Fremde Welten: Unmöglich ist nichts (#3) von Purple_Moon (Prinz Soach und das Prinzip des Chaos) ================================================================================ Kapitel 23: Schlosspsychologie ------------------------------ Schloss Lotusblüte tischte für gewöhnlich nur Mittagessen für Schüler auf. Insofern verfügte die Speisekarte nicht über Bankettvorschläge. Da Crimson keinerlei Vorwarnung erhalten hatte, stürzte er sich auch nicht wegen des Besuchs in spontane Umplanungen oder Nahrungsmitteleinkäufe. Bisher hatte er in den Unterlagen des Zirkels des Bösen keinen Hinweis darauf gefunden, dass es ein Problem damit gab, eine Schule zu führen und gleichzeitig im Zirkel zu sein. Und vielleicht bestand auch keine Verpflichtung, Gäste fürstlich zu bewirten – sie satt zu kriegen schien zu reichen. Die sieben Gäste jedenfalls taten sich ohne zu murren an dem Gemüseeintopf nach einem Rezept von Kuro gütlich. Crimson gewann sogar den Eindruck, dass sie es genossen, einfach nur den Teller beladen zu müssen. Da inzwischen auch jeder ein Gästezimmer bezogen hatte, präsentierten sich die Leute vom Zirkel etwas lockerer: Alle hatten ihre schwere Reisekleidung und protzige Teile abgelegt, die Magier zum Beispiel ihre Hüte und Reisemäntel, die dunklen Feen ihre Rüstungen und Vanis den mit Silber verzierten Umhang. So wirkten sie gleich viel weniger einschüchternd auf die Schüler und generell normaler. Besonders Desire und Asmodeus waren kaum wiederzuerkennen, denn sie liefen in Leggings, Sandalen und einem locker sitzenden Hemd herum. Außerdem gehörten sie zu denen, die ihre Flügel wegzaubern konnten. Das kannte Crimson beispielsweise von Weaver, Darks Mutter, aber Lily verfügte offenbar nicht über diese Fähigkeit. Marquis Belial trug seine Flügel noch, nicht jedoch seine Rüstungselemente und den weißen Umhang, unter dem immer sein Klemmbrett steckte. Übrig blieb eine ärmellose Robe in dunklem Violett. Er hatte sein silberfarbenes Haar zusammengebunden, was ihn viel unimposanter machte. Die sieben Zirkelmitglieder saßen zusammen mit Crimson am Tisch und benahmen sich alle wie beste Kumpels, wobei Crimson der Neue war. Dem Schlossherrn war das fast unheimlich, vor allem, da auch Thaumator ab und zu einen Scherz einwarf, obwohl er sonst immer wie der Spaßverderber vom Dienst guckte. Sein Humor war auch eher trockener Natur. Meras schlich um den Tisch herum und beschnupperte die Fremden. Diese wiederum nahmen die Katze aufmerksam in Augenschein, da sie bisher die einzige ihrer Art war. Meras interessierte sich besonders für Sage, möglicherweise, weil sie sich dort das meiste magische Futter erhoffte. Es dauerte nicht lange, und der Alte machte sich einen Spaß daraus, ihr kleine Lichtkugeln als Leckerlis zuzuwerfen. Cosmea gefiel der Garten, den sie vorhin besichtigt hatten. Sie wollte einige Ableger von Crimsons Pflanzen haben, wogegen sie ein paar der ihren zum Tausch anbot. „Habt Ihr von den Kaninchen welche übrig?“ fragte Vanis. „Kann man die essen?“ „Äh... ja und ja,“ antwortete Crimson. „Sie stammen von den Eisigen Inseln und machen sich ganz gut als Verteidiger, auch wenn sie nicht so aussehen. Wir lassen sie auf dem ganzen Gelände frei laufen. Cathy kann den Kräutergarten magisch abriegeln und die Tiere innerhalb unserer Grenzen halten. Sie vermehren sich, so lange genug Futter da ist.“ „Faszinierend.“ Vanis machte durch seine behaarten Arme immer den Eindruck, als wäre er eine Form von Werwolf. Möglicherweise rochen die Kanillas und Wilden Langohren besonders gut für ihn. „Insgesamt ist dies ein schönes Schloss,“ brachte Desire sich ein. „Fast zu schade für eine Schule. Viele Leute würden in so einer Gegend gerne Urlaub machen.“ „Es spricht nichts dagegen,“ erwiderte Crimson, „Wenn man Kinder mag.“ „Man hört, dass bei dir mehrfach Nachwuchs ansteht,“ merkte Asmodeus an. „Also in deinem Schloss.“ Crimson nickte. „Naja, zwei. Es ist eine witzige Konstellation, weil die Väter Soach und sein Sohn Fire sind. Das eine Baby wird also Onkel oder Tante des anderen sein.“ Cosmea seufzte und sagte in Sages Richtung: „Erinnerst du dich noch daran, als Shiro und Kuro klein waren? Sie haben so viel Wirbel in unseren Turm gebracht, ich wünschte manchmal, wir hätten auch ein Mädchen gehabt.“ Einige Blicke wanderten zu dem Tisch, an dem Shiro saß und nicht erkennen ließ, ob er das Gespräch hörte. Soach war heute nicht zum Essen aufgetaucht, doch seine Eltern fragten nicht nach ihm. Er war sicher noch beschäftigt. „Mädchen machen nur Ärger!“ lachte Vanis. „Ich muss es wissen, ich habe zwei Schwestern, drei Nichten, fünf Cousinen und zwei Töchter. Der große Nachteil ist, dass sie Kinder von unbekannten Vätern anschleppen können.“ Crimson bezog das nicht auf Soach, denn falls dieser eines der besagten Kinder gezeugt hatte, war er sicherlich als Vater bekannt. Er kam sich vor wie ein Grünschnabel neben all den Herrschaften, die bereits Eltern oder Geschwister von Eltern waren. Seine Tochter zählte da irgendwie nicht, sie war nicht wirklich Teil seines Lebens. Der Gedanke stimmte ihn wehmütig, so dass er sich gerne ablenken ließ, als Belial von seinem Neffen berichtete, der gerade seine erste Mission als Krieger unternahm. Er erhielt generell viele persönliche Informationen, die er sich unmöglich alle merken konnte. Lediglich Thaumator hielt sich mit Angaben zu seiner Person zurück, was daran liegen mochte, dass ab und zu Putz von der eigentlich makellosen Zimmerdecke auf seinen Teller fiel oder sein Stuhl auf einmal bedrohlich kippelte, weil er auf einer Unebenheit im Boden stand. Er ging dazu über, seinen Eintopf mit einem magischen Schild zu schützen. Crimson hatte Cathy zwar gebeten, die Gäste zufrieden zu lassen, aber ganz zurückhalten konnte der Geist sich offenbar nicht. Er nahm es hin, solange es nicht schlimmer wurde. Als alle ihr Essen beendet hatten und allmählich aus dem Saal strömten, blieb Thaumator noch einen Moment zurück und nahm Crimson beiseite. „Du bist auch Alchemist, oder?“ „Ja, das ist ursprünglich eigentlich nur ein Hobby gewesen,“ meinte Crimson. „Fawarius macht immer eine bestimmte Salbe für mich. Wäre es wohl möglich, dass ich etwas Nachschub bekomme, während wir hier sind? Ob du es ihn machen lässt oder dir von ihm das Rezept geben lässt, ist mir egal.“ Crimson holte gerade Luft, um zu antworten, als sich Catherine neben ihm materialisierte. „Kommt gar nicht in Frage, such dir deinen Kram woanders!“ keifte er den anderen Magier an. „Wenn dieses Zeug hier zusammengemischt wird, werde ich den Kessel umschmeißen und---“ Crimson brachte das Schlossherz mit einem scharfen Gedankenbefehl zum Schweigen. [Niemand wütet in meinem Alchemieturm. Auch du nicht.] Cathy starrte ihn mit offenem Mund an. „Warum fällst du mir in den Rücken?“ „Du hast gedroht, im Alchemieturm den Kessel umzuschmeißen. Da kenne ich keinen Spaß. Und ich möchte, dass du unsere Gäste höflich behandelst.“ „Ach ja? Soll ich mal so höflich zu ihm sein, wie er zu Soach war?“ schrie Cathy außer sich vor Wut. „Merkst du nicht, dass der Kerl sich nur einschleimen will?“ Crimson seufzte. „Tut mir Leid. Cathy weiß nicht, wie er damit umgehen soll, deshalb wird er wütend. Ich werde Fawarius mit unserer Flagge zu Araes früherem Wohnsitz schicken, dann kann er sich dort um Euer... um dein Anliegen kümmern,“ beschloss Crimson. Den älteren Mann zu duzen, kam ihm noch ein wenig ungewohnt vor. „Das ist mir auch recht, danke,“ sagte Thaumator. „Und was dich betrifft, Schlossherz... Ich habe keine Feindschaft mit dir. Du solltest deine Probleme mit deinem Schlossherrn ausmachen, aber nicht vor Besuchern, das hinterlässt einen ungünstigen Eindruck. Als Mitglieder im Zirkel des Bösen solltet ihr das unbedingt vermeiden.“ „Was fällt dir ein, mich zu belehren!“ motzte Cathy hinter ihm her, als der Magier zu den Treppen ging und nach oben verschwand, vermutlich zu seinem Zimmer. „Du eingebildeter, arroganter, aufgeblasener Pinkel!“ Crimson wischte sich stöhnend mit einer Hand durchs Gesicht. Ein paar Schüler standen noch in der Nähe herum und lauschten angestrengt. Thaumator hatte Recht, sein Schlossherz blamierte ihn zu oft vor anderen. Solche Differenzen gehörten in private Räume. „Komm mit ins Büro, Cathy,“ sagte er und ging schon einmal vor. Der Geist schwebte ihm nicht hinterher, sondern tauchte auf, sobald er hinter dem Schreibtisch Platz genommen hatte. Trotzig verschränkte er die Arme. „Wird das jetzt eine Standpauke, wie sie sonst die Schüler kriegen?“ Crimson schloss mit einem Wink seiner Hand die Tür und seufzte. So etwas lag ihm nicht. „Cathy... jeder versteht, wie dir zumute ist. Diese Gefühlswelt, die du derzeit erlebst, ist ganz neu für dich, und nun sind auch noch die Leute hier, die Soach immer an die Ausbrennung erinnern... Aber du musst unbedingt versuchen, dich davon zu distanzieren. Cosmea und Thaumator taten nur ihre Pflicht, sie sind keine schlechten Menschen...“ Seltsamerweise widersprach Cathy nicht. Crimson erwartete eigentlich einen weiteren Wutausbruch, doch der Geist schwebte einfach da und starrte zur Seite. Manchmal sahen Kinder so aus, wenn sie gleich zu weinen anfingen. „Cathy? Hast du mir zugehört?“ Sein Schlossherz wandte ihm einen verletzten, vorwurfsvollen Blick zu. „Du denkst, ich leide nur unter Soachs Gefühlen. Vielleicht fällt dir auf, dass ich auch mitkriege, dass dir deine Erlebnisse zusetzen. Aber hast du mal daran gedacht, wie es mir geht? Ich habe eine Seele, Schlossherr, ich bin zu eigenen Gefühlen fähig! Ich musste miterleben, wie sie Soach fast umbrachten, ohne genau zu wissen, was mit ihm passiert! Wenn nun sein Bewusstsein irgendwo verloren gegangen wäre? Sie setzten ihn der Gefahr eines möglicherweise tödlichen Rituals weit weg von mir aus! Denkt jemand auch mal an mich? Kommt jemand auf die Idee, es hier zu machen, wo sein Bewusstsein in Sicherheit ist? Nein, wozu auch! Es ist ja nur eine Ausbrennung und keine Hinrichtung! Dann kommt er endlich zurück, nur um gleich wieder aufzubrechen und von Arae fast umgebracht zu werden!“ Cathys Stimme klang tatsächlich weinerlich, aber seine projezierte Gestalt sah keine Tränen vor. „Du hast Recht, Crimson,“ fuhr er fort. „Ich komme mit Soachs Leid nicht klar. Aber noch viel weniger mit meinem eigenen! Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn ich die Seele abgelehnt hätte, als er sie mir anbot! Dann müsste ich mir nicht immer solche Sorgen machen! Als du bei ihm warst, während er im Sterben lag, da hoffte ich fast... ich dachte, wenn du sein Bewusstsein mitbringst, ist alles gut. Dann würde auch der Schmerz über seine verlorene Magie aufhören. Sollte ein Freund so denken? Aber warum nicht. Ich bin nur ein Schlossherz, eine künstliche Intelligenz, die zufällig in den Besitz einer Seele gelangt ist.“ Was immer Crimson erwartet hatte, das war es nicht. Er starrte Catherine an und wusste nichts zu sagen. Es stimmte: Jeder vermutete, dass das Schlossherz unter Soachs Verlust litt, weil es die Gefühle seines Seelengebers teilte; dass es außerdem die Niedergeschlagenheit seines Schlossherrn spürte und sich überfordert fühlte. Aber Crimson hatte nie in Erwägung gezogen, dass Cathy eigene Gefühle dabei haben könnte, die nicht aus denen der anderen entstanden, wohl aber aus dem gleichen Grund existierten. Cathy stand da wie ein kleines Kind mit aufgeschürften Knien, das niemand tröstete, weil der ältere Bruder sich den Arm gebrochen hatte. „Du sagst ja gar nichts,“ stellte der Schlossgeist schließlich fest. Crimson räusperte sich. „Also... es stimmt, ich habe das nicht bedacht. Mir war nicht klar... ich meine... Ich habe unterschätzt, wie empfindungsfähig du geworden bist...“ „Es ist ja nicht so, als konnte ich vorher nichts empfinden!“ stellte Cathy klar. „Aber es war trotzdem irgendwie... anders. Ich fühle mich schlecht, wenn ich das sage, aber bestimmt wäre es besser gewesen, wenn Soach gestorben wäre, als ich seine Seele bekam. Sein Bewusstsein wäre mit meinem verschmolzen, und wir hätten uns nur noch darum gesorgt, die Mauern stabil zu halten.“ Crimson musste zustimmen. Aus dem Blickwinkel des Schlosses ging vieles leichter, wenn der Seelengeber nicht mehr lebte. Beseelte Schlossherzen entstanden eigentlich auch immer dadurch, dass jemand für ihre Erschaffung sein Leben opferte. Dann gab es aber auch von Anfang an nur ein Bewusstsein, das bereits über eine eigene Persönlichkeit verfügte und sich manchmal nur ungern einem Schlossherrn unterordnete. Wie zum Beispiel Draconiel. „Draconiel zetert herum, er meint, du wärst ein Vollidiot, Stümper und diverse andere Sachen,“ informierte Cathy ihn passenderweise und starrte auf den Boden. „Er hat mir immer gesagt, dass es sich irgendwann rächen würde, die Seele eines lebenden Chaoshexers akzeptiert zu haben. Ich habe gedacht, er sei einfach nur ein Besserwisser. Aber er hatte Recht.“ In Momenten wie diesem hätte Crimson sein Gegenüber eigentlich tröstend umarmt, aber er konnte den Geist nicht berühren. Dennoch stand er auf, ging um den Schreibtisch herum und streckte die Hand aus. Sie fand keinen Widerstand. „Es tut mir Leid, Cathy, ich habe dich wohl nicht angemessen als eigene Person betrachtet...“ Er ließ die Hand sinken. „Weiß Soach davon?“ „Oh nein, ich habe genug Sorgen mit ihm,“ antwortete Cathy schnell. „Wenn er wüsste, was wir eben besprochen haben, würde er...“ Der Geist biss sich auf die durchscheinende Lippe. Crimson konnte es sich jedoch schon denken, Soach neigte vermutlich zu Selbstmordgedanken, auch ohne dass er wusste, dass sein Tod dem Schloss Erleichterung verschaffen würde. „Ich wäre damit klargekommen, wenn er gestorben wäre, weißt du,“ murmelte Cathy, das Thema wieder aufgreifend. „Wenn sein Bewusstsein bei mir geblieben wäre, hätte er in mir weitergelebt. Aber ich schäme mich, weil ich so nicht reden würde, wenn alles normal wäre.“ Crimson gelang ein Lächeln. „Es ist ganz menschlich, manchmal über so etwas nachzudenken, wenn das die einfachste Lösung sein könnte. Aber ich bin sicher, dass du Soach nie absichtlich umkommen lassen würdest.“ „Natürlich nicht. Es fühlt sich nur so schlimm an, dass ich ihm gar nicht helfen kann.“ „Ja, das geht uns allen so. Das bedeutet aber, dass du ihn magst.“ Cathy warf Crimson einen erstaunten Blick zu. „Wahrscheinlich hast du Recht. Hast du mich dazu gebracht oder sind das meine eigenen Gefühle?“ „Wer weiß,“ philosophierte Crimson. „Es ist schwierig, das zu unterscheiden, wenn jemand eine so enge mentale Bindung zu dir hat. Ich weiß auch manchmal nicht, ob ich selbst fühle, was ich fühle, oder ob es von dir und Soach kommt. Beispielsweise, als Cosmea und Thaumator das Schloss betraten. Ich liebe meine Großmutter, aber im Moment habe ich immer das Bild einer Frau vor Augen, die einen silbernen Magieblitz auf meinen besten Freund loslässt. Und gerade jetzt...“ Er runzelte die Stirn in dem Bemühen, das Gefühl zu deuten. „Ich spüre... Zorn.“ „Das kann gut sein,“ zischte Catherine. „Diese Leute hätten Soach umbringen und sein Bewusstsein verloren gehen lassen können! Alle Aufzeichnungen beschreiben die Ausbrennung als einen Vorgang mit einem gewissen Risiko! Du warst nicht vorbereitet und hättest nicht gewusst, wie du sein Bewusstsein festhalten kannst. Wenn Soach dort gestorben wäre, hätte ich ihn verloren!“ Da wurde Crimson einiges klar: Canthys Abneigung gegen Thaumator und Cosmea hatte er immer für eine Auslebung von Soachs Ängsten gehalten, und das mochte auch stimmen, aber zusätzlich gab es für das Schlossherz einen ganz eigenen Grund. Cathy hatte es vor wenigen Minuten schon erwähnt, aber Crimson war zu überrumpelt gewesen von dem gesamten Wortschwall, als dass er es bewusst wahrgenommen hätte. „Dann hättest du dir also gewünscht, dass sie es wenigstens auf dem Schlossgelände tun?“ hakte er nach. „Ja, genau!“ nickte Cathy eifrig. „Aber wahrscheinlich befürchteten sie, dass ich Soach befreien würde. Und weißt du was? Das stimmt auch! Ich hätte nicht zugelassen, dass sie ihm so etwas antun! Das... passt nicht zusammen, nicht wahr?“ „Äh, nein. Allerdings kann ich dich vollkommen verstehen. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber auch nicht an dich gedacht, nur daran, was gleich mit Soach passiert.“ Crimson sah die Szene noch lebhaft vor sich, wie sie Soach abführten und dieser einen letzten Blick zurück warf, ehe er sich in sein Schicksal fügte... „Ich glaube, das ist nachvollziehbar,“ gestand Cathy ihm zu. „Aber dadurch wird es nicht besser. Warum wird es nicht besser, wenn ich es doch verstehe?“ „Das ist manchmal einfach so,“ sagte Crimson schulterzuckend. „Genauso, wie wir einsehen, warum Soach das alles überhaupt auf sich genommen hat, aber davon wird das Problem nicht gelöst, das sich jetzt daraus ergibt.“ „Nein, leider nicht“, sagte Cathy leise. Sein Gesicht bekam einen nachdenklichen Ausdruck. „Crimson... Soach, ähm... er... tut Dinge...“ „Was für Dinge?“ fragte Crimson alarmiert. Der Geist schien mit sich zu ringen. „Soach... uh... Soach ist in der Schatzkammer und sucht nach Büchern, die ihm vielleicht weiterhelfen,“ brachte er schließlich hervor und sah ziemlich unglücklich mit dieser Aussage aus. „Oh... mach dir deswegen keine Sorgen, das hat er mir gesagt,“ beruhigte Crimson ihn. „Deswegen war er auch nicht beim Essen, er muss wohl die Zeit vergessen haben.“ „Ja, das wird es sein.“ Cathy schaffte ein schwaches Lächeln. „Ich habe nur Angst, dass er nichts findet. Was wird er denn dann machen...“ „Das ist zu befürchten,“ stimmte Crimson zu. „Weißt du was? Wir holen einen kleinen Imbiss für ihn und gehen zu ihm. Und vielleicht reden wir mit Thaumator und Cosmea über das, was du mir erzählt hast, vielleicht ist das ja auch ganz neu für sie. Ich meine... es ist kein Geheimnis, dass du Soachs Seele besitzt, aber wenige machen sich darüber Gedanken, was das bedeutet. Das können wir vielleicht auch nicht verlangen.“ Cathy verzog schmollend das Gesicht. „Nicht? Nun, von uns können sie dann auch nicht erwarten, dass wir sie alle freundschaftlich empfangen. Im Übrigen hast du mich gar nicht gefragt, ob ich im Zirkel des Bösen sein will. Aber bevor wir darüber streiten: Soach wollte es gerne. Also werde ich mich nicht weigern.“ Da atmete Crimson wirklich auf, denn die Aufnahme in den Zirkel war einer der wenigen Lichtblicke für Soach im Moment. „Sag schonmal in der Küche Bescheid, ich gehe hin und hole das Essen für ihn.“ „Na gut... du siehst mich dann unten wieder.“ Cathy löste sich auf, doch wenn Crimson wollte, konnte er sich telepathisch mit ihm weiter unterhalten. Das vermied er bei diesem Thema aber lieber, denn Soach konnte sonst leichter mithören. Er bemerkte etwas in seinem Geist, den Hauch einer Präsenz. Hatte Soach vielleicht ohnehin alles mitbekommen? Vorsichtshalber suchte er nach ihm, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war. Aber Soach schirmte sich vor ihm ab, erst nach mehreren Versuchen konnte Crimson Kontakt zu ihm aufbauen. [Oh, tut mir Leid... ich war völlig in ein Buch vertieft,] meldete sein Freund sich schließlich. [Lass dich nicht stören... Cathy und ich wollten gleich zu dir kommen.] [Mach dir nicht die Mühe, ich kann nach oben kommen. Zum Essen ist es hier nicht der geeignete Ort.] Crimson stimmte zu, und kurz nachdem er das Essen geholt hatte, erschien Soach im Büro. Er trug drei große Bücher in einer stabilen Tragetasche aus Stoff bei sich und zwei kleinere in der anderen Hand. „Wir sollten überlegen, die Bücher aus der Schatzkammer in die Bibliothek einzugliedern – vielleicht in eine geheime Abteilung.“ Das zog Crimson ernsthaft in Erwägung. „Die Bibliothek ist auch eher klein. Wenn das hier eine ernst zu nehmende Schule werden soll, sollten wir dort anbauen. Meines Wissens haben die Lehrkräfte jeweils eigene Regale voller Bücher, die sie manchmal den Schülern ausleihen. Das ist ja fast peinlich. Vielleicht sollten wir einen Bibliothekar einstellen.“ „Aber Crimson, das hier wird keine ernst zu nehmende Schule,“ gab Soach zu bedenken, wobei er seine Bücher auf dem Kaffeetisch ablegte. „Wir sind ein Auffangbecken für Außenseiter. Aber das ist doch, was du wolltest, oder? Dich von der Akademie unterscheiden...“ „Ja... vermutlich...“ Im Prinzip war diese Schule aus einer fixen Idee heraus entstanden. „Da fällt mir ein... eine Woche ist um. Ich muss entscheiden, ob der Unterricht wieder aufgenommen wird.“ Catherine materialisierte sich in der Mitte des Zimmers. „Hey, kann mir euch mal jemand Bescheid sagen, wenn ihr eure Meinung ändert und nicht in die Schatzkammer geht?“ „Als ob du das nicht mitgekriegt hast,“ grinste Soach und schlug dem Geist kumpelhaft auf die Schulter. Das konnte er, fiel Crimson wieder einmal auf. Cathy schwankte unter der Berührung. Der Schlossherr musterte Soach genauer, während dieser sich zu ihm an den Schreibtisch setzte und das bereitstehende Essen verdrückte, einen Teller mit warmgehaltenem Eintopf. Der ausgebrannte Magier gab sich gelassen und sogar gut gelaunt, aber er wirkte blass und aß ohne großes Interesse. Er schien mit den Gedanken woanders zu sein. Crimson fragte lieber nicht, ob er in den Büchern etwas gefunden hatte, um die Stimmung nicht zu verschlechtern. „Deine Eltern haben übrigens beschlossen, noch ein paar Tage zu bleiben,“ ließ er ihn statt dessen wissen. „Schätzungsweise war es die Idee deiner Mutter – sie denkt, sie müsste dich vor den Zirkelleuten beschützen.“ „Das kann gut sein,“ nickte Soach. „Ich erwartete ja, sie würde mich wegen der Thronfolge nerven. Aber sie verbringt auch viel Zeit mit Kayos, ist mir aufgefallen. Dann sehe ich sie manchmal bei Fire und Eria, oder sie geht zu Lily auf die Krankenstation und versucht sie zu überreden, dass sie nicht mehr arbeitet, bis das Kind da ist. Also schätzungsweise bin ich nicht der einzige Grund.“ „Naja, dann ist ihr zumindest nicht langweilig,“ meinte Crimson. „Und Ishzark?“ „Wenn er nicht bei Mutter ist, unterhält er sich viel mit den Leuten vom Zirkel oder auch mal mit Gorz. Ab und zu mag er es auch, wenn er einfach nur in der Sonne liegen kann. Er beschäftigt sich schon.“ Soach löffelte den Rest des Eintopfs aus. „Du erwähntest die Thronfolge...“ Das Thema hatte Crimson seit ein paar Tagen immer in den Hintergrund verdrängt. „Können wir... ich meine... wenn du König wirst, kannst du dann zugleich deine Arbeit hier fortsetzen? Das käme mir unangemessen vor.“ Soach seufzte. „Ich weiß nicht. Aber selbst falls meine Mutter mich zum Thronfolger ernennt, muss ich den Posten nicht gleich antreten. Wir werden Zeit haben, uns etwas einfallen zu lassen. Im Moment... nun, ganz im Ernst... ich bin nicht in der Verfassung, ein Reich zu regieren.“ „Nein... vermutlich nicht.“ Crimson spürte, wie Soach sich abkanzelte, indem er ihre mentale Verbindung abschwächte, bis nur noch ein Grundeindruck seiner Emotionen durchsickerte, wie die Geräusche einer Diskussion durch eine geschlossene Tür. Einerseits erleichterte ihn das, aber er sorgte sich auch, denn so musste Soach damit alleine fertig werden. „Kann ich... irgendetwas für dich tun?“ fragte er. Soach schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Dann sah er Crimson mit einem traurigen Lächeln an. „Nichts, wozu du dich bereiterklären würdest. Ich muss irgendwie damit klarkommen.“ Hinter ihm drehte Cathy sich um wie jemand, der heimlich trauert. Kurz darauf wandte er Crimson wieder sein Gesicht zu, doch der Schlossherr konnte den Blick nicht deuten. Cathy schien ihn auf irgendetwas aufmerksam machen zu wollen, aber vielleicht irrte er sich da auch. Da dies alles vollkommen lautlos geschah, merkte Soach nichts davon. „Warum liest du diese Bücher nicht hier im Büro?“ schlug er Soach vor. „Dann bist du nicht so alleine. Oder stört es dich, wenn ich mich ein bisschen um die Post kümmere und die Unterlagen des Zirkels durchsehe?“ Soach ging zu der Sitzgruppe hinüber, nahm auf einem bequemen grünen Sessel Platz und griff nach einem Buch. „Du störst mich nicht, Crimson. Ich mag deine Gesellschaft, das weißt du doch.“ Cathy stemmte die Hände in die Hüften. „Und was ist mit mir?“ „Du störst mich auch nicht und darfst gerne hierbleiben,“ sagte Soach. „Schließlich habe ich dir meine Seele geschenkt, nicht wahr? Auch wenn das im Moment vielleicht eine dumme Idee gewesen zu sein scheint.“ Cathy schwebte zu einem Sessel gegenüber von Soach und setzte sich, oder besser, er schwebte so, als würde er sitzen. Allerdings ließ er dabei zwischen sich und dem Polster einige Zentimeter Platz. „Es gibt... immer auch Nachteile,“ brachte der Geist hervor. „Ich gehe ja davon aus, dass es nicht ewig so bleibt!“ „Auf die ein oder andere Art wird es sich bessern, ja,“ versicherte Soach. Später am Tag zog Soach mit Gorz los. Indessen bat Crimson seine Großmutter und Thaumator um ein Gespräch. Zu diesem Zweck gingen sie draußen spazieren, denn Cosmea wollte das gute Wetter ausnutzen. In dieser Gegend wurde es eigentlich nie wirklich kalt. Dennoch erweckte Thaumator einen im wahrsten Sinne des Wortes verschlossenen Eindruck: Während alle anderen einen Großteil ihrer Kleidung abgelegt hatten und auch mal die Ärmel hochkrempelten, verzichtete er zwar außer auf Hut und Umhang auch auf die formelle Magierrobe, doch die Schnüre an seinem Oberhemd waren sowohl am Kragen als auch an den Ärmeln festgezogen und mit einer Schleife geschlossen. Eine dunkle Hose steckte in fast kniehohen Reisestiefeln, die zwar bequem, aber auch sehr warm aussahen. Möglicherweise fror Thaumator leicht, beschloss Crimson. Oder er war einfach sehr eitel. Dagegen ging Cosmeas goldfarbene Robe schon eher als Kleid durch, mit einem großzügigen Ausschnitt und luftigen, weiten Ärmeln. Eine violette Schärpe um die Hüften setzte einen farblichen Akzent. „Was wolltest du denn mit uns besprechen, mein Junge?“ beendete sie seine Überlegungen. Sie befanden sich noch auf dem Schlossgelände, so dass Cathy problemlos zuhören konnte. „Es geht um mein Schlossherz,“ begann Crimson. „Catherine leidet sehr unter Soachs Zustand, wie euch ja sicher aufgefallen ist...“ „Das war nicht anders zu erwarten,“ meinte Thaumator. „Auch, dass wir beide als Sündenböcke herhalten müssen.“ „Oh, das ist mir gar nicht aufgefallen,“ warf Cosmea ein. „Aber ich habe wohl auch den Verwandschaftsbonus.“ „Für Catherine seid ihr diejenigen, die Soach ausgebrannt haben, das ist klar. Aber das ist nicht der einzige Grund... er findet, dass ihr zu wenig Rücksicht auf ihn als Schlossherz genommen habt, denn Soach hätte sterben und sein Bewusstsein verloren gehen können. Als es passierte, wusste Cathy auch gar nicht, was eigentlich los ist, nur, dass etwas Schlimmes mit Soach passiert. Er kann uns auf weite Entfernungen nicht so beobachten wie hier, versteht ihr?“ Crimson beobachtete, dass Thaumators Stirn sich in Falten legte, als hätte er auf etwas Saures gebissen. Seine Augen starrten auf einen Punkt in der Luft. Cosmea indessen reagierte etwas lebhafter. „Aber diese Sorge war völlig unbegründet. Wir hörten auf, als wir es nicht mehr verantworten konnten weiterzumachen. Dann kamen wir noch einmal hierher, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist – weil Soach sich so gewehrt hat, dass wir sicher waren, dass wir nachbessern müssten. Und weil es Tradition ist. Man macht es aus reiner Vorsicht so. Ich würde nie einfach das Ritual fortsetzen, nur weil ich es kann. Die Sicherheit geht vor.“ „Das alles konnte aber keiner von uns wissen,“ entgegnete Crimson. „Cathy ist ein beseeltes Schlossherz. Er stand seine eigenen Ängste aus, während er voller Ungewissheit auf eine Nachricht wartete. Und dafür macht er euch verantwortlich. Seiner Meinung nach hättet ihr Soachs spezielle Situation berücksichtigen müssen – zum Beispiel, indem ihr die Ausbrennung hier durchführt, wo Soachs Bewusstsein nicht verloren gehen kann.“ „Wäre es nicht an dir als Schlossherr gewesen, daran zu denken?“ widersprach Cosmea sofort. „Wir haben das Urteil vollstreckt. Das allein war unsere Aufgabe. Auch wenn es wegen der grausamen Natur des Rituals nicht so ausgesehen hat – wir taten es mit der nötigen Vorsicht.“ Crimson dachte sorgfältig über seine Antwort nach. „Vielleicht... wäre das tatsächlich meine Sache gewesen. Aber ich hatte anderes im Kopf. Mein Chaoshexer sah seinem Untergang entgegen, wie bitte hätte ich da an so etwas denken sollen? Trotzdem hast du wohl Recht. Aber das ändert nichts daran, dass Cathy euch verantwortlich macht. Ihr wart die Fachleute in dieser Situation. Ich wusste über die Ausbrennung nur, dass sie einem Magier für immer die Magie nimmt und dass es kein angenehmer oder schön anzusehender Vorgang ist.“ Cosmea holte erneut Luft, doch Thaumator hob eine Hand, was sie schweigen ließ. „Lass gut sein, Comea,“ sagte er. „Es geht doch gar nicht darum, wer woran hätte denken müssen. Das Schlossherz möchte, dass seine Gefühle anerkannt werden. Nicht mehr und nicht weniger. Ist es nicht so, Catherine?“ Zum Schluss sprach er zum Schloss blickend in die Luft. Cathy musste davon ziemlich überrascht sein, denn es dauerte mehrere Sekunden, ehe er sich genau vor Thaumators Nase materialisierte. „Und, was hast du jetzt dazu zu sagen?“ motzte der Geist den Magier an. Crimson kam es fast so vor, als wäre Cathy enttäuscht, weil er keinen Grund für einen Wutausbruch bekam. Thaumator legte feierlich eine Hand auf sein Herz und machte ein sehr ernstes Gesicht. „Ich bitte um Entschuldigung. Bei nächster Gelegenheit werden wir diesen Punkt im Protokoll ergänzen, damit bei einem ähnlichen Fall keine solchen Pannen mehr passieren.“ Crimson konnte Cathys maßloses Erstaunen spüren, und auch er selbst hatte an dieser Stelle mit mehr Schwierigkeiten gerechnet. Allerdings hatte er hingegen von seiner Großmutter mehr Verständnis erwartet. Cosmea räusperte sich kurz. „Ja, gute Idee. Auch ich bedaure unsere Unachtsamkeit außerordentlich.“ Cathy schwebte eine Weile nur da, anscheinend unschlüssig, was er davon halten sollte. Dann fand er doch wieder etwas, um sich aufzuregen. „Das ist jetzt alles, einfach so? Aber... Statistiken zufolge kommen zwanzig Prozent aller ausgebrannten Magier um! Sie sterben bei der Prozedur, weil es einfach zu schlimm ist, oder hinterher an diesen Pfuschsachen!“ „Wie meine Kollegin schon sagte... aus diesem Grund haben wir es so gemacht, wie es war,“ erklärte Thaumator ruhig. „Todesfälle bei Ausbrennungen kommen meist durch Stümperei zustande. Wenn der ausführende Magier nicht rechtzeitig aufhört, oder wenn er zu früh aufhört und sein Werk später nicht überprüft. Hinzu kommt ein Prozentsatz an Kandidaten, die sich nach der Ausbrennung das Leben nehmen.“ Bei der letzten Bemerkung zuckte Cathy zurück, als hätte er sich verbrannt. „Ja, genau... darum muss ich mir jetzt auch noch Sorgen machen!“ „Mach aber dafür bitte nicht uns verantwortlich,“ verlangte Thaumator. „Irgendjemand musste das Urteil vollstrecken. Es war nichts Persönliches.“ „Aber... ihr hättet ihn gar nicht dazu verurteilen müssen!“ jammerte Cathy. „Es war die übliche Vorgehensweise in seiner Situation, so bedauerlich das auch ist,“ stellte Cosmea klar. „Es hätte auch eine Hinrichtung werden können, bedenke das bitte. Er war bereits Rehabilitand Stufe drei, und das auch nur auf Fürsprache seines Sohnes. Außerdem war es Soachs eigene Entscheidung. Wir haben damit gerechnet, dass er seine Aussage im letzten Moment ändern würde, aber er tat es nicht.“ Die Vorstellung, dass Soach eigentlich selber schuld an seinem Zustand war, nagte an Crimson, und an Cathy anscheinend auch. Der Chaosmagier hatte einfach nur ganz sicher gehen wollen, dass Kihnahf nichts zustieß, und daher hatte er ziemlich vorschnell gehandelt und Arae quasi in die Hände gespielt. Wie musste sich das anfühlen, seine Magie zu opfern und dann zu erfahren, dass es nicht nötig gewesen wäre? „Cathy, vielleicht solltest du das Thema jetzt fallen lassen,“ schlug er dem Schlossherz vor. „Es lässt sich nicht rückgängig machen, deshalb ist es vor allem wichtig, dass wir Soach helfen, damit klarzukommen. Du hast doch jetzt den beiden gesagt, was dir auf dem Herzen lag.“ „Ja, aber... sehen die es auch wirklich ein?“ „Vermutlich... soweit Außenstehende ein Schlossherz verstehen können.“ Die Andeutung, dass die beiden Gäste vielleicht gar keine Ahnung von der Materie hatten, schien sich zu ihren Gunsten auszuwirken, und sie waren so schlau, nicht zu widersprechen. „Sie sollen trotzdem nicht zu lange hier bleiben!“ schloss Catherine, schnaubte verstimmt und verschwand. „Es scheint, du hast ihm mit deiner Entschuldigung ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen, Thaumator,“ bemerkte Cosmea. „Ich esse meine Suppe lieber ohne Bestandteile der Zimmerdecke,“ entgegnete ihr Kollege. Crimson war erleichtert, dass dieser Konflikt nicht eskaliert war, andererseits... vielleicht hätte es Cathy geholfen, sich einmal auszutoben. Aber nicht auf Kosten der Gäste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)