Genesis von Agent_Mantis ================================================================================ Kapitel 4: Curry, Cedric und Molly ---------------------------------- Alexia - so hatte die Ratte das Mädchen genannt- stand auf und verließ Paranos Sichtbereich. Der Galerian fragte sich was das Vieh wohl fraß, doch als Holyday ihn ansah und sich über die Lefzen leckte ahnte er schon was das Biest bevorzugte. Nach einiger Zeit kam das Mädchen wieder; sie trug das Hinterbein eines großen Paarhufers lässig über die Schulter. Parano staunte als sie das Bein mühelos vor die Riesenratte warf, Alexia besaß offensichtlich weit mehr Kraft als man ihrer zierlichen Gestallt zutrauen würde. Sie setzte sich wieder an den Schreibtisch und fuhr mit ihrer Arbeit fort. Holyday verschlang während dessen mit lautem Schmatzen das Fleisch. Hin und wieder warf die Ratte einen blick zu Parano. Es sah so aus, als würde sie sich vergewissern wollen, das der Galerian keine Dummheiten anstellt. Durch den Anblick der fressenden Ratte bemerkte Parano seinen eigenen Hunger. Er sah zu dem Tisch in der Zelle, das Essen sah wirklich sehr lecker aus. Sein Stolz gebot ihm die Nahrung nicht anzurühren und lieber bis zum Tode zu hungern, aber sein Magen verlangte nach einer Füllung und tat das auch mit einem lauten Knurren kund. Holyday hatte ihn gehört und bedachte ihn mit einem hämischen grinsen. Auch Alexia war das Magenknurren nicht entgangen, sie sah Parano kurz an und meinte kurz: "Kannst es ruhig essen. Ich hab da nix reingemischt!" Sie heftete einen Stapel Akten weg und stand auf. Leise grummeln schob der Galerian seinen Stolz beiseite und kämpfte sich auf die Beine. Er hatte Probleme sich auf den Beinen zu halten und schaffte es gerade so zum Tisch zu wanken ohne zu stürzen. Mit zitternden Armen und Beinen setzte Parano sich hin. Er nahm die Gabel, wobei er versuchte das Essbesteck nicht wieder fallen zu lassen. Zunächst probierte er nur einen kleinen Happen. Im nächsten Moment verursachten seine Geschmacksnerven ein wahres Feuerwerk an neuen Geschmäcken. Er kannte zwar die Grundgeschmäcker Süß, Sauer, Salzig und Bitter, aber nun stürzten Geschmäcker auf ihn ein von denen er nicht mal geahnt hatte, dass sie existieren. Parano genoss den neuen Geschmack Ohne es zu bemärken wurde er von Alexia beobachtet. Nach dem er den Teller bis zur hälfte leer gegessen hatte entschied er sich Alexia zu fragen. "Was ist das?" Fragte er ohne sie anzusehen. "Süßes Curry." Antwortete sie ruhig. "Aha." War das letzte was der Galerian noch von sich gab bevor er sich an dem restlichen Curry gütlich tat. Das Zeug war einfach zu lecker um es stehen zu lassen. Letzten Endes hatte der Galerian seine liebe Mühe den Teller leer zu essen. Mühsam schluckte er noch den letzten Happen herunter und lehnte sich satt und zufrieden zurück. Parano überlegte ob er jemals zuvor etwas derartiges gegessen hatte, ein wenig geknickt kam er zu dem Schluss, dass dies das erste mal war. Normalerweise ernährten sich die Galerians von den Vorräten, die sie aus Bunkern, Towern und anderen von Menschen bewohnten Orten erbeutet hatten. Nur leider verloren die Lebensmittel durch die Radioaktivität sehr schnell ihren Geschmack und verdarben auch sehr schnell. Waren ihre Vorräte aufgebraucht und die nächste Plünderung noch nicht in sicht, aßen sie das was der "Garten" - ein großer Raum wo sie Obst und Gemüse anbauten - hergab. Zwar hatten sie keine Probleme die Beleuchtungsanlage im Garten mit Energie zu versorgen und das Obst wurde durch die Strahlung auch sehr groß - zum Beispiel wurden die Erdbeeren so groß wie Tennisbälle - aber leider schmeckte das zeug wie eingeschlafene Füße. Nach einiger Zeit erhob sich der Galerian von seinem Platz und stellte angenehm überrascht fest dass seine Gleichgewichtsprobleme verflogen waren. Der Galerian ging zurück zur Pritsche, ließ sich darauf nieder und beobachtete das Mädchen, - etwas Anderes konnte er ja nicht tun. Alexia bearbeitete weiterhin die Akten und tat so als würde Parano nicht existieren. So verging die Zeit. Parano wurde - danke des gefüllten Magens - langsam aber sicher müde und nickte irgendwann ein. Alexia arbeitete bis spät in die Nacht. Als sie endlich die letzte Akte einsortiert hatte warf sie einen Blick auf den gefangenen Galerian. Er lehnte an der Wand und schlief tief und fest. Die junge Wissenschaftlerin ging in die Zelle, legte den Gefangenen richtig auf die Pritsche und deckte ihn zu. Danach ging sie raus und begab ich in ihr Wohnquartier, dort duschte sie, zog sich um und ging ihren persönlichen Interessen nach. Nach einiger Zeit wachte Parano auf, etwas hatte den Galerian geweckt. Vorsichtig öffnete er ein Auge und prompt musste er sich das Lachen verkneifen. Auf dem Schreibtisch vor der Zelle lag eine junge Asiatin und paarte sich gerade mit einem langhaarigen Mann. Ne Zeitlang sah der Galerian den beiden Menschen zu, bevor er sich - scheinbar schlafend - um. Die Menschen hatten das nicht bemerkt und paarten sich munter weiter. Parano hörte mehr oder weniger freiwillig zu. Als sie den Akt beendet hatten zogen sie sich an und einer verließ den Raum. Der Galerian drehte sich wieder um und tat so als würde er erst jetzt aufwachen. Der Mann stand nun vor dem Bücherregal und stand mit dem Rücken zur Zelle. Er hatte Paranos Aktivität noch nicht bemerkt. Der Galerian setzt sich auf und machte scheinbar unbewusst ein lautes Geräusch. Der Mann reagierte immer noch nicht. Grummelnd stand der Galerian auf, ging aufs Klo und erleichterte erst mal seine drückende Blase. Als er damit fertig war ging er zurück zur Pritsche, jetzt hatte der Mann ihn endlich bemerkt. "Hey, du bist ja wach!" Plapperte er den Galerian an. Parano antwortete mit Schweigen. Der Mann plapperte einfach weiter. "Mein Name ist Cedric Grimm, wenn du Hunger hast oder etwas brauchst musst du es mir nur sagen." Wieder schwieg der Galerian. Der man, Cedric, strich sich eine blonde Haarsträne aus dem Gesicht. Er sah Alexia sehr ähnlich. Jetzt erst fiel ihm auf, das der große Kerl den Namen Grimm im Zusammenhang mit Alexia genannt hatte. Waren die beiden etwa verwandt oder Verheiratet? Der Gedanke an letzteres löste einen überraschenden Wiederwillen in dem Galerian aus. Parano setzte sich auf die Pritsche und beobachtet wieder das Geschehen vor der Zelle. Cedric schien etwas enttäuscht über die Schweigsamkeit des Galerians. Parano hörte wieder dass die Tür aufging und etwas mit Krallen rein kam. Zuerst dachte er das Holyday wieder da war, dann erschien eine kleinere Ratte mit weißem, seidig glänzendem Fell. "Na, Molly!" Trällerte der Langhaarige und kraulte die Ohren der Ratte. Das Tier schmiegte sich eng an ihm. Langsam fragte sich Parano ob es in last Point mode war, sich Riesenratten zu halten. Das weiße Tier sah zu Parano, fiepste leise und flitzte zur Glaswand der Zelle. Wieder öffnete sich der Zugang, so dass das Tier hindurch konnte. Mit einem einzigen Satz sprang das Tier auf den Galerian und schleckte ihm -munter Fipsend- durchs Gesicht. Parano versuchte sich zu wehren, aber unbewaffnet war er machtlos gegen die 110 Kg des Tieres. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)