American Outlaws von Jess_400 (Z&N) ================================================================================ Kapitel 1: Die Strohhutgang --------------------------- Kapitel 1- Die Strohhutgang Heut zutage wird die Welt von Computern und Handys regiert. Wir sind so weit fortgeschritten, das wir in Schwindelerregenden Höhen von über 2000 Metern gemütlich in einem Flugzeug einen Cocktail schlürfen können oder noch Sonnensysteme in Millionen von Lichtjahren von der Erde entfernt erkennen können. Mit dem Internet ist man überall erreichbar, sogar ohne Kabel. Doch vor knapp 150 Jahren war das alles ganz anders. Damals war die Reise über den Atlantik noch mit vielen Gefahren verbunden, ans fliegen war gar nicht erst zu denken. Aber werfen wir doch mal einen Blick dieser Zeit nach Amerika. Die Nacht des 21. Oktobers im Jahre 1871 nahe Libberty, St. Louis, Missouri, war bewölkt, es hatte vor einigen Stunden heftigst geregnet. Die Strohhutgang hatte einen erfolgreichen Beutezug hinter sich. Nami ging mit ihrem Sattel in den Armen aufs Lagerfeuer zu, wo schon die anderen saßen. "Und? Wie viel ist's?", fragte sie, während sie ihren Sattel auf den Boden legte, sich davor nieder ließ, sich gegen das weiche Leder lehnte und ihren dunkelbraunen Hut zurecht rückte. Links neben ihr lag Zorro, der seinen schwarzen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte und anscheinend schlief. Sein Kopf ruhte auf einer Tasche direkt neben Ruffys Sattel, der Besitzer saß Nami gegenüber. Ruffy war der Anführer der Strohhutgang. Rechts von Nami lagen noch zwei weitere Personen, Lysop und John, die schliefen. Frank, ein großer Mann mit dunkelblonden Harren, versorgte die Pferde. John war Franks jüngerer Bruder und hatte ebenfalls dunkelblonde Haare, war aber um einiges kleiner als sein Bruder. "20.000... Nami?" "Mh?" "Wie weit ist es nach Libberty X?" (mit Libberty X ist das Quartier der Gang gemeint) "Ungefähr 50 Meilen. Wenn wir gegen Sonnenaufgang los reiten, kommen wir am früher Nachmittag an." "Hoffentlich geht's Sanji wieder besser." Sanji wurde beim letzten Beutezug angeschossen, es war aber nur ein Streifschuss und Chopper, ein Freund der Gang, kümmerte sich um ihn. "Ach, dem Kochlöffel geht's bestimmt bestens. Ich kann mir gut vorstellen, wie er in Libberty im Saloon sitzt und es sich gut gehen lässt.", mischte sich nun auch der angeblich schlafende Zorro ins Gespräch ein. "Ach, doch noch wach?", fragte Nami. "Was dagegen?" Plötzlich hörten sie Pferde wiehern und sofort kam Frank zum Lagerfeuer gerannt. "Soldaten kommen!" Sofort wurde das Feuer gelöscht und Lysop und John wurden geweckt. Lysop griff nach den Sätteln und den andern Taschen. Doch Ruffy sagte: "Lass es liegen, wir werfen die Decken drüber und wen wir Glück haben, finden sie die Sachen nicht." So wurden alle Decken über den Sachen der Strohhutgang verteilt und alle versteckten sich hinter den Bäumen und Felsen. "Wo sind die Pferde?", zischte John. "Auf der Weide von Jesse Kimberlys.", antwortete Frank. "Die Soldaten kommen", sagte Zorro plötzlich. Nami, die im Morast neben ihm hockte, sah ihn an und fragte: "Aus welcher Rich..." doch Zorro schüttelte nur den Kopf und drückte sie noch weiter ins Gras. Eine Sekunde später hörten sie, wie Reiter an ihnen vorbei preschten. Als das Schnaufen der Pferde gen Westen leiser wurde, richtete sich die Gang wieder auf. "Das müssen um die 20 Männer gewesen sein", bemerkte Frank. "John, können wir weiter reiten?", fragte Ruffy ernst. "Wieso?" "Antworte schon!" "Naja, also die Pferde würden es schaffen. Nach Libberty X würden wir die ganze Nacht durch reiten müssen, aber wir würden es schaffen bis zum Sonnenaufgang." "Also, ihr habt's gehört Leute, alles fertig machen! Wir brechen auf!" Die anderen sahen Ruffy für wenige Sekunden etwas ratlos an, doch dann setzten sie sich in Bewegung. Frank und John holten die Pferde, während Ruffy, Lysop, Zorro und Nami die Sachen zusammen packten. Nami griff, ohne hin zu sehen, nach einer Decke, doch nichts tat sich. Etwas überrascht sah sie zur Decke. "Zorro, geh von der Decke runter!" "Mh?" "Beweg dich!" Zorro sah zu Nami und verstand, was sie wollte. "Wieso sollte ich? Du kannst auch mal warten." "Jetzt mach schon, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit." "Ehm... nein." "Zorro?!" "Nami?!" Zorro liebte es, sie zu ärgern, wie auch in diesem Fall. "Jetzt gib schon her!" Nami zog und zerrte an der Decke, als Zorro plötzlich einen Schritt zur Seite machte und Nami vollends hinfiel. Zorro lachte sich halb tot, doch Nami warf ihm nur einen bösen Blick zu. "Jetzt zufrieden?", fragte Zorro, während er ihr die Hand hinhielt um ihr auf zu helfen. Nami ignorierte seine Geste und stand auf. "Dafür schuldest du mir 1.000 Mäuse!" "Du hast sie ja wohl nicht mehr alle, du doofe Ziege!" "Jetzt hört schon auf zu streiten", sagte Lysop, der gerade die Schnalle seiner Tasche schloss. "Halt die Klappe!", riefen die beiden im Chor. Sie sahen sich zornig an und Nami wandte sich von ihm ab. Zorro ging zu Frank und John, die gerade mit den Pferden wiederkamen und sattelte sein Pferd, ein Silber schimmernder Rappe (für unwissende: ein schwarzes Pferd) mit einer Blitzförmigen Blässe am Kopf. Plötzlich sagte John: "Wir müssen ein Pferd als Packpferd benutzen, wir haben zu viel Gepäck." Und wie das Schicksal es so wollte, musste Nami ihr dunkel braunes Pferd hergeben. "Und auf welchem Pferd soll ich jetzt mit reiten?", fragte sie. Ruffy, Lysop, Frank und John hatten ihre Pferde auch schon voll beladen, da war kein Platz mehr, sodass nur noch Zorro übrig blieb. Auch sein Pferd war beladen, doch nicht so sehr wie die anderen. Zorro setzte sich gerade in seinen Sattel, als Nami noch zusammen mit Lysop ihr Pferd an Franks Sattel fest gurtete. Danach ging sie langsam auf Zorro zu, der vom Pferd auf sie herunter sah. Er reichte ihr wortlos die Hand, welche sie ergriff und mit Zorros Hilfe schwang sie sich aufs Pferd und saß nun hinter ihm. "Fertig? Na dann los! Und seid leise!", sagte Ruffy und ritt voraus. Dahinter Lysop, dann Frank, dann Zorro und Nami und John bildete das Schlusslicht. Der Himmel ließ ein wenig Licht des Mondes auf den Weg strahlen und es wurde allmählich sehr kühl, langsam wurde Nami müde. Sie hatte eine Hand um Zorros Bauch gelegt und genoss unbewusst die Wärme seines Körpers. "Sicher, dass du das durchhältst? Du hast schon gestern Nachtwache gehabt.", meinte Zorro leise zu Nami, als sich Frank und Ruffy gerade an einer Abzweigung um den richtigen Weg stritten. "Natürlich schaff ich das, was denkst du denn? Ruffy, wir müssen rechts rum!", rief sie ihrem Anführer zu und die Truppe setzte sich wieder in Bewegung. Nami war noch nicht lange bei der Gang. Flashback "Also so einen freundlichen Mann ist mir noch selten über den Weg gelaufen.", sagte Nami mit einem verführerischen Grinsen zu einem älteren Herrn. Sie befanden sich in der Bank, der Mann hatte gerade einiges an Geld abgehoben und Nami bestielte ihn, ohne dass er es merkte. sie steckte seine Brieftasche unbemerkt ein und wollte gerade gehen, da kamen vier Männer in die Bank. Drei von ihnen gingen zum Schalter und der Mann mit einem hellen Hut sagte: "Das ganze Geld der Bahngesellschaft wurde gestohlen." Der Mann hinterm Schalter sagte daraufhin aufgebracht: "Was reden sie da für einen Blödsinn? Das ganze Geld ist in diesem Save!" Er zeigte auf einen Save hinter sich und als er wieder zu den Männern sah, blickten ihm drei Pistolenläufe entgegen. "Aber nicht mehr lange.", grinste nun der mit dem hellen Hut. "Los, Geld her!" der Bankangestellte ging eilig zum Save, öffnete ihn und reichte das ganze Geld an die drei Männer. Währenddessen ging der vierte, namens Lysop, mit einer Pistole durch die Bank und nahm den Leuten ihre Kostbarkeiten ab. Als er bei Nami ankam und ihr ihre Handtasche mit dem ganzen Geld abnehmen wollte, riss sie sich los und knallte ihm eine. Lysop stolperte, doch fing er sich erstaunlicher Weise schnell. "Hey Zorro, da will jemand einfach nicht sein Geld hergeben.", rief er einem der Männer am Schalter zu. Der Mann mit dem schwarzen Hut drehte sich zu Lysop und Nami um und kam auf die beiden zu. "Lady, ich muss sie enttäuschen, aber wir werden ihnen das jetzt abnehmen müssen." Mit diesen Worten entriss er ihr die Tasche und lugte hinein. Er sah wieder zu Nami auf und steckte die Tasche in einen der Geldsäcke. "Wir nehmen sie mit.", sagte er zu Lysop und ging wieder zu den anderen zurück. "Wünsche noch einen schönen Tag.", sagte Frank, der mit dem hellen Hut mit einem Grinsen. "Ihnen auch", erwiderte der Bänker. Sie verließen schleunigst die Bank und Nami wurde von Lysop mitgeschleppt, doch bei seiner Kraft konnte sie sich leicht losreißen. Zorro, der hinter den beiden gelaufen war, packte sie jedoch wieder sofort. "Wo wollen wir denn so schnell hin, junge Dame?" "Das geht dich einen Scheißdreck an!" "Auch noch vorlaut werden in so einer Situation. Also ich würde vorsichtiger sein an deiner Stelle." "Du bist aber nicht an meiner Stelle, also lass mich los und gib mir mein Geld wieder!" "Dein Geld? Ich hatte eher den Eindruck, dass es dem Herrn in der Bank gehört hat." "Na und? Ihr seid auch nicht besser." "Wir tun das aus einem bestimmten Grund." "Ja klar, und irgendwann wird mal ein Mensch auf dem Mond landen!" "Ich glaube, ich bringe dich besser zu meinem Boss, Kleines. Frank?" "Mh?" "Besorg noch ein Pferd für unsere junge Lady hier! Ich hoffe doch, du kannst reiten?" "Was denkst du denn?" "Das werde ich hier mal nicht sagen." Frank ritt grinsend davon und kam kurze Zeit später mit einem Pferd wieder. Zorro führte Nami zum Pferd. "Schafft Madame das alleine?" "Klar doch." Nami riss sich ihr Kleid auf und schwang sich geschickt aufs Pferd, obwohl sie gefesselt war. "Na dann können wir ja los", mischte sich John, der vierte im Bunde, ein. So ritten sie los, doch schon nach einer Viertelstunde machten sie Halt und Frank ritt auf Nami zu. "Wir müssen dir die Augen verbinden, damit du nicht nachher irgendwem erzählst, wo unser Versteck ist.", sagte er und verband Nami die Augen. >Sie werden mich also nicht töten< dachte sie. Sie ritten weiter und nach einer guten Dreiviertelstunde hielten sie wieder und Nami hörte, wie die Vier Männer von ihren Pferden stiegen und kurze Zeit später wurde sie auch schon aus ihrem Sattel gezogen. Jemand packte ihren Arm und führte sie irgendwo hin. >Plattgetretene Erde< dachte Nami. >Wir sind hier irgendwo auf einer Farm oder ähnlichem< "Hey Ruffy, wir haben da etwas mitgebracht!", rief Zorro plötzlich. Eine Tür öffnete sich knarrend und eine junge Stimme sagte: "Was zum futtern?" "Ehm... so würde ich das nicht direkt sagen.", meinte Lysop. "Bringt sie rein.", sagte Ruffy nun mit einem etwas ernsteren Ton. Der Griff an Namis Arm verstärkte sich und sie wurde weiter gezogen. "Drei Stufen", sagte Frank, der sie festhielt. Nami ging die drei Stufen hoch und hörte das Knirschen von Holzdielen. Doch sie hatte keine Zeit um weiter darüber nach zu denken, sie wurde schon weiter gezogen. "So, da wären wir." Er nahm Nami die Augenbinde wieder ab und entfernte sich von ihr. Nami hörte, wie sich eine Tür hinter ihr schloss und der Schlüssel in der Tür umgedreht wurde und öffnete zögernd die Augen. Sie fand sich in einem Wohnzimmer wieder und stand vor einem alten Sofa, daneben standen rechts und links jeweils noch ein weiters. In der Mitte des Zimmers stand ein langer Holztisch mit vielen Stühlen und aus dem Nebenzimmer vernahm sie Stimmen. Sie sah zum offenen Fenster, doch ging sie leise zur Tür und horchte. "Was sollen wir mit ihr anstellen?", fragte Lysop. "Wieso habt ihr sie eigentlich mitgebracht?" "Sieh dir das hier an!", sagte Zorro. Nami hörte Schritte. "Wie viel ist das?" "5.000." "Und das hat sie alleine gestohlen?" "Ja. Aber was willst du nun tun, Ruffy?" "Ich werde mal mit ihr reden, glaub ich." Nami hörte, wie jemand auf die Tür zuging, vor der sie stand und sie wich einige Meter zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)