Impossible... von Ai_Mikaze (...wenn Hyde von Gackt Schwanger wird...) ================================================================================ Kapitel 20: Wie gehe ich mit Kindern um? 1 ------------------------------------------ Kapitel 20: Wie gehe ich mit Kindern um? 1 Mittlerweile waren schon wieder gut drei Monate vergangen, seitdem Hyde wortwörtlich durch die Hölle gegangen war. Kurz nachdem er und Gackt vom Arzt kamen, hatte er sich in sein Zimmer begeben um sich auszuruhen, wie man es ihm verordnet hatte. Eine Pause von L'Arc~en~Ciel bekam er natürlich auch gleich. Was denn nun genau passiert war, hatten die Beiden aber keiner weiteren Person erzählt. Schließlich musste man so etwas keinem auf die Nase binden, wenn man nicht gerade wollte, dass man mit Samthandschuhen anpackt wird. Tetsu hatte sich somit auch nicht gleich zufrieden gegeben. Ga-chan hatte ihm nämlich erzählt, dass der Laruku Frontmann einfach nur in eine heftige Schlägerei geraten war und er das Meiste davon hatte einstecken müssen. Die Zurückgezogenheit war dann einfach darauf zu schließen, dass er so große Schmerzen dabei erlitten hatte. Haido gab sich auch sehr viel Mühe sich gegenüber den Anderen nichts anmerken zu lassen. Nur stellte sich dies nicht immer als sehr einfach heraus. Also hatte sich der Sänger die erste Zeit nur in seinem Zimmer aufgehalten, einige ziemlich arge Rückschläge durchlebt und versucht mit dem Ganzen klar zu kommen. – alleine. Gackt hatte ihm zwar Hilfe angeboten, doch konnte der Andere sie einfach nicht annehmen. Es war weder sein Stolz noch die Tatsache, dass sie eine Pause hatten. Eigentlich war es eher die Hemmung davor jemanden in seiner Nähe zu haben. Am Anfang hatte er noch sehr oft unter der Dusche gestanden um den ‚Dreck’ von sich abzuwaschen. Er fühlte sich so schmutzig wie nie vorher in seinem Leben. Doch egal wie viel Seife und Wasser er auch verwendete, es half nichts. Oft war er in der Dusche verzweifelt, weinte unter dem Wasserstrahl und fühlte sich elendig. Dort war er alleine und konnte seinen Gefühlen freien lauf lassen. Niemand war da um auf ihn herabzusehen, ihm gute Ratschläge zu geben, welche sowieso nichts brachten oder ihn gar anfassen zu wollen. Es war so unerträglich für Hyde, dass er manchmal den ganzen Tag unter der Dusche stehen wollte, sich diese ‚fremde’ Haut, in der er sich befand, einfach wegzuspülen. Jedoch brachte es nichts. Das Einzige was er erreichte war, dass seine Haut danach von dem Wasser aufgeweicht war. Es sah nicht sonderlich toll aus, aber so fühlte er sich ja auch nicht. Oft hatte er sich gefragt, ob er jemals wieder da weiter machen konnte, wo er aufgehört hatte. Derzeit konnte er sich es jedenfalls nicht vorstellen. Häufig zweifelte er auch daran, ob es nicht besser gewesen wäre, doch auf die Hilfe von Gackt einzugehen. Nur immer, als er diese Gedanken hatte, konnte er wirklich niemanden sehen. Er isolierte sich richtig von der Außenwelt. Man konnte mit Glück sagen, dass Gakku ihm noch das Essen bringen durfte. So bekam er ihn wenigstens noch zu Gesicht und konnte sich ein eigenes Bild machen. Es half zwar nichts, dennoch konnte er so sicher gehen, dass Haido noch immer kämpfte. Hin und wieder konnte man zwar sehen, dass Hyde sich bereits aufgegeben hatte, doch irgendwo waren noch einzelne Hoffnungsschimmer in dessen Augen. Die Anderen waren besorgt. Chacha sah Gackt oft wissend an, wenn sie sich trafen. Er hatte schon immer ein Händchen für so etwas. Anscheinend konnte er Gedankenlesen oder so. Allein deswegen sprach der Gitarrist es nie an. Masa war ja sowieso am besorgtesten von allen. Ab und zu trieb er Ren – welcher schon lange von seinem Ausflug zu You wieder zurück war – damit auch auf die Spitze. Es hieß nur noch ‚Haido hier’ und ‚Haido da’. Seit drei langen Monaten ging das schon so. Er konnte dazu ja auch nicht sonderlich viel sagen. Obwohl er wusste, dass sein Freund sehr an dem Sänger hing, konnte er dessen übertriebene Fürsorge dennoch nicht verstehen. Und You wusste sowieso nichts von dem, was sich in der WG abspielte. Glücklicherweise hatte sich die Situation aber zwischen den Bandmitgliedern wieder beruhigt. Gackt bot seinem ehemaligen besten Freund an, darüber nachzudenken, ob er ihn nicht wieder in die Band aufzunehmen. Er war ein guter Gitarrist und auch der Einzige, welcher Violine spielen konnte. Und der langjährigen Zusammenarbeit konnte man ja noch einmal eine Chance geben, nicht? Der Chef der Bande dachte gewiss darüber nach. Jedoch nicht permanent, zumal er gewisse Abgabetermine einhalten musste, sonst würde der Manager wieder Terror machen und dabei fiel es ihm besonders schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Immerhin wusste nur er, was mit seinem kleinen Freund war und trotzdem konnte er nur hier sitzen und blöd Texte schreiben, die gerade sowieso keinen Sinn machten. Aber erfreulicherweise schaffte er es irgendwann doch eine Kleinigkeit fertig zu stellen, damit sich keiner aufzuregen hatte. Erst gut zwei Monate später versuchte Hyde die gebaute Mauer selbst wieder zu zerstören. Es war unglaublich wie viel Willensstärke dieser Mann bewies und das obwohl er keine Hilfe angenommen hatte. Das Gefühl so dreckig zu sein, verging jedoch immer noch nicht. Er musst es wohl oder übel verdrängen. Seine sonst so zarte Haut wurde von den Übermassen an Wasser sowieso schon in Mitleidenschaft gezogen. Die Blessuren waren in dieser Zeit auch schon gut verheilt und man konnte nichts mehr sehen. Somit kam er Tage später auch zum ersten Mal wieder nach unten. Es schien auch niemand wirklich da zu sein. Nur Gackt und Chacha saßen auf dem Sofa und schienen sich über irgendetwas zu unterhalten, was so unwichtig erschien. Jedenfalls empfand es der Kleinere als unwichtig. So leise wie es nur ging schlich er ins Wohnzimmer und wollte sich eigentlich gar nicht bemerkbar machen. Dummerweise stieß er gegen ein ‚Ding’, welches dann eigenständig etwas nach vorn rollte. Im ersten Moment konnte er nicht wirklich ausmachen was genau es war, doch zog er die Aufmerksamkeit der beiden Musiker auf sich. Haido schreckte dadurch auch etwas zurück und blickte ängstlich auf diese. Mehr als ein Seufzen war nicht von Gackt zu hören und er erklärte ihm in erster Linie erst um was es sich da handelte. Der Chef musste dieses Gehfrei vor kurzem gekauft haben, auch wenn es doch noch etwas zu früh dafür war. Er entschuldigte sich dafür, dass es so im Weg herumstand, aber er konnte ja auch nicht damit rechnen, dass Hyde sich so ‚bald’ blicken lassen würde. Haido brauchte einige Anläufe um mit den Anderen zu reden. Es wollte nicht gleich am Anfang, doch irgendwann hatte er es doch geschafft und saß auf einem Sessel, welcher gegenüber dem Sofa stand. Er brauchte wirklich einen Neuanfang. Zu diesem Zeitpunkt versuchte der Kleinere zu erklären, wie es ihm jetzt ging. Er hatte es wirklich erstaunlich ‚schnell’ geschafft wieder Kontakt mit den Anderen aufzunehmen. Probleme hatte er dabei sicher, jedoch sah man ihm an, dass er es wirklich wollte. Sein restliches Leben konnte immerhin nicht so an ihm vorbeiziehen. Außerdem wollte er noch einmal mit Gackt alleine sprechen und entschuldigte sich dafür, dass er die Hilfe nicht angenommen hatte. Aber er hatte alleine damit klar kommen müssen und würde sich jetzt über die Hilfe freuen. Schließlich hatte Haido sich größtenteils wieder ans Leben gewöhnt und befand sich nun in einem ziemlich guten Zustand. Was man nach so einem Erlebnis – drei Monate später – als gut bezeichnen Konnte. Jedoch war der Kleine nur froh darüber, dass es seinem Kind gut ging und das reichte ihm fürs Erste. Gackto und Haido waren natürlich immer noch nicht wieder zusammen. Der Größere wollte den Anderen damit nicht auch noch belasten und ließ diesem weiterhin die Zeit, um sich wieder an alles zu gewöhnen. Im Moment saßen die Beiden in Wohnzimmer und sprachen völlig normal miteinander. Anscheinend tat die Beziehungspause den Zweien richtig gut. Zu Beginn waren sie sich zwar aus dem Weg gegangen und hatten sich an allen Stellen gemieden, doch das hatte sich mittlerweile auch wieder geändert. Hyde lachte an manchen Tagen sogar wieder und verstand sich mit dem Größeren, als wäre nie etwas gewesen. Wobei... ab und zu gab es da trotzdem noch ein paar Fälle, wo Hyde den Anderen nicht sehen wollte. Die ‚Anfälle’ welche er im Nachhinein noch hatte, kamen auch nur nachts zum Vorschein und hielten sich in Grenzen. Dass es nicht so einfach sein würde, wusste er ja bereits. „..und heute wollte ich mit Tetsu wegen Laruku sprechen..“ Haido hatte ein Blattpapier in der Hand und laß sich nebenbei einen Text durch, welchen der andere Sänger die Zeit über geschrieben hatte. Die Worte, die Situation und auch die Geschichte kamen ihm so bekannt vor und er lächelte schwach. „Übernimm dich aber nicht gleich wieder..“ Gackt, welcher der Einzige war, der in die Nähe des Sängers durfte, saß direkt neben ihm und sah diesem beim Lesen zu. Er war froh darüber, dass er seinen Freund noch gelegentlich lächeln sehen durfte. Es war so selten geworden und wenn die Anderen anwesend waren, dann war davon überhaupt nichts mehr zu sehen. „Nein, nein. Keine Sorge~ Ich bin kein Kind mehr!“ Wenigstens zeigte er inzwischen wieder viel mehr Emotionen und diese klang doch leicht genervt. „Mh..“ „Naja.. der Text.. hat zu viel Gefühl.“ Der Kleinere legte den Text auf den Wohnzimmertisch und sah nach vorn. Er spielte etwas mit seinen Fingern und dachte über die Worte nach. „..nicht, dass ich damit ein Problem habe.. aber das passt irgendwie nicht zu dir.“ „Was?“ „Ich hab wohl einen zu schlechten Einfluss auf dich, mh?“ Haido kicherte. Er kicherte leise vor sich hin. Er war sichtlich amüsiert über seine eigenen Worte. „Es spiegelt doch nur das wieder, was ich fühle. Das weißt du doch.“ Ohne darauf zu antworten blickten sich die Beiden an. Diesmal war es kein flüchtiger Blick und keiner der Zwei wich diesem aus, nicht einmal Haido. „Heyyy~~~“ Mit einem mal wurde die Stimmung durch die ‚Begrüßung’ des schwarzhaarigen Gitarristen zerstört. Absicht war das natürlich nicht, doch konnte er ja nicht wissen, was sich da gerade abspielte. Im Schlepptau hatte er Ren, welcher keine allzu große Lust hatte, Hyde zu begrüßen. In ihm spiegelte sich doch irgendwo die Eifersucht wieder, obwohl Masa ihm oft genug gesagt hatte, dass es dazu keinen Grund gab. „Hi..“ Just in diesem Moment verschwand die glückliche Seite in Hyde und er sah augenblicklich wieder auf den Boden, nachdem er sich vergewissert hatte, wer nun alles im Raum war. „Ähm..“ Masa blinzelte auf die Sitzenden. „Also.. Ren und ich haben eine Überraschung für euch!“ Gegebenenfalls würde Hyde jetzt den Kopf schief legen und die ‚Störenfriede’ fragend ansehen, jedoch rührte er sich nicht wirklich und wartete einfach darauf, dass sie etwas sagten. Derweil übernahm einfach der andere Sänger Haidos Part, legte den Kopf schief und sah die Beiden fragend an. „Irgendwie wollen die nicht wirklich mit uns reden..“ Der Bassist gab sich auch endlich mal zu erkennen und stellte dies mit gelangweilter Stimme fest. „Naja..“ Der Gitarrist blinzelte abermals in die ‚Menge’. „Egal! Also.. wir waren so nett und haben euch in einem ‚Kinderkurs’ angemeldet. Damit ihr wisst wie man mit Kindern umgeht..“ Es war schon klar, für was so ein Kurs da war, doch konnte man es ja auch noch einmal verdeutlichen. Für alle, die es eben nicht wussten. Die Beiden hatten sich bei der Sache schon etwas gedacht. Es war nicht nur so, dass es einfach besser wäre, wenn sie da zusammen hingehen, damit sie etwas lernen konnten, da sie immerhin wirklich keine Erfahrung mit Kindern hatten und eine sehr zeitbeanspruchende Arbeit besaßen sondern auch, dass sie das vielleicht wieder mehr zusammen bringen könnte. Die ganze Idee kam eigentlich von dem Gitarristen. Er hatte lange darüber nachgedacht, was er machen könnte, damit Gackt und Hyde endlich wieder zusammenfinden könnten. Von der Vergewaltigung wusste dieser ja auch nichts, obwohl er das Verhalten des Kleineren manchmal wirklich als zu seltsam abtat. Von einer Schlägerei konnte so was doch nicht kommen, oder? Die Gedanken darüber versuchte er aber zu verdrängen, da er ja in nichts weiter eingeweiht worden war. Irgendwann hatte er es dann aufgegeben, nachzufragen und sich seine eigenen Pläne gebastelt. Er fand einfach, dass die Beiden zusammen gehörten, egal was vorgefallen war. Und anscheinend hatten sie den Anfang ja auch wieder geschafft. Jetzt brauchten sie nur noch jemanden, der Hyde und Gackt weiterhin auf die Sprünge half. „Bitte?“ Gackt sah so aus, als würde man ihn gerade verarschen. Entweder das oder er hatte sich verhört, was er im Moment doch hoffte. „Ja.. so etwas wie ‚Wie gehe ich mit Kindern um’?“ Anscheinend meinte es der Andere wirklich ernst. Aber war heute denn der 1. April? „Hört sich gut an.“ Endlich schaute Hyde auf und wand sich dem Geschehen zu. Vielleicht war es ganz gut, wenn er eine Abwechslung hatte. Die letzten Monate hatte er das Haus immerhin ganz und gar nicht verlassen. Und ob er Gackt nun mitnahm oder nicht, machte für ihn keinen Unterschied. Er sah es nicht als einen Kuppelversuch an. Dafür hatte er wirklich nicht den Kopf. Er war schon froh, wenn er einigermaßen voran kam ohne dabei um sämtliche Ecken denken zu müssen. Früher wäre er wahrscheinlich darauf gekommen, jetzt allerdings nicht. „Wirklich?“ Masa schien über das ganze Gesicht zu strahlen, als er hörte, dass man die Idee doch nicht so abwegig hielt. Seinen Boss konnte man dann auch noch überzeugen, das war keine Meisterleistung mehr. „Ich werde doch wissen, wie ich mit einem Kind umzugehen habe..“ Gackt deutete auf das Gehfrei, welches sich noch immer im Wohnzimmer befand. Anscheinend war er der Meinung, dass man sich ja an die Kindersachen hier gewöhnen könnte. Auf die Idee, dass er und Hyde sich vielleicht irgendwann eine eigene Wohnung nehmen sollten, wenn das Kind da wäre, kam er natürlich nicht. Die Hoffnung, dass sie wieder zusammen kommen könnten, gab er allerdings noch nicht auf. „Nein, weißt du nicht. Also lass uns hingehen, ja?“ Der Laruku Frontmann hatte sich schon entschieden sich diesen Kurs wenigsten einmal anzusehen. Danach konnte er ja immer noch ‚nein’ sagen. Er sah Gackt lieb an und blinzelte etwas, ohne dass die anderen Beiden dies sahen. Der Sänger seufzte nur und ließ sich doch überreden. Warum konnte er dieser kleinen Schönheit auch nichts abschlagen? „Fein~ der Kurs beginnt um 15 Uhr! Also in einer Stunde!“ Das große Smilen war auf Masa's Gesicht wirklich nicht zu übersehen. Er war glücklich, dass sie dort zusammen erscheinen würden. Schlicht und einfach hatte er natürlich von Anfang an daran geglaubt und hatte bis jetzt mit dieser ‚erfreulichen’ Nachricht gewartet. „.....Masaaaa~~“ „Ich bin weg!“ Der Schwarzhaarige streckte Gackt die Zunge raus, legte ihnen schnell einen Zettel mit Adresse und Ansprechpartner auf den Tisch und packte seinen Freund am Arm. Somit verschwanden diese dann auch gleich aus dem Wohnzimmer und überließen die Beiden wieder sich selbst. In dem Perfektionisten war bereits Panik und Zeitdruck ausgebrochen. Der Zettel verriet, dass sie wohl eine Dreiviertelstunde fahren müssten um dort anzukommen. Die beste Verbindung war das zwar auch nicht, jedoch schien es wohl hier in der Nähe nichts zu geben. Und das Bild auf dem Stück Papier verriet, dass es doch ziemlich teuer und privat aussah. Glück für die beiden Sänger. Stress mit Fans und Presse konnten sie bei so etwas auch nicht gebrauchen. So wie man Gackt kannte wollte sich dieser sicher noch einmal umziehen, duschen und sich hübsch machen, dagegen war auch nichts zu sagen, nur war einfach keine Zeit mehr. Hyde reichte ein kurzer Blick in das Gesicht des Anderen um zu wissen, an was dieser gerade dachte. „Du bist hübsch genug.“ Mit diesen Worten erhob sich Haido von seinem Platz und ging in Richtung Flur um sich seine Schuhe anzuziehen. Er war im Gegensatz zu dem Anderen schließlich schon fertig. Geduscht hatte er heute morgen schon, angezogen war er auch anständig und es war schließlich nur ein Kurs und keine Veranstaltung. Minuten später schafften sie es endlich aus dem Haus. Offenbar hatte Hyde doch nachgegeben und dem Jüngeren noch etwas Zeit gelassen, um sich wenigstens etwas Anderes anzuziehen. Man fragte sich wirklich, für was das nötig gewesen war. Die Klamotten schienen doch in Ordnung gewesen zu sein, doch ging dieser wohl nie aus dem Haus mit den Kleidern, die er den ganzen Tag anhatte. Wobei sich der ganze Tag auf ganze 3 Stunden beschränkte. Genannter hatte es heute nämlich vorgezogen, etwas länger zu schlafen. Nachdem sie endlich angekommen waren, standen die Beiden ziemlich verdutzt vor dem Gebäude. Es war nicht besonders groß und eine andere Form, als die restlichen Häuser hier hatte es auch nicht. Es war eigentlich nur die Farbe, die so irritierte. In dem Prospekt von Masa war schließlich nur die Inneneinrichtung zu sehen. Aber nicht die ROSA Außenwand. Gackto zuckte unwillkürlich mit den Augenbrauen während Haido sich da nicht weiter drum kümmerte und einfach zum Eingang lief. Nuschelnd mit den Worten „Ich kann mit Kindern umgehen“ und „Ich brauch keinen Kurs..“ ging der GacktJOB Leader hinter dem Anderen her. Er tat es wegen Hyde und nicht um irgendetwas zu lernen. Was sollte man IHM denn noch beibringen? Von außen sah das Haus augenscheinlich nicht so groß aus – nein. Jedoch mussten sie, ohne Aufzug wohlgemerkt, in das oberste Geschoss. Unten bei der Anmeldung hatten sie bereits erfahren, dass sie wirklich ‚mutig’ seien sich dem Kurs zu stellen und es offen zu legen. Nur konnte keiner etwas mit diesen Sätzen anfangen. Nachfragen wollten sie auch nicht, da sie wohl etwas Angst davor hatten, was genau sie damit meinte. Daher schwiegen sie sich an, gingen diese unendlichen Treppen nach oben und standen wieder vor einer Reihe Türen. Wenn sie jetzt jede Woche bis hier hoch laufen mussten, dann gute Nacht. „Da hat sich Masa wirklich etwas passendes herausgesucht..“ „Meckere nicht und komm.“ Der Kleinere hatte es anscheinend ziemlich eilig, in diesen Kurs zu kommen. Nur passte da etwas nicht. Er war von Anfang an einverstanden und sagte KEIN Wort hierrüber. Einfach, als wäre es völlig normal und er ginge hier täglich ein und aus. „Halloo~ Sie müssen die Neuen sein, nicht?“ Plötzlich und ohne Vorwarnung ging die Türe vor Hyde auf, was diesen etwas nach hinten purzeln ließ. Direkt in Gackts Arme. Wäre dieser nicht gewesen, dann hätte der Sänger bestimmt Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Der Kleinere zuckte jedoch gleich bei dieser Berührung zusammen und riss sich gleich wieder von diesem los. Beschämt sah er zu Boden. Es war ihm nicht peinlich, dass sie jemand bei so etwas belanglosen gesehen hatte – nein, es war diese Berührungsangst, die seit jenem Tag einfach da war. „Oh lala. Nicht so stürmisch. Dazu haben sie später auch noch Zeit. Wir haben gerade erst angefangen, also kommt herein.“ Spätestens jetzt war klar, dass sie sich nicht in einem normalen Vorbereitungskurs befanden. Da stimmte ja schon zu Beginn nichts. Gakku hatte sich so teils seine Gedanken auf dem Weg hierher gemacht, was die anderen Teilnehmer wohl sagen würden, wenn da plötzlich zwei Kerle als Paar auftauchen würden. Allerdings hätte er über etwas anderes nachdenken sollen. Als sie im Kursraum waren, fanden sie nur Männer vor. Allesamt. Keine einzige Frau. „Ja...“ Diesmal war auch der Kleinere etwas überrascht. Damit hätte er nun wirklich nicht gerechnet.. Bis Gackt und Hyde damit zurecht kamen, dass hier anscheinend nur schwule Pärchen anwesend waren, verging auch einige Zeit. Sie saßen in mitten des Raumes, welcher mit Gummimatten ausgelegt war. Wahrscheinlich war dies zum Schutz.. oder einfach nur um es bequemer zu gestalten. Jetzt mussten die Beiden nur zugeben, dass sie zu diesem Zeitpunkt ja gar nicht zusammen waren. Ihre Beziehungspause war nicht vorbei und sie saßen zwischen jungen, männlichen Paaren. Es war Haido unangenehm und irgendwo bekam er dadurch ein schlechtes Gewissen gegenüber Gackt. Am Anfang wurde dann erst einmal erklärt, dass dieser Kurs solange stattfindet, bis sie die Kinder haben. Dabei fiel auf, dass die restlichen Anwesenden die Kinder nur adoptierten. Es war fast unmöglich bis gar nicht möglich, dass zwei Kerle einen Zuspruch für ein Kind bekamen, doch hier hatten es 4 weitere Paare einfach geschafft. Die Sänger, welche zum Glück unerkannt blieben, hörten aufmerksam zu. „Und letztlich stellen uns Waisenhäuser die Kleinen zur Verfügung, damit sie auch praktisch üben können!“ Nun würde sich auch die Einrichtung erklären. Die restlichen Türen führten nicht zu weiteren Kursen, sondern hatten einfach nur einen anderen Einbau. Wahrscheinlich würde jedes Paar einen Raum bekommen. In diesen befanden sich nämlich neben dem Wickeltisch und gewissen Ablagen für Windeln und Co. einfache Spielzeuge, Babymatten und Betten. Der Kurs bestand daraus, dass das Paar einmal in der Woche von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr abends anwesend sein musste. Gelegentlich gäbe es aber auch Tage an denen die ‚Eltern’ mit übernachten sollten, damit sie die Situation in der Nacht auch kennen lernen. Dazu gab es einen Extraraum, in dem Ehebetten standen. Hyde gab das auch zu denken, da er schon lange nicht mehr mit Gackt in einem Bett geschlafen hatte... Die Einführung in den Kurs war nicht gerade die Beste gewesen, dennoch brachte es die Teilnehmer schon einmal ein Stückchen weiter. Am Ende wurde nur noch besprochen, wann alle zum gleichen Zeitraum Zeit hätten und letztlich wurden die Daten aller aufgenommen. Sogar Gackt hörte auf zu jammern und gab dem ganzen eine Chance. Wenn er dem Kerl so beim Reden zuhörte, bekam er nämlich so langsam wirklich das Gefühl, dass er nicht einmal eine Ahnung hätte, was Kinder überhaupt waren. Haido war völlig zufrieden mit dem Kurs und war schon gespannt auf das, was ihn erwartete. Er wollte dem Kind später eine gute Zeit schenken und nicht an der Erziehung verzweifeln. -------------------------- Hoffe es hat euch gefallen. :3 (Wie ich bereits sagte – das erste Kapitel wurde überarbeitet und neu hochgeladen. ^^-) Danke noch mal an fürs Betalesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)