habe. Warum fühlt es sich nur so an, als wenn es nicht genug ist? Als wenn ich dabei jemanden suche? Jemanden wiederfinden will. Jemanden an meiner Seite haben will. Weiter bewegt sich mein Körper vorwärts, lässt wieder einen nach dem nächsten untergehen. Immer mehr verschwinden und langsam finde ich immer seltener noch andere Duellanten, als jemand in mein Blickfeld gerät. Mein Blick wirkt verschleiert und ich kann die Person nicht richtig erkennen. „Warum tust du das?“, höre ich eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkommt, doch erinnere ich mich einfach nicht. Wer ist das? Woher kenne ich diese Stimme? „Wenn du … hierher kommst … willst du sicher kämpfen, nicht?“, gebe ich emotionslos von mir, ohne, dass ich wirklich selbst eine Kontrolle darüber habe. Warum fühlt sich alles so an, als wenn ich gesteuert werde von irgendwo? „Wenn das die einzige Möglichkeit ist, dich zu retten, dann ist es wohl so, Yusuke“, höre ich seine Stimme erneut. Ich starre ihn an. Wer ist das nur? Warum erkenne ich sein Gesicht überhaupt nicht? Warum ist dort einfach alles verschwommen vor meinen Augen? „Ich werde dich schon zurückholen, mein Freund“, spricht er erneut aus und ich zucke leicht zusammen, schüttele den Kopf. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, kommen diese Wörter über meine Lippen. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwas löst er in mir aus, nur was? Wieso habe ich das Gefühl, als wenn er mir so bekannt vorkommt? Warum kann ich eigentlich sein Gesicht nicht erkennen? Wer ist er?   Das Duell zieht sich und ich habe inzwischen einen leichten Vorteil, während er fast besiegt ist. Dennoch sieht er mich noch so entschlossen an, dass ich nicht anders kann, als nun einen Schritt zurück zu weichen. Dieser Blick, mit dem er mich ansieht. Warum kommt er mir so bekannt vor? „Hiermit werde ich dieses Duell beenden und dich endlich zurückholen, Yusuke ...“, spricht er nun aus und spielt eine Karte, allerdings erkenne ich gerade gar nicht, was es für eine ist. Zu sehr bin ich von seinen Augen gefesselt, wie diese mich anstarren. Woher? Woher kenne ich ihn? Ich kriege fast seinen nächsten Angriff nicht mit, merke aber, dass ich nichts dagegen tun kann, als ich meine letzten Lebenspunkte verliere und mich ein ziemlicher Schmerz durchzuckt, der mich zu Boden gehen lässt. Ich stütze mich mit den Händen vor mir auf dem Boden ab, sehe nach unten und versuche meinen Atem zu beruhigen, der gerade viel zu schnell geht. Das letzte, was ich höre, ist ein „Yusuke“ von ihm, bevor ich einfach nach vorne kippe und bewusstlos werde.   Als ich wieder zu mir komme starre ich in braune Augen, während ich spüre, dass mein Kopf auf dem Schoß desjenigen liegt, gegen den ich mich duelliert habe. Seine braunen Haare liegen etwas wirr, während er mich einfach nur ruhig lächelnd ansieht. „Bist du in Ordnung, Yusuke?“, fragt er leise nach. Ich blinzele ihn an. Ich erinnere mich an das Duell gegen ihn, an die Duelle gegen die anderen Duellanten und wie sie alle in der Finsternis verschwanden. Ich schließe meine Augen. „Du solltest mich nicht so ansehen, Fubuki.“ „Das ist Unsinn“, entgegnet er und ich spüre auch ohne ihn anzusehen, dass er mich sanft anlächelt. Merke, wie er mir mit einem Finger über die Wange streicht. „Du bist mein bester Freund, Yusuke.“ „Ich habe … viel zu viel Schaden angerichtet. Ich wollte dich vernichten. Du solltest mich hassen, Fubuki!“, gebe ich lauter von mir und öffne meine Augen wieder, will mich von ihm entfernen, werde aber von seinen Armen daran gehindert überhaupt aufzustehen. Ich liege immer noch scheinbar auf einem Sofa, während mein Kopf auf seinem Schoß gebettet ist. „Du konntest nichts dafür“, sagt er ruhig und lächelt mich einfach nur weiterhin an, „du wurdest kontrolliert, aber das ist jetzt vorbei. Ich bin so froh, dich wieder zu haben, Yusuke.“ „... Ich … bin auch froh wieder bei dir zu sein, Fubuki“, sage ich leise und bleibe einfach gemütlich liegen, „es … ich habe dich gesucht. Ich glaube, ich habe die ganze Zeit gehofft, dass du … mich retten wirst.“ „Ich kann dich doch nicht alleine dagegen kämpfen lassen“, murmelt er und beugt sich zu mir runter, um mir einen kurzen Kuss aufzuhauchen, „ich liebe dich, Yusuke.“ Ich lächele ihn an, bevor ich mich nun doch aufsetze: „Ich liebe dich auch, Fubuki.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)