Der Anfang vom Ende? von She-Ra (- Arbeitstitel -) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Autor: She-Ra Serie: Saber Rider and the Star Sheriffs Disclaimer: Saber Rider and the Star Sheriffs sind Eigentum von WEP Nachdem es den Star Sheriffs gelungen war, den Outriderplaneten zurück in seine Dimension zu schicken, atmeten alle auf. Da in den nächsten Tagen und Wochen keine Anzeichen von Outrideraktivitäten zu vermelden waren, wurde offiziell der Frieden ausgerufen. Alle Menschen des gesamten neuen Grenzlandes und die des glorreichen Königreich Jarrs feierten viele Tage und Nächte. Endlich waren die Wesen aus der anderen Dimension verschwunden. Als die Festivitäten endeten, begann sich alles zu normalisieren. Ramrod wurde vollständig überholt und anschließend außer Dienst genommen. Colt war der Erste, der aufbrach. Sein Weg führte ihn direkt nach Tranquility zu seiner Robin und ihrem Bruder Josh. Während Saber den Papierkram erledigt, verabschiedeten sich auch April und Fireball. Sie hatten beschlossen gemeinsam ihren Urlaub zu verbringen. Daher war der Highlander der Letzte der Gruppe, der Yuma in Richtung seiner Heimat verließ. Alle Menschen genossen den Frieden und bauten alle Städte, die zuvor in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wieder auf. Es verstrichen beinah zehn Jahre, in denen die Menschen die Outrider aus ihren Erinnerungen gestrichen hatten. Doch dies war ein böser und fataler Fehler gewesen! Auf einmal tauchten über Yuma, Alamo und allen wichtigen strategischen Planeten riesen Schwärme von Hyper Jumpern aus dem Nichts auf. Sie kamen ohne jegliche Vorwarnung und zerstörten viele der großen Städte, ohne das sich jemand dagegen hätte wehren können. Colt, der sich mit Robin gerade auf Yuma aufhielt, um April und Fireball, die vor geraumer Zeit geheiratet hatten, zu besuchen, wurde hier von den Anschlägen eiskalt erwischt. Das KOK versuchte Ramrod auf schnellstem Wege zu mobilisieren. Aber die Jahre waren nicht spurlos an dem Friedenswächter vorbeigezogen. Wichtige Stunden vergingen, bevor Colt, April und Fireball starten und mit ihm abheben konnten. Saber hatten sie zu Beginn der Kämpfe nicht mehr erreichen können, da der Großteil des Kommunikationsnetzes vollkommen zusammengebrochen war. Da es auf keinem Planeten mehr wirklich sicher war, nahm Colt seine Frau und deren Bruder kurzer Hand mit an Bord. Auch Commander Eagle befand sich unter den wenigen Flüchtlingen. Für Fireball war es ein anstrengender Flug. Sie schossen sich durch die gegnerische Flotte, die einfach zu mächtig war, als das Ramrod sie allein hätte vernichten konnte. Daher blieb ihnen keine andere Wahl, als die Flucht zu ergreifen, auch wenn es ihnen schwer fiel, als sie auf den Monitoren das Bombardement des Planeten beobachten mussten. „Wir müssen weiter“, sprach Commander Eagle schweren Herzens. „Uns bleibt keine andere Wahl. Wir müssen die restlichen versprengten Streitkräfte finden und uns mit ihnen zusammenschließen, erst dann haben wir vielleicht eine Chance.“ Die Anwesenden konnten nichts anderes tun, außer zu nicken. Ihr erstes Ziel war Alamo. Jedoch kaum dass sie im Ortungsgebiet des Planeten waren, entdeckten sie eine weitere Outriderflotte, genauso wie diese sie entdeckten. Erneut wurden sie unter Beschuss genommen und Fireball musste sein ganzes Geschick beweisen, nicht all zu schwere Treffer zu kassieren, als sie den Rückzug antraten. Dennoch konnten sie eine Reihe von Schäden nicht verhindern. Im Laufe der nächsten Wochen wurden die Vorräte knapp, da Ramrod auf keinen langen Flug ausgerichtet worden war. So blieb ihnen keine andere Wahl, als den nächsten Planeten anzusteuern, um diese aufzufüllen. „Was sagen die Abtaster, April?“, fragte Fire von seiner Konsole aus. „Nichts. Rein gar nichts. Der Raum vor uns ist wie leer gefegt.“ „Müssten wir nicht in der Nähe von Pecos sein?“, kam es aus Colts Richtung. „Ja, wie ich bereits sagte. Es ist nichts mehr da.“ „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so etwas geschehen konnte“, sprach Commander Eagle, der neben seiner Tochter stand. Er schien um viele Jahre gealtert zu sein in den letzten Tagen. Seine Haare waren von grauen Strähnen durchzogen und auch sein Bart war graumeliert. Tiefe Sorgenfalten zeichneten sich in seinem Gesicht ab. „Das hat niemand“, erwiderte Fireball. „April? Zeig uns bitte eine Karte von diesem Gebiet. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen. So können wir definitiv nicht mehr lange weiterfliegen.“ „Wird gemacht, Fire“, erwiderte die Blondine und zeitgleich flogen ihre Finger über ihre Tastatur. „New Dalls dürfte am Nächsten sein“, kommentierte Colt die Sternenkarte. „Knapp zehn Parsecs“ Fireball nickte zustimmend und passte die Flugbahn in Richtung des neuen Ziels an. Doch als sie den Planeten erreichen, trauten sie ihren Augen kaum. Der Himmelskörper schien von einer riesigen Staubwolke umgeben zu sein. „Kannst du etwas orten, April?“, fragte der Japaner, als er in die Umlaufbahn einschlug. „Leider nein. Die Sensoren schaffen es nicht diese… 'Wolke' zu durchdringen." Nachdenklich sahen alle sich an. „Am Besten gehe ich mit dem Bronco raus und mache die große Kundschaft“, sprach Colt und erhob sich aus seiner Satteleinheit. Niemand widersprach im. Überall, wo sie mit dem Friedenswächter versucht hatten zu landen, waren sie beinah von den verängstigten Menschen gekapert worden. Allen war daher bewusst, dass Colt am Wenigsten auffallen würde. So beobachteten sie von der Brücke aus, wie das kleine, wendige Schiff von der Staubwolke scheinbar verschluckt wurde. Je mehr der Cowboy sich von Ramrod entfernte, desto schlechter wurde die Funkverbindung, bis sie gänzlich abbrach. Nun hieß es für alle abwarten. Es schien Stunden zu vergehen, bis der Bronco Buster wie ein Pfeil die Wolke durchbrach. Fireball öffnete sofort die Luke und gemeinsam warteten sie nun auf Colt. Dieser trat einige Minuten später auf die Brücke. Seine Rüstung war staubverschmiert und sein Visier beinah blind. Als Colt seinen Helm abnahm, erschraken alle anderen. Das Gesicht des Cowboys war bleich. Er hatte schon viel in seinem Leben erfahren, aber mit dem, was er gesehen hatte, war dies nicht zu vergleichen. Robin trat auf ihn zu und legte eine Hand auf seinen Arm. Für einen Moment sah Colt sie schweigend an. „Was hast du gesehen, Colt?“, fragte Fire, der langsam ungeduldig wurde. „Die Hölle, Amigo“, war die raue Antwort. „Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Überall nur Zerstörung und Tod.“ Kurz schüttelte der Cowboy seinen Kopf, als könne er die Bilder damit aus sich verscheuchen. „Sie scheinen gnadenlos alle hingerichtet zu haben…“ „Oh, nein“, flüsterte April und drückte sich dabei an ihren Vater. Alle schwiegen betroffen, bis Commander Eagle das Wort ergriff. „Es ist nicht in Worte zu fassen, was den Menschen angetan worden ist. Aber wir müssen schweren Herzens an uns denken. Hast du etwas gesehen, womit wir für eine geraume Zeit unsere Vorräte auffüllen können?“ „Tut mir leid. Das kann ich nicht beantworten. Auch direkt auf dem Planeten spielen die Sensoren noch teils verrückt“, erwiderte Colt. Nachdenklich sah der Commander ihn an. „Wir müssen es versuchen“, sprach er dann nach einer ganzen Weile. „Ich habe zwar ein ungutes Gefühl dabei, aber ich glaube, wir können nicht anders handeln“, erwiderte Fire darauf. Die anderen nickten leicht und kurz darauf, war Ramrod im Landeanflug. Als der Friedenswächter aufsetzte, waren sie für einen Moment blind, da sich durch die Triebwerke eine Staubwolke erhob. „Fireball und ich werden rausgehen. Ihr bleibt an Bord“, äußerte Colt, bevor er seinen Helm aufsetzte. „Ich werde euch begleiten, Jungs“, sprach April und erhob sich. „Nein, Süße. Wir werden die Gegend genauestens unter die Lupe nehmen. Erst wenn wir sicher sind, kannst du nachkommen“, erwiderte Fireball und sah sie eindringlich an. Die Blondine seufzte und nickte ergeben. Sie wusste, dass es besser war, erst einmal abzuwarten. Somit verschwanden die beiden Männer. Zuerst blieben Fire und Colt auf gleicher Höhe. „Ich werde mit dem Bronco in Richtung Norden fliegen und mich dort umsehen.“ „Tu das. Aber nicht zu weit“, ermahnte der Japaner ihn. „Keine Sorge, Matchbox“, erwiderte Colt und zog dabei Bronco höher. Fire sah ihm kurz hinterher, dann konzentrierte er sich auf den Weg vor ihm. Viel zu sehen war nicht, außer Berge von Geröll und Überreste von einigen Gebäuden. Immer wieder musste der Rennfahrer unüberwindbaren Hindernissen ausweichen. So wirkte sein Weg wie ein Zickzackmuster. Erst als es nicht weiterging, bog er bei der nächsten Möglichkeit ab. Jedoch sah es dort kaum besser aus. Innerlich seufzte der Japaner. //Das kann ja heiter werden…//, dachte er sich und sah sich weiter um. Als er die nächste Häuserecke, oder das, was scheinbar einmal eine gewesen war, erreicht hatte, stieg er in die Eisen. Vor ihm lag ein Geröllhaufen und auf diesem lag bäuchlings eine Person. Sie war kaum von dem Geröll zu unterscheiden, so verschmutzt war diese Gestalt. Als Fireball bremste, wirbelte er Staub auf. Jedoch störte sich der Japaner nicht daran. Er öffnete sein Verdeck und sprang aus seinem Fahrzeug. Mit raschen Schritten eilte er zu der Person. „Hallo?“, sprach er, als er sich über die Gestalt beugte, die sich als Frau entpuppte. „Hören Sie mich, Miss?“ Vorsichtig griff er nach den zierlichen Schultern, um sie zu drehen. Jedoch kaum, dass sie auf dem Rücken lag, wich der Japaner erschrocken zurück. Auch wenn das Gesicht dreckverschmiert und teils blutverkrustet war, hatte er sein Gegenüber erkannt. Fireball musste hart schlucken. Rasch kniete er sich zu ihr und rüttelte sie. „Sincia?“, sprach er dabei besorgt. Jedoch erhielt er keine Antwort. Erneut versuchte er verzweifelt sein Glück. Dann versuchte er seinen Partner über Funk zu erreichen. „Colt? Bitte kommen!“, sprach er und erhielt nur ein Rauschen. Er wiederholte die Worte, jedoch ohne Antwort zu erhalten. Innerlich fluchte der Japaner und widmete sich wieder der Frau. Er versuchte ihren Puls zu ertasten, was jedoch durch seine Handschuhe nicht möglich war. In dem Moment, als er sich aufrichten wollte, ereilte ihn ein Funkspruch. „Matchbox? Hör... u ...ich?“, kam es abgehakt. „Ja, Cowboy. Ich kann hier deine Hilfe gebrauchen“, antwortete der Rennfahrer sofort. „In Or… nung. Bin ...eich da.“ Auch wenn Colt es nicht sehen konnte, nickte Fireball und kurz darauf hörte er schon den Bronco in der Nähe landen. Sein Insasse sprang heraus und lief im Laufschritt auf den Japaner zu. In dem Moment, als er ihn fragen wollte, was geschehen sei, erkannte er die junge Frau. Sofort stoppte Colt und starrte sie an. „Was… was ist mit ihr?“, fragte er leicht heiser. „Ich weiß es nicht. Wir sollten sie nach Ramrod bringen. Vielleicht sind wir nicht zu spät“, erwiderte Fire mit ernster Mine. „Doch, dass seid ihr“, war auf einmal eine weibliche Stimme zu vernehmen. Sofort drehten sich die beiden Männer um und blickten in die Mündung eines Blasters. „Sincia?“, fragte Fireball ungläubig nach. „Sieht ganz danach aus“, erwiderte diese sarkastisch. „Leg die Waffe hin“, sprach Colt auf sie ein und ging dabei einen Schritt auf sie zu. Jedoch Sincia tat genau das Gegenteil. Sie spannte den Hahn und zielte auf ihn. „Eher solltet ihr die euren ablegen“, forderte sie sie mit ernster Miene auf. „Was soll das, Sincia?“, äußerte Colt, ohne ihrer Aufforderung nachzukommen. „Das kann euch doch egal sein. Entweder tut ihr nun, was ich euch sage oder meine Freunde müssen euch dazu überreden.“ Kaum hatte sie dies gesagt, war das Laden und Entsichern einiger Waffen zu vernehmen, was die beiden Star Sheriffs aufsehen ließ. Kurz schaute Fire umher, dann sah er Sincia an, die noch immer auf dem Geröllhaufen hockte. „Wo ist Saber? Wir brauchen seine Hilfe.“ „Er ist tot!“ „Das ist nicht wahr!“, sprach Colt sofort. „Meinst du ich Lüge?“, fuhr Sincia den Cowboy an. „Sehe ich wirklich danach aus?“ Ihre Augen waren hasserfüllt. „Was ist geschehen, Sincia? Wir wollen doch nur helfen.“ „Helfen? Ich sehe ja, wie ihr helft. Wo wart ihr denn, als hier die Hölle ausbrach?“ Sincias Stimme war eiskalt und schneidend wie ein Messer. „Niemand hat damit gerechnet, Sincia. Wir alle sind überrumpelt worden. Das musst du uns glauben“, versuchte Fireball ihr zu erklären. „Yuma, wie auch Alamo stehen unter Beschuss. Wir hatten keine Wahl, wir mussten bei dieser Übermach fliehen“, erklärte er weiter. Nachdenklich betrachtete Sincia den Japaner. Dann senkte sie langsam ihren Blaster. „Und was wollt ihr nun hier?“, fragte sie dabei nach. „Wir sind hier mit der Hoffnung gelandet unsere Vorräte etwas auffüllen zu können. Aber es sieht ganz danach aus, dass es hier kaum genug gibt, damit hier wer überleben kann.“ „Es ist nicht immer alles so, wie es scheint, Fireball“, äußerte Sincia. „Nun gut. Wer ist bei euch?“ „April, ihr Vater, Colts Frau Robin und ihr Bruder Josh.“ „Holt sie her. Wir haben zwar nicht viel, aber wir werden teilen.“ „Ich danke dir, Sincia“, erwiderte Fireball sofort. Dann sah er zu Colt. „Ich werde hier warten. Hol du bitte, die anderen.“ „Wird gemacht“, äußerte der Cowboy, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und auf seinen Bronco zu eilte. Die anderen Anwohner traten zur Seite. Noch immer hielten sie ihre Waffen sicher fest, dennoch waren sie etwas entspannter. Es dauerte eine knappe halbe Stunde, bevor die Triebwerke des Friedenswächters zu vernehmen waren. April hatte ihn soweit an die Stelle geflogen, wie es möglich war. Dennoch war es noch ein kleiner Fußmarsch, den die gesamte Gruppe hinter sich bringen musste. Auch wenn die Luft ziemlich staubig war, konnte man problemlos atmen, sodass Robin, Josh und auch der Commander hinaustreten konnten. Colt führte sie sicher zu Fire, der sich zu ihnen umdrehte. Dann trat er einen Schritt zur Seite und der Blick auf Sincia wurde frei. Sie stand auf eine Krücke da und sah den anderen entgegen. Nun wurde erst sichtbar, dass der jungen Frau ein Bein fehlte. April, wie auch Robin waren geschockt. Colts Frau hatte Sincia auf ihrer Hochzeit kennengelernt und sie hatten sich etwas angefreundet, zudem da der gemeinsame Beruf sie verband. Jedoch wirkte Sincia so anders, was nicht nur auf das verlorene Bein zurückzuführen war. Der Blick der Dunkelhaarigen war kühl und zugleich verletzt. Als Robin und April sie in die Arme schließen wollten, wich sie aus. Nur kurz nickte sie dem Commander noch zu, dann wand sie sich leicht ab. „Folgt mir bitte“, sprach sie dabei und humpelte der kleinen Gruppe vorweg. Es dauerte eine ganze Weile bis Sincia auf ein den Überrest eines Gebäudes zu ging, von dem noch das Erdgeschoss übriggeblieben war. Die anderen blieben stehen und sahen sich um. „Vertraut mir“, sprach Sincia zu ihnen, als sie bemerkte, dass die Gruppe zurückblieb. Zögernd folgten sie ihr ins Innere. Zu ihrem Erstaunen war es besser erhalten, als es von außen zu vermuten gewesen war. Sie gingen weiter hinter Sincia her, die nun auf einer Treppe hinab in den Untergrund humpelte. Der Weg verlief schweigend, als sie einem Tunnel folgten, der in einen unterirdischen Vorraum endete. Hier hielten sich ein paar Menschen auf, die unsicher die Gäste betrachteten. „Mum, Mum…“, schallte auf einmal zwei Kinderstimmen. Ein dunkelhaariger Junge mit blau grünen Augen von knapp sechs Jahren und ein blondes Mädchen von drei Jahren liefen Sincia entgegen. Lächelnd strich sie ihnen über die Köpfe. „Alexander, Catherine“, begrüßte sie ihre Kinder, bevor sie sie den anderen vorstellten. Seitdem Frieden herrschte, hatte es nur zwei oder drei Zusammentreffen gegeben. Dann waren Saber und Sincia viel unterwegs gewesen und der Kontakt war eingeschlafen. Daher hatten die anderen nichts von den gemeinsamen Kindern erfahren. „Geht etwas spielen. Wir Erwachsenen haben noch etwas zu besprechen“, forderte sie ihre Kinder auf, die sofort eifrig nickten. „Joshua begleite die beiden bitte“, bat Robin ihren Bruder. „Aber Robin…“ „Sie hat Recht, Josh. Geh mit ihnen“, setzte Colt hinzu. Unter einem Murren folgte er den beiden Kleinen, während Sincia die anderen durch einen weiteren Tunnel lotzte, der in einer kleinen Höhle endete, die mit ein paar Fackeln erhellt war. Kaum das die Gruppe eingetreten war, blieben sie plötzlich stehen. Nur Sincia ging weiter, bis sie an einer Art Altar stehen blieb. Niemand sagte ein Wort, zu sehr waren sie von dem erschrocken, was sie nun sahen. Kapitel 2: ----------- Vor ihnen befand sich ein überdimensionaler Blechhaufen. Niemand konnte sagen, ob dieser aus Waffen, Raumgleitern oder ähnlichem bestand. Zu sehr war es deformiert. Jedoch war nicht dieser Anblick erschreckend auf die kleine Gruppe. Ohne etwas zu sagen, wies Sincia auf eine Erhöhung auf der ein paar größere Fragmente lagen. Die Form war nicht mehr erkennbar, jedoch die teils noch vorhandenen Farben waren eindeutig. Eine weißes Kreuz auf rotem Grund und ein stark lädiertes Bein ließen erahnen was Steed, Sabers Robotpferd, zugestoßen war. Jedoch saß der Schock noch tiefer, als sie die Überreste des schwarzen Helmes erkannten, auf dessen Stirnseite die Flagge noch leicht erkenntlich war. Es herrschte absolute Stille, die von Aprils Schluchzen unterbrochen wurde. Sie hatte ihren Kopf an Fireballs Schulter vergraben, der sie sanft an sich drückte. Auch in seinen Augen schimmerten Tränen. Sogar Colt konnte sich dieser nicht verwehren. Fest kniff er seine Augen zusammen, drehte sein Gesicht zur Seite und ballte seine Hand zu einer Faust. Robin klammerte sich an seinen Arm und schüttelte dabei ihren Kopf. Sie konnte nicht glauben, was sie dort sah. Auch ihr liefen Tränen über die Wangen. Aprils Vater senkte betroffen seinen Kopf. Sincia beobachtete sie, bevor sie sprach. „Als die ersten Angriffe ausbrachen, ist Saber mit Steed sofort aufgebrochen. Ich habe versucht Yuma zu kontaktieren, jedoch ohne Erfolg. Zudem mussten die Kinder und die anderen in Sicherheit gebracht werden. Aus Vorsicht haben die Anwohner schon vor sehr langer Zeit diese Höhlen gebaut. Sie liegen so tief im inneren des Planeten, dass wir hier geschützt waren. Viele Männer waren draußen und versuchten sich gegen die Übermacht zu verteidigen. Nur die Menschen, die ihr gerade gesehen habt, überlebten. Als die Angriffe aufhörten, wagten wir uns hinaus. Wir fanden viele Tote. Nach Saber suchte ich vergebens. Ich hoffte, dass er euch erreicht hat. Aber am Abend, drei Tage, nachdem die Outriderschiffe verschwunden waren, fanden wir Teile Steeds und seiner Uniform…“ Die Stimme der jungen Frau geriet ins wanken. Tapfer kämpfte sie gegen ihre Tränen, jedoch verlor sie den Kampf und dicke Tränen kullerten über ihre verschmutzten Wangen. Ihre Krücke rutschte fort und Sincia stürzte schluchzend zu Boden. Sofort sahen die anderen Anwesenden auf. Die Erste, die sich aus der Starre löste, war April. Mit zittrigen Beinen ging sie zu der Freundin und kniete sich zu ihr. Vorsichtig schloss sie das Häufchen Elend in die Arme. „Shttt… Sincia“, sprach sie leise auf sie ein. „Es tut mir unsagbar leid. Bitte glaube mir, wenn wir hätten eingreifen können, hätten wir es getan.“ „Das bringt ihn auch nicht zurück“, brachte Sincia hervor. Das sie im Moment ungerecht gegenüber den Anderen war, war ihr zwar bewusst, aber sie konnte nicht anders handeln. Viel zu tief saß der Schmerz über den Verlust ihres Ehemannes. April biss sich auf die Lippen, sodass jegliche Farbe aus diesen wich und sah hilfesuchend zu ihren Kollegen. „Wir verstehen deinen Trauer und deinen Schmerz, Sincia“, sprach nun Fireball. „und wenn wir könnten, wir würden es ändern…“ „Dann versucht es! Ihr habt euch doch gegenseitig immer geholfen“, fuhr die Dunkelhaarige den Rennfahrer an. Jedoch bevor dieser etwas erwidern konnte, hatte Commander Eagle dem Heißsporn seine Hand auf die Schulter gelegt und den Kopf geschüttelt. „Es ist eine Tragödie und wir sollten Sincia die Zeit geben, es ein wenig zu verarbeiten. Es ist für niemanden leicht, einen geliebten Menschen zu verlieren. Wir sollten ihnen gedenken und sie auf ewig in unseren Erinnerungen behalten.“ Der Erste, der auf diese Worte hinnickte, war Colt. Er konnte Sincia sehr gut verstehen und auch was sie fühlte, da er seine Eltern durch die Outrider verloren hatte. Kurz sah er seine Robin an, bevor er zu Sincia trat und sich hinhockte. „Ich verspreche dir, Kleines, wir werden sie finden und Gnade wird es gewiss nicht geben“, sprach er zu ihr und sah dabei in ihre dunklen Augen. Sincia spürte deutlich, wie ernst es dem Cowboy mit diesem Versprechen war. So nickte sie leicht. Aufmunternd sah er sie an und erhob sich. „Wir sollten uns nun etwas umsehen. Vielleicht können wir irgendwo helfen“, schlug er den anderen vor. „Das ist eine gute Idee, Colt“, erwiderte Fireball. Auch anderen stimmten zu und ließen Sincia allein zurück. Der Japaner bildete das Schlusslicht. Jedoch bevor er hinaustrat, drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Verzeih mir, was ich gesagt habe. Ich kann dich verstehen.“ „Tut mir leid, dass ich dich so angegangen habe, Fireball. Im Moment weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht. Es sind zwar Wochen verganngen, dennoch kommt es mir erst wie Stunden vor... Ich mache mir Sorgen um Alexander und Catherine. Zugleich aber auch frage ich mich, ob die Outrider zurückkehren werden...“ „Ehrlich gesagt, glaube ich es nicht. Um euren Planeten hat sich etwas wie eine überdimensionale Staubschicht gelegt. Weder Funk noch Abtaster können durchdringen. Daher werden sie annehmen, dass hier niemand mehr ist.“ „Ich verstehe…“, äußerte Sincia und sah zu dem Altar, wo die metallischen Überreste lagen. Dies veranlasste den Rennfahrer, sie nun allein zu lassen. Im großen Vorraum warteten die anderen bereits auf ihn. „Was wollen wir nun tun?“, fragte er in die Runde. „Wir sollten uns um die Verletzten kümmern“, schlug April vor. „In Ordnung. Tu dies mit Robin. Matchbox und ich sehen uns draußen noch etwas um“, erwiderte Colt ruhig. Die Andren stimmten ihm zu. Während die Frauen sich um die Verletzten kümmerten, machten Colt und Fire sich mit dem Bronco und dem Red Fury auf Erkundungstour. Jedoch fanden sie nur Tod und Zerstörung. Es war einfach ein Bild des Schreckens, mit dem sie Stunden später zurückkehrten. Nun saßen sie zusammen an einem kleinen Lagerfeuer. „Unser Treibstoff geht zur Neige, genauso wie die Munition“, äußerte Fireball in die Runde. „Mit den Vorräten sieht es kaum anders aus. Auf Ramrod wie auch hier“, fügte April hinzu. „Also müssen wir uns etwas einfallen lassen. Alle mitnehmen können wir nicht“, sprach Colt und rieb sich sein Kinn. „Wie viele bewohnte Planeten befinden sich in diesem System?“, fragte Commander Eagle seine Tochter. „Nach unseren Karten sind es noch acht, aber was von diesen übrig ist… Das kann keiner sagen, Daddy“, äußerte sie besorgt. „Ich verstehe. Vielleicht wäre es besser, wenn ihr mit Ramrod aufbrecht und euch dort umseht. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit Proviant und auch Treibstoff zu bekommen oder ihr könnt den Menschen helfen“, schlug er den Anwesenden vor. „Wir sind gnadenlos überrannt worden von den Outrider. Im Augenblick haben wir keine Chance. Uns bleibt nichts anderes übrig, als Bilanz zu ziehen und zu sehen, wer überlebt hat. Wir müssen den Menschen im Grenzland helfen, so gut wir es können und nur wenn sie uns wieder Vertrauen, können wir zusammen mit ihnen die Outrider bekämpfen.“ „Du hast Recht, Daddy“, stimmte seine Tochter ihm zu. „Wir dürfen keinen Sand in den Kopf stecken“, versuchte Colt die Anspannung der Gruppe, etwas mit seinem Scherz aufzuheitern. Sofort zeichnete sich ein leichtes Schmunzeln auf den Gesichtern der Anwesenden ab, ohne das sie die Situation aus den Augen verloren. „Wir sollten dann morgen früh aufbrechen“, sprach Fireball. „Gut, Matchbox. April, du und ich werden es schon schaffen.“ „Aber Colt… Was ist mit Josh und mir? Willst du ihn hier lassen?“, mischte Robin sich sofort ein. „Im Moment seit ihr hier sicher. Die Chance, dass Outrider hier erneut auftauchen ist geringer, als an anderen Orten. Daher möchte ich euch beide hier wissen“, versuchte der Cowboy sie zu beruhigen. Die Blondine verstand seine Worte. Auch wenn es ihr nicht gefiel, dass er fort ging, aber sie ließ ihn ziehen. Auch wenn sie somit ihre größte Stütze verlor. „Wie du meinst. Aber was ist mit Commander Eagle?“ „Ich denke, dass es das Beste ist, wenn er ebenfalls hier bleibt. Im Moment wird dieser Planet etwas wie eine Basis für uns“, erklärte Fireball und alle nickten zustimmend. Gemeinsam verbrachten sie noch etwas ihre Zeit, bevor sie schlafen gingen. Am nächsten Morgen brachen die Star Sheriffs zeitlich auf. Robin und Josh sahen innen hintern, bis sie sie nicht mehr sehen konnten. Während die Blondine zurück in das Versteck wollte, blieb ihr Bruder stehen. Er hatte am Tage zuvor ein paar Jugendliche in seinem Alter kennengelernt, die Tagsüber zwischen den Trümmern herumstromerten. „Du Robin? Ich bleibe noch etwas draußen, ja?“, fragte er sie daher. „Warum, Joshua? Mir ist es nicht lieb, wenn du dich allein hier aufhältst.“ „Ich bin doch nicht allein. Hast du nicht gesehen, dass ein paar Jungs da sind? Uns passiert schon nichts, Robin“, bettelte er seine Schwester an. Prüfend sah sie ihren kleinen Bruder an. Ihr wurde bewusst, dass er schon lange kein Kind mehr war und sie ihn nicht ewig an sich binden konnte. So verließ ein Seufzen ihre Lippen. „In Ordnung. Aber laufe bitte nicht so weit fort und bevor es Dunkel wird, bist du bitte zurück.“ Sofort begannen Joshs Augen zu leuchten, er gab seiner Schwester einen Kuss auf die Wange und lief dann zu einer Gruppe von Jugendlichen, die bereits auf ihn warteten. „Danke, Schwesterherz“ rief er dabei und wank ihr zu. Sie sah ihm noch kurz hinterher, bevor sie zurückging. Die Gruppe bestand aus vier Jungen und fünf Mädchen im Alter von fünfzehn bis neunzehn. Die Anführerin war die Brünette Henriette, die alle aber nur Henry riefen. Abwartend sah sie den Neuankömmling an. „Du willst also zu uns gehören“, sprach sie zu ihm. „Klar. Aber was guckst du so?“, erwiderte Josh. „Nun, so einfach nehmen wir keinen bei uns auf, Kleiner“, antwortete Henry, die nur ein paar cm länger als Josh war. „Wie ich gesehen habe, hast du mit diesem Cowboy der Star Sheriffs abgehangen.“ „Klar. Colt ist schließlich mein Schwager.“ „Oho, dein Schwager. Du hältst dich wohl gleich für etwas besseres, was?“, äußerte sie herablassend. „Nur weil ich mit ihm befreundet bin und meine Schwester ihn geheiratet hat?“, kam die empörte Antwort. „Beruhig dich, Kleiner. Aber für solche speziellen Fälle haben wir auch eine Aufgabe.“ Henrys Augen funkelten, als sie zu ihren Freunden sah, die leicht nickten. „Wir sollen dich aufnehmen, also musst du eine Prüfung bestehen.“ „Bitte?“ Josh sah sie mit großen Augen an. Er wusste von Colt, dass man solche Herausforderungen, vor allem wenn sie scheinbar hirnrissig waren, nicht annehmen sollte. Jedoch wollte er dazu gehören und er verdrängte sein Gewissen in die hinterste Ecke. „Und die wäre?“, fragte er dann nach. „Komm mit. Ich zeige es dir.“ Gemeinsam verließ die Gruppe die zerstörte Stadt. „Ich soll eigentlich in der Stadt bleiben“, rief Josh Henry zu. „Oh, das Baby muss in der Nähe der Mummy bleiben“, zog sie ihn lachend auf. „Ich bin kein Baby! Und Robin ist nicht meine Mutter!“, äußerte Josh erbost. „Wo geht es nun hin?“ „Das wirst du schon sehen“, kam es von der Brünetten. Sie liefen fast eine Stunde, bis ein Wald vor ihnen auftauchte. Er wirkte so unwirklich in der zerstörten Umgebung, aber scheinbar hatte er den Angriff der Outrider überstanden. Am Waldrand blieb die Gruppe stehen. „Da wären wir“, erzählte sie Josh. „Und was soll ich hier?“ „Dort vorn führt ein Pfad in den Wald hinein. Wenn du diesen entlang gehst, kommst du zu einer Lichtung. Dort wohnt eine Hexe!“ Henrys Augen funkelten belustigt. Unmerklich schluckte er leicht. „Hexen gibt es nicht.“ „Woher willst du das wissen? Hast du schon mal eine gesehen?“ „Du etwa?“, erwiderte Josh, ohne ihre Fragen zu beantworten. „Ja sicher. Zudem schleicht sie in der Nacht immer wieder auf den Friedhof, um dort Kräuter und so ein Zeug zu sammeln. Also du gehst zu ihr, aber sie darf dich nicht sehen. Sonst verhext sie dich noch in einen Frosch. Jedenfalls bringst du uns etwas von ihr mit. Aber keine Zweige oder so was.“ Josh hatte ein ungutes Gefühl, aber er wollte nicht als Feigling dastehen. Daher nickte er. „In Ordnung“, sprach er und drehte sich zu dem schmalen Pfad. „Du hast zwei Stunden Zeit“, rief Henry ihm hinter, bevor Josh in der Schonung verschwunden war. Von außen wirkte der Wald sehr dunkel, aber Josh musste nicht weit gehen, bis es heller wurde und da die Baumreihen Lücken aufwiesen. Innerlich atmete er durch, als er über dem weichen Boden dem Pfad weiter folgte. Dieser schien mit der Zeit kein Ende zu nehmen. „Henry hat mich verkohlt“, maulte er vor sich hin, als er auf einmal ein Geräusch vernahm. Sofort blieb er stehen und lauschte. Er kannte es. Da schlug jemand Holz. „Ist das doch diese Hexe?“, murmelte er leise und ging weiter. Jedoch wich er dabei vom Pfad ab und schlug sich durchs nahe Unterholz. Dabei näherte er sich der Stelle von dem er das gleichmäßige Geräusch herkam. Hinter einem Gebüsch blieb er stehen und versuchte von dort aus etwas zu erkennen. Vorsichtig bog Josh ein paar Zweige auseinander und spähte zwischen diesen hindurch. Was er jedoch sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Er konnte nicht einfach glauben, was er nun sah. Kapitel 3: ----------- Josh starrte den Fremden geradezu an. Dieser stand mit dem Rücken zu ihm und spaltete mit geschmeidigen Bewegungen das Holz. Doch dann machte er scheinbar eine Pause und rieb sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Anschließend stellte er die Axt beiseite und sucht die Holzscheite zusammen. Mit diesen und der Axt bewaffnet, machte er Anstalten den Platz zu verlassen. Robins Bruder war im ersten Moment noch vollkommen erstarrt, doch als der Fremde sich in Bewegung setzte, wollte Josh ihm folgen. Nur war er so aufgeregt, dass er nicht mehr an Colts mahnende Worte über das Anschleichen dachte. Als er sein Versteck verließ und dabei ein paar trockene Äste übersah, knackten diese, als er auf sie trat. Sofort schlug er die Hände vor seinen Mund. //Verdammt!//, fluchte er innerlich. Aus Reflex hielt er die Luft an und lauschte. Zuerst vernahm er nur das Rauschen seines Blutes in den Ohren. Doch dann hörte er die gleichmäßigen Schritte des Fremden. Scheinbar hatte dieser nichts mitbekommen. So atmete Josh erst einmal aus. Doch erschrak er plötzlich, als eine Hand sich um seine Schulter spannte. Der dunkelhaarige Teenager war wie gelähmt. „Warum versteckst du dich hier?“, fragte ihn eine ruhige Stimme. Auch wenn er normal sprach, halte es in den Ohren Joshuas fast als hätte der Mann geschrien. Kurz schluckte Robins Bruder leicht, bevor er sich umdrehte. Nun blickte er in ein Paar blau grüner Augen, die ihn abwartend musterten. Jedoch erhielt der Fremde keine Antwort. „Kannst du nicht sprechen?“, hakte er nach. „Erkennst du mich nicht?“, fragte der Teenager nun, ohne auf die Worte zuvor zu reagieren. „Sollte ich das?“ „Ja“, war die prompte Antwort. „Ich bin es. Josh!“ „Tut mir Leid. Aber woher sollte ich dich bitte kennen?“ „Von Colt!“, kam es wie aus der Kanone geschossen. „Colt? Ich kenne niemanden, mit solch einem Namen.“ „Er ist dein Freund und Kollege. Aber was machst du hier? Alle denken, du bist tot?!“ „Also erst einmal habe ich keinen Freund, der Colt heißt. Und was ich hier mache? Ich lebe hier mit meiner Frau“, äußerte der Blonde. „Du musst mich mit jemand anderen verwechseln.“ „Nein, du bist Saber Rider. Der Anführer der legendären Star Sheriffs“, erwiderte Josh sofort. „Wer soll ich sein? Der Anführer von wem?“, fragte der Fremde nach und lachte dabei auf. „Du hast wirklich eine blühende Fantasie. Mein Name ist Georg Peters.“ Josh konnte und wollte es nicht glauben. Er war sich mehr als sicher. Schließlich kannte er ihn. „Die habe ich nicht! Ich weiß doch, wer du bist!“ Der blonde Mann schüttelte seinen Kopf. „Wie du meinst. Aber ich werde nach Hause gehen und das solltest du ebenfalls tun.“ Irgendetwas stimmte hier nicht. Das spürte Josh genau. Seine Gedanken rasten. „Nun, vielleicht hast du Recht…“, sprach er somit. „Darf ich fragen, warum du hier mitten im Wald lebst? Es ist doch bestimmt sehr anstrengend, immer in die nächste Stadt zu fahren.“ „Ich habe hier alles was ich brauche. Dafür muss ich nicht fort“, erklärte er dem Dunkelhaarigen. „Aber von welcher Stadt sprichst du?“ „Sun Rise City. Kennst du sie nicht?“, forschte Josh nach. „Nein. Sollte ich?“ „Eigentlich ja. So weit ist sie nicht von hier entfernt.“ „Tut mir leid. Der Name sagte mir nichts.“ Der Blonde fuhr sich mit der Hand durch sein Haar und streifte dabei über eine lange noch recht frische Narbe, die über seine Schläfe hinauf in den Haaransatz führte. Diese entging Josh nicht und seine Gedanken kreisten immer mehr. „Ich muss mich an Vieles neu erinnern. Vor einiger Zeit hatte ich einen schweren Unfall hier im Wald…“, begann er Josh zu erklären, der ihn fragend musterte. „aber meine Frau Cassandra hilft mir, Licht ins Dunkel zu bringen.“ „Ich verstehe“, äußerte Josh nickend. Er hatte an Sincia gedacht und sie tat ihm leid. Josh konnte nur erahnen, wie es in ihr aussah, aber es reichte aus, dass in ihm ein Plan wuchs. Der Teenager wollte helfen und dies auf eigene Faust. „Und was treibst du hier im Wald?“ „Na ja, wie soll ich sagen…“, erwiderte Josh verlegen und rieb sich dabei seinen Hinterkopf, ähnlich wie Colt es immer tat. Der Cowboy hatte doch auf ihn abgefärbt. „Ein paar Freunde von mir meinte, dass es hier eine Hexe gibt“, sprach er es leise aber direkt aus. „Und du willst die sehen?“, erwiderte der Blonde schmunzelnd. „Dann sollst du es“, bot er dem Teenager an. Etwas mulmig wurde es Joshua schon, bevor er leicht nickte. „Keine Sorge“, sprach der Mann zu ihm. Kurz zwinkerte er ihm zu, bevor er seine Axt und die Holzscheite ergriff. „Ich helfe dir“, kam es sofort von Robins Bruder, als ein paar Holzstücke auf den Waldboden rutschten. „Danke“, war die freundliche Antwort. Josh nickte und folgte dem Blonden kurz darauf. Der Weg dauerte eine knappe Viertelstunde. Sie erreichten ein leicht verwittertes Gebäude, welches sich kaum von der nahen Umgebung abzeichnete. Ein paar wilde Rosen rankten an der Haustür und an den Fenstern entlang. Es wirkte beinah romantisch, wenn die Situation anders gewesen wäre. Josh folgte dem Fremden, der das Holz neben dem Eingang ablud. Der Dunkelhaarige tat es ihm gleich und fing ihm ins Haus hinterher. „Cassandra Liebes? Ich bin wieder da“, rief er freundlich zur Begrüßung. „Ich bin hier, mein Schatz“, äußerte eine fröhliche Stimme, die aus einem benachbarten Raum kam. Dies schien die Küche zu sein. Denn aus dieser trat eine junge Frau mit flammend rotem Haar, bekleidet mit einer Schürze. Sie trocknete gerade ihre Hände in einem Tuch ab und blieb stehen, als sie neben dem Blonden den Teenager entdeckte. „Das ist Josh. Ich habe ihn beim Holzhacken getroffen. Er ist auf der Suche nach einer Hexe“, erklärte er und trat zu ihr, um ihr einen Begrüßungskuss zu geben. Nun kicherte die junge Frau und ihre grünen Augen funkelten belustigt. „Immer diese Klischees“, lachte sie und zeigte dabei ihrer perlweißen Zähne. „Aber ich sollte es ja gewohnt sein.“ Kurz drehte sie sich im Kreis, um sich zu präsentieren. Dann reichte sie dem Dunkelhaarigen freundlich ihre Hand. „Und sehe ich wirklich wie eine Hexe aus?“ „Nein, das tun Sie nicht, Mrs.“, erwiderte Josh lächelnd. „Sag ruhig Cassandra zu mir. Sonst komme ich mir so alt vor.“ „Das bist du nicht, Liebes“, äußerte der Blonde schmunzelnd, bevor er ihr erneut einen Kuss gab. „Du bist ein Charmeur, Georg“, äußerte sie und erwiderte sein Lippenbekenntnis. Josh war diese Turtelei etwas nervig, zudem passte das Bild, welches sich im bot, nicht in den Rahmen. So schüttelte er leicht seinen Kopf. Cassandra bemerkte diese Bewegung und löste sich von dem Blonden. „Wenn du möchtest, kannst du gleich mit uns essen. Ich habe nämlich gerade gekocht“, äußerte sie ruhig. „Oder musst du gleich wieder zurück?“ „Ich kann dir nur empfehlen zu bleiben. Cassandra ist die beste Köchin, die ich kenne“, mischte sich der Mann mit ein. „Du übertreibst“, erwiderte die Rothaarige und patschte leicht auf seine Brust. „Wenn es dir nichts ausmacht, esse ich gerne mit.“ „Aber nein. Dann komm. Georg? Deckst du bitte den Tisch?“ „Wir sofort erledigt, Cass.“ Während des Essens unterhielt sich Cassandra sich mit dem Teenager und erfuhr von der Mutprobe. Josh achtete dabei darauf, sich nicht zu verplappern und somit preiszugeben, dass er den Mann, den sie Georg nannte, unter einem ganz anderen Namen kannte. „Du brauchst also einen Beweis? Dann sollst du ihn bekommen.“ „Ich danke dir. Aber was?“, fragte Josh nach, der durch ihre Worte aus seinen Gedanken gerissen worden war. „Eine Haarsträhne von mir. Ich wollte mir sowieso die Haare schneiden“, erklärte sie ihm. Josh war wirklich überrascht, doch dann dankte er ihr. Als sie fertig waren, wollte und musste der Dunkelhaarige zurück. Mittlerweile hatte er sich etwas überlegt. „Darf ich noch mal wiederkommen?“, fragte er vorsichtig, das für ihn so ungleiche Paar. „Aber natürlich. Wir würden uns freuen, Josh. Oder was denkst du, Georg?“ „Ich würde mich ebenfalls freuen“, äußerte der Angesprochene. „Dann bis zum nächsten Mal“, sprach Josh und verabschiedete sich anschließend. Seine Gedanken kreisten bis er das Ende des Waldes erreichte. Dort warteten Henry bereits mit der restlichen Clique. „Da ist er ja wieder“, begrüßte sie ihn. „Eigentlich haben wir viel früher mit dir gerechnet.“ „Und wie du siehst, bin ich pünktlich“, äußerte Josh gelassen. „Hast du deine Aufgabe erfüllt?“ Kaum hatte Henry ihn gefragt, baumelte bereits Cassandras Haarsträhne vor ihrem Gesicht. Es zeigte sich eine deutliche Überraschung bei ihr ab. Die anwesenden Jugendlichen grinsten und schlugen Josh anerkennend auf die Schultern. „Nun bist du einer von uns“, sprach einer von ihnen. Josh grinste breit und nickte. Jedoch war er gedanklich wieder im Wald. Er wollte versuchen in den nächsten Tagen zurückzukehren und versuchen, mehr über George zu erfahren. Aber nun ging er zu Robin und den Anderen zurück. Seine Schwester war besorgt, obwohl ihr Bruder pünktlich da war. Dennoch entspannte sie sich etwas, als sie Josh überschwänglich in die Arme schloss. „Bitte! Lass mich los, Robin!“, bat er sie und versuchte sich von ihr zu lösen. Er hatte sie wirklich gern und auch an ihm war die momentane Situation nicht spurlos vorbei gegangen, jedoch mochte er ihr Gluckenhaftes Verhalten nicht. „Ich bin kein Kind mehr!“, moserte er weiter, als seine Schwester keine Anstalten machte, ihn endlich loszulassen. Dies führte zu einem Seufzen der blonden Lehrerin. „Wie du willst…“ Enttäuschung stand deutlich in ihren Augen. Dadurch das Colt nicht da war, fühlte sie sich im Moment alleine und hilflos. Jedoch wurde ihr erneut bewusst, dass ihr Bruder unlängst erwachsen war. Daher ließ sie ihn los und senkte leicht ihr Haupt. Dies löste ein schlechtes Gewissen bei Josh aus, sodass er einen Arm um sie legte und kurz drückte. „Ich hab dich trotzdem lieb, und ich pass auf dich auf, bis Colt wieder da ist.“ Seine Worte zauberten ein Lächeln auf Robins Lippen. Aber sie hielt sich zurück, ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Ich habe dich auch lieb. Ja, dass tust du und ich bin froh darüber. Colt sieht es bestimmt genauso.“ Josh nickte zustimmend. Auch wenn viele Jahre verstrichen waren, hatte sich eine innige Freundschaft zwischen ihnen gebildet und gefestigt. Zudem war Josh von einigen Jahren der Vermittler zwischen seiner Schwester und seinem Schwager gewesen, als Robin ihr so lang ersehntes Baby verloren hatte. Die Blondine hatte sehr lange getrauert, während Colt sich einigelte. Eigentlich hätte das Paar einen Therapeuten benötigt, jedoch waren beide zu stur und zu stolz dazu. Dies hatte Joshua schneller erwachsen werden lassen, als es gut für ihn gewesen war. Er verlor dadurch oft die Freude an seinem Leben, wenn er bei Robin blieb, um sie zu trösten oder bei Colt, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Dabei stellte er sich selber oft hinten an. Die Erwachsenen bemerkten dies mit Schrecken, als ihnen auffiel, dass Josh kaum noch das Haus verließ und sich nicht mehr mit seinen Freunden traf. So kam es dazu, dass sie das erste Mal über die Zeit sprachen. Es war ein sehr, sehr langes Gespräch. Es wurden alle wunden Punkte besprochen und gemeinsame Kompromisse geschlossen. Anschließend schlossen sie Josh mit in die Gespräche ein. Ab da stellte sich langsam wieder das ursprüngliche Familieleben wieder ein. „Kann ich dir helfen?“, fragte der Teenager seine Schwester nach einer Weile. „Das ist lieb von dir, dass du dich anbietest, aber du kannst im Moment nirgends mit anfassen.“ „Wenn, dann sagst du bitte Bescheid, ja?“ „Natürlich. Mach ich“, erwiderte Robin mit einem Lächeln. Josh nickte erneut und besah sich etwas die provisorische Unterkunft. Rasch bemerkte er, wo er ohne etwas zu sagen, helfen konnte. Während er sich umsah, kreisten weiter seine Gedanken und er plante bereits seinen nächsten Besuch bei dem Paar im Wald und auch auf dem Friedhof. Es musste dort ein Geheimnis geben, das spürte er deutlich. Kapitel 4: ----------- Während die anderen auf New Dallas zurückblieben, waren die verbliebenen Star Sheriffs unlängst unterwegs. Fireballs Herz krampfte sich regelrecht zusamen, wann immer sein Blick auf den leeren Platz nehmen ihm fiel. Und seinen Freunden ging es nicht anders. Sie hatten bereits einige Planeten angeflogen, jedoch ohne Ergebnis. Sie fanden nichts außer Trümmer und Leichen. Alle drei waren nicht so abgebrüht, dass es ihnen nicht nahe ging. Vor allem wenn es sich bei den Toten um Kinder und Säuglinge handelte. Zu gern hätten sie wenigstens den Menschen ein ehrenvolles Begräbnis zu Teil werden lassen, jedoch war ihnen dies nicht möglich. Die drei hatten einfach keine Zeit. Sie mussten nach Überlebenden und Vorräten suchen. Aber April notierte sorgfältig alle Orte, die sie besucht hatten. Bei ihrer Rückkehr wollte sie die Daten mit ihrem Vater besprechen. Schließlich durfte nichts so bleiben. Allein der Geruch, der sich über die Tage und Wochen ausgebreitet hatte, war jetzt schon kaum noch zu ertragen. Vor allem wenn in unabsehbarer Zukunft die Planeten wieder besiedelt werden sollten, musste etwas geschehen. „Wir sollten noch die nächsten beiden Planeten ansteuern und dann zurück nach New Dallas“, sprach Fireball von seiner Satteleinheit aus. „Das dürften wir ohne Probleme schaffen. Wir haben dafür noch genügend Treibstoff“, erwiderte April nach einem Blick auf ihre Kontrollen. „Ich habe ein ungutes Gefühl.“ „Was meinst du, Colt?“, fragte der Japaner. „Es ist zu ruhig. Das schmeckt mir nicht. Auch wenn die Schmutzfüße nicht wirklich helle sind, haben wir bis jetzt keinen angetroffen. Es sieht so aus, als wären sie wie ein Heuschreckenschwarm eingefallen…“ „Da gebe ich dir Recht, Partner“, unterbracht Fireball ihn. „Das sie nur zerstören und weiterziehen, ohne irgendwelche Bodenschätze oder ähnliches mit sich zu nehmen oder irgendwelche Basen zu bauen.“ „Das stinkt gewaltig“, kommentierte der Cowboy die Worte des Freundes. „Wir können aber nichts anderes tun, als vorsichtig zu sein und die Äuglein offen zu halten“, mischte die Blondine sich mit ein. Sie konnten die beiden Männer verstehen. Auch sie sah es nicht anders. Die Arbeit als Star Sheriff hatte sie wachsam werden lassen. Diese Vorsicht war seit dem ersten Auftreten der Outrider wieder ihr ständiger Begleiter geworden. Auf dem nächsten Planeten fanden sie endlich Überlebende. Es waren fünf Farmerfamilien. Ihr Hab und Gut war zwar zerstört worden, aber sie hatten sich und sogar reichlich Nahrungsmittel retten könnten. Fireball und Colt halfen den Männern beim Verladen, während April sich um die Frauen und Kinder kümmerte. Die Menschen wollten fort, auch wenn sie in Kenntnis gesetzt worden waren, dass ihre Zukunft auf New Dalls nicht gerade rosig aussehen würde. Auf dem letzten Planeten konnten sie nur noch Lebensmittel und etwas Treibstoff an Bord nehmen. Überlebende fanden sie leider keine mehr. „Ab nach New Dallas“, sprach Fire, als er mit Ramrod abhob und den Planeten verließ. „Genau. Robin wird bestimmt vor Sorgen umkommen.“ „Bleib ruhig, Colt. Sie wird schon auf dich warten. Oder denkst du nicht?“, kam es grinsend von Fireball. „Von dir lass ich mich nicht aufziehen, nur weil du dein Liebchen hier hast“, grummelte der Cowboy. Das es Probleme in seiner Familie gegeben hatte, hatte er nicht vor seinen Freunden breit getreten, daher wussten sie nicht, warum Robin immer wieder so gluckenhaft war. Der Japaner wollte daraufhin etwas erwidern, jedoch bevor er dies tun konnte, ging der Alarm los und Ramrod erzitterte. „OUTRIDER!“, schrie April. Colt schoss bereits zurück und schickte damit die ersten Hyper Jumper zurück in deren Dimension. Doch für jeden, den er zerstörte, schienen mindestens zwei Neue zu erscheinen. So wurde Ramrod von den Phantomwesen eingekreist. Es kam allen so vor, als würden es immer mehr werden. Fireball versuchte die Outrider so gut es ging abzuschütteln, mit allem was er konnte. Jedoch halfen tat es nicht wirklich. Colt hingegen begann zu Fluchen. „Ich hab gleich keine Munition mehr! Verdammt, wir müssen hier raus!“, fauchte er. „Meinst du was ich hier versuche?“, keifte der Japaner zurück. „Hört auf, ihr beiden! Das hilft uns auch nicht!“, mischte April sich mit ein, die in ihrer Satteleinheit durchgeschüttelt wurde. Immer mehr Knöpfe ihres Moduls schienen zu blinken und deuteten darauf hin, dass immer mehr Systeme beschädigt und teils bereits ausgefallen waren. So entging der Blondine, dass sich weitere Schiffe näherten und die Outrider beschossen. Doch als auf einmal keine mehr nachrückten, wurden die Star Sheriffs aufmerksam. „Wir bekommen einen Funkspruch rein. Ich schalte ihn auf die Lautsprecher“, rief April den beiden zu „Monarch Supreme an Ramrod“, hallte es durch den Raum. „König Jarred“, kam es sofort aus drei Mündern. „Wir helfen euch.“ Es dauerte nicht lange und die restlichen Outriderschiffe suchten das Weite. Dann traf eine erneute Nachricht ein, die April sofort auf die Monitore legte. Es erschien der Kommunikationsoffizier, der sie zuvor angefunkt hatte. Jedoch trat nun zu ihm ein bärtiger Mann. „König Jarred“, begrüßte Fireball ihn. „Es freut mich, dass wir euch gefunden haben“, sprach der König. „Das können wir nur wiedergeben, Eure Majestät“, erwiderte April mit einem erleichternden Lächeln. „Da wir jeglichen Funkkontakt zum KOK verloren haben und seit Wochen niemanden angetroffen haben, vermuteten wir das Schlimmste“, erzählte der Regent. „Aber scheinbar haben wir uns getäuscht.“ „Das sieht ganz danach aus. Wir sollten uns jedoch woanders unterhalten. Nicht dass wir hier überrannt werden“, schlug die Blondine vor. „Ja, folgen sie uns am Besten“, fügte Fireball mit hinzu, woraufhin der Bärtige nickte. So folgte die Monarch Supreme dem ziemlich lädierten Ramrod nach New Dallas. Während des Fluges teilten sie dem König mit, dass die Funkverbindung aufgrund der Wolke, die den Planeten einhüllte, gestört sein würde. Verstehend nickte der König und wies einige unauffällige Begleitschiffe an, im Orbit von New Dallas zu bleiben, um Ausschau zu halten. Dann landeten die beiden große Schiffe und die restlichen Gleiter auf dem Planeten. April erhob sich, um nach den Überlebenden zu sehen. Sie hoffte, dass niemand verletzt worden war. Währenddessen öffnete Fireball die Rampe, bevor er mit Colt sich erhob. „Das war ein ganz schönes Tänzchen“, sprach dieser zu seinem Freund. „Ich hab gedacht, das wär unser letztes“, erwiderte dieser mit einem ernsten Nicken. „Wir sollten uns Ramrod nachher genau ansehen. Nicht dass der nächste Flug unser letzter sein wird.“ „Da geb ich dir Recht, Partner. Aber erst einmal alles ausladen und mit König Jarred sprechen.“ „Du willst doch nur zu Robin“, erwiderte Fire nun mit einem leichten Grinsen, auch wenn ihm eigentlich nicht danach zumute war. Es war einfach zu viel geschehen und die trübe Stimmung, schien alle zu erdrücken. „Und? Ich steh dazu“, kam es ebenfalls Schmunzelnd. Dann verließen sie Ramrod und halfen dabei noch den letzten Überlebenden hinaus, die bereits von den Einwohnern New Dallas in Empfang genommen wurden. April wartete am Ende der Rampe auf Colt und ihren Mann. Bei ihr befand sich König Jarred mit einigen seiner Offiziere, die ihnen entgegenblickten. Fireball hatte ein mulmiges Gefühl, da ihm erneut bewusst wurde, dass sie nicht vollständig waren. „König Jarred“, sprach er zu dem Bärtigen mit einem leichten Nicken. „Es scheint mir, im neuen Grenzland sieht es übel aus“, äußerte er, als er die letzten Überlebenden gehen sah. „Aber wo ist Saber Rider?“ Nun steckte allen Anwesenden ein Kloß im Hals. Colt zog sich seinen Hut etwas tiefer ins Gesicht, während April sich an Fireball schmiegte, der sie sanft an sich drückte und kurz seinen Blick senkte. „Saber hatte sich mit seiner Familie hier auf New Dallas niedergelassen. Er hat sich den Outridern gestellt und es leider nicht überlebt“, sprach er traurig. „Wir haben es selber erst vor einigen Tagen erfahren, als wir hier landeten.“ König Jarred entgleisten die Gesichtszüge, als er von Sabers Tod erfuhr. Er hatte mit vielem gerechnet, nur nicht mit solch einer Mitteilung. So verstand er das Verhalten der drei. „Es tut mir leid“, sprach er nach einer Minute des Schweigens. „Aber wir werden kämpfen. Saber hätte es nicht anders gewollt“, äußerte der Bärtige, während er in die Runde blickte. Fireball nickte zustimmend, auch wenn es ihm schwer viel. „Es wäre gewiss sein Wunsch gewesen“, antwortete er. Nicht nur ihm fehlte der Highlander. Seiner Frau und dem Cowboy ging es nicht anders. Saber war ein fester Bestandteil des Teams, sogar ihrer Familien gewesen, auch wenn der Kontakt zum Schluss recht karg gewesen war. Dennoch hatten die früheren Kämpfe sie einfach zusammengeschweißt. „Wo ist eigentlich Euer Sohn, König Jarred“, fragte April, um das Thema zu wechseln, wobei sie hoffte, das dem Kronprinzen nichts geschehen war, auch wenn sie ihn nicht unbedingt leiden konnte. „Roland fliegt mit Patrouille“, erklärte der König. „Wir hatten Glück, als die Outrider Jarr angriffen“, begann er zu erzählen, wurde jedoch von Colt unterbrochen. „Vielleicht sollten Eure hochwohlgeborene Königlichkeit drinnen weiter erzählen.“ „Colt hat Recht, König Jarred. Mein Vater wird sich gewiss freuen zu sehen, dass es Euch gut geht“, stimmte die Blondine zu. „Ich stimme euch beiden zu“, erwiderte Jarred und ließ sich von den Star Sheriffs zu den Höhlen führen, dass er sich dabei genau umsah, entging niemanden. „Es entspricht vielleicht nicht dem, was Ihr gewohnt seid…“, sprach Fireball. „Schon in Ordnung. Ich bin nur überrascht so etwas hier vorzufinden“, unterbrach ihn der Bärtige. Verstehend nickte Fireball und die Gruppe ging weiter. Robin hatte erfahren, dass die Star Sheriffs zurück waren und eilte ihnen entgegen. Entschuldigend blickte Colt seine Freunde an und trat zu seiner Frau, die er in die Arme schloss. Die anderen nickten ihm zu und gingen mit König Jarred und seinen Offizieren weiter zu Commander Eagle. „Du bist wieder da“, sprach Robin lächelnd und küsste ihren Mann erst einmal. „Hey, Süße. Was denkst du denn“, erwiderte er lächelnd und hielt sie sicher fest. „Wie war es? Ist es überall sehr schlimm?“, wollte die Blondine wissen. „Schön wäre etwas anderes“, antwortete Colt seufzend. „Wir haben nur sehr wenige Überlebende bergen können.“ „Ich verstehe. Aber wer hat euch da begleitet?“ „Das ist König Jarred. Ich habe dir doch mal von ihm erzählt.“ Robin überlegte, bevor sie nickte. „Mit ihm und seinen Leuten haben wir bestimmt bessere Aussichten“, fügte er hinzu. Dass sie unter Beschuss von Outrider gewesen waren, verschwieg Colt ihr mit Absicht. Sie war schon viel zu sehr aufgebracht, als dass Robin diese Nachricht hätte gut verdauen können. „Aber komm, lassen wir die anderen nicht länger warten.“ Sanft zog er sie dabei mit sich. Jedoch stoppte seine Frau, als sie auf einmal Henry mit ihrer Clique sah. „Warte bitte kurz“, sprach sie zu ihrem Mann. Sie hatte Josh nicht gesehen und wollte nun von dem Mädchen wissen, wo sich ihr Bruder aufhielt. „Hallo. Ist Joshua nicht bei euch?“, sprach sie Henry an. Die Dunkelhaarige blickte Robin skeptisch an. „Nicht da. Siehste doch“, kam es patzig. „Ja, das tue ich. Daher habe ich dich gefragt“, erwiderte Robin streng. „Was weiß ich, wo der rumkriecht! Ist mir doch egal! Bin doch nicht sein Babysitter!“, war die unfreundliche Antwort. Leicht funkelten Robins Augen bei diesen unhöflichen Worten, aber die Sorge um ihren Bruder war größer, als der Drang das Mädchen zurechtzuweisen. Daher eilte sie beinah im Laufschritt ihrem Mann hinterher. Als sie ihn eingeholt hatte, griff sie nach seinem Arm. „Colt! Josh ist verschwunden“, berichtete sie ihm schwer atmend. Der Cowboy hatte gestoppt und sah sie prüfend an. „Er stromert bestimmt hier nur durch die Gegend. Mach dir keine Sorgen. Josh ist doch erwachsen“, versuchte er sie zu beruhigen. „Hätte ich ihm doch nicht erlaubt, mit den anderen hinauszugehen“, quälte sich die Blondine mit Selbstvorwürfen, ohne auf die Worte ihres Mannes zu reagieren. „Bitte, Robin“, äußerte diese, fasste sie an den Schultern und rüttelte sie leicht. „Er ist bestimmt bald wieder hier.“ „Und wenn nicht? Vielleicht ist er ja verletzt oder die Outrider haben ihn…“ „Robin!“, kam es nun streng. Colt tat dies nur äußerst ungern, aber er sah und spürte, wie seine Frau sich in etwas hineinsteigerte. „Die Outrider sind nicht hier und Josh ist bestimmt nichts passiert.“ Mit geweiteten, ängstlichen und bereits feucht schimmernden Augen sah Robin ihren Mann an. Dieser konnte diesem Blick kaum standhalten. „Ok, ich sehe nach ihm. Aber du beruhigst dich bitte“, sprach er mit einem Seufzen. Die Blondine nickte ergeben. „Das werde ich. Bring mir nur Josh heile wieder“, äußerte sie leise. Sanft drückte der Cowboy seine Frau an sich und nickte. Dann brachte er sie zu den anderen. „Komm Matchbox“, sprach er zu dem Japaner. „Josh hat sich scheinbar verdrückt.“ Der Rennfahrer sah auf und nickte. „Klar, ich komm mit“, antwortete er. Zwar hatte er nicht wirklich Lust, aber er hatte Robin nun mehrfach erlebt und sie würde keine Ruhe geben, bis ihr Bruder wieder da war. So würde er halt später erfahren, was im Königreich Jarr passiert war. Dankend nickte Colt ihm zu und verließ mit ihm die Höhle. Dabei sahen sie sich um, jedoch war keine Spur von Josh zu finden. Auch die Clique, mit der Robin angenommen hatte, mit der er wohl unterwegs sein würde, war nicht mehr zu sehen. „Das kann ja was werden“, seufzte Colt. „Meinst du, ihm ist etwas passiert?“, hakte Fireball nach. „Nein, das nicht. Er genießt die Freizeit die er hat, was ich verstehen kann“, erwiderte der Cowboy. Die beiden bemerkten nicht, wie ein rotblondes Mädchen, knapp ein Jahr jünger als Joshua, die beiden beobachtete und ihnen dann folgte. Draußen am Eingang holte sie die beiden ein. „Sie suchen Joshua, oder?“, fragte sie schüchtern. Dies ließ Colt und Fireball stoppen. Letzterer nickte lächelnd. „Ja. Weißt du wo er ist?“, fragte er sie und das Mädchen nickte zögerlich. „Entweder ist er in der Nähe des Friedhofes oder im Wald.“ „Wald?“, kam es überrascht von Colt. „Wo gibt es hier den so etwas?“ „Etwa eine Stunde zu Fuß von hier“, erklärte ihm das Mädchen. „Und wie kommst du auf die Idee, dass er dort sein könnte?“, fragte Fireball nach. „Weil Henry es wollte und danach ist er jeden Tag dorthin und manchmal auch zu dem Friedhof“, antwortete sie ihm. „Ich danke dir“, äußerte der Japaner nickend und sah zu Colt. „Dann würde ich vorschlagen, wir suchen in diesem Wald zu erst.“ „Das hätte ich auch vorgeschlagen, Partner“, kam es nickend. So machten sich die beiden auf den Weg. Wie wichtig dieser Tipp des Mädchens gewesen war, ahnten beide noch nicht. Josh war wirklich jeden Tag in den Wald gegangen, um Saber und Cassandra zu besuchen, wo er hoffte mehr zu erfahren. Dass sein Schwager wieder da war, ahnte er nicht. Da es Zeit wurde zurückzukehren, war Josh, begleitet von Saber, der noch Holz hacken wollte, auf den Rückweg quer durch den Forst. „Kommst du morgen wieder?“, fragte ihn der Blonde. „Wenn ich darf, natürlich gern“, erwiderte Josh lächelnd. „Du bist bei uns herzlich Willkommen“, antwortete sein Gegenüber, als sie den Platz erreichten, wo er Saber das erste Mal angetroffen hatte. Josh wollte sich gerade verabschieden, als eine vertraute Stimme an sein Ohr drang und Zweige zur Seite gebogen wurde. „Hier bist du, Josh. Ich…“, kam es und stoppte abrupt. „Saber?“ Kapitel 5: ----------- Colt war wie erstarrt. Zu Beginn des Waldes hatte er sich von Fireball getrennt, um ein größeres Gebiet absuchen zu können. Das er nun vor jemandem stand, mit er in keinster Weise gerechnet hatte, war wie ein Schock für ihn. Ungläubig sah er den Blonden an, der ihn mit hochgezogener Braue anblickte. „Ich heiße nicht Saber. Das habe ich Josh auch erklärt, als er mich verwechselte“, entgegnete er ihm. „Mein Name lautet Georg Peters und ich lebe mit meiner Frau Cassandra hier im Wald.“ „Erzähl doch keine Märchen. Es ist keine Zeit dafür! Wir brauchen dich!“ „Wir? Wer wir? Ich kenne Sie nicht.“ „Ich bin’s. Colt! Klar kennst du mich. Wir haben mit Fireball und April gegen die Outrider gekämpft“, versuchte es der Cowboy weiter. Jedoch schüttelte der Blonde seinen Kopf. „Keiner dieser Namen sagt mir etwas. Ich kennen niemanden der Wasserball…“ „Fireball“, korrigierte Colt ihn. „Wie auch immer. Ich kenn ihn nicht! Und nun muss ich Holz hacken!“ Josh hatte die ganze Zeit versucht Colt Zeichen zusenden, jedoch hatte diese ihn vollkommen ignoriert. Erst nach dem erfolglosen Versuch des Gespräches blickte er Josh an, der leicht seinen Kopf schüttelte. Colt unterdrückte ein Seufzen. „Dann will ich nicht weiter stören“, sprach er daher. „Komm, Josh. Robin ist schon krank vor Sorge.“ „In Ordnung“, erwiderte dieser. Dann blickte er zu dem Blonden, der ihn anlächelte. „Mein Angebot steht noch immer und wenn du darfst, kannst du gern wiederkommen.“ „Sie können ihn doch morgen am Stadtrand abholen“, mischte Colt sich ein. Prüfend wurde er gemustert, bevor ein Schulterzucken des Blonden folgte. “Nun, warum nicht“, war die Antwort. „Gut, dann noch viel Spaß“, erwiderte Colt und Schob Josh in Richtung Weg, wo Fireball gerade erschienen war. Dieser öffnete seinen Mund, um etwas zu äußern, doch der Cowboy schüttelte seinen Kopf und ging weiter. Schweigend verließen sie den Wald, erst dann stoppte er. „Hey, Kuhhirte“, sprach der Japaner ihn an. „Was war das bitte?“, wollte er wissen. „Das sollte uns am besten Josh erklären“, erwiderte dieser. Der Teenager sah zwischen den beiden hin und her. „Es war Zufall, dass ich ihn gefunden habe“, begann er und erzählte von der Wette. Doch er ließ seinem Schwager nicht die Zeit, etwas zu sagen, das er darauf angesprungen war. Robins Bruder berichtete von dem ersten Treffen. „Er lebt bei Cassandra Peters. Sie muss ihn verletzt gefunden haben. Saber hat nämlich eine Narbe an der Schläfe. Nun denkt er, dass er ihr Mann wäre, mit allem drum und dran, wenn ihr versteht. Das er Georg Peters ist.“ Fireball und Colt hörten ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen. „Wie kommt sie da nur drauf“, fragte der Rennfahrer. „Ich glaube, ich weiß warum“, erwiderte Josh und erntete überraschte und zugleich fragende Blicke. „Die Jungs hier, haben mir erzählt, das Cassandra nachts häufiger auf den hiesigen Friedhof gehen würde. Also bin ich dorthin. Ich habe einen Grabstein gefunden mit der Inschrift Georg Peters gefunden. Er ist gestorben, bevor ihr die Outrider vertrieben habt. Ob er durch sie umgekommen ist, weiß ich aber nicht. Ich konnte schließlich Cassandra nicht einfach so fragen. Aber ich nehme an, dass sie es getan hat, um nicht mehr alleine zu sein. Ich habe mich mit ihnen angefreundet, um mehr zu erfahren“, erzählte Josh ausführlich. „Das lässt sich gewiss herausfinden“, antwortete Fireball und Colt nickte zustimmend. „Du weißt, dass du nichts auf eigene Faust unternehmen sollst“, tadelte der Cowboy ihn. Doch dann grinste er und schüttelte seinen Kopf. „Aber nun sind wir hier und kriegen das schon hin.“ „Genau, Cowboy. Saber ist nun vorrangig. Wir brauchen ihn mehr denn je“, stimmte Fireball zu. „Da gebe ich dir Recht, Matchbox. Aber bei deinem Dickkopf haben wir es ja auch geschafft“, scherte Colt und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Fireball verzog kurz das Gesicht, als er sich daran erinnerte. Er konnte fühlen, wie es Saber gehen musste. Nur er war damals von seinen Freunden umgeben gewesen und nicht wie von einer Person, die ihm eine fremde Identität aufgedrückt hatte. „Josh? Du solltest dir eine gute Ausrede für Robin einfallen lassen“, sprach Colt und holte somit auch den Rennfahrer aus seinen Gedanken zurück. „Deine kleine Freundin hat ihr nämlich gesteckt, dass du nicht bei ihr und den anderen warst.“ „Henry? Die ist nicht meine Freundin“, grummelte Josh. „Diese dumme Kuh… Aber ich schaff das schon, Robin zu besänftigen.“ Kurz schmunzelte der Cowboy. „Du weißt, deine Schwester ist sehr empfindlich geworden. Sei ihr nicht böse.“ „Das bin ich nicht, Colt. Sie und du, seid doch die einzigen, die ich noch habe.“ Sein Schwager klopfte ihm auf die Schulter. „Und wir sind stolz auf dich. Jetzt wo König Jarred bei uns ist, können wir hoffen, dass wir schnell die verdammten Schmutzfüße in ihre Dimension zurückjagen, auf das sie sich niemals wieder zu uns trauen. Jedenfalls haben wir dich nun. Robin hat dich bereits irgendwo verletzt liegen sehen. Sagen wir ihr am Besten, das du durch die Straßen gestromert bist.“ „Oder ich sag ihr, dass ich dort auf der Wiese am Stadtrand gesessen habe. Sie hatte ja gesagt, dass ich die Stadt nicht soll, das hätte ich damit ja auch nicht getan. Also kann sie sich darüber nicht beschweren.“ Colt schmunzelte und schüttelte wieder seinen Kopf. „Das letztere solltest du lieber nicht sagen“, sprach er dabei. „Ok, wird gemacht. Aber Colt? Woher habt ihr gewusst, wo ihr mich suchen müsst?“, wollte der Teenager dann noch wissen. „Nun von Henry hat Robin ja nichts erfahren. Sie war nicht gerade komi… komativ… sprachfreudig. Als Fireball und ich los wollten, sprach uns ein Mädchen an. Sie war rotblond.“ Josh grübelte sichtlich. „Ich wüsste nicht, wen du meinst“, sprach er dann und ging neben den beiden Männer weiter in Richtung Stadt. „Wenn wir sie sehen sollten, zeige ich sie dir“, bot sein Schwager ihm an, wofür Josh zustimmend nickte. Doch das Mädchen verschwand sofort aus seinen Gedanken, als sie die Höhlen betraten, wo Robin ihnen entgegen eilte. Sie hatte die ganze Zeit in der Nähe ausgeharrt und den Eingang beobachtet. Sofort schloss sie ihren Bruder fest in ihre Arme. „Da bist du ja“, äußerte sie dabei, bevor sie ihn ein Stück losließ, um ihn zu mustern. „Wo warst du nur?“, fragte sie, ließ ihm aber nicht die Chance etwas zu erwidern. „Morgen bleibst du bei mir und gehst nicht wieder raus!“ „Aber Robin?“, brachte er hervor und sah flehend zu seinem Schwager. „Es ist doch nichts geschehen, Schatz“, versuchte er sie zu besänftigen. „Ja vielleicht. Es hätte aber auch anders ausgehen können“, erwiderte sie direkt. „Ihm kann hier nichts passieren“ „Oh doch. Schau dir doch die ganzen Trümmer an!“ „Robin. Josh ist erwachsen. Er ist 18 und kein Kind mehr“, äußerte Colt sanft. „Zudem wollte ich mich mit ihm hier etwas umsehen.“ Seine Frau zeigte allein mit ihrem Gesichtsausdruck, was sie davon hielt. „Ich brauche dabei seine Hilfe, Süße. Er kennt sich doch hier bereits aus und es wäre sehr gut, wenn ich mir auch einen besseren Überblick verschaffen kann“, fügte er hinzu. „Nun gut. Aber du passt mir auch Josh auf“, erwiderte Robin mit einem Seufzen. „Versprochen“, stimmte Colt sofort zu und gab ihr einen Kuss. Dabei blickte er kurz zu Josh, um ihm zu verstehen zu geben, nun nichts Falsches zu sagen. Man sah ihm die Erleichterung. Schließlich würde er am morgigen Tag gebraucht werden. „Dann lass uns mal zu den anderen“, sprach der Cowboy, als er die Lippen von seiner Angetrauten löste. Inständig hoffte er, mit dem König, April und dem Commander reden zu können. Ohne Anwesenheit von Sincia und Robin. Wenn diese beiden erfahren würden, das Saber noch lebte, würde es eine extreme Unruhe geben. Zwar wäre diese verständlich, aber vor allem für die Frau des Highlanders würde es doppelt schwer werden, falls ihr Mann sich nicht mehr erinnern würde. Scheinbar war dem Cowboy das Glück holt, als Sincia zu ihnen trat und Robin um etwas Hilfe bat. Ihr Mann nickte ihr zu und ging in Richtung der kleinen Höhle, wo sich König Jarred und Commander Eagle aufhielten. Kurz zuvor entdeckte er das Mädchen, von der sie den Tipp erhalten hatten. Er zeigte sie Josh, zwinkerte ihm zu und folgte dann alleine dem Weg. Rasch hatte er die Männer gefunden. Fireball hatte sich kurz zuvor mit April zu ihnen gesellt. So setzte Colt sich zu ihnen und berichtete ihnen, was geschehen war und was sie von Josh erfahren hatten. Die Unwissenden starrten ihn an. Es war unfassbar. „Die Problematik, die wir nun haben, ist Sabers Gedächtnisverlust“, endete der Cowboy, dabei sah er zu König Jarred. „Sie haben doch gewiss einen oder mehrer Ärzte bei sich, oder?“ Der bärtige Mann nickte. „Gewiss. Die helfen hier im Moment. Warum?“ „Josh sagte, das Saber eine Verletzung an der Schläfe hat. Er ist auch derjenige, der eine Vertrauensbasis zu unserem Säbelschwinger aufbauen konnte. Vielleicht kann er Saber überzeugen, das sich der Arzt es einfach mal ansieht.“ „Ich verstehe. Am besten sollte mein Leibarzt mitgehen. Er ist einer der Fähigsten.“ „Vielen Dank, König Jarred.“ Dieser nickte daraufhin. Colt wollte noch etwas sagen, als er meinte etwas zu hören. So verzog sich seine Miene und er deutete den anderen an, ruhig zu bleiben. Mit raschen Schritten ging er zum Durchgang der Höhle und sah sich um. Aber er konnte niemanden sehen. „Was ist?“, fragte Fireball, als der Cowboy zu ihnen zurückkehrte. Er kannte seinen Partner und dessen Erfahrung. Aus dem blauen Dunst heraus, hätte dies nicht getan. „Nichts. Ich hatte nur so ein Gefühl…“, erwiderte Colt daraufhin. Die anderen nickten stumm. „Ich glaube, wir haben soweit auch alles besprochen“, äußerte Commander Eagle. „und wir können die Runde auflösen.“ „Das sehe ich auch so. Wir sollten vielleicht mal nach Ramrod sehen“, schlug seine Tochter vor. „Wir sind doch ziemlich durchgeschüttelt worden.“ „Ich begleite dich“, erwiderte Fireball und auch Colt stimmte ihm zu. Schließlich musste der Friedenswächter wieder Flugbereit sein, falls sie ihn brauchen würden. Schließlich konnte niemand sagen, was die nahe Zukunft noch alles mit sich bringen würde. Als sie Ramrod erreichten, betrachteten sie das Schiff erst einmal. „Das wird ein gutes Stück Arbeit werden“, seufzte April. Die Außenhaut war ziemlich mitgenommen. „Aber wir schaffen das schon“, versuchte ihr Mann sie aufzumuntern und zog sie sanft zu sich. „Ich hoffe es. Lass uns hineingehen. Hoffen wir mal, das die Technik nicht ganz soviel abbekommen hat. Wir haben kaum etwas mit, womit wir größere Schäden reparieren könnten.“ „Versuch nicht so schwarz zu sehen, Prinzessin. Wenn etwas sein sollte, König Jarred hilft uns bestimmt gern aus. Wir haben ihm oft geholfen und ich denke, das dies kein Problem sein dürfte.“ Charles Tochter nickte seufzend. Dann öffneten sie die Rampe des Friedenswächters und gingen hinein. Der Hangar, in dem der Bronco Buster, der Red Fury und Nova standen, war kaum beschädigt. Nur Dinge, die nicht fixiert gewesen waren, langen teils kreuz und quer verstreut in der Gegend herum. In den Lager- und Aufenthaltsräumen sah es kaum anders aus, genauso die Quartiere. Die Brücke hingegen hatte schon mehr Schäden davon getragen. April schwang sich in ihre Satteleinheit und startete den Bordcomputer. Es dauerte einen Moment, dann begann das Bedienfeld vor ihr zu blinken. Währenddessen hatten sich Colt und Fireball zu ihren Einheiten begeben und folgten ihrem Beispiel. Der erste der dann Meldung machte, war der Cowboy. „Also was unsere Munition angeht, bin ich teils noch auf Reserve und teils sind die Eisen kalt. Wirklich viel anrichten können wir damit nicht.“ „Das Schutzschild hat auch ziemlich gelitten“, brachte der Japaner ein. „Aber zusammen gebrochen ist er nicht. Am Heck hat er am wenigsten Schaden erlitten. Vielleicht können wir etwas Energie dafür abzwacken.“ „Das sieht schlecht aus“, erwiderte April. „Viele Systeme laufen nicht mehr und ich kann nichts abgeben. Ich könnte nicht mal garantieren, das die Lebenserhaltung lange noch standhält, wenn wir abheben.“ Alle wussten was das bedeutete. Ramrod musste dringen auf ein Trockendock und dort vollständig gewartet und repariert werden, wenn sie überhaupt noch einmal starten wollten. Seufzend ließ April sich zurück in ihre Einheit sinken und es herrschte absolute Stille. „Kommt, lasst uns anfangen. Unnütz herumsitzen, bringt uns rein gar nichts“, sprach die Blondine nach einer Weile. Die anderen nickten, ohne großartig zu überlegen. Fireball machte sich rasch an die Arbeit, Colt hingegen war nicht so der Technikfreak und hatte daher einige Probleme, sodass April ihm das eine oder andere zeigen und erklären musste. Der Cowboy versuchte es geduldig alles umzusetzen, was nicht wirklich leicht für ihn war. Nach einer Weile verabschiedete er sich kurz, um für alles etwas zu trinken zu organisieren. Dabei sprach er mit König Jarred, der sofort bereitwillig einige Ingenieure mit dem Cowboy mitschickte um zu helfen. April und Fireball waren überrascht, als sie die Fremden an Bord sahen, aber zugleich auch unsagbar dankbar. Die Blonde schaltete sich mit ihnen quer und schilderte die Probleme. Anschließend teilten sich alle in Gruppen auf und begannen mit ihrer Arbeit. Kapitel 6: ----------- Während Colt mit seinen Freunden weiterging, näherte Josh sich dem fremden Mädchen. Er meinte, sie ein oder zweimal gesehen zu haben, aber sonst konnte er sie nicht zuordnen. „Hey“, sprach er sie an. Er hoffte, man würde seine Unsicherheit nicht gänzlich aus seiner Stimme vernehmen. Sein Gegenüber blickte überrascht und scheu auf. Kurz wanderte ihr Blick von links nach rechts, um zu bemerken, selbst gemeint zu sein. „Hallo“, entgegnete sie daher leise. „Du hast Colt gesagt, wo ich hin bin. Nicht wahr?“, wollte er wissen. Nach einem kurzen Zögern sah er ein Nicken. „Bist du mir sehr böse?“, fragte sie leise. Allein bei ihrer Haltung konnte Josh es einfach nicht, daher lächelte er. „Nein, bin ich nicht. Du hast es gewiss gut gemeint“, äußerte er daher. „Übrigens, ich bin Josh“, stellte er sich nun vor, als es ihm direkt einfiel, während er sich verlegen am Hinterkopf rieb, ähnlich wie sein Schwager es gern tat. „Ich weiß“, kam es nun von ihr mit einem Schmunzeln. „Mein Name ist Holly“, sprach sie noch rasch, damit er auch wusste, mit wem er es zu tun hatte. „Das ist ein schönes Name“, äußerte Josh und förderte damit die Röte in Hollys Wangen. „Danke“, erwiderte sie. Kurz entstand Stille zwischen den beiden. Doch Robins Bruder versuchte diese zu unterbrechen. „Kann es sein, das ich dich bei Henry gesehen?“, wollte er von ihr Wissen. „Ja, aber ich bin nur selten bei ihr.“ „Das kann ich verstehen“, erwiderte Josh sofort mit einem nicken. „Sie macht sich nicht gerade sympathisch.“ „An sich ist Henry wirklich nett. Ich kenne sie schon lange. Aber sie hat sich stark verändert. Daher würde ich von ihr fern bleiben.“ „Das mache ich auch. Auf sie bin ich gewiss nicht angewiesen!“ „Musst du auch nicht sein. Sie ist eifersüchtig, dass die anderen dich sofort in der Runde aufgenommen haben.“ „Wenn sie meint. Ich halte mich lieber bewusst von ihr fern. Allein ihre ganzen Vorurteile die sie hat… und dann Menschen nur nach ihrem Äußeren be- bzw. verurteilen… Das mag ich nicht.“ „Da geht es dir genauso wie mir. Nur ich kenn Henry wie gesagt anders.“ „Es ist wirklich nett von dir, dass du sie in Schutz nimmst, aber es gibt nichts, was ihr Verhalten entschuldigen würde.“ „Ich wollte sie auch nicht in Schutz nehmen. Dafür ist Henry auch alt genug“, äußerte Holly mit einem Nicken. „Aber darf ich dich etwas fragen Josh?“ „Natürlich. Was möchtest du denn wissen?“ „Nun… bleibst du jetzt eigentlich hier? Oder fliegst du mit den anderen wieder davon?“ Verlegen sah sie nun auf ihre staubigen Schuhspitzen. „Ich denke, dass wir sehr lange hier bleiben werden. Solange kein Frieden herrscht… zudem, wo sollten wir auch hin? Von der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, dürfte wahrscheinlich nicht mehr viel übrig geblieben sein.“ Verstehend nickte Holly. „Magst du mir etwas davon erzählen?“, forderte sie ihn dann auf. „Gern, warum nicht“, erwiderte Josh und lächelte sie an. Gemeinsam gingen die beiden durch die Trümmer und unterhielten sich über ihre Vergangenheit. Es war für beide Jugendliche angenehm. Sie schienen sich auf Anhieb gut zu verstehen. Am Abend, nachdem er Holly bei ihrer Mutter abgeliefert hatte und allein zurück ging, musste er immer noch an das Mädchen denken, wobei ein Lächeln auf seinen Lippen lag. Colt entging es nicht. Aber da seine Frau noch immer sehr angespannt war, unterließ er es vorerst seinen Schwager etwas auf die Schippe zu nehmen. Das würde er nur können, wenn sie allein unterwegs waren. Jedoch die hatte Zeit. Im Augenblick gab es wichtigere Prioritäten. Ramrod Kampf- und Flugtauglich zu bekommen und Saber Riders Gedächtnis wieder aufzufrischen! Der Cowboy hatte nicht vergessen, dass sein Schwager eine Verbindung zu dem Highlander hatte knüpfen können und dass sie darauf bauen mussten. Daher zog er Robins Bruder am nächsten Morgen zur Seite. „Du weißt ja, das Saber heute zum Stadtrand kommt, um dich abzuholen“, sprach er zu dem Jüngeren, der bestätigend nickte. „Ich will dir nicht zu viel zumuten, aber versuche weiter Vertrauen aufzubauen, das er sich dir weiter öffnet. Er muss sich einfach erinnern.“ „Keine Sorge, dass tust du nicht. Irgendwie kriegen es hin. Das wichtigste ist doch erst einmal, das er lebt.“ „Da gebe ich dir recht, Partner. Und glaub mir, ich vertrau auf dich und wenn etwas ist, lass es mich wissen.“ „Klar, du bist der Erste der Meldung bekommt“, sprach Josh stolz. Er wusste, dass seine Aufgabe mehr als wichtig war und daher stand der Stolz in seinen Augen. Man behandelte ihn nicht mehr als Kind oder Robins Anhängsel, und das bedeutete dem mittlerweile jungen Mann sehr viel. Daher schlug Colt ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Dann mach dich vom Acker, Hombre. Du weißt ja, wo du uns findest.“ „Alles klar, Colt. Bis später“, äußerte Joshua und lief gut gelaunt davon. Der Starsheriff blickte ihm hinterher und wie schon bei der letzten großen Besprechungsrunde, hatte er erneut das Gefühl beobachtet zu werden. Unauffällig sah er sich im Schatten seines Hutes etwas um, jedoch konnte er niemanden ausmachen. Dies irritierte ihn. Normalerweise konnte er sich überall und jederzeit auf seinen siebten Sinn verlassen. Und nun sollte dieser ihm bereits zum zweiten Mal einen Streich spielen? Das konnte einfach nicht sein! Daher schüttelte er seinen Kopf und machte sich auf den Weg zu seinen Freunden. Vielleicht hatte er sich einfach nur getäuscht, war zu sehr angespannt, nach den ganzen Wochen der Flucht und der extremen Vorsicht, die sie walten lassen mussten. Dass er seinem Gefühl dennoch trauen konnte, würde er erst ein paar Stunden später bemerken. Den das paar Augen, welches ihn und seinen Schwager aus dem Schatten einiger Trümmer beobachtet hatte, zog sich leise und dezent zurück, während Colt sich dem Friedenswächter näherte, wo fleißig gearbeitet wurde. April saß grübelnd in ihrer Satteleinheit. Ihre Haare hatte sie mit raschen Bewegungen zusammengefasst, da es sie im Augenblick mehr als störte. In ihrer Hand wippte ein Stift auf und ab, ohne das die Blonde dies wirklich registrierte, so fest konzentrierte sie sich auf die Arbeit vor sich. Sie war froh, dass die Ingenieure König Jarreds ihr halfen, doch sie waren mit Ramrods Steuerung und der restlichen Technik kaum vertraut, sodass sie jedem jede Frage um Frage beantworten musste, um überhaupt etwas voran zu kommen. Dies zerrte an ihren Nerven, jedoch blieb sie ruhig. Ohne Hilfe würde sie immer noch am Ausgangspunkt sitzen. Es reichte schon, dass sie sich immer wieder fragen musste, woher sie noch weiteres Material zur Reparatur bekommen sollte. Einige Teil würden sich umarbeiten lassen, aber vieles an Bord waren Spezialanfertigungen gewesen. Innerlich betete April immer wieder, dass sie ihr Baby soweit richten konnten, ohne beim nächsten Gefecht direkt vom Himmel geschossen zu werden. Sie war so sehr in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, dass jemand hinter sie trat. Erst als ihr Blick sich verdunkelte, da man Hände vor ihre Augen hielt, zuckte sie zusammen und saß senkrecht. „Ganz ruhig, Süße“, konnte sie die Stimme ihres Mannes hören und sofort klärte sich ihr Sichtfeld. „Erschreck mich bitte nicht so“, erwiderte April und hielt sich die Hand an die Brust, wo ihr Herz noch wie im wilden Galopp schlug. „Ich habe dich mehrfach angesprochen, du hast nur nicht reagiert“, erwiderte der Japaner ruhig und hockte sich neben ihre Einheit, damit sie sich nicht gänzlich verdrehen musste. „Ach so. Entschuldigung. Das habe ich wohl wirklich nicht mitbekommen.“ „Das habe ich bemerkt“, sprach er und strich ihr zärtlich über die Wange und sah zu, wie sie sich gegen seine Finger lehnte und die Augen schloss. „Mach eine Pause. Es bringt nichts, wenn du dich hier aufreibst. Schneller wird Ramrod auch nicht fertig“, äußerte ihr Mann und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. April hob ihre Lider und sah ihm direkt in die Augen. „Du hast recht, Schatz. Im Augenblick kann ich auch kaum etwas machen. Die Ingenieure sind immer noch am Checken.“ „So schlimm?“, hakte Fire nach. „Mit schlimm kann man es gar nicht mehr bezeichnen. Das wir heile gelandet und nicht abgestürzt sind, ist wie ein Wunder.“ Die Augen des Rennfahrers weiteten sich. Er hatte während des holprigen Fluges gemerkt, dass einiges im Argen war, jedoch das es so schlimm stand, damit hatte er nicht gerechnet. „Wir werden schon einen Weg finden, Schatz. Das haben wir immer. Und wir sind nicht mehr auf uns allein gestellt“, sprach er seiner Frau Mut zu, was ein leichtes und zugleich ehrliches Lächeln auslöste. Zustimmend nickte sie und streckte sich kurz. „Hast du vielleicht einen Kaffee für mich?“, wollte sie von ihm wissen, was ihn Grinsen ließ. „Noch nicht, aber das kann ich gleich ändern. So einen kleinen Vorrat habe ich noch. Aber sag das ja nicht unserm Cowboy.“ Nun kicherte Charles Tochter leicht. „Von mir wird er es nicht erfahren.“ Sie erhob sich, ergriff seine Hand und gemeinsam gingen sie in Richtung Küche. Währenddessen war Colt mit seinem Schwager zum Stadtrand gegangen. Dort hatten sie sich auf einigen Trümmern niedergelassen. Saber hatte ihnen nicht gesagt, wann er Josh abholen würde, nur das er käme. So hieß es warten. Jedoch hatte Robins Mann, nach dem Problem mit ihr sich überlegt, Josh heute nicht gehen zu lassen. Er hoffte, das er Sabers Vertrauen ebenfalls gewinnen würde und ihm vielleicht etwas von dem was vorgefallen war zeigten könnte. „Meinst du, das Saber noch auftauchen wird?“, fragte Josh ihn, als er auf die Uhr blickte. „Shht…“, kam es rasch. „Ich denke schon. Mach du dich gleich auf den Weg zu Robin. So wie wir es besprochen haben. Ok?“ Unauffällig hatte Colt sich umgesehen und dennoch nichts ausmachen können. „Sorry“, kam es rasch von dem Jüngeren. „Mir gefällt es zwar nicht, aber es ist wohl besser“, äußerte Josh seufzend und hüpfte dabei von dem Stein, auf dem er gesessen hatte. „Du erzählst mir nachher aber alles was passiert ist?“ „Das hab ich dir versprochen. Drück mir die Daumen, das er sich auf ein Gespräch einlässt, Partner.“ „Mach ich Colt.“ Dieser nickte und sah seinem Schwager hinterher. Der Cowboy war kein Geduldsmensch, nur was hätte er im Augenblick anderes tun können? Missmutig trat er gegen ein paar Kiesel. Der Highlander hatte Wort gehalten und war auf dem Weg zu dem vereinbarten Treffpunkt. Warum tat er das eigentlich? Er musste doch niemandem etwas beweisen. Ein Seufzen verließ seine Lippen, als er aus dem Wald trat. Der Anblick der sich ihm allerdings bot, ließ seinen Atem stocken. Das war alles andere, als er in dem harmonischen Wald gewohnt war. Es wirkte fast trostlos. Langsam lief er vorwärts, sah sich nach allen Seiten um und konnte diese Zerstörung kaum fassen. Wer oder Was hatte hier gewütet? Als er dann Colt am Treffpunkt entdeckte, ging er gleich auf ihn zu. "Hallo...", grüßte er den Cowboy. Dieser schob seinen Hut etwas zurück. „Hi. Schön, das du gekommen bist.“ "Ich halte meine Versprechen." lächelte er und sah sich wieder um. "Was ist hier passiert?", fragte er betroffen. Das Bild, das sich ihm hier bot war schrecklich für ihn. Wieso, konnte er sich selber nicht erklären. Umsehen musste Colt sich nicht, dafür kannte er die Umgebung mittlerweile recht gut. „Das waren die Outrider von denen ich sprach. Sie machen vor nichts und niemandem halt.“ Saber war fassungslos, während sein Blick über die Trümmer glitt. „Das ist schrecklich… warum tun sie das nur?“, fragte er nach. "Sie breiten sich schon lange in unserer Dimension aus", begann er, bevor er mit wenigen Worten erklärte, was geschehen war. Saber hatte aufmerksam zugehört. Davon hatte Cassandra ihm nie etwas erzählt! Das hätte sie doch wissen müssen, oder? Diese Frage prangte jetzt in seinem Kopf, aber das konnte ihm nur seine Frau beantworten. "Ich... ich höre das zum ersten Mal…", gestand er und sah in den Himmel. Es war ihm fast peinlich, dass er es nicht gewusst hatte. Oder war das auch etwas gewesen, was er vergessen hatte? Leicht nickte Colt. Er hatte etwas Ähnliches erwartet. "Es sind unzählige, unschuldige Menschen gestorben", sprach er weiter. "Wir haben sie bekämpft, bis wir dachten, sie kehren nicht zurück. Aber wir haben uns geirrt.“ "Und jetzt sind sie zurück und machen alles dem Erdboden gleich?", fragte der Blonde nochmals nach. Er konnte es nicht fassen, dass Cassandra ihm so etwas wichtiges nicht erzählt .Vielleicht hatte sie ihn nur nicht beunruhigen wollen. Zustimmend nickte Colt. "Du hast es erfasst." Saber schluckte hart. "Und es leben noch Menschen hier? Josh hatte ja erzählt das er momentan mit seiner Schwester hier lebt..." "Ja, es sind nicht viele, die hier überlebt haben. Aber dieser Planet ist geschützt. Er scheint wie durch eine Staubwolke geschützt zu sein und kein Radar, kein Scanner kann etwas erkennen. Daher haben wir auch einige Flüchtlinge hergebracht und hier eine Art Basis eröffnet. Vorerst jedenfalls", erklärte er ihm ruhig. Der Highlander seufzte leise. Das Ganze war schrecklich. "Ich würde euch gerne helfen. Aber ich weiß nicht wie..." gab er ehrlich zu. "Das ist eine gute Idee. Wir können jede helfende Hand gebrauchen. Es gibt kaum Unverletzte, zudem sind hier vor allem Alte, Frauen und Kinder." "Na dann ich helfe gerne“, sprach der Blonde lächelnd. Wenigstens tat er so etwas Sinnvolles. "Dann sag ich mal danke", erwiderte Colt ruhig und erhob sich. „Saber?“, ertönte eine bekannte Stimme. Kapitel 7: ----------- Colt wirbelte um seine eigene Achse und fluchte etwas Unverständliches. Der Blonde stutzte, als er wieder den Namen hörte, wie ihn alle bis dahin immer angesprochen hatten. Er sah in die Richtung und bemerkte eine Frau die an gehumpelt kam. "Wer ist das?", fragte er Colt verwirrt. Sie sah schlimm aus und tat ihm leid, aber kennen tat er sie wahrlich nicht. "Bitte? Was soll das heißen?", fragte die Dunkelhaarige, um Colt direkt ins Wort zu fallen, als dieser seinen Mund nur geöffnet hatte. "Ich könnte eher fragen, wer du bist?" Ihre Augen funkelten gefährlich, währenddessen der Blonde sie unschuldig anblickte. "Mein Name ist Georg Peters", stellte er sich der fremden Frau, die ihn so böse ansah, vor. Was hatte er nur verbrochen, das sie so sauer auf ihn war? Sincia war näher heran gehumpelt und blieb nun vor ihm stehen. "Wenn das die Wahrheit ist...", knurrte sie. "Warum siehst du so aus? Was soll das für ein schlechter Scherz sein?" Ihre Hand glitt zu ihrem Blaster. Saber sah die Frau verwirrt an. "Entschuldigen Sie, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung was Sie meinen...", meinte er und sah dann zu Colt, der nur zu Sincia meinte, das er ihr das später erklären würde. Sie gab in Colts Richtung nur eine harsche Bewegung mit der Hand, ohne Saber aus den Augen zu lassen. „Keine Ahnung?", echote Sincia und gab ein verächtliches Schnaufen von sich. "Wirklich...", betonte Saber und sah dann Colt hilflos an. Da jedoch keine Reaktion kam, schüttelte er kurz seinen Kopf. "Ich sollte wohl besser nach Hause gehen." Die für ihn fremde Frau schien sehr sauer auf ihn zu sein, warum auch immer. "Bleib bitte", äußerte Colt rasch. "Aber du siehst doch, willkommen bin ich nicht", entgegnete er und sah nochmals in Sincias Richtung. Warum war sie nur so erbost? Was hat er ihrer Meinung nach nur getan? Der Cowboy befand sich nun in einer Zwickmühle und fühlte sich dabei nicht wirklich wohl in seiner Haut. Sincia war in einem mehr als ungünstigen Moment aufgetaucht. "Du musst sie verstehen...", begann er. "Colt", hörte er auf einmal ein Japsen hinter sich. Josh tauchte bei ihnen auf. "Ich hab...", begann er und sah Sincia "Verdammt!", murmelte er dann. "Was ist jetzt hier los?", wollte Sincia wissen. Saber war froh ein bekanntes Gesicht zu sehen. "Du bist spät Josh", meinte er dann, immerhin waren sie für früher verabredet gewesen. "Tut mir leid Colt..." japste er. Sincia hatte er einfach nicht aufhalten können. Sie war ihm durch die Lappen gegangen, als er mal für kleine Königstiger gewesen war, "auch dir ein dickes Entschuldigung Georg...", fügte er noch hinzu und ließ sich auf seinen Hosenboden fallen, um etwas Luft schnappen zu können. "Da Colt scheinbar nichts sagt, könntest du mich hier bitte aufklären, Josh?" "Sincia… das ist hier jetzt ganz schlecht… kommst du mit?" Josh war bereits schon wieder im Sprung auf seine Beine. Er wollte nicht vor Saber sagen, das dieser sein Gedächtnis verloren hatte und glaubte er wäre jetzt jemand anderes. Saber wollte er nicht mehr als nötig verwirren. Leicht wanderte Sincias Braue nach oben, als sie Josh zuhörte und beobachtete. "Ich verstehe nicht…. warum sollte es hier nicht gehen?" "Ach das ist nicht so leicht und…" Weiter kam er nicht, wenn er Saber nicht noch vor den Kopf stoßen wollte. Jetzt könnte er Hilfe von Colt gebrauchen, er musste Saber ja nur was zeigen gehen oder etwas Ähnliches unternehmen. Hauptsache der Junge würde es Sincia erklären können. Und der Cowboy schaltete mal recht flott. "Komm George", sprach er zu dem Blonden und dieser nahm es sofort an. Er war mehr als verwirrt von der gesamten Situation, sodass er Colt zügigen Schrittes folgte. Jetzt konnte Josh ohne Probleme ungezwungen reden, wo er mit der Frau alleine war. "Sincia es ist so… der Mann da, ist tatsächlich Saber. Nur weiß er es nicht, er hat seine ganze Erinnerung verloren. Er glaubt felsenfest, dass er Georg Peters heißt, weil die Frau, die ihn gesund gepflegt hat, ihm das erzählt hat", berichtete er mit knappen Worten. "Mehr weiß ich auch noch nicht. Es tut mir leid.“ Das war eine Lüge und es tat ihm leid, aber er konnte Sincia einfach nicht sagen, das Saber glaubte Cassandras Ehemann zu sein. "Nein...", wisperte Sincia. "Das kann nicht sein, Josh. Saber ist tot..." Ungewollt stiegen die Tränen hoch. "Damit macht man keine Scherze..." Er legte ihr seine Hand auf die Wange. "Das ist kein Scherz… Er ist es wirklich… Er weiß es nur nicht. Wir hoffen, dass er sich erinnert. Dennoch steht es in den Sternen, ob er es wirklich tut... Schrei ihn bitte nicht an. Er weiß ja nicht einmal wo er hier ist", sprach er sanft und sah sie mitleidig an. Es musste unheimlich wehtun das jetzt so zu wissen. Und das tat, unsagbar. "Nein... das... das kann nicht sein... warum... warum erinnert er sich nicht? Und... und wer ist die Frau? Warum tut sie das?", platzte es aus ihr heraus. "Was... was ist wenn er sich nicht mehr erinnern kann... nicht mehr will..." "Ich weiß nur, dass sie Cassandra heißt", antwortete Colts Schwager. "Warum sie das tut, weiß ich leider auch nicht." Er streichelte ihr nochmals über die Schulter. "Wir wollen alles versuchen, das er sich erinnert, aber wir wissen halt nicht, ob es klappen wird." Ihre Schultern begannen zu beben. Das war so viel auf einmal. "Und wo lebt er?", fragte sie mit brüchiger Stimme. "Ich kann ihn doch nicht gehen lassen und die Kinder... was ist, wenn sie ihn sehen?" "Er lebt im Wald, bei Cassandra. Bis heute hat er den Wald nicht verlassen. Ich habe ihn zufällig dort getroffen. Colt hatte ihn überredet, mich heute hier abzuholen... Er hatte sich lange gesträubt, aber sich dann doch breitschlagen lassen", erzählte der Braunhaarige. Auf ihre anderen Fragen konnte er ihr keine Antwort geben. "Du kannst ihn aber nicht hier festhalten… er kennt doch gar nichts mehr…" "Aber ich kann ihn doch auch nicht gehen lassen... Verstehst du, Josh?" Sie hatte ihre Lider gesenkt und blickte ihn nun wieder an. "Ich verstehe es, aber stell dir doch mal vor, wie es für eure Kinder wäre, wenn sie ihren Vater sehen würden, aber er sich gar nicht an sie erinnern kann?", fragte er hypothetisch. „Wie würdest du ihnen das erklären wollen? "Sie würden es nicht verstehen...", antwortete sie, bevor sie seufzte. "Also lass ihn gehen. Saber wird sich sicher erinnern, jedoch musst du ihm Zeit lassen. Er war schwer verletzt gewesen. Ohne Cassandra wäre er jetzt tot…", gab er auch zu bedenken. "Wir werden seine Erinnerung zurück bringen, aber das geht nur Stück für Stück." Es fiel ihr sichtlich schwer zu nicken. "Aber er kommt wieder? Wenn... wenn ich mich bei ihm entschuldige?" "Zumindest erst einmal wieder her, um uns zu besuchen, ganz bestimmt", nickte Josh. Er hoffte wirklich, das Saber sein Gedächtnis bald wieder erlangte. "Ich hoffe es, Josh. Glaube es mir. Ich hoffe es so sehr..." "Er wird sich schon erinnern, ganz bestimmt", nickte Robins Bruder und nahm sie einfach mal in den Arm. Zuerst versteifte Sincia sich, doch dann entspannte sie sich und hielt sich schluchzend an ihm fest. Seid Sabers angeblichen Tod, war sie niemandem mehr so nah gewesen. Er hielt die Dunkelhaarige im Arm, ließ sie sich ausweinen. Wie lange hatte sie wohl diese Tränen versteckt? Josh war ein gutes Stück in den letzten Jahren gewachsen, sodass sie mehr an ihm lehnte, als sich auf ihn stütze. Ihre Krücke war unlängst zu Boden gefallen. "Warum nur....", wisperte sie. "Es tut mir so leid Sincia", flüsterte er. "Aber Sincia seh es doch positiv, er lebt und sobald er sich erinnert hast du ihn wieder." "Ich hoffe es", wiederholte sie. "Nur was passiert, wenn er sich nicht erinnert? Ich weiß nicht, ob ich das dann überstehen kann..." "Du bist so stark Sincia, du schaffst alles!", sagte er sicher und fügte noch hinzu, "Selbst wenn er sich nicht erinnern sollte, findest du es dann nicht wenigstens beruhigend, das er lebt und es ihm gut geht? Heißt Liebe nicht auch die geliebte Person loslassen zu können?" Sincia biss sich bei seinen Worten auf die Lippen. Ihr war gar nicht bewusst geworden, wie erwachsen Josh geworden war. Wie er nun die Dinge der Welt sah. Wie viel musste er mit angesehen und erlebt haben, ohne noch wirklich Kind gewesen zu sein. Und nun tröstete er sie. "Ja, das wäre es. Auch wenn es unsagbar schwer wäre. Aber ich liebe ihn und wenn er mit ihr glücklich ist..." "Du wirst es schaffen! Du bist so stark Sincia. Du hast schon so vieles geschafft, dann wist du das auch schaffen", versuchte er ihr Mut zu zusprechen Nun zeigte sie ein erstes ehrliches Lächeln, auch wenn es leicht gequält wirkte. "Es wirkt nur so, Josh. Du weißt selber, wie viel wir alle zusammen erlebt haben und es prägt. Man verhält sich dementsprechend. Es ist eher eine Schutzmauer, als wirkliche Stärke." Er schüttelte den Kopf. "Nein, wäre es nur eine Schutzmauer, wärst du längst unter deinem Schicksal zusammengebrochen. Du bist stark, sonst hättest du deinem Leben längst ein Ende gesetzt!" Joshua war davon überzeugt, was man deutlich seiner Haltung und seiner Mimik ansah. Stumm musterte sie ihn. Kurz löste sie eine Hand, um ihm wie früher durch das Haar zu wuscheln. Doch lächelnd schüttelte sie ihren Kopf und legte die Hand zurück, um ihn sanft zu drücken. "Glaube mir, Josh. Den Gedanken habe ich sehr sehr oft gehegt. Aber es gibt zwei Gründe, warum ich es nicht getan habe. Alexander und Catherine. Was sollen sie tun? Verstehst du? Sie sind undschuldig und wären gänzlich allein. Das kann und werde ich ihnen nicht antun." Er musste lachen, als sie ihm durchs Haar fuhr. "Du meinst, die Sorge um deine Kinder hält dich am Leben…" sagte er dann bedrückt, "aber auch das zeugt von Stärke... immerhin lebst du für sie, oder?" "Ja, sie haben nicht viel von ihrer Kindheit gehabt. Sie haben viel zu früh, viel zu viel Leid ertragen müssen. Würdest du nicht anders handeln?" Josh nickte bestätigend. "Nein ich würde wohl dasselbe tun wie du", sagte er. Er verstand ihre Beweggründe. "Du bist eine gute Mutter", lobte er dann anerkennend. "Danke. Aber du wärst bestimmt irgendwann auch ein guter Vater", erwiderte sie mit einem Zwinkern. "Zudem vielleicht kannst du Robin nun auch etwas besser verstehen." "Stimmt ich habe Robins Verhalten immer aus einem anderen Blickwinkel gesehen…", gestand er und verstand seine Schwester jetzt viel besser. "Sie hat dich immer beschützen wollen. Aber jeder macht Fehler, niemand ist perfekt. Aber es ist normal." "Ja, und so viel ist bei meiner Erziehung doch nun auch nicht schief gelaufen oder was meinst du?", fragte er lachend, wollte sie mal auf etwas andere Gedanken bringen. "Nein. Du bist ein Erwachsener geworden, etwas verrückt, aber erwachsen", neckte sie ihn. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Meinst du wirklich?" fragte er verlegen, so hatte ihn noch nie jemand bezeichnet. "Denkst du, ich würde dich belügen?", äußerte sie lächelnd. "Du bist schon lange keine acht mehr. Vielleicht findest du ja auch irgendwann eine passende Freundin für dich." Ein Seufzen verließ seine Lippen. "Ich weiß gar nicht wie man eine Freundin findet", gab er verlegen zu. "Man muss sie nicht suchen. SIe wird dich finden", antwortete Sincia. "Als ich Saber kennenlernte, dachte ich damals nicht ihn so als Freund geschweigden Ehemann zu sehen. Aber die Zeit hat es entwickelt." Josh lächelte bei ihren Worten. "Okay, das heißt ich könnte quasi überall auf sie treffen?", schmunzelte er. "Ja, das meine ich damit", erwiderte sie. "Und ich bin mir sicher, dass es die Passende sein wird." "Meinst du wirklich? Dann bin ich mal gespannt", lächelte er. Wirklich Zeit für eine Freundin hatte er nie gehabt. "Ja, warum auch nicht. Wie gesagt, du bist kein Kind mehr und hässlich bist du auch nicht", erwiderte sie mit einem Zwinkern. "Es wird bestimmt das eine oder andere Mädchen geben, denen du gefällst." "Meinst du?", fragte er und ein leichter roter Schimmer legte sich auf seine Wangen. "Sicher. Warum auch nicht", antwortete sie mit einem ehrlichen Lächeln. "Robin ist stolz auf dich." "Bist du dir da sicher?", fragte er mit seufzendem Unterton. "Wirklich? Sie ist stolz auf mich? "Natürlich. Sie lobt dich immer in den höchsten Tönen und glaub mir, ich flunker nicht." Seine Augen begannen zu strahlen. "Wirklich?" Es freute ihn sichtlich, dass seine Schwester so von ihm sprach. "Ja, wirklich. Auch wenn sie es dir nicht immer zeigt." "Ja, manchmal kann Robin sehr streng sein… da vergess ich manchmal, wie lieb sie mich eigentlich hat...", meinte Josh seufzend. Sanft drückte Sincia ihn nun an sich. "Du weißt, sie hat viel erlebt und sie will dich vor allem Schützen. Sie meint es nicht böse, nur sie kann nicht so einfach über ihren Schatten springen." "Robin liebt dich, so wie du bist", sprach sie sanft weiter. "Manchmal hab ich das Gefühl, sie hätte gerne das ich anders wäre", seufzte er. Colts Schwager versuchte es schon immer ihr so recht wie möglich zu machen, aber er wollte eben mehr als immer nur an ihrem Rockzipfel hängen. "Aber es ist nicht so. Es ist eher die Angst dich loszulassen. Auch wenn sie längst verheiratet ist, bist du ihre Familie, auch wenn sie weiß, dass du niemals fort sein wirst." „So wie du es sagst, verstehe ich es, Sincia. Nur ich möchte auch etwas tun können, ohne dass ich ihr jedes Mal Rede und Antwort stehen muss. Daher wünsche ich mir, dass es mit einem Baby bei ihnen klappt. Vielleicht sieht es dann ganz anders.“ „Das kann niemand sagen, Joshua. Robin braucht auch ihre Zeit. Erst recht, wenn man bedenkt, was alles geschehen ist.“ Der Jüngere sah sie an, bevor er leicht anfing zu Nicken. „Ich werde sie ihr geben, wenn sie auch versucht mich etwas zu verstehen. Aber ich frage mich gerade, wo sind eigentlich Colt und Saber geblieben?“ Während er sprach, hatte er seinen Blick schweifen lassen. Es waren nur ein paar Minuten verstrichen und niemand war mehr zu sehen. „Am besten läufst du los und suchst nach ihnen. Du bist doch etwas flinker als ich“, erwiderte Sabers Frau, die gerade nach ihrer Krücke angelte. „Ist das ok für dich?“ „Natürlich. Lauf ruhig los.“ Josh tat wie ihm geheißen, doch nach ein paar Schritten stoppte er. „Soll ich Georg… ähm Saber sagen, das du mit noch einmal sprechen möchtest?“ Er sah, wie Sincia zögerte, bevor sie nickte. „Ja, richte es ihm bitte aus.“ „Klar, wird gemacht“, kam es von ihm, bevor er loslief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)