Dunkle Zeiten von abgemeldet ================================================================================ Quidditch und der gewisse Junge ------------------------------- Kapitel 2: Quidditch und der gewisse Junge "Also", begann Felicitas dann, "Um es schlicht und einfach zu sagen: Ich bin eine Slytherin. Der Hut hat gemeint Slytherin wäre das beste Haus für mich und so wird es dann wohl auch sein. Schließlich hat sich der Hut noch nie geirrt, wie du mir ja in den Sommerferien erzählt hast. Außerdem..." "Ab..." "Bitte unterbrich mich nicht, Harry. Du kannst nachher etwas dazu sagen", sie holte noch einmal tief Luft und fuhr dann fort, "Außerdem fühle ich mich wohl in Slytherin. ...Bitte schau mich nicht so an, Harry! Es ist so, daran kann keiner was ändern. Ich. Fühle. Mich. Wohl. In. Slytherin. Punkt. Was ich möchte: Bitte versuch mich nicht in alle Gryffindoraktivitäten mit einzubinden. Es ist total lieb von dir und ich schätze es wirklich so einen tollen Bruder zu haben, das weißt du auch, aber ich bin eine Slytherin. Und noch dazu ganz neu an dieser Schule. Ich möchte mich in mein neues Haus eingliedern, verstehst du das? Ich bin unsicher und ich möchte einfach dazu gehören. ...Zu meinem Haus dazugehören." Sie schaute Harry besorgt an. Wie würde er es aufnehmen? Würde er es verstehen können? Sie seufzte und betrachtete nervös ihre Hände, bis Harry die gespannte Stille unterbrach: "Nun,...ich muss über das nachdenken." Er saß steif auf der Couch und betrachtete sie leicht kühl. Als er nach einer Weile nichts mehr hinzufügte, verabschiedete Felicitas sich schließlich ein bisschen traurig und ging mit Draco zusammen zurück zum Slytheringemeinschaftsraum. "Und wie ist es gelaufen? Potter sah ja nicht allzu begeistert über das, was du ihm gesagt hast, aus", erkundigte sich Draco auf dem Weg. Felicitas schaute ihn nachdenklich an. Ja, wie war es eigentlich gelaufen? Konnte man das als gut bezeichnen? Immerhin war Harry nicht ausgeflippt, was sie schon fast befürchtete hatte. Draco schien zu merken, dass sie nicht so gut drauf war und versuchte sie ein bisschen abzulenken: "Sag mal, spielst du eigentlich Quidditch? Ich bin nämlich bei uns der Teamkapitän und wir brauchen einen neuen Sucher." "Ja, ich habe immer als Sucher gespielt bis jetzt. Ob ich gut genug für die Schulmannschaft bin, weiß ich aber nicht. Sag mal, spielst nicht du in der Position des Suchers?", fragte sie dann verwundert. Draco lächelte sie an: "Bis jetzt schon, aber dieses Jahr werden endlich 2 Jägerpositionen frei und ich wollte schon immer als Jäger spielen. Ich liebe Quidditch und wollte unbedingt in die Schulmannschaft, es war aber nur die Sucherposition frei. Deshalb war ich das bis jetzt auch. Morgen sind bereits die Auswahlspiele, spiel einfach mal mit und dann sehen wir weiter." Felicitas nickte erfreut und war schon in Gedanken auf dem Quidditchfeld, als Draco sie noch einmal ansprach: "Hast du einen Besen?" "Mhm, einen Feuerblitz", murmelte sie. "Super, dann erwarte ich dich morgen um halb 10 auf dem Quidditchfeld. Ach halt, da warst du ja noch gar nie. Ich würde sagen wir holen nach dem Frühstück schnell unsere Besen und gehen dann zusammen hin." Felicitas konnte über so viel Freundlichkeit seitens Draco nur staunen, sie hatte die Vorurteile, die sich automatisch von Harry auf sie übertragen hatten, immer noch nicht ganz überwunden, aber das ging ja schließlich auch nicht einfach von heute auf morgen. Schließlich strahlte sie Draco an und bedankte sich bei ihm, dass er sich so um sie kümmerte. "Ich bin das gar nicht gewohnt. Bis jetzt war ich meistens auf mich alleine gestellt", fügte sie etwas verlegen hinzu. Sie waren inzwischen in ihrem Gemeinschaftsraum angekommen und setzten sich in zwei dunkelgrüne Sessel, nahe dem Kamin. Draco sah sie nachdenklich an: "Und du hättest es auch nicht erwartet, dass ausgerechnet ich das bin, nicht wahr?!? Daraus kann man dir auch keinen Vorwurf machen, du hast es nicht anders gesagt bekommen. Weißt du, ich glaube viele machen sich auch gar nicht die Mühe, hinter die so genannte Slytherinfassade zu schauen. Voldemort ist von Grund auf böse und verdorben, er war ein Slytherin, alle Slytherins sind von Grund auf böse und verdorben, Punkt. Man muss sich auch die Mühe machen die Menschen hinter der Fassade kennen zu lernen. Obwohl ich das besonders bei deinem Bruder wohl auch nie richtig versucht habe. Wir hatte am Anfang eine unschöne Begegnung und haben seither nichts versucht, um uns trotzdem besser kennen zu lernen. Wir können wohl alle nicht aus unserer Haut bzw. Erziehung." Wieder einmal schaute Felicitas Draco ein bisschen perplex an. Draco machte sich Gedanken über die Häuserfeindschaften. Draco Malfoy gab zu, dass er einen Fehler gemacht hatte. Sie war baff. Von wegen engstirnigem arroganten Slytherin. Sie sah hier wohl Draco in der Soft-Version. Schließlich antwortete sie ihm: "Ich denke, dass du recht hast. Irgendjemand sollte irgendwann einmal den ersten Schritt zu einem gemeinsamen Weg machen, ich bin sicher, dass viele folgen würden." Nach einer Weile verabschiedeten sich beide und gingen dann ins Bett. Sie wollten fit für die morgigen Auswahlspiele sein. ------------------------------------------------------------------------------- Am nächsten Tag nach dem Frühstück machte sich eine beachtliche Zahl an Slytherins mit geschulterten Besen auf den Weg zum Quidditchfeld. Sie waren gerade seit ein paar Minuten dort und Draco war dabei die Spieler in einzelne Gruppen einzuteilen, als aus Richtung Schule ein paar Schüler in rot-goldenen Umhängen kamen. Felicitas bemerkte sie als erste und ging zu Draco hinüber: "Du Draco, das da drüben ist doch nicht etwas die Gryffindormannschaft oder?" Das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Sie war schon etwas nervös wegen der Auswahlspiele und hatte ein bisschen Bammel davor, sich auf dem Besen lächerlich zu machen, da brauchte sie nicht auch noch ihren Bruder und eine gegnerische Mannschaft, die dabei zusahen. Draco sah von seiner Liste auf in die angegebene Richtung und runzelte leicht verärgert die Stirn, als er Richtung Eingangstor schritt. Felicitas folgte ihm schweigend, vielleicht konnte sie ja etwas tun, damit die Fronten nicht ganz so feindlich aneinander gerieten, schließlich wusste sie, dass weder Harry, der Gryffindorkapitän, noch Draco ein sonderlich sanftes Gemüt hatten. "Malfoy", Harry spie den Namen verachtend aus, "Was zum Teufel macht ihr hier?" Er schien Felicitas noch gar nicht bemerkt zu haben. "Falls du es noch nicht gesehen haben solltest, Potter, aber ich habe meine Mannschaft heute von halb 10 bis 12 für das Quidditchfeld eingetragen, zwecks Auswahlspielen. Lesen müsstest du doch können oder?!?", antwortete Draco kalt. "Ach ja?", fragte Harry wenig überzeugt und betrachtete Draco ebenso kalt. Felicitas seufzte, das konnte noch eine Weile dauern. Und sie würde es auf keinen Fall dulden, sie wollte schließlich auch endlich anfangen. "Ruhe, alle beide!", unterbrach sie die zwei Streithähne dann. Die beiden waren viel zu erstaunt wegen dieser Einmischung und hielten überrascht den Mund, als Felicitas auch schon murmelte: "Accio Quidditchplan." Eine Minute später kam schon ein Pergament vom Schloss her geflogen und landete in ihrer Hand. Sie rollte es sofort auf und zeigte es beiden. Draco lächelte zufrieden und Harry schaute seine Schwester kurz mit hochgezogenen Augenbrauen an, wobei sie entschuldigend mit den Schultern zuckte und ihm erklärte, dass sie jetzt einfach nur gerne anfangen würde und sie ja auch heute Mittag trainieren konnten, da das Quidditchfeld dann frei war. Die Gryffindormannschaft zog schließlich grummelnd ab und die Slytherins konnten anfangen. Es wurden ein paar harte Spiele, aber schließlich standen die zwei neuen Mitglieder in der Hausmannschaft fest. Draco wirkte überaus zufrieden und strahlte Felicitas an: "Also Fey, willkommen in unserem Team. Wir freuen uns dich als Sucherin zu haben, du hast genial gespielt!" Auch Felicitas strahlte: "Danke! Ich freue mich riesig. Wer ist denn der zweite Jäger geworden, ich hab das vor lauter Aufregung gar nicht mitbekommen." Draco lachte: "Wie zu erwarten hat Blaise alle anderen aus dem Rennen geworfen." Auf dem Weg zurück zum Gemeinschaftsraum alberten alle ausgelassen herum und Blaise und Felicitas konnten gleich ihre neuen Quidditchumhänge anprobieren, die perfekt passten. Felicitas lernte auch noch die anderen Mitglieder der Hausmannschaft kennen und es wurde ein lustiger Abend, bei dem sie allerlei Geschichten über Quidditch austauschten. ------------------------------------------------------------------------------- ~Harrys Sicht~ Seine Schwester gab ihm die zur Zeit lauter Rätsel auf. Er verstand sie nicht mehr wirklich. Als er Hermine und Ron erzählt hatte, was sie ihn an jenem Tag gebeten hatte, war er auch eher auf Ablehnung gestoßen. Naja, die beiden waren aber auch schon immer der Meinung, dass man es in Slytherin niemals aushalten konnte. Das hatte er eigentlich auch gedacht, aber seit ihm Felicitas einiges aus ihrer ersten Woche bei den Slytherins erzählt hatte, war seine Sichtweise doch stark ins Wanken geraten. Anscheinend behandelten die anderen Slytherins Felicitas wirklich nett. Er wusste nicht, ob es nur daran lag, dass sie in ihrem Haus gelandet war und nicht in Gryffindor, wie es eigentlich zu erwarten gewesen war, oder ob sie einfach wirklich nett waren. Besonders bei Malfoys Verhalten schwebte ein großes Fragezeichen über Harrys Kopf. Er hatte anscheinend zu Felicitas gesagt, dass sie ihn Draco nennen könne, das war richtig unmalfoyhaft. Er hatte es eigentlich noch nie erlebt, dass irgendein Schüler außer Blaise Zabini ihn Draco nennen durfte. Felicitas hatte ihm auch lachend von Zabinis...etwas zweifelhaftem Willkommensgruß erzählt. Der sollte bloß seine Griffel von seiner Schwester lassen, sonst würde Harry ihm mal kräftig die Meinung geigen. Würde Zabini zu seiner Schwester passen? Er fand überhaupt nicht. Die braunen Rehaugen, die oft ach so unschuldig funkelten, und die schwarzen Locken, die sein männlich geschnittenes Gesicht wunderbar zur Geltung brachten... Plötzlich merkte Harry, dass er in seinen Gedanken vollkommen abgeschweift war, naja, in gewisser Weise war er eigentlich gleich zu seinem nächsten Problem abgeschweift. Es war jetzt wirklich Zeit es mal zu erwähnen, das Geschwafel von zwei bestimmten Gryffindors zu diesem Thema ging ihm nämlich ziemlich auf die Nerven. Er musste nur noch überlegen, wem er es als erstens erzählen sollte. Hm...Familie geht vor, fand er. Er musste sein Verhalten Felicitas gegenüber auch noch einmal überdenken, schließlich konnte er sie auch verstehen. Und auch wenn es ihm eigentlich nicht ganz passte, wusste er doch, dass sie Recht hatte. ~Harrys Sicht Ende~ ------------------------------------------------------------------------------- Die ersten Schulwochen vergingen, Felicitas gewöhnte sich immer mehr ein und auch Harry hatte die Situation akzeptieren können und sogar eine gewisse Toleranz manchen Slytherins gegenüber, wie z.B. Pansy Parkinson, aufbauen können. Die Schüler befanden sich gerade einmal wieder beim Abendessen in der großen Halle, als Dumbledore aufstand, um eine Ankündigung zu machen: "Meine lieben Schüler, ich darf euch mitteilen, dass dieses Jahr wieder ein Halloweenball geben wird. Um 19 Uhr findet die Eröffnung hier in der großen Halle statt. Die ersten beiden Klassen dürfen bis um 22 Uhr bleiben, Klassen drei und vier bis 24 Uhr, für die Schüler ab der fünften Klassenstufe gibt es ein ,open end'. Ihr werdet in euren Festumhängen bzw. -kleidern mit einem Partner oder einer Partnerin erwartet, natürlich steht es euch auch frei allein zu kommen, was aber nicht so amüsant wäre." Zufrieden lächelnd setzte er sich wieder und betrachtete die Aufregung, die nach dieser Ankündigung in der großen Halle herrschte. Einige Mädchen tuschelten schon darüber, was sie denn für Kleider anziehen sollten, während manche Jungen nicht ganz so begeistert aussahen, da sie wohl noch keine Ahnung hatten, welches Mädchen sie fragen sollten, ob sie mit ihnen zum Ball kommen würden. Es würde bestimmt ein äußerst vergnügliches Ereignis werden und lenkte die Schüler hoffentlich auch ein bisschen von den ganzen Geschichten ab, die über Voldemort im Tagespropheten standen. Felicitas freute sich auch total auf den Ball, sie war außerdem eine begeisterte Tänzerin. Als sie jedoch einen Blick auf den Gryffindortisch warf, wurde ihre Vorfreude ein wenig gedämpft, da Harry wie ein Häufchen Elend dasaß und auf seinen Teller starrte. Kurz entschlossen stand sie auf und lief zum Gryffindortisch hinüber, wo sie sich neben ihrem Bruder niederließ. Sie stupste ihn aufmunternd an: "Hey Harry, was ist denn los? Freust du dich nicht auf den Ball?" Harry sah sie mit einem gequälten Gesichtsausdruck an und antwortete: "Doch eigentlich schon, aber Hermine und Ron werden wieder mal reihenweise Mädchen anschleppen und dann erwarten, dass ich eine von ihnen auffordere, mit mir zum Ball zu kommen." "Das kann aber noch nicht alles sein oder? Sonst würdest du wohl kaum so ein Gesicht machen", erkundigte sich Felicitas. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass niemand sie beobachtete, flüsterte er seiner Schwester ins Ohr: "Felicitas, ich bin schwul!" Leicht ängstlich abwartend beobachtete er die Reaktion seiner Schwester. Diese schien aber nicht im Mindesten überrascht oder gar angewidert, wie es doch auch in der so toleranten Zauberwelt auch hin und wieder vorkam. "Macht doch nichts, dann forderst du eben einen Jungen auf." "Das sagst du so leicht. Kannst du dir vorstellen, wie megapeinlich es wäre einen zu fragen nur um dann als Antwort zu bekommen, dass er überhaupt nicht schwul ist?!?", fragte Harry. Felicitas überlegte kurz, nickte und fing plötzlich an zu lächeln. Harry schaute sie nervös an: "Weißt du eigentlich, dass du dieses typische Slytherinlächeln perfekt drauf hast? Also, rück schon mit der Sprache raus, was hast du hinter deiner Engelsstirn ausgebrütet?" Ihr Lächeln vertiefte sich noch etwas, als sie mit einem undefinierbarem Gesichtsausdruck antwortete: "Hm, ich kenne da einen ganz bestimmten Jungen, von dem ich weiß, dass er den Besen von zwei Seiten besteigt und, der eindeutig an dir interessiert ist. Wir haben sogar schon einmal über ihn gesprochen und anhand deiner Reaktionen würde ich behaupten, dass du nicht abgeneigt wärst." Harry sah sie perplex an. Über wen hatten sie denn schon geredet? Malfoy? Urgh, lieber nicht daran denken. Naja, es musste ja nicht unbedingt ein Slytherin sein. Bei Felicitas hatten sich, während sie jetzt schon hier war, schon einige Verehrer gemeldet und sie hatte eigentlich in jedem Haus ein paar Freunde. Wer könnte es denn sein? Hatten sie etwa über...? Harrys Herz begann unmerklich ein bisschen schneller zu schlagen. "Er beobachtet uns sogar gerade ein bisschen", fügte Felicitas geheimnisvoll hinzu. Schnell schaute sich Harry in der großen Halle um, bevor er resigniert antwortete: "Du Fey -er nannte sie seit ein paar Tagen auch manchmal so-, ungefähr die halbe Halle beobachtet uns, ich schätze es ist selten zu sehen, dass jemand vom Slytherintisch den Gryffindors einen Besuch abstattet." "Lass dich überraschen, ich frage bei diesem bestimmten Jungen mal unauffällig nach, wenn er denn fragen will." Damit umarmte sie Harry kurz, bevor sie aus der großen Halle ging und in den Slytheringemeinschaftsraum zurückkehrte. Auch wenn sie nicht sicher gewusst hatte, dass Harry wirklich schwul war, hatte sie sich schon gedacht, dass er diesen bestimmten Jungen mochte. Dieser Junge hatte auch bereits ein paar versteckte Andeutungen bezüglich ihres Bruders gemacht, aber da sie nicht gewusst hatte, ob er schwul war oder nicht, war sie nicht darauf eingegangen. Mit einem dicken Grinsen im Gesicht sprach sie das Passwort und betrat ihren Gemeinschaftsraum. Sie würde die Mission ,Bringe diesen attraktiven Jungen dazu deinen schüchternen Bruder zum Ball einzuladen' heute beginnen. Der Ball war schließlich schon in ein bisschen mehr wie einer Woche, am Freitag nächste Woche nämlich und heute war Mittwoch. ------------------------------------------------------------------------------- Zwei Tage später besuchte Felicitas Harry wieder einmal im Gryffindorgemeinschaftsraum, er hatte sich bis jetzt noch nicht dazu durchringen können, zu den Schlangen zu kommen. Sie diskutierten wieder einmal über den Ball. "Sag mal, hast du eigentlich schon einen Partner, mit dem du zum Ball gehst. Wahrscheinlich hast du schon Dutzende von Einladungen bekommen, wie ich dich kenne, oder? Wer war denn alles dabei?", erkundigte sich Harry. Felicitas sah ihn nachdenklich an: "Mhm, Nott hat mich als erster gefragt." Als sie Harrys geschockten Blick sah, fügte sie mit einem Lächeln hinzu: "Ich habe aber noch keinem zugesagt. Dean hat mich noch gefragt, zwei Ravenclaws, ein Hufflepuff. Ich weiß noch nicht mit wem ich hingehen soll. Bei uns im Gemeinschaftsraum ist zurzeit die Hölle los. Ich mag Pansy ja eigentlich, aber ich hasse ihre Draco-Show. Sie hat ihn bestimmt schon zehnmal gefragt, ob er nicht mit ihr zum Ball möchte, er ist im Moment ziemlich genervt und meidet sie so gut es geht." Harry konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, woraufhin er einen warnenden Blick von seiner Schwester erntete und sich aber gleich mit schriller Stimme, richtig à la Pansy, verteidigte: "Was denn? Ich finde es doch soooo toll, wenn man jemanden soooo liebt." Nun musste auch Felicitas grinsen. Schließlich verabschiedete sie sich, da sie noch Hausaufgaben machen musste und Harry ging in die Bibliothek, da er noch etwas für Geschichte der Zauberei nachschlagen musste. Er saß gerade an einem Tisch, mit drei aufgeschlagenen Büchern vor sich und machte sich Notizen, so merkte er gar nicht, wie sich jemand von hinten näherte. Erst als er warmen Atem in seinem Nacken spürte zuckte er zusammen. Bevor er sich aber umdrehen konnte, flüsterte ihm eine warme Stimme ins Ohr: "Na, Harry? Machst du gerade Hausaufgaben. So brav heute?" Harry erkannte diese Stimme sofort, hatte er sie doch schon ein paar Mal bei gewissen Tätigkeiten vorgestellt. Während er leicht errötete und so etwas wie "Muss was für Geschichte der Zauberei nachschlagen." nuschelte, ließ sich Blaise Zabini neben ihm auf einem Stuhl nieder und schenkte ihm ein dunkles Lachen, dass Harry noch eine Nuance tiefer erröten ließ. "Ich darf dich doch kurz stören, Harry, nicht wahr?!?", gurrte Blaise nun mit einem Lächeln. Die samtbraunen Augen funkelten ihn warm und auch ein bisschen vergnügt, weil Harry diese offensichtliche Flirterei doch ein bisschen peinlich war, an, was Harry noch mehr verwirrte. Seit wann schaute ihn Bl...*hust* Zabini denn so warm an? "Äh, ja klar", antwortete er schließlich. "Ich wollte mich mal erkundigen, ob du schon einen Partner hast, mit dem du zum Ball gehen willst?", erkundigte sich Blaise immer noch mit einem vergnügten Lächeln. Harry blieb erst mal die Spucke weg. Er wollte doch nicht etwa...? Würde er...? "Äh, Partner?", Harry hätte sich schlagen können für diese hirnlose Antwort. Da suchte ihn schon mal Blaise Zabini höchstpersönlich in der Bibliothek auf und fragte ihn das und er gab so eine Antwort. Ganz toll, Harry! Man musste ihm wohl angesehen haben, dass er sich für diese Antwort ohrfeigen könnte, denn Blaise sah äußerst amüsiert aus. "Nun ich habe, aus geheimen Quellen, gehört, dass du, wie ich übrigens, dem eigenen Geschlecht nicht ganz kalt gegenüber stehst", gab er zurück. Harry knurrte nur ein "So meine Liebe, jetzt bist du fällig!", woraufhin Blaise in schallendes Gelächter ausbrach und dann Harry betrachtete: "Du bist einfach zu süß! Harry, würdest du mit mir zum Ball gehen?" Harry errötete bei dem ersten Satz sichtlich und antwortete dann natürlich mit ja. Er wusste, dass es irgendwann bekannt werden würde, dass er schwul war, also konnte er es auch gleich richtig machen, da hatte Felicitas schon Recht. Außerdem freute sich Blaise sichtlich. Er sagte Harry, dass sie sich ja dann eine Viertelstunde vor 19 Uhr vor der großen Halle treffen konnten, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder. ------------------------------------------------------------------------------- Währenddessen war Felicitas zum Gemeinschaftsraum der Slytherins zurückgekehrt, wo sie sich zu Draco auf eine Couch setzte und sich auch gleich grinsend erkundigte, wo denn der liebe Blaise abgeblieben war. Draco antwortete ihr genauso grinsend: "Nun, ich glaube er hat auf den Typ einer gewissen schwarzhaarigen Slytherin gehört und hat sich auf den Weg in die Bibliothek gemacht." Sie registrierte es mit einem zufriedenen Lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)